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Nr. 5 2015 August - November
LOUIS SCHWIZGEBEL Ein Tonpoet ALINA IBRAGIMOVA Geigerin der Extreme CARL NIELSEN Eine Leidenschaft
MAGAZIN argovia philharmonic
www.argoviaphil.ch
Ein Rückblick: «Mozart im Wald» vom 20. Juni 2015 – siehe Seite 38 (Foto: Priska Ketterer)
2
ALLER GUTEN DINGE SIND … Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser
lerdings nicht das argovia philharmonic, wäre da
geschätztes Konzertpublikum
nicht noch mehr zu vermelden. Mit diesem Magazin startet das einzige Aargauer Symphonie Or-
Mit Jean Sibelius und Carl Nielsen hat Chefdiri-
chester in seine dritte Saison unter dem Namen
gent Douglas Bostock im zweiten Abo-Konzert
argovia philharmonic. Zudem konnten in den letz-
zwei nordische Meister programmiert, welche in
ten 12 Monaten die Abonnentenzahlen verdrei-
diesem Jahr beide 150 Jahre alt geworden wären
facht werden (sollten Sie noch nicht dazu gehö-
(Seite 24). Der Schweizer Pianist Louis Schwiz-
ren: siehe Seite 40), und die Angebote für Familien
gebel (Seite 6) und die Russische Geigerin Alina
und ein junges Publikum mit Familienkonzer-
Ibragimova (Seite 22), unsere Solisten in den bei-
ten und Kinderbetreuung erhalten neu ein drittes
den ersten Abo-Konzerten, sind herausragende,
Format: den Kinder- und Jugendclub (Seite 31).
junge Talente, welche trotz ihres jungen Alters
Auch das Magazin argovia philharmonic erscheint
bereits eine Weltkarriere gestartet haben. Eben
in dieser Saison neu drei Mal. Aller guten Dinge
bei Coviello Classics erschienen ist die neuste
sind … Drei?! Entscheiden Sie selber!
CD des argovia philharmonic mit den Live-Einspielungen von Héctor Berlioz’ «Symphonie Fan-
Bei all diesen Zahlenspielereien dürfen wir aber
tastique» und Carl Maria von Webers «Aufforde-
nicht die 1. Mendelssohntage Aarau ausser Acht
rung zum Tanz» (Seite 14), gleichzeitig erscheint
lassen, bei welchen das argovia phiharmonic als
Ende August die CD «Beethoven» mit dessen
Co-Veranstalter agiert (Seite 28), und an wel-
Symphonie Nr. 2 – diese CD ist allerdings exklusiv
chen unter anderem die Stimmführer des argovia
unseren Abonnentinnen und Abonnenten vorbe-
philharmonic mit dem Gewandhaus Quartett –
halten (Seite 39). Aus der «Serie Surprise» ragen
dessen Mitglieder die Stimmführer des Gewand-
zwei ausserordentliche Konzerte heraus: einer-
hausorchester Leipzig sind – Felix Mendelssohn-
seits das Konzert des Sinfonieorchesters Biel So-
Bartholdys Streichoktett aufführen werden.
lothurn in der Klosterkirche Königsfelden mit dem Badener Schauspieler Walter Küng, dies im Rah-
Sie sehen, wir lassen nicht locker und streben
men eines Orchesteraustausches (Seite 27), und
weiter unbeirrt nach Höherem. «Citius, altius, for-
andererseits «Tribute to Peter Gabriel», bei wel-
tius» also, schneller, höher, stärker, wie Dr. Jürg
chem das argovia philharmonic das «Nordportal»
Schärer, Präsident des Trägervereins argovia
in Baden rocken wird (Seite 26). Sogar Mozarts
philharmonic, auf Seite 16 schreibt? Neben dem
Zauberflöte steht ein zweites Mal auf dem Spiel-
Besuch unserer Konzerte möchte ich Ihnen die-
plan: Nach den Aufführungen von Mozarts Zau-
sen Artikel besonders ans Herz legen.
berflöte an der Oper Schloss Hallwyl (Seite 34) ist das Duo Calva mit einer Version für Kinder in den
Herzlich,
Familienkonzerten zu Gast (Seite 29). Aller guten Dinge sind … Zwei?! Könnte durch-
Christian Weidmann
aus gut sein. Das argovia philharmonic wäre al-
Intendant 3
INHALT 03
Aller guten Dinge sind …
KONZERTE
PERSPEKTIVEN
06
Ein Tonpoet
29
Pannen-Flöte voller Zauber
Pianist Louis Schwizgebel
Das 1. Familienkonzert der Saison
10
Orientalisches Gespür
31
Angebote für Familien
Dirigent Sascha Goetzel
Neu im Programm: Kinder- und Jugendclub
12
Märchen. Helden. Hymnen
Symphonische Dichtungen
16
Citius, altius, fortius!
HINTERGRUND
von Dr. Jürg Schärer
32
Kultur in Zofingen
18
Botschafter der Musik
Ein Kulturveranstalter im Kanton Aargau
Intendant und Chefdirigent im Gespräch
34
Zauber im Wasserschloss
22
Geigerin der Extreme
Die Oper Schloss Hallwyl
Violinistin Alina Ibragimova
36 ARTES
24 Leidenschaft für Nielsen
Wichtige Mitarbeiterinnen im Hintergrund
Douglas Bostock über Carl Nielsen
37
Piano Legends
26
argoviaphil rocks!
38 Rückschau
Tribute to Peter Gabriel
39
27
Genesis in Königsfelden
Gastkonzert Bieler Sinfonieorchester
28
Mendelssohntage Aarau
SERVICE
Ein neues Festival für die Kantonshauptstadt
40
Abo lösen!
40
Termine und Preise
41
Tickets
42
Herzlichen Dank Unsere Sponsoren
argovia philharmonic bei Coviello Classics
Lesen Sie dieses Magazin auf Tablet oder iPad. IMPRESSUM Magazin argovia philharmonic. 3. Jahrgang, 5. Ausgabe, August – November 2015. Erscheint dreimal jährlich. Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, CH-5001 Aarau, Tel. +41 62 834 70 00 info@argoviaphil.ch, www.argoviaphil.ch Redaktion Christian Weidmann Gestaltung Baldinger & Baldinger Werbeagentur, Aarau, www.bald.ch Titelfoto Marco Borggreve Druck SuterKeller Druck AG, Oberentfelden, www.suterkeller.ch Inserate argovia philharmonic Auflage 1500 Exemplare
4
67. Zyklus 2015/2016
Die Konzerte der Saison 2015/2016
Insomnia Musiksaal Margeläcker Wettingen
Freitag, 30. Oktober 2015, 19.30 Uhr
1
Sommernachtstraum
Klavierduo Adrienne Soós und Ivo Haag Isabel Karajan, Schauspielerin Felix Mendelssohn «Ein Sommernachtstraum» Freitag, 20. November 2015, 19.30 Uhr
2
Nachtmusik
Chamber Academy Basel Brian Dean, Leitung und Konzertmeister Béla Bartók, Jean Sibelius, Uuno Klami Freitag, 4. Dezember 2015, 19.30 Uhr
3
Oliver Schnyder Trio
Winterreise
Oliver Schnyder Trio Daniel Behle, Tenor Franz Schubert «Winterreise», D. 911 Freitag, 29. Januar 2016, 19.30 Uhr
4
La danse
Duo Sirano: Chouchane Siranossian, Violine Astrig Siranossian, Violoncello
Isabel Karajan
Maurice Ravel, Zoltán Kodály, Daniel Schnyder Freitag, 11. März 2016, 19.30 Uhr
5
Sehnsucht
Christina Daletzka, Sopran Walter Prossnitz, Klavier 20 Lieder von 20 Komponisten
Duo Sirano
Infos und Vorverkauf:
www.w-kk.ch
Foto: Marco Borggreve
Louis Schwizgebel im 1. Abo-Konzert – MÄRCHENHAFT
EIN TONPOET Sehen Sie sich ergänzend das dreiminütige V ideoportrait an, welches vom argovia philharmonic produziert wurde. QR-Code scannen oder Seite besuchen: www.argoviaphil.ch/videos
hende Virtuosität. Die drei kurzen Nachtstücke «Elis» des Schweizer Komponisten Heinz Holliger verströmen moderne Poesie. Louis Schwizgebel verfügt über einen subtilen Anschlag für lyrische Momente und empfin-
Der junge Genfer Tonpoet Louis Schwizge-
det die Musik, die er spielt, von innen heraus.
bel spielt bereits in aller Welt. Nun kommt
Seine Technik ist nicht nur bravourös, sie er-
er mit Edvard Griegs Klavierkonzert a-Moll
laubt ihm in den virtuos vertracktesten Passa-
in den Aargau.
gen fast müheloses Musizieren. Zurzeit kommt Schwizgebel in den Genuss des «New Gene-
von Sibylle Ehrismann
ration Artist»-Förderprogramms des Londoner BBC 3 Radios, eine der begehrtesten Aus-
«Poems» ist der Titel der ersten Solo-CD
zeichnungen für junge aufstrebende Künstler.
Schwizgebels mit Werken von Ravel, Liszt,
Diese bietet ihm die Möglichkeit, in England in
Holliger und Schubert, und sie ist ein «Ge-
zahlreichen Konzertreihen aufzutreten und mit
dicht». Die Auswahl der Stücke ist romantisch
den verschiedenen BBC-Orchestern Radio-
und charakteristisch für den jungen Genfer
Aufnahmen zu produzieren.
Tonpoeten: Ravels «Gaspard de la nuit» fordert
6
eine hohe anschlagstechnische Klangkultur,
Louis Schwizgebel-Wang, typisch schwei-
und Lizsts «Vallée d’Obermann» funkensprü-
zerisch klingt dieser Name nicht. Doch die
Kombination ist speziell: Louis (eindeutig fran-
ser junge Pianist bereits verfügt, wie intuitiv er
zösisch), Schwizgebel (klingt alemannisch),
das Tempo im Griff hat, wie versponnen und
Wang (eindeutig chinesisch). Das alles kommt
doch so klar seine Spielweise ist.
auch in der Erscheinung des Pianisten zusammen: eine kräftige europäische Statur, feine
Nun ging es los mit den Engagements. Es
chinesische Gesichtszüge, und auf dem Cover
folgten Einladungen des London Philharmo-
seiner ersten CD eine «Dächlikappe».
nic Orchestra in die Royal Albert Hall, zum Orchestre National de Lyon und zu einem Or-
Geboren wurde Louis 1987 in Genf, als Sohn
chester-Debut in die Carnegie Hall New York.
eines Schweizers und einer Chinesin. Seine
Mit dem London Philharmonic Orchestra hat
Eltern sind im Bereich der bildenden Kunst
der Ausnahmepianist mittlerweile auch eine
tätig, der Sohn wollte jedoch unbedingt Kla-
CD eingespielt, mit Beethovens 1. und 2. Kla-
vier spielen. Lustig ist seine Geschichte, wie
vierkonzert. Schwizgebel spielt heute in aller
er überhaupt darauf gekommen ist: «Ich habe
Welt, aber regelmässig auch in der Schweiz:
als Sechsjähriger an einem Geburtstagsfest
etwa mit den Wiener Symphonikern, dem
gehört, wie jemand «Für Elise» von Beethoven
BBC Philharmonic, dem Orchestre de la Su-
spielte. Das wollte ich unbedingt auch können
isse Romande, dem Sinfonieorchester Basel
und lernte Klavierspielen,» so Schwizgebel in
und dem Musikkollegium Winterthur. Sein De-
einem welschen Fernseh-Interview. «Mein ers-
but bei den «BBC Proms» 2014, dem bedeu-
ter Lehrer hatte es schwer mit mir, ich wollte immer Neues kennen lernen und nicht zu lange an einem Stück üben.»
Foto: Marco Borggreve
Sein Musikstudium absolvierte der Hochbegabte an der Lausanner Musikhochschule bei Brigitte Meyer. Nach einem Abstecher an die Universität der Künste in Berlin schaffte Schwizgebel den Sprung an die renommierte Juilliard School in New York. Hier erhielt er den letzten Schliff von Emanuel Ax, der für sein poetisches Temperament und seine grandiose Technik weltbekannt ist. «Das war für mich ein sehr prägendes Erlebnis,» erzählt Schwizgebel, «Emanuel Ax hat mir viel mitgegeben, zudem musste ich mich in einer so grossen Stadt alleine zurecht finden und die harte pianistische Konkurrenz spüren.» Der internationale Durchbruch erfolgte 2012 mit dem Final-Konzert des Leeds Wettbewerbs, das ihm den 2. Preis einbrachte. Seine Interpretation von Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 mit dem Hallé Orchestra unter der Leitung von Sir Mark Elder war von poetischer Grösse und virtuoser Klarheit. Es ist unglaublich, über welch interpretatorische Freiheit die7
Foto: Marco Borggreve
tendsten britischen Festival, erregte grosses
orientierte sich dabei noch deutlich an Schu-
Aufsehen.
manns Klavierkonzert, das ja in derselben Tonart a-Moll steht.
