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Roth, Markus
from A&W 10/2022
Markus Roth (l.), AKZ-Vorstandsmitglied, stellt Christian Ochsenbein den erschienenen Gästen vor.
Christian Ochsenbein umrundete die Welt einst mit einem Solarboot. Heute ist er Leiter des Swiss Battery Technology Centers.
AKZ FEIERT ELEKTRISIERENDE EVENT-PREMIERE
Der mit Solarpaneels bedeckte Hightech-Katamaran umrundete als erstes Schiff die Welt mit reiner Sonnenenergie – Piraten, Unwettern und allen Unkenrufen zum Trotz. «Wir waren damals Hippies und E-Autos noch in den Kinderschuhen», so Ochsenbein scherzhaft. Seither hat sich einiges getan: E-Autos zeichnen das Strassenbild, bis 2040 dürften drei von vier Fahrzeugen vollelektrisch unterwegs sein. Angetrieben von Lithium-Ionen-Batterien.
Das nationale Kompetenzzentrum für alternative Antriebe AKZ will mit faktenbasiertem Wissen die Entwicklung der alternativen Mobilität vorantreiben. Der erste Anlass fand am 20 September im Switzerland Innovation Park in Biel/Bienne statt, wo heute Batterien für morgen entwickelt werden.
Text/Bilder: Rafael Künzle
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu be dienen.» Das Zitat des deutschen Philosophen
Immanuel Kant ist auch das Motto des AKZ – dem Kompetenzzentrum für alternative Antriebe. Ende letzten
Jahres gegründet, will der Verein Wissen sammeln und vermitteln, über die neusten Trends informieren sowie die Player aus der Automobilbranche vernetzen. «Wir arbeiten praxisnah, offen, gradlinig, transparent und unabhängig», erklärt Vorstandsmitglied
Markus Roth.
Entwicklung der individuellen Mobilität vorantreiben
Die Mission ist klar: Mit faktenbasiertem Wissen die Entwicklung der individuellen Mobilität vorantreiben. Dabei scheut sich der Verein nicht, auch mal eine pragmatische Sichtweise zu vertreten, welche vom Tenor der Branche abweicht. Beispielsweise beim Thema Batterie-Recycling. «Wenn die Autoindustrie auf dem eingeschlagenen Weg weiterfährt, wird das nichts mit der Energiewende», ist sich Markus Roth sicher. So landen noch immer viele Batterien von E-Autos viel zu früh im Schredder und werden mangelhaft recycelt. Die Gründe dafür: Konkurrenz- und Preisdruck, aber auch eine starre Denkweise. «Ein eigenes Süppchen kochen, ist keine Option. Die Branche muss die Herausforderungen gemeinsam anpacken», rät Roth.
Hand in Hand wird an Batterieinnovationen am Swiss Battery Technology Center gearbeitet. Das Swiss Battery Technology Center ist Teil des Switzerland Innovation Parks Biel/Bienne. Auf 15’500 m2 tüfteln am Standort in Biel rund 50 Mitarbeitende an Technologielösungen. Neben dem Swiss Battery Technology Center beheimatet der Switzerland Innovation Park drei weitere Bereiche, wo intelligente Lasersysteme, die neusten 3D-Drucker oder Drohnen in End-toEnd-Fertigung entstehen. Getragen wird die Non-Pro t-Organisation von den Kantonen Bern und Solothurn sowie von über 70 Unternehmen – vom kleinen Start-up bis zur grossen Microsoft.
Switzerland Innovation Park – die perfekte Bühne
Der Switzerland Innovation Park erwies sich für den ersten Vereinsanlass des AKZ somit als perfekte Bühne. Auf dieser trat wenig später Christian Ochsenbein in Aktion. Heute ist er Leiter des Swiss Battery Technology Centers. 2010 bis 2012 leitete er die Geschicke des «Solarboats».
«Zeigen, dass Dinge machbar und sinnvoll sind»
Der Leiter des Swiss Battery Technology Centers zeigte neben den einzelnen Bestandteilen oder der Funktionsweise von Hochvoltbatterien auch deren unterschiedliche Recycling-Verfahren auf. Dabei lassen sich bis zu 90 Prozent der Feststoffe zurückgewinnen. Das Ziel am Swiss Battery Technology Center ist jedoch die Kreislaufwirtschaft, sprich die Wiederverwendung ganzer Batteriezellen. «Wir sind dabei, Batterien zu entwickeln, die ef zienter recycelt oder wiederverwendet werden können. Wir möchten zeigen, dass diese Dinge machbar und sinnvoll für Unternehmen sind, die den Pro duktlebenszyklus verbessern und zur Nachhaltigkeit beitragen wollen», so Christoph Ochsenbein. Von der Arbeit am Switzerland Innovation Park durften sich die Teilnehmenden beim anschliessenden Rundgang überzeugen, ehe der erste Vereinsanlass des AKZ bei Apéro und angeregten Gesprächen erfolgreich abgerundet wurde.
www.akz-schweiz.ch
Der SsangYong Torres ist der Hoffnungsträger der südkoreanischen Marke.
