argovia philharmonic - Programmheft zum 3. Abo-Konzert «Musik und Dichtung» 2017/18

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Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 8 F-Dur op. 93

Franz Schubert Fünf Lieder für Bariton und Orchester

Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60

3. ABO-KONZERT Musik und Dichtung SA 20. Januar 2018 SO 21. Januar 2018 DI 23. Januar 2018 DO 25. Januar 2018 FR 26. Januar 2018

19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr 19.30 Uhr

Muri Kloster, Festsaal Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus Rheinfelden Bahnhofsaal Baden Trafo www.argoviaphil.ch


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SEHR GEEHRTE ABONNENTINNEN UND ABONNENTEN, GESCHÄTZTES PUBLIKUM Das 3. Abo-Konzert «Musik und Dichtung» folgt unmittelbar auf das Sonderkonzert im KKL mit Beethovens 9. Symphonie. Somit haben Sie – sofern Sie für das KKL Konzert auch Karten gekauft haben – die einmalige Gelegenheit, innert weniger Tage gleich drei Symphonien von Beethoven zu hören, da im 3. Abo-Konzert ja seine 4. und 8. Symphonie auf dem Programm stehen. Der Januar 2018 ist somit sozusagen der Höhepunkt unseres zweijährigen BeethovenSchwerpunkts. Den Abschluss macht dann die 2. Symphonie im 5. AboKonzert im Mai.

ren Sie, wie Sie die Kampagne unterstützen können. Freuen wir uns nun gemeinsam auf viel Beethoven, aber auch auf Lieder von Franz Schubert mit dem jungen Schweizer Bariton Alexandre Beuchat, den wir bereits im Sommer wieder sehen und hören werden: Als Dandini in Rossinis «La Cenerentola» anlässlich der Oper Schloss Hallwyl.

Christian Weidmann Intendant

Der Mai wird auch geprägt sein von den Aktivitäten rund um die bevorstehende Volksabstimmung zum Umbau der Alten Reithalle Aarau in ein ganzjährig bespielbares Veranstaltungshaus für Konzert, Tanz und Theater. Die planerischen Vorarbeiten sind so weit fortgeschritten, dass sich mit Überzeugung sagen lässt: Der Kanton Aargau würde einen hochwertigen Konzertsaal erhalten! Informieren Sie sich auf www.freunde-alte-reithalleaarau.ch über das Projekt und erfah-

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SchloSS lenzburg – MuSeuM AArgAu

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Wer die Ziehbrücke zum Schloss überwunden hat und durch das Holztor den Hof betritt, taucht in die rund 1000-jährige Geschichte der Burg ein.

Vom romantischen Wasserschloss ist es nur ein Sprung zum Naturschutzgebiet am Hallwilersee. Verbinden Sie Geschichte, Kultur und Natur zu einem spannenden Ausflug!

Die barocke Schlossdomäne ist ein authentischer Erlebnisort der Geschichte und der historischen Gartenkultur. Im Nutz- und Lustgarten wachsen über 300 seltene Gemüseund Pflanzenarten, angebaut und betreut von der Stiftung ProSpecieRara.

1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Lenzburg Telefon +41 (0)848 871 200 www.ag.ch/lenzburg

1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Hallwyl, Seengen Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosshallwyl.ch

1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr

KloSter KönlgSfelden – MuSeuM AArgAu

leglonärSpfAd – der röMer-erlebnlSpArK

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Das Kloster wurde von der Witwe König Albrechts I . gestiftet und diente als Memorialort der Habsburger. Die far bigen Glasfenster zählen zu den herausragendsten Werken europäischer Glasmalerei im Spätmittelalter.

Auf Spiel- und Thementouren tauchen Besucher in die faszinierende Geschichte des einzigen römischen Legionslagers der Schweiz ein. Der Legionärspfad ist ein Ausflugsziel für Familien, Erwachsene und Gruppen.

Das Aargauer Kunsthaus beherbergt eine der schönsten und grössten Sammlungen Schweizer Kunst vom 18. Jahrhundert bis heute. Zahlreiche Sonderausstellungen widmen sich der zeitgenössischen Kunst aus dem In- und Ausland.

1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr

1. April – 31. Oktober Di – Fr 9 – 17 Uhr Sa/So und allg. Feiertage 10 – 18 Uhr

Kloster Königsfelden, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.klosterkoenigsfelden.ch

Legionärspfad Vindonissa, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.legionaerspfad.ch

Schloss Wildegg Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosswildegg.ch

Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr Aargauerplatz, Aarau Telefon +41 (0) 62 835 23 30 www.aargauerkunsthaus.ch


PROGRAMM 3. A BO-KONZERT – Musik und Dichtung argovia philharmonic Douglas Bostock Leitung Alexandre Beuchat Bariton Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) Symphonie Nr. 8 F-Dur op. 93 I. Allegro vivace con brio II. Allegretto scherzando III. Tempo di Menuetto IV. Allegro vivace

ca. 26'

Franz Schubert (1797 - 1828) Fünf Lieder für Bariton und Orchester Prometheus D 674 (Goethe) Instr. Max Reger An Schwager Kronos D 369 (Goethe) Instr. Johannes Brahms Im Abendrot D 799 (Lappe) Instr. Max Reger Memnon D 541 (Mayrhofer) Instr. Johannes Brahms Erlkönig D 328 (Goethe) Instr. Max Reger

ca. 18'

Pause Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60 I. Adagio – Allegro vivace II. Adagio III. Allegro molto e vivace – Trio. Un poco meno allegro IV. Allegro ma non troppo

ca. 34'

Ton-, Bild- und Videoaufnahmen des Konzertes sind aus rechtlichen Gründen nicht erlaubt.

