AutoBILD Schweiz 16/2020

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Ausgabe 16 | 16. APRIL 2020

Schweiz

Schweizer Auto-Markt bricht ein

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AHLREICHE AUTO-HERSTELLER HABEN ihre Werke rund

um die Welt geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und nutzen ihre Produktionsstätten nun vielerorts für die Herstellung von medizinischen Geräten. Nach dem ersten Quartal des Jahres 2020 beträgt der Marktrückgang im Vorjahresvergleich bereits 23,1 Prozent. Lediglich 55’452 neue Personenwagen kamen in dieser Zeit auf die Strassen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein, im Vorjahreszeitraum waren es noch 72’065 gewesen. Im März ist die Zahl der neuimmatrikulierten Personenwagen im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 39,4 Prozent auf 17’556 eingebrochen.

Faktischer Shutdown Bei allen Vorsichtsmassnahmen zur Eindämmung der CoronavirusPandemie stellt diese Situation die Automobilbranche vor grosse Herausforderungen. Für die kommenden Wochen rechnet auto-schweiz mit einem faktischen Shutdown des

Gegen den Trend: Porsche konnte im ersten Quartal sogar zulegen.

Marktes. Der Autokauf steht derzeit nicht zuoberst auf der Pendenzenliste von Frau und Herrn Schweizer. Die wahre Wucht der ausbleibenden Bestellungen und Lieferungen wird daher erst im Laufe der nächsten Wochen und Monate ersichtlich. Ein Lichtblick sind aber zwei Bestätigungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco): Sowohl die Auslieferung und Übernahme neuer Fahrzeuge als auch kontaktlose Probefahrten sind unter Einhaltung der Hygienevorschriften und Vorsichtsmassnahmen möglich. (Stand: 6. April 2020) (ml) www.auto.swiss

Verkaufsstatistik 1. Quartal 2020 Marke Alfa Romeo Alpine Aston Martin Audi BMW Citroën Dacia DS Automobiles Fiat Ford Honda Hyundai Jaguar Jeep Kia Land Rover Lexus Maserati Mazda Mercedes-Benz Mini Mitsubishi Nissan Opel Peugeot Porsche Renault Seat Škoda Smart SsangYong Subaru Suzuki Tesla Toyota Volkswagen Volvo Diverse Marken GESAMT-TOTAL

Sicherheit in ihrer begeisterndsten Form.

Neuzulassungen 03/2020

03/2019

130 8 4 1’067 1’625 193 418 23 446 717 51 513 87 222 243 236 59 17 328 1’604 360 498 221 346 318 294 745 906 1’449 32 2 115 265 821 650 1’954 453 130 17’556

259 29 19 2’173 1’881 523 691 47 811 1’301 376 672 257 442 437 426 64 43 556 2’286 453 358 622 826 827 241 1’084 1’387 2’420 242 43 389 821 1’243 919 2’829 755 203 28’958

Neuzulassungen Veränderungen in % 2020 2019 517 775 -33.3 26 61 -57.4 27 53 -49.1 2’968 4’133 -28.2 5’301 5’409 -2.0 736 1’377 -46.6 1’424 1’921 -25.9 145 133 9.0 1’624 2’036 -20.2 2’068 3’379 -38.8 197 942 -79.1 1’554 1’822 -14.7 299 623 -52.0 901 1’229 -26.7 780 1’028 -24.1 667 1’081 -38.3 156 147 6.1 59 93 -36.6 1’002 1’342 -25.3 5’406 6’149 -12.1 1’132 1’118 1.3 1’066 934 14.1 697 1’336 -47.8 1’102 2’020 -45.4 1’249 2’277 -45.1 817 430 90.0 2’680 2’467 8.6 3’038 3’349 -9.3 4’471 6’128 -27.0 93 569 -83.7 3 130 -97.7 353 1’039 -66.0 801 1’811 -55.8 1’131 1’597 -29.2 2’182 2’524 -13.5 6’341 7’944 -20.2 2’070 2’209 -6.3 355 445 -20.2 55’452 72’065 -23.1

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Die Coronavirus-Pandemie hat wie erwartet massive Auswirkungen auf den Auto-Markt der Schweiz. Nach dem ersten Quartal 2020 beträgt der Marktrückgang 23,1 Prozent.


