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[New] 23. Katharina Zell 1497–1562
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Am Morgen ist der Mensch geschickter, and chtiger, das Herz empf nglicher f r gçttliche Dinge … u ihrem zwanzig Jahre lteren Ehemann Matthias Zell hatte die junge, in Straßburg geborene Katharina ein sehr respektvolles Verh ltnis. Zell nannte seine Ehefrau «Helfer», sie nannte ihn «Doppelrippe». Durch seine Predigten hatte sie Luthers Lehren kennen und sch tzen gelernt.
Sieben Priester, darunter Zell, waren in Straßburg exkommuniziert worden, weil sie der Lehre Luthers folgten. Der Reformator Martin Bucer traute 1523 Matthias Zell und Katharina Sch tz. Dem Paar wurden zwei Kinder geboren, die aber im fr hen Kindesalter starben. Katharina verteidigte die Ehe der Priester und prangerte die Doppelmoral an. Schließlich hatte ja ein bekannter Priester sieben Frauen geschw ngert!
Katharina hatte die Gabe der Barmherzigkeit und der Gastfreundschaft in reichem Maß. Einmal nahm sie achtzig Fl chtlinge gleichzeitig ins Pfarrhaus auf, wovon sie sechzig drei Wochen lang komplett versorgte. Beim Ausbruch der Bauernkriege 1525 kamen bis zu 3000 Kriegsfl chtlinge in die Stadt von 25.000 Bewohnern. Katharina war ein halbes Jahr lang f r deren Unterbringung und Versor- gung zust ndig Sie besuchte Gefangene und spendete ihnen Trost Auf dem Weg zum Religionsgespr ch in Marburg berieten sich Zwingli aus Z rich, Oekolampad aus Basel und Zell aus Straßburg zwei Wochen im Hause Zell. 1534 verçffentlichte sie eine von Michael Weise erstellte Liedersammlung der Bçhmischen Br der. Ihr Herz war weit offen f r alle Jesus-Nachfolger. 1538 reiste sie mit ihrem Mann zu Luther, um ber das Abendmahlsverst ndnis zu reden. Als Matthias Zell 1548 starb, hielt sie seine Grabrede. Der Verlust ihres Mannes war f r sie nur schwer zu verkraften
Ihr weiterer Weg f hrte sie nach Basel, Z rich und Straßburg. Sie selbst erkrankte an der Wassersucht. Wochenlang pflegte sie ihren an Syphilis erkrankten Neffen im Hospital. Sie schrieb die Trostschrift f r Junker Felix Armbruster und ließ sie drucken – gegen den Willen der Straßburger Ratsherren. Sie predigte 1562 am Grab einer Sch lerin Schwenkfelds, der ja von Luther als «Schw rmer» gebrandmarkt worden war. Ihr weites Herz und ihr wacher Geist wurden f r viele zu einer großen Hilfe. Katharina Zell war eine starke, selbstbewusste Frau der Reformationszeit. (EW )