FLOTTE 10-11/2018

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10-11/2018

Österreichische Post AG • MZ 11Z039084 M, Einzelverkaufspreis € 8,– A&W Verlag, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16

www.flotte.at

Haben Sie etwas zu verschenken? Bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge wird um jeden Euro gefeilscht. Aber wie sieht es bei der Rückgabe aus? Worauf Sie achten müssen, um am Ende nicht draufzuzahlen. ab Seite 36

FLOTTEN-Check: Volvo V60 D4

Fuhrpark-Porträt: car2go

Diesel-Wirrwarr: Licht ins Dunkel

Nutzfahrzeug-IAA: Die Messe-Highlights

Wie sich der feine Schwede im Vergleich mit Audi, BMW und Mercedes schlägt Seite 44

Zu Gast bei einem Spezial-­Fuhrpark, der niemals schläft Seite 34

Welche Auswirkungen der deutsche Diesel-Gipfel auf Österreich hat Seite 06

Was die Zukunft bringt und welche Fahrzeuge jetzt schon startklar sind Seite 14


DER ŠKODA

OCTAVIA

Der nächste Winter kommt bestimmt. Die jüngste Generation unseres Bestsellers lässt keine Wünsche offen: mit modernstem virtuellem Cockpit, komfortabler DSG 7-Gang Automatik, 4x4-Allradantrieb u.v.m. Profitieren Sie von den attraktiven Innovationen und kommen Sie sicher durch den Winter.

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Verbrauch: 3,9–6,9 l/100 km. CO2-Emission: 103–156 g/km. skoda.at

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Foto: Dietmar Dworak

Editorial

E

ines Ihrer Fuhrpark-Fahrzeuge ist am Ende der Laufzeit angekommen und soll ausgeschieden werden. Beim Full-ServiceLeasing tut man gut daran, dass der Zustand möglichst gut ist, andernfalls gibt’s mitunter schmerzliche Nachzahlungen. Auch beim Restwert-Leasing ist es am einfachsten, das Fahrzeug zurückzustellen. Aber ist das auch am wirtschaftlichsten? Oftmals nicht, denn zum einen wird das Fahrzeug bei Schäden oder Mehrkilometern abgewertet, zum anderen kann der berechnete Restwert durchaus niedriger sein, als das Auto wert ist. Nun können Sie es herauskaufen und wieder verkaufen, um mit Gewinn auszusteigen. Allerdings kostet das zumeist Zeit und damit Geld, schließlich ist Autoverkaufen ja nicht Ihr Kerngeschäft. Schon einmal an die

Autoverkaufen ist nicht Ihr Kern­ geschäft, Sie sollten die Abwicklung der Fahrzeugrückgabe daher Profis überlassen.“ Möglichkeit einer Versteigerung gedacht? Diese Alternative kann durchaus lukrativ sein, noch dazu ohne einen Finger zu rühren. Worauf es generell beim Thema Fahrzeugrückgabe ankommt, haben wir in unserer Titelstory (ab Seite 36) zusammengefasst. Nicht minder spannend ist, wie in der Praxis mit Service und Reparaturen umgegangen wird. Ist die Markenwerkstatt erste Anlaufstelle oder sind freie Werkstätten eine Alternative? Kollege Pascal Sperger hat sieben Fuhrparkleiter interviewt, die spannenden Antworten sind ab Seite 30 nachzulesen. Darüber hinaus haben wir der Nutzfahrzeug-IAA in Hannover einen Besuch abgestattet. Spannende Zukunftsstudien der namhaften Hersteller gaben sich dort die Klinke in die Hand, die meisten davon haben die vielzitierte letzte Meile im Lastenheft stehen, elektrisch und zumindest teilautonom. Aber auch Handfestes darf

Bild des Monats Ladungssicherheit ist ein großes Thema, das nur allzu oft missachtet wird. Nicht so in diesem Fall, vorbildlich wurde das Fahrzeug hier auf dem Anhänger verzurrt!

nicht fehlen, wie etwa die Kür des Quartetts Opel Combo, Vauxhall Combo, Citroën Berlingo und Peugeot Partner zum Nutzfahrzeug des Jahres. Und last but not least haben auch die U ­ mbauspezialisten spannende Lösungen im Gepäck. Apropos spannend, das ist auch das neue Wasserstoff-SUV von Hyundai, der Nexo, mit dem wir bereits erste Testkilometer gefahren sind. Neben zahlreichen Autotests von wirtschaftlichen und flottentauglichen Fahrzeugen kam dieses Mal auch der sportliche Fahrspaß nicht zu kurz. Wir waren mit Renault Mégane R.S. und der Alpine A110 unterwegs, die beide auf ihre Art unglaublich gute Laune verbreiten. Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß mit der neuen Ausgabe der FLOTTE und freuen uns auch auf Feedback oder ein Bild des Monats in unser Redaktionspostfach redaktion@flotteundwirtschaft.at. Stefan Schmudermaier Chefredakteur

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Inhalt Driving tomorro w

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10 Exklusiv 06 Aktuelles Thema

Licht ins Dunkel des Diesel-Wirrwarrs

26 Fuhrparkverband Austria Zwischenbilanz nach dem 1. Jahr

30 Umfrage Werkstatt & Service

Fuhrparkleiter berichten aus der Praxis

34 Fuhrparkporträt

car2go kennt keine Pause

36 Coverstory

Fahrzeugrückabe leicht gemacht

44 Flotten-Check

Der Volvo V60 im großen Vergleich

65 Rückspiegel

Mercedes S-Klasse

News

service

Die Auto-Highlights in Wort und Bild

Winterreifen-Tests von ÖAMTC & ARBÖ

16 Nutzfahrzeug-IAA

29 Von Profi für Profis

18 Kurier-Fahrer als Concierge

30 Umfrage Werkstatt & Service

20 Der Transit zum Anstecken

34 Fuhrparkporträt

21 Vielfältige Möglichkeiten

36 Coverstory

22 Emissionsfreie Offensive

38 Versteigern statt verkaufen

23 Volldigitale Einrichtung

39 CarNext startet

24 Newssplitter von der IAA

40 Garantiert gute Gebrauchte

26 Fuhrparkverband Austria

40 Bye, bye, alter Dienstwagen

10 Kurzmeldungen 12 Pariser Salon

Neue Modelle und Studien Renault-Studie EZ-Pro

Ford startet 2019 mit Plug-in-Hybrid Ausbauspezialist bott

VW präsentiert fünf neue E-Modelle Sortimo zeigt SR5

Van of the Year, Conti und vieles mehr Zwischenbilanz nach dem 1. Jahr

41 Auto

41 Auto-News Schon gefahren 42 Opel Combo 43 Ford Focus Testberichte 44 Flotten-Check: Volvo V60 48 Dauertest: Ford Tourneo Custom 50 Skoda Kodiaq 51 Nissan Micra 52 Ford Transit Courier

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27 Service-News 28 Wer hat den besten Grip?

Neuer Standort für Flottenbetreiber Fuhrparkleiter berichten aus der Praxis car2go kennt keine Pause Fahrzeugrückabe leicht gemacht Interessante Alternative für Fuhrparks LeasePlan setzt auf Direktverkauf Kia sorgt für gute Restwerte Raiffeisen versteigert Autos

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umwelt

freizeit

Knapp 40.000 auf dem Red Bull Ring

Renault Megane R.S. & Alpine A110

54 Die Zukunft ist elektrisch

64 On-Track und Off-Road

55 E-Auto als Stromspeicher

65 Rückspiegel

56 Gastkommentar

66 Cartoon und Impressum

53 Umwelt-News 54 E-Mobilitäts-Spielplatz LeasePlan hat konkrete Pläne

Renaults Elektro-Boss im Interview Michael-Viktor Fischer, Smatrics

61 Freizeit-News 62 Sportlicher Doppeltest

Unterwegs mit Jaguar & Land Rover Mercedes S-Klasse

57 Paris unter Strom

Die E-Auto-Highlights des Salons

58 Der „Stromkanister”

ÖAMTC hilft gestrandeten E-Autos

58 Fuhrpark-Alternative

Ford bringt Mondeo Hybrid als Kombi

59 Leise Sohlen, volle Power Porsche Panamera Plug-in-Hybrid

60 Neues Brennstoffzellen-SUV

Erste Ausfahrt im Hyundai Nexo

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Exklusiv

Aktuelles Thema

Rauer Ton um dicke Luft

Dieselgipfel, Umweltrat, Sachstandsbericht Mobilität: Die vergangenen Wochen waren abgaspolitisch turbulent. Damit keine Verwirrung aufkommt, haben wir die jüngsten Entwicklungen und die wichtigsten Aspekte kurz und bündig zusammengefasst. Text: Mag. Pascal Sperger, Foto: Shutterstock

