LEONARD BERNSTEIN Three Dance Episodes aus «On The Town»
MAURICE RAVEL Konzert für Klavier und Orchester G-Dur
ANTONÍN DVOŘÁK Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 «Aus der Neuen Welt»
4. ABO-KONZERT Neue Welt SO 19. März 2017 DI 21. März 2017 FR 24. März 2017
17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr
Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus Baden Trafo www.argoviaphil.ch
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SEHR GEEHRTE ABONNENTINNEN UND ABONNENTEN, GESCHÄTZTES PUBLIKUM Je nachdem, welche Hitliste uns das World Wide Web anzeigt, liegt die 9. Symphonie von Dvo+ák irgendwo zwischen dem 5. und 15. Rang, also ganz weit oben. Und auch auf der Musik-Plattform Spotify finden die Komponisten des heutigen Abends eine grosse Fangemeinde: rund 650’000 monatliche Hörerinnen und Hörer für Bernstein, gut 750’000 für Ravel und knapp 800’000 für Dvo+ák. Die Spitzenreiter sind – wen wundert’s – mit einer Zahl von jeweils rund 2.8 Millionen: Bach, Beethoven und Mozart. Ähnlich sieht es bei anderen Anbietern wie Apple Music oder Deezer aus. Sollte Ihnen das alles etwas spanisch vorkommen, so empfehle ich Ihnen gerne den Artikel von Dr. Verena Naegele zum Streamen von Musik in der aktuellen Ausgabe unseres Magazins. Mit dem 4. Abo-Konzert «Neue Welt» geht das argovia philharmonic also nicht wirklich auf musikalische Entdeckungsreise. Trotz dieser eben aufgezeigten Beliebtund Bekanntheit der gespielten Komponisten erwartet Sie jedoch im heutigen Konzert durchaus Neues: Den Solisten des Abends, den jungen Ukrainer Volodymyr Lavrynenko, konnten Sie zwar schon
der Liebegg erleben. Seine Karriere kam aber erst danach richtig in Fahrt: Er gewann zahlreiche Preise und feierte sein Debüt beim Berner Symphonieorchester. Und auch der norwegische Dirigent Rune Bergmann feiert ein Debüt, dirigiert er doch zum ersten Mal in der Schweiz. Übrigens wird noch im Sommer eine CD mit der Live-Einspielung des Ravel-Konzerts aus diesem Zyklus erscheinen. SoloKlavierwerke von Claude Debussy ergänzen die CD und machen sie so zur ersten Porträt-CD, die im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem deutschen CD-Label Coviello Classics entsteht. Selbstverständlich wird auch sie auf Spotify und Co. zum Streamen bereitstehen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein einmaliges Live-Erlebnis in unserem 4. Abo-Konzert! Herzlich
Christian Weidmann Intendant
im Sommer 2015 bei unserem «Mozart im Wald» in den Sandsteinhöhlen auf 3
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Lรถwenplatz 2 5612 Villmergen Tel. 056 610 85 50 www.vinothek-schmidli.ch ร ffnungszeiten Di-Do 13.30 - 18.30 Uhr Fr 09.00 - 12.00 Uhr 13.30 - 18.30 Uhr Sa 09.00 - 16.00 Uhr
PROGRAMM 4. A BO-KONZERT – Neue Welt argovia philharmonic RUNE BERGMANN Leitung VOLODYMYR LAVRYNENKO Klavier
LEONARD BERNSTEIN (1918 - 1990) Three Dance Episodes aus «On The Town» I. The Great Lover II. Lonely Town (Pas de Deux) III. Times Square
ca. 12'
MAURICE RAVEL (1875 - 1937) Konzert für Klavier und Orchester G-Dur I. Allegramente II. Adagio assai III. Presto
ca. 24'
PAUSE ANTONÍN DVO!ÁK (1841 - 1904) Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 «Aus der Neuen Welt» I. Adagio – Allegro molto II. Largo III. Scherzo (Molto vivace) IV. Allegro con fuoco
ca. 40'
Ton-, Bild- und Videoaufnahmen des Konzertes sind aus rechtlichen Gründen nicht erlaubt.
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RAHMENPROGRAMM ZUM 4. ABO-KONZERT HINTER DEN KULISSEN Erfahren Sie in unseren Konzerteinführungen mit Dr. Verena Naegele Wissenswertes über die gespielten Werke. Mit dabei sein wird der Solist des Konzerts, Volodymyr Lavrynenko. Jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn.
AUF EIN GLAS WEIN – SO, 19.03.2017 – KUK AARAU Treffen Sie sich im Anschluss an das Konzert im Kultur & Kongresshaus Aarau mit den Künstlerinnen und Künstlern des Konzerts im Foyer zu einem kleinen Apéritiv. Dieser Anlass ist exklusiv für unsere Mitglieder, Abonnentinnen und Abonnenten. Sollten Sie noch nicht zu diesem Kreis gehören, könnte dies ja ein passender Anlass sein, sich für ein Abo oder eine Mitgliedschaft zu entscheiden. Der Apéro wird gesponsert vom Landhotel Hirschen in Erlinsbach. Herzlichen Dank!
KINDERBETREUUNG – SO, 19.03.2017 – KUK AARAU Während des Konzertbesuchs sind Ihre Kinder gut bei uns aufgehoben.
KINDERBETREUUNG Besuchen Sie unsere Symphoniekonzerte am Sonntag in Aarau und machen Sie sich keine Sorgen um die Betreuung Ihrer Kinder! Während Sie das Konzert geniessen, werden Ihre Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren professionell und al':7(4:7:@2' D:'7:%'0 3&:(:7 .:7$&@: &(' &E A?CB:7''&@#:' &CD:47&G:C %C= "&7= &C 9%sammenarbeit mit dem Chinderhuus Aarau, Konradstrasse 3, durchgeführt. Anmeldung bis fünf Tage vor dem Konzert erforderlich unter 062 834 70 00 oder info@argoviaphil.ch. 6
GASTFREUNDSCHAFT SEIT 1856
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PROGRAMM-NOTIZEN von Sibylle Ehrismann
Sibylle Ehrismann lic. phil. I, studierte an der Universität Zürich Germanistik und Musikwissenschaft und ist seither freischaffende Publizistin und Kuratorin. Zudem ist sie dramaturgische Mitarbeiterin beim argovia philharmonic. Das von ihr mitbegründete Büro ARTES
ist auf musikdokumentarische Ausstellungen spezialisiert. Aktuell ist die ARTES-Ausstellung „Bim bam wumm – Glockengeschichte(n)“, welche im Herbst 2015 im Forum Schlossplatz Aarau zu sehen war, auf Schweizer Tournee.