Auffällig ist, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Schwizgebel auch mit neuer Musik
Doch Schwizgebel schätzt gerade die
auseinandersetzt. Das Neuland hat ihn schon
grieg’sche Eigenart dieses Konzerts. Die un-
als Kind fasziniert, und noch heute interessie-
konventionelle Formung der drei Sätze, die
ren ihn Komponisten wie Heinz Holliger oder
besser als «Fantasie» denn als «Konzert» zu
die Klavier- und Kammermusik von György
bezeichnen wären, oder dann die Reminiszen-
Ligeti. Die Klaviermusik des ungarischen Meis
zen an die norwegische Volksmusik, beson-
terkomponisten will der Genfer Musiker für
ders im Schlusssatz. Der oft herbe Kontrast
seine zweite Solo-CD mit Klavierstücken von
zwischen zupackenden, rhythmisch markan-
Joseph Haydn kombinieren – eine spannende
ten Akkord-Passagen und dem lyrischen Aus-
Kombination.
singen des stellenweise hoch virtuosen Soloparts. Das alles vermag Schwizgebel nicht nur
Nun kommt Schwizgebel in den Aargau und
technisch zu meistern, sondern auch künst-
spielt mit dem argovia philharmonic das Kla-
lerisch zu durchdringen. Sein Sinn für Poesie
vierkonzert a-Moll von Edvard Grieg. Griegs
und seine virtuose Kraft haben etwas Magi-
erstes und einziges Klavierkonzert hört man
sches. Wenn er musiziert, wirkt Schwizgebel
nicht so oft, der norwegische Komponist
wie entrückt in eine andere Welt.
TERMINE 1. Abo-Konzert – MÄRCHENHAFT – siehe Seite 11 Serie Surprise: BAR IM STALL SO 20. September 2015
19.30 Uhr
Aarau Alte Reithalle
LOUIS SCHWIZGEBEL beim Après-Concert mit Musikern des argovia philharmonic Serie Surprise: REZITAL SA 28. November 2015
17.00 Uhr
ALINA IBRAGIMOVA Violine LOUIS SCHWIZGEBEL Klavier
8
Aarau Kultur & Kongresshaus Werke von L.v. Beethoven u.a.
MUSEEN lM KULTURKANTON AARGAU
SCHLOSS LENZBURG – MUSEUM AARGAU
SCHLOSS HALLWYL – MUSEUM AARGAU
SCHLOSS WlLDEGG – MUSEUM AARGAU
Wer die Ziehbrücke zum Schloss überwunden hat und durch das Holztor den Hof betritt, taucht in die rund 1000-jährige Geschichte der Burg ein.
Vom romantischen Wasserschloss ist es nur ein Sprung zum Naturschutzgebiet am Hallwilersee. Verbinden Sie Geschichte, Kultur und Natur zu einem spannenden Ausflug! Thema 2015: «Die Eidgenossen kommen!»
Die barocke Schlossdomäne ist ein authentischer Erlebnisort der Geschichte und der historischen Gartenkultur. Im Nutz- und Lustgarten wachsen über 300 seltene Gemüse- und Pflanzenarten, angebaut und betreut von der Stiftung ProSpecieRara.
1. April – 31. Oktober 2015 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr
Thema 2015: «Die Eidgenossen kommen!»
Schloss Hallwyl, Seengen Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosshallwyl.ch
1. April – 31. Oktober 2015 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr
KLOSTER KÖNlGSFELDEN – MUSEUM AARGAU
LEGlONÄRSPFAD – DER RÖMER-ERLEBNlSPARK
AARGAUER KUNSTHAUS AARAU
Das Kloster wurde von der Witwe König Albrechts I. gestiftet und diente als Memorialort der Habsburger. Die far bigen Glasfenster zählen zu den herausragendsten Werken europäischer Glasmalerei im Spätmittelalter.
Auf Spiel- und Thementouren tauchen Besucher in die faszinierende Geschichte des einzigen römischen Legionslagers der Schweiz ein. Der Legionärspfad ist ein Ausflugsziel für Familien, Erwachsene und Gruppen.
Thema 2015: «Die Eidgenossen kommen!»
1. April – 31. Oktober 2015 Di – Fr 9 – 17 Uhr Sa/So und allg. Feiertage 10 – 18 Uhr
Das Aargauer Kunsthaus beherbergt eine der schönsten und grössten Sammlungen Schweizer Kunst vom 18. Jahrhundert bis heute. Zahlreiche Sonderausstellungen widmen sich der zeitgenössischen Kunst aus dem In- und Ausland.
Thema 2015: «Die Eidgenossen kommen!» 1. April – 31. Oktober 2014 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Lenzburg Telefon +41 (0)848 871 200 www.ag.ch/lenzburg
1. April – 31. Oktober 2015 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Kloster Königsfelden, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.klosterkoenigsfelden.ch
Legionärspfad Vindonissa, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.legionaerspfad.ch
Schloss Wildegg Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosswildegg.ch
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr Aargauerplatz, Aarau Telefon +41 (0) 62 835 23 30 www.aargauerkunsthaus.ch
Dirigent Sascha Goetzel im 1. Abo-Konzert MÄRCHENHAFT
ORIENTALISCHES GESPÜR Der Wiener Gastdirigent Sascha Goetzel
Hinter dieser für einen jungen Dirigenten ein-
hat im türkischen Istanbul ein Spitzen
maligen Gelegenheit steht der Industrielle und
orchester aufgebaut. Nun lockt er im
Multi-Millionär Ahmet Kocabiyik des türki-
September-Zyklus die MusikerInnen des
schen Mischkonzerns «Borusan», dem es ein
argovia philharmonic emotional aus
ehrliches Anliegen ist, den kulturellen Dialog
der Reserve.
mit Europa zu fördern. 1993 lancierte dieser Konzern in Istanbul ein Orchesterprojekt
von Sibylle Ehrismann
mit der Gründung des Borusan Kammerorchesters, der türkische Dirigent Gurer Aykal
Sascha Goetzel ist eine schillernde Figur.
formte daraus 1999 ein grosses philharmoni-
Er dirigierte letzte Saison an der W iener
sches Orchester, das beidseits des Bosporus
Staatsoper Mozarts «Le Nozze di Figaro»,
konzertierte.
früher dort schon «Cosí fan tutte» und das Nussknacker-Ballett. Doch bei aller
Nach der Übergabe des Chefpostens an Sa-
Liebe zur Oper und Operette hat er auch
scha Goetzel 2008 spielte das noch junge Or
eine grosse Orchesterkarriere gemacht,
chester am Istanbuler Musikfestival 2010 – im
dies in engem Kontakt mit so bedeutenden
Jahr der «Europäischen Kulturhauptstadt» –
D irigenten wie Zubin Mehta, Riccardo
tatsächlich eine wichtige Rolle. Goetzel leitete
Muti und Seiji Ozawa.
es auch auf seiner ersten Tournee an die wichtigsten europäischen Musikfestivals, die
Seine erfolgreichen Gastspiele mit dem City
das Orchester u. a. an die Salzburger Fest-
of Birmingham Symphony Orchestra, dem
spiele führte. Auch in Salzburg hat der türki-
Berliner Symphonie Orchester und den phil-
sche Borusan-Konzern die Festspiele gross-
harmonischen Orchestern von Tokio, Sap-
zügig unterstützt.
poro und Nagoya haben ihn prädestiniert zu
10
seinem «Traumjob»: zum Aufbau eines Welt-
Goetzel, dessen Vater als Geiger bei den
klasseorchesters im türkischen Istanbul, in
Wiener Philharmonikern spielte und der
der Stadt also, die 2010 «Europäische Kul-
selber seine Karriere als Geiger startete,
turstadt» war. «Ich wurde zwei Jahre davor
bringt für so eine Aufgabe die richtige
angefragt, ob ich aus dem «Borusan Istanbul
M ischung von künstlerischer Verantwortung
Philharmonic Orchestra» ein Orchester der
und jugendlichem Elan mit. «Mein A nliegen
Spitzenklasse formen wolle, um mit ihm auf
war es von Beginn weg,» so Goetzel,
Europa-Tournee zu gehen,» so Goetzel in ei-
«einen speziellen Klang zu formen. Ich
nem Interview. «Daniel Barenboim hat mich
liebe es gar nicht, wenn sich die Orchester
vehement dazu gedrängt, diese grossartige
in ihrem Sound immer mehr angleichen, ja
Chance wahrzunehmen.»
austauschbar werden.»
Tatsächlich hat das Istanbuler Orchester eine eigene, emotional geladene Spielart entwickelt: draufgängerisch, im Rhythmus agogisch recht frei, mit plötzlichen heftigen Ausbrüchen und grossen dynamischen Wellen. «Für mich steht der emotionale Charakter eines Stücks im Vordergrund, die intellektuelle Analyse ist wichtig, spielt aber nicht die Hauptrolle. Nur so kommt man zu einer authentischen Interpretation, die auch berührt,» meint Goetzel. Das argovia philharmonic kann sich im 1. Abo-Konzertzyklus auf einen Gastdirigen ten freuen, der genau weiss, was er will. Goetzel lockt die Musikerinnen und Musiker aus der Reserve, er fordert sie auf, alles zu geben, sie können sich musikalisch frei ent falten. Für das romantische Klavierkonzert von Edvard Grieg, das der junge Schwei-
Foto: Özge Balkan
zer Pianist Louis Schwizgebel spielt, ein vielversprechender Ansatz. Rimsky-Korsakows «Scheherazade», eine Symphonische Dichtung zum Märchen aus «Tausendundeine Nacht», reizt Goetzels Gespür fürs Orientalische, das er aus Istanbul so gut kennt.
TERMINE 1. Abo-Konzert – MÄRCHENHAFT argovia philharmonic SASCHA GOETZEL Leitung LOUIS SCHWIZGEBEL Klavier
LOUIS JOSEPH FERDINAND HÉROLD Ouvertüre «Zampa» EDVARD GRIEG Klavierkonzert a-Moll op. 16 NIKOLAI RIMSKY-KORSAKOW «Scheherazade» op. 35
SO DI FR SO
Aarau Kultur & Kongresshaus (mit Kinderbetreuung) Aarau Kultur & Kongresshaus Baden Trafo Zürich Tonhalle (Gastkonzerte)
20. September 2015 22. September 2015 25. September 2015 04. Oktober 2015
17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 14.30/18.30
HINTER DEN KULISSEN: Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn.
Serie Surprise: TAUSENDUNDEINE NACHT SA 19. September 2015
16.00 Uhr
argovia philharmonic SASCHA GOETZEL Leitung ANNA BLUMER Erzählung
Aarau Alte Reithalle (Co-Produktion mit Theater Tuchlaube) NIKOLAI RIMSKY-KORSAKOW «Scheherazade» op. 35
11
Symphonische Dichtungen
MÄRCHEN HELDEN HYMNEN Die Symphonische Dichtung ist eine Gattung
Meist basieren Symphonische Dichtungen
mit einer langen und spannenden Tradition.
auf dichterischen Vorlagen, wie dem roman-
Was mit Hector Berlioz’ heiss umstrittener
tischen Gedicht «Mazeppa» von Victor Hugo.
«Symphonie fantastique» 1830 erfolgreich be-
Aber auch die (fernöstliche) Märchenwelt hat
gann, hat über die Jahrzehnte viele qualitäts-
zahlreiche Komponisten zu musikalischen Hö-
volle, dramatische Werke hervorgebracht.
henflügen inspiriert. Dvorˇáks «Die Mittagshexe» oder «Der Wassermann», in denen er
von Dr. Verena Naegele
die Märchenwelt Tschechiens beschwört, gehören in diese Kategorie faszinierender Mu-
Besonders beliebt war seit jeher die musikalische
sik. Auch russische Komponisten wie Tschai-
Schilderung der Abenteuer grosser Helden. Es
kowksy mit «Manfred» oder Mussorgsky mit
war vor allem Franz Liszt, der mit Werken über den
«Eine Nacht auf dem kahlen Berge» haben un-
kühnen «Prometheus» (1850) oder den kämpferi-
vergessliche Werke geschaffen.
schen Kosakenführer «Mazeppa» (1854) zu seiner Zeit Furore machte. Aber auch patriotisch Hymni-
Ein ganz besonderes Werk ist die «Schehera-
sches wie die Symphonische Dichtung «Hungaria»,
zade» op. 35 von Nikolai Rimsky-Korsakow.
die am 8. September 1856 von Liszt persönlich am
Mit seiner fein ziselierten Musik hat er auch
Ungarischen Nationaltheater Budapest uraufgeführt
französische Komponisten inspiriert. Rimsky-
wurde, hat Beispielcharakter.
