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DIAGNOSE CPO
from A&W 04/2021
CPO-Chef Beat Henzmann an einer Test- und Kalibriermaschine für Verteilereinspritzpumpen.
«WIR BRINGEN FAST JEDEN MOTOR WIEDER ZUM LAUFEN»
Beat Henzmann gilt als Spezialist in der Motorenreparaturbranche. Wenn ein Auto, ein Traktor oder eine Baumaschine nicht mehr anspringt, hilft oft nur noch der Weg nach Stüsslingen (SO) zur CPO Diesel & Electro AG.
Text und Bilder: Mario Borri
Einmal stand ein Seat in der Werkstatt der CPO Diesel & Electro AG. Sein 1,6-l-TDIMotor hatte viele Kilometer auf dem Buckel. Bei einer vorgängigen Reparatur wurde bereits ein
Piezo-Injektor gewechselt. Die Störung im Leerlauf aber blieb. Beat
Henzmann: «Der Motor lief nicht rund; ohne Gas zu geben, veränderte sich die Drehzahl hörbar auf und ab.
Das Auslesen des Fehlerspeichers hatte auch keinen Hinweis auf eine
Störung ergeben.» Beat Henzmann und sein Team bauten die Injektoren in der Folge aus und überprüften sie mit ihren speziellen Testgeräten.
Das Resultat: Weil die Soll- und Ist-
Werte zu weit auseinander lagen, konnte das Motorsteuergerät die
Einspritzzeit gar nicht so schnell korrigieren. «Also haben wir die
Werte entsprechend korrigiert, einen neuen Code geschrieben und die
Injektoren neu am Motorsteuergerät angemeldet. Der Motor lief dann wieder einwandfrei», erzählt der
Motorenspezialist.
Seit 1988 selbstständig
Das in der Branche bewunderte Know-how hat sich der CPO-Chef erarbeitet. Beat Henzmann beschäftigt sich seit 40 Jahren mit defekten Verbrennungsmotoren. Begonnen hatte er mit Zylinderschleifarbeiten, Zylinderkopfreparaturen und Dieselmotorenrevisionen. Später hat er sich auf die Instandstellung von Einspritzsystemen spezialisiert. 1988 übernahm er einen Teil der Firma seines damaligen Arbeitgebers – die CPO Ersatzteile AG. Beat Henzmann: «Ich hatte die Möglichkeit, den Teil, für den ich verantwortlich war – die Reparatur von Dieseleinspritzsystemen und den Handel mit Lucas-Anlassern, -Alternatoren und -Dynamos –, zu kaufen.»
CPO hilf Kunden, Geld zu sparen
Seit der Gründung hat die CPO Diesel & Electro AG ihre Tätigkeiten kontinuierlich ausgebaut und den neusten technischen Entwicklungen angepasst. Tadelloser Service sowie effiziente Leistung bei Reparaturen von Dieseleinspritzsystemen mit Verteilereinspritzpumpen oder den verschiedenen Common-Rail-Systemen sind die Stärken der Firma. Diese Stärke spielt CPO auch in Bezug auf Piezo-Injektoren aus. Dank neuesten Prüfeinrichtungen können die Injektoren gecheckt und neu codiert werden; damit wird dem störenden Dieselnageln oder nicht richtig funktionierenden Abgasreinigungssystemen ein Ende gesetzt. «Dabei haben wir auch festgestellt, dass die teuren Injektoren oft zu früh oder unnötigerweise ersetzt werden, was die Kosten in die Höhe treibt. Wir helfen unseren Kunden also auch Geld zu sparen», so Beat Henzmann. Rund 1000 Firmen und Privatpersonen zählt der CPO-Kundenstamm aktuell. Seitdem Henzmann und sein sechsköpfiges Team 2018 offizielle technische Befundungsstelle für Bosch Schweiz wurden, kommen auch immer mehr Endkunden hinzu. Auch das Spektrum an Arbeiten wurde stetig erweitert. So werden nicht mehr nur Dieselmotoren repariert, sondern auch Benziner. Denn seit immer öfter auch Benzin direkt eingespritzt wird, haben diese Motoren die gleichen Probleme wie die Diesel – sie verrussen und verlieren an Leistung. Beat Henzmann erklärt: «Betroffen sind meistens Fahrzeuge, die vorwiegend für kurze Strecken benutzt werden. Deswegen das gesamte Ansaugsystem auszubauen und zu reinigen, ist zu aufwändig und teuer. Mit einem neuen Tool können wir die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Motor unter Druck ins Ansaugsystem einspritzen. Durch die Vermischung und Verwirbelung mit der Luft werden die Ablagerungen gelöst und weggewaschen. Im gleichen Arbeitsschritt wird dem Motorenöl ein Additiv beigegeben, das auch Ablagerungen im Ölkreislauf löst.»
Natürlich ist bei CPO auch die Elektromobilität ein Thema. So absolvierte ein Mitarbeiter bereits die Hochvoltschulung. Dadurch konnten schon einige Hybridfahrzeuge repariert werden. Aber auch sonst geht der Firma die Arbeit nicht aus, nicht einmal wegen Corona. «Als die MFK-Stellen ein paar Wochen geschlossen waren, erzielten wir etwas weniger Umsatz. Doch bei den Landwirtschafts- und Baumaschinen lief alles normal weiter. Als der Lockdown dann zu Ende war, normalisierte sich auch der Fahrzeugsektor schnell wieder», so der CPO-Chef.
www.cpo-ag.ch