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Die Neunte Beethoven
Ouvertüre zum Ballett «Die Geschöpfe des Prometheus» op. 43
Schubert
Symphonie h-Moll Nr. 7 D 759 «Unvollendete»
Beethoven
Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
Marysol Schalit Sopran Marina Viotti Mezzosopran Markus Brutscher Tenor Äneas Humm Bariton argovia philharmonic Ensemble Corund Luzern Douglas Bostock Leitung Stephen Smith Choreinstudierung
Mittwoch, 10. Januar 2018, 19.30 Uhr KKL Luzern Konzertsaal
WIR SIND
AARAU
WIR SIND
BADEN
WIR SIND
BEINWIL AM SEE
WIR SIND
MURI
WIR SIND
RHEINFELDEN
WIR SIND
VILLMERGEN
WIR SIND
ZOFINGEN
WIR SIND
Eindrücke aus der laufenden Online-Kampagne #WirSindAargau auf Facebook: Videokurzportraits aller Ortschaften, in denen das argovia philharmonic symphonisch auftritt.
Impressum Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, 5001 Aarau, 062 834 70 00, info@argoviaphil.ch, www.argoviaphil.ch Redaktion & Layout Isabel Kriszun Programmtexte Walter Labhart, Dr. Verena Naegele, Anna Spiess Titelseite Illustration Beethovenkopf von Lea Magdalena Knecht Druck ZT Medien AG, Oberentfelden, www.ztmedien.ch Auflage 1500 Exemplare
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AARGAU
Geschätztes Publikum, sehr verehrte Damen und Herren Vor fünf Jahren feierte das Aargauer
Ein besonderer Dank geht an dieser
Symphonie Orchester sein 50-jähri-
Stelle an die AZ Medien, die das heu-
ges Bestehen. Diese Jubiläumssaison
tige Konzert durch ihre substantielle
wurde gleichzeitig zu seiner letzten Sai-
Unterstützung überhaupt erst ermög-
son unter altem Namen. Seit der Saison
licht haben. Daneben gilt ein weiterer
2013/14 agiert das einzige professio-
herzlicher Dank unserer Hauptsponso-
nelle Symphonieorchester des Kantons
rin, der Aargauischen Kantonalbank, die
Aargau als argovia philharmonic – und
uns als treue Partnerin zur Seite steht.
dies ausgesprochen erfolgreich: Die
Aber auch all unsere weiteren Spon-
Abonnentenzahlen haben sich verfünf-
soren helfen seit Jahren mit, dass das
facht, die Abo-Konzerte in Aarau und
argovia philharmonic den Menschen
Baden sind regelmässig ausverkauft.
Musik bringen kann. Nicht zu vergessen
Die Zahl der Aktivitäten des Orchesters
ist zudem die Unterstützung des Kan-
hat sich verdoppelt und liegt unterdes-
tons Aargau und des Swisslos Fonds
sen bei rund 120 Veranstaltungen pro
Aargau, ohne die ein Orchester die-
Saison – und das in über 20 Gemein-
ser Grösse nicht existieren könnte. Der
den verteilt über den ganzen Kanton.
Kanton Aargau ist nicht nur unsere Heimat, sondern auch unser grösster Un-
Das heutige Konzert bildet den Höhe-
terstützer.
punkt unseres zweijährigen BeethovenZyklus' und wo liesse sich dieser besser
Genug der Worte, lassen wir nun Töne
feiern als in einem so wunderbaren Saal
sprechen: Ich wünsche Ihnen ein beein-
wie dem KKL? Dass uns so viele Aar-
druckendes Konzerterlebnis mit Ihrem
gauerinnen und Aargauer nach Luzern
argovia philharmonic unter der Leitung
gefolgt sind, freut mich ganz beson-
seines Chefdirigenten Douglas Bostock!
ders. Und ich hoffe, dass wir Sie auch danach im Aargau wieder zu unseren Zuhörerinnen und Zuhörern zählen dürfen. Schon wenige Tage nach unserem Konzert im KKL geht es nämlich mit
Christian Weidmann
unserem Beethoven-Zyklus weiter. In-
Intendant
formationen zum Programm finden Sie auf Seite 31.
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PROGRAMM SONDERKONZERT K K L – DIE NEUNTE Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) Ouvertüre zum Ballett «Die Geschöpfe des Prometheus» op. 43 Franz Schubert (1797 - 1828) Symphonie Nr. 7 h-Moll D 759 «Unvollendete» I. Allegro moderato II. Andante con moto
ca. 5'
ca. 22'
Pause (20 Minuten) Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 9 D-Dur op. 73 für vier Solostimmen, Chor und Orchester mit Schlusschor über Schillers «Ode an die Freude» I. Allegro ma non troppo, un poco maestoso II. Molto vivace III. Adagio molto e cantabile IV. Finale. Presto – Allegro assai – Rezitativo – Allegro assai
ca. 63'
Der Gesangstext ist auf Seite 17 abgedruckt.
Ton-, Bild- und Videoaufnahmen des Konzertes sind aus rechtlichen Gründen nicht erlaubt.
Konzerteinführung | 18.30 Uhr | Konzertsaal Erfahren Sie in der Konzerteinführung mit Dr. Verena Naegele Wissenswertes über die gespielten Werke.