SANIERUNGSVORHABEN GENEHMIGT: SSANGYONG BEREIT FÜR DEN TURNAROUND
Der erfolgreiche Abschluss der «Versammlung der nahestehenden Personen» mit überwältigender Zustimmung der Gläubiger legt den Grundstein für die Normalisierung des Geschäftsbetriebs. Vorbehaltlich der Zustimmung des Gerichts wird SsangYong den Abschluss der Sanierungsverfahren im Oktober nach Rückzahlung der Sanierungsschulden beantragen.
Die SsangYong Motor Company gibt bekannt, dass das Konkursgericht in Seoul erklärt hat, dass es die Sanierung des Unternehmens nach der Versammlung der verbundenen Personen und dem Sonderprüfungstermin zur Fertigstellung des Sanierungsvorschlags genehmigen wird. Im Rahmen dieses Prozesses ist das Unternehmen nun in der Lage, seinen geschäftlichen Turnaround voranzutreiben.
Hohes Mass an Zustimmung
Auf der Versammlung der nahestehenden Personen stimmten alle 100 Prozent der gesicherten Sanierungsgläubiger, 95,04 Prozent der Sanierungsgläubiger und alle Aktionäre dem Sanierungsvorschlag zu, was deutlich über den Anforderungen für eine Annahme liegt. Dieses hohe Mass an Zustimmung zeigt einen überwältigenden Konsens zwischen SsangYong und den betroffenen Parteien, dass eine frühzeitige Beendigung der Sanierungsverfahren der beste Schritt für die Rechte und Interessen aller Beteiligten ist.
Mit dieser Unterstützung der Gläubiger wurde der Sanierungsplan schliesslich genehmigt, und SsangYong konnte den wichtigen Moment des Abschlusses des M&A mit der KG-Gruppe abschliessen, was einen sicheren Schritt in der erfolgreichen Umstrukturierung des Unternehmens darstellt.
Sanierungspläne umsetzen
Nachdem die Sanierung nun genehmigt wurde, wird sich SsangYong Motor auf die Wiederbelebung seines Geschäftsmanagements mit einer verbesserten Finanz- und Kapitalstruktur konzentrieren und gleichzeitig die Sanierungspläne zur Schuldentilgung, zum Abbau der Lagerbestände und zur Kapitalisierung der Investitionen umsetzen.
Neues Modell als Hoffnungsträger
Der Insolvenzverwalter, Yong-Won Chung, kommentierte: «Die Mitarbeiter von SsangYong haben ihr Bestes für das Unternehmen gegeben, indem sie den Plan zur Selbstrettung erfüllt haben, zu dem auch die Entwicklung eines völlig neuen Modells namens Torres gehört. Dieses neue Auto wurde im Juli dieses Jahres auf den Markt gebracht, und die Bestellungen übersteigen bereits 60’000 Einheiten, was zu einem stark reduzierten Betriebsverlust im Vergleich zum Vorjahr führt.» (pd/mb)
www.ssangyong.ch
www.thommen-furler.ch
Vertrieb für die Schweiz:
Die neue Geschäftsstelle in St.Gallen ersetzt die bisherigen zwei Gebäude.
DATUM DER LEITMESSEN DER NUTZFAHRZEUG- UND AUTOMOBILBRANCHE 2023 STEHT FEST
Vom 8. bis 11. November 2023 werden in Bern der 12. Schweizer Nutzfahrzeugsalon und der 2. Schweizer Automobil-AftermarketSalon statt nden. Nach der äusserst erfolgreichen Durchführung 2021 setzen die Organisatoren der Transport-CH/Aftermarket-CH für 2023 weitgehend auf Kontinuität.
NEUBAU DER ESA ST. GALLEN ERÖFFNET Im letzten Jahr kamen 29’885 Besucherinnen und Besucher an den vier Messetagen nach Bern und machten die Transport-CH/After-
Mit einem attraktiven Neubau ihrer Geschäftsstelle in St.Gallen setzt die ESA ein Zeichen: Rund 16 Millionen investiert die Genossenschaft in den Neubau, der für die Ostschweizer Garagen einen klaren Mehrwert bringt. Nach zwei intensiven Bauphasen in den letzten beiden Jahren hat die ESA den Neubau mit zwei Anlässen gebührend eröffnet.
Um ihre Kundinnen und Kunden in Zukunft noch ef zienter zu bedienen, hat die ESA in einen
Neubau ihrer Geschäftsstelle in
St. Gallen investiert. «Aus zwei bestehenden Gebäuden haben wir eins gemacht», so Daniel Fraefel,
Geschäftsführer der ESA St. Gallen.
