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Bücher
Panamera Moment
Unter dem Titel „Panamera Moment“ ist im Delius Klasing Verlag ein Bildband über den neuen Porsche Panamera erschienen. Der Text stammt von den Journalisten Elmar Brümmer und Reiner Schloz. Die Bilder lieferte der bekannte Automobil-Fotografen Frank M. Orel ab. Der Bildband zur vierten Porsche-Baureihe ist ab sofort für 49,90 Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-7688-2654-9) erhältlich.
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Nachschlagewerk für M-Freaks
Für M-Fans ist die deutsche Übersetzung von „BMW M3 & M4 – The complete history of these ultimate driving machines“ ein willkommenes Nachschlagewerk. Der hochwertige Druck mit zahlreichen Farbfotografien holt Freunde der schnellen BMWs emotional auch per Layout und Schriftsatz ab. Es gibt einen guten Überblick, manchmal fehlt es aber ein wenig an Tiefe für den eingefleischten Fan. „BMW M3 & M4 – Entwicklung, Technik, Design“ von Graham Robson ist im Heel-Verlag erschienen, umfasst 256 Seiten mit 320 Abbildungen und kostet 49,95 Euro.
Die große Freiheit mit 27 PS
Mit 27 PS ist bei Motorrädern heute kein Staat mehr zu machen. Eine Ausnahme wie die Royal Enfield Himalayan bestätigt die Regel. In den 1970er- und 1980er-Jahren waren damit aber Heerscharen von Bikern im Urlaub Richtung Nordkap oder Marokko unterwegs, oder genossen einfach nur so die große Freiheit auf zwei Rädern. Die 27 PS-Motorräder der 70er und 80er“ von Joachim Kuch ist im Motorbuch-Verlag Stuttgart erschienen. Das Buch hat 96 Seiten mit über 140 Abbildungen und kostet 14,95 Euro.
Motorenentwicklung für Technikfreaks
G-Lader, Direkteinspritzer, VR- und W-Motoren? Sie wissen Bescheid? Tief in die Materie der Motorenentwicklung steigt das Buch „High-Tech Motoren von Volkswagen“ – ja, ohne zweiten Bindestrich – ein. Es darf gewissermaßen als Fortsetzung der vor zwei Jahren erschienen Geschichte über den großen Sprung vom luftgekühlten Boxer beim Käfer zum Vier-Zylinder-Reihenmotor beim Golf verstanden werden. Das Buch hat 240 Seiten mit 300 Abbildungen und kostet 29,90 Euro.
Audi RS3 vs. Cupra Formentor VZ5 Götterdämmerung
Es gibt nur wenige Serienmotoren, die von einem ähnlichen Mythos umfangen sind, wie das legendäre Fünfzylinder-Triebwerk von Audi. Zahllose Geschichten und G’schicht’ln, Rennsport-Triumphe und Heldensagen ranken sich um den „Fünfender“. Umso schöner, dass dieser Motor trotz Downsizing- und Elektrifizierungseifer bis heute erhalten geblieben ist – und in zwei so attraktiven Fahrzeugen wie Audi RS3 und Cupra Formentor VZ5 verbaut wird. Zum standesgemäßen Intensiv-Test durften dann auch nur echte Kenner der Materie ran: Die Rallye-Legenden Walter Röhrl und Rudi Stohl!
Im Jahre 1999 brachte Audi mit dem S3 seinen ersten „Hot Hatch“ auf den Markt, doch irgendwann war den Ingolstädtern das nicht mehr genug. Es musste die nächste Eskalationsstufe her, und so wurde der Audi RS3 erdacht, der 2011 debütierte und sofort eine eingefleischte Fangemeinde fand. Hauptgrund dafür war wohl der legendäre Reihenfünfzylinder, den die Audi-Ingenieure als besonderes „Zuckerl“ in ihren stärksten C-Segment-Mitbewerber verbauten. 340 PS aus klassischen 2,5 Litern Hubraum standen zur Verfügung. Exakt 20 Jahre später, im Jahr 2021, erschien dann die bereits dritte Generation des RS3 mit mittlerweile 400 PS.
