Nr. 12 | November 2017 - März 2018
Douglas Bostock Chefdirigent
MAGAZIN argovia philharmonic Mit vereinten Kräften Löwenkonzerte und Rheinklang – zwei Zusammenschlüsse der Aargauer Orchester Mozarts solistischer Glanz Im Gespräch mit dem Pianisten Matthias Kirschnereit Das Abenteuer kann beginnen Eine Neuausrichtung mit viel frischem Wind bei der Oper Schloss Hallwyl
www.argoviaphil.ch
WIR SIND
AARAU
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ZOFINGEN
WIR SIND
AARGAU
Eindrücke aus der laufenden Online-Kampagne #WirSindAargau auf Facebook: Videokurzportraits aller Ortschaften, in denen das argovia philharmonic symphonisch auftritt.
MITEINANDER Wie würde es im Konzertsaal klingen, wenn das Zusammenspiel zwischen Orchester und Dirigent, Solist und Orchester, oder gar unter den einzelnen Orchestermusikerinnen und -musikern und den verschiedenen Registern nicht funktionieren würde? Sie wissen es genauso gut wie ich: Ohne ein bedingungsloses Miteinander aller Akteure auf der Bühne wäre der Musikgenuss für die Zuhörenden wohl eher bescheiden. In unserer neuen Kammerkonzert-Reihe, die Ende Oktober startet, erfährt nun das Zusammenspiel nochmals eine neue Bedeutung: Unsere Orchestermitglieder musizieren in Kammerformationen gemeinsam mit Solisten, die sie aus den Abo-Konzerten kennen. Das kammermusikalische Miteinander rückt viel stärker noch als im Symphonieorchester in den Fokus, der Solist wird zum gleichberechtigten Kammermusikpartner – eine besonders spannende Herausforderung für unsere Musiker und ein ebenso spezielles Erlebnis für das Publikum (Seite 10). Ein aktives Miteinander ist auch abseits der Bühne erkennbar. Ausdruck davon sind die gemeinsam mit anderen Aargauer Orchestern veranstalteten Konzertreihen in Beinwil am See und im Fricktal (Seite 6), die zusammen mit der Reformierten Kirchgemeinde Aarau und der Reformierten Landeskirche Aargau in diesem Jahr bereits zum dritten Mal ausgetragenen Mendelssohntage Aarau (Seite 12) sowie die Oper Schloss Hallwyl, deren künstlerische Leitung das argovia philharmonic neu inne hat (Seite 34).
bach im Dezember seine Feuertaufe als symphonischer Konzertsaal (Seite 24). Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir, unsere weiteren Geldgeber und Sponsoren zu erwähnen, ohne die entweder die Durchführung unserer Konzerte nicht möglich wäre oder der Ticketpreis um ein Mehrfaches höher läge: Der Kanton Aargau und unsere Hauptsponsorin, die Aargauische Kantonalbank, die Städte Aarau und Baden, die Gemeinde Wettingen, die Co-Sponsoren AEW Energie AG, Franke, die Hirslanden Klinik Aarau, die AMAG Schinznach-Bad und die AZ Medien, sowie unsere zahlreichen Saison-Sponsoren und weiteren Unterstützer (Seite 47). Damit wir auch in Zukunft ein möglichst abwechslungsreiches Konzertangebot für die Aargauer Bevölkerung schaffen können, ar beiten wir weiterhin gemeinsam an unseren Zielen. Bleiben Sie uns treu, geniessen Sie weiterhin unsere Konzerte, und helfen Sie Ihren Möglichkeiten entsprechend mit, dass dies alles auch in Zukunft finanzierbar ist (www.argoviaphil.ch/ichkannhelfen). Ich zähle auf Sie! Ihr
Christian Weidmann Intendant
Nicht zuletzt kann auch die Zusammenarbeit mit unseren Geldgebern und Sponsoren sehr kreativ sein – so erfährt zum Beispiel der Showroom der AMAG Baden in Fislis-
3
INHALT 06
Mit vereinten Kräften
28
Wie politisch ist Beethovens «Neunte»?
Löwenkonzerte und Rheinklang – Zwei gemein-
Sonderkonzert KKL – Brauch und politischer
same Konzertreihen der Aargauer Orchester
Missbrauch der «Neunten»
10
Kammermusik im Stadtmuseum
30
«Ein fantastischer junger Sänger»
Eine neue, originelle Kammermusik-Reihe
Der Schweizer Bariton Alexandre Beuchat singt
12
Vom Traum zur Wirklichkeit
im 3. Abo-Konzert deutsche Orchesterlieder
Dieter Wagner über die Mendelssohntage
32 «Erholungssymphonien»
Aarau
Beethovens 4. und 8. Symphonie im
14
Detailprogramm Mendelssohntage
3. Abo-Konzert
Ein buntes Treiben in der Kantonshauptstadt
34
Das Abenteuer kann beginnen
16
Babar, der kleine Elefant
Eine verheissungsvolle Neuausrichtung mit viel
Ein poetisches Werk für Kinderohren im
frischem Wind bei der Oper Schloss Hallwyl
1. Familienkonzert
39 «Himmelsliechter»
18
Mozarts solistischer Glanz
Das Vokalensemble Vocalino Wettingen musi-
Im Gespräch mit Matthias Kirschnereit, dem
ziert mit Musikern des argovia philharmonic
Solisten des 2. Abo-Konzerts
40
argovia philharmonic bei Coviello Classics
22
Ein Traumtänzer
Alle CD-Produktionen
Rossen Milanov – ein spannender Dirigent
41
Kurz notiert
24
It's showtime
argoviaphil aktuell
Musikkabarett mit Weihnachtsklassikern und
Gesellschaftstenor Leo Wundergut
SERVICE
26
Wie beurteilt man junge Solisten?
42
Abos 2017/18
Der Dirigent Marc Kissóczy über seine Arbeit mit
44
Alles im Blick
jungen Nachwuchskünstlern
Alle Veranstaltungen von Nov 17 - März 18
47
Dank an Partner und Sponsoren
Lesen Sie dieses Magazin auch online.
IMPRESSUM Magazin argovia philharmonic. 5. Jahrgang, 12. Ausgabe November 2017 - März 2018. Erscheint dreimal pro Saison. Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, CH-5001 Aarau, Tel. +41 62 834 70 00 info@argoviaphil.ch, www.argoviaphil.ch Redaktion Isabel Kriszun, Christian Weidmann Redaktionelle Mitarbeit Sibylle Ehrismann, Dr. Verena Naegele (artes projekte) Layout Isabel Kriszun Titelfoto Matthias Kirschnereit (Foto: Giorgia Bertazzi) Druck ZT Medien AG, Oberentfelden, www.ztmedien.ch Auflage 2500 Exemplare 4
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Löwenkonzerte & Rheinklang – zwei gemeinsame Konzertreihen der Aargauer Orchester
MIT VEREINTEN KRÄFTEN Dem argovia philharmonic liegen Koope-
Und so lag es nahe, dass Christian Weidmann
rationen mit anderen Klangkörpern und
bei seinen Kollegen der anderen Aargauer Or-
Institutionen seit jeher am Herzen. Diese
chester angefragt hat, ob Interesse an einem
Saison gibt es gleich zwei Konzertreihen
Zusammenschluss bestehe. «Den Löwensaal
mit anderen Aargauer Orchestern; ein-
kannten weder das Capriccio Barockorches-
mal als Abo-Reihe, einmal als loser Zu-
ter noch die Kammerformation CHAARTS,
sammenschluss.
und ein Abo ist immer attraktiv», erläutert Christian Weidmann dazu. Chaarts und Ca-
Von Dr. Verena Naegele
priccio sagten denn auch sofort zu. Der Geschäftsführer des Barockorchesters, Tobias
Ein Schmuckstück erster Güte schlummert
Wetzel, begründet: «Andreas Fleck, Christian
seit vielen Jahren im Seetal. Lediglich jeweils
Weidmann und ich kennen uns seit längerer
alle zwei Jahre erwachte es zum (klassischen)
Zeit. Somit war es nicht eine Frage, ob wir zu-
Musikleben, wenn die Operettenzeit einge-
sammenarbeiten werden, sondern nur wann
läutet wurde. Die Rede ist vom Löwensaal.
und in welcher Form.»
Nun hat der Intendant des argovia philharmonic, Christian Weidmann, vor drei Jahren das
Daraus entstanden ist die Reihe der Löwen-
Löwensaal-Juwel in Beinwil am See für das
konzerte mit drei bis vier Konzerten pro Sai-
argovia philharmonic entdeckt. Seither spielt
son und ein entsprechendes Löwenabo. Der
das Orchester dort jeweils im März ein Kon-
Erfolg ist beeindruckend, wurden doch auf
zert aus dem Zyklus der Symphoniekonzerte.
Anhieb mehr als 60 Abos verkauft. Andreas
Und dies mit stets wachsendem Erfolg und
Fleck kommt geradezu ins Schwärmen: «Da
Zuschauerzuspruch.
tut sich plötzlich dieser Löwensaal in Bein-
«Die Kräfte zu bündeln statt zu vereinzeln, ist wertvoll und wichtig für uns und für den Kanton Aargau.» Christian Weidmann, argovia philharmonic
6
«Die Unterschiede der Ensembles liegen in der Stilistik und ihrem Wesen, und nicht zuletzt in der Grösse, was für eine gute Abwechslung sorgt.» Andreas Fleck, CHAARTS
a.S. DIE KONZERTREIHE DER AARGAUER ORCHESTER 1. LÖWENKONZERT | Swinging Lion Sonntag, 10. September 2017 | 11.00 Uhr Pepe Lienhard Bandleader | Brigitte Wullimann Vocals argovia philharmonic Big Band Werke von George Gershwin, Glenn Miller, Cy Coleman, Benny Goodman, Duke Ellington u.v.m.
2. LÖWENKONZERT | Träume – Sogni – Sueños Donnerstag, 23. November 2017 | 19.30 Uhr Sebastian Bohren Violine CHAARTS Chamber Artists Astor Piazzolla «Las Cuatro Estaciones porteñas» – Vier Jahreszeiten Martin Wettstein Verdis Traum Antonín Dvořák Serenade für Streicher E-Dur op. 22
3. LÖWENKONZERT | Leben – Liebe – Natur Samstag, 24. März 2018 | 19.30 Uhr Matthias Bamert Leitung | Laura van der Heijden Violoncello argovia philharmonic Antonín Dvořák «In der Natur» Konzertouvertüre für Orchester op. 91 Joseph Haydn Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1 César Franck Symphonie d-Moll
4. LÖWENKONZERT | Mozart einzigartig Samstag, 21. April 2018 | 19.30 Uhr Giovanna Pessi Harfe | Karel Valter Flöte Capriccio Barockorchester Johann Sebastian Bach Symphonie g-Moll op. 6 Nr. 6 Christoph Willibald Gluck Ballettmusik zu «Don Juan» Wolfgang A. Mozart Konzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur KV 299 Joseph Haydn Symphonie Nr. 45 fis-Moll «Abschied» Hob. I:45
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WENABO 4 KONZERTE | 1 ABO
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Ich komme in den Genuss von 4 unterschiedlichen Konzerten im Löwensaal, einem kleinen Juwel am Hallwilersee. Ich geniesse im Vergleich zum Einzelkartenpreis 20% Rabatt. Mir stehen die besten Plätze zur Auswahl, da der Abo-Verkauf vor dem Einzelkarten-Verkauf startet. Ich habe immer meinen festen Platz im Konzert. Ich bekomme zusätzlich eine Freikarte für eines der Konzerte und kann so jemanden einladen. Ich bin nach dem 1. Löwenkonzert zum exklusiven AbonnentenApéro eingeladen und treffe die Musiker und Pepe Lienhard.
öse
n!
wil auf, und in Kooperation mit den drei sich
viel vom Können der Berufsmusiker zu ler-
perfekt ergänzenden Orchestern wird er in
nen», wie die Gründer des Sinfonieorchester
seinem (auch akustischen) Zauber wieder-
Fricktal dazu ausführen.
entdeckt. Es ist ein wenig wie Ackerbau. Man setzt einen musikalischen Samen und
Im Fricktal hat man also die Qual der Wahl.
es wächst etwas daraus, das es vorher nicht
Das Capriccio Barockorchester ist in Rheinfel-
gab.» In der Tat ist da ein kleiner Coup gelun-
den beheimatet, deshalb ist der Zusammen-
gen, der die klassische Musik nun regelmäs-
schluss im Fricktal für Wetzel besonders stim-
sig in die Region bringt.
mig: «Es ist schön, wenn die Rheinfelder das Capriccio als ihr Orchester ansehen», meint
Bei so viel Erfolg lag es nahe, auch im Frick-
Tobias Wetzel dazu. Die Idee zum losen Aus-
tal, der Heimat des Capriccio Barockorches-
tausch fasst Fleck zusammen: «In Bezug auf
ters, einen Versuch des Zusammenrückens
‹Rheinklang› schliessen wir uns zu einer Kraft
zu wagen. «Rheinklang» heisst die lose Ko-
zusammen, die auch gehört wird, denn für
operation. Angeboten wird ebenfalls ein Abo
jedes Ensemble einzeln ist diese Region zu
mit einer Auswahl von je einem Konzert pro
sehr auf Basel fokussiert.»
Ensemble, und die Konzerte werden gegenseitig beworben. Als Vierter im Bunde zeigt
Christian Weidmanns Ideen ziehen also, wie
sich bei diesem Zusammenschluss das Sinfo-
er selber erläutert: «Im Fall von Beinwil am
nieorchester Fricktal (SOF), das sich erst vor
See ist es mir wichtig, den schönen Saal zu
kurzem konstituiert und Anfang Oktober mit
bespielen, zudem ist die Gleichwertigkeit der
dem Herbstkonzert «Neue Welt» seine erfolg-
drei Formationen wertvoll und einzigartig. Das
reiche Feuertaufe erlebt hat. Das Orchester
Fricktal ist für uns eine wichtige Region, die
besteht aus Amateurmusikerinnen und -mu-
wir schon seit längerem beleben wollten. Als
sikern, zumeist jungen Leuten, die etwas in
dann noch Christoph Vogt, der als Schlag-
Sachen klassischer Musik bewegen wollen.
zeug-Zuzüger hin und wieder beim argovia
Unterstützung erhalten sie vom argovia phil-
philharmonic tätig ist, mit der Idee eines ei-
harmonic, das sich in Form einer Patenschaft
genen Orchesters anklopfte, war die Zusam-
am Aufbau beteiligt. Nicht nur steht die Admi-
menarbeit besiegelt.»
nistration dem jungen Pflänzchen als Beraterin zur Seite, es spielen auch einige Orches-
Infos zu Rheinklang: www.rheinklang.ch
termitglieder an den ersten Pulten mit: «Diese
Infos zu Löwenkonzerten: www.loewenkonzerte.ch
bilden den stabilen Rahmen, und die Amateurmusiker erhalten gleichzeitig die Chance,
«Dem Publikum wird ein hochwertiges, vielseitiges Programm geboten.» Tobias Wetzel, Capriccio Barockorchester
«Für uns als Amateurorchester ist es sehr spannend, mit Berufsorchestern gemeinsam Konzerte anbieten zu dürfen.» Christoph Vogt, Sinfonieorchester Fricktal
Recht i�
Zusammenspiel.
