Magazin argovia philharmonic Nr. 10

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Nr. 10 | März - Juni 2017

MAGAZIN argovia philharmonic VIELSEITIG UND LEIDENSCHAFTLICH Dirigent Rune Bergmann im 4. Abo-Konzert argovia philharmonic IM STREAM Digital unterwegs AUFSCHWUNG! Chefdirigent Douglas Bostock über sein argovia philharmonic

www.argoviaphil.ch


Ein leerer Raum lässt der Fantasie viel Freiheit. Alte Reithalle Aarau (Foto: Priska Ketterer)

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RÄUME FÜLLEN Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, geschätztes Konzertpublikum

Es dauert aber noch ein wenig, und bevor es in unsere 55. Spielzeit geht – auch das ein kleines Jubiläum –, gibt es in der laufenden

Ein leerer Raum kann für verschiedene Dinge

Saison noch viel Musik zu geniessen. Auf der

stehen: Vielleicht sagt er uns, dass da mal et-

Bühne erleben Sie nicht nur das wie immer

was war, was nicht mehr ist. Oder dass bald

topmotivierte argovia philharmonic, sondern

etwas kommt, was noch nicht ist. Eventuell

auch viel jugendliche Frische: Ob mit unse-

ist die Leere auch nur eine Momentaufnahme,

ren Solisten Volodymr Lavrynenko (S. 14) und

ein kurzes Ruhen zwischen zwei umtriebigen

Andrea Cellacchi (S. 16), dem Gastdirigenten

Phasen.

Rune Bergmann (S. 10) oder mit dem Chor der Alten Kantonsschule Aarau vereinigt mit

Leere Räume gibt es in ganz unterschiedli-

dem Kammerchor C21 unter der Leitung von

chen Formen: In einem Gebäude, draussen

Michael Schraner in Carl Orffs Carmina Bu-

im Freien, in unserem Terminkalender, im Kopf

rana in der Alten Reithalle (S. 30).

oder im Herzen. Apropos Alte Reithalle: Ebenfalls noch jung Am Anfang einer Saisonplanung stehen zahl-

ist das Projekt rund um diesen wohl grössten

reiche leere Räume jeglicher Art. Schritt für

leeren Raum im Kanton. Nachdem der Pla-

Schritt füllen sich diese, bis sich ein Bild er-

nungskredit für die Alte Reithalle Aarau ge-

kennen lässt. Manchmal wie ein Puzzle, also

sprochen wurde, geht es in eine neue Phase:

Stück für Stück, manchmal wie ein Bild, das

die Projektierung kann beginnen!

langsam an Schärfe gewinnt. Nun wünsche ich Ihnen viel Lesegenuss Auch das Erscheinungsdatum dieses Ma-

mit diesem Magazin und natürlich

gazins – übrigens eine kleine Jubiläumsaus-

noch mehr Hörgenuss live im Kon-

gabe: Nr. 10! – steht in einer Art Leerraum: Es

zertsaal oder im «Stream» und auf

markiert das Ende der vierten Saison unse-

YouTube mit unseren Ton- und

res Orchesters als argovia philharmonic, ohne

Videoaufnahmen vergangener

dass Sie bereits wissen, was in der nächs-

Konzerte!

ten Saison auf dem Spielplan steht. Selbstverständlich wurden fast alle Leerräume die

Herzlich,

nächste Saison betreffend gefüllt, das Puzzle ist fast fertig, das Bild erkennbar und schon fast gestochen scharf. Alles zur kommenden

Christian Weidmann

Abo-Saison erfahren Sie als Abonnentin und

Intendant

Abonnent, oder auch wenn Sie an einem Abo interessiert sind, am 22. April exklusiv und aus erster Hand von Chefdirigent Douglas Bostock und mir selber (Anmeldung unter www.argoviaphil.ch/abo).


INHALT 03

Räume füllen

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Mendelssohntage mit Überraschungen

Ein Rückblick auf die Mendelssohntage 2016

06

Faszination Neue Welt

34

Unser zukünftiges Publikum

Dvorˇ ák und Bernstein im 4. Abo-Konzert

Musikvermittlung – eine Herzensangelegenheit

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Vielseitig und leidenschaftlich

36 Rückblick

Portrait über Rune Bergmann,

Dirigent des 4. Abo-Konzerts

14

Karrieresprung

Der Pianist Volodymyr Lavrynenko

SERVICE

16

Die besonderen Reize des Fagotts

38

Das Abo 2017/2018 / Tickets

Symphoniekonzerte in Villmergen und Beinwil

40

Alles im Blick

18

Natur in der Musik

Termine von März - Juni 2017

Eine musikspezifische Betrachtung

42

Herzlichen Dank

22

Der Schweizer Klangmaler

Unsere Sponsoren

Hans Hubers 7. Symphonie im 5. Abo-Konzert

24

argovia philharmonic im Stream

Digital unterwegs

28

Aufschwung!

Chefdirigent Douglas Bostock über sein

argovia philharmonic

30

Carmina Burana

Carl Orffs szenische Kantate in der Alten Reithalle

Was geschah von November bis Januar

Lesen Sie dieses Magazin auf dem Tablet.

IMPRESSUM Magazin argovia philharmonic. 4. Jahrgang, 10. Ausgabe März - Juni 2017. Erscheint dreimal jährlich. Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, CH-5001 Aarau, Tel. +41 62 834 70 00 info@argoviaphil.ch, www.argoviaphil.ch Redaktion Isabel Kriszun / Christian Weidmann Redaktionelle Mitarbeit Dr. Verena Naegele / Sibylle Ehrismann Titelfoto Kristin Hoebermann Druck ZT Medien AG, Oberentfelden, www.ztmedien.ch Auflage 2000 Exemplare

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Recht i�

Zusammenspiel.

Giulia Ajmone-Marsan und Yoon-Jeong Woo, argovia philharmonic

Zusammenspiel – das Erfolgsgeheimnis des argovia philharmonic, das von Schärer Rechtsanwälte als Saisonsponsor seit vielen Jahren unterstützt wird. Zusammenspiel – auch das Erfolgsgeheimnis von Schärer Rechtsanwälte: Wir bündeln das Fachwissen unserer spezialisierten Anwälte, Notare und Steuerberater im Interesse einer ganzheitlichen, ausgewogenen Beratung unserer Klientschaft.

Schärer Rechtsanwälte Hintere Bahnhofstrasse 6 CH-5001 Aarau www.5001.ch

Wir sind auf Ihrer Seite.


4. ABO-KONZERT I «Neue Welt» | Dvořák und Bernstein

FASZINATION NEUE WELT Ende des 19. Jahrhunderts öffneten ver-

­verfolgte damit kein geringeres Ziel, als dass

besserte Transportmöglichkeiten mit dem

der böhmische Nationalkomponist Dvořák

Dampfschiff europäischen Komponisten

auch den Amerikanern eine eigene National-

und Musikern den Weg nach Amerika. Sie

musik kreieren sollte. Eine unlösbare Aufgabe.

brachten damit auch europäische Musik nach Übersee – und umgekehrt. Ein faszi-

Aus Dvořáks Bemühungen entstand die Sym-

nierendes Kapitel in der Entwicklung der

phonie Nr. 9 «Aus der Neuen Welt», eines

klassischen Musik.

seiner berühmtesten Stücke. Zuvor studierte

Von Dr. Verena Naegele

der der schwarzen Bevölkerung. Anklänge an

Dvořák Spirituals, Sklaven- und Plantagenliediese neuartige Musik finden sich, wenn auch Einer der ersten europäischen Komponis-

rudimentär, in seiner Symphonie. So basiert

ten, die nach Amerika gingen, war Antonín

etwa die Englischhorn-Melodie des 2. Satzes

Dvořák. Er folgte 1892 einer Einladung des

auf der in der Indianermusik gebräuchlichen

New Yorker National Conservatory of Music,

halbtonlosen fünftönigen Skala, und rhyth-

wo man ihm die Stelle als Kompositionslehrer

misch fallen die für Negro Spirituals typischen

und Direktor angeboten hatte. Die Präsiden-

Synkopen auf.

tin des Konservatoriums, Jeanette Thurber, 6


Spekulationen über ein amerikanisches

Mahlers Amerika-Zeit war relativ kurz, denn er

­Musikidiom aber trat Dvořák energisch ent-

starb nach einer Rückreise aus New York be-

gegen: «Aber den Unsinn, dass ich indiani-

reits am 18. Mai 1911 in Wien. Toscanini aber

sche oder amerikanische Motive verwendet

blieb an der Met und sorgte mit der Urauffüh-

hätte, lassen Sie aus, weil das eine Lüge ist.

rung der von ihm mitinitiierten Puccini-Oper

Ich habe nur im Geiste dieser amerikanischen

«La Fanciulla del West» für ein weiteres High-

Volkslieder geschrieben.» Der Ur-Böhme

light auf der Suche nach einer eigenen ame-

wurde von Heimweh geplagt und verliess das

rikanischen Musik. Die auf einem Drama des

Land schon bald wieder in Richtung Prag.

Amerikaners David Belasco «The Girl of the

Allerdings erst, nachdem seine «Neue-Welt-

Golden West» beruhende Oper wurde in New

Symphonie» 1893 in der Carnegie-Hall ihre

York zum Sensationserfolg.

umjubelte Uraufführung erlebt hatte. Wie Dvořák verwendet auch Puccini in seiDie Familie Dvořák im Jahr 1892 nach ihrer Ankunft in New York.

nem Stück Indianermelodien, erwähnt sei das Heimweh-Lied des Wallace. Und auch JazzElemente bereichern die Partitur. In Europa wird «La Fanciulla del West» nur selten aufgeführt, zu sehr sind hier Wildwest-Geschichten Sache von Musical und Film. Mit diesen neueren Musikgenres beginnt auch die Geschichte der amerikanischen Musik, die untrennbar mit Pionieren wie Gershwin und Bernstein verbunden ist. Der 1898 in Brooklyn geborene Gershwin, Sohn einer jüdisch-russischen Einwanderer­ familie, gelang der Durchbruch mit seinen symphonischen Jazz-Kompositionen «Rhapsody in Blue» (1924) und «An American in Paris» (1928). In letzterem schildert er mit raffinierten musikalischen Mitteln – darunter figurieren auch drei quäkende Autohupen – seinen Besuch in Paris. Es kommt nicht von ungefähr, dass das

Der nächste berühmte Komponist, den es

Stück Jahre später als Titelmusik des gleich-

nach Übersee zog, war Gustav Mahler, der im

namigen Films Furore machte. Aber schon die

Dezember 1907 in New York ankam, wo er als

Uraufführung in der Carnegie Hall, also an glei-

Dirigent die Metropolitan Opera voranbringen

cher Stätte wie einst Dvořáks 9. Symphonie,

sollte. Nach jeweils sechs Monaten Aufent-

wurde ein Publikumserfolg.

halt kehrte Mahler nach Europa zurück, um zu komponieren. In New York leitete Mahler zahl-

Auch Bernstein war jüdischer Abstammung,

reiche umjubelte Opernpremieren wie Wag-

und er war ein begnadeter Dirigent und Kom-

ners «Tristan und Isolde» oder Mozarts «Don

ponist. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der

Giovanni». Doch bekam er bald Konkurrenz

1919 in Lawrence in Massachusetts aufge-

durch die Berufung Arturo Toscaninis an das-

wachsene Bernstein einer der ersten, der

selbe Haus.

Gustav Mahlers Musik, welche die Nazis verboten hatten, wieder in die Konzertsäle 7


brachte. Bernstein war es auch, der als Kom-

ihrem 24-stündigen Landgang das pulsie-

ponist nun selber begeisternde Musik nach

rende New York City, dort, wo am Broadway

Europa brachte, wo sie vom Publikum gefei-

auch die Uraufführung stattfand.

ert wurde und noch immer wird. Bernstein schuf eine leichte, luftige Seemannskomödie, die vom tristen Alltag des

Leonard Berstein am Klavier (1955).

Krieges ablenken sollte. Dazu hat er einen knackig jazz-swingenden Big-Band-Sound komponiert, aber es gibt auch lyrische Songs mit Ohrwurmpotential. Das argovia philharmonic präsentiert in seinem März-Abo-Konzert also eine spannende Gegenüberstellung von unterschiedlichster Musik aus der «Neuen Welt».