Das Cupra-Wunder
Audi hatte all die Jahre penibel darauf geachtet, dass sich diverse Konzernbrüder und -schwestern nicht mit fremden (Audi-)Federn schmücken konnten. Der Fünfzylinder wurde gehütet wie der sprichwörtliche Augapfel, und nach Ferdinand Piechs Tod war auch die letzte Gefahr gebannt, nämlich die Preziose an VW zu verlieren, wo dieser im VW Golf „R400“ in den Jagdgründen des RS3 gewildert hätte. Umso ungläubiger das Staunen, als die noch in den
Kinderschuhen steckende, wenngleich äußerst erfolgreiche, Konzernschwester Cupra verkündete, den Reihenfünfer im SUV-Hatchback-Crossover Formentor verbauen zu wollen. Man darf das Kind ruhig beim Namen nennen: Ein Geniestreich von Cupra-Boss Wayne Griffith, der offenbar seine ehemaligen Kollegen bei Audi breit genug geschlagen hatte, dass diese ihm den Motor für eine limitierte Serie zu überlassen.
Walter & Rudi
Nun standen sie also da, die beiden grundverschiedenen und doch irgendwie ähnlichen Helden dieser Saga. Als Ring dient in diesem Fall der Handling-Kurs des ÖAMTC Fahrtechnikzentrums Teesdorf, als Piloten hatten sich äußerst reale Helden der gepflegten Querbeschleunigung angesagt. Die beiden Rallye-Legenden Walter Röhrl und Rudi Stohl gaben sich die Ehre, was wiederum eine äußerst große Ehre für unser Medium darstellt. Der eine zweifacher Rallye-Weltmeister und RundstreckenChampion, der andere Vize-Weltmeister und Rekord-Teilnehmer der Safari-Rallye. Beide absolute Meister ihres Faches, viel wichtiger aber: die ehrlichsten, direktesten und unbestechlichsten Männer ihrer Zunft. Was wiegt, das hat’s, davon können Hersteller, Fahrerkollegen und Journalisten Geschichten erzählen, die Bücher füllen.
Dementsprechend haben wir schweigenddemütig die Schlüssel von RS3 und Formentor VZ5 übergeben, die honorigen Helden auf den Ring der Teesdorfer geschickt, und dann unter Reifenqualm, Bremsengestank, kernigem BegrenzerStakkato und Lastwechsel-Flimmern ausgeharrt, um in der Dämmerung deren Verdikt in unsere Notizbücher zu kalligraphieren. mw
Audi 5-Zylinder
Die Legende besagt, dass der AudiFünfzylinder aus einer Not heraus geboren wurde: Im Jahre 1976 suchte man in Ingolstadt händeringend nach einem Aggregat, das den alten Vierzylinder im Audi 100 ersetzen könnte, um im direkten Duell mit den Sechszylindern des deutschen Mitbewerbs von BMW und Mercedes nicht ins Hintertreffen zu geraten. Doch im Motorraum des frontgetriebenen „Typ 43“ war zu wenig Platz, außerdem hätte sich das Mehrgewicht negativ auf das Fahrverhalten ausgewirkt. Die pragmatische Lösung war ein Kompromiss: Der konzerneigene Vierzylinder bekam kurzerhand einen fünften Topf verpasst, fertig war der Fünfzylinder, der danach quer durch die Modellpalette von Audi zum Einsatz kam.