Konzerteinführung mit Dr. Verena Naegele jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn. Im Anschluss an das Konzert am Freitag, 26. Januar im Trafo Baden laden wir alle Mitglieder und Freitags-Abonnenten zum exklusiven Künsterlapéro «Auf ein Glas Wein» ein.

Wir danken der Aargauischen Stiftung für Gesang und Musik, Suhr, für die grosszügige Unterstützung dieses Konzert-Zyklus.


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Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 8 op. 93

LACHENDE PHILOSOPHIE Genaugenommen ist der Symphoniker aller Zeiten, Ludwig van Beethoven, Kammermusiker: Die Vielzahl an Trios, Quartetten und Quintetten, ja auch an Klaviersonaten und Variationen zeugen von einer intensiven Beschäftigung mit Musik für kleine Besetzung. Dagegen wirken die neun Symphonien fast schon nebensächlich. Immerhin schrieb Mozart 41 nummerierte und Haydn sogar 108 Symphonien! Trotzdem: Wer sich Beethovens Symphonik widmet, steht vor neun Einzelwerken, die zum Superlativ aller Musik gehören. Die neun Symphonien sind die Repräsentanten Beethovens symphonischer Formensprache, die sich stetig weiterentwickelt und neue Horizonte erschliesst. Mit Blick auf den Anfang und das Ende seines symphonischen Schaffens erkennt man, dass zwischen der ersten und neunten Symphonie eine Wegstrecke zurückgelegt wurde, deren Ausmass etwas völlig Neues in der Musikgeschichte

darstellt. Niemand zuvor hat diese so bestimmt und beeinflusst wie Beethoven. Seine Dritte, Fünfte, Siebte und Neunte sind Eckpfeiler der Europäischen Musikkultur. Wie werden aber die Symphonien beurteilt, die im Schatten jener Werke ihr Dasein fristen? Während die monumentale Siebte dank Wagners Bonmot als Apotheose des Tanzes in die Musikgeschichte einging und die Neunte als Ideenkunstwerk alle Grenzen der Gattung sprengte, scheint sich die Symphonie Nr. 8 zunächst an der Tradition festzubeissen. 1812, unmittelbar nach dem Abschluss der Skizzenarbeit zur Siebten, schrieb Beethoven in einem Skizzenbuch Entwürfe zum ersten Satz eines Klavierkonzertes in F-Dur. Die gleichen Themen- und Melodienotizen finden sich im ersten Satz Allegro vivace con brio der Achten wieder. Irgendwann muss Beethoven beschlossen haben, aus dem angedachten Klavierkonzert

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Beethoven beim Spaziergang, Kohlezeichnung von Otto Pankok, 1945.

eine Symphonie auszuarbeiten. Den Charakterzug eines Klavierkonzerts trägt der erste Satz der Symphonie immer noch. Zwei Jahre später wurde die achte Symphonie im grossen Redoutensaal in Wien zusammen mit den bereits bekannten Werken Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria und der Symphonie Nr. 7 uraufgeführt.

Die Verbindung von Altem und Neuem wird nicht nur in der Konzertdramaturgie der Uraufführung vom 27. Februar 1814 deutlich, sondern auch in der Werkdramaturgie der Achten selbst. Die im Allegretto scherzando auftretende Tick-TackMechanik nimmt unmittelbar Bezug auf die Uhr, somit auf das Zeitmass an sich. Die mechanische Zeitmessung gilt neben der Erfindung der Dampfmaschine als eine der bahnbrechendsten Neuerungen der Industrialisierung. Beethoven wusste die neue Technik in sein kompositorisches Schaffen zu integrieren. Die genauen, aber sehr schnellen Tempoangaben, die für die Zeitgenossen als unspielbar galten, werden heute ernst genommen. Wieso aber nimmt Beethoven auf die Zeit Bezug? Könnte dies ein schelmischer Kommentar über den Fortschritt sein? Denn dieser kann auch als Einschränkung der menschlichen Natur aufgefasst werden: Die Uhr wurde im Zuge der industriellen Revolution Symbol einer neuen Weltordnung, die den Menschen die Macht über ihre Zeit genommen hat. Wie Beethoven das Thema der Zeit und des Zeitmasses in der ganzen Symphonie behandelt, dabei im zweiten Satz Diskontinuitäten und subtiles Aufbrechen von Zeitverläufen

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einflicht, hat humoristische Züge und beweist eine verblüffende Sensibilität des Komponisten für diese Thematik. Als beschwöre Beethoven den römischen Gott Janus, der mit seinen beiden Gesichtern in die Zukunft wie in die Vergangenheit blickt, befasst er sich im anschliessenden Tempo di Menuetto mit der Vergangenheit. Dass nämlich als dritter Satz einer Symphonie ein Menuett erklingt, gehörte 1812 bereits der Vergangenheit an. Zudem hat das Weglassen des seit der zweiten Symphonie obligaten Scherzos nicht wenig zu jenem Eindruck des Gemütlichen und Behaglichen beigetragen, der in der Rezeption oft dem ganzen Werk zugeschrieben wird. Doch mit Gemütlichkeit hat der dritte Satz nichts am Hut; vielmehr überspitzt er auf eine parodistische Art die Tradition: Der banale Ländlerton im

Trio, die überschwänglichen Streichereinsätze und sogar der auskomponiert zu frühe Einsatz der Holzbläser, der einen Takt des Menuetts ganz schief erklingen lässt, sind Ausdrücke dieser Farce. Humor und Witz, Parodie und Satire, «scherzhafter Ernst und ernsthafter Scherz», wie einst der Rezensent in der Allgemeinen musikalischen Zeitung zum Ausdruck brachte, dürfen nicht über etwas hinwegtäuschen: In Beethovens Achter manifestiert sich der Kontinuitätsbruch, der seit der französischen Revolution herbeigeführt wurde, und in ihr begegnen wir einem Komponisten, der mit Bravour seinem musikalischen Humor freien Lauf lässt.

