INTERNATIONALE ARBEITSGEMEINSCHAFT DER PHILATELIE DES SOUVERÄNEN MALTESER-RITTER-ORDENS E.V. SonderMITTEILUNGSBLATT Nr. 4 Ritterhaus Bubikon: ISBN 978978-3-95231339523133-2-9
ArGe. SMOMSMOM-Philatelie e.V.: ISSN 16191619-9537
HANDREICHUNG zur AUSSTELLUNG Die Geschichte des Johanniter - & Malteser - Ordens im Spiegel der Philatelie, 900 Jahre TUITIO FIDEI ET OBSEQUIUM PAUPERUM Bezeugung des Glaubens und Dienst am Nächsten.
Ritterhaus Bubikon Confoederatio Helvetica
1. bis 29. April 2007 Idee, Entwurf & Ausführung: © Comm. Edgar Karl Haberer & Daniela Tracht, III.2007
Liebe Besucherinnen und Besucher der Ausstellung, liebe Freunde des Ritterhauses Bubikon, wir freuen uns, Sie im Ritterhaus Bubikon begrüssen zu können! Das Ritterhaus Bubikon blickt inzwischen auf eine mehr als 800-jährige Geschichte zurück. Der mittelalterliche Gebäudekomplex gilt als besterhaltene Komturei des Johanniterordens in Europa und ist eine der wenigen, die von Zerstörung und baulichen Erneuerungen weitgehend verschont blieb. Die ältesten Teile gehen auf die Gründungszeit im Jahr 1192 zurück. Seit 1936 setzt sich die Ritterhausgesellschaft als Verein mit Unterstützung von Kanton und Gemeinde für die Erhaltung der historischen Liegenschaft ein und betreibt ein Museum. Die diesjährige Kurzausstellung „Die Geschichte des Johanniter- und Malteserordens im Spiegel der Philatelie“ vertieft den Blick in die Ordensgeschichte und unterstreicht somit auch jene des Ritterhauses Bubikon. Die seit 1966 vom Souveränen Malteser-Ritterorden herausgegebenen Briefmarken zeigen nämlich die 900 jährige Geschichte und die karitativen Aufgaben, die mit „Verteidigung des Glaubens und Dienst an den Armen“ im 11. Jahrhundert festgelegt wurden und bis heute Gültigkeit haben. Es ist besonders schön, dass diese sehenswerte Briefmarkensammlung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft S.M.O.M. – Philatelie e.V. nun erstmals in der Schweiz vorgestellt werden kann, denn diese Sammlung zählt zu den schönsten und interessantesten Sammelgebieten der Philatelie ! Wir danken deshalb der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Philatelie des Souveränen Malteser Ritterordens e.V. für die grosszügige Bereitstellung der Sammlung im Ritterhaus Bubikon, insbesondere Herrn Commendatore Edgar Karl Haberer, der unermüdlich an der Neu-Zusammenstellung gearbeitet und auch das vorliegende Begleitheft zusammengestellt hat. Aber ohne Hilfe und Unterstützung zahlreicher Mitglieder wäre das Ritterhaus Bubikon nicht es selbst! Unser besonderer Dank gilt der Interessensgemeinschaft Zürcher Philatelisten-Vereine, vertreten durch Karl Graf und Hans Häfeli, für die Unterstützung und die Bereitstellung der Ausstellungsrahmen. Und natürlich danken wir allen freiwilligen Helfern für den unermüdlichen Einsatz bei Transport, Aufbau, Publikation und Durchführung der Ausstellung. Vielleicht weckt die Ausstellung weiteres Interesse an der Geschichte des Johanniter- und Malteserordens, der Hilfsdienste, an Briefmarken oder auch am Ritterhaus Bubikon und der Ritterhausgesellschaft ?
Adolf Burkard Präsident Ritterhausgesellschaft Bubikon Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
Daniela Tracht Museumsleitung -2-
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INTERNATIONAL STUDY - GROUP OF THE PHILATELY OF THE SOVEREIGN MILITARY-ORDER-OF-MALTA INC.SOC.
INTERNATIONALE ARBEITSGEMEINSCHAFT DER PHILATELIE DES SOUVERÄNEN MALTESER-RITTER-ORDENS E.V.
17 Jahre Arbeitsgemeinschaft S.M.O.M. - Philatelie e.V. ! Sehr geehrte Besucher der Ausstellung, diese Zusammenstellung lebt und befindet sich in ständiger Bewegung ! Angefangen wurde diese Darstellung der Geschichte des S.M.R. - Ordens und der 4 Johanniterorden 1994 mit 12 Seiten. Von dieser ersten Arbeit ist heute gerade noch die eine oder andere Datei vorhanden. Schon zur ersten grösseren Ausstellung, die von mir 1995 für die Johanniter-Malteser-Kommende Adenau völlig neu aufgebaut wurde, waren etliche Seiten dazugekommen und es war damals schon absehbar, dass es auch weiterhin zu ständigen Änderungen und Ergänzungen kommen würde. Deswegen waren und sind die einzelnen Seiten thematisch so aufgebaut, dass immer neue Seiten eingefügt werden können, ohne dass die ganze Zusammenstellung jedes Mal wieder neu aufgebaut werden muss. So waren für die nächste Ausstellung, 1997 im Postmuseum Prag, wieder etliche Seiten hinzugefügt worden, ebenso wie es 1999 für die Ausstellung im Parlament der in ihrer Unabhängigkeit wiedererstandenen Republik Litauen in Vilnius und für die Malteserstadt Heitersheim der Fall war. Aber zu all diesen Ausstellungen war die, hier in Bubikon erstmals in dieser „geschlossenen“ Form ausgestellten, Zusammenstellung, immer „nur“ der Anhang zu einer kompletten Ausstellung aller philatelistischen Ausgaben des S.M.R.-Ordens seit 1966. Alle Ausgaben bis Mitte 1999 sind bisher auf weit über 200 Seiten aufgezogen ! Es war nicht weiter schwer diese Geschichts - Zusammenstellung zu erweitern, da seit 1994 von vielen Postverwaltungen eine doch recht beachtenswerte Anzahl Briefmarken und Gedenkpoststempel u.ä. zum Thema Johanniter & Malteser herausgebracht wurden - ein Zeichen für das hohe Ansehen, das die Orden und deren Arbeit weltweit geniessen. Die letzte Ausgabe war eine Marke aus Israel vom 17. Dezember 2006, auf der die Reste der Ordensfestung Belvoir dargestellt sind und dazu, auf dem für israelische Briefmarken typischen TAB, dem Anhang, eine Seite des Siegels des Malteserordens, wie es in dieser Form noch heute in Gebrauch ist. Dass diese schöne Marke, rechts unten auf Blatt 6 der Ausstellung, sowie auch in Farbe auf Seite 20 dieses Heftes, schon aufgeführt werden kann, ist nur der Aufmerksamkeit meines Sammlerfreundes - & unseres Vereinsmitgliedes Hans Salzmann aus Biel zu verdanken, der mich rechtzeitig auf diese Ausgabe aufmerksam gemacht hat und erst damit eine schnelle Beschaffung derselben aus Israel ermöglichte. Vielen Dank Hans !! Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Um diese passende und wichtige Marke noch darstellen zu können, war aber auch die Umgestaltung des Blattes in letzter Minute nötig; aber das war auch bei einigen anderen Blättern der Fall, denn Ideen für weitere Seiten und Themen habe ich ständig. Trotzdem gibt es nicht für jedes Ereignis in der langen Geschichte der Orden die dazu passende Briefmarke. Aus diesem Grund musste etwas mehr Text eingefügt werden, um die Geschichte nicht ganz aus dem Zusammenhang zu reissen und gewisse Ereignisse und Strukturen zu erklären. Es waren also ganz erhebliche Änderungen, Erweiterungen, bzw. viele neue Seiten nötig, an denen bis zur allerletzten Minute gearbeitet wurde, um Ihnen diese eigenständige Geschichts - Zusammenstellung so präsentieren zu können, wie Sie diese hier im Ritterhaus besichtigen können. Noch in der Ausstellung im Malteserschloss Heitersheim im November 1999, umschloss die Geschichts-Zusammenstellung „nur“ 42 Blätter, jetzt können Sie hier im wunderschönen Ritterhaus 94 Blätter besichtigen ! Im Laufe der Jahre wurden für die Gestaltung und den Ausdruck der Seiten, auf denen die Original Briefmarken, Blöcke, Karten, teilweise die Poststempel, etc., aufgezogen sind, von denen jedes einzelne Stück noch mit farbigen Karton unterlegt ist, 4 verschiedene Computer, ebenso viele Drucker und 3 Scanner benutzt. Da all diese Gerätschaften und Programme, so hilfreich diese auch sein mögen, leicht unterschiedliche Druck-, Farb - & Darstellungsformate ausgeben, sind kleine Unterschiede in der Darstellung nicht zu vermeiden. Auch war es seit den letzten Arbeiten an den Seiten, 1999, jetzt plötzlich leider nicht mehr möglich, den Unterlegkarton in genau demselben RotTon wie bisher genutzt, zu beschaffen. Aber ich hoffe, dass Ihnen die Zusammenstellung auch trotz dieser kleineren Mängel zusagt. Zum Schluss möchte ich, auch in Namen des Vorstandes und der Mitglieder, unsere Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass es uns möglich ist hier im Ritterhaus zu Bubikon, sozusagen in durchaus verwandtschaftlicher Umgebung, diese Ausstellung präsentieren zu dürfen und wünsche Ihnen viel Spass bei dem Studium des Exponates ! Ihr
2001 - 2005 - AIJP Generalsekretär Association Internationale de Journalistes Philatéliques
Edgar K. Haberer, Gründer & Präsident der ArGe der Philatelie des S.M.R.-Ordens e.V. Diese Handreichung zur Ausstellung des RITTERHAUSES BUBIKON (ISBN 978-39523133-2-9), CH-8608 Bubikon, vertreten durch Frau Daniela Tracht, Museumsleiterin, als Co-Herausgeberin, gleichzeitig das Sonder-Mitteilungsblatt Nr. 4. bzw. lfd. Heft Nr. 48, der INTERNATIONALEN ARBEITSGEMEINSCHAFT DER PHILATELIE DES SOUVERÄNEN MALTESER-RITTER-ORDENS (S.M.O.M.) E.V.“, (ISSN 1619-9537), Geschäftsstelle Zitzergasse 11, DE-61250 Usingen, vertreten durch Herrn Edgar Karl Haberer, Präsident, als Co-Herausgeber, ist eine gemeinschaftliche Publikation der Ritterhausgesellschaft Bubikon und des letztgenannten Vereins. Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Teil I - Die Geschichte des Johanniter - & Malteser - Ordens im Spiegel der Philatelie. Blatt 1 - T i t e l s e i t e, 1 0 9 9 b i s 1 9 9 9, TUITIO FIDEI ET OBSEQUIUM PAUPERUM: VERTEIDIGUNG DES GLAUBENS UND DIENST AN DEN ARMEN: Die Geschichte des Johanniter - & Malteser - Ordens im Spiegel der Philatelie. Blatt 2, Wegweisende Worte des Seligen Gerards, des Ordensgründers, am Anfang der Ordensgeschichte; zeitlose Worte. „Unsere Brüderschaft wird unvergänglich sein, weil der Boden, auf dem diese Pflanze wurzelt, das Elend der Welt ist - und weil, so Gott will, es immer Menschen geben wird, die daran arbeiten wollen, dieses Leid geringer, dieses Elend erträglicher zu machen“ ( SMOM ca. 1950, Briefsiegelvignette mit dem Portrait des seligen Gerards). Blatt 3, Vorgeschichte & Anfänge: Das Hospiz des Hl. Johannes zu Jerusalem im Heiligen Land, ca.1048-1099. Erzbischof Wilhelm von Tyros berichtet, das schon zu Zeiten der byzantinischen Regierung in Palästina, um 610 südlich der Grabeskirche ( Israel 1985, Grabeskirche) ein Hospiz für Pilger existierte Dieses Hospiz konnte auch nach der Eroberung von Jerusalem durch den Islam weiter arbeiten. Eine katholische Kirche in der Nähe, Santa Maria Latina ( Karte der Altstadt) wurde im 9. Jahrhundert erwähnt, die vermutlich von Karl dem Grossen gestiftet worden war ( Belgien 1946, Charlemagne). Die im 9.Jahrhundert gegründete italienische Stadtrepublik Amalfi, ( Kreuze der Republik Amalfi auf, bzw. von zeitgenössischen Münzen; Italien 1946, der Dom von Amalfi; Italien 1985, Regatta der Seefahrer-Republik Amalfi mit Ritter und Regattaboot dekoriert mit dem Amalfikreuz; zwei Vignetten mit den Wappen der heutigen italienischen Handels - & Kriegsmarine, welche darin das Amalfikreuz führen), die in Jerusalem eine Handelsniederlassung hatte, erwirkte im Jahre 1048 die Genehmigung, dort ein Hospital und Hospiz für Pilger zu errichten. Ein Mönch namens Gerhard ( SMOM 1986, Bruder Gerhard, Prior des Hospizes und Gründer des Hospitaliter-Ordens; der Ordensgründer) war in den Jahren vor dem 1.Kreuzzug der Verwalter, hielt die Dienste allen Religionen offen und konnte so auch während der Anstürme und der Eroberung durch die Kreuzfahrer, Juni - Juli 1099, weiter arbeiten. Blatt 4, Die frühen Jahre: Der „Hospitaliter-Orden“ und ihr Hospiz zu Jerusalem unter den fränkischen Königen, 1099 - 1187. Das Johanneshospiz ( Karte von Jerusalem1180). Querschnitt der zweistöckigen Johanneskirche in Jerusalem, nach deren Muster zahlreiche Ordenskirchen gebaut wurden ( Zeichnung). Mit einer Bulle von Papst Paschalis II. ( Angola 2000, Papst Paschalis II.). werden am 15.Februar 1113 die Hospitaliter als selbstständiger Orden anerkannt ( Mikronesien 1999, Gründung des Ordens). Gottfried von Bouillon, Eroberer von Jerusalem besucht Meister Gerard ( Belgien 1946, Gottfried von Bouillon; Malta 1970, Besuch von Gottfried im Hospital; SMOM 1972, Bruder Gerhard, Kranke pflegend; Senegal 1999, die Ritter des hl. Johannes, Kranke und Verletzte pflegend). 880 Jahre Gründungsbulle des „Hospitals“ ( SMOM 1993 & Ersttagsstempel dazu, Allegorie „Statuten des Hospitals“ und Zeichnung desselben). Blatt 5, Die Ordensfahne war die erste der Welt, die von Papst Innozenz II. 1130 anerkannt wurde ( Angola 2000, Papst Innozenz II.; SMOM 1975, Ordensfahne & Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Schweizer Fahne, anlässlich des Hl. Jahres 1975). Bereits unter dem 2.Meister des Ordens Fra’ Raymond du Puy ( SMOM 1969) weitet sich der Orden zu einem kriegerischen Ritterorden aus. Papst Alexander III. ( Kroatien 1994, Namenszug des Papstes) mahnt in seiner Bulle „Piam admodum“, 1178/1180, den 8. Meister des Hospitals, Fra’ Roger des Moulins ( SMOM 1986) „die geheiligten Gebräuche und guten Gewohnheiten seines Vorgängers seligen Gedenkens nach Kräften zu beobachten .... zu den Waffen greifen sollten die Brüder nur zur Verteidigung … dadurch darf die Sorge um die Armen in keiner Weise vermindert werden“. Das Siegel des Grossmeisters und des Konvents des Ordens aus dem 12.Jhd. das in derselben Form auch heute noch in Gebrauch ist. Sitze des Ordens im Hl. Land ( SMOM 1968). Unten auf den Blatt werden Marken von 1994 der Autonomiebehörde von Palästina gezeigt: die Grabeskirche, Symbol für das Christentum, und der Felsendom auf dem Tempelberg in Jerusalem, Symbole für den Islam. Letzterer war während des fränkischen Königreiches Jerusalem Sitz des Templer-Ordens. Interessant, wenngleich auch nicht Ordensthematik, ist auf den beiden vorgenannten Ausgaben von Präsident Arafats palästinensischer Autonomiebehörde die Unsicherheit über die zukünftige Währung Palästinas: zuerst wurden ägyptische Mils aufgedruckt und dann jordanische Fils überdruckt ! Blatt 6, Auf der Karte sind Burgen und die Sitze des Ordens markiert sowie die Städte im Heiligen Land, in denen der Orden Hospitäler unterhält. Es waren zu Zeiten bis zu 50 Burgen unter der Obhut oder im Besitz des Ordens; zu den bekanntesten gehören die Burgen „Marqab“ & „Castel Rouge“ bzw. das „Rote Kastell der Hospitaliter“ ( Syrien 1925), „Crac des Chevaliers“ ( Syrien 1953) und „Belvoir“ ( Bild links & Ersttagsstempel & Israel 2006 mit dem Ordenssiegel auf dem Briefmarkenrand - TAB). Die Burgfestung „Margat“ ( SMOM 1990, 4er Zusammendruck) war nach dem Fall von Jerusalem ab 1188 der Sitz des Ordens und blieb es auch noch Jahre nach der Wiedereroberung von Akkon. Die Oberhoheit über den Crac des Chevaliers und Margat brachte dem Orden gewaltige territoriale Stärke im Norden des Landes. Blatt 7, 4. Juli 1187, die Schlacht bei Hittin: der Anfang vom Ende der Kreuzfahrerstaaten und der Hospitaliter in Palästina. Die Schlacht von Hittin 1187 in der die Kreuzritter unter der Beteiligung der Hospitaliter gegen Sultan Saladin und das islamische Heer kämpften und verloren ( Karte der Schlacht, Syrien, Ägypten, Saudi Arabien, Yemen & Jordanien, alle 1987), war nur der Beginn zahlreicher Schlachten in den nachfolgenden Wochen und Monaten, die mit der totalen Niederlage der Franken endeten und schliesslich, nach der Wiedereroberung von Akkon 1192, nach etwas mehr als einem weiteren Jahrhundert 1291 zum endgültigen Verlust der Kreuzfahrerstaaten führten. Blatt 8, Die letzten Jahre im Heiligen Land: die „Hospitaliter / Johanniter“ des Hospitals des Hl. Johannes von Jerusalem, mit Sitz in Akkon, bis 1291. Zunächst aber war Jerusalem verloren und Akkon ( Israel 1967, Hafenbefestigung der Stadt) wurde 1192 die Hauptstadt des Restkönigreiches Jerusalem ( Karten von Akkon mit den verschiedenen Herrschaftsgebieten bzw. den Sitzen der Johanniter und den anderen Orden), nachdem König Richard „Löwenherz - Coeur de Lion“ ( Frankreich 1999) die Stadt wiedererobert hatte ( Senegal 1999, Eroberung der Stadt) . Akkon war somit auch Ordenssitz ( SMOM 1991, 4er Zusammendruck) bis 1291, wo der Orden bereits seit Mitte des 12.Jhds. präsent und so populär war, dass die Stadt mit dem Namen „Saint-Jean Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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d‘Acre - St. Johannes von Akkon“ bezeichnet wurde. Das