Auf Asche - Magazin für Amateurfußball - Essen - Nr. 04 - Rückrunde 08/09

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Magazin für Amateurfußball in Essen

Nr. 04 • Februar 2009 • 2,90 €

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Tipps und Tricks für den Vereinsvorstand Aktionen für das Ehrenamt Auf Asche Top-Elf der Saison vs. Rot-Weiss Essen Alle Wintertransfers in der Übersicht

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Special: Hallenstadtmeisterschaft

Rückrunde 08/09


www.koenig.de

Es gibt viele Biere. Aber nur ein Kรถnig.

DAS Kร NIG DER BIERE


Editorial / Auf Asche 5

Liebe Leser, und wieder einmal halten Sie eine neue Ausgabe unseres lokalen Fußballmagazins in den Händen – bereits die vierte, die wir seit dem Start 2007 produziert haben. Doch wenn Sie denken, dass bei uns nun so langsam Routine eingekehrt wäre, haben Sie sich geirrt. Denn Routine ist bei uns nur, dass wir stets nach neuen Ideen suchen um das Magazin noch lesenswerter zu machen. Allerdings ist längst nicht jede Idee wirklich brauchbar, doch ein paar haben es auch diesmal wieder ins Magazin geschafft. Zum Beispiel unser kniffliges Amateurfußball-Kreuzworträtsel (Seite 82), für das wir uns unzählige Stunden die Köpfe zer-brochen haben. Ein funktionierendes Kreuzworträtsel zu entwerfen, ist gar nicht so einfach. Was hingegen viel einfacher funktionierte, war das Zusammenstellen der aktuellen Spielerwechsel für die neue Kompaktübersicht auf Seite 37. Die Angaben hierfür haben uns wie immer die engagierten Essener Vereinsvertreter gemacht, die nun auch immer öfter mit eigenen Themenvorschlägen an uns herantreten. Wie im Fall von TuS Steele Rott-Geschäftsführer Manfred Liedtke, der nicht nur ein Mannschaftsfoto (Seite 81) schickte, sondern im anschließendem Telefonat auch viel zu berichten hatte (Seite 80).

Erstmals haben wir nun auch eine Fotogalerie erstellt, in der wir auf gleich drei Doppelseiten die actionreichen Bilder des Essener Vorzeige-Sportfotografen Michael Gohl abgedruckt haben. Nicht wenige Spieler werden überrascht sein, wenn sie sich auf dem ein- oder anderen Foto wiederfinden. Einige wenige werden aber mit Sicherheit überrascht sein wenn Sie ihren Namen in einer »Top-Elf« lesen. Was man sonst nur mit Profispielern kennt, haben wir nun auf unsere beliebten Steckbriefe übertragen. Apropos Top Elf. Wie auf Seite 12 zu lesen ist, veranstalten wir ab sofort unter www.auf-asche.de eine große Wahl für die »Auf Asche Top-Elf der Saison«. Hier werden die besten Essener Amateurfußballer der laufenden Saison gewählt, die sich anschließend gegen die 1. Mannschaft von Rot-Weiss Essen beweisen dürfen. Bis dahin wünschen wir allen Spielern, Trainern, Betreuern, Vorstandsmitgliedern und Fans eine spannende und torreiche Rückserie!

Eure Auf Asche-Redaktion


6 Auf Asche / Inhalt

>> Aktuell 06 Kurznachrichten >> Im Interview 08 Sascha Mölders: Balkon-Blick aufs Flutlicht >> In eigener Sache 12 Benefizspiel: Top-Elf der Saison vs. Rot-Weiss Essen

24

Der Essener Sportpsychologe Dr. Ulrich Kuhl im Porträt

>> 14 15 16 18 18 19 20

Neben dem Platz DFB-Aktion Ehrenamt: Mal »Danke« sagen Mitmachen: Auf Asche sucht euren Ehrenamtler Ehrenamt-Story: »Wir wurden für verrückt erklärt!« Spenden willkommen: Aufstiegs-Trikots für Uganda Auch in schlechten Zeiten: Stauder bleibt Vereinen treu Vereinsmanager: Der Unwissenheit den Kampf angesagt Turgay Gützel: Ich will nie weg von hier

>> Porträt 24 Sportpsychologe Dr. Kuhl: Kraftwerk Motivation

08

Ex-Bezirksliga-Bomber Sascha Mölders im Interview

28

Die Physiotherapeuten von RWE und der SGS erzählen von ihrer Arbeit

64

Essener Stadtmeisterschaft im Hallenfußball 2009

46

Alex Kothe und Nils Kretschmar von der Tgd. Essen-West im Interview

>> 26 28 30 32

Service Michael Beforth: Tipps und Tricks für den Vorstand Cathrin Junker und Deniz Jawad: Immer im Einsatz Victoria Versicherungen: Unfallschutz im Fußball Umckaloabo: Natürliches Doping für die Abwehr

>> 36 37 44 54 38 41 42 42 43 46 48 49 50 51 52 56 58 59 60 62 63

Auf dem Platz Rückblick: Abschlusstabellen der Hinrunde Auf einen Blick: Alle Spielerwechsel der Winterpause Fotogalerie: Hinrunde Part I Fotogalerie: Hinrunde Part II Rot-Weiss Essen: Entscheidendes Jahr ETB Schwarz-Weiß: Christopher Finnern im Interview Rot-Weiss Essen U23: Mission Klassenerhalt SpVg. Schonnebeck: Erfolg in Grün-Weiß FC Kray: Nachgefragt bei Günther Oberholz Tgd. Essen-West: Leistungsträger im Interview ESC Rellinghausen: Priester interessiert nur die Zukunft TC Freisenbruch: Nachgefragt bei Fritz Schievelbusch SC Werden-Heidhausen: Zuhause ist es am schönsten Sportfreunde Altenessen 18: Trainer lebt Kampfgeist vor Adler Frintrop: Letzte Station für Hansi Wüst Kreisliga A Nord-West: Mit bescheidenen Mitteln ESG 99/06: Michael Posenau will noch nicht aufsteigen Rüttenscheider SC: Mannschaft soll Zähne zeigen TuS Steele Rott: Kumpels aus dem Bergmannsfeld ESV Frillendorf : Zwangsabstieg in die Kreisliga C droht Polizei SV: Auf einer Stufe mit dem Polizeichor

>> Special 64 15. Essener Stadtmeisterschaft im Hallenfußball >> Damen 70 Janine Ganser: In eine glorreiche Zukunft 71 Vogelheimer SV: Neues Team startet direkt durch >> Jugend 72 VfB Frohnhausen: Die »Straßenkicker« sorgen für Furore >> 74 76 77

Erlebnisberichte Sonntags bei der E3: Welcher Papa pfeifft? Ein halbes Jahr in Kanada: American School Spirit Mit dem Team unterwegs: Saisonabschluss unter Palmen

>> Kultur 78 Ben Redelings: Leck mich am Arsch, geh Spitze! 80 Oh Fortuna: Maximales Kultpotential

70

Die Essenerin Janine Ganser greift jetzt bei der SG Wattenscheid an

72

VfB Frohnhausens C-Junioren mischen die Niederrheinliga auf

03 Editorial 82 Impressum / Amateurfußball-Kreuzworträtsel


enjoy sport and style


8 Auf Asche / Aktuell

Sport Duwe kommt nach Essen Sport Duwe, der größte Teamsport-Händler Norddeutschlands ist weiter auf Expansionskurs. Das große Filial-Netzwerk und die 15-jährige Erfahrung als Teamausstatter haben es Sport Duwe möglich gemacht, hochwertige Sportartikel aller Markenhersteller zu Top Konditionen anzubieten. Davon sollen nun auch die Sportler in Nordrhein-Westfalen profitieren. Der Aufakt wurde am 31. Januar mit der Eröffnung der Essener Filiale gemacht. Hierfür konnte man mit Issam Said (Foto) einen absoluten Fachmann gewinnen. Der ist in der Essener Sportszene kein Unbekannter, konnte er schon zu seinen Zeiten bei Nordmann Sport unzählige

Sammeln » tut gut « Seit Beginn des Jahres überrascht die Privatbrauerei Stauder seine treuen »tutgut«-Fans mit einer neuen Sonderaktion. Wie seit sieben Jahren von Stauder-Pils und Stauder-Radler gewohnt, wird fleißiges Sammeln von »tut-gut«-Kronkorken ebenfalls mit vielen tollen Prämien belohnt. Damit bietet Stauder nicht nur eine Erweiterung des Sammelspaßes, sondern fördert in Zusammenarbeit mit Jugendabteilungen von Sportvereinen, die für Sportler wichtige Ernährung. Der alkoholfreie Malztrunk ist mit seiner Reichhaltigkeit an Vitaminen und Mineral-

In der Stadt unterwegs mit … 7 Tram-Linien 3 U-Bahn-Linien 46 Omnibus-Linien NachtNetz ab 23.00 Uhr

18 NachtExpress-Linien 20 TaxiBus-Linien an 1.600 Haltestellen

Essener Vereine mit Markenware zu unschlagbar günstigen Preisen ausstatten. »Mit Sport Duwe habe ich den perfekten Partner gefunden. Zusammen haben wir nicht nur die Möglichkeit Sportartikel zu Top Konditionen anzubieten sondern auch langfristig in NRW zu expandieren«, erklärt Issam Said. Es gibt also eine Menge zu tun. Deswegen wurde auch bewusst auf eine Eröffnungsfeier verzichtet, erst im Sommer findet eine große Einweihungsparty statt – dann aber richtig! Bis dahin werden sich die guten Preise wohl schon rumgesprochen haben. Wer es aber gerne noch günstiger hat, sollte sich die tollen Eröffnungsangebote nicht entgehen lassen. Bis zum 28. Februar gibt es unter anderem satte 35% auf alle Fußballschuhe! Sport Duwe, Altendorfer Straße 241 45143 Essen, essen@sportduwe.de stoffen ohne chemische und künstliche Zusatzstoffe eine gute Alternative zu den oftmals stark zuckerhaltigen Softdrinks und damit ein optimales Sportgetränk. »tut-gut ist eine natürliche Energiequelle für alle, die körperlich und geistig viel leisten müssen. Aufgrund der hohen Qualität bin ich davon überzeugt, dass auch die neue Sonderaktion ein großer Erfolg wird«, so Verkaufsleiter Frank Isert. Alle Kronkorken der »tut-gut« 0,5l und 0,33l Mehrweg-Flaschen, die auf der Innenseite das »tut-gut«-Logo tragen, können gesammelt und in der Stauder Boutique eingelöst werden. Da alle Stauder und »tut-gut«-Kronkoren wechselseitig gültig sind, laden die viele tollen Prämien jetzt nicht nur Papa zum sammeln ein.


Aktuell / Auf Asche 9

Schiris gewinnen Hallenmasters Die Essener Schiedsrichter aus dem Kreis 12 haben erneut das traditionelle Hallenmasters der Schiedsrichtervereinigungen des Verbandes Niederrhein gewonnen – bereits zum fünften Mal seit 1989.

Alte Schmiede – neue Trikots

Ein Name im Amateurfußball

Seit Jahren ist die »Alte Schmiede« ein beliebter Treff nach Heimspielen der Bredeneyer Fortuna. Kein Wunder, denn die Gäststätte liegt nur einen Steinwurf vom Sportplatz an der Meisenburg entfernt.

Als »Ralf Kowalewski« hat sich der langjährige Zeitungsredakteur und 0K43-Moderator im Amateurfußball einen Namen gemacht. Jetzt sollte man sich umstellen!

Nun zeigten sich Schmiede-Wirt Hans Borgsmüller (rechts) und Stefan Winkler großzügig und sponserten neue Trikots. Der 1. Vorsitzende Bernd Burchhardt (links) nahm die Spende entgegen und versprach zahlreiche Heimsiege.

Ab sofort muss man sich den Namen »Ralf Bienko« merken, denn Ralf hat geheiratet! Vor wenigen Wochen, an seinem 48.Geburtstag, nahm er seine langjährige Lebensgefährtin Margarete Bienko in Ostfriesland zur Frau. Die Auf Asche-Redaktion wünscht alles Gute!

Das alljährliche Turnier wurde diesmal in Mönchengladbach ausgetragen. Wie im Vorjahr hieß die Paarung des Endspiels Moers (Kreis 7) gegen Essen Süd-Ost (Kreis 12). Doch anders als 2008 hatten die Essener, angeführt von ihrem Kapitän, dem Bundesligaschiedsrichter Christian Bandurski, diesmal die Nase vorn und gewannen mit 4:2. Gejubelt werden konnte jedoch gleich dreifach: Neben dem Turniersieg wurde Ilias Elouriachi zum besten Spieler gewählt und Andrè Sollenböhmer holte sich den Pokal des besten Torschützen.

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10 Auf Asche / Interview

Balkon - Blick aufs Flutlicht Sascha Mölders ist das perfekte Vorbild für jeden jungen Amateurfußballer, der den Traum Profi zu werden noch nicht aufgegeben hat. Noch als A-Jugendlicher erzielte er für den damaligen Bezirksligisten Wacker Bergeborbeck 34 Saisontore und wechselte über den ETB zum MSV Duisburg, wo er es in der vergangenen Saison zu elf Bundesligaeinsätzen brachte. Zu Beginn der Saison zog es den 23-jährigen, trotz diverser Zweitliga-Angebote, zu seiner Jugendliebe Rot-Weiss Essen. Wir trafen den Torjäger am Rande der Essener Hallen-Stadtmeisterschaft. Sascha, wenn man dich hier in der Halle »Am Hallo« so beobachtet, fällt auf, dass du viele Leute freundschaftlich begrüßt. Du scheinst noch immer viel Kontakt zum Amateurfußball zu haben! Ja, das stimmt! Ich habe heute gemerkt, dass ich in fast allen Vereinen Spieler kenne. Bei Wacker Bergeborbeck kenne ich fast die gesamte Mannschaft und auch beim Vogelheimer SV, meinem Heimatverein, habe ich selbst noch mit vielen Spielern zusammen gespielt. Montags morgens geht mein erster Blick auch noch immer in die Zeitung oder ins Internet, um zu gucken was in den unteren Ligen so passiert. Außerdem stehe ich noch immer sonntags mit meiner Frau am Sportplatz und gucke Kreisligaspiele, momentan häufig in Duisburg-Walsum, weil da einige Kumpels von mir kicken. Das ist für mich ja

keine unbekannte Welt. Meine Frau trainiert auch eine Jugendmannschaft, wenn ich Zeit habe stelle ich mich gerne zu ihr auf die Asche.

Du hast es innerhalb von nur drei Jahren aus der Bezirksliga in die Bundesliga geschafft. Wie kam es, dass du nicht früher entdeckt wurdest? Ich habe ja in der Jugend schon beim ETB gespielt und hatte auch eigentlich immer den Traum Profi zu werden. In der A-Jugend kam allerdings eine Phase in der mir etwas die Motivation fehlte. Ich entschloss mich zu Wacker Bergeborbeck zu wechseln, wo viele meiner Freunde spielten. Ich hab dann dort in einer Bezirksliga-Saison 34 Tore erzielt und wollte es dann doch nochmal wissen. Ich hatte früh in


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12 Auf Asche / Interview

» Wenn Thomas Strunz schon vor fünf Jahren hier gewesen wäre, würde RWE nicht so weit unten stehen « der Jugend auch schon Angebote von RWE, aber ich wollte damals nicht bei einem großen Verein spielen, sondern lieber weiter mit meinen Jungs kicken. Das kann ich so auch jedem jungen Spieler weiterempfehlen. Bei großen Vereinen weht schon in der Jugend ein ganz anderer Wind, vor allem habe ich miterlebt wie verrückt Eltern sein können, die ihre Kinder unter großen Druck setzen. Das Umfeld ist immer sehr wichtig und ich bin der Meinung, dass man es immer schaffen kann, wenn man Talent hat.

Du bist in Vogelheim groß geworden und in deinen frühen Jahren auch oft als Fan zu RWE gegangen. Nur so kann man sich den Wechsel von der 1. in die 4. Liga erklären, oder? Ich bin fünf Minuten von der Hafenstraße entfernt aufgewachsen, meine Eltern wohnen noch immer dort. Von unserem Balkon kann man das Flutlicht sehn. Für mich war klar, dass ich den MSV verlassen würde, aber ich wollte eigentlich nicht in die 4. Liga, normalerweise nichtmals in die 3. Liga und hatte zusätzlich ja auch diverse ZweitligaAngebote. Aber nachdem Rot-Weiss in der letzten Saison am vorletzten Spieltag in Magdeburg gewonnen hatte und es so aussah als könnte man die Klasse halten, habe ich zu Thomas Strunz gesagt: »Ok, mach den Vertrag fertig!« Leider ist RWE dann doch noch abgestiegen, aber Thomas Strunz hat nicht nachgelassen und mich immer wieder angerufen und konnte mich letztendlich überzeugen.

Was macht denn für dich die Besonderheit aus an der Hafenstraße zu spielen? Ich bin ein sehr heimatverbundener Mensch und fühle mich hier sehr wohl. Außerdem ist es für mich ein tolles Gefühl zu wissen, dass bei den Heimspielen fast meine gesamte Verwandtschaft im Stadion ist. Dazu kommt natürlich, dass die Fans großartig sind und auch nach Misserfolgen immer zum Verein stehen. Ich hab als Fan ja auch bittere Momente mit RWE erlebt, zum Beispiel war ich damals beim verpassten Zweitliga-Aufstieg in Münster mit im Stadion. Es ist schon beeindruckend, dass selbst in der vierten Liga noch so viele

Fans ins Stadion kommen. Und wenn die dann mein Nr. 9-Lied singen ist das natürlich ein besonders schönes Gefühl. Die Mannschaft braucht die Unterstützung der Fans in der Rückrunde mehr denn je.

Thomas Strunz hat vor der Saison das Ziel verkündet, in fünf Jahren wieder in der 2. Liga zu spielen. Wo siehst du dich in fünf Jahren? Grundsätzlich möchte ich nicht fünf Jahre warten, um in der 2. Liga zu spielen. Aber es wäre natürlich ein Traum, wenn ich in fünf Jahren, am besten noch in einem neuen Stadion, mit RWE Zweitliga-Fußball spielen könnte. Hier stimmt mittlerweile das Konzept. Man braucht das gar nicht schön zu reden, in den letzten Jahren haben einfach zu viele Söldner hier gespielt. Aber davon ist man jetzt zum Glück weg und hat, zum Beispiel mit Markus Kurth oder den LorenzBrüdern, nur die Spieler gehalten, die sich mit dem Verein identifizieren. Dazu kommen junge Spieler mit Perspektive. Ich bin fest davon überzeugt, dass RWE nicht so weit unten stehen würde, wenn Thomas Strunz schon vor fünf Jahren hier gearbeitet hätte. Er passt einfach optimal zu Rot-Weiss, weil er ein Typ von hier ist, der menschlich auch perfekt hierher passt. Man kann sich garnicht vorstellen, dass der mal bei Bayern war.

Ist es für dich überhaupt denkbar bei RWE zu bleiben, wenn der Aufstieg verpasst werden sollte? Gerade weil bekanntlich in den oberen Ligen auch höhere Gehälter gezahlt werden. Ich stehe momentan in Verhandlungen mit dem Verein. Das wird sich in nächster Zeit entscheiden, aber ich gehe davon aus, dass ich auch in der nächsten Saison für Rot-Weiss spiele (Anm. d. Red.: Wenige Tage später verlängerte er seinen Vertrag ligaunabhängig bis 2011). Ich habe momentan einfach richtig Spaß am Fußball. Außerdem ist Geld nicht alles. Natürlich muss man seine Familie ernähren, aber ich bin der Meinung, dass man nur da gut Fußball spielt, wo man sich auch wohlfühlt. Ich freue mich momentan jeden Tag aufs Training. Das war in Duisburg am Ende leider nicht mehr so.


Interview / Auf Asche 13

» Im entscheidenden Spiel hat Rudi Bommer zu mir gesagt: Du schiesst Rot-Weiss heute aus der 2. Liga! « Du sprichst deine Zeit in Duisburg an. Ist es nicht unheimlich frustrierend, nachdem du in der letzten Saison in den großen Arenen der Bundesligen aufgelaufen bist, jetzt wieder in Lotte oder Kleve zu spielen? Diese Arenen sind natürlich der Traum eines jeden Fußballers. Aber so abgehoben bin ich nicht, dass mich das frustrieren würde, ich kenne ja auch die kleinen Stadien. Bitter ist es nur dann, wenn man in einem solchen Pissstadion spielt und dann nicht mal gewinnt. Aber natürlich waren die Einsätze in der Bundesliga großartige Erlebnisse für mich. Zum Beispiel habe ich in Hamburg und in der Arena auf Schalke gespielt. Oder im Heimspiel gegen den BVB habe ich den Ball mit der Hacke über Christian Wörns gelegt und dann volley abgezogen. Der Ziegler hat an dem Tag nicht einen Ball festgehalten, aber den holt er noch raus! Das waren schon schöne Erfahrungen. Eine Saison zuvor hatte mich Rudi Bommer am letzten Spieltag zum ersten Mal in den Kader der ersten Mannschaft berufen, als das Spiel gegen RWE anstand. Er hat mir damals gesagt, wenn es nach 70 Minuten noch 0:0 steht, würde er mich einwechseln, damit ich Rot-Weiss in die 3. Liga

und den MSV in die Bundesliga schießen würde. Das Spiel war dann aber doch früher entschieden und ich habe nicht gespielt. Ich wär nur sehr ungern am Abstieg von Rot-Weiss schuld gewesen, daher war ich froh nicht eingewechselt worden zu sein.

Für dich persönlich ist die Hinrunde mit 20 Toren optimal verlaufen. Allerdings steht die Mannschaft mit elf Punkten Rückstand nur auf Platz drei. Glaubst du, dass der Aufstieg tatsächlich noch möglich ist? Auf jeden Fall glaub ich noch an den Aufstieg! Wir haben hier eine sehr gute Mannschaft und ich gehe fest davon aus, dass die Neuzugänge uns enorm verstärken werden. Ich sehe auch Dortmund eher als Konkurrenten um den Aufstieg an als Kaiserslautern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die nochmal so eine gute Halbserie spielen. Außerdem müssen die erst mal gegen Münster gewinnen und kommen dann schon zur Hafenstraße. Danach kann schon alles ganz anders aussehen!

Sebastian Paas


14 Auf Asche / Headline


In eigener Sache / Auf Asche 15

ideen

für essener kinder

vs.

Der Förderturm – Ideen für Essener Kinder e.V. unterstützt und fördert Essener Kinder und Jugendliche mit sozial schwachem Hintergrund. Helfen auch Sie durch Ihre Spende oder Mitgliedschaft, unseren Kindern in Essen eine bessere Zukunftsperspektive zu geben.

??????? ????????????????????? Auf Asche Top-Elf der Saison vs. Rot-Weiss Essen Im Sommer findet in Essen ein Benefizspiel statt, dass es in der Form noch nicht gegeben hat: Die » Auf Asche TopElf der Saison 08/09 « tritt gegen Rot-Weiss Essen an ! Zu Beginn der Saisonvorbereitung im kommenden Sommer veranstaltet das Auf Asche-Magazin ein ganz besonderes Spiel für die Essener Amateurfußballer. Die besten Spieler der laufenden Saison, die in einer großen Online-Abstimmung ermittelt werden, bestreiten eine Partie gegen die Stars von Rot-Weiss Essen! Ab sofort kann man im Internet unter www.auf-asche.de an der Wahl für die »Top-Elf« teilnehmen. Gesucht werden die 17 besten Spieler der laufenden Saison, sowie der »Trainer der Saison«, der die Jungs an der Linie betreut! In der ersten Wahlphase können Spieler vorgeschlagen werden, die sich in der laufenden Saison durch gute Leistungen empfohlen haben. Zum Ende der Saison werden dann in einer Online-Abstimmung die Sieger ermittelt, die sich im Sommer gegen Mölders und Co. beweisen dürfen! Bei diesem Spiel, dass auf eine Idee von Thomas Strunz, Geschäftsführer Sport bei

Rot-Weiss Essen und der Auf Asche-Redaktion zurück zu führen ist, soll natürlich der Spaß im Vordergrund stehen. Thomas Strunz: »Die meisten Amateurfußballer stehen in ihrer Laufbahn leider viel zu selten im Rampenlicht. Ich finde die Idee klasse, dass die besten Spieler der Saison nun mit einem Spiel vor großer Kulisse belohnt werden. Dass sämtliche Einnahmen gespendet werden, macht die Veranstaltung umso schöner!« Der gesamte Erlös der Veranstaltung kommt mit dem »Förderturm - Ideen für Essener Kinder« einem guten Zweck zu Gute. Der Förderturm engagiert sich seit Jahren mit zahlreichen Projekten für benachteiligte Essener Kinder. Gespielt wird übrigens auf einem gepflegten Rasenplatz, nicht auf der Asche. Auf welcher Essener Sportanlage das Spiel jedoch stattfinden wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Jetzt mitmachen unter: www.auf-asche.de

Förderturm „Ideen für Essener Kinder“ e.V. Fon: 0 20 54 - 95 54 30 Internet: www.foerderturm.de Spendenkonto: National Bank Essen Kontonummer: 41 48 541 Bankleitzahl: 360 200 30


16 Auf Asche / Neben dem Platz

Mal » Danke « sagen Sicher, der Vereinspräsident schießt keine Tore. Beim Platzwart ist auch nicht zu erwarten, dass er mit Hackentricks begeistert. Aber dafür gibt es ja die Spieler, die Mannschaft. Doch wer steht hinter dieser Mannschaft? Wer müht sich ab, opfert seine Freizeit, damit »die Jungs« kicken können? Dazu ein Gedankenexperiment. Stellt euch mal folgende Frage: Was würde passieren, wenn euer Verein ohne die vielen Trainer und Betreuer, den Vorstand, den Platzwart oder zum Beispiel ohne die Organisatoren des tollen Sommerfestes auskommen müsste? Nix! Die Spiele würden einfach ausfallen, ihr kämt nicht mal in die Kabinen rein. Euer Klub könnte ohne die vielen helfenden Hände im Hintergrund schlicht und einfach nicht existieren! Es gibt so viele Ehrenamtliche, die den Fußballern die Ausübung der schönsten Nebensache der Welt überhaupt erst ermöglichen. Denkt mal darüber nach. Wann habt ihr den Ehrenamtlichen in eurem Verein zuletzt »Danke« gesagt? Lange her, was? Der Deutsche Fußball-Bund sagt nicht

Die DFB-Aktion Ehrenamt Die DFB-Aktion »Ehrenamt« ist ein Netz von Verbands- und Kreis-Ehrenamtsbeauftragten, dass es bereits seit 1997 gibt und nun auch immer mehr Vereins-Ehrenamtsbeauftragte mit einbezieht. Im Kreis Essen Süd-Ost ist Werner Ahrens als Bindeglied zwischen Verband und Verein einer der etwa 360 Ehrenamtsbeauftragten der Fußballkreise (KEAB) in Deutschland. Er bietet regelmäßig Schulungen an, organisiert Dankeschön-Tage für besonders engagierte Vereinsmitarbeiter, führt Ehrungen durch und hilft mit, den Wettbewerb um den »DFBEhrenamtspreis« zu organisieren. Besonders gern übernimmt Ahrens das Amt, verdiente Ehrenamtliche mit zu attraktiven Fußballspielen zu nehmen. So hatte der Frauenbundesligist SG Schönebeck aus Anlass der Aktion »Danke an das Ehrenamt« zwei verdiente »Ehrenamtler« nebst ihren Frauen eingeladen. Die beiden Ehrenamtlichen Harald Titt (Sportfreunde 07) und Holger Prang (SC Werden - Heidhausen), die beide schon lange in ihren Vereinen für den Bereich Mädchen- und Frauenfußball

nur »Danke«, er geht noch weiter: »Wer hilft eigentlich den Helfern?« Der DFB hat seine Antwort gefunden: »Diese Aufgabe übernimmt der Ehrenamtsbeauftragte, indem er als Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der freiwilligen Helfer im Verein dient, ihnen beratend zur Seite steht, sie fördert und über wichtige Neuigkeiten informiert.« Dabei verfolgt der DFB mit seinen Bemühungen um die ehrenamtlichen Helfer eine Philosophie: Ehrenamtliches Engagement soll keine »Selbstaufopferung« darstellen, sondern einen großen Nutzen für die Persönlichkeitsentwicklung der ehrenamtlich Tätigen bringen und Sinn stiften. So können die Ehrenamtlichen erleben, dass durch ihr Handeln etwas bewegt wird und sie finden eine interessante Abwechslung vom Alltag. Man lernt neue Menschen kennen, arbeitet im Team und profitiert von Weiterbildungen. Unter dem Motto: »Mitarbeiter gewinnen! Mitarbeiter fördern! Mitarbeiter binden!« geben die Verbände viele nützliche Tipps, um den Fortbestand der ehrenamtlichen Arbeit zu sichern. Schulungen, Arbeitsmaterialien, Referate – die Hilfen sind umfassend.

tätig sind, freuten sich sehr über diese Einladung und die VIP-Karten. Vier weitere Sportkameraden waren Besucher des Regionalligaspiels Rot-Weiss Essen gegen Mainz 05 II. Über den Sieg der Heimmannschaft freuten sich Rainer Goerke (DJK Winfried Kray), Stefan Lehmann (SV Kray 04), Markus Niemann (SC Steele 03/20) und Fritz Schievelbusch (TC Freisenbruch). Die Bekanntgabe des Gewinners des Ehrenamtspreises 2008 war für die zu Ehrenden verbunden mit einer Besichtigung der Stauder-Brauerei mit anschließendem geselligem Beisammensein. Anlässlich eines kleinen Empfangs sprachen Kreisvorsitzender Werner Ozdoba, Werner Ahrens und viele Kreisvorstandsmitglieder den Mitarbeitern der Vereine ihren Dank aus. Die drei Damen Birgit Aufdermauer (Blau-Gelb Überruhr), Ute Hupe (Preußen Eiberg) und Helma Mertens (SV Leithe) sowie Ewald Brüggemann (DJK Franz-Sales Haus), Werner Köster (TuS Steele Rott), Walter Lukas (Teutonia Überruhr), Dr. Andreas Rödder (ESG 99/06), Theo Schlüter (SF Niederwenigern) und Karl Heinz Wachowitz (SV Kray 04) genossen sichtlich

Im Rahmen der »Aktion Ehrenamt« wird einmal im Jahr in jedem Fußballkreis der »DFB-Ehrenamtspreis«verliehen.Vereine können ihrer Meinung nach lobenswerte Helfer melden, aus denen nach bestimmten Kriterien die Gewinner ausgesucht werden. Für jeweils zwei Jahre gibt es Schwerpunkte, 2005/2006 war es der Mädchenfußball, in den Jahren 2007 und 2008 der Themenbereich »Fußball und Schule«. Die einhundert Besten der bundesweit gemeldeten Vereinshelfer werden dann für ein Jahr in den exklusiven »DFBKlub der 100« aufgenommen. Die Sieger des DFB-Ehrenamtspreis 2007 erhielten zum Beispiel eine Einladung mit Lebenspartnern zum Länderspiel Deutschland gegen Russland in Dortmund mit Betreuung durch die Ehrenamtsbeauftragten. Schön, dass der DFB diese Plattform gefunden hat, den Ehrenamtlichen etwas für ihre unermüdliche Arbeit zurück zu geben. Und ein schlichtes »Dankeschön« von euch Fußballern an eure »stillen Helfer im Hintergrund« würde ebenfalls wahre Wunder vollbringen. Wetten?