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Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zum Ballett «Die Geschöpfe der Prometheus» op. 43
REFERENZWERK ODER POLITISCHE BOTSCHAFT? Das Ballett «Die Geschöpfe des Prometheus» op. 43 erfreute sich beim Wiener Publikum so grosser Beliebtheit, dass es nach der Uraufführung am 28. März 1801 über 20 weitere Male gespielt wurde. Die grosse Resonanz auf das Ballett erstaunt nicht, da Kirchen- und Bühnenmusik aufgrund der Handlung, die sich im Text, Gesang und/oder Tanz manifestiert, besonders für Laien zugänglich war. Der reinen Instrumentalmusik hingegen stand das Publikum aufgrund des grösseren Abstraktionsgrades zwar respektvoll, aber distanziert gegenüber. Beethoven versuchte sich vielleicht gerade deshalb mit seinem Werk zu Salvatore Viganòs Ballett «Die Geschöpfe des Prometheus» in einem publikumswirksamen und prestigeträchtigen Genre in Wien zu etablieren, denn seine bisher komponierte Symphonie Nr. 1 war ein vergleichsweise kleiner Publikumsmagnet. Doch weshalb beschäftigten sich Beethoven und Viganò ausgerechnet
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mit dem Prometheus-Mythos? Im Gegensatz zu anderen Stoffen aus der Antike hatte sich das PrometheusSujet im Musiktheater kaum etabliert und auch ein Anlass für den Auftrag zur Komposition ist nicht bekannt. Dennoch – das Prometheus-Thema war im ausgehenden 18. Jahrhundert hochaktuell. Prometheus wurde als Lichtbringer und Menschheitsbeglücker zum Idol der Aufklärung und des Idealismus stilisiert und personifizierte sich überdies in Napoleon. Eine politisch motivierte Eloge lässt sich im Prometheus-Ballett jedoch aufgrund fehlender Quellen nicht eindeutig belegen. Zwar kannten Beethoven und Viganò ein Napoleon gewidmetes Prometheus-Gedicht von Vincenzo Monti und auch Goethes Deutung müsste ihnen bekannt gewesen sein. Dennoch bezogen sich die Autoren weder auf zeitgenössische Auslegungen, noch auf die Prometheus-Überlieferung von Aischylos, sondern entwarfen ein eigenes Prometheus-Bild: der Titan
PROMETHEUS ist in der griechischen Mythologie der Menschenschöpfer und Lichtbringer. Er erschuf die Sterblichen aus dem Ton der Erde, lehrte sie verschiedene Arbeiten und Athene hauchte ihnen mit ihrem Atem den Verstand ein. Nun fehlte ihnen nur noch das Feuer. Das konnten ihnen nur die Götter geben. Nachdem Prometheus Zeus durch eine List verärgert hatte, weigerte sich dieser jedoch, den Menschen das Feuer zuzusprechen. So liess sich Prometheus eine weitere List einfallen. Um den Menschen das Feuer zu bringen, hob er einen langen Stängel des Riesenfenchels in den Himmel und entzündete diesen am vorüberrollenden, fun-
kensprühenden Sonnenwagen des Helios. Mit dieser lodernden Fackel eilte er zur Erde zurück und setzte einen Holzstoss in Flammen. Die Menschen hatten ihr Feuer, Zeus jedoch rächte sich an ihnen, indem er die Pandora schuf, die mit ihrer Büchse die Übel über die Menscheit brachte. Auch an Prometheus rächte er sich. Er liess ihn, den Unsterblichen, an eine Felswand im Kaukasus ketten und sandte einen Adler aus, der jeden Tag von seiner Leber frass, bis er von Herakles befreit wurde. Prometheus musste jedoch fortan einen eisernen Ring mit einem Felsstück tragen, um Zeus die Genugtuung zu geben, er sei noch immer an den Felsen gefesselt.
Prometheus. Gemälde von Theodoor Rombouts (1597-1637).
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als Künstler und Erzieher, nicht in erster Linie als Revolutionär. Trotzdem kann dieses Werk wie auch die zwischen 1802 und 1803 entstandene dritte Symphonie im Kontext der revolutionären Ereignisse in Frankreich gesehen werden. Zwar wurde Napoleon auch in Wien idealisiert und als Held und Befreier von feudaler Willkür betrachtet, doch aufgrund der kriegerischen Verwicklungen zwischen Österreich und dem napoleonischen Frankreich konnte sich kaum jemand offen zu Napoleon bekennen. Gerade in Beethoven spiegelt sich diese Ambivalenz der österreichischen Bildungsschicht, da er einerseits auf die finanzielle Unterstützung des Adels angewiesen war, andererseits jedoch das Idealbild Napoleons als mythischen Menschheitserzieher hochhielt. In seinem PrometheusWerk kommt diese Bewunderung in den Anklängen an die offizielle Hymne des französischen Konsulats zum Ausdruck. Musikalisch lässt sich zudem eine Verwandtschaft zu seiner 3. Symphonie «Eroica» ausmachen. In beiden Werken wird ein Thema aus den Contretänzen für Orchester WoO 14 (Nr. 7) verwendet. Doch ungeachtet möglicher Spekulationen auf politische Verweise kann das Werk
ganz pragmatisch als mögliches Referenzwerk gesehen werden, denn wie aus mehreren Quellen zu entnehmen ist, spielte Beethoven im Jahr 1804 mit dem Gedanken, in das Ballett liebende Paris Napoleons überzusiedeln. Die Handlung des Balletts kann aufgrund der mangelnden Überlieferung eines Textbuchs nicht mehr vollständig wiedergegeben, sondern lediglich unter Zuhilfenahme des damaligen Programmzettels rekonstruiert werden. Kurz gefasst verwandelt Prometheus zwei Statuen mithilfe des zuvor geraubten himmlischen Feuers in Menschenkinder. Da diese sich nicht wie vernünftige Menschen verhalten, will Prometheus sie im Parnass, einem mythischen Ort, durch Musen, Grazien und Gottheiten erziehen lassen. Dies gelingt schlussendlich aufgrund der Begegnung mit dem Tanz, der Musik, dem Theater und dem (möglichen) Tod. Die fehlenden Quellen sind vermutlich dafür mitverantwortlich, dass das Ballett im 19. und 20. Jahrhundert kaum mehr aufgeführt wurde und sich lediglich die Ouvertüre durchzusetzen vermochte.
Text: Anna Spiess
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Franz Schubert: Symphonie Nr. 7 h-Moll D 759 «Unvollendete»
EIN RÄTSELHAFTER TORSO Keines der vielen Fragmente von Franz Schubert wirft so viele Fragen auf wie seine populärste Symphonie, die 1822 begonnene und aus unerklärlichen Gründen abgebrochene «Unvollendete». Formal gibt sie keine Rätsel auf, hielt sich doch der Komponist in beiden überlieferten Sätzen an das Schema des traditionellen Sonatensatzes mit Exposition, Haupt- und Seitensatz, Durchführung, Reprise und Coda. Neuartig sind jedoch das inhaltliche Konzept, die Tonart und der Torsocharakter. Die beiden grundverschiedenen Ausdruckswelten brachte der Musikwissenschafter Alfred Einstein auf den kürzesten Nenner, indem er schrieb, der Kopfsatz sei von «bohrender Melancholie» erfüllt, das folgende Andante hingegen von «abgründiger Lieblichkeit». Schubert scheint als Erster eine Symphonie in der Tonart h-Moll komponiert zu haben. Und da sich die Rekonstruktionsversuche einer viersätzigen Symphonie durch Felix Weingartner nicht durchsetzen konnten, wurde als Ersatz immer wieder die 1823 entstandene erste Zwischenaktsmusik zu «Rosamunde» in derselben Tonart angefügt.