Korsakow greift darin auf das Märchen von «Tausendundeiner Nacht» zurück, in welchem
Es ist diese Programm-Musik, die ihren Ausgang in
das Mädchen Scheherazade durch ihre Erzäh-
der Romantik nahm und rund ein Jahrhundert lang
lungen den grausamen Sultan besänftigt; ein
ihre Blütezeit hatte, welche im Konzertsaal bis heute
Stoff, den das argovia philharmonic in der letz-
ein gern gehörtes Gegengewicht zur Symphonie bil-
ten Saison durch Ravels gleichnamige Lied-
det. Die Grundidee der Programm-Musik besteht da-
vertonungen mit der unvergleichlichen Stella
rin, aussermusikalische Vorgänge oder Ereignisse mit
Doufexis bereits einmal aufgegriffen hat. Auch
musikalischen Mitteln darzustellen. Die rauschende
Rimsky-Korsakow versteht es, in seiner Musik
und springende Moldau von Smetana gehört ebenso
die fernöstliche Märchenwelt zu evozieren.
dazu, wie die Beschreibung einer Wanderung vom
12
Aufgang der Sonne bis zu deren Untergang in Ri-
War es bei Ravel die Stimme, so ist es beim
chard Strauss’ «Alpensymphonie».
russischen Komponisten die Solo-Violine, die
Warum spielt
das argovia philharmonic auch in der Kommunikation die erste Geige?
Weil wir Werbung machen, von der in den höchsten Tönen gesprochen wird.
Werbung, Design, Web, Movie Laurenzenvorstadt 21, CH-5000 Aarau, Fon 062 835 70 10, www.bald.ch
Trifft online den richtigen Ton. Responsive Webdesign von ITDS.
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mit ihrem zart singenden Schmelz von Beginn an unwiderstehlich die Zuhörer in Bann zieht. Wie in einem funkelnden Kaleidoskop erscheinen in tausend Facetten die Klangfarben und
FANTASTIQUE
Motive, mit denen Rimsky-Korsakow die orientalische Welt mit ihren archetypischen Figuren
Berlioz: Symphonie fantastique Weber (orch. Berlioz): Aufforderung zum Tanz
charakterisiert. Als Beispiel sei der dritte Satz «Der junge Prinz und die junge Prinzessin» genannt, in welchem ein elegisch-lyrisches und ein graziös-tänzerisches Thema, angereichert mit Schlagwerk, die beiden orientalischen
argovia philharmonic Douglas Bostock
Märchenfiguren zeichnen. Ein Magier der Symphonischen Dichtung war
CD-NEUERSCHEINUNG:
auch Jean Sibelius, der in seinen Werken die
FANTASTIQUE
nordische Sagenwelt thematisiert. Dazu ge-
Seit 2013 arbeitet das argovia philharmonic
hört etwa «Der Schwan von Tuonela». Auch
erfolgreich mit dem Deutschen CD-Label
heroische Themen aus der «Kalevala», dem
Coviello Classics zusammen. In dieser Zu-
finnischen Nationalepos, hat Sibelius vertont.
sammenarbeit sind bisher die CDs SWISS
Als Begründer der finnischen Musik wurde
ASPECTS (Werke der Aargauer Komponis-
Sibelius denn auch berühmt, wobei sein po-
ten W. Geiser, H. Sutermeister, P. Mieg, J.
pulärstes Werk die um 1900 komponierte
Tamas und E. Widmer) sowie SILK ROAD
«Finlandia» ist. Mit dieser Symphonischen
(Werke von Ikuma Dan, A. Borodin, F. Bu-
Dichtung bewegt er sich in den Fussstapfen
soni) erschienen. Ganz am Anfang dieser
von Franz Liszts «Hungaria»-Musik.
Zusammenarbeit, allerdings erst jetzt auf CD erschienen, stand der Mitschnitt des
Auch bei der «Finlandia» geht es um den Stolz
5. Abo-Konzerts der Saison 2012/13. Mit
einer Nation, die damals politisch noch nicht
Héctor Berlioz' «Symphonie Fantastique»
existierte – Finnland war unter russischer
und Carl Maria von Webers «Aufforderung
Herrschaft. Ein eigentliches Handlungspro-
zum Tanz» (orchestriert von H. Berlioz) fasst
gramm hat Sibelius seinem Werk nicht beige-
die CD FANTASTIQUE zwei der damals
geben – der Name allein wirkt schon als Pro-
gespielten Werke auf dieser hervorragen-
gramm. Wichtige musikalische Träger sind die
den Aufnahme (wie immer als SACD) zu-
von düsterem Pathos und religiös erhabener
sammen.
Feierlichkeit getragene Einleitung und der triumphierende Hymnus des Schlusses. Beide Werke, die «Scheherazade» und die «Finlandia», sind berühmte und beliebte Exponenten einer ganz speziellen, «erzählenden» musikalischen Gattung, die ihre Faszination bis heute bewahrt hat. TERMINE Scheherazade siehe Seite 11 Finlandia siehe Seite 23
14
Recht ist
Zusammenspiel.
Giulia Ajmone-Marsan und Yoon-Jeong Woo, argovia philharmonic
Zusammenspiel – das Erfolgsgeheimnis des argovia philharmonic, das von Schärer Rechtsanwälte als Saisonsponsor seit vielen Jahren unterstützt wird. Zusammenspiel – auch das Erfolgsgeheimnis von Schärer Rechtsanwälte: Wir bündeln das Fachwissen unserer spezialisierten Anwälte, Notare und Steuerberater im Interesse einer ganzheitlichen, ausgewogenen Beratung unserer Klientschaft.
Schärer Rechtsanwälte Hintere Bahnhofstrasse 6 CH-5001 Aarau www.5001.ch
Wir sind auf Ihrer Seite.
CITIUS, ALTIUS, FORTIUS! beschert – von der Steigerung der Abonnentenzahl um mehr als das Doppelte ganz zu schweigen. Der Rückblick gibt uns damit berechtigten Anlass zur Vorfreude auf die neue Saison: Mit 43 Konzerten an 25 verschiedenen Spielorten, mit 5 Abonnementskonzerten mit hervorragenden, weltbekannten und vielleicht etwas weniger bekannten Solistinnen und Solisten, mit Konzertformaten sowohl für Familien als auch für den auf Neuentdeckungen und Vertiefungen neugierigen Musikfreund, und Dr. Jürg Schärer, Präsident argovia philharmonic
schliesslich mit Weihnachts- und Neujahrs konzerten erwartet Sie, liebe Freundinnen
von Dr. Jürg Schärer
und Freunde des argovia philharmonic, eine
Präsident des Vorstands des Trägervereins
Konzertsaison, die Sie begeistern wird.
argovia philharmonic Also alles in bester Ordnung, könnte man Sehr geehrte Damen und Herren
meinen. Der Schein trügt. Professionelle Kul-
Liebe Konzertbesucherinnen und Konzert
turveranstalter, das gilt für das Orchester der
besucher
Aargauer gleich wie für das Aargauer Kunsthaus, das Künstlerhaus Boswil, Murikultur
16
Das Motto «schneller, höher, stärker», das seit
und alle weiteren Aargauer Kulturleuchttürme,
ihrer ersten Durchführung im Jahre 1894 die
sind – neben den Beiträgen der Vereinsmit-
Olympischen Spiele begleitet, könnte – im
glieder und der Sponsoren – auf die grosszü-
übertragenen Sinne selbstverständlich – auch
gige, nachhaltige und verlässliche Unterstüt-
das Leitbild des argovia philharmonic sein.
zung durch die öffentliche Hand angewiesen.
Die vergangene Saison ist dafür ein sprechen
Das argovia philharmonic benützt die Gele-
des Beispiel: Unsere verschiedenen Konzert
genheit gerne, dem Aargauer Regierungs-
formate, spannenden Programme, die aus-
rat für seine in den vergangenen Jahren
gezeichneten künstlerischen Leistungen,
erhöhten finanziellen Beiträge, aber auch den
begeisternden Solisten und die spürbare
Aargauer Gemeinden, vor allem Aarau, Baden
Spielfreude unserer Musikerinnen und Musi-
und W ettingen, aufrichtig zu danken: Diese
ker haben wiederholt zu ausverkauften Kon-
Beiträge waren unabdingbare Voraussetzung
zerten geführt und uns in den verschiedenen
für die künstlerische Entwicklung unseres
Konzertsälen durchwegs hohe Auslastungen
Orchesters.
Die eingeengten finanziellen Handlungsspiel-
Unterstützung in Form von Spezialkonzerten
räume der öffentlichen Hand und die damit
und dem Besuch von Konzerten mit Kun-
verbundenen Sparzwänge gefährden aber
den hat sie uns laufende Rückendeckung und
diese Unterstützung der kulturellen Institutio-
Planungssicherheit geschenkt. Der gleiche
nen in der näheren Zukunft. Für das argovia
Dank geht aber auch an alle unsere weiteren
philharmonic würde dies zu Rückschritt statt
Sponsorinnen und Sponsoren, ohne deren
Fortschritt führen: weniger Konzerte, damit
Leistungen unsere Konzerttätigkeit im heuti-
verbundene Qualitätsverluste im Zusammen-
gen Rahmen nicht denkbar wäre. Unabhän-
spiel unserer Musikerinnen und Musiker, Be-
gig davon, sehr geehrte Damen und Herren,
hinderungen in der Programmgestaltung und
ist das argovia philharmonic aber weiterhin
weiter verstärkte Einschränkungen beim En-
auf Ihre loyale und grosszügige Unterstützung
gagement erstklassiger Solistinnen und So-
dringend angewiesen, in erster Linie durch Ih-
listen, Beschränkung der Spielorte im Aargau
ren Konzertbesuch, in zweiter Linie durch Ihre
auf diejenigen, die maximalen Konzertertrag
Mitgliedschaft im Trägerverein und Ihr Abon-
versprechen, Reduzierung der Dienstleistun-
nement, in dritter Linie durch Ihr Sponsoring
gen unserer Geschäftsstelle, die in den letz-
einer Solistin oder eines Solisten, einer CD-
ten drei Jahren für das Orchester, bei seiner
Produktion, eines ganzen Konzerts oder auch
Positionierung im Aargau und darüber hin-
einer Konzertsaison. Denken Sie dabei daran,
aus und im Kontakt mit unseren Mitgliedern,
dass alle diese finanziellen Leistungen an un-
Abonnentinnen und Abonnenten, Konzert-
ser Orchester steuerlich voll abzugsfähig sind.
besucherinnen und Konzertbesuchern sowie Konzertveranstaltern hervorragende Leistun-
Citius, altius fortius: Das argovia philharmonic
gen erbracht hat.
möchte diesem Leitgedanken auch in Zukunft folgen – zum Wohl des Kulturkantons Aargau
Intendant Christian Weidmann, Chefdiri-
und seiner Bevölkerung. Wir danken Ihnen
gent Douglas Bostock, die Musikerinnen und
schon heute dafür, wenn Sie uns auf diesem
Musiker, die Mitarbeitenden der Geschäfts-
Weg weiterhin begleiten und aktiv unterstützen.
stelle und der Vorstand sind vom Willen getragen, die künstlerische Entwicklung des argovia philharmonic und seine Verankerung im aargauischen Kulturleben mit Kraft weiter voranzutreiben: mit jedem Projekt, mit jedem neuen Konzertformat («Mozart im Wald», erinnern Sie sich?) und in jedem Konzert. Sie hoffen deshalb sehr, dass ihre Aufbauarbeit in den vergangenen Jahren gebührend gewürdigt und deshalb von Kürzungen der finanziellen Beiträge der öffentlichen Hand abgesehen wird. An dieser Stelle danken wir der Aargauischen Kantonalbank, unserer Hauptsponsorin, von Herzen: Durch ihren finanziellen Beitrag als Hauptsponsorin, aber auch durch ihre aktive
Kultursponsoring als Dienst an der G emeinschaft Anlässlich des 100jährigen Jubiläums 2013 der Aargauischen Kantonalbank, der Hauptsponsorin des argovia philharmonic, erschien in deren Festschrift ein Beitrag von Dr. Jürg Schärer zum Thema «Geld und Geist». Unter dem Titel «Kultursponsoring als Dienst an der Gemeinschaft» sinniert der Präsident des argovia philharmonic unter anderem über den berühmten Blick über den eigenen Tellerrand hinaus, über Gemeinsinn vor Eigensinn und das Mäzenatentum. Der Sonderdruck ist kostenlos über die G eschäftsstelle des argovia philharmonic zu beziehen: info@argoviaphil.ch, Tel 062 834 70 00.
17
Intendant Christian Weidmann und Chefdirigent Douglas Bostock im Gespräch
BOTSCHAFTER DER MUSIK Sie sind ein Dream-Team, Christian
Zwei Highlights der letzten Saison: Si-
Weidmann, der zur neuen Saison zum
belius 7. Sinfonie und Hermann Suters
Intendanten ernannte Geschäftsführer,
d-Moll-Sinfonie, wir alle waren sehr be-
und Douglas Bostock, der Chefdirigent
geistert über das Niveau, welches das
des argovia philharmonic – zusammen
Orchester demonstriert hat. Ist das Or-
sorgen sie während der gesamten Sai-
chester nun also an dem Punkt, von dem
son für spannende Konzertabende. Eine
Sie, Douglas Bostock, bei Amtsantritt vor
Diskussion.
