dr w fou iv he r e el 10 /1 5
Eine Marke der Daimler AG
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Zu den positiven Überraschungen der heurigen Iaa zählte zweifellos der neue Kia Sportage. Deutlich fescher als auf den ersten Bildern ist das Frontdesign, sportlich frisch auch der Innenraum. Bei uns erstmals zu sehen auf der Vienna Autoshow.
Liebe Leserinnen und Leser, gerade durften wir uns noch über eine wunderbare IAA und all die dort präsentierten neuen Modelle freuen. Ein paar Tage später sprach niemand mehr über den neuen, ganz wunderbar geglückten VW Tiguan, den faszinierenden Skoda Superb Combi oder die Porsche-Elektro-Studie. Man sprach anfangs von Abweichungen, dann von Problemen und irgendwann fiel dann auch mal das Wort Katastrophe. Volkswagen hat auf dem Weg zur Nummer 1 der Welt betrogen, das ist jetzt amtlich. Die Rechnung dafür wird Volkswagen präsentiert werden und ja, man kann davon ausgehen, dass es Volkswagen möglich sein wird, sie auch zu bezahlen. Was Volkswagen nicht bezahlen kann, ist der Imageschaden, den nicht nur alle unschuldigen VW-Mitarbeiter
und Händler, sondern auch alle VWKunden erlitten haben. Die Schuldigen müssen jetzt rasch und mit voller Härte bestraft werden. Gleichzeitig dürfen wir aber nicht aufhören, die Produkte des Volkswagen-Konzerns zu kaufen oder gar der individuellen motorisierten Mobilität abschwören. Wenn es uns hier gelingt, gemeinsam das Richtige zu machen, haben wir zumindest die Chance, dass der Schaden für die ganze Automobilbranche nicht noch größer wird, als er jetzt bereits ist. Um gleich damit anzufangen, haben wir uns im Porsche Carrera GTS Cabrio nach Berlin aufgemacht, sind zum Caravan Salon nach Düsseldorf im grandiosen Audi RS3 gerast und haben die Gegend rund um München mit dem neuen VW Passat Alltrack
erkundet. Viel Zeit durften wir auch am Steuer des neuen Hyundai Tucson verbringen, während sich der Kontakt zum neuen BMW X1 und dem überarbeiteten Range Rover Evoque auf ein erstes Kennenlernen beschränkt hat. Dazu natürlich unser Nachbericht zur IAA und zum Caravan Salon Düsseldorf, ein Besuch beim größten Allradclub des Landes und eine spannende Reise am Steuer des Skoda Yeti ins rumänische Sibiu.
Herzlichst Ihr Johannes Mautner Markhof
4wd / 10-2015 / 1
INHALT
4wd
Augenblick .................................................................4
14
64
Erstkontakt Audi S4 ....................................................................... 21
22
30
10/2015
Modellvorstellung Range Rover Evoque ..................................... 18 Mitsubishi L200 . ................................................ 22 BMW X1 .................................................................... 26 VW Passat Alltrack ....................................... 28 Ford Galaxy/S-Max ......................................... 34 Fahrerlebnis BMW X5 M ............................................................ 36 Honda CR-V ............................................................ 36 Hyundai Tucson . ............................................... 52 Kia Sorento ............................................................ 56 Audi RS 3 ................................................................. 64
34
Spezial Clubszene ................................................................ 30 Reifen .......................................................................... 38 IAA ................................................................................. 46 Caravan Salon .................................................... 58
38
58
28
Unterwegs Porsche 911 GTS Cabrio .......................... 42 Skoda Yeti Euro Trek. ................................... 66 Rubriken Editorial . ........................................................................1 Lifestyle .........................................................................8 Sportstyle ................................................................ 10 Kolumne .................................................................... 12 4x4 Promi ................................................................ 14 Interview .................................................................. 20 Vorschau .................................................................. 72
Lederers Medienwelt A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg T: +43 2243 36840-0, Fax: +43 2243 36840-593 E-Mail: redaktion@4wd.co.at, Internet: www.4wd.co.at, www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Geschäftsführung: Gerhard Lustig (Herausgeber), Philipp Hayder, Stefan Binder MBA Chefredakteur: Johannes Mautner Markhof Redaktion: Ing. Alexander Seger, Petra Mühr, Andreas Dusovsky, Bernd Hammer, Michael Brandner Bildredaktion: Ing. Alexander Seger, Nikolaus Mautner Markhof, mmotors, ampnet, Red Bull Mediahouse Objektleitung: Andreas Dusovsky Administration: Annemarie Lust (Leitung) Grafik & Layout: graphics – A. Jonas KG Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn Vertrieb: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH St. Leonharder Straße 10, A-5081 Anif/Austria Bezugspreis: Jahresabonnement: (6 Ausgaben) Inland: € 30,– inkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 5,– inkl. 10 % MwSt) Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg, FN 238011 t Verbreitete Auflage: 10.500 Stück Jahrgang 30; Erscheinungsweise: 6-mal jährlich Grundlegende Richtung: unabhängige Allradzeitung, für die, die diese Sparte lieben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Aus Gründen der Textökonomie verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.
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Der neue Audi Q3 2.0 TDI quattro 1)
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Augenblick
Auf der Kippe. Niemand kennt die Mitsubishi-Allradmodelle besser als ÖAMTC Chefinstruktor Christian Karlberger. Das erklärt auch, warum er es sich anlässlich der Pressevorstellung nicht nehmen ließ, auch mal von außen ins Lenkrad zu greifen, um dabei zu zeigen, wie viel Schräglage der neue L200 locker verkraftet. 4 / 10-2015 / 4wd
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Erstkontakt
Übermog
Ignis neu
Der vielleicht komplexeste Unimog der letzten Jahre wurde dieser Tage an die Energie Steiermark ausgeliefert. Mit XXL-Kran und leistungsstarker Winde kommt dieses Sonderfahrzeug bei der Aufrechterhaltung der Stromversorgung zum Einsatz. Bei jedem Wetter, 365 Tage im Jahr.
Auch künftig will Suzuki an der Allradkompetenz bis hinein in das Klein wagensegment festhalten. Wie das aussehen könnte, verriet Suzuki gerade eben erst auf der 44. Tokyo Motor Show anhand des Ignis Trail Concept.
AlaskanConcept 4x4 2016 Allradmesse Es geht schon wieder los. Die Vorbereitungen zur 4x4 2016 und damit zur größten Allradmesse des Landes haben bereits begonnen. Drei Tage – 2. bis 4. September – sind es diesmal, an denen sich in Gaaden im Wienerwald alles rund um das Thema Allrad dreht. Das reicht wie gewohnt vom Kleinwagen bis zum Expeditions-Lkw, deckt das gesamte SUV-, Geländewagen- und Pickup-Segment ab und natürlich kommt auch das Thema Zubehör nicht zu kurz. Da und dort wird sich zudem auch das eine oder andere geländetaugliche Zweirad finden. Neu und mit mehr Angebot auch die Gastronomie. Alle Infos unter www.allradmesse.at
Nach langer Zeit kommt jetzt erstmals wieder ein neuer Pickup-Anbieter auf den Markt. Zwar gilt es sich noch bis 2017 zu gedulden, bis der RenaultPickup zu kaufen sein wird, dann darf man jedoch gleich ein ziemlich ausgereiftes Modell erwarten. Der Grund dafür wurzelt in der engen Verbindung zwischen Renault und Nissan und damit auch mit dem neuen Navara, der schon 2016 zu uns kommt.
Kundenwunsch Es war nichts anderes als eine Strategie, den unheimlich clever positionierten Skoda RS bisher nur mit zwei angetriebenen Rädern anzubieten. Wer auf Allrad bestand, musste auf VW Passat oder Audi A4 ausweichen. Damit ist jetzt Schluss. Ab Ende Oktober bestellbar und vermutlich nicht viel später im Handel, wird der Octavia RS nicht nur mit Allrad, sondern auch mit 6-Gang-DSG angeboten. Nicht gerüttelt
6 / 10-2015 / 4wd
wird dabei am 184 PS starken 2,0-LiterDieselmotor in Euro-6-Ausführung, der dafür sorgt, dass der RS einerseits in 7,8 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und 228 km/h Spitze läuft und andererseits im kombinierten Verbrauch auf weniger als fünf Liter kommt. Am Papier ergibt das 129 Gramm CO2Ausstoß, was den RS zum perfekten Firmenwagen all jener macht, die wirklich auf nichts verzichten wollen.
TRAVEL IN STYLE.
Verbrauch: 4,0–7,2 l/100 km. CO2-Emission: 105–164 g/km.
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lifestyle
Die göttin wurde 60 Die Frage, was denn die alten Citroën-DS-Modelle mit Allrad am Hut haben, ist natürlich gestattet. Es ließe sich vielleicht anführen, dass durch das hydraulische Fahrwerk die Bodenfreiheit deutlich höher liegt als bei manch echtem Geländewagen, eine 4x4-Version hat es dennoch nie gegeben. Die kam erst mit der Hybridtechnologie des damals noch Citroën DS5 Hybrid4 genannten Modells. Seit dem letzten Sommer ist DS eine eigene Marke, die zwar immer noch PSA gehört, aber in vielen Bereichen eigene Wege geht. Mit mehr
Design und besonders hochwertiger Ausstattung sollen die DS-Modelle etwas Besonderes darstellen, ohne dabei auf bewährte Großserientechnik zu verzichten. Quasi die Designerware mit voller Alltagstauglichkeit zu einem immer noch vernünftigen Preis. All das und vieles andere mehr feierten hunderte Gäste und mehr als 60 DS-Besitzer Ende September einen ganzen Tag lang zwischen Burgtheater und Café Landtmann. Da durfte dann eine Ring-Runde ebenso wenig fehlen wie der eine oder andere Promi-Auftritt.
Pflegetasche Wer bisher nicht wusste, welche Pflege sich sein Porsche wirklich wünscht, dem kann ab sofort geholfen werden. Das Pflegeset in der passend gestalteten Tasche im Pepita-Design hält insgesamt 17 Produkte bereit. Sie alle sind von erlesener Qualität und haben nichts mit vergleichbaren Produkten vom Diskonter gemein. Das gilt mit 470 Euro auch für den aufgerufenen Preis. Da tröstet es ein wenig, dass alle Produkte einzeln nachbestellt werden können.
Zeitfrage Die erste Auflage einer Uhrenkollektion aus dem Hause Seat ist so gut angekommen, dass die Spanier jetzt bereits die zweite Auflage präsentieren. Von schlicht elegant bis rassig sportlich ist erneut alles dabei. Bodenständig auch weiterhin die Preise, die von 74,90 Euro bis zu 149 Euro reichen. Dafür gibt es dann aber auch in Österreich hergestellte Uhren mit vollen zwei Jahren Garantie.
8 / 10-2015 / 4wd
Dorretta Carter, Cornelius Grzimek und Clemens Unterreiner
Kleidung von und für die insel Dem Trend, die eigen Kunden nicht nur mit einem Fahrzeug, sondern auch mit der dazu passenden Kleidung auszustatten, kann sich auch Land Rover nicht verschließen. Welch Glück, dass es sich dabei nicht um maßgeschneiderte James-Bond-Anzüge, sondern um eine deutlich alltagstauglichere Garderobe handelt. Barbour for Land Rover heißt die Kollektion, die in den Barbour-Shops und natürlich auch online bestellt werden kann. Dem Barbour-Stil folgend handelt es sich bei allen Produkten um sehr klassisch gezeichnete Ware, die sich durch hohe Qualität und eine überdurchschnittliche Wetterbeständigkeit auszeichnet. Man könnte fast meinen, auch die normalen Hemden seien bereits gegen Regen imprägniert, was so natürlich nicht stimmt. Wahr ist jedoch, dass die Barbour-for-Land-Rover-Kollektion künftig auch klassische Sportkleidung für ausgewählte Sportarten umfasst.
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Die 4MOTION-Modelle von Volkswagen. Einfach mal die Abkürzung nehmen? Egal ob Schotterstraße, nasses Laub oder Schneefahrbahn: Der Allradantrieb sorgt bei jeder Straßenlage für souveränes Vorankommen. Zusätzlich sorgen ABS, EDS, ASR und das bei allen Modellen ebenfalls serienmäßige elektronische Stabilisierungsprogramm ESP für ein Höchstmaß an Sicherheit. Sicher und souverän unterwegs.
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Verbrauch: 5,1 – 10,5 l/100 km, CO2-Emission: 134 – 245 g/km.
sportstyle
Dreifach-Champion Sebastien Ogier ist das geglückt, was eigentlich ohnedies jeder erwartet hat, er hat zum dritten Mal in Folge die Rallye Weltmeisterschaft gewonnen. Gelungen ist das natürlich deutlich vor dem noch ausstehenden Saisonfinale und ja, Ogier war wieder einmal der beste Fahrer im besten Auto. Das müssen auch alle Neider anerkennen. Fakt aber ist auch, dass die Rallye WM unter der Dominanz von Volkswagen genauso leidet wie die Formel 1 unter jener von Mercedes-Benz. Gefragt sind somit die Mitbewerber, im nächsten Jahr noch mehr Gas zu geben, oder aber ein neues Reglement. Beides ist aktuell nicht in Sicht.
China-Express
Jutta kleinschmidt im Gatsch unterwegs Sie ist immer noch die einzige Frau, der es jemals gelungen ist, die Rallye Paris-Dakar zu gewinnen und sie hat das Thema Speed bis heute nicht verlernt. Am Steuer eines Side-by-Side-Modells (im Prinzip ein Quad mit Käfig oben drüber) fuhr sie beim GORM 24 die schnellste Rennrunde mit ihrem Polaris RZR und war damit 24 Sekunden schneller auf der 15 Kilometer langen Runde als alle anderen Mitbewerber.
Ab in die Wüste Für viele ist Sebastien Loeb der beste RallyeFahrer, den die Welt je gesehen hat. Dass der achtfache Weltmeister zwischenzeitig auch Rundstrecken ganz gut beherrscht, zeigt er im Citroën Tourenwagen auf Rennstrecken in aller Welt. Jetzt darf er mit Peugeot erstmals auch in die Wüste. Nach dem recht blamablen Auftritt im Vorjahr hat Peugeot bei der Dakar in Südamerika viel gut zu machen. Mal sehen, ob Loeb das gelingt.
10 / 10-2015 / 4wd
Dem überkompletten Rennprogramm im Rahmen der Rallycross WM zum Trotz hat Manfred Stohl eine kurze Pause dazu genützt, um wieder RallyeLuft zu schnuppern. Nicht in Österreich, sondern am von uns aus gesehen anderen Ende Chinas. Dort galt es, bei einem zur chinesischen Rallyemeisterschaft zählenden Lauf eine gute Figur zu machen, was auch gelungen ist. Am Ende war es Platz drei im Gesamtklassement und der Klassensieg, den Stohl mit Copilot Bernhard Ettel einfahren konnte, und das bei einem aus insgesamt 130 Teilnehmern bestehenden Starterfeld. Die zu 100 Prozent auf Schotter gefahrene Rallye bestritt Manfred Stohl erstmals mit einem Citroën DS3 R5. Gefragt nach seinen Eindrücken, stellte Stohl die unglaublichen Zuschauermassen entlang der Strecken in den Mittelpunkt.
SchwedenTrial Nicht nur beim Transport, sondern auch bei den einzelnen Shows setzt Trial-Weltmeister Tom Oehler künftig auf den Volvo XC60. Möglich macht dies eine spezielle Dachgalerie, die es erlaubt, das Auto spurenfrei zu befahren. Oehler ist seit vielen Jahren am Trial-Bike unterwegs und konnte im Laufe seiner Karriere nicht nur sechs Staatsmeistertitel, sondern 2008 auch den Weltmeistertitel einfahren. Aktuell konzentriert sich Tom auf einen Mix aus BMX-Tricks und Trial-Moves und ist damit im Großstadtdschungel genauso unterwegs wie im alpinen Gelände.
kolumne // Abgasskandal
Wer einmal lügt … Im Unterschied zur Politik funktioniert Krisenmanagement im Falle eines Skandals in der Wirtschaft anders und VW zeigt es vor. Sofortige personelle Konsequenzen, transparente Information, vor allem bei den eigenen Mitarbeitern und Kunden, lückenlose und ehrliche Aufklärung in kürzester Zeit. Von Andreas Dusovsky
J
etzt haben wir den Salat. Ist man ja Mogeleien und Unwahrheiten der Politiker schon lang gewohnt, kamen die Berichte über den VW-Abgas-Skandal und das Fehlverhalten der Manager-Granden in Zeiten des alles überschattenden Flüchtlingsthemas überraschend. Doch wie konnte es dazu kommen und was kommt da auf uns Autofahrer dadurch weiter zu? Eines ist klar. Die Vorgangsweise des genannten Automobilherstellers ist unkorrekt und nicht zu entschuldigen. An der Top-Qualität der heute angebotenen Neufahrzeuge, egal ob VW oder andere Marken, ist aber auch durch den Skandal nicht zu rütteln, ist doch kein einziges nach der jüngsten Abgasnorm Euro 6 laufendes Fahrzeug betroffen. Sämtliche Investitionen bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge zielen in erster Linie auf Sicherheit und Komfort ab, der Umweltaspekt ist wichtig, dient aber oft nur der Imagepflege quer durch alle Marken weltweit. Sonst gäbe es zum Beispiel in Amerika längst keine V8- oder V10-Motoren mehr im Angebot.
12 / 10-2015 / 4wd
Hunderttausende Arbeitsplätze allein bei VW, dazu mindestens noch einmal so viele aus der Zulieferindustrie stehen auf dem Spiel. Den größten Anteil daran hätte Europa.
Und der Konsument fordert nach wie vor bei Kaufentscheidung zuerst höchste Sicherheitsstandards, besten Komfort und ein faires Preis-LeistungsVerhältnis. Der ganze Öko-Schwachsinn rund um Spritverbrauch und CO2-Grenzen ist ohnedies nur ein fauler Deal zwischen allen Herstellern und Politik und hat bis vor wenigen Tagen nur einen sehr kleinen Teil der Autokäufer interessiert. Anders lässt es sich nicht erklären, dass nach wie vor die Durchschnittsleistung der Neuwagen steigt und immer mehr Kunden in Sicherheit durch Allrad investieren. Das ist auch gut so. Der Allradboom ist in Österreich weiter ungebrochen. Knapp 30 Prozent aller in Österreich verkauften Neufahrzeuge haben Allradantrieb, Tendenz weiter steigend. In der Schweiz ist der Anteil noch höher. Der höhere Kraftstoffverbrauch spielt also bei der Kaufentscheidung scheinbar keine Rolle. Die CO2-Grenzwerte rücken zum Beispiel bei Dienstwagenbenutzern erst ab kommendem Jahr in den Fokus, wenn die Besteuerung des Sachbezugs bei Fahrzeugen über 130 Gramm CO2 Wirkung zeigen wird.
Was jetzt laut sogenannten Experten passieren kann, ist, dass noch weitere Marken europäischen Ursprungs ebenfalls Verfehlungen bei der Angabe der Abgaswerte zugeben werden und dann neben dem bisher alleinigen Buhmann VW die gesamte europäische und in weiterer Folge vielleicht gar die weltweite Automobilindustrie am Pranger steht. Dann werden die Autogegner uns Autofahrer mit Spott und Hohn überschütten, gnadenlos nach Geld- und Freiheitsstrafen für die Verantwortlichen schreien und die Politik aufhetzen, mit weiteren Strafmaßnahmen gegen das Auto vorzugehen. Keiner denkt daran, dass im schlimmsten Fall – im Worst Case sprechen Analysten sogar von einer möglichen Pleite des zum Halbjahr noch als Weltmarktführer bezeichneten Konzerns – hunderttausende Arbeitsplätze in Europa und viele tausende Arbeitsplätze in Österreich auf dem Spiel stehen. Zurzeit werden in aller Welt Klagen in exorbitanter Höhe eingereicht und auch die europäische Politik prüft rechtliche Schritte. In der Schweiz dürfen die vom Skandal betroffenen Modelle nicht neu zugelassen werden. Unser Herr Finanzminister wartet sicher schon mit gespitztem Bleistift darauf, wie viele Fahrzeuge in Österreich am Schluss betroffen sein werden, um sich die (Noch)-Mehreinnahmen zum Beispiel bei der neuen für 2016 geltenden Steuerregelung des Dienstwagensachbezugs auszurechnen, weil ja einige die festgesetzten CO2-Grenzen sicher überschreiten werden.
Unser Herr Finanzminister wartet sicher schon mit gespitztem Bleistift darauf, wie viele Fahrzeuge in Österreich am Schluss betroffen sein werden.