Giulia Ajmone-Marsan und Yoon-Jeong Woo, argovia philharmonic
Zusammenspiel – das Erfolgsgeheimnis des argovia philharmonic, das von Schärer Rechtsanwälte als Saisonsponsor seit vielen Jahren unterstützt wird. Zusammenspiel – auch das Erfolgsgeheimnis von Schärer Rechtsanwälte: Wir bündeln das Fachwissen unserer spezialisierten Anwälte, Notare und Steuerberater im Interesse einer ganzheitlichen, ausgewogenen Beratung unserer Klientschaft.
Schärer Rechtsanwälte Hintere Bahnhofstrasse 6 CH-5001 Aarau www.5001.ch
Wir sind auf Ihrer Seite.
Eine neue, originelle Kammermusik-Reihe
KAMMERMUSIK IM STADTMUSEUM In der neuen Kammermusik-Reihe erlebt
Überraschungen bieten auch die Programme.
das Publikum die Musikerinnen und Mu-
So hat zum Beispiel Cristina Amato, Geigerin
siker des argovia philharmonic neu an
beim argovia philharmonic, eigens für die For-
vier Sonntagen von einer etwas anderen
mation Tutti 2.0 – bestehend aus ihr selbst und
Seite: in intimem Rahmen und hautnah.
fünf ihrer Kolleginnen und Kollegen aus den
Das Programm hält einige Überraschun-
2. Geigen – einige Werke arrangiert. Diese Ar-
gen bereit.
rangements für Violinen und Bratschen – eine seltene Besetzung – präsentiert das sechs-
Von Sibylle Ehrismann
köpfige Streicherensemble im 2. Kammerkonzert. Da kann man etwa ein «Capriccio» von
Kammermusik zu machen, hat für viele Mu-
Paganini in einer Bearbeitung für drei Violinen
siker einen besonderen Reiz. Im Orchester
erleben, oder eine «Fuga» von Bach mit vier
spielt man möglichst integriert in den grossen
Violinen. Und zur Krönung gibt es ein Con-
Gesamtklang, als Solist ist man dagegen allein
certo grosso von Vivaldi, verteilt auf alle sechs
und daher besonders exponiert. Die Kammer-
mitwirkenden Streicher.
musik ist ein Zwischending: man wird solistischer gefordert als im Orchester, und dennoch
Wie kam es zu dieser originellen Besetzungs-
muss man aufeinander hören und aufeinander
idee? «Wir haben zuerst eine Bestandsauf-
eingehen. Das verlangt höchste Flexibilität.
nahme dessen gemacht, was wir alles zur Verfügung haben», erklärt Amato. «Einige aus
Das argovia philharmonic hat für diese Sai-
unserer Gruppe spielen auch andere, zum Teil
son neu einen Kammermusik-Zyklus beson-
exotische Instrumente. Schlussendlich haben
derer Art lanciert. Darin spielen nicht nur die
wir aber beschlossen, bei unseren Kernins-
Orchestermusiker, es treten auch die renom-
trumenten Geige und Bratsche zu bleiben.
mierten Solisten der Abo-Konzerte auf: Star-
Die Entscheidung für die genaue Besetzung
Klarinettist Julian Bliss etwa spielt im 1. Kam-
fiel dann von Stück zu Stück individuell, vieles
merkonzert Ende Oktober mit Bläsern des
auch durch Ausprobieren.»
Orchesters, der Pianist Matthias Kirschnereit
10
ist im 4. Kammerkonzert «Mendelssohn am
Für die Orchestermusiker bieten solche Kam-
Klavier» mit den Stimmführern zu hören, und
mermusikprojekte die Möglichkeit, sich ein-
der Geiger Sebastian Bohren, der in der letz-
mal von einer anderen Seite kennenzulernen.
ten Saison als Solist mit dem argovia philhar-
Welche Erfahrungen hat die Streichergruppe
monic aufgetreten ist, trifft sich mit seinem
dabei gemacht? «Zur ersten Probenphase ha-
Stradivari Quartett und drei Orchestermusikern
ben wir uns gemeinsam ein Wochenende lang
zu einem reizvollen französischen Programm.
zurückgezogen, haben gespielt, gegessen,
gelacht und sind gewandert. Was dabei so-
eher schlechter, sodass man Traversos aus
zial passierte, hatte einen grossen Einfluss auf
der Originalzeit eher im Museum als auf der
die Stimmung in der Gruppe und auch auf das
Konzertbühne antrifft. Ich bin sehr gespannt,
Zusammenspiel, den Klang, das gegenseitige
wie sich mein Klang mit diesen Instrumenten
Wahrnehmen.»
vermischen wird.»
Für die Orchestermusiker besonders inspirie-
Miriam Terragni wird den Auftritt mit den vier
rend ist, wenn sie mit dem Solisten, den sie
Musikern des Stradivari Quartetts gemeinsam
zuvor im Orchester begleitet haben, auch ein-
mit der Solo-Harfenistin Lea Magdalena Knecht
mal intensiver zusammenspielen können. So
und dem Solo-Klarinettisten Francesco Negrini
freut sich die Solo-Flötistin Miriam Terragni auf
bestreiten. Auf dem Programm stehen Debussy
die Begegnung mit dem Stradivari Quartett.
und Ravel. Für sie als Flötistin ist das Zusam-
Dieses ist neben dem Hagen-Quartett das
menspiel mit Streichern sehr inspirierend: «Bei
einzige Streichquartett, bei dem alle Mitglieder
der Kammermusik mit Streichern bekomme ich
auf wertvollen Instrumenten aus Stradivaris
oft neue Ideen für mein Spiel», so Miriam Ter-
Werkstatt spielen.
ragni. «Das Denken in Auf- und Abstrichen hat auch für Bläser Auswirkungen. Und in Sachen
o er t-Ab
erkonz Kamm kauf t a u s ve r – ar ten Einzelk ch er hältli
«Ich freue mich natürlich sehr, mit vier Stradi-
Vibrato oder Phrasierung ist es für mich als Flö-
varis auf der Bühne zu sitzen,» meint Miriam
tistin oft sehr inspirierend, wenn ich einmal über
Terragni. «Als Flötistin kennt man es kaum, auf
den Zaun gucke.» Dieses anregende Ambiente
wirklich alten Instrumenten spielen zu dürfen.
springt auch auf das Publikum über – reinhören
In der Regel werden die Flöten mit dem Alter
lohnt sich bestimmt.
2. KAMMERKONZERT Unisolo SO 10.12.2017, 11.00 Uhr Aarau Stadtmuseum Tutti 2.0 – Die 2. Geigen des argovia philharmonic
1. KAMMERKONZERT Klarinettenzauber SO 29.10.2017, 11.00 Uhr Aarau Stadtmuseum Julian Bliss Klarinette Musiker des argovia philharmonic
S. Prokofjew «Moderato» aus der Sonate D-Dur op. 115 für Solovioline
3. KAMMERKONZERT Klangwelten SO 25.02.2018, 11.00 Uhr Aarau Stadtmuseum
4. KAMMERKONZERT Mendelssohn am Klavier SO 25.03.2018, 11.00 Uhr Aarau Stadtmuseum
J. Halvorsen
Stradivari Quartett
Passacaglia für Violine und Viola
Musiker des argovia
Matthias Kirschnereit Klavier
N. Paganini
philharmonic
Musiker des argovia
Capriccio Nr. 14 Es-Dur op. 1 bearbeitet für drei Violinen J. S. Bach
W. A. Mozart Divertimento «Don Giovanni» für zwei Klarinetten und Fagott
«Fuga» (Allegro) aus BWV 1001,
A. Dvořák
Kanon in D-Dur
Bläserserenade d-Moll op. 44
J. S. Bach
bearbeitet für vier Violinen J. Pachelbel
L. van Beethoven
Konzert für 2 Violinen d-Moll BWV 1043
Variationen über «Là ci darem la
A. Vivaldi
mano» WoO 28
Concerto grosso d-Moll op. 3 Nr. 11
C. Debussy Sonate für Flöte, Viola und Harfe C. Debussy Streichquartett g-Moll op. 10 M. Ravel «Introduction et allegro» für Harfe, Flöte, Klarinette und Streichquartett
philharmonic F. Mendelssohn Bartholdy Variations concertantes für Violoncello und Klavier op. 17 «Lieder ohne Worte» (Auszüge), bearbeitet für Violine und Klavier von Friedrich Hermann Variations sérieuses für Klavier d-Moll op. 54 Klavierquartett Nr. 2 f-Moll op. 2
Foto: Priska Ketterer
«Die Mendelssohntage sollen ein Musikfestival sein, von dem die ganze Stadt Aarau und ihre Bevölkerung profitiert.»
Die Mendelssohntage Aarau – Dieter Wagner im Gespräch
VOM TRAUM ZUR WIRKLICHKEIT Der Dirigent und Sänger Dieter Wagner
Seine Tonsprache trifft bei mir voll ins
ist Initiator und Mitgründer der Mendels-
Schwarze oder genauer gesagt mitten ins
sohntage Aarau, die am ersten Novem-
Herz. Warum das so ist, kann ich nicht erklä-
berwochenende ihre dritte Ausgabe er-
ren. Ich bewundere, was er in seinem doch
leben. Während des Festivals ist er in
recht kurzen Leben alles geschaffen hat. Er
verschiedenen Funktionen unterwegs. Im
hat nicht nur eine unglaubliche Menge an Wer-
Gespräch offenbart der Kantor der Stadt-
ken komponiert, sondern wirkte nach seinem
kirche Aarau, warum ihm dieses Festival
Antritt als Gewandhauskapellmeister im Jahr
so am Herzen liegt.
1835 auch als erster Dirigent im modernen Sinne. Ausserdem hat er in Leipzig die erste
Dieter Wagner, bald beginnen wieder die Men-
Musikhochschule Deutschlands gegründet. Er
delssohntage. Was verbinden Sie persönlich
stammte aus wohlhabendem Haus, ist aber
mit Mendelssohn?
trotzdem immer einfach geblieben; das spiegelt sich auch in seiner Musik.
12
Was war der ursprüngliche Auslöser für die Initiie-
werbs auch auf die Förderung des musikali-
rung der Mendelssohntage?
schen Nachwuchses.
Bereits 2013 hatte ich den Traum, die «Reformati-
Sie sprachen eben von «Aarau klingt und
onssymphonie» von Mendelssohn im Reformations-
singt!», einer Plattform zum Mitmusizieren. Wie
jahr 2017 zur Aufführung zu bringen, doch so lange
wichtig sind solche Projekte?
wollte und konnte ich nicht warten. Die Gründung des Festivals mit Christian Weidmann hat ausser-
Sie sind extrem wichtig, weil man damit einer-
dem zum Ziel, der Stadt Aarau ein klassisches Mu-
seits neue, interessierte Zuhörerinnen und Zu-
sikfestival zu bieten, von dem die ganze Stadt und
hörer gewinnt und ihnen gleichzeitig vermitteln
ihre Bevölkerung profitiert.
kann, was Musik bedeutet und welchen Sinn sie für uns hat. «Aarau klingt und singt!» ist
«Bereits 2013 hatte ich den Traum, Mendelssohns ‹Reformationssymphonie› im Reformationsjahr 2017 zur Aufführung zu bringen, nun ist es endlich soweit.»
eine einzigartige Gelegenheit für Musikbegeisterte, einmal nicht in den eigenen vier Wänden zu musizieren, sondern gemeinsam mit anderen Teil eines musikalischen Höhepunktes der Mendelssohntage zu werden.
Welche Bedeutung hat die Reformation für uns
Ohne Kooperationen sind heutzutage im
heute und wie zeigt sie sich während des Festivals?
künstlerischen Bereich kaum noch Projekte zu realisieren. Mit welchen Partnern arbeiten die
Als Lutheraner und natürlich auch durch meine Tä-
Mendelssohntage dieses Jahr zusammen?
tigkeit für die Landeskirche Aargau und andere Kirchen ist es für mich wichtig, darauf aufmerksam zu
Mit dabei ist das Mendelssohn-Haus Leipzig,
machen. Ich bin mitten im Geschehen und merke,
das Stadtmuseum Aarau und – was mich
dass wir uns immer wieder reformieren müssen.
besonders freut –, neu auch die Katholische
Wir dürfen den Blick nicht nur zurückwerfen, son-
Kirchgemeinde. Und natürlich sind die Men-
dern sollten schauen, was wir im Leben brauchen
delssohntage an sich ja bereits eine Koopera-
und was wir verändern müssen. Mit der Aufführung
tion dreier Institutionen, nämlich des argovia
der «Reformationssymphonie» weise ich auf meine
philharmonic, der Reformierten Landeskirche
Art auf die Reformation hin.
Aargau und der Reformierten Kirchgemeinde Aarau. Ohne all diese Kooperationen wäre ein
Schon die ersten beiden Ausgaben der Mendels-
solches Festival nicht möglich.
sohntage waren sehr erfolgreich. Was zeichnet die Mendelssohntage genau aus?
Was ist neu in diesem Jahr? Welche musikalischen Leckerbisse erwartet das Publikum?
Das Spannende an diesem kleinen Festival ist die Kombination verschiedener Formate. Ein wichtiges
Eine Neuerung der diesjährigen Ausgabe der
Standbein bilden natürlich die Konzerte im klassi-
Mendelssohntage ist das am Freitagmittag
schen Sinn, die mit einem interessanten Programm
stattfindende Lunchtimekonzert im Hochchor
und bekannten Künstlern aufwarten. Andererseits
der Stadtkirche Aarau mit Bläser- und Orgel-
steht im Rahmen von «Aarau klingt und singt!» die
musik. Für die Kleinen gibt es das Kinderkon-
aktive Teilnahme von Laien und Zuhörern im Mittel-
zert «Geheimversteck Wartburg», bei dem wir
punkt. Beim Festgottesdienst am Sonntag ist die
uns gemeinsam auf die Spuren von Junker
Kirche mit ihrer Gemeinde die Hauptakteurin, und
Jörg begeben. Das krönende Finale bildet
zuletzt legen wir den Fokus mit Hilfe des Wettbe-
das Schlusskonzert mit zwei Solo-Kantaten
13
von Johann Sebastian Bach – gesungen vom
insofern nicht nur programmatisch der Refor-
Weltklasse-Bariton Klaus Mertens –, der Ur-
mation gewidmet, sondern auch vom Aufbau
aufführung der Preisträgerkomposition des
her reformiert.
diesjährigen Kompostitionswettbewerbs und zu guter Letzt natürlich der «Reformations-
Das Gespräch führte Michaela Unsinn
symphonie». Eine musikalische Neuerung in diesem letzten Konzert des Festivals gibt es noch: Für die Schlusschoräle der beiden Bach-Kantaten ist das gesamte Publikum ein-
Michaela Unsinn absolviert in der laufenden Saison ein Praktikum im Orchestermanagement beim argovia philharmonic.
geladen, mitzusingen. Das Schlusskonzert ist
Gesamtprogramm Mendelssohntage Aarau 2017 Donnerstag, 2. November 2017 20.00
ERÖFFNUNGSKONZERT «Reformation – Bach und Mendelssohn» Dieter Wagner, Leitung | Mirjam Wagner, Orgel | Kantorei der Stadtkirche Aarau | Projektchor Peter & Paul Aarau | Projektchor SMW (Frick) | Gemischter Chor Schönenwerd | Katholischer Kirchenchor Oberbuchsiten | Singkreis Wohlen b. B. | Nuevo Proyecto Binningen-Bottmingen Werke von J. S. Bach und F. Mendelssohn Bartholdy
StaKi
Freitag, 3. November 2017 11.00 - 18.00 Filmpräsentation «Reformation – Luther und Mendelssohn»
StaMu
12.15
LUNCHTIMEKONZERT #1 argovia philharmonic Brass | Nadia Bacchetta, Orgel Werke von L. Boëllmann, J. Dowland, G. Gabrieli, G. F. Händel u.a.
