AUTO&Wirtschaft Ausgabe 03/2004

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März 2004

Titelthema:

74. GENFER AUTOMOBIL– SALON Duell Astra gegen Golf

Erfolgsstory Das Toyota-Prinzip

Groupe Jan La déconfiture

Defender Der Selbstläufer

Claude F. Sage Zur Zukunft des Genfer Automobilsalon



Ansicht

Editorial

Liebe Leser

W

eshalb gibt es ein Magazin wie Auto&Wirtschaft denn nicht schon lange? Diese Frage habe ich mir bei den Arbeiten an diesem Heft mehr als einmal gestellt. Tatsächlich, die Schweizer Autowirtschaft mit mehr als 20’000 Betrieben, fast 280’000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von über 70 Mrd. Fr. hat lange ohne ein eigenes Branchenmedium auskommen müssen. Dabei ergeben sich aus Grösse, gesamtwirtschaftlicher Bedeutung und Vielfalt dieses Wirtschaftszweigs schier beliebig viele Themen, über die man Bescheid wissen sollte oder möchte.

Stefan Furler Chefredaktor Rédacteur en chef

Wie breit die Auswahl ist, zeigt diese Ausgabe von Auto&Wirtschaft. Der Genfer Automobilsalon ruft geradezu danach, die Bedeutung der Zulieferbranche ins rechte Licht zu rücken. Ein Auto, das sich von selber verkauft, ist uns eine Geschichte wert, genauso wie die Automarke, deren Weg zu neuen Kunden über die Skipiste führt. Das Duell der beiden neuen Kompaktmodelle Astra und Golf ist nicht nur für VW und Opel, sondern auch für die Schweizer Händler der beiden Marken und damit für Auto&Wirtschaft ein wichtiges Thema. Und schliesslich stehen hinter allen Aktivitäten, welche unsere Branche voranbringen, Menschen, von denen man oft gerne mehr als nur die Namen erfahren möchte. Auto&Wirtschaft will allen, die beruflich in irgend einer Form mit dem Auto zu tun haben, zeigen, was sich in der Branche alles tut und wer die Akteure sind – in einem Heft und nicht ausschliesslich aus Deutschschweizer Optik. Französisch ist nicht nur die zweite Sprache unseres Magazins, die Suisse Romande wird von uns so genau beobachtet wie die anderen Landesteile auch. Und noch eins: Auto&Wirtschaft ist in jeder Beziehung unabhängig und neutral. Dies ist die unabdingbare Voraussetzung, um objektiv für die Branche über die Branche zu berichten. Und nötig, damit unser Magazin auch Sprachrohr und Forum unserer Autowirtschaft sein kann. Eine Informationsdrehscheibe eben, auf die Sie zählen können!

Auto & Wirtschaft

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Chers lecteurs Pourquoi un magazine tel que «Auto&Wirtschaft» n’existe-t-il pas depuis longtemps déjà ? Cette question, je n’ai cessé de me la poser tout au long des travaux préparatifs menant à la parution de cette publication. Effectivement, l’économie automobile suisse, avec plus de 20’000 entreprises, près de 280’000 collaborateurs et un chiffre d’affaires annuel de l’ordre de 70 milliards de francs, aura vécu longtemps sans disposer d’un média spécifique. Or, par sa dimension, sa signification économique et la disparité des activités, ce secteur traite de nombreux thèmes à propos desquels il est souhaitable d’être informé. L’étendue de ce choix est démontré dans cette édition de Auto&Wirtschaft. Le Salon de l’Automobile de Genève vient juste à point pour mettre en lumière l’importance des fournisseurs de la branche. Une voiture qui se vend sans effort mérite qu’on s’y attarde autant qu’une marque automobile qui cherche à atteindre une nouvelle clientèle à travers les pistes de ski. Le duel que se livrent les deux modèles compacts Astra et Golf sont un thème important, non seulement pour VW et Opel, mais aussi pour les concessionnaires des deux marques, et par conséquent pour Auto&Wirtschaft. Et puis finalement, derrière toutes ces activités on trouve des femmes et des hommes dont on aimerait savoir un peu plus que simplement les noms. Auto&Wirtschaft entend montrer à tous ceux qui, d’une manière ou d’une autre sont impliqués dans le monde automobile, ce qui se passe dans cette branche et qui en sont les acteurs. Dans un magazine. Et pas seulement dans une perspective suisse alémanique. Le français n’est pas seulement la seconde langue de notre pays, mais nous entendons observer la vie en Suisse romande comme nous le faisons pour les autres régions du pays. Encore une remarque : Auto&Wirtschaft est à tous égards neutre et indépendant. C’est là une condition sine qua non pour évoquer objectivement le secteur automobile. C’est également indispensable pour que notre magazine soit le porte-voix et le lieu de débat de notre économie automobile. Donc un plaque tournante de l’information sur laquelle vous pouvez vraiment compter.

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Impressum März 2004

Impressum Herausgeber: Helmuth H. Lederer (hhl) hhlederer@auto-wirtschaft.ch

74. Automobilsalon Genf 2004

Chefredaktor: Stefan Furler (stf) sfurler@auto-wirtschaft.ch Mitarbeiter dieser Ausgabe: René Bondt (bdt), Roger Dal Santo (rds), Stefan Donat (sd), Stephan Hauri (sha), Hansruedi Keller (hrk), Peter T. Klaentschi (ptk), Gerhard Lustig (gl, Österreich), Merdard Meier (mm), Peter Ruch (pr); redaktion@auto-wirtschaft.ch Responsable Suisse Romande Roland Christen (rc) Redaktionsadresse: Auto&Wirtschaft Bürglistrasse 6 8002 Zürich Telefon: 043/499 18 79 Telefax: 043/499 18 89 e-Mail: redaktion@auto-wirtschaft.ch

Kein Grund zum Jammern! Seite 16

Pas de raison de se plaindre!

Die Zulieferbranche ist gut im Geschäft und investiert kräftig in Ausstellungen. La branche des fournisseurs marche bien et investit dans nombre d’expositions.

Retter, Sieger und ein schwebender Roadster

Redaktionssekretariat: Eveline Roth eroth@auto-wirtschaft.ch

Seite 8 Bei Donat’s lesen Sie, wie schnell sich das Personenkarusell in den letzten Wochen gedreht hat.

Verlag: Auto&Wirtschaft Verlag AG Bürglistrasse 6 8002 Zürich Telefon: 043/499 18 79 Telefax: 043/499 18 89 e-Mail: verlag@auto-wirtschaft.ch Abonnement-Verkauf: Katja Treuthardt Telefon 043/499 18 79 Telefax: 043/499 18 89 e-Mail: ktreuthardt@auto-wirtschaft.ch Druck: Huber AG, Frauenfeld Nachdruck sowie elektronische Weiterverwendung jeder Art nur mit Genehmigung des Verlags sowie unter Quellenangabe. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt der Verlag keine Haftung. Erscheint: Monatlich (11 Mal pro Jahr) Abonnemenpreis: Inland: Fr. 90.-/Jahr (inkl. MwSt). Ausland: auf Anfrage Telefon-Hotlines: Anzeigen-Annahmen 043/499 18 79 Abo-Service: 043/499 18 79

Titelthema

DONAT’s Wirtschaft

74. Automobilsalon Genf 2004 „Wie weiter, Herr Sage?“ Et maintenant, M. Sage ? Zulieferer: Kein Grund zum Jammern Pas de raison de se plaindre

La déconfitüre du groupe Jan 27 Der Zusammenbruch der JAN-Gruppe 13

16

Internet: Autoportal wichtiger denn je Portail auto sur Internet – plus important que jamais Erfolgreich abgeschlossen

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31

„Halle 7“: Rund ums Auto und die Werkstatt Tout pour les autos et les garages

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Saab: Kundensuche im Schnee 32 Saab: la neige mène vers de nouveaux clients 34

Modelle: Die Neuen am Salon

24

Vom Arbeitspferd zum Kultauto Un utilitaire devenu voiture-culte Astra gegen Golf - Das Duell Le duel Astra contre Golf

36

30 Jahre Honda in der Schweiz Honda fête 30 années de présence en Suisse

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Leute Personalien

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Donat’s

8

Was macht eigentlich Ruedi Huser

10

5 Fragen an Ulrich Giezendanner

10

Mein bestes Stück

10

Amag im Schnee

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Honda – erfolgreiche Japanermarke auf dem Schweizer Markt Seite 40 Honda, une marque à laquelle la réussite sourit Honda ist seit 30 Jahren bei uns präsent und hat sich in dieser Zeit eine solide Position erarbeitet. Honda est en Suisse depuis 30 ans et s’est forgée une position enviable.

La déconfiture du groupe Jan page 27 Der Untergang der Jan-Gruppe Un roman de la série noir. Das letzte Kapitel in der Firmengeschichte liest sich wie ein Krimi.

Inhalt

März 2004

Das Duell Astra gegen Golf Le duel Astra contre Golf

Seite 36

Die Stunde der Wahrheit für Opel und VW bietet den Markenhändlern gute Chancen. L’heure de vérité a sonné pour Opel et VW ; les chances des représentants des deux marques semblent bonnes.

Standpunkte Technik Erfolgsstory: Das Toyota-Prinzip (I) Le principe Toyota (I)

43

Stefan Furler: Liebe Leser Chers lecteurs

Reifen-Entwicklung: Lauter Kompromis Que de compromis

46

Medard Meier Auf Wachstumsentzug Croissance en stagnation

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Ratgeber: Der verhängnisvolle Kraftakt Gare aux trottoirs

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René Bondt: Säuft Unglaublich Viel Soif, Un Vice (SUV)

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Peter Ruch: Geiz ist geil – und vernünftig Sur la voie de la raison

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Helmuth H. Lederer: Zu guter Letzt – zum ersten Mal „Finalement“ – pour la première fois

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Information

Neuwagen-Verkaufsstatistik

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Schaubühne: Wieder mehr Schwung beim Design

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Neue Personenwagen: Jetzt beim Händler

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Reifen: 56 Auch schwarz und rund – aber ganz neu

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Leute

Personalien Auf den 1. Dezember 2003 hat Hanspeter Schick (63) die Führung bei auto-schweiz, der Vereinigung der Schweizer Automobilimporteure, aus gesundheitlichen Gründen an Andreas Burgener (44), Automobilingenieur und bisher Bereichsleiter Engineering Services des Dynamic Test Center, abgegeben.

Am 1. Januar hat Jacques Hansel (44) innerhalb der General Motors Suisse SA neu die Funktion eines Sales-&Marketing-Direktors für Saab übernommen. Der sprachgewandte Luxemburger ist seit 1991 in verschiedenen Funktionen bei General Motors tätig. Der neue Generaldirektor der Renault Trucks (Schweiz) AG heisst Thomas Maurer (39). Der gelernte LW-Mechaniker und Betriebsökonom tritt die Nachfolge von Vito Piccinini an, der das Unternehmen in den letzten drei Jahren geführt hat.

Christian Wellauer (38) hat am 1. März die Leitung der neuen Abteilung „Marketing Communication & Product Management“ bei der Toyota Schweiz AG übernommen. Er war bisher bei MG Rover Schweiz AG als Sales-, Marketingund PR-Manager tätig.

Martin K. Parsons, ehemals Direktor der Hyundai Auto Import AG, ist nicht nur Managing Director der Hyundai Suisse AG geworden, sondern als Chairman der Alcopa Car Import Suisse AG auch der starke Mann im neu aus Belgien geführten Autogeschäft des ehemaligen ErbKonzerns.

Führungswechsel bei Ford Financial Schweiz: Thomas Rombach (48) übernahm auf den 1. Februar die Leitung der Schweizer Niederlassung der Ford-Fahrzeugfinanzierungs-Gesellschaft. Rombach war zuvor als Finanzdirektor in Köln für Ford Benelux, Österreich und die Schweiz tätig. Sein Vorgänger Bert Jansen hat zur Ford Bank Deutschland gewechselt.

Peter Weis (46) hat die Aufgaben des Geschäftsführers für die Märkte Schweiz und Österreich bei Fiat übernommen. Der neue Generaldirektor folgt Stephan Winkelmann, der den Vorstandsvorsitz der Fiat Automobil AG Deutschland übernimmt.

Zum Nachfolger des per Ende des vergangenen Jahres aus dem Unternehmen ausgetretenen langjährigen Geschäftsführers der Iveco Motorenforschung AG in Arbon, Walter Knecht, wurde der 49jährige Rudolf Ellensohn berufen, der seit 1982 in Arbon tätig ist.

Der neue Generaldirektor der BMW Group Switzerland heisst Doelf Carl (48), der von Saab Schweiz gekommen ist. Er ersetzt den vorzeitig in den Ruhestand verabschiedeten Rudolf O. Huber, der während seiner achtjährigen Amtszeit den Umsatz von BMW Schweiz beinahe verdoppelt hat.

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Markus Suter (38) heisst seit November 2003 der neue Nissan-Verkaufsdirektor. Suter, der den bisherigen Direktor René Treier ablöst, war zuvor in der RenaultZentrale in Paris verantwortlich für die Umstrukturierung der Renault-Händlernetze in verschiedenen europäischen Ländern.

Auto & Wirtschaft ● März 2004



Leute

Donat’s

Retter, Sieger und ein schweb

Auf dem Weg nach Genf: Rinspeed Splash Roadster

An Gesprächsstoff wird es der Branche am Genfer Salon nicht mangeln. Selten hat sich das Personalkarussell so rasant gedreht wie in den letzten Wochen.

Er rollt und rollt und rollt auch in diesem Jahr in der Rangliste der Schweizer Autolieblinge auf den ersten Platz. Der Golf V holte bei der Wahl zu „Auto 1 Schweiz“ von „Auto Bild“ unter 20 Kandidaten die meisten Stimmen. Jetzt kämpft er um den Europa-Titel, der in der Nacht vor der Eröffnung des 74. Internationalen Automobilsalons im Espace Sécheron vor 300 Ehrengästen aus der Autobranche ausgepunktet und verliehen wird. Die Chancen stehen gut, denn in Deutschland Ehrung für den Schweizer Liebling Nummer und Griechenland kam er ebenfalls auf den eins: Markenchef Andreas Iseli mit der ersten Platz. Die nationale Trophäe jedenfalls Trophäe „Auto 1 Schweiz“ für den Golf V. kann Markenchef Andreas Iseli (47) von der AMAG niemand mehr nehmen. Zum Erfolg passt auch, dass bisher über 500’000 Golf bei uns ausgeliefert wurden – und das alles zum 30-Jahre-Verkaufsjubiläum. Gefeiert wird später.

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Auto & Wirtschaft

GENF ‘04

Für Kunden und Mitarbeiter von Hyundai, Suzuki und über 30 Händlerbetriebe der ehemaligen Erb-Gruppe ist Dominique Moorkens (55) ein Retter in der Not. Als in Härkingen Ersatzteile knapp wurden, offene Rechnungen in Winterthur unbeglichen blieben und Neuwagen kaum noch über die Grenze rollten, tagten in Kontich (Belgien), am Firmensitz der Alcopa-Gruppe, die Familie und der unabhängige Verwaltungsrat. Thema: Übernahme der Herfina AG. Dominique Moorkens konnte sich mit aller Gelassenheit auf das Schweizer Geschäft einlassen. Er kennt die Stärken und Schwächen seines GastNeues Hyundai-Cabrio CCS: landes. In Verbier besitzt er Dominique Moorkens (links) von Alcopa und ein Chalet, und seine beiden Stefan Donat. Der Wagen Adoptivkinder aus Korea steht leider nicht in Genf. verstehen sich mit Sunny, der Frau seines Schweizer Generaldirektors und Chairmans von Alcopa Schweiz, Martin K. Parsons (58), bestens. Moorkens ist von seiner neuen Aufgabe so angetan, dass er mindestens eine Woche pro Monat durchs Land reist und alles auf Vordermann bringt. Und nach einigen Unklarheiten über den Fortgang bei Mitsubishi, sind auch hier alle Fragen beantwortet. Mitsubishi Europa nimmt den Vertrieb jetzt selber in die Hand. Alle bisherigen Mitarbeiter in der Schweiz mussten sich neu bewerben und wurden in der Regel auch übernommen, darunter auch Generaldirektor Albert Keller (58), der nun auf ein erfolgreiches 2004 hofft. Vier neue Modelle, darunter auch der Smart-Forfour-Bruder Colt, sind im Anmarsch. Wir wünschen viel Glück!

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Leute

Donat’s

b ender Roadster Schon bald dagegen wird es bei Toyota Champagner geben. Gründe gibt es genug: Der weltweite Erfolg der Marke hat sich auch in der Schweiz bemerkbar gemacht. Wenn man sich die Zahlen ansieht, dann haben die Japaner bei Setzt in Zukunft auf Design und Technik Erdgas als Treibstoff: Hans Wach. ein besonders glückliches Händchen. Und darauf setzt auch Takis Athanasopoulos (60), Chief Operating Officer Toyota Motor Europe, der in Genf den neuen Corolla Verso vorstellen wird. Und wenn Sie schon bei Toyota sind, sollten Sie Ihren Blick über die Stände in der Halle schweifen lassen und Sie werden eine weitere Weltpremiere, diesmal der besonderen Art, entdecken. Ja, Sie werden richtig sehen: Zum ersten Mal in der Geschichte des Salons darf ein Auto über dem Stand schweben. Irgendwie hat Frank M. Rinderknecht (49) die Genehmigung bekommen, seinen Wasser-Strassen-Roadster Splash mit einer Seilwinde über die bisher erlaubten 1,65 Meter anheben zu dürfen. Als Sponsor der Aktion ist die Schweizer Gasmobil AG mit von der Partie. Zum dritten Mal sorgen Geschäftsführer Hans Wach (48) und sein Team dafür, dass Erdgas als Treibstoff mal wieder rund um die Welt ins Gespräch kommen wird. Heftig diskutiert wird in der Branche auch der rasante Personalwechsel bei Fiat Auto. Kaum hat Stephan Winkelmann (40) als Geschäftsführer für Österreich und die Schweiz alles einigermassen im Griff und in Genf endlich eine Wohnung gefunden, da meldet sich die Turiner Zentrale mit der für karrierebewusste Menschen eigentlich erfreulichen Nachricht: Dottore, das war’s, auf nach Deutschland! Und damit im Unternehmen niemand dem Fehlschluss unterSorgt über Nacht liegen könnte, es bleibe alles so, schnell für neue Jobs: wie es ist, dafür sorgt Herbert Herbert Demel. Demel (50), CEO Fiat Auto, geborener Österreicher, der nicht viel von langen Reden hält, sondern schnell umsetzt, wovon er überzeugt ist. Erfahren musste das auch Peter Weis (46), der in Thailand seine Koffer packt und in Genf sowie Wien seine Zelte aufschlagen wird.