13 Jahren geträumt haben? Douglas Bostock: In dem Sinne nicht, denn
von Dr. Verena Naegele
es gibt nie ein bestimmtes Niveau, das man anstreben kann, es ist ein kontinuierlicher Pro-
Foto: Priska Ketterer
zess. In kürzeren Abständen kann man durch die Programmierung bestimmter Werke einen Fokus schaffen, aber es ist immer alles im Fluss. Sicher können wir nun darauf aufbauen, was wir uns erarbeitet haben, aber es gibt ja immer wieder Neues, Anderes zu entdecken, woran wir wachsen können. Aber jeder Chefdirigent hat doch seine Klangvorstellungen, die er mit seinem Orchester anstrebt. DB: Mein Weg ist, dass ich mit dem Orchester arbeite, und daraus entsteht der Klang. Ich finde es vermessen zu sagen, ich suche diesen oder jenen Klang, selbstverständlich suche ich Klänge, die aber sehr tief, sehr breit oder sehr transparent sein können, sehr leicht, oder schwer. Für mich ist ausschlag gebend, eine Flexibiliät des Klangs zu erreichen, den ich bei verschiedenen Stilen und Komponisten anwenden kann. Christian Weidmann, Sie bringen Erfahrungen mit der Kammerphilharmonie Graubünden oder dem Sinfonieorchester Aachen mit. Wie schätzen Sie das Po-
tential des argovia philharmonic ein, was
zertsäle rar sind, eine wichtige Aufgabe erfüllt:
fasziniert sie daran?
Wir gehen zum Publikum, und es gibt span-
Christian Weidmann: Was mich von Anfang an
nende Orte, um dies zu erproben. Das argovia
begeistert hat, ist die Situation des Orches-
philharmonic ist Botschafter für Musik.
ters, die gewaltige Entwicklung der letzten Jahre unter Douglas Bostock, und dies bei ei-
Dann ist die Wahl von Ihnen, Christian
ner guten finanziellen Basis, sodass man nicht
Weidmann, zum ersten Intendanten des
ständig ums Überleben kämpfen muss. Dazu
argovia philharmonic mit künstlerischer
kam das Vakuum des fehlenden Geschäfts-
Gesamtverantwortung, eine logische
führers, wodurch sich mir die dankbare Her-
Folge dieser Erweiterungen.
ausforderung bot, wichtige, nachhaltige Pro-
CW: Die Entwicklung neuer Formen habe ich
zesse in Gang zu setzen.
angefangen, bevor ich über einen neuen Namen auch nur nachgedacht habe. Nun ist das
Mit dem Jubiläum 2012 kam vieles in
Bewusstsein gewachsen, dass wir die Bezeich-
Gang, der neue Name, die Einstellung
nung «Geschäftsführer» mit neuen Inhalten fül-
Christian Weidmanns. Was hat sich seit-
len wollen. Das Orchester braucht nicht nur ei-
her verändert, Douglas Bostock.
nen Chefdirigenten, der in allen Bereichen beim
DB: Enorm viel, fast soviel wie in den zehn
Orchester die Verantwortung trägt – ich denke
Jahren vorher, insbesondere was die interne
an die Programmierung der Symphoniekonzerte
Strukturierung des Orchesters und dessen
– sondern es gibt so viel anderes darum herum.
Auftritt nach Aussen betrifft. Natürlich waren wir zuvor nicht untätig, aber ich hatte früher
DB: Die Namensänderung war die logische
keinen fachlichen Partner zur Seite, mit dem
Folge der Entwicklung unseres Orchesters.
ich Künstlerisches diskutieren konnte, es gab
Gerade mit den neuen Konzertgefässen zeigt
keine Möglichkeit des Tau-Ziehens; und dies
sich, dass die Bezeichnung von Christian als
ist sehr fruchtbar. Dazu kamen die Probe-
Intendant richtig ist, um zu zeigen, wir machen
spiele für neue Orchestermitglieder, dank de-
etwas, was wir früher nicht gemacht haben,
nen wir das Niveau des Orchesters musika-
wir setzen fort und erweitern.
lisch heben konnten. CW: Seit Douglas Bostock da ist, ist jeder Ohne die grundlegende Arbeit der ersten
Schritt kontinuierlich aus dem vorherigen her-
Jahre wäre dieser Aufschwung gar nicht
ausgewachsen, auf allen Ebenen – Vorstand,
möglich gewesen. Zu letzterem gehört
Administration …
nun die grössere Vielfalt der Angebote: kleine Konzerte, Weihnachtskonzert,
Ich empfinde Ihre Aussagen als Zusam-
Sonderkonzerte. Ein Plädoyer für diese
menfassung einer Zeitperiode. Früher
Kleinform, Christian Weidmann.
haben Sie, Douglas Bostock, sehr viel
CW: Es ist natürlich auch in diesem Bereich
mehr administrative Arbeiten übernom-
eine Fortführung und ein Ausbau des schon
men, um das Orchester dahin zu führen,
Vorhandenen. Sonderkonzerte gab es früher
wo es jetzt ist.
schon, Kammerkonzerte, in Meyers Stollen,
DB: Die Arbeit des Chefdirigenten ist schon
oder Kammerorchester-Konzerte wie «Mozart
dieselbe geblieben, und ich konnte mich im-
im Wald» sind aber neu. Es geht darum, dass
mer gut darauf konzentrieren. Aber ich muss
ein Symphonieorchester auch kleinere Aufga-
mich jetzt weniger um administrative Belange
ben wahrnehmen kann und soll; etwas, das
kümmern, der Orchesterdisponent kommu-
gerade im Kanton Aargau, wo grosse Kon-
niziert mehr mit dem Intendanten statt in ers19
ter Linie mit dem Chefdirigenten, so kann ich
die Kammerkonzerte, die zur Homogenität im
mich mehr auf meine Arbeit fokussieren.
Zusammenspiel im Orchester führen.
Auffällig sind die bedeutenden Solis-
Welche Rolle spielt denn ein Gastdiri-
tinnen und Solisten, die nun mit dem
gent?
argovia philharmonic spielen. Wie ist es
CW: Es ist zentral, dass auch mal jemand von
zu dieser Entwicklung gekommen.
aussen kommt, der vielleicht anders, komple-
CW: Weil wir ja nicht permanent spielen,
mentär zum Chefdirigenten arbeitet, der neue
sondern nur fünf Konzertzyklen pro Saison
Impulse bringt sowohl für das Orchester als
haben, müssen wir bei Gästen ganz bewusst
auch für das Publikum.
entscheiden, warum wir sie wählen und was wir profitieren möchten. So brauchen wir etwa
DB: Es ist für mich als Chefdirigent auch eine
Gastsolisten, die neben dem Auftritt mit dem
wichtige Aufgabe, das Orchester so zu for-
argovia philharmonic auch bereit sind, bei
men, dass es mit jedem eingeladenen Gastdi-
Surprise-Konzerten mitzumachen.
rigenten spielen kann.
DB: Bedeutende Solisten wie Sol Gabetta,
Wir haben jetzt sehr viel über
Bernd Glemser oder Rafael Oleg hatten
das Orchester und seine Entwicklung
wir immer schon. Neu ist allerdings diese
gesprochen. Und nun kommen
Kontinuität.
wir an eine Grenze, an eine Raumgrenze… ein grösserer Konzertsaal
Douglas Bostock, diese Kontinuität gibt
in Aarau.
Ihnen doch auch mehr Spielraum beim
DB: Wir haben von einer Philharmonie
Programmieren, es gibt nicht nur ein-
gesprochen, dann von einer alten Druckerei-
zelne Highlights.
halle, jetzt sind wir bei der Reithalle.
DB: Es ist ja nicht die Kernaufgabe des Chefdirigenten, sondern eher diejenige des Inten-
CW: Ja, diesen Wunsch hat Douglas schon
danten, Kontakte zu Künstlern, Agenturen
früh lautstark und medial kommuniziert:
und Managern zu knüpfen. Früher habe ich
Wir brauchen einen Konzertsaal, der den
zusammen mit der Musikkommission So-
künstlerischen Ansprüchen gerecht wird.
listen oder Gastdirigenten genannt, und die
Momentan hat sich in der Alten Reithalle
Administration hat dann versucht, diese zu
eine Tür aufgetan, weil das Theaterprojekt
engagieren. Jetzt ist es mehr ein kreatives
so nicht umgesetzt werden kann. Es könnte
Denken geworden, ein Puzzle: Wenn wir die-
ein K ulturraum mit Tanz, Theater und Kon-
sen Solisten engagieren könnten, dann könn-
zert werden.
ten wir jenes Konzert ins Programm nehmen, weil er es gut spielt. Oder, anders herum, ich
Was passiert denn mit dem Orchester,
wollte gerne das Bartók-Bratschenkonzert
wenn es nicht klappt?
programmieren und Christian Weidmann hat
DB: Wir können natürlich proben und unsere
den fantastischen Solisten Lawrence Powell
Qualität steigern. Aber es gibt Grenzen.
engagieren können.
Das Orchester braucht jetzt eine akustische Perspektive, denn nur so kann es sich weiter
20
Wächst das Orchester auch mit den So-
entwickeln. Ich bewundere meine Musikerin-
listen?
nen und Musiker sehr, wie viel sie bringen
DB: Ja ganz klar, mit tollen Solisten wächst die
bei den schlechten Umständen, die sie zum
Qualität des Orchesters. Das gilt aber auch für
Teil antreffen.
Also wäre es eine Katastrophe, wenn
Symphonik – sie ist ein Teil von mir geworden:
kein Saal kommen würde, künstlerisch,
Suter, Geiser, Sutermeister oder Hans Huber
aber auch ökonomisch, denn bei 400
– um nur einige zu nennen. Britische Musik
Sitzplätzen sind die Einnahmemöglich-
wird immer wieder auftauchen, tschechische
keiten beschränkt.
und skandinavische Musik gehört sowieso
CW: Natürlich wäre es super, eine Philhar-
dazu, ich könnte noch sehr viel nennen …
monie, einen tollen Saal zu haben, der auch eine soziale Funktion hat. Aber wenn ich sa-
Also Gesamtbilanz: argovia philharmo-
gen würde, es ist katastrophal, wenn es nicht
nic weiter im Aufschwung und mit uner-
klappt, dann hätten wir keine Grundlage mehr,
schöpflichen Ideen.
um weiter Konzerte zu geben. Natürlich machen wir weiter. Die Reithalle aber bietet sich an und es bietet sich an, diese konzerttauglich
Foto: Priska Ketterer
zu machen. Gerade weil wir uns in den letzten Jahren so unglaublich entwickelt haben. Als letztes ein kurzer Blick in die Zukunft: Was gibt es an längerfristiger Planung. DB: Die jetzige Saison wird sicher sehr spannend. Auch für die folgenden beiden Saisons haben wir schon eine sehr konkrete Planung: Wir werden innerhalb von zwei Saisons – also sehr komprimiert – alle Sinfonien von Beethoven aufführen; und dies wie immer in spannenden Kombinationen. Wir werden aber nicht ausschliesslich mit einem Orchester in klassischer Grösse auftreten, deshalb kombiniere ich mit interessanten, zum Teil grösser besetzten Werken, nach dem Motto «Beethoven und seine Erben» oder «Beethoven und die Moderne» usw. CW: Wir planen also längerfristig, das gibt auch unserem Publikum eine längerfristige Perspektive, und wir können die kleineren Konzert formate sinnvoll darum herum bauen – es wird zwei Jahre lang Beethoven thematisiert. Hier baut sich also im Dialog von Ihnen beiden etwas sehr Spannendes auf. Bleiben Spezialitäten à la Douglas Bostock auch erhalten: Britische Komponisten, tschechische und skandinavische Musik? DB: Ja ja, sicher findet das auch Platz. Ich möchte sicherlich immer Werke bringen, die mir sehr am Herzen liegen, etwa Schweizer 21
Alina Ibragimova im 2. Abo-Konzert HYMNE AN DAS LEBEN
GEIGERIN DER EXTREME Sie kommt aus der renommierten Schule
Bewandtnis: Zusammen mit Nicola Benedetti
von Yehudi Menuhin, sie ist eine begna-
spielte sie unter der Leitung ihres grossen
dete Geigerin und liebt die Extreme: Alina
Mentors Yehudi Menuhin 1998 beim UNESCO-
Ibragimova, die mit dem argovia philhar-
Jubiläum des 50. Jahrestages der Erklärung
monic das Violinkonzert von Beethoven
der Menschenrechte in Paris das Doppel-
spielt. Ein besonderes Ereignis ist vorpro-
konzert von Bach. Und als Menuhin wenige
grammiert.
Monate später starb, war es wiederum das gerade mal 13-jährige Mädchen, das beim Ge-
von Dr. Verena Naegele
denkgottesdienst in Londons Westminster Abbey Bach spielte.
Dreissig Jahre jung ist Alina Ibragimova und schon längst ein Star. Ihr prall gefüllter Kon-
Wie schon Valeriy Sokolov, der beim argovia
zertkalender führt sie zu so hervorragenden
philharmonic in der letzten Saison mit Bruchs
Orchestern wie dem BBC Philharmonic, dem
Violinkonzert brillierte, studierte auch die 1985
RSO Frankfurt, der Kremerata Baltica, dem
in Polevskoy geborene Alina Ibragimova an der
Wiener Kammerorchester oder den Bamberger
Yehudi Menuhin School in London bei Natasha
Symphonikern. Auch als Kammermusikerin hat
Boyarskaya. Sogar in der berühmten Menu-
sie sich mitten in der Elite etabliert. Das Reper-
hin-Biographie von Humphrey Burton wird die
toire umfasst Werke von so unterschiedlichen
Russin erwähnt: «Als Alina die Ysaye-Sonate
Komponisten wie Alban Berg, Felix Mendels-
spielte, … spürte man die Fortführung einer
sohn oder Olivier Messiaen.
sehr langen Tradition des Geigenunterrichts und die Stärke von Yehudis Traum.»
