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Angeklopft bei
from ERKER 06 2022
by Der Erker
... Dr. Albin Thöni, ehemaliger Primar der Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Sterzing (1989 – 2011), Ehrenmitglied der polnischen Gynäkologischen Gesellschaft, Offizier de Chaîne des Rôtisseurs, Wein- und Biersommelier, Genussbotschafter für Südtiroler Qualitätsprodukte, in den vergangenen acht Jahren Vorstandsmitglied der Südtiroler Sommeliervereinigung sowie Redakteur der Magazine „Dionysos“ (2018 – 2021) und „gour-med“.
Erker: Herr Dr. Thöni, wie geht es Ihnen?
Dr. Albin Thöni: Mir geht es gut, ich kann nicht jammern, als Pensionist im Un-ruhe-stand ...
Was machen Sie gerade?
Ich bereite mich auf meine Einsätze als Genussbotschafter Südtirols in Freising und in Unterföhring vor. Ich möchte und sollte ja nicht nur über den Südtiroler Speck g.g.A., sondern auch über alle anderen Qualitätsprodukte Bescheid wissen: über den Apfel, die Milch und Milchprodukte, das Sterzinger Joghurt, das Weinland Südtirol und nicht zuletzt über das Brot wie das Vinschger Paarl und das Schüttelbrot.
Wo sind Sie in Ihrer Freizeit am ehesten anzutreffen?
In Thuins, wo ich seit einigen Monaten wohne. Ich sitze viel vor dem PC, schreibe Artikel und versende E-Mails an alte Freunde und Freundinnen aus aller Welt. Nebenbei versuche ich mich als Koch und Hausmann.
Denken Sie manchmal an Ihre Zeit als Primar zurück?
Ja, oft, wenn ich ehemaligen Patientinnen, Kollegen oder den vielen Müttern begegne, die ihre Kinder in Sterzing zur Welt gebracht haben.
Hat Sie die Schließung der geburtshilflichen Abteilung geschmerzt?
Niemand kann mir vorwerfen, mich nicht mit aller Energie gegen die Schließung eingesetzt zu haben, aber da war ich bereits in Pension und konnte nichts mehr dagegen unternehmen. Meinen Herzenswunsch, meine Stellvertreterin als meine Nachfolgerin einzusetzen, hat die damalige Führung des Gesundheitsbetriebes Brixen-Sterzing völlig ignoriert. Gemeinsam hätten wir dafür gekämpft, die vorgeschriebene Zahl von über 500 Geburten im Jahr und damit die Geburtenstation zu halten. Ich bin mir sicher, wir hätten es auch geschafft.
Welche Genussbotschaft möchten Sie den Wipptalern mitgeben?
Wenn Sie mich als genussliebender Mensch fragen, zitiere ich „Il trionfo di Bacco e Arianna“ von Lorenzo de Medici, das ich im Lyzeum von Meran auswendig gelernt habe und mich bis heute begleitet: „Quant’é bella giovinezza, che si fugge tuttavia, chi vuol esser lieto, sia, di doman non c’è certezza, perché il tempo fugge e inganna, sempre insieme si sta contenti!
Große Ehre für Dr. Michael Engl
Bei der Jahresversammlung der European Knee Associates in Paris am 28. April, die im Rahmen des Kongresses der European Society for Sports Traumatology, Knee Surgery and Arthroscopy (ESSKA) stattfand, wurde auch ein neuer Vorstand gewählt. Dabei wurde der Sterzinger Orthopäde Dr. Michael Engl in den Vorstand berufen. Engl beschäftigt sich am Krankenhaus Sterzing seit über zehn Jahren mit der Endoprothetik des Hüft- und Kniegelenkes. Eines der zentralen Themen seiner Arbeit ist u. a. die Digitalisierung. Damit hat er im Krankenhaus Sterzing die Voraussetzungen für den Einsatz neuer operativer Technologien geschaffen, etwa für „Augmented Reality“ am Endoprothesenzentrum Sterzing-Brixen. Die European Knee Associates (EKA) wurde 2010 als Sektion der European Society for Sports Traumatology, Knee Surgery and Arthroscopy (ESSKA) gegründet und bringt die europäischen Meinungsführer auf dem Gebiet der Behandlung degenerativer Knieerkrankungen zusammen. Dieser europäische Expertenpool hat sich zum Ziel gesetzt, das Wissen über degenerative Kniepathologie und Knieendoprothetik zu erweitern. Gleichzeitig soll ein Umfeld geschaffen werden, in dem sowohl das Wissen als auch die Behandlung des arthrotischen Knies verbessert sowie die professionellen Standards gefördert werden können.
Führungswechsel in der Pflegedienstleitung
Anfang Mai hat Harald Frena die koordinierende Pflegedienstleitung im Gesundheitsbezirk Brixen übernommen. Er löst damit Alexander Kugler ab, der seit 2021 interimsmäßig auch die Geschicke von Brixen leitete. Harald Frena, Jahrgang 1978 und in Brixen wohnhaft, war von 1997 bis 2007 an verschiedenen Abteilungen der Krankenhäuser von Brixen und Sterzing sowie an der Uniklinik Innsbruck als Krankenpfleger und Pflegekoordinator tätig. In den darauffolgenden sieben Jahren konnte er Erfahrung als Pflegedienstleiter im öffentlichen Betrieb für Pflege und Betreuungsdienste „Zum Heiligen Geist“ in Brixen sammeln, bevor er 2015 an die koordinierende Pflegedienstleitung des Gesundheitsbezirkes Brixen kam. Dort lernt er in verschiedenen Funktionen die Facetten der Pflegedienstleitung kennen: zuerst als Krankenpfleger, dann als Pflegekoordinator der Dienste für die Grundversorgung sowie als Stellvertreter der damaligen koordinierenden Pflegedienstleiterin. 2018 erfolgte der „Umzug“ als Pflegedienstleiter in das Krankenhaus Sterzing. Neben dem „Bachelor of Science/Health Sciences“ sowie dem Anästhesiepflegediplom kann Frena auch die Ausbildung zum Magister der Gesundheitswissenschaften sowie das Fachlaureat in Pflege und Hebammenwissenschaften vorweisen.