WAS IST AMERIKANISCHE MUSIK? Die Amerikaner sind, was die klassische Musik betrifft, eine junge Nation. Sucht man nach einem typisch amerikanischen Stil, kommt man zuerst auf den Jazz. Dieses bis noch in die späten 60er Jahre abwertend als «Negermusik» bezeichnete Genre hat im anbrechenden 20. Jahrhundert in Paris und Berlin viele klassische Komponisten inspiriert.
die Vereinigten Staaten. 1892 wurde er zum Direktor des New Yorker National Conservatory berufen, um hier eine Art «amerikanische Schule» zu etablieren. Er hatte den Auftrag, nach den volksmusikalischen Wurzeln Amerikas zu forschen und sie in die klassische Musik einzubinden.
Für die Europäer mit ihrer weit zurückreichenden Musikgeschichte war Amerika
Seine Symphonie Nr. 9 klingt jedoch eher nach der böhmischen Heimat und vor allem der Sehnsucht nach ihr. Dvo+ák, so die landläufige Meinung, schickte mit ihr
die «Neue Welt». Antonín Dvo+ák ging als erster berühmter Komponist Europas in
einen Gruss «Aus der Neuen Welt» nach Hause. Dennoch, er befasste sich für
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Die Familie Dvo+ák im Jahr 1892 nach ihrer Ankunft in New York.
seine «Neunte» mit indianischer Musik und Negro-Spirituals, ohne diese direkt zu zitieren, vielmehr komponierte er «im Stile von». Es waren vor allem jüdische Kreise, die sich in den USA um eine hochstehende Musikproduktion verdient machten. Im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg flohen Schönberg, Hindemith, Bartók, Strawinsky, Toscanini und andere nach Übersee, weil sie im nationalsozialistischen Deutschland Aufführungs- und Arbeitsverbot hatten. In den USA wirkte damals der russischjüdische Dirigent und Komponist Sergei Kussewizki, der von 1924 bis 1948 Musikdirektor des Boston Symphony Orchestras war und als solcher wichtige Werkaufträge an europäische Komponisten vergab. 1937 hatte Kussewizki das Tanglewood
Music Festival initiiert, eine der herausragenden Musikveranstaltungen in den USA. Hier startete unter anderen Leonard Bernstein, zu dem Kussewizki ein fast väterliches Verhältnis hatte, seine Karriere. Bernstein war wie Kussewizki jüdischer Abstammung und schwebte als Multitalent wie ein Seiltänzer zwischen MusicalKultur und klassischer Komposition. Sein jazziger Groove ist für jedes klassische Orchester eine Herausforderung. «Die Musik Bernsteins ist etwas ganz Besonderes», schwärmt Rune Bergmann, der in diesem Konzert Bernsteins «Three Dance Episodes» aus dem Musical «On The Town» dirigiert. «Was Bernstein rhythmisch macht und wie er seine musikalischen Ideen orchestriert, ist einfach grossartig. Das verleiht seiner Musik einen unvergleichlichen Charme.»
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Leonard Bernstein: Three Dance Episodes aus «On The Town»
«NEW YORK, NEW YORK» Leonard Bernstein war der Sohn jüdischer Emigranten aus Russland und somit ein «echter» Amerikaner. Geboren wurde er in Boston, er kam also aus der Provinz. Doch New York wurde sein künstlerisches Zentrum. «Es ist diese Stadt, die mich immer wieder packt. Kein Wunder, dass ich stets neu über sie komponiere», erzählte Bernstein in einem Interview. Als musikalisches Universalgenie beherrschte er die verschiedensten Metiers: er war herausragend als Dirigent, Pianist, Komponist und Pädagoge. Bei all diesen Tätigkeiten glaubte er an die Einheit von «Ernstem» und «Leichtem», wie sie zu Mozarts Zeiten bestand.
Doch der dandyhafte Amerikaner brachte auch in Europa frischen Wind. Ein wichtiger Einschnitt seiner Dirigentenkarriere – ab 1957 war er Chefdirigent des renommierten New York Philharmonic Orchestra – war die Produktion von Verdis «Falstaff» an der Wiener Staatsoper. Durch sein Wirken an diesem prestigeträchtigen Haus ebnete er den Weg für viele amerikanische Dirigenten in Europa. Zugleich weckte er mit seinem leidenschaftlichen Einsatz im Bereich sowohl der U- wie auch der E-Musik selbst bei europäischen Kulturtraditionalisten Sympathie für Crossover.
Bernstein konnte alles komponieren. Er schrieb drei grosse Symphonien, Chorwerke, Opern, Ballettmusik, und natürlich seine berühmten Musicals, von denen die «West Side Story» am meisten Furore machte. Gerade im traditionsbewussten Europa wurde diese Vielseitigkeit anfangs skeptisch beurteilt. Bernsteins «ernste» Werke wurden als eklektizistisch
«On the Town» (1944) war Bernsteins erstes Musical. Eigentlich entstand es durch Zufall. Als sich der erst 26-jährige Komponist einer Operation unterziehen musste, wurde sein Freund Adolph Green gleichzeitig ins Krankenhaus eingeliefert. Es kam zu lebhaften Gesprächen und zu einem intensiven Gedankenaustausch. Kurz zuvor hatten Bernstein, Green und Betty Comden beschlossen, das Ballett «Fancy Free» als Grundlage für
gebrandmarkt, in der Szene für Neue Musik rümpfte man die Nase.
ein Musical zu benutzen. Bernstein fing Feuer und war begeistert von der Idee,
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Leonard Bernstein am Klavier (1955).
