Extra Noi Tech Park Bozen

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NOI Techpark wird Campus der unibz

Harald Oberrauch (Unternehmerverband Südtirol), Stephan Ortner (Eurac Research) und NOI­Landesrat Philipp Achammer

Eröffnung der neuen Fakultät für Ingenieurwesen der Freien Universität Bozen

N

och nie waren Studium, Unternehmen und Innovation so nah beieinander. Mit der Eröffnung der Fakultät für Ingenieurwesen der Freien Universität Bozen im NOI Techpark schlägt Südtirol ein neues Kapitel auf. Ein wichtiger Schritt, um auf die Herausforderungen einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt zu reagieren und Studierende auszubilden, deren Qualifikationen sich mög-

lichst eng an den Bedürfnissen der lokalen Unternehmen orientieren.

Das 2017 gegründete Innovationsviertel wächst damit einmal mehr weiter und umfasst mit den 800 Studierenden sowie den Professorinnen und Professoren, dem Forschungsund Verwaltungspersonal der neuen Fakultät nun mehr als 2.400 Personen. Eine Verdoppelung also und ein zentraler

Schritt hin zu einem lebendigen Campus, wo nicht nur Wirtschaft und Forschung Tür an Tür agieren, sondern nun auch die Fachkräfte von morgen. Aktuell beherbergt der NOI Techpark 52 wissenschaftliche und Prototypen-Labore, die Forschungsinstitute Eurac Research drei Fraunhofer Italia sowie das Versuchszentrum Laimburg, 70 Unternehmen und 27 Start-ups, die in vier strategischen Kernbe-

reichen tätig sind: Green (Energiesysteme, nachhaltige Gebäude und Stadtviertel, Wassertechnologien), Food & Health (Rohstoffe und Nebenprodukte, optimierte Verarbeitung und Fermentation, Omics und Precision Health), Digital (Internet der Dinge, Open Data Hub, künstliche Intelligenz) und Automotive & Automation (Automotive und Mobilität, Manufacturing, Agri-Automation).

© NOI Techpark / Daniele Fiorentino
© NOI Techpark / Daniele Fiorentino

Nachhaltigkeit und Innovation

Die Freie Universität Bozen, die bis dato mit 13 Forschungslaboren und drei Fakultäten Teil des Innovationsviertels war, startet nun den ordentlichen Universitätsbetrieb mit insgesamt 15 Studiengängen. Die neue Fakultät hat zwei thematische Schwerpunkte: Der erste reicht von innovativen digitalen Hardware- und Softwaretechnologien – einschließlich künstlicher Intelligenz und Mensch-Computer-Interaktion – bis hin zu den fortschrittlichsten Aspekten der Industrie-, Maschinenbau- und Energietechnik. Der zweite Schwerpunkt ist auf Anwendungen im Dienst des Territoriums ausgerichtet, von der Erhaltung der natürlichen und Umweltressourcen bis hin zu den Auswirkungen auf den Menschen und die Gesellschaft.

Die Fakultät zeichnet sich vor allem durch ihren multidisziplinären Ansatz in Forschung und Lehre aus, durch die enge Verzahnung von Informatik und Ingenieurwissenschaften, durch die Anbindung an einen Wissenschafts- und Technologiepark mit starker Innovationskraft und internationaler Ausrichtung sowie

In Zusammenarbeit für die Ausführung der Tischlerarbeiten

durch eine sehr praxisorientierte Ausbildung, die durch die Nähe zu den Unternehmen und Forschungsgruppen im NOI erleichtert wird. Hier können die Studierenden die neuen Technologien nicht nur kennenlernen, sondern eine Brücke zur Welt der Wirtschaft und Forschung schlagen und so anhand der realen Bedürfnisse neue Lösungen studieren.

Die unibz unterhält zudem ständige Beziehungen zu lokalen Unternehmen, um gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte und Praktika mit Studierenden durchzuführen. Initiativen

Unternehmen inspirieren.

wie das „Job Speed Dating“ und die „Career Fair“ bringen künftige Absolventinnen und Absolventen (nicht nur aus dem Ingenieurwesen) in Kontakt mit Arbeitgebern. Beim „Industry Day“ (am Campus Bozen NOI Techpark zusammen mit dem Südtiroler Unternehmerverband organisiert) werden Unternehmen gemeinsam durchgeführte Projekte und Praktika vorgestellt. Darüber hinaus haben einzelne Unternehmen die Möglichkeit, sich den Studierenden im Rahmen von Unternehmenspräsentationen während des Studienjahres vorzustellen.