Was wurde beim Dieselgipfel in Deutschland beschlossen? In zahlreichen deutschen Städten werden die EU-weit geltenden Luftschadstoffgrenzwerte regelmäßig beziehungsweise dauerhaft überschritten. Das betrifft insbesondere die Stickoxid-Emissionen (NOX), vereinzelt auch Feinstaubgrenzwerte. Als Hauptverursacher gelten ältere Dieselfahrzeuge (Abgasklasse: Euro-1 bis Euro-4) ohne moderne Abgasreinigung (SCR-Filter beziehungsweise AdBlue Einspritzung). Deshalb hat das deutsche Bundesverwaltungsgericht in Leipzig im Februar entschieden, dass Kommunen Fahrverbote für die betroffenen Fahrzeuge aussprechen dürfen. Hamburg hat mit Juni 2018 ein Fahrverbot verhängt; Frankfurt, Stuttgart und Berlin wollen bald nachziehen. Der kürzlich von der deutschen Bundesregierung abgehaltene Dieselgipfel sollte dazu dienen, gleichzeitig Lösungen für Autofahrer zu finden, die Schadstoff-Grenzwerte künftig einzuhalten und (weitere) Fahrverbote zu vermeiden.

Welche Auswirkungen hat die Dieseldiskussion für Österreich? Eigentlich keine. Betroffen sind eigentlich nur jene Österreicher, die in Zukunft mit älteren Dieselfahrzeugen (Abgasklasse Euro-1 bis Euro-4, in weiterer Folge wohl auch Euro-5) in gesperrte Straßen beziehungsweise Fahrverbotszonen in deutschen Städten einfahren möchten. Außerdem könnte die fortlaufende Diskussion den Marktwert von Diesel-Pkw negativ beeinflussen.

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Wird es in Österreich eine Umtauschaktion wie in Deutschland geben? Die deutschen Automobilhersteller haben dem Bund zugesagt, den Fahrzeughaltern von Euro-4- und Euro-5-Diesel-Fahrzeugen ein Tauschprogramm mit attraktiven Umstiegsprämien oder Rabatten anzubieten. Damit sollen (weitere) Fahrverbotszonen vermieden werden. Die Umtauschaktionen wird es in Österreich nicht geben, wie Verkehrsminister Norbert Hofer betont hat, da die Ausgangslage (weniger Luftverschmutzung) eine andere ist.


exklusiv

Sind HardwareNach­rüstungen überhaupt sinnvoll? Was ist mit einer Umrüstaktion, steht die im Raum? Die deutsche Regierung fordert, Euro-5-Diesel-Besitzer auch eine Nachrüstung mittels SCR-Kat-System anzubieten. Die österreichische Regierung, Arbeiterkammer und Autofahrerklubs sind sich einig, dass eine solche Nachrüstung besser als Fahrverbote wäre. Außerdem wäre laut ÖAMTC und ARBÖ eine nach deutschem Vorbild (geförderte) Hardware-Nachrüstung mit SCR-System bei kommunalen Fahrzeugen (z. B. Müllwagen oder Straßenreinigung) beziehungsweise Handwerker- und Lieferfahrzeugen ein wirksamer Schritt zur Schadstoffreduktion.

Wer trägt in Deutschland die Kosten dafür? Sämtliche Kosten für Umtausch beziehungsweise Umrüstung müssten von den Autoherstellern übernommen werden. Sollte es in Österreich ähnliche Aktionen geben, sind sich Autofahrerklubs und AK einig, dass die österreichischen Autofahrer nicht schlechter gestellt werden dürfen.

Wie Tests – unter anderem von ÖAMTC und ADAC im Mai 2017 – gezeigt haben, ist der nachträgliche Einbau eines SCR-Katalysatorsystem samt AdBlue-Einspritzung eine wirksame Möglichkeit zur Reduktion von Stickoxiden, die den NOX-Ausstoß bei minimalem Mehrverbrauch bis zu 90 Prozent verringern kann. Allerdings braucht dieser Einbau viel Platz und ist technisch nicht bei jedem Fahrzeug durchführbar. Ebenso gibt es noch keine Erfahrungen aus Dauertests. Die Gewährleistung für die nachgerüsteten Fahrzeuge ist daher umstritten.

Stehen in Österreich Fahrverbote im Raum? Das Verkehrsministerium hat kommuniziert, dass es „Fahrverbote mit Sicherheit nicht geben wird.“ Die Stickoxid-Belastung ist in Österreich deutlich geringer. Selbst direkt an österreichischen Stationen, die teilweise zu hohe Belastungen messen, ist absehbar, dass die Grenzwerte in naher Zukunft durch den natürlichen Austausch des Kfz-Bestandes eingehalten werden. Folglich sind Fahrverbote derzeit in Österreich kein Thema, ebenso wenig stehen EU-Vertragsverletzungsverfahren wegen schlechter Luftqualität im Raum (siehe auch FLOTTE & Wirtschaft 04/2018).

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Exklusiv

Wer will auch in Österreich einen Dieselgipfel abhalten? Die Arbeiterkammer sowie der VCÖ fordern einen eigenen Dieselgipfel für Österreich. Auch der ÖAMTC würde einen befürworten, wenn „es hilft, dass die österreichischen Konsumenten die selben besonderen Umtauschprämien/Aktionen erhalten wie die deutschen Autobesitzer“.

Was genau ist der kürzlich präsentierte „Sachstands­ bericht Mobilität“? Der Sachstandsbericht Mobilität wurde im Auftrag von bmvit & bmnt vom Umweltbundesamt (UBA) sowie anderen Instituten erstellt und dient als Grundlage für die Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung. Er behandelt die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen um 36 Prozent, wobei der Verkehrssektor 7,2 Millionen Tonnen einsparen sollte. Damit wären die Pariser Klimaziele zu erreichen. Dafür wurden unter anderem 50 Maßnahmen zur CO2-Reduktion im Verkehrsbereich analysiert. Unter anderem wird ein generelles Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen vorgeschlagen sowie eine Pkw-City-Maut für die Hauptstädte. Ausnahmen davon sollte es nur für „Zero Emission“-Fahrzeuge wie E-Autos geben (siehe auch FLOTTE & Wirtschaft 06/2018).

Worauf sollten Flotten beim Kauf von neuen Autos achten? In Österreich drohen keine Fahrverbote für Diesel-Pkw, deshalb hängt die Kaufentscheidung vor allem vom Einsatzzweck des Fahrzeugs, den TCO sowie der Kilometerleistung ab. Vielfahrer sind aufgrund des niedrigeren Verbrauchs nach wie vor gut mit einem Diesel bedient, ebenso beim Kauf eines Nutzfahrzeugs ist der Diesel nach wie vor die erste Wahl. Logisch: Fahrzeuge mit Euro-6d-TempAbgasnorm sind dabei zu präferieren. Bei kleineren Fahrzeugen, die keine hohen Kilometerleistungen zu erbringen haben und überwiegend innerstädtisch eingesetzt werden, sind ­ ­ tendenziell Benzinmotoren zu empfehlen, ebenso lohnt sich ein Blick auf ­aktuelle Elektromodelle.

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Was haben die EU-Minister beim Umweltrat in Luxemburg beschlossen? Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich auf eine Reduktion des CO2Ausstoßes für Pkw und Vans bis 2030 um 35 Prozent geeinigt. Basis für die Berechnung der neuen CO2-Ziele soll das Jahr 2021 sein. Bis dahin dürfen nach den geltenden Vorschriften Neuwagen im Schnitt nicht mehr als 95 Gramm Kohlendioxid je Kilometer ausstoßen. Derzeit liegt der Wert bei 118,5 Gramm.