selbst einmal ein Broadway-Musical zu komponieren. Im Krankenhaus hatte er die nötige Zeit, die musikalischen Grundideen waren schnell skizziert. Das Musical erzählt von den Abenteuern dreier Matrosen, die 24 Stunden Landurlaub haben. Jeder von ihnen hat seine eigene Vorstellung davon, wie er New York und eines seiner Mädchen erobern könnte. Gabey ist ein gefühlvoller Romantiker, Chip ist kühl und berechnend, und der letzte im Bunde will sich nur gut amüsieren. Die Premiere des Musicals fand am 28. Dezember 1944 in New York statt. Und kurz darauf stellte der clevere Komponist aus dem Musical «On the Town» eine Art Suite mit dem Titel «Three Dance Episodes» zusammen, ähnlich den «Symphonic Dances» aus der späteren «West Side Story». Die erste Episode «The Great Lover» gilt dem Tanz, es ist ein cooles, grooviges Schlendern, sehnsüchtig aufgeladen gespielt von einer Brass-Band. Im darauf-
folgenden Pax des Deux «Lonely Town» schrieb Bernstein eine seiner populärsten Melodien. Aaron Coplands «Americana»Stil stand ihm hier Pate. Coplands melancholische, langsam sich wandelnde Harmonien wurden als «Sound of American music» wahrgenommen, der die Weiten der amerikanischen Prärie und den Pioniergeist darstellen sollte. Im finalen «Times Square Ballet» wird das berühmte Vergnügungsviertel New Yorks zelebriert, zum Welthit wurde der Song «New York, New York, it’s a helluva town». Wegen dieses Hauptsongs ist «On the Town» bei uns auch unter dem Bühnentitel «New York, New York» bekannt. Es handelt sich dabei allerdings nicht um den Welthit «Theme from New York, New York», der aus Martin Scorseses Film «New York, New York» von 1977 stammt. Die häufige Verwechslung beider Songs rührt nicht zuletzt daher, dass Frank Sinatra Ersteren in der Verfilmung «On the Town» sang und mit Letzterem 1980 einen seiner grössten Erfolge erzielte. 11
Maurice Ravel am Klavier, 1921.
Maurice Ravel: Konzert für Klavier und Orchester G-Dur
VOM JAZZ INSPIRIERT Auch den Franzosen Maurice Ravel zog es nach Amerika. 1928 unternahm er als Pianist eine viermonatige Tournee durch die USA und Kanada, die ihn durch 25 Städte führte und bei welcher er auch die Musik von George Gershwin kennen lernte. Gleich nach seiner Rückkehr begann Ravel an seinen beiden Klavierkonzerten zu arbeiten. Ravel hatte bis dahin zwar mehrere gross angelegte impressionis12
tische Klavierstücke komponiert – man denke nur an «Gaspard de la nuit», «Jeux d’eau» oder «Miroirs» – doch kein Klavierkonzert. Nun schrieb er gleich zwei zur gleichen Zeit: das lichte Konzert in G-Dur, und das pathetisch ringende Konzert in D-Dur «für die linke Hand». Mit diesem wollte er dem kriegsverletzten einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein die Möglichkeit geben, weiterhin konzertant aufzutreten.
In beiden Klavierkonzerten, so unterschiedlich sie in ihrem Charakter auch sind, hat Ravel den Jazz adaptiert. Er hatte schon immer ein spezielles Flair für rhythmische Effekte, nun wollte er den jazzigen Groove in seine Musik überführen. Dem Geist der Zeit folgend suchte Ravel zudem die «falsche Note», die die damalige Musikproduktion um so vieles Neue bereichert hat. Er fand sie in der «blue note» des Jazz. Ähnlich wie beim Alphorn-Fa, einem Naturton, der für unsere Ohren leicht schief klingt, ist für den Blues die Naturseptime, die zwischen der grossen und der kleinen Septime intoniert wird, typisch. Solche schiefen Töne gibt es im Blues aber auch bei der kleinen Terz und der verminderten Quinte. Dadurch unterstreichen «blue notes» in besonderem Mass den Bluescharakter von Melodien. So bescheiden die Anklänge an bestimmte Jazz-Effekte im G-Dur Klavierkonzert auch sind, sie verleihen dem Stück eine besondere Aura. Man findet sie jedoch hauptsächlich im Orchesterpart, der dem Solopart ebenbürtig ist. So erinnert bereits die explosive Eröffnung und das energisch treibende Allegramente an Gershwins «Rhapsody in Blue». In seinem Grundcharakter ist das Konzert jedoch hell und leichtfüssig, locker und frech, es ist ein französisches
Das mittlere Adagio, das sehr ruhig und versunken wirkt, fällt aus dem Rahmen. Seine innige Ruhe und die melancholische Solo-Kantilene des Klaviers – der langsame Walzer in der linken Hand steht hier in reizvollem Gegentakt zur Melodie – kontrastieren jedoch ausgesprochen gut mit den quirligen Ecksätzen. So wird der klassisch sonatenförmige erste Satz mit einem Presto-Finale ausbalanciert, ein hart und metallisch klingendes Rondo mit unerbittlich wiederholten Noten. Eigentlich hatte Ravel den Solopart des G-Dur Konzerts bei der Uraufführung im März 1931 in Amsterdam selber spielen wollen, doch er erkrankte und wurde mit der Arbeit nicht rechtzeitig fertig. Als dann der 14. Januar 1932 als neuer Pariser Premierentermin näher rückte, musste er feststellen, dass er sein eigenes Konzert technisch nicht mehr zu meistern vermochte. So fragte er die französische Pianistin und Musikpädagogin Marguerite Long, für ihn einzuspringen, und widmete ihr das Klavierkonzert auch gleich. Seine beiden Klavierkonzerte sind übrigens die letzten Klavierwerke, die Ravel komponiert hat.
Divertissement.
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Antonín Dvo+ák: Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 «Aus der Neuen Welt»
BÖHMISCHER GRUSS AUS AMERIKA Antonín Dvo+ák war ein Böhme durch und durch. Als ihn 1892 der Ruf nach Amerika erreichte, hatte eben seine 8. Symphonie in England Sensationserfolge gefeiert. Zudem war er 1891 als Kompositionslehrer ans Prager Konservatorium berufen worden. Dvo+ák war der Inbegriff der böhmischen Nationalmusik, vermochte er doch wie kein Zweiter, slawische Folklore mit absoluter Musik zu verbinden.