Klare Worte sind seine Stärke. Martin Winterkorn (57), Chef der Markengruppe Seat, Audi und Lamborghini, kam im Tiefschnee nach St. Moritz und sorgte für feuchte Augen und heisse Ohren. Im Gepäck hatte er den neuen Audi A8 mit zwölf Zylindern und rammeartigem Kühlergrill. Dann wurde laut gedacht. Thema Nummer eins: Nach den VerkaufserfolSport, Sport und nochmals gen im abgelaufenen Jahr Sport für das Markenimage: sollte man doch den LamDr. Martin Winterkorn. borghini-Vertrieb in der Schweiz selber in die Hand nehmen. Das gilt noch mehr für Thema Nummer zwei: Motorsport. Die Auftritte der Abt-Audi bei der Deutschen Tourenwagen-Masters 2003 hätten allgemein zu heftigen Magenbeschwerden geführt, darum werde man jetzt als Marke „home made“ auf der Piste aktiv – und zwar mit Macht, aber alles schön langsam und der Reihe nach. Vor Ort könnte dem offiziellen Team aus Ingolstadt beim ersten Rennen am 18. April auf dem Hockenheimring ein Schweizer das Leben schwer machen. Sein Name: Marcel Fässler (27). Sein Job: Rennfahrer. Er konnte in der vergangenen Saison kräftig Punkte sammeln und geht jetzt im Vectra von Opel an den Start. Auch er lebt nach dem Motto „Nur der Erste ist Sieger“. Ausruhen, Pause machen, den Lebensabend geniessen? Für Robert A. „Bob“ Lutz (72) stellt sich keine dieser Fragen wirklich. Ein Mann in seinem Alter hat in der Regel andere Probleme im Kopf als Design und Technik neuer Baureihen. Als Vorstandsmitglied bei General Motors für Produktentwicklung, Vorsitzender von GM North America und Mitglied des Aufsichtsrats der Adam Opel AG hat er eigentlich genug am Hut. Aber nein, der Mann konnte der Anfrage nicht widerstehen: Bis auf weiteres ist er auch noch Präsident von GM Europe mit Sitz in Glattbrugg bei Zürich. Er hat die Geschäfte von Mike Burns (51) übernommen und sorgt für Ordnung und Aufgabe in der Schweiz: Erfolg, bis Fritz Henderson Robert A. „Bob“ Lutz, (48) den Job antritt. zur Zeit in Glattbrugg.

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Leute Was macht eigentlich … Mitte 2000 trat Rodolphe „Ruedi“ Huser als Generaldirektor des Palexpo und damit auch als Verantwortlicher des Internationalen Genfer Autosalons zurück. Der Luzerner ist allerdings nach wie vor Präsident des Ausstellerkomitees für die internationalen Autoausstellungen, einer Organisation der weltweit tätigen Automobilhersteller. „In dieser Funktion werde ich zu den Eröffnungen von Autoausstellungen auf der ganzen Welt eingeladen – und das ist überaus interessant!“ Zudem zeichnet er für den Salon de la Haute Horlogerie, der jährlich nach dem Autosalon im Palexpo stattfindet, verantwortlich. Ruedi Huser nimmt sich auch Zeit für anderes: „Ich treibe täglich Sport, das ist enorm wichtig!“ Das kann eine Bergtour, ein Tennismatch oder eine Tour auf den Langlaufskis sein. „Alpinfahren macht mir keinen Spass mehr, auf diesen Pisten ist es ja gefährlicher als inmitten des Genfer Feierabendverkehrs!“ Nach dem 75. Salon will Ruedi Huser kürzer treten – „aber (Bild/Image hrk) erst dann!“ (hrk)

(Bild/Image sha)

… Ruedi Huser?

Mein bestes Stück … „… ist mein Bosch-Tester KTS 500“, sagt Peter Rosselet ohne zu zögern. Rosselet führt in Zürich-Seebach einen gut ausgelasteten Einmann-Garagebetrieb. Bei den vielen Elektroniksystemen, die in modernen Autos eingebaut seien, berichtet der Allrounder, wisse er sein elektronisches Heinzelmännchen bei der Fahrzeugdiagnose enorm zu schätzen. „Der Tester hilft mir, beim Aufspüren von Fehlern Zeit zu sparen.“ Zwar ist Rosselet auf Opel, Mitsubishi und GM-US-Fahrzeuge spezialisiert, doch hat er für seine treue Kundschaft Autos fast aller Marken zu reparieren. Mit den neuen Autos, die über den einheitlichen OBD-Diagnoseanschluss verfügen, sei die Fahrzeugprüfung wieder etwas leichter möglich, unbedingt benötige er jedoch die regelmässigen Daten-Updates. Rosselet ist also nicht nur auf die markenspezifischen Kenntnisse, sondern tagtäglich auch auf seinen elektronischen grünen Wegbegleiter angewiesen. (sha)

5 Fragen an …

Ulrich Giezendanner ist Transportunternehmer und SVP-Nationalrat.

Von welchem Auto haben Sie geträumt, als Sie 18 Jahre alt waren, und welches ist heute Ihr Traumauto? Von einem Porsche, und dieser Traum ist bis heute geblieben! Welche Landschaft wählen Sie, wenn Sie eine Ausfahrt im Cabriolet planen können? Eigentlich immer das Tessin, mit der Rückfahrt wenn möglich über den Gotthardpass. Wie lange dauerte Ihre längste Parkplatzsuche und wo haben Sie diese absolviert? Das war vor zwei Jahren in Verona und dauerte ungefähr eine Stunde.

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Welches ist Ihre persönliche Abstandsregel auf der Autobahn? Je nach Strassenverhältnissen passe ich die Geschwindigkeit an, um nach Gefühl auf halbe Sichtweite anhalten zu können. Wen wünschen Sie sich im Auto neben sich, damit die Wartezeit im Stau spannend wird? Wie jeder Mann sehe ich natürlich gerne eine schöne Frau. Noch lieber ist es mir, wenn meine Partnerin Simone neben mir sitzt, dann habe ich nicht nur eine schöne Frau, sondern auch eine interessante Gesprächspartnerin neben mir. (hrk)

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(Bild/Image hrk)

Ulrich Giezendanner



Leute

AMAG-Weekend 2004

AMAG zum 25. Mal im Schnee 7000 Neuwagen weniger verkauft, Rekordergebnis dafür bei Porsche, Golf weiter die Nummer eins in der Schweiz, Gruppenumsatz stabil.

A

ls Roland Frauchiger im Januar erstmals in seiner Funktion als Chef der AMAGGruppe anlässlich des 25. AMAG-Weekends in St. Moritz vor die Presse trat, um das Vorjahresergebnis zu präsentieren, dürfte er sich positivere Zahlen gewünscht haben. Er musste für die AMAG-Gruppe nach 2002 auch für 2003 rückläufige Verkaufszahlen bekannt geben, die für das vergangene Jahr 7000 Fahrzeuge ausmachen. Vom Rückgang ist die Marke VW (–5000 Autos) am stärksten betroffen, während Audi ein Minus von 2000 und Skoda ein solches von etwa 250 Einheiten zu verkraften hat. Positiv sieht die Bilanz dagegen für Porsche in der Schweiz aus: Mit einem Zuwachs von 27,5 Prozent auf knapp 1600 verkaufte Fahrzeuge lieferte die Marke gar ein Rekordergebnis ab, während sich Seat mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent behaupten konnte.

Trennung vom Leasinggeschäft

Martin Winterkorn, Audi-Chef und Gastreferent

Stabiler Gruppenumsatz

Roland Frauchiger, AMAG-CEO. Reto Töndury (links im Bild) der „Vater“ des AMAG-Weekends.

(Bilder/Images hrk)

Unter Berücksichtigung eines Rückgangs bei den Nutzfahrzeugen der Marken VW und Seat um 470 Stück hat die AMAG 2003 mit 3740 Mitarbeitenden (davon sind 560 Lehrlinge) einen konsolidierten Umsatz von 2,9 Milliarden Franken erwirtschaftet, der damit leicht unter den etwa 3 Milliarden von 2002 liegt. Für das laufende Jahr ist Roland Frauchiger optimistisch: „Der

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Golf V verkauft sich sehr gut, und ich denke, dass er uns die erwarteten Zuwächse bringen wird. Ebenfalls hoch sind unsere Erwartungen auf Audi-Seite, wir erwarten vom A6, der in Genf seine Weltpremiere feiert, und vom neuen fünftürigen A3 neuen Schwung.“

Auto & Wirtschaft ● März 2004

„Etwa 40 bis 45 Prozent unserer Neuwagengeschäfte laufen über das Leasing“, hielt AMAGChef Frauchiger fest. „Aber wir können und wollen nicht die Aufgaben einer Bank übernehmen.“ Eine vernünftige und erst noch lohnende Lösung sei es deshalb gewesen, das bestehende VertragsPortefeuille der AMAG Leasing AG an die GE Capital Bank zu verkaufen. „AMAG Leasing wird sich in Zukunft vor allem um Kundenbetreuung und Marktbearbeitung kümmern.“

Zuversicht bei Audi Von einem neuen Auslieferungsrekord, dem achten in Folge, konnte Martin Winterkorn, AudiChef und Gastreferent am AMAG-Weekend, berichten. „Insgesamt haben wir 769'000 Neuwagen produziert und weltweit verkauft“, verkündete er mit sichtlichem Stolz. Davon gelangten bemerkenswerte 63'000 Stück auf den chinesischen Markt, dem Winterkorn „weiterhin boomenden Charakter“ attestiert. Doch der Hunger der Marke mit den vier Ringen ist noch nicht gestillt: „In den USA werden wir in den kommenden vier, fünf Jahren den Absatz verdoppeln“, gab sich Winterkorn zuversichtlich. Er kündigte an, dass nicht nur der A8, sondern auch der A6 und der fünftürige A3 auf den nordamerikanischen Markt kommen werden. Eines ist für Martin Winterkorn ganz klar: „Wer weltweit bestehen will, der muss vor allem in den USA Erfolg haben.“ (hrk) ●



Titelthema

74. Autosalon Genf

Wie weiter, Herr Sage? Et maintenant, M. Sage ? Der Genfer Salon soll zur qualitativ angesehensten Ausstellung in Europa werden. Das ist das Ziel seines Präsidenten Claude F. Sage. Le Salon de Genève doit devenir l’exposition du genre la plus respectée en Europe. Tel est l’objectif de son Président Claude F. Sage. laude F. Sage, (69), VR-Präsident der (voir résumé en ci-dessous) Honda Automobiles (Suisse) SA, weiss

C

genau, was seine Aussteller bestimmt nicht wollen: Gigantismus und ein Rennen um Aufrüstung. Qualitatives statt quantitatives Wachstum lautet seine Devise: „Es ist auch mein Ziel, dass die seit Jahren unternommenen Anstrengungen fortgesetzt werden. Der Salon soll die angesehenste und bestorganisierte Ausstellung in diesem Teil der Erde werden, welche Medienvertreter wie Besucher am freundlichsten willkommen heisst.» Unvoreingenommen und offen solle der Salon sein, damit die Konstrukteure ihn weiterhin bevorzugen. Weshalb sollen sie das tun? Sage dazu: «Weil sie spüren, dass wir sie als verantwortungsvolle Akteure und wichtiger Bestandteil der Weltwirtschaft wahrnehmen und behandeln.»

Die «Harmonie der Mobilität»

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Messeplätze sollen Synergien nutzen Noch vor nicht allzu langer Zeit waren die sechs grossen Messestandorte Basel, Zürich, Bern, Genf, Lausanne und St. Gallen harte Konkurrenten. Das ist heute anders. Zwei Beispiele: Die vom Kanton Genf abhängige Institution GenevaPalexpo, deren Kunde der Autosalon ist, arbeitet mit Blick auf die Suissetransoport’04 mit der BEA Bern Expo zusammen, und in Zusammenarbeit mit auto-schweiz und Auto Zürich wurden Vereinbarungen getroffen, die laut Sage alle betroffenen Parteien zufrieden stellen. Persönlich sei er der Meinung, «dass eine enge Zusammenarbeit zwischen den Messeplätzen unerlässlich ist. Sei es nur,

Salon-Präsident Claude F. Sage

BILD/Image: pd

Sein Amt als Salon-Präsident gibt Claude Sage nächstes Jahr nach dem 75. Autosalon ab. Der neue Präsident wird die Aufgabe haben, den Fortbestand des Salons in Genf zu sichern und Direktiven für die zukünftigen Salons vorzuschlagen. «Diese werden die unerlässliche Zusammenarbeit zwischen Privatund öffentlichem Verkehr widerspiegeln müs-

sen», konkretisiert Sage. «Sie werden immer vehementer das Bewusstsein der Hersteller angesichts der Umweltprobleme unterstreichen müssen und deren Wille, neue Lösungen vorzuschlagen, die dem allgemeinen Bedarf an Mobilität entsprechen. Ich würde sagen, die zukünftigen Salons sollten die ‚Harmonie der Mobilität’ zum Ausdruck bringen.»

Président du Salon Claude F. Sage

Auto & Wirtschaft ● März 2004


Titelthema

74. Autosalon Genf um – wenn immer möglich – Terminüberschneidungen zu vermeiden oder die Kosten einer Veranstaltung durch optimale Nutzung sämtlicher Synergien zu senken».

Genfer Salon in Zürich? Dass der finanziell attraktive Genfer Salon dereinst also ins «Millionenzürich» umzieht, ist, realistisch betrachtet, politisch und wirtschaftlich ein Ding der Unmöglichkeit. Vor allem wenn man bedenkt, dass die wirtschaftlichen Vorteile des Salons für Genf 150 bis 200 Millionen betragen, wie Sage schätzt und beifügt: «auch eignet sich die Infrastruktur von Auto Zürich nicht wirklich für die Durchführung eines grossen internationalen Automobilsalons.» Ohne irgendwelche Animositäten gegen Zürich zu hegen, so hätten sich in Genf und der Genferseeregion doch zahlreiche multinationale Unternehmen niedergelassen. Die Stadt geniesse ausserdem durch seine internationalen Organisationen weltweite Bekanntheit. «Dieser Ruf», so Sage, «ist wertvoll, wenn es darum geht, die Ausstellung einer weltumspannenden Industrie zu organisieren.»

„Die zukünftigen Salons sollten die ‚Harmonie der Mobilität’ zum Ausdruck bringen.“ „Les futurs Salons doivent refléter l´harmonie de la mobilité.“

Mit den neuen Öffnungszeiten könnte der Salon für Besucher attraktiver werden, die mit dem Auto anreisen (müssen). Der Grund: Die neuen Zeiten dürften zum besseren Verkehrsfluss auf den Zugangsachsen nach Genf beitragen und Verkehrsstaus vermeiden. Solche waren bis heute durch das gleichzeitige Eintreffen der Salonbesucher und der Autofahrer, die sich zur Arbeit begeben, vorprogrammiert. Insgesamt bleibt der Salon aber gleich viele Stunden geöffnet wie bisher. (ptk)

Version résumée Claude F. Sage, Président du Salon de Genève sait parfaitement ce que les exposants recherchent : une croissance qualitative plutôt que quantitative. Et, selon lui, à l’avenir le Salon devra refléter la collaboration qui s’établit toujours davantage entre le trafic public et privé. Car le futur s’annonce bien. « L’automobile peut prêter à bien des discussions mais la signification du Salon de Genève n’est remise en cause ni par l’industrie automobile, ni en tant que manifestation public, tant il est vrai que son poids économique est incontournable. » ●

Genf muss konkurrenzfähig bleiben Um diese Vorteile behalten und ausbauen zu können, müsse Genf allerdings konkurrenzfähig bleiben. Und dies nicht zuletzt in Bezug auf den Gästeempfang, die Strassen-, Bahn- und Flugverbindungen sowie in Bezug auf das Hotelangebot. Last but not least aber auch, was die Kompetenz der administrativen und technischen Abteilungen von Geneva-Palexpo angehe. Ist die weitere Zukunft des Genfer Salons gesichert? Claude F. Sage sieht hier keine Probleme: «Die Meinungen zum Thema Auto können zwar auseinanderdriften. Doch die Bedeutung des Genfer Salons für die Automobilindustrie einerseits und als öffentliche Ausstellung mit unbestreitbarem wirtschaftlichem Gewicht andererseits, wird im Prinzip nicht in Frage gestellt.» Dennoch liege es auf der Hand, dass ein solcher Anlass nur dann überleben könne, wenn er sich perfekt ins Umfeld einpasse, in dem er stattfindet.

Bald 730’000 Besucher? Eine Prognose über die diesjährige Besucherzahlen wagt Sage wegen der derzeitigen Wirtschaftslage nicht. Dennnoch hält er fest: «Hätten die unglücklichen Ereignisse von 2003 nicht dafür gesorgt, dass den Besuchern am zweiten Ausstellungs-Sonntag während mehrerer Stunden unkontrolliert Einlass gewährt wurde, wäre die offizielle Zahl wohl auf rund 730’000 Besucher gestiegen.»

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Titelthema Zulieferer

Kein Grund zum Jammern Pas de raison de se plaindre Die Zulieferbranche ist ein wirtschaftliches Schwergewicht, ihr Auftritt am Autosalon Genf deshalb wichtig und unbestritten. La branche des équipementiers est un poids lourd économique; leur présence au Salon de Genève est importante et indiscutable. (voir résumé en ci-dessous)

I

n der Regel wollen die Besucher des Autosalon in Genf vor allem eines sehen: die neusten Autos und nochmals neue Autos. Doch die grösste Auto-Showbühne der Schweiz bietet noch mehr. Zum Beispiel präsentiert sich in den Hallen 1 und 7 auch die Automobil-Zulieferbranche, ohne die der Motorfahrzeugverkehr still stehen würde. Über 80 Unternehmen, die Produkte wie Garageneinrichtungen, Zubehör- und Ersatzteile, Reifen, Batterien, Schmierstoffe und Pflegemittel anbieten, zeigen, was sie drauf haben. Allein die 70 Zulieferfirmen, die im Swiss Automotive Aftermarket (SAA) zusammengeschlossen sind, erzielten im Jahre 2002 einen Umsatz von gut 1,6 Milliarden Franken. Wohl sind die Zahlen für 2003 noch nicht bekannt, doch SAAPräsident Christian Lämmle ist optimistisch: «Ich schätze, dass der Umsatz per Ende 2003 die 1,7 Milliarden-Grenze überschritten hat. Und dies bei praktisch gleichbleibendem Personalbestand unserer Mitglieder.»

