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06 | Juni 2009

Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche T&W tuner.ch Titel 6.09

& Technik

27.4.2009

13:58 Uhr

Seite 1

www.auto-technik.ch

FACHWISSEN Startsysteme

IM 10. JAHRGANG

Vom Ankurbeln zum Einschalten

AUTO-CRACK

Smarter Vorderradantrieb Fahrwerk des Ford Focus RS

TECHNIK

Elektrifizierung? Motorensymposium Wien

KUNDENDIENST

Wie von Geisterhand Halbautomatische Einparkhilfe

CARROSSERIE

Bis zum Feinschliff Neue Verfahren und Produkte

TECHNIK

Reparaturlackierung AWT WERBEAGENTUR

Farbtonproblematik bei Reparaturen

REPORTAGE

Sikkens-Kundentage Innovative Neuheiten

Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Carrosserie

Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Wirtschaft

Infos für Wiederverkäufer / Garagisten:

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8427 Rorbas ZH, � 043 266 50 80, info@lester.ch

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Le magazine pour la branche automobile suisse

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editorial

Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Technik

Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Carrosserie

ab Seite 6

ab Seite 25

Roland Hofer, Chefredaktor AUTO&Carrosserie

Andreas Lerch, Technischer Redaktor AUTO&Technik

Sommerzeit – Prüfungszeit

Reich gedeckter Tisch

Bei den Berufslernenden der obersten Lehrjahre wird die Anspannung im Verlauf des Frühlings zunehmend grösser. Hat die Arbeit, welche in den vergangenen Monaten und Jahren geleistet wurde, Früchte getragen oder muss man sich vor dem, was von einem in den kommenden Wochen verlangt wird, fürchten? Die Berufslernenden der unteren Semester sind noch nicht in der gleichen Anspannung, doch merken auch sie, dass ihr Lohn, die Semesternoten, ihr Begleiter durch die Lehrzeit bleiben wird. Semesternoten der Berufsfachschule und die Noten der ÜK gelten nach den neuen Bildungsverordnungen als Erfahrungsnoten bei der Berechnung der Endnote im Fähigkeitsausweis. Da ist es sicher gut, wenn man genauer hinschaut und allenfalls rechtzeitig versucht, Weichen zu stellen. Nach der neuen Bildungsverordnung wird auch die Arbeitsleistung im Lehrbetrieb mit dem Lehrmeister besprochen und die instruierten und gefestigten Arbeiten werden in einer vom Autogewerbeverband zur Verfügung gestellten Liste abgehakt. Damit erklärt der Ausbildner, die entsprechenden Arbeiten instruiert zu haben und der Lernende bestätigt, die Arbeiten begriffen zu haben. So gesehen sollte eigentlich für das Qualifikationsverfahren (Lehrabschlussprüfung) nichts mehr schief laufen können.

Vielen Dank, liebe Leserinnen und Leser für die Unterstützung, die Sie «AUTO&Carrosserie» zuteil werden lassen. Wir alle wissen um die schwierigen Rahmenbedingungen, die es zunehmend problematisch erscheinen lassen, die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Gerade darum freut es mich ganz besonders, Ihnen wiederum eine Fülle von Informationen aus den Bereichen Carrosseriereparatur und Beschichtung präsentieren zu dürfen. Die exklusiven Antworten zu unserer Frage nach den Neuheiten der Lackanbieter zeigt, dass die Branche lebt und das Angebot immer breiter wird. Wie die Refinish-Lackfirmen ihre Kunden bei problematischen Beschichtungen unterstützen, lässt in die Tiefe blicken. Schliesslich kann nachgelesen werden, dass sich die meisten Anbieter gegenüber Schadenmanagement-Systemen neutral verhalten. In dieser Ausgabe geht Gastautor Christoph Flückiger in seiner Studie über Probleme bei der Reparaturlackierung auf unterschiedliche Applikationstechniken bei der Produktion und der Reparatur ein und erklärt das Phänomen der Lichtbrechung. Im Waadtland waren wir exklusiv dabei, als Sikkens den welschen Carrossiers im Rahmen einer zweiteiligen Tagung das zukunftsträchtige UV-LEDSystem vorstellte. Unsere Recherchen bei den Anbietern von Schleifmitteln ergibt im Titelthema einen guten Überblick darüber, dass besonders standfeste Schleifmittel benötigt werden, um modernste Decklacke optimal bearbeiten zu können.

Ich wünsche allen Berufslernenden viel Glück bei der Prüfung und allenfalls viel Kraft beim Weichenstellen.

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Andreas Lerch

Viel Lesevergnügen wünscht Ihr

Roland Hofer

www.auto-technik.ch | Juni 2009 | AUTO&Technik

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Bild: Bosch

Bild: Ford

Inhalt Technik

Rallyetechnik für die Strasse

Bild: Lancia

Auto-Crack-Fragen zum Fahrwerk des Ford Focus RS auf Seite 10

Vom Ankurbeln zum Einschalten Bis 1912 mussten weltweit alle Automotoren angekurbelt werden. In der heutigen Zeit werden die Anlassvorgänge in Start-Stopp-Systemen automatisiert und man hört auch von anlasserlosen Direktstartsystemen. Bild: Konventioneller Anlasser mit Reduktionsgetriebe. Seite 6 Impressum Herausgeber A&W Verlag AG

Druck Nastro&Nastro, I/Luino

Redaktion Theo Uhlir (uhl), Chefredaktor uhl@auto-wirtschaft.ch

Anzeigenverkauf Karin Bächli (kba), Telefon 079 216 61 02 kbaechli@auto-wirtschaft.ch Giuseppe Cucchiara (gcu), Telefon 079 700 99 00 gcucchiara@auto-wirtschaft.ch

Andreas Lerch (ale), Technischer Redaktor, AUTO&Technik Andreas Senger (se), Fachjournalist, AUTO&Technik Roland Hofer (rh), Chefredaktor AUTO&Carrosserie Stefan Gfeller (sag), Simon Tottoli (st), Hanspeter Rennhard (hpr), redaktion@auto-wirtschaft.ch Grafik Skender Hajdari (sh), sh@auto-wirtschaft.ch Korrektorat Lukas Hasselberg (lh) Verlag A&W Verlag AG Riedstrasse 10, 8953 Dietikon Telefon 043 499 18 60 Telefax 043 499 18 61 www.auto-wirtschaft.ch verlag@auto-wirtschaft.ch

Sekretariat/Abonnementverkauf Eveline Roth (ero) eroth@auto-wirtschaft.ch Telefon 043 499 18 60 Telefax 043 499 18 61 Schwestermedien AUTO&Wirtschaft (A), AUTO&Wirtschaft (CH), Auto Bild (A), car4you-Zeitung (CH), car4you-Print (A) Erscheint Monatlich Abonnementpreis Inland Fr. 95.–/Jahr (inkl. MwSt.), für alle drei Titel AUTO&Wirtschaft, AUTO&Technik, AUTO&Carrosserie Ausland auf Anfrage Promo und Werbeartikel Annette R. Kehrli, Telefon 079 766 99 00 rugi@auto-wirtschaft.ch

Verleger Helmuth H. Lederer (hhl) hhl@auto-wirtschaft.ch

Anzeigenannahme und Abo-Service Telefon 043 499 18 60

Geschäftsführer Giuseppe Cucchiara (gcu) gcucchiara@auto-wirtschaft.ch

Nachdruck sowie elektronische W ­ eiterve­r­wend­ung jeder Art nur mit Genehmigung des Verlags sowie unter Quellenangabe. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt der Verlag keine H ­ aftung.

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Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Technik

Aufs Maximum reduziert Downsizing made by Fiat: Aufgeladener 1,8-l-BenzinDirekteinspritzer. Seite 16

AUSGABE 06 | 2009

FACHWISSEN

6 Vom Ankurbeln zum Einschalten Startsysteme

AUTO-CRACK

10 Rallyetechnik für die Strasse Das Fahrwerk des Ford Focus RS

TECHNIK

13 Elektrifizierung?

Entwicklungstendenzen am Wiener Motorensymposium

TECHNIK

16 Aufs Maximum reduziert Aufgeladener 1,8-l-Benzin-Direkteinspritzer

TECHNIK

17 Bonsai-Autos im Vergleich Smart fortwo und Toyota IQ

KUNDENDIENST

19 Wie von Geisterhand

Halbautomatische Einparkhilfe

LERNKONTROLLE

21 Grundlagen Chemie und Umwelt Fachtechnisches Kreuzworträtsel

AUTO&Technik | Juni 2009 | www.auto-technik.ch

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Bild: Würth

Bild: BMW

Carrosserie inhalt

Unterschiedliche Applikation

Bis zum Feinschliff

Weil in den Herstellerwerken heute oft Rotationszerstäuber eingesetzt werden, wird es für den Autolackierer schwierig, eine Schadenstelle mit der Pistole genau gleich herzustellen. Seite 38

Schleifen, was das Zeug hält: Modernen Lacken muss mit speziell an die neusten Technologien angepassten Schleifmitteln begegnet werden.

Seite 29 Bild: Glasurit

AUSGABE 06 | 2009 Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Carrosserie

NEWS

26 Classic Car Colors Glasurit hat das weltweit grösste Farbtonarchiv für Oldtimer. In Frankreich wurden zwei Hispano Suiza totalrevidiert.

28 So werden Spritzpistolen gereinigt Der deutsche Hersteller Sata bietet eine Fibel an, welche Reinigungsverfahren und Tipps vermittelt.

TITELTHEMA

29 Bis zum Feinschliff

Neue Produkte und Verfahren Lackanbieter verraten, wo ihre Entwicklungsschwerpunkte liegen. Seite 32 Bild: RHo

Zahlreiche Schleifmittelanbieter haben Produkte entwickelt, die auch Nano- und Reflow-Lacke aufrauen können.

umfrage

32 Lacktrends (Teil 2)

In der zweiten Folge von Lacktrends geht es um Innovationen, technischen Support und SchadenmanagementEmpfehlungen.

TECHNIK

38 Farbtonprobleme 2 Der Profi Christoph Flückiger geht in seinem Essai detailliert auf heutige Probleme von Autolackierern ein und gibt Ratschläge, wie diese gemeistert werden.

REPORTAGE

40 In Lausanne stellte Sikkens den Romands das neue UV-LEDVerfahren sowie StickerFix vor.

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Wissensdurstig Die welschen Autolackierer wollten von Sikkens-Geschäftsführer Enzo Santarsiero (Mitte) genau wissen, wie das neue UV-LEDSystem funktioniert. Seite 40

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Fachwissen Anlasser

Startsysteme

Vom Ankurbeln zum Einschalten Bild: Lerch

Bis 1912 mussten weltweit alle Automotoren angekurbelt werden. Cadillac setzte erstmals den elektrischen Starter ein. Bis in die 1960er-Jahre fand man in den Stossstangen der Autos jedoch noch Bohrungen für die Kurbeln, obschon diese nur noch für Notfälle gedacht waren. In der heutigen Zeit werden die Anlassvorgänge in StartStopp-Systemen automatisiert und man hört auch von anlasserlosen Direktstartsystemen. VON ANDREAS LERCH

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ährend elektrische Geräte seit jeher eingeschaltet werden konnten, mussten die Verbrennungsmotoren immer hochgefahren werden. Der Grund liegt darin, dass Elektromotoren ihre maximalen Drehmomente im Stillstand abgeben, während Verbrennungsmotoren eine Drehzahl von gegen 700/min benötigen, um nur das Drehmoment aufzubringen, welches zum Selbstlauf benötigt wird. Geschieht das Hochfahren durch eine elektrische Maschine über ein (geradeverzahntes) Stirnradgetriebe, dauert der Vorgang, abhängig vom elektrischen Drehmoment einige Sekunden mit den entsprechenden, zahnradbedingten Geräuschemissionen.

Startvorgang Der konventionelle Startvorgang läuft nach dem Diagramm, Bild 2 ab. Dabei stellt die rote Kurve (2) das elektromotorische Drehmoment dar. Dieses ist bei einem Hauptschlussmotor, bei welchem die Feld- und Ankerwicklungen in Serie liegen um so grösser, je kleiner die Drehzahl ist. Die blaue Kurve 1 stellt dagegen das Drehmoment des Verbrennungsmotors dar. Dieser kann kein Drehmoment erzeugen, wenn er keine Drehzahl aufweist, da er kein Gasgemisch ansaugen und verbrennen kann. Die schwarze Kurve (3) addiert die Momentanwerte der Kurven 1 und 2. Sie stellt das gesamte Drehmoment dar, welches der Verbrennungsmotor zusammen mit dem Startermotor abgeben könnte, wenn der Verbrennungsmotor bereits regel-

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Bild 1. Bis in die 60er-Jahre waren trotz elektrischen Startern viele Fahrzeuge noch mit einer (Not-) Kurbel ausgerüstet.

mässig arbeiten würde. Das «Anstottern» des Verbrennungsmotors stellt aber die Kurve 4 (grün) dar. Gelingt eine erste Verbrennung (Punkt A), steigt das Drehmoment schlagartig an, können jedoch darauf wieder Verbrennungstakte nicht genutzt werden, fällt das Drehmoment wieder auf die rote Anlasserkurve zurück und der Motor wird nur elektrisch weiterbewegt. Im Punkt B setzen die regelmässigen Verbrennungen des Motors ein und in Punkt C wird der Startermotor ausgeschaltet.

Konventioneller Starter Die Zeit und die Geräusche der Schubschraubtriebstarter sind uns seit Jahrzehnten bekannt. Die gängigen Startermotoren

sind elektrische Gleichstrommotoren mit Kommutatoren, deren Feld und Anker in Serie geschaltet sind oder die ein permanent erregtes Feld aufweisen. Drehmomente permanent erregter Motoren werden zusätzlich über ein Planeten- oder ein Stirnradgetriebe übersetzt; dabei erreichen sie die erforderlichen Startdrehmomente, und ihre hohen Drehzahlen werden herabgesetzt.

Stopp-Start-Funktionen Vor gut 10 Jahren sind die ersten Fahrzeuge mit sogenannten Stopp-Start-Funktionen auf den Markt gekommen. Im verbrauchsrelevanten NEFZ-Zyklus bringen diese Systeme bis 12% Verbrauchseinsparungen. Im Auf-

bau unterscheiden sich die ersten Systeme kaum von den herkömmlichen Starteranlagen mit Anlassermotoren. Die Kohlebürsten wurden vielleicht verlängert, um der grösseren Anzahl von Startvorgängen gerecht zu werden. Auch die Einspursysteme wurden verstärkt und das Ritzel verbreitert. Steuerungsmässig war der grösste Teil der Elektronik im Getriebesteuergerät untergebracht. So sind Stopp-Start-Systeme nur in Funktion, wenn gewisse Randbedingungen eingehalten werden: Der Bremsdruck muss während einer bestimmten Zeit einen gewissen Wert aufweisen, die ABS-Drehzahlfühler müssen den Fahrzeugstillstand melden, die Kühlflüssigkeitstempera-

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tur muss eine gewisse Temperatur erreicht haben und die Generatorbelastung darf einen bestimmten Wert nicht überschreiten. Wird die Bremse gelöst, gibt das Getriebesteuergerät den Startvorgang wieder frei, indem das Relais (Bild 4) an Masse geschaltet wird. Damit gelangt der Strom in das Anlassersteuergerät, welches den Startvorgang des Motors steuert.

Startvorgang In der ersten Phase (Bild 5) werden die Einzugs- und die Haltewicklung des Einrückrelais auf dem Startermotor bestromt. Nachdem der Leerweg des Einrückhebels überwunden ist, wird in Phase 2 der Strom etwas vermindert um das Ritzel sanft auf den Zahnkranz auftreffen zu lassen. In der dritten Phase steigt der Strom wieder an und das Ritzel spurt ein. Erst jetzt wird die Kontaktbrücke geschlossen und der Hauptstrom fliesst zum Startermotor, welcher zu drehen beginnt. In dieser Phase wird die Einzugswicklung stromlos und nur die Haltewicklung hält das Ritzel in der Position. Wird dem Getriebesteuergerät der Motorlauf gemeldet, kann der Startvorgang abgebrochen werden.

Riemen-Starter-Generatoren

Auch wenn das Gehäuse jenem eines Alternators gleicht, hat sich der innere Aufbau etwas verändert. Nach wie vor gibt es den drehenden Klauenpolläufer und darum herum die drei Ständerwicklungen in Stern- oder Dreieckschaltung. Die ganze Gleichrichtung wird jedoch aus dem Generator in ein spezielles Steuergerät verbannt. Das ist nötig, da die

Bild 3. Konventioneller Startermotor mit einem permanent erregten Feld und einem Reduktionsgetriebe mittels Planetengetriebe.

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Bild 2. Das Diagramm zeigt einen Startvorgang, bei welchem nicht alle Zylinder von Beginn weg regelmässig arbeiten. 1 Motordrehmomentkurve – 2 Anlasserdrehmomentkurve – 3 kombinierte Drehmomentkurve – 4 realistisches Startdrehmoment – A Punkt der ersten erfolgreichen Zündung – B Beginn der regelmässigen Zündungen – C Abschaltpunkt des Anlassers.

Elektrische Lösungen

Bild: Bosch

Um die Startgeräusche zu vermindern, um Gewicht einzusparen und um kleine Hybrideigenschaften zu übernehmen, sind

heute riemengetriebene StarterGeneratoren auf dem Markt. Dabei kann der Alternator nicht nur die Aufgabe des Generators übernehmen, sondern er kann auch als Motor betrieben werden und so den Verbrennungsmotor über den Mehrrippenriemen starten. Mechanisch ist dabei vor allem ein Augenmerk auf den Riemen und den Riemenspanner zu legen. Der aufwändige und ungewöhnliche Riemenspanner ist im Bild 6 deutlich zu erkennen. Der Spanner greift einerseits vor und andererseits nach der E-Maschine in den Riemen. Treibt die elektrische Maschine die Kurbelwelle an, darf der Riemenspanner nicht auf der gleichen Seite wirken, wie wenn der Riemen von der Kurbelwelle angetrieben wird. Citroën baut im Modell C3 für den Starter-Generator den Riemenspanner nur auf der einen Seite der E-Maschine. Wird sie jedoch motorisch betrieben, kann der Spanner hydraulisch blockiert werden (Bild 7).