Es ist gerade dieser selbstverständliche Umgang mit Musik aller Epochen, der das besondere
Der tiefe, schmelzende Ton und die technische
Markenzeichen der jungen Virtuosin ist. Dazu
Brillanz von Ibragimovas Spiel sind deutliche
passt, welche Werke sie bei ihrem Stammla-
Spuren dieser Zeit. Weitere Stationen ihrer Aus-
bel Hyperion eingespielt hat: Widmete sie ihre
bildung waren die Guildhall School of Music and
Debüt-CD dem Aussenseiterkomponisten Karl-
Drama und das Londoner Royal College of Mu-
Amadeus Hartmann, so steht dem nun die Ge-
sic bei Christian Tetzlaff und Adrian Butterfield.
samteinspielung der Violinsonaten und –partiten
Faszinierend ist die ausserordentliche Ener-
von Johann Sebastian Bach gegenüber – mehr
gie dieser Musikerin, die Fähigkeit zu riskanten
musikalischer Gegensatz kann nicht sein.
Extremen, die vom vibratolos fahlen Ton bis zur blühend warm klingenden Farbigkeit reicht.
Aber die «alte» Musik hat die Russin seit jeher
22
fasziniert. Und mit Johann Sebastian Bach hat
Diese Vielseitigkeit des Spiels prädestiniert
es bei Alina Ibragimova eine ganz besondere
Ibragimova auch für die Kammermusik. In
Foto: Eva Vermandel
der Tat bildet sie seit Jahren mit Cédric
Ibragimova, die eine Violine von Pietro Guarneri
Tiberghien ein Duo der Spitzenklasse, das
spielt, beschäftigt sich seit der Studienzeit mit
zum Beispiel in der Wigmore Hall in London
der historisch informierten Aufführungspraxis.
auftritt, dem englischen Olymp der Kammer-
Auch mit ihrem 2005 gegründeten Streichquar-
musik. Ob mit sämtlichen Violinsonaten
tett «Chiaroscuro» spielt sie oft Werke der Wie-
von Beethoven oder mit Werken für Violine
ner Klassik, von Mozart und Beethoven, in steter
und Klavier von Szymanowski, der Erfolg ist
Suche nach dem «Originalklang». Beste Voraus-
gewiss. Man darf deshalb besonders gespannt
setzungen also für das Gastspiel beim argovia
sein auf Ibragimovas Auftritt in der «Serie
philharmonic, wo sie Beethovens berühmtes
Surprise» des argovia philharmonic: im
Violinkonzert spielt, das gleichermassen virtuose
Kultur- und Kongresshaus wird sie zusammen
und innig schmelzende Momente aufweist. Dazu
mit Louis Schwizgebel, dem jungen Schwei-
passt ihre Lebensphilosophie: «Ich bin sehr zufrie-
zer Pianisten, der im September-Zyklus des
den mit dem, was ich mache. Denn ich kann mit
argovia philharmonic auftritt, für überra-
Menschen musizieren, die ich sehr schätze, darf
schende Musik sorgen.
grossartige Musik spielen. Was will man mehr.»
TERMINE 2. Abo-Konzert – HYMNE AN DAS LEBEN argovia philharmonic DOUGLAS BOSTOCK Leitung ALINA IBRAGIMOVA Violine
JEAN SIBELIUS «Finlandia» op. 26 L.v. BEETHOVEN Violinkonzert D-Dur op. 61 CARL NIELSEN Symphonie Nr. 3 op. 27 «Sinfonia espansiva»
DI 24. November 2015 FR 27. November 2015 SO 29. November 2015
Aarau Kultur & Kongresshaus Baden Kurtheater Aarau Kultur & Kongresshaus (mit Kinderbetreuung)
19.30 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr
HINTER DEN KULISSEN: Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn.
Serie Surprise: REZITAL SA 28. November 2015
17.00 Uhr
ALINA IBRAGIMOVA Violine LOUIS SCHWIZGEBEL Klavier
Aarau Kultur & Kongresshaus Werke von L.v. Beethoven u.a.
23
Chefdirigent Douglas Bostock über Carl Nielsen
LEIDENSCHAFT FÜR NIELSEN Die Musik des dänischen Komponisten
Nielsen war ein extrovertierter, vitaler Musi-
Carl Nielsen (1865-1931) hat Chefdirigent
ker, hatte eine kraftvolle Natur und liebte das
Douglas Bostock seit jeher begleitet. Zwi-
Leben. So ernsthaft und geradlinig seine Mu-
schen 1999 und 2006 hat er beim Label
siksprache ist, «in ihr spiegelt sich auch der
Classico alle Orchesterwerke Nielsens
unendliche blaue Himmel Dänemarks mit viel
mit dem Royal Liverpool Philharmonic Or-
Sonnenschein und Humor», so Bostock. Seine
chestra auf CD eingespielt. Nun dirigiert
charakteristische «fortschreitende Tonalität» be-
er mit dem argovia philharmonic dessen
deutet, dass er nicht in einer Tonart bleibt, son-
Symphonie Nr. 3, die «Sinfonia espansiva».
dern immer weitere B ogen durch entfernteste Tonalitäten macht. Das ist von der Harmonik
von Sibylle Ehrismann
her auf eine sehr eigene Art modern.
«Schon in meiner Studentenzeit war ich von
Die Musik des Nordländers ist in Grossbri-
Nielsens Musik angetan,» erzählt Douglas Bos-
tannien viel bekannter als bei uns. Bereits zu
tock im Gespräch. «Damals hatte der briti-
Lebzeiten wurde Nielsen, der in Dänemark als
sche Wissenschafter und Komponist Robert
wichtigster Komponist der Spätromantik gilt,
Simpson ein wichtiges Buch über Nielsen he-
im Ausland nur zögerlich anerkannt. Gebo-
rausgegeben. Ich war fasziniert von Nielsens
ren wurde er auf Fünen, einer Insel in der Mitte
‹fortschreitender Tonalität› und kaufte mir die
Dänemarks, in einem Dorf bei Odense, wo al-
Partitur der 4. Symphonie mit dem Titel ‹Das
les flach ist und es kaum etwas anderes als
Unauslöschliche›.»
Landwirtschaft gab. «Heute wird dort ein Niel-
Douglas Bostock neben der Büste von Carl Nielsen.
sen-Musikwettbewerb veranstaltet, es gibt ein eigenes Symphonieorchester und ein NielsenMuseum,» schwärmt Bostock von seinen Reisen dorthin. Die Familie, in der Nielsen aufgewachsen ist, war arm. Sein Vater war Maler und Dorfmusikant, so dass der kleine Carl schon früh in der Tanzkapelle des Vaters mitspielte: er blies dort das Kornett und die Posaune. Dank eines Stipendiums konnte er am Konservatorium Kopenhagen Violine und Komposition studieren, sein wichtigster Lehrer war Niels Gade. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Geiger des Hoforchesters, später als Dirigent der Ko-
24
KONZERTE
penhagener Musikvereinigung und als Kompositionslehrer des dortigen Konservatoriums. So bekannt und geschätzt Nielsens Musik in Dänemark ist, die Königliche Bibliothek in Kopenhagen nahm erst in den 1990er Jahren eine kritische Gesamtedition in Angriff. Zusammen mit dem Wilhelm Hansen-Verlag wurde sie sukzessive ediert. Schliesslich trat der Chef des schwedischen CD-Labels Classico, Peter Oluvsen, an Douglas Bostock heran, ob er nicht die sechs Symphonien Nielsens als erster nach der neuen Edition einspielen wolle. «Meine Liebe zu Nielsens Musik hat sich mit der intensiveren Auseinandersetzung vertieft,» meint Bostock sichtlich bewegt. «Ich habe mir für dieses Projekt alle erhältlichen Interpretationen angehört, vor allem die früheren von dänischen Dirigenten, die Nielsen noch kannten.
Douglas Bostock vor dem Nielsen Museum.
Was mich begeistert, ist seine ungeheuer persönliche Musiksprache, sie ist eine der eigensten Musikstimmen überhaupt. Sein Beitrag zur Entwicklung der Symphonie ist einmalig, er steht zwischen Mahler und Sibelius.» Weshalb hat sich Bostock beim argovia philharmonic für die 3. Symphonie, die «Sinfonia espansiva» entschieden? Diese wurde 1912 unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt und bedeutete im In- und Ausland dessen Durchbruch. «Ich habe mir diese Auswahl gut überlegt,» so Bostock. «Die Erste ist noch nicht der wahre Nielsen, die Sechste ist recht extrem und sehr schwer, die Vierte braucht zwei grosse Paukengruppen, die in unseren Sälen hier keinen Platz haben. Die Dritte, die ich gewählt habe, ist explizit romantisch, sie verlangt als Besonderheit im langsamen Satz zwei im-
Nielsen und Bostock auf CD Douglas Bostock hat beim Dänischen Label Classico alle sechs Symphonien und ausgewählte Orchesterwerke von Carl Nielsen aufgenommen. Die vielbeachtete Einspielung beruht auf der neuen kritischen Nielsen-Edition, die der Verlag Wilhelm Hansen Kopenhagen herausgegeben hat. Das Compendium umfasst fünf CD’s und ist auch in Einzelausgaben erhältlich. Neben den sechs Symphonien findet man auch das hörenswerte Violinkonzert und die Romanze für Violine und Orchester mit dem Geiger Malcolm Stewart. Theatralisch geht es zu in der Schauspielmusik «Aladdin-Suite» und im zauberhaften «Pan und Syrinx». Das Royal Liverpool Philharmonic unter Leitung von Douglas Bostock vermag den „Nielsen-Klang“ genau zu treffen und legt damit ein überzeugendes Plädoyer für den dänischen Komponisten vor. Informationen unter: www.douglasbostock.net
pressionistisch eingefärbte Singstimmen und ist wunderschön. Sie eignet sich gut, um Nielsens lebensbejahende Musik kennen zu lernen.»
TERMINE Nielsen Symphonie Nr. 3 siehe Seite 23
25
Das argovia philharmonic mit dem Sänger Bruno Amstad im Theater Rigiblick (Fotos: Priska Ketterer)
Tribute to Peter Gabriel
ARGOVIAPHIL ROCKS ! Im Februar 2015 wurde Peter Gabriel 65 Jahre alt. Zu Ehren des ehemaligen Lead-Sängers der legendären britischen Band Genesis stellte Daniel Rohr, Leiter des Theaters Rigiblick Zürich, einen Abend zu dessen Ehren zusammen. Während der Zusammenarbeit mit dem argovia philharmonic anlässlich des Familienkonzerts «Peter und der Wolf» entstand die Idee, diesen «Tribute» zusammen mit dem argovia philharmonic zu gestalten. Das Resultat war überwältigend. Vier ausverkaufte Vorstellungen im Theater Rigiblick waren nicht genug! Im November wird der aussergewöhnliche Abend wiederholt, im «Nordportal» Baden sowie ein letztes Mal im Theater Rigiblick.
TERMINE DO 5. November 2015, 20.00 Uhr Baden Nordportal SO 8. November 2015, 20.00 Uhr Zürich Theater Rigiblick 26
Daniel Rohr erzählt über das Leben Peter Gabriels.
«GENESIS-SUITE» IN KÖNIGSFELDEN Die erstmalige Zusammenarbeit zwischen dem
bau zu Babel. Bestehend aus Werken mehrerer
Museum Aargau und dem argovia philharmonic
Exil-Komponisten, kann die «Genesis-Suite» als
beschert dem Publikum ein ganz besonderes
Zeitdokument Kaliforniens nach dem Ende des
Ereignis in der Klosterkirche Königsfelden: das
Zweiten Weltkriegs verstanden werden. Ernst-
Sinfonieorchester Biel Solothurn gastiert mit der
hafte Gelegenheitsarbeiten treffen auf emotional
Schweizer Erstaufführung der «Genesis Suite»
aufgeladene Partituren. So erinnern die Sätze
im Kulturkanton Aargau, nachdem das argovia
von Nathaniel Shilkret, Alexandre Tansman und
philharmonic im Januar 2015 mit der Schwei-
Mario Castelnuovo-Tedesco an illustrierende
zer Sopranistin Regula Mühlemann im Rahmen
Spielfilm-Soundtracks Hollywoods. Als kürzere
eines Orchesteraustausches in Biel aufgetre-
Sätze erklingen der schwungvoll-melodische
ten war.