Eines ist in jedem Fall faszinierend. Im Abgas-Skandal hat bisher einer gelogen, alle werden verdächtigt, der Ruf aller politischen Parteien und Interessensvertretungen nach Wiedergutmachung ist sofort da. In der Politik ist das anders, nicht nur weil es hier an Menschen vom Format eines Martin Winterkorn mangelt, der aus der Verantwortung seinen Rücktritt angeboten hat, ohne sich eines Fehlverhaltens bewusst zu sein. Ob dem so ist, gilt es jetzt zu prüfen. Blickt man allerdings in die Reihen der heimischen Politik, so muss man bis ins Jahr 1969 zurückgehen, um zu entdecken, dass der damalige Unterrichtsminister Theodor Piffl-Percevic der letzte Minister war, der aufgrund seines Scheiterns in einer Sachfrage und der damit verbundenen Verantwortung zurückgetreten ist. «
4x4promi // Fifi Pissecker
Zu seinem runden Geburtstag startete Kabarettist Wolfgang Fifi Pissecker erfolgreich sein drittes Soloprogramm und blickt darin mit viel Humor und sehr reflektiert aufs Leben. Zudem kann er mit zunehmendem Alter auch anderen Autos als einem SportcoupĂŠ etwas abgewinnen. Wir konfrontierten ihn daher mit einem kompakten SUV: Fifi trifft auf Honda CR-V und dessen neue Neungangautomatik. Von Petra MĂźhr, Fotos: Monika Saulich
14 / 10-2015 / 4wd
„In der Zeit war ich viel in den unteren sozialen Schichten unterwegs,
Schule des Lebens. Abgesehen davon, dass es den Beruf in der Form nicht mehr gibt, der Fifi also längst arbeitslos wäre, stellte sich diese Zeit als durchaus für mich sicher fruchtbar und ertragreich für Fifis tatsächliche Berufung als Kabarettist und die prägendste Phase Schauspieler heraus: „In der Zeit war meines Lebens.“ ich viel in den unteren sozialen Schichten unterwegs, für mich sicher die prägendste Phase meines Lebens. Ich hab’ viel mitbekommen, was die Leute so reden und denken … und das habe ich beibehalten, ich höre nach wie vor gern zu, weiß also, was die Menschen bewegt.“ Viel davon floss und fließt in seine Programme, nach dem Karriere-Start mit den Hektikern ist der Niederösterreicher nun seit 2009 auf Solopfaden unterwegs. Auf den „Jakobsweg“ und „Supernackt“ folgte heuer rechtzeitig und anlässlich Pisseckers 50. Geburtstag das neue Programm ,,Fifi Fifty“. Mit Rück,- Ein und Vorausblicken aus dem bisherigen und in das zukünftige Leben eines 50-jährigen Mannes. Mit dem Übergang vom analogen ins digitale Zeitalter. Das Leben als Programm. Wie viel selbst Erlebtes ist denn drin in diesem Programm? – Pissecker denkt kurz nach: „Relativ viel, sicher 60 bis 70 Prozent. Vieles ist natürlich überzeichnet, aber die Basis sind schon meine Gedanken und Anliegen.“ Ein gutes Dreivierteljahr hat er daran gearbeitet: Ideen sammeln, aufschreiben, wieder verwerfen, Titel überlegen, dazu tauchen Bilder auf … all das findet zum überwiegenden Teil in den Perchtoldsdorfer Weinbergen statt, die sozusagen vor Fifis Haustür liegen. „Der Entstehungsprozess ist bei jedem Stück ähnlich. Und meistens schreibt man zu viel, am Computer wird dann gekürzt, gestrichen und geschärft.“ Wirklich fertig sei ein solches Kabarettprogramm ohnehin nie, „ das ist nicht so wie mit einem Theaterstück, sondern es ändert sich laufend. Jede Vorführung ist anders, jedes Pubäre es nach seinem Herrn Papa gegan- likum reagiert anders. Vermeintliche Super-Schmähs funktigen, arbeitete Wolfgang Fifi Pissecker onieren nicht, dann wieder brüllen die Zuschauer bei Passaheute als Druckformenhersteller. Weil gen, die Du selbst nicht unbedingt als Heuler betrachtest … der Fifi als Bub „schon sehr schlecht und sehr schlimm in das weißt Du vorher eben nie!“ der Schule war“, was vom Elternhaus nicht wirklich akzep- Mit dem Feedback bei seinen Soloprogrammen ist Fifi jedentiert worden ist. Und Druckformenhersteller deswegen, weil falls sehr zufrieden. „Die Leute schätzen meine Offenheit, der Vater wahrscheinlich zu irgendjemandem gesagt hat „Ich auch die leisen Töne dazwischen, die ich so gern bediene.“ brauch ab morgen eine Lehrstelle für meinen Buben!“ Diese Imageänderung hat mit dem ersten Soloprogramm, Dabei bewies Fifi bereits im zarten Alter von sechs Jahren, dem „Jakobsweg“, den Fifi ja tatsächlich gegangen ist, begondass er das Zeug zum Alleinunterhalter hat: Bei einem Kin- nen: „Vom Blödel und Superlustigen hin zum seriösen Kadergeburtstag unterhielt er spontan nicht nur sämtliche Buben barettisten, das ging Hand in Hand mit meiner persönlichen und Mädels prächtig, sondern auch die an sich Öffnung. Und dieser Reifungsprozess Ruhe suchenden, kaffeetrinkenden Mütter. Noch hört nie auf, wer weiß schon, was in 10, während der Schulzeit stand er daher mit seinen 20, 30 Jahren sein wird? Wichtig ist, dass Schulkollegen, den Hektikern, auf der Bühne. man die Augen offen hält, sich vor nichts Doch Kabarettist als Beruf? Ein No-Go, ergo verschließt, dazulernt und immer wieder musste die (Druckformenhersteller)-Lehre her. Vermeintliche Super-Schmähs Neues zulässt.“
W
„Jede Vorführung ist anders, jedes Publikum reagiert anders.
funktionieren nicht, dann wieder brüllen die Zuschauer bei Passagen, die Du selbst nicht unbedingt als Heuler betrachtest …“
4wd / 10-2015 / 15
4x4promi // Fifi Pissecker
„Unsere Welt ist wirklich in jeder Hinsicht und auf allen Ebenen im Umbruch.
Bei all dem sollten wir uns immer wieder mal vor Augen halten, wie gut es uns geht.“
50 + 50 + 50 … Daher wird es nächstes Jahr – zusätzlich zu Fifi Fifty (alle Termine auf www.pissecker.com) – etwas neues Altes geben, „200 Jahre Hektiker“, eine Reunion der legendären Formation Viktor Gernot/Florian Scheuba/ Werner Sobotka/Wolfgang Fifi Pissecker. 2016 sind alle vier dann jeweils 50 Jahre alt, ab Mitte März wird im Globe Wien (Termine auf www.globe.wien) gespielt. Macht ihn das nervös, wieder mit seinen Ex-Kollegen auf der Bühne zu stehen? Nein, meint Pissecker, etwas Lampenfieber sei bei jedem Auftritt dabei, das gehöre dazu, aber „je älter man wird, umso entspannter wird man. Der Druck fällt generell und somit auch auf der Bühne weg. Man weiß, was man kann, was man nicht mehr unbedingt muss … ich kann dem Reifungsprozess also durchaus viel Positives abgewinnen!“ Somit übrigens auch kompakten SUV wie dem Honda CR-V, um die Fifi früher einen großen Bogen gemacht hätte. „Ich liebe mein Coupé, aber mit zunehmendem Alter wird das Ein- und Aussteigen zum Thema, da kommt mir der höhere Autositz schon sehr entgegen!“ Auch der Fahrkomfort des CR-V sagt ihm zu: „Er trägt die Bezeichnung Comfortable Runabout Vehicle zu Recht. Und hinsichtlich Elektronik und Technik hat der ja schon wirklich alles.“ Während er die neue Neungangautomatik („Neun Gänge? Cool – das ist ja mehr als im Restaurant!“) und Features wie Rückfahrkamera („Haha, die werden sagen, dem ist auch jede Kamera recht!“) oder Spurhalteassistent („Na ja, wer’s braucht, warum nicht? Würden viele im Leben auch benötigen!“) bewundernd begutachtet, merkt Fifi an: „Unsere Welt ist wirklich in jeder Hinsicht und auf allen Ebenen im Umbruch. Bei all dem sollten wir uns immer wieder mal vor Augen halten, wie gut es uns geht. Und nicht aufhören, das Leben gelegentlich mit einer Zierleiste zu versehen, so wie damals in unserer Schulzeit. Jeder auf seine Art. Durch Respekt, Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme. Nicht, um das Leben unbedingt besser zu machen. Sondern einfühlsamer, rücksichtsvoller und einfach ein bissl schöner.“ «
Fifi Pissecker im
Wordrap Spitznamen
für Autos finde ich … super! Das gibt dem Auto etwas Persönliches! Flocki hat schon das Auto meines Vaters geheißen und meines heißt jetzt auch so. Wäre es ein Ferrari, würde ich mir sogar ein passendes Nummerntaferl nehmen … Beim Auto
achte ich
vorwiegend auf … Sicherheit, Design, Funktionalität. –––– Allradantrieb ist … sinnvoll, allerdings nicht in der Stadt. Ich kann mich an keinen Winter erinnern, wo ich ihn gebraucht hätte. –––– Auf der
Autobahn:
Gleiten oder Glühen? Ich bin ein Tempomatglüher, den stell’ ich auf 135 ein. ––––
Drängler und Raser
sind … beides Trottel. Das mag ich gar nicht, da fühle ich mich in meiner persönlichen Freiheit eingeschränkt. ––––
Mein erstes Auto
war … ein Opel Olympia P2, Baujahr ’62, in hellblau, ein super Auto. –––– Bei einer
Polizeikontrolle …
fragt mich der Polizist: Was ham’s falsch g’macht? Und ich sage: Das Fenster runterg’lassn. –––– Die drei wichtigsten
Funktionen
beim Auto sind … Einparkhilfe, Keyless-System und SD-KartenSlot beim Radio – keine rumliegenden CDs mehr im Auto! ––––
Im Stau
… telefoniere ich sehr viel. Natürlich nur mit Freisprecheinrichtung! ––––
Gut
Autofahren … tun die, bei denen man sich wohl und sicher fühlt. Da gibt’s nicht viele, aber es gibt sie. –––– Ich steige auf ein reines
Elektroauto
um, wenn … es sich kostentechnisch rechnet, weiter als 25 Kilometer fährt und nicht mehr zehn Stunden Ladezeit braucht. Ein Tesla zum Beispiel.
16 / 10-2015 / 4wd
Renault Kadjar Nicht warten. Starten.
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Mit 4 Jahren Garantie und geringer CO2-Emission ab 99 g/km Auch mit Allradantrieb erhältlich
Unverbindlich empfohlener Listenpreis inkl. USt. und NoVA. Garantieverlängerung auf insgesamt 4 Jahre und max. 100.000 km Laufleistung, je nachdem, was zuerst eintritt. Gesamtverbrauch von 3,8–5,8 l/100 km, CO2-Emission von 99–130 g/km, homologiert gemäß NEFZ. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Symbolfoto.
erstkontakt // Land Rover Range Rover Evoque
Das Drittel vom Mix
Bilder: Werk
Jeder dritte neue Land Rover ist ein Range Rover Evoque.
18 / 10-2015 / 4wd
P
räsentiert 2011 und zwischendurch mal minimal optisch verändert und dabei gleichzeitig mit einer Neungangautomatik ausgestattet, kommt der Evoque unverändert gut am Markt an. Nie zuvor ist es Land Rover gelungen, von einem Modell 450.000 Exemplare abzusetzen. Damit das auch so bleibt und weil ja jetzt ohnedies neue Motoren zu implantieren waren, wir erinnern uns, Euro 6 und so, haben die Briten jetzt gleich rundum Hand angelegt und dabei deutlich mehr bewegt als die nahezu totgeschriebenen LED-Leuchten und die Softtouchoberflächen, auch wenn die der Evoque im Modelljahr 2016 zu bieten hat. Erstkontakt in Spanien. Man lud also in das irgendwie fast immer sonnige Spanien, damit wir uns in aller Ruhe unter anderem mit den drei neuen Räder-Designs vertraut machen konnten. Neu auch einige Lackoptionen, die der neuen Frontpartie zu einem noch harmonischeren Gesamtauftritt verhelfen sollen. Dabei setzt Land Rover auch auf freie Wahl zwischen zwei KühlergrillDesigns. Da die Standard-Version mit zwei kräftigen horizontalen Streben und einem feinmaschigen Muster, dort der Grill im Sechskantdesign, der den dynamischen Modellversionen eine adäquat sportliche Note verleihen soll. Diese Aufgabe teilt sich der Kühlergrill künftig mit jenem Lufteinlass auf der Motorhaube, der bisher dem Evoque Coupé vorbehalten war. Einzige Bedingung dafür ist es, mindestens die Modellvariante HSE Dynamic zu wählen und damit die Nummer 3 unter den neuerdings sieben Ausstattungsstufen.
Alle sieben. Ganz unten rangiert dabei der Pure, wobei ganz unten angesichts der 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und dem Innenraumdekor aus gebürstetem Aluminium recht relativ ist. Leder und 18-Zoll-Leichtmetallfelgen bietet die SE Variante. Noch mehr Leder und adaptive Voll-LED-Scheinwerfer der HSE. Beim HSE Dynamic ist es dann optisch in erster Linie das Designpaket, das den Unterschied macht und damit natürlich die Hutze auf der Haube. Bei einem Range Rover die Bezeichnung Autobiography zu erklären, wäre lächerlich. Es ist einfach wirklich alles dran und drin und beim Autobiography Dynamic lässt sich das von außen leichter erkennen. Drei Motoren. Evoque-Verkäufer werden da freudig zur Kenntnis nehmen, dass es bei der Motorisierung nur drei Optionen gibt. Gewählt werden darf da zwischen einem ziemlich neu konstruierten Diesel mit zwei Liter Hubraum und 150 beziehungsweise 180 PS. Wem das zu wenig ist, der kann auch zum 2,0-Liter-Turbo-Benziner mit 240 PS greifen, was aber zumindest in Österreich nur eine Minderheit auch wirklich machen wird. Ein paar mehr werden zumindest beim Diesel das Schaltgetriebe als günstige Alternative zur Neungangautomatik nehmen, der Benziner hat immer die Automatik an Bord.
haben dazu einfach nicht ausgereicht. Was aber sehr wohl erfahrbar ist, ist das stark verbesserte Temperament, mit dem der große Diesel zur Sache geht und auch die Automatik wirkt jetzt feiner abgestimmt, als dies bisher der Fall war. Optimiert hat Land Rover zudem jenes Talent, auf das Land Rover zum Teil deutlich mehr Wert legt als seine Kunden, die Geländetauglichkeit. Erst wenn es richtig am Unterboden schert oder das Wasser beim Fenster hereinschwappt, ist Schluss mit lustig.
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Konsequenz es Land Rover gelingt, unseren Tastsinn zu erfreuen
Unter 40.000. Preislich startet die neuen Land-Rover-Range-Rover-EvoqueGeneration bei 38.000 Euro, den stärkeren 180-PS-Diesel reichen die Briten ab 41.100 Euro, den von der NoVA ein wenig gebremsten Benziner ab 48.500 Euro. Bestellt werden darf ab sofort. «
Der vielen neuen Technik stehen die aufgewerteten Unterhaltungs- und Assistenzregimente um nichts nach. Sie alle werden wir jedoch erst beim klassischen Test auf den Zahn fühlen. Die ersten Meter an Bord des neuen Evoque
4wd / 10-2015 / 19
Interview // Toyota IAA // erstkontakt // Audi S4
Ein Auto wie ein Diamant
N
folgen. Wir haben in weiterer Folge viel gezeichnet – auch so kann Kommunikation auf einer IAA im Jahr 2015 aussehen.
Angesichts dieser Eckdaten kam die Einladung, mit dem Chefentwickler dieses Modells, Hiroyuki Koba, ein halbstündiges Interview zu führen. Da japanische Ingenieure ob ihrer eigenen Auslegung der englischen Sprache ziemlich gefürchtet sind, wurde es als Zeichen der besseren Kommunikation gesehen, dass eine deutsch-japanisch Dolmetscherin mit dabei sein sollte und das Gespräch simultan übersetzen sollte. Sie sehen schon, zweimal sollte. – Fakt war, dass eine englisch und auch japanisch sprechende Dame zwar zugegen war, aber nie wirklich zu Wort kam. Koba wollte mit mir Englisch sprechen, ich konnte seinen Ausführungen dabei nur sehr bedingt
4wd: Wo liegt die Basis für das Design des C-HR? HK: Bei diesem Modell basiert jede Linie auf der Struktur eines Diamanten. Unterhalb des kompakt gestalteten Kabinen-Profils erinnert die Formgebung der Karosserie an die facettenreiche Oberfläche eines geschliffenen Edelsteins. Der C-HR ist ein weiteres Beispiel der vom Konzernchef Akio Toyoda ausgerufenen neuen emotionaleren Design-Strategie. 4wd: Gerade Linien haben bei der Entwicklung offensichtlich nur eine untergeordnete Rolle gespielt. HK: Nein, auch von oben betrachtet entspricht der C-HR eher der Form einer Raute als jener eines klassischen Rechtecks. Das macht das Fahrzeug leichter und weniger voluminös und erfüllt den Wunsch nach einem sportlichen, selbstbewussten Auftritt. 4wd: Betrachten wir die Front. Da ist aus meiner Sicht schon viel vom Serien modell zu entdecken. Ist das richtig? HK: Ja. Natürlich wollen wir an der Front die Marke Toyota und das Thema Hybrid zeigen. Das gelingt uns hier auch sehr gut. Die Basis dafür
Bilder: mmotors
eben dem neuen Prius stand bei Toyota die nächste Entwicklungsstufe des C-HR im Mittelpunkt des Interesses. Erstmals in einer noch nicht annähernd so weit entwickelten Version auf dem Autosalon in Paris gezeigt, hat Nummer 2 schon deutlich mehr Konturen bieten. Ein weiteres Mal werden wir den C-HR in Genf sehen, bevor dann ab der Jahresmitte 2016 das Serienmodell erwartet werden darf. Dies ist dann unterhalb des aktuellen RAV4 angesiedelt und somit auch der erste echte Beitrag im Segment der Einstiegs-SUV.
20 / 10-2015 / 4wd
Im IAA-Interview ToyotaCH-R-Concept-II-ChefEntwickler Hiroyuki Koba.
Auf seinen Schultern ruhen Erfolg oder Misserfolg des neuen Einstiegs-SUV
liefert die Toyota-Keen-Look-DesignIdentität hier in einer weiteren Entwicklungsstufe. 4wd: Was dürfen wir in Sachen Antrieb bei der Serienversion des C-HR erwarten. Hybridtechnologie ist klar, aber ich denke doch, dass Toyota hier noch mehr bringen wird. HK: Beim C-HR präsentiert sich der neue Vollhybrid-Antrieb noch kompakter. Er arbeitet auch mit leichteren Komponenten. Der Benzinmotor des Vollhybrid-Antriebs arbeitet mit einem bislang unerreichten thermischen Wirkungsgrad von über 40 Prozent. Zusätzlich arbeitet das neue System auch noch kultivierter als die aktuellen Toyota-Hybridsysteme, das zu einer nochmaligen Reduzierung der Verbrauchsund Emissionswerte führt. 4wd: Bezüglich des Serienmodells gehen die Informationen weit auseinander. Wann können wir das neue Modell erstmals live erleben? HK: Ende 2016 sollte es soweit sein. Das wird sich ausgehen. Das Serienmodell wird im kommenden Jahr auf dem Genfer Automobilsalon präsentiert. 4wd: Wir danken für das Gespräch. PS: Das Interview wurde aus den angefertigten Notizen zusammengesetzt und muss daher nicht den Originalwortlaut von Mr. Koba wiedergeben. «
Leistungsstarker Leichtbau Das Oberhaupt der neuen A4-Familie heißt S4.