Es waren die neuartigen Musicals, die für ­Furore sorgten, an erster Stelle das noch im Weltkrieg uraufgeführte «On the Town», und dreizehn Jahre später der Welthit «The West Side Story». In «On the Town» (1944), dem ersten Musical aus Bernsteins Feder, erobern die drei Matrosen Gabey, Chip und Ozzie auf

TERMINE 4. ABO-KONZERT – Neue Welt argovia philharmonic RUNE BERGMANN Leitung VOLODYMYR LAVRYNENKO Klavier

L. BERNSTEIN Three Dance Episodes aus «On The Town» M. RAVEL Klavierkonzert G-Dur A. DVOŘÁK Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 «Aus der Neuen Welt»

SO 19. März 2017 DI 21. März 2017 FR 24.  März 2017

Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus Baden Trafo

17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

HINTER DEN KULISSEN: Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn. KINDERBETREUUNG: SO 19. März. Anmeldung bis 15. März an info@argoviaphil.ch.

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WERTHER

Oper von Jules Massenet Musikalische Leitung: Cornelius Meister Inszenierung: Tatjana Gürbaca mit Juan Diego Flórez, Anna Stéphany, Mélissa Petit u.a.

PREMIERE 2 APR 2O17


4. ABO-KONZERT I «Neue Welt» | Dirigent Rune Bergmann

VIELSEITIG UND LEIDENSCHAFTLICH Insidern gilt er längst als Geheimtipp:

nach Schweden an das renommierte «Royal

Rune Bergmann, der dynamische und

College of Music», wo er Chor- und Orches-

stets freudig strahlende 40-jährige Diri-

terdirigieren studierte. Und schon bald ging

gent aus dem hohen Norden. Mit seinem

der Hochbegabte an die Sibelius Academy

Engagement beim argovia philharmonic

im finnischen Helsinki, wo ihn Leif Segerstam,

tritt er erstmals in der Schweiz auf.

damals Chefdirigent des Helsinki Philharmonic Orchestras, unter seine Fittiche nahm.

Von Sibylle Ehrismann

Seine dortigen Studien schloss Rune Bergmann mit magna cum laude ab.

Es klingt fast wie im Märchen. Aufgewachsen ist Bergmann in einer abgelegenen Kleinstadt

Seither hat Bergmann viele namhafte Orches-

Norwegens, die für ihre Möbelfabrikation be-

ter auf der ganzen Welt dirigiert. Seine sprü-

kannt ist. Die Eltern waren keine Musiker, und

henden Interpretationen und sein Ruf als ein

dennoch wurde seine musikalische Begabung

inspirierender und tiefsinniger Musiker lenken

gefördert. Sogar sein Wunsch, Dirigent zu

die Aufmerksamkeit der Orchester aus aller

werden, wurde respektiert, so exotisch das in

Welt auf ihn. Wichtige Erfahrungen konnte er

seinem damaligen Umfeld auch war.

ab 2013 als Erster Gastdirigent des Kaunas City Symphony Orchesteras in Litauen ma-

Alles begann mit einer TV-Übertragung des

chen. Eine für ihn wertvolle Position war auch

legendären Neujahrskonzerts der Wiener Phil-

seine Anstellung in Deutschland als stellver-

harmoniker, das damals Carlos Kleiber diri-

tretender Generalmusikdirektor bei den Augs-

gierte. «Mein Vater hatte mich dafür aufge-

burger Philharmonikern und beim Theater

weckt, ich war acht Jahre alt. Die Musik hat

Augsburg.

mich direkt angesprochen und die Art und Weise, wie Kleiber mit dem Orchester kom-

Eben erst wurde Rune Bergmann zum neuen

munizierte, war einfach unglaublich. In diesem

Chefdirigenten des Calgary Philharmonic Or-

Moment sagte ich meinen Eltern, dass ich ge-

chestra in Kanada gewählt. Worin besteht

nau das machen wolle in meinem Leben.»

für ihn die besondere Herausforderung, dieses Spitzenorchester Kanadas zu leiten? «Ich

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Die Eltern waren natürlich skeptisch, doch

denke, die Herausforderungen sind in Calgary

Rune ging seinen Weg konsequent. Er lernte

ähnlich wie überall auf der Welt. Ich reise sehr

nicht nur ein Instrument spielen, sondern

viel und muss mich immer wieder neu auf die

gleich mehrere: Trompete, Klavier, Geige und

verschiedenen Länder, andere Kulturen und

Bratsche. Für sein Dirigierstudium zog es ihn

Traditionen einstellen. In Calgary erhoffen


Foto: Kristin Hoebermann

sie sich von mir, dass ich mit einem energe-

bei ihm alles ungezwungen und leicht. Er

tischen Schub neue Ideen einbringe. Mir ist

scheut deshalb auch die Moderne nicht, neue

stets wichtig, eine aufregende und interes-

Musik interessiert ihn ebenso wie die Roman-

sante Saison zu gestalten, die das Orchester

tik. Es verwundert deshalb nicht, dass er kurz

und das Publikum bereichert.»

vor seiner Wahl in Calgary auch zum Künstlerischen Direktor der Mieczyslaw-Karlowicz-

Rune Bergmann brennt für die Musik. Nord-

Philharmonie im polnischen Stettin ernannt

länder wirken sonst eher unterkühlt, doch er

wurde. Somit wirkt er in den nächsten Jahren

sprüht vor Energie. Mit seinem Enthusiasmus

in zwei ganz unterschiedlich Welten: in Ka-

steckt er alle an, die Musiker genauso wie das

nada und in Polen.

Publikum. Ob er in Nord- oder Südamerika gastiert, immer weiss er die Orchestermusiker

In Aarau und Baden wird Rune Berg-

für sich und seine musikalischen Ideen zu be-

mann «Three dance episodes» aus Leonard

geistern. «He is a very nice guy, who orche-

Bernsteins erstem Musical «On the Town»

stras love working with,» postete ein Reporter

(1944/45) dirigieren. Darin erobern die drei

in Kanada kurz nach seiner Wahl zum neuen

Matrosen Gabey, Chip und Ozzie auf ihrem

Chefdirigenten in Calgary.

24-stündigen Landgang das pulsierende New York City. Es handelt sich um eine leichte,

Auffällig ist, wie unverkrampft er an die Sache

­luftige Seemannskomödie, die vom tristen

herangeht. Bergmann wirkt sehr natürlich und

Alltag des Krieges ablenken sollte. Dazu hat

authentisch, er weiss genau, was er will. Auch

Bernstein einen jazzig-swingenden Big-Band-

beim Erarbeiten komplexester Partituren wirkt

Sound und herzschmelzende Songs kompo11


niert, eine Musik ganz nach dem Geschmack

Das Konzert mit dem argovia philharmonic ist

von Rune Bergmann.

der erste Auftritt Bergmanns in der Schweiz. «Ich freue mich sehr auf diese Zusammenar-

«Die Musik Bernsteins ist etwas ganz Beson-

beit mit dem argovia philharmonic,» erzählt er.

deres,» meint der Norweger. «Was er rhyth-

«Die Schweiz habe ich bisher nur als T ­ ourist

misch macht und wie er seine musikalischen

besucht, einmal auch als Jurymitglied für

Ideen orchestriert, ist einfach grossartig.

­einen Dirigenten-Wettbewerb, als ich noch in

Das verleiht dieser Musik einen unvergleich-

Deutschland arbeitete.»

lichen Charme. Seine eingängigen Melodien und Rhythmen hat er für uns in unvergess-

Obwohl er oft auf Reisen ist, hat Bergmann

liche Songs übertragen. Es macht immer

seinen Wohnsitz in der norwegischen Haupt-

Spass, die Musik Bernsteins zu spielen und

stadt Oslo gewählt, wo er mit seiner Frau

zu ­hören.»

und drei kleinen Kindern lebt. Hier leitet er ­übrigens noch immer das von ihm 2010 mit-

Bei all seinem sprühenden Temperament

begründete «Fjord Cadenza Festival», das

weiss Bergmann aber auch, verinnerlicht, ja

ein ausgesprochen innovatives Profil hat.

tiefsinnig zu musizieren. Die böhmische Mu-

Bergmann fährt aber auch gerne Ski. «Die

sik, allen voran natürlich diejenige von Antonín

­Natur, Berge und Schnee, das ist etwas, das

Dvořák, ist ihm seelenverwandt. Die Sympho-

ich mit meiner Familie teilen kann. Typisch

nie «Aus der Neuen Welt», mit welcher Dvořák

­norwegisch eben», meint er schmunzelnd

in den USA eine amerikanische Nationalmu-

zum Schluss.

sik kreieren sollte, lebt einerseits vom rhythmischen Idiom indianischer Musik, sie zeugt mit wehmütigen Klängen aber auch von Dvořáks Heimweh nach seiner böhmischen Heimat. «Hier gilt es, mit dem Orchester den suggestiv dunklen Klang zu finden und gleichzeitig die rhythmische Verve zu bewahren», meint Bergmann zu Dvořáks 9. Symphonie.

12

TERMINE siehe Seite 8


Martin Grubinger Schlagzeug Percussive Planet Ensemble «The Big Six» Die sechs grossen Perkussion-Sextette von Cerha, Rihm, Xenakis, Grisey und Reich an einem Tag.

Mi 22. – Fr 24.03.17 19.30 Uhr Tonhalle-Orchester Zürich Péter Eötvös Leitung Creative Chair Martin Grubinger Schlagzeug Peter Simonischek Sprecher Schönberg «Friede auf Erden» op. 13 Eötvös «Speaking Drums»; «Halleluja» Oratorium balbulum Artist in Residence wird unterstützt durch Swiss Re

Artist in Residence

Sa 18.03.17 15 –23 Uhr

Martin Grubinger

Lionel Bringuier Chefdirigent

tonhalle-orchester.ch


4. ABO-KONZERT I «Neue Welt» | Solist Volodymyr Lavrynenko

KARRIERESPRUNG ten am Internationalen Schubert-Wettbewerb Dortmund e.V. durch und wurde von der namhaften internationalen Jury unter Vorsitz Dmitri Bashkirovs mit dem 1. Preis gekrönt. Anfang Februar dieses Jahres kam ihm die Ehre zuteil, im Kleinen Saal der neu eröffneten Elbphilharmonie in Hamburg den Kulturpreis der Berenbergstiftung entgegenzunehmen und im Anschluss daran ein Rezital zu geben. Das Spiel des jungen Ukrainers ist gekennzeichnet durch eine ungewöhnliche musikalische Reife, mit der er die Musik vielschichtig und ausdrucksstark auszuloten vermag. Schon früh wurde das ausserordentliche musikalische Talent Lavrynenkos gefördert. Als Fünfjähriger begann er Klavier zu spielen und besuchte dann die M. Lysenko-SpezialmusikDem jungen Pianisten Volodymyr Lavry-

schule für besonders Begabte. Sein Musik-

nenko konnte man beim argovia philhar-

studium am Tschaikowsky Konservatorium in

monic schon zwei Mal begegnen. Nach

Kiew schloss er mit Auszeichnung ab.

einem Liederabend mit dem Bariton Klaus Mertens an den Mendelssohntagen 2015

Um seine Studien fortzusetzen, kam Lavry-

spielte der im Juni 2015 ein Klavierkonzert

nenko 2006 in die Schweiz. An der Hoch-

Mozarts in den Sandsteinhöhlen Liebegg.

schule der Künste Bern betreute ihn Tomasz

Nun ist er als Solist im 4. Abo-Konzert mit

Herbut, 2009 wechselte Lavrynenko in die

Ravels Klavierkonzert G-Dur zu erleben.

Master-Klasse von Konstantin Lifschitz an die Hochschule Luzern. Auch hier schloss er

Von Sibylle Ehrismann

das Solistendiplom mit der Höchstnote 6 ab und wurde Assistent von Lifschitz. Doch es

Seit seinem letzten Auftritt mit dem argovia

trieb den jungen Künstler nochmals fort, 2014

philharmonic bei «Mozart im Wald» im Juni

ging er nach Hamburg, um von Prof. Evgeni

2015 hat sich Volodymyr Lavrynenko künstle-

­Koroliov wertvolle künstlerische Impulse zu

risch stark weiterentwickelt: er gewann noch

­erhalten.

im gleichen Jahr mit seiner russischen Kol-

14

legin, der Cellistin Olena Guliei, den begehr-

Nun ist die Zeit reif, mit dem argovia philhar-

ten Kammermusikwettbewerb «Premio Trio di

monic Ravels Klavierkonzert G-Dur zu wagen.