Daniel Henscke

die Führung durch das traditionsreiche Brauhaus, die interessanten technischen Details im Museum und sagten natürlich auch dem abschließenden Imbiss zu. Für ihre langjährige und verdienstvolle Tätigkeiten für den Fußballsport wurden DFB-Uhren sowie Urkunden des DFB überreicht. Gleichzeitig beglückwünschte der Kreisvorstand den Sieger des DFB-Ehrenamtspreises 2008, Theo Schlüter, zu seinem Erfolg und wünschten ihm noch viel Freude bei den anstehenden Events. Die Geehrten und ihre Begleitpersonen verbrachten dank der Bewirtung durch die Stauder-Brauerei ein paar schöne Stunden im so genannten »Lagerkeller«. Werner Ahrens bedankte sich nochmals ausdrücklich für die Unterstützung durch die Brauerei.

Daniel Henschke

Das Foto zeigt von links nach rechts: Werner Ozdoba, Karl-Heinz Wachowitz, Werner Köster, Werner Ahrens, Ute Hupe, TheoSchlüter,WalterLukas,BirgitAufdermauer, Dr. Andreas Rödder, Helma Mertens, Ewald Brüggemann. Foto: N. Kluge


Neben dem Platz / Auf Asche 17

Nennt uns eure Ehrenamtler! Gibt es in eurem Verein auch jemanden, der sich in besonderer Art und Weise für die Belange in eurem Klub eingesetzt hat? Jemand, dem man auch einfach mal »Danke« sagen sollte? Wir tun das und berichten ab sofort in jeder Ausgabe über besonders engagierte Ehrenamtler. Den Anfang macht Ehrenamtspreisträger Theo Schlüter auf Seite 16. Habt Ihr auch jemanden im Verein, der es genauso verdient hätte in der Öffentlichkeit zu stehen? Dann schickt uns einfach eine Email an redaktion@auf-asche.de!

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Das Service-Center Helmut Staudinger ist stolzer Partner von: SC Phönix Essen FC Kray HSG Am Hallo

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18 Auf Asche / Neben dem Platz

Wir wurden für verrückt erklärt! DFB-Ehrenamtsträger Theo Schlüter gehört zu den acht Unentwegten, die im Frühjahr 2006 die Ärmel aufkrempelten, um ihrem Verein Sporfreunde Niederwenigern auf seinem »Glückauf«-Sportplatz ein Kunstrasenfeld zu ermöglichen. Heute muss er immer noch schmunzeln: »Anfangs haben uns alle für verrückt erklärt! Doch wir haben vieles auf die Beine gestellt und nach den ersten Erfolgen wurde die Sache von immer mehr Leuten mit Begeisterung mitgetragen!« Als Spieler der Alten Herren hatte er wie viele seiner Mitstreiter die Nase voll von Schürfwunden durch den Aschenplatz. So gründete man im Frühjahr 2006 mit großem Optimismus den »Förderverein Kunstrasen Niederwenigern« und Schlüter wurde zum Vorsitzenden gewählt. Ziel war es, in rund fünf Jahren die dafür nötigen Mittel zusammen zu bekommen. Aufgrund eines geplanten Neubaugebietes sollte ein Abwasserkanal quer durch den Sportplatz verlegt werden. Wegen den Bauarbeiten war durch die Stadt eine anschließende Erneuerung des Aschenplatz vorgesehen. Doch das Team um Schlüter gelang ein richtungsweisender Coup: Statt für die Erneuerung wurden die veranschlagten Mittel von der Stadt für das neue Kunstrasenfeld zur Verfügung gestellt. Ab dem Herbst startete der Förderverein unter dem Motto »Bring mich zum Rasen!« zahlreiche Aktionen, um Spenden zu sammeln. Was im »Dorf« Niederwenigern so alles auf die Beine gestellt wurde, verdient schon höchste Anerkennung: Ein Kunstrasen-Spendenlauf und der »Dorfcup«, das große Scheunenfest oder die Torwand auf der Kirmes, der Sportlerball, die zünftig in Dirndl und Lederhose begangenen Oktoberfeste und vieles mehr. Es gab auch kleinere, sowohl von der Geschäftswelt, als auch von Privatleuten durchgeführte Initiativen. Die Erlöse spülten weiteres Geld in die Kasse. Als dann zusammen mit dem Zuschuss der Stadt der benötigte Spendenstand erreicht wurde, konnten konkrete Verhandlungen aufgenommen werden. Besichtigungen von Sportplätzen und Kunstrasenherstellern,detaillierteAbklärung der Finanzierung, Verhandlungen mit Sportstättenbauern, Besprechungen über Besprechungen waren schon eine große Herausforderung für Schlüter und seine Mitstreiter. Doch all diese Mühen waren vergessen als im September der erste Spatenstich erfolgen konnte und

die allgemeine Vorfreude die Gedanken an die vielen investierten Stunden wegzaubern konnte. Die neue Anlage soll aber nicht nur »elitär« den Vereins-Fußballern zur Verfügung stehen. Das »Glückauf«-Feld ist für alle da, denn durch den Verkauf eines Geländes ging in Niederwenigern auch noch der letzte Bolzplatz verloren. Neben dem Großfeld entsteht für zusätzliche 40.000 Euro eine attraktive Möglichkeit, damit die Kinder auch weiterhin kicken können! Natürlich gab es, wie nicht anders zu erwarten, im Verlauf der Bauarbeiten massive Verzögerungen, so dass sich die platzlose Zeit für die Sportfreunde immer wieder verlängerte. Über ein Jahr wurde auf zahllosen Ausweichplätzen trainiert und gespielt. Hier war man oft auf den guten Willen fremder Platzwarte angewiesen, die aber ein Herz für die Fußballer zeigten und den Sportfreunden gerne eine vorübergehende Heimat boten. Und wenn der Rasen endlich fertig ist, haben die Mannschaften fast nur Heimspiele, denn oft wurde mit kooperativen Gegnern das Heimrecht getauscht. Die offizielle Eröffnung erfolgt im Frühjahr 2009, hier wollen die Sportfreunde die Einweihung mit einem rauschenden Fest feiern. Für das Eröffnungsmatch ist

ein attraktiver Gegner der ersten Mannschaft vorgesehen, nachher folgt laut Schlüter »eine richtig fette Party!« Damit aber nicht genug, erst wird im Juli die Hattinger Stadtmeisterschaft auf der Anlage ausgetragen, im August steht dann mit »85 Jahre Sportfreunde Niederwenigern« das nächste Highlight auf dem Programm. Theo Schlüter ist begeistert: »Das ist schon eine Riesensache, die wir da gemeinsam geschafft haben!« Den DFB-Ehrenamtspreis hat er stellvertretend für den Verein entgegen genommen, nun wurde Schlüter sogar in den exklusiven »Klub der 100« aufgenommen, ihn erwartet neben einer offiziellen Feierstunde auch der Besuch eines A-Länderspiels: »So ein wenig Schulterklopfen tut ja auch mal gut.« Überhaupt will Schlüter sich an den Deutschen Fußballbund wenden: »Vielleicht kann der DFB uns über die letzten Hürden helfen!« Die Arbeit ist nämlich noch nicht beendet, da von insgesamt 400.000 Euro noch ein »kleiner Restbetrag« von ca. 70.000 Euro zu finanzieren ist. Für die Summe stehen die Mitglieder des Fördervereins persönlich gerade. So werden sich die »Unermüdlichen« um Theo Schlüter erst dann zufrieden geben, wenn auch der letzte Rasenhalm bezahlt ist! Daniel Henscke

Weg mit der Asche: Ehrenamtspreisträger Theo Schlüter macht den ersten Spatenstich.


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20 Auf Asche / Neben dem Platz

Zukunft vorraus. Kein Wunder, mit einem Altersdurschnitt von rund 15 Jahren hat Uganda das jüngste Volk der Welt! Ebenfalls die Zukunft gehört dem »FC Soroti Central« aus der Teso-Region, der sich mit viel Elan bis in die erste Division des Landes hoch gekämpft. Innerhalb ihrer Liga landeten die Kicker auf dem dritten Platz, nun dürfen sie sogar in der Zonal League (Regionalliga) antreten. Durch ihr Auftreten und ihre Erfolge genießt das Team in der Region eine Art HeldenStatus. Bis zu diesem Zeitpunkt haben allerdings einige der Spieler noch barfuss gespielt, geschweige denn etwas getragen, was einem einheitlichen Mannschaftsdress nahe kommen würde. Nun wurden sie mit blau-roten Shirts ausgerüstet, die der FC Soroti sofort als offizielle

Spielkleidung deklarierte. Wem die Fußballausrüstung bekannt vorkommt: Der SC Werden-Heidhausen hat dem FC Soroti diesen Trikotsatz zukommen lassen. Die Volkswälder haben natürlich nicht irgendwas nach Uganda geschickt, sondern die Originaltrikots, in denen der Aufstieg in die Bezirksliga geschafft wurde! Auf Anfrage der DAFF hat das Auf AscheMagazin den Kontakt zu den Heidhausenern hergestellt, die spontan mit einem Trikotkoffer in der Redaktion aufwarteten. Weitere Spenden sind herzlich willkommen. Ein Satz alter Satz Trikots oder ein paar gebrauchte Schuhe lassen sich doch in jedem Verein finden! Auf Asche sammelt ab sofort Materialspenden für Uganda. Kontakt unter 0201/ 3203940 oder redaktion@auf-asche.de.

Es ist das beherrschende Thema in den Medien: Die Finanzkrise. So genannte Experten überbieten sich fast stündlich mit immer düsteren Zukunftsprognosen. Wie düster es letztendlich wird ist nicht abzuschätzen. Sicher ist allerdings, dass die Finanzkrise vor allem den Mittelstand und damit den größten Förderer des Amateursports trifft.

vorgehaltener Hand sogar unterstellt, die Finanzkrise als Ausrede zu nutzen um sich aus der Verantwortung zu stehlen. Gegen den Trend handelt da die Privatbraurei Stauder, einer der wichtigsten Förderer des Amateursports in Essen. »Natürlich sind wir von der Krise nicht ausgeschlossen. Doch wir werden unser Engagement im Amateursport auf keinen Fall verringern.«, stellt Stauder-Verkaufsleiter Frank Isert (Foto) klar, dass die Vereine auch in Zukunft auf die Unterstützung der Brauerei zählen können.

des Jugendturniers oder besorgen einen neuen Satz Trikots«, erklärt Isert um noch einmal zu verdeutlichen, dass man trotz schlechter Wirtschaftslage nicht daran denkt, irgendetwas zu verändern, »Wir haben immer gesagt, dass wir uns als Partner des Sports verstehen. Und das bedeutet nicht, dass wir den Vereinen nur in guten Zeiten, sondern vor allem auch in schlechten Zeiten zur Seite stehen.«

So manchen Vereinsfunktionär plagen in diesen Tagen schlaflose Nächte. Meldungen über Vereine, die durch den Rückzug wichtiger Sponsoren vor einer ungewissen Zukunft stehen, häufen sich. Gerade kleinere Firmen müssen oftmals ihr Engagement aufgeben um Kosten zu sparen. Nicht wenigen wird hinter

Das Essener Traditionsunternehmen ist seit über 20 Jahren im Amateursport aktiv und hat sich in dieser Zeit einen Namen als als wertvoller Partner der Vereine gemacht. »Wir unterstützen den Sport wo wir können. Das muss nicht immer in Form von Sponsoring sein. Wir helfen auch gerne mal bei der Planung

Trikots für Uganda Das Leben in Uganda war in den zurückliegenden Jahrzehnte vor allem von Kriegen, Überschwemmungen und Dürreperioden geprägt. Erst langsam kommt es wieder zur Normalität. Seit einiger Zeit baut die Deutsch-Afrikanische Fußball-Förderinitiative (DAFF) dort eine Fußballliga als Maßnahme zur sozialen Reintegration und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auf. Während bereits zahlreiche Spielfelder entstanden sind, mangelt es vor allem an Trikots, Fußballschuhe und Bällen. Hier ist man vor allem auf Spenden angewiesen. Dem fußballverrückten Uganda sagen viele eine große fußballerische

Gute Zeiten – Schlechte Zeiten


Neben dem Platz / Auf Asche 21

Der Unwissenheit den Kampf angesagt Selbst in den besten Vereinen soll es vorkommen, dass die Verantwortlichen hin und wieder mit kniffligen Situationen konfrontiert werden. Meistens hört man dann Aussagen wie » Das haben wir immer schon so gemacht! « Genau hier setzt die Ausbildung zur » Vereinsmanager C - Lizenz « an. Der diesjährige Lehrgang fand wie immer in der Sportschule Wedau statt, wo sich zwanzig Vereinsfunktionäre auf den Weg machten, um Wissenslücken in der Vereinsarbeit den Kampf anzusagen. Von den Essener Vereinen nahmen Oliver Guß (FC Kray), Detlef Schliffke (Vogelheimer SV), Patrick Siebert und Ralf Bienko (beide SC Phönix) teil. In 120 Unterrichtseinheiten wurden den wissbegierigen Teilnehmern ausführlich Grundlagen der Spiel-, Rechts- und Verfahrensordnung vermittelt. Sie verfügen nun über ein breites Wissen im Umgang mit Schiedsrichtern, Staffelleitern und der Kreisspruchkammer. Besonders der informelle Austausch unter den Teilnehmern spielte hier eine große Rolle. So wurden die einzelnen Themen immer

wieder von lebhaften Diskussionen unter dem Motto »Wie habt ihr das bisher geregelt?« getragen. Darüber hinaus wurden mit dem Steuerrecht oder dem Thema »Haftung des eingetragenen Vorstandes« Probleme angesprochen, die in der täglichen Vereinsarbeit gewaltig unterschätzt werden. Detlef Schliffke,

Geschäftsführer des Vogelheimer SV ist zufrieden: »Meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt.« Ähnlich äusserte sich auch Patrick Siebert, Sportlicher Leiter beim SC Phönix: »Der Lehrstoff war so gut aufbereitet, dass es für alle Teilnehmer einfach war auch schwierige Themen sofort zu verstehen.« Ralf Bienko


22 Auf Asche / Neben dem Platz

» Ich will nie weg von hier « Er ist die »Mutter der Porzellankiste« seines Vereins. Sonntags als Erster auf dem Platz. Von den anderen hat der ein oder andere verschlafen oder das Auto ist kaputt. Für die muss dann noch schnell ein Abholer gefunden werden. Kurz vor dem Anpfiff. Hier ist noch etwas zu regeln, da zu organisieren. Oft genug schlüpft er als Spielertrainer erst in letzter Minute ins Trikot. Ein Typ wie viele im Amateurfußball. Leute, die ihre Freizeit opfern für ihren Verein. Einer, der sich den A.. aufreißt. Sein Name ist Turgay, Turgay Güzel. Er ist Türke. Die Anfrage vom Verlag kam zu einem Zeitpunkt, als ich noch an einem frischen Erlebnis der Sorte »rotziger Türkenbengel macht einen blöd an« knabberte. Es gibt Tage, da ist es mühselig die Beherrschung zu bewahren. Und eine Ausnahme sind solche Erlebnisse auch nicht unbedingt, wenn man nicht gerade in abgeschotteten Gesellschaftskreisen verkehrt oder einen Dienstwagen statt öffentlicher Verkehrsmittel benutzt. Andererseits gab es in meiner Schulklasse einen, der hieß Ekrem. Und der war jemand, der sich unseren Respekt verdient hatte. Also habe ich Turgay an einem verregneten Freitagabend zum Interview getroffen. Sein Verein ist der SV Türkiyemspor Bochum. Aha, da haben wir es also wieder. Fußballvereine heißen SG Altenessen, VfL Riemke oder wie auch immer. Aber Türkiyemspor? Der Verein einer Randgruppe, die unter sich bleiben will? Im Grunde läuft´s da aber so wie überall woanders auch, erzählt Turgay. Man kennt Freunde, die selbst im Verein sind, wird gefragt, spielt mit, und wenn’s Spaß macht tritt man dann in den Verein ein. Türkiyemspor hat auch etliche Mitglieder anderer Nationalitäten, auch deutsche. Turgay selbst hat vorher auch in anderen Vereinen gespielt. Fußball hat ihm einmal sehr geholfen. Als kleiner Junge saß er in seiner Klasse und konnte kaum etwas verstehen. Von den Eltern deutsch zu lernen wäre ein

Wunder gewesen. Für Ältere ist das ja eh nix, auch Loddar hatte ja »lucky«. Auf dem Schulhof allerdings, da gab es etwas, mit dem er sich Ansehen verschaffen konnte, für das man ihn brauchte, und das war Fußball. Turgay ist kein Schlechter. Und so landete er im ersten Verein. Allerdings nur kurz. Denn da feuerte der Trainer seine Leute an es den gegnerischen »scheiss Türken« mal richtig zu zeigen. Turgay wechselte zu Preußen Ehrenfeld. Immerhin hatte ja auch der alte Preussenfritz Ausländer in seinen Regimentern. Die Truppe war stark, sehr stark. Bis hin zum Westfalenmeister. Das war Turgays persönliches Waterloo, denn das Spiel verpasste er und die Mannschaft gewann ohne ihn. Mehr als zwanzig Jahre ist das her, aber man spürt noch heute den Schmerz, wenn er davon erzählt. Mit 18 dann landete er im »Türkenverein«. Durch Freunde. »Aber was ist denn da jetzt anders«, frage ich ihn. Sie haben ihr Vereinsheim, der Torwart ist Deutscher und alle zwei Wochen wird gegrillt. »Wir verkaufen keine Schweinswürstchen«, antwortet er. Kein Argument, denn auch wenn ich 100 Jahre in China leben würde – Würstchen aus Katzen- oder Hundefleisch würde ich auch nicht essen. Für die Chinesen wäre ich ein komischer. »Aber ihr duscht alle in Unterhose«, halte ich dagegen. »Auch nur noch einige«, antwortet er. Bei denen, die hier geboren wurden, ist es gar nicht mehr so schick »aus dem Mittelalter zu kommen«. Aus diesem Grund findet man auch wenig junge Leute im »Ausländercafe« an der Ecke, die gehen doch lieber in die Disko. Turgay selbst kennt genug Läden in Bochum, und weiß auch wie man lebt. So langsam kapiere ich das. Er ist Geschäftsführer, als Doofer wird man das nicht. Er redet auch davon, dass er Moslem ist. Seine Mutter trägt ein Kopftuch. Von seiner Freundin will er das nicht. Aber zu

seinem Bruder hält er, auch wenn der manche Probleme hat. »Abi« ist das türkische Wort für Bruder, und der verhungert auch nicht wenn er tausende Kilometer entfernt lebt. Mein eigener würde das aber auch nicht. Was ist denn nun das Andere, dass einen türkischen Verein ausmacht? Der Vorstand hat gewechselt, mittlerweile sind es lauter junge Leute, die zum Teil selbst noch spielen. Einer ist 25 und Anwalt, der wird grade auf den Job vorbereitet. Man sucht sich Sponsoren, da ist ein Dönerladen aber auch eine deutsche Fahrschule dabei. Schlägereien? »Die Jungen machen schon mal Scheiss«, räumt er ein und nimmt sich selbst früher dabei nicht aus. »Aber es lohnt sich nicht die ernst zu nehmen, denn letztendlich werden die alle mal gesetzter. Und wenn nicht, geht’s halt in den Knast.« Ja und die Schlägereien bei Spielen? Der viel zu leicht aufbrausende »südländische« Charakter? Aber auch das ist zweiseitig. Da gibt’s die Schiedsrichter, die manchmal auffällig einseitig pfeifen wenn Türkiyemspor spielt. Manch eine deutsche Mannschaft hat geradezu Spaß daran, die Empfindlichkeiten eines ausländischen Gegners zu reizen. »Selbst schuld«, sage ich da, »muss ja nicht mal ernst gemeint sein. Da habt ihr eine Schwäche.« Das versteht er. Wir reden noch lange miteinander und sehen uns Fotos für diesen Artikel an. Ich schlage vor eines zu nehmen auf dem nicht sofort zu sehen ist, dass hier von einem »Türkenverein« die Rede ist. Denn der kommt mir mittlerweile normaler vor, als ich mir das vorher vorgestellt hatte. Ein paar Tage später bin ich in meinem Lieblings-Schwimmbad. Eine Gruppe junger kräftiger Ausländer kommt herein, irgendwie wird mir mulmig. Aber dann denke ich, dass sind so Jungs wie die von Türkiyemspor, die nach dem Training hier hin gekommen sind. Und lehne mich entspannt wieder zurück.

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26 Auf Asche / Porträt

werden, dass nur positives Denken alleine nicht ausreicht. Das Können ist natürlich eine wichtige Voraussetzung. Aber dass die Geisteshaltung einen enormen Einfluss hat, zeigen ja einem immer wieder die so genannten Pokalsensationen. Da entwickelt sich sozusagen ein Kraftwerk Motivation bei den Außenseitern, die an so einem Tag nur gewinnen können. Dem gegenüber stehen die Favoriten, für die es sich um eine Pflichtaufgabe handelt und denen es naturgemäß schwerer fällt, sich optimal zu motivieren.

Sie beraten unter anderem auch Bundesliga-Profis, die nach der allgemeinen Einschätzung ein sorgenfreies Leben führen sollten. Warum braucht denn ein Fußballstar, der den ganzen Tag seinem Hobby nachgeht und dafür auch noch ein überdimensionales Gehalt bezieht, überhaupt psychologische Beratung?

Kraftwerk Motivation Spätestens seit Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist die psychologische Betreuung im Fußball keine Seltenheit mehr. Als einer der Wegbereiter der Sportpsychologie gilt der Essener Dr. Ulrich Kuhl, der Anfang der 80er Jahre durch seine Tätigkeit beim damaligen Zweitligisten Eintracht Trier für großes Aufsehen sorgte. Wir sprachen mit ihm über innere Gesprächspartner, offensives Spiel bei defensivem Denken und warum Fußballstars mit Sportpsychologen zusammen arbeiten. Herr Dr. Kuhl, bevor Sie anfingen mit Sportlern zu arbeiten waren Sie Psychologe an der Universität. Wie kamen Sie zur Sportpsychologie? Ich habe selbst früher Tennis und Handball gespielt und mich schon immer dafür interessiert, inwieweit die Psyche sportliche Leistungen beeinflusst. Phänomene wie die Diskrepanz zwischen Trainings- und Wettkampfleistung fand ich dabei besonders spannend. Anfang der 80er Jahre arbeitete ich an der Uni Trier und ging deshalb auch des Öfteren zu den Heimspielen der Eintracht. Die standen damals in der Tabelle weit unten und dementsprechend war die Stimmung auch sehr schlecht. Es war auffällig, dass die Mannschaft völlig verunsichert war. Die Spieler gingen kein Risiko ein, spielten nur die einfachsten Pässe und machten dabei sogar noch Fehler. Über den Schatzmeister des Vereins, mit dem ich regelmäßig Tennis spielte, entstand der Kontakt zum Trainer und so sollte ich versuchen, der Mannschaft zu helfen.

Was ihnen durchaus gelang. Das Team schoss vom 15. auf den 2. Platz. Wie haben Sie den Medienrummel erlebt?

Vieles wurde völlig übertrieben dargestellt, als würde ich plötzlich die Spiele gewinnen. Nicht nur für viele Sportler sondern auch für die Medien war das Thema damals absolutes Neuland. Lange Zeit sah man den Sportpsychologen als eine Art Feuerwehrmann, der kommt wenn es brennt und in kürzester Zeit alles richten soll. Klappte es, wurde er als Wunderheiler bezeichnet. Gelang es ihm aber nicht, sah man es als Beweis für die Unwirksamkeit psychologischer Maßnahmen.

Wie beeinflusst denn nun die Psyche die Leistung eines Sportlers?

Der Druck unter dem Fußballprofis ihrem Beruf nachgehen ist enorm. Man muss sich vorstellen, dass ihnen teilweise bis zu 80.000 Menschen bei der Arbeit zuschauen. Die Spieler leben in einer ständigen Bewertungssituation, jede Woche wird ihre Arbeit bis ins Detail analysiert. Das gibt es so in kaum einem anderen Beruf auf der Welt. Gerade für junge Spieler ist es sehr schwierig damit umzugehen. Das hat auch mit den Ansprüchen an sich selber zu tun. Kevin Kuranyi zum Beispiel sollte und wollte auf Schalke plötzlich ein Führungsspieler sein, und hat sich mit einigen Äußerungen ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt. So hat er sich angreifbar gemacht, denn nun wird seine Leistung stets in Relation zu diesen Aussagen bewertet. Er ist aber im Grunde genommen ein Spezialist für gewisseSpielsituationen,vergleichbarmit einem Miroslav Klose. Der war allerdings gut beraten und hat den Anspruch in dieser Form nie für sich erhoben. So kann er in München auch mal eine schlechtere Leistung bringen, ohne dass sich die Medien direkt auf ihn stürzen.

Bescheidenheit ist also der bessere Weg? Neben dem Training ist die wichtigste Grundvoraussetzung eines Sportlers die mentale Stabilität. Nur so kann man das Antrainierte im Moment des Wettkampfes auch umsetzen. Ausschlaggebend ist hierbei mein innerer Gesprächspartner. Sagt er zu mir: »Mach jetzt bloß keinen Fehler!« ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass ich optimale Leistung erziele. Höher ist sie hingegen, wenn er sagt: »Du bist super vorbereitet und kannst das. Jetzt holst du dir deinen Lohn für das harte Training ab!«. Allerdings muss auch gesagt

Das kann man nicht pauschalisieren, aber nehmen wir mal das Beispiel Hoffenheim. Dort wird meiner Meinung nach richtig vorgegangen, indem sie tiefstapeln und nicht öffentlich verkünden, dass sie Meister werden wollen. Natürlich darf man den Wunsch im Hinterkopf haben, und den werden die Spieler auch haben. Aber ab dem Moment, in dem man ihn äußert, macht man sich zum Gejagten. Man wird an dem gemessen und sorgt natürlich dafür, dass alle gegnerischen


Porträt / Auf Asche 27

Mannschaften besonders motiviert in das Spiel gehen. In solchen Situationen ist auch der Trainer gefragt, die Mannschaft auf dem Teppich zu halten.

Sie sprechen die Position des Trainers an. Wie wichtig ist diese aus psychologischer Sicht für den Erfolg der Mannschaft? Ein Trainer muss immer auch ein guter Psychologe sein. Um Spiele zu gewinnen, muss er die Mannschaft neben der körperlichen auch immer wieder in die richtige mentale Verfassung bringen. Dabei ist die Grundvoraussetzung, dass er für die Spieler glaubwürdig und in seinem Handeln sicher ist. Am schwierigsten wird es für einen Trainer in anhaltenden Phasen ohne Erfolgserlebnisse. Oft entsteht dann ein Druck, dem gerade junge Trainer nicht gewachsen sind. Thomas Doll ist so ein Beispiel. Ich bin der festen Überzeugung, dass er das Zeug zu einem guten Trainer hat. Er wurde jedoch verheizt, weil er zu früh in seiner Trainerkarriere in eine Überforderungssituation geraten ist. Er war einem zu großen Druck ausgesetzt, dem er einfach nicht standhalten konnte. In der Trainerausbildung wird auf die Psychologie mittlerweile großen Wert gelegt, doch bei anschließenden Tätigkeiten sind die meisten wieder auf sich alleine gestellt.

Genau da setzt unser Projekt »Train the Trainer« an, bei dem wir zusammen mit dem ehemaligen Basketball-Bundestrainer Thomas Dröll Fußballtrainer, auch im unterklassigen Bereich, beraten. Hier können Trainer die psychologische Beratung nutzen um einerseits ihr Coaching zu verbessern, andererseits um durchgehend ehrliches Feedback zu bekommen, welches in ihrer Position eher selten ist.