Wie entwickeln sich die (Diesel-)Zulassungen in Österreich? Bei Benzin-, Erdgas-, Elektro- und Hybrid-Pkw gab es zwischen Jänner und September 2018 deutliche Zuwächse: So wurden um 20,9 Prozent mehr benzinbetriebene Pkw, um 40,3 Prozent mehr Erdgas-Pkw, um 9,9 Prozent mehr E-Autos sowie um 15,9 P ­ rozent mehr Hybrid-Fahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen. Der Anteil der benzinbetriebenen Neuwagen stieg auf 54,2 Prozent. Diesel-Pkw kommen auf einen Gesamtanteil von 41,3 Prozent, mussten also in den ersten neun Monaten einen starken Rückgang von 16,1 ­Prozent hinnehmen. Im September sind die Zulassungen gegenüber dem Vormonat um 41,8 Prozent eingebrochen; der Anteil neuer B ­ enziner lag bei 54,3 Prozent, jener neuer Diesel bei 39,2 Prozent. Insgesamt wurden von Jänner bis September bisher 275.758 Pkw neu zum Verkehr zugelassen, was einer Steigerung von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahrszeitraum entspricht. •


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Foto: BMNT/Paul Gruber

News

Überzeugungsarbeit für E-Mobilität

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in Anfang Oktober im Ministerrat beschlossenes E-Mobilitätspaket soll helfen, massiv CO2-Emissionen einzusparen und der Elektromobilität Rückenwind zu geben. Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger (im Bild gemeinsam mit Bundesminister Norbert Hofer) nennt unter anderem die Ausnahme vom Lufthunderter, da es sich um lokal emissionsfreie Fahrzeuge handelt. Ein weiterer Anreiz ist die Mitbenützung von Busspuren für Elektrofahrzeuge, dazu soll gratis Parken forciert werden. Mit dem Zusammenwirken von Bund, Ländern, Städten und Gemeinden soll das Paket umgesetzt werden. Der Fachverband Gas Wärme fordert dieselben Ausnahmen für

die sauberen Erdgasautos ein. Eine bessere CO2-Bilanz über den gesamten Lebenszyklus gilt ihm als Hauptargument. Michael-Viktor Fischer vom Ladenetz-Anbieter Smatrics wiederum wünscht sich „Novellierungen im Baurecht der Bundesländer, damit der Aufbau von Ladestationen auch im Wohnbau und in Mehrfamilienhäusern leichter möglich wird.“ Autofahrerclubs wie der ARBÖ sehen ihre langjährigen Forderungen umgesetzt und rufen nach einer ­zusätzlichen Verschrottungsprämie, damit bald möglichst viele Personen auf Elektromobilität umsteigen können. „E-Mobilitätsbonus verlängern“ ist das Zusatzanliegen der österreichischen Automobilimporteure.

+++ Die neu gegründete Chery Europe GmbH wird im Jänner 2019 in Raunheim am Main ihre Arbeit aufnehmen. Der chinesische Autohersteller schafft damit die Basis für einen Markteintritt in Europa. Bis Ende 2019 sollen rund 50 Mitarbeiter im neuen R&D-Center beschäftigt sein. +++

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Jahre Audi Hungaria! Am

Standort Györ wird der neue Q3 gefertigt, künftig sollen Autos mit elektrischem Antrieb dort vom Band rollen. 1993 startete die Produktion von Motoren, 1998 sorgte die Fertigung des Audi TT für Bekanntheit.

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Für moderne Helden Auf Basis des „Project Hero“ vom März 2017 haben Land Rover Special Vehicle Operations und das Österreichische Rote Kreuz gemeinsam einen Land Rover Discovery zur rollenden Schaltzentrale bei Rettungseinsätzen umgebaut. Vier Funkantennen, 360-Grad-Beleuchtung und eine Kohlefaser-Kommandoeinheit im Laderaum zählen zu den Highlights des 258 PS starken Allradfahrzeugs. Zum Beispiel bei der Suche nach Überlebenden hilfreich ist eine achtrotorige Drohne an Bord. Mit einer Wärmebildkamera kann sie Personen in maximal 440 Meter Entfernung lokalisieren. Wird das Ziel­ objekt am Bildschirm angetippt, bekommen die Helfer sofort dessen Koordinaten.


Von Steyr nach San Luis Potosí Ein neues Fahrzeugwerk in Mexiko fertigt ab 2019 den neuen BMW 3er für den Weltmarkt. Die ersten Motoren dafür sind schon dort. Angeliefert wurden sie aus Steyr, 35 Tage Reisezeit waren dafür einzukalkulieren. Bisher wurden nur Vier­ zylinder-Benziner per Lkw nach Enns und von dort mit der Bahn nach Bremerhaven geschickt, um dann per Schiff nach Veracruz zu gelangen. Bis Ende des Jahres sollen sowohl Vier- als auch Sechszylinder, Benziner wie Diesel die Fahrt auf sich nehmen. Jährlich sollen 175.000 3er vom Band rollen, ein Großteil mit Austro-Motoren.

Susanne Kettl fährt am besten

Virtuelle Testkilometer Um neue Fahrerassistenzsysteme künftig rascher zur Serienreife zu bringen, will Volkswagen diese verstärkt virtuell absichern. In derartig generierten Fahr- und Verkehrssituationen (aktuell etwa Parkhaus-Simu­ lationen) können die Systeme dazulernen, eine effiziente Entwicklung ist möglich. Langfristig gesehen können Millionen Testkilometer zur A ­ bsicherung des automatisierten Fahrens abge­ wickelt werden. Experten von Volkswagen erproben bereits eine selbst entwickelte Software, die „Ergebnisse“ werden wir in der I.D. Modellfamilie erleben.

Beim Finale des „She’s Mercedes Lady Day“ im ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Teesdorf holte sich die Oberösterreicherin Susanne Kettl den Titel „Österreichs beste Autofahrerin“ und den Hauptpreis, einen Mercedes GLA. Dieser wurde ihr von Unternehmenssprecher Bernhard Bauer überreicht. 600 von 3.000 angemeldeten Damen durften in der Vorausscheidungsrunde mitmachen und in eintägigen Trainingsprogrammen zeigen, was sie am Steuer draufhaben. 50 Finalistinnen matchten sich schließlich auf acht anspruchsvollen Stationen sowohl On- als auch Offroad.

PSA: Aus einer Hand Mit der Installation von Martin Riha als Direktor der Verkaufsorganisation haben Firmenund Flottenkunden künftig einen Ansprechpartner für alle Marken des PSA-Konzerns. Peugeot, Citroën, DS Automobiles und Opel haben ihre B2B-Verkaufsorganisation neu aufgestellt, um künftig Synergien besser nutzen zu können.

Erfolgsstory L200

Nissan unterstützt Pink Ribbon Tour

40 Jahre seines Pick-ups feiert Mitsubishi im Herbst 2018. Beim ­ Start im Jahr 1978 hatte der L200 (in Japan: Forte) noch keinen Allradantrieb, der kam erst 1980. 1986 wurde das Angebot mit drei Karosserie­ varianten erweitert: Einzel-, Klub- und Doppelkabine. Die 3. Generation führte 1995 dann den 2,5-Liter-Turbodiesel ein. Dies war auch das Jahr der Verlegung der Produktion nach Thailand. Mittlerweile handelt es sich um die größte Produktionsstätte im Konzern. 400.000 Fahrzeuge pro Jahr werden in Thailand erzeugt. Seit 1978 wurden 4,7 Millionen L200 produziert.

Mit dem Nissan Leaf als offizielles „Pink Ribbon Auto 2018“ wird Österreich auf das Thema Brustkrebs sensibilisiert. Mitarbeiter der Öster­ reichischen Krebshilfe touren im Oktober durch Österreich, um an belebten Orten Broschüren zu verteilen und Kontakte zu vermitteln. Nissan unterstützt zum fünften Mal die Aktion, auch Pink-Ribbon-Botschafterin Bettina Assinger fährt ein gebrandetes Fahrzeug, einen Nissan Qashqai.

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news • Mondial Paris

Herbstmode

Viele Marken ließen sich in Paris nicht blicken, jene die da waren, brachten aber jede Menge Neuigkeiten mit. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

Kia Proceed Mit dem neuen Proceed – der nicht der Nachfolger des ehemals dreitürigen Ceed ist – bringt Kia einen der schönsten Kombis der Kompaktklasse. Optisch an den Porsche Panamera erinnernd, verfügt er mit 594 Litern nur über knapp weniger Stauraum als der Ceed Sportswagon.

BMW 3er & X5 BMW hat gleich mehrere Neuheiten nach Paris gebracht, die zweifellos wichtigste ist die neue 3er-Reihe. Die mittlerweile 7. Generation ist um satte 8,5 Zentimeter auf 4,71 Meter gewachsen, wurde aber leichter und sparsamer. Marktstart ist im März 2019, die Preise orientieren sich am Vorgänger. Bereits im November startet der neue BMW X5, die vierte Generation rollt mit neuen Motoren, deutlich überarbeitetem Cockpit und verbesserten Fähigkeiten im Gelände an den Start, gebaut wird er wieder in den USA.

Audi SQ2 Das Kompakt-SUV bekommt nun eine ganz heiße Variante zur Seite gestellt. Der SQ2 verfügt über satte 300 PS und Allradantrieb, der Sprint auf 100 km/h ist nach nur 4,8 Sekunden erledigt. Zahlreiche Sport-Insignien – von den Felgen über Spoiler – dürfen da nicht fehlen.