Johanniter Hospital ( Skizze, Grundriss und Lageplan) war das grösste ausserhalb Jerusalems. Dem Haschemiten König Hussein II., von Jordanien ( Jordanien 1953) wurde, anlässlich seines Besuches im Regierungssitz Palazzo Magistrale des Malteser-Ritterordens in Rom, ein Paar goldene Sporen überreicht; dem Nachkommen der islamischen Eroberer, die den Orden aus Palästina vertrieben hatten, wie auch schon den islamischen Fürsten und Könige früherer Zeiten als ein Symbol des Waffenstillstandes und des Friedens durch die Grossmeister des Ordens. Blatt 9, Nach dem Fall von Akkon: Die Insel Zypern als Ordenssitz, 1291 - ca. 1306/09. In Zypern ( Karte) besass der Orden, schon lange vor dem Fall des Hl. Landes, wichtige Interessen und Güter. König Hugo I. Lusignan von Zypern hatte dem Orden 1210 Burg Kolossi ( z.B. Zypern 1943, 1978, u.a.) geschenkt. Der 22. Meister des Ordens, Fra’ Jean de Villiers ( SMOM 1982 Wappen & 1990 Portrait des Meisters), konnte sich nach der Schlacht bei Akkon, 1291, mit nur wenigen Rittern des Ordens nach Zypern retten. Auf Burg Kolossi ( Skizze und obige Marken) war jetzt der Sitz des Ordens. Aus den Reben der Kommende Kolossi machten die Hospitaliter schon seit den Kreuzzügen den berühmten „Commanderie Hl. Johannes“ - Dessert Wein ( Zypern 1964: Ein Ritter des Ordens mit Wappenschild vor Schloss Kolossi & original Weinetikett der Firma Keo), der heute noch gefertigt wird und sich weltweit grosser Beliebtheit erfreut, u.a. auch bei dem Verfasser dieser Zusammenstellung. Blatt 10, Neben Kolossi besass der Orden noch eine ganze Reihe Ortschaften und Güter auf Zypern, die über die ganze Insel verstreut lagen, sowie auch Liegenschaften in den Städten, wie z.B. Famagusta ( Zypern 1938, u.a.). Dazu kamen noch viele Güter aus dem Besitz des Templerordens, nachdem dieser 1312 zwangsaufgelöst wurde. Meister des Ordens auf Zypern waren nach Jean de Villiers, Fra’ Odon de Pins ( SMOM 1990), Fra’ Guillaume de Villaret ( SMOM 1990) und dessen Bruder Fra’ Fulko de Villaret, der den Orden nach Rhodos führen sollte. Kolossi wurde 1373 und 1402 erfolgreich gegen die Genuesen verteidigt, aber von den Mameluken auf ihren Raubzügen 1425 - 1426 verwüstet. Der Grosskomtur des Ordens, Louis de Magnac, baute die Burg Mitte des 15.Jhds. weitgehend um. Später kam die Burg in den Besitz der Familie Cornaro, die den Titel eines Grosskomturs von Zypern des Ordens bis 1799 innehatte, obwohl der Besitz bereits 1570 den Türken in die Hände gefallen war. Territoriale Souveränität: Der Johanniter - Hospitaliter -Orden als Souverän von Rhodos, ca.1306/09 bis Ende 1522. Das weisse Kreuz der Ritter über Rhodos ( Ägäische Inseln 1934). Fra’ Fulko de Villaret ( SMOM 1974 & 1983 Wappen), letzter Meister des Ordens auf Zypern und erster Meister von Rhodos, eroberte in den Jahren 1306 bis 1310 Rhodos und weitere Inseln ( Karte) der Ägäis, als souveränes Territorium für den Orden ( SMOM 1968, Rhodos als Ordenssitz und Territorium), der damit zum ersten Mal in seiner Geschichte wirklich selbst ein Souverän wurde. Aus seiner Regierungszeit sind auch die ersten Münzprägungen des Ordens bekannt. Blatt 11, Papst Clemens V. bestätigte und befürwortete am 5.10.1307, also noch vor der endgültige Eroberung, von Rhodos, das Vorgehen der Hospitaliter. So fanden die Ritter des Hospitals mit dem weissen Kreuz, Symbol des Friedens, auf rotem Grund, als Mahnung an den Krieg hingegen, eine neue Heimat auf Rhodos und konnten hier ihren Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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zwei ursprünglichen Aufgaben nachgehen: die Krankenpflege und den Kampf gegen die Ungläubigen. An erster Stelle stand für den Orden der Aufbau eines Hospitals in seiner neuen Heimat ( SMOM 1950, Griechenland 1961, Grundriss und Bild des grossen Saals desselben). Mächtige Festungsbauten sollten die Inseln gegen den Feind schützen ( SMOM 1950). Rittergräber und andere Monumente ( Ägäis 1932) zeugen noch heute auf Rhodos von der Grösse des Ordens, auch ist das Ordenskreuz ( Ägäis 1940) noch überall auf den ehemaligen Inseln der Ritter zu finden. Das „Rhodos-Haus“ in Rom ( SMOM 1950), heute der Sitz der Ritter Italien’s des Ordens, ist nach der rhodischen Zeit des Ordens und zu dessen Gedenken benannt. Blatt 12, Unten auf dem Blatt: die Ritterstadt (d.h. der Konvent, Sitz des Ordens) auf Rhodos ( Plan) mit den Verteidigungslinien der einzelnen Zungen des Ordens. Darin waren das Hospital des Ordens sowie der Grossmeisterpalast ( Griechenland 1988), und die Herbergen der Ritter. Das „See - bzw. Marine-Tor“ ( Griechenland 1988) war einer der Eingänge durch die starken Stadtmauern zur Ritterstadt. Wir können uns in dieser Umgebung gut die Ordensritter in ihren verschiedenen Kostümen und Uniformen ( SMOM 1971, 1984 & 1993) vorstellen. Das heutige Museum des Ordens in Saal IV des ehemaligen Grossmeister-Palastes von Rhodos, ein Blick auf den Innenhof und die Gedenktafel zur Eröffnung des Museums 2001 ( SMOM 2001, 3er Zusammendruck). Das abgebildete Ordensschiff aus dem XV. Jahrhundert ( SMOM 1968) steht für die erst auf Rhodos gross gewordene Ordensmarine, obwohl bereits aus dem Jahr 1165 von ordenseigener Schifffahrt im Roten Meer berichtet wird. Aber erst mit der Eroberung von Rhodos wird die Ordensmarine zu voller Stärke ausgebaut. Blatt 13, Die ab 1331 einführten „Zungen“ - die Gliederungen des Ordens. Der 26. Grossmeister des Ordens, Fra’ Helion de Villeneuve, 1319-1346, ( SMOM 1978), teilte 1331 die Ritter des Ordens in sogenannte Zungen ein, die im grossen und ganzen bis in das 19.Jahrhundert Bestand hatten. Diese 7 Zungen ( SMOM 1967) waren: Auvergne, Aragon, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Provence. 1461 wurde die Zunge von Aragon geteilt, wobei die neue Hälfte den Titel „Zunge von Kastilien und Portugal“ ( Wappenabbildung in Farbe) erhielt. Die Zunge von England wurde 1540 aufgelöst, jedoch 1557 wieder eingesetzt. Aber Königin Elisabeth I. enteignete die Zunge wieder, ohne jedoch dieselbe formell wieder aufzulösen. Die Zunge bestand also nur noch formell; praktisch bestand die Zunge von England nach 1565 nicht mehr. 1782 wurde dann die „Englisch-Bayerische-Zunge“ ( Abbildung, unten Mitte) gegründet, die nach der Gründung des Grosspriorats von Polen und des Grosspriorats von Russland 1797 in „Englisch-Bayerisch-Russische-Zunge“ umbenannt und 1802 und nach dem Vertrag von Amiens wiederum in „Bayerisch-Russische-Zunge“ umbenannt wurde. Blatt 14, Die Zunge von Deutschland. Zur Deutschen Zunge ( SMOM 1967) zählte auch das Grosspriorat Böhmen mit Sitz in Prag ( Tschechoslowakei 1955 & Ausschnitt, Stadtansicht mit den gut sichtbaren Türmen der Malteserkirche „Hl. Maria unter den Ketten“), das die älteste, ununterbrochene und heute noch bestehende Gliederung des Ordens ist. Die Zunge umfasste ausserdem die (Gross-) Priorate von Ungarn, Polen, Dacien (nordische Länder) und das 1548 gefürstete Grosspriorat Deutschland mit Sitz in Heitersheim ( Deutschland 1987, Postkarte „Malteserschloss Heitersheim“), zu dem auch die Balley Brandenburg unter der autonomen Selbstverwaltung durch einen geHeft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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wählten Herrenmeister stand. Blatt 15, 1396, Die Schlacht von Nikopol;Bulgarien 2006 - 610. Jahrestag der Militärhilfe durch den Orden. Die Schlacht von Nikopol am 25.September 1396 ( Bulgarien 2006) gegen die Türken. Nikopol war die letzte bulgarische Festung, die von den Türken erobert wurde ( Türkei 1999, Yildirim Bayezid Khans = Sultan Bajesid I., Ritt durch die Reihen der Kreuzfahrer in Niĝbolu=Nikopol). König Sigismund von Ungarn hatte 1396 zur Verteidigung einen Kreuzzug ausgerufen, dem sich Heere aus praktisch allen europäischen Ländern anschlossen. Auch die Ordensflotte von Rhodos unter dem Kommando von Fra‘ Philibert de Naillac ( SMOM 1990), Prior von Aquitanien, war von Ordensmeister Heredia in Marsch gesetzt worden. Zur deutschen Heeresgruppe gesellte sich auch der Grossprior und Meister des Johanniterordens in deutschen Landen, Fra‘ Friedrich von Zollern, 80jährig, u.a. 1386 Komtur von Bubikon und 1382 einer der Unterzeichner des Vergleichs von Heimbach mit der Balley Brandenburg, an der Spitze der deutschen Ritter und Mannschaften des Johanniterordens. Blatt 16, Das achtspitzige Ordenskreuz und seine symbolische Bedeutung. Bereits 1489 wird bei dem auf Rhodos tagenden Generalkapitel des Ordens unter seinem Grossmeister Fra’ Pierre d’Aubusson das achtspitzige Ordenskreuz ( SMOM 1966; das gekrönte Ordenskreuz, mit dem Rosenkranz zwischen den 8 Spitzen des Kreuzes. Links und rechts davon die Parole: SVB HOC SIGNO MILITAMVS - UNTER DIESEM ZEICHEN KÄMPFEN WIR) mit den Seligpreisungen der Bergpredigt unseres Herrn Jesus Christus, aus dem Matthäus Evangelium Kapitel 5, 3-10, in Verbindung gebracht und wie folgt beschrieben: „So sollen die Ritter vom Hospital, indem sie mit frommen Eifer sowohl die eine als auch die andere dieser Pflichten erfüllen, auf ihrem Gewande das Kreuz mit den acht Spitzen tragen ( SMOM 1985, Fahne der Ordenswerke mit dem achtspitzigen Kreuz), damit sie eingedenk sind im Herzen, das Kreuz Christi zu tragen, geschmückt mit den acht Tugenden, die sie begleiten“. Blatt 17, „Wer Wind sät wird Sturm ernten“. Die Belagerung von Rhodos durch die Türken unter Sultan Muhammed II. ( oben links: die Tughra, das kalligrafierte NamensDer Beginn der Münzhoheit des Malteser-Ritterordens: Rhodos. Links: (vergrößert) ½ Gros - Silbermünze, undatiert, Ordensmeister Fra‘ Fulk de Villaret, Rhodos, 1306/9 - 1319.
·FRATER·FVLCO· (Frater Fulco)
S
M
O
M
MAGR·hOSPITAL (Meister des Hospitals)
Mitte: Das moderne Münzzeichen des Ordens im XX.Jahrh., Rom, ab 1961. Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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zeichen des Sultans) im Jahre 1480. Von Mai bis Juli 1480 belagerten die Türken das Ordensreich Rhodos; ( SMOM 1980), scheiterten aber an dem heldenhaften Widerstand der Ordensritter. Am 24. Juni 1522 erschienen die Türken aber wieder vor Rhodos. Sultan Soliman II. ( Türkei 1966, siehe Blatt 21), ein Enkel des grossen Sultan Muhammed führte seine Krieger, nach Monaten der schwersten Kämpfe, diesmal zum Sieg. Grossmeister L’Isle - Adam ( SMOM 1969 Portrait, SMOM 1970 Goldmünze des Grossmeisters), vor dessen tapferer Haltung der Sultan grösste Hochachtung zeigte, konnte mit diesem einen ehrenhaften Abzug der Ordensritter mit all ihrem Hab und Gut aushandeln. Auch die von den Rittern hochverehrte Ikone der „Heiligen Jungfrau von Philermos“ ( SMOM 1966) konnten die Ritter mitnehmen. Am 1.1.1523 segelten die Ordensritter unter vollen militärischen Ehren von Rhodos in eine ungewisse Zukunft. Blatt 18, Nach dem Verlust von Rhodos: Souverän ohne Land; der JohanniterOrden auf der Suche nach einer neuen Heimat. Es war an Bord der grossen Karacke „Santa Anna“ des Ordens, die vom Grossprior von England des Ordens, Sir William Weston ( Jersey 1977: Sir William und die Santa Anna), befehligt wurde, auf der Grossmeister Fra’ Philippe Villiers de l’Isle-Adam seinen Orden in das Exil führte. Die Ritter konnten all ihre hochverehrten Reliquien, darunter auch die Ikone der „Jungfrau von Konstantinopel ( SMOM 1994 & Sonderstempel) und die „Madonna von Philermos“, sowie all ihre Waffen, mit Ausnahme der schweren Kanonen, sowie auch das wertvolle Ordensarchiv mit den jahrhundertealten Aufzeichnungen der Ordensgeschichte mitnehmen. Sitze des Ordens nach dem Fall von Rhodos waren Civitavecchia, 1523, Viterbo,1524, Nizza, 1527 und Syracus, 1528 ( alle auf der Karte markiert). Die Ikone der Jungfrau von Konstantinopel schenkte der Grossmeister der Stadt Viterbo als Dank für die überaus freundliche Aufnahme des Ordens in der Stadt. Dort wird die Ikone noch heute verehrt. Wieder territoriale Souveränität: die Überlassung von Malta als Souveränes Lehen durch Kaiser Karl V. im Jahre 1530. Malta war beim Orden als neuer Sitz bereits 1524 im Gespräch. Kaiser Karl V. ( Spanien 1979) bestätigte die Übereignung der Inseln, zusammen mit der Stadt und dem Land um Tripolis in Libyen, dem Orden in einer Lehensurkunde vom 23. März 1530 gegen einen Tribut von einem Falken jährlich an den Vizekönig von Sizilien. Auch Papst Klemens VII. ( Vatikan 1998), selbst ein ehemaliger Professritter und Prior von Capua der Ordens, genehmigte in einer Bulle vom 7. Mai 1530 diese Transaktion, an deren Zustandekommen er nicht unwesentlich beteiligt gewesen war. Im Herbst 1530 stachen die Ritter in See, ihrer neuen Heimat Malta ( SMOM 1968, Karte der Inseln Maltas und Ordensschiff) entgegen. Blatt 19, Die Inbesitznahme von Malta. Am 13. November 1530 wird Grossmeister L’Isle-Adam in der alten Hauptstadt Maltas vom maltesischen Adel gehuldigt und bekommt den symbolischen Schlüssel der Stadt überreicht ( Malta 1938 und Australien Motivkarte 1983). Der Orden nimmt zuerst seinen Sitz auf Fort St. Angelo ( Malta 1983) und Birgu beim grossen Hafen ( Karte von Malta). Unten links eine zeitgenössische Darstellung des ersten Sitzes des Ordens auf Malta, welche die noch unbebaute, direkt Birgu gegenüber liegenden Halbinsel Sceberras zeigt, auf der nach 1565 die neue Hauptstadt Valletta entstehen sollte. Blatt 20, Eine ungeliebte Beigabe zu Malta: der Orden als Herrscher von Tripolis, Libyen, 1530 – 1551. Die Belehnung von Tripolis ( Karte) wird vom Orden jedoch als Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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eine nicht gerade willkommene Beigabe zu Malta angesehen und wird schon 1551 an den Islam verloren. Die Festung des Ordens in Tripolis ( SMOM 1972, Italienisch Tripolitanien,1928 Königreich Libyen 1964, Libysch Arabische Republik 1977). steht immer noch. Oberst Ghaddafi erinnert 1979 an die Vertreibung ausländischer Mächte ( Libysche Volksjamahirya 1979) u.a. der Malteser-Ritter 1551. Blatt 21, Die grosse Belagerung von Malta, 1565, durch die Türken unter Sultan Soliman II. ( Türkei 1966). Ab 18. Mai 1565 belagerte Soliman II. Malta mit 373 Schiffen und 40.000 Soldaten. Dieser Grossmacht standen lediglich 500 Ritter des Ordens mit 1.800 Soldaten gegenüber, noch einmal 700 Soldaten kamen im Laufe der Belagerung dazu. Aber die Motivation und der Überlebenswille der Ritter und des Ordens waren höher, denn nach monatelanger Belagerung, Bombardements und schwersten Kämpfen ( Malta 1965, 400. Jahrestag der Beendigung der Belagerung ), gaben sich die Türken unter ihrem Heerführer Mustafa Pascha geschlagen und begannen am 8. September mit dem Rückzug. Der Orden stand unter dem Oberbefehl von Grossmeister Johannes von La Valette - Parisot ( Malta 1962, 1965, 1968), der schon als junger Ritter 1521 bei der Verteidigung von Rhodos dabei gewesen war. Nur 600 Verteidiger überlebten die Kämpfe unverwundet, die Verluste der Türken waren ungleich höher, sie kehrten mit nur 15.000 Soldaten nach Istanbul zurück. Blatt 22, Das Ende der grossen Belagerung von 1565; auch in unserer Zeit ein wichtiger Gedenk - & Festtag für Malta. Anlässlich des Gedenktages zur Beendigung der grossen Belagerung, am 8. September, wird im grossen Hafen von Malta jedes Jahr eine Ruder-Regatta ( Malta 1.Dezimal-Briefmarkendauerserie 7c,5m, 1973 und Europa - Ausgabe 1998 „Wichtige historische Ereignisse“) durchgeführt. Eine direkte Folge der grossen Belagerung: die Gründung der Stadt La Valletta: erbaut „von Herren für Herren“. Die Notwendigkeit einer neuen befestigten Hauptstadt des Ordensstaates war erkannt worden, und so sandten alle Herrscher Europas grosse Summen Geld, um dieses Projekt zu verwirklichen. Es war aber erst König Philipp II. von Spanien ( Spanien 1979) der Grossmeister Valette ( Abbildung einer Medaille von 1568) zum Bau der neuen Stadt drängen konnte. Papst Pius V. ( Malta 1966) schickte seinen Militärarchitekten Francesco Laparelli ( Malta 1966) und Grossmeister Valette ( Malta 1966) legte schliesslich am 28. März 1566 den Grundstein für die neue Stadt ( Malta 1966), die nach ihm benannt werden sollte. Blatt 23, Der Grossmeister ( SMOM 1969) sollte jedoch seine neue Stadt ( zeitgenössische Karte von 1584) nicht mehr erleben, denn er starb bereits am 21. August 1568 und wurde zunächst in der Kirche „Unsere liebe Frau vom Siege“, beigesetzt, eines der ersten fertigen Gebäude der Stadt. Nach Fertigstellung der Hl. Johannes Kathedrale, der Konventskirche des Ordens auf Malta, wurde er in eine speziell für ihn geschaffenen Krypta überführt, wo er noch heute ruht ( Malta 1968). Europa und Malta feierte die Hauptstadt La Valletta im Juni 1998 als Europäische Kulturstadt ( Malta Block 1998). Blatt 24, Die Seeschlacht von Lepanto im Jahre 1571, brach den türkischen Expansionswillen in Richtung Westen. In der Heiligen Liga, der vereinigten Flotten des Papstes ( Italien,Gedenk- Stempel Stadt Sermoneta 1988), Spaniens ( Spanien 1938 & 1971), Venedigs, der Toskana, Savoyen, dem Malteser-Ritterorden ( SMOM 1971) und einigen weiteren italienischen Fürsten, u.a. Monako ( Monako 1972), die unter dem Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Oberbefehl von Don Juan d’Austria ( Spanien 1938 & 1971) stand, einem Sohn Kaiser Karl des Fünften, wurde die türkische Flotte vernichtend geschlagen. 