Bulletin 1-2007

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mauern herangerückt wurden. Hohe Türme ragten an allen vier Ecken der Festung empor. In der Mitte zwischen zwei Eckpunkten lagen weitere Türme, deren gewaltige Fundamente bis auf den Boden des Burggrabens hinabreichten, um eine Untertunnelung zu verhindern. In den oberen Stockwerken der Türme befanden sich Schießscharten, die durch bedeckte Nischen gesichert waren. Die Türme waren so geschickt plaziert, daß der gesamte Umkreis der Befestigungsmauern durch Kreuzfeuer abgedeckt werden konnte. Nahezu jeder Turm hatte Ausfalltore mit engen Treppenhäusern, die in den Graben führten; die Stufen waren hier ungewöhnlich hoch, wodurch ohne Zweifel ein feindliches Eindringen von außen erschwert werden sollte. Im Hof zwischen den Mauern der äußeren und der inneren Festungsanlage befanden sich große, mit Gewölben überdeckte Hallen. Sie dienten als Ställe, boten Lager- und Wohnraum und gewährten Zugang zu den Verteidigungspositionen auf dem Dach. Die innere Festung Von der äußeren Festungsanlage umschlossen und von ihr durch den Hof getrennt lag die innere Burg. Es handelte sich um eine quadratische Anlage von 50 x 50 m mit zwei Stockwerken. Auch diese Burg war von einer Mauer mit Ecktürmen umgeben. Sie konnte einer Belagerung selbst dann Widerstand leisten, wenn die äußere Festung bereits in die Hände der Angreifer gefallen war. Der Haupteingang war im Westen. In der Mitte der Burg lag ein offener Hof, der von gewölbten Räumen umgeben war, die als Speisesaal, Küchen, Versammlungshalle, Lager- und Wohnviertel usw. dienten. Im oberen Stockwerk waren die Quartiere der Festungskommandanten und die Rittersäle sowie eine kleine Kapelle aus Kalkstein mit einer Decke aus Kreuzgewölben. Die Festung von Belvoir wurde der Aufgabe, das Kreuzfahrerreich gegen muslimische Angriffe aus dem Osten zu schützen, gerecht. Einem Ansturm muslimischer Truppen im Jahre 1180 widerstanden die mächtigen Befestigungsanlagen. Nach dem Sieg des muslimischen Heeres unter Salah al-Din (Saladin) über die Kreuzfahrer in der Schlacht bei den Hörnern von Hattin wurde auch Belvoir anderthalb Jahre belagert, bis die Verteidiger sich am 5. Januar 1189 ergaben. Die Befestigungsanlagen von Belvoir wurden 1217/18 von den muslimischen Herrschern niedergerissen, die eine Rückeroberung der Burg durch die Kreuzfahrer befürchteten. 1240 erhielten die Kreuzfahrer Belvoir durch eine vertragliche Vereinbarung zurück; Geldmangel erlaubte es ihnen Mitteilungsblatt Nr. 1 / 2007

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Heft Nr.49


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