StaKi
19.30
MUSIKALISCHE HAUSANDACHTEN Klaus Mertens, Bass-Bariton | Michael Schönheit, Orgel | Thomas Fritzsch, Viola da Gamba | Stefan Maass, Barocklaute Werke von G. F. Telemann
StaKi
Samstag, 4. November 2017
14
09.30
Eröffnung «Aarau klingt!» Surprise Konzert #1 Ausgewählte Ensembles der Kammermusikwoche Arosa
GoKe
10.00
Mendelssohn-Kaffee & Gipfeli
GoKe
10.30
«Aarau klingt!» Surprise Konzert #2 Ausgewählte Ensembles des Aarauer Kammermusik-Spielsalons
FoSch
10.00 - 12.00 Öffentliche Chorprobe «Aarau singt!» Werke von W. A. Mozart und F. Mendelssohn Bartholdy
KathKi
11.00
LUNCHTIMEKONZERT #2 ARION Quartett & argoviaphil friends Werke von F. Mendelssohn Bartholdy und J. Brahms
StaMu
11.00 - 17.00
Filmpräsentation «Reformation – Luther und Mendelssohn»
StaMu
12.00
Mendelssohn-Lunch mit musikalischem Amuse-Bouche & Dessert
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13.30 - 15.30 Öffentliche Gesamtprobe «Aarau singt!» Werke von W. Boyce, F. Mendelssohn Bartholdy, G. F. Händel, W. A. Mozart
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13.30
«Aarau klingt!» Surprise Konzert #3 Ausgewählte Ensembles des Aarauer Kammermusik-Spielsalons
MeySt
14.00
Kammerkonzert des Sinfonieorchester Fricktal Werke von C. Debussy, J. Strauss, G. Mahler
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15.00
«Aarau klingt!» Surprise Konzert #4 Ausgewählte Ensembles des Aarauer Kammermusik-Spielsalons
FoSch
16.00
Schlusskonzert «Aarau singt!» Projektchor «Aarau singt!» | camerata aksademica | Kathrin Hottiger, Sopran | Ursina Patzen, Alt | Livio Schmid, Tenor | Serafin Heusser | Bass | Dieter Wagner und Katja Deutschmann, Leitung | Stefan Läderach, Einstudierung Orchester Werke von W. Boyce, F. Mendelssohn Bartholdy, G. F. Händel, W. A. Mozart
KathKi
16.00
Schlusskonzert «Spiel mit!» Musikerinnen und Musiker des argovia philharmonic spielen Kammermusik mit fortgeschrittenen Laien
NKSA
20.00
ORGELKONZERT Michael Schönheit, Orgel Werke von J. S. Bach, R. Schumann, F. Mendelssohn Bartholdy
StaKi
Sonntag, 5. November 2017 10.00
Festgottesdienst Kantorei der Stadtkirche Aarau | Reto Anneler, Jazzsax | Nadia Bacchetta, Orgel | Dieter Wagner, Leitung
StaKi
11.00 - 17.00
Filmpräsentation «Reformation – Luther und Mendelssohn»
StaMu
13.30
KINDERKONZERT – «Geheimversteck Wartburg» Pfr. Daniel Hess, Erzähler | Dieter Wagner, Truhenorgel
StaKi
15.00
Vortrag «Reformation und Musik – fernes Echo oder Klanggegenwart» Professor Dr. Christoph Krummacher
StaMu
17.00
SCHLUSSKONZERT «Reformationssymphonie» Orchestra Sinfonica Carlo Coccia di Novara | Klaus Mertens, BassBariton | Dieter Wagner, Leitung Werke von F. Mendelssohn Bartholdy, J. S. Bach und Uraufführung der Preisträgerkomposition «Aarauer Kompositionswettbewerb 2017»
StaKi
CafeTu Cafe Tuchlaube, Metzgergasse 18 | FoSch Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 | GoKe Golatti-Keller, Golattenmattgasse 37 | HdRef Haus der Reformierten, Stritengässli 10 | KathKi Kath. Kirche Peter & Paul, Poststrasse 17 | NKSA Neue Kantonsschule Aarau, Schanzmättelistrasse 32 | MeySt Aufschluss Meyerstollen, Bahnhof Aarau gegenüber SBB Schalter | StaKi Stadtkirche Aarau, Kirchgasse 19 | StaMu Stadtmuseum Aarau, Schlossplatz 23
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1. FAMILIENKONZERT – Babar | Ein poetisches Werk für Kinderohren
BABAR, DER KLEINE ELEFANT Mit «Babar» präsentiert das argovia phil-
Und nun hält Babar auch in einem Famili-
harmonic in seinem 1. Familienkonzert ei-
enkonzert des argovia philharmonic Einzug.
nes der beliebtesten Kinderstücke. Chef-
Was reizt Douglas Bostock, für Kinder und
dirigent Douglas Bostock nimmt sich der
deren Familie zu konzertieren? «Ich liebe den
poetischen Musik von Francis Poulenc
Kontakt mit Kindern und Jugendlichen und
gleich selber an.
möchte ihn keineswegs missen», erzählt Douglas Bostock begeistert. «Es ist eine andere
Von Sibylle Ehrismann
Art des Musizierens, auch ist der Austausch zwischen Dirigent und Publikum direkter und
Sie gehört zu den erfolgreichsten Kinderbuch-
spontaner. Ich gehe eher auf Reaktionen aus
reihen überhaupt: Die Geschichte von Babar,
dem Publikum ein.»
dem kleinen Elefanten. Der kleine Babar ist der Held. Nachdem Jäger seine Mutter getötet
Der französische Komponist Francis Poulenc
haben, verläuft er sich in der grossen Stadt.
lernte die Geschichten von Babar 1940 bei
Er begegnet einer alten Frau, die ihn unter ihre
einem Besuch seiner Verwandten auf dem
Fittiche nimmt und ihn wie ein Menschenkind
Lande kennen. Deren Kinder – Poulencs Cou-
erzieht. Er lernt Auto fahren, Kuchen essen
sinen und Cousins – sollen ihm, gelangweilt
und gewinnt viele Freunde. Aber er vermisst
von seinem Klavierspiel, kurzerhand das Ba-
den grossen Wald so sehr, dass es nicht lange
bar-Buch aufs Klavier gestellt haben: diese
dauert und er zurück zu den Elefanten geht.
Geschichte solle er spielen! Poulenc liess sich
Was dort passiert, verraten wir hier noch nicht.
darauf ein und improvisierte zu den verschiedenen Babar-Szenen passende Musik, später
Geschrieben und illustriert hat die Geschichte
notierte er sie aus dem Gedächtnis.
der bekannte Kinderbuchautor Jean de Brun-
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hoff, doch eigentlich war es seine Frau Cécile,
Das kleine poetische Werk wurde zum popu-
die sich die Abenteuer des kleinen Babar für
lärsten Stück Poulencs. Auch Douglas Bos-
ihre Kinder ausgedacht hatte. Erschienen ist
tock ist begeistert davon: «Mich reizt dieses
das erste Buch 1931. Bis zu seinem Tod 1937
Stück sehr, ja ich liebe es – es ist charmant,
veröffentlichte de Brunhoff noch sieben wei-
witzig, eben Poulenc pur!» Ursprünglich für
tere Babar-Geschichten, danach setzte sein
Klavier und Erzähler geschrieben, ist «Die Ge-
Sohn Laurent die Serie fort. Babar, der kleine
schichte von Babar» denn auch den neun
Elefant, hat mehrere Fernseh- und Zeichen-
Cousinen und Cousins und dessen Freunden
trickfilme inspiriert.
gewidmet, die ihn dazu gedrängt hatten; Pou-
lenc zählt diese übrigens in seiner Widmung alle namentlich auf. Die Uraufführung fand in einer Radioübetragung am 14. Juni 1946 statt, mit Poulenc am Klavier und Pierre Bernac als Erzähler. Grosse Erfolge feierte das Stück aber hauptsächlich im Konzertsaal in der Orchesterfassung. Poulencs Komponistenfreund Jean Françaix hat das Babar-Stück 1962 für grosses Orchester eingerichtet, diese Version hat Poulenc noch kurz vor seinem Tod autorisiert. Besonders reizvoll ist aber auch die Fassung für Kammerorchester, die der britische Komponist David Matthews eingerichtet hat; Douglas Bostock hat sich für das Familienkonzert für diese
Illustration von Jean de Brunhoff aus: Jean de Brunhoff : Die Geschichte von Babar dem kleinen Elefanten aus dem Französischen von Claudia Schmölders 1976 Zürich, Diogenes Verlag AG
kleiner besetzte, spritzige Version entschieden.
1. FAMILIENKONZERT – Babar argovia philharmonic Ensemble | Douglas Bostock Leitung | Adrian Zinniker Erzähler Francis Poulenc: «L'Histoire de Babar» orchestriert von Jean Françaix, in einer Bearbeitung für Kammerorchester von David Matthews SA SA SO SO
11. November 2017 11. November 2017 12. November 2017 12. November 2017
11.00 Uhr 15.00 Uhr 11.00 Uhr 15.00 Uhr
Zofingen Palass Wettingen Schulhaus Margeläcker Boswil Künstlerhaus (Gastkonzert) Aarau Kultur & Kongresshaus
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2. ABO-KONZERT Formschön | Im Gespräch mit dem Pianisten Matthias Kirschnereit
MOZARTS SOLISTISCHER GLANZ Er ist eine schillernde Künstlerpersön-
Ideen einzubringen. Kammermusik ist die no-
lichkeit, der Pianist Matthias Kirschne-
belste Form des Musizierens, oder besser: die
reit. Sein hoch sensibler Anschlag wird
Wurzel allen Musizierens.
oft gelobt, und er interessiert sich für Urfassungen und Rekonstruktionen unferti-
Prägt das Kammermusik-Spiel auch Ihre solis-
ger Werke. Mit dem argovia philharmonic
tischen Auftritte?
spielt er im 2. Abo-Konzert Mozarts letztes Klavierkonzert B-Dur KV 595, und als
Ob ich ein Rezital alleine bestreite, oder ob ich
Kammermusiker im 4. Kammerkonzert.
mit Orchester spiele, es ist immer eine Form von Kammermusik. Nehmen wir das MozartKlavierkonzert B-Dur KV 595, das ich mit dem
Matthias Kirschnereit, Sie kommen gerade aus
argovia philharmonic aufführe: das ist ausser-
einer intensiven Kammermusik-Woche...
ordentlich intim, und in der Interaktion mit dem Orchester dicht verwoben, also Kammermu-
Ja, wir sind daran, mit Solisten aus der Deut-
sik pur. Und wenn ich alleine spiele, im Rezital,
schen Kammerphilharmonie Bremen die Ur-
dann ist der Dialog zwischen rechter und lin-
fassung von Antonín Dvořáks populärer Strei-
ker Hand kammermusikalisch.
cherserenade op. 22 zu erarbeiten und in Deutschland erstaufzuführen. Diese Urfassung
Im März spielen Sie ja auch Kammermusik mit
für Klavier, Streicher und Bläser ist kürzlich re-
Orchestermusikern des argovia philharmonic.
konstruiert worden, ein wunderbares Stück. Es ist viel farbiger, viel romantischer als die
Ich hoffe auf den anregenden Geist, den ich
Streicherfassung.
bei meinem Debut mit dem argovia philharmonic erlebt habe – wir spielten das rekons-
«Das Kammermusik-Spiel ist eine wunderbare Inspiration, ein Geben und Nehmen.»
truierte 3. Klavierkonzert von Mendelssohn. So eine Offenheit, diese Musizierlust, diesen Enthusiasmus findet man selten. Diesem Geist möchte ich wieder begegnen und freue mich darauf.
Was bedeutet Ihnen die Kammermusik? Für Sie war es nicht selbstverständlich, eine
18
Für mich ist das Kammermusik-Spiel eine
Musikerlaufbahn einzuschlagen, Sie sind in
wunderbare Inspiration, es regt den Aus-
Namibia aufgewachsen. Dennoch hatten Sie
tausch mit Kollegen an, es ist ein Geben und
schon früh den Traum, Pianist zu werden. Wie
Nehmen, und es ist spannend, die eigenen
kam das?
Matthias Kirschnereit – eine schillernde Künstlerpersönlichkeit
Ich habe schon Klavier gespielt, bevor unsere
mich geprägt. Das ist ein Schatz, den ich nun
Familie nach Namibia gegangen ist, dort habe
als Musiker in mir trage.
ich dann drei Jahre pausiert. Meine bedeutend ältere Schwester war mit einem Maler verhei-
Und wie haben Sie den technischen An-
ratet, der mein Talent entdeckt und an mich
schluss an die Elite geschafft?
geglaubt hat. Aber ich hatte keine Ahnung, wie viel Arbeit und welche Intensität mir ein Musik-
Mein unbändiger Ausdruckswille hat mich
studium abverlangen würde.
dazu getrieben, und natürlich viel Fleiss und Disziplin. Zudem habe ich konsequent alles
«Als Künstler muss man Geschichten erzählen können.»
auf eine Karte gesetzt, ich habe kein Abitur gemacht. Mit dem argovia philiharmonic spielen Sie das
Mit vierzehn Jahren sind Sie alleine nach
letzte Klavierkonzert Mozarts, das KV 595 in
Deutschland gegangen, um an der Musik-
B-Dur. Weshalb gerade dieses?
hochschule Detmold zu studieren. War dieser späte Einstieg für Ihre Karriere von Nachteil?
Was ich an diesem Konzert besonders schätze: Mozart frönt hier nur der Musik, es
Sicher war ich erschrocken, als ich realisierte,
gibt keine publikumswirksamen Effekte mehr.
wie weit meine Mitstudenten schon waren. Bei
Man muss wissen, dass Mozart in Wien kei-
mir hat es aber dennoch geklappt. Erst kürz-
nen Erfolg mehr hatte, sein Publikum hatte
lich habe ich in einem Meisterkurs ein Kind
sich anderen Komponisten zugewandt. Die-
aus Ostasien unterrichtet, das bereits phä-
ses letzte Konzert schrieb er sozusagen nur
nomenal Klavier spielte. Ich konnte ihm nur
für sich, er gibt hier intimste Gedanken unver-
sagen, dass es als Künstler Geschichten er-
schlüsselt preis. Dazu gelingt ihm ein magi-
zählen können muss. Es solle auch leben,
sches Ineinander von Orchester und Klavier.
Freunde haben, nicht nur Klavier spielen. Viele
Doch neben der Intimität und Melancholie, die
solche Frühbegabungen zerbrechen. Ich hin-
durchaus etwas Retrospektivisches haben,
gegen habe die drei Jahre in Namibia intensiv
gibt es auch Glück und eine grosse Vitalität.
gelebt, diese faszinierende, unendlich weite
Es ist keine Abschiedsmusik. Deshalb muss
Landschaft und die Menschen dort haben
man das Allegro des Kopfsatzes um einiges 19
langsamer nehmen als sonst bei Mozart, die-
Auch Mendelssohn ist ein Leitstern von Ihnen.
ser Satz braucht Zeit, um ausgesungen zu
Was unterscheidet Mozart und Mendelssohn
werden.
im Pianistischen?