Trieste» als bestes Duo. Im Herbst 2016 setzte

Dass die Abo-Konzerte immer an mehreren

er sich dann gegen hochkarätige Konkurren-

Orten im Aargau gespielt werden, ist für einen


jungen Künstler besonders interes-

CD-Produktion

sant. So kann eine Interpretation reifen.

Die Live-Einspielung des G-Dur Klavier-

Auch das Orchester wird gefordert,

konzerts von Maurice Ravel mit Volodymyr

denn Ravel hat virtuose Bläsereinsätze

Lavrynenko und dem argovia philharmonic

komponiert, und der Gesamtklang

unter Rune Bergmann wird, zusammen mit

muss licht und transparent sein. Dass

Solo-Klavierwerken von Claude Debussy,

aus diesem Engagemet eine Portrait-

als SACD bei Coviello Classics erscheinen.

CD beim Label Coviello Classics mit

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem

der Live-Aufnahme des Ravel-Klavier-

deutschen CD-Label ist dies die erste Por-

konzerts, ergänzt mit Solo-Werken von

trät-CD eines Künstlers.

Claude Debusy, erscheint, gehört mit zum langfristig angegangenen Plan, einen jungen Künstler früh zu fördern und ihn auf seinen Schritten in eine hoffnungsvolle Karriere zu begleiten.

siehe Seite 8

MUSIC. PURE.

Klassische Musik. 24 Stunden am Tag. Ohne Werbung. Leichte Moderation. Ein breiter Querschnitt aus den verschiedensten Epochen und unterschiedlichsten Stilrichtungen der klassischen Musik, sowie Schweizer Künstlern bestimmt das Programm. radioswissclassic.ch

David Zinman: Keystone/Priska Ketterer; Anne-Sophie Mutter: Keystone/Frank Augstein; Emmanuel Pahud: Warner Classics/Josef Fischnaller

TERMINE

Diese CD-Produktion wird durch eine sehr grosszügige Spende von Herrn Dr. Andreas Hemmeler, Aarau, ermöglicht. Volodymyr Lavrynenko, die Musikerinnen und Musiker des argovia philharmonic und der ­Vorstand des Trägervereins danken aufrichtig für diese mäzenatische Unterstützung!


Andrea Cellacchi, Solist der Symphoniekonzerte in Villmergen und Beinwil am See

Symphoniekonzerte I «Neue Welt» | Villmergen und Beinwil am See

DIE BESONDEREN REIZE DES FAGOTTS Der Preisträger des Bläser-Wettbewerbs

Als Mozart sich dazu entschied, 1774 sein

«Muri Competition 2016» Andrea Cellacchi

einziges Konzert für Fagott zu schreiben, war

spielt mit dem argovia philharmonic Mozarts

das nichts Neues. Zwar hat das dunkel klin-

Konzert für Fagott und Orchester KV 191.

gende Instrument im Barockzeitalter vor allem als Generalbass-Instrument gedient, doch

Von Sibylle Ehrismann

sein durchdringender Ton hat etwa Antonio Vivaldi dazu inspiriert, einige Fagott-Konzerte

Das Fagott hat einen eigentümlichen Charak-

zu komponieren.

ter. Mit seinem dunklen, weichen und leicht näselnden Klang kann es seelenvoll klagen, aber auch besonders lustig klingen. So verwendet es etwa Paul Dukas im «Zauberlehrling» für den Besen, der unermüdlich Wasser herbeischleppt. Und in Prokfiews «Peter und

Der Fagottist

der Wolf» spielt das Fagott den Grossvater.

«Die Fagottbläser sind im Grunde gutmütig, äußerlich scheinbar lichtscheu und ein-

Das Fagott ist das tiefste der Holzblasinstru-

gezogen, aber originell und wunderlich,

mente und es gehört, wie die Oboe, zur Fa-

humoristisch unter Bekannten. Bei heran-

milie der Doppelrohrblasinstrumente. Es klingt

nahendem Alter auffallend gräulich. Ihr Fa-

deshalb so tief, weil sein Rohr mit 2.60 Me-

gott ist ihre Braut, sie freuen sich schon bei

tern derart lang ist, dass es «gefaltet» werden

der Ouverture auf den 5. Akt, in welchem

muss. Dass die Rohre wie gebündelt wirken,

sie einen Takt Solo zu blasen haben.»

widerspiegelt sich auch im Italienischen Wort

Neue Musikzeitung, 1882

­fagotto, zu deutsch Bündel. 16


Das vom argovia philharmonic und Andrea

Reizende humoristische Effekte und klangliche

Cellacchi gespielte Fagottkonzert KV 191 ge-

Wirkungen fordern die solistischen Qualitäten

hört zu den ersten Solokonzerten, die Mozart

des Fagottisten heraus, Mozart unterstreicht aber

überhaupt komponierte. Es steht noch in der

auch die Fähigkeit des Instruments zur l­yrischen

Tradition der unterhaltsamen barocken Blä-

Linie. Der erst 20-jährige Italiener Andrea

serkonzerte, es lotet die Eigenarten und Mög-

­Cellacchi kann hier seine technischen wie musi-

lichkeiten dieses Instruments jedoch vollum-

kalischen Qualitäten schön ausspielen. Der hoch-

fänglich aus: Die Beweglichkeit, der grosse

begabte Fagottist studiert zurzeit an der ZHdK

Tonumfang und die eigentümliche Mittellage

und ist eben erst zum Ersten Fagottisten beim

werden glänzend in Szene gesetzt.

Konzerthausorchester Berlin gewählt worden.

TERMINE Symphoniekonzerte – Neue Welt argovia philharmonic RUNE BERGMANN Leitung ANDREA CELLACCHI Fagott

L. BERNSTEIN Three Dance Episodes aus «On The Town»* W. A. MOZART Konzert für Fagott und Orchester KV 191 A. DVOŘÁK Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 «Aus der Neuen Welt»

MI 22. März 2017 SA 25. März 2017

Villmergen Röm.-kath. Kirche Beinwil am See Löwensaal

19.30 Uhr 19.30 Uhr

* nur in Beinwil am See

HINTER DEN KULISSEN: Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn.

Hoppla ! Das wäre bei uns nicht passiert. www.suterkeller.ch

vielseitig drucken.

ZT Medien AG, Schönenwerderstrasse 13, 5036 Oberentfelden Telefon 062 737 90 00, info@suterkeller.ch, www.suterkellerdruck.ch

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5. ABO-KONZERT I «In der Natur»

LUDWIG

NATUR IN DER MUSIK

Naturlaute und Wetterstimmungen haben

Dichtung». Dabei hatte Beethoven explizit

seit jeher Komponisten inspiriert – eine un-

nicht die Absicht, eine Naturidylle musikalisch

gewöhnliche musikspezifische Betrachtung.

abzubilden, es handelt sich also nicht um Programmmusik, sondern um absolute Musik.

Von Sibylle Ehrismann Die «Pastorale» ist ein uraltes Genre, es be-

18

Beethovens «Pastorale», also seine idyllische

zeichnet seit der Antike Werke der Literatur,

6. Symphonie, gilt als Inbegriff einer musi-

Kunst und Musik, die sich mit einer meist ide-

kalischen Naturbetrachtung, als klassischer

alisierten Natur, mit Nymphen, Hirten, Schä-

Vorbote der romantischen «Symphonischen

fern und Bauern beschäftigen. Besonders die


Hirten, die draussen auf Schalmeien spielten,

Tradition führen im 20. Jahrhundert Richard

haben Komponisten inspiriert. Ländliche Sze-

Strauss in seiner «Alpensymphonie» (1915),

nen fanden aber auch durch die Nachahmung

R. Vaughan Williams mit seiner «Pastoral

tierischer Laute, volkstümlicher Tänze und

Symphony» (1922) und Arthur Honegger in

Wetterphänomene Eingang in die Musik.

seiner «Pastorale d’été» (1920) weiter.

Wer kennt sie nicht, die «Vier Jahreszeiten»

Interessant ist, dass beim Anbruch der

von Antonio Vivaldi, oder Joseph Haydns

­Moderne, also bei den Impressionisten um

Oratorium «Die Schöpfung» mit ihren Natur-

Claude Debussy, welche die klassischen

laut-Imitationen. Georg Friedrich Händel sei-

­Formen und die Tonalität allmählich zu zerset-

nerseits hat festliche, mit starkem Bläserpart

zen begannen, die Natur beschworen wurde.

versehene Musik komponiert, die in der freien

Die Klänge und Harmonien sollten nicht mehr

Natur gespielt wurde, man denke nur an seine

nach klassischem Regelwerk aufeinander

«Wassermusik» und an die «Feuerwerksmu-

­folgen, sondern wie der Wind und das Was-

sik». Auch dabei handelt es sich um eine Aus-

ser in freier Abfolge zur Musik werden: man

einandersetzung des Komponisten mit der

nehme Debussys Orchesterstück «La mer»

Natur.

oder Maurice Ravels «Jeux d’eau». Hier geht es nicht um die Natur an sich, sondern um

Beethoven steht also mit seiner «Pastorale»

das Wesen des Windhauchs und des Was-

in einer langen Tradition. Das Besondere bei

sers, das in die musikalische Gestaltung über-

ihm ist, dass er diese Bezeichnung für eine

führt werden soll.

ausgereifte Symphonie verwendet, also die Grossform, die in der Klassik zum Inbegriff

Aber auch das Nachahmen von Tieren hat

absoluter Musik wird. Für Beethoven selbst

bis in die Moderne Komponisten inspiriert.

war seine 6. Symphonie «mehr Ausdruck der

Ein Paradebeispiel dafür ist der «Carnaval

Empfindung als Malerei».

des animeaux» von Camille Saint-Saëns, oder Prokofiews musikalisch erzählte Kinderge-

Dennoch, die Sätze bezeichnete Beetho-

schichte «Peter und der Wolf». Einer, der es

ven nicht einfach nur mit den Tempoangaben

aber sehr genau nahm mit den Vogelstimmen,

­Allegro oder Andante, sondern auch mit den

das war Olivier Messiaen. Er hat abertau-

folgenden szenischen Beschreibungen:

sende von Vogelrufen gesammelt und notiert,

1. Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft

um danach mit ihnen zu komponieren: etwa

auf dem Lande, 2. Szene am Bach, 3. Lusti-

das hochvirtuose «Les oiseaux exotiques»

ges Zusammensein der Landleute, 4. Gewit-

(1955-1956) für Klavier und kleines Orchester.

ter und Sturm, 5. Hirtengesang – Frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm.

Gerade im 20. Jahrhundert, das von zwei verheerenden Weltkriegen geprägt war und

Diese Betonung der Gefühle ist entscheidend,

der Musik die Atonalität brachte, wurde ver-

denn es geht nicht um Naturschilderungen,

sucht, die tonale Harmonik als naturgege-

sondern um die Empfindungen der Menschen

ben zu verteidigen. Man erinnerte sich an

in der Natur. Für die Romantiker wird denn

die «Sphärenmusik», eine Idee des griechi-

auch das alte «Pastorale» zur ausdrucks- und

schen Philosophen Pythagoras. Sie beruht

empfindungsbezogenen Darstellung der Na-

auf der Vorstellung, dass bei den Bewegun-

tur: Hector Berlioz nimmt in seiner Scène

gen der Himmelskörper und der sie tragen-

aux champs in der «Symphonie fantastique»

den durchsichtigen Kugeln (Sphären) Töne

(1830) die Alphornmelodie wieder auf. Diese

entstehen, deren Höhe von ihren Abständen 19


und Geschwindigkeiten abhängt. Die Töne er-

Das Weltbild, das der Idee der Sphärenhar-

geben einen harmonischen Zusammenklang,

monie zugrunde liegt, spielt darin eine zentrale

den das menschliche Ohr jedoch nicht hören

Rolle. Aber auch die Zwölftonmusik wurde

kann.

vom Komponisten Josef Matthias Hauer als «Offenbarung der Weltordnung, der Harmonie

So schrieb etwa Gustav Mahler über seine

der Sphären» bezeichnet.

riesig besetzte 8. Symphonie, auch «Die Symphonie der Tausend» bezeichnet: «Denken Sie sich, dass das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen.» Und Paul Hindemith deutete die Sphärenharmonie in dem Sinne, dass die Musik eine «in die menschliche Sphäre des Erfühlbaren versetzte» Äußerung von Kräften sei, «die denen gleichen, welche den Himmel

Im Mai spielt das argovia philharmonic zum

... in Bewegung erhalten.»

letzten Mal vor dem grossen Umbau in der Tonhalle Zürich. Passend zum Beetho-

Hindemith schrieb 1957 die Oper «Die Harmo-

ven-Schwerpunkt erklingt zu diesem beson-

nie der Welt», die vom Schicksal des Astro-

deren Anlass ein reines Beethoven-Programm

nomen Johannes Kepler (1571-1630) handelt.

mit dem Solisten Sebastian Bohren.