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Auf ein musikalisches Programm bezogene Geheimnisse wie in der ebenfalls in h-Moll stehenden 6. Symphonie op. 74 «Pathétique» von Tschaikowsky gibt es in Schuberts unvollendeter Symphonie keine. Ihren enigmatischen und tragischen Charakter verdankt sie vor allem der komplizierten Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte. Von einem dritten Satz, dem ein vierter hätte folgen müssen, haben sich nur zwei kurze Fragmente in Schuberts Handschrift erhalten: ein neun Takte umfassender Scherzo-Beginn in Partiturform und eine Klavierskizze, die sich rasch zu verflüchtigen beginnt, um nach der Andeutung des Trios abrupt abzubrechen. Die für dieses vorzeitige Ende überzeugendste Erklärung liefern Walter Dürr und Andreas Krause in ihrem Schubert-Handbuch (1997): «Schubert muss erkannt haben, dass die vollendeten sinfonischen Sätze so anders und so einzigartig gegenüber allem bisherigen waren, das ihm das, was zum dritten Satz dastand, nicht mehr passend erscheinen und ein Finale gar nicht mehr erst einfallen wollte.» So war
Franz Schubert. Litographie von Josef Kriehuber, 1846.
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es ihm schon zwei Jahre zuvor mit dem Streichquartett c-Moll (1820) ergangen, dessen Kopfsatz längst dieselbe Selbständigkeit erreicht hat. Bezüglich der späten Uraufführung bleiben der Rätsel immer noch viele. Sie erfolgte erst am 17. Dezember 1865 in einem von Johann Herbeck geleiteten Konzert der Gesellschaft der Musikfreunde im Wiener Redoutensaal. Zu welchem Zeitpunkt und warum Schubert die Handschrift der beiden vollendeten Sätze der «Unvollendeten» seinem Freund Anselm Hüttenbrenner geschenkt haben soll, wird sich wohl nie herausfinden lassen. Es ist anzunehmen, dass sie nicht direkt in den Besitz jenes Musikers kam, der geltend machte, sie als Dankesbezeugung für Schuberts Ernennung zum auswärtigen Ehrenmitglied des Steirischen Musikvereins in Graz erhalten zu haben.
Anselm Hüttenbrenner und dessen Bruder Joseph als Mitglieder des steiermärkischen Musikvereins die handschriftliche Partitur der beiden vollständigen Sätze vierzig Jahre lang unter Verschluss hielten. Erst als der Musikdirektor der Wiener Gesellschaft der Musikfreunde, Johann Herbeck, von der Existenz und dem Aufbewahrungsort des kostbaren Dokuments erfuhr und das Brüderpaar in Graz aufsuchte, kam das unvergleichliche Meisterwerk ans Tageslicht. Anselm Hüttenbrenner gab seinen Schatz jedoch nur mit der Bedingung heraus, dass eine seiner Ouvertüren im selben Konzert wie Schuberts «Unvollendete» aufgeführt würde. Über diesen Umweg konnte die «Unvollendete» fast ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entstehung endlich den Triumphzug durch die Konzertsäle der Welt antreten.
Für das 1823 verliehene Ehrendiplom hatte Schubert erst ein halbes Jahr später mit dem Versprechen reagiert, «dem löblichen Vereine ehestens eine meiner Symphonien in Partitur zu überreichen.» Eine unvollendete Symphonie konnte Schubert gewiss nicht zum Geschenk machen, er muss an ein noch zu komponierendes Werk gedacht haben. Sicher ist nur, dass
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Text: Walter Labhart
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Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
WIE POLITISCH IST BEETHOVENS NEUNTE? Es ist ein Bild, das heute noch er-
Zweimal dasselbe Werk, einmal in
schauern lässt: Es zeigt den legen-
utopischem Sinn, einmal in gewal-
dären Dirigenten Wilhelm Furtwängler,
tigem Missbrauch der ursprüng-
der sich steif und kalten Blickes vor
lichen Idee. Kein klassisches Werk
dem «Führer» Adolf Hitler verneigt, zu
wurde so oft für besondere Anlässe
dessen Geburtstag er im April 1942
im Konzertsaal aufgeführt, und kein
soeben die Aufführung von Beet-
Werk wurde so oft für machtpo-
hovens 9. Symphonie in Berlin zu
litische Zwecke missbraucht wie
Ende dirigiert hat. Die humanistische
Beethovens 9. Symphonie. Schon
Freiheitsode Beethovens, dargebracht
Bismarck meinte im 19. Jahrhundert:
für einen der grausamsten Diktatoren
«Die 9. Symphonie ist eine Musik,
der Geschichte. Kurze Zeit später fiel
die mich tapfer macht». Tatsächlich
das Dritte Reich in Schutt und Asche
sangen deutsche Soldaten gemäss
und mit ihm die Landeshauptstadt
dieser Maxime Beethovens «Freude
Berlin.
schöner Götterfunken», um die Moral zu stärken.
Berlin erlebte aber noch einmal eine legendäre Aufführung der «Ode an
Und damit sind wir auch gleich
die Freude». Es war im Jahr 1989, als
beim Problem der 9. Symphonie
in friedlicher Revolution die Mauer
von Beethoven, ihre Fokussierung
gefallen war. Leonard Bernstein eilte in
und Eindampfung auf eine gut
rauschhaftem Taumel nach Berlin und
zu singende, strahlende Melodie.
spielte die «Neunte» gleich zweimal,
Sogar für einen Hitparaden-Hit hat
einmal im Osten und einmal im Westen
es gereicht: «The Song of Joy» von
der bis dahin geteilten Stadt. Die
Miguel Rios ging in den 1970er Jahren
Hymne schrieb Bernstein zu diesem
um die Welt. Offensichtlich faszi-
Zweck kurzerhand um in «Freiheit
niert die Kombination der freimaure-
schöner Götterfunken».
risch angehauchten Zeilen Schillers
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mit Beethovens schlichter Vertonung.
So wurde 1972 das Hauptthema des
Ein gefundenes Fressen für machtbe-
letzten Satzes zu dessen Hymne
wusste Politiker, und eine Gefahr für
erklärt und 1985 von der Europäischen
dieses Werk, das weit mehr bietet als
Gemeinschaft gar zur offiziellen Euro-
das.
pahymne gemacht.
