argovia philharmonic - Programmheft zum 3. Abo-Konzert 2016/17

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3. ABO-KONZERT Vermächtnis und Erbe ROBERT SCHUMANN

« Ouvertüre, Scherzo und Finale» E-Dur op. 52

JOHANNES BRAHMS Doppelkonzert für Violine und Violoncello a-Moll op. 102

LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92

DO FR SA SO DI

19. Januar 2017 20. Januar 2017 21. Januar 2017 22. Januar 2017 24. Januar 2017

20.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr

Rheinfelden Bahnhofsaal Baden Trafo Muri Kloster, Festsaal Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus www.argoviaphil.ch


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SEHR GEEHRTE ABONNENTINNEN UND ABONNENTEN, GESCHÄTZTES PUBLIKUM So wie Konzertprogramme lange vor dem Konzert zusammengestellt werden, so entsteht auch das Vorwort für das Programmheft jeweils mit etwas Vorlauf. Und so kommt es, dass dieses Vorwort bereits im Dezember geschrieben wurde, kurz nachdem der Grosse Rat des Kantons Aargau das Budget 2017 verabschiedet hat, und am Tag nach einer Sitzung des Einwohnerrats der Stadt Aarau, an der über den Projektierungskredit für die Alte Reithalle Aarau befunden wurde. Die öffentlichen Finanzen sind in diesen Monaten in aller Munde. Angesichts der Tatsache, dass überall gespart werden muss – sei es auf kommunaler oder kantonaler Ebene, im Gesundheitswesen, bei der Bildung, im Sport oder in der Kultur – stimmen die vergangenen Tage doch etwas positiv: Der Grosse Rat gab ein klares Signal gegen weitere drastische Sparmassnahmen im Bildungsbereich, und der Einwohnerrat hat den Projektierungskredit für die Alte Reithalle gutgeheissen. Dass die Alte Reithalle in absehbarer Zukunft ein neuer Kulturraum für Theater und Tanz, vor allem aber auch ein hochwertiger Konzertsaal werden soll, ist seit einiger Zeit bekannt. In den kommenden

Monaten wird sich zeigen, ob das Projekt tatsächlich realisiert werden kann. Fakt ist, dass es ein riesiger Gewinn nicht nur für Aarau, sondern für den gesamten Kulturkanton Aargau wäre. Das argovia philharmonic hat sich ein paar Dinge einfallen lassen, um in dieser Zeit das Potential der Alten Reithalle als Konzertsaal weiter aufzuzeigen. Lassen Sie sich überraschen! In diesem Sinne startet das argovia philharmonic voller Hoffnung und Tatendrang in ein neues musikalisches Jahr. Ich freue mich auf zahlreiche Begegnungen mit Ihnen, unserem geschätzten Publikum, und wünsche Ihnen nun einen genussvollen Konzertabend mit dem argovia philharmonic, den beiden jungen Schweizer Solisten Sebastian Bohren und Chiara Enderle und Chefdirigent Douglas Bostock! Herzlich

Christian Weidmann Intendant

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1. April – 31. Oktober 2016 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Lenzburg Telefon +41 (0)848 871 200 www.ag.ch/lenzburg

1. April – 31. Oktober 2016 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Hallwyl, Seengen Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosshallwyl.ch

1. April – 31. Oktober 2016 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr

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1. April – 31. Oktober 2016 Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr

1. April – 31. Oktober 2016 Di – Fr 9 – 17 Uhr Sa/So und allg. Feiertage 10 – 18 Uhr

Kloster Königsfelden, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.klosterkoenigsfelden.ch

Legionärspfad Vindonissa, Windisch Telefon +41 (0)848 871 200 www.legionaerspfad.ch

Schloss Wildegg Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosswildegg.ch

Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr Aargauerplatz, Aarau Telefon +41 (0) 62 835 23 30 www.aargauerkunsthaus.ch


PROGRAMM 3. A BO-KONZERT – Vermächtnis und Erbe argovia philharmonic DOUGLAS BOSTOCK Leitung SEBASTIAN BOHREN Violine CHIARA ENDERLE Violoncello ROBERT SCHUMANN (1810 –1856) «Ouvertüre, Scherzo und Finale» E-Dur op. 52 I. Andante con moto – Allegro II. Vivo – Trio III. Allegro molto vivace

ca. 18´

JOHANNES BRAHMS (1833 –1897) Doppelkonzert für Violine und Violoncello a-Moll op. 102 I. Allegro II. Andante III. Vivace non troppo

ca. 33´

PAUSE LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 –1827) I. Poco sostenuto – Vivace II. Allegretto III. Presto – assai meno presto IV. Allegro con brio

ca. 36´

Ton-, Bild- und Videoaufnahmen des Konzertes sind aus rechtlichen Gründen nicht erlaubt.

Wir danken unseren Projektpartnern:

Rheinfelden Lebenswert. Liebenswert.

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RAHMENPROGRAMM ZUM 3. ABO-KONZERT HINTER DEN KULISSEN Erfahren Sie in unseren Konzerteinführungen mit Dr. Verena Naegele Wissenswertes über die gespielten Werke. Mit dabei sein werden die Solisten des Konzerts, Sebastian Bohren und Chiara Enderle. Jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn.

AUF EIN GLAS WEIN – FR, 20.01.2017 – TRAFO BADEN Treffen Sie sich im Anschluss an das Freitags-Konzert im Trafo Baden mit den Künstlerinnen und Künstlern des Konzerts im Foyer zu einem kleinen Apéritiv. Dieser Anlass ist exklusiv für unsere Mitglieder, Abonnentinnen und Abonnenten. Sollten Sie noch nicht zu diesem Kreis gehören, könnte dies ja ein passender Anlass sein, sich für ein Abo oder eine Mitgliedschaft zu entscheiden.

AUSKLANG ZWISCHEN BÜCHERN – SO, 22.01.2017 – STADTBIBLIOTHEK AARAU Zur kalten Jahreszeit begibt sich die kleine Formation «Bar im Stall» zur Aarauer Stadtbibliothek und ermöglicht im Warmen einen musikalischen Ausklang des Abo-Konzerts zwischen Büchern. Mit Musikerinnen und Musikern des argovia philharmonic.

KINDERBETREUUNG – SO, 22.01.2017 – KUK AARAU Während des Konzertbesuchs sind Ihre Kinder gut bei uns aufgehoben.