Sie haben eine vielbeachtete und Massstäbe
Schumann hat Mendelssohn ja einmal als
setzende Gesamteinspielung aller 21 Mozart-
«Mozart des 19. Jahrhunderts» bezeichnet.
Klavierkonzerte gemacht. Wie haben Sie sich
Beide haben sie in ihrer musikalischen Spra-
auf dieses Grossprojekt vorbereitet?
che etwas Tiefes, Reines, Klares. Doch Mendelssohn verfügte bereits über technisch sehr
Dieses Projekt mit den Bamberger Sympho-
viel weiterentwickelte Klaviere als Mozart, ent-
nikern war auf fünf Jahre angelegt. So hatten
sprechend anders ist sein Ton. Mendelssohns
wir zwei bis drei Aufnahmesessionen pro Jahr.
Geist hat etwas Unruhiges, Nervöses. Seine
Natürlich versuchte ich, die Konzerte so oft
Tempi sind oft rasend schnell, seine Musik
wie möglich im Konzert zu spielen. Nur acht
funktioniert nur so.
davon sind reine Studioaufnahmen, ich nenne sie meine ‹Retortenbabys› (lacht). So entwi-
Sie leben mit Ihrer Familie in Hamburg. Haben
ckelte sich die Gesamteinspielung ganz gut.
Sie noch Kontakt zu Namibia?
Was hat Ihnen diese Mozart-Gesamteinspie-
Wir haben zwei kleine Kinder, sechs und elf
lung künstlerisch gebracht? Verstehen Sie Mo-
Jahre alt, die sind nun für so eine Reise alt ge-
zart anders als vorher?
nug. So sind wir letzten Winter erstmals nach Namibia gereist und haben dort wilde Elefan-
Dem Mozart, den ich schon als Jugendlicher
ten und Nashörner gesehen, auch die unend-
bewundert habe, bin ich durch diese Intensi-
liche Weite der Landschaft hat den Kindern
tät und Dichte sehr nahe gekommen. Ich bin
gefallen. Ich möchte Namibia irgendwann et-
immer wieder von Neuem begeistert von der
was zurückgeben, so in Richtung «Mozart in
Art und Weise, wie Mozart einen solistischen
der Wüste».
Glanz erzielt, wie frei man in den Kadenzen brillieren kann, und diese Farbigkeit im Dialog
Das Gespräch führte Sibylle Ehrismann.
mit dem Orchester!
Matthias Kirschnereit und das argovia philharmonic in 2017/18 2. ABO-KONZERT Formschön argovia philharmonic | Rossen Milanov Leitung | Matthias Kirschnereit Klavier
Felix Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre c-Moll op. 95 «Ruy Blas» Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester Nr. 27 B-Dur KV 595 Johannes Brahms Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 73 SO 19. November 2017 DI 21. November 2017 FR 24. November 2017
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Hinter den Kulissen Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn. Kinderbetreuung am 19.11. Geniessen Sie das Konzert, wir kümmern uns um Ihre Kinder. Anmeldung erbeten.
4. KAMMERKONZERT Mendelssohn am Klavier Termin & Programm siehe S. 11 20
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Rossen Milanov
2. ABO-KONZERT Formschön | Rossen Milanov – ein spannender Dirigent
EIN TRAUMTÄNZER Als Ballettdirigenten hat ihn Intendant Christian Weidmann in seiner Zeit als Ballettmanager am Opernhaus Zürich kennengelernt. Im 2. Abo-Konzert im November dirigiert Rossen Milanov nun das argovia philharmonic mit Werken von Mendelssohn, Mozart und Brahms. Von Dr. Verena Naegele Wenn man in der Schweiz den Namen Rossen Milanov hört, dann beginnt man sogleich, von stolzen Schwänen und edlen Prinzen zu träumen. Der Grund ist einfach: Am Opernhaus Zürich hat der bulgarische Dirigent in den letzten Jahren mit seinen Interpretationen von «Dornröschen» und «Schwanensee» Furore gemacht. Die Märchenballette in den populären Vertonungen von Tschaikowsky hat Milanov in seinen Dirigaten gründlich ent22
staubt. Somit war er mitbeteiligt daran, dass die Rekonstruktion der legendären Schwanensee-Choreographie von Marius Petipa in Zürich zum Publikumsrenner avancierte. argovia philharmonic Intendant Christian Weidmann war zu jener Zeit, als Rossen Milanov Mats Eks «Sleeping Beauty» dirigierte, als Ballettmanager am Opernhaus Zürich tätig. Er erinnert sich noch heute bestens an die Produktion: «Die Philharmonia Zürich – damals noch als Orchester der Oper Zürich agierend – spielte in absoluter Bestform, pure Musizierlust, es war schlicht berauschend. Ich freue mich sehr, dass es nun endlich auch mit einem Engagement von Rossen Milanov bei uns im Aargau geklappt hat.» Geboren wurde Rossen Milanov in Sofia, wo er auch seine Ausbildung zum Oboisten und
Dirigenten absolvierte. Weitere Studien folgten an der renommierten Juilliard School. Heute ist Milanov unter anderem Chefdirigent des Princeton Symphony Orchestra und des Orquestra Sinfonica del Principado de Asturia in Spanien. Von 2003 bis 2008 war er auch Chefdirigent des Bulgarian National Radio Symphony Orchestra, dem er bis heute eng verbunden ist. In Bulgarien ist er ohnedies sehr geschätzt, wurde er doch 2005 in seiner Heimat zum Musiker des Jahres gekürt. Ein glanzvolles Ausrufezeichen setzte Milanov mit dem Galakonzert «Viva Belcanto», das ihn mit den beiden bulgarischen Sängerinnen Vesselina Kasarova und Krassimira Stoyanova in die grossen Konzertsäle Europas führte. Bei diesem Gipfeltreffen von Sopran und Mezzosopran sangen die beiden Diven bekannte und neu zu entdeckende Glanzstücke aus der Epoche des Belcanto, souverän begleitet vom Bulgarischen Radioorchester unter Leitung von Rossen Milanov. Ballette, Opernarien und auch ganze Opernaufführungen haben Milanov bekannt ge-
macht. So errang er unlängst an der Oper Oviedo mit Tschaikowskys «Mazzeppa» in der Regie von Tatjana Gürbaca einen beachtlichen Erfolg. Daneben ist er aber auch ein ausgezeichneter Konzertdirigent und guter Kenner der symphonischen Literatur. Die Symphonien von Brahms, dessen «Zweite» er mit dem argovia philharmonic im November aufführen wird, kennt er gut, hat der doch mehrmals Brahms-Zyklen programmiert. Mit dem Philadelphia Orchestra hat Milanov zudem die 1. Symphonie von Brahms in einer reizvollen Kombination mit Joseph Jongens «Sinfonia Concertante» beim Label Gothic auf CD eingespielt. Und kürzlich lobte ihn die Presse in Kaiserslautern als «Künstler mit einem ausgeprägten persönlichen Stil, dessen Aufführungen durch scharfen musikalischen Verstand, künstlerische Brillanz, Freiheit und Geschlossenheit charakterisiert sind». Ein spannender Dirigent, der nun beim argovia philharmonic gastiert. TERMINE siehe Seite 20
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Musikkabarett mit Weihnachtsklassikern und Gesellschaftstenor Leo Wundergut
IT'S SHOWTIME ! Konzerte an unerwarteten Orten hat das
In den traditionellen Weihnachtskonzerten
argovia philharmonic schon seit längerer
führt Leo Wundergut denn auch charmant-
Zeit regelmässig im Programm. Mit den
unterhaltend durch den ersten Konzertteil,
Weihnachtskonzerten im Showroom der
in dem das argovia philharmonic unter sei-
AMAG Baden wird nun die Reihe erwei-
nem Chefdirigenten Douglas Bostock mit zur
tert. Und weil spezielle Orte immer auch
Weihnachtszeit passenden Werken aufspielt.
nach aussergewöhnlichen Programmen
In der zweiten Konzerthälfte übernimmt der
verlangen, wurde dafür der mitnichten
Gesellschaftstenor dann auch musikalisch
gewöhnliche Leo Wundergut eingeladen.
das Zepter und bietet zusammen mit seinen beiden Kollegen Sig. Benedetto Rubini und
Wenn Christian Jott Jenny die Bühne betritt,
Herrn Kammersänger Ernst Müller-Thurgau
ist Showtime. Egal ob als Leiter seines «Fes-
Musikkabarett vom Feinsten. Es wird vollends
tival da Jazz» in St. Moritz, als singender und
weihnachtlich, «White Christmas» lässt grü-
spielender Hauptcharakter in einer seiner The-
ssen. Das traditionelle Mitsingen zum Schluss
aterproduktionen wie zum Beispiel «Cabaret
wird aber auch in diesem Jahr nicht fehlen!
Rotstift Reloaded» oder «Trittligass», oder als Vorsteher seines «Amts für Ideen». Als Kunst-
Im weihnachtlichen Familienkonzert verzückt
figur Leo Wundergut, ihres Zeichens Gesell-
hingegen Fabienne Hadorn als Schneeflöck-
schaftstenor, ist Christian Jott Jenny land-
chen Kinder und ihre Eltern – ein Konzert in
auf, landab bekannt wie ein bunter Hund. Ob
ganz anderem Stil, aber ebenso ausserge-
er singt, oder spricht – wenn Wundergut den
wöhnlichem Rahmen.
Mund aufmacht, kann sich das Publikum auf beste musikalische Unterhaltung gefasst
Das gleiche Programm wird auch in Möriken
machen.
(nur Abendprogramm) und Aarau gespielt.
Weihnachtskonzerte argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Leo Wundergut Gesellschaftstenor/Comedian
I. Teil: Prokofjew «Troika» aus der Suite «Lieutenant Kijé» op. 60 | Rimski-Korsakow «Schneeflöckchen», Suite für Orchester | Humperdinck «Lied des Sandmännchen» und «Traumpantomime» aus «Hänsel und Gretel» | Rossini Ouvertüre zu «La Cenerentola» | Waldteufel «Les Patineurs» op. 183 II. Teil: Musikkabarett mit Weihnachtsklassikern FR 15. Dezember 2017 SA 16. Dezember 2017 SO 17. Dezember 2017
19.30 Uhr 18.00 Uhr 17.00 Uhr
Möriken Gemeindesaal Fislisbach AMAG Baden Showroom Aarau Kultur & Kongresshaus
2. FAMILIENKONZERT – Schneeflöckchen argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Fabienne Hadorn Erzählerin
Fabienne Hadorn ergründet auf abenteuerliche und amüsante Weise das Geheimnis der winterlichen Jahreszeit und wird dabei vom argovia philharmonic begleitet. Es erklingen Auszüge aus dem Weihnachtskonzert-Programm. SA 16. Dezember 2017 SO 17. Dezember 2017 24
14.30 Uhr 11.00 Uhr
Fislisbach AMAG Baden Showroom Aarau Kultur & Kongresshaus
Geschätze Damen, geschätze Herren Das Wichtigste vorneweg: Es ist mir eine ausgesprochene Ehre, mit der Aargauer Philharmonie – entschuldigen Sie – mit dem argovia philharmonic zusammenarbeiten zu dürfen. Der Aargau und die klassische Musik verbindet eine Jahrhunderte alte Tradition. Erst in meinem letzten Programm «Davon geht die Welt nicht unter!» habe ich etwa das bekannteste Werk des berühmten Zurzacher Komponisten Georges Bissegger – die Reisebus-Oper «Car-Men» – in verkürzter Version zum Besten gegeben. Für gewöhnlich teile ich die Bühne mit etwa vier Musikern und natürlich mit meinen beiden Kollegen, Sig. Benedetto Rubini aus Napoli und Herrn Kammersänger Ernst Müller-Thurgau aus dem grossen Kanton. Bereits bei so einer überschaubaren Konstellation passiert es so gut wie nie, dass alle am gleichen Strick ziehen. Entsprechend ist die Arbeit mit einem grossen Orchester ein noch viel filigranerer Drahtseilakt. Es gilt die unterschiedlichen Stimmen – Streicher, Bläser, Schläger und wie sie alle heissen mögen – ins rechte Licht zu rücken, und aus jeder Stimme das Beste herauszuholen. Als guter Schweizer bin ich, Ihr Leo Wundergut, auch ein Mann der Konkordanz. So, wie in der Schweiz politisiert wird, steuern wir auch unsere Orchester. Da gibt es keinen Bedarf für Opposition. Da wird fair und wohlbesonnen der gutschweizerische Kompromiss gesucht. Ähnlich wie im Parlament, ist die Arbeit in Orchesterproben folglich ein zähes und zuweilen träges Ringen um die wichtigen und richtigen Positionen. Es darf also durchaus als vorteilhaft betrachtet werden, dass es beim Orchester noch einen omnipotenten, machthaltenden Dirigenten gibt, während sich bei der Politik, zumindest im mitteleuropäischen Raum, der Diktator keiner allzu grossen Beliebtheit mehr erfreut. Wobei jedoch ein Blick in die weite Welt zeigt: das Diktatoren-Modell birgt durchaus auch spannende Ansätze. Es garantiert Bomben-Stimmung. Als Sänger brauche ich nicht zu diktieren. Hier enden die Parallelen zum Politbetrieb. Ich habe das grosse Glück, mich von den 54 Musikerinnen und Musikern tragen und untermalen zu lassen. Ein Privileg, auf das ich mich ungemein freue. Sei es in New York, Hamburg oder Möriken. Stets höflich, Ihr Leo Wundergut
Jubiläumskonzert der Schenk-Stiftung | Neujahrskonzert 2018
WIE BEURTEILT MAN JUNGE SOLISTEN? Ammann aus Zofingen. Es gibt drei Meinungen, aber die Diskussionen sind spannend, und am Ende müssen wir uns einigen. Die Teilnehmenden werden jeweils von ihren Professoren an der Hochschule empfohlen, und sie spielen mit Klavierbegleitung vor. Hat sich dieses Vorgehen bewährt? Ja doch. Wir schreiben alle Musikhochschulen an und jede Hochschule kann drei Kandidaten vorschlagen. Diese müssen sich aber dennoch mit einem vollständigen Dossier inklusive Aufnahmen bewerben. Die Unterlagen werden dann von Dieter Ammann und mir gesichtet Der aus Wettingen stammende Dirigent
und wir wählen daraus die Solistinnen und So-
Marc Kissóczy ist dem argovia philhar-
listen fürs Vorspiel aus.
monic seit vielen Jahren verbunden. Beim Förderprogramm der Schenk-Stif-
Die Schenk-Stiftung gibt es schon lange.
tung kann er eine beachtliche Erfolgs-
Weiss man, was aus den Preisträgern gewor-
bilanz vorweisen, und die beschwingten
den ist? Gibt es solche, die Karriere gemacht
Neujahrskonzerte liegen ihm im Blut.
haben?