TERMINE 5. ABO-KONZERT – In der Natur argovia philharmonic DOUGLAS BOSTOCK Leitung

L. V. BEETHOVEN Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 «Pastorale» H. HUBER Symphonie Nr. 7 d-Moll «Schweizerische»

SO 7. Mai 2017 DI 9. Mai 2017 FR 12.  Mai 2017

Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus Baden Trafo

17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

HINTER DEN KULISSEN: Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn. KINDERBETREUUNG: SO 7. Mai. Anmeldung bis 3. Mai an info@argoviaphil.ch.

TERMINE Symphoniekonzert argovia philharmonic DOUGLAS BOSTOCK Leitung SEBASTIAN BOHREN Violine

L. V. BEETHOVEN Ouvertüre zu «Die Geschöpfe des Prometheus» op. 43 (nur in Zürich) L. V. BEETHOVEN Violinkonzert D-Dur op. 61 L. V. BEETHOVEN Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 «Pastorale»

MO 8. Mai 2017 MI 10. Mai 2017

Zürich Tonhalle Zürich Tonhalle Zofingen Stadtsaal

14.30 Uhr 18.30 Uhr 20.00 Uhr

HINTER DEN KULISSEN: Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn.

20


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21


5. ABO-KONZERT I «In der Natur» | Hans Hubers 7. Symphonie

DER SCHWEIZER KLANGMALER Im Mai-Zyklus spielt das argovia philhar-

damals noch keine Musikhochschule gab,

monic eine üppig schillernde Sympho-

­gingen viele musikbegabte Schweizer

nie des Schweizer Spätromantikers Hans

zur Ausbildung nach Leipzig, denn hier hatte ­

­Huber (1852-1921).

Felix Mendelssohn Bartholdy das erste Konser ­vatorium gegründet.

Von Sibylle Ehrismann Mendelssohn sollte denn auch Hubers groMit der Symphonie von Hans Huber setzt Dou-

sses kompositorisches Vorbild werden, Huber

glas Bostock die Serie «Swiss aspects» fort,

empfahl auch später seinen Schülern in Basel

in der er sukzessive vergessene Perlen der

immer wieder, sich an Mendelssohn ein Bei-

Schweizer Musikgeschichte aufführt und auf

spiel zu nehmen. In Leipzig hatte Huber so-

CD einspielt. «Ich habe schon vor einigen Jah-

gar Clara Schumann getroffen, auch Robert

ren angefangen, mich um die Schweizer Musik

Schumanns Musik wurde für ihn wegweisend.

der Vergangenheit zu bemühen,» so Bostock. «Es ist doch interessant zu erfahren, welches

Zurück in Basel wurden schon bald erste

die Wurzeln der aktuellen Schweizer Kompo-

Werke Hubers, der übrigens auch ein begna-

nisten sind. Bei unserer Aufführung der Sym-

deter Pianist war, aufgeführt. Schon in den

phonie d-Moll von Hermann Suter 2012 haben

ersten Basler Jahren standen ein Klavierkon-

viele auch von Hans Huber gesprochen, des-

zert, ein Violinkonzert und eine Sonate für

halb begann ich mich dafür zu interessieren.»

­Violoncello Hubers auf Programmen der Allgemeinen Musikgesellschaft. Bald übernahm

Tatsächlich war es ein unvergessliches Erleb-

er an der Basler Musikschule die Leitung der

nis, als das argovia philharmonic H ­ ermann

Fortbildungsklassen, aus denen er später

Suters Sinfonie d-Moll op. 17 (1913/14) aufge-

ein Konservatorium machte. In Zürich hatte

führt hat. Die daraus entstandende CD-Ein-

Friedrich Hegar das Konservatorium gegrün-

spielung wurde von der internationalen Fach-

det, nun initiierte Huber zusammen mit Hegar

presse begeistert ­rezensiert. Aber auch das

auch den Schweizerischen Tonkünstlerverein.

Concerto da ­Camera (1952) von Peter Mieg hinterliess einen nachhaltigen Eindruck. So

Im Stadtcasino Basel wird des zu Lebzeiten

leistet Bostock mit seinem Orchester auch

gefeierten Musikers Huber mit dem «Hans

eine wertvolle d ­ okumentarische Arbeit.

Huber Saal» für Kammermusik bis heute gedacht. Als Komponist war er sehr populär, er

22

Die 7. Symphonie d-Moll von Hans Huber,

war natürlich auch in der regen Männerchor-

die nun zur Aufführung kommt, trägt den

Szene verwurzelt und dirigierte den Basler Ge-

Beinamen «Schweizerische». Huber wuchs

sangverein. Allgemein bekannt wurde er durch

in Schönenwerd auf und wirkte nach sei-

die Musik zu den beiden grossen Basler Fest-

nem Musikstudium am Konservatorium Leip-

spielen 1892 und 1901, an deren Aufführun-

zig zeitlebens in Basel. Da es in der Schweiz

gen hunderte Musikbegeisterte teilnahmen.


Hans Huber im Jahr 1916.

Mit seinen insgesamt acht Symphonien hat

Orchesterfarben immer wieder elegant auf-

Huber jedoch die schweizerische Musik

leuchten. Uraufgeführt wurde die «Schwei-

aus der reinen Männergesang- und Festspiel-

zerische» 1917 am 18. Schweizerischen Ton-

musik-Produktion hinaus zu einer symphoni-

künstlerfest in Basel, notabene unter der

schen Eigenständigkeit geführt. Seine

Leitung von Hubers Zeitgenossen Hermann

3. Symphonie hat er Richard Strauss gewid-

Suter, dessen d-moll-Symphonie oben bereits

met, dem er musikalisch dichtend nacheiferte,

erwähnt wurde.

schon seinem symphonischen Erstling gab er den Namen «Tell-Symphonie».

Was ist denn typisch schweizerisch an ­Hubers 7. Symphonie? Das Hauptthema

Diese steht ebenso in der Tonart d-Moll

­bildet die Kuhreihen-Melodie von 1710, die

wie die 7. Symphonie mit dem Beinamen

schon Franz Liszt in seinen schweizerischen

«Schweizerische». Liest man deren Satz-

Klavierstücken «Années de pèlerinage»

angaben, so wird man unweigerlich an die

(I, Nr. 8) verwendet hatte. Auch in den an-

­«Alpensymphonie» von Richard Strauss erin-

deren Sätzen klingen schweizerische Volks­

nert: 1. Auf den Bergen, 2. Ländlicher Hoch-

weisen an, so im zweiten Satz das Lied

zeitszug, 3. Abendstimmung in den Bergen,

«Vo Luzern gäge Weggis zue», oder im Ge-

4. Finale. Douglas Bostock sieht auch Paralle-

sangsthema des Englischhorns im dritten

len zu Beethovens «Pastorale».

Satz.

«

Hans Huber ist einer von den

Was macht, so frage ich Bostock, den heuti-

wenigen, die nicht bloss gründlich

gen Reiz von Hubers „schweizerischer“ Musik

gelernt haben, wie man komponiert,

aus? «Die Symphonie wurde vor genau 100

sondern in einer schönen, bedeuten-

Jahren uraufgeführt, und sie ist meisterhaft

den Menschennatur das besitzen,

orchestriert. Es ist eine reichhaltige Musik,

»

was des Komponierens, der künstle-

auch wenn sie nicht von berühmten Kompo-

rischen Mitteilung wert ist.

nisten wie Strauss oder Mahler stammt.

Hermann Kretzschmar, Deutscher

Als Schweizer müsste man auf diese Musik

Musikwissenschaftler und Dirigent

stolz sein!»

Das Klangmalerische lag Huber, er konnte ausgezeichnet instrumentieren, so dass die

TERMINE siehe Seite 20


Digital unterwegs

argovia philharmonic IM STREAM Gleich zwei neue CD-Produktionen stehen

Bergfelds Interesse an einer Zusammenarbeit

beim argovia philharmonic bis Ende die-

war gegeben, denn Aufnahmen mit grossen

ser Saison an. Eine gute Gelegenheit, um

Stars seien teuer und man habe als Produ-

dem Phänomen Coviello Classics auf den

zent dann gar keine Freiheiten hinsichtlich des

Grund zu gehen.

­Repertoires mehr. Anders beim argovia philharmonic, das mit Silk Road, British und an-

Von Dr. Verena Naegele

deren Aufnahmen neue Pfade beschreitet. In ­dieser Saison werden nun auch das 4. und

In jedem Magazin und Programmheft des

5. Abo-Konzert, unter anderem mit dem G-Dur

argovia philharmonic ist eine Seite für die

Klavierkonzert von Ravel mit Volodymyr Lav-

CD-Veröffentlichungen bei Coviello Classics

rynenko und Hans Hubers Symphonie Nr.≈7

­reserviert – eine Erfolgsgeschichte, zu der

«Schweizerische», aufgezeichnet. Als Be-

auch die hochgelobte Einspielung von Her-

weggrund gibt Bergfeld an, «dass bisher we-

mann Suters Symphonie d-Moll op. 17 beim

nig beachtete Werke unserer reichen Musik-

Label Musiques Suisse gehört. Es ist der

geschichte überhaupt ihre Wirkung entfalten

langjährigen künstlerischen Verbundenheit

können.» Es ist ein Bestreben, das auch dem

des Intendanten Christian Weidmann mit dem

argovia philharmonic am Herzen liegt.

Label Coviello Classics zu verdanken, dass diese CD-Reihe des argovia philharmonic

Daneben gibt es einen weiteren Ansporn, CDs

kontinuierlich erweitert wird.

zu produzieren, wie Christian Weidmann ausführt: «CDs sind immer noch ein gutes Mittel,

Angefangen hat alles in der Zeit, als Chris-

um auf sich aufmerksam zu machen. Neue

tian Weidmann künstlerischer Manager der

CDs werden in den Medien besprochen, ma-

Kammerphilharmonie Graubünden und an-

chen es möglich, dass man im Radio gesendet

schliessend Orchesterdirektor in Aachen war.

wird und bleiben gute Geschenkideen. Ausser-

An beiden Orten war Marcus Bosch Chefdiri-

dem hat eine eigene CD ein hohes Identifikati-

gent bzw. Generalmusikdirektor, und mit die-

onspotential.» Da spricht man ständig davon,

sem entwickelten sich auch die Beziehungen

dass die einst hoch gehandelte Silberscheibe

zu Coviello Classics. Als Christian Weidmann

längst überholt sei, und doch produziert das

dann zum argovia philharmonic wechselte,

argovia philharmonic mit Coviello Classics zu-

lag es nahe, auch hier eine Kooperation an-

sammen immer wieder neue.

zustreben, zumal die Qualität des Orchesters

24

gut und das gespielte Repertoire spannend

Warum diese Aktivitäten, wollten wir von Mo-

ist, wie Geschäftsführer Moritz Bergfeld von

ritz Bergfeld wissen: «Zum einen erscheinen

­Coviello Classics bestätigt.

unsere Einspielungen ja nicht nur auf physi-


UNSER BEITRAG FÜR GROSSEN KUNSTGENUSS WWW.GROSS-AG.CH


kalischen Tonträgern, sondern sie sind auch

auf. Damit signalisieren wir auch, dass un-

als MP3-Downloads, HD-Downloads (also

ser O ­ rchester eine hohe Qualität hat, sonst

in sehr hoher Qualität) bei den führenden

würden wir keine CDs produzieren. Ausser-

­Streaming-Diensten erhältlich. Unsere Auf-

dem widerspiegelt sich darin die Geschichte

nahmen mit argovia philharmonic veröffentli-

und die Entwicklung des Orchesters, CDs als

chen wir a ­ usserdem auf SACD. Diese Silber-

klassisches Dokumentationsmedium sozu­

scheibe enthält neben einer herkömmlichen

sagen.» Tatsächlich werden vom Publikum

CD-Schicht ein hochauflösendes Stereo-

auch wieder vermehrt Aufnahmen gekauft.