Mercedes GLE und B-Klasse Neben BMW war auch Mercedes ­ eine jener Marken mit einem echten Modellfeuerwerk. Der neue GLE feiert Anfang 2019 seine Markteinführung und punktet unter anderem mit einer breit gestreuten Motorenpalette und einem neu entwickelten Aktiv-Fahrwerk sowie dem MBUX-Infotainment-System. Mit dem ist natürlich auch die neue B-Klasse ausgestattet, die mit Platz, komfortablem Fahrwerk, neuen Motoren und einem neuen Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe aufwartet und mit Februar 2019 startet. Ob es wieder eine reine Elektro-Variante gibt, ist noch offen.

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Hyundai i30 Fastback N Der Hyundai i30 N hat sich auf Anhieb in die Herzen der Fans heißer kompakter Flitzer gefahren, nun bringt Hyundai auch den feschen Fastback im N-Trimm: 275 PS, 0 auf 100 km/h in 6,1 Sekunden, 250 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Peugeot 508 SW & neue Plug-in-Hybride Peugeot hat in der heimatlichen Hauptstadt erstmals den neuen 508 als Kombiversion SW präsentiert. Dank rahmenloser Seitenscheiben ist ein besonders eleganter Auftritt garantiert, der Kofferraum von 530 bis 1.780 Litern kann sich ebenfalls sehen lassen, der Marktstart erfolgt Anfang 2019. Bei 508 Limousine und SW sowie beim 3008er ergänzen im Herbst 2019 neue Plug-in-Hybride die Motorenpalette. Bei den Fronttrieblern ist der E-Motor im Automatikgetriebe integriert, die Systemleistung liegt bei 225 PS. Die Hybrid4Modelle haben den Elektromotor an der Hinterachse, wodurch Allrad Serie ist.


van-of-the-year.com/winners.html

Die Rechnung geht auf: Der neue Opel Combo Cargo lässt die Fakten für sich sprechen. In der mittlerweile fünften Generation des Kleintransporters präsentiert Opel mit dem Combo Cargo einen geräumig-kompakten Van voller smarter Innovationen, der perfekt auf die Bedürfnisse von Handels- und Handwerksbranchen zugeschnitten wurde.

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ie Flexibilität des Opel Combo Cargo beginnt bei seiner fast unerschöpflichen Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit. Der erst kürzlich gewählte „International Van of the Year 2019“ wird seiner Rolle als multifunktionales Nutzfahrzeug und den vielseitigen Anforderungen seiner Einsatzgebiete stets gerecht. Als effizienter, leichter Transporter trumpft er zum Beispiel mit Werten auf, die jeden Fuhrpark in puncto Wirtschaftlichkeit bereichern werden. Sowohl als Kurzvariante mit 4,40 Metern Länge als auch als ­ verlängerte Ausführung mit 4,75 Metern überzeugt er als wahrer Lademeister innerhalb seiner Klasse. Beeindruckende Ladevolumina bis zu 4,4 m3 und Nutzlasten von bis zu 1.000 ­ kg machen den kompakten Allrounder zum regelrechten Schwertransporter, der schon mal problemlos zwei Europaletten quer verladen kann – selbst in der Kurzversion! In Ausführungen mit ­ intelligenter Dachklappe können lange Gegenstände wie Leisten oder Stangen schräg transportiert werden. Wenn Sie bei so viel Ladekapazität den Überblick verlieren, hat der Combo Cargo immer noch alles im Griff: Seine sensorgesteuerte Überladungs­ anzeige informiert auf Knopfdruck darüber, ob das Fahrzeug schon seine Maximalladung erreicht hat.

Ganze 19 Top-Assistenzsysteme bringen P ­ ersonen, ­Material und Ladung sicher ans Ziel. Eine permanente Rückfahr­ kamera – eine Art digitaler Rückspiegel – erleichtert das ­Manövrieren bei voller Beladung. Der neue, sensorbasierte Flanken­schutz reagiert optisch und akustisch und bewahrt die wertvolle Fracht vor unerwünschten Kollisionen beim Rangieren. Sein adaptives Traktions­ system IntelliGrip bietet dem Combo Cargo sicheren Halt auf Baustellen­ terrain oder bei schlechter Witterung. So bietet der Rüsselsheimer Transporter seinen Insassen einen Level an ­Komfort, der sonst nur dem Pkw-Segment vorbehalten ist – wie etwa durch beheizbares Lenkrad, beheizbare Vordersitze oder Zwei-­ZonenKlimaautomatik. Der Opel Combo Cargo ist seit 24. September beim Opel Händler bestellbar.

Es sind innovative und praktische Features wie dieses, die dem Opel Arbeitshelden nicht nur räumliche Größe verleihen, sondern ihn auch in Sachen Technik und Ausstattung ganz nach vorne bringen.

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news • Mondial Paris

Porsche 911 Speedster Der 911 Speedster soll 2019 als H ­ ommage an den ersten 356er R ­ oadster, der vor 50 Jahren erstmals auf die Straße rollte, auf den Markt kommen. Der 6-Zylinder-Boxer leistet über 500 PS; auf Navi, Radio und Klima wird aus Gründen der Gewichtsoptimierung verzichtet.

Toyota Corolla Toyota besinnt sich der namentlichen Wurzeln seiner Kompaktklasse, schickt den Auris in Rente und nennt den Nachfolger wieder Corolla. Sportiver geschnitten verzichtet man auf Dieselmotoren und setzt noch ­intensiver auf die Hybrid-Modelle, die sich auch in Österreich ­steigender Beliebtheit erfreuen.

Seat Tarraco Das dritte Seat-SUV ist zugleich das größte. Technisch basiert der Spanier auf den Schwester­ modellen Skoda Kodiaq und VW Tiguan Allspace, ist aber eine Spur flacher und vier Zentimeter länger. Zur Wahl stehen 2WD- und 4WD-Antrieb.

Renault Kadjar Das Kompakt-SUV Kadjar hat sich zu einem echten Bestseller gemausert, nach nur drei Jahren Bauzeit nähert man sich der 500.000er-Marke. Der Franzose erhielt daher nun ein Facelift, das sich durch zusätzliche Chromapplikationen vor allem im Frontbereich vom Vorgänger unterscheidet. Neben neuen Felgen-Designs gibt es auch stärkere Motoren, darunter ein 115-PS-Turbodiesel und ein 160-PSTurbobenziner. Los geht’s Anfang 2019.

VinFast Lux SA2.0 Skoda Kodiaq RS & Vision RS Skoda trimmt den Kodiaq nicht mehr allein optisch, sondern nun auch ­motorisch auf Sport. Ein 240-PS-TDI mit 500 Newtonmetern macht dem SUV ordentlich Beine, nach nur sieben Sekunden zeigt die Tachonadel 100 km/h. Rennfahrerin Sabine Schmitz hält mit einer Zeit von 9:29,84 Minuten den Rekord für siebensitzige SUV auf der berühmt-berüchtigten Nordschleife des Nürburgrings. Im Kompakt-Segment hatte Skoda die Studie „Vision RS“ mit im Gepäck. Der Fünftürer gibt Ausblicke auf den nächsten Rapid Spaceback und ist als Plug-in-­Hybrid ausgelegt. Ein 150-PS-Benziner ist an einen 102-PS-E-Motor gekoppelt, 70 Kilometer sollen elektrisch möglich sein.

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Ab sofort will auch der vietnamesische Hersteller VinFast ein Stück vom Kuchen des internationalen Automobilgeschäfts haben. Die Modelle Lux SA2.0 (SUV, Bild unten) und Lux 2.0 (Limousine) basieren auf dem alten BMW X5 und dem alten 5er, die neue Optik stammt von Pininfarina.



NEWS • IAA nutzfahrzeuge

Das Packerl kommt von selbst

Ein Rundgang auf der 67. IAA Nutzfahrzeuge zeigt, dass die Automatisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung auch den Transporter-Markt stark verändern werden.

