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Die Pflege an ihrer Grenze

Unterversorgte Pflegebedürftige in Heimen, gesperrte Betten in Kliniken – die Auswirkungen des Fachkräftemangels in der Pflege sind nicht zu leugnen. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen deshalb neue Wege gegangen werden.

Die Pflegevorausberechnung des Statistischen Bundesamts (Destatis) zeichnet ein düsteres Bild für die Pflege-Branche: Allein durch die zunehmende Alterung wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen bei konstanter Pflegequote bis 2055 um 37 Prozent ansteigen. Dabei wird es bereits 2035 etwa 5,6 Millionen Pflegebedürftige im Land geben und damit 14 Prozent mehr als noch 2021.

Doch bereits heute kämpft der Sektor um jede Fachkraft. Mit der steigenden Zahl Pflegebedürftiger wächst also auch der Druck auf die Pflegenden. „Aus dem bereits heute bestehenden Fachkräftemangel ist ersichtlich, dass die professionelle pflegerische Versorgung in Einrichtungen der ambulanten, teil- und vollstationären Akut- und Langzeitpflege an ihre Grenzen geraten ist. Oft hört man, dass die Uhr bereits fünf vor zwölf geschlagen hat, aber in der Wirklichkeit ist diese Übertreibung noch untertrieben“, gibt Martin Saß, Referent für Digitale Gesundheitsversorgung beim Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg), zu bedenken.

Welche Folgen das künftig auf den gesamten Gesundheitssektor haben wird, erklärt Iris Meyenburg-Altwarg, Leiterin des Arbeitskreises

Digitalisierung in der Pflege beim Deutschen Pflegeverband DPV e.V: „Wenn nicht entsprechend entgegengewirkt wird, wird sich die derzeitige Versorgungslücke weiter deutlich ausweiten und vielfach Gesundheitsdienstleistungen immer weniger und in schlechter Qualität angeboten werden. Es wird sich eine zwei beziehungsweise Mehrklassengesellschaft entwickeln und vielfach nur noch Leistungen angeboten, für die die sich das finanziell leisten können.“ Dadurch käme es schließlich zu emotional bedingten Ausfällen der Pflegenden. An- und Zugehörige, die deswegen Pflegeaufgaben übernehmen müssen, können einer Vollzeitbeschäftigung nicht mehr nachkommen, was schließlich auch in anderen Branchen zu Personalknappheit führen wird.

Es gilt also, Wege zu finden, die dem entgegenwirken. Dazu kann die Digitalisierung beitragen. Zwar könne sie nicht die Probleme des Fachkräftemangels lösen, wie Saß erklärt, jedoch könne sie die Pflegenden bei ihrer Arbeit unterstützen. „Sie wird Kosten verursachen und am Anfang auch viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Digitalisierung hat aber den Vorteil, auf lange Sicht Prozesse zu verschlanken und am Ende Zeit und Kosten einzusparen.“ So könne etwa durch Bürokratieabbau, mehr Zeit für Pflegeaufgaben geschaffen werden.

Und auch der DPV erkennt den Wert der neuen Technologien. Dazu Meyenburg-Altwarg: „Digitalisierung kann, wenn richtig ausgewählt und benutzt, einen erheblichen Anteil dazu beitragen, Pflegeleistungen zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in guter Qualität anzubieten und das Pflegepersonal sowie An- und Zugehörige entlasten.“

Besonders im Patient-Empowerment, das die Rolle des Patienten stärkt, sieht sie enormes Potenzial. „Empowerment durch Digitalisierung kann sich auch durch Unterstützung in speziellen Situationen und beim Onboarding von Personal positiv auf die Qualität der Dienstleistung auswirken und Personal emotional und fachlich unterstützen.“

Doch auch das Thema KI ist für die Pflege interessant. Dazu der bvitg: „Auch in diesem Fall ist die Aufgabe der KI nicht, den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Die KI ist ein Bestandteil der Digitalisierung und soll im Bereich der Medizin und der Pflege vorrangig Entscheidungsprozesse (z. B.

Diagnosen) verbessern und vereinfachen.“ „KI kann bereits heute in den Bereichen PatientenMonitoring (z.B. zur Sturzprophylaxe) und Prozessunterstützung (z.B. in der Schichtplanung) eingesetzt werden. In naher Zukunft kann KI insbesondere in den Bereichen der Unterstützung, Beratung und Begleitung von frisch qualifizierten Pflegepersonen, Auszubildenden und der PflegeUnterstützungskräften inklusive Zugehörigen eingesetzt werden“, so der DPV ergänzend.

Unterstützende digitale Anwendungen werden bisher dennoch nur vereinzelt genutzt. „Die Digitalisierung bringt in der Pflege enorme Erleichterungen und eine gesteigerte Lebensqualität für alle Beteiligten mit sich. Damit dies gelingt, müssen Nutzer von Anfang an in die Entwicklung eingebunden werden“, so Meyenburg-Altwarg.

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Autor: Chiara Maurer

Ob digitale Patientenakte, Krankenkassen-Apps oder die Übermittlung von Befunden: Die Digitalisierung hat im Gesundheitswesen Einzug gehalten. In kaum einem anderen Bereich ist die zuverlässige Verfügbarkeit von Services aber so entscheidend wie hier. Deshalb gilt es, den Netzwerkverkehr jederzeit im Blick zu behalten.

ThousandEyes etwa bietet Telemetrie für Rechenzentren, interne Netzwerke, Cloud und Internet, mit der Organisationen in der Gesundheitsbranche kritische Servicepfade überwachen und verwalten können. Die Netzwerk-Monitoring-Plattform von ThousandEyes sorgt dafür, dass der Grund für einen Ausfall in Stunden oder sogar Minuten aufgedeckt wird, und das domainübergreifend. Zudem unterstützt die Software mit kontinuierlichem Monitoring einen klar nachvollziehbaren und sicheren Austausch sensibler Daten.

Servicequalität steigern

Krankenkassen beispielsweise bieten Kommunikation oder Serviceleistungen per App an. Stehen diese nicht zur Verfügung, weil etwa der Zugang zur Cloud-Umgebung gestört ist, geht das zulasten der Kundenzufriedenheit und erhöht im Zweifel das Anfragevolumen im Nachgang. ThousandEyes visualisiert auf der Netzwerk-Monitoring-Plattform mögliche Ursachen, so dass das IT-Personal die Störung beheben kann.

Entscheidende Zeit gewinnen

Weitaus gravierendere Auswirkungen können Systemausfälle in Praxen oder Krankenhäusern hervorrufen. Sie nutzen für die Diagnostik mitunter bildgebende Verfahren, via Cloud/Internet übermitteln die Mediziner die Diagnosen. Zeit ist hier oft ein entscheidender Faktor: Denn kommt es in solchen Fällen zu einer Störung bei der Datenübertragung, kann es in dringenden Fällen die Gesundheit der Patienten gefährden. Mit der Netzwerk-Monitoring-Plattform von ThousandEyes lässt sich wertvolle Zeit gewinnen.

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