«Garagisten sollen sich aufgrund der neuen GVO von Herstellern und Importeuren nicht erpressen lassen,» sagt GVO-Fan Christian Laemmle. „Les garagistes ne doivent pas céder au chantage que les producteurs et importateurs pourraient exercer à travers le REG » dit Christian Lämmle

Ganze Ausstellungsfläche vermietet

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Teures Messebusiness Bisher war nicht bekannt, wie viel die Aussteller für ihre Präsenz in den Hallen 1 und 7 ausgeben. Die Recherchen von Auto&Wirtschaft haben ergeben, dass für die reine Standmiete pro Quadratmeter 110 Franken fällig werden, womit die Zulieferer alleine für die Miete der Ausstellungs-

Bilder/Images: zvg

Während anderen Branchen, Autoimporteure und -händler inbegriffen, rückläufige Umsatzzahlen vermelden müssen, hat die Zulieferbranche sogar zugelegt. Das erlaubt es ihr, die Budgets für Marketingmassnahmen an Messen nicht senken zu müssen. Kein Wunder also, dass die rund 16’000 von insgesamt 120’000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, die der Zulieferbranche zustehen,

auch am diesjährigen Autosalon voll vermietet sind. Christian Lämmle – er führt im Hauptamt zusammen mit seinem Bruder Patrick die international tätige Schmierstofffirma Panolin AG im zürcherischen Madetswil – weiss, dass und warum sich die kostspielige Teilnahme am Autosalon rechnet: «Im Unterschied zu Events und kleineren Hausmessen haben unsere Mitglieder an einer renommierten Ausstellung wie dem Autosalon die besseren Chancen, an neue Kunden heranzukommen.» Und SAA-Kommunikationschef Daniel Kläusler doppelt nach: «Mit einem Aktionsflyer ist der Werbefranken nur kurzfristig besser investiert. Langfristig gesehen entstehen am Autosalon die interessantesten Kundenkontakte.» Lämmle betont, dass der Aussteller in Genf vom hervorragenden Ruf des Autosalons nur profitieren kann: «In Genf dabei sein zu können, signalisiert nach aussen: diese Firma ist jemand in der Branche.“

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Titelthema Zulieferer

fläche eine beträchtliche Summe an GenèvePalexpo überweisen. Dazu kommen die Kosten für den Standbau, die Daniel Kläusler mit etwa 350 Franken pro Quadratmeter «für einen einfach bis gut gemachten Stand“ beziffert. Ohne dass man an extravagante Stände zu denken braucht, kommen hier nochmals mehr als 5,5 Milionen Franken zusammen, welche die Aussteller individuell für die Bauten ausgeben. Doch erst wenn auch die Aufwendungen

Hilft, hinter die Geheimnisse der GVO zu kommen: Die neue Broschüre des SAA. Permet de mieux comprendre les secrets du REG: la nouvelle brochure du SAA

für Elektro- und Telefonanschlüsse, Hotelübernachtungen, Standpersonal sowie der firmeninterne Aufwand für Vorbereitungsarbeiten mitberücksichtigt sind, stehen die definitiven Kosten fest. Aussteller wünschen sich möglichst viele Besucher des Autosalons an ihren Ständen, die Zulieferer machen da keine Ausnahme. Allerdings schätzt SAA-Chef Lämmle, dass bisher «nur» rund 40 Prozent der über 700’000 Salonbesucher

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bei seiner Branche in der Halle 7 vorbeigeschaut haben. Das habe vor allem damit zu tun, dass diese Halle in erster Linie von Fachleuten besucht werde, die gezielt nach bestimmten Produkt Ausschau halten. Das soll in diesem Jahr anders werden: neue Wegweiser für die Halle 7 sollen dafür sorgen, dass heuer die Hälfte aller Gäste auch der Halle 7 einen Besuch abstattet. «Eine andere Frage ist dann», so Lämmle weiter, «wie wir die Verweilzeit des Publikums an unseren Ständen steigern können.»

Optimistisch in die Zukunft Die SAA-Mitglieder sehen ihre Zukunft optimistisch, mehr als die Hälfte von ihnen erwarten in diesem Jahr höhere Umsätze. Dass nur ein Viertel auch auf bessere Erträge hofft, hat einen einleuchtenden Grund. Die Zulieferbranche importiert einen Grossteil ihrer Güter aus dem Ausland, womit der immer stärkere Euro auf der Kostenseite negativ in Erscheinung tritt. Deshalb gehen zwei Drittel der SAA-Mitglieder davon aus, dass sie für ihr importiertes Material mehr bezahlen müssen. «Der starke Euro ist für die Importe alarmierend,“ spricht Lämmle Klartext, „die Preise werden querbeet steigen, was direkt auf die Gewinnmargen drückt.» Auf die wichtigsten Aktivitäten der Zulieferbranche nach dem Autosalon angesprochen, ist der SAA-Präsident um eine Antwort nicht verlegen. «Unterstützung und Beratung unserer Mitglieder bezüglich der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) und die Durchführung der ‚Suissetransport’04’ auf dem Gelände der BEA Bern im kommenden Juni», nennt er die beiden wichtigsten Projekte.

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Titelthema Zulieferer

Professionelle GVO-Broschüre Christian Lämmle ist ein Fan der GVO, obwohl diese noch für viel Juristenfutter sorgen wird: «Das Zielpublikum ist letztlich der Konsument, der von Preisvorteilen und besserer Qualität profitiert.» Und den Garagisten gibt er den Rat: «Sie sollen sich von Herstellern und Importeuren nicht erpressen lassen und sich nicht vor Konflikten und Streitgesprächen mit ihnen scheuen.» So heisst es in der neuen GVO-Broschüre, die der SAA erarbeitet hat (zu beziehen beim Sekretariat SAA, Postfach 154, 8035 Zürich oder via E-Mail bei info@aftermar-ket.ch): «Dank der GVO gehören für Garagisten viele der Zwänge und Vorschriften, die ihren Beruf heute noch prägen, bald der Vergangenheit an». Die SAABroschüre vermittelt auf leicht verständliche Weise, welche Vorteile die iuristisch hoch komplizierte GVO bringt, etwa beim Begriff „Originalersatzteil“: «Im Bereich der Ersatzteile gibt es wesentliche Veränderungen. Und zwar hat der Begriff Originalersatzteil eine neue Definition erhalten: Ab sofort dürfen alle Bauteile, die die gleiche Qualität wie die Originalersatzteile auf-

weisen oder auf der gleichen Produktionsanlage wie die Bauteile für den Fahrzeughersteller produziert werden, als Originalersatzteil bezeichnet werden. Um zu bestimmen, ob ein Bauteil als Originalersatzteil gilt, genügt eine Bescheinigung des Ersatzteilherstellers bzw. –lieferanten. Diese qualitativ gleichwertigen Ersatzteile können bei Reparaturen und Wartung problemlos verwendet werden; Garantieleistungen des Fahrzeugherstellers dürfen dadurch nicht eingeschränkt werden.» Zusätzliche Informationen bietet die neue Hotline (0900 711 385, 2.50/Min), welche der SAA speziell für Fragen zur Gruppenfreistellungsverordnung eingerichtet hat.

Die Suissetransport’04 kommt Auf Hochtouren laufen gegenwärtig die Vorbereitungen für die neue Fachmesse für Nutzfahrzeuge, Auto- und Werkstatt-Technik. «Das Fest der Schweizer Camionneure findet definitiv vom 9. bis 13. Juni 2004 auf dem Gelände der BEA Bern statt», versichert der SAA-Präsident als Mitinitiant der Messe. Lämmle rechnet mit einer Ausstellungsfläche von 10’000 bis 15’000 Quadratmetern. Als Ersatz für den 1998 beerdigten Genfer Nutzfahrzeugsalon ist die Berner Messe indes nicht gedacht «Mit der Suissetransport’04 wird unsere Präsenz am Genfer Salon in keiner Weise in Frage gestellt. Sie entstand auf Wunsch unserer Mitglieder, die hauptsächlich im Nutzfahrzeugbereich tätig sind und stellt eine zusätzliche Nachfolgemesse zu Genf dar», stellt SAA-Chef Lämmle klar. (ptk)

Version résumée En règle générale, les visiteurs du Salon de l’Auto veulent d’abord voir ... des autos. Pourtant cette manifestation offre bien davantage encore. C’est ainsi que les halles 1 et 7 abritent les équipementiers sans lesquels les véhicules à moteur ne seraient rien. Plus de 80 entreprises avec des produits comme les installations de garages, des accessoires en tous genres, des pièces de rechange, pneus, batteries, lubrifiants et produits d’entretien présentent leurs derniers atouts commerciaux. En 2002, à elles seules les 70 entreprises regroupées au sein de Swiss Automotive Market (SAA) ont réalisé un chiffre d’affaires de 1,6 milliards de francs et si les chiffres de 2003 ne sont pas encore connus, Christian Lämmle, le président de SAA est persuadé qu’un montant de 1,7 milliards devrait à être dépassé. A ses yeux, être présent au Salon est indispensable : « Cela souligne notre notoriété » déclare-t-il. ●

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Titelthema Halle 7

Rund ums Auto und die Werkstatt Tout pour les autos et les garages (voire résumé en ci-dessous)

S

chon seit Jahren hat die Zuliefer- und Zubehörbranche am Automobilsalon Genf in Halle 7 ihre eigene Welt. «Jenseits der Autobahn» – mittlerweile mit den Personenwagenhallen 1 bis 5 verbunden durch die neue Halle 6 – findet der Fachmann alles, was er benötigt, um seinen Garagebetrieb und das Kundenfahrzeug auf Vordermann zu bringen. Die Branche gibt sich heute wieder zuversichtlicher. Bestimmt auch deshalb, weil 2004 das Jahr der Entscheidungen im Zusammenhang mit der neuen Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) ist: Der Handel wird freier werden – Garagisten und Zulieferer werden von der neuen Wettbewerbssituation profitieren können, falls sie sich entsprechend darauf vorbereitet haben. Auto&Wirtschaft bringt eine Übersicht über die zahlreichen Neuheiten, die von der Zulieferbranche in diesem Frühling angeboten werden. Die auf den Reifenservice spezialisierte Firma Abt AG stellt die neuen Reifenmontage- und Auswuchtmaschinenreihen A-2015, A-2020, A-2025 und EM-8340, EM-8370 des italienischen Herstellers Corghi vor. Für den Reifenservice, aber auch für kleinere mechanische und Karosseriearbeiten eignet sich die Scherenhebebühne Erco 321. (Stand 7230) Besonders für den Einsatz in Dieselfahrzeugen hat Banner Batterien die neue AGM-Batterie entwickelt. Im Innern der wartungsfreien und rüttelfesten Batterie ist die Säure in einem Vlies

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gebunden. Der Akku soll sich durch gute Kaltstarteigenschaften auszeichnen. (Stand 7034) Bei der schnellen Lokalisierung eines Fehlers ist die von Bosch neu entwickelte Komponentenprüfung der Fahrzeug-System-Analyse FSA sehr hilfreich: Messtechnik und Anzeige der FSA lassen sich auf die jeweilige Komponente einstellen, so dass diese im eingebauten Zustand geprüft werden kann. Die Versionen FSA 720, 740 und 750 unterscheiden sich in der Ausstattung. Zum Lieferumfang aller FSA-Modelle gehört ein umfassendes Softwarepaket. Die Daten für rund 40 Basiskomponenten werden mitgeliefert. Mit einem Software-Abonnement lassen sich die erforderlichen Fahrzeugdaten und Komponenten laufend dem aktuellen Fahrzeugbestand anpassen. (Stand 7021) Das neue HightechMotorenöl von Castrol heisst Formula SLX LongTec und eignet sich nach Angaben der Hersteller besonders für den


Titelthema Halle 7

Einsatz in modernen Motoren mit langen Wartungsintervallen. Das vollsynthetische Motorenöl der SAE-Klasse 0W-30 weist auch bereits zahlreiche Herstellerfreigaben auf. (Stand 1010) Delta Motor AG zeigt gleich mehrere neue Produkte. Von Jetex/Fortex stammen Sportauspuffanlagen für diverse Fahrzeugtypen. Aus der Konstruktionsabteilung des deutschen Überrollkäfigund Domstrebenherstellers Wiechers bietet Delta Motor eine verstellbare Domstrebe aus hochglanzpoliertem Aluminium an. Neu ist auch eine Ausführung im Carbon-Look. Basierend auf der Produktepalette der König-Autositze wurde nach strengen ergonomischen Richtlinien ein Bürostuhlprogramm für verschiedenste Einsatzmöglichkeiten konzipiert. Die Bürostühle sind in verschiedenen Varianten zu Preisen ab 1200 Franken erhältlich. (Stand 2153) «Garage plus» heisst das neue Partnerkonzept der Derendinger AG, das Schweizer Garagisten ermöglichen soll, auf dem liberalisierten schweizerischen Automobilmarkt mit bescheidenem Aufwand ein Betriebsorganisationssystem zu etablieren. Das Dienstleistungspaket umfasst die schnelle Ersatzteilelieferung sowie den technischen und administrativen OnlineSupport. Der Garagist kann sich auf seine Stärken – Service und Reparatur – konzentrieren, während Derendinger quasi das Back-Office führt. Dazu gehört auch ein Online-Diagnosesystem, mit dem der Garagist die Möglichkeit erhält, Fahrzeugdaten über den PC direkt an die Ingenieure von Derendinger zu senden. So wird in der Garage keine Zeit beim Suchen von Fehlern verloren. Unter der Bezeichnung D-office bietet Derendinger auch administrative und Marketing-orientierte Dienstleistungen an. (Stand 7080)

Die Devoc AG, eine Schwestergesellschaft der Delta Motor AG, vertritt in der Schweiz und in Liechtenstein den holländischen Federnhersteller Cobra. Aus dessen Produktepalette sind nun schon mehr als 1000 Sportfedersätze für neue und ältere Fahrzeuge, aber auch für Exoten erhältlich. Ausgebaut wird auch das Gewindefahrwerkprogramm. Neu kommt die Stufe Evo-III mit einstellbarer Druck- und Zugstufendämpfung ins Programm. Devoc vertreibt auch Bremsscheiben der italienischen Rennsportzubehörschmiede OMP. Sie sind CH-konform, besitzen die Originaldimension und können somit auch mit den Originalbremssätteln gefahren werden. Auch in der OMP-Bekleidungs- und Sitzabteilung hält die Devoc AG mehrere neue Produkte bereit. (Stand A22) Bei Erny wird als Weltpremiere ein Chemieprodukt der Marke Dr. Wack angeboten, das handelsübliche Farben und Lacke auf allen glatten Oberflächen rückstandlos und materialschonend entfernt. Als weitere Neuheiten sind mehrere Leichtmetallräder sowie eine Schneekette aus Kunststoff zu finden. (Stand 7023) Der grösste Schweizer Garageeinrichter, die ESA, wartet gleich mit mehreren Neuheiten auf: Schweizer Premiere feiern die Klimaservicegeräte Ecotechnics ECK 1500, 2500 und 3000 sowie die Auswuchtmaschinen Cemb C71 und C75. Andere Neuheiten sind das verbesserte 2-Säulen-Hebebühnenmodell Autop 2.35 sowie neue Lackier- und Einbrennkabinen des Herstellers Weinmann. (Stand 7281) Mit der neuen Radwaschanlage «sonic wash» von Beissbarth hilft die Gassner AG, den Reifenservice wettbewerbsfähiger zu machen, denn saubere Räder sind nicht nur eine wichtige Voraussetzung für die Gewichtsplatzierung im stationären Radwuchten, sondern sie sorgen auch für zufriedene Kunden. Das Achsmessgerät Top Control RD58 entspricht ebenso wie das microline 5000 den neuen Multimedia-Generationen

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Titelthema Halle 7

von Achsmesscomputern der Firma Beissbarth. Das Top Control RD58 eignet sich für alle Pwund Lw-Typen mit bis zu 20“-Rädern. (Stand 7052) Gutmann zeigt die bewährten Diagnosetester der «mega macs»-Baureihe. Dazu gibt es zahlreiche kleine Helfer wie die durchdachten Kabeladaptionen oder die neue «Grüne Zange» zum Erfassen von schnellen (bis 40 A) oder sehr feinen Strömen (ab 30 mA). Damit können etwa Ruheströme in Steuergeräten oder Impulse der Common-Rail- und PumpeDüse-Systeme gemessen werden. (Stand 7253) Eine wichtige Neuheit bei der Hostettler Autotechnik AG ist das nun auch in deutscher Sprachversion erhältliche Diagnosesystem DISS (Delphi Integrated Service Solution) des Zulieferers Delphi. Der Mechaniker hat mit dem kabellosen DISS alle Diagnose-Instrumente in einem Gerät vereint und profitiert von einer der höchsten Marktabdeckungen: mehr als 10000 Fahrzeugtypen von 39 Marken. Die neusten technischen Daten und Updates lassen sich somit ständig online abrufen. Ebenfalls neu im Hostettler-Programm sind Sportkupplungen des japanischen Herstellers Exedy, Sportbremsen des italienischen Bremsenspezialisten Brembo, das Werkzeugsortiment von Kraftwerk sowie das neue Felgensortiment von Rondell. (Stand 7020) Wasserrecycling ohne Zusatzmittel zeigt KSU/ATechnik. Für jede Fahrzeugwaschanlage von der kleinen Portalwaschanlage bis zur grossen Waschstrasse gibt es massgeschneiderte Lösungen für die Wasserrückgewinnung. Die Reinigung des Wasser geschieht auf biologischer Basis, unterstützt durch mehrstufige Filtration und einer effizienten Hydrozyklonabscheidung. Neu ist auch ein Waschsystem, das vier Pw-Räder aufnimmt und völlig automatisiert reinigt. Durch die permanente Bewegung des inneren Drehkreuzes ergeben sich sehr gute Reinigungsresultate. (Stand 7073) Der Aargauer Schmierstoffhersteller Öl-Brack lanciert unter der Bezeichnung Midland eine eigene Schmierstoffmarke. Unter dem neuen

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Label sollen – ausschliesslich im Fachhandel – Motor-, Getriebe- und Industrieöle, aber auch Fette und Betriebsstoffe für praktisch alle Arten von Fahrzeugen vertrieben werden. (Stand 7120) Vom Zürcher Oberländer Ölhersteller Panolin stammen einige neue synthetische Motorenöle. Unter den Produktenamen Exclusive, Diesel Synth und ATF SPMH bietet Panolin Hochleistungsöle mit neuen Herstellerzulassungen oder speziellen Dieselmotoren- und Getriebeanwendungen an. (Stand 1220) Riwax, der Schweizer Hersteller von Autopflegeprodukten, wartet mit mehreren neuen und weiterentwickelten Reinigungsprodukten auf. Für gewerbliche Anwendung ist der besonders kräftige «Intensiv-Felgenreiniger» ein ideales Mittel, um verschmutzte Leichtmetallräder zu reinigen. Mit dem neue Blachenreiniger Dixal lassen sich gute Resultate bei der Reinigung von Nutzfahrzeugblachen erzielen. (Stand 3211)


Brandneu bei Technomag ist im Bereich der 4-Säulen-Hebebühnen die Quadra-3,7T-Linie von Fog. Als wichtige Merkmale nennt das Unternehmen die präzise, auf die Lenkgeometrie der Fahrzeuge abgestimmte, kompakte Konstruktion und die elektronische Bedieneinheit mit integrierter Fehlererkennung und Positionsanzeige der Geometrieeinstellung. Bei einer Tragkraft von 3500 kg bietet die Hebebühne vielfältige Möglichkeiten für die Reparatur an Stossdämpfern, Bremsen und Reifen. (Stand 7235) Bei der VLT Werkstatt-Ausrüstungs-AG ist eine neue 2-Säulen-Hebebühne in Unterflurtechnik des deutschen Herstellers Zippo zu sehen. Ausserdem zeigen die Berner ihre teilweise selber entwickelten Mess-, Prüf- und Diagnosegeräte. (Stand 7270) (sha)