Beim Vorspiel der Schenk-Stiftung wurden für
Ja natürlich! Der Pianist Adrian Oetiker etwa,
das Schlusskonzert am 17. November Studen-
der nicht nur eine internationale Solistenkar-
tinnen und Studenten mit ganz unterschied-
riere machte, sondern auch als Professor für
lichen Instrumenten gekürt: Harfe, Klarinette,
Klavier in München und Basel lehrt. Oder Oli-
Klavier. Kann man diese überhaupt miteinan-
ver Schnyder, der heute einer der gefragtes-
der vergleichen?
ten Schweizer Pianisten ist. Auch der Cellist Christian Poltéra hat im Schenk-Workshop ge-
Es ist tatsächlich schwierig, Äpfel mit Birnen
spielt und daraufhin eine internationale Karri-
zu vergleichen. Natürlich gibt es Kriterien, die
ere gemacht. Die Geigerin Lisa Schatzman ist
für jede Performance gelten, etwa die künst-
mittlerweile 1. Konzertmeisterin beim Luzer-
lerische Präsenz, Intonation, Zusammenspiel,
ner Sinfonieorchester, und der Sänger Ruben
Stilsicherheit. Doch wir sind ja drei Jury-Mit-
Drole macht eine internationale Opernkarriere.
glieder, neben mir noch der Aargauer Pianist Oliver Schnyder und der Komponist Dieter 26
Wahrlich eine beachtliche Bilanz…
Ja, man sieht auch, dass die Schenk-Stiftung
Anfangs traten auch Musikerinnen und Musi-
für den profilierten Nachwuchs in der Region
ker des argovia philharmonic als Solisten auf,
eine wichtige Station ist. Im Studium hat man
oder gute Musiker aus der Region. Mittlerweile
kaum Gelegenheit, mit Orchester zu spielen.
suchen wir junge, vielversprechende Talente,
Bei uns können sie vor dem Solistendiplom
die so zu einem wertvollen Auftritt mit Orches-
mit einem Profiorchester erste Erfahrungen
ter kommen.
sammeln und ein professionelles Feedback bekommen.
Also ähnlich wie beim Schenk-Workshop. Dieses Jahr spielt der noch sehr junge Geiger
Du dirigierst auch die Neujahrskonzerte des
Arat Yumi den Solopart.
argovia philharmonic in Wettingen seit deren Gründung. Was reizt Dich an dieser besonde-
Wir hatten auch schon einige Gewinner des
ren Konzertform?
Schenk-Workshops als Solisten für das Neujahrskonzert. Bei Arat Yumi habe ich an der
Das macht einfach Spass. Es herrscht immer
Zürcher Musikhochschule erlebt, wie er vom
eine gute Stimmung, und die Stücke, die beim
kleinen Jungen zu einem Musiker heran reifte.
Neujahrskonzert auf dem Programm stehen,
Er hat, wie viele Hochbegabte, beim russi-
spielt man ja sonst im Orchesteralltag nicht.
schen Geiger und legendären Pädagogen
Ich habe mich schon früh auch für Operetten
Zakhar Bron Violine studiert, wollte dann aber
interessiert. So habe ich bei der Operetten-
etwas breiter werden, andere Erfahrungen
bühne Möriken dirigiert, was mir sehr gefallen
machen. So hat er sich auch mit der histori-
hat. Alle machen gerne mit, aber leichte Musik
schen Aufführungspraxis im Barock auseinan-
gut zu spielen, ist schwierig.
der gesetzt. Ich habe ihn fürs Neujahrskonzert vorgeschlagen, ein interessanter junger Geiger
Worauf achtest Du bei der Auswahl der Solis-
mit grossem Potential.
ten für das Neujahrskonzert? Spielt deren regionale Verankerung noch eine Rolle?
Das Gespräch führte Sibylle Ehrismann.
Marc Kissóczy und das argovia philharmonic in 2017/18 JAHRESKONZERT DER SCHENK-STIFTUNG argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung | PreisträgerInnen des Solistenwettbewerbs 2017: Giulia Ott Harfe | Marija Bokor Klavier | Anna Zaychenko Klavier | Sérgio Pires Klarinette
Werke von Boieldieu, von Weber, Mozart und Rossini FR 17. November 2017
19.30 Uhr
Zofingen Stadtsaal
Ticketvorverkauf ab 07.11.2017 beim Stadtbüro Zofingen. Ticketpreise: CHF 35.– / 15.–
NEUJAHRSKONZERTE 2018 argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung | Arat Yumi Violine
Werke von Bizet, Delibes, Fauré, Hérold, Léhar, Massenet, J. Strauss (II), Ysaÿe u.a. DI 2. Januar 2018 FR 5. Januar 2018 SO 7. Januar 2018
17.00 Uhr 20.00 Uhr 11.00 Uhr
Wettingen Tägerhard (Gastkonzert) Reinach Saalbau (Gastkonzert) Aarau Kultur & Kongresshaus
Kinderbetreuung am 07.01. Geniessen Sie das Konzert, wir kümmern uns um Ihre Kinder. Anmeldung erbeten. 27
SONDERKONZERT KKL | Brauch und politischer Missbrauch der «Neunten»
WIE POLITISCH IST BEETHOVENS «NEUNTE»? LUDWIG
Ein ganz besonderer Ort für ein
Zweimal dasselbe Werk, einmal in utopischem
Werk, das den politischen Zeit-
Sinn, einmal in gewaltigem Missbrauch der
geist für sich gepachtet hat:
ursprünglichen Idee. Kein klassisches Werk
Das argovia philharmonic
wurde so oft für besondere Anlässe im Kon-
präsentiert im KKL Luzern im
zertsaal aufgeführt, und kein Werk wurde so
Rahmen des Beethoven-Pro-
oft für machtpolitische Zwecke missbraucht
jekts die 9. Symphonie von
wie Beethovens 9. Symphonie. Schon
Beethoven.
Bismarck meinte im 19. Jahrhundert: «Die 9. Symphonie ist eine Musik, die mich tapfer
Von Dr. Verena Naegele
macht». Tatsächlich sangen deutsche Soldaten gemäss dieser Maxime Beethovens
Es ist ein Bild, das heute noch
«Freude schöner Götterfunken», um die Moral
erschauern lässt: Es zeigt den
zu stärken.
legendären Dirigenten Wilhelm Furtwängler, der sich steif und kalten Blickes vor dem «Führer» Adolf Hitler verneigt, zu dessen Geburtstag er im April 1942 soeben die Auffüh-
Und damit sind wir auch gleich beim Problem der 9. Symphonie von Beethoven, ihre Fokussierung und Eindampfung auf eine gut zu singende, strahlende Melodie. Sogar für einen
rung von Beethovens 9. Symphonie in Berlin
Hitparaden-Hit hat es gereicht: «The Song of
zu Ende dirigiert hat. Die humanistische Frei-
Joy» von Miguel Rios ging in den 1970er Jah-
heitsode Beethovens, dargebracht für einen
ren um die Welt. Offensichtlich fasziniert die
der grausamsten Diktatoren der Geschichte.
Kombination der freimaurerisch angehauch-
Kurze Zeit später fiel das Dritte Reich in Schutt
ten Zeilen Schillers mit Beethovens schlichter
und Asche und mit ihm die Landeshauptstadt
Vertonung. Ein gefundenes Fressen für macht-
Berlin.
bewusste Politiker, und eine Gefahr für dieses Werk, das weit mehr bietet als das.
Berlin erlebte aber noch einmal eine legendäre
28
Aufführung der «Ode an die Freude». Es war
Auch die DDR reklamierte die 9. Symphonie
im Jahr 1989, als in friedlicher Revolution die
für sich: Willi Stoph, Vorsitzender des Minister-
Mauer gefallen war. Leonard Bernstein eilte in
rats der DDR, vertrat um 1970 die Auffassung,
rauschhaftem Taumel nach Berlin und spielte
dass «Beethoven in unserem Arbeiter- und
die «Neunte» gleich zweimal, einmal im Osten
Bauernstaat seine wahre Heimstätte» gefun-
und einmal im Westen der bis dahin geteilten
den habe. Dem Komponisten sei es um die
Stadt. Die Hymne schrieb Bernstein zu diesem
hohen Ideale der Menschheit und ihre Verwirk-
Zweck kurzerhand um in «Freiheit schöner
lichung gegangen. Aus diesem Grund «ha-
Götterfunken».
ben wir in unserem sozialistischen deutschen
Nationalstaat, in dem wir die Ausbeutung des
Doch waren das alles Beethovens Intentio-
Menschen durch den Menschen beseitigt ha-
nen, als er sein Monumentalwerk schrieb oder
ben, das Recht, ihn für uns in Anspruch zu
untergraben diese politischen Vereinnahmun-
nehmen».
gen der «Neunten» nicht vielmehr das Werk an
Auch Stalin unterstrich diese angebliche Be-
nie als solche zu hören und in ihrer gesamten
deutung für den Kommunismus. So stellte er
Klangvielfalt und dramatischen Entwicklung
nach einer Aufführung des Finales anlässlich
zu geniessen, anstatt sie unter ihrem gesell-
eines Sowjetkongresses in Moskau fest, dass
schaftspolitischen Aspekt zu betrachten? Ge-
dies «die richtige Musik für die Massen» sei
nau das bietet das argovia philharmonic mit
und nicht oft genug aufgeführt werden könne.
der raffinierten Programmierung zusammen
Kaum verwunderlich, folgte danach eine
mit Schuberts «Unvollendeter» und der Ballett-
wahre «Beethoven-Epidemie» in der Sowjet-
ouvertüre «Die Geschöpfe des Prometheus».
sich? Wäre es nicht erfüllender, die Sympho-
union. Allerdings ist dies kein Einzelfall, auch der Europarat bedient sich bei Beethoven. So wurde 1972 das Hauptthema des letzten Satzes zu dessen Hymne erklärt und 1985 von der Europäischen Gemeinschaft gar zur offiziellen Europahymne gemacht.
SONDERKONZERT KKL –Die Neunte
Nur
noc
hR
e s tk
ar te argovia philharmonic | Ensemble Corund Luzern | n er hält Douglas Bostock Leitung | Stephen Smith Choreinstudierung | lich. Marysol Schalit Sopran | Marina Viotti Alt | Markus Brutscher Tenor | Äneas Humm Bariton
Ludwig van Beethoven Ouvertüre zum Ballett «Die Geschöpfe des Prometheus» op. 43 Franz Schubert Symphonie Nr. 7 h-Moll D 759 «Unvollendete» Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 MI 10. Januar 2018
19.30 Uhr KKL Luzern Konzertsaal
Hinter den Kulissen Konzerteinführung um 18.30 Uhr im Konzertsaal
29
3. ABO-KONZERT Musik und Dichtung | Der Schweizer Bariton Alexandre Beuchat
«EIN FANTASTISCHER JUNGER SÄNGER» Deutsche Orchesterlieder, gesungen von einem Französisch sprechenden, jungen Bass-Bariton aus dem Kanton Jura, geht das überhaupt? Ja, und wie! Von Dr. Verena Naegele Alexandre Beuchat heisst der junge Bass-Bariton, der im Januar-Zyklus beim argovia philharmonic Orchesterlieder vorstellt. Eine ungewöhnliche Konstellation, wenn ein Französisch sprechender Sänger deutsche Lieder von Franz Schubert singt, die erst viele Jahre nach dem Tod des Komponisten für Orchester eingerichtet worden sind. Es entfaltet sich ein Panoptikum der Gefühle, gesungen von einer jungen, wohlklingenden Bassstimme. Ein Markenzeichen von Alexandre Beuchat ist seine Affinität zu Sprachen, wie er selber ausführt: «Ich finde es unglaublich spannend, zu erfahren, wie Konsonanten erzeugt werden, oder wie sich die Längen der Vokale in den Sprachen unterscheiden – und welchen Einfluss sie auf den Gesang haben.» Eine gute Voraussetzung also für den Vortrag von Liedern, die der in Luzern ausgebildete Beuchat mitbringt. Orchesterlieder, das ist ein Phänomen des
© Edouard Dufour-Boiteau
späten 19. Jahrhunderts, gedacht für die aus dem Boden schiessenden, neuen grossen Konzertsäle. Bahnbrechend waren in dieser Hinsicht die Vertonungen der unvergleichlichen Komponisten Gustav Mahler und Richard Strauss. Da sind Mahlers faszinie30
rende «Wunderhorn-Lieder», oder Strauss' elegi-
Orchester ganz anders zum Tragen kommt.
sche «Vier letzte Lieder», deren perfekte In-
Dass Schubert durchaus im Klavierpart schon
strumentation einen im Konzertsaal jedes Mal von
orchestral gedacht hat, zeigt Brahms Orchest-
Neuem erfreut.
rierung des Liedes «An Schwager Kronos», die die ausufernden Instrumentierungen der Werke
Initiiert wurde die spezielle Werkgattung der Or-
von Mahler und Strauss schon erahnen lassen.
chesterlieder von Hector Berlioz, dessen farbenreicher Zyklus «Les nuits d'été» auch schon beim
Der junge Alexandre Beuchat wird sich mit
argovia philharmonic durch die Mezzosopranistin
seiner tragenden, voluminösen Stimme sicher-
Judith Schmid vorgestellt wurde. Als «Papst» des
lich bestens gegen das Orchester behaup-
Liedes gilt gemeinhin Franz Schubert, doch hat er
ten. Wie Regula Mühlemann hat auch Beuchat
jeweils für den intimen Rahmen des «Salon», seine
seine Ausbildung bei Barbara Locher in Luzern
sogenannten «Schubertiaden», lediglich Lieder mit
absolviert und 2016 den Master mit der Best-
Klavierbegleitung geschrieben.
note 6 abgeschlossen. Die Luzerner Zeitung schwärmte damals: «All dies wird mit einer
Nachfolgende Komponisten-Generationen wollten
Stimme umgesetzt, die in der hohen Lage er-
diesem Umstand im Sog von Berlioz und Mahler
staunlich weich fliesst und in der Tiefe mit ei-
entgegenwirken und instrumentierten etliche Juwe-
nem sonoren Klang betört.»
len des Schubertschen Klavierliedes für Orchester. Die Auswahl ist erstaunlich gross und reicht von
Im Moment ist Beuchat Ensemblemitglied an
Max Reger über Johannes Brahms bis hin zu Felix
der Volksoper Wien, was er als «unglaubliches
Mottl und Anton Webern; alle wollten sie bedeu-
Privileg» empfindet. Unter anderem singt er
tende Lieder von Schubert für den grossen Kon-
dort auch den «Fiorillo» in Rossinis «Il Barbiere
zertsaal gewinnen. Die Resultate sind unterschied-
di Siviglia». Als Rossini-Interpret hat Beuchat
lich in der Qualität, einige der Besten präsentiert
sich schon beim Theater Luzern bewährt,
das argovia philharmonic nun im Januar-Zyklus.
und so wird er bei der Schloss Oper Hallwyl nächsten Sommer in Rossinis «La Ceneren-
Besonders spannend ist die Reger-Vertonung des
tola» die Rolle des «Alidoro» singen. «Ein fan-
Schubert-Hits «Der Erlkönig», bei dem die Erregt-
tastischer junger Sänger», schwärmt Chefdiri-
heit der galoppierenden Klavier-Repetitionen im
gent Douglas Bostock – was will man mehr!
Alexandre Beuchat und das argovia philharmonic in 2017/18 3. ABO-KONZERT Musik und Dichtung argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Alexandre Beuchat Bariton
Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Franz Schubert Lieder für Gesang und Klavier, orchestriert von Johannes Brahms und Max Reger Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60 SA SO DI DO FR
20. Januar 2018 21. Januar 2018 23. Januar 2018 25. Januar 2018 26. Januar 2018
19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr 19.30 Uhr
Muri AG Festsaal Kloster (Gastkonzert) Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus Rheinfelden Bahnhofsaal Baden Trafo
Hinter den Kulissen Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn. Kinderbetreuung am 21.01. Geniessen Sie das Konzert, wir kümmern uns um Ihre Kinder. Anmeldung erbeten.