Auch die DDR reklamierte die
Doch waren das alles Beethovens
9. Symphonie für sich: Willi Stoph,
Intentionen, als er sein Monumen-
Vorsitzender des Ministerrats der DDR,
talwerk schrieb oder untergraben
vertrat um 1970 die Auffassung, dass
diese politischen Vereinnahmungen
«Beethoven in unserem Arbeiter- und
der «Neunten» nicht vielmehr das
Bauernstaat seine wahre Heimstätte»
Werk an sich? Wäre es nicht erfül-
gefunden habe. Dem Komponisten sei
lender, die Symphonie als solche zu
es um die hohen Ideale der Menschheit
hören und in ihrer gesamten Klang-
und ihre Verwirklichung gegangen. Aus
vielfalt und dramatischen Entwicklung
diesem Grund «haben wir in unserem
zu geniessen, anstatt sie unter ihrem
sozialistischen deutschen National-
gesellschaftspolitischen Aspekt zu
staat, in dem wir die Ausbeutung
betrachten?
des Menschen durch den Menschen beseitigt haben, das Recht, ihn für uns in Anspruch zu nehmen». Auch Stalin unterstrich diese angebliche Bedeutung für den Kommunismus. So stellte er nach einer Aufführung des Finales anlässlich eines Sowjetkongresses in Moskau fest, dass dies «die richtige Musik für die Massen» sei und nicht oft genug aufgeführt werden könne. Kaum verwunderlich, folgte danach eine wahre «BeethovenEpidemie» in der Sowjetunion. Allerdings ist dies kein Einzelfall, auch der Europarat bedient sich bei Beethoven. Text: Dr. Verena Naegele 16
(geschrieben für das Magazin argovia philharmonic Nr. 12, Oktober 2017)
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
DER GESANGSTEXT Text des Schlusschores aus: Friedrich Schiller, «An die Freude» (1785)
Recitativo O Freunde, nicht diese Töne! Sondern laßt uns angenehmere anstimmen und freudenvollere! Allegro assai Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum! Deine Zauber binden wieder, Was die Mode streng geteilt; Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt. Wem der große Wurf gelungen, Einen Freundes Freund zu sein; Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein!
Einen Freund, geprüft im Tod; Wollust ward dem Wurm gegeben, Und der Cherub steht vor Gott! Froh wie seine Sonne fliegen Durch des Himmels prächt’gen Plan, Laufet, Brüder, eure Bahn, Freudig, wie ein Held zum Siegen. Seid umschlungen Millionen. Diesen Kuß der ganzen Welt! Brüder! Über’m Sternenzelt Muß ein lieber Vater wohnen. Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahnest du den Schöpfer, Welt? Such’ ihn über’m Sternenzelt! Über Sternen muß er wohnen.
Ja, wer auch nur eine Seele Sein nennt auf dem Erdenrund! Und wer’s nie gekonnt, der stehle Weinend sich aus diesem Bund. Freude trinken alle Wesen An den Brüsten der Natur; Alle Guten, alle Bösen Folgen ihrer Rosenspur. Küsse gab sie uns und Reben,
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Sopran
MARYSOL SCHALIT
Noch während ihrer Studienzeit sammelte sie erste Bühnenerfahrung am Stadttheater Biel Solothurn. Nachdem sie 2010/11 dem Internationalen Opernstudio des Theater Bremen angehörte, ist sie seit der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied des Theater Bremen und war seither unter anderem zu erleben als Papagena und Pamina in «Die Zauberflöte», als Zerlina in «Don Giovanni», als Ilia in «Idomeneo», als Musetta in «La Bohème», Adina in
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«L’elisir d’amore», Susanna in «Le nozze di Figaro», Gilda in «Rigoletto» sowie in der Titelpartie von Hartmanns «Simplicius Simplicissimus». Marysol Schalit ist Preisträgerin der Fridel Wald-Stiftung 2006, der Kiefer Hablitzel Stiftung, der Hedwig CollardScherrer Stiftung 2008 und 2010, des Internationalen Simandy Jozsef Gesangswettbewerbs in Ungarn 2008, des Migros-Kulturprozent Studienpreises 2008 und 2010 mit zusätzlicher Anerkennung als Migros-Kulturprozent-Solistin und des Anneliese Rothenberger Wettbewerbs 2009.
Foto: Danielle Liniger
Marysol Schalit, geboren in Basel, studierte Gesang bei Marianne Kohler an der Hochschule der Künste Biel/Bern und schloss 2007 ihr Konzertdiplom (Schwerpunkfach Lied und Oratorium) mit Auszeichnung ab. 2009 folgten das Solisten- und Operndiplom, ebenfalls mit Auszeichnung. Darüber hinaus besuchte sie Meisterkurse bei Krisztina Laki, Hans Peter Blochwitz, Cornelia Kallisch, Jadwiga Rappé, Yonne Naef, Gérard Wyss, Margreet Honig, Noëmi Nadelmann und Heidi Brunner. Ihr Repertoire umfasst zahlreiche Partien des Oratorien- und Messefachs von Vivaldi, Bach, Händel, Haydn, Mozart, über Schubert, Brahms, Gounod und Orff zu Tischhauser und Rutter.
Mezzosopran
MARINA VIOTTI
In der Saison 2014/15 singt sie Alt-Soli in zahlreichen Konzerten u.a. mit dem Kammerorchester Lausanne sowie dem Orchestra della Svizzera Italiana. Sie ist bei diversen Festivals engagiert und erhält zahlreiche Preise. 2017 gewinnt sie den 3. Preis beim Concours de Genève, 2015 den Internationalen Belcanto Preis beim Rossini Festival in Wildbad. Stipendien erhält sie von der Bourse Mosetti, der Weltner, Migros und Leenards Stiftung.
in «Die Zauberflöte», Mutter, Tasse und Libelle in «L'enfant et les sortilèges» und die Zeitungsverkäuferin in «Les mamelles de Tirésias». Im Juli 2015 debütiert sie in der Titelrolle Isabella in «L’italiana in Algeri» beim Rossini-Festival. In der Saison 2016/17 ist sie am Luzerner Theater, Grand Théâtre de Genève und erneut in Wildbad als Arsace in «Aureliano in Palmira» zu erleben. In der Spielzeit 2017/18 kehrt sie mit «Flow my tears - Das letzte Fest» und «Maria Stuarda» ans Luzerner Theater zurück. Ausserdem debütiert sie am Grand Teatre del Liceu (Barcelona) und in Strasbourg.
