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Autef

Benützt eine Garage ein Diagnosegerät mit Pass-Thru-Technologie sowie Anbindung an den Werksinformationsserver, kann sie effizient und gezielt vorgehen.

DIAGNOSE BEIM ELEKTROAUTO: MIT PASS THRU EFFIZIENT UND GEZIELT

Auch bei Hochvoltfahrzeugen ist die Pass-Thru-Technologie ein effizientes Mittel für die Fehlerdiagnose – gerade für unabhängige Werkstätten. Autef, das Kurszentrum für Autotechnik aus Reiden LU, weiss, worauf zu achten ist.

Die Elektromobilität gewinnt an Fahrt, fast alle Hersteller bauen mittlerweile darauf. Zwangsläufig geht die Entwicklung in Werkstätten denselben Weg. Das ist für jeden Betrieb eine Herausforderung. Die Gretchenfrage lautet: Wie stemmen unabhängige Garagen die neue Aufgabe? Eine überzeugende Antwort darauf liefert die Pass-ThruTechnologie. Bei der Diagnosearbeit an Elektrofahrzeugen spielt sie eine entscheidende Rolle. Denn sie greift auf die wertvollen Datenbanken der Hersteller zurück. Diese nehmen Kundenbeanstandungen als Leitfaden und setzen ihre Lösungen danach um. Die Komplexität der Fahrzeugsysteme und der daraus resultierende Diagnoseaufwand haben massiv zugenommen. Oft reicht ein normales Diagnosegerät nicht, um Fehler in angemessener Zeit zu finden. Überdies haben sich die Rückmeldungen und Bemängelungen von Kunden verändert, gleichzeitig ist der Wissensstand zu den neuen Technologien in den Werkstätten noch nicht auf demselben Niveau wie bei konventionellen Fahrzeugen.

Lösungen zu vielen Fragen finden sich in technischen Bulletins, die beim Hersteller hinterlegt sind. Wer eine Marke speziell betreut und den Zugang dazu besitzt, hat einen entscheidenden Schritt in die Werkstattzukunft gemacht: Benützt eine Garage ein Diagnosegerät mit Pass-Thru-Technologie sowie Anbindung an den Werksinformationsserver, kann sie effizient und gezielt vorgehen.

Falsche Diagnosen verhindern

Die Praxis zeigt, dass viele Probleme bei Fahrzeugen mit Hochvoltkomponenten softwarebedingt sind. Beanstandet ein Kunde beispielsweise, dass das Auto zeitweise keine Leistung hat, sollte er auch auf die Leistung der Klimaanlage angesprochen werden. Anschliessend durchforstet der Mechaniker gezielt die Datenbank des Herstellers. Das mit dem Ziel, falsche Diagnosen zu verhindern. Fehler im Batteriemanagementsystem (BMS) deuten allenfalls auf eine defekte Hochvoltbatterie hin. Indes kann der Verursacher auch in einer fehlerhaften Software des Klimasteuergeräts zu finden sein. Sie verunmöglicht eine optimale Kühlung der HV-Batterie, was zu einer Leistungsreduktion führt. Um die wertvollen Informationen der Hersteller nutzen zu können, muss eine Garage ihre Mitarbeitenden registrieren. Je nach Diagnosetiefe oder Anpassungsmöglichkeiten sind unterschiedliche Personaldaten verlangt. Es empfiehlt sich, die Anleitungen genau zu lesen und die gewünschten Dokumente sorgfältig auszufüllen. Ein weiterer Faktor für mehr Effizienz ist Routine. Die integrierte Fehlersuche beim Hersteller ist nützlich, erfordert jedoch Übung. Zudem macht es Sinn, mit detailliertem Stromlaufplan oder einer Montagebeschreibung mit Spezialwerkzeugen zu arbeiten. Das reduziert nicht verrechenbare Arbeitsstunden. Abschliessend noch dies: Mehrere Marken gleichzeitig zu beherrschen, ist aufwändig. Daher lohnt es sich, vorerst eine zu meistern und erst danach die zweite in Angriff zu nehmen. (pd/mb)

www.autef.ch

Autef-Kursleiter Markus Roth bringt Kursteilnehmern im Schulungszentrum den richtigen Umgang mit der PassThru-Technologie bei.

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