KINDERBETREUUNG Besuchen Sie unsere Symphoniekonzerte am Sonntag in Aarau und machen Sie sich keine Sorgen um die Betreuung Ihrer Kinder ! Während Sie das Konzert geniessen, werden Ihre Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren professionell und altersgerecht betreut. Dieser Service ist im Konzertticket inbegriffen und wird in Zusammenarbeit mit dem Chinderhuus Aarau, Konradstrasse 3, durchgeführt. Anmeldung bis fünf Tage vor dem Konzert erforderlich unter 062 834 70 00 oder info@argoviaphil.ch. 6


Hoppla ! Das wäre bei uns nicht passiert. www.suterkeller.ch SuterKeller Druck AG, 5036 Oberentfelden Telefon 062 737 90 00, www.suterkeller.ch Ein Unternehmen der ZT Medien AG

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PROGRAMM-NOTIZEN Iris Karahusić (*1992), bereits seit 2010 beim argovia philharmonic hinter den Kulissen tätig, ist seit Sommer 2015 Dramaturgin des Orchesters: Sie verfasst Medienberichte, schreibt Programmhefte und betreut die Homepage. Neben ihrer Tätig-

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keit für das Orchester studiert die Schweizerin mit bosnischen Wurzeln Musikwissenschaft und klassische Philologie an der Universität Zürich. Zusätzlich unterrichtet sie Latein als Gymnasiallehrerin.


«VERMÄCHTNIS UND ERBE» Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent des argovia philharmonic. Um diese langjährige Freundschaft zu feiern, spielt das argovia philharmonic im 3. Abo-Konzert eines der Lieblingsstücke des Chefdirigenten: Robert Schumanns «Ouvertüre, Scherzo und Finale» E-Dur op. 52. Seit seiner Studienzeit ist Douglas Bostock im Besitz einer alten, oft gehörten Schallplatte der Deutschen Grammophon mit einer von Herbert von Karajan und den Berliner Philharmonikern eingespielten Aufnahme dieses Werkes. Mehrfach hat Douglas Bostock Schumanns Opus 52 dirigiert, doch seit der letzten Aufführung mit der Kammerphilharmonie Graubünden sind schon einige Jahre verstrichen. Umso mehr bietet sich nun eine neue Interpretation mit dem eigenen Orchester an. Das Werk hebt sich mit seiner Tonart von den übrigen beiden Konzertpunkten ab: Ludwig van Beethovens 7. Symphonie op. 92 und Johannes Brahms’ Doppelkonzert für Violine und Violoncello op. 102 stehen in A-Dur bzw. in a-Moll. Wieso aber sollte dies für einen Konzertbesucher von Belang sein? Nicht etwa zufällig werden Stücke eines Konzertprogrammes gewählt, sondern lange im Voraus geplant. Für das 3. AboKonzert hing die Zusammenstellung des Programms von einigen Faktoren ab. Da ist einerseits das Grossprojekt «Ludwig@

argoviaphil». Innerhalb von zwei Saisonzyklen werden neben weiteren Werken alle neun Symphonien Beethovens gespielt. Andererseits hat sich das argovia philharmonic die Förderung junger Schweizer Talente auf die Fahnen geschrieben. Und nicht zuletzt ist da auch immer das Bedürfnis, dem Publikum ein stringentes und in sich geschlossenes Programm vorzulegen. So waren schon einmal zwei Programmpunkte sicher: Schumanns «Ouvertüre, Scherzo und Finale» als Herzensangelegenheit und dazu eine Symphonie Beethovens. Doch welche? Auf diese kurze Frage gibt es keine einfache Antwort: Schumann und alle anderen nachfolgenden Komponisten hatten mit Beethovens Lebenswerk zu kämpfen. Kein anderer Symphoniker zuvor hatte die Messlatte so hoch gesetzt und kein anderer Symphoniker danach erlaubte sich, eine Symphonie zu komponieren, die nicht diesen Anforderungen entsprach. Zu Beethovens Meisterwerken zählen die dritte Symphonie, auch bekannt als «Eroica», die Symphonie Nr. 5 mit dem berühmten «Schicksalsmotiv», die siebte Symphonie, einst als «Apotheose des Tanzes» bezeichnet, und zuletzt die Symphonie Nr. 9 mit der Vertonung von Schuberts «Ode an die Freude». Beethovens Erbe erforderte von den nachfolgenden Komponisten also grosses musikalisches Wissen, historisches 9


Bewusstsein und nicht zuletzt grosses Können – gerade in der schwierigsten aller instrumentalen Gattungen. Aus diesem Vermächtnis ragt dabei Beethovens Symphonie Nr. 7 unverkennbar als ein «Fels in der Brandung» hervor, so die Worte des Chefdirigenten. Eine absolute Musik, also eine Musik ohne jeglichen szenischen oder theatralischen Hintergedanken, wie wir ihn oft u.a. in Franz Liszts Werken antreffen, zu komponieren und dabei den Tanz, der doch in der realen Welt nur als Inszenierung wahrgenommen werden kann, musikalisch in die «Welt der Götter» zu erheben, gelang bisher nur einem. Nämlich Ludwig van Beethoven. Da gerade Robert Schumann und Johannes Brahms zu den Nachfolgern gehörten, die sehr mit der Gattung Symphonie zu ringen hatten – Brahms allein brauchte 14 Jahre, um den Mut aufzubauen, seine erste Symphonie zu vollenden und der Öffentlichkeit zu präsentieren – schien die Gegenüberstellung der Symphonie Nr. 7 und Schumanns symphonischem Werk «Ouvertüre, Scherzo und Finale» adäquat. Glücklicherweise stehen die Stücke die Grundtonart betreffend in einem Quint-Verhältnis, das dem auf abendländische Musik geschulten Gehör stimmig erscheint. Für ein abgerundetes Abendprogramm fehlte nun nur noch das Solo-Konzert.

schönen tonartlichen Rahmen», andererseits eine Chance für gleich zwei Solisten, beim argovia philharmonic aufzutreten. Die Solisten waren rasch gefunden. Mit den beiden jungen Schweizer Nachwuchskünstlern Chiara Enderle (Violoncello) und Sebastian Bohren (Violine) bringt Intendant Christian Weidmann zwei der vielversprechendsten Schweizer Talente erstmals gemeinsam auf die Bühne. Chiara Enderle und Sebastian Bohren stehen auf steilen Karrieretreppen und treten regelmässig in Kammermusikformationen auf. Denn nur mit der Erfahrung, auf seine musikalischen Partner zu hören, gelingt ein einwandfreies Zusammenspiel. Nicht minder glücklich ist der Umstand, dass alle drei Werke eine relativ kleine Orchesterbesetzung fordern und schliesslich besonders einzigartig: dass Johannes Brahms das Konzert für Violine und Violoncello in Thun komponiert hat. So präsentiert sich dem Publikum ein Programm, das einerseits das «Erbe und Vermächtnis» des grössten Musikers des 19. Jahrhunderts thematisiert, dabei Schumanns und Brahms' Schaffen jenem Beethovens' gegenüberstellt und das den beiden jungen Solisten zu weiterem Konzertruhm verhilft. Lesen Sie zusätzlich auch den im Magazin argovia philharmonic Nr. 9 erschienenen Artikel «Beethovens langer Schatten».