Erfahren Sie mehr über Beethovens 4. und 8. Symphonie im Artikel «Erholungsymphonien» in unserem Magazin Nr. 12.

Text: Iris Karahusić

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Franz Schubert: Fünf Lieder für Bariton und Orchester

INTIMES FÜR DIE GANZE WELT Etwa dreissig Jahre nach Schuberts Tod erinnert sich Leopold von Sonnleithner, der zum engen Freundeskreis Schuberts gehörte, in einem Gespräch mit dem Schubert-Biographen Ferdinand Luib: «Über die Art, wie Schuberts Lieder vorgetragen werden sollen, bestehen heutzutage […] sonderbare Ansichten. Die meisten glauben das Höchste geleistet zu haben, wenn sie die Lieder in der Art auffassen, welche sie sich als die dramatische vorstellen. Dabei wird möglichst viel deklamiert, bald gelispelt, bald leidenschaftlich aufgeschrien, ritardiert usw... Ich hörte Schubert mehr als hundertmal seine Lieder begleiten und einstudieren. Vor allem hielt er immer das strengste gleiche Zeitmass ein und gestattete nie heftigen Ausdruck im Vortrage. Der Liedersänger erzählt in der Regel nur fremde Erlebnisse und Empfindungen, er stellt nicht selbst die Person dar, deren Gefühle er schildert; Dichter, Tonsetzer und Sänger müssen das Lied lyrisch, nicht dramatisch auffassen. Insbesondere

bei Schubert ist der wahre Ausdruck, die tiefste Empfindung schon in der Melodie als solcher gelegen und durch die Begleitung trefflich gehoben.» Die ursprünglich für einen Kreis von Freunden gedachten Lieder mussten sich erst in der Öffentlichkeit durchsetzen, um sich wieder im häuslichen Musizieren zu etablieren. Die Aufgabe einer neuen, an die Öffentlichkeit drängenden Interpretation der Lieder war, durch virtuose und klangliche Erweiterungen den nach innen gewandten Liedern zu einer grösseren Wirkung und damit auch Verbreitung zu verhelfen. Johannes Brahms’ Hochschätzung, die er dem Schaffen Franz Schuberts entgegenbrachte, zeigte sich auf vielfältige Weise. Als Pianist und Dirigent führte er Schubert-Werke auf, traf Massnahmen zur Veröffentlichung ungedruckter Kompositionen, wirkte an der Schubert-Gesamtausgabe mit und schliesslich bearbeitete er eine Auswahl seiner Werke. Im Jahre 1863 bezeichnete er ihn als «Liebling der Götter» und bekräftigte:

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3. Philharmonisches Konzert

BEETHOVEN / TSCHAIKOWSKI Fabio Luisi, Dirigent Hélène Grimaud, Klavier Philharmonia Zürich LUDWIG VAN BEETHOVEN 4. Klavierkonzert G-Dur op. 58 PJOTR TSCHAIKOWSKI Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 OPERNHAUS ZÜRICH

So 14 Jan 2O18, 19.3O 4. Philharmonisches Konzert

RAVEL / STRAWINSKY

Teodor Currentzis, Dirigent Hélène Grimaud, Klavier Philharmonia Zürich

5. Philharmonisches Konzert

WOLF-FERRARI / DVOŘÁK

Gustavo Gimeno, Dirigent Benjamin Schmid, Violine Philharmonia Zürich ERMANNO WOLF-FERRARI Violinkonzert op. 26 ANTONÍN DVOŘÁK Sinfonie Nr. 8 G-Dur, op. 88 OPERNHAUS ZÜRICH

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«Meine Schubertliebe ist eine sehr ernsthafte, wohl gerade, weil sie nicht flüchtige Hitze ist.» Dass Schuberts Vertonungen auch den Charakterzug seines eigenen Liedschaffens nachhaltig beeinflusst haben, ist offensichtlich. Die ausserordentliche Stellung, die Schubert für Brahms hinsichtlich dieser Gattung einnahm, wird an seinen Bearbeitungen von SchubertLiedern für Orchester bzw. Instrumentalensemble erkennbar. Ihre Entstehung verdanken sie besonderen Umständen, veröffentlicht wurden sie erst nach Brahms’ Tod. Die Bearbeitungen für Solostimme und Orchester gehen auf die enge Freundschaft mit dem Bariton Julius Stockhausen zurück. Nachdem ihn Brahms im Frühjahr 1861 begleitet hatte, schenkte ihm Stockhausen im Juli die sechsbändige Ausgabe Sämmtliche Lieder von Franz Schubert. Aus der Korrespondenz der beiden Künstler, die erst ab Mai 1862 erhalten ist, lässt sich schliessen, dass der Sänger gegenüber Johannes Brahms den Wunsch geäussert hatte, eine Auswahl von Schubertliedern zu orchestrieren. In diesem Rahmen sind die Schubert-Lieder An Schwager Kronos (Goethe) und Memnon (Mayrhofer) entstanden. Brahms wusste jede Klangmassierung zu vermeiden und entging damit