Foto: Aurélie Raidron
Nach einem Querflötendiplom und einem Literaturstudium entdeckt Marina Viotti Jazz, Gospel und Metal für sich. Ab 2011 studiert sie klassischen Gesang in Wien bei Heidi Brunner. Ihr Solodebüt gibt sie in Rossinis «Petite Messe solennelle», gefolgt von La Récitante in «La Damoiselle élue» unter der Leitung von Bertrand de Billy in Mailand und Turin. 2013 beginnt sie ein Masterstudium in der Klasse von Brigitte Balley an der Musikhochschule Lausanne. Regelmässig tritt sie europaweit mit ihren Projekten «Love has no borders» und «De Bach à Piaf, chansons d’amour» auf.
Am Opernhaus Lausanne singt Viotti in der Saison 2015/16 die Dritte Dame
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Tenor
MARKUS BRUTSCHER
Markus Brutscher war in Produktionen wie Traettas «Antigona» (Kreon/ Adastro) in Antwerpen, Salamanca und Brüssel, Strauss' «Fledermaus» (Eisenstein), Janaceks «Katja Kabanova (Kudrias), Mozarts «Così fan tutte» (Ferrando), und «Zauberflöte» (Monostatos) am Staatstheater Stuttgart und mit Gastspielen in Japan, Brechts/Weils «Mahagony» (Jack/ Tobby) in Basel, in Carl Maria von Webers «Freischütz» (Max), Hugo von Hoffmannsthals «Ariadne auf Naxos» (Scaramuccio) sowie am Teatro Real in Madrid und an der Opera Nacional de Paris in Mozarts «Zauberflöte» (Monostatos) in der einzigartigen Inszenierung von La Fura Dels Baus unter der Leitung von Marc Minkowski zu sehen. 2009 gibt Markus Brutscher sein Debüt mit dem Londoner Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Vladimir Jurowski mit der Oper «Histo-
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ria» von D. Johann Fausten (konzertant) in der Royal Festival Hall London. Die Fachpresse lobt einhellig Markus Brutschers hohe Musikalität, das aussergewöhnliche Timbre seiner Stimme sowie seine stimmtechnische und stilistische Souveränität. Internationale Anerkennung erfährt auch sein hohes Engagement für zeitgenössische Musik. Eine mehr als 50 Aufnahmen umfassende Diskografie, erschienen u.a. bei Sony Classic, EMI, Capriccio und Thorofon, dokumentiert die Vielseitigkeit des Sängers.
Foto: Robert Recker
Markus Brutschers weit gefächertes Repertoire umfasst Werke aller musikalischer Epochen, obwohl er schon frühzeitig als Spezialist für alte Musik galt. In den letzten Jahren nahm die Oper einen immer grösseren Stellenwert in Markus Brutschers Karriere ein.
Bariton
ÄNEAS HUMM
Seine erste Titelpartie sang Äneas Humm in Jaques Offenbachs Operette «Häuptling Abendwind» , unter der Regie von Gregor Horres. 2015 gab er sein Rollendebüt als Graf Homonay in «Der Zigeunerbaron» an der Operettenbühne Vaduz. Auch die Barockoper liegt im Nahe. So war er in 2015 in Bremen in der konzertanten Aufführung von J. Ch. Bachs «Lucio Silla» als Lucio Cinna und in 2016 als Adonis in «Venus and Adonis» von John Blow in Kongsberg und Trondheim zu hören. Sein bisher grösster Opernerfolg ist die Titelpartie in «L'Orfeo» von Claudio Monteverdi, die er 2017 konzertant im Rahmen des Monteverdi Festivals sang. In den Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 war er Gast am Theater Osnabrück.
derkind wird erwachsen – Äneas Humm auf dem Weg zu einer Weltkarriere». Äneas Humm ist gern gesehener Gast bei renommierten europäischen Klangkörpern wie den Bremer Philharmonikern, dem Musikkollegium Winterthur und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Als Liedsänger ist er regelmässig in Deutschland, Ungarn, in den USA und in der Schweiz zu hören. Seine erste CD «Awakening» ist im Oktober 2017 erschienen. Äneas Humm ist Stipendiat des Richard Wagner Verbandes, der Fritz Gerber Stiftung Zürich und der Armin Weltner Foundation Zürich.
Foto: Tobias Hummn
Äneas Humm debütierte im Alter von 18 Jahren am Stadttheater Bremerhaven. Seine Ausbildung erhielt der aus Zürich stammende Bariton bei Krisztina Laki an der Hochschule für Künste Bremen. Seit August 2017 lernt er an der Juilliard School New York in der Klasse von Edith Wiens.
Für internationales Aufsehen sorgte der vom Schweizer Fernsehen in 2014 ausgestrahlte Dokumentarfilm «Ein Wun-
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Leitung
DOUGLAS BOSTOCK
Douglas Bostock tritt mit führenden Orchestern in den meisten europäischen Ländern sowie den USA, Kanada und Mexiko auf. Zu seinen Gastdirigaten in Grossbritannien gehören Konzerte und Aufnahmen u.a. mit den BBC Orchestern, dem Royal Philharmonic, dem Royal Liverpool Philharmonic, dem Scottish National Orchestra und dem London Philharmonic. In Japan gastiert Douglas Bostock u.a. mit dem Nagoya Philharmonic, dem New Japan Philharmonic, der Kyoto Symphony und der Geidai Philharmonia. Ausserdem dirigiert er 22
regelmässig in anderen asiatischen Ländern. Beinahe 100 CD-Aufnahmen, die international hohe Anerkennung finden, dokumentieren sein künstlerisches Profil und vielseitiges Repertoire. Douglas Bostock ist ein geschätzter Pädagoge. Er ist Gastprofessor in den Dirigier- und Opernfakultäten der Tokyo National University of the Arts und auch an anderen Musikuniversitäten in verschiedenen Ländern als Gast tätig. Darüberhinaus leitet er regelmässig Kurse und Meisterklassen für junge Dirigenten.
Foto: Priska Ketterer
Der britische Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent des argovia philharmonic. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren die Karlsbader Symphoniker (Chefdirigent/Künstlerischer Leiter), die Tschechische Kammerphilharmonie (Ständiger Gastdirigent), die Münchner Symphoniker (Erster Gastdirigent), das Tokyo Kosei Wind Orchestra (Chefdirigent/Erster Gastdirigent) und seit 2003 die Schlossoper Hallwyl. Sein Repertoire umfasst ein breites Spektrum von Barock bis Moderne, einschliesslich aller Standardwerke, sowie eine Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und zahlreiche Opern.