Bild: Lerch

Anlasser Fachwissen

Gleichrichterdioden ein Betreiben eines Alternators als Motor verhindern würden. Um genau zu wissen, wie der Rotor (Klauenpolläufer) in der Maschine steht und um die genaue Drehzahl zu kennen, sind drei Hallsensoren integriert, welche über drei Informationsleitungen, eine Masse und eine Versorgungsleitung das Steuergerät mit den Daten versorgen.

Steuergerät Dem Steuergerät fällt eine zentrale Rolle zu: es überprüft, ob alle Bedingungen für ein automatisches Abschalten des Verbrennungsmotors gegeben sind und merkt, in welchem Moment dieser wieder gestartet werden muss. Als zweite wesentliche Aufgabe muss es während dem Starten aus der anliegenden Gleichspannung der Batterie in einem Wechselrichter dreiphasigen Wechselstrom (Drehstrom) erzeugen und diesen phasengerecht an die E-Maschine übermitteln. Die Synchronisation

wird aufgrund der Hallgeberinformationen erfolgen. Daneben muss während dem motorischen Betrieb der Klauenpolläufer zur Erzeugung eines magnetischen Reaktionsfeldes ebenfalls bestromt werden. Ein Elektromotor funktioniert nur, wenn sich zwei Magnetfelder anziehen oder abstossen. Als dritte Aufgabe wird der Drehstrom, welcher der Starter-Generator während der Fahrt liefert, nicht mittels Dioden, sondern mittels Transistoren gleichgerichtet. Damit auch wieder bekannt ist, in welchen Momenten welche Transistoren durchgeschaltet werden müssen, sind die Hallgeber als Drehzahl- bzw. Positionssensoren unverzichtbar.

Zusätzliche Aufgaben Das Starten der Verbrennungsmotoren durch die leistungsfähigen Starter-Generatoren wird heute meistens so gelöst, dass der Verbrennungsmotor fast auf die Leerlaufdrehzahl hochgeschleppt wird. Während dieser kurzen An-

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Bild: Volkswagen

Bild: Volkswagen

Fachwissen Anlasser

Bild 5. Der Einrück- und der Startvorgang teilt sich in 4 Phasen: Phase 1 Aufheben des Einrückspiels – Phase 2 «sanftes» Anlegen des Ritzels an den Schwungradzahnkranz – Phase 3 Einrückvorgang – Phase 4 Starten des Verbrennungsmotors und anschliessend Abstellen des Anlassers.

FRAGEN

Bild 4. Elektrische Schaltung einer Stopp-Start-Anlage. Entweder kommt der Startimpuls vom Zünd-Anlassschalter oder vom Getriebe-Steuergerät. Damit wird das Relais betätigt. Das Anlassersteuergerät steuert anschliessend den eigentlichen Einrück- und Startvorgang.

Starter-Generatoren können zusätzlich auch Bremsenergie zurückgewinnen. Geht der Fahrer vom Gas, wird die Elektromaschine voll erregt und bremst so das Fahrzeug ab. Die gesamte Energie wird zur Ladung der Batterie eingesetzt. Der Starter-Generator kann auch – wie vor 10 Jahren propagiert, als Kurbelwellen-Starter-GeneraBild: Lerch

schleppphase synchronisieren sich die Einspritzung und die Zündung, damit beim Erreichen der vorgegebenen Drehzahl die Einspritzung aktiviert und vor dem Arbeitstakt auch der Zündfunken ausgelöst werden kann. Bei diesem Startvorgang gibt es keine Verbrennungsaussetzer mehr und der Verbrennungsmotor läuft nach 0.5 – 1 Sekunde mit Leerlaufdrehzahl.

1. Im Bild 4 ist ein Bauteil mit «D» bezeichnet. Wie heisst dieses Bauteil mit dem Fachausdruck? 2. Warum ist bei einem Riemen-Starter-Generator die Riemenspannung so aufwändig? 3. Beim i-Stop-System soll ein Kolben beim Abstellen kurz nach OT stehen. Begründen Sie, um welchen OT es sich handeln muss.

LÖSUNG ZUR AUSGABE 5/09 1.

2. Sie dreht geschwindigkeitsabhängig immer gleich schnell.

3. Tripodegelenke sind im Gleichlauf den Kugelgelenken nicht ganz ebenbürtig. Getriebeseitig sind jedoch die Beugewinkel geringer. Tripodegelenke haben die positive Eigenschaft gegenüber Kugelgelenken, dass sie die Axialverschiebung mit weniger Reibungsverlusten erledigen können.

Bild 6. An einem aufwändig gebauten Euro-VI-Dieselmotor der Aachener Forschungsanstalt FEV ist der Starter-Generator mit der doppeltwirkenden Riemenspanneinrichtung gut erkennbar.

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Bild: Citroën

Bild: Citroën

Anlasser Fachwissen

Bild 7. Die Einrichtung des Riemen-Starter-Generators bei Citroën. Der Riemenspanner befindet sich nur auf der einen Seite der E-Maschine. Dafür kann er hydraulisch blockiert werden.

Bild 8. Die elektrische Drehstrommaschine enthält die Ständerwicklung, den Klauenpolläufer und drei Hallgeber für die Positions- und Drehzahlbestimmung. Das Steuergerät ist über den CAN-Bus mit anderen Geräten und zusätzlichen Sensoren verbunden. Leistungselektrisch muss es den Ladestrom gleichrichten und den Starterstrom wechselrichten.

Direktstart Mazda stellte am diesjährigen Automobilsalon in Genf das erste Auto mit i-Stop (idle-stop-system) vor. Der Mazda 3 mit dem 2.0-l-Motor und Benzindirekteinspritzung ist weltweit das erste Auto, welches den Startvorgang mit Verbrennungsenergie unterstützt. Um diese Technologie umzusetzen, braucht es sicher einen Motor mit Benzindirekteinspritzung und eine günstige Lageposition des Kurbeltriebes beim Abstellen. Dazu kann der Kurbelwellensensor, welcher auf der Basis von 3 Hallgebern aufgebaut ist, die Position und die Bewegungsrichtung der Kurbelwelle feststellen. Diese Position sollte so sein, dass ein Zylinder kurz nach dem Zünd-OT zum Stehen kommt. So

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könnte beim Starten eine kleine Menge Benzin eingespritzt und unmittelbar gezündet werden. Damit würde der Druckanstieg den Kolben nach unten bewegen und ein weiterer Zylinder könnte bald darauf bereits effi­zienter arbeiten.

Motorstillstand Der Motor stellt im Stopp-StartSystem nur ab, wenn er eine bestimmte Temperatur erreicht hat, die Defroster-Anlage und die Scheibenheizungen nicht in Betrieb sind, das Getriebe sich

in der neutralen Position befindet und die Kupplung getreten ist. Dazu muss selbstverständlich die Batterie auf einem guten Ladeniveau sein. Zur Positionsbeeinflussung des Kurbeltriebes haben sich die Mazda-Ingenieure einiges einfallen lassen, um keinen Starter-Generator einsetzen zu müssen. Dieser würde einen Teil des Sparpotenzials des Systems wieder aufbrauchen. Damit der Motor in der richtigen Position stillsteht, kann der Erregerstrom des Alter-

nators nach dem Ausschalten der Zündung noch bis zu einer Drehzahl von 500/min geschalten werden. Damit kann der Motorstillstand beschleunigt werden. Gleichzeitig und bis zum absoluten Stillstand können durch die Ansteuerung der Drosselklappe die Pumpverluste beeinflusst werden. Damit ist der Erfolg garantiert: mit ca. 0,35 Sekunden «Motoreinschaltzeit» schafft der MazdaMotor den Start ungefähr doppelt so schnell wie ein konventionelles Startsystem.

Bild: Mazda

tor zwischen das Schwungrad und den Getriebeeingang gelegt werden. Als Kurbelwellen-Starter-Generator war das System nicht tauglich, heute kennt man aufbaumäs­ sig gleiche Systeme und nennt diese Mildhybride. Auch Mildhybride übernehmen die Funktion des Stopp-Startautomaten und können, je nach Betriebsspannung auch Bremsenergie zurückgewinnen oder in gewissen Kennfeldbereichen boosten.

Bild 9. Die Positionskontrolle ist beim Abschalten des Motors sehr wichtig. Beim Starten kann mit Hilfe einer geringen Einspritzmenge und eines Zündfunkens der Startermotor unterstützt und der Startvorgang beschleunigt werden.

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Ford Focus RS Auto-Crack

Rallyetechnik für die Strasse

Smarter Vorderradantrieb

Bilder: Ford

440 Nm Drehmoment zwischen 2300 bis 4500/min beschleunigen den Ford Focus RS in 5,9 s von 0 auf 100 km/h. Diese Werte lassen durchdrehende Antriebsräder und Zerren am Lenkrad beim Beschleunigen vermuten. Falsch! Ford hat dem Focus eine mit ZF entwickelte, spezielle «RevoKnuckle»-Vorderachse verpasst (siehe AUTO&Technik 5/2009, Seite 16) und eine «Quaife»-Ausgleichsgetriebesperre. VON ANDREAS SENGER (B) 1. Wie nennt man die im Hauptbild rechts abgebildete Radaufhängung? – 2. Welche Federart ist eingebaut? – 3. Andere Automobilhersteller bauen andere Ausgleichsgetriebesperrearten ein. Zählen Sie diese auf und erklären Sie im Prinzip die Funktion. – 4. Welche Art von Ausgleichsgetriebesperre ist im Focus RS eingebaut? – 5. Warum baut Ford dieses Bauteil serienmässig ein? – 6. Erklären Sie im Prinzip die Funktion eines Ausgleichsgetriebes und einer Ausgleichsgetriebesperre. (F) 1. Benennen Sie die mit Pfeilen bezeichneten Bauteile, Winkel und Linien. – 2. Die neuartige Achskonstruktion rechts weist gegenüber den konventionellen Achskonstruktionen Vorteile auf. Zählen Sie diese auf und begründen Sie den Vorteil. – 3. Welche Bauteile drehen sich bei der linken und rechten Achskonstruktion beim Lenken? – 4. Benennen Sie die Bauteile 1-7 des Ausgleichsgetriebes unten rechts. – 5. Erklären Sie die Funkti-

Ford Focus Aufhängung in «Normal»-Ausführung und als RS-Ausführung rechts.

on bei Kurvenfahrt. Welche Bauteile sorgen für den Raddrehzahlausgleich? – 6. Benennen Sie die Bauteile 1-3 im Bild unten links. (P) 1. Welche Probleme könnte die neue Achskonstruktion aufweisen? – 2. Welchen Einfluss hat der Lenkrollhalbmesser? – 3. Welche Fahrwerk Einschränkungen sind beim Focus Revo - Vorderachse

Schwierigkeitsgrade Für Beginner eignet sich die Aufgabe (B), die sich in dieser Ausgabe mit der Aufhängung des Ford Focus RS beschäftigt. Fortgeschrittene (F) können sich an anspruchsvollere Aufgaben wagen und Profis (P) den Schwierigkeitsgrad erneut steigern. Die Lösung der Aufgaben erscheint in der nächsten Ausgabe der AUTO&Technik.

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RS die logische Konsequenz, welche durch diese neue Achskonstruktion in der Praxis auftreten? – 4. Welche Lagerung muss im unteren Bild links bei Bauteil 1 und 3 eingebaut sein? – 5. Welcher Vorteil bietet die eingebaute Ausgleichssperre? – 6. Auf welchem Funktionsprinzip basiert die einge-

setzte Ausgleichsgetriebesperre? – 7. Welche Grösse bestimmt den Sperrwert der Ausgleichsgetriebesperre? – 8. Wird die vorgestellte Achskonstruktion des Focus RS auch in anderen Focus-Modellen eingebaut? Begründen Sie Ihre Meinung.

1 Rollenlager 2 Revo knuckle 3 Nadellager

Links sind Details der Revo-Achskonstruktion ersichtlich. Oben die spezielle Ausgleichsgetriebesperre des Focus RS.

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Auto-Crack Auflösung

Auflösung Auto-Crack 5/2009:

(B) 1. Es handelt sich um eine pneumatische Federung. Erkennbar ist dies am Rollbalg. – 2. Die rechts abgebildete Achse ist eine Vorderachse. Das Lenkgetriebe ist nicht eingezeichnet. Allerdings sind die Achsschenkel drehbar gelagert (Kugelgelenk beim oberen Dreiecksquerlenker). – 3. Es handelt sich um innenbelüftete Scheibenbremsen mit Festsattel-Bremszangen. – 4. Siehe Grafik rechts. – 5. Die Radaufhängung gehört in die Hauptfamilie der Einzelradaufhängung. – 6. Es handelt sich um den unteren Querlenker. – 7. Es ist ein Allradantriebskonzept. Sowohl an der Vorder- wie auch an der Hinterachse sind Antriebswellen und Ausgleichsgetriebe ersichtlich. (F) 1. Luftfederungen weisen eine progressive Federkennlinie auf. – 2. Sowohl an der Vorder- wie auch an der Hinterachse werden FestsättelBremszangen eingebaut. Erkennbar ist die Art an den zwei Entlüftungsschrauben. Pro Seite sind je zwei Kolben eingebaut, welche den hy-

Geniale Idee: Ein Zusatzvolumen ermöglicht das Umstellen von «harter» auf «weiche» Federkennlinie.

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Bilder: Porsche

«Racer und Sänfte in einem»

Die Achskonstruktion des neuen Porsche Panamera weist viele technische Raffinessen auf. Die Vorderachse des Porsche Panamera mit Luftfederung, welche gegen Aufpreis oder bei den Turbomodellen in Serie angeboten wird.

draulischen Druck der Bremsflüssigkeit in Anpresskraft für die Bremsbeläge umwandeln. – 3. Um den Ein- und Ausfederweg feststellen zu können, werden an allen Federbeinen Wegsensoren eingebaut. Das Fahrwerksteuergerät kann so den aktuellen Höhenstand feststellen und damit den Druck im Zylinder erhöhen oder absenken. – 4. Porsche baut eine Doppelquerlenkerachse ein. Die ungleichlangen Querlenker (oben kürzer als unten) ermöglichen beim Einfedern, dass sich der Sturzwinkel vergrössert und so bei der Kurvenfahrt das Wanken der Karosserie kompensiert wird. Dadurch bleibt der Reifen parallel zur Fahrbahn und kann so grössere Längs- und Seitenkräfte übertragen. – 5. Der bananenförmige Querlenker könnte gegossen oder geschmiedet werden. Um die Festigkeit garantieren zu können, wird der Querlenker oft geschmiedet. – 6. Der Panamera soll höchsten Ansprüchen genügen. Um sowohl Reifengeräusche von der Karosserie fernzuhalten und die Qualität der Radführung zu erhöhen (Festigkeit), verwendet Porsche einen Hilfsrahmen.

(P) 1. Es handelt sich um einen Wankstabilisator. – 2. Nein. Es ist nicht ersichtlich. Ob eine Wankstabilisierung an der Hinterachse eingebaut ist, kann aufgrund der Grafik nicht beantwortet werden. – 3. Der Kurvenstabilisator ist in der Mitte getrennt. Durch Ansteuerung können die beiden Stabilisatorhälften verbunden werden. Damit können bei Geradeausfahrt einseitige Unebenheiten einer Seite aufgenommen werden, ohne Kräfte auf die andere Radseite zu übertragen. Bei Kurvenfahrt übernimmt die Wank-

stabilisierung (Porsche nennt sie PDCC) die konventionelle Aufgabe der Reduktion der Karosserieneigung. – 4. Porsche baut als erster Automobilhersteller eine Luftfederung mit Zusatzluftvolumen. Ein zusätzlicher Behälter kann über ein Magnetventil mit dem Hauptfederraum verbunden und so das Volumen vergrössert werden. Dank dem Zusatzvolumen wird die Federung weicher und entsprechend komfortabel. Somit kann der Panamera vom Reisegleiter zum sportlichen Viersitzer mutieren. (se)

Der in Leipzig produzierte Panamera will mit technischen Innovationen und dem Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort die Käufer umwerben.

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Entwicklungstendenzen Technik

30. Motorensymposium Wien

Totale Elektrifizierung?

Bilder: Andreas Lerch

1000 Motoreningenieure aus der ganzen Welt besuchten dieses Jahr das 30. Motorensymposium, welches unter der fachkompetenten Leitung von Prof. Dr. Hans Peter Lenz in der Wiener Hofburg durchgeführt wurde. «Ist die Wirtschaftskrise die grosse Chance für die Powertrain-Entwicklung im Auto?» oder «Liegt die Wahrheit wirklich in der totalen Elektrifizierung des Antriebsstrangs?» Diese Kernfragen wurden in Wien vielfach diskutiert, doch als Antwort kristallisierte sich erneut die ernüchternde Tatsache heraus, dass das eine Konzept ohne das andere noch nicht oder kaum mehr leben kann. VON ANDREAS LERCH

E

rneut bot Wien den Hybridantrieben zwei grosse Vortragssektionen, während die Abgasentgiftung im Moment etwas nebenher laufen muss. Ganz genau gesehen stimmt dies natürlich nicht, denn die kommenden Abgasgesetze werden wieder deutlich strenger sein; doch im Moment ist die CO2-Emission das zentrale Thema und wenn sich BMW und Mercedes-Benz zum Hybrid bekennen, darf und muss dies in Wien thematisiert werden.

Two-Mode-System WährendToyota den Hybridantrieb mit dem Leistungssplit seit mehr als zehn Jahren anbietet, haben sich die Firmen GM, Chrysler, Mer-

cedes-Benz und BMW zusammengeschlossen, um mit dem Two-­ Mode-System ein vielleicht noch besseres Full-Hybrid-System auf den Markt zu bringen. Dieses Jahr wurden von Mercedes-Benz das Model ML 450 Hybrid und von BMW das Modell X6 Active Hybrid vorgestellt. Gleichzeitig informierte GM über das gleiche System, welches bereits für Frontantrieb und quereingebauten Motor adaptiert worden ist.

Mild-Hybrid Neben den beiden Full-Hybrid Varianten stellten BMW und Mercedes-Benz auch Mild-Hybride mit der Paralleltechnologie vor. Bei BMW gehört das System zusammen mit

Die Wiener Hofburg bietet alljährlich den festlichen Rahmen für das Motorensymposium

dem ZF-Getriebeautomaten in die 7-er-Modellreihe und Mercedes verbaut ein ähnliches System in das Modell S400 BlueHybrid. Bei Mercedes-Benz ist man besonders stolz, dass es gelungen ist, für dieses Modell erstmals eine Li-Ionen Batterie einzusetzen. Alle anderen Hybridmodelle arbeiten zurzeit mit Nickel-Metall-Hydrid-Batterien. Ein riemengetriebener Starter-Generator von Continental. Dieses leistungsfähige Aggregat liefert bei einer Spannung von 150 Volt eine Spitzenleistung von 20 kW (Peak).