Darius Milhaud, der spätromantische Ernst Toch und Strawinskys viersätzige Kantate, die
Die monumentale «Genesis-Suite» erzählt aus
sich dem Bibelthema im Werkkomplex mit der
der biblischen Schöpfungsgeschichte. Mo-
grössten Abstraktion zuwendet. Im Gegensatz
numental ist die Suite deswegen, weil sie von
zu seinen Kollegen komponierte Arnold Schön-
sieben verschiedenen Komponisten – darun-
berg sein expressives Zwölfton-Vorspiel für
ter Igor Strawinsky und Arnold Schönberg –
Chor und Orchester als einziger ohne Sprecher.
komponiert wurde. Zudem bildet das gross besetzte Sinfonieorchester Biel Solothurn mit dem verstärkten Chor des Theaters Biel Solothurn unter der Leitung von Kaspar Zehnder einen Klangkörper von über 120 Personen. Der Aargauer Schauspieler Walter Küng agiert als Erzähler. Er wird sich aber nicht nur auf die in der Partitur vorgesehenen biblischen Passagen beschränken, sondern lässt auch Texte aus dem Umfeld des Klosters Königsfelden einfliessen. Diese Kombination macht den Konzertabend einzigartig und bietet dem Publikum ein hautnahes Erlebnis von Geschichte und Musik. Die um 1945 auf Anregung des US-amerikanischen Komponisten und Dirigenten Natha-
Klosterkirche Königsfelden
niel Shilkret entstandene «Genesis-Suite» für Sprecher, Chor und Orchester bezieht sich auf Motive aus dem 1. Buch Moses: auf den Bru-
TERMIN
derzwist zwischen Kain und Abel, auf den Re-
8. September 2015
genbogen nach der Sintflut oder den Turm-
Windisch Klosterkirche Königsfelden
19.30 Uhr
27
Die 1. Mendelssohntage Aarau
EIN NEUES FESTIVAL Im November 2015 startet ein neues Festi-
vier Aufenthalte 1822, 1831, 1842 und nach
val in der Kantonshauptstadt. Die Zusam-
dem Tod seiner Schwester Fanny 1847 eröff-
menarbeit von Intendant Christian Weid-
nen die Mendelssohntage, die vom 30. Okto-
mann mit dem Sänger, Dirigenten und
ber bis 1. November 2015 erstmals in Aarau
Chorleiter Dieter Wagner lässt ein vielfälti-
stattfinden.
ges, spannendes Festival entstehen. Das Publikum und die Aarauer Bevölkerung Musikkultur in der Schweiz lebt von der Vielfalt
dürfen sich auf ein abwechlungsreiches Pro-
zahlreicher Orchester, der acht Musiktheater
gramm freuen. Das Eröffnungskonzert be-
und einer Vielzahl von jährlich wiederkehren-
streitet der renommierte Tölzer Knabenchor,
den Festwochen im Bereich der Klassischen
die Stimmführer des argovia philharmonic
Musik, wie z. B. dem Lucerne Festival, den
eröffnen zusammen mit dem Gewandhaus
Zürcher Festspielen oder den Festivals in Ver-
Quartett Leipzig, einem der renommiertesten
bier, Davos, Gstaad, Ascona, St. Gallen und
Streichquartette weltweit, mit Mendelssohns
an vielen anderen Orten der Schweiz.
Streichoktett eine Ausstellung des Mendels-
Im Herbst 2015 bereichert nun ein neues Fes-
sohn-Hauses Leipzig im Stadtmuseum Aarau.
tival die Schweizer Musiklandschaft, das Felix
Der 1. Felix Mendelssohn-Orgelwettbewerb ist
Mendelssohn-Bartholdy und seinem Schaffen
ebenso Teil des musikalischen Stadtrundgangs
gewidmet ist. Felix Mendelssohn-Bartholdy
«Aarau klingt!» wie das Kirchenmusiksympo-
war eine beeindruckend vielseitige Persönlich-
sium der Landeskirche Aargau.
keit: Komponist und Dirigent, Klavier- und Orgelvirtuose, Kulturpolitiker und Lehrer. Einen
28
neuen Blick auf sein musikalisches Schaffen
Das detaillierte Festivalprogramm finden Sie
und seine Zeit in der Schweiz – überliefert sind
unter www.mendelssohntage.ch
Das Duo Calva mit Alain Schudel (links) und Daniel Schaerer in der Tonhalle Zürich.
Das 1. Familienkonzert mit dem Duo Calva
PANNEN-FLÖTE VOLLER ZAUBER Eine Sonderaufführung der «Zauber-
beiden auf hohem Niveau spielenden Musikern
flöte» als Nachklang auf den grandiosen
denn auch zu beträchtlicher Bekannt- und Be-
Openair-Sommer im Schlosshof Hallwyl,
liebtheit verholfen. Nun gastieren sie mit ihrem
so ist es eigentlich geplant. Aber es wird
virtuosen Programm zu Mozarts «Zauberflöte»
ganz anders. Witzig und abwechslungs-
beim argovia philharmonic.
reich gestaltet das Duo Calva sein Familienkonzert für Gross und Klein.
Die Ankündigung einer Vorstellung der unvergänglichen «Zauberflöte» ist ja allemal ein Gang
von Dr. Verena Naegele
ins Konzert wert. Doch es ist nicht nur die Musik von Mozart, die derart begeistert, son-
Seit Jahren versteht es das Cello-Duo Calva,
dern auch der Charme, den die märchenhaf-
mit seinen kabarettistischen Programmen
ten Figuren verbreiten, und der Witz, den etwa
klassische Musik auf unterhaltsame Weise zu
Papageno mit seiner unnachahmlich liebens-
vermitteln. Alain Schudel und Daniel Schaerer
würdigen Tolpatschigkeit ausstrahlt. Genau in
setzen in ihren Programmen auf einen Mix von
diesen Gefilden siedelt das Duo Calva seine
Ernsthaftigkeit, Witz und Poesie. Die Auszeich-
Produktion «Heute Abend: Zauberflöte! Grosse
nung als «Pro Argovia Artists» und die zahlrei-
Oper für zwei Celli» an, die exklusiv für die vier
chen Auftritte im In- und Ausland haben den
Familienkonzerte in Baden, Aarau, Rheinfelden 29
und Boswil durch Orchestermitglieder des ar-
mit. Und sie lieben die Musik, wie unschwer
govia philharmonic bereichert wird.
festzustellen ist, nach eigenen Angaben leiden sie gar an «Cellolitis». Und sie stecken an mit
Und so wird man am Anfang des gut einstün-
ihrer Spielfreude, sodass selbst die Mitglie-
digen Programms von einem kleinen Orches-
der des argovia philharmonic auf die Bühne
ter mit der Zauberflöten-Ouvertüre begrüsst.
zurückkehren und immer wieder mit Einlagen
Allerdings nicht lange, denn nach über zwan-
für musikalische Abwechslung und szenische
zig Vorstellungen der sommerlichen «Zauber-
Highlights sorgen.
flöte» im Schlosshof Hallwyl haben die Musiker genug davon und verlassen sukzessive
Erstaunlich, wie die beiden E-Musiker Schu-
während der Ouvertüre das Orchesterpodium.
del und Schaerer als begnadete «Kabarett-
Nur zwei unentwegte Cellisten bleiben sitzen,
laien» die «Zauberflöte» aufmischen und immer
zwei Hinterbänkler aus dem Orchestergraben,
wieder zum Lachen animieren: das Blödeln
die kurzfristig als Aushilfscellisten angeheuert
liegt ihnen offensichtlich im Blut, und sie ver-
worden waren und unbedingt ihren Lohn ver-
stehen es, dies pointenreich und gar mit ak-
dienen wollen.
robatischen Einlagen umzusetzen. Auch das Publikum wird auf raffinierte Weise in das Ge-
Es sind natürlich Alain Schudel und Daniel
schehen mit einbezogen, und dank den klu-
Schaerer, die sich aber nicht beirren lassen
gen Arrangements kommen auch bestandene
und beginnen, die «Zauberflöte» auf ihre Weise
Opernfreaks auf ihre Kosten.
auf die Bühne zu bringen – die «Pannen-Flöte» voller Zauber des «Duo Calva» nimmt ihren
Es lohnt sich, diese Opernaufführung mit be-
Fortgang. Zuerst noch zaghaft und verschämt,
schränkten Mitteln zu erleben, und zwar für
kommen die beiden Musiker immer mehr in
Kinder wie für Erwachsene, gibt es doch ein
Fahrt und präsentieren eine «Zauberflöte» der
Potpourri an Musikhits zu hören, nicht nur aus
besonderen Art. Schliesslich hat kein gerin-
Mozarts «Zauberflöte». Wer gut hinhört, der
gerer Autor als Charles Lewinsky, berühmt für
erkennt etwa den stolzen Schwan aus Saint-
seine Sitcom-Drehbücher, für die Dramaturgie
Saëns «Karneval der Tiere», Melodiefetzen aus
gesorgt.
Rossinis «Wilhelm Tell», und schliesslich sogar Mendelssohns «Hochzeitsmarsch» – es ist ein
Natürlich wird auf humorvolle Art der Inhalt
Lach- und Ohrenschmaus ohne Ende.
des Stücks erzählt und mit den zwei Celli auch immer wieder musikalisch umrahmt – schliesslich bringen sowohl Schudel als auch Schaerer ein grosses musikalisches Können
TERMINE 1. Familienkonzert - HEUTE: DIE ZAUBERFLÖTE! argovia philharmonic Ensemble Duo Calva SA 14. November 2015 SA 14. November 2015 SO 15. November 2015 SO 15 November 2015
30
11.00 Uhr 15.00 Uhr 11.00 Uhr 17.00 Uhr
Aarau Kultur & Kongresshaus Baden Nordportal Boswil Künstlerhaus Rheinfelden Bahnhofsaal
ANGEBOTE FÜR FAMILIEN Das argovia philharmonic baut seine
führt die Kinder ins orientalische Morgenland.
Angebote für Familien auch in der Saison
Alle F amilienkonzerte sind für Kinder ab fünf
2015/16 weiter aus.
Jahren geeignet.
Das erfolgreiche Familienkonzert-Abo (CHF
Der Kinder- und Jugendclub,
100.– für alle Konzerte für die ganze Familie)
Kinderbetreuung
wird auch in der Saison 2015/16 angeboten.
Die grosse Neuerung in dieser Saison ist der
Zu den Konzerten mit dem Duo Calva als
Kinder- und Jugendclub. Die Figuren Phil und
«Zaubervögel» (November), den symphoni-
Argovia begleiten Kinder und Jugendliche
schen Familienkonzerten mit der aus den ver-
altersgerecht durch Ateliers und zu Proben-
gangenen Jahren bekannten und bei gross
und Konzertbesuchen. Zu jedem Symphonie-
und klein beliebten Märchenfee (oder vielleicht
konzert gibt es ein oder mehrere Anlässe des
eher -tante? Lassen wir uns überraschen!)
Kinder- und Jugendclubs. Wie auch in den
Fabienne Hadorn, und der Wiederaufnahme
vergangenen Jahren können Eltern, welche
des Klassikers «Felix und Fanny auf Reisen»,
das Sonntags-Abo-Konzert in Aarau besuchen,
kommt in diesem Jahr die erstmalige Zu-
Ihre Kinder (ab zwei Jahren) in die Kinder
sammenarbeit mit dem Capriccio Barockor-
betreuung geben. Kosten- und sorgenfreier
chester aus Rheinfelden. Das Ensemble ent-
Konzertgenuss ist garantiert!
unwiderstehlich schweizerisch
Kulturveranstalter im Kanton Aargau
KULTUR IN ZOFINGEN Musik & Theater Zofingen leistet seit bald
wieder zu Gast. Diese Theatergastspiele tru-
75 Jahren einen wichtigen Teil zum kultu-
gen wesentlich zur kulturellen Identität der
rellen Angebot im West-Aargau. In dieser
schmucken Kleinstadt bei. Rund 60 Jahre
Saison ist das argovia philharmonic dort
späte fusionierte die Theaterkommission mit
gleich zweimal zu Gast.
der ebenfalls sehr verdienten Musikkommission, und in der Folge gehören Theatergast-
von Cécile Vilas
spiele, klassische Konzerte, Kindermusicals, Konzerte aus den Bereichen Jazz, Chanson
Symphonischer Wohlklang und eine span-
und Pop sowie gehobene Comedy zum Ange-
nende Reise mit Felix und Fanny erwarten
bot. Musik & Theater ist seit 2011 dem Bereich
das Publikum von Musik & Theater Zofingen,
Kultur der Stadt angeschlossen.
wenn das argovia philharmonic die Bühne des Stadtsaals betritt und seine Instrumente
In der Saison 2015/2016 greift Musik & The-
stimmt. Das Familienkonzert vom 20. Februar
ater auf eine langjährige Tradition zurück und
2016 begleitet Felix Mendelssohn-Bartholdy
wird das Theater Biel Solothurn gleich zweimal
und seine Schwester Fanny bei einer aben-
zu Gast haben: In der Regie von Schauspiel-
teuerlichen Reise, und am 16. März 2016
leiterin Katharina Rupp stehen Dürrenmatts
wird das argovia philharmonic mit Dvorˇák und
«Besuch der alten Dame» und Peter Shaffers
Schubert «Seelenmusik für alle Sinne» bieten.
«Amadeus» auf dem Programm.
Doch, was läuft denn sonst noch bei Musik &
Aufsehen erregen wird sicher der Auftritt des
Theater Zofingen? Der Name ist Programm!