A
uch wenn sich die Ingolstädter bei den optischen Veränderungen sehr zurückgehalten haben, so ist der S4 doch ein komplett neues Auto. Er repräsentiert dabei mehr als 20 Jahre Entwicklungskompetenz für S-Modelle seitens Audi und hält natürlich an der sportlichen Tradition fest. Gleiches gilt für den angesichts des Gebotenen dezenten Auftritt und die Performance. Audi hat den neuen S4 nicht nur leichter gemacht, sondern ihm auch einen V6-Benziner mit Direkteinspritzung und Turboaufladung unter die Haube gepackt. In Zahlen ausgedrückt sind das 354 Pferdestärken, die ein Drehmoment von 500 Newtonmeter bereitstellen. Der Sprint auf Tempo 100 soll in 4,7 Sekunden realisierbar sein, während der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch mit 7,4 Litern angegeben wird. Um das zu erreichen, ist es hilfreich, dass Audi die beim S4 serienmäßige Achtstufen-tiptronic auch mit einer Freilauffunktion ausstattet.
das die Performance nochmals gesteigert werden soll. Hinzu kommt ein neu entwickeltes Fahrwerk mit FünflenkerAufhängung an Vorder- und Hinterachse. Die dazu passende Dynamiklenkung mit variabler Übersetzung ist ebenfalls in der Aufpreisliste zu finden. Serienmäßig bekommen S4-Kunden ihren Audi 23 Millimeter niedriger serviert, ein Verdienst des werksseitig verbauten Sportfahrwerks, das, wie nicht anders zu erwarten, gegen Aufpreis für ein Fahrwerk mit aktiver Dämpferregelung getauscht werden kann. Äußerlich nur durch dezente Details und natürlich angepasste Stoßfänger vom normalen A4 zu unterscheiden, der bei Bedarf auch die hier serienmäßigen 18-Zoll-Leichtmetallräder trägt, bietet der Innenraum nicht nur sportliches Flair, sondern auch viel praktisch nutzbaren Raum. Ganz besonders gilt das
natürlich für den S4 Avant, der maximal 1.510 Liter Laderaum bereithält. Nur auf den Kofferraum konzentriert, lassen sich immer noch 505 Liter laden. Kaum weniger Kofferraum bietet die Limousine mit 480 Liter Fassungsvermögen. Knapp beisammen auch die Eigengewichte der beiden Modelle. Die Limousine bringt 1.630 Kilogramm auf die Waage, der Avant 1.675 Kilogramm. Fast überflüssig zu erwähnen, ist an dieser Stelle, dass der S4 alle bei Audi zurzeit verfügbaren Assistenzsysteme gegen entsprechende Sonderzahlung an Bord bekommt. Das gilt sowohl für die Sicherheits- als auch für die Komfortfeatures. Zu den Händlern rollen die ersten S4-Modelle nach dem Jahreswechsel. Noch nicht bekanntgegeben hat Audi die Preise. «
Wenn der S4 auch im Innenraum das Thema Sport leben soll, sind ein paar Euro zusätzlich zu investieren
Zusätzlich zum aktiven quattro-Antrieb lässt sich der S4 optional mit einem Sportdifferenzial ausstatten, durch
4wd / 10-2015 / 21
Modellvorstellung // Mitsubishi L200
Auf in die Gaal
Bilder: Werk
Unterwegs im neuen Mitsubishi L200, dort wo die Steiermark noch richtig steirisch ist.
22 / 10-2015 / 4wd
Wenn sich der neue L200 langsam zur Seite neigt, rechts vorn in den Schlamm eintaucht und gleichzeitig die Hinterachse an Boden verliert, dann hat sich jemand echte Gedanken in Sachen Präsentation gemacht.
N
atürlich wäre es Mitsubishi freigestanden, den neuen L200 und damit ein Modell, auf das man beim heimischen Importeur richtig lang warten musste, im Großraum Wien zu präsentieren. Eine kompakte Pressekonferenz, dann einmal mit dem neuen Auto um das gehobene Wirtshaus rum und schon eine halbe Stunde später wieder in der Redaktion, das erleben Motorjournalisten heute schon recht häufig. Was dabei jedoch verloren geht, ist jede Vorfreude auf das Produkt und eine fachlich korrekte Erstbeschreibung ist dann zumindest nur sehr schwer möglich. Wenn sich jedoch der neue L200 langsam zur Seite neigt, rechts vorn in den Schlamm eintaucht und gleichzeitig die Hinterachse an Boden verliert, dann hat sich jemand echte Gedanken in Sachen Präsentation gemacht. In diesem Fall wie immer bei Mitsubishi Christian Karlberger, der das von Red Bull betriebene und dem Stift Heiligenkreuz gehörende Offroadzentrum erneut als perfekten Präsentationsort auserkoren hat und dabei von Presse und Geschäftsführung die nötige Unterstützung bekam. Selbstverständlich muss ein neuer Pickup auch auf griffigem Asphalt zeigen, was in ihm steckt, wodurch sich der prächtige Red Bull Ring als Startpunkt geradezu aufgedrängt hat. Unverändert ein wenig unorganisiert
herrscht hier immer und überall Rennatmosphäre, auch dann, wenn das künstliche Offroadgelände direkt am Ring im Schritttempo befahren wird. Es dient dabei zu zeigen, wie schräg ein Auto, in diesem Fall der neue L200, fahren kann, welche Verschränkungen und welche Anstiege er meistert, ohne dabei zu verheimlichen, dass der echte Schwachpunkt in Sachen Offroadkompetenz zumeist hinter dem Steuer sitzt. Vom Ponyreiten für ErwachseneParcours sind es rund 20 asphaltierte Fahrminuten in die Gaal. Ausreichend Zeit, sich von der Drehfreudigkeit des neuen 181 PS starken 2,4-LiterMotors zu überzeugen. Alternativ steht auch eine 154-PS-Version dieses Motors gegen Minderpreis zur Verfügung. Kombiniert mit dem manuellen Sechsganggetriebe ist der starke Diesel dabei noch deutlich agiler als mit der bequemen Fünfgangautomatik, die wiederum für die allermeisten Nutzer im Gelände Vorteile bietet. Die Strecke verrät auch, dass der neue L200 jetzt viel direkter auf Lenkradbewegungen reagiert, homogener abgestimmt ist und eine deutlich verbesserte Sitzposition bietet. Hinzu kommt ein erstmals auch in der Tiefe verstellbares Lenkrad und auch die Gewichtseinsparung lässt sich bereits bei Landstraßentempo spüren. Schade nur, dass auch die beim Vorgänger überaus geschätzte Option der zumindest teilversenkbaren Heckscheibe dem optimierten Leistungsgewicht zum Opfer gefallen ist.
4wd / 10-2015 / 23
Modellvorstellung // Mitsubishi L200
Perfekt präsentiert: das Team rund um Christian Karlberger (2. v. l.) leistete tolle Arbeit
Gilt es die Straße zu verlassen, hat der L200 nichts an seinen Talenten verloren. Das Super-Select-Allradsystem, das nur für das Einstiegsmodell nicht angeboten wird, erlaubt es, unabhängig vom vorherrschenden Untergrund, zwischen Heck- und Allradantrieb zu wählen. Zusätzlich kann das Mitteldifferenzial auch gesperrt werden und natürlich ist auch ein Untersetzungsgetriebe Standard. Kombiniert mit der 100-Prozent-Differenzialsperre steht der L200 erst dort an, wo ihm das Verhältnis aus Länge und Bodenfreiheit unabwendbar zum Verhängnis wird. Dass das erst sehr spät der Fall ist, zeigen die schwierigen Stellen am rund
500 Hektar großen Offroadspielplatz in der Gaal. Anfangs auf Forstwegen unterwegs, steigert die ausgewählte Route die Anforderungen an Fahrer und Auto von Kilometer zu Kilometer. Gegen Ende der Tour dann das eingangs angesprochene Abkippen in ein Schlammloch. Während das mit groben Reifen ausgerüstete und von den unnötigen Trittbrettern befreite Vorausauto auch diese Passage quasi im Vorbeigehen stemmt, verlangt die gleiche Aufgabe mit Straßenreifen und Trittbrettern eine entsprechende Einweisung durch den Beifahrer. Über steile Abfahrten und
Maximale Verschränkung stand auf dem künstlich angelegten Parcours am Programm. Das neue Cockpit ist ein großer Fortschritt gegenüber dem bisherigen Modell
24 / 10-2015 / 4wd
das eine oder andere Geröllfeld geht es nach rund eineinhalb Stunden 4x4Fahrzeit wieder raus ins öffentliche Straßennetz. Jetzt nur noch den Reifendruck wieder um rund 0,5 bar anheben und schon darf es auf die Autobahn gehen. Dort lässt sich dann auch erfahren, dass der neue L200 einen deutlich besser isolierten Innenraum bietet, was nicht nur Vieltelefonierer freuen dürfte. Wie sich der neue L200 mit einem schweren Anhänger (neuerdings ist ein Anhänger-ESP an Bord), voll beladen und bei Nacht (Stichwort Halogenscheinwerfer) fährt, wird der erste Test zeigen. Mehr dann auch zur umfassenden Fünf-Jahres-Garantie, die Mitsubishi für den L200 genauso bereithält wie verschiedenes Zubehör. Verraten dürfen wir schon jetzt die Preise. Los geht es bei 25.990 Euro für die Klubkabine in Basisausstattung, die Doppelkabine mit starkem Dieselmotor, Automatik und Vollausstattung kommt auf 37.990 Euro. Alle Preise inklusive der für Unternehmer abziehbaren Mehrwertsteuer. «
DER BLICKFANG IN JEDEM TERRAIN.
Der neue Toyota Land Cruiser.
Jetzt mit 2,8-Liter-Turbodiesel. So schön kann On- und Offroad sein. Erfahren Sie mehr: toyota.at/landcruiser
Toyota Frey Austria
Normverbrauchswerte (Diesel): 7,2 – 7,4 l/100 km, CO2-Emission: 190 – 194 g/km. Symbolfoto.
Modellvorstellung // BMW X1
Vorteilspaket
Die 2. Generation des X1 gleicht einem technischen Neustart.
L
ang hat man in Bayern an technischer Tradition festgehalten, um dann irgendwann alles auf einmal über den Haufen zu werfen. Das mag dem einen oder anderen sauer aufstoßen, wenngleich es global betrachtet natürlich völlig richtig war. Auch wenn da und dort bereits der eine oder andere BMW-Van im privaten Umfeld auftauchte, habe ich es bisher vermeiden können, diesen auch zu fahren. Damit war jetzt Schluss. Der neue X1 ist zwar nicht direkt mit dem Van vergleichbar und doch hat er die früher mal tief verabscheute Frontantriebs-Plattform mit quer eingebautem Motor unter seinem hübsch geformten Blech. Dieser Wechsel, der die Basis für das völlig neue Modell liefert, ist auch der Grund, warum der X1 jetzt viel mehr Platz im Innen- und im Kofferraum bietet. Äußerlich zugelegt hat er dabei nur in der Breite und in der Höhe,
hinsichtlich der Länge ist er im Gegenzug etwas kompakter geworden. Angehoben hat BMW auch die Sitzhöhe auf allen Plätzen, was der Übersichtlichkeit spürbar zugute kommt. Zum Marktstart Ende Oktober wird die Allradversion des X1 mit zwei
Bilder: Werk
Lang hat man in Bayern an technischer Tradition festgehalten, um dann irgendwann alles auf einmal über den Haufen zu werfen.
Trotz der erhöhten Sitzposition mag hier kein SUV-Feeling aufkommen
26 / 10-2015 / 4wd
Dieselmotorisierungen (190 und 231 PS) und mit zwei Benzinern (192 und 231 PS) verfügbar sein. Ein paar Wochen später folgt dann noch ein 150 PS starker Einstiegsdiesel, der bereits ab 36.950 Euro angeboten werden wird und gleichzeitig die einzige Möglichkeit darstellt, in den Genuss eines Schaltgetriebes zu kommen. Damit unterscheidet er sich dann aber schon recht deutlich vom anlässlich der Präsentation gefahrenen X1 20d Automatik, der mit seiner gehobenen Ausstattung fast 60.000 Euro kostete. Geleitet von einer wunderbar exakten Navigation und informiert von einem perfekt ablesbaren Head-upDisplay stehen die 190 Pferde hier ausgezeichnet im Futter. Am Weg durch Bayern gelingt es gar, die Tachoanzeige auf über 230 km/h zu heben, ohne dass das irgendwie besonders spannend wäre. Man sitzt perfekt, hat ein griffiges Multifunktionslenkrad vor sich und den für ein EinstiegsSUV unheimlich hohen technischen
Aufwand rund um sich. Fraglich nur, warum es sich BMW auch weiterhin leistet, auf eine Gurthöhenverstellung zu verzichten, die einmal mehr wünschenswert wäre. Auf langen Autobahnabschnitten, auf denen sich auch die Bremsen dem X1 locker gewachsen zeigen, folgen kompakte Landstraßen, die das BMW-SUV im Sportmodus wunderbar inhaliert. Keinen Vorwurf muss sich der X1 auch beim Verbrauch gefallen lassen. 7,4 Liter Diesel bei 80 Prozent zügiger Autobahn, fünf Prozent Stadt und 15 Prozent Landstraße sind echt in Ordnung. So wie das ganze Auto auch. Was für mich erstmals fehlt (den Geruch von Abenteuer haben längst auch andere Anbieter abgelegt), ist das über Jahrzehnte verinnerlichte BMW-Feeling, das zwar im hypermodernen i8 oder im neuen 7er, nicht aber im X1 zu finden ist. Gleichzeitig ist das vielleicht auch der einzige Punkt, der beim irgendwann anstehenden Facelift verbessert werden muss. Unbedingt sogar. «
Bilder: Werk
Modellvorstellung // VW Passat Alltrack
Kann auch Waldweg Ganz ohne Nachteile das Abenteuer an Bord.
E
s ist fast schon müßig, über die Eignung des VW Passat Variant als ziemlich perfektes Auto für Familie und Businessalltag zu schreiben, haben doch das die Käufer ohnedies längst bestätigt. Auch die jüngste Generation, die sich speziell mit hausinterner Konkurrenz herumschlagen muss, macht da keine Ausnahme. Um sich hier dennoch abzuheben, hilft dem Passat sein messerscharfes Design ebenso wie sein Image, und genau diese beiden Dinge bringt der jetzt vorgestellten Alltrack noch besser auf den Punkt. Versehen mit einer, wie es VW nennt, Allterrain-Optik, die sich aus neuen Stoßfängern, Unterfahrschutz, Schweller- und Radlaufverkleidungen zusammensetzt, sieht der Alltrack einfach deutlich männlicher aus als das Basismodell. Unterstützt wird dieser Auftritt auch durch die optische Hochbeinigkeit. Die knappen drei Zentimeter mehr echte Bodenfreiheit,
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Knappe drei Zentimeter mehr echte Bodenfreiheit, kombiniert mit den feschen 17-Zoll-Felgen, machen den Alltrack gefühlsmäßig zehn Zentimeter höher.
kombiniert mit den feschen 17-ZollFelgen und den vielen Kunststoffleisten, machen den Alltrack gefühlsmäßig zehn Zentimeter höher und das sieht nun mal gut aus. Gelungen auch der aufgewertete Innenraum, bei dem die Komfortsitze ebenso eine Erwähnung verdienen wie die Edelstahl-Einstiegsleisten oder die besonders solide auftretenden Pedale. Fein auch, dass sich Volkswagen beim Alltrack dazu durchgerungen hat, hier immer hochwertige Allradtechnik an Bord zu packen. Auch wenn im Normalfall als Fronttriebler unterwegs, gelingt es dem Haldex-5-System, die Hinterachse schneller hinzuzuschalten, als man dies selbst feststellen kann, womit die Lösung dann auch in Ordnung geht. Zusätzliche Unterstützung bekommt das Thema Traktion durch den Offroadmodus, der eine ganze Reihe an Assistenzsystemen dazu bewegt, nicht nur maximale Sicherheit, sondern auch entsprechenden Vortrieb zu gewährleisten. Optional mit
einer elektrisch ausfahrbaren Anhängerkupplung ausgestattet, kommen Alltrack-Fahrer auch in den Genuss des Trailer-Assistenten, der beim Rückwärtsfahren hilfreich mitarbeitet. Dass dieser auch vor schweren Anhängern nicht schlapp macht, verrät die für diese Klasse erstaunlich hohe Anhängelast von 2,2 Tonnen. Dass der Alltrack ein Passat für all jene ist, die das Besondere suchen, verrät auch die Antriebspalette. Ganz unten rangiert ein 150-PS-Diesel, der als einziger Motor mit einem manuellen Sechsganggetriebe kombiniert ist. Der 220 PS starke Benziner, der 190-PS-Diesel und auch der 240-PSDiesel werden ausschließlich mit Doppelkupplungsgetriebe angeboten. Preislich startet der Passat Alltrack bei 44.860 Euro für die schon ganz gut ausgestattete Basisversion. Zum Topmodell noch ein paar Extras hinzuaddiert, dürfen aber auch gerne gut 60.000 Euro investiert werden.
Für den Alltrack hat VW die Navigation um einen Offroad modus erweitert; der Alltrack-Schriftzug ist vielerorts zu finden
Anlässlich eines ersten Kennenlernens in und rund um München hat sich der Passat Alltrack unter allen Verkehrsbedingungen (die vom normalen Passat bekannte elektronische Sicherheitsund Komfortarmada ist auch im Alltrack zu finden) von seiner besten Seite gezeigt. Mal abgesehen von der einen Hauch höheren Sitzposition und dem spezielleren, den Alltag definitiv aufwertenden Innenraum hat der Alltrack all das zu bieten, was man von einem Passat erwarten kann und auch erwartet. Der einzige wirkliche Unterschied ist, dass er noch etwas individueller nutzbar antritt, wenngleich sich das Volkswagen auch entsprechend bezahlen lässt. Neu ist, dass man jetzt am Samstag vor der Wahl steht, ihn zu waschen oder ihn dreckig zu machen. Viele werden ihn schon deswegen unbedingt haben wollen. «
4wd / 10-2015 / 29
spezial // Clubszene
Seit 5 Jahren sitzt Flora (hier mit Papa Gerald) auch selbst am Steuer
Markus Mayers Jeep Cherokee „Tuki" ist trotz kaputter Handbremse ein Star im Gelände
Ein Club zum Verlieben
Wenn Kind und Frau und Autonarr gleichermaßen friedlich und freudig nebeneinander über Berg’ und durch den Wald pflügen, dann ist das Allrad Wien. Ein Lokalaugenschein. Text: Petra Mühr, Fotos: Michael Hetzmannseder
E
„ Was? Da fahrt ihr?“ Ja. Da fahren die.
s ist ein wenig wie in einer Filmszene von Jurassic Park. Von allen Seiten tauchen plötzlich Jeeps, Suzukis, Land Rovers & Konsorten auf. Wie Urzeitviecher krabbeln sie über Erdhügel und kriechen hinter dichten Gebüschen vor, langsam und bedächtig, und positionieren sich, wie von Zauberhand dirigiert, nahezu perfekt fürs Gruppenfoto. „Das hat besser geklappt, als bei unseren Trial-Bewerben“, stimmt auch Robert zu, der seinen Hyundai Starex unterm Blätterdach parkt. Der Grund für die Formation der Geländespezialisten: Der Allrad Club Wien – einer der ältesten und mit derzeit über 200 Mitgliedern auch größter, markenunabhängiger Geländewagenclub Österreichs – feiert im kommenden Jahr sein 35-jähriges Bestehen. Willkommener Anlass also, den seit 1981 bestehenden Wiener Verein auf einem seiner bevorzugten Spielplätze in Kollnbrunn zu besuchen. Zum Einstimmen. Noch vor dem beeindruckenden Auftritt drehe ich mit Franz Hrjebek, als 68-jähriger dienstältester Trialfahrer des Clubs, ein paar Runden in der Kollnbrunner Grube. Mit Franz’ Suzuki
30 / 10-2015 / 4wd
SJ Baujahr Irgendwann-Anfang-der-80er, so genau weiß er das grad nicht. Ist auch nicht wichtig, denn der SJ ist ein reines Kampfauto, nicht mehr auf den Straßen zugelassen, nur mehr zum Spaß-Fahren. Und während wir durch Löcher furchen, wo eine Asphaltjägerin wie ich zehnmal überlegt, ob, und wenn ja, wie sie diese überwinden oder durchfahren soll, erzählt der Franz sehr entspannt über das Clubleben. Und über sich. Dass er bis vor Kurzem auch Quad gefahren ist. Oder dass er und seine Kollegen auch am Erzberg rumtuckern, vielleicht nicht grad die Motorradstrecke, aber doch dort, wo andere ungläubig sagen: „Was? Da fahrt ihr?“ Ja. Da fahren die. Artgerechte Haltung. „Die“ gibt es seit 1981. Entstanden ist der „Allrad Wien, Club der Geländewagenfreunde“ aufgrund gemeinsamer Interessen: artgerechte Haltung der Fahr zeuge, Spaß an gemeinsamen Events sowie Liebe zu Gefühl und Geschicklichkeit beim Fahren statt Tempobolzerei. Im zweiten Jahr nach der Gründung fand bereits das erste Trial in Kollnbrunn statt, dem Stammgelände des Vereins, das recht bald in
Doris Weiler sammelt Jeeps in allen Größen Seit 12 Jahren Vereinsbmann: Josef „Pepi" Posch
Robert Kakuska steht auf seinen Hyundai Starex
Franz Hrjebek, seines Zeichens dienstältester Trialfahrer Hannes Linhart bekam zufällig seinen Suzuki und ist seitdem Offroader
Bernd Hartl und Tochter Katja Ingeborg Zrout ist erst seit zwei Jahren im Club
zwei Kategorien ausgetragen wurde: der „4x4Meisterschaft“ für anspruchsvolle und geübte Offroader mit waschechten Berg-und-Wald-Wühlern und der „4x4-Trophy“ für jene, die serienmäßige SUV und Geländewagen im Alltag fahren und ihren Lieblingen auch mal angemessenen Auslauf bieten wollen.