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Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Werk

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­Während VW, Renault und Mercedes die Zukunft vor allem in ie Automatisierung der Fahrvorgänge, die Digitalisierung (fahrerlosen) Roboterautos sehen, die elektrifiziert, quasi lautvon Fahrzeugschnittstellen und Managementprozessen und völlig emissionslos durch die Städte fahren sollen, lassen sowie die Elektrifizierung der Antriebssysteme beschäftigen die parallel dazu viele Aussteller das LasPkw-Branche seit ein paar Jahren. Mit der Eröffnung der 67. IAA Nutzfahrzeuge tenrad wieder auferstehen. Unterstützt (20.–27. September 2018) in Hannover von einem Elektromotor können InstallaAugenscheinlich auf wurde offensichtlich, dass sich auch die teure, Techniker und Paketdienstleister so der IAA 2018 war, dass die Transportbranche verstärkt diesen Megazu ihrem Zielort gelangen. Das ProCargo Zustellung von Paketen und CT1 von Sortimo (und im weitesten Sinne trends der Mobilität widmet. Es gab kaum Co auf der letzten Meile der auch der kleine Elektrolastentransporter einen Stand eines großen Herstellers Treiber vieler HerstellerProCargo CQ1) und das „Cargo-E-Bike“ oder ­ Zulieferers, der sich nicht zuminvon Volkswagen sind nur zwei exempladest einem dieser Aspekte gewidmet hat. und Zuliefererideen und Während dabei die einen die nächsten ­ rische Beispiele dafür, dass die Branche -konzepten ist.“ Jahre mit Brennstoffzellen- und Plug-in-­ die Pedelec-Bikes als probates Mittel für Hybrid-Nutzfahrzeugen (beispielsweise regional beziehungsweise in urbanen VW und Ford) gestalten wollen, werfen Hersteller wie Renault Räumen tätige ­Lieferdienste und Handwerker sieht. Wie bei den und ­Mercedes-Benz mit futuristischen Konzepten einen Blick in Pkw dürfte auch bei den leichten Nutzfahrzeugen ein Grund für die weiter entfernte Zukunft und zeigen, wie der Zustelleralltag in die steigende Elektrifizierung in den sich weiter verbreitenden zehn bis 15 Jahren aussehen könnte. ­Zufahrtsbeschränkungen für Innenstädte, der strengeren Luftreinhaltegesetze sowie in den um sich greifenden Dieselfahrverboten liegen, die Handwerkern das Arbeitsleben schwerer machen. Comeback des Lastenrads Weiterer Vorteil: Die Bikes sind sofort verfügbar und die AnschafEin Punkt, der auf der heurigen IAA augenscheinlich war: Die Zustellung auf der letzten Meile ist der Treiber vieler Ideen. fungskosten sowie die TCO der Elektroräder liegen weit unter

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NEWS • IAA nutzfahrzeuge

Der Sortimo ProCargo CQ1 ist bis zu 45 km/h schnell, verfügt über unterschiedlich große Ladeboxen und kann diese per Hebeautomatik selbsttätig auf- und abladen; Zielgruppe sind urbane Handwerker

jedem anderen gewöhnlichen Nutzfahrzeug, was den Anbietern und Händlern wiederum Geschäfte mit neuen, u ­mweltbewussteren Kundentypen eröffnen beziehungsweise weitere Verkaufsmöglichkeiten bei ihren Stammkunden ermöglichen soll. Und weil sie in Österreich noch in homöopathischen Dosen im Straßenverkehr anzutreffen sind, ist ihnen die Aufmerksamkeit sicher. Das adelt sie wiederum zu stylischen Werbe­ trägern für Early Adopter.

Der Mensch als Kostenfaktor Am Diesel führt bei den leichten Nutzfahrzeugen dennoch kein Weg vorbei, auch dabei sind sich die großen Hersteller einig. Dennoch wird der Antriebsstrauß der leichten Nutzfahrzeuge in Zukunft deutlich bunter: Zu den klassischen BEV-Transportern wie dem e-Crafter, eSprinter, Master Z.E. oder den E ­ -Transportern von Streetscooter, gesellen sich Plug-in-Hybrid-LCV wie der Ford Transit Custom PHEV oder der Brennstoffzellentransporter VW Crafter HyMotion. Glaubt man den Visionen der Branche, dann sind sie jedoch auch nur ein Zwischenschritt, sollen doch in zehn bis 15 Jahren der Großteil der urbanen Lieferdienste mit vollkommen autonom fahrenden Transportern erledigt werden. Dabei tun sich drei Konzepte besonders hervor, der VW I.D. Buzz Cargo, der Mercedes Vision Urbanetic (Bericht in Flotte 09/2018) mit Cargomodul sowie der R ­ enault E.Z.Pro. Alle drei Studien wollen den Lieferverkehr auf der letzten Meile revolutionieren, unterscheiden sich aber in einem wesentlichen Punkt voneinander. Während das Mercedes-Konzept komplett ohne Fahrer auskommt, wird am Faktor Mensch bei den beiden anderen Fahrzeugen aus Gründen der Sicherheit, der Vertrauensfrage und der sozialen Gerechtigkeit festgehalten. Und das ist immerhin für die tausenden Angestellten und Fahrer eine gute Nachricht, stellte doch erst kürzlich eine Studie der Wirtschafts­prüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC fest, dass die Logistikkosten aufgrund der selbstfahrenden Fahrzeuge und Automatisierungs- und Digitalisierungsprozessen um fast 50 Prozent sinken sollen. Vier Fünftel davon sollen demnach bei Personalkosten anfallen. •

Neben dem klassischen Zubehör für leichte Nutzfahrzeuge standen vor allem die Prozessoptimierung sowie Studien und Serienfahrzeuge im Fokus: Mercedes-Benz präsentierte etwa den Vision Urbanetic ­Cargo, MAN den eTGE (u.) und Streetscooter rückte maßgeschneiderte ­Umbauten der Elektrotransportervarianten in den Mittelpunkt

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Zu Ihren Diensten

Driving tomorrow

Es menschelt auch beim autonomen Fahren. Die selbst und rein elektrisch fahrende RenaultNutzfahrzeugstudie EZ-Pro adelt den Kurierfahrer zum Concierge und will den Transport auf der letzten Meile revolutionieren. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Werk

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as Szenario ist bekannt: Immer mehr Menschen ziehen in die Stadt, immer mehr Stadtbewohner kaufen verstärkt online ein. Prognosen zufolge sollen im Jahr 2030 in Europa knapp 80 ­Prozent aller Menschen in Städten leben und der Lieferverkehr um 20 Prozent zulegen. Gleichzeitig wird die Zufahrt in diese urbane Ballungszentren für konventionell angetriebene Transporter und Lieferwagen aufgrund von strengeren Luftreinhaltegesetzen und einer sich verändernden Vorstellung von der Nutzung des öffentlichen Raums immer restriktiver. Also wie sollen die Abermillionen Pakete zu ihrem Zielort gebracht werden?

Wandel des Berufsbilds Geht es nach Renault, dann soll dies mit vernetzten, voll automatisierten, batterieelektrischen Fahrzeugen passieren. Der Clou daran: Indem man die zigtausenden Paketzusteller vom „Packerl­schupfer“ zum „Operator“ beziehungsweise „Concierge“ macht, sie also vom Fahren und teilweise von der Paketzustellung entlastet und i­hnen andere Aufgaben in ihrem komfortabel eingerichteten mobilen Büro zuteilt, wird das Berufsbild des klassischen Kurierfahrers komplett gewandelt. Das bedeutet, auch diese ­Berufsgruppe wird in Zukunft in der Logistikkette einen fixen Job haben – und wird nicht Teil des nächsten Umschulungsprogramms des AMS.

Die Kurierfahrer werden auch in Zukunft in der Logistikkette einen fixen Job haben – und nicht Ziel des nächsten Umschulungsprogramms des AMS werden.“ Vom Fahrer zum Operator und Concierge Der Faktor Mensch stand für den Designer des EZ-Pro Laurens van der Acker von Beginn an im Mittelpunkt: „Ein Mensch vermittelt im Transportprozess immer Sicherheit. Sei es zur Überwachung der autonom fahrenden Fahrzeug-Pods, bei der Zustellung ­besonders wertvoller Ware, der Erledigung von komplizierten Transport­ formalitäten oder der Paketübergabe an betagte oder ­gehandicapte Personen, in all diesen Fällen ist ein Mitarbeiter vielfach besser als eine Maschine.“ Die Aufwertung des Berufsbilds schlägt sich dabei auch in der Gestaltung des Arbeitsplatzes nieder: In jedem ­„Leader Pod“ ist an der Fahrzeugfront eine Fahrerkabine eingerichtet, die einem ergonomisch und komfortabel gestalteten Büro gleichkommt. Darin wurden laut dem Designer ausschließlich ­Materialien – ­beispielsweise Wollfilz, schwarzer Kork und Leder – verwendet, die sonst im Möbeldesign verwendet werden.