Choreinstudierung
STEPHEN SMITH
Stephen Smith und seine Formationen sind gern gesehene Gäste an zahlreichen Festivals und Konzertzyklen auf der ganzen Welt. Lucerne Festival, Conciertos Escolares Pamplona, Barock-Konzerte Franfurt Oder, The Savannah International Music Festival
und The Bach Festival of Philadelphia sind nur ein kleiner Ausschnitt davon. In Zusammenarbeit mit Dorian-Recordings und Corund Productions realisierte Stephen Smith acht CD-Aufnahmen mit dem Ensemble Corund; darunter Werke von Victoria, Bach, Händel sowie eine Aufnahme von Iberischer Renaissance-Musik. Daneben gibt es zahlreiche Radioaufnahmen mit Sendern wie Schweizer Radio SRF, Hessischer Rundfunk, Südwestdeutscher Rundfunk, Litauisches Staatsradio, Radio Suisse Romande, Georgia Public Radio, South Carolina Public Radio, Pennsylvania Public Radio, New York Public Radio u. a.
Foto: Ensemble Corund Luzern
Stephen Smith hat sich als Gründer und künstlerischer Leiter des Ensemble Corund, des einzigen professionellen Vokalensembles der Zentralschweiz mit Sitz in Luzern einen Namen gemacht. Seit 1993 dirigierte er diese Formation und sein 2002 gegründetes Corund Barockorchester in Hunderten von Konzerten in Europa und den USA. Die Konzerte zeichnen sich durch wohldurchdachte Programmierung und eigenständige Interpretationen aus. Seit 1993 arbeitete er auch regelmässig mit anderen Barockorchestern zusammen, was zu fruchtbaren Kontakten und Projekten mit international anerkannten Musikern führte. Stephen Smith dirigierte zudem auch das Sibiu State Philharmonic Orchestra, das Musikkollegium Winterthur, das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt, das Orquesta Sinfonica de Navarra, das Zürcher Kammerorchester, das Cappriccio Basel und andere mehr.
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Ein Aargauer «Leuchtturm»
argovia philharmonic
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Das argovia philharmonic ist der bedeutendste Klangkörper des Kulturkantons Aargau. Der international renommierte Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent.
gen Berufsorchestern ab. Mit dieser Struktur steht es wie kein anderes Orchester für das vielfältige, nicht selten projektorientierte professionelle Schweizer Musikschaffen.
Der 1963 als «Aargauer Symphonie Orchester» gegründete Schweizer Klangkörper ist längst zu einem überregional etablierten Berufsorchester herangewachsen. Seit der Saison 2013/14 als argovia philharmonic agierend, prägt das Orchester in seinen eigenen Konzertreihen nicht nur die eigene Heimat musikalisch mit einem breiten Repertoire, sondern gastiert auch regelmässig u.a. in der Tonhalle Zürich. Bei der alle drei Jahre stattfindenden Oper Schloss Hallwyl ist das argovia philharmonic zudem Hausorchester und hat seit 2016 auch die künstlerische Leitung übernommen.
Regelmässig konzertiert das argovia philharmonic mit international bekannten Solisten wie Vadim Repin, Olga Scheps, Sol Gabetta, Lawrence Power, Julian Bliss oder Matthias Kirschnereit, aber auch mit den bedeutendsten Schweizer Künstlern wie Oliver Schnyder, Regula Mühlemann, Louis Schwizgebel oder Christian Poltéra. Zudem lädt es immer wieder aufstrebende Solisten wie Alina Ibragimowa, Andrew Tyson, Sebastian Bohren oder Chiara Enderle ein.
In der Schweizer Orchesterlandschaft hat sich das argovia philharmonic dank seiner einzigartigen Struktur seinen eigenen Platz erspielt. Durch die projektbezogene Arbeit bei gleichzeitig fester Besetzung und regelmässiger Konzerttätigkeit hebt sich das argovia philharmonic von den ständi-
Seit 2013 arbeitet das argovia philharmonic mit dem Label Coviello Classics zusammen und veröffentlicht regelmässig CD-Aufnahmen.
Seit 2001 leitet der britische Dirigent Douglas Bostock das Orchester als Chefdirigent.
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Foto: Pascal Wasinger
Orchesterbesetzung 1. Violine
Flöte
Ulrich Poschner 1. Kzm. Simone Roggen* 2. Kzm. Mireille Lesslauer stv. Kzm. Giovanni Barbato Mira Mäkäräinen Stefan Glaus Sari Erni-Ammann Susanne Dubach Bozidar Ljubin Angelika Limacher-Scheibler
Miriam Terragni Solo-Flöte Barbara Stoessel-Gmür Piccolo Regula Bernath*
2. Violine Sergej Novoselic´ Stf. Ursina Anna-Barbara Schnyder Stv. Stf. Lisa Öberg Christina Gallati* Marianna Szadowiak Aruna Poschner* Eurydice Devergranne Doris Dubach* Viola Andreas Fischer Solo-Viola Beat Marthaler Stv. Stf. Katarzyna Duz-Bielec Nadiya Husar Barbato Xiao Bürgi-Ma Anton Vilkhov*
Oboe Sergio Simón Álvarez Solo-Oboe Judith Buchmann Klarinette Francesco Negrini Solo-Klarinette Adrian Zinniker Fagott Daniel Kühne Solo-Fagott Igor Ahss* Nicolas Michel* Kontrafagott Horn Hans-Ulrich Wopmann Koord. Solo-Horn Thomas Zimmermann Joseph Koller Wolfgang Drechsler Trompete Peter Schmid Solo-Trompete Marc Jaussi* Markus Graf*
Violoncello
Posaune
Martin Merker Solo-Violoncello Tigran Muradyan Giulia Ajmone-Marsan Sebastian Uszynski* Nico Prinz Anna Mazurek-Thiersch*
Christoph Bolliger Solo-Posaune Patrick Fischer* Kaspar Litschig Bassposaune
Kontrabass
Schlagzeug
Giulio Rubino Solo-Kontrabass Stephan Werner* Botond Kostyak* Koichi Kosugi
Pascal Iten Solo-Schlagzeug Ricardo Marini* Michael Juen*
Pauke Ramon Kündig Solo-Pauke
* Zuzüger Änderungen vorbehalten.
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MuSeen lM KulturKAnton AArgAu
SchloSS lenzburg – MuSeuM AArgAu
SchloSS hAllwyl – MuSeuM AArgAu
SchloSS wlldegg – MuSeuM AArgAu
Wer die Ziehbrücke zum Schloss überwunden hat und durch das Holztor den Hof betritt, taucht in die rund 1000-jährige Geschichte der Burg ein.
Vom romantischen Wasserschloss ist es nur ein Sprung zum Naturschutzgebiet am Hallwilersee. Verbinden Sie Geschichte, Kultur und Natur zu einem spannenden Ausflug!