„ Man lernt wirkWahre Liebe. Ja, ganz recht gelesen, g’standene Männer und formidable Frauen sprechen hier von ihren „Lieblin- lich gen“, mit denen sie gemeinsam durchs Alltagsleben fah- Autoren, Abenteuer erleben oder einfach Gelände bezwingen fahwollen, was bei den Trials geübt und perfektioniert werden kann. ren, es Zuständig für die durchaus kniffligen Trial-Parcours ist übrimacht gens auch der Franz, nicht nur eines der langjährigsten Mitglieder, sondern auch eines der engagiertesten. Seit 32 Jahren Spaß steckt er die Trial-Routen aus und hat deswegen sogar schon mal den Job gekündigt, weil der damalige Chef ihm dafür nicht freigeben wollte! Nur ein einziges Mal in 32 Jahren war der Herr der Tore nicht für den Kurs verantwortlich: Weil sein Sohn an diesem Tag geheiratet hat.
Faszination Trial. „Die waren schon spannend, diese Konkurrenzkämpfe im Trial“, schildert Hans Wimmer, Nissan-Pathfinder-Lenker und früher eifriger Trial-Teilnehmer. Heute ist er als Rechnungsprüfer des Vereins vorwiegend organisatorisch tätig. „Sich mit den anderen im Gelände zu messen, das hat ’was. Und Spaß macht’s auch.“ „Das Geheimnis des Trials ist“, ergänzt Reinhard Zeger, seines Zeichens überzeugter Land-Rover-Defender-Pilot und mit seiner Kutsche von Rumänien bis Schottland auf Reisen, „dass Du nicht von Stange zu Stange fährst, sondern vier bis fünf Stangen vorausschaust und im Vorhinein weißt, wie Du’s anlegst.“
und man muss sich voll konzentrieren.“
Das verlangt Konzentration, Geschicklichkeit und Technik. Fähigkeiten, die auch Jugendliche wie Flora faszinieren. Die Zwölfjährige ist die jüngste Trialfahrerin des Allrad-WienClubs, ackert sich schon seit ihrem siebenten Lebensjahr durchs Gelände und lässt etliche Erwachsene hinter sich. „Man lernt wirklich Autofahren, es macht Spaß und man muss sich voll konzentrieren“, schwärmt Flora, die lachend hinzufügt, dass gleichaltrige Schulkollegen ihr Hobby schon mal als „verrückt“ bezeichnen. We are Family. Floras Geländeaffinität ist familiär bedingt. Mama Doris und Papa Gerald haben einander bei einem Haflingertreffen kennengelernt und in einem solchen, dem giftgrünen, auch gleich geheiratet. Neben zwei Haflingern zählen mittlerweile drei Jeeps CJ-7, ein Alltags Grand Cherokee und 700 (!) Modelljeeps zum Weiler’schen Clan. Die Weilers zählen zur neuen Generation der Allrad-Wien-Mitglieder. Bei aller Leidenschaft für Geländewagen sind sie keine Hardcore-Offroader, sondern schätzen auch die gemütliche Gemeinsamkeit des Vereinslebens. Dazu zählen Ostereier-Rallye und Sommercamp ebenso wie entspannte Waldausfahrten oder der fahrzeugfreie Höhlentag mit Obmann Josef „Pepi“ Posch, auf den ein Großteil der zunehmenden Familienfreundlichkeit der Vereinsaktivitäten zurückzuführen ist. Selbst ein Urgestein des Vereins und seit 1982 beim Club, ist Pepi seit mittlerweile zwölf Jahren als Obmann tätig. Neben Trial-Events hat er breitbandige Offroad-Veranstaltungen forciert. „Erstens kann die gesamte Familie teilnehmen und zweitens liegen mir Jugendliche sehr am Herzen. Beim Geländefahren kriegst du ein Gefühl für dein Auto, gibst nicht nur sinnlos Gas, sondern lernst rangieren und die Dimensionen deines Wagens kennen.“
4wd / 10-2015 / 31
spezial // Clubszene
Maskottchen Tuki
Reinhard Zeger ist mit seinem Defender gern auf Reisen
Hans Wimmer und sein Nissan Pathfinder
Wegen Christbaumkauf auf den Jeep gekommen: Franz „Hasi" Hasenberger
Vom Biker zum Offroader: Christian Hütter und sein Toyota Hilux
Viele kunterbunt. Durch die freizeitlichere Orientierung des Clubs mischen sich auch Leute wie Toyota-Pilot Christian Hütter ins Geländevolk, der nicht mal Reifen wechselt und mit seinem Hilux maximal in die Waschanlage fährt, jedoch als ehemaliger Motorradfahrer ein Benzinbruder durch und durch ist. Christian ist auf den Pickup gekommen, weil’s „weniger gefährlich ist. Mit dem Hilux zu erleben, dass du mit einer Maschine so viel mehr kannst, als nur Vollgas geben, ist echt toll!“ Beim Gespräch mit Markus Mayer müssen wir bei seinem Jeep Cherokee „Tuki“ bleiben, denn Markus lässt den Jeep, der seinen Namen vom Urlaubs-Maskottchen auf der Motorhaube hat, „in so steilem Gelände nicht mehr allein, der ist ein reines Kampfauto mit kaputter Handbremse, das nicht mehr auf der Straße fahren darf, im Gelände aber unschlagbar ist.“ Was bedeutet, dass Markus ihn mit einem Anhänger zu den Trials transportieren muss, weswegen er den E-Führerschein absolviert und gleich auch ein entsprechendes Haus mit Garage gekauft hat, damit Auto und Anhänger gebührend untergebracht sind. „Die Autos sind quasi meine Kinder, die geb’ ich nicht mehr her“, so Markus, der mit Freundin Sonja seit über zehn Jahren im Club ist: „Es klingt für manche vielleicht seltsam, wenn wir sagen, dass wir in die Natur zum Autofahren kommen, aber ich mag es, langsam durch die Landschaft zu fahren und Gegenden zu entdecken, wo du sonst nicht hinkommst.“ Naturverbunden. Ähnlich auch die Motivation von Hannes Linhart, der nicht nur die Herausforderungen beim Trial und die dadurch fahrerischen Entwicklungen schätzt, sondern das Bewegen in der Natur mit Autos, die „so viel können, das glaubt man gar nicht, wenn man es nicht selbst erlebt hat!“ Sein Suzuki Jimny Baujahr 2000 ist schuld an seiner Offroad-Passion. „Ich hab’ den zufällig bekommen und wenn man plötzlich einen Geländewagen hat, will man auch entsprechend damit fahren.“
32 / 10-2015 / 4wd
Vor zwei Jahren hat Hannes Bernd kennengelernt, dessen Töchter so begeistert von Hannes’ Jimny waren, dass auch Papa Bernd einen angeschafft hat. „Ein wunderbares Fahrzeug, da ist alles mechanisch, ein echtes Spielzeug!“ Bernds Freude geht soweit, dass der Jimny sogar für die Fahrt zum Tanzkurs herhalten muss, obwohl ein Familienauto vorhanden ist.
Die Begeisterung ist spür-, hör- und sichtbar, die AllradWien-Mitglieder leben ihre Leidenschaft.
Pure Freude. Egal, mit wem wir übers Geländefahren oder seinen fahrbaren Untersatz sprechen: Die Begeisterung ist spür-, hör- und sichtbar, die Allrad-Wien-Mitglieder leben ihre Leidenschaft. „Wenn wir Offroader unterwegs sind“, erläutert Franz „Hasi“ Hasenberger, „fahren wir nicht einfach von A nach B. Die gesamte Fahrt wird genossen, das ist reines Vergnügen!“ Hasi kam durch den alljährlichen Christbaumkauf-Irrsinn auf den Jeep. „Immer den Baum irgendwo rein- oder draufpacken, das war mir zu mühsam!“ Ein paar Exoten finden sich ebenfalls unter den Geländewagenfreunden, wie Robert Kakuska mit seinem Hyundai Starex. „Das flexibelste Auto, das ich kenne: größter Laderaum und offroaden kann er auch!“ Er fügt lachend hinzu: „Und die beste Ausrede, weil er eben kein klassischer Geländewagen ist, wenn ich einen Trial oder irgendetwas nicht schaffe!“ Zuwachs willkommen. Eines der jüngsten Mitglieder ist beim Shooting ebenfalls dabei: Ingeborg Zrout kam vor knapp zwei Jahren zum Club, über ihren Sohn, der Mechaniker ist: „Aus Freude und Spaß an der Technik, du lernst Dein Auto wirklich kennen! Und als Ausgleich und zum Austoben!“ Im Alltag fährt sie einen Hyundai Tucson, als Kampfauto dienen ihr Jeep Grand Cherokee und Wrangler. So wächst die kleine Gemeinschaft stetig, durch Mundpropaganda und weil einer einen anderen kennenlernt. – Apropos: Schnuppern Sie doch mal rein beim Allrad Wien (www. allradwien.at). Egal, ob Sie fanatischer Offroader sind, der neuen Anschluss mit Gleichgesinnten sucht oder ein Newcomer, der seinen allradgetriebenen Straßen-SUV endlich mal artgerecht bewegen will: Hier sind alle gern gesehen. «
Gemeinsam auf Traktionssuche Die Clublandschaft rund um das Thema 4x4 ist in Österreich ziemlich unterschiedlich stark ausgeprägt.
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efühlsmäßig ist es in Sachen Clubkultur in den letzten Jahren immer ruhiger geworden. Das gilt speziell für die markenunabhängigen Clubs, die in der Regel ohne echte wirtschaftliche Partner auskommen müssen. Die noch vor ein paar Jahren stets gut besuchten Trialbewerbe in unterschiedlichsten Härtegraden sind nicht nur durch den Wegfall einiger Fahrgelände mehr oder weniger verschwunden, wenngleich ein Alpencup bis heute erfolgreich veranstaltet wird und damit zu den positiven Ausnahmen zählt. Zusätzlich hat sich die echte 4x4-Szene immer öfter ins Ausland aufgemacht, um dort richtig große Bewerbe zu fahren. Clubnennungen sind bei diesen Events die Ausnahme. Während also die echten Schlammschlachtfans und jene, die extremstes Gelände unter Wettbewerbsbedingungen erleben wollen, sich immer öfter allein oder im engen Freundeskreis auf den Weg machen, ist es beim Thema Reisen genau umgekehrt. Kaum jemand hat die Zeit, seinen 4x4Urlaub bis ins kleinste Detail allein vorzubereiten und auch auf die Chance, die schönsten Strecken erst gar nicht zu finden, wollen immer mehr Geländewagenreisende verzichten. Ein Club ist hier eine echte Alternative, auch wenn dahinter oft der eine oder andere Profi steckt.
Allrad Wien (www.allradwien.at) ist vermutlich unverändert der größte heimische 4x4-Club und im Osten auch ziemlich allein auf weiter Flur. Eine fixe Größe in der heimischen Allradlandschaft stellt auch der Club 4x4 Salzburg (www.4x4-salzburg.at) dar, der gleichzeitig auch der älteste
Allradclub des Landes ist. Geht es hingegen um die gesetzten Aktivitäten und um die Zahl leistungsstarker Fahrzeuge, ist auch der Grazer Geländewagenclub (www.ggwc.at) ganz vorn mit dabei. Erwähnenswert natürlich auch der Club 4x4 Amstetten-Ardagger (www.4x4caa.at), der 4x4 Traisental (www.4x4traisental.at) oder die Offroadfreunde Gölsental (www.offroadfreunde.at), um nur einige zu nennen.
Ein Club ist hier eine echte Alternative, In erster Linie dem Thema Reise gewidmet, haben sich auch wenn hingegen beispielsweise der Expedition-Club Austria (www. dahinter expeditionclub.at) oder Allrad Just 4 Fun (www.allrad-justoft der 4fun.at). Beide sind sowohl für Neueinsteiger als auch für eine oder Profis offen und bieten neben tollen Veranstaltungen auch andere Profi ein echtes Reisenetzwerk. Das Themen Reisen und Helfen steckt. versucht der Club 4x4 Hilfe (www.4x4-hilfe.at) unter ein Dach zu bringen. Neben einer großen Veranstaltung auf heimischem Boden geht es hier darum, andere Länder zu erkunden und dort, wo Hilfe gebraucht wird, mit anzupacken. Geht es um die Markenclubs, so sind es der Jeep Club Austria (www.jeepclubaustria.at) und der Land Rover Owner Club (www.landroverowner.at), die hier vermutlich auf die größte Zahl an Mitgliedern verweisen können. Obwohl diese Aufzählung keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt (eigentlich nur einen ersten Einblick bietet) oder gerade deswegen, freuen wir uns auch, von all den anderen 4x4-Clubs, die hierzulande aktiv sind, zu erfahren. Einfach ein Mail mit den wichtigsten Eckdaten an die Redaktion und schon haben wir die Möglichkeit, über Euch zu berichten. «
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Modellvorstellung // Ford Galaxy und S-Max
Brüder im Raum Zwei mal sieben Plätze mit unterschiedlichem Zugang.
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Auch wenn man meinen könnte, beide Modelle seien nur mit einer neuen Front und einem adaptierten Heck ausgestattet worden, so verrät der jetzt nach links gewechselte Tankdeckel, dass unter dem Blech eigentlich keine Schraube gleichgeblieben ist. Gut zu erkennen ist das auch am Innenraum der beiden Kandidaten. Hier hat Ford mächtig aufgeräumt, die Haptik an allen Ecken und Enden verbessert und eine echte Wohlfühlatmosphäre geschaffen. Das ist speziell den Galaxy-Fahrern wichtig, die im Jahr gut und gerne 60.000 Kilometer und damit mehr als 250 Kilometer pro Arbeitstag zurücklegen. Sie sind es auch, die es schätzen, dass die hinteren beiden Sitzreihen auf Knopfdruck zu einer ebenen Ladefläche mutieren,
wodurch auch sperrige Güter mal mit an Bord dürfen. Ähnlich einfach verläuft das Schaffen von Laderaum beim S-Max, wenngleich dieser nicht annähernd das Volumen seines großen Bruders erreicht. Muss er auch nicht, ist er doch eher das Modell für sportliche Familienväter, deren Freizeitequipment er locker schluckt.
Im Innenraum fällt die Ähnlichkeit noch deutlich stärker aus
Der Grund, warum es die Vorstellung von Galaxy und S-Max erstmals in dieses Magazin geschafft haben, ist wenig überraschend jene, dass beide erstmals auch mit Allradantrieb bestellt werden können. Darüber, dass dann da auch wirklich Allrad drin ist, informiert ausschließlich eine Anzeige im Untermenü des Bordcomputers. Exekutivbeamte können die Buchstaben AWD auch im Zulassungsschein nachlesen. Warum Ford hier einen technischen Fortschritt so stark verschleiert, ist nicht erklärbar, zumal
Bilder: Werk
ag die EU aktuell ganz andere Probleme haben, doch wenn mal wieder etwas Zeit ist, ließe sich doch zumindest der Versuch starten, den Vorsteuerabzug für gewerblich genutzte Pkw-Modelle einheitlich zu gestalten. Die neuen Ford-Modelle rufen uns das Thema wieder einmal laut in Erinnerung. Da der siebensitzige Galaxy, der glücklicherweise, auch weil sich am Raumangebot im Prinzip nichts verändert hat, weiterhin für Unternehmer vorsteuerabzugsberechtigt antritt und dort der auf der gleichen Basis basierende, etwas sportlicher gezeichnete, aber ebenfalls siebensitzige S-Max, für den das nicht gilt. Vergleicht man dies mit anderen Ländern, wird nicht der Galaxy bevorteilt, sondern vielmehr der S-Max benachteiligt. Das ist Schwachsinn und erklärt auch, warum für die Marke Ford der Galaxy eine wesentlich größere Rolle spielt als der S-Max.
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es einen AWD-Schriftzug am Heck oder sonst wo auch gegen Aufpreis nicht gibt. Vielleicht ist dieses Vorgehen auch nur taktisch bedingt, um die Käufer der Top-Versionen nicht unnötig vor den Kopf zu stoßen. Normal wäre, dass hier (210 PS-Diesel oder 240 PS-Benzin) der Allrad fix an Bord ist. Tatsache ist jedoch, dass es beide Topmodelle gar nicht mit Allrad gibt. Wer auf vier angetriebene Räder also nicht verzichten will, muss sich mit dem Dieselmotor anfreunden und sich mit 150 oder 180 PS zufriedengeben. Der schwächere der beiden Motoren ist dabei an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelt, der stärkere an ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe.
Angebot. Interessant im Prinzip nur für jene Kunden, die etwas weniger Assistenzsysteme wünschen, als sie bei Titanium serienmäßig sind. Mit der extra Portion Traktion an Bord sind sowohl der Galaxy als auch der SMax ein gutes Beispiel dafür, dass viel Raum nicht mit wenig Fahrspaß gleich-
Links der Van dessen Heck ein Sportler hervorhebt, rechts eine pragmatische Lösung um den Erhalt des Vorsteuerabzuges zu sichern
zusetzen ist. Das gelang schon früher auf trockenem Asphalt und ist jetzt das ganze Jahr über möglich. Dazu das viel frischere Design, mehr Komfort und weniger Verbrauch und bei alledem bleiben die Kosten immer noch recht übersichtlich. Der S-Max AWD startet bei 38.150 Euro, den neuen Galaxy AWD gibt es ab 41.200 Euro. «
Auch wenn ein ganz großer Teil der Galaxy- und S-Max-Kunden zur Topausstattung Titanium greift, ist auch ein etwas günstigerer Trend erneut im
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fahrerlebnis // BMW X5 M / Honda CR-V
Die Brutalität des Seins
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ir sollten uns glücklich schätzen, dass Autos wie der X5 M überhaupt noch zum Straßenverkehr zugelassen werden dürfen. Was BMW hier hineingepackt hat, hätten viele Supersportler gerne an Bord und da rede ich nicht von fünf Sitzen und jeder Menge Laderaum. 575 PS sind in der Lage, jede noch so gefestigte Weltanschauung in exakt 4,2 Sekunden zu verändern. Genau so lang dauert es, um Tempo 100 zu erreichen. Dem Vortrieb setzt erst die Elektronik bei exakt 250 km/h ein Ende und das ist irgendwie auch gut so. Das Bekenntnis zur Unbescheidenheit trägt der X5 M nicht nur durch sein Spoilerwerk und 21-Zoll-Räder nach außen, sondern auf Wunsch mit einer knallroten Lederausstattung auch nach innen. Gegenüber dem Vorgängermodell ist es BMW nicht nur gelungen, den Verbrauch um mehr als 20 Prozent zu senken, son-
dern auch die Schaltgeschwindigkeit der Achtgangautomatik zu erhöhen. Wer sich die 150.900 Euro Listenpreis leisten kann und noch nach einer familieninternen Erklärung sucht, kann die 3.500 Euro Preisvorteil gegenüber dem X6 M, der sogar noch weniger Kofferraum bietet, ins Spiel bringen. «
Auch mit Neungangautomatik
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odernste Assistenzsysteme in einer qualitativ hochwertigen Verpackung gelingen Honda mit dem CR-V auch weiterhin gut. Da ist es dann auch nur gut und recht, dass das Honda-SUV jetzt auch mit Automatikgetriebe zu haben ist. Die mit der neungängigen Auswahl verbundene Basispreiserhöhung wird vermutlich nicht ausschlaggebend sein, den Honda will man, auch weil man ihn sich leisten kann. Ums gleiche Geld – der CR-V in der höchsten Ausstattungsstufe kommt auf 45.430 Euro – gibt es aber auch anderswo sehr viel SUV und das da und dort sogar mit einer moderneren Hülle. Leichte Schwächen, speziell hinsichtlich der Haptik der verwendeten Kunststoffe, stören das Gesamtbild leider nachhaltig und auch im Unterpunkt Temperament muss sich der CR-V schon recht weit hinten anstellen. Frei von
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Kritik sind die Sitzposition, die gute Übersichtlichkeit und das großzügige Laderaumvolumen. Ob das ausreicht, um Honda wieder dorthin zu bringen, wo diese Marke eigentlich hingehört, ist fraglich, zumal die größte Konkurrenz des CR-V mit dem nur zweiradgetriebenen HR-V hausgemacht ist. «
Verantwortung drin. Kumho drauf.
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Spezial // Winterreifen
Und plötzlich ist dann wieder Winter. Auch heuer wird der Schnee kommen, nur das wann kann noch niemand beantworten.