Am Anfang war die Idee

Die Geburtsstunde des Projekts geht auf das Jahr 2018 zurück. Damals fiel der Beschluss, die zukünftige Ingenieursfakultät der Freien Universität Bozen auf dem Baulos B1 des NOI Techparks in Bozen zu errichten. Im selben Jahr wurde ein internationaler Planungswettbewerb ausgeschrieben, den die Architekten Davide Olivieri und Simone Langiu sowie die Ingenieure Giorgio Raia und Nicola Agostini für sich entscheiden konnten. In der weiteren Planung wurde aufgrund der Erforder-

Wir gestalten die Zukunft

nisse der zukünftigen Fakultät die Kubatur erhöht und das Raumprogramm wurde aktualisiert. Das aktuelle Raumprogramm mit den Gesamtkosten von 57,2 Millionen Euro wurde schließlich 2021 von der Landesregierung genehmigt. Die Mehrkosten von 6,5 Millionen Euro konnten zur Gänze durch die staatlichen Ausgleichsmittel finanziert werden. Die vier Ausschreibungen für die Arbeiten wurden vergeben, und im Februar 2022 starteten die Bauarbeiten. Im März wurde die Grundsteinlegung gefeiert und knappe zweieinhalb Jahre später wurde die neue Fakultät nun eröffnet.

Zukunft braucht Veränderung, und großartige Ideen verlangen nach Umsetzung. Die Zukunft ist jetzt. www.pichler.pro

Philipp Achammer (NOI­Landesrat), Helga Thaler (NOI­Präsidentin), Renzo Caramaschi (Bürgermeister von Bozen) und Arno Kompatscher (Landeshauptmann)

ERFOLGREICHE

Geschickt ins Heute transportiert und der Formensprache. Die Planer setzten hier bewusst auf moderne Materialien wie Glas, Stahl und Beton, die Transparenz und Leichtigkeit vermitteln. Dadurch konnte der visuelle Kontrast zur oft schwereren, soliden Struktur der historischen Bestandsgebäude geschickt abgeschwächt werden.

Für die Architekten lag die zentrale Herausforderung beim Entwurf dieses modernen Gebäudes auf dem historischen Areal des NOI Techparks in der Materialwahl

PARTNERSCHAFT:

ELPO GMBH UND OBRIST GMBH

Der Neubau der Fakultät setzt somit ein starkes architektonisches Statement, indem er Moderne und Tradition harmonisch miteinander verbindet und zugleich der Historie des Ortes Respekt zollt.

Die beiden führenden Südtiroler Elektrotechnikbetriebe Elpo und Obrist arbeiteten bei der Erweiterung des NOI Techpark Bozen als Bietergemeinschaft eng zusammen, um die anspruchsvollen Elektroanlagen erfolgreich umzusetzen. Dazu gehörten die Integration eines umfassenden Energiemanagementsystems sowie die Installation von Trafostationen, Gas- und Rauchmeldeanlagen, Rauchgassteuerungen, Beleuchtungs- und Notbeleuchtungsanlagen. Die reibungslose Zusammenarbeit beider Unternehmen führte zu einem zukunftssicheren und nachhaltigen Gesamtkonzept.

Wir danken der NOI AG für das entgegengebrachte Vertrauen.

Trotz seiner beeindruckenden Größe vermittelt der Neubau eine lichte Leichtigkeit. Die Gestaltung der Fassade, die aus filigranen Metallstrukturen besteht, verleiht dem Gebäude eine fast schwebende Wirkung. Die dreieckigen Paneele, die teils fest, teils beweglich sind, erzeugen dank der unterschiedlichen Texturen ein dynamisches Design, das je nach Bedarf mehr oder weniger Transparenz nach außen bietet und die Fassade vor direkter Sonneneinstrahlung schützt, indem es das einfallende Tageslicht filtert. Die Verwendung von Aluminium ist eine Anlehnung an die Geschichte des Ortes, der einst eines der größten Aluminiumwerke Italiens beherbergte.

Das Gesamtkonzept des Gebäudes basiert auf dem Prinzip der Transparenz und Offenheit. Architektonisch wird

Qualität macht den Unterschied.

dies durch eine großflächige Fensterfassade, die durch die Metallstruktur verdeckt ist, und offene Innenräume unterstützt, die den Studierenden ein Gefühl der Freiheit und des ständigen Austauschs vermitteln sollen.