Die barocke Schlossdomäne ist ein authentischer Erlebnisort der Geschichte und der historischen Gartenkultur. Im Nutz- und Lustgarten wachsen über 300 seltene Gemüseund Pflanzenarten, angebaut und betreut von der Stiftung ProSpecieRara.
1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Lenzburg Telefon +41 (0)848 871 200 www.ag.ch/lenzburg
1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Hallwyl, Seengen Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosshallwyl.ch
1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr
KloSter KönlgSfelden – MuSeuM AArgAu
leglonärSpfAd – der röMer-erlebnlSpArK
AArgAuer KunSthAuS AArAu
Das Kloster wurde von der Witwe König Albrechts I . gestiftet und diente als Memorialort der Habsburger. Die far bigen Glasfenster zählen zu den herausragendsten Werken europäischer Glasmalerei im Spätmittelalter.
Auf Spiel- und Thementouren tauchen Besucher in die faszinierende Geschichte des einzigen römischen Legionslagers der Schweiz ein. Der Legionärspfad ist ein Ausflugsziel für Familien, Erwachsene und Gruppen.
Das Aargauer Kunsthaus beherbergt eine der schönsten und grössten Sammlungen Schweizer Kunst vom 18. Jahrhundert bis heute. Zahlreiche Sonderausstellungen widmen sich der zeitgenössischen Kunst aus dem In- und Ausland.
1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr
1. April – 31. Oktober Di – Fr 9 – 17 Uhr Sa/So und allg. Feiertage 10 – 18 Uhr
Kloster Königsfelden, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.klosterkoenigsfelden.ch
Legionärspfad Vindonissa, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.legionaerspfad.ch
Schloss Wildegg Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosswildegg.ch
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr Aargauerplatz, Aarau Telefon +41 (0) 62 835 23 30 www.aargauerkunsthaus.ch
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Chor
ENSEMBLE CORUND LUZERN Corund – Farbigkeit – Brillanz – Reinheit – Transparenz – Kostbarkeit – Dauerhaftigkeit – Dichte – Resistenz – kristalline Präzision.
farbigen, vitalen doch homogenen Ensembleklang im vokalen wie auch im instrumentalen Bereich gemeinsam.
Der Edel-Korund, besser bekannt als Rubin und Saphir, dient gleichermassen als Name, Vor- und Ebenbild des professionellen Luzerner Ensembles. Die geistliche Musik der Renaissance und des Barock sowie Musik des 20. und 21. Jahrhunderts bilden die Schwerpunkte des Repertoires, eine werktreue, historisch orientierte, gleichzeitig hoch expressive und lebendige Wiedergabe bildet den Kern der Arbeit.
Das Ensemble Corund ist seit seiner Gründung 1993 das einzige professionelle Vokalensemble der Zentralschweiz und eines der ältesten der ganzen Schweiz. Gründer und Leiter ist der Amerikaner/Schweizer Stephen Smith. Das Ensemble Corund ist gern gesehener Gast an Festivals und in Konzerten auf beiden Seiten des Atlantiks. Seine Aufführungen werden von Publikum und Kritikern gelobt für die durchdachten Programme und das risikofreudige Musizieren. Seit seiner Gründung veranstaltet Corund eine eigene Konzertreihe in der Schweiz. CD-Aufnahmen sowie Radiosendungen in verschiedenen Ländern ergänzen die Konzerttätigkeit und tragen zur breiten Ausstrahlung seiner Arbeit bei.
Die Musikerinnen und Musiker des Ensemble Corund haben alle einen Namen als Solisten verschiedenster Stilrichtungen. Sie besitzen fundiertes Wissen über historische Aufführungspraxis und breite Erfahrung als professionelle Ensemblesängerinnen und -sänger. Unterschiedlichster Herkunft, ist den Mitgliedern des Ensembles die Liebe zum Repertoire des Ensembles und das Bestreben nach einem reichen,
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Chorbesetzung Sopran
Tenor
Alessandra Boër Gabriela Bürgler Lucy de Butts Stefanie Hiltl Jenny Högström Marianne Knoblauch Eve Kopli Anne Montandon Pauline Persoud Daniela Portmann Liv Lange Rohrer Aline Willi-Jayet
Ulrich Amacher Ross Buddie Gregory Finch Christophe Gindraux Tamás Henter Sebastian Lipp Joël Morand Sebastian Mory Tiago Oliveira Peter-Max Schmidt Roger Tanner Eelke van Koot
Alt
Bass
Ingrid Alexandre Nadia Catania Annina Haug Misa Jäggin Franziska Lieder Judith Lipp Gesine Magdeburg Anna Nero Ursina Patzen Natascha Polanetz Susanne Puchegger Michaela Unsinn Carmen Würsch
Ismael Arroniz Gerhard Durrer Kevin Gagnon Richard Helm Reimar Houtmann Jean Knutti Kurt Meier János Missuray Thomas Moser Gerhard Nennemann Phillipp Scherer Andreas Schlundt Fabian Schneiter Erwin Schnider
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Auf CD geb(r)annt
ARGOVIA PHILHARMONIC BEI COVIELLO CLASSICS Die Kollektion der CDs des argovia philharmonic mit seinem Chefdirigenten Douglas Bostock bei Coviello Classics wächst und wächst. Weitere Produktionen sind bereits in Planung. Alle CDs erscheinen in SACD-Qualität und stehen zudem bei zahlreichen Streamingportalen zum Hörgenuss bereit. Die CDs können online unter www.argoviaphil.ch/mediathek/cds bestellt werden. Darüberhinaus sind sie an den Abo-Konzerten sowie im Fachhandel erhältlich.
BRANDNEU RAVEL | DEBUSSY Die erste Porträt-CD eines Künstlers, die das argovia philharmonic beim Label Coviello Classics veröffentlicht. Ravels jazzig angehauchtes Klavierkonzert G-Dur und Solo-Klavierwerke von Debussy, gespielt vom jungen Ukrainer Volodymyr Lavrynenko. Das Orchester steht unter der Leitung von Rune Bergmann. Aufnahme aus den Konzerten im März 2017.