der Gefahr, die Singstimme durch die Instrumente zu verdecken. Das erklärt, dass das in rascher Bewegung ablaufende, mit Akzenten und dynamischen Steigerungen auf engem Raum versehene Lied An Schwager Kronos einen stärkeren Instrumentalkörper erhält als Memnon, das auf seine Art eine intime Liebesbeziehung artikuliert. Eine Tendenz zur Rücknahme der Dynamik ist in An Schwager Kronos dennoch zu beobachten. Es ist ausserdem ein Lied, das zu seinem Verständnis nicht nur – wie auch Memnon – Grundkenntnisse aus der griechischen Mythologie beansprucht, wie sie für das Publikum der Brahms-Zeit sicherlich selbstverständlicher als heute vorausgesetzt werden konnten, sondern auch das Wissen um die damalige biographische Situation Goethes erfordert. Das Gedicht entstand, wie in der Originalhandschrift selbst angegeben «in der Postchaise den 10. Oktober 1774». Die näheren Umstände umschreibt Erich Tunz in einem Kommentar: Zwei «Wochen davor hatte Goethe Besuch erhalten von Klopstock, dem unbestrittenen Fürsten der deutschen literarischen Welt, er hatte ihm bei seiner Abreise nach Karlsruhe fast für den ganzen Weg das Geleit gegeben und kehrte jetzt im Postwagen zurück. Diese Begegnung und danach das Alleinsein mit sich auf der Reise hatten ihn in die Stimmung

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versetzt, Überschau zu halten über das eigene Leben. Ihm verschmelzen die Postfahrt und die Fahrt ins Leben; und der Kutscher auf dem Bock – Schwager titulierte man ihn damals allgemein – wird zum Zeitgott Chronos, den Goethe mit dem Göttervater Kronos in eins setzt und daher mit ‹K› schreibt». Goethes Hymne mit ihrem drängenden Impetus und rasch wechselnden Bildern birgt für die Orchesterbearbeitung eine geradezu verführerische Gefahr, der Brahms jedoch nicht erlag. Als ein Meister in der Kunst des Erwägens und Abwägens erweist sich in dieser Richtung Max Reger durch seine Orchesterbearbeitungen. In einer Rezension von Dubitzky über Regers Schubert-Bearbeitungen heisst es: «Er nahm wohlgeeignete Gesänge, gab ihnen ein Orchestergewand, das kein Wort des Dichters, keine Feinheit des Vortrags hemmt, verdunkelt, bedeckt. Keine Note ist da zu viel im Orchesterpart, keine auch entbehrlich, eine jede dient zur Vertiefung und Verfeinerung des nicht erreichbaren Ausdrucks des Klaviers.» Viele um 1900 lebende Komponisten im deutschsprachigen Raum sind lange Zeit stark in Vergessenheit geraten, so auch Max Reger (1873 - 1916). Andauernde Berühmtheit erlangte Reger schliesslich durch seine Orgelwerke, obwohl er auch in

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den Bereichen der Kammermusik, der Lieder, der Chor- und der Orchesterkomposition Bedeutendes geleistet hat. Reger masst sich keine Dramatisierung oder Interpretation der Lieder an, sondern versucht durch die kammermusikalische Bearbeitung das Schubert-Lied wie Im Abendrot (Lappe) in seiner zugrundeliegenden Intention zu belassen: «Ich bin ein moderner Mensch und darum auch kritisch: ich lege viel mehr in solche Texte hinein, und dabei übermannt mich die Grösse des Dichters so, dass es mir wie Wahnsinn vorkommt, da noch etwas hinzufügen zu wollen.» Die Orchestrierung des Erlkönig (Goethe) weist hingegen eine gewisse Rollenverteilung der Instrumente auf. Die eröffnende Strophe des Erzählers wird versweise alternierend in einer colla parte-Führung der Klarinette, dann von der Oboe, dann wieder von der Klarinette und schliesslich von beiden gemeinsam begleitet. Im weiteren Verlauf werden dem Vater die Klarinette, dem Kind die Oboe und dem Schattenreich des Erlkönigs die Flöte (mit Klarinette), später dann geteilte Violinen zugewiesen; nahezu idiomatisch wirkt der ruhende Klang des Horns zu den Worten «Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif». Wenigstens ansatzweise weist Max Reger einer musikalischen Interpretation den Weg. Dass andere Lied-Bearbeitungen keine colla parte-Führung


Text: Iris Karahusić

aufweisen, dürfte unterschiedliche Ursachen haben: So tritt im Prometheus (Goethe) die Kantabilität hinter die Dramatik der Dichtung zurück. Sowohl Prometheus als auch Erlkönig und Im Abendrot komponierte Max Reger im verhängnisvollen und geschichtsträchtigen Jahr 1914.