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Terminologie Früher war die Hybrid-Technologie noch einfach und überschaubar.

Man kannte die parallelen Hybridsysteme, bei welchen ein Elektromotor/Generator parallel zum Verbrennungsmotor geschalten wurde und bei Bedarf Energie in den Antriebsstrang einspeisen oder diesem Energie zur Rekuperation entnehmen konnte. Daneben gab es den seriellen Hybrid: ein Verbrennungsmotor (betrieben in einem guten Betriebspunkt) trieb einen Generator an und dieser lieferte die Energie für die elektrischen Traktionsmotoren. Die Zwischen-

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Technik Entwicklungstendenzen

Der Parallel-Hybrid für die 7-er-Reihe von BMW. Die Elektromaschine nimmt den Platz des Drehmomentwandlers ein. Dafür ist dahinter eine kleine nasslaufende Anfahr-Reibungskupplung eingebaut.

speicher (Batterien) waren klein und ohne den laufenden Verbrennungsmotor konnten nur kurze Strecken zurückgelegt werden. Heute sind die Hybridsysteme differenzierter aufgebaut, zeigen aber auch dementsprechende Eigenschaften.

Mikrohybrid Unter den Begriff Mikrohybrid fallen kleine Start/Stopp-Systeme, welche z.B. mittels riemengetriebenen Starter-Generatoren betrieben werden. In Schubphasen können diese Systeme durch Voll­ erregung des Generators etwas

Der Range-Extender-Prototyp von AVL. Ein kleiner Wankelmotor treibt einen Generator an. Damit kann die Stromversorgung eines entsprechenden Fahrzeuges über längere Strecken gewährleistet werden.

Energie zurückgewinnen und bei Bedarf können sie motorisch wirken und den Verbrennungsmotor in drehmomentschwachen Betriebspunkten boosten.

Mild- oder Parallelhybrid Unter dem Mildhybrid werden heu-

te Systeme verstanden, welche eine E-Maschine zwischen Verbrennungsmotor und Getriebe eingesetzt haben. Diese elektrischen Drehstrommaschinen können ebenso motorisch wie generatorisch betrieben werden und geben ihre Kraft direkt auf die Getriebeeingangswel-

Automobildiagnostiker/in mit eidg. Fachausweis Die Vorbereitung zu dieser Berufsprüfung richtet sich an Praktiker/innen, die eine Vorgesetztenfunktion in einem Garagenbetrieb anstreben. Folgende berufliche Voraussetzungen gelten als Zutrittsbedingungen zur Berufsprüfung: Automechaniker/in leicht, Fahrzeug-Elektriker/in, -Elektroniker/in oder Land- und Baumaschinenmechaniker/in. Berufsbegleitender Lehrgang - Automobildiagnostiker/in «Fachrichtung leichte Motorfahrzeuge». Vorbereitung auf die Modulprüfung 1 bis 9, 1 Tag pro Woche und 8 Vollzeitwochen (ca. 2 Jahre) Kursdaten

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Entwicklungstendenzen Technik

OMATEN-MEYER AG le. Diese Maschinen werden heute

tische Getriebe –mit Wandler – Ersatzteile Spannungen > 150 V betrieben

und leisten im Durchschnitt zwi-

15 und 20 kW. Mit MildhybWir schen garantieren ät und Kundenzufriedenheit riden kann bereits elektrisch angezu fairen Preisen! fahren und rangiert werden.

Fullhybrid mit Powersplit

Der Ausdruck Powersplit sagt deutlich, dass bei diesen Systemen das Drehmoment aufgeteilt werden kann. Durch ein Planetengetriebe können Drehmomente vom Verbrennungsmotor und Drehmomente vom Elektromotor zusammengeleitet und auf den Achsantrieb gezoch – Revisionen – Reparaturen (auch für Oldtimer) gen werden. Es kann auch ein Teil age und Montage am Fahrzeug (14 Hebebühnen) der verbrennungsmotorischen Kraft Diagnose und Elektronische Arbeiten Transport-Service und Ersatzfahrzeuge auf den Generator und der andere auf den Achsantrieb geleitet were 19a – CH-6014 Littau – Telefon 041 250 39 14 den. Mit den aufgeteilten Kräften maten-meyer.ch – www.automaten-meyer.ch kann «gespielt» werden, so dass 77 xder 95 Verbrennungsmotor immer in einem guten Verbrauchs- und Emissionspunkt betrieben wird und die Batterie sich nie entleert.

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Range Extender Der Range Extender ist der heutige Automatische Getriebe – Wandler – Ersatzteile

serielle Hybrid. Vom Aufbau her unterscheidet er sich kaum, aber von Wir garantieren der Auslegung um so mehr. Statistifür Qualität und Kundenzufriedenheit sche Auswertungen von Fahrten in zu fairen Preisen! Mitteleuropa haben ergeben, dass eine Fahrzeugstrecke kaum länger als 60 km misst, bevor das Auto wieder abgestellt wird. Das bedeutet, dass die Reichweite der Batterie 60 km betragen muss. Sollte es trotzdem einmal weiter gehen, bleibt das Fahrzeug nicht stehen, denn ein kleiner, verbrennungsmotorisch betriebener Generator beginnt beim Unterschreiten eines Die Verbreitung der verschiedenen Hybridvarianten in naher (rot) und ferner gewissen Ladezustandes die Bat- Zukunft (blau) nach Ansicht der Ingenieure des österreichischen Austausch – Revisionen – Reparaturen (auch für Oldtimer) terie zu laden und verhindert so die Forschungsins­titutes AVL. Demontage und Montage am Fahrzeug (14 Hebebühnen) Tiefentladung. Diagnose und Elektronische Arbeiten Transport-ServiceWankelmotor und Ersatzfahrzeuge wird ein kleiner Ge- die österreichischen Forscher dieVisionen nerator betrieben. Die ganze – auf sem System einen grossen StelGrossmatte 19a – CH-6014 Littau – Telefon 041 250 39 14 Die österreichische Forschungsan- extreme Geräuscharmut ausgeleg- lenwert, soll es doch den ganzen info@automaten-meyer.ch – www.automaten-meyer.ch stalt AVL hat ein Range Extender te – Einheit kann problemlos quer Powersplit in 15 Jahren vom Markt Modell für einen Kleinwagen vorge- im Auto eingebaut werden. Ge- vertrieben haben. Ob dem so sein 85 x 105 stellt. Mit einem raumopitmierten mäss den Diagrammlinien geben wird, muss die Zukunft weisen.

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Technik Motoren

Aufgeladener 1,8-l-Benzin-Direkteinspritzer

Aufs Maximum reduziert VON STEFAN GFELLER

D

ownsizing verspricht leichte und kompakte Triebwerke mit kleinem Hubraum, die bei den Leistungs- und Drehmomentwerten mit grossvolumigen Motoren mithalten können. Um es gleich vorweg zu nehmen: Fiat Powertrain Technologies FPT beherrscht die Disziplin. Mit dem 1,8-l-Benzin-Direkteinspritzer, der ab sofort im Lancia Delta und in diversen Alfa-Romeo-Modellen erhältlich ist, entwickelten die Italiener einen Motor, der den Vergleich mit 3-l-V6-Triebwerken in vielerlei Hinsicht nicht scheuen muss. Das turboaufgeladene 16-Ventil-Aggregat verfügt über Phasenversteller sowohl an der Einlassals auch der Auslassnockenwelle. Der Lader komprimiert die Luft auf bis zu 1,4 bar über den atmosphärischen Druck und ermöglicht eine maximale Motorleistung von 147 kW bei 5500 Umdrehungen. Das höchste Drehmoment von 320 Nm wird bereits bei 1400 Umdrehungen bereitgestellt (und bleibt bis

Bild: Lancia

Fiat Powertrain Technologies setzt bei ihrem neuen 1,8-Liter-Motor auf grosse Ventilüberschneidungen im unteren Drehzahlbereich, um das Ansprechverhalten des Turboladers zu verbessern. Mit Erfolg, wie unsere Testfahrten im Lancia Delta zeigten. 3750 /min auf diesem Niveau) und ermöglicht – auch dank des hervorragenden Ansprechverhaltens des Turboladers – ein entspanntes Fahren mit tiefen Drehzahlen.

Ventilüberschneidung Die Elimination des «Turbolochs» gelang in erster Linie durch den Einsatz der «Scavenging»-Technologie. Die beiden Phasenwandler sorgen dabei dafür, dass die Einlass- und Auslassventile im unteren Drehzahlbereich gleichzeitig geöffnet sind. Dadurch können bis zu 30 Prozent Spülluft direkt vom Einlass- in den Abgaskanal überströmen. Diese Luft vermischt sich im speziell konstruierten Auslasskrümmer mit den Abgasen eines anderen Zylinders, welche in der Folge nachverbrennen. Dadurch ergeben sich ein höheres Gasvolumen, das auf das Turbinenrad wirkt, sowie bessere Abgaswerte. Der von BorgWarner gefertigte Lader besteht sowohl auf derTurbinenals auch auf der Verdichterseite aus speziellem Stahl. Das Turbinenge-

Hochleistung aus einem kompakten Triebwerk: 1,8-l-BenzinDirekteinspritzer von Fiat Powertrain Technologies.

häuse ist mit dem ebenfalls temperaturbeständigen Auspuffkrümmer (Stahlguss) direkt verschweisst.

Gelungenes Downsizing Zur Reduktion der inneren Reibung werden modifizierte Kolbenringe eingesetzt, wodurch die tangentiale Belastung reduziert wird. Die Betätigung der Ein- und Auslassventile erfolgt zudem über besonders leichtgängige Rollenkipphebel. Tatsächlich zeigt sich das Trieb-

werk in der Praxis laufruhig, und neben den Leistungs- und Drehmomentwerten hat uns besonders das Ansprechverhalten des Motors beeindruckt. Alles in allem gelungenes Downsizing – einzig die Motorengeräusche verraten, dass im Motorraum ein relativ kleines Vierzylinder-Aggregat und kein grossvolumiger V6-Motor seine Arbeit verrichtet. www.fptpowertrain.com

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Kleinstwagentechnik technik

Smart fortwo versus Toyota IQ

Bonsai-Autos im Vergleich Bilder: Smart/Toyota

Während der Autofahrt sitzen in der Schweiz im Durchschnitt 1,6 Personen in einem Auto. Viele Mobilitätsansprüche würden sich also mit Kleinstfahrzeugen realisieren lassen. Die Lösung wird von zwei renommierten Herstellern angeboten. Unter dem Blech unterscheiden sich die Auto-Winzlinge massiv. Welches Konzept ist das technisch bessere?

Der Smart fortwo als Cabrioletversion zeigt, dass auch Kleinstwagen hochstehende technische Lösungen bieten.

VON ANDREAS SENGER

D

ie Marke Smart war dank der Idee von Uhrenkönig und Unternehmer Nicolas Hayek ihrer Zeit weit voraus. Das ultrakurze Fahrzeug fand über den deutschen Automobilhersteller Volkswagen im Anschluss bei Mercedes-Benz Unterschlupf. Seit 1994 wird unter der Marke Smart hergestellt und vertrieben. Die Idee eines «Bonsai-Autos» mit zwei Sitzplätzen fand in Europa unterschiedlichen Anklang. Der Grundgedanke, ein sehr sparsames Fahrzeug für zwei Personen auf die Räder zu stellen, wurde aber von Mercedes-Benz nicht weiterverfolgt. Erste Prototypen der Micro Compact Car AG aus Biel fuhren beispielsweise auch mit Radnaben-Elektromotoren. Als Lifestyle-Produkt schaffte es der Smart, sich in einigen europäischen Ländern wie auch in den Vereinigten Staaten von Amerika zu etablieren. Seither haben ande-

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re Hersteller im Bereich der Microcars auf Autoshows zwar ConceptCars gezeigt. In Serie ging bisher keines der Fahrzeuge.

Später Mitbewerber Die Europäische Union hat für 2012 eine Kohlendioxidausstosslimite von 130 g CO2/km im Flottendurchschnitt festgesetzt. Dies entspricht einem Verbrauch von etwa 5,5 l/100 km Benzin oder 4,9 l/100 km Diesel. Als weltweit grösster Automobilhersteller hat Toyota die Zeichen der Zeit erkannt und sich intensiv um die Entwicklung eines Kleinstwagens unter drei Metern Aussenlänge gekümmert. In Japan bietet jeder inländische Hersteller schon Kleinstfahrzeuge an, welche steuerlich begünstigt sind. Diese erfüllen jedoch sicherheitstechnisch wie auch umwelttechnisch aktuelle Normen nicht. Dies ist auch der Grund, weshalb der Tata Nano in seiner vorgestellten Form nicht in Europa verkauft

Neuer Kleinstwagen von Toyota: Der IQ greift frontal in den Markt der «Bonsai-Autos» ein und gilt als grösster Mitbewerber des Smart.

werden kann. Auch in Frankreich finden sich Microcars von Aixam oder Ligier, welche auch hierzulande – allerdings als Fahrzeuge mit limitierter Höchstgeschwindigkeit – verkauft werden.

Unterschiedliche Konzepte Beim Start des Smart City Coupé zeigten sich die konzeptionellen Probleme am deutlichsten: Der kleine Zweisitzer wurde zu Beginn ohne ESP verkauft. Damit durch den kurzen Radstand und die Hecklastigkeit (durch den hinten angeordneten, quer eingebauten Triebsatz) gefährliche Fahrsituationen vermieden werden können, wurde eine hohe Lenkübersetzung gewählt. Das aggressive Übersteuern wurde mit dieser Massnahme nicht im Zaun gehalten. Die Situation der Achslastverteilung mit rund 44% auf der Vorderachse und 56% auf der Hinterachse konnte nur durch den serienmässigen Einsatz eines ESP entschärft werden.

Die Karosserie des Smart fortwo weist eine hochfeste Sicherheits­ karosserie auf und erreichte vier Sterne im Euro-NCAP-Crashtest. Beim Fussgängerschutz muss Smart noch nachbessern, um das aktuelle passive Sicherheitsdispositiv zu optimieren.

Der Toyota IQ ist 30 cm länger als der Smart und bietet trotz äusserst kompakten Abmessungen dadurch für vier Personen Platz. Im Euro-NCAPCrashtest erreichte der IQ das Maximum von fünf Sternen. Auch beim Fussgängerschutz ist er topp.

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technik Kleinstwagentechnik

Toyota entschied sich daher für ein anderes Konzept. Für den IQ wählten die Ingenieure zwecks besserer Gewichtsverteilung und optimaler Raumausnutzung ein konventionelles Vorderradantriebkonzepts mit quer eingebautem Motor. Auf der Vorderachse lasten beim IQ 62% und hinten 38%. Dadurch ergibt sich automatisch ein untersteuerndes Fahrverhalten. Damit die Fondpassagiere auch genügend Platz haben (für Passagiere unter 1,75 m), wanderte der Treibstofftank unter die Vordersitze (Unterflurtank) und die Sitzschalen wurden schlank ausgeführt. Eine platzsparende Verbundlenkerachse (Tonnenfedern) sorgt dafür, dass sogar ein Mini-Kofferraum bleibt (siehe technische Daten in der Tabelle). Einzig die Schwingungsdämpfer der Hinterachse erreichen konventionelle Aussenmasse und verlaufen entsprechend parallel zu den Rücksitzen. Damit Fahrer und Beifahrer genügend Platz für die Füsse und Beine haben, wurde das Zahnstangenlenkgetriebe mit elektrischer Lenkunterstützung nach oben gelegt und ein kompaktes Klimaanlagenmodul integriert. An der Vorderachse führt eine McPherson-Achse die Räder.

Treibstoffeinsparung Gemäss Berechnungen von «ernergie schweiz» kann pro 100 kg

eingesparte Fahrzeugmasse etwa ein Minderverbrauch von 0,5 l/100 km realisiert werden. Beide Fahrzeuge weisen ein Leergewicht von rund 830 kg auf. Ohne dass bei der passiven Sicherheit nennenswerte Abstriche gemacht werden müssen (ausser beim Fussgängerschutz beim Smart), erreichen die beiden Winzlinge nur schon durch die geringen Fahrzeugmasse tiefe Treibstoffverbräuche. In der Geschichte gab es bereits Fahrzeuge wie den VW Lupo 3L, die bei der genormten Verbrauchsangabe eine «3» vor dem Komma besassen. Bei beiden Cityflitzern wurde das technisch Mögliche allerdings nicht ausgereizt. Bei Toyota verzichtet man gänzlich auf ein automatisiertes Schaltgetriebe, um die Kosten gering zu halten. Beim Blick auf die Preisliste stellt sich heraus, dass für den IQ tief ins Portemonnaie gegriffen werden muss.

Smart fortwo

Toyota IQ

Abmessungen LxBxH

270x156x154

298x168x150

Radstand/Wendekreis

186,5/875

200/780

Spurweite vorne/hinten

128,5/138,5

148/146

Gepäckvolumen in l

220

30-240

Leergewicht in kg

ab 825

ab 845

3/1.0/45 kW

3/1.0/68 kW

Drehmoment/n in 1/min

89 Nm/3000

91 Nm/4800

Dieselmotor/Hubraum/Zyl.

3/0.8/33 kW

4/1.4/66 kW

Drehmoment/n in 1/min

110 Nm/2000

190 Nm/1800

Getriebe Otto

aut. 5-Gang-

man. 5-Gang-

Diesel

aut. 5-Gang-

man. 6-Gang-

Schaltgetriebe

Schaltgetriebe

Ottomotor gemäss ECE

6,4/4,1/4,9

4,9/3,9/4,3

Karosserie in cm

Motor Ottomotor/Hubraum/Zyl.

