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Die Gematik im Wandel

Die Digitalstrategie soll der Digitalen Transformation des Gesundheitswesens Aufschwung bringen und dessen Strukturen erneuern. Gematik-Geschäftsführer

Markus Leyck Dieken über die Folgen der Strategie und das E-Rezept.

Herr Leyck Dieken, wie würden Sie den aktuellen Stand der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen beschreiben?

Die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Deutschland ist digital, davon bin ich überzeugt. Für uns als Gematik ist dabei entscheidend, dass die Digitalisierung mit Mehrwerten für Versicherte und Leistungserbringer verknüpft ist, also mit Lösungen, die die medizinischen Versorgungsprozesse spürbar verbessern und den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer entsprechen. An diesem Punkt sind wir aktuell zwar noch nicht angekommen, gleichwohl aber auf einem guten Weg. Aus dieser Perspektive heraus und mit der kürzlich vorgestellten Digitalisierungsstrategie des Bundesgesundheitsministeriums im Blick, stehen wir nun vor wegweisenden Entwicklungen.

Die Gematik soll zur Digitalagentur in 100-prozentiger Trägerschaft des Bundes werden. Sollten nicht Ärzteschaft, die Krankenhäuser, Apotheken und die Krankenkassen ein größeres Mitspracherecht besitzen?

Der Weg zur Digitalagentur ist mit dem Koalitionsvertrag gestartet. Die sich nun aus der Digitalstrategie ergebenden Veränderungen sind auch ein Zeichen der Anerkennung der Arbeit der Gematik und ein Learning der vergangenen Jahre. Diese Veränderungen sind wichtig, um die Digitalisierung in Deutschland weiter zu beschleunigen. Die Digitalisierungsstrategie gibt der Gematik Rückenwind und neue Handlungsspielräume. Durch die noch engere Anbindung ans Bundesgesundheitsministerium werden wir schlagfertiger und können digitale Innovationen

Dr. med. Markus Leyck Dieken, Internist, Notfallmediziner und seit Juli 2019 Alleingeschäftsführer der gematik dadurch zielgerichteter vorantreiben. Gleichwohl bleibt es ein zentrales Anliegen der Gematik, gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren des Gesundheitswesens diese große Aufgabe zu bewältigen. Wir schauen deshalb zuversichtlich in die Zukunft und sind eng mit dem Bundesgesundheitsministerium und allen Beteiligten im Austausch, um diese Transformation zu gestalten.

Zum Jahreswechsel soll auch das E-Rezept endlich verpflichtend werden. Wie realistisch ist dieser Plan? Soll es bis dahin auch einfachere Wege geben das Rezept medienbruchfrei einzulösen?

Seit dem Beschluss der Gesellschafter vom August 2022 wird die Entwicklung eines weiteren Einlöseweges für das E-Rezept mittels elektronischer Gesundheitskarte (eGK) vorangetrieben. Wir erwarten die Umsetzung dazu zur Mitte des Jahres 2023. Der Einlöseweg via eGK wird ein wichtiger Baustein für die Akzeptanz des E-Rezeptes sein und auch den Weg für ein medienbruchfreies Einlösen von E-Rezepten in der Apotheke ebnen. In Kombination mit den Erfahrungen und Verbesserungen aus den vergangenen Monaten, und den weiteren zur Verfügung stehenden Einlösewegen, sehen wir sehr zuversichtlich dem bundesweiten Start des E-Rezepts entgegen.

Mehr unter: https://voge.ly/vglqefP/

Autor: Natalie Ziebolz

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