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Titelgeschichte: Ratschings Mountain Trail 2021

Ratschings Mountain Trail 2021

Neues Berglaufformat im Wipptal am 27. Juni

Der Ratschings Mountain Trail bietet eine abwechslungsreiche Strecke in freier Natur.

Der Wipptaler Berglaufsommer hat noch nicht begonnen, doch passionierte Bergläufer dürfen sich freuen: Mit dem Ratschings Mountain Trail bringt der ASV Ratschings am 27. Juni ein neues Format zur Austragung.

Der Laufsport boomt – und das seit Jahren. Zogen zu Beginn der 2000er Jahre vorwiegend Stadtmarathons große Massen von Läufern in ihren Bann, hat in den letzten Jahren die freie Natur der engen City ihren Rang abgelaufen. Auch im Wipptal gibt es seit Jahren beliebte Bergläufe. Als wichtiger Wegbereiter des Berglaufsports im Wipptal kann sich auch der ASV Ratschings bezeichnen, der bereits 1991 den ersten Berglauf zur Wasserfalleralm organisiert hat, welcher dann kontinuierlich ausgetragen wurde. Waren in den ersten Jahren die Teilnehmerzahlen noch sehr bescheiden, nahmen Jahr für Jahr immer mehr begeisterte Laufsportler quer durch alle Altersgruppen den Lauf in Angriff. Im vergangenen Jahr konnten sich Armin Larch aus Mareit und Judith Gögele aus Sterzing als Sieger der 30. Jubiläumsausgabe feiern lassen. Eine eigene Wertung für Gehörlose fand über die Jahre ebenfalls großen Zuspruch. Wurde anfangs in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Gehörlosensportgruppe eine eigene Wertung für Damen und Herren ins Rennprogramm aufgenommen, galt der Lauf alsbald als Gesamttiroler Meisterschaft im Berglauf für Gehörlose. Schließlich wurde er als Etappe des DEAF-Berglauf-Cups für Gehörlose gewertet. Die Organisatoren des Kirchsteiglaufs in Stilfes, des Gilfenklamm Sprints in Stange, der Mareiter Stein Trophy in Mareit und des Wasserfalleralmlaufes in Ratschings haben sich 2016 zum Wipptaler Berglauf Cup zusammengeschlossen, 2020 gesellte sich der Hühnerspiel-Vertical in Gossensaß zur geplanten Cup Wertung. „Nach 30 Jahren war die Zeit reif für etwas Neues“, so Hanspeter Schölzhorn, der dem Organisationskomitee vorsteht. Die Pläne für ein neues Format lagen schon länger in der Schublade. Konkret wurden sie im Sommer 2020 und dann anlässlich der 30. Jubiläumsausgabe des Wasserfalleralmlaufes im September des Vorjahres der Öffentlichkeit vorgestellt.

Drei Tage rund um den Laufsport

Ende Juni ist es nun soweit: Die erste Ausgabe des Ratschings Mountain Trail soll pünktlich zum Start in die Sommersaison zur Austragung kommen. Es ist ein dreitägiges Event geplant, mit der offiziellen Eröffnung am 25. Juni, einem Workshop für interessierte Läufer am 26. Juni und dem Hauptlauf am 27. Juni. „Natürlich werden wir die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen den vorgegebenen Richtlini-

en entsprechend anpassen. Das Hauptaugenmerk soll dabei auf die Durchführung des Hauptlaufs gelegt werden“, betont Schölzhorn. Die Veranstalter haben bereits verschiedene mögliche Varianten ausgearbeitet, um gewappnet zu sein und flexibel auf die am Tag der Veranstaltung geltenden Richtlinien reagieren zu können. „Wir werden keine Mühen scheuen, um zumindest den Hauptlauf durchführen zu können und damit den vielen begeisterten Laufsportlern ein besonderes Erlebnis zu ermöglichen“, so Hanspeter Schölzhorn. Dem Organisationskomitee gehören neben Vorsitzendem Hanspeter Schölzhorn auch Erwin Schölzhorn, Doris Gasteiger und Lukas Bacher an, die sich um das Rahmenprogramm und die Finanzierung des Events kümmern, während Andreas Brunner, Benjamin Eisendle und Hannes Eisendle für den technischen Bereich verantwortlich sind.

Lauf-Event für alle

„Der Ratschings Mountain Trail soll das größte Lauf-Event im Wipptal werden und zahlreiche Läufer aus dem gesamten Alpenraum nach Ratschings locken“, so Hanspeter Schölzhorn. „Wir wollen keinen Trail-Lauf, der nur für professionelle Athleten gedacht ist. Wir möchten unser Wandergebiet einem breiten, sportlichen Publikum öffnen, also ein Event für alle anbieten. Das ist uns besonders wichtig.“ Aus diesem Grund wird auch ein Kinder- und Jugendlauf ausgetragen, der weiterhin als Etappe des Wipptaler Berglaufcups zählen soll. Mit dem international angelegten Event soll auch das Feriengebiet Ratschings als Laufdestination etabliert werden.