Situationen ist es nötig im Hier und Jetzt zu bleiben und sich nur auf die nächste Aktion zu fokussieren – auf den nächsten Pass oder den nächsten Zweikampf. Nützlich kann auch sein, kurz vor dem Spiel noch mal Situationen im Kopf durchzuspielen, in denen alles gut gelaufen ist. So wird man zunächst ruhig und denkt sich dann: »Ich bin gut drauf. Jetzt kann`s losgehen!«

Sebastian Paas Welche Psycho-Tricks kann man denn auch als Amateurfußballer anwenden, um seine Leistung zu verbessern? Das allgemeingültig zu sagen ist leider nicht möglich, da verschiedene Motivationsstrategien individuell besser oder schlechter einschlagen. Aber wichtig ist immer, wie man mit sich selbst umgeht. Dabei spielt der bereits erwähnte innere Gesprächspartner eine wichtige Rolle. Wenn ich Angst habe Fehler zu machen, kann ich keine optimale Leistung bringen. Defensiv denken und offensiv spielen geht nicht! Man sollte sich immer nur auf den nächsten Schritt konzentrieren und alle äußeren Umstände außen vor lassen. Wenn man ständig daran denkt, dass der Trainer einen mal wieder zurecht stutzt, wenn die nächste Aktion misslingt, ist man auf dem falschen Weg. In solchen

Dr. Ulrich Kuhl ist ein renommierter Essener Sportpsychologe und Managementberater. Nach seinem Studium in Bochum arbeitete er an der Universität Trier, wo er durch sein Engagement bei Eintracht Trier zur Sportpsychologie kam. Es folgten zahlreiche Tätigkeiten u.a. am Olympiastützpunkt Rhein-Ruhr, zusammen mit Ex-Hockey-Nationaltrainer Bernhard Peters oder in der A-TrainerAusbildung im Fußball und Tennis. Heute ist er Geschäftsführer der KKP Managementberatung, wo er neben zahlreichen Unternehmen aus der Großindustrie auch weiterhin Spitzensportler, u.a. die Speerwerferin Steffi Nerius, berät. Sein Buch (mit Dr. S. Krug) »Macht, Leistung, Freundschaft: Motive als Erfolgsfaktoren in Wirtschaft, Politik und Spitzensport« erhielt durchweg positive Kritiken.

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28 Auf Asche / Service

Tipps und Tricks für den Vereinsvorstand Als Vereinsvorstand hat man es nicht leicht. Neben sportlicher Kompetenz muss man sich zunehmend mit immer komplizierter werdenden rechtlichen Fragestellungen auseinandersetzen, um nicht ins Abseits zu geraten. Steuerberater Michael Beforth, spezialisiert auf dem Gebiet der Vereinsbesteuerung, deckt hier drei dieser möglichen Fallen auf.

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Aktuell

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Seit November 2008 stehen die endgültigen Regelungen für die Ehrenamtspauschale 2009 fest. Das Bundesfinanzministerium hat nun die noch strittigen Positionen in einem Rundschreiben festgeschrieben.

§

Eigentor 1 : Verlust der Gemeinnützigkeit Michael Beforth: »Beachten Sie bei Ihrem »gemeinnützigen« Verein die zeitnahe Verwendung von Mitteln. Sie als Vorstand sind in der Pflicht, die Einnahmen des Vereins jährlich zu erhöhen aber eben auch die Mittelverwendung im Rahmen der gesetzlichen Forderungen sicherzustellen. Dieses gilt vor allem für Mitgliedsbeiträge und Spenden, für Einnahmen aus Sponsoring, Zweckbetrieben und wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben. Um hinsichtlich der Mittelverwendung keine Schwierigkeiten mit der Finanzverwaltung zu bekommen, können Sie entsprechende Rücklagen im Jahresabschluss bilden.«

Die Ehrenamtpauschale • ist ein persönlicher Steuerfreibetrag in Höhe von 500 EUR / Jahr • gilt im Falle des Ehegattensplittings für beide Ehegatten getrennt • kommt ehrenamtlich Tätigen zu Gute, die in Einrichtungen, die die Förderung gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke im Sinne der Abgabenordnung als Satzungszweck haben, tätig sind • gilt auch für ehrenamtlich Tätige in entsprechenden juristischen Personen des öffentlichen Rechts (z.B. Bund, Länder, Gemeinden, Berufskammern, etc.)

Eigentor 2 : Mitgliederversammlung Michael Beforth: »Denken Sie schon heute bei der Planung des Jahres an die Migliederversammlung 2009. Hier kann die jeweilige Satzung des Vereins spezielle Vorgaben zu Form und Frist der Einladung, zum Ort der Veranstaltung im Inland und zum Kreis der einzuladenden Personen innehaben. Auch kann hier klar geregelt sein, dass eine Mitgliederversammlung erst bei Anwesenheit einer bestimmten Anzahl von Mitgliedern beschlussfähig ist. Bitte vergewissern Sie sich im Vorfeld, damit es nicht zu bösen Überraschungen kommt.«

Eigentor 3 : Datenschutz Michael Beforth: »Wenn Sie Daten Ihrer Mitglieder speichern und diese nutzen und verwenden, muss der Datenschutz gewährleistet sein. Ein geprüfter Datenschutzbeauftragter hilft Ihnen, Datenschutzlücken aufzudecken.«

• kann nur gewährt werden, wenn die Vereinsämter laut Satzung grundsätzlich ehrenamtlich ausgeübt werden • begünstigt alle im ehrenamtlichen Bereich (= ideeler Bereich und Zweckbetrieb) Tätige, insbesondere Mitglieder des Vorstandes, Kassierer, Büro- und Reinigungskräfte, Betreuer, Aufsichtspersonal, etc. • kann auch zusätzlich zu einer 400 EUR-Beschäftigung und dem Übungsleiterfreibetrag gewährt werden

Diplom-Finanzwirt (FH) Michael Beforth ist seit mehr als 15 Jahren im Steuerrecht zu Hause und nach seiner Bestellung zum Steuerberater im Jahr 2003 selbstständig tätig. Sollten sich für Ihren Verein Rückfragen ergeben, steht er Ihnen telefonisch unter 0201 / 27 90 60 80 oder per E-mail an info@beforth-essen.de zur Verfügung!


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30 Auf Asche / Service

zu mir kommen. Da die Spielerinnen zu 80 Prozent berufstätig sind, fehlt leider selbst dann oft die Zeit für eine ausführliche Behandlung. Deniz: Ja, das ist schon ein Unterschied. Die Spieler von RotWeiss haben viel mehr Zeit, die machen das ja auch hauptberuflich. Da ist alles etwas entspannter. Die setzen sich auch mal mit uns hin, trinken Kaffee und quatschen ein bisschen. Cathrin: Ihr seid bei RWE ja auch zu zweit, während ich in Schönebeck ganz allein für 23 Spielerinnen zuständig bin. Dazu kommt, dass ich hier eine Art Vagabundenleben führe. Wir trainieren unter der Woche auf drei verschiedenen Sportplätzen, so dass ich meinen Koffer und die Massagebank immer im Auto mitnehmen muss, um dann jedes Mal alles in irgendwelchen Kabinen oder Duschen auf- und später wieder abzubauen. Die Gegebenheiten sind halt mit den Profi-Teams der Männer nicht zu vergleichen, eher mit einem guten Verbandsligisten. Die medizinische Abteilung ist auf jeden Fall noch ausbaufähg, aber es fehlen einfach die finanziellen Mittel. Deshalb versuchen wir, im Rahmen unserer Möglichkeiten das beste herauszuholen.

Wie sieht eure Arbeit mit den Teams denn eigentlich aus?

Immer die meisten Einsatzminuten Die Sportphysiotherapeuten Cathrin Junker und Deniz Jawad betreuen neben ihrem Job in der Praxis des Ex-Fußballprofis Christian Zetzmann jeweils die Bundesliga-Damen der SG Schönebeck und die Regionalligakicker von Rot-Weiss Essen. Wir trafen Sie zum Interview. Hallo Cathrin, hallo Deniz. Die wichtigste Frage direkt zu Anfang: Gibt es aus der Sicht eines Physiotherapeuten eigentlich irgendwelche großartigen Unterschiede zwischen Frauen- und Männerfußballmannschaften? Deniz: Der Unterschied ist gar nicht so groß. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten Charaktere in allen Mannschaften ähnlich sind. Es gibt zum Beispiel überall den Clown oder den stillen, nachdenklichen Typ. Auch bei Schönebeck und Rot-Weiss. Mit ist allerdings aufgefallen, dass die Verletzungen oftmals anders sind. Die Mädels haben öfter Probleme mit den Sprunggelenken oder den Knien. Außerdem sind die Männer nicht so verletzungsanfällig. Cathrin: Ja, das ist zum einen anatomisch bedingt, aber liegt vor allem an den schlechteren Bedingungen im Frauenfußball. Die Mädels bei der SG Schönebeck können zum Beispiel gar nicht so fit wie die RWE-Männer sein. Die trainieren ja nur vier Mal die Woche abends nach der Arbeit, dazu noch ständig auf unterschiedlichen Belägen. Die RWE-Spieler haben mit Sauna und Entmüdungsbecken auch ganz andere Möglichkeiten ihren Körper zu pflegen.

Bekommt Ihr die unterschiedlichen Bedingungen denn auch bei eurer Arbeit zu spüren? Cathrin: Auf jeden Fall! Im Gegensatz zu Deniz, der ja täglich bei seiner Mannschaft ist, bin ich nur zweimal in der Woche abends am Platz. Ich bin zwar genauso bei allen Spielen dabei, aber wenn sonst mal was anfällt, müssen die Mädels hierher

Cathrin: Wir machen eigentlich alles. Angefangen von der Erstversorgung am Platz begleiten wir die Spielerinnen und Spieler über die Reha solange, bis sie wieder zu hundert Prozent ins Mannschaftstraining einsteigen können. Deniz: Wir machen auch viele Sachen, die eigentlich nicht zu den traditionellen Aufgaben eines Physiotherapeuten gehören. Wir arbeiten mit den meisten Spielern ja schon länger zusammen und kennen daher die »Schwachstellen« jedes einzelnen. Deshalb machen wir mit den Spielern oft außerhalb des Mannschaftstrainings spezielle Übungen. Cathrin: Normalerweise arbeiten Physiotherapeuten nur innerhalb der Praxis mit ihren Patienten. Wir gehen mit den Spielerinnen und Spielern aber auch raus und machen gezieltes Aufbautraining, um sie wieder schneller ins Mannschaftstraining zu bringen. Andere Vereine haben für so was meistens Zusatztrainer. Deniz: Im Grunde stehen wir den Sportlern fast rund um die Uhr zur Verfügung. Ständig klingelt das Handy. Wir sind halt meistens der erste Ansprechpartner wenn es mal irgendwo zwickt oder jemand nicht weiß ob er ein bestimmtes Medikament nehmen darf, weil es eventuell auf der Dopingliste steht. Die Spieler verlassen sich da auf uns.

Das klingt nach einem Full Time-Job. Cathrin: Ja, das ist es auch. Ich habe eine sieben Tage Woche, arbeite tagsüber in der Praxis und abends bei der Mannschaft. Dazu kommen dann die Spiele am Wochenende und natürlich die Trainingslager. Alle zwei bis drei Wochen habe ich mal ein Wochenende frei. Allerdings kommen dann aber auch noch ein paar Fortbildungen im Jahr dazu, zu denen man dann an den freien Wochenenden fährt. Deniz: Wir sind eigentlich immer für unsere Mannschaften im Dienst. Außer in der Sommer- und Winterpause, da haben wir etwas Ruhe. Aber da hier bei Zetzmann jeder Physiotherapeut nebenher noch ein Team betreut, sind Urlaubstage in den Spielpausen rar gesät. Cathrin: Trotzdem machen wir unseren Job sehr gerne. Außerdem wussten wir vorher, worauf wir uns einlassen. Wir waren beide selbst lange in Mannschaftssportarten aktiv – dass dafür keine Zeit bleiben wird, war uns klar. Aber das schöne ist, dass wir immer noch Teil einer Mannschaft sind. Der Unterschied ist eigentlich nur, dass wir nicht selbst auf dem Platz aktiv sind.


Service / Auf Asche 31

Wie ist denn das Verhältnis zu euren Mannschaften? Deniz: Man gehört halt dazu. Das Verhältnis mit den Spielern ist angenehm, man flaxt immer ein bisschen rum und hat Spaß. Aber die Spieler erkennen unsere Arbeit auch an und deshalb werden wir auch respektiert. Einige sind so abergläubisch, da fungiert man manchmal auch als eine Art Glücksbringer. Bei Rot-Weiss gibt es zum Bespiel einen Spieler, der lässt sich vor jedem Spiel den Ehering von mir abtapen, weil ihm das einmal Glück gebracht hat. Aber das schönste für einen Physiotherapeuten ist natürlich, wenn ein Spieler, den man mit monatelangem Aufbautraining wieder fit gemacht hat, im ersten Spiel direkt trifft und jubelnd auf einen losrennt.

Macht ihr das Aufbautraining denn nur mit den Profis oder können auch Amateurfußballer zu euch kommen, wenn Sie verletzt sind? Cathrin: Natürlich! Wir behandeln natürlich alle gleich, egal ob Profi oder Amateur. Bei uns trifft man auch immer wieder viele Essener Amateurfußballer in der Praxis. Oft ist es so, dass die Spieler montags zu uns kommen, wenn Sie sich sonntags verletzt haben. Das läuft bei uns immer ziemlich problemlos ab. Wir gucken uns die Verletzung direkt an und vermitteln notfalls einen Termin bei einem Arzt. Da bekommt der Spieler dann auch ein Rezept und kann, ohne viel Zeit verloren zu haben, mit der Behandlung bei uns beginnen. Deniz: Gerade bei Freizeitsportlern passiert es leider öfter, dass Verletzungen schlecht oder gar nicht behandelt werden. Ein einfacher Bänderriss zum Beispiel wird von alleine nicht besser. Wenn der nicht behandelt wird, wächst alles wieder schlecht zusammen und hinterher ist oft eine OP nötig. Manchmal sind aber auch falsche Diagnosen daran schuld. Es kam mal ein Spieler zu uns, der hatte ein Jahr lang einen Muskelbündelriss.

Er hatte ständig Schmerzen, aber sein Arzt hatte das einfach falsch diagnostiziert. Ein Sportphysiotherapeut sieht sowas auf den ersten Blick, denn solche Verletzungen sind bei uns Alltag.

Zum Schluss noch mal zurück zur SG Schönebeck und RotWeiss Essen. Was ist euer Tipp für die Rückrunde? Cathrin: Ich denke wir kommen unter die ersten Fünf. Außerdem hoffe ich, dass wir noch den ein oder anderen aus der Spitzengruppe ärgern können. Deniz: Wir steigen auf, definitiv! Da lasse ich nicht mit mir verhandeln. Kaiserslautern lässt noch Punkte!

Cathrin Junker (30) arbeitet seit zehn Jahren als Physiotherapeutin und seit fünf Jahren in der Praxis Zetzmann. Hier konnte sie ihr Hobby mit dem Beruf verbinden, denn bevor sie die Betreuung der Bundesliga-Damen der SG Schönebeck übernahm, war die gebürtige Düsseldorferin selbst erfolgreiche Leistungssportlerin. Unter anderem spielte sie über zehn Jahre lang in der 1. Bundesliga und der Nationalmannschaft im Inlinehockey. Deniz Jawad (28) stammt ursprünglich aus Baden-Baden, lebt jedoch heute in Waltrop. Der heimliche BVB-Fan hat früher selbst Tennis und Fußball gespielt und kann daher die Besonderheiten von Sportverletzungen bestens nachvollziehen. Schon während seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten, die er vor fünf Jahren abschloss, hat er mehrere Vereine betreut, unter anderem in der 2. Basketball-Bundesliga. Seit einem Jahr ist er nun bei Rot-Weiss Essen aktiv, wo er sogar mit eigenen Autogrammkarten ausgestattet wurde.


32 Auf Asche / Service

Das Team vom Versicherungsbüro Fliegenbusch (v.l.): Christian van Beek, Gerd Schlegel, Sarah Kuckert, Michael Müller und Hansi Wüst

Unfallschutz? Klar, Schienbeinschoner! Fußball ist Männersache, nichts für Weicheier. Gerade im Amateurbereich werden spielerische Mängel oftmals durch aufopferungsvollen Kampfgeist wettgemacht. Das man hier und da auch mal was abbekommt gehört selbstverständlich dazu. Die Wenigsten machen sich jedoch Gedanken, was im Fall einer schlimmeren Verletzung so alles passieren kann. Wer einen guten Unfallschutz hat braucht das auch nicht. Als Partner zahlreicher Essener Vereine haben Michael Müller vom Victoria Versicherungsbüro Fliegenbusch und Michael Brohkopf, Spezialist für Kranken- und Unfallversicherung der Victoria Bezirksdirektion Essen, schon so manchen Spieler vor großen Problemen bewahrt. Wir sprachen mit den beiden über das hohe Risiko, was viele Spieler eingehen und wie man sich dagegen schützen kann. Denn Freizeitunfälle fallen nicht unter den gesetzlichen Unfallschutz. Das Thema Unfallschutz beschränkt sich bei den meisten Fußballern auf die Schienbeinschoner. Welches Risiko gehen die Spieler damit denn jedes Wochenende ein? Michael Müller: Die meisten spielen Fußball doch nur zum Spaß, es ist halt die schönste Nebensache der Welt. Leider denkt man zu selten daran, was alles so passieren kann. Wenn sich zum Beispiel jemand ein Bein bricht, was sagt dann der Arbeitgeber dazu? Bei uns sind die Spieler abgesichert und können den Verdienstausfall problemlos auffangen. Da kann man sich mit wenig Geld ganz vernünftig eine Menge aufbauen. Michael Brohkopf: Gerade im Amateurbereich sind die Spieler meistens nicht so austrainiert. Wenn die Spieler dann zum Ende des Spiels müde werden, ist eine Verletzung schneller passiert als man denkt. In der Regel sind es die kleinen Sachen wie Brüche, Kapsel- oder Bänder-

verletzungen. Jemand der selbstständig ist, hat dann einen enormen Einkommensausfall. Michael Müller: Wir hatten neulich einen Fall, wo sich einer beim Spiel den Arm gebrochen hat und sechs Wochen arbeitsunfähig war. Als Selbstständiger hätte er ohne Versicherung mächtig Probleme bekommen. So bekam er aber Verletzungsgeld und konnte die Zeit gut überbrücken.

Sie raten den Spielern immer wieder zu einer Unfallversicherung. Wie sieht die denn im Detail aus? Michael Brohkopf: Eine tolle Sache, die wir in unserem Unfallschutz anbieten sind Reha-Leistungen, um zum Beispiel bei ernsthafteren Verletzungen schnell wieder auf die Beine zu kommen. Und Hilfe im Haushalt und Alltag gibts bei uns auch noch dazu, wenn man sich nach einem Unfall ums Kochen, Putzen, Waschen

und Bügeln nicht selber kümmern kann. Außerdem zahlen wir schon ab einem Prozent messbarer Invalidität eine Unfallrente. Im gesetzlichen Schutz dagegen erst ab 20 Prozent – und das auch nur bei Berufsunfällen. Michael Müller: Aber nicht nur den Erwachsenen empfehlen wir den Unfallschutz. Noch wichtiger ist die Sache bei Kindern. Die sind so gut wie gar nicht geschützt, nur von der Haustür bis zum Kindergarten. Wenn da in der Freizeit etwas passiert, hilft den Familien keiner aus der Klemme. Michael Brohkopf: Und das ganze kostet doch nicht die Welt. Wenn man im Monat zum Beispiel nur auf drei Schachteln Zigaretten verzichtet und das Geld in eine Unfallversicherung steckt, ist man gut geschützt und muss sich keine Sorgen mehr machen. Man braucht sich einfach nur ein wenig beraten lassen. Wir schneiden so ein Paket auf jeden einzelnen zu.


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34 Auf Asche / Service

Natürliches Doping für die Abwehr Pünktlich zu jeder Rückserie hadern so ziemlich alle Vereine mit zusätzlichen Spielerausfällen. Denn neben den üblichen verletzungsbedingten Ausfällen fordern die kalten Wintermonate nun ihre Opfer. Atemwegsinfekte wie Erkältungen und Grippe machen sich breit und verschonen auch keine Fußballer. Die weit verbreitete Meinung ist, dass Sport das Immunsystem stärkt und somit die beste Vorbeugung für solche Krankheiten ist. Demnach dürften gerade Fußballer so gut wie nie krank werden. Doch ganz so einfach ist es nicht. Insbesondere in den harten Vorbereitungsphasen der Sommer- und Winterpause werden dem Körper regelmäßig Höchstleistungen abgefordert. Medizinwissenschaftler fanden heraus, dass eine hochintensive körperliche Beanspruchung für mindestens vier bis sechs Stunden nach der Belastung die Immunabwehr so schwächt, dass Viren und Bakterien Tür und Tor geöffnet sind, um sich auf den Schleimhäuten anzusiedeln und Entzündungen der Atemwege zu verursachen. Zudem atmet man bei hoher Belastung intensiver, was dazu führt, dass die Schleimhäute austrocknen und die Infektanfälligkeit noch mal zusätzlich gesteigert wird.

Viel zu häufig werden Antibiotika verabreicht Hat es einen erstmal erwischt, bedeutet das zwangsläufig eine längere Trainingspause. Gerade jetzt ist der Ärger groß, hat man schließlich nicht trainiert, um am Wochenende nur Zuschauer zu sein, wenn die Mannschaftskollegen ihre Siege bejubeln. Um schnell wieder auf die Beine zu kommen greifen die meisten schon aus Gewohnheit zu Antibiotika, unwissend, dass sie ihrem Körper damit noch mehr Schaden zufügen. Nur bei schwerwiegenderen Krankheiten sollte man auf Antibiotika zurückgreifen, denn durch häufige Einnahme bilden die Krankheitserreger Resistenzen, so dass bei echtem Bedarf die Wirkung ausbleibt. Die zunehmende Entwicklung von Resistenzengegen Antibiotika ist ein Problem, dessen Dimension in keinem Verhältnis zur Wahrnehmung der Öffentlichkeit steht. »Aktuell versterben mehr Menschen weltweit an Infektionen mit Bakterien, die gegen alle verfügbaren Antibiotikaresistent sind, als an AIDS«, so ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation WHO. Doch wie kann man sich gegen Infekte wehren und gleichzeitig verhindern, dass die Erreger Resistenzen entwickeln? Wie so häufig liefert die Natur ganz einfache aber geniale Lösungen fürkomplexe Probleme. So auch bei der Infektabwehr. Pflanzen überleben nicht selten Jahrhunderte in einem extrem

keimbelasteten Milieu, dem Erdboden. Und das, obwohl sie über kein spezifisches Immunsystem verfügen. Ihre Strategie heißt Defensine, kleinste Eiweißstoffe, die die unterschiedlichen Erreger einfach durchlöchern können. Sie werden vor allem auf den Oberflächen gebildet. Dieser natürliche Schutzmantel funktioniert perfekt, es sei denn, er bekommt Lücken. Das Resultat kennen Sie aus eigener Erfahrung: Ein Apfel beginnt genau an der Stelle zu faulen, an der er eine »Macke« hat, weil er auf den Boden gefallen ist.

Die Natur liefert geniale Lösungen für komplexe Probleme Bei der Untersuchung der Frage, ob die pflanzlichen Defensine auch uns Menschen bei der Infektabwehr nutzen, machten Forscher eine erstaunliche Entdeckung: Auch Menschen bilden Defensine, einerseits durch die Zellen unserer Haut und andererseits in speziellen weißen Blutkörperchen, die Teil unserer körpereigenen Abwehr sind. Es gibt offensichtlich Zusammenhänge zwischen Pflanzenwirkstoffen und unserer körpereigenen Defensin-Abwehr. Diese sind bisher zumindest fürden Wurzel-Extrakt aus der südafrikanischen KaplandPelargonie, Umckaloabo®, nachgewiesen. Unter dem Einfluss von Umckaloabo® wird die Produktion von Defensinen gesteigert und zwar ganz besonders dann, wenn der Körper durch Erreger attackiert wird. Eine Resistenzbildung ist dabei nicht zu befürchten

Umckaloabo® – natürliches Doping für Defensine Nicht nur für Sportler ist Umckaloabo® daher eine natürliche Alternative, um die Abwehrkräfte zu stärken und vor allem um Atemwegserkrankungen zu behandeln. Rund 30 Millionen zufrieden behandelter Patienten in den letzten fünf Jahren sehen dies offensichtlich ähnlich. Ihre guten Erfahrungen werden ganz aktuell durch die hochkarätige wissenschaftliche Cochrane-Arbeitsgruppe bestätigt, die das Medikament intensiv geprüft hat. Sie bestätigt, dass es für den PelargonienExtrakt ausreichend viele und gute Untersuchungen gibt, die die Wirksamkeit bei Halsschmerzen, Schnupfen, Husten und Abgeschlagenheit bei Erwachsenen und Kindern belegen.


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Vergiss niemals wo du herkommst!

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Rückblick Hinrunde 08/09 << Regionalliga West 01. 1. FC K‘lautern II 02. Bor. Dortmund II 03. Rot-Weiss Essen 04. SC Verl 05. Preußen Münster 06. M‘gladbach II 07. 1. FC Köln II 08. SV Elversberg 09. Leverkusen II 10. SF Lotte 11. Eintracht Trier 12. FSV Mainz 05 II 13. FSV Oggersheim 14. FC Schalke 04 II 15. BV Cloppenburg 16. VfL Bochum II 17. Wormatia Worms 18. 1. FC Kleve

Sp g 18 12 18 10 18 8 18 7 18 7 18 7 17 6 17 6 18 7 18 6 18 6 18 6 17 5 18 4 18 6 17 4 18 4 16 3

u v 4 2 2 6 5 5 8 3 7 4 7 4 8 3 7 4 4 7 5 7 4 8 3 9 5 7 7 7 1 11 5 8 4 10 4 9

Tore Diff Pkt 25:13 12 40 40:30 10 32 38:22 16 29 22:16 6 29 28:17 11 28 24:20 4 28 25:21 4 26 19:14 5 25 24:33 -9 25 29:34 -5 23 20:28 -8 22 28:31 -3 21 25:27 -2 20 20:25 -5 19 29:38 -9 19 31:35 -4 17 18:30 -12 16 22:33 -11 13

<< NRW-Liga 01. Bonner SC 02. Fort. Düsseldorf II 03. Aachen II 04. Westfalia Herne 05. Arminia B‘feld II 06. MSV Duisburg II 07. SF Siegen 08. Fortuna Köln 09. ETB SW Essen 10. SG Wattenscheid 11. Germ. Dattenfeld 12. VfB Hüls 13. SV Schermbeck 14. RW Essen U23 15. Delbrücker SC 16. Hammer SpVg 17. SSVg Velbert 18. SF Oestrich 19. FC Gütersloh

Sp g 16 11 18 10 19 10 17 11 17 9 17 9 19 8 18 7 18 7 18 6 17 6 17 5 18 4 18 4 17 5 18 4 18 4 18 4 18 3

u v 3 2 5 3 5 4 2 4 4 4 3 5 6 5 7 4 6 5 6 6 3 8 4 8 7 7 6 8 3 9 3 11 3 11 3 11 3 12

Tore Diff Pkt 38:12 26 36 35:17 18 35 37:20 17 35 34:24 10 35 32:17 15 31 32:23 9 30 25:23 2 30 30:24 6 28 22:21 1 27 27:27 0 24 18:22 -4 21 18:25 -7 19 20:29 -9 19 26:29 -3 18 21:29 -8 18 26:39 -13 15 26:43 -17 15 19:38 -19 15 17:41 -24 12

<< Niederrheinliga 01. Union Solingen 02. VfB Speldorf 03. SV Straelen 04. Ratingen 04/19 05. SC Kapellen Erft 06. Wuppertaler SV II 07. SC D´dorf-West 08. Hönn.-Niederm. 09. Viktoria Goch 10. 1. FC Wülfrath 11. TuRa 88 Duisburg 12. TuRU Düsseldorf 13. KFC Uerdingen 14. SpVg Schonneb. 15. Cronenberger SC 16. 1. FC Viersen 17. SV Straelen II 18. VfB Homberg

Sp g 17 12 17 11 16 11 16 7 17 7 16 7 17 6 15 6 15 6 16 6 16 6 17 4 15 5 17 4 17 3 16 2 14 2 16 2

u v 4 1 6 0 0 5 4 5 4 6 4 5 5 6 5 4 4 5 4 6 2 8 6 7 3 7 4 9 5 9 8 6 5 7 3 11

Tore Diff Pkt 40:15 25 40 34:12 22 39 32:19 13 33 27:19 8 25 19:14 5 25 25:22 3 25 25:22 3 23 12:12 0 23 22:21 1 22 23:27 -4 22 23:25 -2 20 19:23 -4 18 14:24 -10 18 15:29 -14 16 23:27 -4 14 16:21 -5 14 13:33 -20 11 20:37 -17 9

<< Landesliga 01. Ssvg Heiligenhaus 02. RW Oberhausen II 03. FC Remscheid 04. SV Burgaltendorf 05. Tgd. Essen-West 06. SV Wermelsk. 07. FSV Vohwinkel 08. SSV Sudberg 09. ESCRellinghausen 10. TuS Helene 11. TG Hilgen 12. FC Kray 13. Union Mülheim 14. Duisburger SV 15. Galat. Mülheim 16. Radevormwald

Sp g 14 11 14 9 13 9 14 6 15 6 14 5 15 4 15 5 15 5 14 3 14 4 13 4 14 3 14 3 0 0 0 0

u 2 3 2 3 3 4 5 2 2 7 2 1 4 4 0 0

v 1 2 2 5 6 5 6 8 8 4 8 8 7 7 0 0

Tore Diff Pkt 28:5 23 35 36:14 22 30 34:17 17 29 19:16 3 21 19:20 -1 21 18:17 1 19 16:21 -5 17 26:32 -6 17 15:24 -9 17 12:15 -3 16 13:26 -13 14 13:21 -8 13 18:28 -10 13 14:25 -11 13 0:0 0 0 0:0 0 0

<< Bezirksliga Gr. 3 01. SC Velbert 02. Werden-H‘hausen 03. SV Kray 04 04. Tus Neviges 05. SF Niederwenigern 06. TC Freisenbruch 07. Ssvg H‘haus II 08. SC Steele 03/20 09. TrabzonWuppertal 10. SV B‘altendorf II 11. BW Mintard 12. ETB SW Essen II 13. SuS N‘bonsfeld 14. TVD Velbert 15. FC Tönisheide 16. SV Kupferdreh 17. Heisinger SV

