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WIE EIN 3D-DRUCKER FÜR KAROSSERIE-BLECHBAUTEILE
from A&W 06/2023
Wissenschaftler der Universität Siegen entwickeln eine neuartige Fertigungszelle für Karosserieteile. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und flexiblen Fertigungsverfahren sollen darin individualisierte Blechbauteile rentabel hergestellt werden. Im Labor des Lehrstuhls für Umformtechnik (UTS) wird für das Vorhaben hochmoderne Technik aufgebaut: Maschinen wie ein Schweissapparat, eine Presse oder eine Schwenkbiegemaschine werden miteinander verknüpft und von autonomen, mobilen Robotern gesteuert.
Als Laie könne man sich die Zelle wie eine Art grossen 3D-Drucker für Karosserieteile vorstellen, beschreibt Prof. Dr. Bernd Engel vom UTS: «Zunächst geben wir alle re- levanten Daten des gewünschten Bauteils ein – zum Beispiel CADDaten, Materialinformationen oder die Stückzahl. Ein Prozessgenerator berechnet dann mit Hilfe künstlicher Intelligenz, wie das Bauteil am günstigsten in der Zelle gefertigt werden kann.» Auch der Fertigungsprozess selbst verläuft anders als bei der herkömmlichen Folgeverbundfertigung: Statt festgelegter, aufeinander aufbauender Fertigungsschritte werden die Blechbauteile innerhalb der Zelle flexibel umgeformt, geschweisst und gefügt – bisher getrennte Arbeitsschritte werden dabei gemischt und neu miteinander gekoppelt. Das Team untersucht, für welche Bauteile diese Produktionsweise funktioniert. Das Ziel ist, ein Spektrum von Karosserieteilen zu erschliessen, die sich so herstellen lassen. (pd/sag)