Die zwei Etappen waren nötig, um den operativen Betrieb stets aufrechtzuerhalten. Fraefel: «Auch während der Bauphasen wollten wir unsere Kundinnen und Kunden im gewohnten Rahmen und zuverlässig bedienen, das ist uns gelungen.»
Grundstein für ef zientes Arbeiten
Der Bau in zwei Etappen war noch aus einem anderen Grund nötig und sinnvoll: Denn anstelle der beiden bisherigen Gebäude auf der Parzelle entstand ein Gebäude inklusive grosszügigem Warenlager. «Damit legt die ESA den Grundstein, um auch in Zukunft ef zient arbeiten zu können – nur schon, weil aus zwei Liegenschaften ein Gebäude wird. Damit optimieren wir die Prozesse», erklärt Daniel Fraefel.
Doppelte Eröffnungsfeier
Gleich an zwei Tagen hat die ESA gefeiert: Am Freitagabend begrüssten Giorgio Feitknecht, CEO der ESA, und Daniel Fraefel die Gäste zum Abendanlass im Neubau in St. Gallen. Nach der of ziellen Eröffnungsrede folgten neugierige Gesichter den Ausführungen der Tourenguides, die die Gäste durch den Neubau führten und Einblick in die Lager- und Logistikwirtschaft des neuen Baus in St.Gallen lieferten. Swen Tangl, der 24-jährige Zürcher Oberländer, sorgte mit seiner Harmonika für den musikalischen und unterhaltenden Teil des Abends.
Am Samstag hat die ESA ihre Türen nochmals für alle Interessierten geöffnet. Gefolgt sind der Einladung Kundinnen und Kunden aus dem ganzen Einzugsgebiet der ESA-Geschäftsstelle St.Gallen: vom Thurgau über St.Gallen, die beiden Appenzell, den Kanton Graubünden (ausgenommen das Engadin) sowie das Fürstentum Liechtenstein.
Der Neubau der Geschäftsstelle St.Gallen in Zahlen
30’000 umgelagerte Artikel, 100’000 Verkaufseinheiten, 55’000m3 Raumvolumen (ohne Tiefgarage), 16 Mio. Investitionen, 2000 Std. Umzug in 5 Wochen bei laufendem Betrieb. Bauzeit 1. Etappe ca. 11 Monate, Bauzeit 2. Etappe ca. 9 Monate. Die Gesamtrealisationszeit (Planung, Bewilligung, Rück- und Neubau): 40 Monate. (pd/mb) market-CH einmal mehr zum Branchentreffpunkt der Nutzfahrzeug- und Automobilbranche. Jetzt ist klar, wann und wo der 12. Schweizer Nutzfahrzeugsalon und der 2. Schweizer Automobil-Aftermarket-Salon im kommenden Jahr statt nden werden: Die wiederum gemeinsam statt ndenden Messen Transport-CH/Aftermarket-CH werden vom 8. November bis zum 11. November 2023 auf dem Messegelände in Bern das Publikum aus der ganzen Schweiz erwarten. Aussteller können sich ab Oktober 2022 – also rund ein Jahr vor der Durchführung – anmelden.
Konzeptionell setzen die selbst aus der Nutzfahrzeug- und Automobilbranche stammenden Veranstalter um OK-Präsident Dominique Kolly auf Kontinuität: «Für 2023 sind keine grossen Veränderungen geplant», so Dominique Kolly. Nach der mit vielen Unsicherheiten behafteten Austragung im «Coronajahr» 2021 und den aktuell zahlreichen globalen Verwerfungen wolle man «den Ausstellern Stabilität bieten und ihnen frühzeitig mitteilen, was sie erwarten können. Die Fachmessen sollen als Treffpunkt die gesamte Branche vereinen und nach Bern locken», so Dominique Kolly. Entsprechend werden die Veranstalter auch dafür besorgt sein, dass der Wegfall der alten Festhalle, die bis 2025 einem Neubau weichen muss, durch provisorische Ausstellungs ächen kompensiert werden kann. Aktuell laufen Gespräche mit vorgängig statt ndenden Ausstellungen, ob das Messegelände allenfalls mit mobilen Hallen ergänzt werden kann. «Unser Ziel ist es, dass wir keinen Aussteller abweisen müssen», stellt Messeleiter JeanDaniel Goetschi klar. Daneben haben sich die Veranstalter zum Ziel gesetzt, die Messen vor allem im Aftermarketbereich weiter zu optimieren. Insbesondere sollen die Besucher besser informiert werden.
Mit Carrosserie Suisse im Gespräch
«Wir sind zum Beispiel mit Carrosserie Suisse im Gespräch, da mit 2023 wieder ein wirklicher Branchenevent für das Carrosseriegewerbe statt nden kann», so Jean-Daniel Goetschi. Aber auch andere Partner hätten bereits Interesse an einem Ausbau ihrer Aktivitäten am Branchentreffpunkt angemeldet. (pd/mb)
www.transport-ch.com