Er zögerte deshalb lange, als ihm Jeanette M. Thurber, die umtriebige Gründerin des ersten amerikanischen Konservatoriums in New York, das Angebot machte, 1892 die Direktion des National Conservatory in New York zu übernehmen. Thurber erhoffte sich vom «böhmischen Brahms», wie Dvo+ák gerne bezeichnet wird, dass er in New York eine Art «amerikanische Schule», einen spezifisch amerikanischen Stil begründe.
Portrait Dvo+áks von Karel Sou):#0
Dvo+ák ging schliesslich darauf ein und reiste nach New York. «Die Amerikaner erwarten grosse Dinge von mir», schrieb er einem Freund, «vor allem soll ich ihnen den Weg […] in das Reich der neuen, selbständigen Kunst weisen, kurz, eine nationale Musik schaffen!» Sein erstes in den USA fertiggestelltes Werk heisst denn auch «Aus der Neuen Welt», es handelt sich um seine letzte Symphonie. Natürlich feierte die amerikanische Presse dieses Werk nach der Uraufführung am 16. Dezember 1893 in der Carnegie Hall New York als typisch «amerikanische» Symphonie. Doch war sie wirklich so amerikanisch?
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Dvo+ák dirigiert am 16. Dezember 1893 die Uraufführung der 9. Symphonie in der Carnegie Hall New York
Tatsächlich hat sich Dvo+ák um die amerikanische Volksmusik bemüht. Dazu studierte er Musik der Indianer und auch Negro-Spirituals, also Musik der schwarzen Bevölkerung. Auch hat Dvo+ák nicht verschwiegen, während der Arbeit an der Symphonie Anregungen durch die Lektüre von Henry Wadsworth Longfellows Indianer-Epos «Song of Hiawatha» bekommen zu haben. Ursprünglich wollte er aus diesem Indianer-Stoff eine Oper machen, doch daraus wurde nichts.
Melodien indianischer Musik zitiert hat. Dvo+ák schrieb dazu: «Ich habe keine dieser Melodien direkt verwendet. Ich habe einfach eigene Melodien erfunden, in die ich die Eigenheiten der Indianermusik eingearbeitet habe. Diese Themen habe ich dann mit allen Mitteln moderner Rhythmik, Harmonik. Kontrapunkt und Orchesterfarben verarbeitet.»
Natürlich war Dvo+ák mittlerweile zum Meister der Symphonik gereift, seine «Neunte» ist formal konventionell gebaut und sie besticht vor allem durch die dichte satztechnische Verflechtung der einzelnen
Als Beweis für typisch indianische Idiome wird bis heute die Pentatonik einzelner Themen angeführt, vor allem die Englischhorn-Melodie des Largos. Die Pentatonik besteht aus einer Tonleiter mit fünf ganzen Tönen, es fehlen also die Leittöne. Dieser Mangel an innerer Spannung verleiht den pentatonischen
Sätze untereinander. Dennoch wurde vor allem darüber spekuliert, inwieweit er
Skalen einen statischen, schwebenden Charakter. Sie tritt jedoch nicht nur in der
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Indianermusik auf, auch die slawische Volksmusik ist hauptsächlich pentatonisch. Andererseits wurden die Synkopen des ersten und dritten Hauptthemas im Kopfsatz mit den «Scotch Snaps» der Negro-Spirituals in Verbindung gebracht. Synkopen charakterisieren aber auch die böhmische Folklore. Man ging sogar so weit, das Hauptthema des Scherzos als stilisierten «Indianer-Tanz» zu deuten. Das bereits erwähnte Indianer-Epos hat wohl am deutlichsten im langsamen 2. Satz seinen Niederschlag gefunden. Er ist mit Legenda (Erzählung) übertitelt. Musikalisch offenbart sich dies im andächtig ruhigen Klang eines Bläserchors, in der Verwendung eines Englischhorns, und im Tritonusverhältnis der ersten beiden Akkorde, was wie eine Entrückung wirkt. Dazu kommen Seufzermotive und Vorhaltsbildungen.
Streichern und Bläsern vorgetragene Einleitung, der das kraftvoll pathetische Hauptthema mit schmetternden Trompeten und Hörnern folgt. Im Seitenthema singt die Klarinette eine elegische Kantilene, böhmischer könnte sie nicht sein. Irgendwie klingt aus dieser Symphonie auch Heimweh des Komponisten durch. Amerika war nicht Dvo+áks Land, er kehrte bereits 1895 an das Prager Konservatorium zurück, dessen Direktor er 1901 wurde. Und er komponierte fortan keine Symphonien mehr, sondern «Symphonische Dichtungen» über Balladen aus seiner tschechischen Heimat.
Im Scherzo gelingt Dvo+ák dank einer Musik voller Derbheit und Witz ein faszinierender Kontrast zu dieser melancholischen Legende. Berühmt ist der überraschend dominante Einsatz des Triangels, der auch das frische Walzer-Trio rhythmisch begleitet. Den Abschluss der Symphonie bildet ein Allegro con fuoco, das dieser Bezeichnung alle Ehre macht. Erregend ist schon die kurze, von den 17
RUNE BERGMANN
LEITUNG
© Kristin Hoeberman
Orchestra in Kanada gewählt wurde. Und dies kurz nach seiner Wahl zum Künstlerischen Direktor der Mieczyslaw-KarlowiczPhilharmonie im polnischen Stettin. Somit wirkt er in den nächsten Jahren in zwei ganz unterschiedlichen Welten: in Kanada und in Polen. Sein Gastdirigat beim argovia philharmonic fällt also in die Zeitspanne eines wichtigen Karrieresprungs, zudem ist es sein erstes Dirigat in der Schweiz. Der norwegische Dirigent Rune Bergmann ist nicht nur eine energiegeladene und fesselnde Persönlichkeit auf der Bühne, sondern auch ein dynamischer und vielseitiger Dirigent mit einem umfassenden Repertoire in Klassik, Romantik und Moderne. Er gilt mit seinen 40 Jahren als einer der talentiertesten jungen Dirigenten Skandinaviens: Seine eleganten Interpretationen und sein Ruf als inspirierender und tiefsinniger Musiker lenken die Aufmerksamkeit der Orchester auf der ganzen Welt immer mehr auf ihn.