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3. ABO-KONZERT Musik und Dichtung | Beethovens 4. und 8. Symphonie
«ERHOLUNGSSYMPHONIEN» LUDWIG
Im 3. Abo-Konzert im Januar dirigiert
Doch Beethoven, dessen Gehör sich unerbitt-
Douglas Bostock die 4. und 8. Symphonie
lich verschlechterte, präsentierte stattdessen
Beethovens. Sie zählen zu den leichteren
die 4. Symphonie, die überraschenderweise
symphonischen Werken des Meisters,
von einem insgesamt fröhlichen und positiven
und sie haben das damalige Publikum ir-
Gestus geprägt ist. Einzig die Adagio-Einlei-
ritiert. Von Beethoven erwartete man we-
tung des 1. Satzes irritiert mit ihrem düsteren,
der Idylle noch Humor.
romantisierenden b-Moll-Charakter, dann aber geht die wirbelnde Post ab. Beethoven war
Von Sibylle Ehrismann
verliebt – in Josephine Brunsvick. Ein Zeitgenosse beschrieb den Komponisten zu dieser
Betrachtet man alle neun Symphonien Beet-
Zeit als «heiter, zu jedem Scherz aufgelegt,
hovens, so fällt auf, dass die ungeraden
frohsinnig, munter, lebenslustig, witzig».
Nummern – also die dritte, fünfte, siebte und neunte – dramatisch-pathetischer Natur sind,
Beethoven und eine fröhliche, lichte Sympho-
die geraden Nummern – die vierte, sechste
nie? Zwischen der «Dritten» und der «Fünften»
und achte – hingegen entspannter, fröhlicher
eingeschoben, wenn nicht gar eingeklemmt,
und insgesamt leichter. Es macht den An-
fristete sie lange Zeit ein Mauerblümchenda-
schein, als hätte sich Beethoven jeweils nach
sein. Robert Schumann bezeichnete das Werk
den bedeutungsschweren, visionären Werken,
einmal als «griechisch schlanke Maid zwi-
die ihm eine ungeheure Energie und Anstren-
schen zwei Nordlandriesen». Ein sprechendes
gung abverlangten, erholen müssen.
Bild, hat «eine schlanke Maid» bei so viel heroischer Männlichkeit in den vorangehenden
So stellt schon die 1806 vollendete 4. Sym-
und nachfolgenden Symphonien doch einen
phonie B-Dur op. 60 eine veritable Überra-
schweren Stand.
schung dar, die man so nach der ausufernd
32
gewichtigen «Eroica» nicht erwarten konnte.
Ähnlich gelagert war die Enttäuschung über
1803 hatte Beethoven sein damaliges Pub-
Beethovens Symphonie Nr. 8 F-Dur. Ihr ent-
likum mit einer über 50 Minuten dauernden,
stehungsgeschichtliches Umfeld macht dies
monumentalen Symphonie konfrontiert, wel-
nachvollziehbar. Die «Achte» entstand unmit-
che die Gattung in ein neues Zeitalter kata-
telbar nach der «Siebten», deren Trauermarsch
pultierte. Zuerst überfordert mit der schieren
im langsamen Satz und deren rhythmisch
Länge und emotionalen Kraft der «Eroica»-
pointierte, tumultartige Ecksätze bei der Urauf-
Symphonie, erwartete man nun eine weitere
führung grandios gefeiert wurden. Auch der
Grosstat des mittlerweile etablierten Kompo-
lärmende, damals höchst erfolgreiche «Effekt-
nisten Beethoven.
schinken» «Wellingtons Sieg oder die Schlacht
bei Vittoria», der gleich nach der «Achten» entstand,
Allegretto scherzando, in dem er die Idee des
passte ins titanische Beethoven-Bild.
Tickens in musikalisches Partiturgewebe umsetzt.
Neben diesen beiden antinapoleonischen Werken hatte es die «Achte» schwer, sie wirkt wie eine
Zwar hat die neuere Beethoven-Forschung
Rückkehr ins Klassizistische. Beethoven selbst
nachweisen können, dass dieses Ticken nicht
nannte sie die «kleine», ihre formale Anlage wirkt
auf einen Kanon zu Ehren des Metronom-Er-
wie ein Zurückblicken auf Mozart und Haydn. Auch
finders Mälzel zurückgeht – der Kanon ist eine
wenn Beethoven das mit hintergründigem Hu-
der vielen Fälschungen des Beethoven-Bio-
mor tut, war das Publikum dennoch enttäuscht.
graphen Schindler – Beethoven verehrte je-
So schrieb die Leipziger Allgemeine Musikalische
doch Mälzel und war begeistert davon, das
Zeitung: «Alles war in gespannter Erwartung, doch
Zeitmass für seine Musik exakt festlegen zu
wurde diese, nach einmaligem Anhören, nicht hin-
können. Was in dieser Symphonie witzig ironi-
länglich befriedigt und der Beifall… nicht von jenem
siert wird, beschäftigt die Beethoveninterpre-
Enthusiasmus begleitet, wodurch ein Werk ausge-
ten bis heute: die horrend schnellen Tempo-
zeichnet wird, welches allgemein gefällt; kurz, sie
angaben des bereits ertaubten Beethoven, die
[die 8. Symphonie] machte – wie die Italiener sagen
anfänglich als unspielbar galten, werden heute
– kein Furor.»
sehr ernst genommen.
Beethoven gelingt es, die konventionellen Hörerwartungen an die symphonische Gattung immer wieder zu täuschen, unerwartete Wendungen einzubauen, abrupte harmonische Wechsel zu wagen und so humorvoll distanziert mit den Vorbildern und dem Publikum umzugehen. Und dann, wenn man den langsamen Satz erwartet, bringt Beethoven ein
TERMINE siehe Seite 31
Der Innenhof des Schloss Hallwyls, der im Juli und August 2018 die Kulisse zu Gioachino Rossinis Oper «La Cenerentola» liefert.
Oper Schloss Hallwyl | Eine verheissungsvolle Neuausrichtung mit viel frischem Wind
DAS ABENTEUER KANN BEGINNEN Das Abenteuer kann beginnen, der
Die neu definierte Positionierung des Orches-
«Acker» ist bestellt. Der Verein Oper
ters wird das Ambiente des Schlosshofs nach-
Schloss Hallwyl und das argovia philhar-
haltig verändern, und sie dürfte akustische
monic stehen in den Startlöchern für die
Verbesserungen ergeben. Dieser Meinung ist
Ausgabe 2018: Rossinis «La Cenerentola».
jedenfalls der Chefdirigent des argovia philharmonic, Douglas Bostock, der auch die «Ce-
Von Dr. Verena Naegele
nerentola» dirigieren wird. Der Intendant des argovia philharmonic, Christian Weidmann, er-
Die Vorbereitungen zur neuen Opernproduk-
klärt die Entscheidung: «Die bisherige Position
tion im Schlosshof Hallwyl laufen auf Hoch-
des Orchesters, weit hinten und in der Höhe,
touren. Es gibt viele Neuerungen, die Weichen
war vor allem für die Streicher ungünstig. Vie-
sind gestellt. Neu hat das argovia philharmo-
les, was wir in den Proben erarbeitet hatten,
nic die künstlerische Leitung der Oper Schloss
ging bei den Aufführungen in Hallwyl verloren.»
Hallwyl übernommen, die aber nach wie vor
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vom gleichnamigen Verein getragen wird. Ge-
Dies soll sich nun dank der vom technischen
spielt wird «La Cenerentola», die 2016 bei ei-
Leiter Ueli Binggeli umgesetzten Neupositio-
nem Publikumswettbewerb ausgesuchte Oper
nierung im Schlosshof ändern. Angefangen
von Gioachino Rossini mit ihren zündenden
hat alles mit einer gründlichen Analyse, wie
Arien und Ensembles.
Christian Weidmann weiter ausführt: «Zuerst
verbrachte ich zusammen mit Christoph Risi,
ten 2 Meter, damit sich der Schall besser
dem Produktionsleiter der Oper Schloss Hall-
nach Aussen schwingen kann. Eine grössere
wyl, viel Zeit im Schlosshof, denn Risi kennt
Neigung war nicht möglich, um das Dach als
die Situation dort genau. Wir haben genau
Spielebene nutzen zu können. Für die Spielflä-
durchgedacht, wo das Orchester und wo das
che aussen ist es umgekehrt: die Bühne fällt
Publikum positioniert werden könnte. We-
von hinten zur Zuschauerseite hin ab.
gen des Baums im Innenhof ist die Platzierung der Tribüne zwingend gegeben. So sind wir
«Die Musiker spielen also unter der Bühne»,
schliesslich zu dieser Lösung gekommen.»
wie Douglas Bostock erklärt. Die Szene wird nicht nur auf dem Dach, sondern auch vor
Gebaut wird ein Kubus, der im Innenhof vor
dem Orchester und damit nahe beim Publi-
dem Schloss stehen wird, zwölf Meter breit
kum stattfinden, die Seiten bilden die Zugänge
und sechs Meter tief, wie Ueli Binggeli erklärt.
für das Orchester. Innen wird der Kubus in
Zur Berechnung und Optimierung der Lösung
mattem Schwarz gestrichen, aussen darf der
wurden ein Statiker und ein Akustiker um Rat
Bühnenbildner seiner Fantasie freien Lauf las-
befragt. Nun ist das Dach leicht abgeschrägt,
sen. Vorgesehen ist nach Angaben von Chris-
vorne ist es 2 Meter 30 Zentimeter hoch, hin-
tian Weidmann, dass mehrere Saisons mit dieser Holzkonstruktion gespielt wird.
«Ein neues Regieteam mit spannenden, kreativen und amüsanten Einfällen.» Douglas Bostock, Musikalische Leitung
Der Schlosshof mit dem Kubus, in dem das Orchester Platz nehmen wird und der gleichzeitig als Spielfläche dient.
35
2. La Scintilla-Konzert
JUAN DIEGO FLÓREZ
Riccardo Minasi, Dirigent Juan Diego Flórez, Tenor WOLFGANG AMADEUS MOZART Arien und Instrumentalstücke OPERNHAUS ZÜRICH
Do 2 Nov 2O17, 19.3O 2. Philharmonisches Konzert
DVOŘÁK / BRUCKNER
Fabio Luisi, Dirigent Jan Vogler, Cello Philharmonia Zürich
3. Philharmonisches Konzert
BEETHOVEN / TSCHAIKOWSKI
Fabio Luisi, Dirigent Hélène Grimaud, Klavier Philharmonia Zürich LUDWIG VAN BEETHOVEN 4. Klavierkonzert G-Dur op. 58 PJOTR TSCHAIKOWSKI Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 OPERNHAUS ZÜRICH
So 14 Jan 2O18, 19.3O
ANTONÍN DVOŘÁK Konzert für Violoncello h-Moll op. 104 ANTON BRUCKNER Sinfonie Nr. 4 Es-Dur («Romantische») OPERNHAUS ZÜRICH
So 12 Nov 2O17, 19.3O
Billettkasse T 044 268 66 66, www.opernhaus.ch
wird man ja immer ein bisschen zum Kind, wenn man alte Schlösser und Burgen betritt. Es gibt viel zu entdecken. Teilweise stehen da nur noch Ruinen von Mauern, es gibt Türen, von denen man nicht weiss, wo sie hinführen, Fenster, durch die man Räume schemenhaft wahrnimmt.» Das deutet auf eine abwechslungsreiche Inszenierung hin, zu der auch das Ensemble gehört. Der Gesangswettbewerb, den das argovia philharmonic gemeinsam mit dem Verein Oper Schloss Hallwyl im Mai 2017 durchgeführt hat, legte die Basis für die Besetzung.
«Der Schlosshof ist ein märchenhafter Ort, den es zu entdecken gilt und der bei mir viele Ideen und unterschiedliche Möglichkeiten der Bespielung hervorgerufen hat.» Johannes Pölzgutter, Regie
Eine Herausforderung für den Regisseur Jo-
Christian Weidmann kommt geradezu ins Schwärmen: «Der Wettbewerb war ein voller Erfolg, es waren tolle Stimmen dabei!» Einige der Teilnehmenden wurden denn auch als mögliche Solisten in der «Cenerentola» zum Vorsingen eingeladen, bei dem Douglas Bostock, Christian Weidmann und Johannes Pölzgutter dabei waren. Nicht weniger als fünf Teilnehmende haben
hannes Pölzgutter, der in Wien an der Univer-
den Sprung nach Hallwyl geschafft: die Süd-
sität für Musik und Darstellende Kunst Musik-
koreanerin Soo Yeon Lim (Sopran) singt die
und Theaterwissenschaft studierte. Von 2009
Clorinda, die Schweizerin Anna Nero (Mezzo-
bis 2012 arbeitete er als Regieassistent für
sopran) die Thisbe, der Japaner Yoshiaki Ki-
Musiktheater am Luzerner Theater, worauf er
mura (Bass) den Don Magnifico, der Ukrainer
mit ersten Inszenierungen zu «Don Pasquale»
Mark Serdiuk (Tenor) die Hauptrolle des Don
oder «La serva Padrona» auf Anhieb Erfolge
Ramiro, und die Brasilianerin Josevane de Je-
feiern konnte.
sus Santos (Mezzosopran) die Angelina. Gesungen wird bei 21 geplanten Vorstellungen
Die Satire liegt dem jungen Regisseur im Blut,
bei den meisten Rollen in Doppelbesetzung.
beste Voraussetzungen für Rossinis witzige
Wer neben den Genannten auftreten wird, sei
Aschenputtel-Vertonung. «Mit Johannes Pölz-
an dieser Stelle noch nicht verraten.
gutter kommt frischer Wind nach Hallwyl», hält Douglas Bostock freudig fest. Ein neues
Ein anderer junger Musiker wird ebenfalls in
Inszenierungsteam bringt eine neue Ästhetik
Hallwyl arbeiten. Er heisst Markus Hein und
und neue Ideen mit. Der Regisseur hat «span-
hat schon zahlreiche Meisterkurse in Dirigie-
nende, kreative und amüsante Einfälle zum
ren bei Douglas Bostock absolviert, mehrfach
Stück», so Douglas Bostock weiter.
auch in Boswil. Zur Zeit unterrichtet Hein neben dem Orchesterleitungsstudium Gehörbil-
Pölzgutter selber schwärmt vom Ambiente
dung und schulpraktisches Klavierspiel an der
in Hallwyl: «Der Schlosshof ist – vor allem im
Hochschule für Musik und Theater München.
Sommer – ein märchenhafter Ort. Generell 37
Das künstlerische Team (v. l. n. r.): Manuel Kolip (Bühnenbild), Janina Ammon (Kostüme), Johannes Pölzgutter (Regie), Douglas Bostock (Musikalische Leitung)
«Er ist ein Allrounder, der gut Klavier spielt und
Anlässlich des Vorsingens haben sich Johan-
auch eine Ausbildung als Countertenor hat»,
nes Pölzgutter, Douglas Bostock und Chris-
erklärt Douglas Bostock. Markus Hein wird als
tian Weidmann näher kennengelernt, viel Zeit
1. Korrepetitor dabei sein, den Chor einstudie-
zusammen verbracht und diskutiert: «Es war
ren, und als musikalischer Assistent fungieren.
eine sehr witzige und anregende Zeit, in der
Im Rahmen der Opernschule der Hochschule
wir uns recht schnell einig waren», lautet der
Würzburg leitete Markus Hein Aufführungen
allgemeine Tenor beim Leitungsteam. Zu die-
von Rameaus Oper «Hippolyte et Aricie» sowie
sem stossen auch noch der Bühnenbildner
von Mozarts «La finta giardiniera». Der junge
Manuel Kolip und die Kostümbildnerin Janina
Dirigent ist also für seine vielfältige Arbeit in
Ammon.