Verbrauch

Dieselmotor in l

3,4/3,3/3,3

4,8/3,5/4

Energieeffizient Otto

A

A

Diesel

A

A

145 km/h

150 km/h

Höchstgeschwindigkeit

135 km/h

170 km/h

Preis

ab Fr. 14’290.-

ab Fr. 21’700.-

Ausblick

Fahrleistungen

Smart bietet aktuell eine «Micro Hybrid Drive»-Variante (mhd) mit Start-Stopp-System an. Ein Feldversuch mit elektromotorbetriebenen fortwo soll über die Machbarkeit eines Elektroantriebes Aufschluss geben. Auch bei Toyota wird der Weg für einen umweltfreundlicheren Antrieb mit Elektromotor geebnet werden. Ein Hybridsystem kommt wegen Platz-

Ottomotor

Der Smart fortwo weist einen Heckmotor und Hinterradantrieb auf. Dafür ist an der Fahrzeugfront mehr Platz für die Beine der Passagiere. Die Hecklastigkeit bringt Nachteile im Grenzbereich mit sich.

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Technische Daten im Vergleich: fortwo-IQ

Höchstgeschwindigkeit Dieselmotor

mangels sicher nicht zustande. Ab 2012 will Toyota eine elektrifizierte Version auf den Markt bringen.

Bei Smart soll dies in den nächsten sechs Jahren ebenfalls in die Realität umgesetzt werden.

Der Toyota IQ verfügt über einen quereingebauten Frontmotor und kompensiert den Platzbedarf vorne mit einem kompakten Heizungs-/ Klimamodul.

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Technologie KUNDENDIENST

Halbautomatische Einparkhilfe «Magic Parking»

Wie von Geisterhand Mit «Magic Parking» bietet die Fiat-Gruppe in einigen ihrer Fahrzeuge eine halbautomatische Einparkhilfe an. Das System arbeitet mit zwei zusätzlichen, seitlich angebrachten Ultraschallsensoren und ermöglicht das Seitwärtsparkieren, ohne dass der Fahrer die Lenkung betätigen muss.

W

ahrlich magisch gestaltet sich das Parkieren mit der halbautomatischen Einparkhilfe «Magic Parking» der Fiat-Gruppe: Das System nimmt dem Fahrer beim Seitwärtsparkieren die Lenkarbeit und -berechnung ab, überlässt ihm aber weiterhin die Verantwortung für Bremse und Gas sowie Fahrtrichtung (Getriebe). Die Anlage ist momentan optional im Lancia Delta erhältlich. Der Einsatz ist aber auch für weitere Modelle der verschiedenen Fiat-Marken vorgesehen, wobei sich das System sowohl in Verbindung mit Automatikals auch mit Handschaltgetrieben verwenden lässt.

Parklücken-Suche Die Suchphase wird durch den Fahrer mit der Betätigung des entsprechenden Schalters im Armaturenbrett eingeleitet. Zusätzlich zu den Abstandssensoren gegen vorne und hinten, die in den Stossstangen eingebaut sind, verfügen Fahr-

zeuge mit «Magic Parking» über zwei weitere Ultraschallsensoren, die rechts und links in der Stossstange vor dem Radausschnitt platziert sind. Über diese seitlichen Sensoren sucht die Anlage kontinuierlich einen freien Parkplatz unter Berücksichtigung der Fahrzeugabmessungen. Dabei muss das Fahrzeug in der Suchphase mit einer Geschwindigkeit von weniger als 30 km/h und in einem Abstand von 30 bis 120 cm zum Fahrbahnrand gefahren werden. Der Fahrer teilt der Anlage mit Hilfe der Blinker mit, auf welcher Stras­ senseite er parken will. Sobald das System eine freie und genügend grosse (die Länge muss die Fahrzeuglänge um mindestens 130 cm überschreiten) Parklücke ermittelt, wird dies dem Fahrer zusammen mit den für das Parkmanöver erforderlichen Eingriffen gemeldet. Da die Anlage Parklücken auch in deaktiviertem Zustand erkennt, kann sie auch eingeschaltet werden, wenn kurz zuvor an einer Parklücke vorbeigefahren wurde;

Eine Anzeige in der Instrumententafel informiert den Fahrer über den Betriebszustand und das Parkmanöver.

Der Schalter (unten links im Bild) zur Aktivierung des Systems befindet sich im Armaturenbrett.

sollte das System effektiv eine ausreichend grosse Parklücke gefunden haben, wird die Suchphase übersprungen und die Anlage beginnt sofort mit der Ermittlungsphase.

Parkvorgang

«Magic Parking» benötigt zusätzlich zu den Abstandssensoren gegen vorne und hinten zwei weitere Ultraschallsensoren (S1) rechts und links am Fahrzeug.

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Falls das Fahrzeug bereits so positioniert ist, dass der Vorgang begonnen werden kann, meldet das System dem Fahrer, dass er den Rückwärtsgang einlegen muss. Sonst muss der Fahrer weiter vorwärts fahren. Sobald jedoch durch die Anzeige ein Rückwärtsfahren gefordert wird, ist das Fahrzeug zu stoppen und der Rückwärtsgang einzulegen, denn auf diese Weise

Während des Parkmanövers kontrolliert der Fahrer die Fahrzeugbewegungen durch den Einsatz des Gaspedals und der Bremse, während die Einparkhilfe «Magic Parking» das Fahrzeug automatisch lenkt.

Bilder: Fiat Group

VON STEFAN GFELLER

bestätigt der Fahrer die Absicht, mit dem Manöver zu beginnen. Fährt der Fahrer weiter vorwärts, berücksichtigt die Anlage die gefundene Parklücke nach 10 m nicht mehr und beginnt eine neue Suche. Während des Parkmanövers kontrolliert der Fahrer die Fahrzeugbewegungen durch den Einsatz des Gaspedals und der Bremse, während die Anlage das Fahrzeug automatisch lenkt, damit es auf dem optimalsten Weg in der Parklücke geparkt wird. Während der Manöver muss die Geschwin-

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KUNDENDIENST Technologie

digkeit unter 7 km/h liegen. Sobald eine Geschwindigkeit von 5 km/h erreicht wird, wird der Fahrer über die Anzeige gebeten, die Geschwindigkeit zu drosseln; bei einer Überschreitung von 7 km/h wird die Anlage deaktiviert. Betätigt der Fahrer während eines Parkmanövers absichtlich oder versehentlich das Lenkrad, wird der Vorgang unterbrochen. Dies gilt nicht nur für ein Drehen des Lenkrads, sondern auch, wenn der Fahrer der Lenkradbewegung entgegenwirkt. Bei Bodenunebenheiten oder Gegenständen am Boden, die die Bewegung der Räder behindern, wird das Parkmanöver ebenfalls unterbrochen.

Abschluss Je nach Grösse der Parklücke reicht ein Manöver (Lücke ist mindestens 160 cm länger als das Fahrzeug) oder es werden meh-

rere benötigt (130 bis 160 cm plus Fahrzeuglänge). Die Anzahl Manöver wird dem Fahrer vorgängig über die Anzeige in der Instrumententafel mitgeteilt. Erfolgt das Parkieren mit nur einem Manöver, stellen sich die Räder nach Ausschalten des Rückwärtsganges wieder gerade und der Vorgang ist abgeschlossen; die Anlage schaltet aus. Sind mehrere Manöver erforderlich, wird der Fahrer von der Anlage nach dem ersten Manöver gebeten, das Fahrzeug manuell einzuparken (Anzeige auf der Instrumententafel: «Manuell beenden»).

Komponenten Damit «Magic Parking» die Lenkung betätigen kann, muss im entsprechenden Fahrzeug selbstverständlich eine elektrische Lenkung eingebaut sein. Zusätzliche für die Funktion der Einparkhilfe

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benötigte Komponenten sind die vorderen und hinteren Parksensoren, zwei seitliche Sensoren sowie ein Schalter im Armaturenbrett zur Aktivierung des Systems. Zusätzlich verfügt die Anlage über eine Anzeige in der Instrumententafel, welche den Fahrer über den Betriebszustand und das Manöver («nur ein Manöver», «mehrere Manöver» usw.) informiert. Über diese Anzeige werden auch die Aufforderungen an den Fahrer wie beispielsweise zum Einlegen des Rückwärtsganges dargestellt.

Besonderheiten Wichtig ist, den Kunden darauf hinzuweisen, dass die Verantwortung beim Parkieren und anderen Manövern immer noch der Fahrer trägt. Insbesondere nimmt das halbautomatische «Magic Parking» keine Bremseingriffe vor. Garagen und Carrosserie-Betrie-

be müssen beachten, dass die Anlage nicht mehr korrekt funktionieren kann, falls sich die Sensoren beispielsweise infolge eines Unfalls nicht mehr an ihrer ursprünglichen Stelle befinden. Die Funktionstüchtigkeit des Systems kann zudem durch verschmutzte Sensoren eingeschränkt sein. Zur Reinigung der Sensoren sind keine rauen oder harten Lappen zu verwenden. Ultraschallquellen wie beispielsweise pneumatische Lastwagenbremsen oder Presslufthammer, die sich in der Umgebung befinden, können die Leistung der Sensoren ebenfalls beeinträchtigen. Falls die Batterie abgeklemmt wurde oder stark entladen ist, muss die «Magic Parking»-Anlage initialisiert werden. Dazu ist das Fahrzeug mehrere hundert Meter auf einer nicht geraden Strecke zu fahren.

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Fachtechnisches Kreuzworträtsel Lernkontrolle

Thema des Monats:

Grundlagen Chemie und Umwelt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Die gesuchten Begriffe sind waagrecht in die Felder einzufügen. Umlaute (ä, ö oder ü) können direkt eingetragen werden. Das vertikale Wort: Wenn ein Elektrolyt zwei verschiedene Metalle miteinander verbindet, so tritt eine … Korrosion auf. Das unedlere Metall wird immer abgetragen, also zerstört. 1. Im Atomkern sind diese Teile ohne Ladung vorhanden. Wie nennt man eines dieser Bauteile eines Atoms? 2. Die Gase ganz rechts im Periodensystem sind inerte Gase. Sie sind chemisch neutral und lassen sich dank acht Valenzelektronen nicht mit anderen Stoffen verbinden. Wie werden diese Stoffe auch genannt? 3. Verbrennungsmotoren stossen Schadstoffe aus. Dieser Schadstoffausstoss wird auch als … bezeichnet. Die Schadstoffe wandern dank Transmission und werden als Immission an anderer Stelle aufgenommen. 4. Protonen und Neutronen bilden den …. Dieser ist für das Atomgewicht entscheidend, weil die Elektronen auf der Schale praktisch keine Masse aufweisen. 5. Das positiv geladene Teil im Atomkern nennt man …. 6. Der Transport von Schadstoffen in der Umwelt wird als … bezeichnet. 7. Wenn einem Stoff Sauerstoff entzogen wird, nennt man diese chemische Reaktion eine ….

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13 14 15 16 8. Viele in der Werkstatt verwendete Stoffe lassen sich in anderer Form wiederverwenden. Beispielsweise lassen sich Starterbatterien in die Einzelteile aufteilen und wiederverwenden. Diese Vorgänge werden unter dem Oberbegriff … zusammengefasst. 9. Wenn sich zwei oder mehrere Stoffe chemisch verbinden, wird eine … durchgeführt. Das Gegenteil wäre eine Zerlegung des Stoffes in seine Bestandteile (Analyse). 10. Wie heisst das Bauteil eines Atoms, das elektrisch negativ geladen ist? 11. Bewohner entlang einer Autobahn oder einer Industriezone sind einem erhöhten Schadstoffausstoss ausgesetzt. Deshalb ist die … an diesen Orten grösser und die Menschen müssen durch geeignete Massnahmen geschützt werden. 12. Wenn einem Stoff durch eine chemische Reaktion Sauerstoff zugeführt wird, nennt man den Vorgang eine …. 13. Chemiker können einen Stoff in seine Elemente aufgeteilen, um die Zusam-

15. Ein Gemisch, dessen Einzelstoffe nicht erkennbar sind, wird als … Gemisch bezeichnet.

mensetzung festzustellen. Wie nennt man diesen Vorgang? 14. Physikalische Vorgänge verändern die Stoffeigenschaften nicht. … Prozesse hingegen verändern die Stoffeigenschaften.

16. Das Gegenteil von 15., also Gemische, deren Einzelbestandteile optisch ersichtlich sind, nennt man … Gemische. (se)

Lösung 05/09: Rund um die Motorsteuerung 3 K E 5 H Y D R A U L

9 V O 10 W Ä R 12 V E 13 14

17 K

1 K I P 2 Z A H T T E N A 4 S I S C H E 6 V E N 7 V 8 V E L L V A R M E A U S 11 S C N T I L H V E N T I F L Ü G E 15 O B 16 U E T T E N 18 G

P N N T M T E N I D H U L L E N S E

H R T I

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L E N A N T R I E B B A D A N T R I E B

I N T A E L B S Z N T P B

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N V E R S T E L L E R E N D E S T E U E R T E R R

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Abwasser- und Entsorgungstechnik Altola AG Burger Engineering AG Enviro-Chemie AG Greenpool AG

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audiosysteme / navigation Bucher + Walt SA ESA Fibag AG Forcar GmbH Hostettler Autotechnik Krautli Lorch AG Rhiag Group Ltd Robert Bosch AG (Blaupunkt) Technomag AG WS-electronic

032 755 95 10 034 429 00 21 062 788 88 22 055 415 51 00 041 926 62 23 044 439 66 66 044 299 98 00 041 769 55 55 044 847 15 90 031 379 81 21 044 760 28 80

ESA Hostettler AG Johnson Controls Batterie AG Lorch AG Rhiag Group Ltd Robert Bosch AG Roland Bertschi AG Technomag AG

034 429 00 21 041 962 62 23 044 870 80 60 044 299 98 00 041 769 55 55 044 847 16 00 034 411 70 80 031 379 81 21

autogepäckträger Carex Autozubehör AG Chemuwa Autozubehör Derendinger AG ESA Hostettler AG Lorch AG Technomag AG

071 844 07 00 055 256 10 10 044 805 21 11 034 429 00 21 041 926 62 23 044 299 98 00 031 379 81 21

autoglas/Autoglas-Ersatz Antonio Caviglia AG Desa Autoglass Nord AG Derendinger AG Glas Trösch AG, Autoglas

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autobatterien Autoaccessorio SA Banner Batterien (Schweiz) AG Derendinger AG

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ADP Dealer Services Switzerland GmbH Buechstrasse 21 8645 Rapperswil-Jona Tel. 055 255 34 00 Fax 055 255 34 27 www.adpdsi.ch

automatgetriebe-revisionen Automaten-Meyer AG

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aus- und weiterbildung Gewerbliches Bildungszentrum Erwachsenenbildung 8570 Weinfelden 071 626 86 66 SIU Unternehmensschulung 3100 Bern 031 388 51 51 STF Schweizerische Technische Fachschule Winterthur 052 260 28 02 TBZ Automobiltechnik 8090 Zürich 044 446 96 46

Safia AG Schenk Industrie AG Technomag AG TEXA Deutschland GmbH VLT Technik AG

Audatex (Schweiz) GmbH Auto-I-Dat Autocomp AG Autodata GmbH Auto Informatik AG DCS Automotive (Schweiz) AG Derendinger AG EurotaxGlass’s International AG

043 444 20 20 044 497 40 40 041 268 82 68 044 880 74 00 044 683 22 05 056 437 68 68 044 805 21 11 055 415 81 00

Diagnose Bucher AG Top Tech Celette (Suisse) SA ESA Gutmann Messtechnik AG Hostettler AG (autofit) KSU A-Technik AG Lorch AG Robert Bosch AG

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Klimaanlagen und -teile business  software

Antonio Caviglia AG Derendinger AG Hedinger E. AG Hostettler Autotechnik AG Klimatop AG Lorch AG Oscar Fäh AG Purat Autoklima Technomag AG Webasto AG

INFORMATICON  WWW.INFORMATICON.CH CH-3600   T HUN    T ELEFON  +41 (0) 33  2 22 00 22

Rotron Software AG Stieger Software

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Markenersatzteile – Werkstatteinrichtungen – Informationen

www.autotechnik.ch

041 367 21 51 044 805 21 11 071 987 11 22 041 926 62 23 044 817 11 11 044 299 98 00 071 955 73 10 043 344 55 50 031 379 81 21 061 486 95 80

Lackieranlagen

Fahrwerke Antonio Caviglia AG Carex Autozubehör AG Delta-Motor AG Derendinger AG Digit Power Forcar GmbH Hirschi AG Werbas AG

041 367 21 51 071 844 07 00 041 462 51 51 044 805 21 11 062 723 08 88 055 415 51 00 032 366 60 50

Lichttechnik

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Autoaccessorio SA Derendinger AG Elevite AG Lorch AG Osram AG Robert Bosch AG Wälchli & Bollier AG (Hella Licht)

Ersatzteile Antonio Caviglia AG Autoaccessorio SA ESA Derendinger Duramont AG Fibag Hostettler AG J. H. Keller AG Krautli Lorch AG PeGe Parts Robert Bosch AG Rhiag Group Ltd Technomag AG ZF Antriebstechnik

041 367 21 51 091 945 01 11 034 429 00 21 044 805 21 11 044 404 37 37 062 788 88 22 041 926 61 11 044 437 24 60 044 439 66 66 044 299 98 00 041 917 53 03 044 847 16 00 041 769 55 55 031 379 81 21 044 908 16 16

Pflegeprodukte KW Fahrzeugtechnik Lorch AG Otto Rupf AG Rhiag Group Ltd Technomag AG

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AWS Architekten 031 351 33 55 Erma Dietikon AG 044 740 29 91 Intec GmbH Gwerbebau +49 861 989 610 Loosli Labor- & Betriebseinrichtungs AG 052 745 17 61 Rohr Autohaus Optimierung +49 7423 8109770 Roland Bertschi AG 034 411 70 80 Scholz Regalsysteme GmbH +49 6192 293900 SSI Schäfer AG 052 687 32 32

Baumgartner AG Celette (Suisse) SA Derendinger AG

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044 847 64 64 026 662 72 22 044 805 21 11

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Lorch AG 044 299 98 00 Kärcher AG 044 846 67 77 MTS Multi Technology Services GmbH 043 211 63 11 Riwax-Chemie AG 031 910 45 45 Technomag AG 031 379 81 21 Würth AG 061 705 91 11

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062 919 75 75 062 889 10 30 044 956 65 65 052 355 30 03 041 769 55 55 031 380 77 77 031 379 81 21 022 306 66 31

044 734 44 44 071 987 11 22 044 817 11 11 044 299 98 00 043 344 55 50 031 379 81 21 061 486 95 80

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Schmiermittel Autoaccessorio SA AVIA Osterwalder Zürich AG BP (Switzerland) Castrol (Switzerland) AG Derendinger AG ESA Esso (Schweiz) Fibag AG Hostettler AG Lorch AG

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091 945 01 11 044 307 88 88 058 456 94 00 058 456 93 33 044 805 21 11 034 429 00 21 044 214 41 11 062 788 88 22 041 926 61 11 044 299 98 00

AUTO&Technik | Juni 2009 | www.auto-technik.ch

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06 | Juni 2009

Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Carrosserie

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NEWS

Der Leihlackierer Wenn ein Lackierer ausfällt, kann er gemietet werden.