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s mag unterschiedliche Philosophien zum Thema – „Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Reifenwechsel?“ – geben. Wenn der Schnee erst einmal am Auto liegt, ist es definitiv zu spät. Dann gilt es, mit eingeschränktem Versicherungsschutz – wir erinnern uns an die hierzulande vom 1. November bis zum 15. März geltende Winterreifenpflicht – den Reifenhandel zu erreichen, dort lang anzustehen, um dann auch noch die Reifen montiert zu bekommen, die gerade da sind. Wer dabei mehr als nur eine Standarddimension braucht, hat ohnedies Pech, da die Lager diesbezüglich Jahr für Jahr geringer gefüllt werden. Hinzu kommt, dass ein frisch produzierter Winterreifen einfach mehr Halt bietet als einer, der schon ein oder zwei Jahre gelagert wurde und der Reifenhandel stets daran interessiert ist, frische Ware zu bieten. Das wäre jetzt alles kein Thema gewesenen, wenn Sie nicht wieder bis zum ersten Schnee gewartet hätten, sondern sich dem Thema schon früher gewidmet hätten. Jetzt Mitte Oktober wäre ein idealer Zeitpunkt dafür, auch wenn
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die Testsieger der einzelnen Autofahrerclubs vermutlich bereits ausverkauft sind. Macht aber nichts, werden doch die allermeisten Tests auf Klein- und Kompaktwagen gefahren und ein Reifen, der mit einem leichten Zweiradler gut harmoniert, muss das noch lang nicht mit einem SUV, einem Geländewagen oder einem Pickup tun. Da zählen dann mitunter ganz andere Werte deutlich mehr, als die, die für den Testsieg ausschlaggebend waren. Vorweg gilt es zu definieren, wo und wie Ihr Auto in der Regel eingesetzt wird. Wer ständig in den Bergen unterwegs ist und selten die Autobahn nutzt, wird zu einem möglichst weichen Reifen mit tiefem Profil tendieren. Wer nur dann und wann Gefahr läuft, mit Schnee in Verbindung zu kommen, weil er hohe Kilometerleistungen vorwiegend im Flachland zurücklegt, wird ein härteres Modell mit Hauptaugenmerk auf Nasshaftung und Lebensdauer wählen. Bei Geländewagen und Pickup-Modellen kommen dann noch Dinge wie eine stabile Flanke oder ein etwas gröberes Profil, um auch mal
Das Falken Angebot deckt vom Ganzjahresprofil bis zum Winterprofi alles ab
eine schlammige Passage befahren zu können, hinzu. Wer seine Fahrten rein auf Österreich konzentriert, darf im Winter auch mit Spikes fahren, die auf blankem Eis immer noch mehr Halt bieten, als es der beste Winterreifen ohne die kleinen Nägel kann. Mit Spikes darf auf Autobahnen allerdings nur 100 km/h schnell gefahren werden und wenn ein Anhänger gezogen wird, muss dieser auch mit Spikereifen ausgestattet sein. Aufpassen heißt es beim Umrüsten auch darauf, dass alternativ gewählte Felgen hinsichtlich der Traglast passen. Hier kommt es immer wieder zu bösen Überraschungen, ganz speziell bei Pickup-Modellen, die in der Regel nicht mit billigen Nachbaufelgen für den Winter ausgestattet sein sollten. Um all den Anforderungen der Kunden zu entsprechen, forscht und entwickelt die Reifenindustrie stets mit maximalem Einsatz, wodurch das Rad zwar nicht neu erfunden, aber stets weiter verbessert wird. Das gilt ganz besonders auch für den Rollwiderstand, dessen Reduktion den Treibstoffkonsum merklich verbessern kann.
Falken Mit ganz neuen Produkten geht zum Beispiel die Marke Falken in die heurige Wintersaison. Eines davon ist der Eurowinter HS449, der optional auch in einer Runflat-Version angeboten wird. Hinsichtlich der Dimension steht mit 107 Versionen eine große Bandbreite von 15 bis 20 Zoll zur Verfügung. Konzipiert für den Einsatz auf mittelgroßen und großen SUV-Modellen, muss beim Falken Eurowinter die innovative Gummimischung mit hohem Silica-Anteil ebenso angeführt werden wie die verbesserten Polymer-Verbindungen, die all die verwendeten Materialien zusammenhalten. Bezeichnend für den Eurowinter auch die fünffach phasenverschobenen Profilblöcke, die für die Reduktion der Abrollgeräusche verantwortlich sind. Hinzu kommen noch neue dreidimensionale Lamellen und eine angehobene Lamellendichte für zusätzliche Traktion auf Eis und Schnee. Erwähnenswert im aktuellen Falken Programm sind auch noch der Landair LA/SL S112, der sich als Offroad-Ganzjahresreifen versteht und die für den Einsatz abseits der Straße notwendige Stabilität mitbringt. Speziell für die hohen Radlasten, wie sie Vans und Transporter auch im Winter stemmen müssen, wurde der Falken Eurowinter HS437 Van entwickelt. Zusätzlich soll er auch durch ein Plus an Komfort gefallen. Wer jetzt neugierig geworden ist, für den hält Falken noch einen Extrabonus bereit. Unter dem Motto „Falken sagt TANKE“ erhalten Käufer eines Satzes Winterreifen der Produktserien Eurowinter HS449, EUROWINTER HS449 RUNFLAT oder des LANDAIR LA/SL S112 jeweils ab der Größe 16 Zoll einen BP-Warengutschein zum Tanken und Shoppen im Wert von 20 Euro. Diese Aktion endet am 16. November. Alle, die diese Profile bis 16. November kaufen, erhalten einen „Tanke-Schön“-Gutschein
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Spezial // Winterreifen
Bridgestone Intensiv auf den heurigen Winter vorbereitet hat man sich auch bei Bridgestone. Von besonderer Bedeutung dabei der Blizzak LM-80 EVO. Dieser basiert auf dem ganz auf SUV zugeschnittenen Testsieger aus dem Jahr 2012, dem Blizzak LM-80. Bridgestone gelingt es mit dem neuen EVO, der in Europa gefertigt wird, drei wesentliche Eigenschaften zu verbessern, um die Leistung bei Schnee und Nässe nochmals zu optimieren. So verfügt der EVO über eine neue Lamellenverteilung, die der Traktion entgegenkommt, eine neue Silica-Rich-Mischung, die für den europäischen Winter entwickelt wurde und ein optimiertes Mittelrippen- und Schulterblockdesign. Das Ergebnis ist ein weiter verbessertes Handling und eine optimierte Straßenlage. Nicht angetastet hat man seitens Bridgestone all jene Eigenschaften, die den LM-80 im Jahr 2012 zum SUVSieger bei verschiedenen Tests gemacht haben. Das betrifft neben der Kraftstoffeffizienz auch das gute Bremsverhalten bei Eis und Nässe.
38 erweitert. Somit ist es möglich, viele Modelle zwischen 14 und 18 Zoll abzudecken. Mit einem Querschnitt von 40 bis 70 ist der LM001 als T-, H- und V-Reifen erhältlich. Zusätzlich sind sechs Dimensionen mit Run-Flat-Technologie lieferbar. Zu den wichtigsten Eigenschaften des LM001 zählt der ausgezeichnete Kanteneffekt des neuen Lamellendesigns auf glatter Straße. Dieses Lamellendesign ist zudem für eine gleichmäßigere Abnutzung des Reifens verantwortlich. Der Einsatz neuer Materialien macht sich beim LM001 zusätzlich durch ein reduziertes Gewicht bemerkbar, das wiederum Kraftstoff spart und die Agilität des Autos unterstützt. Bridgestone: weiterentwickeltes Profil für noch mehr Grip
An die Käufer von Crossover- und auch SUV-Modellen wendet sich Bridgestone mit dem neuen Blizzak DM-V2. Erhältlich in 29 Größen in 15 bis 20 Zoll und einem Querschnitt zwischen 40 und 80 werden die Geschwindigkeitsklassen S, R und T abgedeckt. Auch hier hat Bridgestone auf einem erfolgreichen Vorgängermodell aufgebaut. Die Verbesserungen beim DM-V2 liegen somit im Detail. So wird dank der neuen Muticell-Gummimischung das Wasser noch schneller von einer Eisoberfläche verdrängt, was wiederum eine bessere Bremsleistung ergibt. Um mehr Traktion kümmert sich der um 15 Prozent erhöhte Blockkantenanteil. Mehr Stabilität und eine optimierte Haftung auf Eis erzielt Bridgestone durch die vergrößerte Kontaktfläche des Reifens. Geht es um Pkw-Modelle zwischen Kompakt- und Oberklasse, hat Bridgestone mit dem im Vorjahr erstmals gezeigten LM001 ein Topmodell im Angebot. Bedingt durch die starke Nachfrage, hat man die Zahl der unterschiedlichen Dimensionen auf insgesamt
Für jeden Anspruch den passenden Reifen – das Bridgestone-Angebot
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Den Apollo Alnac 4G (vorn) und den Vredestein Snowtrac 5 verraten die markanten Profile
Apollo Vredestein Mit einem abermals erweiterten Angebot startet auch Apollo in den Winter. Entwickelt für kompakte Fahrzeuge und dementsprechend in allen gängigen 15- und 16-Zoll-Formaten verfügbar, bietet der Alnac 4G Winter viele Feinheiten, die ansonsten nur deutlich teurere Profile bieten. Das betrifft speziell die Kombination aus geraden Lamellen im Mittelteil des Reifens und abgeflachte Sinuslamellen an den Reifenschultern. Zusätzlich bietet der Alnac 4G Winter gute Leistungen bei Beschleunigung und Verzögerung auf Eis und Schnee. Ins Profil integriert ist zudem der Apollo-Verschleißanzeiger für Winterreifen, der bei Erreichen der Mindestprofiltiefe von vier Millimetern die Schneeflocke gegen eine Sonne tauscht. Kaum eine andere Marke wird so sehr mit ausgezeichneten Winterreifen in Verbindung gebracht wie Vredestein. Ein Reifen, der diesem Ruf mehr als nur gerecht wird, ist der Snowtrac 5, der nicht nur eine einzigartige Lamellentechnologie, sondern auch innovatives Full Silica Compound bietet. Das garantiert makelloses Handling auf Schnee und Eis bei gleichzeitig geringem Rollwiderstand. Hinzu kommt beim Vredestein Snowtrac 5 ein besonders stabiler Mittelbereich und das Stealth-Design, das für ein besonders niedriges Geräuschniveau verantwortlich ist. Die Performance auf nasser Fahrbahn wird hier durch eine runde Auflagefläche und abgestufte Längsrillen unterstützt. Erhältlich ist der Snowtrac 5 in vielen Breiten in 14, 15 oder 16 Zoll.
Goodyear Auf der richtigen Welle oder noch besser auf der richtigen Schneeflocke tanzt zurzeit der UltraGrip-Performance-Reifen aus dem Hause Goodyear. Nach einem hervorragenden Abschneiden bei den Winterreifentests von ÖAMTC und ARBÖ (in einer kompakteren Dimension), gelang es dem UltraGrip Performance, jetzt auch die Testmannschaft des deutschen Fachmagazins „auto motor und sport“ zu beeindrucken. Dort ging er als Sieger aus einem Vergleichstest zwischen zehn aktuellen Winterreifen hervor. Er erhielt dabei die Bestwertung in den Disziplinen Schnee und Nässe, wobei er beim Thema Schnee die maximale Punktezahl für Traktion und Seitenführung einfährt. Bei Nässe überzeugte er die Tester durch ein sehr ausgewogenes Handling, hohe Sicherheitsreserven und gute Aquaplaningvorsorge. Die Höchstpunktezahl kassierte der UltraGrip Performance auch den Rollwiderstand betreffend. Angeboten wird der Goodyear UltraGrip Performance in 38 Dimensionen und deckt damit alle gängigen SUV-Modelle von 15bis 19 Zoll ab.
Goodyear UltraGrip und Dunlop Winter Sport 5 sind in verschiedensten Tests immer weit vorn zu entdecken
Dunlop Nummer 5 lebt. Der Name Winter Sport steht bei Dunlop schon sehr lang für dynamische Fahreigenschaften, auch unter extremen Wetterbedingungen. Der erst vor wenigen Wochen präsentierte Winter Sport 5 ist somit mit einem hohen Erwartungsdruck konfrontiert, dem er sich dank zahlreicher Verbesserungen auch gerne stellt. Um bestmögliches Handling und entsprechenden Grip unter allen Straßenbedingungen zu gewährleisten, bietet der Winter Sport 5 eine hohe Anzahl schräg angeordneter Lamellen. Optimiert hat Dunlop auch das Profil, wodurch sich verbesserte Fahreigenschaften auf trockener Straße ebenso ergeben wie eine bessere Nasshaftung. Tiefe Profilrillen ermöglichen dabei eine gute Wasserableitung, während eine stabile Laufflächenmitte die notwendige Steifigkeit des Reifens sicherstellt. In Zahlen ausgedrückt darf hier ein um fünf Prozent kürzerer Bremsweg bei Nässe, ein um 16 Prozent kürzerer Bremsweg auf Eis, ein um 15 Prozent geringerer Rollwiderstand und eine um vier Prozent verbesserte Traktion auf Schnee gegenüber dem Vorgängermodell angeführt werden. Erhältlich ist der Dunlop Winter Sport 5 in 43 Größen von 15 bis 19 Zoll. «
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unterwegs // Porsche 911 GTS Cabrio
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Bilder: mmotors
s ist einer dieser irrwitzig heißen Tage, die wir heuer in Wien erleben durften. Von knapp 40 Grad spricht man im Radio, gut 50 Grad sind es in der prallen Sonne und somit auch am Fahrerplatz des 911 GTS Cabrio. Bei der Vereinbarung des Testtermins einige Wochen zuvor, haben wir noch auf ein spätsommerliches Hoch mit erträglichen Temperaturen gehofft und dabei nicht geahnt, dass diese Ausfahrt die vorläufig wohl letzte am Steuer eines 911er mit Saugmotor sein würde, auch wenn die Umstellung bei Carrera 4 und GTS nicht sofort erfolgt. Die Standardmodelle haben hier Vorrang.
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Gerade eben erst hat Porsche mit dem leider nur zweiradgetriebenen 911 GT3 RS verraten, was hier hinsichtlich der bisherigen Motorenbaukunst noch alles möglich scheint, nur um kurze Zeit später auch bei den Einstiegselfern auf die zumindest am Papier noch umweltfreundlicheren Turbomotoren zu wechseln. Natürlich gibt es in guter alter Tradition ein paar zusätzliche Pferdestärken, exakt 20, als Entschädigung und doch wird der Modellwechsel dazu beitragen, dass auch die aktuelle Modellgeneration am Gebrauchtwagenmarkt schon bald die Neuwagenpreise in den Schatten stellen wird. Ganz speziell wird das für die letzten GTS-Modelle und noch spezieller für die letzte GTS-Cabrio-Version gelten. Glücklich, wer sich darüber echte Sorgen machen kann und somit die 200.000 Euro, die Porsche für den Testwagen auf den Preiszettel druckt, recht locker parat hat.
Bei Betrachtung der Verbrauchsanzeige stelle ich mir die Frage, wie viel Treibstoff der neue Turbo wohl einsparen wird. Hier sind es bei gemütlichem österreichischem Autobahntempo knappe neun Liter und da ist die Klimaanlage noch nicht mal abgedreht. 430 PS kommen hier zur Arbeit, wenn der Fahrer das Gaspedal durchdrückt. Mehr Leistung bietet kein anderer Allradsaugneunelfer und viel schlimmer, mehr Leistung wird auch kein Allradsaugneunelfer jemals serienmäßig bieten. Die Fahrzeugpapiere für einen kurzen Datencheck zur Hand genommen, ist dort von einer Spitze von 301 km/h zu lesen. Vorfreude auf jenen Teil der bevorstehenden Strecke, der weder Stau noch Tempolimit kennt.
Die ursprüngliche Idee, die knapp 1.000 Kilometer von Wien nach Berlin erstmals in exakt sechs Stunden zu absolvieren, ist dank Stau diesmal schon bei Ybbs gestorben. Wie gut, dass der Porsche nicht nur großartige Sportsitze, sondern auch einen Abstandstempomat an Bord hat und sich somit auch im Stopp-&-Go-Verkehr positiv von normalen Autos abhebt. Auch die Option, das Dach während der Fahrt zu öffnen und zu schließen, das ist bis Tempo 50 möglich und dauert gut 15 Sekunden, sorgt für Unterhaltung im Stau. Einer entspannten Reise steht somit nichts mehr im Wege. Bis Linz ist keine Reduktion des Verkehrsaufkommens zu bemerken, danach auch nicht wirklich. Abgebogen in Richtung Passau ist die Grenze schnell erreicht, doch schon wenige Kilometer später stehen die Zeichen erneut auf Stau. Bis Regensburg, das wir der dynamischen Routenführung folgend erstmals unter Einbeziehung der Innenstadt passieren, gelingt es nur ein einziges Mal, die Tachonadel über die 240er-Markierung zu drücken. Der Mix aus Speed, Sound und Frischluftvergnügen ist beeindruckend,
doch ein paar Kilometer später ist es auch damit vorbei. Ein Wolkenbruch zwingt uns, das Tempo auf maximal 80 km/h zu reduzieren und das Dach zu schließen. Sechs Stunden, nachdem wir Wien verlassen haben, liegen noch rund 400 Kilometer vor uns, das Abendessen mit Freunden ist längst abgesagt und irgendwann will man auch mit einem Porsche einfach nur ankommen. Die letzten 200 Kilometer entschädigen dann für all die Mühe zuvor. Plötzlich sind fast 180 Schnitt machbar, auch wenn der GTS ab Tempo 250 schwächer und ab Tempo 270 wirklich schwach beschleunigt, um dann bei 280 längerfristig zu verharren. Das mag am CabrioVerdeck liegen oder an sonst was und wird nur die wenigsten Kunden zum Coupé treiben, dessen Dachhaut dem Wind weniger entgegenzusetzen hat. Ob der GTS offen schneller ist, konnten wir aufgrund des Gepäcks auf den Rücksitzen leider nicht probieren, denkbar wäre es aber durchaus.
4wd / 10-2015 / 43
unterwegs // Porsche 911 GTS Cabrio
Gepäck ist beim 911er-Cabrio ohnedies ein gutes Stichwort. Zwei große Sporttaschen und eine Profi-Kameratasche passen vorn rein, zwei mittelgroße Koffer finden bei Zweipersonenbetrieb auf den Rücksitzen Platz. Hinzu kommen noch ein paar kleine Ablagen rund um Fahrer und Beifahrer. Fertig. Das reicht für eine Woche Urlaub locker aus und mehr Zeit haben ohnedies die wenigsten Menschen, die sich so ein Auto leisten können. Neben all den Besonderheiten, von der breiteren Spur bis zu den Felgen mit Zentralverschluss, die den GTS von einem normalen 911er unterscheiden, begeistert dieser wie jeder andere 911er auch mit einem narrensicheren Handling, womit auch routinierte Golf-Fahrer hier keine Probleme haben, zügig voranzukommen. Auch die Übersichtlichkeit im Stadtverkehr geht irgendwie in Ordnung und beim Rückwärtseinparken hilft ohnedies eine Kamera.
44 / 10-2015 / 4wd
Im ständig verstauten Berlin unterwegs, mit Stau haben wir ja schon wirklich reichlich Erfahrung, fügt sich das knallrote Cabrio vielleicht nicht besser in das Straßenbild ein, als dies in Wien der Fall ist, und doch ist vom in Wien ständig spürbaren Sozialneid hier nichts zu spüren. Berlin wird seinem Ruf als weltoffene Stadt also nicht nur bei der Bekleidung, sondern auch bei der Wahl des Autos gerecht. Das ist schön und macht uns nach zwei intensiven BerlinTagen, inklusive Besuch des Wannsees und ein paar zügigeren Beschleunigungsduellen auf der legendären Avus, den Abschied noch schwerer.
Nach knapp zehn Stunden Anreisezeit sollte es heimwärts deutlich schneller gehen. Irrtum. Zwei Stunden vergehen, bis wir am Sonntagabend aus Berlin draußen sind, eine weitere kostet die erste große Baustelle nur 100 Kilometer hinter Berlin. Ob die Entscheidung, dem Wahnsinn über Prag zu entwischen, wirklich schlau war, bleibt unbeantwortet. Auf jeden Fall beschert uns dieser Ausbruchsversuch rund eine Stunde Dauervollgas. Dabei verbrennt der GTS deutlich mehr als 30 Liter pro 100 Kilometer und mehr als Tacho 281 sind trotzdem nicht drin. Schade.