«Hitziger Appenzeller Chor»: Diese neun jun-
Mit seinem Theaterangebot startet Musik &
gen Sängerinnen und Sänger bewegen sich
Theater diesen Herbst in die 74. Spielsaison
im Spannungsfeld von Appenzeller Tradition
und ist eng mit dem Zofinger Stadtsaal
sowie Beat und Rap! Ein Abend genauso re-
verbunden. Als dieser 1941 erbaut wurde,
zent wie der Käse, den es an diesem Abend
entstand eine Theaterkommission, um den
übrigens nebst anderen Appenzeller Produk-
funkelnd neuen Saal auch kulturell zu nutzen.
ten auch zu konsumieren gibt!
Klingende Namen des damaligen Theater-
32
schaffens – Therese Giehse oder Maria Be-
Mit der FAMILIE FLÖZ, Berlin, kommt hoch-
cker – traten in Zofingen auf. Auch das frühere
karätiges Maskentheater nach Zofingen, und
Städtebundtheater Biel Solothurn war immer
ein ganz besonderer Gast wird Eva Mattes
Bekannt aus dem «Tatort»: Eva Mattes zu Gast in Zofingen (Foto: Hanna Mattes)
sein. Hierzulande bekannt als Hauptkommis-
sie aber auch einige der schönsten Lieder von
sarin Klara Blum aus dem Konstanzer «Tatort»,
Marlene Dietrich, Hans Albers oder Friedrich
wird sie in Zofingen, zusammen mit der Pianis-
Hollaender. Musik & Theater kooperiert – spe-
tin Irmgard Schleier, mit ihrem persönlichsten
ziell im musikalischen Bereich – auch regel
Programm für «Musik und Theater» sorgen:
mässig mit lokalen Partnern. Eine Reise nach
an diesem Abend wird Eva Mattes aus ihrem
Zofingen lohnt sich in jedem Fall!
Leben erzählen – das sind 40 Jahre deutsche Theater- und Filmgeschichte. Im Gepäck hat
www.kulturzofingen.ch
Hoppla ! Das wäre bei uns nicht passiert. www.suterkeller.ch
SuterKeller Druck AG, Schönenwerderstrasse 13, 5036 Oberentfelden Telefon 062 737 90 00, info@suterkeller.ch, www.suterkeller.ch Ein Unternehmen der Zofinger-Tagblatt-Gruppe
Ein Blick hinter die Kulissen
ZAUBER IM WASSERSCHLOSS Die Openair-Oper im Schloss Hallwyl
folgt, sogleich aber von drei Damen gerettet
wurde 2003 auf Initiative des argovia
wird und sich unsterblich in ein Bildnis verliebt.
philharmonic und seines Chefdirigenten
Und wer kennt ihn nicht, den Vogelfänger Pa-
Douglas Bostock begründet. Seither ist
pageno, der dem Prinzen auf der Suche nach
sie fest verankert im Kanton und setzt alle
seiner angebeteten Pamina beisteht. Die wun-
drei Jahre ein Highlight in die Aargauer
dervolle Suche nach dem Glück und die Prü-
Musiklandschaft. Das Publikum schätzt
fungen, die die Tapferkeit und die Tugend der
das besondere Schlosshof-Ambiente
beiden auf die Probe stellen.
und die Nähe zu den Sängerinnen und Sängern.
Für diese Märchenoper ist die bezaubernde Atmosphäre des Hallwyler Wasserschlosses
von Sibylle Ehrismann
wie geschaffen. Schon bei der Hallwyler Produktion von Mozarts «Die Entführung aus dem
Dieses Jahr stand Mozarts «Zauberflöte» auf
Serail» (2003) hat sich der intime Schlosshof
dem Programm. Wer kennt sie nicht, die Ge-
auch von der Akustik her bewährt. Mozarts
schichte des Prinzen Tamino, der sich in ein
Musik ist filigran und melodiös, sie unter freiem
Zauberreich verirrt, von einer Schlange ver-
Himmel zu spielen und zu singen braucht gute Bedingungen. Das argovia philharmonic spielt
Die Zürcher Sing-Akademie im Probenraum (Foto: Nino Gloor, Zürich)
erhöht auf dem Podest über dem Eingangstor, eine geniale Idee des Technischen Leiters Ueli Binggeli. Dort sind die MusikerInnen und die Instrumente auch vor Regen geschützt. Direkt davor, aber ebenerdig, ist die Bühne aufgebaut, hier singen und bewegen sich die Sängerinnen und Sänger. Dass der künstlerische Genuss jeweils nicht zu kurz kommt, dafür sorgt auch die Technik. Die Sängerinnen und Sänger werden akustisch nicht verstärkt, deshalb sucht Ueli Binggeli gerade im akustischen Bereich immer wieder nach möglichen Verbesserungen. «Wir haben für diese Produktion einen Akustiker beigezogen,» so der Technische Leiter. «Mit ihm haben wir die Situation genau überprüft und haben Versuche mit Akustikelementen gemacht, das hat die Situation jedoch eher verschlechtert.»
34
Die Zürcher Sing-Akademie an der Premiere vom 24. Juli 2015 (Foto: Nino Gloor Fotografie Zürich)
Auch beim Bau des Bühnenbildes hatte man
«Zauberflöte» waren 20 ChorsängerInnen er-
sich «akustisch» Gedanken gemacht. Erstmals
forderlich, sie mussten in der Sommerpause
wurde darauf geschaut, dass alle Elemente
fast jeden Abend auf der Bühne stehen. Mit
als Hohlkörper gebaut wurden, das verstärkt
der Zürcher Sing-Akademie von Tim Brown,
die Resonanz. Und die Zuschauertribüne war
die bereits 2012 im «Barbiere di Siviglia» mit-
wieder frontal auf das Orchesterpodest aus-
machte, hat sich für die Schlossoper Hallwyl
gerichtet, wie das bereits in der ersten Pro-
eine ideale Lösung ergeben. Die Sing-Aka-
duktion 2003 der Fall war. So mischt sich der
demie wurde von Tim Brown auf Initiative der
Orchesterklang am besten mit den Vokal
Zürcher Tonhalle-Gesellschaft ins Leben geru-
partien. Damit die Sänger aber den Dirigenten
fen. Sie besteht aus einem Pool von professi-
sehen können, braucht es Monitore, die
onellen und semi-professionellen Sängerinnen
seine Dirigierbewegungen auch unten sicht-
und Sängern, die je nach Stilrichtung – roman-
bar machen.
tische Grossbesetzung, alte polyphone Musik oder Operneinsatz – ausgesucht werden.
Für die Regisseurin Regina Heer war es eine spannende Herausforderung, im Hallwyler
«Der Choranteil in der Zauberflöte ist zwar
Schlosshof zu inszenieren. «Das Märchen, das
nicht sehr umfangreich, er stellt aber sehr
Emanuel Schikaneder für Mozart als Libretto
hohe Anforderungen, technisch und was den
eingerichtet hat, verlangt viele Szenenwech-
Umfang in jeder Stimmlage betrifft», so der
sel. Auf der Bühne im Schlosshof kann man
Geschäftsführer Jeroen Schrijner. Zudem hatte
jedoch nicht umbauen. Wir mussten also ein
Tim Brown einige Chorsolisten ausgewählt,
Bühnenbild entwerfen, das ohne Wechsel viel
etwa die begabte Sopranistin Stephanie Pfef-
erzählt.» So sind die beiden markanten Türme
fer, die vor kurzem in Zürich ihr Studium an der
entstanden, die Regina Heers Grundidee von
Musikhochschule abschloss. Sie ist als Mit-
zwei Machtsystemen darstellen: weiblich /
glied der Sing-Akademie schon öfter solistisch
männlich, gut / böse, schön / hässlich.
in Erscheinung getreten, so auch mit grossem Erfolg am Neujahrskonzert des argovia phil-
Ein Knackpunkt der meisten Opern-Openairs
harmonic 2014. In der Hallwyler Zauberflöte
ist jeweils die Besetzung des Chores. Für die
sang sie die Partie der Papagena (Altes Weib). 35
Wichtige Mitarbeiterinnen im Hintergrund
ARTES
net, 2014 war sie in Bayreuth und Dresden zu sehen. Das dazu erschienene Buch «Die Beidlers – Im Schatten des Wagner Clans», das der Verlag Rüffer & Rub herausgegeben hat, wurde von der Tages- und Fachpresse hoch gelobt.
Sie sind Teil der grossen argovia philharmonic-Familie, die Mitarbeiterinnen von
Im Februar 2015 wurde das Büro Artes gebe-
ARTES, Dr. Verena Naegele und Sibylle
ten, die Sonderausstellung zur Eröffnung des
Ehrismann.
renovierten und erweiterten Richard WagnerMuseums in Bayreuth zu übernehmen. The-
Gleich drei dokumentarische Ausstellungen sind
matisiert wird die wechselvolle Geschichte
zu vermelden, die das für die Dramaturgie des
von Wagners Wohnhaus Wahnfried bis heute.
argovia philharmonic tätige Kreativbüro ARTES
Richard Wagner war fast 60 Jahre alt, als er
kuratiert: In Luzern, in Bayreuth und im Forum
1872 in Bayreuth seine eigene Künstlervilla
Schlossplatz in Aarau. An der Vernissage in Aa-
plante und – mit Geldern von König Ludwig II.
rau wird das argovia philharmonic spielen.
und Cosima – das von ihm so benannte Haus «Wahnfried» baute.
Die beiden Musikpublizistinnen Verena Naegele und Sibylle Ehrismann bringen als Aus-
Die Ausstellung zeigt die Entstehungsge-
stellungskuratorinnen und Dozentinnen eine
schichte und den Wandel dieser einzigartigen
vielseitige dramaturgische Erfahrung mit, die
Komponisten-Villa vom Wohnhaus mit Anbau-
sie beim argovia philharmonic in den Konzert
ten über die Teilzerstörung im Krieg bis hin
einführungen, den Programmheft-Texten und
zum Museum. Die Eröffnung der Sonderaus-
beim Magazin einbringen. Ihre dokumentari-
stellung, die sehr viel Neues und Unbekanntes
schen Ausstellungen sind international gefragt,
präsentiert, fand am 26. Juli unter Anwesen-
eine davon hat auch die Jubiläumssaison des
heit von politischer Prominenz der Bundesre-
argovia philharmonic bereichert.
publik Deutschland und des Schweizer Konsuls statt.
Seit dem 15. März ist im Richard Wagner-Museum Tribschen «Aufrecht und konsequent –
Am 30. Oktober wird im Forum Schlossplatz
Wagners Schweizer Enkel und Bayreuth» zu
in Aarau die Wechselausstellung «Bim Bam
sehen. Die Ausstellung wurde im Rahmen der
Wumm – Glockengeschichte(n)» eröffnet,
Zürcher Wagner-Festspiele 2013 in Zürich eröff-
Landammann Urs Hofmann spricht das Grusswort und Mitglieder des argovia philhar-
In Bayreuth bei der Eröffnung der Beidler-Ausstellung (v.l.): Wagner-Urenkelinnen Eva Wagner-Pasquier und Dagny Beidler, Gudrun Föttinger (Vizedirektorin Wagner-Museum), Verena Naegele und Sibylle Ehrismann (Artes Projekte). (Foto Thomas Köhler, Bayreuth)
monic sind für die musikalische Umrahmung besorgt. Die Ausstellung beleuchtet geschichtliche, musikalische, geografische und technische Aspekte der Glocke, sowie die harsch geführte Diskussion um Lärmemissionen. Die Wanderausstellung beginnt in Aarau, weil hier mit der Rüetschi AG die letzte Glockengiesserei der Schweiz steht – das argovia philharmonic durfte für Konzerte auch schon Rüetschi-Glocken verwenden. Eine Tournee führt anschliessend nach Basel, Bern, Bubikon bei Zürich und Neuchâtel.
36
PIANO LEGENDS – VIER LEGENDÄRE PIANISTEN SPIELEN MEISTERWERKE Erleben Sie vier charismatische Persönlichkeiten mit ihrem bevorzugten Repertoire in Baden und Wettingen. von Alain Claude Sulzer Ein langer, oft wechselvoller, mal steiniger, mal ebener, mal abfallender, mal steil aufsteigender Weg liegt zwischen dem Dasein eines jungen Talents und dem Zustand, ein alter Mann (horribile dictu) am Klavier zu sein, auch wenn ihm selber der Weg nur wie ein Katzensprung erscheinen will, denn das, was er schon immer tat, tut er ja immer noch, das, was er spielt, hat er vor langer Zeit bereits gespielt – und tut es immer noch. Das spielerische Element wird bei der Außenansicht oft vergessen.
