Ausgabe 48 | 30. November 2023
Schweiz
MEHR STYLE FÜR WENIGER GELD Während der Opel Corsa in Deutschland zu den meistverkaufen Autos gehört, fährt er in der Schweiz hinterher. Mit einem Facelifting, optimierter Technik und tieferen Preisen soll sich das nun ändern.
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ER OPEL CORSA ist in Deutschland ein Erfolgsmodell. In den ersten drei Quartalen 2023 verkaufte er sich über 40’000 Mal und belegt in der Verkaufshitparade hinter VW Golf, T-Roc und Tiguan den vierten Platz. In der Schweiz rangiert der 1982 lancierte und seit 2019 in der sechsten Generation fahrende Kleinwagen mit 797 Neuzulassungen von Januar bis September unter ferner liefen.
Mit Vizor und verbessertem Matrixlicht Mit dem Facelifting will man das Steuer nun herumreissen. So trägt nun auch der Kleinwagen den Opel Vizor, das stylische, einem Helmvisier nachempfundene Frontdesign. Gerade in der Topausstattung GS mit schwarzem Opel-Blitz sieht das toll aus. Neu an der Front ist auch das verbesserte Intelli-Lux-Matrixlicht. Mit nun 14 LED-Elementen leuchtet es die Fahrbahn 30 Prozent besser aus. Ansonsten bleibt aussen bis auf den grösseren Corsa-Schriftzug am Heck und die neuen Felgendesigns alles beim Alten.
JAGUAR F-TYPE 75 R EIN LETZTES V8-KONZERT
Kabellose Anbindung von Smartphones möglich Innen ist das Cockpit jetzt volldigital ausgelegt. Ausserdem kommt ein optimiertes Infotainmentsystem zum Einsatz, das sich an einem grösseren Touchscreen bedienen lässt. Neu auch: Smartphones können kabellos am System angebunden werden und der E-Toogle-Schalthebel schafft mehr Platz in der Mittelkonsole. Apropos Platz: Auch der neue Corsa bleibt ein Kleinwagen und bietet grösser gewachsenen Personen nur beschränkt Raum.
Trotz mehr PS eine grössere Reichweite Zum Herzstück des neuen Opel Corsa – den Motorisierungen: Die drei Varianten des 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziners mit 75 bis 130 PS bleiben unverändert im Angebot. Highlight ist die stärkere Variante des Corsa e, welche wir im und um das Opel-Werk in Rüsselsheim (D) Probe fahren konnten. Wie schon seine Stellantis-Technikzwillinge erhält nun auch der Corsa den optimierten E-Antrieb mit 156-PS-
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Opel hat den Corsa e fast 5000 Franken günstiger gemacht!
E-Motor und 51-kWh-Akku. Das Erstaunliche: Trotz nur einer Kilowattstunde mehr Batteriekapazität und 20 PS mehr Leistung steigt die WLTP-Reichweite um 42 auf 416 Kilometer. Auf der Probefahrt konnten wir das freilich nicht nachmessen, aber bei 100 Prozent Akkustand zeigte der Bordcomputer 405 Kilometer an, nach der 90-KilometerRunde immer noch über 300. Mit einem Einstiegstarif von 21’990 Franken ist der neue Opel Corsa gut einen Tausender günstiger als der Vorgänger. Beim Corsa e beträgt der Unterschied sogar fast 5000 Franken. Für das Basis-EModell werden neu 32’790 Franken fällig. Bis jetzt kostete er mindestens 37’760 Franken. Das e-Topmodell ist ab 36’990 Franken erhältlich. (mb)
MERCEDES-BENZ GLC 400E PLUG-IN-HYBRID FÜR LADEMUFFEL
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JAGUAR F-TYPE 75 R
EIN LETZTES V8-KONZERT Mit dem Facelift wurde der Jaguar F-Type noch angriffslustiger.
Ab 2025 bringt Jaguar nur noch vollelektrische Modelle auf den Markt. Bereits 2024 verabschiedet sich der F-Type – und damit auch sein typischer Sound. Wir waren nochmals auf einer letzten Ausfahrt in den Bergen.
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WÖLF JAHRE LANG hat Jaguar den F-Type gebaut und in dieser Zeit nicht nur mit seinem Design und seinen Fahrleistungen, sondern vor allem mit seinem unvergleichlichen AchtzylinderSound zahlreiche Fans gefunden. Sogar die Nationalbibliothek des Vereinigten Königreichs – die Briten haben nämlich den charakteristischen V8-Klang für künftige Generationen aufgezeichnet und vor Kurzem an die British Library übergeben.