BEREITS ERSCHIENEN BRITISH
SILK ROAD
Elgar: Ouvertüre «Froissart» Williams: 5. Symphonie Holst: «Japanische Suite»
Dan: «The Silk Road» Borodin: «In the Steppes of Central Asia» Busoni: «Turandot Suite»
FANTASTIQUE
SWISS ASPECTS
Berlioz: «Symphonie fantastique» Weber (orch. Berlioz): «Aufforderung zum Tanz»
Werke von Tamás, Widmer, Geiser, Mieg, Sutermeister
Preis für alle CDs: CHF 15.– (CHF 10.– für Mitglieder und Abonnenten) Alle bei Coviello Classics erschienenen CDs sind auch bei den folgenden Streamingportalen zu hören:
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NÄCHSTE KONZERTE 3. ABO-KONZERT Musik und Dichtung Erleben Sie das argovia philharmonic unter der Leitung seines Chefdirigenten Douglas Bostock mit zwei Symphonien von Beethoven und Schubert-Liedern in Orchesterfassungen von Johannes Brahms und Max Reger, gesungen vom jungen, aufstrebenden Schweizer Bariton Alexandre Beuchat. Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60
Franz Schubert Lieder für Gesang und Klavier, orchestriert von J. Brahms und M. Reger
SA 20. Januar 2018, 19.30 Uhr SO 21. Januar 2018, 17.00 Uhr DI 23. Januar 2018, 19.30 Uhr DO 25. Januar 2018, 20.00 Uhr FR 26. Januar 2018, 19.30 Uhr
Muri AG Festsaal Kloster Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus Rheinfelden Bahnhofsaal Baden Trafo
4. ABO-KONZERT Leben – Liebe – Natur Altmeister Matthias Bamert trifft auf Nachwuchscellist Kian Soltani. Auf dem Programm stehen Werke von Dvořák, Schumann und Franck. Antonín Dvořák «In der Natur» Konzertouvertüre für Orchester op. 91
César Franck Symphonie d-Moll
Robert Schumann Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129
SO 18. März 2018, 17.00 Uhr DI 20. März 2018, 19.30 Uhr DO 22. März 2018, 19.30 Uhr FR 23. März 2018, 19.30 Uhr SA 24. März 2018, 19.30 Uhr
Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus Villmergen Röm.-kath. Kirche * Baden Trafo Beinwil am See Löwensaal *
* anstelle von Schumanns Cellokonzert erklingt Haydns Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur mit Laura van der Heijden. Alle weiteren Veranstaltungen finden Sie in der Konzertübersicht «Alles im Blick», in unserem Magazin oder auf www.argoviaphil.ch.
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Wonderfully harmonious Küchen haben sich weiterentwickelt. Sie sind nicht mehr nur der Raum, in dem Essen zubereitet und gekocht wird, sondern ein zentraler Dreh- und Angelpunkt und Schauplatz für unvergessliche Momente. Wir bei Franke wissen, was für ein magischer Ort Ihre Küche sein kann. Deshalb investieren wir viel Zeit in die Entwicklung von Produkten, die Ihre Küche einfach wundervoll machen. Entdecken Sie mehr auf Franke.ch
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MACHEN SIE ES MÖGLICH! Als Mitglied im Trägerverein argovia philharmonic unterstützen und fördern Sie die Aktivitäten dieses kulturellen Leuchtturms des Kantons Aargau. Sie helfen damit, klassische Musik auch in Zukunft der Bevölkerung in allen Regionen des Aargaus zu erschwinglichen Preisen zugänglich zu machen und fördern so die Lebensqualität aller Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons. Ihr Engagement verdanken wir Ihnen nicht nur mit Musik, sondern auch mit folgenden Privilegien: • Sie können an unseren Exklusiv-Anlässen teilnehmen. • Sie erhalten Konzertgutscheine und kommen so in den Genuss unserer Konzerte. • Auf unser Symphoniekonzert-Abo erhalten Sie attraktive Vergünstigungen. • Sie erhalten unser Magazin sowie das Abendprogramm der Abo-Konzerte kostenlos per Post zugestellt. • Ihr Mitgliederbeitrag ist von der Steuer absetzbar.
Ich möchte die Aktivitäten des argovia philharmonic im und für den Kanton Aargau unterstützen als: Konzertmitglied Gönnermitglied ( nat. Person ) Gönnermitglied ( jur. Person )
CHF 140.– CHF 200.– CHF 600.–
Exklusivmitglied ( nat. Person ) Exklusivmitglied ( jur. Person ) Exklusivmitglied ( jur. Person )
CHF 600.– CHF 2'500.– CHF 5'000.–
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Falls Ihnen ein bestimmtes Projekt oder ein spezielles Konzert besonders am Herzen liegt, können Sie uns auch einmalig projektbezogen unterstützen. Für weitere Informationen sind wir telefonisch oder per Mail gerne für Sie da: 062 834 70 00, info@argoviaphil.ch. Einfach Talon ausfüllen, abtrennen und kostenlos retournieren. Oder online Mitglied werden unter www.argoviaphil.ch/mitgliedschaft.
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Datum, Unterschrift
Telefon
PLZ, Ort
Strasse, Nr.
Vorname, Name
argovia philharmonic Entfelderstrasse 9 Postfach 2132 5001 Aarau
Unsere Partner und Sponsoren
HERZLICHEN DANK! Partner
Hauptsponsorin
Aargauer Gemeinden Bremgar ten
Möriken-Wildegg
Biberstein
Obersiggenthal
Seengen
Buchs
Villmergen
Zufikon
Ennetbaden
Beinwil am See
Hirschthal
Suhr
Rheinfelden Lebenswert. Liebenswert.
Co-Sponsoren
Saisonsponsoren
Unterentfelden
www.trotteraarau.ch
vielseitig drucken.
Qualitätspartner
Medien- und Werbepartner
Sponsoren und Stiftungen mit Beiträgen für einzelne Projekte JOSEF MÜLLER STIFTUNG MURI
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Zusammenspiel Die perfekte Partnerschaft: argovia philharmonic und Aargauische Kantonalbank.
Harmonie ist, wenn zwei unterschiedliche Elemente sich zu einem Ganzen ergänzen. Genau so verhält es sich auch bei der Partnerschaft des argovia philharmonic und der Aargauischen Kantonalbank. Wir freuen uns ausserordentlich, dass die Aargauische Kantonalbank Hauptsponsorin des argovia philharmonic ist. Die AKB engagiert sich in ihrem Kultursponsoring bereits seit einigen Jahren im Bereich klassische Musik. Durch die Partnerschaft mit dem argovia philharmonic ist für uns eine Vision zur Realität geworden. Wir engagieren uns, weil uns gemeinsame Werte wie Leidenschaft, Perfektion und Professionalität verbinden – und wir darüber hinaus unseren Kundinnen und Kunden unvergessliche Konzerterlebnisse bieten können. akb.ch