Sp g 16 11 16 9 16 9 16 8 16 6 15 7 16 8 16 7 16 7 16 5 15 5 16 5 16 5 16 3 16 4 16 4 16 3

u v 4 1 3 4 2 5 4 4 7 3 3 5 0 8 2 7 2 7 5 6 4 6 3 8 3 8 7 6 4 8 3 9 2 11

Tore Diff Pkt 49:13 36 37 22:23 -1 30 37:22 15 29 24:19 5 28 23:24 -1 25 33:18 15 24 25:27 -2 24 22:20 2 23 23:23 0 23 19:18 1 20 24:25 -1 19 28:33 -5 18 25:34 -9 18 21:28 -7 16 28:39 -11 16 18:34 -16 15 19:40 -21 11

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<< Bezirksliga Gr. 9 01. SG Schönebeck 02. SuS Haarzopf 03. Adler Frintrop 04. Vogelheimer SV 05. BW Oberhausen 06. RuWa Dellwig 07. VfB Bottrop 08. SuS Oberhausen 09. Barisspor Bottrop 10. TuS H‘hausen 11. SG Osterfeld 12. Union Frintrop 13. Dostlukspor Bot. 14. SF Altenessen 15. TB Oberhausen 16. BSV Oberhausen

Sp g 15 12 13 10 15 8 15 8 15 6 14 6 15 6 14 5 14 5 14 4 15 4 14 3 14 4 15 1 0 0 0 0

u v 0 3 3 0 2 5 2 5 4 5 4 4 2 7 2 7 2 7 5 5 3 8 4 7 1 9 4 10 0 0 0 0

Tore Diff Pkt 38:19 19 36 36:11 25 33 43:32 11 26 31:21 10 26 26:21 5 22 25:29 -4 22 42:38 4 20 36:35 1 17 27:31 -4 17 22:28 -6 17 21:37 -16 15 32:34 -2 13 25:43 -18 13 15:40 -25 7 0:0 0 0 0:0 0 0

<< Kreisliga A NW 01. SF Katernberg 02. Katernberg 19 03. SC Frintrop 04. VfB Frohnhausen 05. SG Altenessen 06. TuS Essen West 81 07. TuS 84/10 08. FC Karnap 09. SV Borbeck 10. FC Stoppenberg 11. Tgd. Essen West II 12. NK Croatia 13. Wacker B‘borbeck 14. Adler Frintrop II 15. Fatihspor Essen 16 SC Türkiyemspor

Sp g 16 14 16 13 16 11 15 8 16 7 16 7 16 6 15 6 15 5 16 6 16 5 16 5 16 3 15 3 16 0 0 0

u v 1 1 2 1 1 4 2 5 3 6 2 7 4 6 2 7 4 6 1 9 2 9 2 9 5 8 4 8 3 13 0 0

Tore Diff Pkt 46:10 36 43 42:8 34 41 38:18 20 34 33:27 6 26 29:23 6 24 27:23 4 23 32:29 3 22 31:41 -10 20 24:26 -2 19 30:33 -3 19 38:46 -8 17 22:38 -16 17 19:25 -6 14 19:31 -12 13 16:68 -52 3 0:0 0 0

<< Kreisliga A SO 01. Borussia Byfang 02. ESG 99/06 03. Preußen Eiberg 04. Sportfreunde 07 05. VfB Wacker Steele 06. BG Überruhr 07. Teut. Überruhr 08. SF Steele 09 09. Fortuna Bredeney 10. FSV Kettwig 11. ESC Rellingh. II 12. FC Kray II 13. TSK Essen 14. Werden-Heidh. II 15. VfL Kupferdreh 16. SV Leithe 17. SV Kray 04 II 18. RSC Essen

Sp g 17 14 16 12 17 11 17 11 17 11 17 9 16 9 16 5 17 4 17 4 17 4 16 4 17 3 17 4 17 3 17 4 17 3 17 2

u v 2 1 2 2 3 3 2 4 1 5 4 4 2 5 4 7 7 6 6 7 6 7 5 7 8 6 2 11 5 9 1 12 3 11 5 10

Tore Diff Pkt 62:11 51 44 40:19 21 38 45:22 23 36 25:15 10 35 36:21 15 34 26:16 10 31 27:23 4 29 35:39 -4 19 25:30 -5 19 16:20 -4 18 14:22 -8 18 25:35 -10 17 28:39 -11 17 22:36 -14 14 25:42 -17 14 20:38 -18 13 24:47 -23 12 15:35 -20 11

<< Kreisliga B NW, Gr. 1 01. SuS Haarzopf II 02. TuRa 86 03. FC Alanya 04. SC Phönix 05. SG Schönebeck II 06. TuSEM Essen 07. Eintracht Borbeck 08. VfB Frohnhausen II 09. DJK Dellwig 1910 10. Juspo Essen West 11. Holsterhauser SV 12. Vogelheimer SV III 13. Barisspor 84 14. Adler Frintrop III 15. Ballfreunde II 16. Tgd. E-West III

Sp g 17 14 16 13 17 11 16 10 15 10 17 9 16 7 17 7 17 7 17 5 17 4 17 5 17 2 16 3 17 2 17 1

u v 0 3 2 1 2 4 3 3 2 3 2 6 5 4 4 6 2 8 6 6 7 6 3 9 5 10 1 12 2 13 0 16

Tore Diff Pkt 67:25 42 42 66:11 55 41 66:42 24 35 58:16 42 33 65:21 44 32 54:34 20 29 46:20 26 26 23:23 0 25 32:36 -4 23 25:23 2 21 33:35 -2 19 37:66 -29 18 16:45 -29 11 22:59 -37 10 17:78 -61 8 12:105-93 3

<< Kreisliga B NW, Gr. 2 01. Ballfreunde 02. Bader SV 03. BV Altenessen 04. VfB Essen-Nord 05. Schonnebeck II 06. Vogelheimer SV II 07. SG Altenessen II 08. ESC Preußen 02 09. FC Saloniki 10. SF Altenessen II 11. Juspo Altenessen 12. SG Schönebeck III 13. SC Phönix II 14. DJK Dellwig II 15. Fatihspor II 16. TuSEM Essen II

Sp g 17 15 17 13 17 13 17 12 17 11 17 9 17 8 17 8 16 6 17 7 17 5 17 4 16 3 17 2 17 1 17 0

u v Tore Diff Pkt 1 1108:12 96 46 3 1 65:11 54 42 1 3 58:18 40 40 1 4 51:31 20 37 3 3 60:29 31 36 2 6 42:23 19 29 2 7 35:26 9 26 1 8 30:30 0 25 5 5 31:24 7 23 2 8 34:44 -10 23 4 8 41:35 6 19 3 10 26:45 -19 15 4 9 18:55 -37 13 1 14 9:59 -50 7 1 15 12:109-97 4 2 15 12:81 -69 2

<< Kreisliga B SO, Gr. 2 02. SF N‘wenigern II 03. TuS Steele Rott 04. SuS N‘bonsfeld II

Sp g 17 13 17 12 17 12

u 2 2 2

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Tore Diff Pkt 45:6 39 41 55:19 36 38 48:17 31 38

05. BW Mintard II 06. TC Freisenbruch II 07. 1. FC Lindkensfeld 08. FSV Kettwig II 09. RSC Essen II 10. Teut. Überruhr II 11. SV Kupferdreh II 12. Sportfreunde 07 II 13. ESC Rellingh. III 14. Werden-Heid. III 15. VfL Kupferdreh II 16. Winfried Huttrop

17 10 17 9 17 6 17 6 17 6 17 5 17 5 16 3 17 3 16 4 17 3 17 3

2 5 3 5 3 8 2 9 2 9 3 9 1 11 6 7 5 9 1 11 3 11 1 13

42:23 19 40:26 14 33:38 -5 24:29 -5 23:35 -12 18:32 -14 23:59 -36 24:35 -11 12:24 -12 19:40 -21 30:54 -24 14:52 -38

32 30 21 20 20 18 16 15 14 13 12 10

<< Kreisliga B SO, Gr. 2 01. SC Steele II 02. SV Isinger Kray 03. ESG 99/06 II 04. SV B‘altendorf III 05. Heisinger SV II 06. SV Kray 04 III 07. BG Überruhr II 08. TC Freisenbruch III 09. Preußen Eiberg II 10. SV Leithe II 11. Franz-Sales-Haus 12. ESV Frillendorf 13. Borussia Byfang II 14. Winfried-Kray 15. FC Kray III

Sp g 16 13 15 12 16 12 15 11 16 8 16 6 15 7 16 5 16 5 16 5 16 4 14 3 16 3 15 2 16 3

u v 2 1 1 2 0 4 3 1 1 7 3 7 0 8 5 6 4 7 4 7 3 9 5 6 2 11 3 10 0 13

Tore Diff Pkt 48:11 37 41 57:15 42 37 43:20 23 36 40:18 22 36 52:43 9 25 41:29 12 21 33:34 -1 21 35:35 0 20 34:42 -8 19 33:46 -13 19 22:48 -26 15 21:27 -6 14 23:46 -23 11 26:49 -23 9 19:64 -45 9

<< Kreisliga C NW, Gr. 1 01. Al-Arz Libanon 02. RuWa Dellwig II 03. Holsterhauser SV II 04. TuS H‘hausen II 05. TuRa 86 II 06. Adler Frintrop IV 07. FC Alanya II 08. SuS Haarzopf III 09. TuS 81 III 10. Union Frintrop III 11. PSV Essen II 12. SC Türkiyemspor II 13. SC Phönix III 14. SC Frintrop III

Sp g 15 14 15 11 15 10 16 10 15 9 14 6 13 6 15 5 14 5 15 5 15 4 15 4 14 1 15 1

u v 1 0 1 3 3 2 2 4 1 5 3 5 2 5 2 8 1 8 1 9 3 8 1 10 2 11 1 13

Tore Diff Pkt 74:10 64 43 60:15 45 34 53:18 35 33 62:21 41 32 44:29 15 28 47:35 12 21 31:34 -3 20 31:53 -22 17 30:35 -5 16 33:58 -25 16 28:37 -9 15 33:70 -37 13 17:55 -38 5 13:86 -73 4

<< Kreisliga C NW, Gr. 2 01. RuWa Dellwig III 02. SC Frintrop III 03. Union Frintrop II 04. WackerB‘borbeckII 05. Atletico Essen 06. H‘hauser SV III 07. SCTürkiyemsporIII 08. EintrachtBorbeckII 09. SV Borbeck II 10. Ballfreunde III 11. Juspo Altenessen II 12. NK Croatia III 13. Barisspor 84 II 14. RuWa Dellwig II 15. FC Alanya III

Sp g 12 11 14 10 13 10 13 9 13 6 14 6 15 6 13 4 14 5 14 5 13 2 14 2 13 1 1 1 0 0

u v 0 1 2 2 1 2 1 3 3 4 2 6 0 9 4 5 1 8 1 8 3 8 0 12 2 10 0 0 0 0

Tore Diff Pkt 72:9 63 33 51:19 32 32 59:16 43 31 29:17 12 28 37:24 13 21 22:29 -7 20 34:44 -10 18 26:27 -1 16 31:35 -4 16 22:50 -28 16 33:28 5 9 28:105-77 6 23:66 -43 5 2:0 2 3 0:0 0 0

<< Kreisliga C NW, Gr. 3 01. Katernberg 19 II 02. FC Karnap II 03. FC Stoppenberg II 04. TuS Helene II 05. Schonnebeck III 06. SF Katernberg II 07. Juspo Altenessen III 08. NK Croatia II 09. Atletico Essen II 10. PSV Essen 11. SG Altenessen III 12. Bader SV II 13. RuWa Dellwig IV 14. TuRa 86 III

Sp g 14 12 14 10 15 11 15 10 14 9 14 9 15 7 15 7 15 5 14 5 15 2 15 2 15 1 16 1

u v 2 0 4 0 0 4 2 3 2 3 1 4 2 6 0 8 5 5 2 7 2 11 1 12 1 13 0 15

Tore Diff Pkt 56:10 46 38 57:13 44 34 57:17 40 33 53:18 35 32 59:13 46 29 50:21 29 28 30:22 8 23 34:40 -6 21 26:32 -6 20 21:30 -9 17 26:48 -22 8 17:82 -65 7 8:103-95 4 16:61 -45 3

<< Kreisliga C SO 01. BW Mintard III 02. TSK Essen II 03. Werden-Heidh. IV 04. Lindkensfeld II 05. RSC Essen III 06. Winfried-Kray II 07. Wacker Steele II 08. Heisinger SV III 09. SC Steele III 10. SuS N‘bonsfeld III 11. FSV Kettwig III 12. Teut. Überruhr IV 13. Franz-Sales-HausII 14. SG Werden 80

Sp g 14 12 15 11 13 11 14 8 14 5 14 6 15 4 14 5 15 4 13 4 15 4 14 4 15 4 15 3

u v 1 1 1 3 0 2 1 5 4 5 1 7 5 6 2 7 4 7 3 6 3 8 3 7 1 10 1 11

Tore Diff Pkt 60:14 46 37 54:26 28 34 79:11 68 33 35:35 0 25 47:35 12 19 38:55 -17 19 38:44 -6 17 32:38 -6 17 36:46 -10 16 21:32 -11 15 25:40 -15 15 37:53 -16 15 20:80 -60 13 23:36 -13 10


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Spielerwechsel der Winerpause / Auf Asche 39

220 x 145 Auf Asche 10.05.2007 11:29 Uhr Seite 1 C

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Kreisliga B » DJK Franz Sales Haus » Zugänge: Martin Althoff (vereinlos), Sascha Leineweber (Preußen Eiberg), Adam Dunaij (Grün-Weiss Müllingsen) Abgänge: Sepehr Rajabpour, Daniel Rajabpour (beide Ziel unbekannt) DJK Juspo Essen-West » Zugänge: Michél Burnicki (Freizeitliga), Marvin Kaufels (VfB Frohnhausen), Roman Holubytskyy (vereinslos) Abgänge: Ziya Demir (Al-Arz Libanon), Wadim Chechyk (Germania Gladbeck) Holsterhauser SV » Abgänge: Daniel Trinka, Stefan Düsing (beide TuS Essen-West 81), Christopher Helten (Ziel unbekannt) RSCEssenII »Abgänge:ManuelSauer(Ausland) SuS Haarzopf II » Zugänge: Dominik Bannuscher (Tgd. Essen-West) SpVg. Schonnebeck III » Zugänge: Andreas Ueckermann, Daniel Tilgner, Sven Jochim (alle TuS Steele Rott), Marcel Nolden (Spvg. Katernberg), Felix Spychala, Mathäus Bogdan (beide 1. Mannschaft), Martin Milewski (3. Mannschaft) Abgänge: Igor Christ, Yasin Keskin (beide 3. Mannschaft) Tgd. Essen-West III » Zugänge: Christoph Janus, Tobias Ekström, Stephan Zietsch, Dennis Eiteneuer, Oliver Koldzie, Özgür Köksal, Azad (alle Polizei SV) Abgänge: Daniel Daun (Ziel unbekannt), Markus Fuchs (Alte Herren) SV Kray 04 III » Zugänge: Maik Bachert (reaktiviert), Yunus Sarsik (ESV Frillendorf) VfL Sportfreunde 07 II » Zugänge: Michael Kirchesch (Niedersachsen), Tobias Totzek (Union Mülheim), Omid Kamalinovin (Fortuna Bredeney), Daniel Ette (Preussen Eiberg) Abgänge: Sven Sandscheiper (1. Mannschaft) Kreisliga C » Al-Arz Libanon » Zugänge: Aiman Issa (ETB II), Ghazi Ali Khan (FC Sutum), Marco Cosic (FC Saloniki), Ziya Demir (Juspo Essen-West) Holsterhauser SV II » Abgänge: Christopher Nitzsche (Fußballpause), Markus Pape, Marco Brandowski (beide Ziel unbekannt) Holsterhauser SV III » Abgänge: Oliver Dausend (Ziel unbekannt) SpVg. Schonnebeck III » Zugänge: Igor Christ, Yasin Keskin (beide 2. Mannschaft) Abgänge: Martin Milewski (2. Mannschaft), Marc-André Beyer (Kilia Kiel), Daniel Herten (Ziel unbekannt), Tobias Tenberken, Christian Leben, Tobias Gellermann (alle Alte Herren) TuS Essen-West 81 II » Zugänge: Ludwig Mönnig (Coesfeld) Abgänge: Orkun Kaplan, Yüksel Akcapinar (beide Ziel unbekannt) TuS Holsterhausen II » Zugänge: Knut Rachow (Hamburg)


40 Auf Asche / Regionalliga

Rot-Weiss Essen

Entscheidendes Jahr Das hatte sich die rot-weisse Fangemeinde ganz anders vorgestellt. Zu Beginn der Rückrunde überwintert Rot-Weiss Essen auf dem dritten Tabellenplatz, satte elf Punkte hinter dem 1. FC Kaiserslautern II. Keine leichte Aufgabe also für den ambitionierten Verein aus Bergeborbeck, der die Talfahrt der letzten Jahre mit einem Aufstieg in die Dritte Liga abfedern will. Thomas Strunz führt die Amtsgeschäfte beim Regionalligisten nun bald ein Jahr und erste Veränderungen werden bei der Öffentlichkeitsarbeit deutlich. Zu einem ersten Zusammentreffen mit den Fans lud Thomas Strunz im Spätsommer 2008 ein und versprach höchstmögliche Transparenz der Vereinsarbeit für die Zukunft. Dieses Versprechen hält er bislang. Immer wieder meldet sich der Geschäftsführer im Internet bei den Anhängern zu Wort, klärt über Entwicklungen auf und nimmt Stellung zu aktuell diskutierten Problemen. Der ausbleibende sportliche Erfolg tut seinem Optimismus keinen Abbruch. Die Aktion »Kämpfen für Essen« bündelte einmal mehr Fans, Verein und Sponsoren. Mit der vielfach variierten Aussage »Wir kämpfen für Essen, weil ... « setzte der Verein eine Duftmarke und unterstrich seinen Anspruch, für die Stadt von Bedeutung zu sein.

Dies sollte den Verwaltern und Bewohnern der Stadt dringend im Gedächtnis bleiben, da das Jahr 2009 wegweisend für den Verein werden könnte. Immer wieder hat der Stadtrat die endgültige Abstimmung zugunsten eines Stadionbaus an der Hafenstraße verschoben. Zu einer Willenserklärung kam es dennoch. Bis März soll nun fieberhaft um die bestmögliche Stadionvariante gerungen werden und diese soll am 4. März von den Ratsherren auf den Weg gebracht werden. Darüber hinaus werden die Vereinsmitglieder in einer noch nicht datierten außerordentlichen Sitzung über professionelle Vereinsstrukturen abstimmen. Nach Aussage von Strunz stehen Verein und Stadt sogar vor einer Einigung mit RWE´s Hauptgläubiger Michael Kölmel. All diese Bemühungen müssen von Erfolg gekrönt sein, damit Rot-Weiss überhaupt eine Chance hat erfolgreich wieder in die Profiligen zurückzukehren.

Leitung nicht verborgen geblieben und entgegen anderslautender Beteuerungen vor Saisonbeginn legte RWE in der Pause nach. Mit Kulms Wunschspieler Mike Wunderlich wurde ein junger Spielmacher vom Nachwuchs des 1. FC Köln verpflichtet. Ausserdem verstärken der offensive Mittelfeldspieler Markus Neumayr und Abwehrspieler Sebastian Zinke den Kader.

Aber auch diese wegweisenden Entscheidungen verpuffen, wenn die Mannschaft sportlich auf keinen grünen Zweig kommt. Es war einfach zu wenig, was die Elf von Trainer Michael Kulm geleistet hat. Die Neuzugänge André Maczkowiak, Robert Mainka, Dennis Bührer und allen voran Sascha Mölders, der in nur 18 Spielen satte 20 mal das Tor traf, überzeugten voll. Trotz aller Qualität trat Essen nicht im Stile einer Spitzenmannschaft auf, verlor sicher geglaubte Spiele wie beim Tabellenletzten Cloppenburg oder daheim gegen kriselnde Trierer. Die mangelnde Qualität ist der sportlichen

Hendrik Stürznickel

Der Druck ist immens und die Chancen, das Saisonziel zu erreichen, wirken dagegen gering. Michael Kulm und Thomas Strunz werden mit ihrem langfristig angelegten Programm an kurzfristigen Erfolgen gemessen werden. Dennoch sollte ein Mindestmaß an Geduld erwartet werden dürfen von den Fans, aber auch von Stadt und Sponsoren. Ein Verbleib in der Regionalliga wäre ein schlimmer Unfall, sollte den Verein aber nach Möglichkeit nicht umwerfen können.

Über Rot-Weiss berichtet Hendrik Stürznickel von Jawattdenn.de, dem ehrenamtlichen Projekt von RWEFans für RWE-Fans. Die seit 2004 existierende Webseite liefert den rund 2.400 täglichen Besuchern stets aktuelle und ausführliche Berichterstattung rund um Rot-Weiss Essen. Ein Besuch lohnt sich immer: www . Jawattdenn . de


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42 Auf Asche / NRW-Liga

Du bist dann aber nicht in Bredeney geblieben. Wie ging es für dich weiter? Mit dem Kreuzbandriss verlor ich fast jegliche Motivation wieder anzufangen. Erst nach einer langen Pause sprach mich Ralf Schiessl an und überzeugte mich beim SC Rellinghausen-Süd, dem heutigen ESC Rellinghausen in der Bezirksliga wieder einzusteigen. Hier hatte ich auch das Glück auf Harry Bründermann, den damaligen Trainer, zu treffen, der erkannte, dass ich durchaus höher spielen könnte und mir Probetrainings bei ETB und SSVg Velbert vermittelte. Ich folgte damals meinem Bauchgefühl und wechselte zu Velbert in die Oberliga.

ETB SW Essen

Luft nach oben Ein »Essener Jung« ist zurück an alter Wirkungsstätte. Der ETB konnte sich die Dienste des 26-jährigen Christopher Finnern für die laufende Saison sichern, nachdem den Verantwortlichen der Transfer vor gut drei Jahren bereits durch die Lappen gegangen war. Auch zu Jugendzeiten war der leichtfüßige Offensiv-Stratege bereits für die Schwarz-Weißen am Ball. Nach einer Zeit voller Höhen und Tiefen, in denen er zur allgemeinen Überraschung locker und leicht den Sprung von der Bezirksliga in die Oberliga schaffte, aber auch bitterer Enttäuschungen, durch gebrochene Versprechen, die ihm den ganz großen Clou verwehrten, freut er sich nun wieder zurück in einem sicheren Umfeld angekommen zu sein.

Nach drei Jahren bei der SSVg Velbert bist du wieder zurück in deiner Heimatstadt. Hier hast du auch das Fußballspielen gelernt. Nenn uns bitte kurz die fußballerischen Stationen deiner Jugend! Kurz wird schwierig, das waren nämlich doch schon einige. Also angefangen hab ich beim damaligen SV Heidhausen. Mein erster ernst zu nehmender Wechsel war in der C-Jugend zum ETB. Im zweiten Jahr der B-Jugend bin ich dann zu Borussia Velbert gegangen und hab dann im Anschluss sowohl beim SC Werden-Heidhausen, als auch bei Fortuna Bredeney gespielt. Hier hab ich dann auch meine erste Seniorensaison gespielt. Die Fortuna spielte damals noch in der Landesliga. Dann setzte mich ein Kreuzbandriss lange Zeit außer Gefecht.

Dort hast du dir erstaunlicherweise sofort einen Stammplatz erkämpfen können. Wie kam es, dass du den Sprung von der Bezirks- in die Oberliga problemlos geschafft hast? War das nicht eine enorme Umstellung für dich? Eine Umstellung war das natürlich schon, aber ich hab versucht das Beste daraus zu machen und bin völlig unbekümmert an die Sache dran gegangen. Ich hatte damals in Hans-Günter Bruns auch einen hervorragenden Trainer, der auch menschlich ein sehr guter Typ ist. Und wenn dir ein Markus Kaya die Bälle auflegt, kannst du die fast gar nicht mehr vorbei schiessen. Es ist ja grundsätzlich fast immer so, dass man sich steigert, wenn man von guten Fußballern umgeben ist. Ich hab in dieser Zeit viel gelernt.

» Wenn dir ein Markus Kaya die Bälle auflegt, kannst du gar nicht mehr vorbei schiessen «

Nachdem du in Velbert voll durchgestartet bist, kamen ja sogar Angebote von Zweitligisten. Erzähl uns doch mal wie das ablief! Ja, nachdem die erste Saison direkt so gut verlaufen war, bekam ich ein Angebot von den Kickers Offenbach und war da auch fünf Tage zum Probetraining. Ich hab da unter Wolfgang Frank mit Spielern wie Regis Dorn und Sean Dundee trainiert. Aber finanziell ging es denen damals so schlecht, dass sie grundsätzlich nur ablösefreie Spieler verpflichten wollten und Velbert wollte mich nicht gehen lassen. Das war für mich sehr enttäuschend, weil mir bei meinem Wechsel nach Velbert versichert worden war, dass man mir keine Steine in den Weg legen wolle, wenn nochmal ein Angebot von oben käme. Aber da hab ich gemerkt, dass in diesem Geschäft das menschliche

Wort nichts wert ist und Spieler wie Ware behandelt werden. Ich war ja zu der Zeit auch schon 22 Jahre alt und es wäre eine große Chance für mich gewesen ins Profigeschäft einzusteigen. » Im Fußball zählen keine Worte. Was du nicht schriftlich hast, ist auch nichts wert «

Wie ging es dann in Velbert weiter? Es ist doch sicher unheimlich schwierig weiter für einen Verein die Schuhe zu schnüren, der einem diese Chance verbaut hat. Schon, aber in dem Moment hab ich gemerkt, dass solche Mechanismen im Profigeschäft üblich sind. Was du nicht schriftlich hast, ist auch nichts wert. Ich hab dann meinen Vertrag in Velbert, der insgesamt über drei Jahre ging, erfüllt. Für mich war aber auch klar, dass ich dann sofort den Verein verlasse.

Wie kam dann der Kontakt zu SchwarzWeiß zustande? Ich war schon mit Velbert immer besonders motiviert gegen ETB, weil ich ja zuvor schon kurz vor einem Wechsel stand und auch in der Jugend hier gespielt habe. Aber der Kontakt ging im Grunde genommen von mir selbst aus, weil ich es unheimlich wichtig fand, dass sich hier auch um das Berufliche gekümmert wird. ETB hat mir jetzt eine Ausbildung zum Automobil-Kaufmann ermöglicht. Das hat für mich einen hohen Stellenwert, da mir das ein großes Maß an Sicherheit gibt.

Wie siehst du denn die aktuelle sportliche Situation, sowohl bei dir als auch bei der gesamten Mannschaft? Die ist durchaus miteinander vergleichbar: Da ist noch Luft nach oben! Die Mannschaft hat natürlich einen Umbruch mitgemacht und hat ein völlig neues Gesicht. Man merkt, dass das Team sich noch finden muss. Qualität ist grundsätzlich auf jeden Fall genügend vorhanden, was wir zum Beispiel beim 1:1 in Herne, wo wir hätten gewinnen müssen, auch schon gezeigt haben. Aber bisher rufen wir unsere maximalen Fähigkeiten leider nicht konstant ab. Genau so ist es auch bei mir, ich bin mit meinen zwei Saisontoren selbstverständlich nicht zufrieden. Aber dementsprechend freue ich mich auf die Rückrunde, in der wir dann hoffentlich voll durchstarten!

Sebastian Paas


NRW-Liga / Auf Asche 43

Rot-Weiss Essen U23

Mission Klassenerhalt Die Entwicklung der Zweiten Mannschaft kann, im Gegensatz zum Werdegang der Ersten, schon beinahe als sensationell bezeichnet werden. Innerhalb von drei Jahren erreichte die zuvor als ewiger Landesligist verschrieene Truppe die Oberliga und ist auf einem guten Weg, die Klasse zu halten. Selten war ein Umbruch so enorm, wie derjenige vor der laufenden Saison. Das Konzept von RWE sieht vor, dass der ausgedünnte Regionalligakader mit den stärksten Talenten der Nachwuchsteams aufgefüllt wird. Stützen wie Bora Karadag oder Turgul Aydin konnten sich im erweiterten Kader der ersten Mannschaft fest spielen, so dass die U23 von RWE auf diese beiden Stützen häufig verzichten musste. Karl-Heinz Pflipsen kann dennoch mit dem 14. Platz zufrieden sein, den er mit seinem Team nach der Hinrunde belegte. Ohne den nachträglichen Einspruch des Delbrücker SC, bei dem die U23 drei Punkte am grünen Tisch verlor wäre die Mannschaft auf einem gesicherten Mittelfeldplatz. Insgesamt ist die Situation also erfreulich und dennoch steht der Nachwuchsmannschaft ein

hartes Restprogramm bevor. Arda Yavuz machte auf sein Talent aufmerksam. Der türkische Erstligist Hacettepe verpflichtete den jungen Deutschtürken, damit er den Verein im Abstiegskampf unterstützt. Das Geld, ein Betrag in fünfstelliger Höhe, kann Rot-Weiss sehr gut gebrauchen, nichtsdestotrotz tut sein Weggang der Zweiten Mannschaft weh. Ein weiterer Abgang steht außerdem im Raum. Chamdin Said, seit Jahren Goalgetter der U23, wird heiß umworben. Durch die Verstärkungen im Erstligakader werden aber weniger Spieler abgestellt werden müssen und das Team kann sich vermehrt auf Einsätze der Nachwuchskräfte freuen, die in der Rückrunde nicht in der Regionalliga angreifen können Große Probleme hat die Mannschaft in der Abwehr. Der Defensivverband bewegt sich zu behäbig um schnelle Angriffe abwehren zu können. Der Sturm hingegen ist das Prunkstück der Mannschaft. Das zeigte sich gleich im ersten Spiel in der NRW-Liga gegen die Zweitvertretung des MSV Duisburg. Es endete mit einem wahren Torfestival. Die Zuschauer konnten in letzter Minute den 5:4 Siegtreffer be-

jubeln. Solange der Sturm ein Tor mehr schießt als die Abwehr sich einfängt, kann an der Hafenstraße erfolgreich gespielt werden. Allerdings lässt sich das nicht dauerhaft durchhalten, so dass RWE II zwischen dem 9. und 15. Spieltag eine Durststrecke erlebte, in der nur zwei Punkte geholt wurden. Die Aufgabe ist für Trainerteam und Mannschaft nicht leicht und dennoch befindet sich Rot-Weiss Essen in einer angenehmen Position. Ein Abstieg wäre ärgerlich, aufgrund der starken Leistungen der Vergangenheit. Er wäre aber der Tatsache geschuldet, dass RWE seine Bedürfnisse voll und ganz auf den Aufstieg der Ersten Mannschaft ausrichtet. Außerdem kann bisher von Abstieg noch keine Rede sein, denn RWE befindet sich in einer guten Ausgangslage. Sollten sie weiterhin mit so viel Einsatz und Engagement zur Sache gehen wie in der Hinrunde, dann wird das Team sich selbst feiern dürfen, da ein kaum für möglich gehaltener Klassenerhalt erreicht wurde.