Version résumée Depuis plusieurs années déjà, accessoiristes et équipementiers automobiles disposent de leur propre univers au Salon de Genève : la halle 7. Pour y accéder, on emprunte le pont qui enjambe l’autoroute et passe par la nouvelle halle 6. Dans la halle 7, le professionnel trouvera tout ce dont il a besoin pour aménager ses ateliers et offrir un service approprié à sa clientèle. A l’aube de l’année 2004, la branche semble retrouver un semblant de confiance. L’introduction du règlement d’exemption de groupe (REG) devrait générer une plus grande liberté de commerce et, à condition de s’y être bien préparés, les garagistes de même que les fournisseurs devraient profiter de la nouvelle situation concurrentielle. Trop souvent méconnu, le secteur des équipementiers propose de nombreuses nouveautés. ●

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Titelthema Salon-Neuheiten

Von Alfa bis Volvo – die Neuen am Genfer Salon Alfa Romeo zeigt den Crosswagon SW 1.9 als letzte Neuheit. Bei Audi steht die Weltpremiere des neuen A6 im Mittelpunkt – zusätzlich das Topmodell der A8-Baureihe mit 450 PS starkem Zwölfzylindermotor. Die Cabrioversion der Corvette (6-Liter-V8, 400 PS) wird von Chevrolet präsentiert. Daewoo bringt den Nubira Station und Fiat eine neugestaltete Version des Kompaktvans Multipla sowie die Konzeptstudie eines Kleinstwagens. Mit dem Fiesta ST rundet Ford die ST-Reihe nach unten ab, während der Focus C-Max einen neuen Benzinmotor bekommt. Dieselpower nun auch bei Jaguar: Der S-Type 2.7 V6 Diesel dokumentiert diesen Schritt; ebenfalls neu kommt der XK. Kia marschiert weiter flott voran, was der neue Cerato Hatchback und ein Concept Car unterstreichen. Vom Lamborghini Murciélago ist die „Offenversion“ zu sehen. Auf der Basis des Ypsilon zeigt Lancia einen fünftürigen Kompaktvan. Von Maserati sind drei Neuheiten (Gransport, MCC und MCS) gemeldet, und Mazdas Konzeptauto MX-Flexa repräsentiert die nächste Monospace-Generation. Gleich neun Weltneuheiten kündigt Mercedes an: vier aus der CKlasse, drei auf der SLKBasis sowie den CLAS 500 und den G55 AMG mit Kompressor und permanentem Allradantrieb. Der neue fünftürige Colt von Mitsubishi erinnert stark an die A-Klasse aus dem „Mutterhaus“ Mercedes. Nissan hat sich Gedanken gemacht zu einem neuen Kompakt-CrossoverFahrzeug, während bei Opel der neue Tigra mit elektrohydraulisch versenkbarem Stahldach gezeigt wird. Mit der Baureihe 407 ersetzt Peugeot den 406 und präsentiert sowohl die Limousine als auch den Kombi. „Z15“

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und „Z77“ heissen die beiden Concept Cars bei Renault, und auf dem Stand von Seat sind der auf Golf-Basis gebaute Altea sowie der Ibiza Cupra zu sehen. Skoda lanciert in Genf die neuste Generation der Octavia-Familie. Neben dem Konzeptfahrzeug MTR präsentiert Toyota den Corolla Verso, von dem noch in diesem Jahr mehr als 2000 Exemplare in der Schweiz abgesetzt werden sollen. Volkswagen überrascht mit dem völlig neuen Modell Caddy Life. Auf dem Stand von Volvo wird eine ausschliesslich von Frauen der Volvo Car Corporation entwickelte Studie gezeigt.

Und ausserdem . . . Erstmals ist in Europa das mit Turbopower betriebene Cabriolet des Chrysler PT-Cruiser zu sehen. Der von Pininfarina gezeichnete Ferrari 612 Scaglietti ist der erste Zwölfzylinder-Ferrari mit einer Vollaluminiumkarosserie. Hyundai geht mit dem Tucson (kompaktes SUV) in die Offensive und stattet zudem den Santa Fe neu mit einem Dieselaggregat aus. Über einen WasserstoffKreiskolbenmotor verfügt Mazdas RX-8 Hydrogen Concept Car, der zum ersten Mal in Europa zu sehen ist. Erstmals am Genfer Salon zu sehen sind zudem von Audi das S4-Cabriolet, der Fiat Panda 4x4, ein neuer (noch namenloser) Kleinwagen von Kia, spezielle Versionen der Baureihen Mazda 6 und MX-5, die auf 1600 Einheiten limitierte Spezialserie MG TF 80th von MG Rover, der City Rover aus demselben Haus, ein überarbeiteter Lancer von Mitsubishi und natürlich die dritte Generation des Opel Astra. (hrk) ●


Standpunkte Garagengespräche

Auf Wachstumsentzug Croissance en stagnation (voir résumé ci-dessous)

D

Von Medard Meier *)

ass die Schweizer Wirtschaft seit über zehn Jahren praktisch nicht mehr wächst, ist inzwischen eine Binsenwahrheit. Lange hat man die Stagnation unseres Sozialprodukts mit Achselzucken zur Kenntnis genommen: „Was geht mich das an? Ich habe meine Aufträge auf sicher.“ Die Grünen hat’s sogar gefreut: „Das schützt unsere Umwelt.“ Auch die Linke war anfänglich positiv gestimmt: „Wenn wir weniger wachsen, können endlich die Entwicklungsländer zulegen.“ Mittlerweile herrscht jedoch quer durch alle Lager verständlicher Katzenjammer. Man ist überrascht von den verschärften Verteilkämpfen

Geradezu empört ist er über die Haltung der Importeure: „ Diktatur und Terror, was die aufführen.“ Die Marge auf Autos und Ersatzteilen wird nach Asien oder Deutschland abgeführt, was noch nicht an den Endverbraucher weitergegeben worden ist. Bleibt dennoch etwas übrig, ginge für unsinnige CI-Vorschriften der Hersteller drauf: „Um ein Millimeter verschobenes Logo, und Du kannst alles einstampfen.“ Leicht zusammenfassen lässt sich, was mein senkrechter Autodoktor über das Verhalten des Staates sagt: Zu viele und erst noch falsche Vorschriften. Der Autogewerbeverband könne ihm ebenfalls gestohlen bleiben, er kämpfe kaum mehr richtig für die Interessen seiner Mitglieder. Wie mein Garagist erleben das viele im Land: Der Kapitalismus ist härter geworden. In der lange verwöhnten Schweiz tut man sich besonders schwer damit. Doch solange Besitzstände und überkommene Strukturen dem Wachstum im Wege stehen, ist keine Besserung in Sicht.

Leicht zusammenfassen lässt sich, was mein senkrechter Autodoktor über das Verhalten des Staates sagt: Zu viele und erst noch falsche Vorschriften. zwischen oben und unten, alt und jung, Stadt und Land sowie den Regionen. Es gehen mehr Jobs verloren, als neue geschaffen werden. Die Verunsicherung fördert das Sparen und hemmt den Konsum. Durch alle Branchen erodieren die Margen. Die Sozialwerke sind auf dem Prüfstand. Und die Zahl der Insolvenzen schiesst in die Höhe. Kurz: Das Wohlstandsgefüge der Schweiz zeigt bedenkliche Risse. Die Klagen meines Garagisten widerspiegeln das trefflich, als ich ihn auf seine Befindlichkeit anspreche. Noch harmlos meint er: „Wie kann ich mich am Sponsoring des CSI durch unsere Versicherung freuen, wenn sie gleichzeitig die Renten meiner Mitarbeiter kürzt?“ Schon schärfer tönt es, wenn er auf die Banken zu sprechen kommt: „Die geben dem Kleingewerbe keine Chance mehr.“ Den Betrieb einem jüngern Berufsmann übergeben? „Vergessen Sie es! Null Chancen, dass er einen Kredit bekommt. Null Chancen, dass er sparen kann, um den Kauf selber zu finanzieren.“

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*) Der Autor, langjähriger Chefredaktor des Wirtschaftsmagazins „Bilanz“, ist heute Mitarbeiter des Think Tank „Avenir Suisse“ in Zürich.

Version résumée Depuis plus de 10 ans l’économie suisse stagne et mon garagiste est furieux. Les banques ne prêtent qu’aux riches, les importateurs accentuent leur pression, les associations professionnelles ne défendent plus suffisamment les intérêts de la branche. Or, tant que des structures dépassées seront en place, la situation ne s’améliorera pas. *) L’auteur, ancien rédacteur en chef du magazine économique „Bilanz“, est aujourd´hui collaborateur de Think Tank „Avenir Suisse“ à Zurich.

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La déconfiture du groupe JAN La bonne nouvelle est tombée juste avant les fêtes de fin d’année : le groupe Emil Frey a remplacé le groupe Jan au titre de concessionnaire officiel de Fiat Auto (Suisse) SA. Les emplois sont ainsi sauvés. Mais que cache la déconfiture du groupe lausannoise ?

Der Zusammenbruch der JAN-Gruppe Kurz vor Weihnacht kam die frohe Botschaft: Die Emil-Frey-Gruppe übernimmt von der zusammen gegrochenen Jan-Gruppe die Fiat-Vertretungen sowie alle Mitarbeiter. Offen bleibt die Frage, wer den Zusammenbruch der Lausanner Gruppe vertuschen will. (Zusammenfassung am Schluss) Auto & Wirtschaft ● März 2004

V

ouloir mener une enquête sur la face cachée de la faillite Jan équivaut presque à plonger en direct dans un roman de la série noire. Car dans les milieux de l’automobile, tout le monde sait quelque chose, mais personne ne veut rien dire de précis.

Rendez-vous secret Il m’a fallu faire des dizaines de téléphone pour en apprendre un peu plus sur les dessous de cette étrange affaire. Le premier interlocuteur me renvoie à un autre qui me donne le numéro d’un troisième personnage qui souhaite me rencontrer personnellement car «c’est le genre d’affaire dont je ne veux pas parler au téléphone ». Lorsque je décide de me rendre à Lausanne pour rencontrer l’indicateur soit disant fiable, celui-ci me demande de le rappeler le lendemain. Or, le lendemain, malgré mes appels répétés le personnage ne répond plus, il a dû se mettre aux abonnés absents ! Tout est à refaire. Après mille et un contacts, un ami me glisse finalement un nom dans l’oreille. Rendez-vous est enfin pris. « Mais ne venez pas dans mes bureaux, rencontrons-nous plutôt dans

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Wirtschaft Groupe Jan

tel établissement, il ne serait pas prudent qu’on nous voie ensemble ! » Encore heureux qu’il ne m’ait pas demandé de mettre un chapeau et des lunettes noires pour assurer davantage de discrétion. Mais cette fois, c’est vrai, je tiens le bon informateur et ce qu’il va me raconter dépasse l’imagination. Et pourtant le personnage est entièrement digne de foi, même si certains détails font parfois défaut.

faille déterminante : le groupe Jan n’appartient plus à Claude mais il n’a pas encore touché l’argent promis. Or, durant le délai qui lui est accordé, Yaïch va tout mettre en œuvre pour s’efforcer de démontrer que l’objet convoité n’était pas conforme aux attentes, qu’il ne génère pas le chiffre d’affaires attendu, bref que la partie adverse n’a pas tenu ses promesses et que par conséquent il n’est pas prêt à verser le montant dû.

Conjugaison d’événements

A suivre

Constitué de cinq sociétés, le groupe Jan était actif d’une part dans le commerce automobile (concessionnaire VW), d’autre part dans la fabrication des cycles Cilo. Dans le courant des années 70, Amag décidait d’implanter sa propre filiale à Lausanne et portait ainsi un coup sévère à Jan qui pouvait toutefois reprendre la représentation Toyota. C’est au début des années 90 que la situation allait à nouveau se gâter lorsque le groupe Emil Frey, importateur Toyota, installait le Centre Automobile Romand (CAR) à Crissier. Comme un malheur ne vient jamais seul, le commerce des cycles se voyait sévèrement touché par les produits bien moins chers importés de l’Asie. Le groupe Jan était alors fortement endetté et son patrimoine immobilier avait une valeur nettement inférieure (il est question d’une différence de 8 à 10 millions) à la dette hypothécaire ! Cette situation marque le début de la fin.

Dès cet instant la faillite devient inévitable. Mais Yaïch a bien senti le vent venir, quelques jours plus tôt il a démissionné de la présidence du conseil d’administration et vendu, pour un franc symbolique l’affaire à un certain Charles-Elie Nicollerat, son collaborateur de longue date. Patrick Yaïch paraît hors d’atteinte. Même si l’abus de biens sociaux était démontré (ce qui est loin d’être sûr), il faut savoir qu’en Suisse, contrairement à ce qui se passe en France, cela n’est pas punissable. Bien sûr, le dernier mot n’a pas été dit, car une procédure judiciaire est actuellement en cours pour définir les responsabilités. (rc)

La faille C’est alors que surgit, comme le Chevalier Blanc, Patrick Yaïch, un homme d’affaire français, avocat de formation (toque no M1896 au barreau de Paris) qui se présente comme le sauveteur de l’affaire. La proposition qu’il fait est parfaitement claire : il est d’accord de racheter les actions de l’ensemble des sociétés qui forment le groupe Jan en versant un montant estimé à 16 millions à la condition expresse que la Banque Cantonale Vaudoise – qui a toujours soutenu Jan – renonce à une créance de l’ordre de 36 millions (étant entendu que ces chiffres doivent être interprétés avec prudence). Claude Jan, fils de Louis, fondateur de l’entreprise décédé quelques années auparavant, n’a plus le choix, il est quasiment contraint d’accepter. Fin renard en affaires, Yaïch obtient même un délai pour effectuer son règlement. Ce sera la

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Zusammenfassung Pour Claude Jan , la roue a cessé de tourner. Für Claude Jan hat das Rad aufgehört, sich zu drehen.

Hypothekarschulden, die grösser waren, als der Wert der vorhanden Immobilien, hat den Zusammenbruch der Lausanner Jan-Gruppe Ende der 90er Jahre eingeleitet. Patrick Yaïch, französischer Geschäftsmann und Rechstanwalt bot vor zwei Jahren an, die Gruppe für 16 Millionen zu kaufen, sofern die Waadtländer Kantonalbank ihrerseits auf eine Forderung von geschätzten 36 Millionen verzichten würde. Yaich liess sich für die Erfüllung seines Engagements eine mehrmonatige Frist einräumen. Anstatt seinen Verpflichtungen nach zu kommen, verkaufte der französische Anwalt letztes Jahr die ehemalige Jan-Gruppe für einen Franken weiter. Während sich nun die Justiz mit dieser undurchsichtigen Angelegenheit beschäftigt, hat die Emil Frey AG die Fiat-Vertretung der ehemaligen Jan-Gruppe übernommen, die im Centre Automobile Romand in Crissier mit den ehemaligen Mitarbeitern weiter geführt wird. ●



Wirtschaft Online

Das Autoportal im Internet – wichtiger denn je! Portail auto sur Internet – plus important que jamais (voir résumé ci-dessous)

Nach der Flurbereinigung gibt es in der Schweiz noch zwei leistungsfähige AutoPortale im Internet. Sie können der Zukunft mit Zuversicht entgegen sehen.

Internet-Zugang, der grösste Teil dieser User sind zudem am Thema „Auto“ interessierte Privatpersonen. Von diesen haben sich über 67’000 bei car4you.ch eingeschrieben, um das Angebot von über 50’000 aktuellen Autos sowie die vielfältigen Möglichkeiten und Dienste von car4you.ch zu nutzen. Heute arbeiten aber auch bereits mehr als 2’000 Betriebe aktiv innerhalb der geschlossenen Benutzergruppe der professionellen Autohändler, und täglich werden es mehr.

I

n der Schweiz liessen sich zu Beginn des Internet-Booms grosse Verlagshäuser für Auto-Plattformen begeistern. Dies aus dem an sich logischen Grund, dass man glaubte, die so genannten RubrikenInserate, zu denen auch die Auto-Anzeigen gehören, würden sich sehr schnell ins Internet verlagern. Die Verleger wollten durch ihre Präsenz im Internet das Abwandern dieser lukrativen Inserate aus ihren Printmedien auffangen. Die Tamedia mit ihrer Winner.ch-Gruppe schuf gleich für mehrere Rubriken, darunter der carWinner.ch für den Autohandel, eine Basis im Internet. Die Westschweizer Publigroup, die United Internet sowie der führende Marktbeobachter Eurotax gründeten gemeinsam die car4you-Plattform, während autoscout24 als dritter Konkurrent auftrat.

Auch kostenpflichtige Dienste sind „in“ Roger dal Santo, Geschäftsführer von car4you.ch. Roger dal Santo, directeur de car4you.ch.

Nach der Marktbereinigung Heute gibt es bei uns neben einer Anzahl kleiner Anbieter zwei Ernst zu nehmende Autoplattformen: car4you.ch und autoscout24.ch. Allerdings haben diese Unternehmen ihre Besitzer gewechselt: car4you.ch wurde von Eurotax-Gründer Helmuth H. Lederer, der auch Herausgeber von Auto&Wirtschaft ist, übernommen, während autoscout24 kürzlich von der deutschen T-online gekauft wurde. Nach dieser Bereinigung ist die Schweiz ein überdurchschnittlich interessanter Markt für die verbliebenen Auto-Portale. Zwei Drittel der aktiven Bevölkerung verfügen nämlich über einen

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Bei car4you.ch kann man heute feststellen, dass das Publikumsinteresse an den verschiedenen kostenlosen Dienstleistungen der Plattform stetig zunimmt. Allerdings sind diese Privatkunden je länger je mehr auch bereit, für echten Service im Auto-Portal zu bezahlen. Weil der Traffic also insgesamt käftig wächst, nimmt auch das Interesse der Online-Werbekunden an einem Auftritt bei car4you.ch in ähnlichem Ausmass zu.

Fazit: Die wichtigen Auto-Portale wie car4you.ch oder autoscout24.ch dürfen zur Kenntnis nehmen, dass das Internet auch im Autobereich echte Geschäftsmöglichkeiten bietet – für Betreiber wie für Benutzer! (rds)

Version résumée Pour la Suisse, il existe actuellement encore deux portails importants consacrés à l’automobile sur Internet et leur avenir semble prometteur. Car les possibilités de contact sont réelles. Repris par Helmut H. Lederer, éditeur de A&W, car4you.ch est l’un d’entre eux. Et la demande pour des prestations de service est en constante augmentation. ●


Wirtschaft Ausbildung

Neue Automobilingenieure Wer in der Schweiz Automobilingenieur wird, studiert in Biel . Als einzige Ausbildungsstätte in unserem Land bietet die Hochschule für Technik und Informatik (HTI) diesen Abschluss an. „Wir legen grossen Wert auf eine praxisnahe Ausbildung. Sie soll den jungen Ingenieur befähigen, selbständig zu arbeiten. Schliesslich soll er in seinem späteren Unternehmen entscheidende Impulse einbringen“, sagte HTI-Abteilungsleiter Karl Meier bei der Präsentation der Diplomarbeiten im Dynamic Test Center in Vauffelin, wo angehende Automobilingenieure einen Teil ihrer Ausbildung absolvieren. Die Abschlussarbeiten kämen nicht selten durch Zusammenarbeit mit Industriepartnern zustande, sodass die Studenten oft ihre Entwicklungstätigkeit im anschliessenden Berufsleben nahtlos weiterführen könnten, erklärte Meier das praxisorientierte Konzept der Bieler Hochschule. In diesem Jahr wurden dort 16 Automobilingenieure diplomiert. (sha)

Die HTI Biel ist die einzige Schule in der Schweiz, die Automobilingenieure ausbildet.