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Im Normalfall befreit vom Ist ein eigentlichen Steuern des Fahr­ zeugs beziehungsweise des menschliches EinFahrzeugzugs kann sich der greifen beim Fahren Mitarbeiter in dieser h ­ eimeligen gefordert, kann er Umgebung den Waren­ die Kontrolle über empfängern widmen und sie beispielsweise über das Eintrefden EZ-Pro überfen ihrer Lieferung informieren nehmen und per oder die Route umplanen. Ist Joystick steuern.“ ein menschliches Eingreifen beim Fahren gefordert, etwa bei ­besonderen Gegebenheiten oder unübersichtlicher Verkehrslage, kann er die Kontrolle über den EZ-Pro übernehmen und per Joystick steuern.

Modular und rein elektrisch Um eine möglichst große Bandbreite an zu transportierenden Waren abdecken zu können, sind sowohl der Leader-Pod als ­ auch die unbemannten Transport-Pods modular konzipiert. Sie bestehen dabei jeweils aus dem Unterbau mit Batterie, Fahr­ werk und Elektro­antrieb, auf dem sich austauschbare Container ­montieren lassen, wobei das Innenleben von kleinen bis ­größeren Schließfach­systemen bis hin zu voll eingerichteten Food Trucks reicht. Ein weiterer Vorteil: Der modulare Aufbau erlaubt es auch, reine Transportcontainer am Stadtrand vom Lkw auf die Platt­ formen umzuladen und sie dann emissionslos in die Stadt zu schaffen. Bis es so weit ist, wird es logischerweise noch dauern, doch van der Acker ist sich sicher, dass die ersten autonomen Transporte in zehn bis 15 Jahren Realität sein werden. •

Während die Cargomodule für den Pakettransport mit Schließfächern ausgerüstet sind, lassen sich die Container auch mit Küche, Tisch und Stühlen zu Foodtrucks verwandeln; der Fahrer sitzt an der Spitze des Fahrzeugs in einem hellen, wohnlich eingerichteten mobilen Büro und übernimmt nur in Ausnahmesituationen das Steuer


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Es wird elektrisch

Drivin tomo g rrow

Der Trend zur Elektrifizierung macht auch bei den Nutzfahrzeugen nicht halt, Ford hat nun eine Plug-in-Version des Transit Custom angekündigt, zudem wurde der Transit aufgewertet. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

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ie viel zitierte letzte Meile beschäftigt aktuell alle Nutzfahrzeughersteller gleichermaßen. Kein Wunder, hat doch nicht zuletzt dank des boomenden Online-­ Handels die kleinteilige Paketzustellung stark zugenommen. Entsprechend sind Lösungen gefragt, die auch ­ kompatibel zu möglichen oder bereits vor­ ­ handenen Umweltzonen sind. Im Gegensatz zu anderen Herstellern, die auf vollelektrische Fahrzeuge setzen, bringt Ford nun eine Plug-in-Version des Transit Custom auf den Markt.

Elektrisch und mit Range-Extender Der soll emissionsfrei bis zu 50 Kilometern zurücklegen können und dank eines Range-Extenders mehr als 500 Kilometer ohne Nachladen schaffen. Als Generator dient der bekannte Dreizylinder-Ecoboost-Turbobenziner. In Sachen Zuladung und Nutzlast unterscheidet sich der Teilzeitstromer nicht von den Diesel-Modellen. In

den letzten zwölf Monaten waren Vorserienmodelle im Großraum London bereits eifrig auf Testfahrt und haben dort bei Handwerkern, Logistikern, Versorgungsbetrieben und auch der Polizei jeweils mehr als 50.000 Kilometer abgespult. Dass der Ford Transit Custom PHEV nach Österreich kommt, gilt als fix, Details zu Marktstart und Preisen sind aber noch offen.

Mild-Hybrid und 10-Gang-Automatik Auf der Nutzfahrzeug IAA in ­Hannover zeigte Ford auch den überarbeiteten großen Transit. Überarbeitete Motoren Der neue Ford Transit Custom Plug-In Hybrid schafft 50 sparen bis zu sieben Prozent Sprit, rein elektrische Kilometer, dank Range-Extender sind besonders sparsam ist eine Mild-­ über 500 Kilometer möglich Hybrid-Dieselvariante. Nicht minder spannend ist eine neue Topmotorisierung mit 185 PS sowie ein hoch­ effizientes 10-Gang-Automatikgetriebe. Updates gibt’s darüber hinaus bei den Assistenzsystemen und der Konnektivität, nur eines bleibt zum Glück gleich, die hohe Nutzlast bis zu zwei Tonnen. •

Der Ford Transit Custom PHEV fährt 50 Kilometer rein elektrisch und wird dann mittels RangeExtender geladen, der über 500 Kilometer ermöglicht.“ Der neue Ford Transit trumpft mit modernen Assistenzsystemen, verbesserter Konnektivität, sparsameren Motoren und neuer 10-Gang-Automatik auf

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Individuelle Raumplanung Der Fahrzeugeinrichter bott präsentierte auf der IAA die viel­ fältigen Einsatzmöglichkeiten der vario-Fahrzeugeinrichtung.

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uch bott zeigte auf der IAA in Hannover interessante ­ Exponate, die die innovativen Elemente der vario-Fahrzeugeinrichtung quasi im Einsatz zeigten. Damit wollte der Fahrzeugeinrichtungsspezialist ­präsentieren, dass sich die Systeme individuell an jeden Bedarf anpassen lassen und für alle Branchen die passende Lösung vorhanden ist. Zu den Ausstellungsstücken zählten insgesamt acht Pritschenfahrzeuge und Kastenwagen, die vom Facility Management über den technischen Service bis hin zum Tischler­handwerk die große Bandbreite an Einrichtungsmöglichkeiten repräsentierten. Immer deutlich zu erkennen war dabei, dass die Effizienz im Einsatz mit dem Servicefahrzeug gesteigert wird, sowohl im Handwerksbetrieb als auch in großen Nutzfahrzeugflotten. Dabei integriert bott als Systemanbieter

und Dienstleister auf Wunsch fachkundig Komponenten in die Fahrzeug­ elektrik, beklebt das Fahrzeug mit den gewünschten Werbeaufschriften und kümmert sich um die Zulassung sowie das Überbringen der Fahrzeuge.

Effizient und sicher im Einsatz Sämtliche Services und Produktbereiche, sowohl bei den Fahrzeug- als auch den Betriebseinrichtungen, sind nahtlos aufeinander abgestimmt. Der zur Verfügung stehende Stauraum im Fahrzeug wird vollständig miteinbezogen und effektiv genutzt, sodass kein Platz verschenkt wird. Schubladen, Koffersysteme und bottBoxen schaffen Ordnung und Übersicht über Material und Equipment in der bott-vario-Fahrzeugeinrichtung und garantieren hohe Sicherheit und Langlebigkeit. • (RED; Fotos: Werk)

Egal ob Straßendienst, Handwerker oder Facility Manager, die vario-Fahrzeugeinrichtungen von bott lassen sich individuell auf den jeweiligen Einsatzzweck anpassen


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Emissionsfreie Offensive

Drivin tomo g rrow

Volkswagen Nutzfahrzeuge macht ernst bei der Elektrifizierung seiner Transporter-Flotte. Auf der IAA wurden gleich fünf neue E-Modelle präsentiert, die in den nächsten Jahren auf den Markt kommen sollen. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Werk

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ei all den Troubles rund um die Dieselaffäre kann man Volkswagen zumindest eines nicht vorwerfen: Die großen Versprechen rund um die Elektrifizierung der gesamten Fahrzeugpalette werden tatsächlich eingehalten. Allein auf der diesjährigen IAA präsentierte die Nutzfahrzeug­ sparte des Konzerns fünf Zero-Emission-Fahrzeuge. Neben dem ­Hingucker-Transporter I.D. Buzz Cargo1 zeigte VW die von Abt elektrisierten E-Transporter sowie E-Caddy, das Cargo e-Bike und den mit Wasserstoff betriebenen Crafter HyMotion1.

Autonom & elektrisch Ein Highlight ist dabei die Studie I.D. Buzz Cargo1, das erste Nutzfahrzeug auf der Basis der neuen I.D. Family und des Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB). Besonders auffällig ist das gelungene Design – keine Spur mehr von trister Nutzfahrzeugatmosphäre –, das einen seriennahen Ausblick auf die progressiv-neue DesignDNA der Markenzukunft werfen will. Ebenfalls interessant: Voraussichtlich in vier Jahren soll die Studie tatsächlich auf die Straße kommen, wobei man gespannt sein darf, ob der auto­ matisierte Fahrmodus (I.D. Pilot) dann auch schon tatsächlich vollkommen selbstständig das Steuer übernehmen wird. VW verspricht beim I.D. Cargo aber bereits heute – abhängig von der Batteriegröße und dem jeweiligen

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Modell – WLTP-Reichweiten von circa 330 bis über 550 Kilometern.