Abwechslungsreiche Strecke

Die Strecke des Ratschings Mountain Trail ist mit einer Länge von 17,7 km und einer Höhendifferenz von 950 m anspruchsvoll. Wem die Distanz zu lang ist, kann auch in einem Zweierteam antreten. Gestartet wird der Trail an der Talstation des Skigebiets Ratschings-Jaufen. Nach dem Startschuss geht es gleich zur Sache, denn auf den ersten 800 m sind gleich 70 Höhenmeter zu überwinden. Vorerst laufen die Teilnehmer auf einer Nebenstraße taleinwärts, bevor es auf breiten Wegen mit moderater Steigung bis zum Talschluss weitergeht, wo sich nach 5 km die erste Verpflegungsstation befindet. Hier können die Läufer wichtige Energie für den anspruchsvollen zweiten Streckenabschnitt holen. In Flading wird die Talsohle verlassen, der Anstieg auf die Klammalm muss nun über die sogenannten „Stiegen“ bewältigt werden, wo die Läufer in alpinem Gelände schnell an Höhe gewinnen. Beim Anstieg über den Bergrücken bis zum Wetterkreuz

ATSCHING MOUNTAIN

„Strecke mit viel Potential“

2 Fragen an OK-Mitglied Andreas Brunner

Erker: Herr Brunner, wie ist die Idee zum Ratschings Mountain Trail entstanden? Andreas Brunner: Die Idee liegt schon länger in der Schublade. Bereits vor fünf Jahren ha-

ben wir überlegt, wie wir den Berglauf in Ratschings attraktiver und vor allem auch über die Grenzen hinaus bekannt machen könnten. Der erkennbare Trend zu längeren Distanzen war mitunter auch aus Rückmeldungen von Teilnehmern zu vernehmen. Es gab auch schon eine klare Idee für die Streckenführung, lediglich der richtige Zeitpunkt schien noch nicht gekommen zu sein. So konnte die Idee ausreifen.

Wie würden Sie die Strecke des Ratschings Mountain

Trail charakterisieren?

Die Strecke hat auf jeden Fall viel Potential. Die Trail-Strecke führt über 17,7 km, anspruchsvolle Abschnitte wechseln sich mit kurzweiligen Teilstrecken ab. Und das Bergpanorama von Ratschings ist sowieso einzigartig. Die Grundeigentümer haben sehr viel Entgegenkommen gezeigt. In Zusammenarbeit mit Andreas Rainer, Wegewart im AVS Ratschings, konnten wir sogar in Eigenregie ein neues Teilstück anlegen. Ein besonderer Dank ergeht an Franz und Armin Haller von der Wasserfalleralm für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen 30 Jahren.

Der Anstieg auf den sogenannten „Stiegen“ verlangt den Läufern alles ab.

am Hocheck eröffnet sich das beeindruckende Bergpanorama von Ratschings. Bei der Klammalm befindet sich die Wechselzone der Staffelteilnehmer sowie eine großzügige zweite Verpflegungsstation. Nach der Klammalm geht es auf den dritten und wohl schönsten Streckenabschnitt. Der Ratschinger Almenweg, auf dem die Strecke wieder talauswärts führt, verläuft mit moderaten Auf- und Abwärtspassagen großteils oberhalb der Baumgrenze. Er führt an der Inneren Wumblsalm, wo sich die dritte

Verpflegungsstation befindet, und an der Äußeren Wumblsalm vorbei.

Dieser etwas technische

Streckenabschnitt zwischen den beiden Almen und weiter bis zum Aussichtspunkt „Seitstein“ ist geprägt von abwechslungsreichem Gelände, das Trailrunning-Herzen bestimmt höherschlagen lässt.

Viel Zeit, die Aussicht zu genießen, bleibt den Läufern allerdings nicht, denn es muss nun die letzte markante Steigung hinauf zur Saxnerhütte in Angriff genommen werden. Dort befindet sich auch die vierte und letzte Verpflegungsstation. Anschließend geht es auf den Schlussabschnitt des Rennens, auf dem die letzten 3 km der Strecke über-

blickt werden können. Zunächst geht es leicht abwärts bis zur Wasserfalleralm, dann auf welligem Gelände weiter bis zur Rinneralm, vorbei am SpeiDas Organisationskomitee des Ratschings Mountain Trail: (hinten v. l.) Hanspeter Schölzhorn, Doris Gasteiger, Erwin Schölzhorn und Lukas Bacher; (vorne v. l.) Andreas Brunner, Benjamin Eisendle und Hannes Eisendle chersee, bevor die Läufer zum finalen Sprint ansetzen, um am Fuße des Aussichtsturms bei der Talstation des Rinneralm-Liftes die Ziellinie zu überqueren.