Die AMAG ist stolz auf die 21 neu diplomierten Markenspezialisten.

Autofachleute der AMAG AG können sich zum „Diplomierten Techniker“ weiterbilden, wenn sie über mindestens drei Jahre Berufserfahrung auf einer der AMAG-Marken verfügen, eine Reihe von markenspezifischen Systemkursen im Ausbildungszentrum in Schinznach Bad besucht und die Diplomprüfung erfolgreich abgelegt haben. Offenbar eine gefragte Ausbildung, denn kürzlich konnten in Horgen 21 neue AMAGMarkenspezialisten diplomiert werden, 13 VWAudi-Techniker sowie sechs Porsche- und zwei Seat-Spezialisten. Mit den AMAG-Technikern und ihren Partnerinnen feierte neben Ausbildungs- und Kundendienstverantwortlichen der Marken Porsche und VW aus Deutschland und der Schweiz auch AMAG-CEO Roland Frauchiger. Daniel Arber, Leiter Kundendienst bei der AMAG, wünscht sich von den neuen Markentechnikern, dass sie sich der Kundschaft mit innovativen und kompetenten Problemlösungen als echte Profis beweisen. (sha) (Bild/Image sha)

(Bild/Image sha)

„Dipl. Markenspezialist AMAG“


Saab: Durch den Schnee zu neuen Kunden Saab: la neige mène vers de nouveaux clients

Saab hat die Kunden der Zukunft unter wagemutigen jungen Skisportlern ausgemacht. Deshalb unterstützt die schwedische Marke die neue Sportart „Crossmax“.

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ür Saab ist die Schweiz ein Glücksfall. Während der Markt letztes Jahr um 8% nachgab, legte die Marke bei uns um 4% zu. Über 2300 Stück der auf Understatement ausgelegten Modelle 9-3 und 9-5 wurden im letzten Jahr bei uns verkauft. Doch die internationale Realität sieht für die schwedische GM-Tochter anders aus. In Österreich zum Beispiel, dessen Neuwagenmarkt punkto Volumen mit jenem unseres Landes vergleichbar ist, wurden im Jahr 2003 ganze 572 Saab-Modelle verkauft. Saab braucht neue Kunden, wenn die Marke mit dem ausgesprochen individualistischen Image in dieser Form überleben soll. Um ein besonders junges Kundenpotenzial ansprechen zu können, ist Saab auf internationaler Basis eine Allianz mit dem Sportartikelhersteller Salomon eingegangen. Das Resultat sind die Saab Salomon Crossmax Series, die bei uns in diesem Winter bereits zum dritten Mal ausgetragen werden.

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Auto & Wirtschaft ● März 2004

En apportant son soutien au nouveau sport appelé „Crossmax“, Saab vise une nouvelle clientèle plus jeune. (Voir résumé ci-dessous) Attraktive neue Sportart Dabei handelt es sich um eine Mannschaftssportart auf Ski, die von der Art her dem Motocross nachempfunden zu sein scheint: Jeweils vier bis sechs Fahrer stürzen sich gleichzeitig auf die Piste, um sich in der direkten Auseinandersetzung zu messen. Der Kurs führt durch Steilwandkurven und Wellen-MuldenKombinationen und bringt attraktive Sprünge und schnelle Richtungswechsel in rascher Folge – ein packendes Erlebnis nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für die Zuschauer. Direkt vom Pistenrand aus bekommen sie die oft verwegen anmutenden Positionskämpfe der Crossmax-Teilnehmer aus nächster Nähe mit. Die Saab Salomon Crossmax Series werden in der Schweiz in sechs Läufen ausgetragen.


Wirtschaft Marketing

Teilnehmen können alle, von Kids bis zu Erwachsenen, die es sich zutrauen, eine CrossmaxPiste zu bewältigen. Auf internationaler Ebene werden in diesem Winter vier Crossmax-Läufe ausgetragen, die Besten qualifizieren sich für die X-Games der Freestyle-Sportarten, die 2005 in Aspen ausgetragen werden.

Die Kunden der Zukunft „Das Ziel von Saab besteht darin, diese neue Sportart von Anfang weg zu unterstützen,“ sagt der Schweizer Saab-Sprecher Christoph Bleile, „denn wir treffen auf ein Zielpublikum im Alter von 15 bis 23 Jahren, das wir mit unserer Marke in Kontakt bringen wollen.“ Die Crossmax-Teilnehmer seien genauso individualistisch veranlagt wie die Saab-Modelle, weshalb ein zukunftsorientiertes Engagement der schwedischen Marke durchaus sinnvoll sei. Diese Langzeitstrategie von Saab könnte sich als visionär herausstellen: Wenn sich die Hoffnungen der beiden Crossmax-Sponsoren Saab und Salomon erfüllen, wird das Skicross als neue Form des Skirennsports im Jahr 2010 zur olympischen Disziplin. Spätestens dann dürfte für genügend Publizität gesorgt sein! (stf)

Version résumée L’an dernier, en Suisse, sur un marché global en recul de 8%, Saab a progressé de 4%. Or, Saab entend rajeunir sa clientèle et son soutien à cette nouvelle discipline appelée Crossmax s’inscrit dans cette mouvance. Surtout pratiquée par des jeunes de 15 à 23 ans, Crossmax consiste à des épreuves disputées simultanément par six skieurs. Cette discipline pourrait devenir olympique dès 2010. ●


Wirtschaft Selbstläufer

Vom Arbeitspferd zum Kult-Auto Un utilitaire devenu voiture-culte Der Land Rover Defender bietet wenig Komfort und wird gerade deshalb gekauft

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nter dem Begriff „Land Rover“ verstehen nicht alle das Gleiche. Für Marktkenner handelt es sich um den weltweit einzigen Hersteller, der seit 1948 ausschliesslich geländegängige Personenfahrzeuge baut. Für einen speziellen Kreis von Kennern gibt es nur den Land Rover. Das ist ein Urgestein von einem Automobil, das mit praktisch jedem Gelände und jeder Last fertig wird, und dessen Konzept seit 1948 kaum verändert wurde.

Stabiler Markwert Das Ur-Modell von Land Rover hat den heutigen Boom bei den Offroad Fahrzeugen wohl ausgelöst, blieb aber selber davon unberührt. Heute heisst es „Defender“, und gehört zum Stabilsten, was der Markt zu bieten hat. Wegen seiner eno-

Ist stolz auf seinen „Selbstläufer“: Stephan Vögeli, Chef von Land Rover Schweiz. Fier de son produit: Stephan Vögeli, patron de Land Rover Suisse

men Robustheit wird er von Militär, Feuerwehren, Polizei und Kommunen, aber auch von Handwerkern und Tierärzten gekauft und scheint resistent gegen alle Konjunkturschwankungen, die den Autoverkauf sonst zuerst treffen. Jahr für Jahr wurden und werden bei uns um die 450 neue Defender verkauft. Und das, obwohl für dieses Auto kaum Propaganda gemacht wird. „Der Defender macht für sich selber Werbung,“ sagt Stephan Vögeli, der als Chef der Jaguar Land Rover Schweiz AG bei uns für den Land-Rover-Import verantwortlich ist. „Sein Ruf als regelrechtes Arbeitspferd macht ihn zum Selbstläufer auf dem Markt.“

Alternative zu High-Tech-Autos An die 5’000 Land Rover vom urprünglichen Typ sind bei uns im Verkehr, über die Hälfte davon ist 15jährig oder älter. Das hat damit zu tun hat, dass das Fahrzeug ab 1988 zehn Jahre lang nicht in die Schweiz importiert werden konnte, weil seine Motoren den hiesigen Abgasnormen nicht genügten. Die Qualitäten des damaligen Land Rover und heutigen Defender bewirken, dass ein solches Auto nur selten entsorgt, dafür umso häufiger als Gebrauchter weiter verkauft wird, pro Jahr werden etwa 200 solche Handänderungen registriert. Neue und gebrauchte Defender werden in neuerer Zeit vermehrt auch von Leuten gekauft, die eigentlich keine Verwendung für den Nutzwert des Engländers haben. „Diese Kunden suchen (Bild/Image pd)

Le Land Rover Defender n’est guère confortable et c’est pourquoi on l’achète (voir résumé ci-dessous)


Wirtschaft

(Bild/Image stf)

Selbstläufer

eine Alternative zu den High-Tech-Autos von heute,“ erklärt Vögeli das Phänomen.

Doch moderner als gedacht Im Defender gibt es kein reichhaltiges Armaturenbrett, sondern nur Anzeigen für Geschwindigkeit, Motortemperatur, Benzinvorrat und Zeit. Das Getriebe ist von Hand zu schalten und der Motor wird bei zunehmender Tourenzahl richtig laut. „Das alles macht für mich den herben Charme dieses Autos aus,“ sagt Thomas Egli, Hotelier aus Luzern, der vor einigen Monaten einen schwarzen Defender mit langem Radstand aus zweiter Hand gekauft hat. „Für mich ist dieses Auto ein Fossil, ein Überbleibsel aus der Zeit, als ich fahren lernte.“ Aus dem Bauch heraus habe er den Defender gekauft, der sich nun doch moderner als gedacht herausstellt: „Als ich das Auto kürzlich nicht starten konnte, war nicht ein Defekt, sondern die Wegfahrsperre daran Schuld!“ Was vielleicht gar nicht schlecht ist, handelt es sich beim Land Rover Defender doch im Sinne des Wortes um ein gesuchtes Auto.

„Für mich ist dieses Auto ein Fossil, ein Überbleibsel aus der Zeit, als ich fahren lernte.“ Thomas Egli, Defender-Fahrer „A mes yeux, cette voiture est un fossile, un restant de l´époque à laquelle j’ai appris à conduire.“ Thomas Egli, possesseur d’un Defender

US-Kriegs-Jeep war Patenonkel des Land Rover

Lenkrad hiess einfach „Land Rover“. Zunächst in England als des „Farmers Mädchen für alles“ angeboten, wurde er bald von vielen Armeen und Polizeikorps als robustes Dienstfahrzeug entdeckt, was den Land Rover zum willkommenen Exportprodukt machte. Das Fahrzeug wurde nun mit verschieden langen Radständen und Aufbauten hergestellt, 1966 erreichte die Produktion eine halbe Million Exemplare. Mit der Einführung des komfortableren Range Rover verfügte die Marke ab 1970 auch über ein zivilisiertes Fahrzeug, das ab 1983 viertürig und auch mit Dieselantrieb angeboten wurde. Nach der Lancierung des unterhalb des Range Rover angesiedelten Discovery wurde der ursprüngliche „Land Rover“ in Defender umgetauft, um die Übersicht über die Palette mit jetzt drei Modelle zu erleichtern, zu denen 1997 noch der Freelander hinzu kam. Heute gehört die Marke Land Rover zum Ford-Konzern, der sie vor bald vier Jahren von BMW übernommen hat. (stf)

Version résumée Le terme de « Land Rover » n’a pas la même signification pour tous. Cette marque englobe certes aussi le Range Rover mais pour les inconditionnels il s‘agit là d’une dérive fâcheuse car, à leurs yeux, seul le Land Rover, qui aujourd’hui porte le nom de « Defender », est digne d’attention. Armée, communes, police, pompiers, mais aussi artisans ou vétérinaires : pour toutes ces entités et bien d’autres, le Defender est devenu un outil incontournable. Chaque année, en Suisse, quelque 450 Defender neufs trouvent acquéreurs sans la moindre publicité. « Sa réputation de bonne-à-toutfaire-mécanique fait qu’il se vend sans grand effort » admet Stephan Vögeli, directeur général de Jaguar Land Rover Schweiz AG. ●

Der Chefingenieur von Rover soll einen nach dem Krieg übrig gebliebenen amerikanischen Jeep für die Schwerarbeit auf seinem Anwesen eingesetzt haben. Auf die Frage, wie er denn dieses Fahrzeug einmal ersetzen wolle, soll er geantwortet haben „Durch einen anderen Jeep, es gibt ja nichts anderes in dieser Art.“ Der Anekdote nach soll diese Begebenheit den Anstoss zur Entwicklung des ersten Land Rovers gegeben haben. Bei seiner Präsentation an der Amsterdam Motor Show von 1949 war jedenfalls unschwer zu erkennen, dass der offene Wagen mit Allradantrieb nach dem Jeep geraten war. Der 48er Land Rover mit 1.6-Liter-Benzinmotor, permanentem Allradantrieb, Geländeuntersetzung, Vierganggetriebe und mittig positioniertem

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Wirtschaft Das Duell

New Astra gegen Golf V: Chancen für die Händler! Golf und Astra sind für die Hersteller VW und Opel überlebenswichtige Modelle – auch für die Schweizer Markenvertreter, die wie alle Garagisten im Land mit einem schwierigen Umfeld zu kämpfen haben. Ende März beginnt im Segment der Kompakten ein Wettstreit um Käufergunst, wie man ihn hierzulande wohl noch selten erlebt hat.

also spätestens am 26. März 2004. Dann steht der neue Astra bei den Händlern zur Probefahrt bereit. Hinzu kommen spezielle Eintauschofferten für ältere Modelle dieser Baureihe. Wer vergleicht, kann sparen – sehr viel sogar. Und da haben die Volkswagen-Partner zurzeit wenig zu bieten.

Opel mit aller Kraft

m 74. Internationalen Autosalon in Genf wird der schärfste Golf-Konkurrent zum ersten Mal der Öffentlichkeit mit der gesamten Palette präsentiert. Einige hundert Journalisten waren mit dem neuen Astra bereits auf Testfahrt in Südfrankreich. Ihr einhelliges Urteil bringt „Auto Bild“ auf den Punkt: „Für den Golf wird es verdammt hart.“ Ein Urteil, das nicht zu unterschätzen ist, haben die Tester doch bereits einige tausend Kilometer mit dem Neuen zurückgelegt und erste Vergleiche mit Konkurrenten in die Bordbücher eingetragen. Nicht zu vergessen, dass zurzeit auch aus Italien, Frankreich und Japan in dieser Klasse vernünftige Autos zu akzeptablen Preisen auf den Markt drängen.

Opel, da gibt es keine Zweifel, will es diesmal wirklich wissen – mit Macht und Marketing. So können sich Interessenten rund um die Uhr unter www.new-astra.ch über Modelle, Ausstattungen und Preise informieren. Beim Golf erscheinen unter der entsprechenden Adresse Informationen über die gleichnamige Sportart. Haben bisher Frühbucher nur bei Reisen von Rabatten profitieren können, so steigt jetzt Opel in dieses Geschäft ein, eine Premiere beim Verkauf von Autos. Im Klartext: Wer bis zum 26. März 2004 in der Schweiz einen Kaufvertrag unterschreibt, kann mit einem Nachlass von 50% für die Sunshine-Pakete 1 und 2 (Klimaanlage oder -automatik, Stereo-CD-Radio mit Bedienelement am Lenkrad, klimatisiertes Handschuhfach, Fussraumheizung hinten) rechnen – Spareffekt: bis zu 1220 Franken.

Käufer warten auf den Astra

Wie heiss sind die Preise?

Und so ist die Fotomontage in der angesehenen Zeitung „Welt am Sonntag”, die einen Golf V mit platten Reifen zeigt, für seinen Hersteller bzw. seine Verkäufer eine Horrorvision. In der Tat: Opel Suisse will in der Schweiz dem Golf, der in das 30. Importjahr geht, das Leben als Modellliebling Nummer eins der Nation schwer machen. Dabei können die Händlerbetriebe der AMAG kaum auf Hilfe von oben hoffen, im Gegensatz zu ihren Kollegen in Deutschland und Österreich, wo jetzt ab Werk Klimaanlagen für jedes Modell eingebaut werden – ohne Aufpreis versteht sich, offiziell als Aufmerksamkeit für Käufer zum Jubeljahr deklariert. Insider aber bewerten die Aktion als reine Verkaufshilfe, um den schleppenden Absatz in diesen Vertriebsregionen anzukurbeln. Denn, das hat eine Kurzumfrage von Auto&Wirtschaft bei Händlern in der Schweiz gezeigt, noch warten viele Interessenten mit ihrem Kaufentscheid ab, bis sie den neuen Opel persönlich begutachtet haben, nachdem sie bisher nur durch die Medien informiert wurden. Der Tag der Wahrheit kommt

Das wichtigste Argument für Familie Schweizer aber wird mit Sicherheit der Preis sein. Opel star-

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Wirtschaft Das Duell

Pour VW et Opel, les nouvelles Golf et Astra sont des modèles d’une importance vitale. Autant dire qu’entre les deux marques la guerre commerciale est déclarée. (Voir résumé ci-dessous).