H als Reichweiten-Zuckerl Ebenfalls mehr als 500 Kilometer beträgt der Aktionsradius des Crafter HyMotion1. Konzipiert wurde der Brennstoffzellen-Transporter vor allem für all jene, die rein elektrisch unterwegs sein möchten, aber denen der bereits erhältliche e-Crafter eine zu geringe Reichweite aufweist. Weitere Pluspunkte: Nachgetankt wird der Crafter HyMotion vergleichbar schnell wie seine konventionell angetriebenen Brüder, wobei die Zero-Emission-­ Version sogar eine höhere Zuladung als der e-Crafter aufweist. Die Crux an der Sache: Das dünne Wasserstofftankstellennetz blockiert derzeit die Serienfertigung.

2019 beim Händler Nicht so bei den beiden ElektroLastautos Abt E-Transporter und Abt E-Caddy (der auf der Maxi-Version basiert und 4,2 Kubikmeter Laderaum bietet), die voraussichtlich im zweiten Quartal des nächsten Jahres auch hier in Österreich angeboten werden sollen. In der Grundkonfiguration haben beide Modelle eine 37,3 Kilowattstunden starke Lithium-IonenBatterie mit einem Energiegehalt von 37,3 Kilowattstunden an Bord die eine Reichweite von 208 (E-Transporter)

beziehungsweise 220 Kilometer (E-Caddy) bieten soll. Der E-Transporter ist außerdem auch mit einer zweiten Batteriekapazität von 74,6 Kilowattstunden erhältlich, die 400 Kilometer Aktionsradius garantieren soll. Gänzlich neues Terrain betritt Volkswagen Nutzfahrzeuge mit dem ersten elektrischen Fahrrad der Marke: dem Cargo e-Bike. Das Lastenrad-Pedelec soll ein Last-Mile-Champion sein und bereits 2019 über die VW-Händler vertrieben werden. Insgesamt können 210 Kilogramm (inkl. Fahrer) transportiert werden, wobei die serienmäßige Neigetechnik ein Herabfallen der Ladung in Kurven verhindert. •


Mehr Platz im Laderaum Das neue Regalsystem SR5 von Sortimo ist nicht nur digital, sondern auch im Alltag ziemlich smart und praktisch, denn die neue Konstruktion nutzt die Laderaumkonturen perfekt aus.

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Verzurrpunkten statt. Somit kann SR5 in kürzester Zeit montiert werden. Durch diese – bei gleicher Stabilität und Sicherheit – platzsparendere Konstruktion steht mehr Stauraum zur Verfügung. So kann etwa selbst sperriges Transportgut wie beispielsweise Euro-Paletten problemlos im kleinsten Transporter befördert werden. Eine weitere Optimierung für die maximale Nutzung des Laderaums ist durch die perfekte Anpassung des ­Regalsystems an die Fahrzeugsilhouette entstanden. So kann die Fachbodentiefe nun ­perfekt an die Kontur des Transporter-­ Laderaums angepasst werden. Das Alu-Seitenprofil macht dies möglich, Gänzlich neue Konstruktion denn die Befestigung der Fachböden Dazu ist das neue Regalsystem gänzist nach vorn und hinten sowie in lich anders konstruiert als alle bisher der Höhe variabel. Neue SR-Schübe, verfügbaren Fahrzeugeinrichtungen. die sich komplett entnehmen lassen, Die Befestigung findet über neue Alusowie Insetboxen ergänzen das neue Seitenprofile an den in den SoboProBoden eingelassenen ProSafe-­SR5-Portfolio. • (PSP, Fotos: Werk) eben dem Mobilitätskonzept ProCargo CQ1 und dem Lasten­ ­rad ProCargo CT1 rückte Sortimo das neue Regalsystem SR5 in den Mittelpunkt des IAA-Publikumsinteresses. Der Clou daran: SR5 ist das erste Fahrzeugeinrichtungssystem am Markt, das für ein digitales Umfeld konzipiert wurde. So lässt sich die Einrichtung etwa über den Online-Konfigurator „mySortimo“ direkt bestellen, verwalten und jederzeit anpassen. Dabei sind sämtliche Nutzfahrzeuge in der Datenbank hinterlegt, was die Planung der Einrichtung massiv erleichtert.

SR5 ermöglicht eine nahezu perfekte Arbeitsplatzorganisation auf engstem Raum, denn jede einzelne Komponente des neuen Regalsystems ist so konzipiert, dass der Laderaum des Fahrzeuges maximal genutzt wird


NEWS • IAA nutzfahrzeuge

Kurz und bündig

Driving tomorro w

Vier auf einen Streich

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ie diesjährige Auszeichnung zum „International Van of the Year“ (IVOTY) ging gleich an vier Fahrzeuge unterschiedlicher Marken. Der Grund dafür ist aber schnell erklärt, handelt es sich doch um vier Submarken der Groupe PSA, zu der seit Kurzem ja auch Opel und Vauxhall zählen. Über die Lorbeeren dürfen sich somit Peugeot Partner, Citroën Berlingo Kastenwagen, Opel Combo und Vauxhall Combo freuen. Jarlath Sweeney, Vorsitzender der Fachjury IVOTY spricht von der „bedeutendsten Hochdachkombi-Entwicklung seit Jahren“. Zur Entscheidung der Jury fügte er hinzu: „Das gemeinsame Programm der vier Marken der Groupe PSA mit den Modellen

435 Weltpremieren

wurden auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018 gefeiert.

2.174 Aussteller

präsentierten ihre Produkte auf 282.000 Quadratmeter Messefläche.

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Peugeot Partner, Citroën Berlingo Kastenwagen, Opel Combo und Vauxhall Combo ist zukunftssicher und voller technologischer Fortschritte, um den Fahrer zu unterstützen sowie Besitzer oder Flotten­manager finanziell zu entlasten. Die Einführung der sensorgesteuerten Überladungsanzeige ist großartig, Vorschriften können eingehalten und zugleich die Sicherheit erhöht werden. Das Angebot von zwei verschiedenen Radständen ist ein weiterer Schritt vorwärts. Die Einführung einer Allradvariante ist angesichts der steigenden Nachfrage eine sehr gute Entscheidung. Alles in allem ist das ein ausgezeichnetes, gut zusammengestelltes Paket.“

Den Anhänger mit Joystick einparken Im Caravan-Bereich haben sich die Rangierhilfen seit Jahren bewährt. Auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018 hat AL-KO nun auch den Rangierantrieb „Mammut“ für gewerblich genutzte Anhänger präsentiert. Das System passt sowohl für Monoals auch für Tandemachser-Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu drei Tonnen. Gesteuert wird per Joystick, wobei die einhändige Bedienung der Fernsteuerung rein intuitiv ausgelegt ist. Softstart- und Stopp-Funktion (beim Loslassen des Joysticks wird der Anhänger sofort abgebremst) sorgen für sanftes Anfahren und Abbremsen. Auf den Zentimeter genau, über Stock und Stein oder in starker Hanglage, ohne Aufwand, Krafteinsatz und fremde Hilfe, verspricht AL-KO. Info: www.al-ko.com/at


NEWS • IAA nutzfahrzeuge

Mobile Auftragsbearbeitung mit neuer App Die Vernetzung von Transport­ prozessen bringt nicht nur in der Disposition Mehrwert, auch Fahrer ­ profitieren von Vereinfachungen wie der papierlosen Auftragsabwicklung. Dafür hat die deutsche DAKO GmbH eigens eine neue App entwickelt, die ebenfalls auf der IAA Nutzfahrzeuge erstmals präsentiert wurde. Die DAKO drive-App stellt Fahrern dabei alle ­auftragsrelevanten Daten aus der hauseigenen Transportmanagement-Plattform „TachoWeb“ zur Verfügung, die sie ähnlich dem Checklisten-Verfahren

abarbeiten können. Weiterhin erhalten sie Funktionen wie digitale Signatur, Aufgaben- und Fotodokumentation, die die mobile Auftragsbearbeitung deutlich erleichtern. 
Aus dem Zusammenspiel der Disponenten-App DAKO dispo mit dem TachoWeb und der DAKO drive-App ermöglicht DAKO somit ein durchgängiges Transportmanagement, das Disponenten, Fahrer, Fuhrparkmanager und Verkehrsleiter effektiver vernetzt und durch hohe Datenqualität eine präzise Planung ermöglicht. Info: www.dako.de