70 Jahre und kein bisschen ruhiger

IN KÜRZE Volkswagen unterstützt kostenlose Heimlieferung Das Engagement für ältere Menschen ist eine Herzensangelegenheit für Volkswagen Schweiz. Mit ihren eigenen Dienstwagen unterstützen nun Volkswagen und die Importeurin AMAG den Detailhändler Coop und das Schweizerische Rote Kreuz beim Ausrollen eines neuen Heimlieferdienstes für Personen über 65 Jahren. Mit den Fahrzeugen werden die Seniorinnen und Senioren ab sofort bei ihnen zu Hause regelmässig beliefert.

Land Rover hilft ebenfalls zu helfen Kunden, die über 65 Jahre alt sind, können ab sofort bei Coop in verschiedenen Städten Lebensmittel und Hygieneprodukte telefonisch oder via E-Mail bestellen. Freiwillige Helfer des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) liefern die Bestellung am nächsten Werktag nach Hause. Der kostenlose Lieferservice wird sowohl von Jaguar als auch von Land Rover Schweiz unterstützt.

Abarth feiert 70 Jahre – und schickt mit dem 595 Competizione 70th Anniversary Edition einen Mini-Kraftprotz ins Rennen, der dem Gründer alle Ehre macht.

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Natürlich muss das gefeiert werden und so gibt es zum 70-Jahre-Jubiläum den Abarth 595 Competizione mit herrlichen 180 PS und einem giftgrünen Auftritt, der sich sehen lassen kann. Der 1.4-Liter-Turbomotor hat ein leichtes Spiel mit dem gerade mal 1050 Kilo schweren Kleinwagen. Mit 180 PS und 250 Nm maximalem Drehmoment geht die Rennsemmel ab wie eine Rakete. Auf dem Papier braucht er 6,9 Sekunden, um von 0 auf 100 km/h zu kommen, doch in Wirklichkeit fühlt es sich viel schneller an. Das liegt auch am wunderbaren Klang der Monza-Auspuffanlage, die zusätzlich noch über einstellbare Ventile verfügt. Im Sportmodus knurrt und brüllt der Abarth, dass sich die Balken biegen, im Normalmodus gibt er sich etwas zivilisierter – das dürfte vor allem die Nachbarn freuen.

IGENTLICH WAR SEIN Name Karl Abarth, geboren 1908 in Wien. Doch als Carlo Abarth wurde er berühmt. Seine Markenzeichen: Temperament, markige Sprüche und die Liebe zur Geschwindigkeit. Als Motorradrennfahrer hatte er seit Ende der 20erJahre die Asphaltpisten der Welt unter die schmalen Räder genommen. Nach dem zweiten Weltkrieg ging er als Rennleiter zu Cisitalia, vermittelte Ferry Porsche dorthin zum Bau eines bis heute unfassbaren Rennwagen-Prototyps mit V12Mittelmotor und Allradantrieb, war zugleich der Repräsentant des Porsche-Konstruktionsbüros in Italien und gründete 1949 die Automobil- und Tuningfirma mit dem Skorpion im Logo, die er zwar 1971 an die Agnellis von Fiat verkaufte, doch deren Name bis heute für bezahlbare kleine Flitzer und einige edle Kreationen steht: Abarth.