Master sowie eine Surround-Abmischung für alle, die eine Heimkino-Anlage besitzen.»

Christian Weidmann ist aber auch die Möglichkeit des Streamens ein wichtiges Anliegen:

So kann man das argovia philharmonic zu

«Mit dem Streaming nehmen wir neue tech-

Hause fast wie im Konzert hören. Dass da-

nische Möglichkeiten, aber auch neue Arten

runter unentdeckte Juwelen wie Hubers

der Vermarktung auf, wie auch neue Bedürf-

«Schweizer-Symphonie» sind – eine Einspie-

nisse des Publikums, der Kunden. Wie in vie-

lung übrigens, die Chefdirigent Douglas Bos-

len ­anderen Bereichen vermischen auch hier

tock besonders am Herzen liegt – macht

Analoges und Digitales immer mehr. Für uns

CD-Produktionen besonders spannend. Die

als Orchester spielt es keine übergeordnete

Verkaufszahlen spielen dabei eine unterge-

Rolle, ob jemand eine CD kauft oder uns über

ordnete Rolle, es darf auch gestreamt wer-

Spotify, Apple Music oder Deezer hört. Wir

den. Wichtig für Isabel Kriszun, beim argovia

möchten alle Möglichkeiten nutzen, dass man

philharmonic für das Marketing zuständig,

uns hören kann.» Demnächst werden zwei

ist unter anderem der Imagetransfer: «Wir le-

neue Aufnahmen mit Ravel und Huber, aber

gen die CDs an den Konzertabenden jeweils

auch mit Beethoven, das Repertoire erweitern.

Alle bei Coviello Classics erschienenen CDs stehen bei zahlreichen Streamingportalen zum Hörgenuss bereit.

Auf dem YouTube-Kanal des argovia philharmonic sind alle Konzertvideos zu sehen. Abonnieren Sie den Kanal und werden Sie informiert, sobald ein neues Video dazukommt.

Über Facebook erfahren Sie Hintergründe zu aktuellen Produktionen, stöbern durch Foto-Alben, oder lernen unsere Solisten in kleinen VideoPorträts kennen. Liken Sie das ­argoviaphil und folgen Sie uns auch virtuell!

Nicht in den sozialen Medien? Kein Problem! Besuchen Sie www.argoviaphil.ch/social oder scannen Sie den folgenden QR-Code.

26


Auf CD geb(r)annt

ARGOVIA PHILHARMONIC BEI COVIELLO CLASSICS Die Kollektion der CDs des argovia philharmonic mit seinem Chefdirigenten Douglas Bostock bei Coviello Classics wächst und wächst. Weitere Produktionen sind bereits in Planung. Alle CDs erscheinen in SACD-Qualität. Sie sind ­erhältlich an den Abo-Konzerten, über die Geschäftsstelle des argovia philharmonic sowie im Fachhandel. (CHF 15.-/CHF 10.- für Mitglieder und Abonnenten)

BRITISH Musik aus der Heimat des argovia philharmonic Chef­ dirigenten Douglas Bostock. Diese vierte CD in der ­Live-Serie mit Coviello Classics schliesst einen ersten inhaltlichen Bogen ab, der mit SWISS ASPECTS begonnen hat. Zu hören sind: Elgars Ouvertüre «Froissart», Vaughan Williams 5. Symphonie und Holsts «Japanische Suite». FANTASTIQUE «Eine weitere Aufnahme mit Berlioz’ Symphonie Fan­tas­ tique – muss das sein?» So fragte Radio SRF 2 Kultur in seiner CD-Besprechung im August 2015 – und lieferte die Antwort gleich mit: «Oh ja, es muss!».

SILK ROAD So geheimnisvoll das CD-Cover, so berauschend der Inhalt: Ikuma Dans «Silk Road», Alexander Borodins «Steppenskizze» und Ferruccio Busonis «Turandot Suite» entführen in farbige Welten. Ein CD-Käufer gesteht: «Meine Frau und ich hören die CD immer beim Kochen.» Was für ein Kompliment!!

SWISS ASPECTS Einer der ganz grossen Höhepunkte der Jubiläumssaison 2012/13 des argovia philharmonic: Der Live-Mitschnitt des Jubiläumskonzerts vom 20. April 2013 mit Werken fünf Aargauischer Komponisten. Paul Ballyk von Expeditionaudio.com schreibt: «Eine der herausragendsten Kollektionen von Musik des mittleren 20. Jahrhunderts seit Langem!«

27


Foto: Priska Ketter Douglas Bostock und die Musikerinnen und Musiker kurz vor dem Auftritt.

Douglas Bostock über sein argovia philharmonic

AUFSCHWUNG! In der letzten Zeit hat sich viel getan beim

Gibt es auch für das Publikum einen neuen,

argovia philharmonic. Und so macht es

vielleicht umfassenderen Blick auf das

nicht nur Sinn, sondern bereitet angesichts

­symphonische Schaffen von Beethoven, auch

der positiven Entwicklungen auch grosse

dank Deiner Programmierung?

Freude, mit Chefdirigent Douglas Bostock darüber zu diskutieren.

DB: Generell kann man sagen, dass unser Beethoven-Projekt beim Publikum sehr gut

Dr. Verena Naegele im Gespräch mit Douglas

aufgenommen wurde. Es wird geschätzt, alle

Bostock

Symphonien in so kurzer Zeit erleben zu dürfen. Das erste Programm mit dem Berg-Violin-

Zum Gespräch treffen wir uns während des

konzert in der Mitte war sicher für unser Pub-

3. Abo-Zyklus, bei dem auch Beethovens

likum eine Herausforderung, aber es war eine

7. Symphonie gespielt wird. Und da sind wir

gute Möglichkeit, die zweite Wiener Schule

schon beim ersten Thema: Beethoven.

zu thematisieren. Das Januar-Programm mit Schumann und Brahms war einleuchtender,

Wie beurteilst Du unser grosses Beethoven-

ein typisches, deutsches Romantik-Konzert.

Projekt, nachdem drei Symphonien aufgeführt worden sind?

Was erwartet das Publikum in der zweiten Beethoven-Saison an besonderen musikali-

Douglas Bostock (DB): Dem Orchester ist

schen Leckerbissen?

mit der Aufführung der Symphonien Nr. 1 und

28

Nr. 5 im September 2016 ein toller Einstieg

DB: Der Auftritt in der Reithalle Aarau im Sep-

geglückt. Mir war damals wichtig, gemein-

tember ist etwas ganz Besonderes, auch

sam den Zugang zu Beethoven zu definieren,

wenn wir dieses Programm, das in Koopera-

mit Tempi, die nahe an Beethovens Anga-

tion mit dem Theater Marie entsteht, nicht im

ben aus dem Jahre 1817 sind, mit Naturfellen

Rahmen der Abo-Konzerte spielen: Wir füh-

bei den Pauken, ohne Vibrato bei den Strei-

ren die 3. Symphonie «Eroica» zusammen mit

chern. Man könnte noch vieles erwähnen. Das

dem Monumentalwerk «Wellingtons Sieg oder

argovia philharmonic hat wunderbar transpa-

die Schlacht bei Victoria» auf. Das Stück ist

rent gespielt, mit forschen Sforzati und damit

sozusagen eine Beethoven-Symphonie, die

auch kontrastreich, und dies hat sich bei der

wir sonst nicht spielen würden, mit Fanfaren,

7. Symphonie im Januar fortgesetzt.

Pauken und Trompeten. Mir schwebt


eine inszenierte Aufführung vor, bei der es

Den Aufschwung des argovia philharmonic

auch K ­ anonenschüsse geben wird – das

hast Du als Chefdirigent nachhaltig

passt doch super in die Reithalle!

mitgestaltet. Seit dem Amtsantritt des Intendanten Christian Weidmann hat das

Eine Delikatesse dieser Saison ist sicherlich

­Orchester rasant an Fahrt gewonnen. Wie

die Symphonie von Hans Huber, die «Schwei-

wirkt sich das auf Deine Arbeit aus?

zerische». DB: Ausschliesslich positiv. Mit Christian DB: Es ist schade, dass Hans Huber, der aus

Weidmann habe ich einen kompetenten Part-

Schönenwerd stammende Komponist, so stark

ner an der Seite, der innovativ ist und viele

in Vergessenheit geraten ist. Seine wirklich

Ideen zur Weiterentwicklung des Vereins und

­hörenswerte Musik pendelt zwischen Dvořák,

seiner Aktivitäten eingebracht hat. Dieser Auf-

Brahms und Richard Strauss, sogar Mahler, und

schwung hat auch das Orchester erfasst: Das

sie passt bestens in unsere O ­ rchesterpflege der

Unternehmen argovia philharmonic hat insge-

romantischen Symphonien. Es ist eine fantas-

samt eine unglaubliche positive Ausstrahlung

tische, erstklassige M ­ usik, reichhaltig und far-

gewonnen.

big instrumentiert, ich bin überzeugt, dass alle ­Zuhörer begeistert sein werden!

Dazu gehört auch, dass die Abo-Konzerte ­immer sehr gut besucht bis ausverkauft sind.

Im April findet Dein Meisterkurs Dirigieren in

Das Kultur und Kongresshaus Aarau ist zu

Boswil statt. Warum dieser Kurs?

klein, die Reithalle ruft...

DB: Junge Dirigenten zu unterrichten ist mir ein

DB: Ja, die Reithalle, sie ist sehr ­wichtig

ganz wichtiges Anliegen geworden. Ich möchte

für das Orchester. Du kannst Dich sicher

dem Nachwuchs helfen, die Jungen fördern

noch an meine kurz nach meinem Amts-

und unterstützen, weshalb ich ungewöhnlich

antritt g ­ eäusserte Vision von der Aargauer

viele Dirigier- und Meisterkurse gebe. Z ­ wischen

­Philharmonie erinnern. Inzwischen sind viele

Juli 2016 und Juli 2017 sind dies fünfzehn

Ideen kreiert und wieder verworfen worden.

Kurse in der ganzen Welt, sei es in Japan,

Aber nun sind wir ein grosses Stück wei-

Singapur, Deutschland, Portugal oder der

ter, die Reithalle Aarau könnte endlich unser

Schweiz. Den Boswiler Kurs halte ich bereits

­musikalisches Z ­ uhause werden. Das Orches-

zum siebten Mal, er ist mittlerweile so etabliert,

ter könnte in akustisch tragender Umge-

dass wir sorgfältig auswählen können und lei-

bung die gewonnene klangliche Ausstrahlung

der auch viele Bewerber ablehnen müssen.

­erweitern. Ein eigenes Heim, in dem es klingt, ­ das wäre toll!

Was bedeutet denn dieser Meisterkurs für das argovia philharmonic?

Das Orchester ist die eine Seite, aber was bringt den Aar(g)auerinnen und Aar(g)auern

DB: Wir treten ja jeweils in einer Kammeror-

die Umgestaltung der Reithalle?

chester-Besetzung auf, die mitwirkenden Musikerinnen und Musiker sind gerne mit dabei. Sie

DB: Es ist doch für alle eine fantastische

lernen viel über das Dirigieren, besonders wert-

­Aussicht, mitten in der Kantonshauptstadt ein

voll und spannend ist der Austausch zwischen

kulturelles Zentrum zu erhalten – ein historisch

mir als Dozenten, dem Orchester und den Diri-

wunderbarer Raum mit moderner Infrastruk-

gierstudierenden. Der Kurs ist öffentlich, und so

tur. Die umgestaltete Reithalle wirft sicher-

erhält auch das Publikum einen Einblick darin,

lich ein positives Image auf den Aargau, und

was es zum Dirigieren alles braucht.

das argovia philharmonic etabliert sich noch ­nachhaltiger als eines der tragenden Orchester der Schweiz! 29


Michael Schraner

Carl Orffs szenische Kantate in der Alten Reithalle Aarau

CARMINA BURANA Michael Schraner ist der innovative

-Schülern. Längst zieht dieses dynamische

und engagierte Nachfolger von Thomas

Ensemble junge, ambitionierte Chorbegeis-

­Baldinger als Chorleiter im Aargau. Nun

terte aus dem ganzen Kanton an. «Wir machen

widmet er sich mit zwei seiner Chöre Carl

gerne stilüberschreitende Klangexperimente,

Orffs Carmina Burana in einer speziel-

Collagen und Aufführungen, in denen impro-

len Fassung, in der die Schlagzeuger des

visatorische Elemente zum Tragen kommen»,

argovia philharmonic eine tragende Rolle

so Schraner zum Programm des C21. Da wird

spielen.

zum Beispiel in Bach-Kantaten mit sogenannten «Loops» gearbeitet, wobei zwei Takte ver-

Von Sibylle Ehrismann

grössert, also zwanzigmal wiederholt werden, das klingt wie Minimal music.