Douglas Bostock konnte hier aus seinem umfangreichen Repertoire schöpfen. Brahms' Doppelkonzert in a-Moll bietet zu den beiden Eckwerken einerseits «einen 10


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Schumanns «Ouvertüre, Scherzo und Finale» E-Dur op. 52

WEDER SUITE NOCH SYMPHONIE Dass Beethovens Symphonien den Gipfel und Endpunkt der Gattungsgeschichte bilden, war ein Mythos des 19. Jahrhunderts, der auch Robert Schumann nicht fremd war. So führt er in der Neuen Zeitschrift für Musik aus: «Es ist so oft und zum Verdruss der Komponisten gesagt worden, ‹nach Beethoven abzustehen von symphonischen Plänen›, und zum Teil auch wahr, dass ausser einzelnen bedeutenderen Orchesterwerken […] das meiste andere nur mattes Spiegelbild Beethovenscher Weisen war, jener langweiligen Symphoniemacher nicht zu gedenken, die Puder und Perücke von Haydn und Mozart passabel nachzuschaffen die Kraft haben, aber ohne die dazu gehörigen Köpfe.» Dennoch verspürte auch Schumann, besonders nach der Hochzeit mit Clara Wieck 1840, den Drang, sich als Komponist der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dazu war es nötig, in der breitenwirksamen Gattung «Symphonie» zu reüssieren. Schon Clara bemerkte Schumanns Potential als Symphoniker und schrieb ihm in einem Brief, seine Fantasie und sein Geist seien zu gross für das schwache Klavier. Sie war voller Überzeugung, einen zweiten Beethoven vor sich zu haben. Doch so einfach gelang Schumann der

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Durchbruch nicht: Seine erste Symphonie «war zwar gut gearbeitet und erfunden, aber zu mager instrumentiert», so Claras Vater Friedrich Wieck. Nach der nie nummerierten g-Moll Symphonie zog sich Schumann vorerst aus der Orchestermusik zurück und gründete die Neue Zeitschrift für Musik. 1841 aber folgte das «Symphoniejahr»: Es entstand die Symphonie Nr. 1 B-Dur op. 38, die bei der Erstaufführung in Leipzig unter Felix Mendelssohn Bartholdy grossen Anklang fand, und ebenso sein symphonisches Werk «Ouvertüre, Scherzo und Finale» E-Dur op. 52. Enttäuscht über die mangelnde Euphorie des Publikums über sein Opus 52 geriet Schumann in eine fast zwei Jahre andauernde Schaffens- und Gesundheitskrise. Gerade weil Schumann es in einer, wie er selbst sagt, «recht fröhlichen Stimmung» komponiert und dem Ganzen einen leichten, freundlichen Charakter gegeben hatte, war die missglückte Uraufführung 1841 im Leipziger Gewandhaus ein Schlag vor den Kopf für den neugebackenen Symphoniker. Erst 1845 konnte sich der Komponist fassen und begab sich an die Vollendung der zweiten Symphonie in


Clara und Robert Schumann

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C-Dur op. 61 und an die Revision seines Opus 52. Am 4. Dezember 1845 erklang das erste Mal die revidierte Fassung in Dresden unter Ferdinand Hiller, die nun nach der Überarbeitung besonders des Finales grossen Beifall fand. Einzigartig an diesem, seinem zweiten Orchesterwerk ist, dass Schumann kurioserweise auf einen langsamen Satz verzichtet hat. Dass damit das Werk nicht mehr der Gattung «Symphonie» entsprach, ist der Grund für die etwas umständliche Bezeichnung «Ouvertüre, Scherzo und Finale». Die langsame Einleitung der Ouvertüre wird durch zwei Motive dominiert: eine in den Violinen erklingende, primär aus Vorhalten gebildete Figur und eine in den Violoncelli und den Bässen markante Wendung. Doch bald verschmelzen die zwei Motive und es erklingt nach einem kurzen Stillstand ein heiteres Thema in den Violinen, das von nun an die thematische Gestaltung des ganzen Charakterstückes prägt. Im Scherzo entwickelt Schumann die thematische Substanz aus nur einer einzigen, primär rhythmisch bestimmten und gigueartigen Figur. Erst mit den fanfareartigen Bläsereinsätzen, die später von den Violinen und anderen Instrumentengruppen aufgenommen werden, wird der bisher etwas beschränkte Tonraum erweitert. Der Schlusssatz erinnert mit den zwei einleitenden forte-Schlägen an militärische Signale oder auch an den Beginn von Beethovens «Eroica». Mit der thema14

tischen Arbeit beweist Schumann im Finale wahre Kennerschaft symphonischer Musik: Die in der Coda auftretende Augmentation des Hauptthemas in fortissimo wirkt wie ein Choral. Das Hauptthema erlebt somit eine Apotheose und mit dem charakteristischen Rhythmus des Nachsatzes des zweiten Themas endet das Finale. Dass nur sehr sparsam die Fäden zwischen den einzelnen Sätzen geknüpft werden, ermöglicht, diese auch einzeln aufzuführen. Das sahen auch Schumanns Zeitgenossen und bezeichneten die einzelnen Sätze daher als «Charakterstücke».