Rune Bergmann hat in Nord- und Südamerika und in Nordeuropa zahlreiche Orchester dirigiert. Wichtige Führungserfahrungen konnte er in seinen Positionen als erster Gastdirigent beim Kaunas City Symphony Orchestra in Litauen (seit 2013) und als künstlerischer Leiter des 2010 gegründeten innovativen Fjord Cadenza Festivals in Norwegen sammeln. Aber auch seine Anstellung in Deutschland als stellvertretender Generalmusikdirektor bei den Augsburger Philharmonikern und beim Theater Augsburg war ein wichtiger Meilenstein seiner Karriere.
Eben erst wurde bekannt, dass Rune Bergmann zum neuen Chefdirigenten des traditionsreichen Calgary Philharmonic 18
Geboren und aufgewachsen in einer norwegischen Kleinstadt, studierte Berg-
mann, der gleich mehrere Instrumente spielte, am Royal College of Music in Schweden und an der finnischen Sibelius Academy in Helsinki. Wichtige Impulse erhielt er dabei von Leif Segerstam, dem ehemaligen Chefdirigenten des Helsinki Philharmonic Orchestra. In dieser Saison sind neben dem Schweizer Debüt mit dem argovia philharmonic auch Debüts bei den Toledo and Pacific Symphonies geplant, und eine erneute Zusammenarbeit mit dem New Mexiko Philharmonic und dem Grand Rapids Symphony.
Möchten Sie Rune Bergmann noch besser kennenlernen? Dann lesen Sie zusätzlich auch den im Magazin argovia philharmonic Nr. 10 erschienenen Artikel über den nordischen Meister am Pult. Das Magazin liegt im Konzertfoyer auf, kann online unter www.argoviaphil.ch oder mit Hilfe des folgenden QR-Codes aufgerufen werden.
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Von A bis Z informiert. 19
VOLODYMYR LAVRYNENKO
KLAVIER
er 2009 mit Auszeichnung und ging dann an die Musikhochschule Luzern, um bei Konstantin Lifschitz 2012 das Solistendiplom ebenfalls mit Auszeichnung zu machen. Prof. Lifschitz kürte den jungen Pianisten zu seinem Assistenten, doch Lavrynenko zog es 2014 weiter nach Hamburg, wo er an der Hochschule für Musik und Theater bei Prof. Evgeni Koroliov und Prof. Anna Vinnitskaya ein weiteres Konzertexamen absolvierte. Das Spiel des jungen ukrainischen Pianisten Volodymyr Lavrynenko kennzeichnet eine aussergewöhnliche musikalische Reife, mit der er die Musik vielschichtig und ausdrucksstark auszuloten vermag. Schon früh wurde das ausserordentliche musikalische Talent Lavrynenkos gefördert. Als Fünfjähriger begann er Klavier zu spielen und besuchte dann die M. Lysenko Spezialmusikschule für besonders Begabte. Sein Musikstudium am Tschaikowsky Konservatorium in Kiew schloss er mit Auszeichnung ab. Danach kam Lavrynenko in die Schweiz und studierte ab 2006 an der Hochschule
Volodymyr Lavrynenko ist Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe. So gewann er 2005 am 5. Int. A. Karamanow Klavierwettbewerb in Simferopol/Ukraine den 1. Preis; 2007 am «Val Tidone Wettbewerb, Silvio Bengali Klavierpreis» in Val Tidone/Italien den 3. Preis und den Publikumspreis; 2010 den Preis der Kiefer-Hablitzel-Stiftung; 2015 den 1. Preis und Publikumspreis des «Premio Trio di Trieste» und 2015 den Konzertpreis, Kulturpreis und Clara Haskil Publikumspreis am 2. Deutschen Klavierwettbewerb Polnischer Musik in Hamburg. Seine jüngsten Errungenschaften sind der 1. Preis am Internationalen
der Künste Bern in der Klasse von Tomasz Herbut. Sein Konzertdiplom erwarb
Schubert Wettbewerb in Dortmund 2016 und der Kulturpreis der Berenbergstiftung
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2017, der ihm im Rahmen der Feier die Tore der Elbphilharmonie geöffnet hat. Der junge Ukrainer absolvierte Meisterkurse bei Andrey Gavrilov, Dmitri Bashkirov, Alfred Brendel, Alexei Lubimov und Leon Fleisher. Als Solist und Kammermusiker hat er mehrere Konzerte in verschiedenen Städten der Ukraine gegeben. Tourneen führten ihn ausserdem nach Tschechien, Rumänien, Polen, Russland, Frankreich und Italien.
Klavierrezital im Rahmen der Konzerte der Chopingesellschaft Bern, am MenuhinFestival in Gstaad, am Murten Classics Festival und als Solist am Eröffnungskonzert des Musikfestivals Bern 2009. Mit dem argovia philharmonic spielte er 2015 bei «Mozart im Wald» ein Klavierkonzert Mozarts in den Sandsteinhöhlen Liebegg. Seine Interpretation von Maurice Ravels Klavierkonzert G-Dur mit dem argovia philharmonic wird von Coviello Classics auf CD eingespielt.
Auch in der Schweiz ist Lavrynenko vielfach aufgetreten, etwa mit einem
NEUERSCHEINUNG IM SOMMER 2016 Die Live-Einspielung des G-Dur Klavierkonzerts von Maurice Ravel mit Volodymyr Lavrynenko und dem argovia philharmonic unter Rune Bergmann wird, zusammen mit Solo-Klavierwerken von Claude Debussy, als SACD bei Coviello Classics erscheinen. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem deutschen CD-Label ist dies die erste Porträt-CD eines Künstlers.