Schon bei seinen ersten Gehversuchen als

30

junger Chorleiter fiel auf, dass Schraner neue

Nun bringt Schraner mit dem C21 und dem

Wege geht. Einige haben erlebt, wie er mit

Chor der Alten Kantonsschule Carl Orffs

der Kantorei der Stadtkirche Aarau für den

szenische Kantate Carmina Burana in die

­liturgischen Gesang neue Ideen entwickelte.

Alte R ­ eithalle Aarau. Die Carmina Burana ist

2010 gründete er dann den C21-Chor mit

vor a ­ llem rhythmisch packend und hat eine

ehe­maligen Aarauer Kanti-Schülerinnen und

­suggestive, ja schon fast archaische Sog­


Pascal Iten mit seinem speziellem Schlagzeuginstrumentarium bei Saties «Parade». Foto: Priska Ketterer

wirkung. Orff hat für pädagogische Zwecke

Orffs Schlagwerk ist reichhaltig, da kom-

selber Instrumente erfunden und gebaut, die

men auch Ratschen, Kastagnetten, Schlitten­

Orff-Instrumente, und verwendet mit Vorliebe

glocken und drei Glockenspiele vor. «Vor allem

exotische Schlagzeug-Utensilien.

die Glocken sind sehr effektvoll eingesetzt», schwärmt Pascal Iten. Dass er mit ausser­

Deshalb leuchtet auch die reduzierte Fassung

gewöhnlichem Instrumentarium ausgezeich-

für Klaviere und Schlagzeug, die der Orff-

net umgehen kann, hat der Solo-Schlagzeuger

Schüler Wilhelm Killmayer 1956 eingerichtet

bereits in der vergangenen Saison bewiesen,

hat, durchaus ein. Pascal Iten, Solo-Schlag-

als er in Saties «Parade» mit dem eigens da-

zeuger beim argovia philharmonic, ist in der

für kreierten Bouteillophon, einem Glücksrad,

Alten Reithalle mit von der Partie: «In der Car-

­einer Schreibmaschine und weiteren Spezial­

mina Burana gibt es Nummern, für die man

instrumenten gekonnt eine Jahrmarktumge-

idealerweise sechs Schlagzeuger braucht,

bung imitierte. Spannend wird das Projekt in

wir spielen es mit nur vier Schlagzeugern und

der Alten Reithalle also allemal.

­einem Solo-Pauker, der nur Pauke spielt.»

TERMINE Carmina Burana Kammerchor C21 C. ORFF Carmina Burana Kantichor AKSA argovia philharmonic Schlagzeugensemble TOMAS DRATVA/LUDOVIC VAN HELLEMONT Klavier AMELIA SCICOLONE Sopran, JOAQUíN ASIÁN Tenor, MICHAEL ANNER Bariton MICHAEL SCHRANER Leitung SA 13.  Mai 2017 SO 14.  Mai 2017

17.00 Uhr 11.00 Uhr

Aarau Alte Reithalle Aarau Alte Reithalle

Tickets: www.chor-c21.ch

31


Mendelssohntage Aarau 2016 im Rückblick

MENDELSSOHNTAGE MIT ÜBERRASCHUNGEN Die Mendelssohntage Aarau, die von

Das Programm war derart ungewöhnlich und

Christian Weidmann, Intendant des argovia

originell, dass nicht nur prominente Gäste

philharmonic, und Dieter Wagner, Kan-

im Publikum sassen, sondern auch Radio

tor der Stadtkirche Aarau, geleitet werden,

SRF eine Aufzeichnung davon erstellte und

­haben sich bestens etabliert. Dies das er-

am 27. November 2016 sendete. Beim Kon-

freuliche Fazit nach der zweiten Ausgabe

zert war die hier Schreibende Zeugin eines

im November 2016.

spannenden Zusammentreffens: Chefdirigent Douglas Bostock traf zum ersten Mal auf den

Von Dr. Verena Naegele

Urenkel William Sterndale Bennetts, der auf Einladung des argovia philharmonic eigens

Über den Anfang der Mendelssohntage sagt

dafür aus England angereist war. «Ich kannte

Christian Weidmann: «Die Initiative kam von

Barry Bennett von unseren Korresponden-

Dieter Wagner, er hatte die Idee, jeweils um

zen her, die ich mit ihm vor Jahren für eine

den Reformationstag herum Mendelssohn

CD-Einspielung der Werke geführt habe, die

zu thematisieren. Ein Festival in Aarau ist im

heute Abend zu hören sind», erzählte Douglas

Sinne des argovia philharmonic, es hat eine

Bostock voller Begeisterung.

andere Ausstrahlung als unsere regulären Abo-Konzerte. Durch die Zusammenarbeit

Die Begrüssung fiel entsprechend herzlich

mit Dieter Wagner müssen wir nicht alleine ein

aus. «Ich erhielt damals von Barry Bennett

Festival stemmen, sondern haben einen krea-

eine Kopie der Originale zur Durchsicht», so

tiven Partner, der durch seine kirchlichen Insti-

Douglas Bostock weiter. Auch der aus Lon-

tutionen, die er vertritt, unseren Wirkungskreis

don angereiste Urenkel des Komponisten

vergrössert.»

zeigte sich hocherfreut: «Ich habe die beiden Werke ‹The Najades› und die Sympho-

Zwar konnte der «Hit» der ersten Austragung,

nie g-Moll in meinem Leben bisher höchstens

der Auftritt des Tölzer Knabenchors, nicht

je sechs Mal live gehört», erklärte der quirlige

wiederholt werden, wie Weidmann weiter aus-

und joviale Engländer. «Dass heute Abend

führt, dafür bestritt das argovia philharmonic

Douglas Bostock dirigiert, ist für mich eine

das Eröffnungskonzert mit drei bemerkens-

ganz besondere Freude, denn ich kenne und

werten Schweizer Erstaufführungen. Gespielt

schätze seine Einspielung auf CD sehr.»

wurden Werke von William Sterndale Ben-

32

nett, einem Zeitgenossen Mendelssohns, den

Welches Werk seines komponierenden

kaum jemand kennt. Dazu kam eine weitere

­Urgrossvaters er wohl sonst noch dem

Novität: Das bestens disponierte argovia phil-

argovia philharmonic zur Aufführung emp-

harmonic präsentierte mit dem 3. Klavierkon-

fehlen würde, verriet Barry Bennett eben-

zert von Mendelssohn ein Fragment, das vom

falls: «Das 4. Klavierkonzert, das 1839 durch

Musikwissenschaftler Larry Todd rekonstruiert

Mendelssohn im Gewandhaus Leipzig

und zu einem Konzertstück ergänzt wurde.

­uraufgeführt wurde, ist sehr schön.»


Foto: Priska Ketterer v.l.n.r.: Douglas Bostock, Barry Bennett, Verena Naegele, Jürgen Ernst (Direktor Mendelssohn-Haus), Cornelia Thierbach, Christian Weidmann, Dieter Wagner

Auch die Kammermusik sei empfehlenswert.

Solist des Eröffnungskonzerts, durch den

Als musikalische Entdeckung pries die eben-

Raum. Er freue sich enorm auf das Konzert,

falls nach Aarau gereiste stv. Direktorin des

versicherte er im Gespräch. Und nach dem

Mendelssohn-Hauses Leipzig und Leiterin

Konzert gab er Auskunft über das 3. Klavier-

des dort angesiedelten Museums, Cornelia

konzert von Mendelssohn, das er 2009 urauf-

Thierbach, die Werke von Sterndale Bennett.

geführt hatte: «Seither habe ich es nicht mehr

Sie hatte eine kleine, aber feine Ausstellung

gespielt, weil es seltsamerweise niemand

zu Felix Mendelssohn Bartholdy mitgebracht,

mehr wollte. Dabei handelt es sich um ein

die während des Festivals im Stadtmuseum

grossartiges und mitreissendes Werk.»

Aarau gezeigt wurde. In der Tat spielte Kirschnereit derart einDie Beziehung von Mendelssohn mit Stern-

fühlsam, dass ihn das argovia philharmonic

dale Bennett ist durch 33 Briefe Mendels-

­sogleich für ein Abo-Konzert in der nächs-

sohns gut dokumentiert. Der berühmte Kom-

ten Saison verpflichtet hat. Welches Werk der

ponist schätzte den Engländer so sehr, dass

bekannte Pianist spielen wird, sei an dieser

er ihm das Manuskript zur Hebriden-Ouver-

Stelle noch nicht verraten. Und die Mendels-

türe schenkte. Heute befindet sich der Nach-

sohntage? Sie finden natürlich auch wieder

lass von William Sterndale Bennett in der

im November 2017 statt. Im Mittelpunkt wird

Bodleian Library London. Auch Dieter Wagner

dann Mendelssohns «Reformationssympho-

zeigte sich von dessen Musik begeistert und

nie» stehen, womit das Jahr der Reformation

diskutierte mit Barry Bennett mögliche Chor-

gebührend geehrt wird. Und wie sieht das

werke für eine Aufführung bei den Mendels-

Festival-Programm sonst noch aus? «Lassen

sohntagen. Wohl war es nicht das letzte Mal,

Sie sich überraschen», lautet die verschmitzte

dass Werke von Bennett in Aarau erklungen

Antwort der beiden Festival-Verantwortlichen

sind, zu entdecken gibt es noch Vieles.

Dieter Wagner und Christian Weidmann.

Während unserer Diskussionsrunde in der

MENDELSSOHNTAGE AARAU 2017

Stadtkirche sauste Matthias Kirschnereit, der

2. - 5. November 2017 33


Musikvermittlung – eine Herzensangelegenheit

UNSER ZUKÜNFTIGES PUBLIKUM Das argovia philharmonic sorgt nicht

Publikum.» Die klassische Musik muss den

nur im Konzertsaal für unvergessliche

Kindern vermittelt werden, sie ist nicht ein-

­Momente. Ein wichtiges Augenmerk gilt

fach Allgemeingut. «Wenn nicht an den Schu-

der Musikvermittlung für Jugendliche,

len, wo dann?» fragt er lachend. Recht hat

eine Herzenssache, wie ein Blick hinter

er, doch eine positive Vermittlung gelingt nur,

die K ­ ulissen zeigt.

wenn die beteiligten Musiker ein Gespür für die Kinder mitbringen.

Von Dr. Verena Naegele Zu diesen Enthusiastinnen gehört Susanne Den Jugendclub haben wir im Magazin Nr. 7

Dubach, die seit 2002 beim argovia philhar-

schon vorgestellt, doch bildet diese beliebte

monic in den Reihen der ersten Geigen spielt.