Brahms' Doppelkonzert für Violine und Violoncello a-Moll op. 102

THUNERSEE UND ALPENBLICK Johannes Brahms bekannte sich zu den Verfechtern der sogenannten «absoluten Musik» und wollte die überlieferten Grundformen, vor allem die der Symphonik und der Kammermusik, weiter pflegen und neu erfüllen. So erstaunt es nicht, dass er als «legitimer Nachfolger Beethovens», aber auch als konservativ betrachtet wurde. Zur gleichen Zeit stellten die «Neudeutschen», zu denen u.a. Franz Liszt und Richard Wagner gezählt werden, diesen überlieferten Formen die symphonische Dichtung und das Musiktheater entgegen. Jene im 19. Jahrhundert entfachte Debatte, die aus der Schwierigkeit, Beethovens Vermächtnis und Erbe zu rezipieren, entstanden war, ging als Musikstreit in die Geschichtsbücher ein. Das Doppelkonzert, ein Werk, das in seiner einheitlichen Struktur und einzigartigen Besetzung Einblick in einen genialen Moment des Schaffens des Komponisten gibt, gehört zu Brahms' Spätwerk und wurde in Thun komponiert. Die Bergwelt um den Thunersee bot dem Komponisten viel Raum zur Entwicklung seiner kreativen Gedanken. Es ist sein

viertes Instrumentalkonzert und sein letztes grosses Orchesterwerk vor seinem Tod im Jahre 1897. Dass er sich für ein Doppelkonzert entschieden hat, wird im Rahmen seiner Beschäftigung mit Kammermusik – denn zu dieser Zeit entstanden auch die Cellosonate op. 99, die Violinsonate op. 100 und das Klaviertrio op. 101 – verständlich. Solokonzerte sind in der Musikliteratur üblich und häufig. Selten hingegen die an die Tradition der barocken «Sinfonia Concertante» knüpfenden Konzerte für zwei oder mehr Solisten. Die schon in der Einleitung erwähnte Problematik, zwei Soloinstrumente, noch dazu so unterschiedliche, wie die wendige und brillante Violine und das warme, volle Violoncello miteinander ins Gespräch zu bringen, zudem den Orchesterklang vermittelnd einzusetzen, ist eine Herausforderung ohnegleichen. Dieser hat sich Brahms' mutig gestellt. Am 18. Oktober 1887 fand unter seiner Leitung die Erstaufführung im Kölner Gürzenich statt. Zur Vorprobe waren mehrere Freunde des Komponisten geladen, darunter auch Clara Schumann. Hier zeichneten sich die ersten Reak15


Jugendbild von Johannes Brahms und Joseph Joachim, dem Geiger der UrauffĂźhrung.

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tionen auf das Werk ab. Sie waren ganz unterschiedlich. Hans von Bülow nannte es eine «famose Komposition», Clara Schumann hingegen attestierte den mangelnden «warmen, frischen Zug», den sie sonst von Brahms' Kompositionen kannte. Auch beim Publikum löste die Aufführung mit dem Geiger Joseph Joachim – mit dem sich der Komponist vorher privat zerstritten hatte und ihn doch noch überzeugen konnte, als erster Solist das Werk der Öffentlichkeit zu präsentieren – und dem Cellisten Robert Hausmann im Oktober gemischte Gefühle aus. Erst im Verlaufe der Zeit gewann das Doppelkonzert die Anerkennung, die es heute geniesst. Zahlreiche Einspielungen der berühmtesten Musiker des 20. Jahrhunderts bestätigen dies.

nimmt die Exposition der beiden vorgestellten Themen. Darauf übernehmen die Solisten wieder die Themen, entwickeln sie weiter und machen deutlich, wie unterschiedlich die Charaktere der beiden Instrumente sind. Der zweite Satz ist ein Andante, in dem sich balladenartig lyrisch eine ruhige melodische Idee in D-Dur und ein «friedlicher Gesang» in F-Dur abwechseln. Im Finale, einem Vivace non troppo, dominiert ein gutgelaunter Ton. Dieses scherzoartige RondoFinale weist brillante Virtuosität auf, ohne allerdings die für Brahms typische Nachdenklichkeit zu verlassen.

Das Konzert hat drei Sätze. Im einleitenden Allegro erfährt das thematische Material eine faszinierende Entwicklung im Geben und Nehmen von Solisten und Orchester. Die ersten vier Takte gehören dem Orchester, das einen deklamatorischen Einstieg macht. Das Cello nimmt die letzten drei Noten auf und legt ein Recitativo vor, das in der Partitur die Anmerkung ma sempre in tempo trägt und ein erstes Thema entwirft. Danach künden Klarinette und Oboe das zweite Thema an. In Takt 30 steigt die Violine ein. Es folgt ein freudvoller, unbegleiteter Dialog der beiden Solisten, unter denen ein «Austausch von Ideen» stattfindet. Hier greift das Orchester ein und über17


Ludwig van Beethovens 7. Symphonie A-Dur op. 92

EIN DIONYSOSFEST MIT «DRIVE» Am 8. Mai 1812 schrieb Beethoven in einem Brief an Joseph von Varena: «Für die künftige Akademie […] verspreche ich ihnen sogleich eine ganz neue Symphonie […] und da ich jetzt Gelegenheit habe, so soll die Copiatur keinen Heller kosten. Ohne Gränzen würde meine freude sein über die gelungene Akademie […].» Beethovens' Opus 92 feierte am 8. Dezember 1813 seine Erstaufführung und bescherte ihm wohl zu Lebzeiten seinen grössten Erfolg. Die Allgemeine Musikalische Zeitung berichtete im Januar des darauffolgenden Jahres, dass dieses Werk: «nach zweymaligem Anhören, […] für die melodiereichste, gefälligste und fasslichste unter allen Beethovenschen Symphonien» sei. Sogar habe man den zweiten Satz auf Wunsch der Zuhörerinnen und Zuhörer da capo wiederholen müssen, so habe er also Kenner und Nichtkenner entzückt. Genau in der Zeitspanne, in der Beethoven an der Symphonie schreibt bis zu ihrer Erstaufführung, war die politische Lage Mitteleuropas durch die Befreiungskriege stark angespannt. Eineinhalb Monate vor der Erstaufführung hat Napoleon Bonaparte in der Völkerschlacht bei Leipzig, in der Österreicher, Preussen, Russen und Schweden gegen die französischen 18

Truppen gekämpft haben, eine grosse Niederlage erlitten. Das ist einer der Gründe, wieso die «Siebte» zusammen mit dem Werk «Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria» op. 91 als Benefizkonzert und unter dem Dirigat des Komponisten persönlich – man bedenke seine schon fortgeschrittene Taubheit – zu Gunsten antinapoleonischer Kämpfer im Universitätssaal in Wien uraufgeführt wurde. Dennoch sollen in der Komposition selbst keine politischen Intentionen gesucht werden. Die siebte Symphonie ist und bleibt eine der bedeutendsten und richtungsweisenden Werke der Musikgeschichte. Anders als in der «Fünften» und «Sechsten» erscheint in Beethovens «Siebter» der Gedanke, die Symphonie wieder mit einer langsamen Einleitung beginnen zu lassen, neu. Diese langsame Einführung ist aber auch in mehrfacher Hinsicht anders als in «normalen» Symphonien. Einerseits ist die Grundtonart A-Dur von Anfang an klar, andererseits wird diese Introduktion als eine in sich abgerundete Klanggruppe wahrgenommen, die dann mit einem Wechselspiel der Holzbläser und Violinen auf dem Ton e zum Vivace führt. Dieser Übergang


Portrait Ludwig van Beethovens von Leopold Wächtler.