Überschwängliche Diva Etwas weniger zivilisiert ist dagegen die neue Speziallackierung «Verde Adrenalina». Der Vorteil: Auf einem Parkplatz muss man nie wieder nach seinem Auto suchen. Wie eine überschwängliche Diva sticht der neongrüne Flitzer aus dem Alltagsverkehr. Zugegeben, nicht viele Fahrzeuge können diese Farbe tragen, doch beim Abarth 595 Compe-

Kultige Kraftprotze

Impressum AUTO BILD Schweiz, A&W Verlag AG, Riedstrasse 10, 8953 Dietikon, Tel: 043 499 18 99 E-Mail: redaktion@autobild.ch

Schweiz

Bei Abarth passten Anspruch und Wirklichkeit zusammen, denn Carlos kultige Kraftprotze lehrten der automobilen Mittelklasse auf der linken Spur das Fürchten und zogen zornig an der Ampel davon. Das gefiel den Autofans und gefällt ihnen auch heute noch – nach 70 Jahren.

Geschäftsleitung: Giuseppe Cucchiara (Geschäftsführer) Anzeigen: Jasmin Eichner (Verkaufsleitung), Juan Doval Anzeigenadministration: Natalie Amrein Redaktion: Michael Lusk (ml; Chefredaktor, verantwortlich für den Inhalt), Isabelle Riederer (ir), Rafael Künzle (rk), Mario Borri (mb), Fabio Simeon (fs)

TECHNISCHE DATEN

Abarth 595 Competizione 70th Anniversary Edition

Freie Mitarbeiter: Simon Tottoli (st), Philipp Aeberli (pa) Layout: Skender Hajdari Abonnementservice: AUTO BILD Abobetreuung, Brieffach 5530, 10867 Berlin, Tel.: +49 40 3339-1403. Der Preis für das Jahresabo mit wöchentlichem Schweiz-Extra NEWS & FACTS beträgt 198,90 Euro.

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NEWS&FACTS 16/20

Zylinder

Hubraum (ccm)

Leistung (kW/PS)

Drehmoment (Nm)

Getriebe

0–100 km/h (s)

vmax (km/h)

4

1368

132/180

250

5 (M)

6,7

225

Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 7,7

171

Preis: ab CHF 33’750.–

FAZIT Der Abarth 595 Competizione ist kein Langstreckenläufer, er will einfach nur Fahrspass bieten – und das beherrscht er perfekt.

Wie man es von Abarth gewohnt ist, ist der 595 Competizione 70th Anniversary Edition ein wunderbar sportliches Auto mit einem kühnen Aussehen und einem perfekten Sound. Zugegeben: Die intensive neongrüne Farbe ist nicht jedermanns Geschmacks, optional gibt es die Rennsemmel auch in dezentem Grau.


tizione passt es zusammen wie Topf und Deckel. Perfekt abgestimmt ist beim 595 Competizione auch das Handling. Typisch Abarth ist es eng, hart und extrem sportlich. Dank des kurzen Radstands und der KoniStossdämpfer lässt sich der MiniSportler nicht aus der Ruhe bringen und klebt selbst in engsten Kurven wie Kaugummi auf dem Boden. Die Kraftübertragung findet manuell über fünf Gänge statt, die Schaltwege sind kurz und knackig – für noch mehr Rennsportfeeling.

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Pure Sportlichkeit Rennsportfeeling vermitteln auch die Sabelt-Rennsportsitze, die Fahrer und Beifahrer förmlich ins sich hineinsaugen. Ansonsten bietet das Innenleben des Abarth die gewohnt sportlichen Elemente und zur Feier des Tages viel Alcantara. Das relativ neue Infotainment-System bietet alles, was der moderne Autofahrer erwartet, mit Apple Car Play und Android Auto, Navigation, DAB-Radio und vieles mehr. Andere Features, oder vielmehr ihr Fehlen, zeugen davon, dass auch Abarth in die Jahre gekommen ist. Es gibt weder eine Geschwindigkeitsregelung, geschweige denn Assistenten für den toten Winkel oder um die Spur halten. Der Abarth 595 Competizione kostet ab 33’750 Franken. (ir)

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Bilder: Markus Bartholet

Schöner sparen Es ist vor allem das Heck, das für viele die Coupé-Version des Cayenne zum schöneren Auto macht. Jetzt können sie dank Hybrid-Technik auch noch richtig sparsam unterwegs sein. Kombination aus Elektro- und Benzinantrieb, um seine Autos immer effizienter zu machen.