Die Problemlosigkeit hinsichtlich des Verkehrs setzt sich bis Prag fort, doch mit dem dortigen Wetterumschwung geht auch der Reiseschnitt baden. Wenn die Autobahn einem Fluss gleicht, wird schon Tempo 70 im Allradelfer zur Mutprobe, der wir uns mit maximaler Konzentration stellen. Alle anderen rundherum gehen es noch deutlich langsamer an. Den krönenden Abschluss dieses Porsche-unwürdigen Trips bildet die eine Stunde Stau kurz vor Poysdorf, wohlgemerkt deutlich nach Mitternacht, dem wir erst spät durch einen Umweg über Mistelbach entkommen. Es wird schon fast hell, als wir Wien erreichen, mehr als 12 Stunden, nachdem wir Berlin verlassen haben. Auf der Tangente dann noch ein kurzes Aha-Erlebnis, ausgelöst durch zwei neue Range Rover, einer von ihnen mit einem Jetski am Anhänger, die mit gut 150 die Baustelle passieren, ohne die Seitenwände zu touchieren. Ganz offensichtlich gut trainierte Chauffeure, die sich da jemand leistet. Am Montag dann Zeit, das Erlebnis 911 GTS nochmal Revue passieren zu lassen. Zweifellos der perfekteste 911er, den man bekommen kann, speziell als Cabrio weckt er Emotionen und genau um die geht es schlussendlich auch. Deutlich mehr, als um die beste Querbeschleunigung, die größte Höchstgeschwindigkeit oder den protzigsten Auftritt. Alles Dinge, die der 911er bisher nie nötig hatte. Zugegeben, ich freue mich auch auf den Turbo, der es anfangs bei der eingeschworenen 911er-Gemeinde bestimmt nicht leicht haben wird. Servus Allradsaugneunelfer. «
4wd / 10-2015 / 45
Spezial // IAA 2015
iAA 2015
Viele bunte autos Mansory G-Klasse: Von vielen liebevoll auch als Carbon-Forstinger bezeichnet
Ist echt und doch irgendwie auch ein Spielzeug. Mercedes-Benz G mit Portalachsen
Wer sagt, dass Brabus bei 3,5 Tonnen Schluss macht?
So schön. Wer mag sich hier noch an das Sportcoupé erinnern?
Der schönere SL heißt jetzt S-Klasse Cabrio
46 / 10-2015 / 4wd
Mehr Kraft und mehr Kunststoff für den Mercedes-Benz G. Hier der Basis-500er
Kommt so oder so ähnlich im nächsten Jahr, das GLC Coupé
Die Irritation der Kunden ist nichts, was Volkswagen allein bewältigen kann. Hier gilt es für alle zusammenzuhalten, um die motorisierte Individualmobilität nicht langfristig unter die Räder kommen zu lassen.
Im Heck des neuen VW Tiguan ist der 1er-Golf verewigt. Danke
Massenansturm in der Mercedes-Benz-Halle
Nur an der Front vermissen wir ein wenig Eigenständigkeit
Ein Auto, wie es sich der Markt wünscht. Neuer VW Tiguan
Die Ducati im VW T6 Panamericana immer dabei. Eine schöne Vorstellung
Viele A8 verraten die hohe Dichte an Chefs
Der Caddy mit der Extraportion Lifestyle
Fast zu schön, um in die Serie zu gehen. Audi Q6 Concept
Ja, hier handelt es sich um einen völlig neuen S4. Wirklich
Dass Elektromobilität auch mit wirklich gutem Design kombinierbar ist, verrät Audi am Beispiel des gefeierten Q6. Warum es diesen DesignProfis nicht gelungen ist, den neuen A4 etwas neuer aussehen zu lassen, weiß kein Mensch. 4wd / 10-2015 / 47
Spezial // IAA 2015
Auf dem Weg zum perfekten Combi. Skoda Superb mit noch mehr Laderaum
Der neue Bugatti ist im Prinzip nur die Vorlage für ein Computerspiel
Ob es künftig wirklich eleganter ist, mit dem BentleySUV anstatt mit einem Range Rover oder einer G-Klasse bei der Jagd vorzufahren, wird sich zeigen. Vermutlich allerdings nur selten in Europa.
Sehr viel sportlicher Kühlergrill für den Bentley Bentayga
Ein Dutzend des neuen ÜberdrüberSUVs will Bentley auf Österreichs Straßen bringen
Mit ohne Dach noch begehrenswerter. Lamborghini Huracan
Feintuning an der Front für einen noch eleganteren Auftritt
Für jeden Anlass gerüstet. Wo findet sich hier die passende Garderobe?
Einzigartig wie die Autos der Marke – der Hochglanz-Fußboden auf allen Salons
Jetzt hat auch der 911er-Einstieg Turbo zu bieten
Die Porsche-Studie steckt auch ohne Verbrennungsmotor voller Emotionen
Ein Jeep, so wie ein Jeep einfach aussehen muss
Ein echter Italiener und doch ein echter Jeep. Den Renegade muss man einfach mögen
Jeep Cherokee mit sehr viel Mopar-Originalzubehör für die Jagd
Sieht aus wie der große Bruder des Lexus NX und ist auch der neue große Bruder
Wer diesen Lexus ohne Hybridtechnik kauft, hat das Thema einfach nicht verstanden
Ja, so haben wir uns das vorgestellt, das Jaguar-SUV. Größer als ein Audi Q5, ohne mit einem Q7 in Konkurrenz zu treten
Wäre doch die Front auch nur annähernd so dezent ausgefallen
Toyota und die Tochter Lexus sollten künftig auch in Europa wieder auf Touren kommen. Fiat ist das mit Jeep längst gelungen und auch die Marke Jaguar glänzt heller, als sich das die Briten je zu wünschen gewagt hätten.
Spät, aber doch, erfreut uns Toyota jetzt auch beim RAV4 mit der Hybridoption
Der F-Pace ist die nächste Kampfansage an die deutschen SUV-Bauer
Erstaunlich, wie viel Design in einer Seitenansicht stecken kann
Der C-HR zeigt, wohin das Toyota-SUV-Design gehen kann und auch soll
Limousine mit Allrad gelingt jetzt auch Jaguar. Hier am Beispiel des XE
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Spezial // IAA 2015
Um das Geld des hier eingesetzten Carbons bekommt man anderswo einen ganzen Pickup
Das Thema SUV transportiert BMW auf zwei Rädern noch schöner
Ein Defender vom Tuner – wer hätte das vor 68 Jahren gedacht
Der erste BMW, in dem man vielleicht am liebsten rechts hinten sitzt. Der neue 7er ist da
Französische Handwerkskunst am DS-Stand
Einer der Stars der heurigen IAA. Der Mehari, den es so leider nie geben wird
Ob der Nachfolger des C-Crosser tatsächlich so aussehen wird?
So fesch kann modern sein
Genauso wie diesen Kia würden wir uns ein Alfa-SUV vorstellen. Der Kia kommt im Jänner
Die Seitenlinie verrät, dass der alte Kia Sportage hier kaum Verbesserungspotenzial hatte
Einige der auf der IAA gezeigten Modelle würden wir gerne direkt kaufen, vielleicht auch, weil wir wissen, dass sie so niemals in die Serienproduktion kommen werden. Sehr schade. Mit neuer Front eleganter im Auftritt – der Mitsubishi Outlander Hybrid
Ford Edge – klein für die Amis, groß genug für Europa
Neuerlich aufgewerteter Ranger Pickup
Auch ohne Aston-Martin-Anleihen versteht sich Ford auf fesches Frontdesign
In der dritten RS-Generation packt Ford erstmals den entscheidenden Allradantrieb mit dazu. Dass jetzt auch Mazda beim Thema 4x4 durchaus sattelfest auftritt, zeigen die aktuellen und auch die künftigen Produkte.
Ford Focus RS: Das vielleicht begehrenswerteste Spielzeug unter 50.000 Euro
Der Elektrobolide von Tesla mit Feintuning von Brabus
Mazda ist auf dem richtigen Weg, das beweist die Studie eines großen SUVs
Einstiegsallradkombi von Subaru – der Levorg
Jetzt gibt es den GLA auch bei Infiniti als Q30 zu kaufen. Warum, weiß niemand so genau
Viel Wirbel im Vorfeld, wenig danach. Der erste Borgward seit Jahrzehnten ist ein SUV namens BX-7
Der neue Nissan Navara sieht gut aus und bestreitet technisch neue Wege
Schlechter Geschmack lässt sich neuerdings richtig teuer kaufen. BMW X6 aus der Tuningschmiede
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fahrerlebnis // Hyundai Tucson
Ruhepol
Neues Auto mit altem Namen stellt sich versch채rften Wettbewerbsbedingungen.
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Bilder: mmotors
us dem einst recht koreanisch gestylten SUV ist längst ein fescher Europäer geworden. Das gilt nicht nur für das Design, sondern auch für den nur rund 300 Kilometer von Wien entfernt liegenden Produktionsort Nosovice im kräftig aufstrebenden Tschechien. Während die Verkaufszahlen des bisherigen ix35 auch motivierte koreanische Vorgaben erfüllt haben, ist der Name ganz offensichtlich nicht so gut angekommen. Mag sein, dass dies auch in Zusammenhang mit der Beibehaltung des Namens Santa Fe beim großen Bruder zu tun hat, der ja eigentlich ix45 getauft werden sollte. Egal, der Name Tucson ist in den Köpfen immer noch präsent und auch akustisch die bessere Wahl als das Buchstaben-Zahlen-Kürzel. Von der neuen Designsprache, die den Tucson von seinem Vorgänger nachhaltig unterscheidet, durften wir uns bereits bei der Premiere in Genf überzeugen. Auch eine erste Sitzprobe war damals schon möglich, doch erst jetzt stand uns der Tucson volle 14 Tage zur Verfügung. Etwas überraschend die für den Testwagen gewählte Kombination aus dem schwächeren Dieselmotor, der Automatik und der höchsten Ausstattungsstufe. Letztere bietet als einziges Werksextra noch Platz für die Metallic-Lackierung, alles andere ist da schon drin.
Darüber, dass dem Team um Peter Schreyer eine wirklich markante Hülle geglückt ist, darüber haben wir bereits ausführlich berichtet. Dass sich dabei Gegensätze anziehen, verraten das sehr scharf geschnittene Frontdesign und das fast ein wenig zu sanft geformte Heck. Beidseitig zeitgemäß durch viel Sicken geprägt, ist hingegen die Seitenansicht des in fast alle Richtungen leicht gewachsenen SUV. In der Länge sind es gar fast sieben Zentimeter mehr, in der Breite immer noch drei Zentimeter, nur in der Höhe ist es ein Zentimeter weniger als bisher. Damit ist auch die Handschrift von Peter Schreyer, der ganz offensichtlich stets Gefallen an einer abfallenden Fensterlinie findet, klar zu erkennen. Die Sorge, dass die Passagiere in der zweiten Reihe oder das Gepäck dadurch weniger Platz hat, ist unbegründet.
Hinter dem mit Funktionstasten vollgepackten Lenkrad einmal Platz genommen, zeigt sich der Fortschritt gegenüber dem Vorgängermodell noch deutlicher, als er außen ohnedies bereits erkennbar ist. Die Materialwahl am und rund um das Cockpit, das Design der Instrumente, die Haptik des Lenkrades und sogar die Sitze könnten einem deutschen SUV entstammen. Einziges echtes Unterscheidungsmerkmal sind die vielen Kurven im Bereich der Mittelkonsole. Hier würde die eine oder andere gerade Linie vermutlich besser passen. Offensichtlich hat das die Designabteilung längst erkannt, wurde dies doch bei einem noch neueren Mitbewerber aus gleichem Haus bereits umgesetzt. Der Wohlfühlfaktor bleibt davon dennoch unberührt, auch weil von oben nicht nur viel Licht, sondern auch jede Menge frische Luft zugeführt werden kann.
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fahrerlebnis // Hyundai Tucson
Auf Klassenniveau reist es sich auch in der zweiten Reihe, wo das mit drei Zentimetern vermeintlich geringe Plus beim Radstand deutlich zu spüren ist, auch deswegen, weil Hyundai hier ein neues Sitzsystem zum Einsatz bringt. Dahinter verbergen sich immer noch 513 Liter Laderaum und damit ein familientaugliches Ladeabteil, auch wenn das beim einen oder anderen Mitbewerber noch ein Stück größer ausfällt. Wäre da nicht die Tachonadel, die verrät, dass das heimische Autobahnlimit soeben erreicht wurde, könnte man glauben, mit Tempo 30 unterwegs zu sein. So leise ist der neue Tucson im Innenraum. Das fördert Unterhaltungen an Bord genauso wie lange Telefonate in Kombination mit der Freisprecheinrichtung. Top auch die Bedienung des Touchscreens, über den unter anderem auch das Navigationssystem läuft. Geht es rein ums Fahren, muss der 136-PS-Diesel kräftig arbeiten, um eine spürbare Performance zu zeigen. Das dem Komfortgedanken deutlich mehr als der Sportabteilung zugetane Sechsgangautomatikgetriebe ist da keine Hilfe, ganz im Gegenteil. Sobald
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Die Umgebung der Navigationseinheit könnte durchaus noch etwas schärfer geschnitten sein; ähnlich die Situation beim Heck
das Gaspedal in den Boden gedrückt wird, verliert der kleine Diesel seine ansonsten einwandfreien Umgangsformen, wird laut und trotzdem kaum stärker. Da diese Behandlung auch im Test eher die Ausnahme als die Regel darstellte, pendelte sich der Verbrauch bei akzeptablen 8,3 Litern ein. Glaubt man den Kollegen, so ist die Kombination aus 177 Benzin-PS und Siebengangdoppelkupplungsgetriebe eine interessante Wahl. Alternativ bietet sich natürlich auch die im Vergleich zum Testwagen nur rund 1.500 Euro teurere 185-PS-Dieselmotorisierung an. Nicht nachvollziehbar dabei wie so oft der Fakt, dass die Dieselautomatik-
Allradmodelle nur 1.900 Kilogramm schleppen dürfen, während sogar die zweiradgetriebenen Modelle mit manuellem Sechsganggetriebe ganze 300 Kilogramm mehr ziehen können. Obwohl ganz klar auf den Straßeneinsatz hin ausgelegt, hält sich Hyundai auch bei den Geländewerten nicht zurück. Ein halber Meter Wattiefe ist in diesem Segment eine echte Ansage, die angesichts der Bodenfreiheit von nur 17,2 Zentimetern aber wohl nie ausgereizt werden wird. Dank der Automatik lassen sich so zumindest verwinkelte Waldwege, auch dann, wenn sie mal steiler sind, unter die Räder nehmen. Die Idee, dabei die 19-Zoll-Leichtmetallfelgen zu beschädigen, schränkt den
Geländetrieb dabei dennoch merklich ein. Kein Problem hat der Tucson dafür bei der Traktion, die auch im Winter für sicheren Halt sorgt. Die Idee, durch die Deaktivierung des ESP-Systems mehr Dynamik auf rutschigem Terrain vorzufinden, wird dennoch enttäuscht. Zu sehr ist Hyundai hier auf Sicherheit bedacht, auch wenn sie wie in diesem Fall ein wenig bremst. Betrachtet man das elektronische Sicherheitsnetz der Topausstattung Platin, so sind bestimmt nicht alle Kürzel auf Anhieb bekannt. Auszugsweise seien hier TSA (Anhänger-Stabilitätskontrolle), AEB (Autonomer Bremsassistent), RCTA (Querverkehrwarnung), LKAS (Spurhalteassistent) und SPAS (intelligenter Einpark-Assistent) erwähnt. Umgekehrt betrachtet, fällt einem spontan kein System ein, das hier fehlen würde. So fahren wir also mit einem in Tschechien gebauten SUV im Sportmodus, der die Lenkung ein wenig schwergän-
giger und damit auch exakter macht, erfreuen uns an Sitzheizung und Kühlung und nehmen die Lenkradheizung längst nicht mehr als etwas Besonderes wahr. Hier gelingt es Hyundai zweifellos, dem aktuellen VW Tiguan auf Augenhöhe zu begegnen. Ein kleiner Preisvorteil
geht sich dabei immer noch aus und bei der Garantie ist der Hyundai mit seinen fünf Jahren ohne Kilometerbegrenzung dem Klassenprimus deutlich überlegen. Spannend, wie sich dieser Vergleich verhalten wird, wenn der neue Tiguan an den Start rollt. «
Hyundai Tucson 2.0 CRDi 4wd 6AT Platin
Auspuffdesign ist längst auch bei Hyundai ein Thema; die Felgen würden auch einem GTI gut zu Gesicht stehen
MOTOR
Turbodiesel
Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:
4 1.995 cm3 100/136 kW/PS 373 Nm bei 1.500–2.500 U
KRAFTÜBERTRAGUNG Sechsgang-Automatikgetriebe/ permanenter Allradantrieb FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie/4 Türen/5 Sitzplätze FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) VA McPherson/HA Mehrlenker BREMSEN Scheiben LENKUNG (ZAHNSTANGE) Zahnstange – servounterstützt
REIFEN 245/45 R19 ABMESSUNGEN; GEWICHTE 4.475/1.859/1.650 mm Länge/Breite/Höhe: 2.670 mm Radstand: Kofferraumvolumen: 513–1.503 l 1.690 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 2.250 kg 1.900 kg Anhängelast: FAHRLEISTUNGEN 0–100 km/h: 12 s
V-max: 184 km/h
VERBRAUCH Stadt/Land/gesamt: Testverbrauch:
7,4/5,4/6,1 l 7,4 l Diesel
CO2-AUSSTOSS
160 g/km
PREIS E: ab 42.490,– inkl. NoVA & MwSt Testwagenpreis E: 43.040,– inkl. aller Abgaben
produkttipp: Webasto-Standheizung ab 1.075,11 inkl. Mwst., zzgl. Montage
nähere Infos unter: www.webasto.at
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fahrerlebnis // Kia Sorento
Klassenbester Wie es Kia gelingt, deutsche Tugenden nicht nur beim Design, sondern auch bei der Technik zu realisieren.
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Bilder: mmotors
ie bekennenden Autonarren kaufen ein SUV, etwa weil ihnen die neuen Scheinwerfer gefallen oder sie kaufen es nicht, weil es keine passenden 20-Zoll-Felgen dafür gibt. Sie kaufen bekannte Marken mit wohlklingenden Namen, die vorzugsweise aus Deutschland oder von der Insel stammen und nur in den allerseltensten Fällen brauchen sie das, was sie kaufen, wirklich. Das gilt auch für die neuesten Features in Sachen Unterhaltung, Komfort und Sicherheit, die allesamt in genau dieser Reihenfolge an Bord sein müssen.
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Nicht minder kaufkräftig, aber doch völlig anders, verhält es sich um jene Kunden, die aus verschiedensten Gründen auch deshalb, weil sie es brauchen, ein SUV kaufen wollen, dabei aber keinerlei Markenpräferenzen, Leistungs-, Ausstattungs- oder klare Design-vorgaben mitbringen. Was hier zählt, sind oftmals Dinge wie Raumangebot, Betriebskosten und die
Möglichkeit, durch umfassende Ausstattungspakete auf teure Extras mehr oder weniger verzichten zu können. Optisch gefallen muss das SUV natürlich trotzdem, preislich sollte es dem Hausverstand nicht zu sehr widersprechen und eine Portion Fahrspaß sollte im Paket natürlich auch dabei sein. Diesen recht pragmatischen Zugang zum Thema zu erfüllen, ist gar nicht einfach, schon gar nicht auf einem hohen Niveau. Die einzelnen Preisklassen betrachtend sind es Dacia Duster (20.000 Euro), Suzuki Vitara (30.000 Euro) und Mazda CX-5 (40.000 Euro), die hier jeweils in Topausstattung ausgeführt sehr gut ins Bild passen. Rund um die 50.000 Euro wäre meine Wahl bisher auf Hyundai Santa Fe oder Hyundai Grand Santa Fe gefallen. Genau dazwischen drin platziert sich jetzt der neue Sorento der HyundaiKonzerntochter Kia. Wahlweise mit fünf oder sieben Sitzplätzen an Bord ausgestattet, teilt er sich die Technik
mit den Hyundai-Modellen und liegt hinsichtlich der Abmessungen genau dazwischen. Noch recht jung auf dem Markt kann er auch mit einem gleichermaßen feschen wie praktischen Design punkten. Hier hat man kein Fenster besonders klein gemacht, um irgendeine Linie hervorzuheben, ganz im Gegenteil. Der Sorento will auch optisch als stimmiges Komplettpaket verstanden werden und das gelingt Kia nicht nur durch die Handschrift der weltweit anerkannten Designermannschaft, die die Koreaner an Bord haben. Dass es dem Sorento beim Auftritt nicht an Selbstbewusstsein mangelt, verraten der mächtige Kühlergrill, die großflächigen Scheinwerfer und auch die markanten Sicken am unteren Ende der Türen. Dazu packt Kia eine sanft abfallende Dachlinie und ein etwas langweilig anmutendes Heck sowie schwarze Kotflügelverbreiterungen, die das Thema Offroad zumindest andeuten.