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ist raffiniert, denn er wird nur durch einen unerwarteten Rhythmuswechsel in den Flöten manifestiert, in den dann auch die anderen Register einstimmen. Darauf erklingt in den Flöten das Hauptthema – im Charakter einer volkstümlichen Tarantella. Und schon befindet sich der Zuhörer inmitten des lebhaften ersten Satzes, den Richard Wagner wegen seiner ausgelassenen Heiterkeit immer mal wieder als «Dionysosfest» bezeichnet hat. Das Allegretto beginnt mit einem Mollklang, aus dem leise ein punktiertes Rhythmus-Modell hervortritt, das sich durch den ganzen Satz zieht. Dieser Mollsatz erinnert stark an den Trauermarsch der «Eroica» und eröffnet eine musikalisch-emotionale Dimension, die sich vom ersten Satz deutlich abhebt. Es erstaunt nicht, dass die Wiener den zweiten Satz inmitten der Aufführung noch einmal hören wollten. Ebenfalls ist es nicht verwunderlich, dass Intendant Christian Weidmann an der Saisoneröffnung gesagt hat, er freue sich besonders auf den zweiten Satz der siebten Symphonie. Der Klagegesang bleibt nicht nur in der bedrückenden Moll-Tonart, sondern moduliert zu DurSphären hin und wieder zurück. Gemäss der klassischen Form der Dreiteiligkeit A-B-A' ist auch das Allegretto mustergültig, doch gelingt es Beethoven hier dem Ganzen eine Finalität, also eine Zielgerichtetheit auf den Schluss des Satzes, zu geben, was für einen langsamen, zweiten Satz nicht zu erwarten wäre. 20

Mit dem Scherzo in F-Dur – einer etwas eigenwilligen Tonartwahl – das durch die Aufteilung Scherzo – Trio – Scherzo – Trio – Scherzo eine Fünfteiligkeit aufweist, komponiert Beethoven durchaus ein ganz neues Modell für einen dritten Satz einer Symphonie. Der Finalsatz entfacht mit den tollen und tobenden, verwirrenden und zerstreuten, ja heterogenen Ideen eine Energie, die bis zum fulminanten Schluss anhält. Der Rhythmus in allen vier Sätzen ist zuletzt nicht nur ein verbindendes Moment, sondern ein innerer Motor, welcher der Symphonie ihren «Drive» verleiht.

Lesen Sie zusätzlich auch den im Magazin argovia philharmonic Nr. 9 erschienenen Artikel «Wagner und Beethovens ‹Siebte›».



DOUGLAS BOSTOCK

LEITUNG

© Priska Ketterer

sche Radio-Symphonieorchester, die Slowakischen Philharmoniker, sowie die Orchester in München, Stuttgart, Jena, Erfurt, Halle, Rostock, Århus, Ålborg und Odense. Auf dem amerikanischen Kontinent gastiert er in Washington, Chicago, Kansas, Colorado, Calgary und Mexiko. In Japan tritt Douglas Bostock u.a. mit dem New Japan Philharmonic, dem Tokyo City Philharmonic und den Orchestern in Nagoya, Kyoto, Kanagawa und Osaka auf.

Der britische Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent des argovia philharmonic, das er in dieser Zeit künstlerisch erfolgreich in der Schweizer Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn sind: Karlsbader Symphonieorchester (Chefdirigent), Tschechische Kammerphilharmonie (Ständiger Gastdirigent), Münchner Symphoniker (Erster Gastdirigent), Tokyo Kosei Wind Orchestra (Chefdirigent), Schlossoper Hallwyl (Musikalischer Leiter). Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent machen ihn zu einem gern gesehenen Gastdirigenten bei führenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien. Dazu zählen die BBC Orchester, das Royal Philharmonic, das London Philharmonic, die Prager Symphoniker, das Tschechi22

Rund 100 CD-Aufnahmen, die international hohe Anerkennung finden, dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Er ist ausserdem als Gastprofessor für Dirigieren, Orchester und Oper an der Tokyo University of the Arts und der Senzoku Gakuen College of Music in Japan sowie als Gastdozent an anderen Musikuniversitäten tätig. Darüber hinaus leitet er regelmässig Meisterkurse für Dirigenten in vielen Ländern. www.douglasbostock.net


3. Philharmonisches Konzert

ROSSINI

Riccardo Minasi, Dirigent Franco Fagioli, Countertenor Orchestra La Scintilla GIOACHINO ROSSINI Arien und Instrumentalstücke aus den Opern «Elisabetta, Regina d‘Inghilterra», «Demetrio e Polibio», «Le siège de Corinthe», «Semiramide», «Matilde di Shabran» und «Eduardo e Cristina» OPERNHAUS ZÜRICH SO 29 JAN 2O17, 18.OO

Einführung 45 Min. vor Konzertbeginn

4. Philharmonisches Konzert

BERG ZEMLINSKY

Robert Trevino, Dirigent Arabella Steinbacher, Violine Philharmonia Zürich RICHARD WAGNER Vorspiel zu «Lohengrin» ALBAN BERG Violinkonzert «Dem Andenken eines Engels» ALEXANDER ZEMLINSKY Die Seejungfrau OPERNHAUS ZÜRICH SO 19 FEB 2O17, 19.3O

Einführung 45 Min. vor Konzertbeginn

5. Philharmonisches Konzert

BRUCH BRAHMS

Fabio Luisi, Dirigent Anne-Sophie Mutter, Violine Philharmonia Zürich TORU TAKEMITSU «Nostalghia – In Memory of Andrei Tarkovskij» für Solovioline und Streichorchester MAX BRUCH Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26 JOHANNES BRAHMS Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 OPERNHAUS ZÜRICH SO 14 MAI 2O17, 2O.OO