Innere

und äußere Klarheit

Die Innenarchitektur ist funktional und auch, was die Materialien betrifft, modern. Klare Linien und ein Fokus auf Flexibilität werden den Dynamiken des Universitätsalltags eines zeitgemäßen Studiums gerecht.

Das Fakultätsgebäude steht als Symbol für die Zukunftsorientierung der Universität und bietet den Studierenden einen Ort, an dem sie inspiriert und motiviert werden,

an den technologischen Herausforderungen von morgen zu arbeiten. Gleichzeitig soll die Universität eine Einladung zum Lernen und Entdecken sein, ein Raum, der Kreativität und interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert.

Auch im Außenraum wurde auf eine sorgfältige Einbettung in die Umgebung geachtet. Durch die Verbindung von Alt und Neu hat das Areal einen Campuscharakter erhalten, der den Dialog zwischen den Generationen, Disziplinen und Epochen fördert und Fort-

schritt und Innovation vermittelt. Auch die technische Ästhetik des Baus scheint geradezu ideal für eine Fakultät im Bereich Ingenieurwesen zu sein, da sie sowohl die Präzision als auch die Funktionalität widerspiegelt, die den Ingenieurberuf auszeichnen.

Ulrike Tappeiner
© NOI / D. Fiorentino
© NOI Techpark / Daniele Fiorentino
© NOI
Techpark
Daniele
Fiorentino
Andrea Gasparella –Dekan der Fakultät für Ingenieurwesen

Die Zahlen im Blick

Insgesamt 14 Unternehmen haben an Planung und Bau mitgewirkt, dazu 72 Subunternehmen. Rund 400.000 Stunden Arbeit wurden von ihnen in dieses Gebäude investiert, teilweise waren 140 Personen gleichzeitig auf der Baustelle tätig.

Das Gebäude hat sieben oberirdische Stockwerke und ein Untergeschoss mit einer Gesamthöhe von 30 Metern und einer Fläche von rund 20.000 Quadratmetern.  Im Erdgeschoss, das fast vollständig verglast ist, befinden sich die repräsentativsten Räumlichkeiten wie die Bibliothek, die Aula Magna mit 176 Sitzplätzen und die „Smart Mini Factory“, ein Lernfabriklabor für angewandte Forschung und Lehre. Von der ersten bis zur Mitte der dritten Etage ist die Lehre in 23 Hörsälen unterschiedli-

cher Größe konzentriert. Hinzu kommen acht hoch spezialisierte wissenschaftliche Labore.

In der anderen Hälfte des dritten bis zum sechsten Stockwerk sind dann die Verwaltungsräume mit 95 Büros für die Dozierenden und das Verwaltungspersonal sowie sechs Besprechungs- und Aufenthaltsräume untergebracht.

Ein Bau für die

Zukunft

Nachhaltigkeit ist ein ausschlaggebendes Element des Projekts. Bei der Planung wurden alle möglichen passiven Strategien eingesetzt, um den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung zu minimieren. Neben Perimeterdämmung, dreifach verglasten Fenstern und Türen, einer zweiten Metallfassade und einer Art Brisesoleil, welche die direkte Sonneneinstrahlung auf das

Gebäude um mehr als 50 % reduziert, tragen Innenhöfe, die einen Kamineffekt und eine natürliche Belüftung gewährleisten, sowie 13 Terrassen mit ebenso vielen vertikalen Gärten auf einer Fläche von mehr als 600 Quadratmetern dazu bei, die direkte Sonneneinstrahlung zu reduzieren und die Artenvielfalt zu fördern.  So weit wie möglich wurden Materialien verwendet, die den Anforderungen der MUK (minimalen Umweltkriterien) entsprechen. Ein besonderer Clou: Für den Boden wurde ad hoc ein neues Material entwickelt: ein Kunststein, der durch Recycling von Porphyrabfällen aus Südtiroler Steinbrüchen hergestellt wurde.

Ein lebenswerter Mehrwert für die Zone

Der geplante Gebäudekomplex soll in architektonischer

und funktioneller Hinsicht nicht nur dem NOI Techpark, sondern dem gesamten umliegenden Gewerbegebiet neue Impulse verleihen und zu einer weiteren Aufwertung der Zone führen. „In Bozen Süd finden heute mehr als 2.000 Unternehmen mit rund 20.000 Mit-

arbeitenden Platz. Nach und nach haben sich hier Betriebe angesiedelt, die auf Innovation und Technologie setzen. Diesem wirtschaftlichen Fortschritt wollen wir auch eine Verbesserung der Lebensqualität folgen lassen – über eine Aufwertung des gesamten Vier-

tels, der angebotenen Dienstleistungen, der Verkehrsanbindung und des Radwegenetzes. Umso mehr freut es uns, dass der NOI Techpark und die unibz hier diesen starken Entwicklungsimpuls setzen“, kommentierte Bürgermeister Renzo Caramaschi.