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Franz Schubert: Fünf Lieder für Bariton und Orchester

GEDICHTE ZU DEN SCHUBERTLIEDERN Prometheus

| Johann Wolfgang von Goethe (1779)

Vertonung Schubert 1819

Bedecke deinen Himmel, Zeus, Mit Wolkendunst, Und übe, dem Knaben gleich, Der Disteln köpft, An Eichen dich und Bergeshöhn; Mußt mir meine Erde Doch lassen stehn, Und meine Hütte, die du nicht gebaut, Und meinen Herd, Um dessen Glut Du mich beneidest. Ich kenne nichts Ärmeres Unter der Sonn’, als euch, Götter! Ihr nähret kümmerlich Von Opfersteuern Und Gebetshauch Eure Majestät, Und darbtet, wären Nicht Kinder und Bettler Hoffnungsvolle Toren. Da ich ein Kind war, Nicht wußte wo aus noch ein,

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Kehrt’ ich mein verirrtes Auge Zur Sonne, als wenn drüber wär’ Ein Ohr, zu hören meine Klage, Ein Herz, wie mein’s, Sich des Bedrängten zu erbarmen. Wer half mir Wider der Titanen Übermut? Wer rettete vom Tode mich, Von Sklaverei? Hast du nicht Alles selbst vollendet, Heilig glühend Herz? Und glühtest jung und gut Betrogen, Rettungsdank Dem Schlafenden da droben? Ich dich ehren? Wofür? Hast du die Schmerzen gelindert Je des Beladenen? Hast du die Tränen gestillet Je des Geängsteten? Hat nicht mich zum Manne geschmiedet Die allmächtige Zeit


Und das ewige Schicksal, Meine Herrn und deine? Wähntest du etwa, Ich sollte das Leben hassen, In Wüsten fliehen, Weil nicht alle Blütenträume reiften?

Hier sitz’ ich, forme Menschen Nach meinem Bilde, Ein Geschlecht, das mir gleich sei, Zu leiden, zu weinen, Zu genießen und zu freuen sich, Und dein nicht zu achten, Wie ich!

An Schwager Kronos

| Goethe (1789)

Vertonung Schubert 1816

Spute dich Kronos Fort den rasselnden Trott! Bergab gleitet der Weg Ekles Schwindeln zögert Mir vor die Stirne dein Haudern Frisch, den holpernden Stock, Wurzeln, Steine den Trott Rasch in's Leben hinein. Nun, schon wieder? Den eratmenden Schritt Mühsam Berg hinauf. Auf denn! nicht träge denn! Strebend und hoffend an. Weit hoch herrlich der Blick Rings ins Leben hinein Vom Gebürg zum Gebürg Über der ewige Geist Ewigen Lebens ahndevoll. Seitwärts des Überdachs Schatten Zieht dich an Und der Frischung verheißende Blick Auf der Schwelle des Mädgens da.

Labe dich - mir auch Mädgen Diesen schäumenden Trunk Und den freundlichen Gesundheits Blick. Ab dann frischer hinab Sieh die Sonne sinkt! Eh sie sinkt, eh mich faßt Greisen im Moore Nebelduft, Entzahnte Kiefer schnattern Und das schlockernde Gebein. Trunknen vom letzten Strahl Reiß mich, ein Feuermeer Mir im schäumenden Aug, Mich Geblendeten, Taumelnden, In der Hölle nächtliches Tor Töne Schwager dein Horn Raßle den schallenden Trab Daß der Orkus vernehme: ein Fürst kommt, Drunten von ihren Sitzen Sich die Gewaltigen lüften.

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Im Abendrot

| Karl Gottlieb Lappe (1818)

Vertonung Schubert 1824

O wie schön ist deine Welt, Vater, wenn sie golden strahlet! Wenn dein Glanz herniederfällt, Und den Staub mit Schimmer malet; Wenn das Roth, das in der Wolke blinkt, In mein stilles Fenster sinkt!

Nein, ich will im Busen tragen Deinen Himmel schon dahier. Und dies Herz, eh' es zusammenbricht, Trinkt noch Gluth und schlürft noch Licht.

Könnt' ich klagen, könnt' ich zagen? Irre seyn an dir und mir?

Memnon

| Johann Mayrhofer (1824)

Vertonung Schubert 1817

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Den Tag hindurch nur einmahl mag ich sprechen, Gewohnt zu schweigen immer, und zu trauern: Wann durch die nachtgebornen Nebelmauern Aurorens Purpurstrahlen liebend brechen.

In mir - nach dem des Todes Arme langen, In dessen tiefstem Herzen Schlangen wühlen; Genährt von meinen schmerzlichen Gefühlen Fast wüthend durch ein ungestillt Verlangen:

Für Menschenohren sind es Harmonien. Weil ich die Klage selbst melodisch künde, Und durch der Dichtung Gluth das Rauhe ründe, Vermuthen sie in mir ein selig Blühen.

Mit dir, des Morgens Göttin, mich zu einen, Und weit von diesem nichtigen Getriebe, Aus Sphären edler Freyheit, reiner Liebe, Ein bleicher stiller Stern herab zu scheinen.


Erlkönig

| Goethe (1782)

Vertonung Schubert 1815

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? – Siehst Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? – Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. – »Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel ich mit dir; Manch bunte Blumen sind an dem Strand, Meine Mutter hat manch gülden Gewand.« Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht? – Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; In dürren Blättern säuselt der Wind. –

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort? – Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau: Es scheinen die alten Weiden so grau.– »Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.« Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan! – Dem Vater grauset's, er reitet geschwind, Er hält in den Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Mühe und Not; In seinen Armen das Kind war tot.

»Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein.«

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Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60

EIN TOR WIRD AUFGESTOSSEN Die Symphonie Nr. 4 in B-Dur op. 60

Pathos und programmatischem

hat es zweifelsfrei nicht leicht.

Tiefgang war. Ihre Besonderheit

Zwischen den beiden unmittelbar

muss anderswo liegen; für Robert

benachbarten Symphonien droht sie

Schuman und Felix Mendelssohn

fast übersehen zu werden: Hier das

Bartholdy war sie ein Schlüsselwerk:

kolossale, wuchtig in den Himmel

Beethoven beweist hier seine

ragende Gebirgsmassiv der Eroica in

souveräne und konzentrierte Meis-

Es-Dur, dort das atemberaubende,

terschaft im Umgang mit den urei-

schon mit seinen ersten Tönen alle

genen Mitteln der Musik, ohne einen

Sinne an sich reissende Drama der

Augenblick fade, introvertiert oder

Schicksals-Symphonie in c-Moll. Es

akademisch zu wirken. Ihre vermeint-

drängt sich die Frage auf, wieso Beet-

liche Heiterkeit birgt den Geist und

hoven nach der Eroica und vor der

die Kunst der Es-Dur- wie auch der

Fünften ein heiterhelles und freund-

c-Moll-Symphonie, freilich ohne deren

liches Werk komponiert hat. Ist es

pathetische Couleur. Es überrascht

ein bewusster Rückfall ins Klassizis-

daher nicht, dass Mendelssohn in

tische? Will Beethoven seinem Wiener

Leipzig für sein Debut als Dirigent die

Publikum von 1807 schmeicheln?

Vierte wählte – mit durchschlagendem

Oder will ihm nach dem Kraftakt

Erfolg.

der Eroica der erneute Anlauf zu einer Symphonie pathetischen Tons

Die Arbeit an der Vierten, die

zunächst nicht so recht gelingen?

Schumann einst «griechisch-schlanke Maid» nannte, beendete Beethoven

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Die vierte Symphonie entspricht

innerhalb weniger Monate. Auftrag-

gewiss nicht den Erwartungen der

geber war Graf Franz von Oppers-

Zeitgenossen, für die Beethoven seit

dorff, den Beethoven im Herbst 1806

1805 ein titanischer Musiker voller

während eines Aufenthaltes in Grätz


Ludwig Ferdinand Schnorr von Carlosfeld. Porträt Ludwig van Beethovens, Bleistiftzeichnung. Aus: Ulm, Renate: Die 9 Symphonien Beethovens, 1994.

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bei seinem Gönner Karl Lichnowsky

tonart B-Dur und tastet sich langsam

kennenlernte. Die Symphonie erlebte

voran. Ganz unerwartet treten in den

im März 1807 im Wiener Palais des

Violinen bruchstückhafte Melodien

Fürsten Franz Joseph Maximilian

hinzu, die sich bald zu einem strah-

von Lobkowitz ihre Uraufführung

lenden Thema vereinen. Die Toten-

und wurde Franz von Oppersdorff

starre wird durch ungezügelte Vita-

gewidmet.

lität abgelöst. Das Spiel zwischen geballter Lebenskraft und gähnender

Bestimmt – langsame Einleitungen

Unterwelt zieht sich durch den ganzen

zu Symphonien kennt man aus zahl-

Kopfsatz. Im Adagio wägt Beethoven

reichen Werken Haydns und Mozarts;

zwischen Rhythmus und Melodie ab:

auch Beethovens erste und zweite

Dem Satz sind weite Melodiebögen

Symphonie werden durch solche

sowie ein typischer Paukenrhythmus

Klangportale eröffnet. Doch die

unterlegt, den überraschenderweise

langsame Einleitung der Vierten

die Streicher vortragen. Der dritte Satz

stellt etwas ganz Besonderes dar:

heisst wider Erwarten Allegro molto

Zunächst bewegt sich das Adagio

e vivace statt Scherzo. Ihm verleiht

– Allegro vivace in einer düsteren

der ständige Taktwechsel zwischen

Klangwelt, deren Molltöne fast die

Zweier- und Dreiertakt mitreissende

Schattenreiche des Hades berühren:

Kraft. Sogar das Finale Allegro ma non

Es könnte der Beginn eines Requiems

troppo ist nicht vor Kontrasten gefeit:

sein. Die Musik vermeidet die Grund-

Hier messen sich einzelne Stimmen

Gedenkmedaille, Beethoven-Haus Bonn.

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Text: Iris Karahusić

mit dem ganzen Orchestersatz.

trierung beweisen zudem, dass Beet-

Kompositorische Errungenschaften

hoven mit der Symphonie Nr. 4 sein

aus den vorherigen Symphonien

symphonisches Konzept weiterentwi-

treten in neuer Sublimierung auf: Die

ckelt und das Tor zur grossen c-Moll-

bewusst langsame Tempowahl im

Symphonie aufgestossen hat.

zweiten Satz und dessen Neugestaltung der formalen Anlage gehören zum neuen Konzept. Kammermusikalische Instrumentierungen, das «entfremdete» Scherzo und auch die schon in der Eroica erprobte Orches-

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Bariton

ALEXANDRE BEUCHAT

In der Spielzeit 2015/16 gehörte der Sänger fest zum Ensemble des Luzerner Theaters, wo er die Partien des Mr. Gedge in «Albert Herring» (Britten), des Anthony Hopes in «Sweeney Todd» (Sondheim) und des Antonios in «Il viaggio a Reims» (Rossini) sang. Zuvor gastierte er am Luzerner Theater in der Neuproduktion von «Die lustige Witwe» (Lehár) im grossen Haus sowie im UG bei Neuinszenierungen von «The Boatswain›s Mate» (Smyth) und «Prima la musica, poi le parole» (Salieri). Seit September 2016 ist er fest im Ensemble der Wiener Volksoper engagiert.

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Lesen Sie zudem den im Magazin argovia philharmonic Nr. 12 erschienenen Artikel «Ein fantastischer junger Sänger».

Foto: Edouard Dufour-Boiteau

Der in Courtételle (Jura) geborene Bariton absolvierte im Sommer 2016 seinen Master of Arts in Performance an der Hochschule Luzern - Musik bei Barbara Locher. Ein Vorstudium als Violonist und Meisterkurse bei Margreet Honig, Klaus Mertens und Ton Koopman ergänzten seine bisherige musikalische Ausbildung. Konzerterfahrung sammelte er als Solist in zahlreichen Projekten, u.a. in Werken von Bach, Händel, Haydn, Schütz, Monteverdi und Mozart.


Leitung

DOUGLAS BOSTOCK

Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent machen ihn zu einem gern gesehenen Gastdirigenten bei führenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien. Dazu zählen die BBC Orchester, das Royal Philharmonic, das London Philharmonic, die Prager Symphoniker, das Tschechische Radio-Symphonieorchester, die Slowakischen Philharmoniker, sowie die Orchester in München, Stuttgart, Jena, Erfurt, Halle, Rostock, Århus, Ålborg und Odense. Auf dem amerikanischen Kontinent gastiert er in Washington, Chicago, Kansas, Colorado, Calgary und

Mexiko. In Japan tritt Douglas Bostock u.a. mit dem New Japan Philharmonic, dem Tokyo City Philharmonic und den Orchestern in Nagoya, Kyoto, Kanagawa und Osaka auf. Rund 100 CD-Aufnahmen, die international hohe Anerkennung finden, dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Er ist ausserdem als Gastprofessor für Dirigieren, Orchester und Oper an der Tokyo University of the Arts und der Senzoku Gakuen College of Music in Japan sowie als Gastdozent an anderen Musikuniversitäten tätig. Darüber hinaus leitet er regelmässig Meisterkurse für Dirigenten in mehreren Ländern. Foto: Priska Ketterer

Der britische Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent des argovia philharmonic, das er in dieser Zeit künstlerisch erfolgreich in der Schweizer Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn sind: Karlsbader Symphonieorchester (Chefdirigent), Tschechische Kammerphilharmonie (Ständiger Gastdirigent), Münchner Symphoniker (Erster Gastdirigent), Tokyo Kosei Wind Orchestra (Chefdirigent), Schlossoper Hallwyl (Musikalischer Leiter).

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Ein Aargauer «Leuchtturm»

argovia philharmonic Das argovia philharmonic ist der bedeutendste Klangkörper des Kulturkantons Aargau. Der international renommierte Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent. Der 1963 als «Aargauer Symphonie Orchester» gegründete Schweizer Klangkörper ist längst zu einem über­regional etablierten Berufsorchester herangewachsen. Seit der Saison 2013/14 als argovia philharmonic agierend, prägt das Orchester in seinen eigenen Konzertreihen nicht nur die eigene Heimat musikalisch mit einem breiten Repertoire, sondern gastiert auch regelmässig u.a. in der Tonhalle Zürich. Bei der alle drei Jahre stattfindenden Oper Schloss Hallwyl ist das argovia philharmonic zudem Hausorchester und hat seit 2016 auch die künstlerische Leitung übernommen. In der Schweizer Orchesterlandschaft hat sich das argovia philharmonic dank seiner einzigartigen Struktur seinen eigenen Platz erspielt. Durch die projektbezogene Arbeit bei gleichzeitig fester Besetzung und regelmässiger Konzerttätigkeit hebt

sich das argovia philharmonic von den ständigen Berufsorchestern ab. Mit dieser Struktur steht es wie kein anderes Orchester für das vielfältige, nicht selten projektorientierte professionelle Schweizer Musikschaffen. Regelmässig konzertiert das argovia philharmonic mit international bekannten Solisten wie Vadim Repin, Olga Scheps, Sol Gabetta, Lawrence Power, Julian Bliss oder Matthias Kirschnereit, aber auch mit den bedeutendsten Schweizer Künstlern wie Oliver Schnyder, Regula Mühlemann, Louis Schwizgebel oder Christian Poltéra. Zudem lädt es immer wieder aufstrebende Solisten wie Alina Ibragimowa, Andrew Tyson, Sebastian Bohren oder Chiara Enderle ein. Seit 2001 leitet der britische Dirigent Douglas Bostock das Orchester als Chefdirigent. Seit 2013 arbeitet das argovia philharmonic mit dem Label Coviello Classics zusammen und veröffentlicht regelmässig CD-Aufnahmen.

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Foto: Pascal Wasinger


HEUTE ABEND SPIELEN: 1. Violine

Flöte

Ulrich Poschner 1. Kzm. Simone Roggen* 2. Kzm. Mireille Lesslauer Stv. Kzm. Mira Mäkäräinen Eszer Major Giovanni Barbato Sari Erni-Ammann Susanne Dubach

Miriam Terragni Solo-Flöte Barbara Stoessel-Gmür

2. Violine Sergej Novoselić Stf. Ursina Anna-Barbara Schnyder Stv. Stf. Marianna Szadowiak Eurydice Devergranne Lisa Öberg Stefan Glaus Viola Andreas Fischer Solo-Viola Beat Marthaler Stv. Stf. Xiao Bürgi-Ma Nadiya Husar Barbato Dominik Fischer* Violoncello Martin Merker Solo-Violoncello Regula Schüpbach Stv. Stf. Giulia Ajmone-Marsan Tigran Muradyan

Oboe Sergio Simón Álvarez Solo-Oboe Judith Buchmann Klarinette Francesco Negrini Solo-Klarinette Adrian Zinniker Fagott Daniel Kühne Solo-Fagott Brigitte Leutenegger Altern. Solo-Fagott Horn Lorenz Raths Koord. Solo-Horn Patrik Gasser* Thomas Zimmermann Trompete Peter Schmid Solo-Trompete Corrado Bossard Pauke Ramon Kündig Solo-Pauke * Zuzüger

Kontrabass Giulio Rubino Solo-Kontrabass David Brito Stv. Stf. Koichi Kosugi

Änderungen vorbehalten.

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AUSBLICK 3. KAMMERKONZERT Klangwelten Ein durchwegs französisches Musikerlebnis mit Werken von Claude Debussy und Maurice Ravel erwartet das Publikum im dritten Kammerkonzert. Musikerinnen und Musiker des argovia philharmonic musizieren gemeinsam mit dem Stradivari Quartett. SO 25. Februar 2018

11.00 Uhr

Aarau Stadtmuseum

Stradivari Quartett (Xiaoming Wang, Sebastian Bohren | Violine; Lech Antonio Uszynski | Viola; Maja Weber | Violoncello) Musiker des argovia philharmonic (Miriam Terragni | Flöte; Francesco Negrini | Klarinette; Lea Magdalena Knecht | Harfe)

4. ABO-KONZERT Leben – Liebe – Natur Namensgeber des 4. Abo-Konzerts ist Antonin Dvořáks gleichnamiger Ouvertürenzyklus, der zwischen 1891 und 1892 entstand. Gespielt werden neben Dvořáks Konzertouvertüre «In der Natur» Robert Schumanns Cellokonzert (in Villmergen und Beinwil am See wird dieses durch Joseph Haydns Cellokonzert ersetzt) sowie die Symphonie in d-Moll von César Franck. SO DI DO FR SA

18. März 2018 20. März 2018 22. März 2018 23. März 2018 24. März 2018

17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus Villmergen Röm.-kath. Kirche* Baden Trafo Beinwil am See Löwensaal*

argovia philharmonic | Matthias Bamert Leitung | Kian Soltani Violoncello * anstelle von Schumanns Cellokonzert erklingt Haydns Konzert für Violoncello und Orchester in C-Dur mit der Solistin Laura van der Heijden.

Alle weiteren Veranstaltungen finden Sie in der Konzertübersicht «Alles im Blick», in unserem Magazin oder auf www.argoviaphil.ch.

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HERZLICH WILLKOMMEN! Wir begrüssen unsere neuen Mitglieder und Gönner KONZERTMITGLIED

GÖNNERMITGLIED

Peter Gysi, Buchs

Willy Hersberger, Baden

Trevor Kilbey, Wettingen

Robert und Eva Huber, Murg (DE)

Petra Weibel, Mägenwil

Rudolf Künzli, Aarau Franz und Susan Mächler, Buchs

Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Sie sind noch nicht Mitglied? Besuchen Sie uns doch im Foyer am Info-Stand, wir erzählen Ihnen gerne, warum sich eine Mitgliedschaft für Sie lohnt! Oder schauen Sie auf www.argoviaphil.ch vorbei und schliessen Sie Ihre Mitgliedschaft ganz einfach online ab.

IMPRESSUM Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, 5001 Aarau, Tel. 062 834 70 00, info@argoviaphil.ch, www.argoviaphil.ch Redaktion Anna Spiess Programmtexte Iris Karahusić Titelseite Alexandre Beuchat (Foto: Edouard Dufour-Boiteau) Druck ZT Medien AG, Oberentfelden, www.ztmedien.ch Auflage 1000 Exemplare Preis CHF 3.-

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Unsere Partner und Sponsoren

HERZLICHEN DANK! Partner

Hauptsponsorin

Aargauer Gemeinden Bremgar ten

Möriken-Wildegg

Biberstein

Obersiggenthal

Seengen

Buchs

Villmergen

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Beinwil am See

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Suhr

Rheinfelden Lebenswert. Liebenswert.

Co-Sponsoren

Saisonsponsoren

Unterentfelden

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Qualitätspartner

Medien- und Werbepartner

Sponsoren und Stiftungen mit Beiträgen für einzelne Projekte  JOSEF MÜLLER STIFTUNG MURI

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Zusammenspiel Die perfekte Partnerschaft: argovia philharmonic und Aargauische Kantonalbank.

Harmonie ist, wenn zwei unterschiedliche Elemente sich zu einem Ganzen ergänzen. Genau so verhält es sich auch bei der Partnerschaft des argovia philharmonic und der Aargauischen Kantonalbank. Wir freuen uns ausserordentlich, dass die Aargauische Kantonalbank Hauptsponsorin des argovia philharmonic ist. Die AKB engagiert sich in ihrem Kultursponsoring bereits seit einigen Jahren im Bereich klassische Musik. Durch die Partnerschaft mit dem argovia philharmonic ist für uns eine Vision zur Realität geworden. Wir engagieren uns, weil uns gemeinsame Werte wie Leidenschaft, Perfektion und Professionalität verbinden – und wir darüber hinaus unseren Kundinnen und Kunden unvergessliche Konzerterlebnisse bieten können. akb.ch


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