Hendrik Stürznickel


44 Auf Asche / Niederrheinliga

SpVg. Schonnebeck 1910

Erfolg in Grün-Weiß

SG Schönebeck

Rolf Gramatke Alter/Größe/Gewicht: 49/190/100 Beruf: Angestellter Position: Stopper Trikotnummer: 4 Starker Fuß: Rechts

Sportliches Vorbild: Franck Ribéry Lieblings-Proficlub: keiner Frühere Vereine: Sportfreunde Altenessen 18, BV Altenessen Größte Erfolge: Aufstieg in die Verbandsliga, 2 x Hallenstadtmeister Bitterste Niederlage: Altenessen 18 gegen KFC Uerdingen 1:2, durch unberechtigten Elfmeter in der Nachspielzeit Lieblingsgegner: FC Kray

Top-Elf Frank Dräger

Klaus Sonntag Thorsten Kuhnke

Klaus Hagen

Klaus Makowiack Günther Friedhelm Schlipper Seifert

Rolf Gramatke Ralf Quabeck

Trainer: N. Furtkamp

Friedhelm Riemann

Heiko Mertes

Rückblick in das Jahr 2008. Nach dem bestürzenden Abgang in die Gefilden der Kreisliga befindet sich die erste Mannschaft der Spielvereinigung auf einem Dauerrausch gleichenden Höhenflug: Im Mai führt sie unangefochten die Landesliga in Essen an. Nach den sensationellen Jahren zuvor, die den Durchmarsch in die Verbandsliga innehatten, stehen die Verantwortlichen vor dem Novum der großen Herausforderung. Dem damaligen Vorstandsteam ist bewusst: Die Vereinsstrukturen müssen verbessert werden. Ein bereits bestehender Stamm der alteingesessenen Schonnebecker, stellte im Frühjahr einen »Wirtschaftsrat« auf die Beine, der den Erfolg und das Bestehen in der Niederrheinliga außerhalb des sportlichen Bereiches stemmen sollte. Aus den verschiedensten Branchen des kaufmännischen Gewerbes entstand ein autarkes Team für das bereits bestehende Unterfangen »schwarze Zahlen«. Ein gutes Konzept wurde entwickelt und brachte raschen und vor allen Dingen anhaltenden Erfolg. Bis dahin wurden und werden mit dem Schonnebecker-Partner-Konzept Hauptsponsor und Co-Sponsoren, Premium-, Classic-Partner und Supporter an den Verein gebunden, die nicht nur Geldgeber, sondern Fans, Freunde und Mitglieder der Spielvereinigung werden. Das Sponsorenboard im Vereinsheim und das am Platzeingang vervollständigt die Bandenwerbung rund um den Platz. Die Betreuung der Sponsoren wird ausgebaut, indem der neue Pressesprecher die mediale Öffentlichkeitsarbeit des Vereins übernimmt und in Zusammenarbeit mit den Webmastern Peter und Dominik Buers nicht nur eine Präsentationsplattform mit vereinseigener Stadionzeitung und Essens wahrscheinlich aktuellster Homepage für die Partner schafft, sondern den

Verein und seine Mitglieder gebührend der zugehörigen Spielklasse präsentieren kann. Besonderheiten in der Niederrheinliga, wie das Schonnebecker Maskottchen »Schonnie – der Löwe«, kommen an den gut besuchten Heimspieltagen noch besser zur Geltung. Die neuen Werbemöglichkeiten mit sensationellen Eintrittskarten und einmaligen Ankündigungsplakaten, machen den Besuch am Schetters Busch zu einem Erlebnis. Ein eigener Fanshop mit Merchandise ließ in jüngster Geschichte Kinderaugen unter dem Weihnachtsbaum erstrahlen. Highlight der Saison war sicherlich das Spiel gegen den KFC Uerdingen, was mit Sicherheitsaufgebot, Fanandrang und Organisationsaufwand einmalig in der fast 100-jährigen Vereinsgeschichte war. Das Spielergebnis war zufriedenstellend, der Tag für alle Beteiligten ein positives Ereignis. Letztendlich war das Geschehen nur zu bewältigen, weil man die nötige Unterstützung, das Know-How und die Mittel durch das Marketingteam und seine Zweige hatte. Der Wirtschaftsrat wird sich weiter entwickeln und freut sich auf das Projekt 2010: Neben dem lang ersehnten Kunstrasen wird in Schonnebeck die Hundertjahrfeier des Vereins stattfinden. Vielleicht kann man dann schon mit einem zwinkernden Auge auf ein weiteres Ziel »Sitztribüne« schielen. Der weitere Umbruch Anfang des Jahres 2009 sollte die Leistung aller Beteiligten noch mal unterstreichen: in harmonischer Übergabe wurde im Januar ein neuer Vorstand gewählt. Die bestehende Führungsetage aus Mitgliedern des Marketingteams wurde von den jungen Nachfolgern abgelöst, die bereits im Wirtschaftsrat zusammengearbeitet haben – mit beschriebenem Erfolg. Diese Ergänzung macht den Verein für die anvisierte Zukunft noch stärker und das Konzept im Marketing kann übergreifen.

Michael Bylsma (Pressesprecher der Spvg. Schonnebeck)


Landesliga / Auf Asche 45

Nachgefragt bei Günther Oberholz ( Manager FC Kray )

Herr Oberholz, was war in der Hinrunde nur mit dem FC Kray los? »In der Hinserie haben wir unsere sportlichen Ziele nicht erreicht. Da gibt es sicherlich eine ganze Menge Gründe, die dazu geführt haben. Unter anderem weil die Siege gegen Galatasaray Mülheim und Radevormwald annulliert wurden, da sich beide Mannschaften vom Spielbetrieb zurückzogen haben. Hinzu kommt, dass sich im Spiel gegen die Tgd. Essen-West gleich drei Leistungsträger verletzt haben! Insgesamt ist die Liste der Verletzten stets sehr lang gewesen. Den jungen Spielern, die dann ins kalte Wasser geworfen wurden, fehlten auf dem Platz die Leitfiguren. In der Rückserie stehen uns jedoch wieder alle Spieler zur Verfügung, mit Sascha Neue haben wir uns zusätzlich auch noch einmal verstärkt. Wir müssen jetzt für den sportlichen Erfolg sorgen, damit wir natürlich auch die Erwartungen der Sponsoren erfüllen!«


46 Auf Asche

HINRUNDE 08/09 PART II

Fotos: Michael Gohl » www.sport-in-essen.de


Auf Asche 47


48 Auf Asche / Landesliga

ESC Rellinghausen 06

Julian Engelmeyer Spitzname: Julek Alter/Größe/Gewicht: 26/184/79 Beruf: Mechaniker Position: Sturm Trikotnummer: 7 Starker Fuß: Rechts Sportliches Vorbild: Marcio Amoroso Lieblings-Proficlub: Bor. Dortmund Frühere Vereine: ESV 10/21, ETB Höchste Liga: Landesliga Größter Erfolg: Landesliga-Aufstieg, Hallenstadtmeister 2009 Bitterste Niederlage: Niederlage im Elfmeterschiessen gegen ETB im Pokalhalbfinale 2006 Schönstes Tor: Kopfballtor aus 25m Lieblingsgegner: SV Burgaltendorf

Top-Elf

Thomas Hobucher

Güven Örnek

Oguz Büyükarslan

Issa Allouche Inge Kress

Lars Stephan Patrick Elm

Trainer: Thomas Deges

Mike Kazubowski

Marc El-Hayek

Axel Walter

Dirk Neuse

Tgd. Essen-West

» So etwas findet man nicht oft « Die Landesliga hat in den vergangenen Jahren eine Menge Teams kommen und gehen sehen. Die Tgd. Essen-West scheint da die einzige Konstante zu sein. Wir sprachen mit Alex Kothe (links auf dem Foto) und Nils Kretschmar (rechts) vom Landesliga-Dauerbrenner.

Wie kommt es, dass die Tgd. seit dem Aufstieg 1997 meistens einen Platz unter den ersten Fünf erreicht hat? Nils Kretschmar: Ich denke, das hat viel mit der positiven Stimmung im Verein zu tun. Unsere große Stärke ist das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir verstehen uns nicht nur auf dem Platz, sondern auch privat alle sehr gut. Alex Kothe: Das ist halt die Mentalität hier im Verein. Neue Leute werden immer schnell in die Gemeinschaft aufgenommen. Man wird sofort überall eingebunden, von allen akzeptiert. Als ich vor fünf Jahren hier her gekommen bin war das bei mir genauso. Damals waren es die alten Haudegen wie Kalle Förster oder Matijas Derek, die auf mich zugegangen sind, und genauso gehe ich heute auf die Neuen zu. Das ist auch der Grund weshalb die meisten Spieler hier bleiben wollen, oder nach kurzer Zeit zurück kommen. Nils Kretschmar: In der Tat kommen viele Spieler irgendwann zurück. Denn auch wenn man den Verein wechselt oder mal

länger verletzt ist bleibt man Teil der Gemeinschaft. Hier läuft alles sehr familiär ab, der Kreis von Fans und Sponsoren ist überschaubar. Besonders wichtig sind die vielen ehrenamtlichen Helfer, die den Verein so besonders machen. Zum Beispiel unser Betreuer Werner oder unsere »Gute Seele« Helga, die seit Ewigkeiten das Vereinsheim schmeißt. Darüber hinaus gibt es jeden Sonntag nach dem Spiel frisch gekochtes Essen für die Mannschaft. Da haut keiner schnell ab, alle bleiben und essen zusammen. Alex Kothe: Die Spieler fühlen sich bei der Tgd. einfach wohl. Ich gehe immer mit einem guten Gefühl zum Training, das war bei meinen vorherigen Vereinen nicht immer so. Aber hier passt einfach alles. Es gibt keine Neider in der Mannschaft, hier gönnt jeder dem anderen was. So etwas findet man nicht oft, vorallem in der Landesliga.

In der Landesliga wird in der Regel auch dreimal in der Woche trainieren. Stimmt es, dass ihr nur zwei Einheiten macht? Nils Kretschmar: Ja das ist richtig. Bei uns haben viele Spieler halt auch andere Verpflichtungen. Ich zum Beispiel habe bis vor kurzem ein Abendstudium gemacht, da hätte ich gar keine Zeit gehabt um öfter zu trainieren. Wir sagen uns halt: Wir trainieren nur zweimal – dafür aber


Landesliga / Auf Asche 49

richtig! Dann hat auch jeder richtig Lust und gibt Vollgas. Alex Kothe: Wir gehen auch nie in den Wald oder machen irgendwelche komplizierten Übungen, bei uns wird fast nur gespielt. Und trotzdem ist jeder fit. Das sieht man auch, wenn wir mal Trainingsgäste haben. Die können das Tempo meistens nicht lange mithalten.

Bei all den guten Ergebnissen in den letzten Jahren: Wieso habt ihr denn nie ernsthaft um den Aufstieg mitgespielt? Nils Kretschmar: Der Fokus liegt eher auf der Entwicklung junger Nachwuchstalente, was auch dem Umstand geschuldet ist, dass wir hier keine große Kohle raushauen. Alex Kothe: Wir müssen unser Geld halt selbst einspielen. Vorallem bei den großen Turnieren, die dann auch von jedem ernst genommen werden. Deshalb waren wir bei der Hallenrunde, dem Krögeroder Kabelcom-Cup in den letzten Jahren auch meistens vorne dabei.

Was aber nicht immer von Vorteil sein muss, wie man zu Beginn der Saison sehr gut sehen konnte.

Nils Kretschmar: Die Vorbereitung lief wirklich gut, hat uns aber auch alles abverlangt. Erst standen wir im Finale des Kröger-Cups, haben dann im Niederrheinpokal ein Riesenspiel vor 1.500 Zuschauern gegen Fortuna Düsseldorf gemacht und einen Tag später den Preussen-Cup gewonnen. Pünktlich zum Saisonstart war dann ein bisschen die Luft raus, erst am vierten Spieltag haben wir uns wieder gefangen. Alex Kothe: Nach der guten Vorbereitung war die Hinserie schon ein wenig ernüchternd. Besonders auswärts waren wir schwach, haben nur ein Spiel gewonnen. Da müssen wir uns in der Rückserie steigern. Nils Kretschmar: Uns war klar, dass es dieses Jahr schwer wird. Vor der Saison haben mit Matijas Derek und Dennis Prangenberg wichtige Säulen der Mannschaft ihre Karriere beendet, dazu fehlt Sam Moosariparambil wegen eines Auslandssemesters. Nun haben wir eine unheimlich junge Truppe, was man auch daran sieht, dass ich mit 27 einer der Ältesten bin. Wir haben das Glück, dass im nächsten Jahr eigentlich alle Spieler bei uns bleiben wollen. Wenn wir jetzt ein

bisschen Zeit haben uns noch mehr einzuspielen, können wir hoffentlich auch mal ganz oben ein Wörtchen mitreden.

Nils Kretschmar (27) spielte in der Jugend und im Seniorenbereich für die Sportfreunde Altenessen 18, mit denen er 2004 den Aufstieg in die Landesliga feierte. Der Innenverteidiger, der bereits sein viertes Jahr im Trikot der Blau-Weissen bestreitet, trat zu Beginn der Saison die Nachfolge von Matijas Derek als Kapitän an. Alex Kothe (22) kehrte vor der Saison, nach einem einjährigen Intermezzo beim SV Kray 04, zurück zur Haedenkampstraße. Bevor der defensive Mittelfeldspieler in seinem zweiten A-Jugend-Jahr erstmals für die Turngemeinde auflief, spielte er für Schwarz-Weiss Essen, Rot-Weiss Essen und Schalke 04. Sein erster Verein war Grün-Weiss Schönebeck (heute SG Schönebeck).

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50 Auf Asche / Landesliga

Tgd. Essen-West

Wolfgang Dymala Spitzname: Wolli Alter/Größe/Gewicht: 23/185/72 Beruf: Auszubildender zum Karosserieinstandhalter Position: rechtes Mittelfeld/Sturm Trikotnummer: 8 Starker Fuß: Rechts Sportliches Vorbild: Ebbe Sand Lieblings-Proficlub: FC Schalke 04 Frühere Vereine: SV Kupferdreh, SC Werden-Heidhausen, Fortuna Bredeney Höchste Liga: Landesliga Größter Erfolg: Bezirksliga-Aufstieg mit SC Werden-Heidhausen Schönstes Tor: Volleyschuss aus 25m in den Winkel beim Kröger-Cup Lieblingsgegner:Werden-Heidhausen

Top-Elf

Markus Dymala Sandy Müller

Florian Köhler

Simon Mohamed Marcel Michael Schneider Kachout Gehrig Kalusche Nils Kretschmar

Danny Konietzko André Bausch

Trainer: Jürgen Müller

Jürgen Raeth

ESC Rellinghausen 06

» Mich interessiert nur die Zukunft! « Seit Saisonbeginn ist der ehemalige FC Kray-Trainer Wolfgang Priester (auf dem Foto links, mit ESC-Trainer Thomas Deges) nun Sportlicher Leiter beim ESC Rellinghausen 06. Im Interview zieht er eine erste Bilanz. »Das Umfeld ist fantastisch. Es gibt einen prima Vorstand, die Zusammenarbeit klappt reibungslos«, schwärmt Priester von seinem neuem Umfeld. Auf die Frage wie sich seine Arbeit mit dem Wechsel vom Krayer Trainerstuhl auf den Posten des Sportlichen Leiters verändert hat, antwortet Priester mit seiner bekannten Mischung aus Pragmatismus und Euphorie: »Ich habe lernen müssen, dass mit Trainer Thomas Deges und Co-Trainer Volker Dammers zwei fähige Leute an der Seitenlinie stehen und ich nicht mehr für die Mannschaft direkt

zuständig bin. Ich habe aber meinen Platz hier schnell gefunden!« Dass beim ESC sportlich alles rund läuft, haben die Rellinghauser zuletzt mit dem Gewinn der Hallenmeisterschaft bewiesen. Auch in der Landesliga steht die Mannschaft mittlerweile im gesicherten Mittelfeld. »Das ist eine prima Truppe – Angst um den Klassenerhalt muss sich beim ESC keiner machen«, beurteilt Priester die Situation in der Landesliga. Die heikle Frage, ob es für ihn ein gutes Gefühl war, dass der FC Kray als Turnier-Mitausrichter bereits in der Vorrunde der Hallenmeisterschaft die Segel streichen musste, während der ESC den Pokal gewann, umging Priester elegant: »Nein, meine Zeit beim FC Kray ist Geschichte. Mich interessiert nur die Zukunft!« Ralf Bienko


Bezirksliga / Auf Asche 51

Nachgefragt bei Fritz Schievelbusch ( 1. Vorsitzender TC Freisenbruch )

Herr Schievelbusch, bleibt Ihnen die Sportanlage am Bergmannbusch erhalten? »Vor kurzem Stand wieder einmal in der Zeitung, dass unsere Anlage geschlossen werden sollte. Das war allerdings eine totale Ente! Wir haben einen unbegrenzten Nutzungsvertrag für die Anlage, die wir vor über zwanzig Jahren übernommen haben und seitdem in Eigenregie betreiben. Erst kurz zuvor hat die Stadt uns noch einmal zugesagt, dass solange am Bergmannsbusch keine enorm hohen Kosten anfallen, man uns auch weiterhin bei der Instandhaltung der Anlage unterstützen wird. Als letztes wurde sogar ein neuer Heizkessel für die Umkleidekabinen angeschafft und es gab neue Toilettenanlagen. Deshalb waren wir auch alle verwundert, als diese Meldung in der Presse stand. Ich habe noch nie so viele Solidaritätsbekundungen bekommen, wie nach diesem Artikel. Alle politischen Lager versicherten uns ihre Unterstützung, aber gerade im Vorfeld des anstehenden Wahlkampfes lassen wir uns vor keinen Karren spannen.«


52 Auf Asche / Bezirksliga

TC Freisenbruch

Marcel Scheffner Spitzname: Schef Alter/Größe/Gewicht: 23/187/82 Beruf: Kaufmann im Groß- und Außenhandel Position: Mittelfeld Trikotnummer: 6 Starker Fuß: Rechts Lieblings-Proficlub: Bor. Dortmund Frühere Vereine: FC Kray, PSV Essen, ESC Preussen 02 Höchste Liga: Landesliga Größte Erfolge: Kabelcom-Cup-Sieger (2005,2006), Hallenstadtmeister (2006), Kreispokalsieger (2007) Schönstes Tor: Einige Lieblingsgegner: Egal wer kommt

Top-Elf

Björn Matzel

Tolga Acar

Sebastian Vietz

Issa Allouche

Tino Stöhr

Karsten Sebastian Heise Roßbach Marcel Scheffner

Christof Krolik Lars Krüger

Trainer: Dietmar Klinger

Marco Glenz

SC Werden-Heidhausen

Zuhause ist es am schönsten Hinter dem Favoriten SC Velbert überwinterte überraschend der SC WerdenHeidhausen auf dem zweiten Tabellenplatz. Dabei sollten die Heidhauser ohne große Geldmittel in dieser Liga eigentlich keine reelle Chance haben, doch Trainer Ralf Zils kann auf ein schier unerschöpfliches Becken von vereinseigenen Talenten zurückgreifen. Lediglich sechs Spieler der aktuellen Erstvertretung entspringen nicht der eigenen Jugend. Zunächst einmal ist Zils stolz auf das Erreichte: »Obwohl wir mittlerweile fast nur noch auf Eigengewächse bauen, halten wir ganz gut mit!« Die hervorragende Jugendarbeit der Heidhauser ist schon Legende, so schaffte diesmal der A-Jugendliche Yannick Bönte den Sprung in den Kader. Der Coach, dessen aktive Laufbahn Höhepunkte beim MSV Duisburg und Schwarz-Weiß Essen bot, überlegt sogar, demnächst erneut ein oder zwei junge Akteure aus Jugend und Reserve »hoch« zu ziehen. Erstaunlich: Der zweite Tabellenplatz wurde mit einem negativen Torverhältnis von 22:23 erreicht, was auf einige happige Auswärtsniederlagen zurück zu führen ist: »In Velbert und Tönisheide haben wir auf Kunstrasen derbe Schlappen erlitten«, macht Zils auch den ungewohnten Untergrund verantwortlich. Gewohnt ist der Platz in Heidhausen, ein sicherer Garant für viele Punkte. Von acht Begegnungen wurden sechs gewonnen, lediglich Trabzon Heiligenhaus und SV Burgaltendorf II konnten Zähler entführen.

Ob Zils auch in Zukunft noch Heimsiege in Heidhausen einfahren wird ist fraglich. Zwar scheint die Vertragsverlängerung mit dem erfolgreichen Übungsleiter nur noch Formsache, doch der Erhalt der Heimatanlage steht in den Sternen. Der Sportplatz »Am Volkswald« steht auf der Schließungsliste der Stadt. Erst unlängst vom Rat bekräftigt, wird eine Verlagerung ins Werdener Löwental angedacht, das seit Jahren im »Dornröschenschlaf« dahindämmert. Doch der SC gehört mit 23 Mannschaften zu den größten Vereinen Essens, da wird es ohne ein zweites Großfeld im Löwental nicht gehen. Ein enormer finanzieller Aufwand für den Steuerzahler verhindert, zumindest in den nächsten Jahren, wohl die Verlagerung. Was auch gut so ist, denn der Verein wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die Schließung. Der 1. Vorsitzende Dr. Frank Roeser scheut auch nicht die großen Geschütze: »Wir sahen uns sogar gezwungen, unserem Bezirksbürgermeister Hanslothar Kranz, der als Ratsherr für die Schließung und damit gegen den Verein stimmte, die Ehrenmitgliedschaft zu entziehen!« Der Verein weiß, dass seine in Ehren ergraute Anlage kein Schmuckstück mehr ist, verweist aber auf die unglaublich schöne Lage im Grünen und die familiäre Atmosphäre, die seines Gleichen sucht. Dafür verzichtet man sogar gänzlich auf alle nicht zwingend notwendigen Investitionen der Stadt. Anstehende Gespräche mit den Sportund Bäderbetrieben sollen nun die Zukunft sichern, damit die SC-Kicker auch weiterhin auf »ihrem« Platz im Heidhauser Volkswald Heimsiege feiern können! Daniel Henschke


Bezirksliga / Auf Asche 53

Sportfreunde Altenessen 1918

Strang ziehen. Wenn es mir auch weiterhin gelingt meine Motivation und meinen Kampfgeist auf die Mannschaft zu übertragen, dann bin ich ziemlich sicher, dass wir den Klassenerhalt packen.

Trainer lebt Kampfgeist vor Für viele Experten steht der erneute Abstieg der Sportfreunde Altenessen 18 bereits fest. Der letztjährige Landesligist steht abgeschlagen am Tabellenende der Bezirksliga. Die Ausgangssituation ist nicht gerade vorteilhaft, dennoch ist Trainer Dirk Hillmer, der vor wenigen Wochen den Posten von Markus Erlebach übernommen hat, überzeugt den Abstieg noch verhindern zu können.

Herr Hillmer, nach dem Rücktritt ihres Vorgängers haben Sie das Traineramt bei den Sportfreunden übernommen. Ist der Job ein Schleudersitz? Das sehe ich nicht so, denn ich bin seit zehn Jahren am Wüllnerskamp und kenne das Umfeld. Meine Antwort war klar, als die Anfrage kam ob ich den Trainerposten übernehme. Ich habe immer an den Klassenerhalt geglaubt, deshalb habe nicht lange gezögert und direkt zugesagt.

Was macht Sie so sicher, dass der erneute Abstieg noch verhindert werden kann? Ich bin mit der Mannschaft seit Anfang Januar im Training und habe einen Kader von 20 Spielern, die alle voll mitziehen. Es macht richtig Spaß zu sehen, wie alle an einem

Wo lagen Ihrer Meinung nach die Ursachen für die verkorkste Hinrunde? Wir haben zu früh auf die Jugend gesetzt. Wir wollten nach dem Abstieg aus der Landesliga einen Neuaufbau mit jungen Spielern schaffen. Nun fehlen uns aber die Leitwölfe, jemand der auf dem Platz die Verantwortung übernimmt. Aus unserem aktuellen Kader sind 16 Spieler unter 25 Jahre alt, da fehlt oftmals die nötige Abgeklärtheit.

Hand aufs Herz: Wie realistisch schätzen Sie die Chancen auf den Klassenerhalt ein? Mit Dostlukspor Bottrop und dem SG Osterfeld liegen zwei Mannschaften noch in erreichbarer Distanz. Auch Aufsteiger Union Frintrop, die mit hohen Erwartungen in die Saison gestartetet sind, muss sich noch Sorgen machen. Wir werden bis zum Ende alles versuchen, denn abgerechnet wird immer erst zum Schluss. Aber ich bin sehr optimistisch, denn wir starten mit drei Heimspielen und da werden wir schon die ersten Punkte zum Klassenerhalt holen!

Ralf Bienko

220 x 145 Auf Asche 10.05.2007 11:29 Uhr Seite 1 C

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Probedruck


54 Auf Asche / Bezirksliga

SC Union Frintrop

Dennis Florian Alter/Größe/Gewicht: 28/178/79 Beruf: Angestellter Position: Mittelfeld Trikotnummer: 10

Sportl. Vorbild: Hans-Gerd Florian Lieblings-Proficlub: FC Schalke 04 Frühere Vereine: FSV Kettwig, ETB Höchste Liga: Verbandsliga Größte Erfolge: Aufstieg in die Verbandsliga (2005), In der Halle: Bester Spieler (2009), Torschützenkönig (2000+2001) Bitterste Niederlage: FSV Kettwig gegen FC Kray 6:8, nach Neunmeterschiessen im Finale der Hallenstadtmeisterschaft 2001 Lieblingsgegner: Rot-Weiss Essen II

Top-Elf

Stefan Heuer

Rene Sperling

Frank Rudolf

Trainer: Karl Weiß

Andreas Broscheit Dennis Florian Hans-Gerd Florian Mino Cardonini

Klaus Böhs

Dirk Lübner

Tolga Acar

Lars Suelmann

DJK Adler Frintrop 1910

» Adler ist meine letzte Trainerstation « Die Anzahl der Originale im Essener Fußball lichtet sich immer mehr. Mit Hansi Wüst schwingt einer der letzten großen Entertainer das Trainerzepter bei Adler Frintrop. Er polarisiert wie kaum ein anderer Trainer im Essener Fußball. »Ich weiß«, bestätigt Wüst, »man mag mich oder man mag mich nicht. Aber bei all den Meinungen, die über mich existieren, zählt für mich nur eins: Ich bin immer ehrlich geblieben.« Die Leistung des Trainers Hansi Wüst genießt hohes Ansehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Adler ihn für ein weiteres Jahr verpflichtet hat. Wüst klärt auf: »Ich fühl mich hier in Frintrop einfach wohl. Der Vorstand ist klasse und auch das Umfeld ist toll.« Da wundert es auch nicht, dass Adler nach der Hinrunde auf dem dritten Platz stand und so manchen höher eingestuften Klub hinter sich gelassen hat. Die Gründe dafür sieht Wüst ganz klar: »Ich habe eine hohe Trainingsbeteiligung und eine sehr ehrgeizige Mannschaft. Wir haben zu Saisonbeginn drei A-Jugendliche von der SG Schönebeck geholt und die sind auf Anhieb Stammspieler geworden. Das Problem was man in einer solchen Situation hat, ist natürlich, dass die Konkurrenz auf Talente aufmerksam wird und diese dann abwirbt.« Der Meinung dass das Niveau im Essener Fußball in den letzten Jahren gesunken

ist, stimmt auch Wüst zu: »Woran das liegt, weiß ich nicht. Vielleicht an der mangelnden Identifikation der Spieler mit den Vereinen, aber es ist müßig darüber zu spekulieren.« An Spannung jedoch hat der Fußball anscheinend nichts eingebüßt, denn das Thema Auf- und Abstiegskampf in der Liga schätzt Wüst präzise ein: »Den Aufstieg werden Schönebeck und SuS Haarzopf ausspielen. Was den Tabellenkeller betrifft, bin ich fest davon überzeugt, dass Altenessen 18 noch eine Chance hat die Liga zu halten. Die werden sich sicher nicht einfach ihrem Schicksal ergeben. Bei uns geht nach oben und nach unten nicht mehr viel, deshalb wollen wir den dritten Platz verteidigen. Wenn uns das gelingt haben wir schon eine Menge erreicht.«, spielt Wüst auf das im nächsten Jahr anstehende 100-jährige Vereinsjubiläum an, »Zu Beginn meiner Tätigkeit hatten wir uns vorgenommen, dass Adler dann immer noch in der Bezirksliga spielt. Ich denke das können wir schaffen.« Und was kommt dann? Hansi Wüst kennt die Antwort: »Ich bin jetzt 56, habe im Essener Fußball viel erreicht und einige tolle Stationen gehabt – aber das hier in Frintrop ist schon was Besonderes. Ich denke Adler wird meine letzte Trainerstation!« Ralf Bienko



56 Auf Asche

HINRUNDE 08/09 PART II

Fotos: Michael Gohl » www.sport-in-essen.de


Auf Asche 57


58 Auf Asche / Kreisliga A

Kreisliga A Nord-West

Mit bescheidenen Mitteln aus dem Schatten der Spitzenteams Sportlich scheint die Kreisliga A Nord-West bereits gelaufen. Ein spannendes Rennen um die Meisterschaft, mit einer Aufstiegsentscheidung am letzten Spieltag wie in der Vorsaison, ist in dieser Saison so wahrscheinlich wie eine Meisterschaft des FC Schalke 04.