Einführung 45 Min. vor Konzertbeginn

www.opernhaus.ch


© Priska Ketterer

SEBASTIAN BOHREN

Der junge Schweizer Sebastian Bohren etabliert sich schnell als vielversprechendes Talent unter den Geigern seiner Generation. So trat er im Wiener Konzerthaus, der Münchner Residenz, der Zürcher Tonhalle, dem KKL Luzern mit Orchestern wie dem Luzerner Sinfonieorchester, der Staatskapelle St. Petersburg, dem Georgischen Kammmerorchester Ingolstadt, der Philharmonie Bad Reichenhall, dem Orchestra di Padova e del Veneto, dem Zürcher Kammerorchester, der Camerata Zürich oder den Chamber Aartists auf. Er arbeitete u.a. mit Muhai Tang, James Gaffigan, Patrick Lange und Henry Raudales. Als Kammermusiker tritt Sebastian Bohren an der Seite von Musikern wie Dmitry Sitkovetsky, Fazil Say, Thomas Demenga, Antoine Tamestit, Maximilian Hornung, Roby Lakatos, Gerhard Schulz, Benjamin Schmid und 24

VIOLINE

Ensembles wie dem Schumann und dem Casal Quartett auf. Zudem ist er seit 2013 Mitglied im Stradivari Quartett. Jährliche Tourneen führen das Ensemble rund um den Globus. Dank des Quartetts ist er auch zu seiner Geige gekommen: ein Instrument von Antonio Stradivari (King George 1710), das ihm durch die Stiftung Habisreutinger zur Verfügung gestellt wird. Weiterhin ist der in Zürich lebende Geiger seiner Heimat, dem Kanton Aargau, verbunden. 2015 erhielt er ein Werkjahr des Aargauer Kuratoriums, im Sommer 2015 war er «Festival Artist» am Aargauer Festival «Boswiler Sommer». Dort spielte er unter anderem die Violinkonzerte von Schumann und Beethoven sowie von Peteris Vasks «Vox Amoris». Ebenfalls 2015 erschien seine erste CD bei Sony BMG mit Ignaz Pleyels selten gehörtem Violinkonzert. 2016 folgte eine Aufnahme von Beethovens Violinkonzert und Schumanns Violinfantasie. Geboren 1987 erhielt Sebastian Bohren seine Ausbildung in Zürich, Luzern und München bei Zakhar Bron, Robert Zimansky, Igor Karsko und Ingolf Turban. Weiter begleitet wurde er u.a. von Ana Chumachenco, Heinrich Schiff und Hansheinz Schneeberger. www.sebastianbohren.ch


CHIARA ENDERLE

VIOLONCELLO

© Priska Ketterer

land und Polen, sowie ein Debüt beim Lucerne Festival im Sommer 2017. Chiaras erste CD, eine Aufnahme des Cellokonzerts von Wranitzky mit dem Münchner Kammerorchester bei Sony, erschien 2016. Sie ist künstlerische Leiterin der Konzertreihe «Musik im Morgental» in Zürich, wo neben Kammermusikkonzerten ebenfalls in Altersheimen und Schulen musiziert wird. www.chiara-enderle.ch Chiara Enderle wurde 1992 in eine Musikerfamilie in Zürich geboren. Wichtige Impulse erhielt sie von Thomas Grossenbacher (Zürich), Jens Peter Maintz (Berlin) und Steven Isserlis. Chiara ist 1. Preisträgerin des Internationalen Lutosławski-Cellowettbewerbs in Warschau sowie des Pierre Fournier Awards in London. Sie tritt regelmässig als Solistin mit namhaften Orchestern wie dem Philharmonia Orchestra (London), der Kammerphilharmonie Potsdam, dem Tonhalle-Orchester Zürich und der Nationalphilharmonie in Warschau auf. Ihre Saison 2016/17 beinhaltet Solokonzerte mit dem Musikkollegium Winterthur und dem Tonhalle-Orchester, Haydns C-Dur Konzert in Frankreich und Deutschland, Rezitals und Kammermusikkonzerte in England, Schott-

Möchten Sie die beiden Solisten noch besser kennenlernen? Dann lesen Sie zusätzlich auch das im Magazin argovia philharmonic Nr. 9 erschienene Gespräch mit den beiden Solisten und kommen Sie zur Konzerteinführung, in der Verena Naegele das Gespräch mit den beiden fortsetzen wird. Das Magazin liegt im Konzertfoyer auf, kann online unter www.argoviaphil.ch oder mit Hilfe des folgenden QR-Codes aufgerufen werden.

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JETZT NOCH EINSTEIGEN! ABO 16/17 Gehören Sie noch nicht zum Kreis unserer Abonnentinnen und Abonnenten? Dann nehmen Sie sich kurz Zeit und studieren Sie die zahlreichen Vorteile, die Ihnen ein Saison-Abo des argovia philharmonic bietet, denn einsteigen lohnt sich auch jetzt noch!

10 GRÜNDE FÜR (M)EIN ABO! 1. Regelmässiger Konzertgenuss 2. Platzgarantie: Immer gleich bleibender, fest zugeordneter Platz im Konzert 3. Flexibilität trotz Abo: Kostenloser Konzerttausch oder Konzerttagwechsel 4. Praktische Abo-Karte, die Sie im Portemonnaie verstauen können. 5. Kostenloses Konzertprogramm, das wir Ihnen jeweils ca. drei Wochen vor den

Abo-Konzerten per Post zustellen.

6. Rabatt von mind. 20% gegenüber dem Kauf von Einzelkarten 7. Freikarte zu einem Abo-Konzert nach Wahl 8. Gutschein für einen Willkommensdrink an der Bar im Konzertfoyer 9. Exklusives Abonnenten-Geschenk 10. Teilnahme an Exklusiv-Anlässen (Probenbesuche, Künstlerapéros etc.)

TERMINE UND PREISE A A R AU – Sonnt ag – 17.0 0 Uhr

A A R AU – Diens t ag – 19.3 0 Uhr

B A DEN – Freit ag – 19.3 0 Uhr

1. Abokonzert 2. Abokonzert 3. Abokonzert 4. Abokonzert 5. Abokonzert

1. Abokonzert 2. Abokonzert 3. Abokonzert 4. Abokonzert 5. Abokonzert

1. Abokonzert 2. Abokonzert 3. Abokonzert 4. Abokonzert 5. Abokonzert

SO 18.09.16 SO 06.11.16 SO 22.01.17 SO 19.03.17 SO 07.05.17

DI 20.09.16 DI 08.11.16 DI 24.01.17 DI 21.03.17 DI 09.05.17

FR 23.09.16 FR 11.11.16 FR 20.01.17 FR 24.03.17 FR 12.05.17

A BO - PRE I S E Kat. I CHF 256.– (Einzelkartenpreis: CHF 320.– = 20 % Ermässigung) Kat. II CHF 212.– (Einzelkartenpreis: CHF 265.– = 20 % Ermässigung) Kat. III CHF 184.– (Einzelkartenpreis: CHF 230.– = 20 % Ermässigung) Steigen Sie später ein, verringert sich der Preis um jeweils 1/5 pro bereits vergangenem Abo-Konzert. Vergünstigte Preise für Mitglieder, Jugendliche/Studierende/Lehringe und Kinder.