40 Ritter des Ordens fielen während der Schlacht, darunter der Grossbailli von Deutschland. Blatt 25, Zum Originalbrief vom 4. Januar 1582 des Grossmeister Kardinal Fra’ Hugues Loubenx de Verdala, 52. Grossmeister des Ordens & 9. Fürst von Malta, an den Kaiser. Grossmeister Fra’ Hugues Loubenx de Verdala, 1581 - 1595, ( SMOM 1978) wurde während eines Besuches in Rom von Papst Sixtus V. ( Vatikan 1953) zum Kardinal-Diakon von St. Maria in Portico ernannt. Auf Malta erinnert vor allem der „Verdala Palast“ ( Malta 1938), der Sommer-Sitz des Kardinal Grossmeisters, an dieses Oberhaupt des Ordens. Das vergrösserte „Waffelsiegel“ ( vergrösserte Abbildung) mit dem Wappen von Verdala ( SMOM 1991) ist auf der Rückseite des Schreibens des Grossmeisters angebracht, das auf der folgenden Seite gezeigt wird: Blatt 26, Originalbrief vom 4. Januar 1582, des neu gewählten 52.Großmeisters des Johanniter-Malteser-Ritterordens und 9. Fürsten von Malta, Fra’ Hugues Loubenx de Verdala, an den römisch-deutschen Kaiser. In diesem in spanischer Sprache verfassten Schreiben informiert der Grossmeister den Kaiser über das Ableben seines Vorgängers, Grossmeister Fra’ Jean L’Eveque de la Cassiere, am 21. Dezember 1581 und seiner darauf erfolgten Wahl. Auch bittet der Grossmeister den Kaiser um dessen Schutz und um Unterstützung für den Orden. Blatt 27 (Doppelblatt im Format A3), Der Souveräne Orden in der Neuen Welt: Kolonialbesitz. Für wenige Jahre, von 1653 – 1665, war der Orden Besitzer einiger West Indischer Inseln. Dem Orden waren bereits zu Lebzeiten des Malteser-Ritters Philipp de Poincy ( St.Kitts-Nevis-Anguilla 1971, Wappen), Gouverneur und Oberkommandierender der französischen Flotte in West Indien, dessen weitläufigen Besitzungen übertragen worden ( St.Kitts-Nevis-Anguilla 1971, Chateau de Poincy auf St. Kitts), zusätzlich kaufte der Orden 1653 von König Ludwig XIV. ( Frankreich 1970) die Inseln St. Croix, St. Bartholomäus ( Frankreich 1978, die Insel als franz. Überseegebiet), Tortuga, sowie die französischen Teile von St. Christoph, St. Kitts & St. Martin „zusammen mit allem Land, allen Gebäuden, allen Negersklaven und anderen Besitztümern, sowie der Verpflichtung des Christentum zu beschützen und die Mission zu fördern. 1665 verkaufte der Orden jedoch seine Besitzungen an die Franz.-Westindien-Kompanie. Ritter des Malteser-Ordens als Entdecker, Kolonisatoren, Kartografen & Verwalter. Eine grosse Anzahl von Ordensrittern war in den Diensten Spaniens, Frankreichs in Nord - & Südamerika, sowie auch in Asien tätig, u.a. und stellvertretend für alle Anderen: Fra’ Manuel de Amat y Junyent, 1710-1780, ( Spanien 1966), Vizekönig von Peru 17611776 und Gouverneur von Chile; Admiral Marquis de Grasse, 1722-1788, ( Frankreich 1972) kämpfte mit weiteren Ordensrittern in der französischen Flotte gegen die Engländer im Kampf für die amerikanische Unabhängigkeit, u.a. in der Schlacht von Chesapeake Bay 1781 ( Französisch Polynesien 1976). Rechts, der französische Ordensritter Fra’ Samuel de Champlain, 1567-1635, ( Frankreich 1956 FDC) als Erforscher von Neufrankreich (Kanada) und Gründer der Stadt Québec ( Kanada 1958). Er erforschte u.a. und kartografierte 1606 die amerikanische Küste von Neuschottland, Kanada, bis in die Gegend des heutigen Massachusetts, USA, ( GemeinschaftsAusgabe, Briefmarkenblock der USA & Kanada 2006, Karte der von Champlain kartoHeft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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grafierten Küste, mit je 2 x USA und Kanada Briefmarken, die ein zeitgenössisches Küstenschiff zeigen). Blatt 28, Ordensspuren in Kanada, damals und heute. Fra‘ Samuel de Champlain zog weitere aktive Ordensmitglieder nach Kanada, unter vielen anderen auch Fra‘ Isaac de Razilly, der 1632 als Vizekönig von Neufrankreich und Gouverneur von Acadie wurde, welches das heutige Labrador, Neufundland, Gape, etc. umfasste. Das Bild rechts zeigt eine zeitgenössische Karte von Port Royal, heute Annapolis Royal in Nova Scotia, die erste feste Niederlassung Frankreichs in Neufrankreich und Herrschaft des Ordensritters Fra’ Isaac de Razilly, das dieser Grossmeister Antoine de Paule als Ordens - Kommende anbot. Es wurde leider von diesem ausgeschlagen ! Das Bild links zeigt das 1647 für das Priorat der Ritter von Malta gemeisselte Ordenskreuz, das 1784 im Geröll eines Hofes im Château Saint-Louis, der Residenz der Gouverneure in Québec gefunden wurde und das heute im Ehrenhof des Hôtel Château Fontenac in Québec eingemauert ist. Es zeugt von der tiefen historischen Verbindung zwischen dem Orden und Kanada. Generalmajor George Philias Vanier, 1888 - 1967 ( Kanada 1967), vormals Botschafter Kanadas zu Frankreich, Generalgouverneur von Kanada 1959 - 1967, Magistral - Grosskreuz mit Schulterband des S.M.R. - Ordens. Anlässlich des offiziellen Besuches 1992 von Grossmeister Fra‘ Andrew Bertie in Kanada gab die Post von Kanada einen Gedenkstempel heraus ( Kanada 1992, Sonderstempel mit Malteserkreuz zum Besuch des Grossmeisters). Malteserritter Fra’ Claude de Forbin-Cardanne in Thailand. Forbin, 1656-1733, begleitete 1685 eine diplomatische Delegation des Sonnenkönigs Ludwig XIV. nach Bangkok, wo er als Botschafter Frankreichs am Hofe von König Narai dem Grossen blieb ( Thailand 1985). Auf Grund seiner maritimen und militärischen Fähigkeiten, die er in der Ordensmarine im Mittelmeer sammeln konnte, hatte er in Siam die Ämter eines Grossadmirals sowie des Gouverneurs von Bangkok inne. Ihm standen in dieser Funktion 36 Sklaven, zwei Elefanten, 7 Tänzerinnen und täglich 2 Wachskerzen zu ! Blatt 29, Den „Herren Kranken dienend“ - Krankenpflege und Medizinwissenschaft des Ordens auf Malta. Die „Sacra Infermeria“, das grosse Hospital von Malta ( Malta 1964 und 1976, sowie, unten, Gesamtgrundriss mit Erweiterungen) wurde in 4 jähriger Bauzeit von 1578 - 1582 unter Grossmeister Cassiere errichtet und später mehrfach erweitert. Täglich wechselten sich die Mitglieder der Zungen des Ordens im Krankendienst ab, als Symbol dafür, dass sich die Ritterschaft in Barmherzigkeit üben müsse. Dies entsprach auch den alten Regeln des Johanniter-Malteser-Ordens. Freitags kam der Grossmeister ( Malta 1964, Grossmeister Nicola Cotoner, Kranke pflegend) persönlich, um mit seinem Gefolge Krankenpflege zu verrichten und für die Armen zu sorgen. 1676 gründete Grossmeister Nicola Cotoner die „Schule für Anatomie und Chirurgie“ ( Malta 1976). Heute ist in den weitläufigen Gebäuden das „Mittelmeer Konferenzzentrum“ untergebracht. Blatt 30, Malta unter dem Orden; unter einem ausserordentlich grosszügigen Lehen ein wahrhaft unabhängiger & souveräner Staat. Abbildung einer Goldmünze des Grossmeisters Vilhena ( SMOM 1969; Malta 1938, Denkmal des Grossmeisters), das Staats - Portrait von Grossmeister Pinto ( SMOM 1969) in der Sakristei der Hl. Johannes Co-Kathedrale in La Valletta. Pinto war der Erste, der sich mit der geHeft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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schlossenen Krone zeigte, dem Symbol des souveränen Herrschers ( Farbbild links, Grossmeister Pinto als Souveräner Fürst, zeigt mit der Rechten auf die geschlossene Krone). Pinto beanspruchte für seine Botschafter bei fremden Höfen das Vorrecht der Behandlung, wie dies auch den Repräsentanten königlicher Höfe zustand; ein Privileg das ihm von Papst Benedikt XIV. verliehen worden war. Der Generalleutnant der MalteserGaleeren, Fra’ Don Pietro Gonzales de Mendoza ( Guyana 1990, links auf dem Block), schiffte im September 1600 die Verlobte des französischen Königs, Maria von Medici, nach Marseille. Blatt 31, Memorie Melitensi - Melitensische Erinnerungen. Religiosität des Ordens: Die ( SMOM 1972). Ikone „Hl. Jungfrau von Damaskus“, aus dem frühen 12. Jahrhundert und noch heute in der griechisch-katholischen Kirche in Valletta verehrt, war eine von 3 hochverehrten Ikonen der Jungfrau, die der Orden von Rhodos nach Malta mitbrachte. Unten: Das Ex-Voto Gemälde ( Malta 1997) zeigt den Ordensritter Fra‘ Wolfgang Philipp Guttenberg, 1733, der der Gnadenmadonna von Mellieħa für eine Rettung aus Seenot dankt. Der Ritter wird in voller Rüstung mit roter Überweste mit dem weissen Kreuz abgebildet. Rechts unten auf der Marke das Wappen des Ritters und hinter seiner Schulter eine „Vista“ mit 5 Ordensgaleeren in schwerer See, sowie die Inschrift, u.a.: „Wolfgang Philipp von und Herr zu Guttenberg, Maltheser Rietter Commenthur Hasselt: Aetatis suae 37 Anno Domini 1685“. Links darüber: Mitt sena millinkurunazzjoni tal-Madonna tal-Mellieħa - 100. Jahrestag der Krönung der Madonna von Mellieħa; keine melitensische Hinterlassenschaft auf Malta, aber wie das gerade beschriebene Votiv - Gemälde zeigt, wurde dieses älteste auf Malta nachgewiesene, auf den Wänden einer Höhle gemalte „Madonnen mit Kind“ - Fresko ( Malta 1999), auch von Rittern des Hospitaliter - Ordens auf Malta verehrt. Die Marine des Ordens spielte seit Rhodos eine sehr wichtige Rolle im Mittelmeer, und Schiffe des Ordens ( Bulgarien 1980, Ordensgaleere aus dem XVII. Jahrhundert; Malta 1965, Galeeren des Ordens; Malta 2006, die Grosse Karacke St. Anna des Ordens, die von 1524 bis 1530 als schwimmender Konvent für den aus Rhodos exilierten Orden diente) sind vielfach auf Briefmarken verschiedener Länder abgebildet. Gebäude, die vom Orden errichtet wurden: Die Herberge der Ritter des Ordens von Kastilien ( Malta 1956, die Herberge), heute Sitz des Premier Ministers von Malta und das Hauptportal der Herberge Malta 1967, das Hauptportal). Schulwesen und Bildung: Kaplan des Ordens, Mons. Tommaso Gargallo, ca. 1544 - 1614, ( Malta 1997) Bildungs-Pionier und Gründer der 1.Schule, der späteren Universität. Unten rechts, der Tourismus auf Malta, ebenso das Ansehen und der Bekanntheitsgrad des Ordens, profitieren heute sehr von den melitensischen Spuren auf Malta: Ein Grossmeister aus Ordenszeiten, mit Hermelin besetzten Mantel, wird von Touristen belagert und fotografiert ( Malta 1999, Ausgabe für den Tourismus; hier wird der Malteserorden symbolisiert) . Blatt 32, Kunst und die St. Johannes Co-Kathedrale. Die Kathedrale war die Konventskirche des Ordens bis 1798 ( Malta 1943). Eine Innenansicht des Hauptschiffes dieser grandiosen Kathedrale ( Malta 1970). Die Ikone der Jungfrau von Philermos ( SMOM 1988) wurde bis 1798 in einer Seitenkapelle der Kathedrale hoch verehrt. Bonaparte erlaubte Grossmeister Hompesch 1798 die Mitnahme der Ikone ins Exil. Hompesch überstellte nach seinem erzwungenen Rücktritt die Ikone 1799 dem neuen „de Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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facto“ Grossmeister, Zar Paul I. von Russland, der die Ikone in den Palast nach St. Petersburg verbrachte, wo sie bis 1917 aufbewahrt wurde. Die Zarenmutter, eine geborene Prinzessin von Dänemark, brachte die Ikone vor den Revolutionären nach Dänemark in Sicherheit, von wo aus die Ikone 1928 nach Berlin und 1929 an König Alexander I. von Jugoslawien gelangte. Seit der Besetzung Belgrads durch deutsche Truppen 1941 gab es keine Nachrichten mehr über den Verbleib der Ikone. Erst 1993 erreichten das Grosspriorat Österreich, Sitz Wien, Berichte, dass sich die Ikone im Kloster St. Peter bei Cetinje in Montenegro befände, was sich dann auch bestätigte ! König Peter von Jugoslawien hatte die Ikone auf der Flucht 1941 dort in Verwahrung gegeben. Viele Kunstschätze und sakrale Gegenstände aus Edelmetall wurden nach dem Überfall der Franzosen unter Bonaparte 1798 geraubt, das Silber eingeschmolzen und teils zu Münzen (mit dem Portrait von Grossmeister Hompesch !) geprägt, oder wurde mit der französischen Flotte weggeschafft. Die wertvollen flämischen Wandteppiche( SMOM 1968, 3er Zusammendruck aus Block 1, Malta 1978 u.a.), von Grossmeister Perellos y Roccaful ( Malta 1980, Block mit dem Portrait des Grossmeisters) anlässlich seiner Wahl 1697 in der Werkstatt de Voss nach Entwürfen von Peter Paul Rubens in Brüssel hergestellt, werden im, an die Kathedrale anschliessenden, Kathedral - Museum aufbewahrt. Die Kathedrale ist voller Denkmäler für die Grossmeister des Ordens auf Malta ( Malta 1978, für Grossmeister Nikola Cotoner & Perellos y Roccaful). Blatt 33, Der Grossmeister-Palast mit Arsenal und Museum. Im Zentrum von Valletta steht der weitläufige Palast der Grossmeister des Ordens ( Malta 1938, SMOM ca. 1950 & 1975 mit Überdruck). Im Inneren des Palastes ist die Waffenkammer und das Museum untergebracht, in dem unzähligen Kunstschätze und Gebrauchsgegenstände aus der Zeit der Ordensherrschaft aufbewahrt werden, u.a. Prunk-Rüstungen ( Malta 1977), Sänften der Grossmeister und anderen Offiziellen des Ordens ( Malta 1997) und vieles andere mehr. In den Räumen, die heute als offizielle Repräsentations - & Staats - Räume des maltesischen Präsidenten sowie des Parlamentes genutzt werden ( Malta 1965), finden sich an den Wänden eine grosse Zahl historischer Fresken, die das religiöse Selbstverständnis und die Geschichte des Ordens wiedergeben ( SMOM 1977, Seeschlachten der Ordensmarine, SMOM 1974, Fresken mit den Kardinal – und den theologischen Tugenden, letztere auf dem 3er Zusammendruck). Blatt 34, Die 13. Kunstausstellung des Europarates, mit dem Titel „Der Orden des hl. Johannes in Malta“, würdigt das religiöse und kulturelle Wirken des Ordens als Herrscher von Malta. Die Ausstellung, die vom Europarat und von der Regierung von Malta vom 2. April bis 1.Juli 1970 im Grossmeisterpalast und der Hl. Johannes CoKathedrale durchgeführt wurde, bot eine Vielzahl von aus ganz Europa zusammengetragenen, zusätzlich zu den schon in Malta unzählig vorhandenen, Ausstellungsstücken, u.a. eine Ausstellung der Werke des Hofmalers und Ordensritters Mattia Preti. ( Malta 1970, Briefmarkenausgabe zur Ausstellung). Oben die Abbildungen der Vorder - & Rückseite der offiziellen Silber - Medaille zur Ausstellung mit dem Motiv einer 4 Zecchino – Goldmünze, 1699, von Grossmeister Perellos: der hl. Johannes der Täufer, übergibt als Patron des Ordens die Ordensflagge an den Grossmeister ( Oben rechts). Als „Ein Spiegelbild ganz Europas“ wurde das Ordensleben auf Malta von einem englischen Reisenden und Schreiber des XVIII. Jahrhunderts bezeichnet. Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Blatt 35, Die Befestigungen der maltesischen Inseln durch den Malteser-Ritterorden. Unzählige Signal - & Küsten-Wachtürme ( Zeichnung oben rechts & Karte unten) sowie befestigte Paläste mit erhöhten Ecktürmen wurden während der Herrschaft des Ordens auf Malta errichtet. Oben links einer der befestigten Ecktürme des (Grossmeister) Verdala - Palastes ( Ersttagsstempel Malta 2006), bei der Ortschaft Rabat (siehe dazu Blatt 25), die so hoch aufragend aufgebaut waren, dass sich eine direkte Sichtlinie vom Dach zum Grossmeisterpalastes in Valletta ergibt, um im Falle eines feindlichen Angriffs Signale geben zu können. Der mächtige Kemmuna- bzw. Comino-Turm, auch verwirrend Santa Marija-Turm genannt ( Malta 2006), war bereits 1418 in aragonischer Regierungszeit als für die Verteidigung notwendig geplant und genehmigt, aber erst unter Grossmeister Alof de Wignacourt, der den Bau auch persönlich finanzierte, wurde der Wachturm 1618 errichtet, der auch den nach ihm benannten Wachturm in der St. Pauls Bucht persönlich finanzierte ( Malta 2006, Wignacourt Turm). Unten der Küstenfestungsturm St. Lucien ( SMOM 1972 &rechts Malta 2006). Blatt 36, Sehr stark ausgebaute Befestigungen mit kleineren Wachtürmen auf den Festungsmauern im Gebiet des Grossen Hafens ( Malta 1956 „Vedette“, historische Karte des Grossen Hafens; rechts Malta 1973, Befestigung mit Wachtruppen des Ordens), in Birgu mit Fort St. Angelo, 1530 der erste Sitz des Ordens auf Malta (links Malta 2006 & Postverwaltung der Vereinten Nationen Genf 1984 UNESCO, Weltkulturerbe der Menschheit Fort St. Angelo), ja ganze Festungsstädte, La Valletta & Floriana (unten Zeichnung der Festungsanlagen von Valletta und dem vorgelagerten Floriana) wurden während der Regierung des Ordens auf Malta neu errichtet (unter der historischen Karte: Malta 2006 & Frankreich 1981 - Dienstmarken für die UNESCO, Fort St. Elmo; rechts Malta 2006, Fort Tigne, die letzte vom Orden auf Malta errichtete grosse Festungsanlage). In einem der vom Orden nach 1565 errichteten starken Befestigungen, die den Zugang nach La Valletta von Floriana aus kontrollieren, dem „St. John Cavalier“, hinter der St. John Bastion gelegen, hat seit 1966 die Botschaft des Souveränen Malteser-Ritterordens zu Malta ihren ausserordentlich beeindruckenden Sitz. Blatt 37, Bailli Fra‘ André de Suffren de Saint Tropez. Einer der hervorragendsten Persönlichkeiten seiner Zeit war Bailli Suffren de Saint Tropez, 1729-1788, Vizeadmiral von Frankreich, ausserordentlicher & bevollmächtigter Botschafter des Ordens am Hofe von König Ludwig XVI., Generalkapitän der Galeeren 1781-82 und Generalleutnant der Segelschiffe des Ordens 1785-88, Seefahrer, Seeheld & Entdecker ( SMOM 1989, Frankreich 1988). Auch in unserer Zeit steht der Ordens-Bailli Suffren in Frankreich hoch in Ehren: dies zeigt sich durch Sonderwappen - & Flagge der französischen Marine mit seinem persönlichen Malteser-Ordens-Wappen ( Abbildung) für alle Kriegsschiffe, die den Namen „Suffren“ tragen. 1989 war dies zum Beispiel der Raketenkreuzer „Suffren“ ( Frankreich 1989, Saint Cannat, Geburtsort des Bailli Suffren, Werbestempel zur Indienststellung des neuen Raketenkreuzers mit dessen Namen). Kontakte des Ordens zu den jungen USA. Mit dem am 3. September 1782 dort unterzeichneten Vertrag von Paris ( USA 1983, in der Mitte, sitzend, der US-Staatsmann, Diplomat und Mitunterzeichner Benjamin Franklin) wurde formal der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg zwischen Grossbritannien und den Dreizehn Kolonien in Nordamerika beendet, die seit 1776 gegen die britische Herrschaft rebelliert hatten. Eine grosse Anzahl OrdensHeft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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ritter, die sich philatelistisch mangels Briefmarken leider nicht darstellen lassen, waren in der französischen Marine im Kampf gegen England für die Unabhängigkeit der USA aktiv. Als 1783 Grossmeister de Rohan-Polduc die Freiheitsmedaille des US-Kongresses übersandt wurde, erwiderte dieser Benjamin Franklin mit den Worten „ … wäre unendlich zufrieden einmal Beziehungen zu sehen zwischen dieser interessanten Nation und meinen eigenen Untertanen“. Bereits vor 1794 wurden Verhandlungen mit dem diplomatischen Vertreter der USA in Paris geführt und den Schiffen der noch jungen Union „Schutz durch den Orden im Mittelmeer“ und eine Basis auf Malta angeboten, von wo aus die amerikanischen Schiffe gegen Nordafrika operieren könnten. Als Gegenleistung sollte dem Malteser-Ritterorden einiges Land auf dem Gebiet der U.S.A. abgetreten werden. James Monroe ( USA 1986), 1794 Vertreter der U.S.A. in Paris und später 5. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika 1817-1825, im Gegensatz zu seinem diplomatischen Vorgänger in Paris ein glühender Republikaner und daher dem nobilitären Orden nicht sonderlich zugetan, bestätigte zwar das Interesse der U.S.A. an gemeinsamen Flottenaktivitäten im Mittelmeer, lehnte eine Übergabe von amerikanischem Territorium jedoch ab. Blatt 38, Die Wahl von Grossmeister Hompesch, Original Brief von Grossmeister Fra’ Ferdinand von Hompesch, 1797, an den römisch-deutschen Kaiser. Geschrieben am 18. Juli 1797, dem Tag nach seiner Wahl zum 71. Fürst - Grossmeister des Ordens und 28. Fürst vom Malta, bittet Hompesch ( SMOM 1993) den Kaiser, Franz II., um dessen Protektion für sich und den Orden. Leider sollten dies Wunschträume bleiben, denn es war gerade der Kaiser, der Hompesch schon kurz darauf im Stich liess und ihn der Realpolitik opferte. Hompesch, der vor seiner Wahl zum Grossmeister höchste Ordensämter innegehabt hatte, u.a. war er 22 Jahre lang der Botschafter des Ordens beim Hofe in Wien, Ballei von Brandenburg (ein Amt, das auch nach der Reformation und dem Abfall dieser Ballei, im Ordensrat von Titularwürdenträgern zur Stimmerhaltung beibehalten wurde) und Grossprior der Bayerisch-Englischen Zunge ( Wappen der Zunge siehe Rhodos: Einführung der Zungen des Ordens), sollte das Amt des Grossmeisters nicht einmal ein ganzes Jahr ausüben. Der Absturz, der folgte, war besonders folgenschwer; sowohl für Hompesch, sowie auch für den Orden. Links unten auf dem Blatt die Abbildung einer zeitgenössischen Medaille: „Ferdinand Hompesch Malta’s Fürst“. Blatt 39, Die Vertreibung des Ordens von Malta am 18. Juni 1798: Ein Souverän ohne Land, im Exil auf Wanderschaft. General Bonaparte, auf dem Weg nach Ägypten ( Frankreich 1972), eroberte den Ordensstaat Malta ( Malta 1998) im Handstreich und ohne grossen Widerstand. Obwohl der Orden von der Absicht Bonapartes, die Inseln zu erobern und den Orden zu vertreiben, gewarnt war und Malta auch zu verteidigen gewesen wäre, kam es zu keiner nennenswerten Verteidigung durch den Orden. Malta war jetzt von Frankreich besetzt ( Malta 1965, Symbol der französischen Besatzung). Blatt 40, Bereits am 12. Juni 1798 kapitulierte der Orden ( Abbildung der Waffenstillstandsurkunde mit der Unterschrift Hompeschs) und übergab die maltesischen Inseln an die Franzosen. Hompesch und der Orden mussten die Insel am 18. Juni 1798 verlassen ( Malta 1998). Der Konvent des Ordens und sein Grossmeister begaben sich, nach dem Verlust von Akkon, 1291 und Rhodos, 1523, zum dritten Mal in ihrer Geschichte ins Exil. Grossmeister Hompesch segelte an Bord eines österreichischen Handelsschiffes ( Karte Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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des Reiseweges) nach Triest ( Italien 1980 und Stempel von 1954). Vorher, Anfang Juli, legte das Schiff noch in der Republik Ragusa ( Jugoslawien 1989, aus Markenheft), heute Dubrovnik in Kroatien, an, wo die Anwesenheit Hompeschs so viel Interesse erregte, dass der Rat der Republik Ragusa, Hompesch dort Exil anbot, was dieser aber ablehnte. Es war wohl das letzte Mal das Hompesch als Fürst geehrt wurde. Abgebildet ist ausserdem ein Poststempel von Malta ( Das Ordenskreuz oder auch Malteserkreuz) von 1785, also aus der Zeit der ersten Postadministration des Ordens; wahrscheinlich der früheste bekannte Malteserkreuz-Poststempel aus der Zeit des Ordens. Blatt 41, Nach dem Verlust von Malta: 1798 -1801, Jahre der Erniedrigung und des Verrats für Grossmeister Hompesch und den Orden; Zar Paul I. von Russland als „de facto“ 72. Grossmeister des Ordens. Kaiser Franz II. ( Österreich 1908) gewährte Hompesch zunächst grosszügig Exil und mit dessen Einverständnis wurde der Konvent des Ordens zunächst in Triest errichtet, das damals zu Österreich gehörte. Aber dann sollte viel geschehen. Bereits am 28. August 1798 beschloss das russische (katholische) Grosspriorat, das erst 1797 unter einem Vertrag zwischen Grossmeister Rohan und Zar Paul I. gegründet worden war und wohin sich viele heimatlose Ritter des Ordens nach dem Fall von Malta begeben hatten, die, illegale, Absetzung von Grossmeister Hompesch. Und Zar Paul I. liess sich am 7. November 1798, trotz der Proteste Hompeschs und einiger Ordenszweige, von seinen in St. Petersburg versammelten, zahlreichen Anhängern den, illegalen, Titel eines „Grossmeisters des Ordens des Hl. Johannes zu Jerusalem“ geben und errichtete den Ordenssitz in St. Petersburg ( Russland 2004, Zar Paul mit der Ordenskette der Grossmeister, sowie das russische Staatswappen, mit den Ordenskreuz unterlegt; links der Ersttagsstempel mit dem Portrait und Monogram Pauls, rechts das berühmte Gemälde, das Paul als Zar & Grossmeister darstellt). Aber in der Folge wurde der Zar dann doch von fast allen, den wenigen verbliebenen, Ordensgliederungen als Grossmeister anerkannt, nur die Ritter Spaniens & Portugals beteiligten sich nicht am Verrat an Hompesch, der am 6. Juli 1799 auf starken Druck von Kaiser Franz II. zurück trat. Schliesslich war - wenn nicht de jure, so doch de facto - Paul I. von Russland das 72. Oberhaupt des Ordens ( SMOM 1993) und half so, so paradox diese Geschehnisse auch waren, dem Orden als Souverän zu überleben. Eine Kopie des oben genannten, rechts oben abgebildeten Gemäldes, wurde 1908 von Zar Nikolaus II. ( Russland 1998), selbst seit 1891 Ehren-& Devotions Grosskreuz-Bailli des Ordens, dem damaligen Grossmeister Thun-Hohenstein geschenkt und hängt heute im Empfangssaal des Palazzo Magistrali in Rom, dem exterritorialen Regierungssitz des Ordens. Bereits 1798 hatte Paul das „Priorat von Russland“ gegründet, in das er Armenisch & Griechisch Orthodoxe, sowie Protestanten aufnahm ( Russland 1999 „Orden des Hl. Johannes von Jerusalem, 1798“). Der armenische Graf Ivan Lazarew ( GemeinschaftsBriefmarkenausgabe von Russland & Armenien 2001, Lazerew mit dem Ordenskreuz auf der Brust) war als armenisch-orthodoxer Christ in dem von Paul vorgenannten Priorat von Russland für Nicht-Katholiken. Blatt 42, Die langsame Rückkehr zur rechtmässigen Regierung des Ordens - ein Souverän ohne Territorium. Papst Pius VI. ( Vatikan 1958) jedoch hatte weder die Wahl Pauls I. noch die Abdankung Hompeschs anerkannt. Nach der Ermordung Pauls I. 1801 lehnte sein Sohn und Nachfolger Alexander I. ( Russland 2002), der selbst seit Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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1797 ein Ehren-Grosskreuz des Ordens war, die Grossmeisterwürde ab und öffnete so für den Orden die Rückkehr zur Normalität. Papst Pius VII. ( Vatikan 1958) ernannte am 16.9.1802 aus der Reihe der ihm von den Prioraten des Ordens genannten Kandidaten, zu denen sich auch Hompesch über Kardinal Spinola hatte melden lassen, den Bailli Ruspoli zum Grossmeister des Ordens. Damit war die Abdankung Hompeschs als bestehende Tatsache auch vom Papst akzeptiert. Bailli Ruspoli nahm die Ernennung aber nicht an, sondern nahm offen Stellungnahme zugunsten von Ex-Grossmeister Hompesch ! Am 3. Februar 1803 ernannte der Papst schliesslich den Bailli Fra’ Giovanni Tommasi zum 73. Grossmeister des Ordens ( SMOM 1974). Zar Alexander überstellte dem neuen, jetzt wieder rechtmässigen Grossmeister, die Amtsinsignien und Archive des Ordens und verzichtete 1803 auf den Titel „Patron & Protektor“ des Ordens, nachdem er schon 1801 die melitensischen Insignien, also das Ordenskreuz, aus dem russischen Staatswappen hatte entfernen lassen. Dem folgte am 20. Januar 1817 eine Gesetzesverordnung durch welche Erben von russischen Familien - Kommendatoren nicht länger den Titel nach deren Tod erben konnten und kein Recht hätten, die Insignien des Ordens des hl. Johannes von Jerusalem zu tragen, da der genannte Orden in Russland nicht mehr existieren würde. Diese Gesetzesverordnung des Zaren Alexander II. ist insofern wichtig, weil sich heute noch einige dubiose Vertreter der sogenannten und ebenso dubiosen falschen „Orden“ genau darauf berufen: legale Erben und Nachfolger dieser Familien Kommendatoren zu sein, die jedoch, wie wir hier sehen, Alexander durch die Gesetzesverordnung vom 20. Januar 1817 für abgeschafft erklärte und es den Erben ausdrücklich verboten hatte, weiterhin die Insignien des Ordens zu tragen ! Heute werden die Beziehungen des Ordens mit der Russischen Föderation durch eine diplomatische Sondermission auf Botschafterebene wahrgenommen ( Russland 2001, Fahne & Staatswappen, wobei das letztere mit einer 22 Karat Goldauflage gedruckt wurde !). Blatt 43, Von Grossbritannien nie erfüllt: Der Vertrag von Amiens 1802. Im Friedensvertrag von Amiens ( Frankreich 1962, Wappen der Stadt Amiens) zwischen Frankreich und England, welches Malta inzwischen erobert hatte, wurde 1802 die Rückgabe Maltas an den Johanniter - Malteserorden festgelegt ( Malta 1982, Übergabe der „Erklärung der Menschenrechte“ der Maltesen am 15.5.1802, an den König von England, die sich gegen eine Rückgabe der maltesischen Inseln an den Souveränen Orden aussprach). Grossbritannien hat diesen Vertrag nie erfüllt. Auch dem neuen Grossmeister Tommasi gelang es nicht, die Ansprüche des Ordens auf Malta durchzusetzen. Grossbritannien wies alle Versuche, die Bestimmungen des Vertrages von Amiens zu erfüllen, höflich aber bestimmt zurück, bis ihm im Friedensvertrag von Paris, 1814, die Inseln endgültig zugesprochen wurden. Der Souveräne Orden, der seinen Sitz seit 1834 mit Erlaubnis des Papstes nach Rom ( SMOM 1968), damals Hauptstadt des Kirchenstaates, verlegt hatte, wurde nach dem Tod von Grossmeister Tommasi, 1805, von einer Reihe von Statthaltern regiert, die jedoch die gleichen souveränen Vorrechte hatten wie die Grossmeister und auch als Souveräne behandelt wurden, bis unter Papst Leo XIII. ( Vatikan 1991), 1879 das Grossmeisteramt wieder besetzt werden konnte. 1797 - 1805, Harte Jahre der Pilgerschaft für Ferdinand von Hompesch: Republik Ragusa, Triest in Österreich, Schloss Görtschach in Krain, Porto di Fermo und Città di Castello im Kirchenstaat; Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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SMOM 1986: Bruder Gerhard, der Ordensgründer, 3.9.1120; unter seiner Führung werden die „Brüder des Hospitals des hl. Johannes von Jerusalem“ am 15.2.1113 durch Papst Paschalis II. bestätigt, und „von der Bevormundung durch jegliche geistlichen und weltlichen Obrigkeiten befreit“. Senegal 1999, im Hintergrund auf der Marke: die Ritter des Ordens des hl. Johannes Kranke pflegend, - OBSEQUIUM PAUPERUM DIENST AM NÄCHSTEN seit über 900 Jahren.
Rechts: Israel 2006, die Reste der Ordensfestung Belvoir mit einem Krieger - TUITIO FIDEI VERTEIDIGUNG DES GLAUBENS unten links auf der Marke, das Siegel der Hospitaliter, wie es noch heute beim S.M.R.- Orden in Gebrauch ist. Links: Syrien 1953, der Crac des Chevalliers, die mächtigste Festung des Ordens, an der Strasse nach Tripoli. Rechts: SMOM 2003, Der Malteserorden ist wieder in der Gegend tätig: auf der Marke werden seine Hilfszentren im heutigen Libanon dargestellt. Links: SMOM 1968, Sitze des Ordens Jerusalem - 1099 Margat - 1186 Akkon - 1282 Zypern - 1291. Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Links: Zypern 1964, Burg Kolossi auf Zypern, Sitz des Ordens von 1291 - 1309. Ein Ordensritter mit Schild, mit Commandaria Wein; einer der Hinterlassenschaften des Ordens auf Zypern !
Der Ordens-Sitz Rhodos, 1306/9-1522: v.r.n.l.: SMOM 1968, 1. Territorialstaat des Ordens; Griechenland 1988, das Marine-Tor der Stadtbefestigung, Ägäis 1934, das weisse Kreuz des Ordens über Rhodos bis Ende 1522. Links: Jersey 1977, Sir William Weston, Grossprior von England, Befehlshaber der „Grossen Karacke“, die von 1524-1530 zeitweise schwimmender Konvent des Ordens war; eines der Schiffe, mit dem der Orden im Oktober 1530 in Malta eintraf. Rechts: SMOM 1968, Malta der 2. Territorialstaat in der Ordensgeschichte, 1530-1798. Links: Malta 1970, Allegorie: die 3 Ordens - Eigenschaften: Souveränität, Ritterlichkeit & Dienst am Nächsten. Mitte: SMOM 1968, Sitze 1523-1530 & 1798-1834, ROM 1834.