Nouvelle Astra contre Golf V: une chance pour les concessionnaires tet mit acht Basismodellen. Den 1.4 Twinport mit Fünfgang-Schaltgetriebe in der Ausstattungsvariante Essentia gibt es mit 90 PS ab 23’750 Franken. Beim Golf (15 Basismodelle, inkl. Diesel) beginnt die Preisskala mit dem 1.4 Trendline mit Fünfgang-Schaltgetriebe und 75 PS bei 24’580 Franken. Berücksichtigt man bei Opel die Frühbucheroption, dann wird der Rüsselsheimer vor allem für schmale Budgets interessant. Weiteres Plus für Opel: Bei den Dieseln ist der Partikelfilter inklusive, beim Golf V ist er ab Herbst 2004 nur Option – ein nicht zu unterschätzender Nachteil im allgemeinen Dieselboom in der Schweiz. Keine leichte Aufgabe für AMAG-Garagisten, neue Käufer zu gewinnen und alte bei der Marke zu halten. Was einmal mehr zählen wird, ist die Zufriedenheit der Kunden mit dem Produkt, mit dem Service und letztlich mit dem Garagisten. Und dem hilft die Aussage von Konzernchef Bernd Pischetsrieder herzlich wenig, der auf die Frage, was er gegen die Kampfpreise des Konkurrenten zu tun gedenke, antwortete: „Wir tasten unser Pricing nicht an.“ Warten wir’s ab. (sd)

Das meint

zu den Neuen:

New Astra: Das ist die Chance für Opel! Frisches Design, Technik von morgen und Preise, die aufhorchen lassen. Wer jetzt mit der Marke Opel um Käufer kämpfen kann, hat gute Karten. Auch Modell- und Motorenprogramm des neuen Astra sind attraktiv für bisherige wie für neue Kunden. Jetzt muss Opel nur noch dafür sorgen, dass auch die Stimmung in Verkauf, Werkstatt und Service zum neuen Auto passen. Denn: wenn es jemals eine wirkliche Chance gegeben hat, das Image von Opel deutlich zu verbessern, dann jetzt. (stf)

Golf V: Aus Erfahrung gut Familie Schweizer setzt auf Tradition, seit vielen Jahren mit Erfolg. Vom Golf wurde in diesen Wochen das 500’000. Exemplar ausgeliefert. Diese Zahl spricht für sich. So viele Menschen können einfach nicht irren. Ein Signal für Opel zugleich. Mit einer halben Million Käufern steht die Bevölkerung einer Grossstadt hinter dem Golf – ein Vertrauenspotenzial, das VW-Garagisten nutzen werden und auch müssen. Sie haben keine andere Chance. (sd)

Auto & Wirtschaft ● März 2004

Version résumée Pour tenter de gagner la bataille qui l’oppose à Volkswagen, Opel ne lésine pas sur les moyens. Car au-delà du produit, le prix est un argument majeur. Dans sa version de base Essentia (1.4 l, 90 ch), l’Astra (dont la gamme compte 8 versions) coûte CHF 23’750.- ; chez VW (15 modèles de base, diesel inclus), l’exécution 1.4 Trendline de 75 ch est proposée pour CHF 24’580.-. En outre, pour toute commande passée avant le 26 mars 2004, Opel accorde un rabais de 50% sur les packs Sunshine 1 et 2 (climatisation ou radio/CD avec commandes au volant, vide-poches réfrigéré et chauffage aux places arrière). Economie : jusqu’à CHF 1’220.-. « Nous n’adapterons pas nos prix » - dit fièrement Bernd Pischetsrieder, patron de VW. Pourra-t-il tenir parole ? ●

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Standpunkte Autologisches

Säuft Unglaublich Viel

Soif, Un Vice (SUV) (Voir résumé ci-dessous)

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Von René Bondt *)

reenpeace hat auf der Jagd nach Umweltschädlingen einen Blattschuss gelandet: Der Geländewagen wurde als wahres Treibstoff-Ungeheuer enttarnt und zunächst einmal propagandistisch zur Strecke gebracht. Mit Hilfe des Bundesrats möchten die grünen Spektakelmacher indes die ganze Gattung, die sich zwischen Genf und Samnaun rasanter Vermehrung erfreut, des Landes verweisen. Für die hartgesottenen Öko-Ideologen sind die populären und überaus praktischen SUVs eben keine Sport Utility Vehicles, das Kürzel setzen sie vielmehr undifferenziert mit «säuft unglaublich viel» gleich.

setzen, der einer ganzen Generation sparsamer SUVs vorspurt. Einen andern Weg schlagen Kirchenvertreter in den USA ein, wo man den Superlativen ganz grundsätzlich und somit auch in der Spritdomäne huldigt. «Was würde Jesus fahren?» fragt eine Werbekampagne religiöser Organisationen, die via christliche Moral Druck macht, um Detroit zur Produktion verbrauchsarmer Autos zu motivieren. «Autoherstellung erfordert heute auch ein Nachdenken über Werte, nicht nur über Fahrzeuge», schreibt die amerikanische Kirchenkoalition. Und eines ihrer Mitglieder verdeutlicht: «Wie kann ich meinen Nächsten wie mich selbst lieben, wenn ich seine Lungen mit Dreck Szene vollpumpe?»

Schaut euch doch an, was auf der passiert, möchte man den Öko-Totalitären zurufen und die plakativen Weltverbesserer in den hybriden Lexus RX400h setzen, der einer ganzen Generation sparsamer SUVs vorspurt. Nun ist es ja wahr, dass die selten off the road agierenden Offroader einen Trend setzen, den Klimaforscher aus ihrer Warte nicht unbedingt als goldrichtig einstufen. Zur weiteren Senkung des nationalen Spritkonsums pro Triebwerk tragen sie vorderhand nicht bei – vor allem dann nicht, wenn man sich der Formel «Tonnage mal Bleifuss» verschreibt wie im Hause Porsche, wo die Entwicklungsingenieure schon rote Ohren kriegen, wenn sie das Stichwort Diesel nur von Ferne hören. Aber es sind ja nicht allein die Cayennes und Co., die extrem aus der sparsamen Art schlagen: Lamborghini Murcielago und Chrysler Viper schaffen das ebenfalls spielend. Also gleich alles verbieten, was nicht in die spartanische Buchhaltung passt? – Schaut euch doch an, was auf der Szene passiert, möchte man den Öko-Totalitären zurufen und die plakativen Weltverbesserer in den hybriden Lexus RX400h

Auto & Wirtschaft ● März 2004

Vielleicht muss man im Land der «gas guzzler» bei den Tränendrüsen ansetzen. Im alten Europa sind wir Gottseidank ein Stück weiter. Ohne den Mechaniker Jesus, aber mit technischem Sachverstand. *) Der Autor ist Inland-Redaktor beim „Zürcher Oberländer“ und aussenpolitischer Kommentator bei der „Finanz & Wirtschaft“.

Version résumée Les écolos totalitaires veulent jeter le discrédit sur les SUV qu’ils accusent de gaspiller le carburant. Dans la même mouvance, aux EtatsUnis, une publicité issue de milieux bigots pose la question « Quelle voiture Jésus aurait-il choisie ? » Dans la vieille Europe la réponse ne vient pas du ciel, mais elle s’exprime par une technologie toujours plus élaborée. *) L’auteur est rédacteur de politique intérieure auprès du „Zürcher Oberländer“ et commentateur de politique étrangère pour „Finanz & Wirtschaft“.

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Wirtschaft

Grund zum Feiern

Grosses Jubiläum: 30 Jahre Honda in der Schweiz Honda fête 30 années de présence en Suisse

Total 191’473 verkaufte Autos, ein landesweites Netz mit 159 Händlern, ein Verkaufsplus von 7% im letzten Jahr sowie ein Marktanteil von zurzeit 3,2% – das ist der beachtliche Erfolgsausweis nach 30 Jahren Präsenz der Marke Honda in der Schweiz.

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ein Zweifel: Honda geniesst in der Schweiz einen hervorragenden Ruf. Wie gross die Wertschätzung hierzulande ist, zeigen die Verkaufszahlen des vergangenen Jahres. Während der Gesamtmarkt um 8% nachgab, konnte die japanische Marke um 7% zulegen. Dieses Plus bringt die Zahl der verkauften Honda-Modelle auf über 8500. Damit liegt die Marke nur gut 500 Einheiten unter der besten Jahres-Verkaufszahl von etwas mehr als 9000 Neuwagen, die 1981 erreicht wurde. Unter den bei uns vertretenen Automarken belegt Honda mit dem Resultat von 2003 Rang elf in der Verkaufshitparade und Rang zwei, wenn die japanischen Marken separat betrachtet werden. Mit

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30 années de présence en Suisse, un réseau de 159 représentants, une progression de 7% l’an dernier et une part de marché de 3,2% : Honda se porte bien dans notre pays. (Voir résumé ci-dessous).

Auto & Wirtschaft ● März 2004

fast doppelt so vielen Verkäufen ist hier Toyota nach wie vor die stärkste Marke. Auch in der Europa-Zentrale von Honda freut man sich über die Schweizer Zahlen – kein Wunder, denn unser Land ist nach Grossbritannien, Deutschland, Italien und Spanien der fünftwichtigste Markt für Honda in Europa. Am Jubiläumsfest in Bern, zu welchem alle Honda-Händler sowie die gut 80 Mitarbeitenden der


Schweizer Honda-Organisation geladen waren, sagte Honda-Topmanager Hiroshi Kobayashi denn auch: „Dieser Leistung bringe ich meinen allergrössten Respekt entgegen.“ Claude Sage, VR-Präsident von Honda Suisse, wies in seiner Rede darauf hin, dass der Erfolg nicht über Nacht gekommen sei, sondern dass die Marke in der Schweiz eine harzige Anfangsphase zu überstehen hatte. „Wir hatten es zusammen nicht immer leicht,“ rief Sage deshalb seinen Händlern zu, „aber wir haben es immer gemeinsam geschafft. Und dafür bedanke ich mich!“ Unter den beinahe 400 Gästen im Berner Kursaal war auch Ueli Raschle. Er hatte 1974 in Rickenbach ZH die allererste Honda-Vertretung in der Schweiz eröffnet. Auch nach 30 Jahren gehört er zu den erfolgreichsten Honda-Händlern unseres Landes. Zusammen mit der Garage Moser in Ohringen trug er als Untervertreter zum Erfolg der Honda-Vertretung Bühlmann in Winterthur bei. Diese hat mit 1,86% Zuwachs beim Marktanteil in ihrem Gebiet heuer das beste Resultat aller Honda-Vertreter erzielt. Besonders über diese erfolgreichen Betriebe freute sich natürlich Nobuyuki Yanai, Generaldirektor von Honda Automobiles Suisse SA, der letztes Jahr die Geschäftsleitung von Honda Schweiz übernommen hat. (hrk)

400 Gäste feierten 30 Jahre Honda in der Schweiz. 400 invités ont célébré les 30 années de présence Honda en Suisse.

Version résumée L’an dernier, Honda a vendu plus de 8500 voitures en Suisse, le record de plus de 9000 unités datant de 1981 n’est plus très loin. En Europe, la Suisse représente pour Honda le cinquième marché absolu derrière la Grande-Bretagne, l’Allemagne, l’Italie et l’Espagne. Les trois années de présence en Suisse méritaient bien une fête, elle s’est tenue au Kursaal de Berne en présence de près de 400 invités. ●

Hansruedi Bühlmann mit Gattin (oben), Hiroshi Kobayashi und Nobuyuki Yanai (links) Hansruedi Bühlmann et son épouse (en haut), Hiroshi Kobayashi et Nobuyuki Yanai (à gauche).

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Toyota Prius der aktuellen zweiten Generation

(Bild/Image zvg)

Toyota Prius de la deuxième génération.

Das Toyota-Prinzip (I) Le principe Toyota (I) Neuerdings die Nummer 2 der Welt, will Toyota mit umweltfreundlichen Hybrid- und Dieselmotoren weiter wachsen.

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oyota scheint den Erfolg gepachtet zu haben: Ende 2003 erreichten die Japaner in Europa mit 800’000 verkauften Autos bereits das Absatzziel für 2005. Vor kurzem hat Japans Nummer 1 in der globalen Herstellerhierarchie den zweiten Rang erobert, und anlässlich der Detroit Motor Show wurde der Toyota Prius in Nordamerika zum „Auto des Jahres 2004“ gewählt, während der Hybrid-Antrieb dieses Autos zum „Motor des Jahres“ gekürt wurde. Doch man lässt sich nicht viel Zeit, um auf den Lorbeeren aus zu ruhen. Bis 2010 will die Marke nämlich nicht nur die europäischen Verkäufe um die Hälfte auf 1,2 Millionen pro Jahr steigern, sondern im nächsten Jahrzehnt auch den Weltmarktanteil im gleichen Ausmass von heute 10 auf 15 Prozent erhöhen.

Promu depuis peu au rang de deuxième constructeur mondial, Toyota veut encore progresser avec des véhicules hybrides et diesels. (voir résumé ci-dessous) Qualität als Verkaufsargument Toyota hat den Erfolg gewiss nicht mit futuristischen Modellen, sondern mit der schier sprichwörtlichen Qualität erreicht. Die Pannenstatistiken der wichtigsten Märkte attestieren der japanischen Marke, punkto Zuverlässigkeit einsame Spitze zu sein. Auch wenn die einzelnen Modelle in den vergangenen Jahren optisch eher auf der etwas biederen Seite angesiedelt waren, dem Erfolg der Marke hat das keinen Abbruch getan und der Profitabilität schon gar nicht, denn der grösste japanischen Autoproduzent verfügt über prall gefüllte Kassen. Toyota hat nicht nur konkrete Vorstellungen über den Umfang des geplanten Wachstums, sondern auch über dessen Qualität. Bis Ende dieses Jahrzehnts soll jeder zweite in Europa ver-

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Technik

Toyota-Prinzip

kaufte Toyota von einem Dieselmotor angetrieben sein, für den die Marke mit dem so genannten D-Kat eine revolutionäre Lösung im Bereich Abgasqualität gefunden hat (siehe April-Ausgabe von Auto&Wirtschaft).

Ebenfalls bis 2010 soll jedes zehnte Toyota-Modell das in Europa ausgeliefert wird, mit dem aus Benzin- und Elektromotor kombinierten Hybrid-Antrieb ausgerüstet sein. Während die anvisierte Steigerung beim Dieselantrieb angesichts der Entwicklung in Europa mit einem Dieselanteil von heute schon mehr als 40 Prozent Marktanteil kaum überrascht, lässt die Zielsetzung beim Hybrid aufhorchen. Bis in sechs Jahren sollen in den europäischen Ländern jährlich über 100’000 Modelle mit einem solchen Antrieb abgesetzt werden, von denen gegenwärtig pro Jahr weniger als tausend Stück verkauft werden. Toyota betrachtet den Hybrid-Motor als Basis für eine umweltfreundliche Mobilität und nicht, wie einige andere Hersteller, bloss als Zwischenstation auf dem Weg zum Brennstoffzellen-Motor. Dass es sich dabei keineswegs um ein Lippenbekenntnis handelt, zeigt das Hybrid-Modell Prius, mit dem Toyota seit 1997 ein Serienfahrzeug auf dem Markt hat. Dafür,

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(Bild/Image zvg)

Bekenntnis zum Benzin-Elektroantrieb

Die Hybrid-Technik des Prius wandelt Brems- in Antriebsenergie. La Prius récupère l’énergie provenant du freinage.

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dass davon bis heute nur gerade etwa 150’000 Stück verkauft wurden, gibt es Gründe, die freilich nichts mit der positiven Ökobilanz dieses Antriebs-Systems zu tun haben. Abgesehen vom nicht gerade berauschenden äusseren Erscheinungsbild des ersten Prius wirkte auch dessen Preis bis vor kurzem prohibitiv.

Immer mehr Hybrid-Modelle Toyota blickt auf sieben Jahre Erfahrung mit dem Hybrid-Antrieb im Serienfahrzeug zurück und ist deshalb heute in diesem Bereich führend. Nun


Technik

Toyota-Prinzip geht es darum, die Akzeptanz für diese verbrauchsgünstige und schadstoffarme Technologie auf breiter Front zu verbessern. Seit der viertürige Toyota Prius optisch stark verändert als neues Auto mit interessantem Innenraumkonzept präsentiert wurde, dürften sich die Verkaufschancen für dieses Modell deutlich verbessert haben. Auch bei uns, wo sich der Verkaufspreis mit netto 37’900 Franken mittlerweile in vernünftigem Rahmen bewegt. Viel Unterstützung für das Hybrid-Prinzip dürfte der Lexus RX300 bringen, der nun unter der Bezeichnung RX400h auch mit kombiniertem Elektro-Benzinmotor angeboten wird. Mit dieser Motorisierung dürfte der Soft-Offroader im Markt und vor allem bei den nach wie vor im Trend liegenden Sports-Utility-Vehicles viel Überzeugungsarbeit zugunsten des alternativen Antriebs leisten. In dieser Fahrzeugkategorie erwarten die Kunden leistungsstarke Autos, dass dafür meistens mit einem hohen Treibstoffverbrauch bezahlt wird, müssen sie mangels Alternativen in Kauf nehmen. Das hat sich mit dem ersten Hybrid-Lexus allerdings geändert, der die Leistung eines V8-Motors, mit weniger als 10 l/100 km jedoch den Benzinverbrauch eines Vierzyinderantriebs aufweist und damit eindrücklich zeigt, welches Potenzial in einem Hybrid-Antrieb steckt. Für eine echte

Auto & Wirtschaft ● März 2004

Durchsetzung des Marktes mit Hybrid-Fahrzeugen braucht es jedoch grosse Stückzahlen, so dass man wohl recht bald auch die Volumenmodelle Avensis, Corolla und Yaris der Marke Toyota mit Hybrid-Motor wird bestellen können. Dass damit das Ende der Fahnenstange beim Hybrid noch längst nicht erreicht ist, zeigte Toyota mit dem CS&S genannten Konzept eines 2+2-Sportwagens. Wie Toyota mit dem neuen D-Kat für den saubersten Dieselmotor der Welt sorgt, lesen Sie in der nächsten Ausgabe von Auto&Wirtschaft. (stf)

Version résumée Toyota, le nouveau numéro 2 de l’industrie automobile mondiale (derrière GM mais devant Ford) entend jouer à fond la carte de l’écologie avec les véhicules à propulsion hybride. D’ici 2010, le Japonais estime qu’en Europe un véhicule sur dix qu’il vendra – soit environ 100’000 unités - fera appel à cette technologie. Même si actuellement les ventes se montent à peine à 1’000 exemplaires par année. Actuellement la Prius est son cheval de bataille en la matière, mais déjà il existe une Lexus RX400h hybride à laquelle devraient venir s’ajouter des versions hybrides Avensis, Corolla et Yaris ●

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Technik

Reifenentwicklung

Lauter Kompromiss Die Entwicklung eines neuen Reifens basiert auf der Forderung nach immer mehr Sicherheit, Komfort und Hochgeschwindigkeitsfestigkeit. In den letzten Jahren ist der Anteil der Personenwagen-Sommerpneus mit den Geschwindigkeitsindexen H bis Z auf rund 50% gestiegen.

Que de compromis Le développement d’un nouveau pneu est conditionné par toujours davantage de sécurité, de confort et de résistance aux vitesses élevées. Ces dernières années, la part des pneus d’été pour VP avec des index de vitesse de H jusqu’à Z a augmenté de quelque 50%. (Voir résumé ci-dessous)

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in Mittelklassewagen steht auf vier postkartengrossen Flächen. Hält man sich nun die Gewichte und die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge vor Augen, kann man sich mindestens ansatzweise vorstellen, welche riesigen Kräfte schon bei harmlosen Fahrmanövern auf diese kleinen Flächen wirken. So ist es nicht weiter erstaunlich, dass ein moderner Reifen oft aus mehr als einem Dutzend unterschiedlicher Gummimischungen und rund 25 Komponenten besteht.

Priorität hat die Sicherheit

Mit geeignetem Profil Aquaplaning verhindern: Goodyear Hydra Grip. Eviter l’aquaplanage grâce à un profil approprié: Goodyear Hydra Grip.

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Wie Goodyear-Verbraucherstudien zeigen, ist die Sicherheit für den Automobilisten das wichtigste Reifenkriterium. Deshalb ist es eines der Ziele der Reifenhersteller, Produkte zu entwickeln, die dem wechselhaften europäischen Sommerwetter angepasst sind. Ein Zahlenbeispiel: Bei Tempo 100 dreht sich ein Reifen 840 Mal pro Minute. In dieser Zeit hat er bei starkem Regen rund 1300 Liter Wasser zu verdrängen. Die Nasslaufeigenschaften eines Reifens werden vor allem durch die inneren Profilbereiche bestimmt. Ein grosser Negativanteil im Laufflächenprofil begünstigt die Wasseraufnahme und damit die Nässeeigenschaften des Reifens. Die Trockeneigenschaften dagegen werden in erster Linie durch die Schulterbereiche des Profils bestimmt. Traktion, Führung und Haftung steigen, je mehr Gummi mit der Strasse in Verbindung steht. Der Vorteil eines asymmetrischen Profils liegt darin, dass ein Reifen so konstruiert werden kann, dass er in unterschiedlichen Bereichen hohe Leistungen erbringt, die sich eigentlich gegenseitig aus-


Technik

Reifenentwicklung schliessen. So ist es möglich, dass ein Pneu ausgezeichnete Eigenschaften bei Nässe aufweist und trotzdem ein einwandfreies Trockenhandling an den Tag legt.