Weitere Informationen finden Sie im Konzertfoyer oder auf www.argoviaphil.ch. 26


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Ein Aargauer «Leuchtturm»

argovia philharmonic Das argovia philharmonic ist der bedeutendste Klangkörper des Kulturkantons Aargau. Der international renommierte Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent. Der 1963 als «Aargauer Symphonie Orchester» gegründete Schweizer Klangkörper ist längst zu einem über­ regional etablierten Berufsorchester herangewachsen. Seit der Saison 2013/14 als argovia philharmonic agierend, prägt das Orchester in seinen eigenen Konzertreihen nicht nur die eigene Heimat musikalisch mit einem breiten Repertoire, sondern gastiert auch regelmässig u.a. in der Tonhalle Zürich. Bei der alle drei Jahre stattfindenden Oper Schloss Hallwyl ist das argovia philharmonic zudem Hausorchester und hat seit 2016 auch die künstlerische Leitung übernommen. In der Schweizer Orchesterlandschaft hat sich das argovia philharmonic dank seiner einzigartigen Struktur seinen eigenen Platz erspielt. Durch die projektbezogene Arbeit bei gleichzeitig fester Besetzung und regelmässiger Konzerttätigkeit hebt sich das argovia philharmonic von den ständigen Berufsorchestern ab. Mit dieser Struktur steht es wie kein anderes Orchester für das vielfältige, nicht selten projektorientierte professionelle Schweizer 28

Musikschaffen. Regelmässig konzertiert das argovia philharmonic mit international bekannten Solisten wie Vadim Repin, Olga Scheps, Sol Gabetta, Raphael Oleg, Andreas Staier oder Bernd Glemser, aber auch mit den bedeutendsten Schweizer Künstlern wie Oliver Schnyder, Regula Mühlemann, Louis Schwizgebel oder Christian Poltéra. Zudem lädt es immer wieder aufstrebende Solisten wie Alina Ibragimowa, Andrew Tyson, Sebastian Bohren oder Chiara Enderle ein. Seit 2001 leitet der britische Dirigent Douglas Bostock das Orchester als Chefdirigent. Seit 2013 arbeitet das argovia philharmonic mit dem Label Coviello Classics zusammen und veröffentlicht regelmässig CD-Aufnahmen.

Kontakt argovia philharmonic Entfelderstrasse 9 Postfach 2132 5001 Aarau Tel +41 62 834 70 00 Fax +41 62 834 70 01 info@argoviaphil.ch www.argoviaphil.ch


HEUTE ABEND SPIELEN 1. VIOLINE

FLÖTE

ULRICH POSCHNER 1. Kzm. SIMONE ROGGEN* 2. Kzm. MIREILLE LESLAUER Stv. Kzm. GIOVANNI BARBATO ESZTER MAJOR SUSANNE DUBACH BOZIDAR LJUBIN JUDITH COLL GARCIA*

MIRIAM TERRAGNI Solo-Flöte REGULA BERNATH*

2. VIOLINE SERGEJ NOVOSELIC´ Stf. URSI SCHNYDER Stv. Stf. STEFAN GLAUS MARIANNA SZADOWIAK LISA ÖBERG JESSICA NIGGLI* EURYDICE DEVERGRANNE RACHEL KISACANIN*

VIOLA ANDREAS FISCHER Solo-Viola BEAT MARTHALER Stv. Stf. NADIYA HUSAR BARBATO XIAO BÜRGI-MA K ATARZYNA DUZ-BIELEC

VIOLONCELLO MARTIN MERKER Solo-Violoncello REGULA SCHÜPBACH-BECAGLI Stv. Stf. YOON-JEONG WOO NICO PRINZ

OBOE SERGIO SIMÓN ÁLVAREZ Solo-Oboe JUDITH BUCHMANN

KLARINETTE FRANCESCO NEGRINI Solo-Klarinette ADRIAN ZINNIKER

FAGOTT DANIEL KÜHNE Solo-Fagott IGOR AHSS*

HORN HANS-ULRICH WOPMANN Koord. Solo-Horn THOMAS ZIMMERMANN JOSEPH KOLLER WOLFGANG DRECHSLER

TROMPETE PETER SCHMID Solo-Trompete CORRADO BOSSARD

PAUKE RAMON KÜNDIG Solo-Pauke

KONTRABASS GIULIO RUBINO Solo-Kontrabass DAVID BRITO Stv. Stf. KOICHI KOSUGI

* Zuzüger Änderungen vorbehalten 29


AUSBLICK M ATINÉE MIT OLI V ER SCHN Y DER IM AU TOH AUS argovia philharmonic Oliver Schnyder Klavier Ulrich Poschner Konzertmeister und Leitung Nach «Mozart im Wald» in den Sandsteinhöhlen Liebegg präsentieren das argovia philharmonic und Piano District mit der Sonntagsmatinée im Autohaus Schmid in Unterentfelden ein weiteres Konzert an einem ungewöhnlichen Ort. Am Klavier wird Oliver Schnyder, begleitet vom argovia philharmonic unter der Leitung seines Konzertmeisters Ulrich Poschner, Haydns Klavierkonzert in D-Dur zu Gehör bringen. Umrahmt wird das Klavierkonzert von Haydns 1. Symphonie, Mozarts Symphonie Nr. 29 A-Dur und einem gemütlichen Brunch – Ein Genuss für alle Sinne! SO 5. März 2017

11.00 Uhr

Unterentfelden Autohaus Schmid

3. FA MILIENKONZERT – DIE ZEITM ASCHINE argovia philharmonic Blechblasensemble Jürg Steigmeier Erzähler Zusammen mit verschiedenen Komponisten, unter anderem auch Ludwig van Beethoven, machen wir uns auf eine Reise. Unsere Zeitmaschine führt uns – zusammen mit fünf Blechbläsern des argovia philharmonic – durch tolle Geschichten, mit viel Spannung, und natürlich viel Musik! Für Kinder ab 5 Jahren. Dauer: ca. 1 Stunde. Schweizerdeutsch. SO 5. März 2017 SO 5. März 2017 SA 11. März 2017 SA 11. März 2017 SO 12. März 2017 SO 12. März 2017