Dank kürzerem Zündintervall und eigentümlicher Zündreihenfolge (12-4-5-3) bot der Motor eine besonders gleichmäßige, geschmeidige Kraftentfaltung über einen großen Drehzahlbereich, sowie einen unverwechselbaren, kernigen Klag, was in rasch äußerst beliebt werden ließ. Endgültig zur Legende wurde das Triebwerk dank seiner Verwendung im Motorsport, wo er unter anderem die berühmtberüchtigte Gruppe-B-Ära im Audi S1 mitprägte und danach im nicht minder legendären Audi 80 IMSA GTO bei über 700 PS Dauerleistung am Zenit seiner Kräfte angelangt war. Walter Röhrl beschreibt das Besondere dieses Motors so: „Erstens der Sound, der ist unverkennbar und geht durch und durch. Aber vor allem hast du nie das Gefühl, dass du diesen Motor quälen könntest. Es ist immer Druck da, es wird nie knapp, der steckt alles weg. Der Motor ist etwas ganz Besonderes und er macht mir noch immer große Freude.“
Röhrl & Stohl zum Audi RS3: “Kompromisslos gut, kompromisslos teuer“
Der Audi kommt zuerst dran. Aber nicht etwa, weil da persönliche Vorlieben im Spiel wären. Vielleicht ist es die schreiende Farbe (Tango-Rot metallic, schlanke € 1.030,40 Aufpreis), die anziehend wirkt. Als „Sleeper Car“ eignet sich der RS3 dermaßen nicht mehr, dafür bräuchte es gedecktere Farben. So schreit er die Kraft schon im Stehen hinaus, mit dem
riesenhaften Kühlergrill-Maul und den weit von sich gestreckten Vieren, die unter muskulösen Radhäusern ihren Gummi in den Asphalt schweißen.
Datencheck Audi RS3
Motor, Antrieb
Maße, Gewichte und Ladevolumen
Beschleunigung, Spitze, Elastizität
0-100 km/h (s) 3,8
Spitze (km/h) 250 (abgeregelt)
60-100 km/h (s) 3,9
80-120 km/h (s) 4,8
Verbrauch (l/100 km)
Normverbrauch WLTP 8,8-8,3
Vortrieb Ende nie Testverbrauch 9,8 CO2-Emission (g/km) 201-190 (WLTP)
Preis
€ 101.032,80
Plus:
Präzision und Potential in Fahrwerk und Chassis, Sahnestück Motor
Minus:
Preis, Ausstattungspolitik
Sportlicher geht nimmer
Sportlicher geht Kompaktklasse jedenfalls nicht mehr. Die entsprechenden Talente lauern überall. Innen tolle Sitze, Benchmark-Qualität beim Interieur. Röhrl merkt an. „Da wollen die anderen Hersteller hin, wo Audi in Sachen Innenraum ist“. Stimmt, hat aber auch seinen Preis. Der RS3 ist – im Falle unseres Testfahrzeugs – schlicht unanständig teuer, nämlich sechsstellig: € 101.032,80. Das ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange, fehlen doch beispielsweise Premium-Soundsystem, Schiebedach, adaptiver Fahrassistent oder elektrische Sitzverstellung. Sogar die Sitzheizung vorne oder die elektrischen Außenspiegel müssen erkauft werden.
Es tröstet das einhellige Verdikt der Rallye-Helden: Unter den Ultimativ-Kompaktsportlern ist der RS3 König: vom klitzekleinen Turboloch aus engen Ecken abgesehen ist er ein wenig tiefer und kompakter als der Cupra, daher den Extra-Tick exakter, die Bremse beißt am Limit besser zu, oben hinaus endet der nie enden wollende Schub noch später (oder nie, so lange sind die Geraden in Teesdorf nicht), und man hat das Gefühl, dass man noch ein bisschen mehr Gefühl hat. Sprich, die Lenkung überträgt jede noch so kleine Lenkbewegung und jede noch so kleine Fahrbahneigenheit in die jeweils andere Richtung ohne jegliche Verfälschung. Traktion ist sowieso endlos vorhanden, kein Schlupf, kein Zucken, kein Zaudern, kein Zögern. Nicht einmal ein großer Drifter ist er, weil er so effizient für Vortrieb sorgt. „Kompromissloser“ und „schwindelerregend schnell“ sind die Schlagwörter, die Walter und Rudi einen. Das gilt halt leider auch für den Preis, der so inakzeptabel ist, wie das Auto geil.