Diese CD-Produktion wird dank einer grosszügigen privaten Spende ermöglicht. Wir danken Herrn Dr. Andreas Hemmeler herzlich dafür, dass er diese Produktion möglich macht. Volodymyr Lavrynenko, die Musikerinnen und Musiker des argovia philharmonic und der Vorstand des Trägervereins danken aufrichtig für diese mäzenatische Unterstützung!
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SAISON 2017/2018 SICHERN SIE SICH IHR ABO! Am 22. April wird die neue Abo-Spielzeit bekannt gegeben. Als Abonnent/ Abonnentin des argovia philharmonic gehören Sie zu einem exklusiven Kreis: Noch bevor es in die Öffentlichkeit gelangt, erfahren Sie von den Höhepunkten der kommenden Saison. Und zwar aus erster Hand: Chefdirigent Douglas Bostock und Intendant Christian Weidmann werden Sie an einem exklusiven Anlass über das Programm und die Solisten der nächsten Saison informieren. Gehören Sie noch nicht zum Kreis unserer Abonnenten? Dann laden wir Sie herzlich ein, sich bei der Saisonvorstellung von den Vorzügen eines Abos überzeugen zu lassen. Als bereits bestehender Abonnent oder Abonnentin sind Sie hingegen herzlich eingeladen, Bekannte und Freunde, die sich für ein Abo interessieren, zu diesem Exklusiv-Anlass mitzubringen. Und bedenken Sie: Jeder Abonnent, den Sie für das argovia philharmonic gewinnen, reduziert Ihre eigenen Abo-Kosten! Da der reguläre Kartenverkauf für die Abo-Konzerte erst im August beginnt, haben Sie als Abonnent oder zukünftiger Abonnent die grösste Auswahl an besten Plätzen. Je früher Sie Ihr neues Abo lösen, umso grösser die Auswahl (als bestehender Abonnent ist Ihnen Ihr bisheriger Platz natürlich garantiert.)
9 GRÜNDE FÜR (M)EIN ABONNEMENT! 1. Ich habe immer meinen festen Platz im Konzert. 2. Trotz Abo bleibe ich flexibel: Sollte ich an einem der Konzerte meines Abos verhindert sein, kann ich den Konzerttag wechseln. 3. Ich erhalte das Konzertprogramm drei Wochen vor dem Konzert kostenlos zugestellt. 4. Ein Abo beinhaltet gegenüber des Kaufs von Einzelkarten einen Rabatt von 20%. 5. Ich bekomme 1 Freikarte zu einem Konzert meines Abos nach Wahl. 6. Ich erhalte einen Gutschein für einen Willkommensdrink an der Bar im Foyer. 7. Ich erhalte ein exklusives Abonnenten-Geschenk. 8. Ich kann an der exklusiven Saisonprogrammvorstellung teilnehmen. 9. Ich bekenne mich zum argovia philharmonic, einer unentbehrlichen musikalischen Institution im Kanton Aargau. Mehr Informationen erhalten Sie im Konzertfoyer oder unter www.argoviaphil.ch. 22
MUSEEN lM KULTURKANTON AARGAU
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Wer die Ziehbrücke zum Schloss überwunden hat und durch das Holztor den Hof betritt, taucht in die rund 1000-jährige Geschichte der Burg ein.
Vom romantischen Wasserschloss ist es nur ein Sprung zum Naturschutzgebiet am Hallwilersee. Verbinden Sie Geschichte, Kultur und Natur zu einem spannenden Ausflug!
Die barocke Schlossdomäne ist ein authentischer Erlebnisort der Geschichte und der historischen Gartenkultur. Im Nutz- und Lustgarten wachsen über 300 seltene Gemüseund Pflanzenarten, angebaut und betreut von der Stiftung ProSpecieRara.
1. April – 31. Oktober 2016 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Lenzburg Telefon +41 (0)848 871 200 www.ag.ch/lenzburg
1. April – 31. Oktober 2016 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Hallwyl, Seengen Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosshallwyl.ch
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Das Aargauer Kunsthaus beherbergt eine der schönsten und grössten Sammlungen Schweizer Kunst vom 18. Jahrhundert bis heute. Zahlreiche Sonderausstellungen widmen sich der zeitgenössischen Kunst aus dem In- und Ausland.
1. April – 31. Oktober 2016 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr
1. April – 31. Oktober 2016 Di – Fr 9 – 17 Uhr Sa/So und allg. Feiertage 10 – 18 Uhr
Kloster Königsfelden, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.klosterkoenigsfelden.ch
Legionärspfad Vindonissa, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.legionaerspfad.ch
Schloss Wildegg Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosswildegg.ch
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr Aargauerplatz, Aarau Telefon +41 (0) 62 835 23 30 www.aargauerkunsthaus.ch
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Ein Aargauer «Leuchtturm»
argovia philharmonic Das argovia philharmonic ist der bedeutendste Klangkörper des Kulturkantons Aargau. Der international renommierte Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent. Der 1963 als «Aargauer Symphonie Orchester» gegründete Schweizer Klangkörper ist längst zu einem überregional etablierten Berufsorchester herangewachsen. Seit der Saison 2013/14 als argovia philharmonic agierend, prägt das Orchester in seinen eigenen Konzertreihen nicht nur die eigene Heimat musikalisch mit einem breiten Repertoire, sondern gastiert auch regelmässig u.a. in der Tonhalle Zürich. Bei der alle drei Jahre stattfindenden Oper Schloss Hallwyl ist das argovia philharmonic zudem Hausorchester und hat seit 2016 auch die künstlerische Leitung übernommen. In der Schweizer Orchesterlandschaft hat sich das argovia philharmonic dank seiner einzigartigen Struktur seinen eigenen Platz erspielt. Durch die projektbezogene Arbeit bei gleichzeitig fester Besetzung und regelmässiger Konzerttätigkeit hebt sich das argovia philharmonic von den ständigen Berufsorchestern ab. Mit dieser Struktur steht es wie kein anderes Orchester für das vielfältige, nicht selten
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projektorientierte professionelle Schweizer Musikschaffen. Regelmässig konzertiert das argovia philharmonic mit international bekannten Solisten wie Vadim Repin, Olga Scheps, Sol Gabetta, Raphael Oleg, Andreas Staier oder Bernd Glemser, aber auch mit den bedeutendsten Schweizer Künstlern wie Oliver Schnyder, Regula Mühlemann, Louis Schwizgebel oder Christian Poltéra. Zudem lädt es immer wieder aufstrebende Solisten wie Alina Ibragimowa, Andrew Tyson, Sebastian Bohren oder Chiara Enderle ein. Seit 2001 leitet der britische Dirigent Douglas Bostock das Orchester als Chefdirigent. Seit 2013 arbeitet das argovia philharmonic mit dem Label Coviello Classics zusammen und veröffentlicht regelmässig CD-Aufnahmen.