11.00 Uhr 15.00 Uhr 11.00 Uhr 15.00 Uhr 11.00 Uhr 15.00 Uhr

Baden Trafo Halle 36 Bad Zurzach Ref. Kirche Widen KiBiZi-Saal Beinwil a. S. Löwensaal Aarau Kultur & Kongresshaus Villmergen Kirchgemeindehaus

VORVERKAUF Buchen Sie Ihre Tickets sitzplatzgenau und bequem online unter www.argoviaphil.ch. aarau info | Metzgergasse 3 | 5000 Aarau | 062 834 10 34 | mail@aarauinfo.ch Info Baden | Bahnhofplatz 1 | 5400 Baden | 056 200 84 84 | info@baden.ag.ch

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ARGOVIA PHILHARMONIC BEI COVIELLO CLASSICS Die Kollektion der in SACD-Qualität produzierten CDs des argovia philharmonic mit seinem Chefdirigenten Douglas Bostock bei Coviello Classics wächst und wächst. Weitere Produktionen sind bereits in Planung. BRITISH Musik aus der Heimat unseres Chefdirigenten Douglas Bostock. Diese vierte CD in der Live-Serie mit Coviello Classics schliesst einen ersten inhaltlichen Bogen ab, der mit SWISS ASPECTS begonnen hatte. Zu hören sind: Elgars Ouvertüre «Froissart», Vaughan Williams 5. Symphonie und Holsts «Japanische Suite». FANTASTIQUE

FANTASTIQUE Berlioz: Symphonie fantastique Weber (orch. Berlioz): Aufforderung zum Tanz

argovia philharmonic Douglas Bostock

«Eine weitere Aufnahme mit Berlioz' Symphonie Fantastique – muss das sein?» So fragte Radio SRF 2 Kultur in seiner CD-Besprechung im August 2015 - und lieferte die Antwort gleich mit: «Oh ja, es muss!». Zu hören sind: Berlioz' «Symphonie Fantastique» und Webers «Aufforderung zum Tanz» (orch. Berlioz). SILK ROAD So geheimnisvoll das CD-Cover, so berauschend der Inhalt: Ikuma Dans «Silk Road», Alexander Borodins «Steppenskizze» und Ferruccio Busonis «Turandot Suite» entführen in farbige Welten.

SWISS ASPECTS Einer der ganz grossen Höhepunkte der Jubiläumssaison 2012/13 des argovia philharmonic: Der Live-Mitschnitt des Jubiläumskonzerts vom 20. April 2013 mit Werken der fünf Aargauer Komponisten Tamás, Widmer, Geiser, Mieg und Sutermeister. 32


Trägerverein argovia philharmonic

WERDEN SIE MITGLIED! Eine Mitgliedschaft im Trägerverein bietet Ihnen die Möglichkeit, das argovia philharmonic ideel und finanziell zu unterstützen. Verschiedene Abstufungen der Mitgliedschaft von Konzertmitglied über Gönner bis hin zum Exklusivmitglied ermöglichen Ihnen, das Orchester in der Ihnen entsprechenden Form zu unterstützen. Je nach Art der Mitgliedschaft erhalten Sie eine bestimmte Anzahl von KonzertGutscheinen. Zudem erhalten Sie regelmässig Informationen über die Aktivitäten des argovia philharmonic sowie vor jedem Konzert der Symphoniekonzert-Reihe das gedruckte Konzertprogramm gratis per Post zugestellt und haben Zugang zu den Anlässen von « E xklusiv  ! », dem speziellen Rahmenprogramm des argovia philharmonic, wo Sie die Künstlerinnen und Künstler hautnah erleben. Ausserdem erhalten alle unsere Mitglieder Vergünstigungen auf unsere Symphoniekonzert-Abos. Wollen Sie uns als Firma unterstützen? Wir bieten auch Mitgliedschaften für juristische Personen an oder stellen Ihnen Ihr massgeschneidertes Sponsoring-Angebot zusammen. Kontaktieren Sie uns bei Interesse unter info@argoviaphil.ch oder informieren Sie sich unter www.argoviaphil.ch, wo Sie auch gleich die von Ihnen gewünschte Mitgliedschaft abschliessen können. EXKLUSIV ! IN DER SAISON 2016/2017 FR 20. Januar 2017

Baden Trafo

«Auf ein Glas Wein mit …» nach dem 3. Abo-Konzert

SO 19. März 2017

Aarau KuK

«Auf ein Glas Wein mit …» nach dem 4. Abo-Konzert

Wir begrüssen unsere neuen Mitglieder und Gönner! GÖNNERMITGLIED Barbara Diebold, Baden Pia Kunz, Aarau (Upgrade von Konzertmitglied)

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

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Herzlichen Dank  !

UNSERE SPONSOREN PA R T NER

H AUP T SP ONSOR IN

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Rheinfelden Lebenswert. Liebenswert.

Bremgar ten

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MEDIEN - UND W ERBEPA R T NERSC H A F T EN

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IMPRESSUM

Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, 5001 Aarau, Tel. 062 834 70 00, info@argoviaphil.ch, www.argoviaphil.ch Redaktion Isabel Kriszun Texte Iris Karahusić Druck SuterKeller Druck AG, Oberentfelden, www.suterkeller.ch Auflage 1000 Exemplare Preis CHF 5.– 35


Zusammenspiel Die perfekte Partnerschaft: argovia philharmonic und Aargauische Kantonalbank.

Harmonie ist, wenn zwei unterschiedliche Elemente sich zu einem Ganzen ergänzen. Genau so verhält es sich auch bei der Partnerschaft des argovia philharmonic und der Aargauischen Kantonalbank. Wir freuen uns ausserordentlich, dass die Aargauische Kantonalbank Hauptsponsorin des argovia philharmonic ist. Die AKB engagiert sich in ihrem Kultursponsoring bereits seit einigen Jahren im Bereich klassische Musik. Durch die Partnerschaft mit dem argovia philharmonic ist für uns eine Vision zur Realität geworden. Wir engagieren uns, weil uns gemeinsame Werte wie Leidenschaft, Perfektion und Professionalität verbinden – und wir darüber hinaus unseren Kundinnen und Kunden unvergessliche Konzerterlebnisse bieten können. akb.ch


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