Begleitveranstaltungsreihe zu den Abo-Kon-

«Mir macht es sehr viel Spass, mit Schülern

zerten nur die Spitze des Eisbergs. Verant-

zu arbeiten, sie sind ein tolles und durchaus

wortlich für eine ganze Palette von Aktivitäten

auch kritisches Publikum.» Susanne Dubach

ist Adrian Zinniker, den viele als Klarinettisten

stammt, wie auch Adrian Zinniker, aus einer

des argovia philharmonic kennen und schät-

Lehrerfamilie, beide bringen von daher ein be-

zen. Als Leiter der Musikvermittlung gehört es

sonderes Flair für die Wünsche und Anliegen

unter anderem zu seinen Aufgaben, Projekte

der Kinder mit. «Till Eulenspiegel» heisst eines

mit Schulen zu realisieren.

der Schulhausprojekte, bei dem das berühmte gleichnamige Orchesterstück von Richard

Im Gespräch zeigt sich sofort Adrian Zinni-

Strauss in einer Bearbeitung für fünf Instru-

kers Passion: «Solche Projekte sind sehr wich-

mente von Musikern des argovia philharmonic

tig und wertvoll, weil wir an den Schulen die

gespielt wird.

jungen Menschen erreichen, unser künftiges Der gesamte Anlass dauert zwei Stunden, was schon zeigt, dass nicht einfach das Stück Adrian Zinniker und weitere Orchestermitglieder stehen den Schülerinnen und Schülern sogar noch kurz vor dem Konzert Rede und Antwort.

aufgeführt wird. Zuerst werden die beteiligten Instrumente vorgestellt, und sie dürfen von den Jugendlichen auch mal in die Hand genommen werden. Auf die Frage, ob es nicht schwierig sei, die Aufmerksamkeit der ­Jugendlichen so lange zu halten, lacht Susanne Dubach: «Dann lassen wir sie tanzen, mal langsam, mal schnell, und das geht nur,

34

Foto: Priska Ketter

wenn man die Musik konzentriert erfasst.»


Kein Wunder findet Susanne Dubach sofort den Draht zu ihrem jungen Publikum, sie spielt neuerdings auch in der Kultband «Gotthard» die Geige im Hintergrund. Berührungsängste zu Crossover-Projekten kennt sie nicht, und die Kinder wissen das zu schätzen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die die Geigerin leicht

Zu Gast im Schulhaus Spreitenbach.

und locker löst. Neben den Schulhauskonzerten veranstaltet

«Ich kann mich noch gut an eine Vorführung

das argovia philharmonic öffentliche Familien-

des ‹Till Eulenspiegel› in Spreitenbach erin-

konzerte. Nach «Der Karneval der Tiere» und

nern», ergänzt Adrian Zinniker, «wir hatten

«Der Zauberstab» läuft am ersten und zwei-

­einen Heidenrespekt vor dem Anlass, da viele

ten Märzwochenende unter dem Titel «Die

Jugendliche aus sogenannten bildungsfernen

Zeitmaschine» bereits der dritte Anlass die-

Familien stammten. Schliesslich wurde es für

ser Saison. Das Publikum erlebt dabei meh-

uns Musiker zu einem ganz besonderen Er-

rere Zeitepochen, in denen ganz verschiedene

lebnis, weil wir auf aussergewöhnlich inter-

­Musikstile zu hören sind. Mit von der Partie ist

essierte und begeisterte Schüler trafen.» Das

als Erzähler Jürg Steigmeier, bekannt für seine

­Bedürfnis, klassische Musik kennen zu lernen,

Fähigkeit, Jung und Alt in wundersame Welten

ist da, und das argovia philharmonic bietet

zu entführen. Für spannende Hörerlebnisse

­dafür ­altersgerechte Plattformen.

sorgt eine Blechbläserquintett des argovia philharmonic, es wird also geblasen, und nicht

Dazu gehören die «Bremer Stadtmusikanten»,

gestrichen.

die für Kindergarten- bis Mittelstufen-Klassen gedacht sind. Adrian Zinniker hat eigens

Die Familienkonzerte sind sehr beliebt. Und

dafür Stücke von Mozart, Brahms und an-

es kommt auch vor, dass Schüler, die ein

deren Komponisten zusammengestellt. Und

Schulhauskonzert erlebten, danach mit ihren

auch hier gilt, dass auf spielerische Weise die

­Eltern ein Abo-Konzert des argovia philhar-

­Instrumente vorgestellt werden. «Susanne

monic ­besuchen. Der Austausch klappt also,

­Dubach ist dabei eine grosse Unterstützung»,

und die Ideen zu neuen Projekten sprudeln

erzählt Zinniker, «sie kann auf Abruf sowohl

bei ­Adrian Zinniker auch. So verrät er, was er

das Beethoven-Violinkonzert anspielen, als

für die nächste Saison im Köcher hat. Geplant

auch etwa die Melodie von Star Wars, die alle

ist ein Projekt mit der jungen, erfolgreichen

Kinder kennen.»

­Autorin und Regisseurin Anna Papst. «Sechs Menschen» heisst das Musiktheater, das man

Susanne Dubach (links) mit einer Laienformation im Rahmen von «Aarau klingt!».

mit der Primarschule Zehntenhof in Wettingen ­realisieren möchte. Adrian Zinniker programmiert die Musik, darunter Mauricio Kagels schräge «10 Märsche, um den Sieg zu verfeh-

Foto: Priska Ketter

len». Wenn das nicht Lust auf mehr macht?

35


Was geschah von November bis Januar

RÜCKBLICK Die Wintermonate sind traditionsgemäss eine intensive Konzertzeit für ein S ­ ymphonieorchester. Mit einigen Zahlen und Fakten zu den Monaten November bis Januar schauen wir auf ein ­besonders abwechslungsreiches Programm zurück.

37

künstlerisch erfolgreich in der Schweizer

Konzerte

Orchesterlandschaft positioniert. Zudem

Nicht nur für ein Projektorchester sind 37 Konzerte in 3 Monaten eine stolze Zahl. Kaum ein Schweizer Orchester hat in den vergangenen Monaten eine solche inhaltliche Breite und hohe Anzahl an Konzerten gespielt. Und wir werden nicht müde, hochstehende klassische Musik so oft wie möglich auf die Bühne zu bringen.

15

renommierte Gastdirigenten vor, die die Arbeit mit dem Orchester sehr schätzen. Als Solisten lädt das Orchester stets international bekannte Künstler ein oder bietet jungen aufstrebenden Solisten eine wichtige Plattform.

143 18

Musikerinnen und Musiker

Spielorte

Das argovia philharmonic ist im gesamten

aus über

Nationen

Kanton zu Hause. Es verfügt nicht über ein

Douglas Bostock schwärmt von einer

Stammhaus und ist sozusagen immer auf

besonderen Atmosphäre innerhalb des

Tournee. Das erfordert Flexibiltät und

Orchesters. Die Probespiele für eine Orches-

Anpassungsvermögen auf verschiedenen

terstelle im argovia philharmonic sind auf

Ebenen. Ausserdem ist das Orchester

bemerkenswertem Niveau. Es bewerben sich

ständig auf der Suche nach neuen, innovati-

die gleichen Leute, die auch zu den «grossen»

ven Spielorten wie Autohäusern, Höhlen,

Orchestern gehen. Viele davon sind junge

Gärten uvm.

Musiker, die nicht in ein Berufsorchester mit

4

ständigem Betrieb möchten, sondern die

Konzerte ausserhalb des Aargaus

Projektarbeit bevorzugen. Von diesem Wunsch nach alternativen Lebensformen

Immer wieder gastiert das argovia philharmo-

profitiert das argovia philharmonic.

nic auch ausserhalb der Kantonsgrenze und

5

wirkt dadurch als kultureller Botschafter des Aargaus.

4

Dirigenten

10

unterschiedliche Formationen

Das argovia philharmonic ist wandelbar und unglaublich flexibel. Es ist zugleich Sympho-

Solisten

Der britische Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent des argovia philharmonic und hat das Orchester in dieser Zeit 36

stehen dem Orchester immer auch wieder

nieorchester, Kammerorchester, Brass Band, Big Band, Salonorchester, Ball Room Orchestra, Streichquintett, Cellosextett, Filmmusikorchester etc.


Stellvertretend für die 13'739 Zuhörerinnen und Zuhörer der letzten drei Monate: Kinder und Eltern im ausverkauften Familienkonzert mit Fabienne Hadorn am 18. Dezember 2016 im Kultur & Kongresshaus Aarau. (Foto: Patrick Hürlimann)

13’739

ZuhörerInnen

2

Schulhauskonzerte

Das argovia philharmonic findet in der Aargauer

Und wenn die Kinder nicht zu uns kommen, dann

Bevölkerung einen grossen Zuspruch. Die Auslas-

gehen wir eben zu ihnen. Unseren Bildungsauftrag

tung der Säle tendiert zu 100% hin und das

nehmen wir sehr ernst, denn was gibt es Schöneres,

Publikum wird immer durchmischter. Einmal

als jungen Menschen klassische Musik und die

mehr ein Beweis dafür, wie lebendig klassische

damit verbundenen Emotionen näherzubringen?

Musik ist!

8

Konzerteinführungen mit

Zuhörinnen und Zuhörern

475

10 %

Neue Facebook-Likes

Nicht nur in den Konzertsälen wachsen unsere Besucherzahlen, auch unsere Facebook-Commu-

Vor jedem Symphoniekonzert erfährt das interes-

nity wird immer grösser – wir nähern uns der

sierte Publikum von Dr. Verena Naegele Wissens-

3000-er Marke! Mit spannenden und exklusiven

wertes, Interessantes und Spannendes zum

Inhalten sind wir in den Social Media unterwegs.

bevorstehenden Konzertabend.

6

4

Workshops für Kinder

Neue Videos auf YouTube

Schritt für Schritt wächst unser digitaler Konzert-

Im 2015 gegründeten Kinder- und Jugendclub

saal auf YouTube. In den vergangenen Wochen

setzen sich Kinder und Jugendliche zwischen

kamen auf dem argoviaphil-YouTube-Kanal Konzert-

5 und 14 Jahren mit Musik und dem Orchester

videos u.a. aus unserem Gastkonzert vom ver­

auseinander. Es stehen kreative Ateliers, Proben-

gangenen September in der Tonhalle Zürich dazu.

und Konzertbesuche auf dem Programm. Dies ist unser Publikum der Zukunft. 37


9 Gründe für (m)ein argoviaphil-Abo

DAS ABO 2017/2018 1. Ich habe immer meinen festen Platz im Konzert. 2. Trotz Abo bleibe ich aber flexibel: Ich kann meinen Platz für einzelne Konzerte kostenlos umtauschen oder auch den Tag wechseln. 3. Ich erhalte das Konzertprogramm drei Wochen vor dem Konzert kostenlos zugestellt. 4. Der Preis eines Abos beinhaltet gegenüber einem Kauf von Einzelkarten einen Rabatt von 20%. 5. Ich bekomme 1 Freikarte zu einem Konzert meines Abos nach Wahl, und kann so jemanden zu einem Konzert einladen. 6. Ich erhalte einen Gutschein für einen Willkommensdrink an der Bar im Foyer, einzulösen an einem Konzert nach Wahl. 7. Ich erhalte ein exklusives Abonnenten-Geschenk. 8. Ich kann an der Saisonprogrammvorstellung mit Apéro teilnehmen. 9. Ich bekenne mich zum argovia philharmonic, einer unentbehrlichen musikalischen Institution im Kanton Aargau. Informieren Sie sich im Konzertfoyer oder schauen Sie vorbei auf www.argoviaphil.ch. DAS ABO 2017/2018 Am 22. April stellen Chefdirigent Douglas Bostock und Intendant Christian Weidmann den bestehenden Abonnentinnen und Abonnenten, aber auch am Abo Interessierten, die neue Abo-Saison vor. Weitere Informationen zu diesem Anlass unter: www.argoviaphil.ch/Abo Die Abo-Broschüre 2017/2018 kann ab 24. April per Mail oder online angefordert werden.

TICKETS TICKETPREISE ABO-KONZERTE AARAU UND BADEN Regulär AHV Jugendliche ab 13 und Studenten/Lehrlinge Kinder bis 12 Jahre Inhaber Musik-Pass (nur an der Abendkasse)

Kat I CHF 64.– CHF 58.– CHF 32.– CHF 10.– CHF   5.–

Kat II CHF 53.– CHF 48.– CHF 27.– CHF 10.– CHF   5.–

Kat III CHF 46.– CHF 42.– CHF 23.– CHF 10.– CHF   5.–

Regulär

Kat I CHF 46.–

Kat II CHF 40.–

Kat III CHF 34.–

FAMILIENKONZERTE Paare mit allen Kindern bis 12 Jahre Erwachsene Jugendliche ab 13 und Studenten/Lehrlinge Kinder bis 12 Jahre

CHF 50.– CHF 25.– CHF 10.– CHF   5.–

SYMPHONIEKONZERTE Beinwil am See, Rheinfelden, Villmergen, Zofingen

VORVERKAUF Karten für alle eigenveranstalteten Konzerte sind über www.argoviaphil.ch erhältlich. Sämtliche Vorverkaufsstellen finden Sie unter www.argoviaphil.ch. 38


MUSEEN lM KULTURKANTON AARGAU

SCHLOSS LENZBURG – MUSEUM AARGAU

SCHLOSS HALLWYL – MUSEUM AARGAU

SCHLOSS WlLDEGG – MUSEUM AARGAU

Wer die Ziehbrücke zum Schloss überwunden hat und durch das Holztor den Hof betritt, taucht in die rund 1000-jährige Geschichte der Burg ein.