Links: SMOM 1976, der Palazzo Magistrale - auch Palazzo Malta genannt, Regierungssitz des Ordens in Rom seit 1834. Rechts: SMOM 1998, S.H.u.E. der 78. Fürst - & Grossmeister des S.M.R. - Ordens, Frá Andrew Bertie, M.M.H.H. Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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dann das bittere Ende in Montpellier, Frankreich. Der unten auf dem Blatt ausgestellte Originalbrief vom 28.Februar 1805 aus Amsterdam, der „an Herrn von Hompesch, ehemals Grossmeister von Malta, derzeit in Montpellier”, adressiert ist, spricht Bände für dessen persönliche Pilgerschaft. Hompesch betrat am 13.12.1804 französischen Boden. Er hoffe hier seine Ansprüche, auf Zusagen die ihm Bonaparte noch auf Malta gemacht hatte als Ersatz für sein verlorenes Fürstentum und seine privaten Verluste, besser durchsetzen zu können. Während der letzten zwei Jahre seines Lebens war Hompesch völlig von Hilfen abhängig, die ihm Papst Pius VII. zukommen liess. Auch Bonaparte, inzwischen zu Kaiser Napoleon I. aufgestiegen ( Frankreich 1973, Bonaparte krönt sich selbst zum Kaiser), leistete wenige Monate vor Hompeschs Tod einige Zahlungen. Bevor er seine weiteren Forderungen durchsetzen konnte, starb Hompesch am 12. Mai 1805 und wurde in der St. Johannes - Kirche in Montpellier beigesetzt. Heute erinnert dort, ausser einer Gedenktafel, nichts an die letzte Ruhestätte des ehemaligen, unglücklichen Grossmeister und letzten Fürsten des Ordens auf Malta. Blatt 44, Grossmeister Ferdinand von Hompesch - in Malta unvergessen, noch in unserer Zeit. Die 200. Wiederkehr der Wahl von Grossmeister Hompesch am 17. Juli 1797 wurde 1997 vom „Hompesch Erinnerungs-Komitee“ in Malta gewürdigt ( Gedenk-Briefumschlag Malta 1997) und die Postverwaltung der Republik Malta erinnert an das Ereignis mit einem Sonderstempel ( Malta 1997). Während der kurzen Regierungszeit von Grossmeister Hompesch, die nicht einmal ein Jahr dauern sollte, hatte der Grossmeister drei maltesische Ortschaften zu Städten erhoben (Città Hompesch/ Zabbar, Città Ferdinand/Siggiewi, Città Beland/Zejtun). Dies wurde anlässlich des 200. Jahrestages in diesen Städten gross gefeiert und von der maltesischen Postverwaltung auch philatelistisch gewürdigt ( Block, Malta 1997). Blatt 45, „Wie ein Phönix aus der Asche“: Der Souveräne Hospital-Orden vom Hl. Johannes von Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta, in unserer Zeit. Souverän, aber ohne Land, seit 1834 Sitz des Konvents in Rom. Die beiden Sitze des Ordens in Rom, der Palazzo Magistrale, auch Palazzo Malta genannt, in der römischen Condotti Strasse ( SMOM 1976) und die Villa Malta auf dem Aventin - Hügel ( SMOM 1970/1982 u.a.), wo auch die Konvents Kirche des Ordens steht ( SMOM 1970), sind von Italien als exterritoriale Sitze des Ordens anerkannt. Die Fürst - Grossmeister der jüngeren Geschichte von 1879 bis 1905 waren, Fra’ Giovanni Battista a Santa Croce als 74. Grossmeister des Ordens ( SMOM 1993), der unter Papst Leo XIII. in sein Amt kam, dann von 1905 bis 1931 Fra’ Galeazzo von Thun und Hohenstein als 75. Grossmeister ( SMOM 1993), von 1931 bis 1951 Fra’ Ludovico Chici delle Rovere Albani als 76. Grossmeister ( SMOM 1993), von 1951 bis 1962 wurde der Orden wieder von Statthaltern regiert und von 1962 - 1988 als 77. Grossmeister Fra’ Angelo de Mojana di Cologna ( SMOM 1987). Der Grosskomtur des Ordens, Fra’ Giancarlo Pallavicini regierte den Orden nach dem Tod des 77. Grossmeisters am 18. Januar 1988 als Leutnant ( SMOM 1988) bis zur Wahl des neuen Grossmeisters. Am 8. April 1988 wurde dann der 78. Fürst-Grossmeister des Ordens, Fra’ Andrew Bertie ( SMOM 1988, Wappen), aus Grossbritannien, gewählt, der den Souveränen Orden seitdem regiert. Oben auf dem Blatt, links, das Ordenskreuz mit der Umschrift: SVB HOC SIGNO MILITAMVS UNTER DIESEM ZEICHEN KÄMPFEN WIR, rechts, der Hl. Johannes der Täufer, Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Schutzpatron des Johanniter-Malteser-Ritterordens, der dem Grossmeister die Fahne des Ordens reicht, sowie die Umschrift: PIETATE VINCES - DURCH FRÖMMIGKEIT WIRST DU SIEGEN. Beide dargestellten Motive und Leitworte sind unzertrennlich mit der Geschichte des Ordens über Jahrhunderte verbunden. Blatt 46, Die Rechtsnatur des S.M.R. - Ordens. Der Orden ist eine unabhängige und souveräne Körperschaft. ( SMOM 2005, Wappen über dem Hauptportal des exterritorialen Regierungs-Sitzes des Ordens in Rom, dem Magistral-Palast in der Via Condotti Nr. 68). Er hat eine eigene Rechtsordnung, kann Reisedokumente ausstellen, Briefmarken herausgeben, besitzt Münzrecht und kann öffentlich-rechtliche Anstalten nach melitensischem Recht mit eigener Rechtspersönlichkeit einrichten. Er ist ausserdem der einzige Orden, der als religiöser Orden zugleich auch souverän ist . Dieser Umstand erklärt sich aus der Tatsache, dass nicht alle Ritterorden in gleicher Weise wie der Malteserorden auch Hospitalorden waren, sodass mit Wegfall der militärischen Rechtfertigung auch deren Existenzberechtigung entfiel. Der Malteserorden ist seit dem Jahr 1113, dem Jahr der Anerkennung durch Papst Paschalis II., ein religiöser Orden. Als religiöser Orden ist er zwar an den Hl. Stuhl gebunden, jedoch als Subjekt des Völkerrechts unabhängig. Der Charakter eines religiösen Ordens steht somit neben der vollen Souveränität im völkerrechtlichen Sinne ( SMOM 1997, Titelblatt der Ordenszeitschrift „Rivista Internationale“, Dez.1988, Grossmeister & Papst, Ordensoberhaupt & Kirchenoberhaupt, beide aber auch souveräne Staatsoberhäupter, die gegenseitige diplomatische Beziehungen unterhalten). Dies manifestiert sich, wenn der Orden bei der Wahrnehmung seiner sich aus dem Ordensauftrag ergebenden Ziele am internationalem Rechtsverkehr teilnimmt. Nach kanonischem Recht ist der Malteserorden ein religiöser Laienorden. Einige wenige Mitglieder sind Professe, die die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams abgelegt haben. Andere wiederum haben nur das Versprechen des Gehorsams abgelegt. Die meisten Ritter und Damen sind Laien. Der Grossmeister - Staatsoberhaupt & Kardinal der Kirche. Der Grossmeister wird aus den Reihen der Professritter vom grossen Staatsrat auf Lebenszeit gewählt. Nach der Verfassung hat sich der Grossmeister als Ordensoberhaupt und Souverän ( SMOM 1998, Seine Hoheit u. Eminenz, der 78. Fürst & Grossmeister, Fra‘ Andrew Bertie, M.M.H.H. - Magnus Magister Hospitalis Hierosalemitis - Grossmeister des Hospitals von Jerusalem) gänzlich den Gedeihen der Ordenswerke zu widmen und muss allen Ordensmitgliedern ein Vorbild religiöser Pflichterfüllung sein. Der Grossmeister übt die höchste Amtsgewalt aus. Im Zusammenwirken mit dem Souveränen Rat obliegt es dem Grossmeister insbesonders, gesetzliche Regelungen zu erlassen, die nicht in der Verfassung geregelt sind, Regierungsakte zu verkünden, das Schatzamt ( SMOM 2006, Abbildung einer 5 Scudi - Goldmünze, 2006, mit einem seit Jahrhunderten genutzten Münzmotiv des Ordens: Der Hl. Johannes der Täufer, Ordenspatron, übergibt dem Grossmeister die Standarte des Ordens) zu verwalten, den Hl. Stuhl über den Stand der Ordensangelegenheiten zu informieren, internationale Vereinbarungen zu ratifizieren und das Generalkapitel einzuberufen. Die Staaten, zu denen der Orden diplomatische und offizielle Beziehungen unterhält, räumen dem Grossmeister, als Oberhaupt des Ordens, alle Rechte, die Immunität, die Privilegien und Ehrenbezeugungen ein, die Staatsoberhäuptern zustehen sowie den Titel Hoheit und Eminenz. Von der Katholischen Kirche Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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wird ihm der Rang eines Kardinals zuerkannt. Blatt 47, Der 78. Fürst und Grossmeister des Souveränen Malteser-Ritterordens, Seine Hoheit und Eminenz Fra’ Andrew Bertie. Oben: Wappen des Ordens sowie Ordenszeichen und Souveränes Wappen als Grossmeisters des Malteser-Ritterordens. Rechts darunter ein Foto - Portrait Seiner Hoheit und Eminenz des Fürst - Grossmeisters, Fra’ Andrew Willoughby Ninian Bertie, in der Stunde seiner Wahl. Der Grossmeister trägt noch die Kollane des Justizritters und über dem linken Arm, den Manipel des Professritter, auf den mit Goldfäden die symbolischen Zeichen der Christi Leiden aufgestickt sind. Um den Hals ist die Amtskette des Grossmeisters gelegt. Andrew Bertie stammt väterlicherseits aus dem Hause Bertie, Grafen von Lindsey und Abingdon, mütterlicherseits Crichton - Stuart, aus dem schottischen Königshaus der Stuart. Unten: eine Prova, Musterdruck, von der nur 600 Stück gedruckt wurden, der 121. Briefmarkenausgabe des Ordens vom 23. Mai 1988, anlässlich der Wahl des neuen Grossmeisters. Diese Prova wurde vom Grossmeister persönlich für den Aussteller dieser Zusammenstellung anlässlich eines Besuches im Palazzo Magistrale in Rom, am 11. März 1989, signiert. Blatt 48, Die Regierung des Ordens heute. Der Grossmeister steht dem Souveränen Rat vor, der sich aus den vier Hohen Ämtern zusammensetzt (Gross - Komtur, Gross Kanzler, Gross - Hospitalier, Rezeptor des Gemeinsamen Schatzamtes) sowie aus sechs weiteren Mitgliedern, die mit einem Mandat von fünf Jahren vom Generalkapitel gewählt werden. Der Regierungsbeirat und die Rechnungskammer, deren Zusammensetzung ein Spiegelbild des internationalen Charakters des Ordens ist, unterstützen den Grossmeister und den Souveränen Rat. Auf dem Blatt wird ausserdem die gesetzgebende Gewalt, die Exekutive und die richterliche Gewalt beschrieben. Es folgte eine kurze Erläuterung der Funktionen und Aufgaben des Generalkapitels, als die oberste Ordensversammlung, des Souveränen Rates, des Regierungsbeirat, der Rechnungskammer, des Kommunikationsbeirates, des Juristischen Beirates, der Magistralgerichte (soweit nichts anderes durch den Codex bestimmt ist, gilt das zivile Verfahrensrecht des Vatikanstaates), und der Staatsanwaltschaft (nach den Regeln des Codex, Rechtsschutzorgan des Ordens). Als Symbol für die Regierung des Ordens rechts eine Briefmarkenausgabe des Ordens, die den exterritorialen Palazzo Magistrali zeigt, den Sitz der Regierung und des Grossmeisters des Ordens. ( SMOM 1999, Palazzo Magistrali, Ansicht, rechts, Ecke Via Condotti - Via Bocca di Leone, links). Blatt 49, Die „vier Hohen Würden“ des Souveräne Rates. Der Grosskommandeur, übernimmt bei Tod, Amtsverzicht oder dauernder Amtsunfähigkeit des Grossmeisters die Funktion eines interimistischen Statthalters. Der Grosskanzler, dem die Verantwortung für die inneren und äusseren Angelegenheiten des Ordens obliegt, ist Leiter der Exekutive. Das Amt des Grosshospitaliers umfasst den Aufgabenbereich eines Ministeriums für Gesundheit und Soziales sowie humanitäre Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit. Der Rezeptor des gemeinsamen Schatzamtes - zugleich Finanz- und Budgetminister - leitet die Finanzverwaltung und den Ordensbesitz im Einvernehmen mit dem Grosskanzler unter der Oberaufsicht des Grossmeisters und der Kontrolle der Rechnungskammer. Die Briefmarke ( SMOM 2005) oben links symbolisiert wieder die Regierung des Ordens. Abgebildet ist der Eck - Gedenkstein aus Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Marmor, 1631, am Palazzo Magistrali, seit 1834 Regierungssitz des Ordens, aus süd westlicher Sicht, an der Ecke Via Condotti - Via Bocca di Leone. Der ganze Gebäude Komplex der sich über die Nr. 68, Via Condotti zur 68, Via Bocca di Leone, bis zu Nr. 76 Via Carrozze zieht, ist nur wenige Schritte vom Spanischen Platz entfernt, der seinen Namen von der dort gelegenen Kgl. Spanischen Botschaft zum Heiligen Stuhl und zum Souveränen Malteser-Ritterorden hat. Eine Kombination, die in Rom oft zu sehen ist. Blatt 50, Die diplomatischen Beziehungen Souveränen Malteser - Ritterorden. Während der territorialen Souveränität des Ordens auf Malta (1530-1798) unterhielt dieser, in der Mitte des 18.Jahrhunderts, seine eigenen akkreditieren Botschafter beim Heiligen Stuhl, sowie bei den Höfen des Kaisers von Österreich, zu Frankreich, Russland, Spanien, Portugal, Preussen, Sardinien, Niederlande, dem Kurfürst von Bayern und der Republik Venedig. Aber nur die diplomatischen Beziehungen zum Hl. Stuhl und Österreich überlebten langfristig nach 1798 bis heute, wobei die Delegation zum Hl. Stuhl von 1834 bis 1930 aufgehoben war, da der Sitz des Ordens 1834 in Rom, der Hauptstadt des Kirchenstaates, etabliert wurde und eine Botschaft als unnötig angesehen wurde, ohne jedoch das Prinzip des Rechtes der Existenz derselben aufzugeben. 1930 wurde die Legation wieder eröffnet. Auch nach dem Fall von Malta wurden neue diplomatische Beziehungen zu den damals unabhängigen Staaten, Herzogtum Modena,1844 ( Italien 1985, altitalienischer Staat Modena) und Herzogtum Parma,1845 ( Italien 1985, altitalienischer Staat Parma) aufgenommen; diese wurden bis 1860 aufrechterhalten, als die beiden Staaten vom Königreich Sardinien annektiert wurden. Auch hatte der Orden seinen akkreditierten diplomatischen Vertreter beim Kongress von Wien (1814) und von Aachen (1815). Heute unterhält der Orden, unter den allgemeinen Bedingungen des Völkerrechts, ausserordentliche und bevollmächtigte Botschafter beim Heiligen Stuhl, sowie zu 96 Staaten, sowie offizielle Beziehungen zu 6 weiteren Staaten Europas: Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Monaco, Schweiz, ausserdem mit Delegierten & Repräsentanten bei Internationalen Organisationen, neben vielen anderen bei der Europäischen Kommission in Brüssel, sowie dem Europarat in Strassburg. 1994 wurde der Orden als Ständiger Beobachter bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen aufgenommen und unterhält Ständige Vertretungen bei den Vereinten Nationen in New York, Genf, Wien, Paris & Rom. Rechts: In einer diplomatischen Note vom 30. Oktober 1921 unterrichtete Kardinal Pietro Gasparri, in seinem Amt als Kardinal-Staatssekretär des Heiligen Stuhles, die Regierung der noch jungen Republik Tschechoslowakei ( Tschechoslowakei 1918, der Hradschin - die Burg, Regierungssitz des Landes): „Der Heilige Stuhl anerkennt den Malteser-Orden als einen unabhängigen internationalen Orden mit den Privilegien der Souveränität“. Blatt 51, Vom Bureau für Auswärtige Angelegenheiten des Ordens, Rom, an seinen Botschafter in Brasilien. Oben die Vorderseite eines interessanten Briefumschlags, gestempelt Rom, Bahnpost, 1952, adressiert an Seine Exzellenz, den Prinzen Olgierd Czartoryski, Ehren - u. Devotions Bailli und ausserordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Botschafter des Souveränen Malteser-Ritterordens in Brasilien. Unten, Mitte, der ebenso interessante Ausschnitt der Rückseite: der Absenderstempel SMOM, Roma, Via Condotti N. 68, darunter der offizielle Stempel Grossmagisterium des Souveränen Malteser-Ordens - Bureau für Auswärtige Angelegenheiten. Ausserdem auf Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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der Verschlussklappe, nur bei genauen Hinsehen erkennbar: das eingeprägte Wappen von S.H.u.E. Fürst-Grossmeister Fra‘ Ludovico Chigi Albani della Rovere (1931-1951), das um es besser zu sehen, links nochmals abgedruckt ist. Blatt 52, Von der Repräsentation des S.M.R. - Ordens in der Schweiz, an den Botschafter des Ordens in Brasilien. Oben die Vorderseite eines Briefumschlages von 1963 oder 1964, der, laut Absenderstempel links, von der Repräsentation des S.M.R. - Ordens in der Schweiz, Raimattstrasse 5 in Bern, adressiert an die uns schon bekannte polnische Hoheit im Exil und Ordensbotschafter, den Prinzen Czartoryski, in der Avenida Copacabana 74, Rio de Janeiro, Brasilien. Allerdings hat sich beim Schreiben des Empfängernamens ein Fehler eingeschlichen, denn dem Namen Czartoryski wurde ein „n“ Czartorynski - hinzugefügt, was im polnischen aus dem zweifelsfrei hochadeligen Prinzen einen Nichtadeligen gemacht hat. Aber das nur nebenbei ! Auf der Rückseite des zweiten, unten angebrachten Umschlages, ist eine sehr schöne Präge - Briefsiegelvignette mit dem weissen Kreuz des Ordens auf roten Grund angebracht, mit der Bezeichnung: REPRÉSENTATION DE L‘ORDRE SOUV.MIL.DE MALTE EN SUISSE ·BERNE·. Recherchen haben ergeben, dass damals Herr Pierre Cartier ( 1965) der Repräsentant des Ordens in der Schweiz war. Blatt 53, Spuren der Ordens - Diplomatie in Süd Amerika. Die Republik Oriental del‘Uruguay, Republik Östlich des Uruguay, so der amtliche Name, würdigte den 40. Jahrestag der Aufnahme von diplomatische Beziehungen zum S.M.R. - Orden philatelistisch, mit der Ausgabe einer Sonderbriefmarke ( Uruguay 2006, Ausschnitt aus einem Ersttagsbrief) „40 Jahre diplomatische Beziehungen Uruguay - Malteserorden“, sowie einem passenden Sonderstempel mit dem Ordenskreuz. Auf der sehr schönen Briefmarke ist das historisches Gebäude in Montevideo abgebildet, das den Sitz der 1968 gegründeten Assoziation von Uruguay des Ordens beherbergt, die Botschaft des Ordens zu Uruguay, sowie eine Tagesklinik. Argentinien, der grosse nördliche Nachbar von Uruguay, gedachte bereits am 24. August 1949 der neu aufgenommenen diplomatischen Beziehungen mit einem postalischen Roll-Werbestempel „Argentinien etabliert diplomatische Beziehungen mit dem Souveränen Malteser-Ritter-Orden“, worin auch ein Ordenskreuz mit einem „Malteser-Orden“ - Spruchband darüber, dargestellt wird; hier auf einem schönen Dienstbrief des „Museo Histórico Nacional“ mit eingeprägten Staatswappen, Dienstbriefmarken, Dienststempel und Unterschrift. Blatt 54, Spuren der diplomatischen Vertretungen des Ordens. Oben: BotschaftsKontakte in Prag. Von der Botschaft des States Kuwait in Prag an die Botschaft des Souveränen Malteserordens, mit Adresse Lazenska 4, 118 00 Praha 1 (siehe Bild der Botschaft des Ordens auf einem der folgenden Blätter), Postfreistempel Prag 25.4.1997. Original Vorderseite, die wegen der Länge des Umschlages gefaltet, gekürzt und beschnitten wurde. Das Wappen von Kuwait wurde von der Verschlussklappe auf die Vorderseite ummontiert. Unten: Ersttagsumschlag der Ordens-Botschaft zur BriefmarkenSonderausgabe von El Salvador, Namensgebung „Malteser - Orden - Platz“ und Einweihung des gleichnamigen Brunnens dort ( San Salvador, 24.6.1994), anlässlich des Festtages des Ordenspatrons, des hl. Johannes des Täufers. Auf dem Ersttagsbrief ausserdem die Original Unterschrift mit Namensstempel des Botschafter des Ordens, Herrn Louis Chiurato. Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Blatt 55, Amtshilfe des Deutschen Botschafters in El Salvador im Postverkehr nach Deutschland für den Botschafter des S.M.R. - Ordens. Nachdem bereits eine von Ordens-Botschafter Louis Chiurato an den Verfasser aufgegebene Postsendung auf dem langen Weg von San Salvador nach Deutschland spurlos verschwunden war, bat dieser den ihm gut bekannten Deutschen Botschafter um Amtshilfe. Und so wurde der Brief im November 1994 per diplomatischen Gepäck zum Auswärtigen Amt, damals noch in Bonn, befördert, dort mit deutschen Briefmarken freigemacht und den Adressaten normal zugestellt. Oben auf dem Umschlag „Botschaft des S.M.R. - Ordens“ und Absender in Spanisch, sowie das Dienstsiegel der Botschaft, unten, links neben der Anschrift, der handschriftliche Vermerk des Deutschen Botschafters „Weitergeleitet durch: (Stempel der Deutschen Botschaft) Unterschrift, Botschafter, 14.11.94“. Blatt 56, Die internationale Struktur des S.M.R. - Ordens heute. Nach dem Verlust von Malta, 1798 und der damit verbundenen Verluste sehr vieler Teile der Ordensstrukturen, begann um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Umstrukturierung. Anstelle der 8 Zungen des Ordens traten nun die Nationalen Genossenschaften und Assoziationen des Ordens, und es gründeten sich im Laufe des 19. - 21. Jahrhunderts 47 Nationale Assoziationen auf allen Kontinenten. Darüber hinaus existieren 6 Grosspriorate und 5 Subpriorate. Stellvertretend sind nachfolgend zwei Assoziationen aufgeführt. Die Assoziation von Kanada des Ordens ( Kanada 2007, moderne Computer-Frankatur, dazu auf dem selben Umschlag, der hier beschnitten und gefaltet ist, das Ordenswappen und die Bezeichnung der Gliederung) zweisprachig - englisch und französisch - gegründet 1952, und mit Sitz in Ottawa. Rechts und unten links: 2003 - 50. Jahrestag der Gründung (1953) der Westlichen Assoziation der USA des Ordens mit Sitz in San Francisco. Die Gründer-Ritter der „Westlichen Assoziation der USA des Ordens“( SMOM 2003), für Ordensritter, die in den US-Bundesstaaten Idaho, Arizona, Kalifornien, Montana, Nevada, Oregon, Utah, Washington, Alaska & Hawaii beheimatet sind. Die USA sind in 3 Assoziationen aufgeteilt, neben der hier gewürdigten gibt es noch die American Association (1926), New York, und die Federal Association (1974), Washington. Dazu in San Francisco das Subpriorat „Unsere Jungfrau von Philermos“, 2001, ( SMOM 2003) dessen Gründung auf der 26 Tarí - Marke gewürdigt wird, die links unten gezeigt wird, und in New York das Subpriorat „Unsere Jungfrau von Lourdes“ (2006). Alle 12.500 Ritter und Damen des Ordens, die gemäss der Verfassung in drei Stände gegliedert sind - Professe, Obödienzritter und Laienmitglieder - sind den christlichen Werten Tugendhaftigkeit und christlicher Caritas verpflichtet. Das bedeutet, die eigene Spiritualität innerhalb der Kirche zu vertiefen und sich in den Dienst des Nächsten zu stellen. Blatt 57, „Obsequium pauperum“ - Hilfe den Notleidenden. Die alte Ordensregel wird heute in über 120 Ländern der Erde praktiziert. 12.000 Ordens-Mitglieder, 80.000 besonders ausgebildeten ehrenamtliche Helfer und 11.000 Angestellte, unter denen viele Ärzte und ärztliche Hilfskräfte, erbringen diese Hilfe. Die nationalen Ordensgliederungen (Grosspriorate, nationale Assoziationen, Hilfsdienste und Stiftungen) sind für die Aktivitäten in ihren Ländern verantwortlich. Die ständigen Einrichtungen, - wie Krankenhäuser, Obdachlosenheime, Altenheime - unterstehen der direkten Leitung der Priorate und Assoziationen oder von diesen untergeordneten Organisationen. Die meisten der 80.000 Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Ehrenamtlichen leisten ihren Dienst in den Hilfsorganisationen oder in den Sanitätercorps. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Erste Hilfe zu leisten und bei Naturkatastrophen und in sozialen Bereichen zu helfen. Die Hilfsorganisationen ( B.R. Deutschland 1969, 25 Jahre Malteser Hilfsdienst in Deutschland, unten: SMOM 2003, 50 Jahre MalteserHilfsdienst Deutschland, Darstellung verschiedener Dienst: Flugrettung, Altenpflege, Kinderfürsorge, Behindertenhilfe, Erste - Hilfe Ausbildung), die inzwischen in 30 Ländern präsent sind, leisten auch in erheblichem Umfang Jugendarbeit. Seit der Gründung des Sanitäterkorps in Irland im Jahr 1938 ( Irland 1988, 50 Jahre Ambulanz Korps des Ordens in Irland) gehören die Hilfsdienste zu den wichtigsten Aktivitäten des Ordens. Blatt 58, Rom 1975 - Pilgerhilfe im Hl. Jahr durch die nationalen Hilfsdienste des Ordens. Pilgerhilfe - & Beistand ist die wohl älteste der Aufgaben des Ordens; diese wird nach wie vor regelmässig betrieben z.B. in Lourdes und in Rom. Zwei philatelistische Ausgaben der Postverwaltung des S.M.R. - Ordens stellen die Hilfeleistungen der Assoziationen und Hilfsdienste sehr schön dar: Pilgerhilfe auf dem Petersplatz zum Heiligen Jahr 1975 ( SMOM 1975, Malteser-Hilfsdienst, Deutschland; MalteserHospitaldienst, Österreich; Assoziation der spanischen Ritter des Ordens; AmbulanzKorps, Irland; Assoziation der italienischen Ritter des Ordens & MalteserHospitaldienst, Schweiz). Blatt 59, Kranken - Fürsorge des Malteserordens, seiner Assoziationen und der Hilfswerke. Es gibt zahlreiche Ordenskrankenhäuser in Europa (Reihe links: SMOM 1970, Hospitäler des Ordens), vor allem in Deutschland ( Berlin, Flensburg, Bonn), Frankreich ( Paris), Belgien, Grossbritannien ( London), und in Italien ( Rom). Unter den vom Orden geführten Krankenhäusern ist das Hospital S. Giovanni Battista (Hl. Johannes der Täufer) in Rom ( SMOM 1970 & 1996, das moderne Hospital ist an das historische Ordensschloss Maglina angebaut und verbindet so Alt und Neu miteinander) hervorzuheben, das auf die Behandlung und Rehabilitation von neurologischen Erkrankungen spezialisiert ist. Der Pflege Sterbender (Pallativpflege) stehen in Häusern in Belgien, Grossbritannien, Deutschland, Argentinien, Italien, den Vereinigten Staaten, Südafrika und Australien eigene Abteilungen zur Verfügung. Eine der wichtigsten Massgaben des Ordens ist es, auf allen Gebieten der Medizin im Einklang mit den Prinzipien katholischer Ethik zu handeln. Neben den Häusern, die sie in Frankreich betreibt, leitet die französische Assoziation Krankenhäuser in Benin, Togo und im Senegal. Die geburtshilfliche Klinik von Bethlehem zeichnet sich dadurch aus, dass sie unter Führung der französischen Assoziation vom gesamten Orden betrieben wird. Seit 1990 kamen dort mehr als 36.000 Kinder zur Welt. Ausserdem betreibt der Orden zahlreiche spezialisierte medizinische Zentren in allen Teilen der Welt. In Italien z. B. zur Behandlung von Diabeteserkrankungen; in Prag hat der Orden ein medizinisches Zentrum, das auf die Behandlung von Diabetes bei Kindern spezialisiert ist. Die meisten ambulanten Kliniken befinden sich im Libanon ( SMOM 2003, Gesundheitszentren im Libanon) und in El Salvador, wo sie während der Bürgerkriege eingerichtet wurden und seitdem zum Bestand der jeweiligen nationalen Gesundheitssysteme gehören. Weitere medizinische Einrichtungen bestehen in Polen, Ungarn, in den Vereinigten Staaten, in der Dominikanischen Republik, in Brasilien, in Peru und in Südafrika. In der Region der Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Großen Seen in Afrika und in Kerala in Indien beteiligt sich der Orden am Aufbau eines öffentlichen Gesundheitsdienstes. Die französische Assoziation unterstützt medizinische Einrichtungen in zahlreichen westafrikanischen Ländern und in Madagaskar. Über seine Hilfsdienste hat der Orden bei zahlreichen Gelegenheiten die medizinische Versorgung der UN-Friedensmissionen ( SMOM 2006, KFOR-Einsatz, Balkan - Kosovo, des Militärkorps der Assoziation der Ritter Italiens des Ordens, dessen Bestehen seit 130 Jahren und Arbeit mit dieser Marke geehrt wird) übernommen, u.a. Zentralamerika, Kuwait, Ost-Timor, Balkan und Afghanistan. Bei seiner humanitären Mission wird der Orden durch seine diplomatischen Beziehungen unterstützt. Seine diplomatischen Vertretungen können erforderlichenfalls wertvolle Hilfestellung bei Hilfseinsätzen leisten. Gemeinsame humanitäre Werte unterstreichen San Marino und der SMOM 2006 mit einer Gemeinschafts - Briefmarkenausgabe auf der u.a. Patienten, Krankenhäuser und medizinisches Personal dargestellt wird ( SMOM & San Marino 2006), wobei auf den jeweiligen Vignetten, die mit der Marke zusammengedruckt sind, auf der Ordensausgabe aus dem Matthäus-Evangelium zitiert wird: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden“, bei der sanmarinesischen Ausgabe der J.W.v.Goethe - Spruch „Die Tat allein beweist der Liebe Kraft“. Blatt 61, Überlebenshilfe für Kinder & Kampf gegen die Lepra. Oben ein Briefmarken-Block ( Kamerun 1991), mit einer etwas eigenwilligen Themenmischung und zweisprachig: Antilopes & Ordre Souverain de Malte for Child Survival - Antilopen & Malteser-Orden für Kinder - Überlebenshilfe. Die Leprahilfe zählt seit langem zu den wichtigsten Aufgaben des Ordens in der Dritten Welt. Die Organisation CIOMAL (Comité International de l´Ordre de Malte - Internationales Komitee des Malteserordens für Leprahilfe, mit Sitz in Genf) wurde nach dem Welt-Lepra-Kongress 1956 in Rom, der auf Betreiben des S.M.R. - Ordens einberufen worden war, 1956 zum Zweck der Leprahilfe gegründet, war und ist schon vor der Gründung u.a. in Afrika, Südamerika tätig und hat zuletzt das nationale Programm zur Bekämpfung der Lepra in Kambodscha ins Leben gerufen, einem der stärksten betroffenen Länder. Im Senegal und in Kambodscha betreibt der Orden Krankenhäuser, die auf die Behandlung von Leprakrankheiten spezialisiert sind. Mit der CIOMAL STIFTUNG, gegründet 1999, hat CIOMAL sein Programm erweitert; es erfasst jetzt auch die Behandlung von schwangeren aidskranken Frauen, wodurch die Übertragung des Krankheitserregers auf das Ungeborene verhindert werden kann. Links: ( Honduras 1956, „Feldzug gegen die Lepra 1956 durch den Souveränen Malteser-Ritterorden“; eine Gruppe an Lepra Erkrankter mit Ordensschwestern, links unten: SMOM 1973, Arzt untersucht Kind im Lepra-Zentrum des Ordens in Asmara, Äthiopien. Mitte: SMOM 1973, Institut für Lepra Forschung des Ordens in Dakar, Senegal. Unten rechts: Gabun 27. Januar 1985, Welt-Lepra-Tag, Lepradorf in Libreville mit Bewohnern und medizinischen Betreuer; Logogramme des französischen Hilfswerkes der Französischen Assoziation des Ordens - Œuvres Hospitalieres de l‘Ordre de Malte - und des Lions Club International). Blatt 62, Kampf gegen die Lepra durch die französischen Ordensritter. Marke und eine Maximumkarte aus Frankreich, französisch Äquatorial Afrika, französisch West Afrika, Sonder - & Beistempel aus Frankreich und den damaligen Kolonien, sowie der Republik Gabun. Besonders erwähnenswert ist die Marke Gabun 1977 (zweite Reihe von Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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unten) mit dem Wappen der Stadt Mayumba, die als Lepradorf 1955 vom Orden gegründet wurde, in welches das weisse Kreuz des Ordens aufgenommen wurde als Dank für den Kampf des Ordens gegen die Lepra. Blatt 63, Weltweite Hilfe bei Natur - Katastrophen. Dargestellt werden eine Auswahl verschiedener Hilfs - Einsätze des Ordens, links: Italien 1980 ( SMOM 1981, Campania & Basilicata), Ruanda 1994 ( SMOM 1994), Balkan 1999 ( SMOM 1994, humanitäre Nachkriegshilfe). Rechts: SMOM 1998 „Humanitäre Hilfe bei Naturkatastrophen“: 1985 - Stadt Mexiko, 1988 - Armenien, 1990 - Iran, 1997 - Italien, Umbrien & Marken. E.C.O.M. ( SMOM Überdruck 1996, Pro E.C.O.M. - für das Notfall - Korps des Malteser-Ordens,- Emergency Corps of the Order of Malta), dass Internationale Notfall-Korps des Ordens wurde 1994 gegründet, mit dem Ziel im Falle von Notfällen und Naturkatastrophen, mit einem multinationalen Korps, Beistand zu leisten. ECOM setzt sich aus den Hilfs - Verbänden der nationalen Assoziationen des Ordens zusammen. Die Arbeit des ECOM mit Teilnehmern aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien Irland, Italien, Österreich und der Schweiz war vom U.N.H.C.R. sehr geschätzt. Malteser International, wurde 2005 als Nachfolgeorganisation von ECOM gegründet, um die Programme und Aktivitäten des Malteserordens und seiner Werke mit mehr als 50 Jahren Erfahrung in humanitärer Hilfe in einem weltweiten Hilfsdienst zusammenzuführen. Mitarbeiter, Material und finanzielle Mittel der 47 nationalen Assoziationen des Malteserordens werden gebündelt, um Menschen in Not zu helfen, unabhängig von ihrer Religion, Rasse oder politischen Überzeugung. Grundlage der Arbeit sind die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit. In den weltweiten humanitären Projekten arbeiten lokale und internationale Mitarbeiter eng zusammen. Malteser International mit Hauptsitz in Köln hat den Status einer Nichtregierungsorganisation (NRO). Blatt 64, Versöhnung mit Malta, die Rückkehr des Ordens auf Fort St. Angelo. „FIDES MVTVA - GEGENSEITIGES VERTRAUEN“. Handreichung zwischen Malta und dem Souveränen Malteser-Ritterorden, darüber das Wappen von Malta, darunter das des SMOM, als Symbol der Versöhnung zwischen beiden Souveränen ( SMOM 1966). 1966 wurden zwischen dem Orden und Malta volle diplomatische Beziehungen auf Botschafterebene aufgenommen. Ein historisches Ereignis fand im Oktober 1989 auf Malta statt : Das 1. Welttreffen der Ordensritter auf Malta nach dem Verlust des Ordensstaates Malta im Jahre 1798. Es wurde von Seiten der Republik Malta ( Malta, „Versammlung - S.M.O.M. 1989“, SMOM 3er Zusammendruck, wieder mit dem o.g. Handschlag) und vom Souveränen Orden feierlich gewürdigt: offizielle Empfänge des Staatspräsidenten von Malta in der „St. Michael & St. Georg - Halle“ des GrossmeisterPalastes, des Prime Ministers in der Auberge de Castille (ehemalige Herberge der Ritter von Kastilien), des Botschafters des Ordens im St. John‘s Cavalier der Stadtbefestigung von Valletta, Sitz der Ordens - Botschaft, einem Maltesischen Abend im Mediterranean Conference Centre (ehemals das Grosse Hospital des Ordens), dort auch die Konferenz aller Teilnehmer mit Grussworten des Staatspräsidenten und des Grossmeisters. Eine gemeinsame Hl. Messe in der St. John‘s Co-Kathedrale (ehemals Konventskirche des Ordens), sowie ein Abschieds - Galadinner im berühmten Hotel Phoenecia durch den Präsidenten und die Ratsmitglieder der Maltesischen Assoziation des Ordens rundeten Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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das Treffen ab - nur um die wichtigsten Veranstaltungen zu nennen, die der Ausfertiger dieser Geschichts-Zusammenstellung des Johanniter - & Malteser - Ritterordens als unoffizieller Sekretär des Veranstalters (Maltesische Assoziation) mit betreuen durfte. 