Ebenfalls wichtig: der Komfort

Intelligenter Reifen – zweite Generation Gemeinsam haben Siemens VDO Automotive und Goodyear die zweite Generation von Reifendruckkontrollsystemen zur Serienreife gebracht. Das System warnt den Fahrer, wenn der Reifendruck zu niedrig ist, gibt ihm aber auch Hinweise über das Reifenleben. Es arbeitet mit einem Drucksensor, der wie eine Antenne fest in das Reifenmaterial integriert ist. In jedem Radkasten sitzt eine Sende- und Empfangseinrichtung, die die Elektronik im Reifen mit Energie versorgt. Die Software erkennt einen Druckverlust und gibt dann eine Warnung mit detaillierten Informationen an den Fahrer weiter. Zusätzlich speichert der Chip im Reifen die Laufleistung und die Fahrstrecke, die im Notlaufbetrieb ohne ausreichenden Luftdruck zurückgelegt wurde. Zudem erfasst die Elektronik die Reifentemperatur und den Luftdruck im Reifeninnenraum. Da die Sensorik fester Bestandteil des Reifens ist, können Reifendaten wie zum Beispiel der Reifentyp direkt an die Fahrzeugelektronik gesendet werden. Davon profitieren das ABS und andere Fahrwerkregelsysteme. Vorteil für die Werkstatt: Beim Pneuwechsel braucht nun nicht mehr ein Sensorsystem von einem zum nächsten Rad übertragen zu werden. Ausserdem erlaubt das geringe Gewicht der Sensorik eine Integration in den Reifen, ohne die Fahreigenschaften des Autos negativ zu beeinflussen.

Ein wichtiges Kriterium für den Fahrkomfort stellt das Abrollgeräusch der Reifen dar. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, bedienen sich die Hersteller verschiedener Testverfahren. Mit der Frequenzanalyse beispielsweise wird das Reifengeräusch in einem Akustiklabor aufgezeichnet und in sämtliche vorkommenden Frequenzen zerlegt. Es gibt Tonlagen, die vergleichsweise laut sind, ohne aber vom Menschen subjektiv als unangenehm empfunden zu werden. Andere Frequenzen erscheinen dagegen schon bei geringer Lautstärke unerträglich. Um ein gleichmässiges, angenehmes Rauschen zu erreichen, müssen demnach einzelne Frequenzen eliminiert werden – etwa durch die ungleichmässige Anordnung der Profilblöcke über den Reifenumfang. Dadurch verteilt sich die Schallenergie auf mehrere Frequenzen; das menschliche Ohr empfindet dies als angenehmer.

Auto & Wirtschaft ● März 2004

Neuentwicklungen Nokian Tyres bezeichnet den Reifentyp NRHi als ersten giftfreien Sommerreifen der Welt in der Geschwindigkeitskategorie H. Dieser enthält keine schädlichen hocharomatischen Öle (HAÖle), sondern nur ungefährliche gereinigte, nie-

47


Technik

Reifenentwicklung drigaromatische Öle. Besonders die Produktion leistungsstarker Sommerreifen ohne HA-Öle erfordert viel chemisches Know-how. Nun ist es aber gelungen, einen sauberen Reifen zu fertigen, dessen Nassgriff und sonstige Sicherheitseigenschaften wie Bremsweg und Richtungsstabilität trotzdem ausgezeichnet sind. Den guten Nassgriff ohne die Verwendung von HA-Ölen erreichten die Finnen durch den Einsatz von sauberen Ölen, neuen Polymeren und Silica. Mit der neuen „Dynamic Drain Tred“-Technologie soll der Goodyear Hydra Grip bei Nässe nicht nur eine gute Seitenstabilität, sondern auch ausgezeichnete Brems- und Aquaplaningeigenschaften bieten. Die neue Technik verbindet Leistungsmerkmale wie die 3D-BIS-Technologie, Kaskadenlamellen oder V-Tred-Design mit einer speziell entwickelten Laufflächenmischung. Das von Goodyear patentierte 3D-Block-Interlocking-System (3DBIS), das in Winterreifen bereits eingesetzt wurde, ermöglicht eine grössere Lamellenanzahl als bei herkömmlichen Reifen und verbessert damit das Handling auf nassen und trockenen Strassen spürbar. Die 3D-BIS-Technik sorgt ausserdem für längere Lamellen bei abgenutzten Reifen. Das bedeutet bessere Nässeeigenschaften für die gesamte Lebensdauer des Reifens. Kaskadenlamellen optimieren beim Bremsen auf nassen und trockenen Fahrbahnen den Bodenkontakt, denn durch eine progressive Zunahme der Längssteifigkeit entsteht eine KlemmEine asymmetrische wirkung. Die Schulterblöcke wirken bei plötzliLauffläche ermöglicht chen Bremsmanövern wie Stossdämpfer. (sha) gute Allroundeigenschaften: Yokohama C.drive.

Version résumée

Une surface de roulement asymétrique permet de bonnes propriétés générales: Yokohama C.drive.

48

Auto & Wirtschaft ● März 2004

Une voiture de catégorie moyenne repose sur une superficie équivalant à celle de quatre cartes postales qui sont soumises à des contraintes énormes. Un pneu moderne comprend une douzaine de mélanges de gomme différents et près de 25 composants. A 100 km/h, une roue tourne à 840 tous-minutes. La sécurité est une priorité absolue. L’avantage d’un pneu asymétrique réside dans le fait qu’il est à même de réaliser des performances élevées dans des domaines qui peuvent de prime abord paraître antagoniste. C’est pourquoi, un même pneu peut être parfaitement efficace sur une route détrempée tout en présentant des caractéristiques irréprochables sur sol sec. A noter que Siemens VDO et Goodyear ont mis au point la deuxième génération de système de contrôle de pression. ●


Technik

Ratgeber

Verhängnisvoller Kraftakt Gare aux trottoirs Wo’s eng ist zum Manövrieren, sind Reifen und Felgen oft die Leidtragenden. Die Schäden können beträchtlich sein. Des manœuvres entre trottoirs menacent les jantes et les pneus. Et les dégâts peuvent être considérables. (Voir résumé ci-dessous)

F

Kleine Ursache – grosse Wirkung Meist sind solche Rencontres mit der Strassenbausubstanz verheerend für Pneus und Felgen. Der Reifen kann an der Seitenwand aufgeschnitten werden oder gravierende Schäden an der Karkasse davontragen. Diese sind beim Demontieren des Reifens gut sichtbar, Abhilfe schafft hier nur der Ersatz des Pneus. Obwohl viele Reifen an der Seitenwand mit einer Felgenschutzlippe ausgestattet sind, werden beim Kraftakt am Trottoirrand oft auch die Felgen beschädigt. Wesentlich empfindlicher als Stahlfelgen, die vergleichsweise hart im Nehmen sind, reagieren Leichtmetallräder. Schnell weisen sie extrem unschöne Schürfungen auf oder werden sogar verformt. In leichteren Fällen las-

Bild/Image sha

ahrbahnränder sind, besonders wenn sie scharf sind, tückisch. Man überfährt diese Kanten in spitzen Kehren oder beim Einparkieren. Besonders bei grösseren und schwereren Autos fällt dies nicht einmal auf, weil wegen der Servolenkung vom Kraftakt am Lenkrad kaum etwas zu spüren ist. sen sich Kratzer und kleine Dellen zwar reparieren, doch oft enden ramponierte Aluminiumfelgen beim Altmetall.

Radgeometrie korrigieren Selbst wenn Reifen und Felgen beim Überfahren von Fahrbahnbegrenzungen unbeschädigt bleiben, kann das Fahrzeug werkstattbedürftig werden. Moderne Radaufhängungen sind anfällig auf Krafteinflüsse, die nicht vom normalen Fahrbetrieb stammen. Deshalb drängt sich schnell eine Radgeometriekorrektur und eine Sichtkontrolle der Aufhängungsteile auf. Entspricht die Radstellung nämlich nicht exakt der Vorschtrift, sind die Laufflächen der Reifen bald übermässig verschlissene oder einseitig abgefahren. Sind solche Anzeichen am Kundenfahrzeug sichtbar, sollten Werkstattbetreiber die Räder von Kundenfahrzeugen exakt unter die Lupe nehmen. (sha)

Aluminiumräder lassen sich reparieren! Leichtmetallfelgen sind teuer, da schmerzt es, wenn sie wegen einer kleinen Beschädigung ersetzt werden müssen. Reparaturen sind eventuell möglich, jedoch technisch nur dann bedenkenlos, wenn sie von Spezialisten ausgeführt werden. Diese finden sich bei der Zürcher Firma Weinmann Service AG , wo Kerben, Beulen und Verwindungen an Leichtmetall- und Stahlfelgen behoben werden, sofern sie nicht allzu gravierend sind. Auf speziellen Maschinen wird fehlendes Material aufgeschweisst, danach folgt Abdrehen und Polieren der Felge, gegebenenfalls die Neulackierung. (Weinmann Service AG, Freilagerstrasse 25, 8047 Zürich, www.weinmannserviceag.ch)

Auto & Wirtschaft ● März 2004

Version résumée Une touchette contre une bordure peut provoquer des dégâts non seulement aux pneus et aux jantes, mais aussi fausser la géométrie. Ce qui à son tour entraîne une usure irrégulière des pneus. Des entreprises spécialisées comme Weinmann à Zurich sont à même de réparer des jantes alu endommagées. (www.weinmannserviceag.ch) ●

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lon

utosa A m a s n Sie u n e h c u s e B 7240 d n a t S , 7 Halle


Standpunkte

Was Ruch denkt, wenn er lenkt

Geiz ist geil – und vernünftig Sur la voie de la raison (voir résumé ci-dessous)

E

Von Peter Ruch *)

ndlich“, ist man versucht zu sagen. Das amerikanische Fachmagazin „Motor Trend“ sowie die Vereinigung der Autojournalisten Nordamerikas haben für einmal keine fette Limousine und keinen groben Sportwagen zum „Auto des Jahres“ gewählt, sondern Vernunft walten lassen und den Toyota Prius an die erste Stelle gesetzt. Man kann über solche Wahlen geteilter Meinung sein und den Juroren sämtliche Kompetenz absprechen, haben die Amerikaner doch schon den Renault Alliance und den Chrysler PT Cruiser ausgezeichnet, doch die heurige Krönung ist ein mutiger Schritt – einer in die richtige Richtung.

zwei Tonnen schweren, permanent allradgetriebenen Geländewagen besteht, die dann dafür eingesetzt werden, dass Mutti von Küsnacht an den Zürcher Bürkliplatz fahren kann, um dort auf dem Markt Bio-Rüebli zu kaufen. Die Frage ist bloss, ob die Nachfrage nicht deshalb besteht, weil ein Angebot verfügbar ist, denn die Hersteller geben selber zu, dass es nicht allein darum geht, die Marktbedürfnisse zu erkennen, sondern solche neu zu schaffen.

Der Hybridantrieb ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Doch es geht um die Zeichen, die ein solches Automobil setzt. Toyota und auch Honda gehen hier einen neuen Weg, schalten in Der Hybridantrieb ist amerikanischen Lifenicht der Weisheit letzter Ein 612 PS starker Porstyle-Magazinen mehrsche Carrera GT verfügt seitige Anzeigenstrecken, Schluss. Doch es geht über bedeutend mehr die auf die Vorteile der um die Zeichen, die ein Sex-Appeal als der Hybriden aufmerksam solches Automobil setzt. Toyota Prius, zweifellos. machen – vielleicht wird Doch man wird momenes eines Tages schick, tan das Gefühl nicht los, dass die Autohersteller vernünftig zu sein. Und wie heisst es doch so bedeutend mehr Hirnschmalz in Fahrzeuge inschön in den Inseraten eines deutschen Heimvestieren, die sich unter 15 Liter Benzinverelektronik-Discounters: „Geiz ist geil!“ brauch gar nicht bewegen lassen, denn in Auto*) Der Autor lebt in Mexico und berichtet von dort für die mobile, die schonend mit den Ressourcen „Finanz & Wirtschaft“ über den karibischen Raum. umgehen. Würden mehr Mittel – von Ingenieurskunst bis Marketingkraft – für die Entwicklung von vernünftigeren Autos eingesetzt werden, würden Gefährte wie ein Toyota Prius nicht ein Version résumée solches Aschenputteldasein fristen, wie sie es Aux Etats-Unis, le magazine spécialisé „Motor momentan noch tun. Trend“ et l’association des journalistes automobiles ont élu la Toyota Prius Voiture de Die Ausrede dafür, dass es nicht mehr Priusse l’Année. Un choix heureux. Pourtant les ventes gibt, ist immer die gleiche: Die Kundschaft will ne décollent guère. Car, il est sans doute plus solche Autos gar nicht, sie will Protz- und Pofacile de créer un besoin artificiel que de cerner tenzwagen mit bis 600 Pferdestärken, diese lasles besoins réels du marché. sen sich mit fantastischen Margen glänzend verkaufen, und das erfreut den Shareholder. Es ist *) L’auteur réside à Mexico où il couvre l’actualité pour nicht abzustreiten, dass eine Nachfrage nach le bi-hebdomadaire „Finanz&Wirtschaft“.

Auto & Wirtschaft ● März 2004

51


Information

Neuwagenimmatrikulationen

Noch im Winterschlaf Marken

Jan. 04

Jan. 03

+/in %

Kum. 04 Kum. 03

+/in %

Audi

891

1’361

-34.5

891

1’361

-34.5

Porsche

119

107

11.2

119

107

11.2

2’359

2’002

17.8

2’359

2’002

17.8

BMW

888

729

21.8

888

729

21.8

MINI

254

222

14.4

254

222

14.4

2

11

-81.8

2

11

-81.8

1’041

1’178

-11.6

1’041

1’178

-11.6

759

1’026

-26.0

759

1’026

-26.0 12.6

Volkswagen

BMW Alpina Ford Mercedes Smart

259

230

12.6

259

230

Opel

1’359

1’251

8.6

1’359

1’251

8.6

TOTAL deutsche Marken

7’931

8’117

-2.3

7’931

8’117

-2.3

Citroën

741

846

-12.4

741

846

-12.4

Peugeot

1’117

1’245

-10.3

1’117

1’245

-10.3

Renault

975

1’040

-6.3

975

1’040

-6.3

2’833

3’131

-9.5

2’833

3’131

-9.5

415

346

19.9

415

346

19.9

TOTAL franz. Marken Alfa Romeo Ferrari

9

18

-50.0

9

18

-50.0

Fiat

567

670

-15.4

567

670

-15.4

Lancia

100

56

78.6

100

56

78.6 83.3

Maserati TOTAL ital. Marken Daihatsu

11

6

83.3

11

6

1’102

1’096

0.5

1’102

1’096

0.5

80

55

45.5

80

55

45.5

Honda

520

612

-15.0

520

612

-15.0

Mazda

576

513

12.3

576

513

12.3

Mitsubishi

268

311

-13.8

268

311

-13.8

Nissan

387

245

58.0

387

245

58.0

Subaru

839

677

23.9

839

677

23.9

Suzuki

106

182

-41.8

106

182

-41.8

Toyota

1’127

1’631

-30.9

1’127

1’631

-30.9 196.0

Lexus

74

25

196.0

74

25

3’977

4’251

-6.4

3’977

4’251

-6.4

Saab

126

93

35.5

126

93

35.5

Volvo

707

504

40.3

707

504

40.3

TOTAL schwed. Marken

833

597

39.5

833

597

39.5

4

5

-20.0

4

5

-20.0

47

59

-20.3

47

59

-20.3

108

151

-28.5

108

151

-28.5

TOTAL japan. Marken

Aston Martin Jaguar/Daimler Land-Rover MG/Rover TOTAL engl. Marken Cadillac Chevrolet

31

40

-22.5

31

40

-22.5

190

255

-25.5

190

255

-25.5

2

6

-66.7

2

6

-66.7 -56.3

14

32

-56.3

14

32

Chrysler/Jeep

177

226

-21.7

177

226

-21.7

TOTAL US Marken

193

264

-26.9

193

264

-26.9

Daewoo

111

193

-42.5

111

193

-42.5

Hyundai

186

571

-67.4

186

571

-67.4

Kia

227

184

23.4

227

184

23.4

TOTAL korean. Marken

524

948

-44.7

524

948

-44.7

Skoda

CZ

245

375

-34.7

245

375

-34.7

Seat

E

321

433

-25.9

321

433

-25.9

69

30

130.0

69

30

130.0

18’218

19’497

-6.6

18’218

19’497

-6.6

Diverse Marken GESAMT-TOTAL

52

Auto & Wirtschaft

• März 2004

M

it dem Minus von 6,6% gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode versprechen die Neuwagenzulassungszahlen beim Jahresstart 2004 noch nicht die Wende zum Guten. So niedrige Januar-Absatzzahlen wurden letztmals Mitte der achtziger Jahre erzielt. Allerdings ist das bescheidene Januar-Ergebnis laut Ruedi Blessing von „auto-schweiz“ noch kein sicheres Zeichen für ein erneut mageres Jahrestotal. Auffallend sind die grossen Sprünge bei den einzelnen Marken. Rückgänge und Zunahmen in der Höhe von einem Viertel oder gar einem Drittel sind keine Seltenheit. Mit knapp 8000 Einheiten sind die deutschen Hersteller insgesamt auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Dasselbe gilt auch für die Italiener.

Schwedenmodelle im Aufwind Ein grosser Sprung nach vorne gelang einzig den Schweden, bei denen Volvo mit dem XC90 ein sehr beliebtes 4x4-Fahrzeug im Angebot hat und sich zudem auf den Start des neuen Modellpaars Volvo S40/V50 freuen kann. Arg gebeutelt wurden dagegen die französischen Hersteller mit einem Minus von fast 10%. Ähnlich schlecht geht es im Moment auch den Japanern, während man bei den Koreanern sowie den restlichen Marken bezogen auf die prozentuale Auswertung schon fast von einem Debakel sprechen müsste. Allerdings bewegen sich die absoluten Absatzzahlen dieser Hersteller auf kleinem Niveau, sodass statistische Ausschläge schnell einmal auffällig hoch sind. Etwas höher als beim Gesamttotal ist der prozentuale Rückgang bei den Fahrzeugen mit Allradantrieb. Weiter steigend dagegen präsentiert sich der Dieselanteil, der jetzt bei 26,4% liegt. (sha)

Schweizer mögen Schweden: Das Crossover-4x4-Modell XC90 verhalf Volvo zu einem guten Januar-Ergebnis.



Information Schaubühne

Wieder mehr Schwung beim Design

A

ltea“ heisst das völlig neue, geräumige Kompaktfahrzeug, das zu einem starken Standbein der spanischen VW-Tochter Seat werden soll. Nachdem er als Prototyp bereits an der IAA in Frankfurt zu sehen war, feiert der Altea am Genfer Autosalon Weltpremiere. Markteinführung wird im Spätfrühling sein. Die Spanier setzen grosse Hoffnungen in den Fünftürer, der technisch auf den Modellen Audi A3 und VW Golf V basiert. Schliesslich hat er unter der von Designer Walter De Silva gezeichneten Karosserie einen grossen Innenraum und eine reichhaltige Sicherheits- und Komfortausstattung zu bieten. Mit dem Altea kreiert Seat auch gleich eine neue Fahrzeugkategorie: MSV (Multi Sports Vehicle) nennt sich das 4,28 Meter lange Einvolumenauto, das fünf Personen transportieren kann und ausserdem über einen vielfältig variierbaren Kofferraum verfügt. Zwei Benzin- und zwei Dieselmotoren mit Hubräumen von 1,6 bis 2,0 Litern und Leistungen von 102 bis 150 PS beziehungsweise Drehmomentmaximalwerten von 148 bis 320 Nm stehen zur Wahl. Selbstverständlich sind auch ABS, Traktionskontrolle und Fahrdynamikregelung ESP vorhanden. Die 16- oder 17-Zoll-Räder werden von einer elektrischen Servolenkung dirigiert. Der Kunde hat die Wahl zwischen den zwei Ausstattungsvarianten Stella und Signo, die sich beide mit einem Sportpaket noch aufwerten lassen.