Paul Badura-Skoda
Wer eine Beethovensonate oder Chopin-Etüde zum x-ten Mal spielt, hat nicht nur Ähnlichkeit
ist ein ernstes Spiel, dessen Sinn niemand so
mit jenen, die sie schrieben, sondern mehr
richtig kennt, das sich seit dem Tag, an dem
noch mit jener seltsamen Gestalt, die Tag für
der Pianist sein erstes Konzert gab, nicht ge-
Tag von neuem, ein Leben lang, Kartenhäu-
ändert hat. Aber es leuchtet ein.
ser baut. Keines ist wie das andere, manche fallen sogleich oder auf halber Strecke in sich
Veranstalter:
zusammen, während andere sich himmelhoch türmen und immer weiter gebaut werden
Detailinformationen und Tickets unter
könnten, wenn die Arme nur ausreichten. Es
www.pianolegends.ch
DIE KONZERTE Druckerei Baden FR 18. September 2015 SA 19. September 2015
Stephen Kovacevich, Berg, Schubert Gérard Wyss, Händel, Schubert, Ravel
Musiksall Margeläcker Wettingen SA 26. September 2015 SO 27. September 2015
Paul Badura-Skoda, Bach, Mozart, Beethoven Philippe Entremont, Debussy, Ravel, Chopin
37
RÜCKSCHAU Die zweite Saisonhälfte 14/15 bot zahlreiche Höhepunkte: Im Januar 2015 begeisterte das argovia philharmonic zusammen mit der Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann über 4000 Zuhörerinnen und Zuhörer in sieben Konzerten innert acht Tagen (im Kanton Aargau, beim Gastspiel in Biel sowie zum Abschluss in der ausverkauften Tonhalle Zürich). Im 5. Abo-Konzert HEIMAT-KLANG wurde die Symphonie d-Moll von Hermann Suter live gespielt. Dies weckte Erinnerungen an die Jubiläums-Saison 2012/13, als diese vom argovia philharmonic eingespielt und beim Label Musiques Suisses als CD erschien. «Mozart im Wald» vom 20. Juni steht schliesslich beispielhaft für die Kreativität des argovia philharmonic, wenn es darum geht, neue Konzertorte zu entdecken. Bieler Tagblatt, 23. Januar 2015 Daniel Anders zum Gastspiel im Kongresshaus Biel: «Das 0rchester aus Aarau zeigte unter der Leitung von Douglas Bostock vor allem in der lnterpretation von Mozarts Linzer-Sinfonie, dass es in der obersten Liga mitspielt.» Tagesanzeiger, 27. Januar 2015 Rebekka Meyer zum Gastspiel in der Tonhalle Zürich Mit Regula Mühlemann in der Tonhalle Zürich (Foto: Priska Ketterer)
«Bis zum schwer markierten Menuett und dem feurigen Presto-Finale hatte sich das argovia philharmonic in Höchstform gespielt.»
Ein weiterer Meilenstein in der Kommunikation und Dokumentation des argovia philharmonic: Wenn Sie diesen QR-Code scannen oder den Youtoube-Kanal des argovia philharmonic besuchen, finden Sie den vollständigen Video-Mitschnitt von Herman Suters Symphonie d-Moll. Aufgenommen anlässlich des 5. Abo-Konzerts HEIMAT-KLANG am 22. Mai 2015 im Trafo Baden. Mozart im Wald, 20. Juni 2015, Sandsteinhöhlen Liebegg (Foto: Priska Ketterer)
Mozart im Wald muss man erlebt haben. Wer es verpasst hat: TV-Reportage von art-tv.ch zu MOZART IM WALD vom 20. Juni 2015. QR-Code scannen oder art-tv.ch besuchen. 38
Auf CD geb(r)annt
ARGOVIA PHILHARMONIC BEI COVIELLO CLASSICS Die Kollektion der CDs des argovia philharmonic und seines Chefdirigenten Douglas Bostock bei Coviello Classics wächst und wächst. Und weitere Produktionen sind bereits in Planung oder gar kurz vor dem Erscheinen. Alle CDs wie immer in SACD-Qualität, erhältlich im Fachhandel oder zu beziehen über die Geschäftsstelle des argovia philharmonic. SWISS ASPECTS Einer der ganz grossen Höhepunkte der Jubiläumssaison 2012/13 des argovia philharmonic: Der Live-Mitschnitt des Jubiläumskonzerts vom 20. April 2013 mit Werken fünf Aargauischer Komponisten. Paul Ballyk von Expeditionaudio.com schreibt: «Eine der herausragendsten Kollektionen von Musik des mittleren 20. Jahrhunderts seit Langem!» SILK ROAD So geheimnisvoll das CD-Cover, so berauschend der Inhalt: Ikuma Dans «Silk Road", Alexander Borodins «Steppenskizze» und Ferruccio Busonis «Turandot Suite» entführen in farbige Welten. Ein CD-Käufer gesteht: «Meine Frau und ich hören die CD immer beim Kochen.» Was für ein Kompliment!
FANTASTIQUE Vor zwei Jahren live im 5. Abo-Konzert «Fantastisch» aufgenommen, im August 2015 endlich auf CD e r-
FANTASTIQUE Berlioz: Symphonie fantastique Weber (orch. Berlioz): Aufforderung zum Tanz
schienen: Die monumentale Symphonie Fantastique von H éctor Berlioz, davor Carl Maria von Webers «Auf forderung zum Tanz".
argovia philharmonic Douglas Bostock
Audio - Wallet · T0004
Cyan Magenta Yellow Black
BEETHOVEN exklusiv für Abonneten. Die 2. Symphonie D-Dur op. 36 von Ludwig van Beetho-
Beethoven Symphonie Nr. 2 op. 36
der ersten CD SWISS ASPECTS. Der war so erfolgreich, dass die Aufnahme nicht im Archiv verstauben soll, sondern exklusiv für die Abonnentinnen und Abonnenten des argovia philharmonic auf CD gebannt wurde.
argovia philharmonic Douglas Bostock
Limitierte Sonderauflage für die Abonnenten des argovia philharmonic www.covielloclassics.de Live-Aufnahme vom 20. Januar 2013 aus dem Kultur & Kongresshaus Aarau Produziert von Christian Weidmann, Moritz Bergfeld und Olaf Mielke Aufnahme: MBM Musikproduktion KG, Darmstadt (D) Tonmeister: Moritz Bergfeld, Toningenieur: Olaf Mielke Fotos: Carlos Crespo, Zürich
124,0
ven war einer der ersten «Testläufe» vor dem Erscheinen
39
ABO LÖSEN! In den letzten 12 Monaten hat sich die Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten des argovia philharmonic fast verdreifacht! Gehören Sie nicht dazu und haben Sie jeweils für das Konzert eine Einzelkarte gekauft?
... 9 GRÜNDE FÜR (M)EIN ABONNEMENT! 1. Ich habe immer meinen festen Platz im Konzert. 2. Trotz Abo bleibe ich aber flexibel: Ich kann meinen Platz für einzelne Konzerte kostenlos umtauschen oder auch den Tag wechseln. 3. Ich erhalte mein Ticket jeweils 3 Wochen vor dem Konzert automatisch per Post zugestellt. 4. Ich erhalte das Konzertprogramm zusammen mit dem Ticket kostenlos zugestellt. 5. Der Preis eines Abos beinhaltet gegenüber einem Kauf von Einzelkarten einen Rabatt von 20%. 6. Ich bekomme 1 Freikarte zu einem Konzert meines Abos nach Wahl, und kann so jemanden zu einem Konzert einladen. 7. Ich erhalte einen Gutschein für einen Willkommensdrink an der Bar im Foyer, einzulösen an einem Konzert nach Wahl. 8. Ich erhalte ein exklusives Abonnenten-Geschenk. 9. Ich kann an der Saisonprogrammvorstellung mit Apéro teilnehmen. Informieren Sie sich im Foyer an unserem Info-Stand, oder schauen Sie vorbei auf www.argoviaphil.ch.
TERMINE UND PREISE A BO-PREISE
A A R AU – Sonntag – 17.00 Uhr 1. Abo-Konzert 2. Abo-Konzert 3. Abo-Konzert 4. Abo-Konzert 5. Abo-Konzert
SO 20. 09. 15 SO 29. 11. 15 SO 17. 01. 16 SO 13. 03. 16 SO 08. 05. 16
Kultur & Kongresshaus Kultur & Kongresshaus Kultur & Kongresshaus Kultur & Kongresshaus Kultur & Kongresshaus
A A R AU – Dienstag – 19.30 Uhr 1. Abo-Konzert 2. Abo-Konzert 3. Abo-Konzert 4. Abo-Konzert 5. Abo-Konzert
DI 22. 09. 15 DI 24. 11. 15 DI 19. 01. 16 DI 15. 03. 16 DI 10. 05. 16
Kultur & Kongresshaus Kultur & Kongresshaus Kultur & Kongresshaus Kultur & Kongresshaus Kultur & Kongresshaus
BA DEN – Freitag – 19.30 Uhr 1. Abo-Konzert 2. Abo-Konzert 3. Abo-Konzert 4. Abo-Konzert 5. Abo-Konzert 40
FR 25. 09. 15 FR 27. 11. 15 FR 15. 01. 16 FR 18. 03. 16 FR 13. 05. 16
Trafo Kurtheater Trafo Trafo Trafo
ERWACHSENE I. Kat. CHF 230.– (Einzelkartenpreis: CHF 290.– = 20 % Ermässigung) II. Kat. CHF 190.– (Einzelkartenpreis: CHF 240.– = 20 % Ermässigung) III. Kat. CHF 165.– (Einzelkartenpreis: CHF 210.– = 20 % Ermässigung) JUGENDL./STUD./LEHRLINGE I. Kat. CHF 100.– (= 30 % Ermässigung) II. Kat. CHF 80.– (= 30 % Ermässigung) III. Kat. CHF 70.– (= 30 % Ermässigung) KINDER BIS 12 JAHRE alle Kategorien: CHF 35.– (= 30 % Ermässigung)
TICKETS TICKETPREISE SYMPHONIE- UND SONDERKONZERTE Regulär AHV Jugendliche ab 13 und Studenten/Lehrlinge Kinder bis 12 Jahre* Inhaber Musik-Pass (nur an der Abendkasse)
Kat I CHF 58.– CHF 52.– CHF 29.– CHF 10.– CHF 5.–
Kat II CHF 48.– CHF 45.– CHF 24.– CHF 10.– CHF 5.–
Kat III CHF 42.– CHF 39.– CHF 21.– CHF 10.– CHF 5.–
* in Begleitung von Erwachsenen Besondere Preise gelten für die Neujahrskonzerte in Wettingen und Reinach sowie die Konzerte in Muri und Rheinfelden. Gutscheine sind für alle Konzerte der Symphoniekonzert-Reihe und alle Familienkonzerte gültig, ausserdem für die Sonderkonzerte (ohne Neujahrskonzerte in Wettingen und Reinach). FAMILIENKONZERTE Paare mit allen Kindern bis 12 Jahre Erwachsene Jugendliche ab 13 und Studenten/Lehrlinge Kinder bis 12 Jahre
CHF 50.– CHF 25.– CHF 10.– CHF 5.–
VORVERK AUFSSTELLEN Karten für alle Konzerte sind erhältlich über die Geschäftsstelle des argovia philharmonic oder über www.argoviaphil.ch. (Ausgenommen sind die Konzerte in Muri, Wettingen, Reinach und alle Gastkonzerte. Sämtliche Vorverkaufsstellen finden Sie unter www.argoviaphil.ch.) argovia philharmonic Entfelderstrasse 9, 5000 Aarau, Telefon +41 62 834 70 00, info@argoviaphil.ch KONZERTE IN A AR AU UND SUHR aarau info, Metzgergasse 2, 5000 Aarau, Telefon +41 62 834 10 34, mail@aarauinfo.ch MO 13.30 – 18.00 Uhr, DI – FR 09.00 – 18.00 Uhr, SA 09.00 – 12.00 / 13.00 – 17.00 Uhr KONZERTE IN BADEN Info Baden, Oberer Bahnhofplatz 1, 5401 Baden Telefon +41 56 200 84 84, info@baden.ag.ch MO 12.00 – 18.30 Uhr, DI–FR 09.00 – 18.30 Uhr, SA 09.00 – 16.00 Uhr A LLE KONZERTE Verkaufsstellen AAR bahn+bus
41
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42
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QUA LITÄTSPARTNER :
MEDIEN- UND WERBEPARTNERSCHAF TEN :
SPONSOREN UND STIF TUNGEN MIT BEITR ÄGEN FÜR EINZELNE PROJEK TE :
JOSEF MÜLLER STIFTUNG MURI
KOCH-BERNERSTIFTUNG VILLMERGEN
DR. FR ANZ K ÄPPELI STIFTUNG
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Zusammenspiel Die perfekte Partnerschaft: argovia philharmonic und Aargauische Kantonalbank.
Harmonie ist, wenn zwei unterschiedliche Elemente sich zu einem Ganzen ergänzen. Genau so verhält es sich auch bei der Partnerschaft des argovia philharmonic und der Aargauischen Kantonalbank. Wir freuen uns ausserordentlich, dass die Aargauische Kantonalbank Hauptsponsorin des argovia philharmonic ist. Die AKB engagiert sich in ihrem Kultursponsoring bereits seit einigen Jahren im Bereich klassische Musik. Durch die Partnerschaft mit dem argovia philharmonic ist für uns eine Vision zur Realität geworden. Wir engagieren uns, weil uns gemeinsame Werte wie Leidenschaft, Perfektion und Professionalität verbinden – und wir darüber hinaus unseren Kundinnen und Kunden unvergessliche Konzerterlebnisse bieten können. akb.ch