Hallwyl gut gerüstet, und er wird voraussichtlich auch drei «Cenerentola»-Vorstellungen sel-
Insgesamt bedeutet die Oper Schloss Hallwyl
ber dirigieren.
für alle Beteiligten eine ganz andere Planung als in einem geschlossenen Raum. Die Ma-
Ein junges Sängerensemble, ein berühmtes
terialien der Kostüme, das Bühnenbild – das
Stück und eine ungewöhnliche Bühnensitua-
zwar eine eigenständige Ästhetik haben, aber
tion, wie geht Regisseur Johannes Pölzgutter
trotzdem das Schloss einbeziehen soll –, die
damit um? Für das Magazin gibt er Einblick in
Probenplanung für Orchester und Solistenen-
seine Arbeitsweise: «Das alles regt die Fan-
semble, die Beleuchtung und und und. Auch
tasie viel stärker an als der übliche schwarze
die Koordination mit der Umgebung und den
Bühnenraum, bei dem man quasi aus dem
Tagesbesuchern des Schlosshofs stellt wie
Nichts etwas herstellen muss. Das Schloss
immer eine besondere Herausforderung dar,
hat bei mir im ersten Moment viele Ideen und
der sich Christoph Risi annehmen wird. Der
unterschiedliche Möglichkeiten der Bespielung
Countdown zu «La Cenerentola» von Gioa-
ausgelöst. Natürlich zieht man dann irgend-
chino Rossini läuft also.
wann die Notbremse, weil sich nicht alles realisieren lässt. Dann fängt man an zu sortieren und wegzuwerfen, bis eine Idee zwingend wird.»
«La Cenerentola» Melodramma giocoso in zwei Akten von Gioachino Rossini | Libretto von Giacopo Ferretti argovia philharmonic | Douglas Bostock Musikalische Leitung Johannes Pölzgutter Regie | Manuel Kolip Bühnenbild | Janina Ammon Kostüme 27. Juli bis 25. August 2018
Seengen Schloss Hallwyl
Der Ticketverkauf startet am Montag, 27. November 2017. Weitere Infos auf www.operschlosshallwyl.ch.
38
Das Vokalensemble Vocalino Wettingen musiziert mit Musikern des argovia philharmonic
«HIMMELSLIECHTER» Sie sind die Adressaten unserer Wün-
Musik aus Schweizer Feder findet auch beim
sche und Hoffnungen: Sterne erleuchten
argovia philharmonic grossen Anklang. Beide
den kalten Winterhimmel und weisen uns
Institutionen teilen das Grundanliegen, Werke
den Weg. Unter dem Titel «Himmelsliech-
von Schweizer Komponisten aufzuführen, und
ter» führt das Vokalensemble Vocalino
so finden sie sich bei den Konzerten am
Wettingen im Dezember zusammen mit
2. Adventswochenende ein, um gemeinsam
Musikerinnen und Musikern des argovia
zur lichtvollen Weihnachtszeit zu musizieren.
philharmonic weihnachtliche Werke von Schweizer Komponisten auf.
«Ein Ernst Pfiffner oder ein Gion Antoni Derungs brauchen sich vor dem Vergleich mit
Von Iris Karahusić
grossen Namen nicht zu scheuen», sagt der seit 2015 agierende Dirigent des Vocalinos
Die Gründungsgeschichte des Klosters Ma-
David Rossel. «Schweizer Musik ist modern,
ris Stella ist bekannt. Der in Seenot geratene
hochqualitativ und einfach schön.». Die inter-
Ritter Heinrich II. von Rapperswil gelobte ein
national viel gelobte CD «Swiss aspects» (siehe
Kloster zu stiften, würde er heil und unver-
nächste Seite) des argovia philharmonic mit
sehrt zurückkehren. Aus den regenschweren
Werken der Aargauer Komponisten Hermann
Wolken erschien darauf der Meeresstern und
Suter und Werner Wehrli bestätigt dies.
führte ihn sicher nach Hause. Derselbe Stern wies den Ort für das Kloster: die idyllische
Nicht nur Swissness bildet den roten Faden,
Limmathalbinsel in Wettingen. Seit 1976 befin-
sondern auch bekannte und stimmungsvolle
det sich dort die Kantonsschule.
Weihnachtsmelodien. Dabei spielt die Bedeutung des Lichts eine zentrale Rolle. Es ist aus
Das Vocalino versteht sich mit dem jugendli-
den Bräuchen des hiesigen Kulturraumes nicht
chen Esprit und dem unverkennbar reinen und
wegzudenken, ob an Geburtstagen, Gedenk-
schlanken Chorklang mitunter als Ehemaligen-
feiern oder an Weihnachten. Gewissermassen
chor der Schule. Sein heimatliches Advents-
orientiert sich das Adventskonzert an den Ster-
programm «Himmelsliechter» verweist auf die
nen des Schweizer Komponistenhimmels.
von Sternen geleitete Geschichte seines Konzertortes und auf die Werke der heimatlichen
TERMINE & INFOS
Komponisten.
www.vocalino-wettingen.ch
@ Lukas Kellenberger
Auf CD geb(r)annt
ARGOVIA PHILHARMONIC BEI COVIELLO CLASSICS Die Kollektion der CDs des argovia philharmonic mit seinem Chefdirigenten Douglas Bostock bei Coviello Classics wächst und wächst. Weitere Produktionen sind bereits in Planung. Alle CDs erscheinen in SACD-Qualität und stehen zudem bei zahlreichen Streamingportalen zum Hörgenuss bereit. Die CDs können online unter www.argoviaphil.ch/ mediathek/cds bestellt werden. Darüberhinaus sind sie an den Abo-Konzerten sowie im Fachhandel erhältlich.
BRANDNEU RAVEL | DEBUSSY Die erste Portrait-CD eines Künstlers, die das argovia philharmonic beim Label Coviello Classics veröffentlicht. Zu hören gibt es Ravels jazzig angehauchtes Klavierkonzert G-Dur und Solo-Klavierwerke von Debussy, gespielt vom jungen Ukrainer Volodymyr Lavrynenko. Das Orchester steht unter der Leitung von Rune Bergmann. Aufnahme aus den Konzerten im März 2017.
BEREITS ERSCHIENEN BRITISH
SILK ROAD
Musik aus der Heimat unseres Chefdirigenten Douglas Bostock. Vierte CD der L ive-Serie mit Coviello Classics.
So geheimnisvoll das CD-Cover, so berauschend der Inhalt: Ikuma Dans «Silk Road», Alexander Borodins «Steppenskizze» und Ferruccio Busonis «Turandot Suite» entführen in farbige Welten.
Edward Elgar Ouvertüre «Froissart», Vaughan Williams 5. Symphonie und Holsts «Japanische Suite».
FANTASTIQUE
SWISS ASPECTS
«Eine weitere Aufnahme mit Berlioz’ Symphonie Fantastique – muss das sein?» So fragte Radio SRF 2 Kultur in seiner CD-Besprechung im August 2015 – und lieferte die Antwort gleich mit: «Oh ja, es muss!».
Einer der ganz grossen Höhepunkte der Jubiläumssaison 2012/13: Der Live-Mitschnitt des Jubiläumskonzerts mit Werken fünf Aargauischer Komponisten. Paul Ballyk von Expeditionaudio.com schreibt: «Eine der herausragendsten Kollektionen von Musik des mittleren 20. Jahrhunderts seit Langem!«
Preis für alle CDs: CHF 15.– (CHF 10.– für Mitglieder und Abonnenten)
Alle bei Coviello Classics erschienenen CDs sind auch bei den folgenden Streamingportalen zu hören:
40
argoviaphil aktuell
KURZ NOTIERT SCHLACHT IN DER REITHALLE
TICKETRESERVATIONEN Ab sofort ist es nicht mehr möglich, Tickets zu reservieren und an der Abendkasse des entsprechenden Konzerts hinterlegen zu lassen. Wir bitten Sie, entweder den Online-Vorverkauf oder eine unserer Vorverkaufsstellen zu nutzen. Alle Vorverkaufsstellen und Infos zum Ticketverkauf finden Sie auf www.argoviaphil.ch.
Waren Sie am 16. September dabei, als in der Alten Reithalle Aarau Briten und Franzosen aufeinandergetroffen sind? Nein? Dann haben Sie ein wahrliches Spektakel verpasst, eine musikalische Schlacht sondergleichen. Der Live-Mitschnitt von Beethovens «Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria» ist ab sofort auf unserem YouTube-Kanal zu sehen. www.argoviaphil.ch/mediathek/videos
SÄNGER GESUCHT Was wäre eine Oper ohne Chor? Natürlich gibt es sie, aber sie wäre doch nur halb so schön. So hat auch Rossini in seiner «La Cenerentola» für die Verkörperung der Höflinge einen Chor eingesetzt, und weil Höflinge nunmal männlich waren, handelt es sich um einen reinen Männerchor. Für den Projektchor der Oper Schloss Hallwyl im Sommer 2018 suchen wir daher motivierte und ambitionierte Tenöre und Bässe jeden Alters. Probenstart ist Mitte Juni, Vorstellungen vom 27. Juli bis 25. August 2018. Kontakt: kbb@oper-schlosshallwyl.ch | 062 834 70 00
ZIMMER GESUCHT Für die Opernproduktion «La Cenerentola» suchen wir für den Zeitraum vom 11. Juni bis 27. August 2018 im Raum Hallwilersee/Lenzburg Unterkünfte/ Privatzimmer für Produktionsbeteiligte. Haben Sie ein freies Studio oder Ähnliches zu vermieten? Dann melden Sie sich bei uns.
KINDERBUCH ZUR KINDEROPER Als Einstimmung auf die Kinderoper «Fell und Feder», die vom argovia philharmonic im kommenden Frühling uraufgeführt wird, empfehlen wir Ihnen das beim Atlantis Verlag Anfang September erschienene Bilderbuch mit gleichnamigem Titel. Und wenn Sie wissen wollen, wie das wohl klingt, wenn ein Huhn und ein Hund singen, dann laden Sie sich bereits jetzt die Arien mit Klavierbegleitung herunter und erhalten Sie im Mai automatisch die CD mit der gesamten Kinderoper mit Orchester inklusive Dialogen. www.argoviaphil.ch/fell-und-feder
WELTERSTEINSPIELUNGEN Unsere Soloflötistin Miriam Terragni hat gemeinsam mit ihrer Duo-Partnerin Catherine Sarasin (Klavier) beim Label Coviello Classics, bei dem auch alle Aufnahmen des argovia philharmonic erscheinen, ihre zweite CD «Fantasie/Sonate» veröffentlicht. Die beiden Musikerinnen haben verloren gegangene Kompositionen der deutschen Romantik und des französischen «Fin de Siècle» gesammelt und zu einem spannenden Zeugnis dieser Zeitepochen zusammengefügt. www.terragni.ch
Kontakt: kbb@oper-schlosshallwyl.ch | 062 834 70 00
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Mit (m)einem Abo bin ich dabei!
ABOS 2017/2018 Sie haben das erste Konzert verpasst und möchten trotzdem noch einsteigen und ein Konzert-Abo buchen? Kein Problem, der Einstieg ist jederzeit möglich, der Preis passt sich entsprechend an.
SYMPHONIEKONZERT-ABO 5 KONZERTE | 3 ABOS DATEN Kat
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VORTEILE
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AARAU SONNTAG 17.00 UHR
1. Abo-Konzert 2. Abo-Konzert 3. Abo-Konzert 4. Abo-Konzert 5. Abo-Konzert
SO 17.09.17 SO 19.11.17 SO 21.01.18 SO 18.03.18 SO 06.05.18
AARAU DIENSTAG 19.30 UHR
1. Abo-Konzert 2. Abo-Konzert 3. Abo-Konzert 4. Abo-Konzert 5. Abo-Konzert
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19.09.17 21.11.17 23.01.18 20.03.18 08.05.18
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BADEN FREITAG 19.30 UHR
1. Abo-Konzert 2. Abo-Konzert 3. Abo-Konzert 4. Abo-Konzert 5. Abo-Konzert
FR 22.09.17 FR 24.11.17 FR 26.01.18 FR 23.03.18 FR 11.05.18
2. I ch habe immer meinen festen Platz im Konzert, auch wenn das Konzert ausverkauft ist. Von Saison zu Saison habe ich das Vorrecht auf meinen Platz oder die Möglichkeit, diesen bereits vor dem Start des regulären Vorverkaufs zu wechseln. 3. Trotz Abo bleibe ich flexibel: Sollte ich an einem der Konzerte meines Abos verhindert sein, kann ich den Konzerttag nach Absprache wechseln. 4. Ich erhalte das Konzertprogramm jeweils drei Wochen vor dem Konzert kostenlos zugestellt. 5. Der Preis eines Abos beinhaltet gegenüber des Kaufs von Einzelkarten einen Rabatt von mindestens 20 %. 6. Ich bekomme eine Freikarte zu einem Konzert meines Abos nach Wahl und kann so jemanden zu einem Konzert einladen. 7. Ich erhalte einen Gutschein für ein Getränk an der Bar im Konzertfoyer.
PREISE Preiskategorie I Vollpreis Legi Kinder (bis 12 J.)
1. I ch versäume kein Konzert des argovia philharmonic und komme dadurch in einen regelmässigen Konzertgenuss.
II
III
ABO-Vorteil
CHF 256 212 184 20 % CHF 112 94 80 30 % CHF 35 35 35 30 %
Mitglieder und Gönner profitieren von einem zusätzlichen Rabatt.
8. Ich erhalte ein exklusives Abonnenten-Geschenk. 9. Ich kann an der Saisonprogrammvorstellung mit Apéro teilnehmen. 10. Ich bekenne mich zum argovia philharmonic, einer unentbehrlichen musikalischen Institution im Kanton Aargau.
www.argoviaphil.ch/abo
VORVERKAUF Abos und Einzelkarten für alle eigenveranstalteten Konzerte sind über www.argoviaphil.ch erhältlich. Sämtliche Vorverkaufsstellen finden Sie unter www.argoviaphil.ch oder in der Konzertübersicht «Alles im Blick». 42
KAMMERKONZERT-ABO 4 KONZERTE | 1 ABO
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DATEN
AARAU SONNTAG 11.00 UHR
1. Kammerkonzert 2. Kammerkonzert 3. Kammerkonzert 4. Kammerkonzert
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VORTEILE 1. I ch komme in den regelmässigen Genuss von vier hochkarätigen Kammerkonzerten.
SO 29.10.2017 SO 10.12.2017 SO 25.02.2018 SO 25.03.2018
2. I ch habe immer meinen festen Platz im Konzert, auch wenn das Konzert ausverkauft ist. Von Saison zu Saison habe ich das Vorrecht auf meinen Platz oder die Möglichkeit, diesen bereits vor dem Start des regulären Vorverkaufs zu wechseln.