HEUTE ABEND SPIELEN 1. VIOLINE
ULRICH POSCHNER 1. Kzm. HYUNJONG REENTS-K ANG 2. Kzm.* MIREILLE LESSLAUER Stv. Kzm. MIRA MÄK ÄRÄINEN ESZTER MAJOR GIOVANNI BARBATO SARI ERNI-AMMANN STEFAN GLAUS BOZIDAR LJUBIN SUSANNE DUBACH
2. VIOLINE
SERGEJ NOVOSELIC˝ Stf. URSI SCHNYDER Stv. Stf. LISA ÖBERG CRISTINA AMATO EURYDICE DEVERGRANNE MARIANNA SZADOWIAK K ATHRIN JAKOB JUDITH COLL GARCIA*
VIOLA
ANDREAS FISCHER Solo-Viola BEAT MARTHALER Stv. Stf. K ATARZYNA DUZ-BIELEC XIAO BÜRGI-MA NADIYA HUSAR BARBATO DOMINIK FISCHER*
VIOLONCELLO
MARTIN MERKER Solo-Violoncello REGULA SCHÜPBACH Stv. Stf. TIGRAN MURADYAN GIULIA AJMONE-MARSAN YOON-JEONG WOO NICO PRINZ
KONTRABASS
GIULIO RUBINO Solo-Kontrabass DAVID BRITO Stv. Stf. ELMAR KREMSA KOICHI KOSUGI
FLÖTE MIRIAM TERRAGNI Solo-Flöte BARBARA STOESSEL-GMÜR Piccolo
OBOE
SERGIO SIMÓN ÁLVAREZ Solo-Oboe JUDITH BUCHMANN Englischhorn GERHARD GLOOR
KLARINETTE
FRANCESCO NEGRINI Solo-Klarinette ADRIAN MEYER* Bass-Klarinette
SAXOPHON
MARCEL LÜSCHER*
FAGOTT
BRIGITTE LEUTENEGGER Altern. Solo-Fagott DANIEL KÜHNE Solo-Fagott
HORN
HANS-ULRICH WOPMANN Koord. Solo-Horn THOMAS ZIMMERMANN PATRICK GASSER* WOLFGANG DRECHSLER
TROMPETE
PETER SCHMID Solo-Trompete CORRADO BOSSARD MARC JAUSSI*
POSAUNE
VINCENT MÉTRAILLER PATRICK FISCHER* THOMAS MOSIMANN*
TUBA
PIUS WEY Solo-Tuba
PAUKE
PASCAL ITEN
.6-></91F/ RETO BAUMANN* MICHAEL JUEN*
HARFE
ANNE-MARTINE HOFSTETTER*
KLAVIER
RICCARDO BOVINO* * Zuzüger | Änderungen vorbehalten
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VORSCHAU SERIE SURPRISE – Abschlusskonzer t Meisterkurs Dirigieren Douglas Bostock W. A . Mozart: Symphonie Nr. 33 B-Dur KV 319 I. Strawinsky: Konzert in Es für Kammerorchester «Dumbarton Oaks» C. Debussy: Prélude à l'après-midi d'un faune L. van Beethoven: 1. Symphonie C-Dur op. 21 10 Dirigenten – 1 Orchester Fünf Tage arbeitet Douglas Bostock mit jungen Nachwuchsdirigenten aus der ganzen Welt an Werken der Wiener Klassik und der klassischen Moderne. An den letzten zwei Tagen stösst das argovia philharmonic dazu. Der krönende Abschluss einer intensiven Woche mit den Dirigenten von Morgen bildet das öffentliche Schlusskonzert in feierlicher Atmosphäre in der Alten Kirche in Boswil. SO 23. April 2017
17.00 Uhr
Boswil Künstlerhaus
5. A BO-KONZERT – In der Natur argovia philharmonic DOUGLAS BOSTOCK Leitung L. van Beethoven: Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 «Pastorale» H. Huber: Symphonie Nr. 7 d-Moll «Schweizerische» Inspiriert von Vogelgezwitscher, Hirtenmusik und Naturklängen erschuf Beethoven, während er seine 5. Symphonie komponierte, eine Symphonie von ganz anderer Klasse: Jenes Werk bildet zu ihrer Vorgängerin zwar eine enorme Divergenz, doch ergänzen sich die beiden in ihren Gegensätzen. Der Brückenschlag zur 7. Symphonie des Solothurner Romantikers Hans Huber erklärt sich von selbst: seine «Schweizerische» Symphonie spiegelt unser heimatliches Naturreich wieder. Geniessen Sie ein idyllisches Konzert mit «Gewitter und Sturm», «Auf dem Berge», oder schlicht: «In der Natur»! SO 7. Mai 2017 DI 9. Mai 2017 FR 12. Mai 2017
17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr
Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus Baden Trafo
Zwischen den Abo-Konzerten spielt das argovia philharmonic zum letzten Mal vor dem grossen Umbau in der Tonhalle Zürich. Passend zum Beethoven-Schwerpunkt erklingt zu diesem besonderen Anlass ein reines Beethoven-Programm mit dem Geiger Sebastian Bohren, das kurz darauf auch im Stadtsaal Zofingen zur Aufführung gelangt. MO 8. Mai 2017 MI 10. Mai 2017 26
14.30 Uhr 18.30 Uhr 20.00 Uhr
Zürich Tonhalle, Grosser Saal Zürich Tonhalle, Grosser Saal Zofingen Stadtsaal
Hoppla! Das wäre bei uns nicht passiert. www.suterkellerdruck.ch
vielseitig drucken.