1991 wurde zwischen dem Orden und Malta ein historischer Vertrag über die Nutzung von Fort St. Angelo abgeschlossen ( SMOM 1991, „Zession der alleinigen Nutzung des Hauses des Grossmeisters und der St. Anna - Kirche auf Fort St. Angelo an den Souveränen Malteser-Ritterorden, Malta 21.VI.1991“) Dieser Vertrag zwischen Malta und SMOM ging in einem weiteren am 5. Dezember 1998 abgeschlossenen Vertrag auf, in welchen dem Orden sehr weitreichende Konzessionen bezüglich seiner sogenannten funktionellen Souveränität, z. B. seines Personals auf Fort St. Angelo und seines Gerichtswesens über diese gemacht wurde. Auch sieht der Vertrag Folgeabkommen insbesondere für das Währungs- & Postwesen des Ordens auf Malta vor ! Blatt 65, Die Münzprägung des Ordens vom 14. Jahrhundert bis in unsere Zeit. Die ersten Münz-Prägungen sind schon aus der Regierungszeit des 25. Meisters Fra’ Fulko von Villaret (1305-1319) aus Rhodos bekannt ( Zeichnung einer ½ Gros Münze des Meisters), sowie auch von allen auf Rhodos regierenden Meistern ( SMOM 1970, Gigliato - Silbermünze von Meister Jean de Heredia, 1377-1396), ausser GegenGrossmeister Richard Caracciola (1383-1395), der nie in den Ordensstaat Rhodos gelangte. Auch auf Malta bekam der Souveräne Orden vom Kaiser Karl V. das Münzrecht verliehen. Von Malta sind Prägungen aller Grossmeister des Ordens bis 1798 bekannt ( Malta 1981, Münzprägung), bis auf Grossmeister Didier de Saint Jaille, gewählt in Abwesenheit am 22.11.1535, der aber bereits auf dem Weg nach Malta, am 26.9.1536 im französischen Montpellier, verstarb. Die letzten Münzen des Ordens auf Malta wurden unter der kurzen Regierungszeit von Grossmeister Ferdinand von Hompesch, 1797-1798, geprägt ( Zeichnung einer 30 Tari - Silbermünze des Grossmeisters). Obwohl die Franzosen, genau wie auch die nachfolgenden Briten, ihre eigenen Münzen in den Verkehr brachten, waren die Kupfermünzen der Grossmeister noch bis Ende 1827 im Umlauf, die Silbermünzen aber wurden sogar erst 1886 ausser Kurs gesetzt. Blatt 66, Die Münzprägung des Souveränen Malteser-Ritterordens, Rom ab 1961 und Starthilfe für Malta 1972. In der Neuzeit prägt der Orden seit 1961, unter der Regierung des Statthalter des Grossmeisters, Fra‘ Ernesto Paterno Castello di Caraci, 1955-1962, wieder eigene Sammler-Münzen ( Zeichnung des Münzzeichens des Ordens: das Malteserkreuz mit „S“„M“„O“„M“ zwischen den Armen des Kreuzes), die, im Gegensatz zu den Briefmarken des Ordens, in allen Haupt-Münzkatalogen aufgelistet werden. Anlässlich des FAO - Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der UNO Münzprogamms „Nahrung für die Welt“, in der auch zwei Münzen des Ordens aufgenommen wurden, ( Fotografien links und rechts der 3 Scudi - Silbermünze der FAOAusgaben des Ordens) wurde 1968 der symbolische Kurswert des Scudo mit 480 italienischen Lire festgesetzt. Zu den Ordensprägungen schreibt der Weltmünzkatalog Krause/Mishler: „Diese Münzen sind keine Fantasie-Ausgaben, da sie von einem souveränen Staat geprägt werden … es sind vielleicht die letzten symbolischen Münzen der Welt, genau so wie der Herausgeber derselben, der letzte souveräne Ritterorden der Welt ist“ ( SMOM 2001, links wird eine 1 Scudo - Silbermünze von 1996 abgebildet, rechts das Portrait von Grossmeister Bertie, wie es seit 1988 auf allen unter dessen Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Regierung geprägten Münzen abgebildet ist). Aus einer offiziellen Broschüre der Zentralbank von Malta zu deren 20. Jubiläum (1988) erfahren wir das folgende: „Unter einer Vereinbarung vom 06.Mai 1972 zwischen der Regierung von Malta, der Zentralbank und dem Souveränen Malteser-Ritterorden, Rom, verpflichtet sich der Orden unter anderem, eine komplette Ausrüstung zur Prägung von Gold - und Silbermünzen zur Verfügung zu stellen, sowie die Ausbildung in Münzprägetechnologie des maltesischen Personals zu übernehmen. Bis 1985 war die vom Orden überlassene Maschinerie in Betrieb und wurde dann durch modernere ersetzt. Auch wurden die ersten 5 Sätze Sammlermünzen (Gold & Silberprägungen) der Republik Malta unter einem Abkommen mit dem Orden geprägt. Der erste Satz, 1972, wurde sogar in der Münzanstalt des Ordens in Rom geprägt.“ Damit finden wir auch in den ersten Münzen der Republik Malta die numismatische Tradition des Malteser-Ritterordens weitergeführt. Blatt 67, POSTE MAGISTRALI - Die Postverwaltung des Ordens ab 1966. MalteserRitterordens, die am 20.Mai 1966 durch Dekret des 77. Fürsten - & Grossmeisters, Fra‘ Angelo de Mojana di Cologna (1962-1988) ins Leben gerufen worden. Auf dem Jubiläums - Kleinbogen oben, zum 40.Jahrestag der Gründung der neuzeitlichen Ordens Postverwaltung, wird die 1. Briefmarkenausgabe von Poste Magistrali vom 11.November 1966 als „Marke auf Marke“ wiedergegeben ( SMOM 2006). Da der SMOM noch kein Mitglied der U.P.U. (Union Postale Universelle, Sitz Bern/Schweiz) ist und die Ordensbriefmarken somit noch nicht weltweit für den Postverkehr anerkannt sind, hat der Orden seit 1975 mit 55 Staaten bilaterale Postverträge abgeschlossen, von denen z.Zt. 52 in Kraft sind. Diese bilateralen Postverträge ermöglichen es dem Sender, Post in diese Länder von den beiden Postämtern des Ordens, die sich auf dessen exterritorialen (Via Condotti & Villa Malta) Sitzen in Rom befinden, aufzugeben. Damit hat der Postkunde, egal ob Philatelist oder Normalkunde, die einzigartige Möglichkeit, in einer einzigen Stadt, ROM, die Dienste von 3 Postverwaltungen in Anspruch nehmen zu können. Die von Italien, des Vatikans & des Souveränen Malteser-Ritterordens. Einmalig in der Welt ! Blatt 68, Rufzeichen 1AØKM - Der Orden als anerkanntes Amateurfunk-Land. Oben auf der Bildseite der Karte, die Ansicht des zweiten exterritorialen Ordenssitzes in Rom: die Villa Malta auf dem Aventin - Hügel; oben rechts das Amateurfunk - Rufzeichen „1AØKM“, unten der Ordensname in Englisch. Unten, die Rückseite mit den Radiokontakt-Details, und mit eingedruckter Briefmarke Nr.55 ( SMOM 1970, Weltweite Hilfe des Ordens). Die Amateur-Radio - Station 1AØKM - „Knights of Malta Malteserritter“, die vom weitläufigen Gelände der Villa Malta aus operierte, wurde von der italienischen Abteilung des Internationalen Komitee der Radioamateure für UNICEF während des Erdbebens in Süditalien im November 1980 aktiviert und war seit dem jedes Jahr mehrfach in Betrieb. Seit Januar 2007 operierte die Station unter dem Rufzeichen 1A4A, wobei das 1A wie bisher für das Amateurfunkland SMOM steht, das 4A bedeutet „FOR ALL - FÜR ALLE“. Blatt 69, Die Balley Brandenburg bis 1810/1811 und ab 1852 - Der Johanniterorden. Dem Grosspriorat Deutschland mit Sitz in Heitersheim, gehörte auch die Balley Brandenburg an; wegen der abgelegenen Lage ergab sich eine weitgehende Autonomie. Ein erster „Herr Meister“ der Balley wird um 1323 erwähnt. Im Vertrag von Heimbach zwischen dem Grosspriorat und der Balley, tritt die Balley wieder in den Gehorsam zum GrossHeft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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priorat zurück; trotzdem wird die sehr selbstständige Stellung der Balley und des Herrenmeistertums schliesslich anerkannt. Im 16.Jahrhundert schliesst sich die Balley der Reformation an, ohne jedoch einen Bruch mit dem katholischen Gesamtorden zu vollziehen; bleibt also ein Teil desselben. 1810/11 wird die Balley vom preussischen König Friedrich Wilhelm III. aufgelöst und von dessen Sohn und Nachfolger, Friedrich Wilhelm IV., 1852 wieder „in ihre alten Rechte“ eingesetzt ( Abbildung des Siegels der Balley). Das Kapitel der jetzt wieder neu eingesetzten Balley bildeten 8 rechtmässige Ritter (Rechtsritter) der alten Balley, die noch vor 1810 den Ritterschlag erhalten hatten, und die jetzt einen neuen Herrenmeister wählten. Gemäss des Vertrages von Heimbach wurde die Wahl des neuen Herrenmeisters dem inzwischen in Rom residierenden Regierenden Statthalter des Malteser-Ritterordens angezeigt, der erfreut auf die Wiedererrichtung der Balley reagierte. Blatt 70, Die Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem, der Johanniterorden in der Neuzeit. Sonnenburg in der Neumark ( Poststempel 1927) war seit 1426 Sitz der Balley, Schloss Sonnenburg der Sitz der Herrenmeister ( Ansichtskarte von Sonnenburg 1897). In der Ordenskirche ( Karte der Innenansicht der Kirche), dem geistigen Zentrum der Johanniter bis 1945, wurden bis 1931 die Ritterschläge vorgenommen. Ohne die „drei Schwertschläge“ konnte keiner Rechtsritter des Ordens sein. Neben der Kirche liegt das Verwaltungsgebäude der Ordensregierung, an dem sich eine 1792 angebrachte Inschrift mit dem folgenden Wortlaut befindet: „St. Johanniter Maltheser Ordens Regierung und Magistrat“. Sie bezeugt, wie in der Balley Brandenburg ( Briefverschluss-Prägesiegel der Balley) trotz aller Konfessionsunterschiede und einer weitgehenden Unabhängigkeit das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit mit dem Gesamtorden erhalten geblieben ist. Blatt 71, Die Kommende Nieder-Weisel, Hessen, neuer geistiger Mittelpunkt der Balley Brandenburg nach 1945, erstmals erwähnt um 1245, unterstand auch nach der Reformation dem katholischen Grosspriorat in Heitersheim. Niederweisel ist die einzige Kommende des Deutschen Grosspriorates, die nach der Säkularisierung wieder in Ordensbesitz gelangte, diesmal jedoch zum neuen Johanniterorden. Das Ordenshaus wurde als Lazarett ( Feldpostkarte 1916 mit Ordens - Beistempel „Johanniter Reserve Lazarett“) und Krankenhaus bis 1973 genutzt, zeit - bzw. teilweise auch als Schule. Seit 1975 ist hier im modernen Anbau die Bundesschule der Johanniter-Unfall-Hilfe untergebracht, wogegen das alte Herrenhaus u.a. für Kapitelsitzungen der Balley genutzt wird. Die alte ursprüngliche Komturkirche wurde 1867 von der grossherzoglich-hessischen Regierung von Privat gekauft und 1869 der „Genossenschaft der Johanniter-Ritter im Grossherzogtum Hessen“ geschenkt. Hier fand erstmals nach dem 2.Weltkrieg, also nach dem Verlust der deutschen Ostgebiete, wo Sonnenburg liegt, wieder 1963 der erste Ritterschlag statt. Blatt 72, Der Johanniter in unserer Zeit. Auf diesem Blatt wird die heutige Struktur der Johanniterorden - Regierung aufgeführt, die heute ihr Ordenszentrum in Berlin hat ( Postfreistempel Berlin, Ordenszentrum der Johanniter), sowie die Nicht-Deutschen Kommenden und Genossenschaften der Balley Brandenburg, die kurz mit deren Wappen ( Wappen der finnischen, französischen, österreichischen, schweizerischen und ungarischen Gliederungen) dargestellt werden, von denen ich leider bisher noch keine Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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philatelistischen Spuren gefunden habe, die sich hier darstellen liessen. Blatt 73, Die Allianz von Nieder-Weisel und JOIN - Johanniter International. Am 13. Juni 1961 haben sich die vier in Europa tätigen evangelischen Johanniter-Orden wieder unter dem Kreuz Christi zusammengefunden. Die nachfolgend aufgeführten Johanniterorden, die die Konvention unterzeichneten, entsprechen den historischen Zungen des Ordens. Sie fühlen sich der hergebrachten Ordensregel und den ihr zugrunde liegenden Zielen verpflichtet. Sie sind jedoch frei, unabhängig und autonom. Die unterzeichneten Orden sind, hier mit deren Wappen und durch zwei Briefmarken dargestellt: Die Balley Brandenburg des ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem, The Grand Priory of the British Realm of the Most Venerable Order of the Hospital of St. John of Jerusalem ( Jersey 1977, 100 Jahre St. John-Ambulanz Dienst), Johanniter Orde in Nederland ( Nederland 1967, Johanniter in den Nederlande), Johanniterorden i Sverige, wobei sich die beiden letzten kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von der Balley Brandenburg getrennt und für selbstständig erklärt hatten. Die unterzeichneten Orden sind der festen Überzeugung, dass die Einheit aller Johanniterorden ein Gebot der Geschichte, ihres Glaubens und ihrer gemeinsamen Ziele ist. Johanniter International JOIN ist der, im Mai 2001 in Wien gegründete und mit Sitz in Brüssel, Zusammenschluss europäischer und aussereuropäischer Hilfswerke der Johanniterorden. Innerhalb von JOIN werden gemeinsame Projekte in humanitärer Hilfe und Katastrophenschutz koordiniert, Jugendbegegnungen veranstaltet, die Zusammenarbeit in der Sozialarbeit gefördert, sowie das gemeinsame Ziel einer verstärkten Bedeutung der Erste-HilfeAusbildung verfolgt. Nachfolgend sind die in JOIN verbundenen Hilfswerke aufgeführt. Blatt 74, 1099 - 1999: 900 Jahre Verteidigung des Glaubens und Dienst an den Armen. Oben rechts das offizielle 900 Jahre Jubiläums - Logogramm des SMOM ( Logogramm-Aufkleber). Mit einer Generalversammlung der Ordensmitglieder ( unten die Gedenkkarte „Raduno Mondiale“ des Ordens, mit Sonderstempel von Poste Magistrali auf der Marke mit dem Portrait des Ordensgründers) im MittelmeerKonferenzzentrum ( Gedenk-Sonderstempel Malta 5.12.1998) in Valletta, dem ehemaligen Hospital der Ritter auf Malta, wurden die Feierlichkeiten eröffnet. Zum Jubiläum gab die Malta Post einen aus 4 Briefmarken bestehenden Gedenksatz heraus ( Malta 1999 & rechts Ersttagsstempel zur Ausgabe mit dem Ordenskreuz) auf denen Motive aus der Geschichte des Ordens auf Malta abgebildet sind. Blatt 75, Links & rechts die Abbildungen der Zudrucke auf den Ersttagsbriefen unserer ArGe SMOM-Philatelie e.V. , abgebildet darauf ist die Vorder-& Rückseite des Siegel des Ordens, zur Sonderbriefmarken - Ausgabe „900 Jahre Johanniter Malteser“ von Deutschland, die mittig auf dem Blatt, mit den beiden Ersttagsstempeln „Bonn“ & „Berlin“ gezeigt wird. Darunter die der vom Johanniterorden als Postwerbung beauftragte „Der Johanniterorden, 900 Jahre Dienst am Nächsten“ - Postwerbestempel des Briefzentrums 40 - Langenhagen. Unten ein Gedenkumschlag mit Sonderstempel des MalteserHilfsdienstes in Würzburg. Rechts auf dem Umschlag als Zudruck die Darstellung des „sel. Bruder Gerhard der Ordensgründer, Kranke pflegend im Spital zu Jerusalem“. Blatt 76, Deutschland 1999, Johanniter & Malteser - gemeinsame Gedenkfeiern. Oben abgebildet sind die Vorder-, Innen sowie als Original die Rückseite mit einer Gemälde, das die Johanniterkommende Nieder-Weisel zeigt, eines privaten MarkenheftHeft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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chens, anlässlich der Feiern der Regionalverbände der Johanniter und Malteser dort am 18. Juni 1999. Unten ein gemeinsamer Gedenkumschlag der Johanniter & Malteser des Malteser-Hilfsdienstes in Nürnberg. Blatt 77, Im Fürstentum Monaco ( Monako 1999, dazu rechts der Ersttagsstempel) wurde das Jubiläumsjahr mit einer Sonderbriefmarke gewürdigt, genau wie in der fernen Dominikanischen Republik. ( Dom.Rep. 1999, links rechts der Ersttagsstempel). Auf der Marke von Monaco werden historische und zeitgenössische Motive der Ordensgeschichte & Arbeit wiedergegeben, sowie Bezug auf die 1974 gegründete monegassische Assoziation des Ordens genommen, auf der Marke aus der Karibik das mit den Ordenskreuz unterlegte Jubiläums - Logogramm. Auch in Südafrika wird des Jubiläums mit einem Sonder-Briefmarkenblock gedacht, auf dem Altpräsident Nelson Mandela als Gnaden-Ritter des anglikanischen Order of St. John abgebildet ist, sowie der Sitz des südafrikanischen Priorats dieses Ordens. Unten ist eine kurze Geschichte dieses Ordens, einer Neugründung aus dem 19. Jahrhundert, wiedergegeben. Blatt 78, Oben ein Ersttagsbrief mit der Briefmarken-Sonderausgabe von Kolumbien mit dem gekrönten Ordenskreuz und dem Namenszug der 1957 gegründeten kolumbianischen Assoziation des Ordens als Zudruck links. Auf der Marke ist die SMOM Jubiläums - Medaille, die motivgleich mit dem Logogramm ist, mit dem aufgesetzten weissen Ordenskreuz abgebildet ( Kolumbien 1999). Unten die Ausgabe von Bolivien, wobei hier das Motiv auf der Briefmarke völlig abweicht: der hl. Johannes der Täufer ist, als Patron des Ordens, abgebildet. Rechts oben in der Briefmarke ist dann doch sehr klein das Jubiläums-Logogramm eingedruckt, das mit einem Ordenskreuz in Rot unterlegt ist ( Bolivien 2000). Als Zudruck auf dem Ersttagsbrief wurde wieder das uns jetzt schon hinlänglich bekannte Jubiläums-Logogramm wiedergegeben, das auch auf dem Ersttagsstempel Verwendung findet. Blatt 79, Heute, im XX. Jahrhundert, das inzwischen das XXI. ist. Die weltweiten Aktivitäten des Souveränen Malteser-Ritterordens,Rom, sowie der, in der Allianz von Niederweisel zusammengeschlossenen, reformierten Johanniter - Orden. Auf den nachfolgenden Blättern sind Briefmarken & Stempel vieler Ländern auf allen Kontinenten abgebildet, die der Arbeit und Geschichte der oben genannten Orden gewidmet sind. Da diese Blätter zu den am frühesten entstandenen Blättern dieser Zusammenstellung entstanden sind, sind darauf einige Marken zu finden, die später in den Erweiterungen und Ergänzungen zur Geschichte nochmals Verwendung fanden. Wir bitten also um Nachsicht. Blatt 79, Oben rechts: SMOM 1970: Weltweite Aktivitäten, sowie Briefmarken von Irland, Südafrika, Südwestafrika, Liechtenstein, Bundesrepublik Deutschland (2), Somalia, dazu Sonderstempel von: Deutschland, Ungarn, UNO-Wien, Luxemburg, Frankreich, Polen; die Stempel des „Förderkreis zur Erhaltung historischer Bauten und Denkmale der Malteserstadt Heitersheim e.V.