Pistolen richtig pflegen Fachgemässe Reinigung verlängert die Einsatzzeit.

TITELTHEMA

Bis zum Feinschliff Neue Verfahren und Produkte für Schleifarbeiten.

REPORTAGE Kundentage

Innovative Neuheiten an den Sikkens-Kundentagen.

TECHNIK

Reparaturlackierung Farbtonproblematik bei Reparaturen (2).

Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Technik

Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Wirtschaft

Jetzt kommt das UV-LED-Verfahren Le magazine pour la branche automobile suisse

& Économie

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Sikkens hat eine LED-Leuchte entwickelt, die bereits beim Lackauftrag die schnelle Trocknung einleitet.

19.05.2009 17:28:45


news Aktuell

Telegramm +++ Oberflächenschutz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Novacel bringt die lösungsmittelfreie und umweltverträgliche Schutzfolie 9230 für Postforming-Laminate auf den Markt. Die Schutzfolien mit lösungsmittelfreiem Kleber können auf unterschiedliche Oberflächen angebracht werden, wie Edelstahl, vorbeschichtete Metalle, Aluminium, Kunststoffe, aber auch auf Profile und Hochdruck-Laminate. Novacel ist nach ISO 9001 und 14001 zertifiziert. www.novacel.de

Neuer Lack für wertvollen Oldie Wädenswil ZH – Edle Automobile und echte Klassiker, die vor vielen Jahrzehnten die Hingucker auf den Strassen waren, erlebten ihren zweiten Frühling: Auf der 34. «Rétromobile», der grössten OldtimerMesse Frankreichs in Paris, kamen Freunde alter Fahrzeugtechnik voll auf ihre Kosten. Zu den Stars der Ausstellung gehörten zwei «Hispano Suiza» aus den 30er Jahren – zuvor liebevoll restauriert mit Hilfe des «Classic Car Colors» Programms von Glasurit.

Für den eleganten «Hispano Suiza J12» von 1933 fand das «Classic Car Colors»-Programm von Glasurit den passenden schwarzen Originalfarbton.

+++ Die Glasurit-Farbtondatenbank COLOR-ONLINE im Internet bietet ihren Nutzern ab sofort eine noch grössere Auswahl an Farbtonvarianten. Dafür sorgen die Service-Mischformeln, die nun auch im Internet abgerufen werden können. Neue Suchfunktionen und -kriterien sorgen zusätzlich dafür, dass Reparaturwerkstätten noch einfacher und komfortabler mit COLOR-ONLINE arbeiten können. COLORONLINE zählt zu den grössten Farbtondatenbanken weltweit. Lackierer finden hier mehr als 200'000 Farbtöne sämtlicher Hersteller.. www.glasurit.ch +++ Spies Hecker hat Geschichte geschrieben: 1882 gegründet, hat sich das Kölner Unternehmen mit Leidenschaft und visionärer Kraft über stürmische Zeiten und rasanten technischen Fortschritt hinweg behauptet. Die Erfolgsstory kann nun auch im Internet nachgelesen werden. Interessierte können die Entwicklung des Unternehmens von den Anfängen der Anglo-Continental Varnish Company mit dem Zusatz Spies, Hecker & Co bis zur Entwicklung moderner Wasserlacksysteme verfolgen. www.spieshecker.ch

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cke von Glasurit. «Die Farbton- Suiza eindrucksvoll gezeigt hat», findung, die Produkte sowie der äusserte sich Max Alunni, BeService sind von grosser Quali- treiber der Werkstatt Lecoq, zuAnz_ColorMatic_Vito_CH.pdf 15.05.2009 16:14:09 tät, was sich auch bei der Res­ frieden.(red) taurierung der beiden Hispano www.glasurit.ch Von der Qualität von «Classic Car Colors» überzeugt: Jürgen Book (Customer Service Manager Glasurit), Max Alunni (Besitzer der Lackiererei Lecoq) und Vincent Stempin (National Sales Manager Frankreich Glasurit) (v.l.).

Bei der Lackierung vertraute Res­taurateur Lecoq ganz dem bekannten Farbtonfindungs-Service von Glasurit: Mit «Classic Car Colors» kann für die Lackreparatur fast aller Oldtimer der passende Farbton gefunden werden. Verfügt doch Glasurit über das weltweit grösste Farbtonarchiv mit Daten von Farbtönen, die teilweise mehr als 100 Jahre alt sind – eine gute Basis zur Lösung vieler Lackprobleme. In nachtblauer Karosserie mit rotem Innenleder präsentierte sich der elegante «Hispano Suiza K6» von 1935. Der Roadster, von der Werkstatt Lecoq überholt, erreichte mit seinen sechs Zylindern eine Leistung von 140 PS und hatte es in den 30er Jahren den Reichen und Mächtigen der Welt angetan. Schon seit Jahrzehnten verwendet die Werkstatt Lecoq bei der Res­taurierung von Oldtimern La-

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AUTO&Carrosserie | Juni 2009 | www.auto-carrosserie.ch

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Zürich – Es ist eine traurige Tatsache: Immer wieder führen unsachgemässe Stecker an Schweissgeräten zu Bränden mit schweren Personen- und Sachschäden. Deshalb hat Swissmem in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe «Schweiss- und Schneidtechnik» ein Sicherheitsdatenblatt erarbeitet, welches die zulässigen Stecker für das Inverkehrbringen von Lichtbogen-Schweissgeräten aufführt. Das Merkblatt enthält zudem Angaben über Stromspannungen und die entsprechend richtige Wahl von Stecker und Steckdose. Mit dieser Aufklärung leistet die Fachgruppe einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit, insbesondere im Umgang mit elektrischen Schweissgeräten. Gemäss Verordnung über Nie-

Bild: Swissmem

Immer den richtigen Stecker zur Hand

Brandursache Stecker: Manipulationen an Steckern bergen Gefahren. Falsche Stecker können Brände auslösen – insbesondere bei Schweissapparaten. Ein Merkblatt klärt auf.

derspannungserzeugnisse (NEV) müssen die Inverkehrbringer die sicherheitstechnischen Nachweise für ihre Produkte erbringen können. Das eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI überprüft den

Markt regelmässig. Wird ein Mangel festgestellt, der für den Benutzer eines Erzeugnisses eine Gefahr birgt, reagiert das ESTI mit einem Verkaufsverbot. (red) www.swissmem.ch

Jetzt kommt der Leihlackierer

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Thomas Jutzeler, Leihlackierer: Er steht in den Diensten von Akzo Nobel Schweiz und unterstützt Sikkens-Partner, wenn ein Mann mehr in der Lackiererei anpacken muss.

Modernste Technologie für perfekten Lackaufbau, höchste Farbtongenauigkeit und hohe Wirtschaftlichkeit. SATAjet® 3000 B HVLP und RP™ Erleben Sie exzellente Ergebnisse mit höchster Ergonomie. Als DIGITAL™ mit integrierter Druckanzeige. SATAjet® 100 B Füllerverarbeitung vom Feinsten - vermindert den Schleifaufwand In 3 lieferbaren Ausführungen: SATAjet® 100 B F™ HVLP SATAjet® 100 B F™ RP™ SATAjet® 100 B P™ für Polyester

Bild: Sikkens

Wetzikon ZH – Im Schweizer Partnerprogramm 2009 von Sikkens Acoat Selected wird unter anderem auf eine ganz neue Dienstleistung hingewiesen: Acoat RPC. Bei diesem Angebot stellt Sikkens seinen Kunden einen Lackierer «auf Leihbasis» zur Verfügung, der tageweise gebucht werden kann und so in besonderen Situationen den Werkstattbetrieb ergänzt. Vorteil für den Betrieb: Der «Leihlackierer» heisst Thomas Jutzeler, ist mit den Sikkens Produkten bestens vertraut und kann den UV-Klarlack genauso fachmännisch wie das Farbtonfindungsgerät Automatchic 3 anwenden. «Wir wollen unseren Partnerbetrieben mit den Angeboten des Partnerprogramms 2009 zahlreiche Anstös­se liefern, um den Alltag in der Werkstatt zu verbessern und die betriebliche Zukunft zu sichern», so das Fazit von Giuseppe Coduti, dem Sales Support Coordinator Schweiz. (red)

Vertrieb durch: JASA AG 8048 Zürich www.jasa-ag.ch

Vielseitige Broschüre: Die Acoat SelectedPartner von Sikkens erfahren darin viel über die Angebote des Lackanbieters.

Akzo Nobel Car Refinishes AG 8623 Wetzikon AMAG Automobil- und Motoren AG 8107 Buchs ZH DuPont International Operations Sàrl 1217 Meyrin 2 ESA - Einkaufsorganisation 3400 Burgdorf FT Furrer & Co. Thun 3608 Thun André Koch AG 8902 Urdorf ZH Thomas Lachenmeier + Co 4058 Basel Hampi Manser 9402 Mörschwil Spies Hecker 4133 Pratteln WINOIL AG 4658 Däniken

19.05.2009 17:28:49


news Aktuell

+++ Scheibenwischerschutz im Sommer für Langzeitparker und Camper. Das Pijama für die Scheibenwischer WiperGuard sorgt auch im Sommer für funktionstüchtige Scheibenwischerblätter und bietet dadurch einen klaren Blick durch die Windschutzscheibe. Die härteste Jahreszeit steht den Scheibenwischern nun bevor: Die starke Sonneneinstrahlung führt im Sommer dazu, dass Wischerblätter schnell porös werden oder verhärten. Wiperguard kann ich vier Farben und drei Längen bestellt werden. www.wiperguard.de

+++ Color Explorer Online, das Programm zur Farbtonsuche auf der Internetseite von R-M, wurde um einige Funktionen erweitert. Mehr Formeln, verbesserte Suchkriterien und die Darstellung der Farbtöne am Bildschirm. Diese Funktionen wurden verbessert, um Zeit zu sparen und die Zuverlässigkeit zu verbessern. Color Explorer Online unterstützt professionelle Autoreparaturlackierer in ihrem Arbeitsalltag bei der Suche nach Mischformeln. Dort stehen ihnen über 700'000 Farbtöne zur Verfügung, die mit einem einzigen Mausklick aufgerufen werden können. www.rmpaint.com

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Bild: SATA

So werden Pistolen richtig gereinigt Zürich – Der bekannte deutsche Spritzpistolenhersteller Sata hat einen praktischen Ratgeber zum Thema «Lackierpistolen-Reinigung und -Wartung». Ansprechend bebildert und mit zahlreichen Praxistipps versehen, informiert die neue Fibel über den richtigen Umgang mit der Lackierpistole. Sämtliche Reinigungsvarianten, von der Hand- über die maschinelle Zwischenreinigung – bis hin zur Endreinigung im Pistolenwaschautomat, werden detailliert beschrieben. Es wird dabei deutlich und verständlich auf mögliche Fehlerquellen hingewiesen, die sonst später oftmals für Lackierfehler und teure Nacharbeiten verantwortlich sein können. Wartungs- und Montagehinweise sowie eine Übersicht zu Fehlerursachen und Abhilfen runden dieses praktische Nachschlagewerk ab. Auf der Sata-Homepage steht die Fibel ebenfalls auch als kostenloser Download zur Verfügung. (red)

Guter Rat ist günstig: Die neue Broschüre von Sata behandelt die

www.sata.de Thematik der Pistolenreinigung im Detail und erteilt Tipps, wie www.jasa-ag.ch der Wert der Pistole lange erhalten werden kann.

+++ Der Automobilhersteller Volvo erteilt seinen Vertragshändlern und Werkstätten jetzt weltweit die Freigabe für Glasurit-Lacke der Reihe 90. Die Ingenieure von Volvo prüften die Qualität der Produkte streng. Entscheidend für die Empfehlung von Glasurit-Lacken waren neben der Qualität auch das dichte Trainingsnetzwerk und die weltweite Präsenz. Glasurit ist derzeit von den meisten bekannten Autoherstellern freigegeben. www.glasurit.ch

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AUTO&Carrosserie | Juni 2009 | www.auto-carrosserie.ch

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Schleifen TITELTHEMA

Bis zum Feinschliff

Systeme für harte Nanolacke Deck- oder Klarlacke auf modernen Automobilen werden immer widerstandsfähiger gegen äussere Einflüsse. Das wirkt sich natürlich auch auf deren Bearbeitung aus. Zum Thema Schleifen in der Carrosserie haben wir neue Verfahren und Produkte zusammengetragen. Bilder: RHo

VON ROLAND HOFER

I

mmer mehr Autohersteller überziehen ihre Karossen in der Lackiererei abschliessend mit einer Schutzschicht, die mannigfaltige Anforderungen zu erfüllen vermag. So muss die Deckschicht einen hohen Glanzgrad aufweisen, elastisch sein, um Steinschläge abwehren zu können, gegenüber Chemikalien beständig sein, Witterungseinflüsse schadlos überstehen (UV-Strahlen) und mechanischen Angriffen widerstehen. Um all diese Eigenschaften zu erreichen, werden drei unterschiedliche Verfahren angewandt: 1. Durch die Zugabe von ausgeklügelten Zusätzen wird der Lack an der Oberfläche elastischer, ein sogenannter Reflow-Effekt entsteht – der Lack repariert Mikrokratzer gleich selbst. 2. Durch eine dichtere Vernetzung der Klarlackmoleküle ist der gesamte Lackauftrag durchgehend härter, etwa bei UV-härtenden Klarlacken. 3. Durch die Beimischung von feinsten Siliciumoxid-Partikeln (SiO2) entsteht an der Oberfläche eine kratzbeständigere Schicht. Da wird auch häufig von Nanolacken gesprochen.

Praxis-Tipps Wie aber können solche Lacke bei einer Reparatur effektiv bearbeitet werden? Dazu begaben wir uns zu sia Abrasives in Frauenfeld, wo uns Heinz Zwahlen sowie Anwendungstechniker Peter Eggenberger Antworten bereithielten. Zuerst zeigte uns Eggenberger, was passiert, wenn versucht wird, den «harten» Lack mit einer herkömmlichen Schleifscheibe aufzurauhen. Bereits nach kürzester Zeit

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Für harte Lacke entwickelt: siaair velvet (rot) und siacarat velvet (gelb) sind die Schleifmittel, die auch harte Lacke bearbeiten können, ohne auf eine lange Standzeit verzichten zu müssen.

wird das Schleifbild unregelmässig und wenige Umdrehungen später ist das Schleifmittel nicht mehr in der Lage, die Oberfläche anzukratzen. «Darum haben wir die Produkte siaair velvet und siacarat velvet entwickelt, welche auch mit harten Lacken locker fertig werden», sagt Heinz Zwahlen. Dabei wurde ebenfalls das Anwendungsverfahren verbessert, indem sowohl die zu behandelnde Fläche, wie auch das Schleifmittel zuerst mit klarem Wasser eingesprüht werden. Das sogenannte «Feuchtverfahren» bringt das klar beste Ergebnis, weil die Scheibe schön kühl bleibt und auf einem feinen Flüssigkeitsfilm gleitet. Nun führt Eggenberger den Exzenterschleifer sanft über die Oberfläche, sozusagen ohne Druck, denn das diamantharte Schleifkorn erledigt seine Arbeit auch so. Nach dem Abwischen des Schleifschlammes wird sofort klar: Da wurde ganze Arbeit verrichtet. Gleichmässig ist die bearbeitete Stelle nun aufgeraut. Die erwähnten Produkte unter-

Für sehr gute Ergebnisse: Anwendungstechniker Peter Eggenberger feuchtet die Schleifscheibe vor dem Einsatz an.

Herkömmliches Schleifmittel: Bereits nach wenigen Sekunden ist eine normale Schleifscheibe abgestumpft und kann den harten Lack nicht mehr aufrauen.

Siacarat speziell für harte Lacke: Peter Eggenberger raut die ganze Oberfläche gleichmässig auf, die angefeuchtete siacarat-Scheibe erledigt ihre Arbeit hervorragend.

scheiden sich durch ihre Grundfarbe. Das siaair velvet ist hellrot und eignet sich ideal für Reflow-Lacke. Das goldgelbe siacarat velvet mit Diamantenbestückung raut auch die härteste Lackoberfläche auf. Beide verfügen über einen rund 5 Millimeter dicken Schaumstoffun-

tergrund für hohe flexibilität, zeichnen sich durch 40 Prozent höhere Standzeiten aus, sind mit zahlreichen Körnungen bis K 4000 lieferbar und passen mit ihrer Kletthalterung perfekt in das sia-System. www.sia-abrasives.com

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TITELTHEMA Schleifen

Stark verbessert: 3M bringt jetzt das Hookit Purple+, das sich durch wesentlich längere Standzeiten und höherem Abtrag auszeichnet.

und deutlich geringerem Zusetzen einher. In 15 Schritten erläutert 3M das präzise Vorgehen für die Reparatur vom Planschliff bis zum Feinschleifen. Dabei wird der richtige Materialeinsatz (Maschinenschleifen bis Kantenschleifen von Hand, Einsatz von Markierpulver und Schleifblüten) vorgeschlagen und in Wort und Bild dargestellt. www.3m-auto.ch www.3mshop.ch

Festool baut seine Kompetenz im Schleifmittelbereich aus und bietet seit April 2009 die neue Schleifmittelqualität Festool ­Diamant an. Es ist speziell für anspruchsvolle und harte Untergründe entwickelt worden. Durch seine verschleissarme Körnung sorgt es für eine 40-mal höhere Standzeit als herkömmliche Schleifmittel. Das neue Schleifmittel Diamant kommt überall dort zum Einsatz, wo harte Untergründe mit konventionellen Schleifmitteln nicht stark genug sind. Kratzbeständige Lacksysteme und andere harte Oberflächen wie GFK Verbundwerkstoffe und Mineralwerkstoffe nehmen immer weiter zu und erfordern eine hochspezialisierte Behandlung. Gerade diese sehr harten Materialien lassen sich mit Diamant mattieren und verfeinern, OversprayEffekte (Spritznebel) und leichte

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Bild: ESA Systemlösung: Von der ESA wird das komplette 3M-Sortiment (Bild) zusammen mit jenem von sia Abrasives vertrieben.

duct Manager für die Carrosserie Verbrauchsgüter der ESA. Zudem zeigen die neuen 15-LochScheiben der beiden Hersteller SIA und 3M wesentlich bessere Absaugeigenschaften auf als die herkömmlichen Schleifmittel. Der Trend zu noch besserer Absaugleistung setzt sich weiter fort und es gibt bereits so genannte Multihole-Scheiben auf dem Markt. www.esa.ch www.esashop.ch

WÜRTH, ARLESHEIM

Bild: Festool

FESTOOL, TOOLTECHNIC SYSTEMS, DIETIKON

Die ESA, Einkaufsorganisation des Schweizerischen Autound Motorfahrzeuggewerbes, arbeitet mit den zwei grössten Schleifmittelmarken zusammen und vertraut auf die in der Schweiz einmalige Produkte- und Lieferpalette für den Carrosseriesektor. Ob Grobschliff oder Feinschliff, bei der ESA findet der Fachmann ein komplettes Sortiment von Schleifmitteln im Angebot. Mit den beiden Leadermarken 3M und sia Abrasives zeigt die ESA wiederum, dass sie auf Qualität setzt und ihren Kunden nur das Beste zu einem fairen Preis anbietet. 7-, 9- und 15-Loch: Eine Vereinfachung zeichnet sich ab Die grossen Schleifmittelhersteller haben sich entschieden, mittelfristig die traditionellen 7und 9-Loch Schleifscheiben durch die 15-Loch Scheiben abzulösen. Für uns als ESA sowie für unsere Kundschaft ist dies sicher eine gros­se Vereinfachung betreffend Lagerhaltung und Beratung, erzählt uns Simon Willen, Pro-

40x standfester: Mit dem neuen Diamant können kratzbeständige Klarlacke und herkömmliche Lacke mattiert und verfeinert werden.

Kratzer entfernen sowie im SpotRepair einsetzen. Festool bietet Diamant in den Körnungen P500 bis P3000 und den Abmessungen Ø 80, 125 und 150 an. Für einen schnellen Wechsel des Schleifmittels sorgt das bewährte Festool StickFix Klettsystem. www.festool.com

«Das Karosserie-Handwerk fordert immer effizientere Lösungen für Schleifarbeiten. Entscheidend ist dabei, dass die Geschwindigkeit der Schleifprozesse nicht zu Lasten der Qualität gehen darf», sagt Massimo Folda, Category Manager Auto bei Würth. Um diesen Anforderungen Rechnung zu tragen, hat Würth einen Druckluft-Exzenterschleifer mit 150-mm-Schleifteller für den Ein- und Zweihand-Betrieb entwickelt. Herzstück des DruckluftExzenterschleifers DTS 151 C ist ein 225 Watt leistender 5-Lamellen-Motor mit maximal 12 000 Umdrehungen pro Minute. Die Versorgung mit ölfreier Druckluft (durchschnittlicher Verbrauch: 297 l/min) erfolgt über einen Anschluss mit 1/4“-NPTF-Rohrgewinde. Die DTS 151 C ist für einen Hub von 2,5 mm ausgelegt.

Bild: Würth

Vom Global Player 3M hat Sascha Kühne, Product Marketing Assistant, Prozessunterlagen über 3M-Schleifsysteme zusammengestellt. Dabei sind insbesondere drei Produkte im Vordergrund, welche die Arbeit vereinfachen helfen. Die Hookit E-Coat KTL ist eine Spezialschleifscheibe für das Mattieren von harten Werksgrundierungen. Das zähe Schleifmittel vereinigt rasche und sichere Schleifprozesse mit verbesserter Staubabsaugung und einer langen Standzeit. Für alle Schleifaufgaben (vom Grob- bis zum Planschliff) empfiehlt 3M die neue Hookit Gold 255P mit 15 Löchern. Hier stehen eine höhere Schleifleistung mit bis zu 30 Prozent mehr Abtrag sowie eine um einen Drittel längere Lebensdauer im Vordergrund. Das 3M Hookit Purple+ Premium Multihole besitzt ein einzigartiges Lochbild in Spiralenform und ersetzt das bisherige Hookit Purple. Seine hohe Schleifleistung mit konstanten Rautiefen gehen mit einer längeren Standzeit

ESA BURGDORF UND BUSSIGNY Bild: 3M

3M RÜSCHLIKON

Neue Schleifmaschine: Die DTS 151 C von Würth bringt Höchstleistung und sorgt in Verbindung mit dem Useit Superpad KFZ für praktisch staubfreien Betrieb.

Das richtige Schleifmittel Das Geheimnis des «Useit Superpad KFZ»-Schleifmittels ist die ganzflächige und kontinuierliche Staubabsaugung durch viele Löcher. Diese sind in sehr geringem Abstand auf der runden Oberfläche verteilt. «Useit Superpad KFZ» gibt es von Schleifgrad 40 bis 500. www.wuerth-ag.ch

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Schleifen TITELTHEMA

Finish oder Polierarbeiten gehören auch im Zeitalter von Wasserlacken und extra harten Keramik-Klarlacken, sowie neuerdings auch von UV-Lacken immer noch zum leidigen Geschäft im Autolackierfachgewerbe, weiss Martin Bähni von Gyso. Doch um auf der sicheren Seite zu stehen, empfiehlt die Firma Mirka Schleifmittel den besonders feinen End- bzw. Nachschliff (nach dem Blütenschliff). Am besten feucht im Feinstkornbereich zwischen P 2000 – P4000 mit Abralon P 3000 / P 4000 und einem Exzenter mit höchstens einem 2,5mm Hub durchzuführen. Dieses Vorgehen hat vier entscheidende Vorteile: 1. Die zu polierenden Rautiefen (Schleifriefentiefe) reduzieren sich um die Hälfte im Vergleich zur ausschliesslichen Verwendung einer Schleifblüte 2. Übergänge werden dadurch fliessender (verhindert den Marienkäfereffekt)

3. Polierzeiten verkürzen sich dadurch enorm (One-Step-Verfahren) 4. Sicherheit, durch nicht Wiederauftauchen des Schleifpunktes Um die so vorbereitete Oberfläche dann schnell und sicher auf Hochglanz zu polieren, wenden Sie eine Politur (z.B. Mirka Polarshine Politur A12) mit dem speziell dafür entwickelten orangen Schwamm, oder auch dem feinen Lammfellpad (z.B. bei kratzfesten Lacken) an, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Durch dieses Verfahren werden Schleifpunkte später nicht wieder sichtbar, da durch den Feinstschliff die Rautiefen (Schleifriefentiefe) soweit minimiert werden, dass diese in einem Schritt poliert werden können. Die Gyso AG stellt auf Anfrage ein Mirka-Werkstattposter zur Verfügung, auf dem jeder professionelle Anwender das Vorgehen nachlesen kann. Bebilderte Pra-

Bilder: Gyso

GYSO AG KLOTEN xisdarstellungen zu verschiedenen Polierlösungen sind einfach dargestellt und für jedermann leicht nachvollziehbar.

Produkte-Neuheit KWH Mirka Ltd, einer der führenden Schleifmittel-Hersteller, hat seine bahnbrechende Netzschlifftechnologie bis zum Extrem geführt und mit Abranet Heavy Duty (HD) ein Produkt entwickelt, das auch unter härtesten Bedingungen Top-Ergebnisse erzielt. Es vereint Leistung und Langlebigkeit und ist damit das perfekte Material für anspruchsvolle Oberflächenbearbeitung und Reparaturaufgaben. Abranet HD verwendet nicht mehr den konventionellen Papierträger, sondern das von Mirka patentierte Schleifnetz, ein engmaschiges Nylonnetz, das mit einer speziellen Aluminiumoxidkörnung beschichtet ist. Die überzeugenden Produkteigenschaften haben sich im Fahrzeugsektor bewährt, wo Abranet

Hohe Abtragsleistung: Das von Mirka entwickelte Heavy Duty-Schleifmittel Abranet schafft auch bei härteren Lacken hohe Standzeiten.

Gefragter Hochglanz: Mit dem Mirka Polarshine A12 kommt der Glanz beim Polieren fast von alleine.

HD sowohl in der Fertigung als auch bei der Reparatur schnelle Resultate liefert. Verwendet mit einer Schleifmaschine mit grossem Hub (z.B. 10,0 mm), wird eine besonders hohe Abtragsleistung erzielt. Erhältlich sind Mirka Abranet HD sowie der Mirka Zweihand-Exzenterschleifer mit 10,0 mm Hub bei der Gyso AG. www.gyso.ch

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ler. ­Alles zusammen lässt am Ende das Schleifergebnis perfekt aussehen. Keine Schleifriefen oder Kratzer, die am Ende ein Nachlackieren notwendig machen. Wir von Carsystem haben mit unseren 3 zur Verfügung stehenden Lochungen (6.1, 9 und jetzt neu 15 Loch) die gängigsten Lochungen im Markt zur Verfügung und werden diese auch behalten. Ganz neu im Programm sind unsere Greenline Schleifscheiben 15-Loch schaumstoffkaschiert auf der Rückseite. Dieses Produkt «Greenline Foam» gibt es in den Körnungen von P 800 bis P 1500 zu beziehen und ist für den perfekten Endschliff vom Füller oder Decklack gedacht. Durch seinen Schaumstoffrücken passt es sich den Konturen besser an und verhindert dort ein zu schnelles Durchschleifen. Auch erzielt man damit ein deutlich feineres Schleifbild, was besonders bei hellen Metal-

Altlack

Bild: Jasa AG

Als kompletter Systemanbieter im Fahrzeugreparaturmarkt bietet CARSYSTEM auch alles rund ums Schleifen für Karosserieund Lackierbetriebe an. Vom Grobschliff mit unserem Coarseline Grip, über Schleifpapier zum universellen Schliff (Greenline), bis hin zum Schleifmittel für den Finishbereich, unserem neuen Finishline Plus, bieten wir dem Carrossier und Autolackierer jedes Schleifmittel für den richtigen Einsatzzweck an. Wie im Lackierbereich die neuen Lacke, so stehen auch die Schleifmittel in einem stetigen Anpassungsprozess dem Markt gegenüber. Doch nicht allein das Schleifpapier ist für den richtigen und perfekten Schliff verantwortlich, hierzu gehört auch die richtige Staubabsaugung, die übrigens in keinem modernem Lackierbetrieb fehlen sollte. Ein Excenterschleifer mit 2,5 – 5mm Hub und der passende Schleiftel-

Bild: Jasa AG

JASA AG, ZÜRICH

Füller

Metall

Für jeden Einsatz: Heute sind unterschiedliche Schleifmittel für verschiedene Arbeiten zwingend. Carsystem bietet immer die richtige Lösung für ein perfektes Ergebnis.

licfarbtönen sehr wichtig ist. Abgerundet haben wir unser Schleifmittelprogramm bei Carsystem mit dem neuen Finishline Plus. Ein Schleifmittel für den Finishbereich von P 800 bis P 3000. Ein sauberes, einheitliches und sehr feines Schleifbild macht

Feinschliff: Das Finishline Plus von Carsystem ist ein Schleifmittel, das zu besonders schönem Glanz führt.

das Polieren zu einem Kinderspiel. Nach dem Feinschliff mit diesem neuen Finishline Plus lässt sich die Fehlstelle mühelos ohne zurückbleibende Kratzer wieder aufpolieren. www.jasa-ag.ch

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Umfrage Lacktrends 2009

Zweiter Teil der Umfrage bei Lackanbietern

Gesamtpaket ist entscheidend In der Mai-Ausgabe beantworteten zahlreiche Lackanbieter unsere Fragen zu den Themen «KleinschadenReparatur» und «Farbtonfindung». Heute vernehmen Sie, was die Beschichtungstechnik im vergangenen Jahr für Innovationen hervorgebracht hat, wie der technische Support im Alltag funktioniert und welche Empfehlungen für Schadenmanagement-Partner ausgegeben werden.

Bild: BASF

VON ROLAND HOFER

N

eun Lackanbieter haben wir gefragt, welche Neuerungen in der Beschichtungstechnik eingetroffen sind. Aber auch andere brennende Fragen wurden von ihnen beantwortet. Interessant ist es zu lesen, wo die einzelnen Unternehmen ihre Schwerpunkte setzen. Hier nun die Antworten auf die Frage:

Bestimmt hat sich in der Beschichtungstechnik in Ihrem Unternehmen in den letzten Monaten etwas verändert. Was wurde neu eingeführt? DeBeer: Daniel Zollinger, bei Winoil zuständig für den Carrosseriebereich, ist stolz über die komplett neuen Lackreihen mit VOC-konformen Produkten, vom Grundmaterial bis zur Decklackierung. DuPont: Wegen der im Januar 2007 in der EU eingeführten neuen Gesetzgebung betreffend VOC-armen Produkten musste neben der Einführung von Wasserbasislacken auch eine Mehrzahl von Grundierungen und Klarlacken angepasst oder neu entwickelt werden. Diese Produkte wurden natürlich auch unseren Kunden in der Schweiz vorgestellt und mit Erfolg vermarktet. Bei korrekter Anwendung erlauben diese Neuheiten eine noch verbesserte Produktivität und einen hohen Qualitätsstandard. Diese umweltfreundlichen Produkte sind mit dem Logo LE (Low Emission) bezeichnet, teilt Key Account Manager Thomas Nussbaum mit. Glasurit: Glasurit hat in allen Bereichen Grundierung, Füller und Decklacke neue Innovationen auf den Markt gebracht, welche das Glasurit Ratio System komplettieren oder ergänzen. Dabei möchten wird nur auf einige wenige speziell hinweisen: • Glasurit Beispritzlack 90–M50 Produkt zum sicheren Beilackieren des wasserverdünnbaren Basislacksystemes Reihe 90.

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Neue Töne und neue Verfahren: Damit die Carrossiers immer auf der Höhe der Zeit sind, organisieren die Lackhersteller zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten. Diese zu nutzen ist überlebenswichtig.

• Neue Füllergeneration mit VOC-Gehalt unter 540 g/l. • Glasurit HS-Grundfüller 285-500 grau, 285-550 schwarz und 285-650 weiss sowie Glasurit Grundfüller 285-700. • Wasserbasierende Dispersionen Glasurit 11-E 20A sonnenorange, 30A feuerrot und 30B magmarot, zur Ergänzung des Basislacksystems Reihe 90. Diese Mischdispersionen zeichnen sich durch eine ausgezeichnete Deckkraft aus. Gyso: Martin Bähni, Bereichsleiter bei der Gyso AG, bietet dem Lackierer mit der S-Linie eine kostengünstige Alternative zu den teuren Linien der Mischlack-Lieferanten. Die S-Linie hat sich auf dem gesamten Schweizer Markt sehr gut etabliert und kann mit seiner Quali-

tät überzeugen. Der HS Klarlack S80 zeichnet sich besonders durch seinen Glanz, die kurzen Trocknungszeiten, leichter Verarbeitung und gute Finisheigenschaften aus. Zur Auswahl stehen vier Härter-Varianten, von express bis zu extra lang. Der Kunde kann mit einem Klarlack vom Spot-Repair bis zur Ganzlackierung alles abdecken. Nebst dem HS Klarlack S80 ist mit denselben Härtern auch der Multifüller S20 ein Multitalent bei Schleif- und Fülleigenschaften. Die ganze S-Linie glänzt mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnis. Lechler: Aus dem Carro-Bereich der ESA hat uns Heinz Bachmann diese Antwort zukommen lassen: Alle aktuellen Lechler-Produkte sind

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Bild: PPG

Motorraumlackierung: Unterschiedliche Farbtöne und verschiedene Glanzgrade besitzen die Innenbleche bei vielen Autoherstellern. Mit diesen zwei Produkten bietet PPG ein perfektes, umweltfreundliches Reparatursystem.

Matte Oberfläche: Häufig sind die Innenbleche nicht mit Klarlack überzogen. Durch das abgestimmte PPG-Innenraumkonzept lassen sich Originalwerte erzielen.

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gemäss den gültigen europäischen Umweltschutzbestimmungen entwickelt worden. Hierunter befinden sich die Hydrofan-Basisfarben, die alle Anforderungen des Marktes erfüllen: Ein aus 60 Basisfarben bestehendes Mischsystem für die Bereiche Auto, Motorrad und Nutzfahrzeuge. Die Uni-, Metallic- und Perleffektfarben stehen in der innovativen Hydrobottle in 0,5-l- und 1-l-Menge zur Verfügung, die eine Mischmaschine überflüssig macht. PPG: Neben dem in «AUTO&Carrosserie» bereits vorgestellten neuen PPG Envirobase HP III-System (siehe Ausgabe 1+2/2009) hat die Belfa AG noch mehr zu bieten, weiss Mario Widmer. Da ist etwa das neue Motorraum-Reparatur-System, das mit zwei Produkten eine präzise Nachbildung der unterschidlichen Farbund Mattzustände unter der Haube zulässt. Auf der Basis des wasserlöslichen Enviro­base High Performance Mischsystems wurden da-

Bild: PPG

Bild: PPG

Immer komplexer: Die modernen Lacksysteme sorgen für bessere Effizienz und höhere Durchsatzquoten. Da ist theoretische und praktische Schulung unumgänglich.

Unterschiedliche Farbtöne: Durch das innovative PPG-Innenraum-Lackiersystem lassen sich leichte Farbtonunterschiede in kurzer Zeit nachstellen.

zu zwei neue Produkte entwickelt; der T510 WB Umwandler sowie der D8260 Aktivator. Das Innenraum-Reparatursystem ist sehr effizient und verkürzt die Prozesszeiten klar. Zudem kann Material eingespart werden, was wiederum Einsatz- und Energiekosten senkt. Ein spezieller Inneraum-Farbfächer hilft bei der Suche nach dem richtigen Farbton. Sikkens: AkzoNobel hat eine innovative Lösung in Kombination mit dem Sikkens Autoclear UV Klarlack und der UV LED gun eingeführt. Auftragen, Belichten und Trocknen des Klarlacks im gleichen Prozess mit der LED-Einheit. Folgende Nutzen hat die neue Technologie: Extrem kurze Trocknungszeiten, geringere Energiekosten, höherer Durchsatz, kürzere Prozesszeiten, keine thermische Belastung. Die zweite verblüffende Neuheit ist der Sticker Fix: Ein Kleber für schnelle und einfache Anwendung für jedermann. Dabei wird bei einer Reparatur eine spezialle Folie in der OrigiBild: Spies Hecker

Bild: BASF

Bild: RHo

Lacktrends 2009 Umfrage

Wir sind auch stark bei Lastwagen: Volker Wistorf, Technischer Leiter Produkte und Training bei Spies Hecker, ist stolz auf das neue Permafleet-Lacksystem.

nalfarbe mitlackiert. Stellt nun der Kunde fest, dass bereits kurze Zeit später bereits wieder ein Kratzer oder ein anderer Farbschaden (Steinschlag) das Gesamtbild stört, lässt er die Folie beim Carrossier genau passend zuschneiden (plottern). Im Nu ist die Stelle kaum sichtbar abgedeckt und bestens verschlossen. Die spezielle Folie ist getestet und auf das Sikkens System abgestimmt. Spies Hecker: Die zur Zeit angebotenen Systeme sind die dem aktuellsten Stand der Tech

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Bild: Speis Hecker

Umfrage Lacktrends 2009

Alle Farbtöne griffbereit: Das Permafleet-System bietet eine riesige Auswahl an originalen Nutzfahrzeug-Farben.

nik entsprechende Produkte und Technologien. Im Bereich Fahrzeugreparatur sind die Werkstätten darauf angewiesen, Zusatzgeschäfte zu generieren, etwa im Nutzfahrzeugbereich. Um das Handling und die Anwendung in der Werkstatt zu erleichtern, fasst Spies Hecker seine Produkte für die Nutzfahrzeugreparaturlackierung unter dem Markennamen Permafleet zusammen. Ein Name, ein Produktsystem. Das Sortiment für die Reparatur von Nutzfahrzeugen wird gebündelt. Klar strukturiert und übersichtlich gekennzeichnet mit neuem Etikett. «Die neue Marke mit helloranger Farbgebung und NFZ-Logo ermöglicht jetzt eine schnelle Zuordnung der Produkte», erklärt Volker Wistorf, Leiter Technischer Service der Spies Hecker in Pratteln. «Damit schaffen wir noch mehr Prozesssicherheit und geben dem Lackierer eine klare Orientierung.» Grundierung, Füller, Decklack oder Klarlack – Schritt für Schritt werden die verschiedenen Materialien auf die einheitliche Kennzeichnung umgestellt. Die gewährte Produktqualität erfüllt die speziellen Anforderungen der Nutzfahrzeuglackierung. Durch individuelle Aufbauempfehlungen lässt sich die Lackierung flexibel an die Anfor-

derungen anpassen. «Das Lacksystem stellt bei der Reparatur sowohl die mechanische als auch die chemische Beständigkeit wieder her und lässt sich ausgezeichnet bei der Mehrfarbenlackierung einsetzen.» Die Spies Hecker Kunden profitieren von kurzen Durchlauf- und Standzeiten bei einer hohen Reparaturqualität. Permafleet kann mit Permaflex-Produktsystemen sehr schnell auf industrielle Anwendungen erweitert werden, da beide Systeme miteinander kompatibel sind. Das hält den Lackierbetrieb auch bei der Geschäftsfelderweiterung flexibel. Sichtbar wird Permafleet in der neuen Colour Index Box zur Farbtonbestimmung von Nutzfahrzeugen. Die mit Originallack applizierten 3000 Paspeln auf 28 Farbfächern bilden alle gängigen Farbtöne wie Register- und LKW-Standards sowie Hausfarbtöne ab. Zusätzlich umfasst der Colour Index zwei Farbtonfächer mit 100 matten Farbtönen, da Hersteller und Flotten bei Anbauteilen oder Chassis-Rahmen häufig matte Decklacke einsetzen. «Auf der Rückseite jeder Paspel befindet sich der Farbtoncode», hebt Volker Wistorf hervor. «Mit diesem Code lässt sich die passende Farbmischformel in der Colour-Software CR-

plus einfach finden.» Sichere und schnelle Anwendung. Bei der Reparatur von Trucks & Co. heisst es künftig: alles Permafleet. Standox: Ein gutes Beispiel ist das neue MicroRepair. Mit diesem hochmodernen Verfahren können kleine Schönheitsreparaturen schnell, kostengünstig und in bester Standox-Qualität behoben werden. Durch den Einsatz des innovativen Standoflash-UV-Systems verkürzt sich die Arbeitszeit je nach Reparaturprozess um bis zu 70 Prozent. Natürlich versuchen wir auch, aktuellen Lacktrends mit der Einführung neuer innovativer Farbtöne gerecht zu werden: So haben wir exklusiv für die Edel-Tuningschmiede Carlsson auf einem umgearbeiteten Mercedes SL 63 AMG einen matt-schwarzen Lack in einem zuvor noch nie gesehenen Mattigkeitsgrad appliziert. In Kürze werden wir mit Standox 2K-Spezial Matt ein Additiv zur Lackierung von halbmatt und matt lackierten Fahrzeugen auf den Markt bringen. Zu nennen sind hier auch die aktuellen Effektlacke Blue Flame und Red Rocket aus der Exclusive Line-Serie von Standox, die sich durch spektakuläre Lichteffekte auszeichnen. Und last but not least das Lacksystem Multimix für Industrie und Handwerk, mit dem sich über 20’000 Farbtöne in verschiedenen Qualitäten und Oberflächeneffekten rezeptieren lassen. Diese Vielseitigkeit macht Multimix zu einem hervorragenden Instrument für Autolackierereien, die sich neue Kundengruppen erschliessen wollen. Der technische Support ist für die Anwender von entscheidender Bedeutung. Welche Hilfestellungen bietet Ihr Unternehmen?

DeBeer: Für unsere Systemkunden besteht eine Hotline für Technische Fragen. Zudem sind unsere Aussendienstmitarbeiter auch als Techniker geschult und ausgebildet. Diese Leute kennen unser System in- und auswendig und können auch jederzeit telefonisch, oder vor Ort in kürzester Zeit Hilfestellung leisten, sofern das gewünscht wird oder notwendig wird. DuPont: Mit den ständig steigenden Qualitätsanforderungen und Auswahl der Farbtöne sowie Einführung vieler neuer Produkte ist eine optimale technische Unterstützung von aus­

www.Teilereiniger.ch äusserst wirksam, VOC-frei, keine Entsorgungskosten, unbrennbar, gesundheits- und umweltschonend

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Multimarken Diagnosegeräte

Unverbindliche Vorführung in Ihrer Werkstatt!

VLT/SP 0209

WIR PRÜFEN DIE TECHNIK DER ZUKUNFT

Permafleet von Spies Hecker: Mit Lacken dieser Reihe können Nutzfahrzeuge dauerhaft beschichtet werden. Bilder: RHo

Bild: Speis Hecker

serordentlicher Bedeutung. Unsere Techniker sind mit einem Service-Van ausgestattet und schulen die Lackierer hauptsächlich vor Ort beim Kunden, mit deren Geräten und Installationen. Damit wird eine praxisgerechte und realitätsnahe Schulung sichergestellt. Je nach Bedarf bieten wir auch Colorist- oder andere spezifische Kurse an. Als weiteren Sofort-Service bieten wir eine Telefon-Hotline und Webseite (www.dupontrefinish.ch), um Fragen unserer Kunden kompetent zu beantworten. Glasurit: Wichtige Supportleistungen sind neben dem direkten Kontakt unserer Techniker und Verkaufsberater, die Telefon-Hotline 0800 880 400, die technischen Dokumentationen in Papierform und die allgemein zugängliche Internetplattform www.glasurit.com Lechler: Die Lechler Coatings bietet den Handelspartnern und Anwendern in ihrem Centre for Excellence ein umfangreiches Schulungsangebot rund um die Lackapplikation, einschliesslich Colorimetrie und Gebrauch der Ausrüstungen. Ausserdem ist hier das Color Call Center zu Hause, das auf telefonischem oder elektronischem Weg den Kunden unmittelbar bei der Lösung von Problemen zur Ver-

Grosses Schulungangebot: José João Gonçalves, der ehemalige Autolackierer-Weltmeister, macht es den Besuchern von Azko Nobel in Lausanne vor (oben) und stellt sich anschliessend den Fragen der Wissbegierigen (unten).

d

VLT Werkstatt Ausrüstungs AG Tel. 031 930 15 14 Fax. 031 930 15 06 www.vlt.ch | info@vlt.ch V ORSPRUNG IN L EISTUNG UND T ECHNIK

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Bild: André Koch AG

Umfrage Lacktrends 2009

Übung macht den Meister: René Tschamper, Teamleiter Anwendungstechnik bei der André Koch AG in Urdorf, sieht in praxisnahen und massgeschneiderten Workshops und Trainings den Weg zum Erfolg.

fügung steht. Vor Ort nutzen unsere Kunden die Lechler Explorer Software, mit der online auf die Datenbank der zehntausende Farbrezepturen zurückgegriffen wird, der Arbeitsplatz mit vielen Features verwaltet werden kann und alle praktischen Information für die Verwendung der Lechler-Produkte bereitgestellt werden. Der technische Aussendienst berät vor Ort die Kunden in der Praxis und bei der Einführung unserer Produkte. Sikkens: Hauseigenes, topmodernes Technical Competence Center, in dem jährlich zwischen 250 und 300 Teilnehmer geschult oder ausgebildet werden: • Schulungen, Einführung neuen Kundenmitarbeiter, Produkteschulungen. • Ansprechpartner für telefonisch technische Anfragen. • Grosses Schulungsangebot. • Anwendungstechniker sichern Einsatz vor Ort (Technischer Support vor Ort durch unsere ausgebildeten Anwendungstechniker und Aussendienstmitarbeiter). • Auf Wunsch auch Spezialtraining möglich. Spies Hecker: Die technische Betreuung des Kunden ist wichtig und gehört bei Spies Hecker zum Tagesgeschäft. Gewährleistet wird dies durch zwei Anwendungstechniker, einen Innendiensttechniker für Coloristik und mich, Volker Wistorf, selbst, sowie durch Fachspezialisten aus der Zentrale in Köln und zwei technische Aussendienstmitarbeiter, die neben den verkaufstechnischen Arbeiten, für

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die italienisch- und französischsprechenden Teile der Schweiz technische Unterstützung bieten. Im Rahmen unseres Service-Paketes steht dem Kunden die technische- wie auch die Color-Hotline unseres Hauses zur Verfügung. Unsere Techniker sind per Mobiltelefon jederzeit für offene Fragen erreichbar. «Produkt- und Systemschulungen» werden auch in der «Lack-Akademie» von Spies Hecker angeboten. Laufend finden Schulungen über neue Technologien, Speed Repair, Nutzfahrzeug, Color College, Design, SprayMax und vor allen Dingen für Lehrlinge in den Training Centren in Pratteln und Bachenbülach statt. Auf Kundenwunsch schulen unsere Techniker vor Ort beim Kunden. Möchte der Kunde seine Werkstatt neu gestalten, bietet Spies Hecker auch Support und Mithilfe bei der Werkstattplanung. Standox: Auf diese Frage ging René Tschamper, der Teamleiter Anwendungstechnik bei der André Koch AG ein. Wir haben für die Betriebe ein umfassendes Service-Paket geschnürt, auf das sie ihrem Bedarf entsprechend zugreifen können. Dazu gehören an erster Stelle die massgeschneiderten Trainings und Workshops in den Standox Informationszentren. Während der Kurse lernen die Teilnehmer neueste Technologien und Techniken kennen und haben genügend Zeit, das Gelernte praktisch anzuwenden. Dann sind natürlich auch unsere Fachberater und Anwendungstechniker zu nennen, die in die Betriebe gehen, den Inhabern beratend zur Seite stehen und vor Ort die Mitarbeiter schulen. Nicht zu vergessen die Kollegen, die über die Service-Hotline telefonisch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dann wären da noch unsere Print-Angebote zum Nachschlagen wie die Standothek-Ratgeber: Jeder Ratgeber fasst für einen ausgewählten Bereich des Werkstattalltags das Wissen um die einzelnen Arbeitsschritte in der richtigen Reihenfolge und Technik leicht verständlich in Wort und Bild zusammen. Versicherungen und andere Organisationen befürworten das Schaden-Management. Was empfehlen Sie Ihren Kunden diesbezüglich und mit wem arbeiten Sie zusammen?

DeBeer: Im Bereich des Schadenmanagement empfehlen wir unseren Kunden eine transparente Schadenabwicklung für den Kunden und die Versicherung. Von der Annahme bis zur Ablieferung sollte der ganze Prozess immer nachvollziehbar und transparent sein. Das beginnt mit der korrekten Erfassung der Daten vom Kunden, der Versicherung und des Fahrzeuges, so wie das Aufgebot des Fahrzeugsachverständigen im Versicherungsfall. Erstellung einer Schaden-Kalkulation mit Hilfe eines

auf dem Markt befindlichen anerkannten Kalkulationssystem. DuPont: Es ist heutzutage fast unmöglich für einen Carrosseriebetrieb ohne einen Partner, sei es eine Garage oder eine Versicherung, zu bestehen. Wir spornen unsere Kunden an, aktives Management zu betreiben, d.h. Partnerschaften mit Auftraggebern zu suchen und abzuschliessen. Glasurit: Wir konzentrieren uns auf unsere Kernsegmente Produktinnovation, Farbtonmanagement und Value Added Services wie Ratio-Concept-plus sowie Anwenderseminare. Lechler: In dieser Thematik wollen wir keine Richtlinien vorgeben. Selbstverständlich unterstützen wir unsere Kunden wo wir können, wenn ein individuell angestrebtes Ziel umgesetzt werden soll. Sikkens: Unsere Acoat selected Partnerschaft sind ein Netzwerk zwischen selbständigen Karosserie- und Lackierfachbetrieben sowie AkzoNobel. Aufgrund der Tatsache, dass der Standard der Betriebe innerhalb dieses Netzwerkes hoch ist, erlauben wir uns, Versicherungen und andere Organisationen für dieses Netzwerk zu interessieren und weisen auf diese hervorragende Plattform hin. AkzoNobel selbst steuert keine Schäden. Versicherungen oder andere Organisationen können aber Acoat selected Betriebe selbst ansprechen und diese Plattform für ihr Netzwerk nutzen. Es liegt dann in der Entscheidungsmacht vom angesprochenen Karosserie- und Lackierfachbetrieb, ob dieser eine Zusammenarbeit etwa mit einem Versicherungsunternehmen eingeht. Eine solche Zusammenarbeit kann die Auftragslage eines Betriebes stark verbessern, wir geben aber gleichzeitig den Hinweis, die Angebote zu prüfen und sich über eventuelle Nachteile einer einseitigen Abhängigkeit zu einem Schadensteuerer bewusst zu sein. Spies Hecker: Anlässlich der 125-Jahr-Feier von Spies Hecker in Basel im Jahr 2007 und der damit verbundenen Fachtagung über «Schadenmanagement heute und in Zukunft» wurde das Thema ausführlich diskutiert. «In Zukunft kommt es mehr denn je auf effiziente Werkstattprozesse an, die es ständig zu optimieren gilt», betonte Spies Hecker Business Manager Selcuk Özgül damals. «Zunehmendes Schadenmanagement und steigende Kundenforderungen verlangen wirksame Strategien, damit der Betrieb seine Rendite sichert. Mehr aktives Kundenmanagement im Carrosserie- und Lackierbetrieb wird gefordert.» Hintergrund: die dramatische Verschiebung der Kundenstrukturen im Markt. «Die neue Bündelung der Schadensteuerung durch Leasinggesellschaften einerseits, die teilweise schon seit über 10 Jahren bestehenden

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Bild: Spies Hecker

Lacktrends 2009 Umfrage

Grosse Freiheit: Selcuk Özgül, Country Business Manager von Spies Hecker in Pratteln weiss, dass «seine» Kunden bei Schadenmanagement-Institutionen beliebt sind.

Versicherungs-Partnerbetriebe andererseits zeigen deutlich, wie sehr sich die Branche verändert hat und weiterhin verändert.» Für viele Betriebe kommt es daher künftig noch stärker auf professionelle Akquisition und Kundenbindungsstrategien an. Nicht nur Flotten- und Leasinggesellschaften, Broker wie Nobilas-Innovation Group oder aber Schadenregulierungssysteme wie Help­ point sind Geschäftsfelder, die durch optimierte Werkstatt- und Kundenmanagementprozesse neben den klassischen Kundensegmenten wie Privatkunden, erfolgreich in eigenen Kundenportfolios integriert werden können. Auch die Industrie- und Nutzfahrzeuglackierung als weitere zukunftsorientierte Geschäftsfelder lassen sich erfolgreich ausbauen. «Wir helfen unseren Kunden, sich professionell aufzustellen. Dazu betreiben wir Lobbying bei den erwähnten Organisationen für unsere CUI-Mitglieder, da diese unserer Meinung nach aber auch nachweislich, alle Anforderungen für Schadenmanagement erfüllen und bei Interesse der Parteien als Vertrauensfirmen in die Netzwerke aufgenommen werden können. In unserer Strategie hat sich nichts geändert. Wir haben keine direkten Partnerschaften mit

den Schadensmanagement durchführenden Ins­titutionen», verdeutlicht Selcuk Özgül. Standox: Getreu dem Motto «Think global – act local» informiert Standox seine Kunden über aktuelleTrends und Entwicklungen auf dem Automobilmarkt, fördert den Austausch von Erfahrungen und stellt den Know-how-Transfer sicher. Dazu gehört auch, sie für die Anforderungen sämtlicher Kundengruppen, wie zum Beispiel Autoversicherer zu qualifizieren. Dabei betreibt Standox gezielt fachtechnische Informationsarbeit bei Versicherungen, Leasinggesellschaften und Flottenmanagements. Wir lenken jedoch keine Auftragsströme, den letzten Schritt zum Kunden müssen die Betriebe selbst gehen. www.winoil.ch www.dupontrefinish.ch www.glasurit.ch www.gyso.ch www.esa.ch www.esashop.ch www.belfa.ch www.sikkenscr.ch www.spieshecker.ch www.andrekoch.ch

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Technik Reparaturlackierung

Probleme bei der Reparaturlackierung (Teil 2)

Die Umwelt profitiert – der Lackierer schwitzt Im zweiten Teil der Dokumentation über Probleme des Autolackierers bei der Reparaturlackierung werden zwei weitere Themen angesprochen: Unterschiedliche Applikationstechniken und Lichtbrechung. Der Autor gibt Tipps und verrät Tricks, wie eine Lackreparatur gelingt. Bild: Dürr

VON CHRISTOPH FLÜCKIGER

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ie Koloristik wurde in den vergangenen Jahren zunehmend aufwändiger. Die ganze Prob­ lematik verschärft sich noch durch die neuen Carrosserieformen. Generell liegt die Gürtelhöhe, also der Übergang vom Blech zum Glas, bei neueren Autos höher. Zudem haben die Fahrzeuge oft keine Zierleisten mehr oder diese sind in der Farbe des Autos lackiert. Auch Türgriffe sind standardmässig Ton in Ton gehalten. All diese Faktoren führen dazu, dass auch minime Abweichungen besser wahrgenommen werden. Natürlich stellen auch die altbekannten lackspezifischen Eigenschaften wie zum Beispiel Metamerie die Lackierer permanent vor grosse Schwierigkeiten. Es ist festzuhalten, dass die Serienlackierungen aller Hersteller grundsätzlich reparierbar und im Falle eines Schadens einwandfrei wieder herzustellen sind. Allerdings ist der Aufwand, der betrieben werden muss, um ein perfektes Ergebnis zu erhalten individuell nach Farbton, Eigenschaften und Produktionsmethoden unterschiedlich.