Vom romantischen Wasserschloss ist es nur ein Sprung zum Naturschutzgebiet am Hallwilersee. Verbinden Sie Geschichte, Kultur und Natur zu einem spannenden Ausflug! Thema 2015: «Die Eidgenossen kommen!»

Die barocke Schlossdomäne ist ein authentischer Erlebnisort der Geschichte und der historischen Gartenkultur. Im Nutz- und Lustgarten wachsen über 300 seltene Gemüse- und Pflanzenarten, angebaut und betreut von der Stiftung ProSpecieRara.

1. April – 31. Oktober 2015 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr

Thema 2015: «Die Eidgenossen kommen!»

Schloss Hallwyl, Seengen Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosshallwyl.ch

1. April – 31. Oktober 2015 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr

KLOSTER KÖNlGSFELDEN – MUSEUM AARGAU

LEGlONÄRSPFAD – DER RÖMER-ERLEBNlSPARK

AARGAUER KUNSTHAUS AARAU

Das Kloster wurde von der Witwe König Albrechts I. gestiftet und diente als Memorialort der Habsburger. Die far bigen Glasfenster zählen zu den herausragendsten Werken europäischer Glasmalerei im Spätmittelalter.

Auf Spiel- und Thementouren tauchen Besucher in die faszinierende Geschichte des einzigen römischen Legionslagers der Schweiz ein. Der Legionärspfad ist ein Ausflugsziel für Familien, Erwachsene und Gruppen.

Thema 2015: «Die Eidgenossen kommen!»

1. April – 31. Oktober 2015 Di – Fr 9 – 17 Uhr Sa/So und allg. Feiertage 10 – 18 Uhr

Das Aargauer Kunsthaus beherbergt eine der schönsten und grössten Sammlungen Schweizer Kunst vom 18. Jahrhundert bis heute. Zahlreiche Sonderausstellungen widmen sich der zeitgenössischen Kunst aus dem In- und Ausland.

Thema 2015: «Die Eidgenossen kommen!» 1. April – 31. Oktober 2014 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Lenzburg Telefon +41 (0)848 871 200 www.ag.ch/lenzburg

1. April – 31. Oktober 2015 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Kloster Königsfelden, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.klosterkoenigsfelden.ch

Legionärspfad Vindonissa, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.legionaerspfad.ch

Schloss Wildegg Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosswildegg.ch

Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr Aargauerplatz, Aarau Telefon +41 (0) 62 835 23 30 www.aargauerkunsthaus.ch


Alle Termine von März bis Juni 2017

ALLES IM BLICK Abo- und Symphoniekonzerte | Sonderkonzerte | Serie Surprise | Familienkonzerte und -angebote | Gastkonzerte und Engagements

MÄRZ SO 05.03.17

11.00 Uhr

MATINÉE IM AUTOHAUS argovia philharmonic, OLIVER SCHNYDER Klavier, ULRICH POSCHNER Konzertmeister und Leitung Werke von Haydn und Mozart

Unterentfelden Auto Schmid AG

SA 05.03.17

11.00 Uhr

3. FAMILIENKONZERT Die Zeitmaschine argovia philharmonic Blechbläserquintett, JÜRG STEIGMEIER Erzähler

Baden Trafo Halle 36

SA 05.03.17

15.00 Uhr

3. FAMILIENKONZERT Die Zeitmaschine argovia philharmonic Blechbläserquintett, JÜRG STEIGMEIER Erzähler

Bad Zurzach Ref. Kirche

SA 11.03.17

09.30 Uhr

KINDER- UND JUGENDCLUB Kreative Ateliers

Aarau Kultur & Kongresshaus

SA 11.03.17

11.00 Uhr

3. FAMILIENKONZERT Die Zeitmaschine argovia philharmonic Blechbläserquintett, JÜRG STEIGMEIER Erzähler

Widen KiBiZi-Saal

SA 11.03.17

15.00 Uhr

3. FAMILIENKONZERT Die Zeitmaschine argovia philharmonic Blechbläserquintett, JÜRG STEIGMEIER Erzähler

Beinwil am See Löwensaal

SO 12.03.17

11.00 Uhr

3. FAMILIENKONZERT Die Zeitmaschine argovia philharmonic Blechbläserquintett, JÜRG STEIGMEIER Erzähler

Aarau Kultur & Kongresshaus

SO 12.03.17

15.00 Uhr

3. FAMILIENKONZERT Die Zeitmaschine argovia philharmonic Blechbläserquintett, JÜRG STEIGMEIER Erzähler

Villmergen Kirchgemeindehaus

SA 18.03.17

10.00 Uhr

KINDER- UND JUGENDCLUB Probenbesuch

Buchs Gemeindesaal

SO 19.03.17

17.00 Uhr Einführung: 16.15 Uhr

4. ABO-KONZERT Neue Welt argovia philharmonic, VOLODYMYR LAVRYNENKO Klavier, RUNE BERGMANN Leitung Werke von Bernstein, Ravel und Dvořák (Kinderbetreuung während des Konzerts)

Aarau Kultur & Kongresshaus

DI 21.03.17

19.30 Uhr Einführung: 18.45 Uhr

4. ABO-KONZERT Neue Welt argovia philharmonic, VOLODYMYR LAVRYNENKO Klavier, RUNE BERGMANN Leitung Werke von Bernstein, Ravel und Dvořák

Aarau Kultur & Kongresshaus

MI 22.03.17

19.30 Uhr Einführung: 18.45 Uhr

SYMPHONIEKONZERT Neue Welt argovia philharmonic, ANDREA CELLACCHI Fagott, RUNE BERGMANN Leitung Werke von Mozart und Dvořák

FR 24.03.17

19.30 Uhr Einführung: 18.45 Uhr

4. ABO-KONZERT Neue Welt argovia philharmonic, VOLODYMYR LAVRYNENKO Klavier, RUNE BERGMANN Leitung Werke von Bernstein, Ravel und Dvořák

SA 25.03.17

19.30 Uhr Einführung: 18.45 Uhr

SYMPHONIEKONZERT Neue Welt argovia philharmonic, ANDREA CELLACCHI Fagott RUNE BERGMANN Leitung Werke von Bernstein, Mozart und Dvořák

40

Villmergen Röm.-kath. Kirche Mit Unterstützung der Koch-Berner Stiftung und der Gemeinde Villmergen.

Baden Trafo

Beinwil am See Löwensaal Mit Unterstützung der Gemeinde Beinwil.


APRIL SA 22.04.17

18.00 Uhr

VORSTELLUNG ABO-SAISON 2017/2018 Für Abonnentinnen und Abonnenten und die, die es werden wollen.

www.argoviaphil.ch/Abo

SO 23.04.17

17.00 Uhr

ABSCHLUSSKONZERT Meisterkurs Dirigieren Douglas Bostock argovia philharmonic TEILNEHMER/INNEN DES MEISTERKURSES Leitung Werke von Mozart, Strawinsky, Debussy und Beethoven

Boswil Künstlerhaus Boswil

SA 29.04.17

09.30 Uhr

KINDER- UND JUGENDCLUB Kreative Ateliers

Aarau Kultur & Kongresshaus

SA 06.05.17

10.00 Uhr

KINDER- UND JUGENDCLUB Probenbesuch

Buchs Gemeindesaal

SO 07.05.17

17.00 Uhr Einführung: 16.15 Uhr

5. ABO-KONZERT In der Natur argovia philharmonic, DOUGLAS BOSTOCK Leitung Werke von Beethoven und Huber

Aarau Kultur & Kongresshaus

19.00 Uhr

BAR IM STALL Ein lockeres Après le concert mit Musikern des argovia philharmonic

MAI

LUDWIG

SO 07.05.17

Aarau Alte Reithalle, Bar In Zusammenarbeit mit dem Theater Tuchlaube.

14.30 Uhr 18.30 Uhr Einführung: 13.45/17.45

SYMPHONIEKONZERT In der Natur argovia philharmonic, SEBASTIAN BOHREN Violine DOUGLAS BOSTOCK Leitung Werke von Beethoven

Zürich Tonhalle, Grosser Saal

19.30 Uhr Einführung: 18.45 Uhr

5. ABO-KONZERT In der Natur argovia philharmonic, DOUGLAS BOSTOCK Leitung Werke von Beethoven und Huber

Aarau Kultur & Kongresshaus

20.00 Uhr Einführung: 19.15 Uhr

SYMPHONIEKONZERT In der Natur argovia philharmonic, SEBASTIAN BOHREN Violine DOUGLAS BOSTOCK Leitung Werke von Beethoven

Zofingen Stadtsaal

19.30 Uhr Einführung: 18.45 Uhr

5. ABO-KONZERT In der Natur argovia philharmonic DOUGLAS BOSTOCK Leitung Werke von Beethoven und Huber

Baden Trafo

SA 13.05.17

17.00 Uhr

CARMINA BURANA argovia philharmonic Schlagzeugensemble, Kammerchor C21, Kantichor AKSA, AMELIA SCICOLONE Sopran, JOAQUíN ASIÁN Tenor, MICHAEL ANNER Bariton, TOMAS DRATVA und LUDOVIC VAN HELLEMONT Klavier, MICHAEL SCHRANER Leitung

Aarau Alte Reithalle

SO 14.05.17

11.00 Uhr

CARMINA BURANA argovia philharmonic Schlagzeugensemble, Kammerchor C21, Kantichor AKSA, AMELIA SCICOLONE Sopran, JOAQUíN ASIÁN Tenor, MICHAEL ANNER Bariton, TOMAS DRATVA und LUDOVIC VAN HELLEMONT Klavier, MICHAEL SCHRANER Leitung

Aarau Alte Reithalle

SO 14.05.17

14.00 Uhr

FINALKONZERT GESANGSWETTBEWERB OPER SCHLOSS HALLWYL TEILNEHMER/INNEN DES WETTBEWERBS

Hallwyl Schloss

SO 21.05.17

17.00 Uhr

LIEDERABEND Flucht – Kennst Du das Land BETTINA SCHNEEBELI Mezzosopran, XIAO BÜRGI-MA Viola JENS FUHR Klavier Werke von Brahms, Mahler, Schumann, Liszt u.a.

MO 08.05.17 LUDWIG

DI 09.05.17 LUDWIG

MI 10.05.17 LUDWIG

FR 12.05.17 LUDWIG

Änderungen vorbehalten.

Aarau Stadtmuseum In Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Aarau.

41


Unsere Sponsoren

HERZLICHEN DANK !

Rheinfelden Lebenswert. Liebenswert.

42


HAUP TSPONSORIN  :

CO-SPONSOREN :

SA ISONSPONSOREN :

Unterentfelden

www.trotteraarau.ch

vielseitig drucken.

QUA LITÄTSPARTNER :

MEDIEN- UND WERBEPARTNERSCHAF TEN :

SPONSOREN UND STIF TUNGEN MIT BEITR ÄGEN FÜR EINZELNE PROJEK TE :

JOSEF MÜLLER STIFTUNG MURI

43


Zusammenspiel Die perfekte Partnerschaft: argovia philharmonic und Aargauische Kantonalbank.

Harmonie ist, wenn zwei unterschiedliche Elemente sich zu einem Ganzen ergänzen. Genau so verhält es sich auch bei der Partnerschaft des argovia philharmonic und der Aargauischen Kantonalbank. Wir freuen uns ausserordentlich, dass die Aargauische Kantonalbank Hauptsponsorin des argovia philharmonic ist. Die AKB engagiert sich in ihrem Kultursponsoring bereits seit einigen Jahren im Bereich klassische Musik. Durch die Partnerschaft mit dem argovia philharmonic ist für uns eine Vision zur Realität geworden. Wir engagieren uns, weil uns gemeinsame Werte wie Leidenschaft, Perfektion und Professionalität verbinden – und wir darüber hinaus unseren Kundinnen und Kunden unvergessliche Konzerterlebnisse bieten können. akb.ch


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