Eigenständige Auftritte: Seat Altea, Mercedes C-Klasse, Renault Clio.

Noch mehr Farbtupfer auf der Clio-Palette Mit der Generation 2004 hat Renault das Angebot der Clio-Modellreihe weiter vergrössert. Äusserlich sind die Neuen an den zusätzlichen Farben und den bei einigen Varianten geänder-

54

Auto & Wirtschaft ● März 2004

ten Stossfängern zu erkennen. Im Innern fallen die neuen Stoffbezüge und die optimierte Verarbeitungsqualität auf. Das in sechs Ausführungen lieferbare Fahrzeug hat sieben Motorisierungen zu bieten. Zwei Leistungsvarianten sind neu: Der 1,5-Liter-Diesel dCi ist jetzt auch in einer 100-PS-Ausführung zu haben, und das Topmodell Sport 2.0 16V bringt neuerdings 182 PS an die Kupplung. Mit verbreiterter Spur, verlängertem Radstand und modifizierter Radgeometrie lassen sich diese noch besser auf die Strasse übertragen.

C-Klasse aufgewertet Mercedes hat die im Mai 2000 lancierte Modellfamilie C umfassend überarbeitet. Von aussen ist die aufgefrischte C-Klasse an der neu gestalteten Frontpartie mit Klarglasscheinwerfern und an den 16-Zoll-Breitreifen zu erkennen. Charakteristisch sind auch der kratzfestere Lack sowie zahlreiche Modifikationen im Innenraum. Wesentliche Neuerungen sind aber auch in die Technik eingeflossen: Das Fahrwerk – inklusive Lenkung – wurde sportlicher abgestimmt, das Motoren- und Getriebeangebot markant überarbeitet. Neu kommt jetzt auch der bisher nur im Sportcoupé eingesetzte 2,3Liter-Kompressormotor (192 PS, 260 Nm) ins Angebot, und der Dieselmotor des C 220 CDI erreicht mit neuem Einspritzsystem nun 150 PS. Topmodell der Reihe ist der C 55 AMG mit kräftigem V8 (367 PS, 510 Nm) und Sportfahrwerk. (sha) ●


Information

Jetzt beim Händler

Von sportlich bis praktisch

M

it dem GT hat Alfa Romeo wieder ein echtes Sportcoupé im Showraum stehen. Der auf dem Modell 156 basierende Zweitürer ist in zwei Ausstattungsversionen und mit vorerst drei Motorvarianten zu haben: Der 2-Liter-Benziner leistet 165 PS, der 1.9 Turbodiesel JTD M-Jet 150 PS und der 3,2Liter-V6 240 PS. Die Preise liegen zwischen 39’600 und 52’500 Fr. Verbrauch: 6,7 bis 12,4 l/100 km, CO2: 176 bis 295 g/km, Energieeffizienz: B bis G.

Von Audi ist ab sofort das Modell S4 Cabriolet erhältlich. Mit 4,2-LiterV8-Motor (344 PS, 410 Nm) bestückt, kostet es 94’000 Fr. (mit Sechsgang-Schaltgetriebe) bzw. 97’480 Fr. (mit Sechsgang-Tiptronic). Verbrauch: 13,8 l/100 km, CO2: 331 g/km (Tiptronic 12,6 l; 302 g) Energieeffizienz: G/F (Aut.). Die Langversion des A8 mit 6-Liter-W12-Triebwerk und Sechsgang-Tiptronic-Getriebeautomat ist neu zum Preis von 175’500 Fr. zu haben. Energieeffizienz: G. BMW lanciert X3 und 6er-Coupé. Der „kleine X5“ steht mit 3-LiterBenzin- oder 3-Liter-Dieselmotor zu Preisen ab 63’300 Fr. bereit. Verbrauch: 11,7 bzw. 8,4 l/ 100 km, CO2: 276 bzw. 224 g/km. Das Coupé 645Ci besitzt einen 333 PS starken V8-Motor, der 11,7 l/100 km bzw. 10,9 l (Automat) verbraucht. Sein Preis: 111’000 (Automat 114’200) Fr. Energieeffizienz: B bis G, 6er G/F (Aut.). Fiat Idea heisst der neue Wettbewerber im Sektor der Minivans. Charakteristisch für den knapp 4 Meter langen Familienwagen ist die grosse Variabilität des Innenraums. Die Preise des mit 1,3- und 1,9-Liter-Diesel sowie mit 1,4Liter-Benzinmotor lieferbaren Idea liegen zwischen 19’800 und 25’600 Fr. Verbrauch: 5,1 bis 6,6 l/100 km, CO2: 135 bis 157 g/km. Energieeffizienz: n. v..

Auto & Wirtschaft ● März 2004

Ford bietet den Streetka nun auch in einer einfacher ausgestatteten Version mit stoffbezogenen statt Ledersitzen an. Der Preis des 1,6-LiterRoadsters liegt bei 23’950 Fr. Verbrauch: 7,9 l/ 100 km, CO2: 189 g/km, Energieeffizienz: E. Lancia bietet den Phedra jetzt auch als 2.2 jtd 16v an. Er kostet als Executive 49’350 Fr., als Emblema 51’850 Fr. Verbrauch: 7,3 l/100 km, CO2: 195 g/km, Energieeffizienz: A. Der Land Rover Freelander erscheint mit aufgefrischter Front- und Heckpartie sowie neuen, günstigeren Preisen: Die dreitürige Softback-Version mit 2-Liter-Dieselmotor Td4 ist für 33’700 Fr. erhältlich. Verbrauch: 7,6 l/100 km, CO2: 205 g/km, Energieeffizienz: B. Opel bietet neu die Vectra-Limousine mit 3,2-Liter-V6-Motor (211 PS, 300 Nm) an. Der Preis beträgt 44’500 Fr. Verbrauch: 9,8 l/100 km, CO2: 235 g/km (Automat 10,4 l; 250 g). Energieeffizienz: E/F (Aut.). Neu beim Renault-Händler steht der mit Klimaanlage bestückte Kangoo Air mit 1,2-Liter-16VMotor (75 PS) zum Nettopreis von 19’800 Fr. Verbrauch: 7,0 l/100 km, CO2: 165 g/km. Energieeffizienz: C. Skoda lanciert das Fabia-Sondermodell „Lifestyle“. Das Fahrzeug ist mit 1,2-Liter-Motor (55 PS) ausgerüstet und kostet 17’680 Fr. Verbrauch: 5,9 l/100 km, CO2: 142 g/km, Energieeffizienz: A. Toyota startet mit dem zweimotorigen Prius. Der „Hybrid Synergy Drive“ kombiniert einen 78-PSBenzinmotor mit einem 50-kW-Elektromotor. Der Gesamtverbrauch des 37’900 Fr. teuren Prius II: 4,3 l/100 km, CO2: 104 g/km,Energieeffizienz: A. Für den VW Golf sind jetzt auch die beiden Benzinmotoren 1.6 (102 PS) und 2.0 FSI (150 PS) lieferbar. Die Preise liegen bei 26’060 Fr. (1.6 Trendline, Fünfgang) bzw. 31’830 Fr. (2.0 FSI Comfortline, Fünfgang). Der FSI mit Automatikgetriebe kostet 34’200 Fr. (sha) ●

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Information Neue Produkte

D

er besonders sportlich ausgelegte Hochleistungsreifen BFGoodrich g-Force Profiler eignet sich speziell für die Nachrüstung. Er überzeugt durch fahrdynamische Vorteile und kürzere Bremswege. Der laufrichtungsgebundene Pneu ist für den V- und ZR-Geschwindigkeitsbereich gebaut. Typisch ist die IGC-Konstruktion (Improved Grip Components), mit der sich eine um 10% erhöhte Aufstandsfläche realisieren liess. Der neue Bridgestone Turanza ist der erste Touringreifen von Bridgestone mit asymmetrischem Profil. Der für die Erstausrüstung und den Ersatzmarkt gleichermassen entwickelte Pneu soll einen hohen Fahrkomfort und gute Leistungen bei Handling und Nässehaftung bieten. Für den Ersatzmarkt wird der Pneu in 30 Dimensionen für Felgengrössen von 14 bis 17 Zoll angeboten. Damit passt er auf die meisten Ober- und Mittelklasselimousinen, Sportwagen und Kombis. Mit dem neuen ContiSportContact 2 Vmax präsentiert Continental den ersten zugelassenen Strassenreifen mit einer Freigabe bis zu 360 km/h. Der neue Reifen wurde speziell für ultraschnelle Supersportwagen im Tuningbereich entwickelt. Er erhielt mehr Profilnuten, um ein Plus an Grip und optimale Kühlung zu erreichen. Um beste Eigenschaften auf nasser Strasse zu gewährleisten, wurde der Profilnegativanteil erhöht. Ausserdem neu bei Conti Suisse: Unter www.conti-wheels.ch können sich Autofahrer per Mausklick über ihre Wunschfelge informieren. Das Räderprogramm bietet den Händlern eine kompetente Unterstützung bei der Kundenberatung.

Die beiden Reifentypen Comfort und Spirit liefert die ESA nun in weiter entwickelten Ausführungen. Entsprechend heisst der komfortorientierte Typ jetzt Comfort 2, der sportliche Spirit 2. Beide besitzen ein laufrichtungsgebundenes Profil. Der Comfort 2 ist in 14 Dimensionen von 155/70 R 13 bis 195/65 R 15 lieferbar. Der ESA/Tecar Spirit 2 zeichnet sich durch eine gegenüber dem Vorgänger deutlich verbesserte Nassperformance aus. Zugelegt hat er aber auch beim Handling, beim Bremsen und bei der Aquaplaningresistenz. Der Reifen ist für Geschwindigkeiten bis 270 km/h konzipiert und wird in 24 Dimensionen von 175/65 R 14 bis 225/45 R 17 ausgeliefert.

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Michelin Exalto PE2.

Vredestein Ultrac Y.

Auch schwarz Für die Reifenhersteller ist der Genfer Autosalon die beste Gelegenheit, Produktneuheiten für die bevorstehende Sommersaison vorzustellen. Auto&Wirtschaft hat – alphabetisch geordnet – einen kurzen Überblick zusammengestellt.

Optisch und technisch ein Leckerbissen: Der Tuningreifen ContiSportContact 2 Vmax hält bis Tempo 360.

Bridgestone Turanza.

Mit dem im Falken SN-828 neu entwickelten Abrieb-Warnsystem „Special Eyes“ muss man den Reifenabrieb nicht mehr schätzen, sondern kann sich auf zuverlässige, in den Reifen eingelassene Indikatoren verlassen. Neben dieser technischen Innovation zeichnet sich der Typ SN-828 vor allem als langlebiger, komfortabler und sicherer Reifen für Klein- und Mittelklassewagen aus. Es sind 18 Dimensionen von 145/70 R 12 bis 195/65 R 15 lieferbar. Firestone stellt den Vanhawk vor, einen neuen Lieferwagenreifen für mittlere und hohe Traglasten. Auffälliges Merkmal ist das robuste Erscheinungsbild mit breiterem Profil. Die Gummimischung wurde speziell nach dem Kriterium

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Standpunkte Zu guter Letzt!

Zu guter Letzt – zum ersten Mal „Finalement“ – pour la première fois (voir résumé ci-dessous)

S

Herausgeber Helmuth H. Lederer

ie halten die erste Schweizer Ausgabe von „Auto&Wirtschaft“ in Händen. Einen ersten Eindruck vom „neuen Monatsmagazin für die schweizerische Automobilbranche“ konnten wir Ihnen damit bereits vermitteln. Der Name unseres neuen Hefts ist Programm: wir von Redaktion, Administration und Verlag sind angetreten, um dem schweizerischen Automobilgewerbe die monatliche Informationsplattform zu bieten, die sie benötigt. Dringend benötigt. In „Auto&Wirtschaft“ wird Sie ein kompetentes Team informieren. Laufend. Exakt. Schnell. Umfassened. So viel, wie nötig. So wenig, wie lesbar. „In den nächsten fünf Jahren wird sich so viel verändern, wie sich gesamthaft in den fünfzig Jahren davor verändert hat.“ Das sagte ich vor gut zehn Jahren in einem Vortrag. Ein Satz, der dann in manchen Diskussionen, bei Vorträgen und Seminaren wiederholt wurde. Heute meine ich, dass sich in den nächsten fünf Monaten so viel verändern wird, wie in den fünf Jahren zuvor. Damit trage ich der Tatsache Rechnung, dass alles, was sich entwickelt, sich noch viel schneller entwickelt, als noch vor kurzem gedacht. Ob es uns gefällt oder nicht: Dieser Zug der Zeit ist nicht aufzuhalten. Leider? Gott sei Dank? Tatsache ist, dass wir alle in einer unwahrscheinlich spannenden Zeit leben. Auch und vor Allem ökonomisch. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten und Chancen, erfolgreich zu sein. Und mindestens so viele Gefahren, die fürs Scheitern und Untergehen sorgen können. So ist es, ob uns das gefällt, oder nicht. Mit dem Fachmagazin „Auto&Wirtschaft“ machen wir einen Anfang bei A&W. Freuen Sie sich also auf eine ganze Reihe weiterer Aktivitäten von A&W. Sie werden sich alle unter dem Dach Ihrer Internet-Plattform car4you.ch, entwickeln, die Mitte Februar mit über 2’000 Partnerbetrieben in der ganzen Schweiz vertreten war. Ich

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wähle die Vergangenheitsform bewusst, denn täglich kommen weitere Partner hinzu. Eines ist sicher: „Auto&Wirtschaft“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Zeichen der Zeit nicht nur zu erkennen. Sondern sie auch zu vermitteln. Damit Sie schneller und umfassender informiert sind. Und dadurch den Puls der Zeit noch besser fühlen können.

P.S.: Das also war die „offizielle“ Nullnummer von Auto&Wirtschaft. Mit einem sehr kräftigen Lebenszeichen zeigen wir auf, wohin Ihre künftige Informationsblattform (!) gehen wird.

Version résumée Vous tenez entre vos mains le premier numéro de Auto&Wirtschaft, le nouveau magazine pour l’économie automobile en Suisse. Ce titre est tout un programme : nous entendons proposer aux professionnels suisses de l’automobile la plate-forme d’information dont ils ont un urgent besoin. L’évolution se fait de plus en plus rapidement : que cela nous plaise ou non, le train est en marche et rien ne l’arrêtera. A&W s’est fixé pour objectif de vous informer de manière toujours plus complète afin de vous permettre de mieux saisir le pouls du temps. Cordialement P.S.: C’était donc le numéro zéro „officiel“ de Auto&Wirtschaft. D’une manière marquante, nous indiquons la direction que votre magazine d’information entend suivre à l’avenir.


Information Neue Produkte

General Grabber AT2.

ESA/Tecar Comfort 2.

und rund – aber ganz neu

Goodyear Hydra-Grip.

Nokian NRVi SUV.

Laufleistung optimiert. Breite, umlaufende Profilrillen mit neuem Wandwinkel verringern die Aquaplaninggefahr und das Festsetzen von Steinen im Profil. Der US-Reifenhersteller General Tire ist spezialisiert auf Pneus für 4x4-Fahrzeuge. Bei der Entwicklung des neuen Typs Grabber AT2 wurde der Haftung im On- und Offroad-Bereich, der Lebensdauer, der Traktion und der Fahrstabilität, aber auch dem Design grosse Bedeutung beigemessen. Der AT2 ist der erste Reifen von General Tire, der sich mit Spikes bestücken lässt. Er wird in 27 Dimensionen von 205/70 R 15 über 235/85 R 16 bis 265/70 R 17 angeboten.

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Der speziell für regnerisches Wetter entwickelte Goodyear Hydra-Grip bietet durch seine innovative „Dynamic Drain Tred“-Technologie besonders gute Bremseigenschaften auf nassen Fahrbahnen sowie Schutz vor Aquaplaning. Aber auch auf trockenen Strassen soll der Reifen mit tadellosen Eigenschaften aufwarten. Der HydraGrip ist in 27 Dimensionen von 185/65 R 14 H bis 215/40 R 16 V erhältlich. Die DDT-Technologie ist auf Seite 46 ausführlicher dargestellt. Aus dem Hause Michelin kommen die beiden Neulinge Michelin Exalto PE2 und Kléber Dynaxer HP2. Mehr Informationen über sie sind erst in Genf erhältlich. Der erste „giftfreie“ Sommerreifen in der Geschwindigkeitskategorie H (210 km/h) ist der Nokian NRHi. Nokian Tyres ist es damit gelungen, einen gleichzeitig sauberen und technisch hochwertigen Reifen zu entwickeln. Grüne Längsrillen signalisieren seine Umweltfreundlichkeit. Der Nokian NRVi SUV ist auf die Bedürfnisse europäischer Verbraucher ausgerichtet. Er eignet sich besonders für Vans und SUV, rollt leicht auf Asphalt und Sandwegen. Der NRVi SUV ist laufrichtungsgebunden und vorläufig in neun Dimensionen zwischen 215/65 R 16 und 255/55 R 18 lieferbar, später auch mit Durchmessern von 19 und 20 Zoll. Die Produktlinie Pirelli P Zero gibt es in zusätzlichen Dimensionen, und das Flaggschiff P Zero Rosso erhielt 42 neue Homologationen. Der Typ Scorpion STR, der speziell für SUV hergestellt wird, kommt als OE-Reifen auf dem BMW X3 zum Einsatz. Als Umrüstreifen im SUV-Bereich bietet sich der Ultra-High-Performance-4x4-Reifen Scorpion Zero Asimmetrico an. Er ist neu bis 22 Zoll verfügbar. Mit dem bei Giugiaro entworfenen Ultrac markiert Vredestein im Bereich der Hochleistungsreifen Präsenz. Äusserlich entspricht der 300 km/h schnelle Ultrac Y den übrigen Pneus aus der Modellreihe. Technisch wurde er auf der Basis der „Ultimate Handling Construction“ weiterentwickelt. Vredestein hat die Gürtelbreite um 5 Millimeter vergrössert und damit das Handling weiter verbessert. Der Ultrac ist in den Dimensionen 205/55 ZR 16 bis 265/30 ZR 19 lieferbar. Von Yokohama gibt es den neuen Reifentyp Parada, der im Segment zwischen AVS Sport und Semi-Slicks einzuordnen ist und sich für Tuningfahrzeuge bestens eignet. Eine völlig neue Reifengeneration stellt die „drive“-Linie dar, die in Genf mit dem Typ „c.drive“ startet. (sha) ●

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