Unterschiedliche Applikationstechniken In der Produktion können Lacke auf unterschiedliche Arten appliziert werden. In der Serienproduktion erfolgt die Applikation automatisiert. Bei Personenwagen erfolgt die Lackierung praktisch ausschliesslich, also auch bei Unifarben, im 2-Schicht-Verfahren. Die Effektlacke wurden in der Vergangenheit im Sprühverfahren la-

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Neue Verfahren: Modernste Lackieranlagen bei den Herstellern arbeiten mit Rotationszerstäubern. Das ist zwar effizient und umweltfreundlich, aber lässt den Lackierer bei Reparaturen häufig im Regen stehen, da er nur seine Druckluftpistole hat.

ckiert. Neue Anlagen werden jedoch immer öfter mit Rotationszerstäubern ausgerüstet. Bei der Klarlackschicht wird vermehrt Pulverlack eingesetzt.

Ursachen Die Bemühungen der Automobilhersteller, Produktionskosten zu optimieren, wurden bereits beschrieben. Ein weiterer Faktor, weniger Lackmaterial zu verbrauchen, ist die Applikationstechnik. Beim klassischen Applikationsverfahren mittels Sprühtechnik ist der Overspray ein bekanntes Problem. Dieser Overspray verursacht nicht nur direkte Kosten. Zusätzlich werden

die Filter der Lackieranlagen übermässig beansprucht und verursachen entsprechende Reinigungsund Entsorgungskosten. Immer mehr kommen deshalb neuartige Lackapplikationsverfahren zum Einsatz. Mittels elektrostatischen Rotationszerstäubern wird der Lackmaterialverbrauch in der Serienproduktion optimiert und der Overspray minimiert. Die Falze werden vorgängig durch den Industrieroboter mit üblicher Lackiertechnik vorlackiert. Die Aussenlackierung erfolgt durch elektrostatische Turbinenräder mit 40‘000 Umdrehungen unter Hochspannung von 60‘000 Volt. Durch

diesen Auftrag erhalten die Metallteilchen eine andere Lage als beim konventionellen Lackierauftrag. Das Resultat ist eine geänderte Reflektion des Lichtes und der Lack erscheint dunkler.

Probleme für die Reparatur Diese Technologie kann bei der Reparaturlackierung problematisch sein. Bei einer Reparaturlackierung ist ausschliesslich das konventionelle Sprühverfahren praktikabel. Der Effekt verändert sich bei den unterschiedlichen Verfahren sehr stark, so dass eine perfekte Instandstellung sehr schwierig wird.

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Reparaturlackierung Technik

Abhilfe Die Problematik lässt sich mit der Situation eines schwach deckenden Lackierauftrages vergleichen: Unter schwierigen Lichtverhältnissen ist eine partielle Reparaturlackierung gut sichtbar. Der fachkundige Lackierer prüft das Muster des Reparaturlackes unter unterschiedlichen Lichtsituationen. So ist er in der Lage zu beurteilen, ob eine partielle Lackierung ein einwandfreies Resultat ermöglicht oder allenfalls die ganze Seite lackiert werden muss. Die Automobilwerke haben jedoch die Probleme erkannt: Bei sehr schwierigen Farbtönen applizieren sie, insbesondere im Premiumsegment, in einer zweiten Phase eine Schicht Basislack mit der konventionellen Spritztechnik, so wird die Reparierbarkeit wieder verbessert.

Veränderung durch Lichtbrechung

Bild: Dürr

Die Lichtbrechung kann in der Praxis beobachtet werden, wenn ein Stab ins Wasser getaucht wird. Beim Eintritt, also auf der Wasseroberfläche, knickt der Stab ab. Je nach Betrachtungswinkel ändert sich der resultierende Effekt. Betroffen von der Problematik Lichtbrechung sind sehr helle Farbtöne mit einem hohen Aluminiumanteil, in erster Linie Silber. Bei gewissen Herstellern kann bereits durch die Applikation von Klarlack eine minime Veränderung resultieren.

Abhilfe Der Effekt der Lichtbrechung wird mit zunehmender Schichtstärke intensiver. Wird also zum Beispiel ein Teil an der gleichen Stelle ein zweites Mal mit Klarlack überzogen, wie dies beim Beilackieren der Fall ist, kann bei empfindlichen Farbtönen eine Differenz entstehen. Unter Umständen stellt der Lackierer zu spät fest, dass das Teil bereits eine erhöhte Lackschicht aufweist und stellt die Differenz erst nach der Applikation des Klarlackes fest. Generell soll versucht werden, den Lackauftrag, insbesondere im Bereich des angrenzenden Bauteils, so dünn wie möglich zu halten. Zudem kann bereits in der Vorbereitungsphase die Schichtstärke reduziert werden, indem der Lackierer beim Mattieren des Bauteils im kritischen Bereich einen Teil des werksseitigen Klarlackes abträgt. Diese Arbeit muss natürlich sehr sorgfältig ausgeführt wer-

Rotationszerstäuber kwontra Lackierpistole: Durch die modernen, kostensenkenden und umweltfreundlichen Lackierungsverfahren bei BMW, erhält der Neuwagen einen perfekten Schutz. Probleme tauchen erst auf, wenn ein Schaden repariert werden muss.

Aufwändige Tür: Obwohl diese Porschetür nur mit Klarlack überzogen wurde, ist eine Differenz feststellbar.

den: Allfällige Durchschliffe sind nach dem Auftrag des Klarlackes sichtbar! Wurde der Bereich, in welchem beilackiert wird, bereits einmal mit Klarlack überzogen, empfiehlt es sich, das nächstfolgende Carrosserieteil ebenfalls mitzulackieren. Ist eine einwandfreie, nicht sichtbare Ausbesserung nicht möglich,

Bilder: Chr. Flückiger

Dieser Begriff aus der Physik erklärt den Umstand, dass Lichtwellen, welche auf unterschiedliche Medien treffen, zum Beispiel Luft/ Wasser. Durch die unterschiedliche Brechzahl, auch Brechungsindex genannt, wird das Licht unterschiedlich reflektiert, das Auge unterliegt einer optischen Täuschung.

Ursachen

Bild: Chr. Flückiger

Die grössten Probleme stellen auch hier einmal mehr Silber und helle Farbtöne mit einem hohen Silber-Anteil dar. Der Grund liegt in der unterschiedlichen Ausrichtung der Aluminiumpigmente.

muss die ganze Seite mit Klarlack überzogen werden. Eine Alternative ist das Auslackieren des Klarlackes. Dazu muss die Beschädigung jedoch entweder im ganz vorderen oder hinteren Bereich liegen. Das Auslackieren des Klarlackes in einem Teil ist zudem sehr aufwändig. Ein perfektes Resultat, welches auch langfristig die qualitativen Voraussetzungen erfüllt und bei einer maschinellen Politur keine Abreisskante mit sich zieht, bedingt eine vorgängige Mattierung über die Reparaturstelle hinaus mit anschliessendem Rückpolieren. www.autoconsulting.ch

Verblüffend: Wer einen Stab in ein mit Wasser gefülltes Glas hält, erlebt eine otpische Täuschung. Im Bild 1 (links) ist kein Wasser im Glas, im Bild 2 (Mitte) aber schon. Auf dem dritten Bild sind 1 und 2 übereinandergelegt.

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Dieser Artikel wurde ermöglicht durch die Unterstützung von Fachleuten. Ein herzliches Dankeschön geht an die Firmen Standox GmbH in Wuppertal, Dürr AG in Stuttgart und André Koch AG in Urdorf.

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reportage Kundentage

Innovative Neuheiten

Sikkens bringt UV-Licht auf die Spritzpistole Weil der Lackmarkt wegen der VOC-Gesetzgebung ohnehin im Umbruch ist, folgen sich die Innovationen Schlag auf Schlag. Trotzdem geht Akzo Nobel mit Sikkens einen eigenen Weg – wie an der Kundenpräsentation in Lausanne zu erfahren war. Bild: RHo

VON ROLAND HOFER

W

81 LED-Leuchten: Die neuartige Platte wird einfach auf der Spritzpistole befestigt und schon kann es losgehen.

UV-LED-Trocknungseinheit Da kam der grosse Moment von Sikkens-Anwendungstechniker José João Gonçalves, indem er auf einer Motorhaube im Nu einen Hochglanz-Klarlack aufgetragen hat. Nicht einfach auf die herkömmliche Art, sondern mit der integrierten UV-Trocknungsvorrichtung. Dabei trug seine Spritzpistole, einen Strahler mit 81 LED-Leuchten, die ein hell­

Bild. Sikkens

ie immer im Frühjahr, präsentiert das SikkensTeam in der Schweiz seine Neuheiten und verbindet dies mit einer Motivationsspritze für die anwesenden Kunden. Heuer fanden die gut besuchten Tagungen einmal in Wetzikon und ein paar Tage später in Lausanne statt. «AUTO&Carrosserie» besuchte den Anlass in der Westschweiz und ist mit vielen guten Eindrücken nach Hause gekommen. Enzo Santarsiero, der Geschäftsführer und Alberto Rigoni, Sales Team Leader, führten durch das Programm, das einen theoretischen, aber auch einen einprägsamen praktischen Teil aufwies. Nachdem allen Teilnehmern klar war, dass sie mit Sikkens eine gute Wahl getroffen haben, wurde die Lackierkabine der kantonalen Berufsschule Epsic (Ecole professionelle et spécialisée) in Beschlag genommen. In der Vorbereitungshalle hatten die Sikkens-Partner Jasa AG, 3M, sia Abrasives, Festool und Riwax eine informative Messe aufgebaut, so dass auch Peripheriegeräte und Verbrauchsmaterialien zugegen waren.

Edles Stück: Der neue Farbton Argentum 2 auf einem Luxussportwagen.

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violettes UV-A-Licht in den aus der Düse schiessenden Lacknebel schickten. Schon beim Auftreffen auf das Blech war der Lack aktiviert und die Trocknung eingeleitet. Bereits sechs Minuten später konnten sich die verblüfften Carrossiers davon überzeugen, dass der Lack wirklich trocken war. Dieses neuartige Verfahren hat Sikkens mit einem japanischen Unternehmen entwickelt und patentieren lassen. Denn es hat eine grosse Zukunft vor sich. Da die Vorteile bei weitem überwiegen, wie zum Beispiel der Zeitgewinn, weil in einem Arbeitsgang beschichtet und getrocknet wird. Für die Arbeitssicherheit ist es einzig wichtig, dass immer eine UV-Schutzbrille getragen werden muss. Das UV-LED-System können interessierte Sikkens-Kunden ab so-

fort einrichten lassen, sie bezahlen dafür lediglich eine Mietgebühr.

StickerFix macht Schäden unsichtbar Autofahrer kennen das. Irgendwo im Fahrzeug liegt ein Flacon oder eine kleine Dose mit Originallack zum Ausbessern von Kratzern oder andern Kleinschäden. Mit diesem nicht mehr zeitgemäs­ sen «Originallack» räumt Sikkens mit dem StickerFix auf. Dabei handelt es sich um eine spezielle Folie im A4-Format. Muss der Autolackierer einen Schaden beheben, lackiert er mit dem Überbleibsel im Becher die Folie im Originalton. Diese Folie verkauft oder übergibt er dem Fahrzeugbesitzer. Tritt später erneut ein Kratzer oder Scheinschlag auf, schneidet der Autofahrer ein ausreichend grosses Stück der Fo-

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Bei Sikkens liegen Sie gut: Alberto Rigoni, Sales Team Leader, erläutert den Romands die Vorteile der SikkensProdukte.

Es darf gestaunt werden: Genau sechs Minuten nach dem zweiten Spritzgang mit UV-LED kann das Teil problemlos berührt werden – es ist vollkommen trocken.

Garantiert im richtigen Farbton: Stickerfix ist eine Spezialfolie, die mit Originallack beschichtet wird und Kratzer oder Steinschläge wirkungsvoll abdeckt.

Bild: RHo

lie ab, löst diese vom Trägerpaier und kann damit den Kleinstschaden unsichtbar machen. Zugleich schützt die Folie vor Korrosion, lässt sich von Waschbürsten nicht ablösen, kann aber bei einer erneuten Reparatur vom Fachmann entfernt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Folie durch plotten sauber ausschneiden zu lassen. Laserplotter sind eigentliche Kurvenschneider, die ähnlich wie ein herkömmlicher PC-Drucker funktionieren, aber die vorgegebene Form durch einen Laserstrahl millimetergenau trennen.

Bild: RHo

Bild: RHo

Weiss von was er spricht: Sikkens Schweiz Geschäftsführer Enzo Santarsiero kennt sich in der Lackiertechnik bestens aus, darum wirkt er – hier vor den französischsprachigen Carrossiers – glaubwürdig.

Bild: Sikkens

Bild: RHo

Kundentage reportage

Funktioniert: José João Gonçalves bringt den Decklack auf die Motorhaube auf. Gleichzeitig lösen die 81 LED-Leuchten mit ihrem UV-Licht die Trocknung aus.

Strahlendes Silber Bei der dritten Innovation handelt es sich um den neuen Farbton «Argentum 2». Dieser findet etwa auf den Formel-1-Boliden von McLaren Anwendung, kann aber auch andere Modelle in ein extrem glitzerndes Silber verwandeln. Schliesslich wurde das umfangreiche Programm der Sikkens Acoat Selected-Partner präsentiert. Dieses sieht in diesem Jahr zahlreiche Treffen, Weiterbildungen und Power-Themen vor und gipfelt in einer Studienreise mit Managementseminar. www.sikkenscr.ch

UV-LED – ein neues System Für die Lackierbranche ist das System völlig neu. Den Lack bereits beim Aufsprühen zu belichten, kommt einem Quantensprung gleich. Sikkens, der Pionier der Ultraviolett-Trocknung, hat die Technik konsequent und mit grossem Einsatz umgesetzt. Dazu standen japanische Tüftler Pate, welche die UV-LED-Technik perfektionierten. Dort wurde die UV-Technik derart verkleinert, dass sie rund um die Düse der Spritzpistole platziert werden konnte. Durch die Bestrahlung des Lackes im gleichen Arbeitsgang wie dem Aufsprühen, wird der Trocknungsvorgang ausgelöst und setzt unmittelbar nach dem Auftreffen auf der Unterlage ein. Zeit- und Engerieeinsparungen sind damit Tatsache geworden. Wir konnten festellen, dass das integrierte UV-Trocknungssystem den Autolackierer kaum einschränkt, einmal davon abgesehen, dass er natürlich zusätzliches Gewicht über die zu beschichtende Fläche bewegen und ausser dem Druckluftschlauch auch noch Strom zur Pistole leiten muss.

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Raffinierte UV-LED-Technik: 1) Steuerschrank für Strom und Druckluft (mit Filter). 2) Versorgungsschrank in der Spritzkabine. 3) Schlauch mit eletrischem Strom und Druckluft. 4) Verteiler Druckluft für Spritzpistole, Strom und Luftkühlung für die LED-Einheit. 5) Schutzfolie hält Sprühnebel fern. 6) Leuchtheinheit mit 81 UV-LED-Strahlern. 7) Spritzpistole (Sata oder Devillebis) mit spezieller Halterung zur Aufnahme der LED-Einheit.

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Vorschau

AUSGABE 07+08 | 2009 Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Technik

FACHWISSEN

AUSGABE 07+08 | 2009 Das Fachmagazin für die Schweizer Automobilbranche

& Carrosserie

TITELTHEMA

Kunststoff-Reparatur

Wenn Mercedes-Benz und BMW ihre ersten Full-Hybriden vorstellen, beschäftigen wir uns mit den Elektromotoren und den Getriebesystemen der TwoMode-Variante. GM hat bereits eine Version für den Quereinbau vorgestellt.

In vielen Fällen können defekte Kunststoffteile dauerhaft repariert werden. Dabei führen verschiedene Vorgehensweisen zum Ziel. Bild: RHo

Hybrid-Antrieb

Flicken statt ersetzen: Kunststoff lässt sich gut bearbeiten. Wir stellen verschiedene Verfahren, Neuheiten und die gebräuchlichen Werkzeuge vor.

AUTO-CRACK

Starterlos

Der Auto-Crack beleuchtet die innovative Technik des 2.0-Direkteinspritzmotors von Mazda, welcher durch präzise Kurbelwellenpositionierung (Ende Verdichtungstakt) und Einspritzung/Zündung den Motor ohne elektrischen Anlasser starten kann (i-stop-System).

TECHNIK

Effektpigmente in der Reparatur In unserer Forsetzungsreihe über Farbtonproblematik von Christoph Flückiger geht es in der nächsten Ausgabe um Effektpigmente, die stark floppen sowie die Metamerie (Farbtemperatur des Lichtes).

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