SC Werden-Heidhausen

Sandy Müller Spitzname: Sandmann Alter/Größe/Gewicht: 24/175/67 Beruf: Industriemechaniker Position: Zentrales Mittelfeld Trikotnummer: 10 Starker Fuß: Rechts Sportliches Vorbild: Zinedine Zidane Lieblings-Proficlub: Bor. Dortmund Frühere Vereine: Fortuna Bredeney, ETB SW Essen-Jugend Höchste Liga: Landesliga, B-Jugend Regionalliga Größter Erfolg: Hallenstadtmeister ´08 Schönstes Tor: Seitfallzieher gegen ETB SW Essen Lieblingsgegner: FC Kray

Top-Elf

Issa Issa

Christopher Finnern

Jason Munsch

Simon Sandy Michael Wolfgang Schneider Müller Kalusche Dymala Stefan Hanold

Robin Kropp Radi Stevanovic

Trainer: Karl Weiß

Marco Glenz

Zu Beginn der Rückserie scheint der VorjahresdritteSportfreundeKaternberg seine Tränen vom letzten Spieltag der Vorsaison getrocknet zu haben und steht, mit neun Punkten Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz, an der Tabellenspitze. Den Sportfreunden dicht auf den Fersen ist der Lokalrivale und Bezirksligaabsteiger Katernberg 19. Die Mannschaft von Trainer Uwe Poßberg hat wie der Lokalrivale eine nahezu tadellose Bilanz, beide Teams mussten in der gesamten Hinrunde nur eine Niederlage verkraften. Kein Wunder, dass sich bereits zu diesem Zeitpunkt der Saison eine erhebliche Lücke zum ärgsten Verfolger SC Frintrop aufgetan hat.

SV Borbeck probieren sich dennoch im Schatten der Spitzenteams in Position zu bringen, um einerseits an Attraktivität zu gewinnen und andererseits um die eigene Mannschaft zusammenzuhalten.

Die Frintroper sind, wie auch der VfB Frohnhausen, mit hohen Erwartungen in die Saison gestartet, legten aber mit null Punkten nach drei Spieltagen einen eher bescheidenen Saisonstart hin. Auch Frohnhausen-Trainer Klaus Becker konnte erst mit einer Umstrukturierung des Kaders Konstanz in die Leistungen seiner Mannschaft bringen, allerdings wohl zu spät für eine ernsthafte Bewerbung um die zwei Aufstiegsplätze.

Thorsten Funder: In der Tat war der Abstieg vollkommen überflüssig, da wir ein gutes Team beisammen hatten. Die Mannschaft hat mit nur einem Punkt nach der Hinrunde einen miserablen Saisonstart gehabt. Da nützte dann auch die starke Rückrunde nichts mehr.

Noch eindeutiger ist die Lage im Tabellenkeller. Bezirksligaabsteiger Türkiyemspor zog seine Mannschaft im Laufe der Hinrunde zurück und steht damit bereits als Absteiger fest. Ebenfalls prekär ist die Situation bei Fatihspor. Mit nur drei Punkten steht die Mannschaft auf dem vorletzten Platz und hat bereits zehn Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. So deutlich die Platzierungen an der Tabellenspitze und im Tabellenkeller sind, umso enger geht es im Mittelfeld der Liga zur Sache. Hier trennen den Tabellenzwölften Croatia Essen und den Tabellenfünften SG Altenessen gerade einmal sieben Punkte. Klubs wie TuS Essen-West 81, SG Altenessen oder

Im Interview sprachen wir mit den Trainern Jörg Dohmann (SG Altenessen), Thorsten Funder (TuS Essen-West 81) und André Hülsmann (SV Borbeck) über die Vergangenheit, sportliche Perspektiven und wirtschaftliche Zwänge.

Herr Funder, wie konnte eigentlich ein gestandenes Team wie der TuS EssenWest 81 in der Saison 2006/2007 in die Kreisliga B NW absteigen?

Sie haben die Mannschaft am achten Spieltag in der besagten Saison übernommen. Seit dem ging es wieder steil bergauf. Warum hat es dennoch nicht gereicht? Thorsten Funder: Zum einen war der Abstand zum rettenden Ufer bereits enorm groß, zum anderen war es in dieser Saison einmalig, dass es gleich vier Abstiegsplätze gab. So mussten wir trotz einer überragenden Rückrunde den bitteren Gang in die B-Liga antreten. Für den Verein war der direkte Wiederaufstieg natürlich enorm wichtig, der keinesfalls eine Selbstverständlichkeit aufgrund der enormen Leistungsdichte in der B-Liga war. So war es uns aber möglich die Mannschaft zusammenzuhalten und wieder an Reiz für alte Weggefährten zu gewinnen. So hat zum Beispiel ein Björn Kobüssen den Weg zurück zur Kepplerstraße gefunden.


Kreisliga A / Auf Asche 59

Herr Hülsmann, ist es eigentlich schwierig mit einem Traditionsverein wie den SV Borbeck nur im Mittelfeld der Liga zu spielen? André Hülsmann: Überhaupt nicht, da ich ja weiß was der Verein für Möglichkeiten, vor allem finanziell, hat. Hier wurde nie großartig Geld in die Hand genommen. Eine Einstellung die ich auf der Ebene Kreisliga A auch sehr begrüße.

Wie wollen Sie denn ohne den Einsatz finanzieller Mittel nach vorne kommen? André Hülsmann: Indem wir die Leute auf eine andere Art überzeugen. Auch in dieser Saison haben wir Spieler wie Christian Wesarg, Selvir Mujezinovic und Semir Sadsak bekommen, die ohne weiteres vom Potenzial her auch eine Liga höher spielen könnten. Zudem probieren wir immer wieder junge Spieler aus der eigenen Jugend einzubauen und diesen so eine Perspektive beim SV Borbeck aufzuzeigen.

Den Weg mit jungen Spielern gehen Sie bereits seit zwei Jahren mit beachtlichem Erfolg Herr Dohmann. Wie sehen Sie die Perspektiven der SG Altenessen?

Jörg Dohmann: Durch die Fusion der Vereine Altenessen 12 und SW Altenessen ist hier an der Kuhlhoffstraße ein Großverein entstanden, den vor allem der Zusammenhalt der Mitglieder auszeichnet. Junge Spieler streben gar nicht zur benachbarten Konkurrenz, sondern halten uns die Treue. Zudem wollen sie den eingeschlagenen Weg weiter mitgehen. Hier haben Sie Perspektive!

Dennoch gibt es grade im Raum Altenessen eine Menge attraktiver Vereine, die höherklassig spielen. Glauben Sie nicht, dass der eine oder andere Spieler in Zukunft einen Wechsel anstreben wird? Jörg Dohmann: Das lässt sich mit Sicherheit nicht ausschließen, doch wir tun einiges um das zu verhindern. Wir bemühen uns zum Beispiel bei der Suche nach Ausbildungsplätzen den Spielern unterstützend zur Seite zu stehen. Über das Geld alleine können und wollen wir hier nicht eine Truppe zusammenhalten.

und darüber hinaus in Zukunft Spieler aus der eigenen Jugend heranzuführen. Mittelfristig wollen wir so wieder beim Aufstiegsrennen ein gewichtiges Wörtchen mitreden.

Ist der Weg des SV Borbeck ein ähnlicher, Herr Hülsmann? André Hülsmann: Wir probieren mit Sicherheit immer unsere Mannschaft weiter zu verstärken. Wenn das auf Dauer dazu führt, dass wir oben mitspielen nehmen wir das gerne so an. Nur setzen wir uns dafür keine Frist. Hier wird auch in Zukunft einzig die Vernunft den Weg ebnen.

Herr Dohlmann, sehen wir die SG Altenessen bald in der Bezirksliga?

Herr Funder, wie sehen Sie die Zukunft des TuS Essen-West 81?

Jörg Dohmann: Keine Frage, wir wollen in Zukunft angreifen. Und dies wollen wir von einem soliden Fundament aus tun, bestehend aus einer guten Vorstandsarbeit, gezielter Sponsorenunterstützung und vor allem einer hervorragenden Jugendarbeit.

Thorsten Funder: Wir probieren unsere jetzige Mannschaft weiter zu verstärken

Christian Kliem


60 Auf Asche / Kreisliga A

Heisinger SV

Kreshnik Vladi Spitzname: Kresh Alter/Größe/Gewicht: 19/189/76 Beruf: Auszubildender Position: Stürmer Trikotnummer: 10 Starker Fuß: Rechts

Sportl. Vorbild:. Zinedine Zidane Lieblings-Proficlub: Bayern München Frühere Vereine: ETB-Jugend Größte Erfolge: Bezirksliga-Aufstieg, NRW-Meister (Schülermannschaft) Bitterste Niederlage: Niederrheinpokalfinale ETB gegen RWE in der letzten Minute verloren Schönstes Tor: Anschlusstreffer in der Schlussphase (Niederrheinpokalfinale) Lieblingsgegner: TC Freisenbruch

Top-Elf

Charly Mumcu

Hero Vladi Thomas Hobucher

Güven Örnek

Özcan Yalili

Kreshnik Vladi

Philip Reichardt Yusuf Yoldas

Marc El-Hayek Nasir Samadi

Mustafa Toprak

ESG 99/06

In Ruhe wachsen Nachdem die ESG 99/06 in den letzten Jahren den Saisonstart stets verschlief um erst zum Rückrundenstart den Turbo für die nötigen Punkte einzuschalten, wusste das Team von der Hubertusburg diesmal von Beginn an zu überzeugen. Ein Garant dafür ist Trainer Michael Posenau, der erst zu Saisonbeginn bei den blau-gelben anheuerte. Zuletzt bei Katernberg 19 tätig, ist es für ihn seine erste Trainerstation im Essener Süden. Als er die Mannschaft das erste Mal sah, war er sofort angetan: »Hier bei ESG gibt es eine Menge junger, erfolgshungriger Spieler und die Mannschaft lässt sich hervorragend motivieren. « Kein Wunder dass der Erfolg nicht ausblieb. Das Team gewann während der Hinrunde neun Spiele in Folge. Damit sicherte sich die Truppe zur Halbserie den zweiten Rang hinter Spitzenreiter und Favorit Borussia Byfang. Worin das Erfolgsgeheimnis seiner

Mannschaft liegt begründet Posenau: »Zum einen sind die Spieler alle sehr talentiert und stets motiviert. Zum anderen ist Mannschaft ein in sich funktionierendes Kollektiv. « Dennoch hat ESG das Problem, dass in Spielen gegen vermeintlich schwächere Teams oftmals unnötig Punkte verschenkt wurden. Was also fehlte war ein Leitwolf und den hat Posenau für die Rückrunde gefunden. Dauer-Torschützenkönig Thomas Rausch wechselte in der Winterpause zu ESG und soll künftig im Sturm Akzente setzen. »Er hat die Erfahrung und das Auge. Ich bin sicher, dass er unsere jungen Stürmer führen kann«, ist Posenau von seinem neuen Stürmerstar überzeugt, setzt aber alles daran keine gesteigerte Erwartungshaltung aufkommen zu lassen »Wir wollen zwar oben mitspielen, aber ich glaube der Aufstieg käme in diesem Jahr noch ein bisschen zu früh. Die Mannschaft soll in Ruhe wachsen. «


Kreisliga A / Auf Asche 61

DJK RSC Essen

Endlich Zähne zeigen Der Abstiegskampf war über Jahre ein Thema, mit dem sich der RSC Essen nicht beschäftigen musste. In den Zeiten mit Trainer Richard Ruthenkolk waren die Rüttenscheider stets im oberen Mittelfeld der Liga platziert. Im Sommer verließ der Coach, mit einigen Leistungsträgern im Gepäck, den Klub in Richtung Wacker Steele. Nun steht man auf dem letzten Tabellenplatz und muss sich ernsthafte Sorgen um den Ligaverbleib machen. Wir sprachen mit Helmut Bergmann, dem neuen Trainer der Rüttenscheider.

Doch, mit Sicherheit. Wir haben eine sehr gute Truppe, die eigentlich viel mehr kann. Fakt ist aber, dass der Verlust einiger Leistungsträger nicht so schnell kompensiert werden konnte und die Neuzugänge Martin Bednorz, Sven Geisselsöder und Christian Kriesche die Erwartungen noch nicht erfüllen konnten. In der Rückrunde wird das sicherlich anders, außerdem setze ich auf Rückkehrer Patrick Schwalbe.

Herr Bergmann, wo sehen Sie die Gründe für das schlechte Abschneiden in der bisherigen Saison?

Ich habe versucht den Spielern klar zu machen, dass es bei uns in dieser Saison mit Schönspielerei nicht geht. Jetzt muss bis zum letzten Moment gekämpft werden. Der Abstiegskampf war bei vielen Spielern einfach noch nicht angekommen, jetzt habe ich sie auf den Kampf um den Klassenerhalt eingeschworen. Wichtig sind die ersten fünf Spiele der Rückrunde, denn da geht es gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Dass das nicht einfach wird ist klar, denn im Gegensatz zu uns haben die alle schon aus den letzten Jahren Erfahrung im Abstiegskampf. Für uns heißt es jetzt: Endlich Zähne zeigen und sich durchbeißen! Ralf Bienko

Zum einen fehlt uns in diesem Jahr vorne der Knipser, der in den entscheidenden Situationen den Ball über die Linie drückt, zum anderen haben wir eine Menge Punkte erst in den letzten Minuten, teilweise sogar in der Nachspielzeit noch verspielt.

Beobachter sagen, dass die Abgänge im Sommer nicht entsprechend ersetzt wurden. Hat ihre Mannschaft denn überhaupt noch Kreisliga A-Format?

Wie haben Sie Ihr Team auf die Rückrunde eingestimmt?


62 Auf Asche / Kreisliga A

TuS Steele Rott 1932

Kumpels aus dem Bergmannsfeld SV Teutonia Überruhr

Benjamin Dämmer Spitzname: Benni Alter/Größe/Gewicht: 23/186/90 Beruf: Vertriebler Position: Spielmacher Trikotnummer: 10 Starker Fuß: Rechts Sportliches Vorbild: Lionel Messi Lieblings-Proficlub: Bor. Dortmund Frühere Vereine: RSC Essen, ETB Höchste Liga: Bezirksliga Größter Erfolg: Bezirksliga-Aufstieg, Niederrheinliga-Aufstieg, Bitterste Niederlage: 6:1 gegen ETB, 12:1 gegen SV Kupferdreh Schönstes Tor: Von der Mittellinie Lieblingsgegner: BG Überruhr

Top-Elf

Sasa Campara

Hero Vladi

Marcel Fernefeld Marco Manske

Markus Lihs

Franco Di Felice

Selcuk Acar Patrick Kremer

M. Quade Thomas Kirinic

Marc Wildschütz

Nachdem der TuS Steele-Rott im letzten Sommer aus der Kreisliga A abgestiegen ist, hat fast die gesamte Mannschaft den Verein verlassen. Dass man ein halbes Jahr später gute Chancen auf den direkten Wiederaufstieg hat, konnte zu diesem Zeitpunkt keiner absehen. Wir sprachen mit TuS-Geschäftsführer Manfred Liedkte und Ayman Ibrahim, dem Kapitän der neuen Mannschaft.

Herr Liedtke, nachdem Sie im letzten Sommer aus der Kreisliga A abgestiegen sind, hat fast die gesamte Mannschaft den Verein verlassen. Wie haben Sie die Situation erlebt? Manfred Liedkte: Wir haben unheimliches Glück gehabt. Im Sommer standen wir ohne Mannschaft da, die meisten waren ja zum TSK gewechselt, sogar die Trainer. Wir haben bei uns ja auch keine Jugend, deshalb hätten wir den Laden theoretisch zu machen können! Ich habe dann vorsichtshalber mal eine Mannschaft gemeldet, aber wir hätten mit Sicherheit zurückgezogen. Wir hätten dann ein Jahr Zeit gehabt uns eine neue Truppe zusammen zu suchen, hätten aber durchgehend die anfallenden Kosten tragen müssen, zum Beispiel für die Trainingszeiten, denn wenn die einmal weg sind, kriegt man die nicht so schnell wieder!

Anscheinend ist aber alles noch einmal gut gegangen. Wie haben Sie den Neuaufbau denn trotzdem noch so schnell hinbekommen? Manfred Liedkte: Durch einen absoluten Glücksfall, mit dem keiner gerechnet hat. Da war diese Hobby-Truppe, die ab und zu in der Halle gekickt hat. Das kam wie aus heiterem Himmel. Zufällig hörten die Jungs davon, dass wir eine Mannschaft suchen und dann musste alles ganz schnell gehen. Wir hatten

keine drei Wochen Zeit um zwanzig Mann bei uns anzumelden. Einige waren ja teilweise noch in ihren alten Vereinen angemeldet und mussten sich erstmal abmelden und eine Freistellung bekommen. Das war schon ein ziemlicher Hick-Hack.

Wie ging es dann weiter? Manfred Liedkte: Jede woche sind Neue gekommen und haben sich angemeldet. Wir haben jetzt einen Kader von 25 Mann und überlegen sogar, im nächsten Jahr eine zweite Mannschaft aufzumachen! Die Jungs haben sogar einen Sponsor gefunden, der ihnen Trainingsanzüge besorgt hat. Ich hab gedacht, dass darf nicht wahr sein! Die ziehen ihr Ding durch und können sogar aufsteigen. Wir würden sogar noch besser stehen, wenn wir in den ersten Saisonspielen schon alle angemeldet gehabt hätten. Wir haben zum Beispiel unser erstes Spiel gegen Lindkensfeld verloren, weil wir gerade mal 13 oder 14 Leute spielberechtigt hatten.

Was meinen Sie, ist der direkte Wiederaufstieg möglich? Manfred Liedkte: Theoretisch ja, aber ob die Jungs das schaffen weiß ich nicht. Wir sind immerhin jetzt Dritter. Bredeney ist Tabellenführer, aber die können ja nicht aufsteigen. Zusammem mit Niederbonsfeld haben wir nur drei Punkte Abstand auf Niederwenigern, die Zweiter sind. Das kuriose ist, dass wir genau an den letzten beiden Spieltagen auf diese beiden Mannschaften treffen. Wenn unsere Truppe also in der Rückserie so weiter macht, könnte es ein spannendes Finale geben. Außerdem kann es passieren, dass wenn aus der Bezirksliga keiner absteigt, der Zweite noch ein Relegationsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga A bekommt.


Kreisliga B / Auf Asche 63

Ayman, erzähl du uns doch mal wie die ganze Sache im Sommer entstanden ist. Was seid ihr für eine Mannschaft?

einander gegen richtige Mannschaften spielen. Da lag es nahe, sich einem Verein anzuschließen.“

Ayman Ibrahim: Wir sind alles Kumpels, kommen alle aus dem Bergmannsfeld. Im letzten Winter haben wir jeden Sonntag in der Halle gespielt, anfangs nur mit ein paar Leuten. Doch nach und nach kamen immer mehr Spieler und als es dann für die Halle zu heiß wurde, sind wir raus auf die Asche gegangen. Irgendwann wollten wir nicht mehr nur untereinander, sondern mit-

Was denkst du, könnt ihr den Aufstieg schon in diesem Jahr packen? Ayman Ibrahim: Ja, der Aufstieg ist möglich. Wir haben einige Spiele dumm verloren, sonst würden wir noch weiter oben stehen. In der Hinserie war unser Spieler Ahmed Bencheikh zeitgleich auch Trainer. Nach und nach hat ihm dann Manfred Bossmann immer öfter

unter die Arme gegriffen. Den kannten die meisten von uns schon von früher. In der Rückserie will der nun richtig loslegen, ein bisschen mehr Struktur in unser Spiel bringen. Das kann der Mannschaft nur gut tun, denn einige von uns haben noch nie in einem Verein gespielt. Die spielen dann manchmal wie sonntags auf der Wiese! Für die nächste Saison haben wir auch schon drei, vier Zusagen von Spielern aus der Landesliga. Wenn wir den Aufstieg also dieses Jahr nicht schaffen, dann bestimmt im nächsten Jahr!

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64 Auf Asche / Kreisliga B

ESV Frillendorf 08/85

» Das wäre der Tod für unseren Klub « Die Partie des ESV Frillendorf gegen den FC Kray III sorgte für ungeahnten Sprengstoff: Ein massives Polizeiaufgebot musste nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Reinhold Jansen ein wüstes Handgemenge schlichten. Zwölf Beamte hatten alle Hände voll zu tun um die Streithähne zu trennen.

Rot-Weiss Essen U 19

Dirk Jasmund Alter/Größe/Gewicht: 18/184/71 Beruf: Schüler Position: Innenverteidigung oder defenisves Mittelfeld Trikotnummer: 4 Starker Fuß: Rechts

Sportliches Vorbild: Cesc Fabregas Lieblings-Proficlub: Arsenal London Im Verein seit: 2004 Frühere Vereine: Spielvereinigung Marl, SG Langenbochum Höchste Liga: A-Junioren Bundesliga Größter Erfolg: Einladung zur Niederrheinauswahl Schönstes Tor: Schuß in den Winkel aus 30m Lieblingsgegner: Bayer Leverkusen

Top-Elf

Marcel Platzek

Marcel Kaiser

Tobias Thierling

Marvin Grasshoff

Sebastian Fauszt

Ramon Schulden Pascal Makowski

Michael

Tim Andi Sonntag Brüggenkamp Büscher

Trainer: Markus Reiter

Simon Golletz

Selbst Bierflaschen sollen als Waffen missbraucht worden sein und bei einem Krayer Spieler musste eine Kopfwunde im Krankenhaus mit vier Stichen genäht werden. Groß war der Katzenjammer, als jetzt die zuständige Spruchkammer des Kreises ihr Urteil sprach. Nicht nur der ESV Frillendorf bekam wegen des fehlenden Ordnungsdienstes eine saftige Strafe aufgebrummt, auch der FC Kray wurde für das Verhalten seiner Elf und der Anhänger zur Kasse gebeten. Die Verfahrenskosten musste Frillendorf natürlich auch noch begleichen, doch der Hammer kam zuletzt und traf die Verantwortlichen bis ins Mark: Der ESV Frillendorf ist aufgrund des unsportlichen Verhaltens seiner Mannschaft Zwangsabsteiger und soll in der Saison 2009/2010 in der Kreisliga C spielen! Die Vereinsmacher sind wie vor den Kopf gestoßen: Der erste Vorsitzende Ronald Michaelis und seine Frau Sabine haben vor zwei Jahren den angeschlagenen Verein übernommen und mit viel Engagement wieder eine Jugendabteilung aufgebaut: »Der Abstieg wäre der Tod für unseren Klub. Neue Spieler wollten zur Winterpause kommen, das hat sich natürlich erledigt. In der Kreisliga C würden uns die Spieler weglaufen, Geld für neue Akteure haben wir nicht. Das Ende der Ersten würde wohl auch das Aus für die Jugend bedeuten. Soll jetzt alles vergebens sein?« Das Handgemenge ging aus Sicht der Frillendorfer von beiden Seiten aus, auch Vereinsboss Michaelis wurde bei einem Schlichtungsversuch von einem Krayer Fan angegriffen: »Da war deutlich nach Spielende ein Riesenpulk, beide Vereine mischten mit. Aber genau gesehen hat keiner was. Der Schiedsrichter zum

Beispiel weigerte sich, einen Sonderbericht anzufertigen, denn aus seiner Sicht war das Spiel völlig in Ordnung.« Flaschen hätten die ESV-Verantwortlichen später keine gefunden, überhaupt konnten die Frillendorfer wenig zur Verhandlung beitragen. Die befragten Spieler gaben an, nichts gesehen zu haben. »Und das wurde uns noch als Uneinsichtigkeit ausgelegt« ist Sabine Michaelis sauer, »sollen wir uns was aus den Fingern saugen?« Auch Kammervorsitzender Hans-Jürgen Schweitzer ist verstimmt: »Dabei hatte ich dem Verein noch geholfen, denen die Regularien erklärt. Doch dann wurde ich noch beschimpft. Meine Spruchkammerkollegen und ich haben es uns mit dem zugegeben harten Urteil gewiss nicht leicht gemacht. Diesen Fall sollen jetzt die nächste Instanz und die ordentlichen Gerichte klären.« Denn natürlich hat der Verein Berufung eingelegt: »Schlimmer kann es nicht kommen!« Nun entscheidet die Bezirksspruchkammer. Vielleicht geht es dort für Frillendorf glimpflich aus, man hofft weiterhin auf einen Freispruch: »Wir verstehen das alles nicht und sind uns keiner Schuld bewusst!« Auch möglich wäre zum Beispiel ein dicker Punktabzug, dann bliebe immer noch eine minimale Chance auf den Klassenerhalt. Sabine Michaelis hat in dieser unseligen Angelegenheit nur noch einen Wunsch: »Hauptsache, wir müssen nicht absteigen!« Diese Entscheidung hätte auch Konsequenzen für die anderen Klubs der Kreisliga B. Staffelleiter Karl Heinz Kurz erläutert: »Wenn es bei der Zwangsrelegation bleibt, Teutonia Überruhr III hat ja bereits zurück gezogen, könnte es in diesem Jahr eventuell überhaupt keinen sportlichen Absteiger geben!« Übrigens, das Spiel hatte der FC Kray III mit 2:1 gewonnen, aber das interessierte nachher keinen mehr.

Daniel Henschke


Kreisliga B / Auf Asche 65

Polizei SV Essen

In einer Reihe mit dem Polizeichor Vor zehn Jahren kam es häufig vor, dass große Fußballkarrieren beim PSV begannen. Ex-Profis, wie zum Beispiel Dietmar Klinger, arbeiteten als Jugendtrainer an der Bezirkssportanlage Seumannstraße und die Jugendmannschaften spielten in der Niederrheinliga. Die fußballerische Ausbildung beim PSV öffnete vielen die Tür für eine Laufbahn in Landesund Verbandsliga. Heute ist das nicht mehr so, auch die erste Mannschaft kommt nicht mehr über die Kreisliga C hinaus. Der Verein setzt somit sportlich schon lange keine Akzente mehr. Doch Abteilungsleiter Falko Karp hält den Fußball beim PSV am Leben: »Vor fünf Jahren gelang es mir mit sehr viel Engagement, die Schließung der Abteilung zu verhindern. Der Hauptvorstand sah für die Fußballer keine Zukunft mehr und es bedurfte eine Menge Einsatz, um sie von diesem Vorhaben abzubringen.« Der Polizei Sportverein hat sich die Förderung von Sport und Kultur auf die Fahnen geschrieben und das heißt mehr als nur Fußball spielen. Die Abteilung steht nicht nur in einer Reihe mit den Abteilungen Judo, Schießsport und Schwimmen, sondern auch mit dem hoch ausgezeichneten Polizeichor.