SPIELORT Stadtmuseum Aarau | Saal 2. UG | Schlossplatz 23 | 5000 Aarau
3. Der Preis eines Abos beinhaltet gegenüber des Kaufs von Einzelkarten einen Rabatt von mindestens 20 %.
PREISE
4. Ich habe am Konzerttag freien Eintritt ins Stadtmuseum Aarau.
Abo Einzelkarten ABO-Vorteil Vollpreis CHF 80 100 20 % = CHF 20 Legi CHF 56 80 30 % = CHF 24 Kinder (bis 12 J.) CHF 28 40 30 % = CHF 12 www.argoviaphil.ch/kammerkonzerte
Im Ticketpreis ist der Eintritt ins Stadtmuseum am Konzerttag inbegriffen.
FAMILIENKONZERT-ABO 3 KONZERTE | 2 ABOS VORTEILE
DATEN
AARAU
1. W ir besuchen als Familie beide Familienkonzerte und die Kinderoper des argovia philharmonic und kommen dadurch regelmässig in den Genuss von klassischer, kindgerechter Musik vereint mit spannenden Geschichten.
1. Familienkonzert SO 12.11.17 2. Familienkonzert SO 17.12.17 Kinderoper «Fell und Feder» SA 26.05.18
2. Wir bezahlen für drei Konzerte insgesamt nur CHF 100 und besuchen so 3 Konzerte zum Preis von 2..
BADEN/ WETTINGEN
1. Familienkonzert SA 11.11.17 2. Familienkonzert SA 16.12.17 Kinderoper «Fell und Feder» SO 04.03.18
PREISE Abo Einzelkarten ABO-Vorteil Paare mit allen Kindern bis 12 CHF 100 150 Erwachsene CHF 50 75 Jugendliche/Legi CHF 20 30 Kinder (bis 12 J.) CHF 10 15
33 % 33 % 33 % 33 %
= = = =
CHF CHF CHF CHF
50 25 10 5
www.argoviaphil.ch/familie
Alle Termine von November 2017 bis März 2018
ALLES IM BLICK Abo- und Symphoniekonzerte | Kammerkonzerte | Sonderkonzerte | Serie Surprise Konzerte | Familienkonzerte und -angebote | Gastkonzerte und Engagements |
Löwenkonzerte
NOVEMBER DO 02.11.17 BIS SO 05.11.17
MENDELSSOHNTAGE AARAU 2017 detailliertes Programm unter www.mendelssohntage.ch
Aarau div. Orte
SA 11.11.17 SA 11.11.17 SO 12.11.17 SO 12.11.17
11.00 Uhr 15.00 Uhr 11.00 Uhr 15.00 Uhr
1. FAMILIENKONZERT Babar argovia philharmonic Ensemble | Douglas Bostock Leitung | Adrian Zinniker Erzähler Francis Poulenc: «L'Histoire de Babar»
Zofingen Palass Wettingen Schule Margeläcker Boswil Künstlerhaus Aarau Kultur & Kongresshaus
FR 17.11.17
19.30 Uhr
JAHRESKONZERT DER SCHENK STIFTUNG* argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung | PreisträgerInnen des Solistenwettbewerbs 2017
Zofingen Stadtsaal
SO 19.11.17 DI 21.11.17
17.00 Uhr 19.30 Uhr
2. ABO-KONZERT Formschön argovia philharmonic | Rossen Milanov Leitung | Matthias Kirschnereit Klavier Werke von Mendelssohn, Mozart und Brahms
Aarau Kultur & Kongresshaus
DO 23.11.17
19.30 Uhr
2. LÖWENKONZERT Träume – Sogni – Sueños CHAARTS Chamber Artists | Sebastian Bohren Violine Werke von Piazzolla, Wettstein und Brahms
Beinwil am See Löwensaal
19.30 Uhr
2. ABO-KONZERT Formschön argovia philharmonic | Rossen Milanov Leitung | Matthias Kirschnereit Klavier Werke von Mendelssohn, Mozart und Brahms
Baden Trafo
SO 10.12.17
11.00 Uhr
2. KAMMERKONZERT - Unisolo Tutti 2.0. – Die 2. Geigen des argovia philharmonic Werke von Prokofjew, Halvorsen, Paganini, Bach, Pachelbel und Vivaldi
Aarau Stadtmuseum
FR 15.12.17
19.30 Uhr
WEIHNACHTSKONZERT argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Leo Wundergut Gesellschaftstenor/Comedian Werke von Rossini, Humperdinck, Prokofjew, Rimski-Korsakow u.a.
Möriken Gemeindesaal
SA 16.12.17
14.30 Uhr
2. FAMILIENKONZERT – Schneeflöckchen argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Fabienne Hadorn Erzählerin Auszüge aus Werken von Rossini, Humperdinck, Prokofjew u.a.
Fislisbach AMAG Baden Showroom
SA 16.12.17
18.00 U hr
WEIHNACHTSKONZERT argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Leo Wundergut Gesellschaftstenor/Comedian Werke von Rossini, Humperdinck, Prokofjew, Rimski-Korsakow u.a.
Fislisbach AMAG Baden Showroom
SO 17.12.17
11.00 Uhr
2. FAMILIENKONZERT – Schneeflöckchen argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Fabienne Hadorn Erzählerin Auszüge aus Werken von Rossini, Humperdinck, Prokofjew u.a.
Aarau Kultur & Kongresshaus
SO 17.12.17
17.00 Uhr
WEIHNACHTSKONZERT argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Leo Wundergut Gesellschaftstenor/Comedian Werke von Rossini, Humperdinck, Prokofjew, Rimski-Korsakow u.a.
Aarau Kultur & Kongresshaus
16.30 U hr
NEUJAHRSKONZERT DER STADT ZOFINGEN* argovia philharmonic Salonorchester | Stadtchor Zofingen | Markus J. Frey Leitung | Muriel Schwarz Sopran Werke von Smetana, Mozart, Mascagni, Wagner u.a.
Zofingen Stadtsaal
NEUJAHRSKONZERT* argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung | Arata Yumi Violine Werke von Hérold, Bizet, Massenet, Delibes, Fauré, J. Strauss u.a.
Wettingen Tägerhard
FR 24.11.17
Mit Unterstützung der Gemeinde Beinwil.
DEZEMBER
JANUAR MO 01.01.18
DI 02.01.18
44
17.00 Uhr
Eine Veranstaltung der Stadt Zofingen.
Eine Veranstaltung der Gemeinde Wettingen.
FR 05.01.18
20.00 U hr
NEUJAHRSKONZERT* argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung | Arata Yumi Violine Werke von Hérold, Bizet, Massenet, Delibes, Fauré, J. Strauss u.a.
Reinach Saalbau Eine Veranstaltung der Gemeinde Reinach.
SO 07.01.18
11.00 Uhr
NEUJAHRSKONZERT argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung | Arata Yumi Violine Werke von Hérold, Bizet, Massenet, Delibes, Fauré, J. Strauss u.a.
Aarau Kultur & Kongresshaus
MI 10.01.18
19.30 Uhr
SONDERKONZERT KKL – Die Neunte argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Ensemble Corund Luzern Chor | Stephen Smith Choreinstudierung | Marysol Schalit Sopran | Marina Viotti Alt | Markus Brutscher Tenor | Äneas Humm Bariton Werke von Beethoven und Schubert
Luzern KKL Konzertsaal
19.30 Uhr
SYMPHONIEKONZERT – Musik und Dichtung* argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Alexandre Beuchat Bariton Werke von Beethoven und Schubert
Muri AG Festsaal Kloster
17.00 Uhr 19.30 Uhr
3. ABO-KONZERT – Musik und Dichtung argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Alexandre Beuchat Bariton Werke von Beethoven und Schubert
Aarau Kultur & Kongresshaus
20.00 U hr
SYMPHONIEKONZERT – Musik und Dichtung argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Alexandre Beuchat Bariton Werke von Beethoven und Schubert
Rheinfelden Bahnhofsaal
19.30 Uhr
3. ABO-KONZERT – Musik und Dichtung argovia philharmonic | Douglas Bostock Leitung | Alexandre Beuchat Bariton Werke von Beethoven und Schubert
Baden Trafo
11.00 Uhr
3. KAMMERKONZERT – Klangwelten Stradivari Quartett | Musiker des argovia philharmonic Werke von Debussy und Ravel
Aarau Stadtmuseum
20.00 U hr 20.00 U hr
CHORPROJEKT AARGAUER VOKALISTEN* Musiker des argovia philharmonic | Aargauer Vokalisten | Kammerchor C21 | Chor der Alten Kantonsschule Aarau Michael Schraner Leitung Werke von Beethoven und Arvo Pärt
Aarau Stadtkirche
16.30 U hr
FAMILIENSONDERKONZERT Beethoven gross besetzt Musiker des argovia philharmonic | Aargauer Vokalisten | Kammerchor C21 | Chor der Alten Kantonsschule Aarau Michael Schraner Leitung und Erzähler Werke von Beethoven und Arvo Pärt
Aarau Stadtkirche
KINDEROPER FELL UND FEDER (Uraufführung)* argovia philharmonic Ensemble | Mélanie Adami Sopran | Chasper Mani Bariton | Harald Siegel Musikalische Leitung | Martin Philipp Regie | Tassilo Tesche Bühnenbild und Kostüme Musik von Charlotte Perrey und Rodolphe Schacher | Libretto von Lorenz Pauli
Baden Kurtheater
LUDWIG
SA 20.01.18 LUDWIG
SO 21.01.18 DI 23.01.18 LUDWIG
DO 25.01.18 LUDWIG
FR 26.01.18 LUDWIG
Eine Veranstaltung von MuriKultur.
Mit Unterstützung der Stadt Rheinfelden.
FEBRUAR SO 25.02.18
MÄRZ FR 02.03.18 SA 03.03.18 LUDWIG
SA 03.03.18 LUDWIG
SO 04.03.18
15.00 Uhr
Eine Veranstaltung der Aargauer Vokalisten.
Eine Veranstaltung der Aargauer Vokalisten.
Eine Veranstaltung des Kurtheater Baden.
SO 18.03.18 DI 20.03.18
17.00 Uhr 19.30 Uhr
4. ABO-KONZERT – Leben – Liebe – Natur argovia philharmonic | Matthias Bamert Leitung | Kian Soltani Violoncello Werke von Dvořák, Schumann und Franck
Aarau Kultur & Kongresshaus
DO 22.03.18
19.30 Uhr
SYMPHONIEKONZERT – Leben – Liebe – Natur argovia philharmonic | Matthias Bamert Leitung | Laura van der Heijden Violoncello Werke von Dvořák, Haydn und Franck
Villmergen Röm.-kath. Kirche Mit Unterstützung der Koch-Berner-Stiftung und der Gemeinde Villmergen.
FR 23.03.18
19.30 Uhr
4. ABO-KONZERT – Leben – Liebe – Natur argovia philharmonic | Matthias Bamert Leitung | Kian Soltani Violoncello Werke von Dvořák, Schumann und Franck
Baden Trafo
SA 24.03.18
19.30 Uhr Einführung: 18.45 Uhr
3. LÖWENKONZERT – Leben – Liebe – Natur argovia philharmonic | Matthias Bamert Leitung | Laura van der Heijden Violoncello Werke von Dvořák, Haydn und Franck
Beinwil am See Löwensaal
11.00 Uhr
4. KAMMERKONZERT – Mendelssohn am Klavier Matthias Kirschnereit Klavier | Musiker des argovia philharmonic Werke von Mendelssohn
Aarau Stadtmuseum
SO 25.03.18
* Ticketverkauf läuft nicht über argovia philharmonic, sondern über den jeweiligen Veranstalter.
Mit Unterstützung der Gemeinde Beinwil.
Änderungen vorbehalten.
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MuSeen lM KulturKAnton AArgAu
SchloSS lenzburg – MuSeuM AArgAu
SchloSS hAllwyl – MuSeuM AArgAu
SchloSS wlldegg – MuSeuM AArgAu
Wer die Ziehbrücke zum Schloss überwunden hat und durch das Holztor den Hof betritt, taucht in die rund 1000-jährige Geschichte der Burg ein.
Vom romantischen Wasserschloss ist es nur ein Sprung zum Naturschutzgebiet am Hallwilersee. Verbinden Sie Geschichte, Kultur und Natur zu einem spannenden Ausflug!
Die barocke Schlossdomäne ist ein authentischer Erlebnisort der Geschichte und der historischen Gartenkultur. Im Nutz- und Lustgarten wachsen über 300 seltene Gemüseund Pflanzenarten, angebaut und betreut von der Stiftung ProSpecieRara.
1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Lenzburg Telefon +41 (0)848 871 200 www.ag.ch/lenzburg
1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Hallwyl, Seengen Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosshallwyl.ch
1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr
KloSter KönlgSfelden – MuSeuM AArgAu
leglonärSpfAd – der röMer-erlebnlSpArK
AArgAuer KunSthAuS AArAu
Das Kloster wurde von der Witwe König Albrechts I . gestiftet und diente als Memorialort der Habsburger. Die far bigen Glasfenster zählen zu den herausragendsten Werken europäischer Glasmalerei im Spätmittelalter.
Auf Spiel- und Thementouren tauchen Besucher in die faszinierende Geschichte des einzigen römischen Legionslagers der Schweiz ein. Der Legionärspfad ist ein Ausflugsziel für Familien, Erwachsene und Gruppen.
Das Aargauer Kunsthaus beherbergt eine der schönsten und grössten Sammlungen Schweizer Kunst vom 18. Jahrhundert bis heute. Zahlreiche Sonderausstellungen widmen sich der zeitgenössischen Kunst aus dem In- und Ausland.
1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr
1. April – 31. Oktober Di – Fr 9 – 17 Uhr Sa/So und allg. Feiertage 10 – 18 Uhr
Kloster Königsfelden, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.klosterkoenigsfelden.ch
Legionärspfad Vindonissa, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.legionaerspfad.ch
Schloss Wildegg Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosswildegg.ch
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr Aargauerplatz, Aarau Telefon +41 (0) 62 835 23 30 www.aargauerkunsthaus.ch
WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN UND SPONSOREN!
Rheinfelden Lebenswert. Liebenswert.
Hauptsponsorin
Co-Sponsoren
Saisonsponsoren
Unterentfelden
www.trotteraarau.ch
Qualitätspartner
Medien- und Werbepartner
Sponsoren und Stiftungen mit Beiträgen für einzelne Projekte JOSEF MÜLLER STIFTUNG MURI
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Zusammenspiel Die perfekte Partnerschaft: argovia philharmonic und Aargauische Kantonalbank.
Harmonie ist, wenn zwei unterschiedliche Elemente sich zu einem Ganzen ergänzen. Genau so verhält es sich auch bei der Partnerschaft des argovia philharmonic und der Aargauischen Kantonalbank. Wir freuen uns ausserordentlich, dass die Aargauische Kantonalbank Hauptsponsorin des argovia philharmonic ist. Die AKB engagiert sich in ihrem Kultursponsoring bereits seit einigen Jahren im Bereich klassische Musik. Durch die Partnerschaft mit dem argovia philharmonic ist für uns eine Vision zur Realität geworden. Wir engagieren uns, weil uns gemeinsame Werte wie Leidenschaft, Perfektion und Professionalität verbinden – und wir darüber hinaus unseren Kundinnen und Kunden unvergessliche Konzerterlebnisse bieten können. akb.ch