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Mai und 25. Juni 2007

mauern herangerückt wurden. Hohe Türme ragten an allen vier Ecken der Festung empor. In der Mitte zwischen zwei Eckpunkten lagen weitere Türme, deren gewaltige Fundamente bis auf den Boden des Burggrabens hinabreichten, um eine Untertunnelung zu verhindern. In den oberen Stockwerken der Türme befanden sich Schießscharten, die durch bedeckte Nischen gesichert waren. Die Türme waren so geschickt plaziert, daß der gesamte Umkreis der Befestigungsmauern durch Kreuzfeuer abgedeckt werden konnte. Nahezu jeder Turm hatte Ausfalltore mit engen Treppenhäusern, die in den Graben führten; die Stufen waren hier ungewöhnlich hoch, wodurch ohne Zweifel ein feindliches Eindringen von außen erschwert werden sollte. Im Hof zwischen den Mauern der äußeren und der inneren Festungsanlage befanden sich große, mit Gewölben überdeckte Hallen. Sie dienten als Ställe, boten Lager- und Wohnraum und gewährten Zugang zu den Verteidigungspositionen auf dem Dach. Die innere Festung Von der äußeren Festungsanlage umschlossen und von ihr durch den Hof getrennt lag die innere Burg. Es handelte sich um eine quadratische Anlage von 50 x 50 m mit zwei Stockwerken. Auch diese Burg war von einer Mauer mit Ecktürmen umgeben. Sie konnte einer Belagerung selbst dann Widerstand leisten, wenn die äußere Festung bereits in die Hände der Angreifer gefallen war. Der Haupteingang war im Westen. In der Mitte der Burg lag ein offener Hof, der von gewölbten Räumen umgeben war, die als Speisesaal, Küchen, Versammlungshalle, Lager- und Wohnviertel usw. dienten. Im oberen Stockwerk waren die Quartiere der Festungskommandanten und die Rittersäle sowie eine kleine Kapelle aus Kalkstein mit einer Decke aus Kreuzgewölben. Die Festung von Belvoir wurde der Aufgabe, das Kreuzfahrerreich gegen muslimische Angriffe aus dem Osten zu schützen, gerecht. Einem Ansturm muslimischer Truppen im Jahre 1180 widerstanden die mächtigen Befestigungsanlagen. Nach dem Sieg des muslimischen Heeres unter Salah al-Din (Saladin) über die Kreuzfahrer in der Schlacht bei den Hörnern von Hattin wurde auch Belvoir anderthalb Jahre belagert, bis die Verteidiger sich am 5. Januar 1189 ergaben. Die Befestigungsanlagen von Belvoir wurden 1217/18 von den muslimischen Herrschern niedergerissen, die eine Rückeroberung der Burg durch die Kreuzfahrer befürchteten. 1240 erhielten die Kreuzfahrer Belvoir durch eine vertragliche Vereinbarung zurück; Geldmangel erlaubte es ihnen

jedoch nicht, die Festungsanlagen wiederaufzubauen. Wenige Jahre später fiel die Burg erneut unter muslimische Kontrolle. Bis zu den umfangreichen Ausgrabungsarbeiten 1966 lag die Burg von Belvoir in Trümmern. Die Befestigungen, die sich unter den Schuttmassen gut erhalten haben, konnten freigelegt werden. Nach der Beendigung der Restaurationsarbeiten wurde die Stätte für Besucher geöffnet. Belvoir ist die vollständigste und wohl auch beeindruckendste Kreuzfahrerburg in Israel. Die Ausgrabungen wurden unter Leitung von M. Ben-Dov für die Nationalpark-Behörde durchgeführt. Text: Copyright ©2004 The State of Israel. All rights reserved

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Die einige Kilometer südlich des Sees Tiberias (See Gennesaret) gelegene Hospitaliter-/Johanniter-Burg von Belvoir, ist die frühest datierbare, streng konzentrisch angelegte Burg. Die innerste Befestigung diente den Brüdern nicht nur als Schanze, sondern aus als Ort des Rückzugs in klösterliche Abgeschiedenheit. Das ehrgeizige Bauprogramm führte fast in den finanziellen Ruin, seinetwegen erlitt der Meister des Ordens einen Nervenzusammenbruch !

Rechts: Der Ersttagsstempel (Stadt) Casarea 17.12.2006 zeigt motivgleich zur Belvoir - Marke einen der Torbogen der Hospitaliter - Festung.

Im Jahre 1101 eroberte die fränkische Armee unter König Balduin I. Cäsarea. Die Stadt wurde Sitz eines Erzbischofs und nicht nur die Franken, sondern auch Christen der östlichen Denominationen und Muslime siedelten hier. Cäsarea wurde 1187 nach kurzer Belagerung von Saladin erobert. 1191 fiel die Stadt an den englischen König Richard Löwenherz, der die muslimischen Einwohner aus der Stadt vertrieb. Infolge der wachsenden muslimischen Bedrohung restaurierte und befestige der (später kanonisierte) französische König Louis IX. Cäsarea in den Jahren 1251/52. Das Ende der Kreuzfahrerstadt Cäsarea trat 1265 ein, als der Mameluckensultan Baibars die Stadt angriff. Nach kurzer Belagerung gaben die Verteidigungstruppen der Kreuzfahrer alle Hoffnung auf und evakuierten die Stadt. Die nun in Cäsarea einziehenden Mamelucken fürchteten eine Rückkehr der Kreuzfahrer und trugen die Befestigungsanlagen der Stadt ab. Cäsarea, mit u.v.a. der restaurierten Kreuzfahrerstadt, ist wohl die beeindruckendste archäologische Stätte, die der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Links: MiNr. 1900, 2.50 NIS Festungsmauern der Stadt Caesarea aus der Kreuzfahrerzeit. Auf dem Tab das Siegel der Stadt Caesarea.

Text: Copyright ©2004 The State of Israel. All rights reserved

Rechts: MiNr. 1901, 2.50 NIS Ruine der Festung Atlit des Templer - Ordens; auf dem Tab das Siegel des Templer - Ordens.

MiNr. 1902 = Festung Belvoir der Hospitaliter.

Links: MiNr. 1903, 2.50 NIS Ruine der Festung Montfort des Deutsch - Ordens; auf dem Tab das Wappen des Deutschordens.

Offizieller FDC nur mit der Belvoir - Marke (verkleinert abgebildet).

Israel - Satz, nur komplett, und nur als ZD 1 x ohne & 1 x mit Tab, wie auf Seite 19 abgebildet, @ 6,60 €uro, FDC wie oben abgebildet € 4,00 Alles zzgl. Porto € 1,45 oder € 3,05 als Einwurf-Einschreibebrief.

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