Aber dank Falko Karp überlebte die Fußballabteilung und setzte zunächst einmal auf ihr Zugpferd, die Jugend: »Die D-Jugend spielt wieder Leistungsklasse. Das ist für die Zukunft der Abteilung wichtig, denn viele alte PSV-Kicker erinnern sich an ihre Jugendzeit und melden ihren Nachwuchs bei uns an!«, freut sich Karp über den Zuspruch. Aber er sieht auch die andere Seite: »Ich versuche immer wieder im Gespräch mit anderen Vereinen Spielgemeinschaften zu etablieren, denn die Jugendarbeit krankt in vielen Vereinen. Aber die Strukturen lassen das bis jetzt leider nicht zu.« Aber auch mit der Ersten Mannschaft will Karp in der kommenden Saison Akzente setzen: »Trainer Alfred Holtkamp hat ein gute Mannschaft zusammen gestellt. Viele Spieler haben Landes- und Verbandsliga-Erfahrung. Die können zwar aufgrund von Beruf oder Studium nicht mehr voll trainieren, aber insgesamt haben wir das Potential um in der nächsten Saison den Aufstieg in die Kreisliga B anzugehen. Dann hoffe ich, dass der PSV Essen auch im Seniorenfußball wieder eine akzeptable Adresse wird! «

Ralf Bienko


>> Die 15. Essener Stadtmeisterschaft im Hallenfußball

ESC Rellinghausen holt sich den Titel Als am Freitag, den 2. Januar um 18 Uhr in der proppevollen Sporthalle in Bergeborbeck mit der Partie Atletico Essen gegen Union Frintrop ( 1:4 ) die diesjährige, mittlerweile schon 15. Stadtmeisterschaft im Essener Hallenfußball angepfiffen wurde, ahnte noch niemand, dass es wie im Vorjahr einen Turniersieger geben würde, der sich zunächst durchs Turnier mogelt und dann kräftig zu steigern weiß. 44 Mannschaften aus dem Nordwesten und 33 Teams aus dem Südosten rangelten diesmal um den mit 3.000 Euro Preisgeld dotierten Titel. Am Ende triumphierte der Landesligist ESC Rellinghausen und holte vor über 1.000 Zuschauern in der Sporthalle »Am Hallo« die begehrte Trophäe des Essener Stadtmeisters ans Krause Bäumchen. Qualifikationsrunde » Die Qualifikation dient traditionell dazu, erst einmal die

»Spreu vom Weizen« zu trennen. Es erwischt meistens Vereine der Kreisligen B und C, doch diesmal waren weitere prominente »Opfer« zu beklagen. So schieden gleich fünf A-Ligisten aus. Die große Überraschung der Qualifikation war jedoch das Ausscheiden des Mitveranstalters FC Kray. Trainer Egler hockte zusammengekauert auf der Bank, musste miterleben, wie sich seine LandesligaSpieler nacheinander der Borussia aus Byfang, Blau-Gelb Überruhr und dem SuS Niederbonsfeld beugen mussten. Die Halle hatte natürlich ihren Spaß, Fans und Verantwortliche verfolgten mit versteinerten Mienen das lustlose und pomadige Auftreten der Mannschaft. Der Sieger von 2001 und 2006 bereits in der ersten Runde ausgeschieden, undenkbar! Unglaublich war auch, was sich in der Gruppe des Nordwestens tat: Im abschließenden Match zwischen dem SC Türkiyemspor und dem SV Katernberg wurde entschieden, wer neben der SpVg. Schonnebeck und Eintracht Borbeck in die Vorrunde einziehen sollte. Nach je einer Zeitstrafe hüben wie drüben geriet die Sache außer Kontrolle: Eine üble Rauferei

wollte geschlichtet werden. Als sich die Gemüter beruhigt hatten, schritt Schiedsrichter Thorsten Flügel zur Tat: Nach Tätlichkeiten gab es Rot für Türkiyemspor, gleich zwei Feldverweise für Katernberg. Daraufhin stellte der SV nur noch einen Feldspieler. Nach langer Diskussion wurde laut Regel 7 (»Wird durch Feldverweise die Zahl der Spieler einer Mannschaft auf weniger als zwei Feldspieler verringert, so muss das Spiel abgebrochen werden. Es gelten die Bestimmungen für Spielwertungen bei verschuldetem Spielabbruch«) die Begegnung abgebrochen und für Türkiyemspor gewertet, Katernberg schied aus! Vorrunde » In der Vorrunde erwischte es mit TuS Helene den nächsten Landesligisten, dazu brachen schwere Zeiten für die Bezirksligisten an. So mussten RuWa Dellwig, Blau-Weiss Mintard und SuS Niederbonsfeld die Segel streichen. Der SV Kupferdreh, SC Steele, TuS Holsterhausen und der Vogelheimer SV retteten sich dagegen als beste Tabellendritte noch soeben in die nächste Runde. Es gab aber auch positive Überraschungen,


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68 Auf Asche / Hallenstadtmeisterschaft 2009

so schafften es die B-Ligisten Ballfreunde Bergeborbeck, TuRa 86 und ESV Frillendorf in die Runde der besten 32 Hallenteams. Geradezu sensationell konnte der neu gegründete C-Ligist Al-Arz Libanon seine Vorrundengruppe sogar gewinnen. Die Allouches, Fakhros und Co. »erlegten« unter frenetischem Jubel ihrer Fans nach und nach Ligagefährten Türkiyemspor, zwei A-Ligisten und den Bezirksligisten Holsterhausen! Zwischenrunde » Die Zwischenrunde sah das Ausscheiden weiterer Bezirksligisten sowie der letzten Vertreter der Kreisligen B und C. Und zwei »Bruderkämpfe« der besonderen Art: Das Lokalderby Union gegen Adler Frintrop versprach Spannung pur. Die beiden Vereine, die sich eine Platzanlage teilen, schenkten sich in der Tat nichts. Am Ende hatten die Hallenspezialisten der Union in einer fairen Partie die Nase vorn. Es war nicht nur das Duell der beiden Bezirksliga-Zweiten SuS Haarzopf und SC Werden-Heidhausen, es war auch ein Duell zweier Brüder: Daniel und Florian Kleine-Beck stritten um die familiäre Vorherrschaft! Die Partie war eine der besten des gesamten Turnierverlaufs und endete mit 5:4 für den Titelverteidiger vom Volkswald. Letztlich ging der Haarzopfer Florian zu Boden und das nicht nur symbolisch. Nach einem Zusammenprall mit Heidhausens Riesen Andre Bausch blieb der jüngere Bruder kurz benommen liegen. Und schied mit seinem Team aus, Bruder Daniel dagegen blieb weiter im Rennen.

Immer diese Regeln » Auch in diesem Jahr fiel auf, dass viele Teams nicht gründlich genug ins Regelheft geschaut hatten. Anders ist wohl kaum zu erklären, dass nach direkt verwandelten Freistößen gejubelt wurde. Prompt folgte die Ernüchterung, als der gestrenge Herr Schiedsrichter den Kopf schüttelte: »In der Halle muss indirekt ausgeführt werden!« Auch die Wechselfehler häuften sich, mal hatte ein Team acht Feldspieler auf dem Platz, einmal stand plötzlich nur noch ein Kicker allein auf weiter Flur. Aber selbst die Referees hatten so ihre Problemchen mit dem Regelwerk, gerieten teilweise ins Kreuzfeuer der Kritik. Die Lacher auf seiner Seite hatte der Unparteiische der Partie SG Schönebeck gegen TuRa 86. Er legte nach einem Foul den Ball auf den Siebenmeterpunkt! Natürlich ein Fauxpas, der sofort Hallensprecher Günther Oberholz auf den Plan rief: »Hallo Herr

Vater Hansi hatte heimlich dem Jüngeren die Daumen gedrückt (»Der Daniel hat schon genug Erfolgserlebnisse gesammelt!«) und grinste nachher vergnügt: »Der Sieger lädt mich zum Essen ein und der Verlierer bezahlt die Getränke, das wird teurer!« Endrunde » Die Endrunde ließ ratlose Gesichter zurück, zahlreiche Mannschaften konnten ihre gute Form nicht konservieren, viele Spiele ließen zu wünschen übrig. Leider schieden mit ihren Teams auch die beiden stimmgewaltigsten Fanblöcke aus: Der FC Stoppenberg und der SC WerdenHeidhausen mussten ihre Sachen packen und auch die Anhänger steckten Rasseln und Trompeten weg. Spannend wurde es in der Sporthalle »Am Hallo« erst am Abend: Neben dem souveränen Gruppensieger Freisenbruch hatten gleich drei Teams noch die Chance aufs Weiterkommen. Der SC Frintrop musste tatenlos zusehen, wie Holsterhausen und Stoppenberg die Klingen kreuzten. Ein Sieg oder Remis hätte Stoppenberg weiter geholfen, Holsterhausen benötigte einen hohen Sieg. Es endete 5:3 für den Bezirksligisten, somit stand Frintrop als lachender Dritter fest und qualifizierte sich für den Schlusstag! Finalrunde » Die Viertelfinals brachten in drei von vier Partien das unerwartete Stolpern der Favoriten. Mit der SG Schönebeck bestritt das bis dahin einzige ungeschlagene Team des Turniers

Schiedsrichter, es müssen neun Meter sein!« Die Unterscheidung zwischen Zeitstrafe (zwei Minuten) und roter Karte (drei Minuten) sowie das Vervollständigen nach Gegentoren war für viele Aktive ebenfalls ein Buch mit sieben Siegeln. Die wohl kürzeste Zeitstrafe saß Raik Schröder (TC Freisenbruch) gegen Fortuna Bredeney ab. Genau genommen fand er gar keine Zeit zum Sitzen. Er sah für ein eher harmloses Foul das Straf-Zeichen des Schiedsrichters. Während er sich noch Richtung Bank trollte, wurde der fällige Freistoß von einem Bredeneyer Spieler blitzschnell ausgeführt und auch verwandelt, sodass Schröder nach rund zwei Sekunden wieder auf den Platz durfte. Tore, Tore, Tore » Die Teams der Finalrunde bestritten im gesamten Turnierverlauf insgesamt 15 Spiele. Der Sieger ESC Rellinghausen konnte auf die stolze Bilanz von nur 20 Gegentoren bauen.

den Auftakt der Finalrunde. Und verlor. Danach erwischte es die ranghöchste Elf, auch für die SpVg. Schonnebeck war der Titeltraum früh vorbei. Der SC Frintrop als einzig verbliebener A-Ligist blieb ebenso auf der Strecke wie die zuvor torhungrige Turngemeinde Essen West. Während der ESC Rellinghausen dem TC Freisenbruch im Halbfinale mit 6:1 keine Chance ließ, machten es Union Frintrop und Kray 04 spannend. Erst das Neunmeterschießen entschied. Hier hielt Krays Schlussmann Gerrit Schwiertz zwei Strafstöße und wurde später zum besten Torwart gewählt. Den siebten Platz errang Schonnebeck durch ein 6:3 über den SC Frintrop. Immerhin konnte sich der Niederrheinligist über den Titel des besten Torschützen für Lars Suelmann freuen. Zwölf Treffer sahen die Fans beim Schönebecker 7:5 über die Tgd Essen-West. Leider rächte es sich, dass die publikumswirksamsten Teams bereits ausgeschieden waren, viele Zuschauer verließen die Halle vorzeitig. Sie verpassten einen weiteren Glanzauftritt von Frintrops Dennis Florian, der nicht nur seine Union mit einem 5:2 über Freisenbruch zum dritten Rang führte, sondern auch die begehrte Trophäe des besten Spielers verliehen bekam. Im Finale ging der ESC Rellinghausen früh in Führung, doch der SV Kray 04 glich noch einmal aus. Durch zwei weitere Treffer machte der Landesligist den Sack jedoch endgültig zu und konnte sich erstmals in die Siegerliste des Traditionsturniers eintragen! Daniel Henschke

Die torhungrigsten Mannschaften waren mit Abstand die Turngemeinde Essen-West mit 71 Treffern sowie die Union Frintrop, die nur einmal weniger jubeln konnte. Grämen durfte sich die SG Schönebeck, die nur ein einziges Spiel verlor, dies aber im Viertelfinale, was das jähe Ende aller Hoffnungen bedeutete. Der SV Kray 04 musste sich nur zweimal geschlagen geben, pikanterweise beide Male gegen den Champion aus Rellinghausen. Besser machten es da zwei Mannschaften aus der Kreisliga A SüdOst, die sich in diesem Jahr den Titel »Bezwinger des Hallenmeisters« teilen: Der SV Leithe konnte am 4. Januar mit 1:0 gewinnen, eine Woche später behielt Blau Gelb Überruhr mit 2:1 die Oberhand. Zugegeben: Beide Male war der ESC Rellinghausen schon für die nächste Runde qualifiziert und ließ es dementsprechend locker angehen.


Hallenstadtmeisterschaft 2009 / Auf Asche 69

Oben links » Die »Stoppenberger Jungs« peitschten ihre Mannschaft zum Sieg gegen den SC Frintrop Oben rechts » Die Sieger Mike Kazubowski und Marc El-Hayek feierten in der Kabine weiter Unten links » Die RWESpieler Stefan Lorenz und Sascha Mölders am Stand von Helmut Staudinger und Kalle Förster Unten rechts » Die übersichtlichen Auf AscheSpielpläne wurden an allen Spieltagen verteilt

In der Stadt unterwegs mit … 7 Tram-Linien 3 U-Bahn-Linien 46 Omnibus-Linien NachtNetz ab 23.00 Uhr

18 NachtExpress-Linien 20 TaxiBus-Linien an 1.600 Haltestellen


70 Auf Asche

HALLENSTADTMEISTERSCHAFT

Fotos: Michael Gohl » www.sport-in-essen.de


Auf Asche 71


72 Auf AufAsche Asche//NRW Damen Liga

In eine glorreiche Zukunft Die 19-jährige Janine Ganser spielt seit dieser Saison für die SG Wattenscheid 09 in der 2. Frauenfußball-Bundesliga. In der vergangenen Spielzeit schnupperte die Essenerin bereits bei der SG Schönebeck in einigen Spielen 1. Bundesligaluft, konnte sich aber noch nicht langfristig durchsetzen. Die 1,57m-kleine Defensiv-Spielerin, die ihre zierliche Figur durch entsprechende Bissigkeit ausbügelt, möchte nun in Wattenscheid in eine glorreiche Zukunft starten. Der erste Schritt dazu wurde bereits durch den Einzug ins DFB-Pokal Halbfinale gemacht.

Vor einigen Wochen konntet Ihr deinen Ex-Club, die SG Essen-Schönebeck, im Viertelfinale aus dem DFB-Pokal kegeln. Warum konntest du nicht mitwirken und war vielleicht trotzdem ein Gefühl der Genugtuung für dich mit diesem Sieg verbunden? Ich hatte leider vor kurzem einen Autounfall und konnte aufgrund daraus resultierender Rückenprobleme noch nicht wieder mitspielen. Aber der Sieg war für uns natürlich großartig. Für die Frauenabteilung ist der Einzug ins Pokalhalbfinale der bisher größte Erfolg. Wir waren ja als Zweitligist klarer Außenseiter und die Essenerinnen sind etwas überheblich in die Partie gegangen. Ich hab sogar gehört, dass sie vor dem Spiel speziell nochmal das Torschusstraining geübt haben, weil sie scheinbar geglaubt haben, dass sie uns die Bude vollhauen. Außerdem wurden wir in Essen als »Traumlos« betitelt. Da konnten wir sie allerdings eines Besseren belehren!

Wie kam es, dass du vor der Saison überhaupt aus der Bundesliga in die zweite Liga zur SG Wattenscheid 09 gewechselt bist? Ich war in Essen etwas unzufrieden, weil ich zu wenig Einsatzzeiten gekriegt habe. Außerdem wurde mir in Wattenscheid zusätzlich die Möglichkeit geboten meine Ausbildung zur Bürokauffrau in einem Steuerbüro weiter zu führen. So kann ich den Beruf mit dem Sportlichen optimal verbinden. Außerdem haben wir hier eine sehr junge Mannschaft, mit der wir auf lange Sicht um den Aufstieg spielen wollen. Diese Saison ist bisher nicht bestmöglich für uns verlaufen, aber wir sind in der Lage uns zu steigern. Ich fühl mich hier jedenfalls sehr wohl.

Heutzutage erlebt der Frauenfußball ja regelrecht einen »Boom« und es ist nicht mehr unüblich als Frau Fußball zu spielen. Wann hast du angefangen zu kicken und wie kam es dazu? Großen Anteil hat daran definitiv mein Bruder (Tim Ganser, SSVg Velbert, Anm. d. Red.), der mich sozusagen immer mitgeschleppt hat. Das fing klassisch an mit dem Kicken am Garagentor, dann auf‘m Bolzplatz und später waren wir öfter zusammen in einer Ferien-Fußballschule. Erst mit zwölf hab ich mich im Verein, bei der SG Schönebeck, angemeldet. Ich hatte immer das Gefühl, dass mein Bruder stolz darauf war, dass ich fußballerisch den Jungs Paroli bieten konnte.

Wie ging es dann weiter? Nachdem ich noch einmal innerhalb von Essen den Verein gewechselt habe, ging ich 2004 zum FCR Duisburg. Dort wird ja super Jugendarbeit geleistet, mit vielen speziellen Abteilungen z.B. für Technik, Taktik und Laufwege, sodass man da im Grunde genommen den fußballerischen Feinschliff erhält. Nach der Jugend wollten sie mich dort für die RegionalligaMannschaft halten, aber ich hab sofort den Sprung in die Bundesliga versucht.

Als Frau, die Fußball spielt wird man doch sicherlich immer noch häufig mit Machogehabe und Klischees, die am Frauenfußball haften, konfrontiert. Wie gehst du damit um? Das lernt man mit der Zeit. Aber wenn ich Leuten erzähle, dass ich Fußball spiele sind die oftmals eher positiv überrascht, weil ich diesem »Mannsweib«-Klischee überhaupt nicht entspreche. Manche Dinge kann ich sogar verstehen. Das Tempo ist natürlich bei uns Frauen noch niedriger und auch wenn wir schon verhältnismäßig körperbetont spielen, ist das noch lange nicht mit dem HerrenFußball vergleichbar. Aber in dieser Hinsicht ist der DFB momentan auf einem guten Weg und unterstützt den Frauenfußball enorm, gerade was die Förderung der jüngeren Generation und die Entwicklung in Richtung Profifußball der Frauen angeht. Man merkt deutlich, dass das Niveau insgesamt ansteigt.

Wie professionell kann man sich die Abläufe bei einem Zweitligisten vorstellen?

Naja, es ist natürlich klar, dass die Verhältnisse nicht vergleichbar mit denen bei den Männern sind. Aber wir haben hier in Wattenscheid z.B. ein Teilzeitinternat und es findet auch vormittags Training statt. Außerdem werden wir in der 1. Mannschaft komplett ausgestattet und haben einen eigenen »Waschmann«. Das kann man schon als Luxus bezeichnen! Auch bei Auswärtsfahrten, bei denen man in Hotels übernachtet, kommt schon ein Gefühl von Professionalität auf. Privat muss man selbstverständlich auch viele Einschränkungen hinnehmen, allein durch die Tatsache, dass man teilweise fünf mal die Woche trainiert. Man muss in gewissen Hinsichten schon zurückstecken, aber das hat man sich ja selbst ausgesucht!

Was sind deine persönlichen Ziele für die Zukunft? Erst mal möchte ich nach vielen kleineren Verletzungen in Wattenscheid endlich richtig Fuß fassen, bisher ist es mir noch nicht wirklich gelungen Konstanz in meine Leistung zu bringen. Außerdem will ich mit der SG natürlich so schnell wie möglich zurück in die Bundesliga und wenn alles perfekt läuft, würde ich mir natürlich schon wünschen vielleicht irgendwann mal in der Nationalmannschaft zu spielen. Das wäre ein Traum!

Sebastian Paas


Damen / Auf Asche 73

Eine Erfolgsgeschichte Der Vogelheimer SV hat in dieser Saison erstmals eine Frauenfußballmannschaft an den Start gebracht. Geschäftsführer Detlef Schliffke erklärt die Beweggründe: »Wir hatten schon einige Mädchenteams, aber es gab noch keine Frauenmannschaft. Die Gefahr bestand also, dass wir mangels Alternativen die Mädchen an andere Vereine verloren hätten. Das war dann die Geburtsstunde der Frauenmannschaft.« Die Spielerinnen rekrutierten die Vogelheimer teils aus der eigenen Jugend, teils brachte der neue Trainer Arno Mahler Spielerinnen mit. Auch seine Tochter

Jacqueline Mahler, die bei Wattenscheid 09 bereits ZweitligaErfahrung gesammelt hat, wechselte zu den Vogelheimern. Schon in der ersten Spielzeit sorgt die neuformierte Truppe für Furore. So führt sie die Kreisliga zur Halbzeit mit 34 Punkten und 95:5 Toren souverän an. »Der Frauenfußball in Vogelheim ist eine Erfolgsgeschichte!«, erklärt der Geschäftsführer. »Der Vorstand steht voll hinter dem Projekt. Die Mannschaft ist im Verein angekommen!«, fügt er hinzu. Auch die Zukunftsaussichten seiner Erfolgsfrauen hat Detlef Schliffke klar im Blick. »Wir wollen erstmal in Bezirksliga, aber ich bin mir sicher, dass danach noch viel mehr möglich ist!« Ralf Bienko


74 Auf Asche / Jugend

Die » Straßenkicker « sorgen für Furore Zehn Minuten sind an der Raumerstraße noch zu spielen, der Gast Bayer Uerdingen hat die frühe Führung durch Abdullah kurz nach der Halbzeit ausgeglichen. 1:1 gegen so einen renommierten Klub, das ist es doch, oder? Von wegen, denn ein schiedlich-friedliches Remis gibt es nicht im Wortschatz der »jungen Wilden« des VfB Frohnhausen! Jeff gibt Gas, kann nur durch ein Foul im Strafraum gebremst werden. Khaled schlendert gemütlich aus seiner LiberoPosition nach vorn, hämmert das Gerät in den Winkel. Jetzt will Jeff es wissen, schnappt sich das Leder an der Mittellinie, zieht den Uerdingern auf und davon. Schaut kurz, wo der gute Keeper steht, nagelt das Leder zum 3:1 in die Maschen. Groß ist der Jubel, perfekt ist der nächste Sieg der Mannen von Markus Jacobsen und Uwe Kersten! Die C-Junioren des VfB Frohnhausen sind als Aufsteiger überraschend gut in der Niederrheinliga gestartet. Die Hinrunde der VfBler war schlicht und einfach die Sensation der Liga! Nach nunmehr zwölf Spieltagen liegen die Underdogs in der C-Junioren-Niederrheinliga auf einem tollen dritten Rang. Die Bilanz von acht

Siegen, zwei Unentschieden und lediglich zwei Niederlagen kann sich sehen lassen. Zudem steht das Team am 1. Mai gegen den FC Karnap im Kreispokalfinale und qualifizierte sich somit für den Niederrheinpokal. Die Trainer Markus Jacobsen und Uwe Kersten arbeiten seit Anfang des letzten Jahres beim VFB Frohnhausen, vorher waren beide gemeinsam beim ETB SW Essen. Angefangen haben beide auf dem klassischen Weg: Als in den Mannschaften ihrer Söhne der etatmäßige Trainer ausfiel, »rutschte man dann irgendwie so rein«. Allerdings stellen beide klar, dass sie inzwischen die entsprechenden DFB-Trainerlizenzen erworben haben, denn ohne den gewissen Sachverstand gehe es nun einmal nicht. Aber bei den beiden engagierten Fußball-Lehrern ist es nicht nur die Theorie, die stimmt. Beide spielten »damals« (»Oh Gott, ist das lange her!«) als Jugendliche selbst in dieser Niederrheinliga, in der ihre Schützlinge jetzt so positiv überraschen. Es wurde eine völlig neue Mannschaft zusammengestellt, alte »Connections« bemüht. Wahre Straßenfußballer wurden verpflichtet, Spieler aus der Kreis-

Ein Verein setzt auf die Jugend » Der VfB Frohnhausen ist mit seinen insgesamt 15 Jugendteams gut aufgestellt. Die Zweitvertretung der C-Junioren spielt recht erfolgreich in der Leistungsklasse, die B1-Junioren stehen wie die C1-Junioren im Pokalfinale und sind trotz sehr vieler Jungjahrgänge auf dem besten Wege, sich über den Meistertitel in der Bestengruppe den Relegationsplatz für die Niederrheinliga zu erspielen. Im Seniorenbereich wird inzwischen auch voll auf die Karte Jugend gesetzt. Trainer Klaus Becker kommt aus dem Nachwuchsbereich und setzt auf gezielte Verjüngung der ersten Mannschaft. Nach einer drastischen Reduzierung des Kaders hat der VfB eine der jüngsten Mannschaften der Kreisligen in ganz Essen. Die ersten Erfolge kamen prompt, mittlerweile hat die Elf zwar deutlichen Abstand zum Spitzentrio, rangiert allerdings auf einem guten vierten Rang. Das macht Mut, Becker plant noch stärker als bisher, das Konzept der Jugendförderung auszubauen.


Jugend / Auf Asche 75

klasse für das große »Unternehmen Niederrheinliga« geholt. Das lief natürlich nicht immer reibungslos. Kersten muss heute noch lachen: »Nach acht Wochen habe ich dem Markus gesagt: Lass uns abhauen, das ist ein Irrenhaus hier!« Auch Jacobsen fühlte sich anfangs wie im Zirkus, so selbstverständliche Dinge wie zum Beispiel Pünktlichkeit sind ein Fremdwort für die »Straßenkicker«. Doch nach und nach fanden Mannschaft und Trainer zusammen, sind nun ein eingeschworenes Team. Sicherlich mussten die Jungs Disziplin lernen, dafür lassen die gestrengen Übungsleiter jetzt auch mal Fünf gerade sein. Zudem trug die Aufstiegseuphorie über die ersten Hürden, sodass Frohnhausen nach sieben Spieltagen gar Tabellenführer war. Natürlich kamen auch Rückschläge, doch die waren nicht hausgemacht. Bei Frohnhausen kicken halt einige viel versprechende Talente, allen voran Kapitän Atta Stergatos, ein wahres »Kampfschwein« im Mittelfeld. Die großen Klubs fragten an, machten sich dabei allerdings in Essen wenig Freunde. Auf jeden Fall führten die Anfragen dazu, dass die VfBler kurzzeitig die Bodenhaftung verloren. »Da hat man deutlich gesehen, dass unsere Spieler den Aufschwung erst einmal verkraften mussten, durch die Angebote haben einige abgehoben. Prompte Folge waren zwei Niederlagen in Folge, besonders die Leistungsträger spielten unterirdisch!« Das Problem wurde angesprochen, jetzt läuft es wieder.

Die Zuschauerzahlen sind gigantisch, bei Heimspielen kamen schon an die 200 Besucher an die Raumerstraße. Man kann dort auf Rasen spielen, im kommenden Sommer sollen dann auch noch zwei brandneue Kunstrasenplätze zur Verfügung stehen. Auch auswärts werden die »VfBler« gut unterstützt. Schon deswegen sind die Trainer optimistisch: »Der Verein gibt sich im Rahmen seiner Möglichkeiten viel Mühe. Dass die Jungs zu Auswärtsspielen mit dem Bus gefahren werden, ist schon klasse!« Bezahlt werden die Trips von glühenden Anhängern der Jungs: »Es gibt in Frohnhausen zwei Pinten. Wenn da einer mit dem Hut rumgeht, ist die nächste Fahrt bezahlt«, strahlt Markus Jacobsen über soviel Lokalpatriotismus. Aber es macht ja auch Spaß, zu sehen, wie Atta, Abu, Jeff und ihre Freunde die Liga aufmischen! Der Auftrag war klar: Ein direkter Abstieg sollte vermieden werden, doch mittlerweile denken die beiden Trainer um. Uwe Kersten: »Bei diesem komfortablen Vorsprung auf den Tabellenfünften Dinslaken muss man das Saisonziel neu definieren, jetzt heißt es wohl: Wir wollen unter die ersten Vier!« Dies würde Verbleiben in der Liga bedeuten, denn die Plätze 5 bis 9 müssen in die Relegation, während die letzten Drei auf jeden Fall den Gang in die untere Liga antreten müssen. Dann verabschieden sich die beiden engagierten Übungsleiter, noch im Weggehen wird eifrig die Partie analysiert: »Ich finde, der Schiri war der beste Mann auf dem Feld...« Daniel Henschke

Unfaire Scouts » So ein Spitzenplatz in der Niederrheinliga weckt natürlich auch bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten. So gibt es Angebote und Nachfragen von Bundesligaclubs en masse. Uwe Kersten muss lächeln: »Unsere Jungs werden von halb NRW gejagt!« Markus Jacobsen bescheinigt den Scouts der großen Vereine bis auf eine Ausnahme (»Nur ein Verein hat sich nicht hintenrum an die Eltern rangemacht!«) wenig professionelles, schier unfaires Auftreten. Ganz anders kam da Borussia Mönchengladbach rüber: »Die Verantwortlichen haben sich rund zwei Stunden mit uns Trainern unterhalten. Da ging es auch ums Umfeld der Spieler, die schulische Situation. Ist die Schule nicht ok, wird es auch nichts mit der Fußballkarriere!« Denn so ein Schritt zu einem namhaften Club will wohl überlegt sein. Der zeitliche Aufwand ist enorm, fast tägliches Training lässt wenig Freizeit. Trotz dieser Aspekte kann es gut sein, dass einige der aktuellen Schützlinge von Jacobsen und Kersten in der kommenden Saison ihre Stiefel für einen anderen Verein schnüren. Aber spruchreif ist noch gar nichts. Kersten: »Zunächst bleibt die weitere Entwicklung, speziell bei der BJugend, abzuwarten. Und dann darf man eins nicht unterschätzen: Für die Jungs ist das Team so etwas wie ihre zweite Familie!«

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76 Auf Asche / Erlebnisberichte

Welcher Papa pfeifft? Ein ganz normaler Samstagmorgen wie in tausenden anderen Familien auch. Die ersten Lichtstrahlen dringen durch die Läden, das Klingeln des Weckers schreckt das ganze Haus hoch und obwohl man sich am liebsten noch mal umdrehen würde steht Sohni bereits am Bett und zieht an der Decke: »Papa, aufstehen – Fußball!«

Torwarthandschuhe? Warum fehlt ein gelber Stutzen? Wo ist das eine etwas größere Trikot? Warum muss ich Ärmelbänder tragen? Wer spielt von Anfang an? Aber die wichtigste, in vielen Augen oft sogar spielentscheidende Frage stellt sich den Trainern erst auf dem Weg zum Platz: Welcher Papa pfeift?

Wie jetzt? Heute ist doch gar kein Heimspiel meiner Mannschaft und WDR 2 beginnt doch erst um 15:00 Uhr! Ach ja, ein Auswärtsspiel der E3 des FC Karnap. Treffen um zehn, Anstoß um elf Uhr. Aaaah! Also geht es nach Katzenwäsche, Pit-Stop in der Küche und dem Zusammensuchen der Sportsachen des Sohnes mit dem Auto zum Treffpunkt. Während dort die Kinder auf dem nahen Spielplatz bereits toben, trifft man die elterlichen Leidensgenossen – größtenteils ebenfalls noch im Halbschlaf – und nachdem die üblichen Verdächtigen wie immer zu spät angekommen sind, setzt sich der Tross mit einiger Verspätung in Bewegung und erreicht auch ohne Verluste – das gab es selbstverständlich auch schon – das Ziel.

Eine oft kontrovers diskutierte Frage, die nicht immer zur allgemeinen Zufriedenheit geregelt werden kann. Am Besten wäre sicherlich auch schon in dieser Klasse einvomVerbandgestellter Schiedsrichter, der von beiden Parteien akzeptiert wird. Wobei ich mich aber auch hier an einen Fall erinnere, wo ein Jungschiedsrichter mit den Worten »Schiri, wir wissen wo dein Fahrrad steht!« in die Kabine verabschiedet wurde. Meist stehen aber nur Eltern, Trainer oder Betreuer zur Auswahl und so gibt es eigentlich fast immer eine Partei, die hinterher mit dem vermeintlich Unparteiischen hadert.

Nach kurzer Platzbesichtigung geht es dann zum Umziehen in die Kabine. In der Nacht hat es übrigens leicht geregnet und der Bereich vor den Toren, da wo mein Sohn gleich stehen wird, ähnelt mehr einer Seenplatte. In der Umkleide laufen dann alle Eltern zu Hochform auf und die Anzahl der Probleme nimmt erschreckende Ausmaße an: Wo sind die

So geschehen auch an diesem Samstag. Nach einer mehr als ansprechenden Partie zweier äußerst kampfstarker EJugend-Teams, die alle anwesenden Zuschauer begeisterte und die letztendlich mit 8:7 für die Gastmannschaft endete, schickte der enttäuschte und mit dem Schiedsrichter – übrigens der Trainer der Gäste – unzufriedene Heimcoach seine Jungs direkt in die Kabine und verweigerte den stolzen Eltern des Heimteams die übliche Laola-Welle. Pädagogisch

sicherlich der falsche Weg, sogar falls er denn Recht gehabt hätte. Das siegreiche Team hingegen lieferte eine Laola erster Klasse und bekam zu Recht Applaus von den Eltern und Süßigkeiten vom Trainer in der Kabine. Ob das Heimteam wenigstens in diesen Genuss kam, ist leider nicht bekannt. Bis zur nächsten Woche haben sich dann auch alle Gemüter beruhigt, eine Mama hat die Trikots wieder sauber bekommen und im Rückspiel – so habe ich inzwischen vernommen – dürfen dann natürlich die anderen pfeifen. Zu Ende geht der anstrengende Morgen dann übrigens mit dem Besuch einer amerikanischen Fastfood-Kette. Übrigens: Mein Opa ist früher schon mit meinem Vater zum Fußball gegangen, mein Vater hat es mit mir so gemacht und auch ich mache es jede zweite Woche mit meinem Sohn nun seit den Bambinis so. Und auch wenn sich die Rahmenbedingungen inzwischen grundlegend geändert haben, so geht es doch eigentlich immer noch um den Spaß der Kids (und Eltern) am Fußball und das macht doch oft mehr Freude als der müde Kick irgendwelcher Jugendidole, die vor dem Freistoß noch das Haarband für die Kamera richten oder aus dem Stadion fliehen, wenn sie mal nicht aufgestellt werden. Und wenn es sein muss, dann spiele ich auch gerne mal den Schiedsrichter...

Martin Jermann


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78 Auf Asche / Erlebnisberichte

Von Julian Gollan Schon vor meiner Reise nach Kanada war ich gespannt, welche Eindrücke und Erfahrungen mich dort erwarteten. Vor allem interessierte mich, welche Sportmöglichkeiten die kanadischen Schulen anzubieten hatten und welchen Stellenwert Fußball dort im Vergleich zu Deutschland hat. Da ich seit meiner Kindheit stets im Verein Fußball gespielt habe, wollte ich natürlich auch in Kanada nicht darauf verzichten. Als ich mich am ersten Tag an der Westview Secondary Highschool, über das Angebot der »Sport Activities« erkundigte, war ich beeindruckt.. Neben Sportarten wie Basketball, Rugby oder auch Wrestling gab es zu meiner hellen Freude auch eine Fußballmannschaft. Ein Sportlehrer zeigte mir auch gleich den Kunstrasenplatz hinter dem Schulgebäude, welcher an kanadischen Schulen Gang und Gebe ist. In den nächsten Tagen wurden die insgesamt 1.300 Schüler durch ständige Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, sich in die Listen der jeweiligen Sportangebote einzutragen. Ich war überrascht wie beliebt Fußball war, denn zusammen mit mir meldeten sich insgesamt 40 Schüler für das Fußballteam an. Um jedoch in den auf 18 Spieler begrenzten Kader zu gelangen, musste man vorab einige Probetrainings, die so genannten »Try Outs«, bestehen. Um die Stärken der vierzig Spieler zu bewerten, teilte Coach Jones uns in kleine Gruppen auf, die er immer wieder bei verschiedenen Übungen und Spielformen beobachtete. Im Schulgebäude besaß jeder Schüler ein eigenes Schließfach, in dem er seine Schul- und Sportsachen aufbewahren konnte. Dort klebte am Tag nach jedem Training ein Zettel, der verriet ob man weiterhin zum Probetraining erwünscht war oder nicht. Ich war jedes Mal etwas nervös und freute mich natürlich, wenn ich eine Runde weiterkam. Doch aus Respekt vor denen, die es nicht schafften, zügelte ich mich und jubelte nur im Stillen. Schließlich bestand ich alle Probetrainings und schaffte es ins Team, das nun aus zwölf Kanadiern, fünf Deutschen und einem Mexikaner bestand. Bald begann die Saison, in der wir gegen zahlreichen Highschool-Teams der Region antreten mussten. Der Modus sah vor, dass der diesjährige Meister in den beliebten Play-offSpielen, für die sich die besten vier von insgesamt zehn Teams qualifizierten, ermittelt wird. Die Saison dauert hier nur wenige Wochen, um im verschneiten Winter nicht spielen zu müssen. Daher spielen viele Schüler zusätzlich in örtlichen Vereinen, in denen auch das ganze Jahr über gespielt wird.

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Schweren Herzen verließ der 17-jährige Julian im Spätsommer seine Essener A-Jugendmannschaft, um ein halbes Jahr an einer kanadischen Highschool einzigartige Auslandserfahrungen zu sammeln. Welche Eindrücke und Erfahrungen er in Maple Ridge, einem Vorort von Vancouver sammeln konnte und warum er sich über die Aufnahme in die Schulmannschaft gar nicht freuen konnte, hat Julian in einem Reisebericht für uns festgehalten

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American School Spirit

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GRADE 9 - 12 COURSE INFORMATION Unser erstes Saisonspiel verloren wir trotz des guten Wetters BOOKLET 2008-2009 mit 2:0. Während ich in Deutschland stets im defensiven Mittelfeld spiele, wurde ich von Coach Jones aufgrund meiner Größe und Zweikampfstärke in der Innenverteidigung eingesetzt. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich. Ich war überrascht wie viele Zuschauer zu unseren Spielen kamen. Durch ständige Lautsprecherdurchsagen in der Schulzeit erschienen immer viele Schulkameraden um uns anzufeuern. Das beeindruckte mich sehr, denn diesen »School Spirit« kannte ich aus Deutschland nicht. In den folgenden Spielen punkteten wir leider nur selten, somit standen wir unter Druck. Wir verloren die Spiele meist nur sehr knapp, da wir vorne unsere Torchancen zu selten nutzten. Neben unserer Tabellensituation verschlechterte sich auch das Wetter. Aber trotz eisiger Kälte kamen auch weiterhin viele Zuschauer zu den Spielen. Auffällig war, dass die Spiele von einer ungewohnten Härte geprägt waren, da die Schiedsrichter viel durchgehen ließen. Dennoch war es kein »Kick and Rush« wie man das vielleicht von England-geprägten Ländern vermutet hätte. Alle Teams versuchten immer gepflegte Kurzpässe zu spielen. Nur wenn wir hinten auf den Verteidigerpositionen bedrängt wurden, schrie der Coach immer: »Macht es wir beim Rugby, schlagt den Ball die Linie runter!« Besonders erstaunt war ich, wie gut sich meine Teeamkollegen mit dem europäischen Ligen, insbesondere der Premiere League und der deutschen Nationalmannschaft auskannten. Spieler wie Ballack, Schweinsteiger und Frings sind auch hier sehr populär. Nach den schlechten Resultaten war schon frühzeitig klar, dass wir die Play-off-Ränge nicht mehr erreichen würden. Daher ging es in den letzten Spielen eher darum, die Ehre unserer Highschool zu retten, was uns zum Glück auch gelang. Es war ein schönes Gefühl, denn durch ein paar Kopfballtore nach Ecken hatte ich daran maßgeblichen Anteil. So schafften wir wenigstens noch einen versöhnlichen Abschluss der Saison. Ich hatte eine aufregende, wenn auch kurze Soccer-Saison, die mir mein Leben lang in Erinnerung bleiben wird. Es war einzigartig mitzuerleben, wie Fußball in Kanada »gelebt« wird. Nun freue ich mich aber schon wieder auf Deutschland und vor allem darauf, in der Rückrunde endlich wieder meine A-Jugend unterstützen zu können!


Erlebnisberichte / Auf Asche 79

Saisonabschluss unter Palmen Es gibt eigentlich nur eine Sache, die schöner ist als Fußball zu spielen − mit den Jungs unter der Sonne zu feiern und völlig frei zu eskalieren. Ganz gleich, ob am Strand mit einem Sombrero auf und der Badehose an, in einer aufregenden Metropole oder sportlich im Trainingslager unterwegs. Mit dem Team gemeinsam durch die Gegend zu rocken und das Saisonende gebürtig zu feiern ist das absolute Highlight eines jeden Jahres. Schon bei der kleinsten Erinnerung an die letzten Sommertouren konnte ich es kaum erwarten wieder mit meinen Jungs los zu starten. Viele Gedanken schweiften mir beim entspannten Cool-Down nach dem Training durch den Kopf. Oh man, was da für verrückte Geschichten dabei sind. Voller Euphorie steuerte ich Richtung Kabine und fragte, ob schon Vorbereitungen für die diesjährige Abschlusstour getroffen wurden. Mein Trainer grinste mich an und sagte: »Ach du bist wohl mein Freiwilliger?!« Hhm, das war wohl ein blödes Timing... Wie überall, stellt sich auch bei uns jedes Jahr aufs Neue die Frage: »Wer kümmert sich eigentlich um unsere Abschlusstour?« Beim Feiern sind natürlich alle immer kräftig dabei. Wenn aber die alljährliche Frage aufkommt, wer sich um unsere Abschlusstour kümmert, wird es standardmäßig ruhig in der Kabine. Der eine versteckt sich schnell hinter seinen Schienbeinschonern, die anderen drücken noch einmal auf den Duschknopf und wieder andere müssen plötzlich dringend ein Telefonat führen. Verständlich, ist schließlich auch ein mega Organisationsaufwand, der jedes Mal dahinter steckt. Vergangenes Jahr war ich nun also an der Reihe. Neben meiner 380 Stundenwoche und der kleinen Fußballmannschaft zu Hause musste ich für unser Team etwas Passendes finden. Wie immer stand Party, Action und jede Menge Spaß auf der Wunschliste ganz oben. Nun gut, gesagt – getan, ich war also der Hauptverantwortliche der Abschlusstour 2008. Da die EM genau in unseren Reisezeitraum fiel, waren die Erwartungen meiner Jungs besonders hoch. Eine große Herausforderung also... Der Organisationsaufwand gestaltete sich schwieriger als erwartet. Eine riesige Menge an möglichen Reisezielen stand zur Auswahl und mir war völlig unklar, wie ich mein Team vernünftig

unter einen Hut bekommen sollte. Durch Zufall stieß ich jedoch auf die Webseite von Teamfahrten.de. Wie sich heraus stellte, eine erfahrene Truppe rund um das Thema Gruppen- und Vereinsfahrten. Besonders hilfreich ist, dass sie einen mit sämtlichen Materialien versorgen, die man braucht, um einen wilden Haufen gut organisiert zu bekommen. Der eigene Aufwand liegt eigentlich nur noch darin zu sagen, was man will. Alles was kompliziert und zeitaufwändig ist, erledigen sie für einen: Angebote vergleichen, die besten davon aufbereiten, Abstimmungslisten anfertigen, den kompletten Buchungsprozess durchführen, anfallende Umbuchungen und Stornierungen managen und sogar das Geld einsammeln. Die Organisation war somit für mich ein absolutes Heimspiel und gemeinsam mit meinen Jungs hatten wir am Ballermann megamäßig Spaß. Ein dickes Dankeschön an die Truppe von Teamfahrten.de und ich freue mich auch in diesem Jahr wieder mit euch zusammenzuarbeiten! Hier der Kontakt für alle Neugierigen: Teamfahrten.de, Kundenhotline: 030 200738685, E-Mail: info@teamfahrten.de Internet: www.teamfahrten.de Angebotsbeispiele: 10 Tage auf der PartyInsel Pag (Kroatien) ab 139 €, 10 Tage Lloret de Mar ab 249 €, 7 Tage Mallorca ab 409 €, 3 Tage Prag ab 93 € und viele weitere Reiseziele.


80 Auf Asche / Kultur

Von Ben Redelings Torte machte immer alles kaputt. Wenn das Geruchswirrwarr aus nassen Socken, stinkenden Trikots und frischem Pfefferminztee geradewegs dabei war, die schimmelige Deckenfassade unserer Baracke vergessen zu machen, da setzte Torte immer noch einen oben drauf. Mit seiner todernsten Unschuldsmiene tat der frühpubertäre elfjährige Junge mir jedes Mal fast leid. Seine Furzerei war auch ihm sichtlich unangenehm: »Ich kann doch nichts dafür. Mama hat wieder Bohnen gekocht. Dabei mag ich die gar nicht.« Eigentlich alle, bis auf Markus, schwiegen mitleidig und zogen sich ihre Trikots angeekelt über die Nase. Markus, unser Mannschaftsclown, hingegen nahm die Steilvorlage wie gewohnt souverän auf und verwandelte mit einem leicht zur Seite gestreckten rechten Bein unüberhörbar: »Ja, nu, was raus muss, muss raus, was Torte?!« Erst die verspätete Ankunft unseres Trainers erinnerte uns daran, dass Halbzeit war und die Jungs vom VfB Günnigfeld sicher draußen schon die Zähne wetzten, um uns auch in der zweiten Hälfte noch einmal zehn Stück ins Netz legen zu können. Manni, unser Trainer, hatte wie immer eine Flasche Bier in der Hand und lächelte trotz des hohen Rückstandes mit festem Blick Richtung Gerstensaft siegessicher: »Männer, ich hab mir mal einen ›Glücksbringer‹ aufgemacht. Ich sach ma, jetzt kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen.« Dann streichelte Manni liebevoll über seinen kugelrunden Bauch, den er stolz als »fünfzigste Schwangerschaftswoche« anpries, und lachte erneut. Manni liebte uns und wir liebten Manni. Warum kann ich mir heute nicht mehr so genau erklären, aber damals horchten wir auf, wenn Manni in die Kabine kam und uns heiß machte: »Männer, die anderen haben die Buxen voll. Habt ihr gesehen, wie die euch voller Angst hinterher geschaut haben? Verdammt noch mal, die stampfen wir heute in den Boden, was?!« Auch die stets frühen und hohen Rückstände konnten Manni nicht stoppen, uns immer wieder aufs Neue ins heiße Frittenfett zu tunken: »Kemal, wichs den doch mal tüchtig um. Der kann nichts!«

Und wenn es Thorsten endlich mal in Reichweite des gegnerischen Tores geschafft hatte, war Manni an der Seitenlinie nicht mehr zu halten: »Und jetzt lass ihn flattern. Baller ihm die Melone zwischen die Hörner. Thorsten, der kann nichts!« Meist spitzelte jemand Thorsten im letzten Moment die Kugel noch vom Fuß und Manni hatte alle Hände voll zu tun unseren Torhüter, beim schnell abgeschlossenen Gegenzug zu warnen: »Schnecke, Achtung, der tickt!« Das Bild, wie der Ball sich langsam über unseren kleinwüchsigen Torwart ins Netz senkt, werde ich wohl mein Lebtag nicht mehr vergessen. Ich hatte meinen Eltern schon sehr früh verboten, mich zu den Spielen zu begleiten und ich wusste auch genau warum. Marvins Papa war der Grund. Seine blondierte Dauerwelle und sein akkurat gestutzter Schnäuzer wurden nur von seinen stets böse funkelnden Augen übertroffen. Ich hatte Angst vor diesem Mann. Er schrie jeden an. Vor ihm war wirklich niemand sicher - vor allem nicht Marvin. Und egal wie das Spiel auch lief, Herr Engelbert stand draußen und donnerte immer wieder sehr, sehr laut über den Platz nur einen einzigen Satz: »Ich hab dir gesagt, geh Spitze, Marvin, geh Spitze, bist du eigentlich so doof, du sollst Spitze gehen, Marvin, leck mich am Arsch, geh Spitze!« Am Ende war sein bedauernswerter Sohn natürlich mal wieder nicht ein einziges Mal »Spitze gegangen« und darum lief Herr Engelbert mit hochrotem Kopf dem flüchtenden Marvin quer über die nasse Asche hinterher. Unserem weinenden Mitspieler blieb nichts anderes übrig, als in das nächstliegende Gebüsch zu springen und sich zu verstecken. Herr Engelbert,derwutschnaubendeSchnäuzer mit Dauerwelle, wurde auf einmal ganz ruhig und säuselte mit liebreizender Stimme in das dichte Unterholz: »Marvin, komm raus. Papa tut dir nichts!« Und weil Marvin in seinem tiefsten Inneren immer noch hoffte, dass sein Vater im noch tieferen Innersten seines Herzens ein guter Mensch sei, kam er immer wieder aufs Neue nach einigen Minuten des betörenden Singsangs seines Vaters aus dem sicheren Gebüsch. Und immer wieder aufs Neue dauerte es keine Sekunde und der »Papa-tut-dir-nichts« verpasste Marvin eine schallende Ohrfeige. Das anschließende gemeinsame Duschen nach den Spielen war lange Zeit eine lustige Sache - bis wir in der B2 einen neuen Mitspieler bekamen. Sein Spitzname: Fleischpenis.

Spätestens als Mario mit seinem riesigen Pillemann anfing, unter der Dusche einen nach dem anderen anzupinkeln, wusste ich, dass meine Zeit in einem Fußballverein langsam zu Ende gehen würde. An dem Tag, als Fleischpenis sein Glied unter der Brause das erste Mal in den erigierten Zustand brachte und dabei fröhlich jauchzte »die Nicole hat geschrien wie am Spieß, als ich bei ihr Ding-Dong gemacht hab«, verabschiedete ich mich noch einmal herzlich von all den in den Jahren lieb gewonnenen Vereinskameraden. Der zum Mann gereifte Torte umarmte mich traurig: »Weißt du noch, wie ich damals immer furzen musste?« Mensch Torte, das werde ich nie vergessen. Aber die Jungs von Altenbochum haben immer schlimmer gerochen als zehn deiner Ausdünstungen. So viel ist mal sicher!

Foto: philippwente.com

Leck mich am Arsch, geh Spitze!

Ben Redelings, geboren 1975, lebt in Bochum als Autor und Filmemacher. Seine aktive Karriere als legitimer Nachfolger von Günter Netzer (Nr. 10) endete Anfang der 90er abrupt unter einer warmen Kabinendusche. Seine kulturellen Fußballabende »Scudetto« und der Internetblog mit dem Videoformat »Scudetto-TV« genießen mittlerweile Kultstatus. Auch in seinen zahlreichen Büchern und Filmen dreht sich alles um das runde Leder. Sein neustes Buch »Fußball ist nicht das Wichtigste im Leben... es ist das Einzige« ist für sportliche 9,90 € im Buchhandel erhältlich. www.scudetto.de



82 Auf Asche / Kultur

Maximales Kultpotenzial Freitagnacht. Man ist wieder mal mit den Kumpels in der Stammkneipe versackt. Normalerweise wollte man schon seit Stunden zuhause sein, aber man ist mal wieder tief in eines dieser »Eigentlich-müsste-man-mal«-Gespräche verwickelt. Eigentlich müsste man mal selbst ne Kneipe eröffnen. Eigentlich müsste man mal ne Weltreise machen. Eigentlich müsste man mal nen Film drehen. Normalerweise vergisst man diese Ideen bis zum nächsten Morgen, oder hält sie zumindest dann für völlig absurd. Anders ist das bei Christian Tacke, Philipp Frey und Johannes Klais. Die drei Dortmunder Jungs ziehen solche Ideen knallhart durch. Der Film ist bereits im Kasten. Und das ist nicht das erste mal, dass sie diese Konsequenz an den Tag legen. Gratisfilm - so nennen sie ihr Freizeitprojekt unter dem Namen sie bereits vor einiger Zeit einen Film veröffentlicht haben. »Großes Tennis« heißt der, auch wenn sie heute über dieses Projekt gern den Mantel des Schweigens legen würden. »Jugendsünde! Den dürft ihr euch auf keinen Fall angucken«, scherzt Philipp. Umso größer scheinen die Erwartungen in das neue Projekt zu sein. »Oh Fortuna« heißt es, ein FußballKrimi, in dem zwei Kreisliga-Kicker versuchen ihren Verein und dessen Sportplatz vor einem Geschäftsmann zu schützen, der ihre sportliche Heimat in einen Schotterparkplatz umfunktionieren will. Spannung und Romantik inklusive. Die beiden Protagonisten, Jürgen Sugar und Edy Grabowski, werden dabei von Tacke und Frey höchstpersönlich gespielt. »Diese beiden Alter Egos begleiten uns schon seit frühester

Jugend. Die sind damals entstanden, als wir irgendwann mal an Karneval einen Wettkampf daraus gemacht haben, wer für 20 Mark auf dem Flohmarkt das trashigere Outfit zusammenstellt«, berichtet Christian. Beim Casting für ihren Gratisfilm wurde bewusst auf professionelle Schauspieler verzichtet und alle Rollen wurden mit Personen aus dem engeren und weiteren Freundes- und Bekanntenkreis besetzt, wobei schon bei der Ideenfindung der einzelnen Szenen und Figuren meist sofort klar war, wer welche Rolle spielt. »Wir haben uns eine Zeit lang einmal die Woche getroffen und Ideen gesammelt, das fing an mit ersten Spinnereien und ging dann aber auch schnell in die Schaffung konkreter Szenen über.« Dabei wurde eine weiße Wand mosaikartig mit Ideen vollgepinnt, bis letztendlich die gesamte Story stand. »Eigentlich hatten wir dieses wöchentliche Treffen nur ins Leben gerufen, um wenigstes ein mal die Woche von den Frauen zuhause weg zu kommen«, schmunzelt Christian. Doch es wurde immer konkreter. Johannes, der an der FH Dortmund Kamera studiert, konnte einen Dozenten von der Idee überzeugen, so dass die Fachhochschule sämtliches Kamera-Equipment zur Verfügung stellte und Johannes sich das Projekt sogar für das Studium anrechnen lassen kann. Insgesamt erfreuten sich die drei Freizeit-Filmemacher großer Unterstützung von allen möglichen Seiten. So stieg die Dortmunder Kronen-Brauerei als Hauptsponsor ein, diverse Gastronomen sorgten für das leibliche Wohl der Crew am Set und der SuS Hörde stellte die gesamte Sportanlage als Spielort zur Verfügung. Gedreht wurde an insgesamt 45 Drehtagen, an denen bis zu 15 Stunden pro Tag gearbeitet wurde. »Da wurde wirklich richtig gerackert. Vor allem war es beeindruckend, wie sehr sich alle Beteiligten mit dem Projekt identifiziert haben.


Immer gleIch AntIbIotIkA?

Kultur / Auf Asche 83

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Da hat sich jeder voll reingekniet, obwohl wir ja überhaupt keine Gage zahlen konnten«, schwärmt Johannes. Aber vielleicht war es auch die Tatsache, dass jeder seinen eigenen Teil in das Projekt mit einfließen lassen konnte. »Jeder einzelne Schauspieler hat die Szenen letztendlich selbst mitentwickelt. Ich hab mich auf keinen Fall als Regisseur angesehen, der die Schauspieler fernsteuert«, so Johannes weiter. Ein richtiges Gemeinschaftsprojekt, bei dem vor allem die Darstellung »echter Ruhrgebietsfressen« im Zentrum steht, so dass neben Jürgen Sugar und Edy Grabowski, etliche weitere Figuren eine tragende Rolle spielen.

2 wIchtIg Zu wIssen Akute Bronchitis hat viele Symptome! Husten ist nur eines von vielen Symptomen bei akuter Bronchitis. Meist sind zusätzlich die Atemwege verschleimt oder stark gereizt und man fühlt sich richtig krank. Kein Fall für Antibiotika, denn die wirken bei den fast immer durch Viren verursachten Atemwegsinfekten nicht, verursachen aber oft unangenehme Nebenwirkungen.

Die Gratisfilmer sehen in ihrem Produkt auch eher einen Milieu- als einen Fußballfilm. Aktuell steht noch der gesamte Schnitt an, außerdem wird noch Musik unterlegt. »Das wird auch noch etwas dauern bis das komplett fertig ist, zumal wir das alles neben unseren Jobs in der Freizeit regeln müssen«, gesteht Johannes ein. »Aber all das nimmt man gerne in Kauf, wenn man am Ende das Ergebnis sieht.« Im Sommer soll aber spätestens die Premiere sein, die für die Jungs mit einer riesigen Premierenparty verbunden sein wird. Der Film wird dann auf DVD erhältlich sein und je nach Nachfrage wahrscheinlich auch in Dortmunder Programmkinos zu sehen sein. Wer den Trailer (www.gratis-film.com) bereits gesehen hat, wird bestätigen können, dass diese riesig sein wird, denn allein der Trailer besitzt schon maximales Kultpotenzial! Eigentlich müsste man sich den Film mal angucken. Diesmal aber wirklich! Sebastian Paas

Schneller wieder gesund wird man mit umckaloabo®. Das pflanzliche Medikament aus den Wurzeln der südafrikanischen Kaplandpelargonie beseitigt rasch die lästigen Krankheitssymptome und ist außerdem für Erwachsene und Kinder ab 1 Jahr 2 gut verträglich. 1 2

Bei akuter Bronchitis. Die Behandlung von Kindern unter 6 Jahren sollte nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

umckAloAbo ® ist eine eingetragene marke, nr. 644318 www.umckaloabo.de umckAloAbo ®. 8 g/10 g Flüssigkeit. Für Erwachsene und Kinder ab 1 Jahr. wirkstoff: Pelargonium sidoides-Wurzeln-Auszug. Anwendungsgebiet: Akute Bronchitis (Entzündung der Bronchien). Enthält 12 Vol.-% Alkohol. Zu risiken und nebenwirkungen lesen sie die Packungsbeilage und fragen sie Ihren Arzt oder Apotheker. ISO-Arzneimittel – Ettlingen.


84 Auf Asche / Gewinnspiel

Stadion in Bielefeld Tr. Helene (Thomas)

Geschäftsführer SG Schönebeck (Frank)

Gewinnspiel

Zusammenkunft Abk.: Torwart

Tr. FC Kray (Andreas) Trainer RWE (Michael)

Abk.: Blau-Gelb

13 KFZ-Kennzeichen für Essen

1 Sportl. Leiter TGD

8

2

9

10

4

11

5

12

6

13

7

14

6 Internat. Pokal

-

Abk.: Sportfreunde Altenessen Abk.: Trainer

Kurzwort für Schiedsrichter

engl.: von

4 Abk.: AbonAbk.: Trainer nement Heisinger OrganisaAbk.: BergeSV (Arndt) tion borbeck

Abk.: Verbandsliga Stadtteil Zeitvertreib

Fußballfachmann

Körperspray Nachbarschaftsduell

Verein in Kupferdreh

Wesen

11

10 Fernschreiber Abk.: Klassenerhalt Abteilungsleiter Polizei 9 SV (Falko)

Abk.: Oberbürgermeister

Stadtteil

Abk.: City-Center Essen

Verein in Rellinghausen

5

3

2

Sportart Abk.: Spielverein Abk.: ChampionsLeithe leauge

Verein Abk.: Vogelheimer Spielverein

Lösungswort:

1

Europ. Fußballverband

engl.: oder

Morgens

Schicke das gesuchte Lösungswort einfach per Email an ich-will-gewinnen@auf-asche.de oder per Postkarte an Auf Asche, Alfredstraße 41, 45130 Essen. Einsendeschluss ist der 31. März 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

3

Abk.: Mehrfamilienhaus

12

Mit Stauder Siege feiern – jetzt auch auf dem Platz! Üblicherweise gibt es nach dem Sieg einen Kasten Stauder für die Mannschaft. Jetzt kannst du auch schon während des Spiels deinem Gegner Stauder in den Kasten geben! Unter allen Einsendern verlosen wir elf hochwertige Stauder-Spielbälle von Derbystar. Um zu gewinnen musst du nur unser kniffliges Kreuzworträtsel über den Essener Amateurfußball lösen!

Finalort Winterhallenrunde

der Internet: Ort Deutsch- Diskussion im land Internet

engl.: Er

Elf Stauder-Spielbälle zu gewinnen!

Abk.: Spielgemeinschaft

Verein

Und so weiter

SchwarzWeiss Essen

7

Assistenztrainer Spitzname H. Rahn Schusstechnik

Verein in Freisenbruch

Spitzname W. Lippens

it.: ja

Abk.: Teutonia

14

engl.: Eis

8

Impressum

Auf Asche Nr. 04 - Februar 2009 Herausgeber: Kevin Mill (V.i.S.d.P) Verlag und Redaktion: Auf Asche – Magazin für Amateurfußball Alfredstraße 41, 45130 Essen Tel. 0201/320394-0, Fax 0201/320394-6 info@auf-asche.de, www.auf-asche.de Anzeigen: Michael Jasmund, Kevin Mill Fotos: Thomas Böcker, Michael Gohl, Kevin Mill Druck: Impress Media, www.impress-media.de

Autoren & Mitarbeiter dieser Ausgabe: Michael Beforth, Ralf Bienko, Rolf Blenn, Michael Bylsma, Marc El-Hayek, Julian Gollan, Saman Hashemian, Daniel Henschke, Dirk Jasmund, Michael Jasmund, Martin Jermann, Christian Kliem, Marcel Kling, Kevin Mill, Sebastian Paas, Ben Redelings, Hendrik Stürznickel Haftung und Urheberrecht: Trotz größter Sorgfalt und eingehender Prüfung kann für die Richtigkeit der Angaben keine Garantie geleistet werden. Sämtliche Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Alle Texte und Fotos, insbesondere Mannschafstfotos dürfen ohne Erlaubnis nicht entnommen und für eigene Zwecke verwendet werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.



RWE Rhein-Ruhr

VERLÄSSLICHE PARTNERSCHAFT.

WIR SORGEN NICHT NUR IN STECKDOSEN FÜR SPANNUNG. Ganz gleich ob unser Engagement für den Sport oder die Energieversorgung bei Ihnen zu Hause – auf unseren Einsatz für die Region können Sie sich verlassen. www.vorweggehen.com


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