ZT Medien AG, 5036 Oberentfelden Telefon 062 737 90 00, www.suterkellerdruck.ch
VORVERKAUF Buchen Sie Ihre Tickets sitzplatzgenau und bequem online unter www.argoviaphil.ch. aarau info | Metzgergasse 3 | 5000 Aarau | 062 834 10 34 | mail@aarauinfo.ch Info Baden | Bahnhofplatz 1 | 5400 Baden | 056 200 84 84 | info@baden.ag.ch
IMPRESSUM Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, 5001 Aarau, Tel. 062 834 70 00, info@argoviaphil.ch, www.argoviaphil.ch Redaktion Isabel Kriszun Texte Sibylle Ehrismann Druck 9, ;:=&:C </* 5D:7:C'8:!=:C* """0B'E:=&:C0@2 &!%$"# 1000 Exemplare Preis CHF 5.27
ARGOVIA PHILHARMONIC BEI COVIELLO CLASSICS Die Kollektion der in SACD-Qualität produzierten CDs des argovia philharmonic mit seinem Chefdirigenten Douglas Bostock bei Coviello Classics wächst und wächst. Weitere Produktionen sind bereits in Planung. BRITISH Musik aus der Heimat unseres Chefdirigenten Douglas Bostock. Diese vierte CD in der Live-Serie mit Coviello Classics schliesst einen ersten inhaltlichen Bogen ab, der mit SWISS ASPECTS begonnen hatte. Zu hören sind: Elgars Ouvertüre «Froissart», Vaughan Williams 5. Symphonie und Holsts «Japanische Suite». FANTASTIQUE
FANTASTIQUE Berlioz: Symphonie fantastique Weber (orch. Berlioz): Aufforderung zum Tanz
argovia philharmonic Douglas Bostock
«Eine weitere Aufnahme mit Berlioz' Symphonie Fantastique – muss das sein?» So fragte Radio SRF 2 Kultur in seiner CD-Besprechung im August 2015 - und lieferte die Antwort gleich mit: «Oh ja, es muss!». Zu hören sind: Berlioz' «Symphonie Fantastique» und Webers «Aufforderung zum Tanz» (orch. Berlioz).
SILK ROAD So geheimnisvoll das CD-Cover, so berauschend der Inhalt: Ikuma Dans «Silk Road», Alexander Borodins «Steppenskizze» und Ferruccio Busonis «Turandot Suite» entführen in farbige Welten.
SWISS ASPECTS Einer der ganz grossen Höhepunkte der Jubiläumssaison 2012/13 des argovia philharmonic: Der Live-Mitschnitt des Jubiläumskonzerts vom 20. April 2013 mit Werken der fünf Aargauer Komponisten Tamás, Widmer, Geiser, Mieg und Sutermeister. 28
Trägerverein argovia philharmonic
WERDEN SIE MITGLIED! Eine Mitgliedschaft im Trägerverein bietet Ihnen die Möglichkeit, das argovia philharmonic ideell und finanziell zu unterstützen. Verschiedene Abstufungen der Mitgliedschaft von Konzertmitglied über Gönner bis hin zum Exklusivmitglied ermöglichen Ihnen, das Orchester in der Ihnen entsprechenden Form zu unterstützen. Je nach Art der Mitgliedschaft erhalten Sie eine bestimmte Anzahl an KonzertGutscheinen. Zudem erhalten Sie regelmässig Informationen über die Aktivitäten des argovia philharmonic sowie vor jedem Konzert der Symphoniekonzert-Reihe das gedruckte Konzertprogramm gratis per Post zugestellt und haben Zugang zu den Anlässen von «Exklusiv!», dem speziellen Rahmenprogramm des argovia philharmonic, wo Sie die Künstlerinnen und Künstler hautnah erleben. Ausserdem erhalten alle unsere Mitglieder Vergünstigungen auf unsere Symphoniekonzert-Abos. Wollen Sie uns als Firma unterstützen? Wir bieten auch Mitgliedschaften für juristische Personen an oder stellen Ihnen Ihr massgeschneidertes Sponsoring-Angebot zusammen. Kontaktieren Sie uns bei Interesse unter info@argoviaphil.ch oder informieren Sie sich unter www.argoviaphil.ch, wo Sie auch gleich die von Ihnen gewünschte Mitgliedschaft abschliessen können.
Wir begrüssen unsere neuen Mitglieder und Gönner! GÖNNERMITGLIED Christoph Grenacher, Ittenthal Vielen Dank für Ihre Unterstützung! 29
Herzlichen Dank !
UNSERE SPONSOREN PA R T NER
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www.trotteraarau.ch
vielseitig drucken.
QUA L I TÄT SPA R T NER
MEDIEN - U ND W ERBEPA R T NERSC H A F T EN
SP ONSOREN UND S T IF T UNG EN MI T BEI T R ÄG EN F ÜR EINZE L NE PRO JEK T E JOSEF MÜLLER STIFTUNG MURI
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WERTHER
Oper von Jules Massenet Musikalische Leitung: Cornelius Meister Inszenierung: Tatjana Gürbaca mit Juan Diego Flórez, Anna Stéphany, Mélissa Petit u.a.
PREMIERE 2 APR 2O17
Zusammenspiel Die perfekte Partnerschaft: argovia philharmonic und Aargauische Kantonalbank.
Harmonie ist, wenn zwei unterschiedliche Elemente sich zu einem Ganzen ergänzen. Genau so verhält es sich auch bei der Partnerschaft des argovia philharmonic und der Aargauischen Kantonalbank. Wir freuen uns ausserordentlich, dass die Aargauische Kantonalbank Hauptsponsorin des argovia philharmonic ist. Die AKB engagiert sich in ihrem Kultursponsoring bereits seit einigen Jahren im Bereich klassische Musik. Durch die Partnerschaft mit dem argovia philharmonic ist für uns eine Vision zur Realität geworden. Wir engagieren uns, weil uns gemeinsame Werte wie Leidenschaft, Perfektion und Professionalität verbinden – und wir darüber hinaus unseren Kundinnen und Kunden unvergessliche Konzerterlebnisse bieten können. akb.ch