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TECHNIK News
from A&W 04/2021
«ELEKTRIFIZIERTE» STARRACHSE FÜR PICK-UPS
KONTAKTLOSE ENERGIEÜBERTRAGUNG IM KW-BEREICH
Magna bietet mit der skalierbaren eBeamTechnologie eine Lösung zur Elektrifizierung von Pick-ups und leichten Nutzfahrzeugen. Das System ersetzt die herkömmliche Starrachse und vereint Elektromotor(en), Differential und Steuerelektronik in einer Einheit. Es lässt sich nahtlos in ein batterieelektrisches oder hybrides Antriebsstrangsystem integrieren und bietet ein strukturorientiertes Design für Fahrzeuge mit hoher Nutzlast und entsprechender Leistung für den Dauerbetrieb. So lässt sich eBeam in bestehende Fahrzeugarchitekturen integrieren, ohne dass andere Aufhängungs-, Fahrwerks- oder Bremssysteme erforderlich sind. Dieser Ansatz stellt eine wirtschaftliche und kostengünstige Lösung dar und trägt eBeam: Die Starrachse integriert einen Elektromotor bzw. zwei Elektromotoren, die Steuerelektronik und allenfalls ein mechanisches Differential.
Mit der Spule aus supraleitenden Drähten können Leistungen von mehr als fünf Kilowatt kontaktlos und ohne grosse Verluste übertragen werden.
TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Bild: Magna dazu bei, neue elektrifizierte leichte Nutzfahrzeuge schneller auf den Markt zu bringen – bei gleichzeitig unveränderter Anhänge- und Nutzlast.
Mit Leistungsbereichen zwischen 120 kW und 250 kW können Automobilhersteller aus drei Varianten innerhalb der eBeam-Familie wählen. Zur Verfügung stehen eine Version mit einem Motor und einem Gang, ein Aufbau mit einem Motor und Zweigang-Getriebe oder eine Konfiguration mit zwei Motoren und einem Gang, welche Torque Vectoring bietet und deshalb ohne Differential auskommt. Zur Unterstützung des elektrischen Allradantriebs bietet Magna zudem mehrere komplette Antriebsstranglösungen an, die ein elektrisches Antriebssystem an der Vorderachse eines leichten Nutzfahrzeugs beinhalten. (pd/sag)
Das kontaktlose Laden von Elektrofahrzeugen ist eine vielversprechende Alternative zu kabelgebundenen
Ladestationen. Allerdings sind derzeit verfügbare Übertragungssysteme bei hohen Leistungen ab dem kW-Bereich gross und schwer, denn sie basieren auf Kupferspulen. Im Rahmen einer
Forschungskooperation mit den Unternehmen Würth Elektronik eiSos und Theva Dünnschichttechnik ist es nun einem Team um die Physiker
Christoph Utschick und Prof. Rudolf
Gross von der Technischen Universität
München gelungen, eine Spule mit supraleitenden Drähten herzustellen, die Leistungen von mehr als 5 kW kontaktlos und ohne grosse Verluste übertragen kann.
Die Forscher mussten dazu ein
Problem überwinden, denn auch in
Bild: C. Utschick / Würth Elektronik eiSos supraleitenden Übertragungsspulen gibt es geringe Wechselstromverluste. Sie steigen mit zunehmender Übertragungsleistung und haben zur Folge, dass die Oberflächentemperatur in den supraleitenden Drähten zunimmt und die Supraleitung zusammenbricht. Die Lösung ist ein besonderes Spulendesign, bei dem die einzelnen Windungen durch Abstandshalter voneinander getrennt sind, was die Wechselstromverluste signifikant reduziert. Einer breiteren Anwendbarkeit des Systems steht ein weiteres Problem im Weg: Die Spulen müssen mit flüssigem Stickstoff gekühlt werden und die Kühlgefässe dürfen nicht aus Metall sein, da sie sich sonst stark erwärmen würden. Ein entsprechendes Kühlsystem erfordert umfassende Entwicklungsanstrengungen. (pd/sag)