Röhrl & Stohl zum Cupra Formentor VZ5: “Familienauto und echter Sportwagen“
Datencheck Cupra Formentor VZ5
Motor, Antrieb
Maße, Gewichte und Ladevolumen
Beschleunigung, Spitze, Elastizität
0-100 km/h (s) 4,2
Spitze (km/h) 250 (abgeregelt)
60-100 km/h (s) 2,1
80-120 km/h (s) 2,7
Verbrauch (l/100 km)
Normverbrauch WLTP Testverbrauch CO2-Emission (g/km) 9,3 10,1 212 (WLTP)
Da glaubst Du, der RS3 ist böse – und dann steht der Cupra Formentor VZ5 da. „Die Designer haben sich schon etwas getraut“, sind sich Röhrl und Stohl einig. Die dezente graue Farbe erfüllt ihre Wirkung, man fällt trotz böserem Design weniger auf als mit den knallroten Audi. Gute Qualität im Innenraum, die Sitze sind sogar ähnlich fein wie im RS3. Selbiges gilt auch für die Lenkung, die im Fahrbetrieb nichts an Exaktheit vermissen lässt, ebenso wie das tolle Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Und sogar der anfängliche Punch ist jenem im RS3 ebenbürtig, aus engen Ecken heraus sogar eine Spur besser. Vielleicht ist das den zehn Anstands-PS geschuldet, auf die Seat verzichten musste, um die konzerninterne Hackordnung nicht vollends über den Haufen zu werfen.
Mehr Bewegung bitte!
Röhrl: „Von so einem Fahrverhalten hätte man vor 15 oder 20 Jahren bei jedem Sportwagen geträumt. Und trotzdem ist es jederzeit zumutbar, dass du das als Familienkutsche verwendest.“ Freilich, das Plus an Bodenfreiheit fordert einen (winzigen) Tribut. Der Cupra hat etwas mehr DriftTendenz, er bewegt sich mehr, und wenn er ausfedert, verspürt man im Ansatz ganz kurz ganz leichten Schlupf am entlasteten Rad. Dennoch: „Der Formentor VZ5 ist ein perfektes Familienauto mit den Genen eines echten Sportwagens“, ist Rudi Stohl überzeugt. Reine Geschmackssache
Walter Röhrl: „Die Luft für den klassischen Sportwagen wird immer dünner, das zeigen solche Autos ganz eindrücklich. Warum soll ich auf Platz und Komfort verzichten, wenn ich mit so einem Auto die
gleiche Performance wie mit einem Zweisitzer erzielen kann?“ Die Frage, wer am Ende diesen Intensiv-Test gewinnt, stellt sich gar nicht. Sowohl der Audi als auch der Cupra überzeugen auf ganzer Linie. Letzterer vor allem auch durch seinen deutlich niedrigeren Preis: mit € 81.300,07 ist der Cupra Formentor VZ5 rund € 20.000,- günstiger als der Audi, da geht sich noch ein gut ausgestattetes Zweitauto aus. Und die Rundenzeiten? Walter Röhrl und Rudi Stohl rücken – wie immer – die Dinge gerade: „Der Unterschied wäre so marginal, das ist völlig unerheblich. Was man letztendlich kauft, ist einfach reine Geschmackssache!“
Preis
€ 81.300,07
Plus:
Minus:
Wenn es denn sein muss: das letzte Quäntchen Präzision
Der neue
T-Roc
Das geschärfte SUV-Design des neuen T-Roc zeigt Charakter – und zwar Ihren. Das prägnante Exterieur unterstreicht die neue Form der Souveränität. Serienmäßig mit LED-Scheinwerfern, Multifunktionslenkrad, Digital Cockpit, Parklenkassistent u.v.m.