Der Architekt Olivieri leitete ein bemerkenswertes und einzigartiges Architekturprojekt, das moderne Materialien wie Glas, Stahl und Beton nutzt, um Transparenz und Leichtigkeit zu schaffen. Der Neubau der Fakultät setzt ein starkes architektonisches Statement, das die Moderne mit der Tradition verbindet und gleichzeitig der Geschichte des Ortes Respekt zollt.

© NOI D. Fiorentino

„Für unser Forschungssystem, die Stadt Bozen und das Land Südtirol ist NOI ein entscheidender Entwicklungstreiber und die neue Fakultät für Ingenieurwesen der Freien Universität Bozen das Flaggschiff unserer Zukunftsentwicklung“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. 2018 sei die Entscheidung der Landesregierung gefallen, die zukünftige Ingenieursfakultät auf dem Areal des NOI Techparks zu errichten, ein halbes Jahr später habe bereits das erste Raumprogramm gestanden. Dieser Entscheidung hätten mehrere Überlegungen zugrunde gelegen, wie Kompatscher darlegte: „Südtirol hat einen Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften. Die angestrebte Spitzenforschung in ausgewählten Technologiefeldern ist nur mit Spitzenfachkräften möglich, die auch im Land ausgebildet

werden. Dabei braucht es einen Ausbildungsschwerpunkt dort, wo wir heute schon stark sind. Und das ist neben anderen der Sektor Automation. Es gibt eine Vielzahl von Südtiroler Betrieben, die in dieser Branche führend ist und vor den Herausforderungen steht, die neue Trends und Technologien mit sich bringen.“

„Für eine Fakultät wie unsere ist die Ansiedlung im NOI eine einmalige Chance, da sie die Forschungsaktivitäten und die Studierenden näher an die Unternehmen bringt. Diese enge Verbindung wird auch die Entwicklung des Wissenschaftsund Technologieparks selbst vorantreiben, da die Studierenden direkt mit Forschungsinstituten, Unternehmen und Start-ups interagieren und so neues Innovationspotenzial freisetzen können. Nach Abschluss ihres Studiums können sie selbst neue unterneh-

Nach sieben erfolgreichen Jahren als Rektor der Freien Universität Bozen wird Prof. Paolo Lugli im Oktober sein Amt an Prof. Alex Weissensteiner übergeben.

merische Initiativen gründen und so die wirtschaftliche Zukunft der Region mitgestalten. Die Synergie wird sowohl uns als Universität als auch dem NOI Techpark zugutekommen und vielleicht die Tür für die Einrichtung weiterer Fakultäten im NOI öffnen“, kommentierte Prof. Paolo Lugli, Rektor der Freien Universität Bozen.

Welche Studiengänge gibt es?

Bachelor:

1. Informatik

2. Elektrotechnik und cyberphysische Systeme

3. Industrie- und Maschineningenieurwesen

4. Wirtschaftsinformatik

5. Holztechnik

Master:

6. Computing for Data Science

7. Data Analytics for Economics and Management

8. Energy Engineering

9. Industrial Mechanical Engineering

10. Software Engineering

PhD:

11. Advanced-Systems Engineering

12. Computer Science

13. Sustainable Energy and Technologies

Master der Grundstufe:

14. Fire Safety Engineering

15. Sustainable Management of Geohydrological Risk in Mountain Areas

Im kommenden akademischen Jahr werden die universitären Master „Anwendungen und Innovation der Künstlichen Intelligenz“ und „Digitale Transformation und Smart Manufacturing“ aktiviert.

Alessandro­Volta­Straße 13A, Bozen Tel. 0471/066600 | info@noi.bz.it

Ästhetik trifft auf Funktionalität. Hochwertige Serienmöbel für Studierende und Mitarbeiter der Universität Bozen. Wir freuen uns über das Vertrauen und die Möglichkeit, mit unseren Möbeln zum Erfolg des NOI Techparks in Bozen beigetragen zu haben.

Julius Durst Str. 70 | Brixen | Italy trias.it

© NOI Techpark / Daniele Fiorentino
NOI / D. Fiorentino

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