“ sowie der „Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Philatelie des Souveränen Malteser-Ritterordens e.V.“ Blatt 80, Marken der Norfolk Insel, den Niederlanden, Honduras, Guernsey, Singapur, Kamerun, Guyana, Insel Man, sowie Sonderstempel aus der Tschechoslowakei, Tschechien, Österreich, Malta (3), Schweiz, Polen, Deutschland, Argentinien. Blatt 81, Marken aus Australien, Jersey, Monaco, Polen, Grossbritannien, Kanada, sowie Sonderstempel aus Österreich, Malta, Frankreich (2), Spanien, Deutschland, CSSR, Argentinien. Ausserdem Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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das Wappen des Venerable Order of St. John in Schottland. Blatt 82, Marken aus Gabun, Benin, Polen, Neu Seeland, El Salvador, Ungarn, sowie Stempel aus Süd Afrika (2), Deutschland (3), Kanada, Chile, El Salvador, Österreich. Blatt 83, Marken aus Gabun, Malta (2), Spanisch Sahara, Jersey, Gambia, Chile, sowie Sonderstempel aus der Schweiz, Polen, Neu Seeland, Insel Man, England, Frankreich. Dazu das Logogramm der „Ritterhausgesellschaft Bubikon“ in der Schweiz, ebenso das der „100 Jahre Johanniter in Transvaal“, Südafrika, sowie das Wappen des Grossmagisteriums des Souveränen Malteser- Ritterordens in Rom und der Stempel der „Privatvolksschule Mailberg des S.M.R.O“ in Österreich. Blatt 84, Marken mit Ersttags-Sonderstempel aus Papua Neu Guinea, Süd Afrika, Sri Lanka, Fiji, Dominikanische Republik (2), Slowakei, zum Postvertrag mit dem SMOM, Tschechoslowakei; sowie Ersttags - & Sonderstempel aus Deutschland (2), Bulgarien, UN-Postverwaltung Wien, Dominikanische Republik, Australien, Polen (2) und ein R-Einschreibezettel aus Polen mit dem Malteserkreuz. Blatt 85, Marken aus Frankreich, Spanien, Griechenland, Albanien, St. Vincent. Stempel aus Deutschland (4), Frankreich. Dazu unten eine kleine Berlin - Stempel Zusammenstellung: das heutige Berlin 44 - Neukölln, hatte seinen Anfang als ein Hofgut des Ordens: ab 1360 wird das Dorf Richardsdorf (Rixdorf) genannt, das später zum Verwaltungsbezirk BerlinNeukölln wurde. Gezeigt werden 4 Poststempel aus den Jahren 1938 - 1997, alle mit dem Ordenskreuz auch im modernen Stadtwappen. Blatt 86, Die Internationale Arbeitsgemeinschaft der Philatelie des Souveränen Malteser-Ritterordens (SMOM) e.V. stellt sich vor. Der Verein wurde am 24. November 1990 durch die Gründungsversammlung in der Stadt Usingen, Deutschland, gegründet und verfolgt als Internationale Arbeitsgemeinschaft der Philatelie des Souveränen Malteser-Ritterordens (SMOM) ausschliesslich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke; eingetragen ist der Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Bad Homburg. Die Anerkennung des Vereins als gemeinnützige Körperschaft wurde vom zuständigen Finanzamt am 14.01.1991 ausgesprochen und in den folgenden Jahren regelmässig bestätigt, zuletzt im Januar 2006. Der Verein ist berechtigt, Spendenbescheinigungen für Finanz -& Sachzuwendungen sowie auch für Mitgliedsbeiträge auszustellen. Er leistet einen Beitrag zur Förderung der Philatelie des Souveränen Malteser Ritterordens. Der Verein sieht sich der Tradition und Aufgabenstellung des SMOM, seiner Werke und seiner Nationalen Assoziationen in der ganzen Welt verbunden. Er ist diesen nahestehend, ohne jedoch organisatorisch ein Teil des Ordens zu sein. 2 - 3 mal im Jahr geben wir unser Mitteilungsblatt heraus, in dem wir über alles berichten, was im Zusammenhang mit der Geschichte und Arbeit des S.M.R. - Ordens und der Johanniterorden philatelistisch dargestellt werden kann. WERDEN SIE MITGLIED DER ARBEITSGEMEINSCHAFT und fördern Sie damit auch den Malteser - und die Johanniter - Orden ! Blatt 87, Mitwirkung an der Ausstellung 1991 im Museum der Kommende Mailberg, Österreich ( Bild), der ältesten deutschsprachigen Kommende des Ordens (Ersterwähnung 1156) unter Mitwirkung unserer ArGe; Band 11 der Schriftenreihe der Malteserkommende Schloss Mailberg wurde vom Verfasser dieser Handreichung geschrieben: „Geschichte des Postwesens des S.M.R. - Ordens“. Das alte Weinetikett aus den Sechziger Jahren des XX. Jahrhunderts mit dem eingeprägten Ordenswappen, sowie Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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die schöne 1966er Flaschenhals - Banderole, zeugen vom Weinanbau durch den Orden im sogenannten Weinviertel von Niederösterreich und speziell in und um Mailberg. Blatt 88, Vom 18. - 23.11.1995 fand in der ehemaligen Johanniter-& Malteserkommende Adenau, Eifel (Ersterwähnung 1162), die erste grosse Ausstellung unserer ArGe statt. Die wurde in Zusammenarbeit mit der Deutsch Maltesischen Gesellschaft mit Sitz in Adenau durchgeführt. Der Weinanbau hier findet zwar nicht durch die ehemalige Kommende selbst statt; es sind befreundete Winzer der Weinbauregion Ahr, die ihre Weine dem Andenken der Kommende widmen, wie anhand des schönen Etiketts, komplett mit Kommende und Ordenskreuzen, für den halbtrockenen 1991er Spätburgunder zu ersehen ist. Blatt 89, Die Ausstellung im historischen Prager Postmuseum( Bild), wurde vom 29.04. - 25.05. 1997 anlässlich des 1. Jahrestages der Unterzeichnung des Postvertrages zwischen dem Orden und der Republik Tschechien in Zusammenarbeit mit der Botschaft des SMR-Ordens in Prag durchgeführt. Die schöne Ordenskommende in Prag des Grosspriorates von Böhmen, an sich ein ganzer Komplex aus mehreren Palästen und der Kirche „Maria unter den Ketten“, geht auf das Jahr 1150 zurück. Das Bild zeigt das Hauptportal zur Botschaft des Ordens zur Tschechischen Republik mit dem Verfasser dieses Heftes am Fenster. Blatt 90, Vom 18. - 23. Mai 1999 wurde die komplette SMOM - Briefmarkenausstellung in der Halle des Parlamentes von Litauen in Vilnius( Bild der Aussenansicht) ausgestellt. Anlass war der Staatsbesuch S. H. u. Eminenz des Fürsten und Grossmeisters Fra‘ Andrew Bertie, der am 18.Mai vor der Versammlung dort eine Rede hielt, sowie danach die Unterzeichnung des Postvertrages zwischen dem Orden und Litauen. Eröffnet wurde die Ausstellung, die der Vertragsunterzeichnung folgte, vom Grossmeister und vom Gastgeber, dem Vorsitzenden des litauischen Parlamentes Prof. Vytautals Landsbergis, der auch über Nacht für die Schaffung und die Bereitstellung des hier gezeigten Post-Sonderstempels sorgte. Deswegen lautet das Datum dieses Gedenkstempels, der nur mit diesem Datum abgeschlagen wurde, 19. Mai 1999. Ausserdem ist das Dienstsiegel der Ordensbotschaft, sowie der Stempel des Malteser-Hilfsdienstes in Litauen auf dem Umschlag abgeschlagen. Oben der grüne Parlaments Dauerzugangs - & Sicherheitsausweis für den Ihnen jetzt hoffentlich schon besser bekannten Verfasser dieser Ausstellung. Blatt 91, Vom 15.09. - 22-09. 1999 wurden die Briefmarken des Ordens im historischen Malteserschloss der Malteserstadt Heitersheim ausgestellt, das von 1428 - 1806 Sitz des Deutschen Grosspriorats in der Deutschen Zunge des Ordens war. Heitersheim selbst wurde erstmals 1297 als Ordenskommende erwähnt. Die historische Darstellung des Malteser-Schlosses in Heitersheim stammt von Merian, und wurde 1644 geschaffen. Weinbau wird natürlich in Heitersheim grossgeschrieben und der offizielle Name der Grosslage lautet heute „Heitersheimer Maltesergarten“, der sich wieder in etliche einzelne Weingärten teil. Oben auch ein schöner Aufkleber der Malteserstadt Heitersheim, der wohl für sich selbst spricht und keiner weiteren Beschreibung bedarf. Blatt 92, Die ehemalige Malteser- Kommende Bubikon, Ersterwähnung 1192, die ich hier bewusst als Malteserkommende bezeichne, hat verwaltungsmässig immer zum Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Deutschen Grosspriorat in Heitersheim gehört, also zum katholischen Gesamtorden und nie, wie es leicht missverstanden werden kann, zur „Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem“, mit Sitz damals im fernen Sonnenburg, die uns heute allgemein als der Johanniter - Orden bekannt ist. Die Bezeichnung Johanniter-Kommende - bzw. Museum ist also etwas irreführend. Erstmals wird hier vom 1. - 29. März 2007 die stark erweiterte Thematik-Ausstellung zur Geschichte des Souveränen Malteser- und der Johanniter - Orden separat gezeigt, also ohne die gesamten philatelistischen Ausgaben von Poste Magistrali. Dazu ein Aufkleber zum 800. Gründungsjubiläum der Kommende Bubikon 1192 - 1992. Der Verfasser ist bereits seit dem 28. Januar 1988 persönlich Mitglied auf Lebenszeit der Ritterhausgesellschaft. Blatt 93, Betrug auf Kosten des Souveränen Malteser-Ritterordens & der Johanniter - Orden: falsche „Orden“ die keine Orden sind ! Gutes wird auch immer wieder nachgeahmt, so leider auch der Souveräne Malteser-Ritterorden und die in der Allianz von Nieder-Weisel namentlich genannten Johanniterorden. Eine ganze Reihe sogenannter „falscher Orden“ treiben weltweit ihr betrügerisches Unwesen. In den Jahren 1980 ( Israel Sonderstempel) und 1986 ( Seychellen-Block) war es diesen Betrügern sogar gelungen, durch die philatelistische Ausgaben dieser Staaten Aufmerksamkeit zu erregen. Blatt 94, Auf einem Briefumschlag aus Malta ist 1979 als Absender ein „Russisches Gross - Priorat“ eines „Order of St. John of Jerusalem, Knights Hospitaller“, angegeben. Hierzu wird auf die Gesetzesverordnung vom 20.1.1817 von Zar Alexander I. von Russland verwiesen, die auf Blatt 42 (mittig) dieser Zusammenstellung aufgeführt wird und die das vorgenannte „Russische Gross-Priorat“ dem Reich der Betrüger zuweist. Auch der auf dem Briefumschlag von Luxemburg 1984 aufgeführte „The Sovereign Military and Hospitaller Order of Saint John of Jerusalem, Knights of Malta“ weist sich schon durch die Abweichungen in Namen als einer der „falschen Orden“ aus, der sogar das offizielle Wappen „Malteserkreuz im Schild“ des echten Malteser-Ritterordens und dessen Hilfswerke nutzte.
In der Kapelle des Ritterhauses Bubikon: Inschrift unter dem Stifterbild; um 1220.
T e i l II - Die Grossmeister des Ordens und deren Wappen. Auf den folgenden 13 Blättern sind die Grossmeister des Ordens und deren Wappen auf Briefmarken dargestellt, vom Ordensgründer, Fra’ Gerhard 3.09.1120, bis Fra’ Andrew Bertie, der im April 1988 auf Lebenszeit gewählt wurde und den Souveränen MalteserRitterorden noch heute regiert. Auf den Blättern 14 -15 drei, in den Jahren 1987 - 1994 ausgegebene, Kartenserien ohne Werteindruck „Grossmeister des Ordens“, von denen eine kleine Anzahl der fortlaufend numerierten Kartenserien, auf der Adress - Seite der Karten mit den entsprechenen Marken „Wappen der Grossmeister“ versehen, und mit dem normalen Tagesdatum-Stempel entwertet wurden. Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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T e i l III - Die bilateralen Postverträge des S.M.R. - Ordens. Die Wappen der Staaten, teilweise als Zusammendrucke mit Marken, die auch das Ordenswappen zeigen, mit denen der S.M.R.-Orden seit 1966 bilaterale Postverträge unterzeichnet hat, und die auf Briefmarkenausgaben von Poste Magistrali gewürdigt wurden, sind auf den folgenden 18 Blättern dargestellt. 1.Blatt(Nr.68): Chile 1982, Togo & Somalia 1983. 2.Blatt(Nr.78): Benin 1984, Uruguay 1980, Kuba & Guatemala 1984. 3.Blatt(Nr.86): Elfenbeinküste 1984, Equador, Portugal & Venezuela 1985. 4.Blatt(Nr.98): Honduras, Burkina Faso, Senegal & Kap Verden 1986. 5.-6.Blatt(Nr.101/101a): Schmuckbogen I, Zusammenfassung der Postverträge des Ordens vom 27.6.1977 bis 26.03.1986. Hier sind neben den schon vorher gewürdigten Postverträgen, 7 weitere aufgeführt: Nicaragua 1977, Liberia 1978, El Salvador, Argentinien & Philippinen 1979, Macao & Sierra Leone 1986. 7.Blatt(Nr.107): Panama, Costa Rica 1986, Niger, Gabun & Kamerun 1987. 8.Blatt(Nr.123): Libanon, Zaire, Kongo & Komoren 1987 sowie St. Thomas & Prinzeninsel 1988. 9.-10.Blatt (Nr.129/129a): Schmuckbogen II. Zusammenfassung der Postverträge des Ordens vom 27.03.1986 bis 26.02.1988. 11.Blatt(Nr.134): Guinea-Bissau & Guinea 1988, Österreich 1989, Paraguay & Ungarn 1990. 12.Blatt(Nr.164): Zentralafrika, Polen, San Marino & Tschad 1991. 13.-14.Blatt(Nr.179/179a): Schmuckbogen III - PROVA, Zusammenfassung der Postverträge des Ordens vom 18.05.1988 bis 04.11.1991. 15.Blatt(Nr.184): Kanada & Madagaskar 1992, Slovenien 1993, Kroatien 1994, Tschechische Republik 1996 & Dominikanische Republik 1998. 16.Blatt(Nr.261): Bolivien, Litauen, Slowakei & Mali 1999, Seychellen 2003, Italien 2004. 17.-18.Blatt(Nr.262/262a): Schmuckbogen IV. Zusammenfassung der Postverträge des Ordens vom 22.09.1992 bis 15.10.1999. Die nicht mehr gültigen Postverträge sind kursiv dargestellt. Für den ausgelaufenen, und leider bisher nicht erneuerten Postvertrag mit Malta (1975-1978), gab es keine - und für die Postverträge mit Georgien 2001 & Bulgarien 2006 erfolgte bisher noch keine Ausgabe. Postalisch echt-gelaufene Belege gibt es aus allen Postverträgen. Mit Ausnahme jedoch von Venezuela, denn dieser Postvertrag scheint nie von diesem Vertragsland ratifiziert worden zu sein. Wie dem auch sei, der Postaustausch von der Ordens - Postverwaltung nach Venezuela hat jedenfalls nie funktioniert. Damit, werte Gäste, wären wir am Ende dieser Ausstellung, und auch diese Handreichung hat die Grenzen ihrer Kapazitäten erreicht - 40 Seiten sind genug ! Da hier im Ritterhaus jedoch philatelistische Ausstellungsrahmen
für ca. 190 Blätter im A4 - Format zur Verfügung stehen, präsentieren wir dem weiter interessierten Betrachter nachfolgend eine kleine Auswahl aus der Generalsammlung der Briefmarken - Ausgaben des Souveränen Malteser-Ritterordens, die mit weit mehr als 200 Blättern in unseren früheren Ausstellungen immer im Vordergrund standen. Vielleicht konnten wir mit den hier gezeigten Briefmarken und der ThemenZusammenstellung über die Geschichte des Souveränen Malteser-Ritterordens und der Johanniterorden auch Ihr Interesse an diesen schönen, hochinteressanten und geschichtsträchtigen Sammelgebiet wecken ?
Ende der Ausstellung, wir danken für Ihren Besuch ! Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Die Ausgabe zu € 2,20 von POSTE MAGISTRALI, der 1966 gegründeten Postverwaltung des S.M.R. - Ordens. Ein Kind wird von einem Arzt und einer Schwester des Ordens umsorgt, dahinter das Hauptportal das Ordens - Schlosses Magliana in Rom, mit dem modernen Anbau der „Hl. Johannes der Täufer“ - Klinik. Auf der Vignette, rechts als Zusammendruck mit der Briefmarke, wird aus dem Matthäus - Evangelium, Kap. 5, 3-10, zitiert: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden“.
Die Ausgabe von SAN MARINO, ebenfalls zu € 2,20 zeigt im Hintergrund die Freiheitsstatue, den Palazzo Pubblico, sowie das Institut für soziale Sicherheit zusammen mit dem modernen Staatskrankenhaus der Republik San Marino. Auf der Vignette wird Johann Wolfgang von Goethe zitiert: „Die Tat allein beweist der Liebe Kraft“. Auf den Vignetten werden ausserdem die Staatswappen beider Souveräne abgebildet. Heft Nr.48, ArGe SMOM-Philatelie e.V.
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Digitaldruck Zende, Flinschstr. 21, DE-60388 Frankfurt, >digitaldruck@zende.de<
Gemeinsame humanitäre Werte und Hilfswerke betonen SAN MARINO UND SOUVERÄNER MALTESER-RITTERORDEN mit einer Gemeinschafts - Briefmarkenausgabe am 19. Juni 2006: