September 2014
JUNICHI HIROKAMI Leitung
NICOLAS ALTSTAEDT Violoncello
1.Symphoniekonzert PATHÉTIQUE GIOACCHINO ROSSINI Ouvertüre zu «Semiramide»
EDOUARD LALO Cellokonzert d-Moll
PJOTR I. TSCHAIKOWSKY Symphonie Nr. 6 h-Moll «Pathétique»
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SO 21. September 2014 DI 23. September 2014 FR 26. September 2014
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SEHR GEEHRTE ABONNENTINNEN UND ABONNENTEN, GESCHÄTZTES PUBLIKUM! Haben Sie sich schon an den neuen Namen gewöhnt? Oder besuchen Sie immer noch Konzerte des «ASO»? Jeder von uns geht anders mit Veränderungen und Neuerungen um, der eine hat schon lange darauf gewartet, der andere kann oder will sich gar nicht lösen. Und so geistert das «ASO», an das sich Publikum und Musiker während fünf Jahrzehnten gewöhnt hatten, immer noch in zahlreichen Köpfen und Mündern herum – ganz ehrlich: auch bei unseren Musikern höre ich es noch oft, und auch ich selber ertappe mich ab und zu dabei! Und das ist auch recht so, denn letztendlich stehen wir alle in unserer ganz eigenen, persönlichen Beziehung zu unserem Aargauer Symphonieorchester. Die Hauptsache ist, dass wir «unser» Orchester lieben, und uns von seinen Konzerten immer wieder von Neuem begeistern lassen! Die mit PATHÉTIQUE beginnende Saison 2014/15 bringt keine spekakulären Neuerungen, wie wir sie in der vergangenen erleben konnten. Doch jedes Konzert bietet eine farbige, vielseitige Programmplanung, begeisternde Solisten, bis aufs
Äusserste motivierte Musiker, kurz: ein hochkarätiges Erlebnis. Wir möchten unser Publikum möglichst oft in den Genuss von Konzerten des argovia philarmonic bringen. Und so haben wir unser Abonnement zu dieser Saison hin noch attraktiver gemacht, um Ihnen den Entscheid, Abonnentin oder Abonnent zu werden, noch einfacher zu machen. Auf der nächsten Seite sehen Sie, warum es sich für Sie lohnt. Und gleichzeitig helfen Sie natürlich auch dem argovia philharmonic, denn was gibt es für die Musiker auf der Bühne Schöneres, als vor seinem treuen Publikum in einem möglichst ausverkauften Saal zu spielen? Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche und spannende Saison mit ihrem «argoviaphil» (und dabei sagt der eine oder andere vielleicht doch «Auf Wiedersehen, ASO» …?) und ein eindrückliches Konzerterlebnis im 1. Symphoniekonzert mit dem argovia philharmonic, Junichi Hirokami und Nicolas Altstaedt!
Christian Weidmann Geschäftsführer
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PROGRAMM
Nicolas Altstaedt im exklusiven argoviaphilVideointer view. Code scannen oder www.argoviaphil.ch/videos besuchen.
1. Symphoniekonzer t – PATHÉ TIQUE argovia philharmonic JUNICHI HIROKAMI Leitung NICOLAS ALTSTAEDT Violoncello GIOACCHINO ROSSINI (1792 – 1868) Ouvertüre zu «Semiramide» EDOUARD LALO (1823 – 1892) Cellokonzert d-Moll I. Prélude: Lento – Allegro maestoso II. Intermezzo: Andante con moto – Allegro presto III. Introduction: Andante – Rondo: Allegro vivace PAUSE PIOTR I. TSCHAIKOWSKY (1840 – 1893) Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 «Pathétique» I. Adagio – Allegro non troppo II. Allegro con grazia III. Allegro molto vivace IV. Adagio lamentoso – Andante
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Ton-, Bild- und Videoaufnahmen des Konzertes sind auf rechtlichen Gründen nicht erlaubt.
HINTER DEN KULISSEN jeweils 45 Minuten vor Beginn erfahren Sie in unseren Konzerteinführungen Wissenswertes über das Konzert. Mit Dr. Verena Naegele und Nicolas Altstaedt. KINDERBETREUUNG SO 21. September 2014 Während Ihres Konzertbesuchs sind Ihre Kinder bei uns gut aufgehoben ( s iehe Seite 20).
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Wussten Sie, dass Sie auch während der Saison «einsteigen» können? Sollten Sie sich nach dem heutigen Konzertbesuch zum Kauf eines argoviaphil-Abos entschliessen, rechnen wir Ihre Konzertkarte voll an die Abo-Kosten an. Informieren Sie sich im Foyer an unserem Info-Stand, oder schauen Sie vorbei auf www.argoviaphil.ch.
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Wir sind auf Ihrer Seite.
PROGRAMM-NOTIZEN von Sibylle Ehrismann
1. Symphoniekonzert PATHÉTIQUE
Sibylle Ehrismann lic. phil. I, studierte an der Universität Zürich Germanistik und Musikwissenschaft und ist seither freischaffende Musikpublizistin und Kuratorin. Sie schreibt für diverse Tages- und Fachzeitschriften im In- und Ausland. Sie hat mehrere Bücher publiziert, kürzlich erschienen ist «Die Beidlers – Im Schatten
des Wagner Clans» (Rüffer & Rub Verlag Zürich). Das von ihr mitbegründete Büro ARTES konzipiert und produziert musikdokumentatorische Ausstellungen, so auch 2013/14 die Jubiläumsausstellung des argovia phiolharmonic « 50 Jahre ASO im Bild».
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Gioacchino Rossinis Ouvertüre zur Oper «Semiramide»
MONSIEUR CRESCENDO Die Oper war im Italien des 18. und frühen 19. Jahrhunderts keine «hohe» Kunst, sie war vielmehr ein angenehmer Zeitvertreib und gesellschaftlicher Treffpunkt. Man traf sich im Foyer oder empfing Freunde in den Logen, es gab auch geheime, amouröse und konspirative Treffen – kurz: vieles war wichtiger als die Oper selbst. Es herrschte vor Beginn des Stücks alles andere als andächtige Ruhe, es wurde laut geplaudert und gelacht, herumgelaufen und mit den Türen geschlagen. Die Ouvertüre hatte deshalb einzig den Zweck, die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Das war alles andere als einfach und gelang nur, wenn der Komponist es verstand, «Effekt» zu machen und so seine Hörer aufrüttelte, überraschte und mitriss. Mit der nachfolgenden Oper selbst hatte die Ouvertüre thematisch nichts zu tun, ja Rossini hat gar mehrfach dieselbe Ouvertüre für verschiedene Opern verwendet. Gioacchino Rossini war ein Meister des kalkulierten Effekts. Was an seinen Opern
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und speziell an seinen Ouvertüren alle Welt faszinierte, war ihre «unerhörte» Wirkung. Nach damaligen Beschreibungen glaubte man sich «im Fieberrausch», man fühlte sich «elektrisiert». Was da erklang, brillant und aufreizend, gewaltig fortschreitend und in ekstatischem Fortissimo explodierend, ging über alles Bisherige hinaus. Und neben dem zündenden, mitreissenden Schwung gibt es immer auch berückende anmutige Passagen. Formal sind Rossinis Ouvertüren sehr schematisch und laufen mit mechanischer Präzision ab, so auch die Ouvertüre zu seiner späten Opera seria «Semiramide» (1823): Einleitung (langsam, oft im Charakter eines Maestoso), schneller Hauptteil mit zwei Themen, die sich frei entfalten, gerafft und erweitert werden, dann plötzlich ein Innehalten im Ritardando, neu ansetzen und schliesslich in eine krönende Coda münden. Ob es sich, wie bei «Semiramide», um eine Ouvertüre zu einer «Seria» oder zu einer «Buffa» handelt, ist nicht erkennbar. So
entstanden herrliche kurze Orchesterstücke, die sich bis heute im Konzertsaal grosser Beliebtheit erfreuen. Entscheidend für die besondere Wirkung dieser «Eröffnungsmusik» ist Rossinis spezifischer Einsatz der Orchesterinstrumente. Die Bläser, die ja lauter sind als die Streicher, haben den Vorrang und werden mit oft witzigen Kombinationen und virtuos konzertierenden Passagen bedacht. Besonders charakteristisch ist jedoch das «Crescendo», das durch alle Instrumentengruppen des
Orchesters kontinuierlich anwächst. Die Musik ist dabei von geradezu provokativer Einfachheit: kurze Motive oder nur Motivfetzen. Doch sie sind rhythmisch prägnant und äusserst wirkungsvoll, und das Ende der vorwärtsdrängenden Steigerung wird immer weiter hinausgeschoben: die Musik vibriert in sich. Diese Neuerung Rossinis wurde so sehr zu seinem persönlichen Markenzeichen, dass man ihn bei seiner Ankunft in Paris mit «Monsieur Crescendo» titulierte.
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Edouard Lalos Cellokonzert d-Moll
EIN FRANZOSE MIT
SPANISCHEM TEMPARAMENT
In der französischen Musik sind spanische Einflüsse schon früh erkennbar: ursprünglich über die hoch entwickelte spanische Orgelmusik des 16. Jahrhunderts, später durch brillante spanische Pianisten wie etwa Isaac Albéniz oder Enrique Granados. Diese machten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Pariser Musiksalons mit eigenen temperamentsprühenden Klavierstücken Furore. Es gibt jedoch auch einige französische Komponisten mit spanischen Wurzeln, weil sie eine spanische Mutter hatten: so etwa Maurice Ravel (1875 – 1937) und Edouard Lalo (1823 – 1892). Lalo entstammte einer im 16. Jahrhundert von Spanien nach Frankreich eingewanderten Familie. Lalos Vater war ein hochdekorierter Offizier Napoleons und setzte alles daran, dass auch seine Söhne eine Offizierslaufbahn machten. Doch Edouard, dessen musikalisches Talent schon früh erkannt wurde, verweigerte sich dem Wunsch des Vaters standhaft und ging kurz nach seinem 16.
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Geburtstag von seiner Heimatstadt Lille nach Paris, um Musik zu studieren: Violine und Komposition. Eine finanzielle Unterstützung von zuhause bekam er nicht, er musste seinen Lebensunterhalt mit Musikunterricht verdienen. Lalo war sehr vielseitig und spielte neben der Geige auch Bratsche und Violoncello. Als leidenschaftlicher Kammermusiker hatte er es jedoch schwer in Paris, denn hier zählten nur das Virtuosentum und die Oper. Um diesem misslichen Umstand abzuhelfen, gründete er als Bratschist zusammen mit Freunden das berühmte Armigaud-Quartett, das in Paris einen wertvollen Beitrag zur Verbreitung der Kammermusik von Haydn, Mozart und Beethoven, aber auch der Kammermusik Mendelssohns und Schumanns leistete. Als Komponist konnte Lalo erst spät reüssieren. Seine frühe Kammermusik wurde kaum beachtet, und sein Versuch, sich mit einer Oper nach Schillers «Fiesco» in Paris durchzusetzen, scheiterte. Erst als im Zusammenhang mit dem deutsch-fran-
zösischen Krieg von 1870/71 die «Société des Concerts du Conservatoire» und die «Concerts populaires» gegründet wurden, um die spezifisch französische Instrumentalmusik zu fördern, gelang auch Lalo der Durchbruch: mit seiner «Symphonie espagnole», die bis heute sehr populär ist.
und ausdrucksstarke Melodie im Violoncello. Doch nach jedem Melodieabschnitt fährt das Orchester mit krassen Akkordschlägen drein, die herbe Kraft wird mit dem gezielten Einsatz von DissonanzIntervallen wie etwa dem Tritonus und der Sekunde noch betont.
Dass es sich bei dieser spanischen «Symphonie» um sein 2. Violinkonzert d-Moll op. 21 handelt, zeugt schon im Titel von Lalos formaler Experimentierlust. Zudem hat sie fünf (!) Sätze. So gesehen wirkt das 1876 entstandene Cellokonzert d-Moll auf den ersten Blick eher wieder traditionell. Die drei Sätze sind jedoch eigenwillig verschachtelt: die beiden schnellen Ecksätzen haben je eine kurze langsame Einleitung, und der Mittelsatz – ein «Intermezzo: Andante con moto» – fasst Liedform und Scherzo zusammen.
Typisch spanische Anklänge finden sich im «Intermezzo». Der Satz beginnt Andantino in den gedämpften Streichern, das Violoncello folgt mit einer weit ausgreifenden elegischen Melodie. Hier spürt man gut, dass Lalo selber Cello spielte, er setzt das Instrument optimal ein. Zwei tänzerische Zwischenspiele unterbrechen den Satz. Klanglich reizvoll – dem Zupfen einer Gitarre ähnlich – teilen sich Flöte und Violoncello den synkopischen Rhythmus auf. Dieses spanische Kolorit sorgt mit dem ständigen Wechsel zwischen g-Moll und G-Dur für eine anmutig schwebende Leichtigkeit. «Alles in seiner Musik ist Licht und Mass», schrieb Gaston Carraud 1908 sinnfällig über Lalos Werk.
Auffällig für ein Cellokonzert ist die Aufteilung zwischen Solopart und Orchester. Das Hauptthema des «Allegro maestoso» präsentiert sich als impulsive
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Piotr I. Tschaikowskys Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 «Pathétique»
DIE KRONE MEINER SCHÖPFERISCHEN ARBEIT
Tschaikowsy war ein ergebener Bewunderer der russischen Zarenfamilie, der Romanovs, insbesondere von Zar Alexander III., der auch sein Gönner war. «Ich glaube, man braucht nur einmal in die Augen des Kaisers zu blicken, um für immer sein treuester Anhänger zu bleiben», schrieb der Komponist. Ihm wollte er denn auch, kaum hatte er 1888 seine Fünfte Symphonie vollendet, seine Sechste widmen: «Ich würde ungeheuer gern eine grosse Symphonie komponieren, die dann sozusagen die Krone meiner schöpferischen Arbeit sein sollte, und sie dann dem Zaren widmen.» Tatsächlich entwarf Tschaikowsy 1892 in der traditionell heroischen Tonart Es-Dur eine «Romanov-Symphonie», legte sie dann aber beiseite, weil sie seiner Meinung nach «wenig wirklich Vortreffliches» enthalte, ja «ein leeres Tönemuster ohne jede Inspiration» sei. Der russische Meisterkomponist war zu dieser Zeit 52 Jahre alt und wollte nochmals alle seine Kräfte und Erfahrungen sammeln, um eine letzte Symphonie zu komponieren. 12
«Eine Programmsymphonie» schwebte ihm vor. «Dieses Programm ist von subjektivem Gefühl durchdrungen,» so Tschaikowsky. «Während meiner Reise [nach Paris] als ich sie im Geiste komponierte, weinte ich oft bitterlich,» schrieb er seinem Neffen Vladimir Davidov. Und weiter: «In Bezug auf die Form wird es in dieser Symphonie viel Neuartiges geben. Das Finale wird zum Beispiel nicht ein grosses Allegro, sondern ein Adagio von beträchtlichem Ausmass sein.» Als Tschaikowsky 1893 in nur sechs Monaten seine Sechste Symphonie komponierte, übernahm er einzelne Passagen aus seinem Entwurf zur «Romanov-Symphonie». Doch sie steht nun nicht mehr in der heroischen Tonart Es-Dur, sondern in dunkel-tragischem h-Moll. Auch ist sie nicht dem Zaren, sondern seinem Neffen Davidov gewidmet. Die Partitur der Symphonie Nr. 6 wurde schliesslich mit dem Untertitel «Pathétique» veröffentlich, und nicht, wie von Tschaikowsky vorgesehen, als
«Programm-Symphonie». Modest, der Bruder des Komponisten, hatte Tschaikowsky klargemacht, dass er sonst ein gedrucktes Programm brauchte, das er jedoch nicht hatte. Er schlug ihm den Titel «Die Tragische» vor, doch Tschaikowsky wählte «Pathétique». Das russische «pateticheskoy» bedeutet übersetzt weniger «pathetisch» als vielmehr «Leiden». Die «Pathétique» ist das dramatischste Werk Tschaikowskys überhaupt. Und selten hat ein Komponist seine subjektiven Gefühlsschwankungen und seine Melancholie so konkret in Musik umgesetzt. Interessant ist der Umstand, dass die Symphonie ihre Berühmtheit nicht dem Hauptthema, sondern in erster Linie dem innigen Seitenthema des Kopfsatzes verdankt. Es tritt beim Tempowechsel «Andante» auf und wird von den Celli und Geigen als betörender Gesang vorgetragen. Darin werden zugleich widersprechendste Empfindungen wie Sehnsucht und Leid, Freude und Verklärtheit, Leidenschaft und beglückende Hingabe ausgedrückt.
Besonders schmerzvoll ist das Finale, ein «Adagio lamentoso». Zum ersten Mal verzichtet hier Tschaikowsky auf einen triumphalen Ausgang, das subjektive «Programm» fordert einen anderen Schluss, ein Sterbender nimmt mit erschütternder Klage Abschied. Aus der dunklen Melodik seines verinnerlichten Gesangs klingen nicht nur Verzweiflung und hoffnungslose Schwermut, beides erscheint geheimnisvoll gemildert durch den Ausdruck erhabener Zuversicht. Tschaikowsky hat in mehreren Briefen den Requiem-Charakter seines Werks betont und hielt es für die «offenherzigste» aller seiner Kompositionen: «Ohne Übertreibung: ich habe meine Seele in dieses Werk gelegt.» Die «Pathétique» war zudem das letzte Werk, das Tschaikowsky vollenden konnte. Sie wurde bei einem Konzert der Russischen Musikalischen Gesellschaft am 28. Oktober 1893 unter Leitung des Komponisten uraufgeführt. Nur wenig Tage später starb der russische Meister an Cholera, nachdem er unvorsichtigerweise ein Glas nicht abgekochtes Wasser getrunken hatte.
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JUNICHI HIROKAMI
07.10.13 10:32
Leitung
In Tokyo geboren, studierte Junichi Hirokami am prestigeträchtigen Tokyo College of Music Dirigieren, Klavier, Musikwissenschaft und Bratsche. Als er mit 26 Jahren den Int. Kondrashin Dirigierwettbewerb in Amsterdam gewann, wurde Jurymitglied Vladimir Ashkenazy auf ihn aufmerksam. Er lud Hirokami ein, das NHK Symphony Orchestra auf seiner Japan-Tournee 1985 zu dirigieren, ein weiteres Engagement ans Orchestre National de France folgte. 14
Seither hat Hirokami als Gastdirigent weltweit grosse Orchester wie das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, das Gewandhaus Orchester Leipzig, das Orchestre Symphonique de Montreal, die Wiener Symphoniker und andere dirigiert. Regelmässig gastiert er in London, wo er mit allen fünf Orchestern zusammengearbeitet hat. Auch in Japan kennt er alle bedeutenden Orchester, seit 2008 ist er Chefdirigent des Kyoto Symphony Orchestra.
NICOLAS ALTSTAEDT Violoncello
Der junge Cellist Nicolas Altstaedt, 1982 als Sohn deutsch-französischer Eltern geboren, machte erstmals 2006 auf sich aufmerksam. Er gewann die «Adam International Cello Competition» in Neuseeland, verbunden mit einer CD-Produktion und einer Tournee. Studiert hat Altstaedt an der Musikhochschule Detmold, an der Musikakademie Basel und an der Musikhochschule «Hanns Eisler» in Berlin, seine Lehrer waren Boris Pergamenschikow, David Geringas und Eberhard Feltz. Wichtige Anregungen verdankt er den grossen Cellisten Mstislaw Rostropowitsch,
Heinrich Schiff und Steven Isserlis. 2008 wurde Altstaedt, ausgewählt von Star-Cellist Mischa Maisky, mit dem Marguerite-Duetschler-Preis in Gstaad ausgezeichnet. Es folgten Konzertauftritte mit den Bamberger Symphonikern, dem RSO Stuttgart und dem Tonhalle-Orchester Zürich. Zudem gastierte er bei den Salzburger Festspielen, beim Beethovenfest Bonn und dem Schleswig-Holstein Musikfestival. Seit 2012 ist er auf Vorschlag von Gidon Kremer künstlerischer Leiter des renommierten Kammermusikfestes Lockenhaus.
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argovia philharmonic Ein Aargauer «Leuchtturm»
Das argovia philharmonic ist der bedeutendste Klangkörper des Kulturkantons Aargau. Der international renommierte Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent und künstlerischer Leiter. Der 1963 als «Aargauer Symphonie Orchester» gegründete Schweizer Klangkörper ist längst zu einem überregional etablierten Berufsorchester herangewachsen. Seit der Saison 2013/14 als argovia philharmonic agierend, prägt das Orchester in seinen eigenen Konzertreihen nicht nur die eigene Heimat musikalisch mit einem breiten Repertoire, sondern gastiert auch regelmässig u. a. in der Tonhalle Zürich. Bei der alle drei Jahre stattfindenden Oper Schloss Hallwyl ist das argovia philharmonic zudem Hausorchester. In der Schweizer Orchesterlandschaft hat sich das argovia philharmonic dank seiner einzigartigen Struktur seinen eigenen Platz erspielt. Durch die projektbezogene Arbeit bei gleichzeitig fester Besetzung und regelmässiger Konzerttätigkeit hebt sich das argovia philharmonic von den ständigen Berufsorchestern ab. Mit dieser Struktur steht es wie kein anderes Orchester für das vielfältige, nicht selten
projektorientierte professionelle Schweizer Musikschaffen. Regelmässig konzertiert das argovia philharmonic mit international bekannten Solisten wie Vadim Repin, Olga Scheps, Stella Doufexis, Sol Gabetta, Raphael Oleg, Andreas Staier oder Bernd Glemser, aber auch mit den bedeutendsten Schweizer Künstlern wie Oliver Schnyder, Patrick Demenga oder Christian Poltéra. Zudem lädt es immer wieder aufstrebende Solisten wie Alexander Sitkovetsky, Jinsang Lee, Sofia Jaffé, Sergey Koudriakov, Christina Daletska oder Valentin Johannes Gloor ein. Seit 2001 leitet der britische Dirigent Douglas Bostock das Orchester als Chefdirigent. Seit 2013 arbeitet das argovia philharmonic mit dem Label Coviello Classics zusammen und veröffentlicht regelmässig CD-Aufnahmen. Kontakt argovia philharmonic Entfelderstrasse 9 Postfach 2132 5001 Aarau Tel +41 62 834 70 00 Fax +41 62 834 70 01 info@argoviaphil.ch www.argoviaphil.ch 17
HEUTE ABEND SPIELEN: 1. VIOLINE
VIOLONCELLO
BEATRICE CHRYSOMALIS 1. Kzm MIREILLE LESSLAUER Stv. Kzm. SARI ERNI-AMMANN YANN PASSABET-LABISTE MARIANNA SZADOWIAK MATE VISKY ANGELIK A LIMACHER SCHEIBLER* MIHAI ILEA* LAURA MÜLLER-CREPON* SEBASTIAN TEGZESIU*
MARTIN MERKER Solo-Violoncello REGULA SCHÜPBACH BECAGLI Stv. Stf. YOON-JEONG WOO SEBASTIAN USZYNSKI* NICO PRINZ INK A SASDI*
2. VIOLINE SERGEJ NOVOSELIC´ Stf. URSI SCHNYDER Stv. Stf. VERA J. LANDTWING SCHRAMM K ATHRIN JAKOB EURYDICE DEVERGRANNE DORIS DUBACH LISA ÖBERG
VIOLA ANDREAS FISCHER Solo-Viola BEAT MARTHALER Stv. Stf. K ATARZYNA DUZ-BIELEC NADIYA HUSAR BARBATO XIAO BÜRGI-MA SUSANNE WOLF
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KONTRABASS GIULIO RUBINO Solo-Kontrabass STÉPHANE WERNER * KOICHI KOSUGI ELMAR KREMSA
FLÖTE MIRIAM TERRAGNI Solo-Flöte BARBARA STOESSEL GMÜR Piccolo TAMARA VENUTI*
OBOE JUDITH BUCHMANN GERHARD GLOOR
KLARINETTE FRANCESCO NEGRINI Solo-Klarinette ADRIAN ZINNIKER
FAGOTT
POSAUNE
DANIEL KÜHNE Solo-Fagott BRIGITTE LEUTENEGGER Altern. Solo-Fagott
ROMAN CAPREZ* VINCENT MÉTRAILLER K ASPAR LITSCHIG
HORN LORENZ RATHS Koord. Solo-Horn THOMAS ZIMMERMANN JOSEPH KOLLER WOLFGANG DRECHSLER
TROMPETE PETER SCHMID Solo-Trompete CORRADO BOSSARD
TUBA PIUS WEY Solo-Tuba
PAUKE RAMON KÜNDIG*
SCHLAGZEUG PASCAL ITEN Solo-Schlagzeug RETO BAUMANN*
*ZUZÜGER Änderungen vorbehalten
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HERZLICH WILLKOMMEN! Wir begrüssen unsere neuen Mitglieder und Gönner
KONZERTMITGLIEDER
Fritz Moser, Mägenwil
Brigitte Möri, Möriken
Eva Rohr und Werner Grigo, Würenlos
GÖNNERMITGLIEDER
EXKLUSIVMITGLIEDER
Fränzi und Pius Ziswyler, Ammerswil
Dr. Roman Brüschweiler, Baden
Dr. Florian Riniker, Suhr Maja Rinker, Suhr
Vielen Dank für die Unterstützung!
Kathrin Jacober, Zofingen Sie sind noch nicht Mitglied? Besuchen Sie uns doch im Foyer am Info-Stand, wir erzählen Ihnen gerne, warum sich eine Mitgliedschaft auch für Sie lohnt!
VORVERKAUF Drucken Sie Ihr Ticket zu Hause aus. Online-Reservation unter www.argoviaphil.ch aarau info, Schlossplatz 1, 5000 Aarau, Telefon 062 834 10 34, mail@aarauinfo.ch Info Baden, Oberer Bahnhofplatz 1, 5401 Baden, Telefon 056 200 84 84, info@baden.ag.ch KINDERBETREUUNG Besuchen Sie unsere Symphoniekonzerte am Sonntag in Aarau und machen Sie sich keine Sorgen um die Betreuung Ihrer Kinder ! Diese übernehmen professionelle KinderbetreuerInnen zusammen mit ausgebildeten Musikvermittlern. Während Sie das Konzert im Saal 1 des KuK geniessen können, werden Ihre Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren altersgerecht und musikalisch in einem Konferenzraum des KuK betreut. Dieser Service ist im Konzertticket inbegriffen. Anmeldung bis fünf Tage vor dem Konzert erforderlich an 062 834 70 00 oder info@argoviaphil.ch. IMPRESSUM Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, 5001 Aarau, Tel. 062 834 70 00, info@argoviaphil.ch, www.argoviaphil.ch Redaktion Christian Weidmann Texte Sibylle Ehrismann Gestaltung Baldinger & Baldinger Werbeagentur, Aarau, www.bald.ch Druck SuterKeller Druck AG, Oberentfelden, www.suterkeller.ch Auflage 1000 Exemplare Preis CHF 5.-
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AUSBLICK 2. Symphoniekonzer t – FEUERVOGEL argovia philharmonic DOUGLAS BOSTOCK Leitung HISAKO KAWAMURA Klavier YUZO TOYAMA Rhapsody für Orchester WOLFGANG A. MOZART Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467 GUSTAV HOLST Japanische Suite op. 33 IGOR STRAWINSKY Feuervogel Suite (1919) Eine japanische Rhapsody als exotische Ouvertüre zum heiteren und glänzenden Symphonischen Klavierkonzert, gespielt von einer der gefragtesten jungen Pianistinnen ihrer Generation. Spätromantische Musik, für die nur noch der passende Film gedreht werden muss und eine in allen Klangfarben schillernde Musik der Ballets Russes. SO 16. November 2014 DI 18. November 2014 FR 21. November 2014
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Serie Surprise – IM UNTERGRUND 01 Tief unter dem Bahnhof Aarau: Mitglieder des argovia philharmonic loten diesen inspirierenden, einzigartigen Raum akustisch aus.
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19.30 Uhr
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1. Familienkonzer t – PE TER UND DER WOLF Wenn der Vogel vor der Katze auf den Baum flüchtet, die Ente vom Wolf gefressen wird oder die Jäger auf den Wolf schiessen: Die Kinder hält es kaum auf ihren Sitzen – Ein Sitzkissenkonzert! (für Kinder ab 5 Jahren, Schweizerdeutsch, Dauer ca. 50 Minuten) argovia philharmonic GAUDENS BIERI Leitung DANIEL ROHR Erzähler
SA SA SO SO SO 22
08. November 2014 08. November 2014 09. November 2014 09. November 2014 14. Dezember 2014
13.30 Uhr 17.70 Uhr 11.00 Uhr 15.00 Uhr 17.00 Uhr
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Zusammenspiel Die perfekte Partnerschaft: argovia philharmonic und Aargauische Kantonalbank.
Harmonie ist, wenn zwei unterschiedliche Elemente sich zu einem Ganzen ergänzen. Genau so verhält es sich auch bei der Partnerschaft des argovia philharmonic und der Aargauischen Kantonalbank. Wir freuen uns ausserordentlich, dass die Aargauische Kantonalbank Hauptsponsorin des argovia philharmonic ist. Die AKB engagiert sich in ihrem Kultursponsoring bereits seit einigen Jahren im Bereich klassische Musik. Durch die Partnerschaft mit dem argovia philharmonic ist für uns eine Vision zur Realität geworden. Wir engagieren uns, weil uns gemeinsame Werte wie Leidenschaft, Perfektion und Professionalität verbinden – und wir darüber hinaus unseren Kundinnen und Kunden unvergessliche Konzerterlebnisse bieten können. akb.ch