Drinnen dann Luxus pur, speziell dann, wenn es sich um die Topversion Platinium handelt. Über die Gestaltung des Wahlhebels mag man geteilter Meinung sein, auch ob es schlau ist, den Kunststoff an den Türen billiger wirken zu lassen, als er dann bei genauer Betrachtung wirklich ist, das war es dann aber auch schon. Gesessen wird auf hochwertigen Ledersitzen, die sich elektrisch positionieren lassen, während das Lenkrad hier noch manuell eingerichtet werden will. Dunkles Holz und Leder harmonieren gut am Lenkrad, die Armaturen sind schön gezeichnet und das Navi weiß nicht nur stets den richtigen Weg, es informiert sogar den Fahrer zeitgerecht darüber. Für Frischluftfans ein Muss ist das große Schiebedach, das das ohnedies großzügige Raumgefühl nochmals verbessert. Wohlfühlen können sich auch die Menschen in der zweiten Reihe, nicht zuletzt dank der Möglichkeit, hier den Fußraum gegebenenfalls erweitern zu können. Egal, wie weit hinten die Sitzbank dann auch ist, fürs Gepäck bleibt immer noch sehr viel Platz übrig. Passagier sechs und sieben sollten aber auch im Kia nicht übermäßig groß sein, zumindest nicht für längere Strecken. Wie alle Motoren in diesem Segment gelingt es auch Kia nur bedingt, das bei 200 Pferdestärken an sich vorhandene Temperament erlebbar zu machen. Mit nur 2,2 Liter Hubraum ist der Sorento hier auch auf Augenhöhe mit dem Mitbewerb. Einer zügigen Beschleunigung, egal ob von null auf 100 oder von 100 auf 150, steht dennoch nichts im Wege und auch bei spontanen Überholmanövern wird der Kia nicht zum Spielverderber. Bei Tempomat (selbstverständlich mit Abstandsregelung) 143 und damit einer auf Österreichs Autobahnen in der Regel straffreien Geschwindigkeit glänzt die SorentoTechnik durch akustische Zurückhaltung und einen Reiseverbrauch ganz knapp um die acht Liter. Ein Wert, der bei viel städtischem Einsatz und zügig befahrenen Landstraßen auch mal bis zu 8,5 Liter steigt. Die Automatik, die Teil des Premium-Pakets ist, unterstützt die Tugenden des Sorento dabei
in allen Lebenslagen und ist daher dem manuellen Getriebe auf jeden Fall vorzuziehen. Dass der Sorento nicht nur für Freizeit und Business, sondern auch für schwierigere Aufgaben taugt, verraten das hochwertige Allradsystem, an dem auch Magna in Graz mitentwickelt hat und die mit knapp 750 Kilogramm beeindruckend hohe Zuladung. Anhänger des Sorento dürfen zudem bis zu zwei Tonnen schwer ausfallen. Schon recht lang hat kein Auto mehr einen rundum so geglückten Eindruck
hinterlassen wie der Kia Sorento. Echte Schwächen sind ihm fremd, das Raumangebot ist enorm und der serienmäßige Komfort der Topausstattung umfasst zwischenzeitig auch schon eine Belüftung der Sitze, alles andere sowieso. Eine vollständige Sicherheitsausstattung und gegen Aufpreis auch sieben Sitze dazu, ein vernünftiger Verbrauch und eine Schlechtwegetauglichkeit, wie man sie auch im Winter schätzen wird, mehr kann man von einem SUV der 50.000-Euro-Liga nicht erwarten. Zumindest dann nicht, wenn man eines braucht und kein bekennender Autonarr ist. «
Schon recht lang hat kein Auto mehr einen rundum so geglückten Eindruck hinterlassen wie der Kia Sorento.
Kia Sorento 2,2 CRDi 4WD ISG Platin MOTOR
Commonrail-Turbodiesel
Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:
4 2.199 cm3 147/200 kW/PS 441 Nm bei 1.750 U
KRAFTÜBERTRAGUNG Sechsgangautomatik/permanenter Allradantrieb FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie/vier Türen/ fünf bis sieben Sitze FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) VA McPherson Einzelradaufhängung/ HA Mehrlenkerachse BREMSEN Scheibenbremsen vorn innenbelüftet LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt
REIFEN 235/55 R19 ABMESSUNGEN; GEWICHTE 4.780/1.890/1.680 mm Länge/Breite/Höhe: Radstand: 2.780 mm Kofferraumvolumen: min 660 max 1.732 l 1.878 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 2.620 kg 2.000 kg Anhängelast: FAHRLEISTUNGEN 0–100 km/h: 9,6 s
V-max: 200 km/h
VERBRAUCH Stadt/Land/gesamt: Testverbrauch:
6,6 l 8,0 l Diesel
CO2-AUSSTOSS
174 g/km
PREIS E: 53.490,– inkl. NoVA & MwSt Testwagenpreis E: ca. 54.100,– inkl. aller Abg.
produkttipp: Webasto-Standheizung ab 1.110,– inkl. Mwst., zzgl. Montage
nähere Infos unter: www.webasto.at
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Bilder: mmotors
Spezial // Caravan Salon
Luxus im Bauwagen-Stil
Unterwegs Ein Wochenende, vierzehn Tage oder ein Leben lang.
D
er Caravan Salon in Düsseldorf ist die größte Messe der Welt, wenn es um Wohnmobile, Wohnwagen und Camping geht. Jährlich veranstaltet, lockt er Ende August die Massen nach Düsseldorf. Über Tops und Flops der nächsten Saison wird hier entschieden, als ginge es um nichts, und doch kann es gerade in diesem Segment einem Hersteller das Genick brechen, nur einmal ganz am Trend vorbeizuproduzieren. Dass das schon öfter mal passiert ist, verraten jene großen Anbieter, die mehrere bekannte Markennamen unter einem Dach führen. Kaum eine Übernahme ist dabei friedlich abgelaufen. Hinzu kommt, dass man viele Kunden nur ein einziges Mal mit einem neuen Wohnmobil glücklich machen kann. Sei es, weil sie nach der durchschnittlichen Nutzungsdauer einfach zu alt für ein neues Mobil sind oder eben, weil die erste Neuanschaffung erst mit der Abfertigung zur Pensionierung darstellbar ist. Dieses „ich gönne mir
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etwas fürs Alter“ führt auch zu einem verhältnismäßig alten Publikum und damit auch zu Geschmackspräferenzen, die die Jungen einfach nicht verstehen wollen oder können.
Viele Kunden kann man nur ein einziges Mal mit einem neuen Wohnmobil glücklich machen.
Langsam versucht die Branche, sich jetzt aus dieser Alterssackgasse herauszubewegen und das gelingt am allerbesten mit frisch und fröhlich gestylten Kombis und Kastenwagen, die für den Urlaub genauso taugen wie für den Alltag. Ziemlich neu ist bei den klassischen Reisemobilen auch das Thema Allrad, da es früher rein dem Expeditionsmobil-Publikum, das sich eher in Bad Kissingen als in Düsseldorf trifft, zugeordnet wurde. Natürlich kommt Volkswagen hier nicht nur wegen des ersten Auftritts der T6 Camper eine besondere Rolle zu, realisiert doch ein Großteil den Einstieg in die Reisewelt
Belastungsprobe Schiffsbau beim Wohnmobil
Weltpremiere für den Expeditions-Ducato Behindertengerecht
durch einen gebrauchten T2, T3 oder T4. Mit dem neuen Vito hat jetzt Mercedes-Benz den Anschluss geschafft, auch wenn das beim Publikum erst ankommen muss. Preislich und auch raummäßig eine Klasse tiefer angesiedelt sind frische Neuzugänge wie der VW Caddy und auch der eine oder andere Land Rover war in Düsseldorf zu sehen. Soll die ganze Familie mehr als nur ein paar Tage ein Heim finden, so tritt die sogenannte Sprinter-Klasse auf den Plan. Angesichts der Marktbeherrschung durch Fiat müsste sie zwar Ducato-Klasse heißen, was aber niemand wirklich tangiert, obwohl die gezeigte Fiat-Expeditionsmobil-Studie Spießer wie Globetrotter gleichermaßen begeisterte. Nur einzelne Detaillösungen verrieten hier, dass der Showfaktor mehr zählte als der erzielbare Nutzwert. Neben den Fiat-Zwillingen von Peugeot und Citroën waren in Düsseldorf auch ein
allradgetriebener Opel Movano Camper und natürlich viele Mercedes-Benz-Sprinter-Modelle zu sehen. Die mögliche Individualisierung reicht dabei bis hin zu voller Rollstuhltauglichkeit. Hier hat man in den letzten Jahren viel dazu gelernt, wodurch auch die Kosten für behindertengerechte Umbauten etwas weniger astronomisch ausfallen. Sehenswert auch der Trend hin zu Retro-Kabinen, die auf Holz und Aluminium setzen und damit eine elegante Leichtigkeit transportieren, wie wir sie sonst nur beim Bootsbau kennen. Nur für Menschen, die sich an maximaler Gelenkigkeit erfreuen, sind hingegen die Huckepack-Kabinen, die für alle gängigen Pickup-Kabinen angeboten werden, gedacht. Hier bestimmen Abmessungen und Gewicht die Geländetauglichkeit, wodurch jeder Kunden gezwungen ist, den für ihn optimalen Mix zu definieren. «
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Spezial // Caravan Salon
Am Dach oder doch hinten dran
W
ährend der klassische Wohnwagen nicht zuletzt aufgrund seines verhältnismäßig günstigen Quadratmeterpreises unverändert stark nachgefragt wird, hat sich parallel zum SUVTrend auch ein Markt für vielseitig nutzbare Wohnwagen entwickelt. Sie erlauben es, durch ihre Konstruktion auch richtiges Gelände unter die Räder zu nehmen oder sie bieten Platz für ein Quad oder zwei Motorräder. In der Nacht parken die Bikes dann vor der Tür und das Doppelbett wird einfach von der Decke abgesenkt. Wer einen echten Geländewagen oder ein großes SUV sein Eigen nennt, kann natürlich auch zu den XXL-Wohnwagen mit mindestens zwei Achsen und drei Tonnen Eigengewicht greifen. Flockig unterwegs ist damit allerdings niemand, vielmehr gilt es am Urlaubsort rasch einen Stellplatz zu finden, um dann solo auf Entdeckungsreise zu gehen. Entdeckungsreise ist auch das Stichwort für die hochgeländetauglichen Faltanhänger. Von der Idee her mit den Modellen aus den 60er- und 70er-Jahren vergleichbar, fallen diese Anhänger sehr kompakt aus. Am Zielort angekommen, erlaubt es eine ausgeklügelte Technik, binnen weniger Minuten eine ganze Zeltstadt zu errichten, wobei all die
Renault Kadjar als Zugfahrzeug
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schweren Dinge wie Küche, Kühlschrank oder Gastanks am Anhänger verbleiben und nur ausgeschwenkt werden. So lang der Boden einigermaßen eben und vielleicht sogar trocken ist, gelingt das ganz gut. Sollte das nicht der Fall sein, ist freilich Improvisationstalent gefragt. Ein Revival feiern auch die Dachzelte. Zumeist unter einer Plane verzurrt oder unter einem Kunststoffdeckel verborgen, erlauben sie es fast immer und überall, einen Platz für die Nacht zu finden. Aufgebaut auf einem Allradler, erhöhen sie nur dessen Schwerpunkt und den Verbrauch bei höherem Tempo. Das ist es dann aber auch schon mit den Nachteilen der in der Regel für Paare gebauten Dachzelte, die auf einem Fiat Panda genauso montiert werden können wie auf einem großen Land Rover. Wer dabei auf Qualität setzt, muss mit Preisen bis zu rund 5.000 Euro kalkulieren. Groß in Düsseldorf auch das Angebot an klassischen Campingartikeln, Campingmöbeln und natürlich an leistungsfähigen Kühlschränken, die außer einer optischen Ähnlichkeit mit den Diskonter-Kühlboxen nichts gemein haben. Das gilt auch für die Preise. Für 45 Liter Fassungsvermögen sollten schon 1.000 Euro bereitgehalten werden. Dafür hält das Ding dann in der Regel auch Jahrzehnte. «
In der Nacht parken die Bikes dann vor der T端r und das Doppelbett wird einfach von der Decke abgesenkt. Platz ist in der kleinsten H端tte
K端chenkiste
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Spezial // Caravan Salon
Luxus kennt keine Grenzen
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is zu vier Meter hoch bietet die Spitzenklasse den Komfort einer kleinen Eigentumswohnung zum Preis einer größeren Eigentumswohnung. Los geht es hier schon bei rund 150.000 Euro, viele sind jedoch erst ab einer halben Million zu bekommen. Der Weg dorthin ist bei nahezu allen Herstellern gleich. Der Kunde spricht mit seinen Vorstellungen vor, der Hersteller sagt, dass das ganz unmöglich sei und macht sich sogleich an die Arbeit, um herauszufinden, ob denn das Gewünschte nicht doch möglich wäre. Vom vollgepanzerten Mobil bis zum Whirlpool am Dach wurde alles schon mal gebaut, wodurch die Handvoll Anbieter, die in diesem Segment auch auf den Einsatz abseits der Straße setzen, viel Erfahrung vorweisen können. Ist das eigene Haus, sprich Wohnmobil, erst einmal gebaut, ist es für Veränderungen in der Regel schon zu spät. Das erklärt, warum mitunter Jahre vom ersten Gespräch bis zum fertigen Weltreisemobil vergehen und das liegt nicht an der Suche nach einer Finanzierung. Bei den XXL-Modellen gilt es auch, das passende Auto für die Form der Garage zu finden, bei einer Nummer kleiner passt immer noch ein Quad ins Heck. Den Sportwagen am Anhänger hinterherzuziehen, ist hier aber keinesfalls standesgemäß. Im Gegensatz zur eigenen Wohnung sind speziell die Expeditionsmobile technisch so ausgestattet, dass man auch mal ein paar Wochen abseits der Zivilisation verbringen kann. Schlagworte dafür sind zweitausend Liter Wasser, dreitausend Liter Diesel und Solarzellen am Dach. Fehlt eigentlich nur noch der eigene Gemüsegarten. Zumindest bis der erste Kunde danach verlangt.
Zweitausend Liter Wasser, dreitausend Liter Diesel und Solarzellen am Dach. Fehlt eigentlich nur noch der eigene Gemüsegarten. Zumindest bis der erste Kunde danach verlangt. 62 / 10-2015 / 4wd
Rund um die mobile Spitzenklasse bot Düsseldorf auch die entsprechende Einrichtung für das Wohnmobil oder die Lounge an irgendeinem Strand am Ende der Welt. Vom Kronleuchter über silberne Unterteller bis hin zur exklusiven Strandliege samt Halterung für den Champagner-Kühler ist fast alles zu haben. Im Gegensatz zu klassischen Möbeln lassen sich die Camping-Dinge auch falten oder zusammenlegen und somit platzsparend verstauen, denn irgendwann stößt auch das größte Expeditionsmobil an seine Grenzen. Noch mehr Bilder vom Caravan Salon in Düsseldorf bei unserem Messerundgang auf www.4wd.co.at «
Salzburg trifft Öberösterreich – Action Mobil trifft KTM
Vom vollgepanzerten Mobil bis zum Whirlpool am Dach wurde alles schon mal gebaut.
Oberaigner Dreiachser-Basis
Campingboote als neuer Trend
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fahrerlebnis // Audi RS3
Bilder: mmotors
Sportlicher Zwanziger
Nach exakt zwei Jahrzehnten und drei Modellzyklen serviert uns Audi den stärksten A3.
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roß war die Aufregung, als Audi im Jahr 1999 den ersten S3 mit 210 PS im damals brandneuen Audi-Forum am Flughafen München präsentierte. Vier Jahre, nachdem der erste A3 vom Band gekommen ist, rundete ein Sportler das A3-Angebot somit nach oben hin ab. Lange Zeit hatte der deutsche Mitbewerb, speziell in Kombination mit vier angetriebenen Rädern, nichts Vergleichbares zu bieten. Jetzt, wo auch BMW und Mercedes-Benz leistungsstarke Kompaktallradler offerieren und sogar Volkswagen mit dem Golf R in Sichtweite agiert, hat Audi mit der jüngsten Form des RS3 zumindest am Papier die in Ingolstadt gewünschte Hierarchie wieder hergestellt. 367 PS aus fünf Audi-typischen Zylindern sind auf jeden Fall eine Ansage.
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367 PS aus fünf Auditypischen Zylindern sind auf jeden Fall eine Ansage.
Im Gegensatz zu seinen großen Brüdern geht der RS3 nicht sehr offensiv mit seinen Talenten um. Fans erkennen eigentlich nur die auf maximale Luftzufuhr getrimmte Front, wobei es die auffälligen silbernen Umrandungen bestimmt auch in schwarz gibt. Kein großer Verlust wäre zudem der Wechsel von silbernen zu schwarzen Rückspiegelkappen, zumindest hat das schon der eine oder andere RS6-Fahrer mit Erfolg gemacht. Dass dabei das Überholprestige noch weiter leidet, gilt es zu akzeptieren. Keinerlei Änderungen bedürfen beim RS3 die Farbwahl des Testwagens (daytonagrau-perleffekt) und die wunderschönen Leichtmetallfelgen im 19-Zoll-Format. Trotz der Sportwagengene, die sich hier versammeln, sind die vier Türen etwas, auf das im Alltag
wohl niemand ernsthaft verzichten will, ganz speziell dann nicht, wenn der Nachwuchs dann und wann auch mal quattro-Luft schnuppern möchte. Audi weiß das und bietet den RS3 ohnedies nur als viertürigen Sportback an. Dass sich nicht nur die Kleinen, sondern auch die Großen an Bord des RS3 wohlfühlen, dafür hat Audi gesorgt. Das Design der Sportsitze, es werden alternativ auch echte Schalen geboten, mag zwar an nicht mehr topmoderne Handtaschenoberflächen erinnern, der Komfort und der Seitenhalt sind davon aber unbeeinflusst. Der stolze Preis des Testwagens macht sich auch bei der sonstigen Ausstattung bemerkbar. Vom Schiebedach bis zur Navigationseinheit und von der Ledertapezierung bis zum LED-
Wenn die Tachonadel längere Zeit jenseits der 250er-Marke verweilt, steigen die Gegner aber zumeist ohnedies von selbst aus. Einen normalen Carrera zu bezwingen, gelingt mit dem RS3 noch recht souverän. Einem GTS kann man zumindest gut folgen, ihn zu überholen, ist aber eine ganz andere Sache. Aufgrund des teils dichten Verkehrs ist es im Test nie gelungen, den Audi auf deutlich über 280 Tacho zu bringen, möglich sollte dies aber bei entsprechendem Anlauf sein. Alternativ übernimmt ABT die Sache mit der Verkürzung des Anlaufs (420 PS), wobei dann sogar echte 300 machbar sein sollten.
Licht ist alles an Bord. Für ein Auto der Golf-Klasse ist auch das Raumangebot bezugnehmend auf die zweite Reihe und den Kofferraum richtig gut, was den RS3 auch reisetauglich macht. Die Vorstellung, mit dem RS3 frühmorgens durch die Toskana zu düsen, ist mehr als nur verlockend. Angesichts der Tatsache, dass man dabei zwischenzeitig auch in Italien des Führerscheins verlustig werden kann, bietet sich Deutschland als Reiseland für RS3-Piloten jedoch noch deutlich mehr an. Nach ein paar Kilometern der Eingewöhnung stellt sich bereits Reisetempo 200, untermalt vom wunderbaren Klang der Sportauspuffanlage, ein. Damit lässt sich ein Großteil der Mitbewerber auf deutschen Autobahnen souverän inhalieren, nur bei den härteren Brocken bedarf es einer ausgeklügelten Strategie, um einigermaßen verlustfrei vorbeizukommen.
Die unglaublichen Leistungsdaten können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch ein schneller A3 hinsichtlich des Fahrwerks einem echten Sportwagen nicht gewachsen ist und auch nicht sein kann. Ab 240 will das griffige Sportlenkrad richtig festgehalten werden, ab 260 muss auf schlechtem Belag auch stets ein gewisser Versatz einkalkuliert werden. Im Alltag top und auch härtester Beanspruchung gewachsen ist die Bremsanlage. Ans Limit lassen sich jedoch die Reifen bringen, die bei hochsommerlichen Temperaturen auf sehr schnellen Autobahnetappen auch mal etwas zu weich werden können. Bemerkbar macht sich dies durch ein fallweises, überraschend starkes Untersteuern. Als einziges Gegenmittel hilft es dann, ein paar Kilometer das Tempo rauszunehmen und damit die notwendige Abkühlung der Reifen sicherzustellen. Abkühlung verschaffen auch die immer wieder mal nötigen Tankstopps, gönnt sich der RS3 bei entsprechender Fahrweise doch bis zu 30 Liter Super Plus (im Alltag kommt man auch mal mit zehn Litern aus) und sauft damit auf Supersportniveau. Ob Audi wohl auch einen größeren Tank anbietet? Dreieinhalb Millionen A3 hat Audi in den letzten 20 Jahren in verschiedenen Werken auf der ganzen Welt gebaut und damit die eigenen Erwartungen an diesen Premium-Mitbewerber für den Golf bei Weitem übertroffen. Mit dem neuen RS3 bietet Audi einen voll all-
tagstauglichen Sportler, der nicht nur seine direkten Mitbewerber, zumindest auf der Autobahn, locker im Griff hat, sondern auch mitunter um ein Vielfaches teurere echte Sportwagen. Durch die gute Ausstattung, die gebotene Haptik und das serienmäßige Understatement erscheint auch der Preis absolut gerechtfertigt. Für mich persönlich zurzeit der spannendste Audi, einfach deswegen, weil er das Thema quattro in einer Intensität bringt, wie es vermutlich viele quattro-Fans nicht mehr zu hoffen gewagt haben. «
Einen normalen Carrera zu bezwingen, gelingt mit dem RS3 noch recht souverän. Einem GTS kann man zumindest gut folgen, ihn zu überholen, ist aber eine ganz andere Sache.
Audi RS 3 Sportback MOTOR
Turbobenziner
Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:
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VERBRAUCH Stadt/Land/gesamt: 11,2/6,3/8,1 l 11,4 l Super Testverbrauch: CO2-AUSSTOSS
189 g/km
Die Abflachung des Lenkrades ist auch hier unnötig. Der Drehzahlmesser bestätigt die Drehfreudigkeit des Fünfzylinders, der auch noch ziemlich gut aussieht
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unterwegs // Skoda Euro Trek 2015
Rechts Felswände, links Donau und in der Mitte wir – wie auf einer Küstenstraße.
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On Tour mit dem perfekten Kumpel 600 Kilometer offroad über die Karpaten von Belgrad nach Sibiu im Skoda Yeti, dem braven Musterschüler. Aber wehe, wenn er losgelassen. Von Bernd Hammer
E
s ist kurz vor Mittag, als wir in Belgrad landen. Nach einem kurzen Zwischentief hat sich das Wetter wieder in Richtung Sonne und heiß gedreht (leider, eine Woche vorher hatte es in den Bergen vier Grad und Schneeregen). Am Parkplatz nicht zu übersehen, steht schon die Euro-Trek-Flotte parat. Eine stattliche Anzahl von 25 Fahrzeugen, schön sauber aufgereiht, wartet da auf uns. Ha!!! Und zusätzlich zum Outdoor-Style hat man unseren Yetis auch noch Dachträger samt Reserverad gegönnt. Damit ist es nun auch optisch mit der Bravheit vorbei. Zusätzlich zum Rad sind da noch Holzpflöcke am Dach. Angeblich für einen Radwechsel. Na ja, Transsilvanien und Vollmond könnten ebenfalls ein Mitgrund sein. Soviel vorweg. Wir haben sie nicht benötigt. Und überlebt. Im Stil des Brutalismus. Knapp 300 Kilometer stehen am ersten Tag auf dem Programm. Das Briefing dafür verläuft recht simpel. „Folge dem programmierten Navi – Day 1“. Biege bei dem einen Infoschild rechts ab und bitte passiere Golubac wegen Sprengungen vor 16 Uhr. Mehr ist auch nicht erforderlich. Der heutige Tag steht somit mehr oder weniger zur freien Verfügung. Kein Konvoifahren erforderlich und das ist gut so. Wir machen uns als Erste auf den Weg, folgen der Autobahn raus aus Belgrad. Als einziges Highlight Belgrads erleben wir den Genex-Turm, ein 35-stöckiges Hochhaus, entworfen im Stil des Brutalismus (© Pressetext Skoda). Treffender hätten wir es auch nicht formulieren können.
Für Genussfahrer. Wir beginnen auf der Autobahn. Anschließend entführt uns eine Bundesstraße ins Landesinnere. Durch das Flachland der Vojvodina geht es an die Donau, welche hier mehr See denn einem Fluss gleicht. Vorbei an der Hafen- und Festungsstadt Golubac (vor 16 Uhr) fahren wir weiter der Donau entlang. Rechts Felswände, links Donau und in der Mitte wir – wie auf einer Küstenstraße. Die traumhafte Umgebung, die schöne Straße, das eigene Tempo und wenig Verkehr machen den Trip zu einer wunderbar entspannten Ausfahrt.
Zurück zum Ursprung: Hier ist vielerorts die Zeit scheinbar stehen geblieben
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unterwegs // Skoda Euro Trek 2015
Da lässt unser Yeti ganz den Charmeur raushängen. Ganz unaufgeregt führt er uns durch die Schluchten des Nationalpark Djerdap, der größten Flussklippenlandschaft Europas, entlang in Richtung Banater Gebirge. Etliche Zwischenstopps lassen sich ob der Landschaft nicht vermeiden. Der einzige „Schönheitsfehler“: das Umweltbewusstsein der einheimischen Bevölkerung. So malerisch die Landschaft, so viel Schmutz haben die Autofahrer leider allesamt an den Hängen hinterlassen. Kurz vor der rumänischen Grenze unser einziger (planmäßiger) Halt. Über einen Schotterweg führt uns der Weg auf einen der umliegenden Hügel, hinauf zu einem charmant, ursprünglichen Bauernhof. Nach einer kurzen Stärkung, dem Briefing für den letzten Teil und einer kleinen Besichtigung lauert auch schon die nächste „Mutprobe“ – ein Hund. Im Vorfeld wurde vor den vielen Streunern gewarnt. Daher auch die ängstliche Frage eines Kollegen: „Den willst Du ja nicht streicheln, oder?“ Tollwut und so. Wir überleben auch das. Baba Serbien. Hallo Rumänien. Der Grenzübergang von Serbien über den Staudamm ist schnell passiert und von dort ist es nicht mehr weit nach Baile Herculane. Ein Ort mit fast 2.000-jähriger Geschichte, dessen einstige Prachtbauten aus der K&K-Monarchiezeit leider dem Verfall preisgegeben werden. Dafür hat man wunderschöne Hotels in den Ort gebaut. Bei den riesigen Hotelburgen war man vermutlich vorher in Belgrad, um beim Genex-Turm Anleihen zu nehmen. Da hilft selbst der Name Afrodita Resort wenig. Die Monsterbauwerke wollen sich einfach nicht der Bergkulisse anpassen.
Da sind sie wieder, die Kindheitserinnerungen, als Staub und Schmutz unsere Verbündeten und nicht der Feind waren.
Beim Abendessen geht es handfest zu. Viel gegrilltes Fleisch, wenig Gemüse. Dazu das eine oder andere wohlverdiente Bier und endlich ein wenig Zeit, um die anderen Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz ein wenig näher kennenzulernen und die vielen vielen Eindrücke des heutigen Tages zu sortieren. Von unserer Terrasse haben wir einen guten Blick auf das recht belebte Ortszentrum und so beschließen wir, auch den Ort noch zu erkunden. Etwas skeptisch, aber durchwegs freundlich, werden wir dabei von den Einheimischen empfangen. Eine lange Nachtschicht war ohnehin nicht geplant, zu respektvoll waren die Daten für den kommenden Tag, denn da wurde schon im Vorfeld mit zwölf bis 13 Stunden Fahrzeit kalkuliert. Die Nacht ist dann trotzdem zu kurz. Abfahrt 8.00 Uhr. Pünktlich. Fast auf die Minute genau setzt der erste Treck zur Abfahrt an. Etwa 20 Minuten sind wir noch auf Asphalt durch eine – wieder einmal – grandiose Landschaft unterwegs. Wir sehen viele Menschen in Bademänteln, verfallene Stuckfassaden, ein Hotel, durch das die Straße durchführt, Rinderherden und vieles mehr. Luft raus und ab ins Gelände. Da stehen jetzt 25 Skoda Yeti in einer Schlucht. Es ist noch angenehm kühl, während wir unser Briefing bekommen und wir wollen eigentlich nur eines: losfahren. Jetzt, auf dem staubigen Untergrund der Schotterstraße fühlt sich der Yeti so richtig wohl. Und wir uns mit ihm. Da sind sie wieder, die Kindheitserinnerungen, als Staub und Schmutz unsere Verbündeten und nicht der Feind waren. Hier wird jede Lacke mitgenommen und nicht umfahren. Das einzige Manko ist die nicht allzu üppige Bodenfreiheit. Aber ein Yeti ist schließlich ein Yeti und der hat nie behauptet, ein Monstertruck zu sein.
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4 Architektur unterwegs: 1. Genex- Tower in Belgrad 2. Einstige Prachtbauten 3. Hotelkom plex in Baile Herculane 4. Militärstütz punkt samt Wachhund
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Tiefer. Höher. Schmutziger. Immer weiter ins Gelände führt uns unser Konvoi (und diesmal ist es gut, so einen zu haben). Bis wir nach etwa 1,5 Stunden Fahrzeit den Iovanu Stausee erreichen. Absolute Windstille lassen die Spiegelung wie von einem schlechten Grafiker gemacht aussehen, so makellos ist das Wasser. Wir sind uns einig – das Bilderbuchwetter ist fast schon zu kitschig und wir wollen mehr Schmutz, den wir auch bekommen sollten. Über die Straße des Königs tauchen wir immer weiter ein in die Tiefe der Karpaten. Auf den engen Waldstücken begegnen wir etlichen Einheimischen, meist Holzarbeiter, aber auch zwei Radfahrer sehen wir, die diese doch recht anspruchsvolle Passage bewältigen können.
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unterwegs // Skoda Euro Trek 2015
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1 1. Abendessen in Sibiu 2. Abendstim mung im Skigebiet auf 1.700 m Seehöhe 3. Blick ins Innere einer Almhütte
Deutlich unbeeindruckter als wir ist nur unser Yeti. Völlig unaufgeregt bringt er uns über steile Rampen, tiefe Furchen und Schlammpassagen tief hinein ins transsilvanische Herz. Laut Einsteins Relativitätstheorie vergeht die Zeit langsamer, je schneller man sich bewegt. Umgekehrt stimmt es auf alle Fälle. Je langsamer die Fahrt, desto schneller vergeht die Zeit. Plötzlich sind wir schon fast fünf Stunden unterwegs und so richtig weit weg von jeglicher uns bekannten Zivilisation. Heiß ist es mittlerweile geworden. Da kommt die kleine Bergwertung gerade recht, die wir noch vor unserer Mittagspause abhaken dürfen. Auf über 1.300 Meter servierte man uns (neben allerlei Fleisch) großartige Kartoffelpuffer. So gut, dass sie es nicht einmal auf ein Beweisfoto schaffen. Sie sind einfach zu schnell weg. Asphalt? Wird überbewertet. Nach unserer ersten „Bergwertung“ erreichen wir den Ort Petrosani. Die schöne Asphaltstrecke passt jetzt irgendwie gar nicht. Wir wollen wieder in die Natur. Spielen. Blödeln. Von allem ein bisschen was. Das dürften sich auch die Veranstalter gedacht haben. Nach den engen Waldpassagen klettern wir jetzt unserem Etappenziel entgegen, dem Skiort Sugag-Tau. Hier ein gänzlich anderes Bild. Weite Almflächen und wunderbare Panoramen. Was auffällt, ist, dass keine Windräder, Strommasten oder ähnliches die Landschaft verschandelt. Da steppt der Bär. Wir rasten auf einer Alm, erkunden eine ursprüngliche, unbewohnte Almhütte. Fotografieren alles und jeden, auch uns, wie wir uns beim Fotografieren fotografieren. Früher als geplant und nach nur elf Stunden Fahrzeit erreichen wir unser Quartier. Unglaublich, wie weit weg man nach so einem langen und schönen Tag sein kann. Hier auf 1.700 Metern kommen alle Legenden zusammen. Vollmond, Transsilvanien, Wölfe und Bärenspuren und der einheimische Schnaps. Dazu das klassische
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Catering – gegrilltes Fleisch. Der etwa 65-jährige (höflich formuliert) DJ des Hotels ist bemüht, aber talentfrei. Auf Deichkind folgt Helene Fischer. Einzig dem einheimischen Zaubertrank ist es geschuldet, dass wir die Tanzflächen der Welt erobern. Das verstaubte Image. Kurz nach neun Uhr starten wir (viel zu früh) in den neuen Tag. Entspannt nehmen wir die Abfahrt vom Berg in Angriff. Die dritte und letzte Etappe ist mit 132 Kilometern zwar deutlich kürzer, aber nicht minder anspruchsvoll. Tiefe Furchen ziehen sich durch die viel zu trockene Landschaft, man merkt, dass auch hier schon lang kein Regen mehr gefallen ist. Mittlerweile ist ein interner Wettkampf ob des verstaubtesten Yeti im Gange. Dem Auto ist das egal. Nichts scheppert, nicht ist kaputt. Überraschungsmenü. Schön langsam machen sich die Hitze und die anspruchsvolle Strecke bemerkbar. Die Klimaanlage funktioniert zwar einwandfrei, die starke Sonneneinstrahlung kann sie aber nur bedingt kompensieren. Gut für die Erholung ist die längere Mittagspause. Endlich wieder gegrilltes Fleisch! Der liebe Wachhund. Die Rumänen sind offensichtlich ein recht patriotisches Volk, sehr oft entdecken wir die Flagge auf ihren Gebäuden, daher muss auch ein entsprechendes Beweisfoto gemacht werden. Blöd nur, dass wir das just an einem Militärstützpunkt versuchen. Ein grantiger Soldat und ein paar (aber nicht alle) gelöschte Bilder später dürfen wir weiterfahren. Nur der zugehörige Wachhund begleitet uns noch ein Stück. Streicheln will ihn niemand. Das bleibt auch die einzige etwas unerfreuliche Situation. Ansonsten waren alle Einheimischen mehr als freundlich und herzlich. Was ob einer „Invasion“ wie der unseren auch nicht in allen Ländern selbstverständlich ist.
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Viel zu schnell vergehen die letzten Offroadpassagen. Mit einem Mal ist das Abenteuer vorbei. Wir blicken wehmütig zurück auf die nicht all zu weit entfernten Hügel und bemerken, wie groß die gefühlte Entfernung innerhalb weniger Kilometer sein kann. Die breite Bundesstraße bringt uns direkt ins Zentrum von Sibiu (ehemals Hermannstadt), wo wir alle am frühen Abend am Hauptplatz eintreffen. Rundum glückliche und zufriedene Gesichter. Es ist weniger das Erreichte, sondern mehr die Freude über das Erlebte. Die warme Abendsonne gibt den vom Schmutz gezeichneten Fahrzeugen einen besonderen Glanz. Das toll organisierte Skoda-Team ist froh, alle Fahrzeuge nahezu unversehrt wieder zurückzubekommen und stolz, weder einen platten Reifen noch sonst ein Gebrechen vorzuweisen.
Rundum glückliche und zufriedene Gesichter. Es ist weniger das Erreichte, sondern mehr die Freude über das Erlebte.
Fünf-Sterne-Kontrast. Wir checken ein im Hilton Sibiu. Das noble Hotel ist ein bisschen ein Widerspruch zu unseren Abenteuer-Outfits und den verstaubten Autos. Abends dann eine Überraschung – es wird gegrilltes Fleisch serviert. Manchmal würden Ritter dann doch mal gerne Beilagen essen. Zum Abschluss veredeln wir einige unserer MiniaturYeti-Erinnerungsstücke noch liebevoll mit etwas original Karpatenstaub. Aufgekratzt von den letzten Tagen zieht es einen doch recht beträchtlichen Tross in die gut besuchte Disco und es wird wieder richtig spät, was nicht nur an der Gastfreundschaft, die uns hier entgegengebracht wird, liegt.
Die Vorzeigestadt. Die Altstadt von Sibiu präsentiert sich am letzten Tag besonders schön herausgeputzt. Viele restaurierte Bauten, ein umfangreiches Kulturprogramm und ein störrischer, gegen Korruption ankämpfender ehemaliger Bürgermeister, der es als Siebenbürger von Sibiu aus zum Präsident geschafft hat, lassen die Stadt erstrahlen. Viel zu schnell vergeht auch dieser Tag und wir sitzen im Flieger zurück nach Wien. Plötzlich ist alles wieder wie gehabt und man ist zurück in seiner eigenen, oft viel zu hektischen Welt. Daheim im Alltag. Ein paar Tage später, der nächste schwere Job, ein Mercedes-Benz Maybach muss bewegt werden. An einer Ampelphase am Wiener Gürtel neben mir ein Yeti, ich überlege kurz, wie ich ihm klarmachen kann, dass er, der Fahrer, in einem tollen Auto sitzt. Nämlich so, dass er wirklich stolz auf sein Auto sein kann. Aber so lang ist wohl nicht mal in Wien eine Ampelphase. «
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4. Rundherum glücklich: Sogar der Yeti schenkte uns ein Lächeln 5. Frühstück einmal anders 6. Unser Souvenir mit original Karpa tenstaub
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IN LETZTER MINUTE // VORSCHAU
Skoda Superb Mazda CX-3
Vier schlägt zwei. Der neue 911er kommt jetzt schon mit Allrad. Natürlich war schon auf der IAA klar, dass der neue 911er in absehbarer Zeit auch mit vier angetriebenen Rädern angeboten werden würde, dass es so schnell geht, überrascht da schon ein wenig. Technisch im Prinzip mit dem normalen neuen 911er gleichgestellt, überragt der Carrera 4 diesen auch weiterhin um 44 Millimeter in der Breite. Dazu packt Porsche das jetzt betont dreidimensional gestaltete Leuchtenband als weiteres Erkennungsmerkmal. Gegenüber dem Vorgänger hat der Neue nicht nur zwei Turbolader, sondern auch einen ziemlich neu entwickelten Motor an Bord. Das bringt 20 Pferdestärken als Kundenvorteil bei jedem Modell und natürlich sinkt auch der Verbrauch, während das Drehmoment steigt. Wirklich neu ist jedoch, dass die Allradversionen die gleich starken Zweiradversionen beim Spurt auf 100 km/h schlagen. Möglich macht dies ein jetzt elektrohydraulisch gesteuerter Allradantrieb. Ab sofort bestellbar und ab Ende Jänner 2016 im Handel, fangen die Preise für den neuen Carrera 4 bei 125.368 Euro an. Die Version 4S wird ab 142.626 Euro gereicht, das Cabrio kommt auf mindestens 141.352 Euro und der Targa auf 141.382 Euro. Zu sehen sein wird der neue 911er unter anderem auf der Vienna Autoshow.
Waldviertel, wir kommen. Die Rallye ÖM liegt am Boden – zur Rallye Waldviertel müssen wir trotzdem. Heuer gab es vielleicht mit Ausnahme der Jänner Rallye, die nächstes Jahr ohnedies nicht mehr stattfindet, wahrlich keinen Grund, die Rallye ÖM live zu sehen. Um zu wissen, dass Raimund Baumschlager ein exzellenter Rallyefahrer ist, muss man nicht vor Ort sein, und um live zu erleben, dass die weiteren Stockerlplätze an zweiradgetriebene Fahrzeuge gehen, auch nicht. Rallye-Waldviertel-Chef Helmut Schöpf lässt sich von der bisher vielleicht schwächsten Saison der letzten zwei Jahrzehnte nicht entmutigen und verspricht nicht nur drei spannende Rallyetage, sondern auch elf spektakuläre Sonderprüfungen. Dem maximalen Einsatz von Schöpf ist es auch zu verdanken, dass der Start diesmal auf dem Rathausplatz in St. Pölten erfolgt. Zusätzlich wird auch die Sonderprüfung 2 im Veranstaltungszentrum St. Pölten gefahren und live auf ORF Sport+ übertragen. Das Rallyehauptquartier ist einmal mehr rund um das Schloss Grafenegg angesiedelt, neu als Unterstützer der Rallye Waldviertel mit an Bord ist zudem Total Austria und damit ein Unternehmen, das sich auch in schweren Zeiten voll zum Thema Motorsport bekennt. Danke dafür. INFO: www.waldviertel-rallye.at
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BMW i8
4wd
12/2015
Die Highlights im nächsten HefT Wenn das eine Autojahr sich dem Ende zuneigt, dann ist es auch Zeit für die Ausgabe 12 des 4wd Magazines. Wir bringen dann nicht nur alle Neuheiten der Vienna Autoshow 2016 unter den Weihnachtsbaum, sondern auch die neuesten Fahr- und Reiseberichte. Im Testwagenpool findet sich hier mit dem BMW i8 ein in vielen Bereichen zukunftsweisender Sportwagen ebenso wie der neuen Mazda CX3. Weiters im Test das neue Renault-SUV Kadjar, der Dacia Duster und der Skoda Superb. Auf eine kulinarische Reise in den Süden Frankreichs begeben wir uns im Land Rover Defender und natürlich wird auch in der nächsten Ausgabe den Themen Promi und Lifestyle entsprechend viel Raum gegeben. Hinzu kommt das Thema Fahrzeugfinanzierung und eine Übersicht über all jene Produkte, die die Betriebstauglichkeit Ihres Autos im Winter sichern.
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