Donnerhall in den Bergen Wir sind allerdings nicht nach London, sondern mit dem Original in
Der V8-Sound des Jaguar F-Type hat es sogar in die britische Nationalbibliothek geschafft.
die Berge gefahren. Und zwar mit dem F-Type R75 Convertible mit 575 PS, Achtgang-Automatik und Allradantrieb. Schon das Anlassen ist ein Genuss: Kurz den roten Startknopf und die Sportauspuffklappe drücken und die acht Töpfe erwachen zum Leben. Vor allem auf geschwungenen Landstrassen kann der F-Type seine GT-Qualitäten voll ausspielen. Der Fünf-Liter-V8-Kompressormotor fühlt sich sowohl im Drehzahlkeller als auch bei hohen Touren wohl, souverän vernascht der 1,9 Tonnen schwere Roadster dank 700 Newtonmeter Drehmoment und Allradantrieb jede Kurve.
Gentleman auf der Langstrecke Ist die Sportauspuffklappe dagegen geschlossen, erweist sich der Brite als wahrer Gentleman, und zwar mit offenem wie auch mit geschlossenem Dach. Er gleitet auch bei Autobahntempo gediegen dahin, man
Das Cockpit ist ganz auf den Fahrer zugeschnitten.
kann sich auch bei 120 Sachen noch gut mit seinem Beifahrer oder seiner Beifahrerin unterhalten. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten in Deutschland bleibt das Geräuschniveau des Fahrtwinds im Innenraum erstaunlich moderat. Wer noch ein Stück britisches Kulturgut ergattern will, muss allerdings nicht nur schnell sein, sondern auch ein gut gefülltes Bankkonto vorweisen. Mindestens 155’800 Franken kostet es, auf jeder Ausfahrt auch nach 2024 noch sein eigenes V8-Konzert spielen zu können. (ml)
Die vier Auspuffrohre sorgen für unverwechselbaren Sound.
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MERCEDES-BENZ GLC 400E COUPÉ
PLUG-IN-HYBRID FÜR LADEMUFFEL Mit seinen aktuellen Plug-in-Hybriden hebt Mercedes die Messlatte bei der rein elektrischen Reichweite nochmals deutlich an: Selbst das 2,5 Tonnen schwere Obere-Mittelklasse-SUV GLC 400e Coupé schafft mehr als 100 Kilometer.
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LUG-IN-HYBRIDE (PHEV) HABEN den zweifelhaftesten Ruf
unter den alternativen Antrieben. Denn lädt man den Akku nicht regelmässig auf, sprich vor jedem Fahrtantritt, ist das DoppelmotorKonzept noch unökologischer als ein reiner Verbrenner. Dann nämlich fährt man die hunderte Kilo schwere Elektromotor-BatterieEinheit sinnlos durch die Gegend. Je weiter aber ein PHEV rein elektrisch kommt, umso weniger muss man laden und desto kleiner ist die Gefahr, diese Umweltsünde zu begehen. Mercedes-Benz gehört zu den ersten Herstellern, die ihren Plug-ins dank ausreichend grossem Akku mehr als 100 Kilometer rein elektrische Reichweite ermöglichen.
381 PS und 650 Newtonmeter Getestet haben wir das Hybridsystem im neuen GLC Coupé als 400e. Im sportlich-eleganten SUV sind ein 252 PS starker Zwei-LiterVierzylinder und ein 136 PS starker Elektromotor samt 31 kWh grosser Batterie verbaut. Zusammen leisten die Aggregate 381 PS und stemmen ein Drehmoment von satten 650 Nm. Diese geballte Doppelmotor-Power zwingt dem Fahrer eine
Die Gesamtreichweite des Mercedes-Benz GLC 400e Coupé liegt bei über 800 Kilometern.
Der MercedesBenz GLC 400e Coupé schafft elektrisch mehr als 100 Kilometer.
Beide Aggregate leisten zusammen 381 PS.
Gewissensentscheidung ab: Kann er seinen Gasfuss zurückhalten? Denn wenn nicht, ist der ökologische Ansatz dahin. Aber das geht problemlos. Erstens lässt das wilde Verlangen nach Maximalbeschleunigung sowieso nach einer gewissen Zeit nach. Und zweitens klingt der Vierzylinder alles andere als leidenschaftlich und animiert nicht wirklich dazu, ihm ständig die volle Leistung abzuverlangen.