Über 30 Kilometer elektrisch

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Unter der Haube hat das Porsche Cayenne Coupé E-Hybrid einen Dreiliter-V6-Motor und eine E-Maschine. Die Systemleistung beträgt dabei 462 PS. Im Fahrmodus «EPower» stehen 136 PS und 400 Newtonmeter zur Verfügung, was auf der Autobahn sogar für Tempo 135 reicht. Laut Porsche soll dieses Modell bis zu 43 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können. So viel haben wir zwar nicht geschafft, aber mehr als 30 sind zumindest beim Pendeln zur Arbeit drin. Apropos Arbeitsweg: Dieser beträgt ja statistisch im Schnitt unter 20 Kilometer in der Schweiz, so dass die meisten Kunden den Weg ins Büro und nach Hause – vorausgesetzt, man kann an beiden Orten laden – tatsächlich

US FINANZIELLEN GRÜNDEN respektive wegen tie-

fen Benzinkosten wird wohl kein Käufer eines Porsche Cayenne Coupé die Hybrid-Version wählen. Obschon ein Normverbrauch von gerade mal 4,0 Litern auf 100 Kilometer für so ein grosses Auto schon sehr beeindruckend ist. Aber auch im Oberklasse- und SUV-Segment wird Ökologie immer wichtiger. Und so nutzt auch Porsche die

TECHNISCHE DATEN

Porsche Cayenne Coupé E-Hybrid

Zylinder

Hubraum (ccm)

Leistung (kW/PS)

Drehmoment (Nm)

Getriebe

0–100 km/h (s)

vmax (km/h)

6

2995

340/462

700

8 (A)

5,1

253

Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 4,0

91

Preis: ab CHF 126’500.– 4

NEWS&FACTS 16/20

FAZIT Wer zu Hause und im Büro laden kann, ist wohl noch nie mit so wenig Benzin Porsche gefahren. Zwei Seelen in einer Brust: Das Porsche Cayenne Coupé E-Hybrid ist sparsam und schnell. Oder einfach beides. So viel Technik hat ihren Preis: Mit einigen Zusatzoptionen kostet das Porsche Cayenne Coupé E-Hybrid schnell mal über 150’000 Franken.

schaffen. Wer aber längere Strecken fährt, wird natürlich auch Benzin verbrauchen. Bei uns waren’s unter dem Strich knapp über 8 Liter – für diese Liga absolut angemessen.

Knapp über 5 Sekunden auf 100 km/h Das Cayenne Coupé E-Hybrid kann aber auch anders. Im Modus «Sport» oder «Sport Plus» wird der weit über zwei Tonnen schwere Zuffenhausener zum verkappten Sportler für die ganze Familie. In 5,1 Sekunden katapultiert sich das Auto auf Tempo 100, 700 Newtonmeter drücken Fahrer und Passagiere beim Beschleunigen regelrecht in die Sitze. Die 8-Gang-Automatik schaltet die Gänge perfekt, scheint schon im Voraus jederzeit zu wissen, was der Fahrer will. Im Innern gibt’s den erwarteten Luxus: Die Platzverhältnisse für die Passagiere sind grosszügig, der Gepäckraum ist mit 645 Litern für grosse Familien aber schon fast etwas knapp. Dafür gibt’s erstmals ein Head-up-Display, digitale Instrumente informieren den Fahrer über alles Wissenswerte. Leider hat das Auto auch einen Haken: den Preis. Mindestens 126’500 Franken kostet dieses Cayenne Coupé immer. (ml)


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