Reges Interesse trotz Unsicherheiten um Corona

Das Interesse an diesem neuen Format ist in der Bergläuferszene groß, Zuspruch bekommen die

Trail-Running vor reizvoller Bergkulisse

KATEGORIEN BEIM RATSCHINGS MOUNTAIN TRAIL

F/M Junioren (Jg. 2002 – 2003) F/M 20 (Jg. 1992 – 2001) F/M 30 (Jg. 1982 – 1991) F/M 40 (Jg. 1972 – 1981) F/M 50 (Jg. 1962 – 1971) F/M 60 (Jg. 1952 – 1961) M 70 (Jg. 1951 und älter)

DAMEN-STAFFEL

(2 Damen)

HERREN-STAFFEL

(2 Herren)

MIXED STAFFEL

(1 Dame und 1 Herr)

Eigene Kategorien für Kinder, Jugendliche und Wanderer mit eigenem verkürzten Streckenverlauf. Die Anmeldungen sind ab Anfang Juni möglich.

Dieses Freizeit Lifestyle Cap finden die Teilnehmer unter anderem in ihrem Startpaket. geplant. So wird es im Vorfeld des Wettkampfs nicht nur eine Eröffnungsfeier mit detaillierter Streckenvorstellung geben, sondern auch einen Lauf-Workshop mit dem bekannten Südtiroler Topathleten Hermann Achmüller und dem Sportarzt Dr. Alex Mitterhofer, die wertvolle Tipps für das Lauftraining geben. Alle Infos dazu unter www.ratschings-mountaintrail.it. Dort gibt es auch einen Videotrailer, der richtig Lust auf das Laufevent macht.

Barbara Felizetti Sorg

Organisatoren von allen Seiten. „Derzeit macht sich auch bei den Läufern aufgrund von Corona eine gewisse Unsicherheit bemerkbar“, so Schölzhorn. Dennoch seien die Einschreibungen bereits gut angelaufen. Unter den bisherigen Anmeldungen finden sich bislang vor allem Teilnehmer aus Süddeutschland und dem oberitalienischen Raum. Auch Bergläufer aus dem Wipptal werden sich der Herausforderung stellen. „Wir sind zuversichtlich, dass sich die Situation in den kommenden Wochen entspannt, sodass wir das Event wie geplant durchführen können“, betont Schölzhorn.

Ansprechendes Rahmenprogramm geplant

EINSCHREIBUNGEN

Einschreibungen sind auf der offiziellen Website des Ratschings Mountain Trail unter www.ratschings-mountaintrail.it möglich. Die Nenngebühr beinhaltet ein umfangreiches Dienstleistungs- und Produkt-Angebot, darunter ein reichhaltiges Startpaket mit lokalen Erzeugnissen. Weiters werden zahlreiche Verpflegungen entlang der Strecke geboten, eine Finisher-Medaille, ein Mittagessen mit Getränk und die Talfahrt mit der Bahn nach dem Rennen. Sollte die Veranstaltung nicht stattfinden können, wird die Teilnahme automatisch auf 2022 verschoben. Andernfalls kann das Nenngeld auf Wunsch zurückerstattet werden. Bis Ende April läuft derzeit die zweite Anmeldephase mit vergünstigtem Nenngeld (39 Euro).

„Von Anfang an viel Zuspruch erfahren“

2 Fragen an OK-Vorsitzenden Hanspeter Schölzhorn

Erker: Herr Schölzhorn, mit einem dreitägigen Laufevent wird den Teilnehmern ein

Trail-Komplettpaket geboten. Hanspeter Schölzhorn: Mit einem ansprechenden Rahmenprogramm

möchten wir den Teilnehmern, die vor allem aus Südtirol, Oberitalien und Süddeutschland kommen, ein erlebnisreiches Wochenende in Ratschings bieten. Wir haben uns in Absprache mit unseren Hauptsponsoren auch bewusst für diesen Termin entschieden, weil er sozusagen den Startschuss für die Sommersaison bildet.

Corona hat dem Organisationskomitee die Arbeit sicher nicht leicht gemacht.

Das stimmt, doch wir sind mit unserer Idee gleich von Anfang an auf viele offene Ohren gestoßen, allen voran beim Tourismusverein Ratschings und bei der Ratschings Jaufen GmbH, aber auch bei unseren Sponsoren, die trotz Corona auch in dieser schwierigen Zeit hinter uns stehen. Sie haben uns durch ihre finanzielle Unterstützung motiviert, professionell an die Sache heranzugehen und dieses große Event auf die Beine zu stellen. So konnten wir bereits im vergangenen Herbst mit unserer Website online gehen und einen Imagefilm drehen. Wir hoffen nun, dass sich die coronabedingt angespannte Situation in den nächsten Wochen entspannt, damit wir die erste Ausgabe des Ratschings Mountain Trail wie geplant austragen können.

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