Leichtfüssig fahren und zügig laden So haben wir im Test sogar die Werksangabe von 121 Kilometern rein elektrischer Reichweite beinahe geschafft – bei uns waren es 110 Kilometer. Aber man kann durchaus auch zügig elektrisch fahren. Die 440 Nm Drehmoment der E-Maschine bugsieren den 2,5-Tonner in der Stadt leichtfüssig vorwärts. Selbst Autobahn- und Überlandstrecken meistert das SUV-Coupé auch lautlos problemlos. Neben der grossen elektrischen Reichweite ist die Schnellladefunktion ein weiteres Mercedes-Alleinstellungsmerkmal bei den PHEV. Denn anders als viele Plug-ins kann der GLC 400e per CCS-Stecker mit bis 60 kW Gleichstrom tanken.
Das Interieur ist edel und hochwertig.
Dann dauert es nur rund 20 Minuten, bis der Akku-Ladestand wieder 80 Prozent erreicht hat. An der 11-kW-Wallbox geht es aber auch relativ zügig, in knapp drei Stunden ist die leere Batterie wieder zu 100 Prozent voll.
Lieber gleich ein reiner Stromer? Den Mercedes-Benz GLC 400e Coupé ausschliesslich elektrisch zu fahren, ist also auch für Lademuffel keine Hexerei. Dann muss man sich jedoch fragen, ob es den Plug-inHybriden überhaupt noch braucht und ein reines Elektrofahrzeug nicht mehr Sinn macht. Das hängt natürlich von dessen Verwendungszweck ab. Bei der Gesamtreichweite, die beim Testwagen gut 800 Kilometer und beim vergleichbaren Mercedes-Vollstromer EQE SUV ca. 500 Kilometer beträgt, haben die Plug-ins die Nase (noch) vorn. (mb) 48/23 NEWS&FACTS
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FIAT ABARTH 695C TURISMO
EIN SKORPION, DER BLEIBEN SOLLTE Seit der Lancierung des Abarth 500e gehört die Zukunft auch bei Fiats Sportableger wohl dem Elektroantrieb. Bei AUTO BILD Schweiz darf sein Krawallbruder 695C aber noch einmal zeigen, warum so ein aufgemotzter Fiat 500 eigentlich bleiben müsste.
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ER FIAT ABARTH 695C TURISMO steht aktuell im Schatten seines heiss diskutierten Elektro-Pendants – trotz Facelift. Um dieses zu erkennen, müsste man jedoch auch sämtliche Scheinwerfer im Showroom auf die VerbrennerEcke richten. Die auffälligsten Neuerungen: Unterhalb der Kühlermaske trägt der Neue jetzt einen Abarth-Schriftzug, am Heck wurden die Endrohre von einer horizontalen zu einer vertikalen Anordnung geändert. Unter der Motorhaube bleibt alles wie gehabt.
Der Durchschnittsverbrauch im Test belief sich auf 8,7 l/100 km.
Mit seiner präzisen Lenkung und seinem Sound sorgt der Abarth 695C für Fahrspass pur.
Den Fiat Abarth 695C Turismo gibt’s ab 46‘950 Franken.
Der Kurvendoktor Für Spass hingegen sorgt das Drücken der Skorpion-Taste im Innenraum des 1090 Kilogramm leichten Abarths: Selbst engste Serpentinen
Empfehlung: Fünfgang-Schaltgetriebe Das heisst: 180 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment zerren einzig an der Vorderachse, beschleunigen den scharfen 500er innert
HUBER AUTOMOTIVE
6,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Schluss ist bei 225 km/h. Geschaltet wird wahlweise per Halbautomatik oder – wozu wir dringend raten würden – Fünfgang-Schaltgetriebe.
KW AUTOMOTIVE
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lassen sich dann durch die präzise Lenkung in ihre Einzelteile sezieren. Kein Halten gibt es zudem, wenn der 1,4-Liter-Turbo jenseits der 2.300 U/min eher plötzlich die vollen 250 Nm frei lässt. Dazu passt der kernige Sound, welcher durch das Öffnen der Klappen seiner vierflutigen «Record Monza»-Sportauspuffanlage für jene Emotionen sorgt, welche der Abarth 500e als Star der Stunde nicht bieten kann. (fs)
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13. Ausgabe 23. – 25 . August 2024 www.krautli.ch contact@krautli.ch
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