Am Smartphone die Batterie checken Die Vernetzung von Fahrzeugkomponenten gewinnt im Nutzfahrzeugbereich zunehmend an Bedeutung. Am Beispiel eines Mess- und Laborfahrzeugs präsentierte auch Eberspächer eine offene Plattform, die die verschiedenen Komponenten im Fahrzeug miteinander vernetzt und per App bedienbar macht. Dabei beginnt die Konnektivität im Fahrzeug bei Eberspächer freilich bei der Vernetzung von Standklimaanlagen und -heizungen, schließt aber auch die skalierbaren Batteriemodule mit ein, die die Geräte am Arbeitsplatz im Fahrzeug autark mit Strom versorgen. Gesteuert werden kann alles per App, so haben Flotten­manager und Fahrer den Überblick über die Funktionen und wissen, ob das Fahrzeug für den Arbeitstag bereit ist oder ­beispielsweise die Zusatzbatterie noch geladen werden muss. Info: www.eberspaecher.at

Über

250.000 Fachbesucher bedeuten einen neuen Publikumsrekord.

Nutzfahrzeuge erkennen ihr Umfeld Continental entwickelt derzeit ein Umfeldmodell, das die Fahrzeug­ umgebung mit verschiedenen Sensoren umfassend erkennt. Die zuverlässige Wahrnehmung der Fahrzeugumgebung und deren ­präzise Bewertung ist eine Grundvoraussetzung für hochentwickelte Fahrer­assistenzfunktionen und automatisiertes Fahren. Dafür werden Daten von Sensoren wie Kamera, Radar und Lidar mit zusätzlichen Informationen wie dem vorausliegenden Straßenverlauf zusammengeführt und von einem Steuergerät oder besser gesagt einem Hochleistungscomputer, dem „Assisted and Automated Driving Control Unit“ (ADCU), gesammelt, ausgewertet und interpretiert. Auf dieser Basis entsteht ein komplexes und detailliertes Umfeldmodell, das zu mehr Sicherheit auf der Straße beitragen kann. Der Vorteil: Mit der Kombination verschiedener Sensoren wird der Blick auf die Umwelt zuverlässiger und präziser. Denn jeder Sensor hat seine Stärken und erfasst jeweils unterschiedliche Parameter der Umwelt, so lässt sich auch das Fahrzeugumfeld genauer erfassen. Neben den Sensordaten zu anderen Verkehrsteilnehmern und Objekten wie Fahrbahnmarkierungen und Verkehrszeichen fließen über Ver­netzungsstechnologien für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug (V2V)- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (V2X) weitere I­nformationen in das Modell ein. Unter anderem liefern HD-Karten und GPS exakte Positionsdaten. Info: www.continental.at

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service • Fuhrparkverband Austria

Ein Jahr Fuhrparkverband Austria – ein Erfolg? Im September 2017 fiel der Startschuss für den Fuhrparkverband Austria, zum ersten Geburtstag ist es Zeit für eine erste Zwischenbilanz und einen Ausblick auf künftige Aktivitäten und Pläne.

Wir können von den Erfahrungen anderer Fuhrparkleiter mitpartizipieren und ersparen uns Arbeit bei unseren 360 Fahrzeugen im Fuhrpark.“

Aktuelle Themen werden behandelt und somit hat man auch die Möglichkeit, auf verschiedene Experten zugreifen zu können.“

Markus Rapp, MSc. MBA, Leiter Einkauf und Fuhrpark Eqos Energie Österreich GmbH

Eveline Stöger, Officemanagerin, TELE Haase Steuergeräte Ges.m.b.H.

Wir nehmen bei jedem Seminar den einen oder anderen Punkt mit, den wir in die Praxis umsetzen können.“ Dkfm. Katrin Uredat, Indirekter Einkauf & Fuhrparkmanagement Vaillant Group Austria GmbH

Besonders wertvoll empfinde ich den regen Austausch unter den Fuhrparkleitern im Anschluss an die Seminare.“ Michael Närr, Fuhrparkleiter Niederösterreichische Versicherung AG

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uf der FLEET Convention 2017 wurde die Idee eines österreichischen Fuhrparkverbandes publik gemacht, im September letzten Jahres startete der Fuhrparkverband Austria mit Veranstaltungen. Aktuell hat der Verband eine Mitgliederanzahl von 34 Unternehmen mit über 15.000 Fahrzeugen im Fuhrpark. Sechs Fördermitglieder und vier assoziierte Mitglieder – darunter die FLOTTE – unterstützen die Aktivitäten des Verbandes. Generalsekretär Erich Pomassl: „Über 320 Teilnehmer bei 20 Veranstaltungen zeigen, dass unsere Aktivitäten zur rechten Zeit ab September 2017 gestartet sind. Egal ob bei Seminaren wie zum Beispiel Leasing, rechtliche Fallen für den Fuhrparkleiter, Car Policy, Telematik, Schadstoffausstoß und Elektromobilität oder Betriebsbesichtigungen im Getriebewerk Aspern und Motorenwerk Steyr, mit Einblicken in z­ ukünftige Entwicklungen, wir haben von den Teilnehmern respektable vier von fünf möglichen Sternen bei der Bewertung bekommen. Diese ,Luft nach oben‘ spornt uns an, weiter attraktive Veranstaltungen auf die Beine zu stellen.“

Geplante Veranstaltungen 2019 Für 2019 sind zum Beispiel die Themenbereiche „Zukunft der Antriebe“, „Remarketing“, „Welche Antriebsart für welchen Einsatz – aus der Praxis“, „Vom

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Fuhrparkmanager zum Mobilitätsmanager“ geplant. Noch weiter ausgebaut werden sollen die Zeitfenster zum Austausch mit anderen Fuhrparkverantwortlichen bei Seminaren oder Betriebsbesichtigungen. „Zusätzlich wird es Angebote geben, die die Arbeit der Fuhrparkverantwortlichen wesentlich erleichtert“, freut sich Henning Heise, Obmann des Fuhrparkverbandes Austria. „Aber nicht unsere Einschätzung zählt, sondern die Meinung unserer Mitglieder.“ •

Seminar: Was den Fuhrpark bewegt 6. November 2018, 18.00 bis 20.30 Uhr Tank- und Serviceland Österreich – Marktbeobachtungen Kraftstoffversorgung im Markt – Status quo und Trends Veränderung der Struktur – Miete/Kauf/Leasing/Carsharing/Pool Digitalisierung & Effizienz im Fuhrparkmanagement Worauf man als Fuhrparkmanager unbedingt Wert legen sollte. Vortragender:

Volkmar Link, DKV EURO SERVICE Ort: ÖAMTC, Schubertring 1-3, 1010 Wien Garagenplätze: Beethovengarage, Beethovenplatz 3, 1010 Wien

Kein Unkostenbeitrag für Mitglieder

Seminargebühr für Nichtmitglieder: 55,– Euro

Anmeldungen unter office@fuhrparkverband.at oder Henning Heise, Obmann Fuhrparkverband Austria

www.fuhrparkverband.at


Service Gelbes Fest zum Zehnjährigen

Unterschiedlichste Segmente gecrasht

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eim aktuellsten Crashtest des ÖAMTC wurden Modelle aus verschiedenen Fahrzeuggattungen gegen die Wand gefahren. Sowohl bei der Limousine Audi A6 als auch beim SUV VW Touareg und dem Hochdachkombi Ford Tourneo Connect war das Level der Erwachsenensicherheit sehr hoch.

Kleiner Ausreißer Der kleine Geländewagen Suzuki Swift fiel hier zurück: „Der Luftdruck im Airbag des Suzuki ist nicht hoch genug“, so ÖAMTC Cheftechniker Max Lang, „beim Frontalaufprall kann es daher passieren, dass der Kopf das Lenkrad trifft.“ Bei der Kindersicherheit wiederum war der Suzuki auf einer Höhe mit VW und Audi. Hier war der Tourneo der Ausreißer des Q ­ uartetts. „Der Gurt rutschte beim Frontcrash

teilweise von der Schulter des Dummy, was eine Abwertung in der Kindersicherheit bedeutet“, so Lang. Beim Schutz von Fußgängern und Rad­ fahrern schnitt der Audi am besten ab. VW und Ford werden vom Club als akzeptabel bezeichnet. Beim Suzuki liegt die Kritik am automatischen Notbremssystem, das schon bei Tageslicht Probleme mit der Erkennung der schwachen Verkehrsteilnehmer hat.

Lucky Car feierte in der Wiener Innenstadt mit viel Prominenz Geburtstag. Das Palais Nieder­ österreich in der Wiener City erstrahlte am 18. September ganz in Gelb, der Farbe von Lucky Car. Ostoja „Ossi“ Matic feierte die erste Dekade als Spezialist für Lack- und Karosserie. Die 27 Niederlassungen in Österreich sollen bald erweitert werden, Matic kündigte ein Wachstum auf 55 Standorte in den nächsten Jahren an, auch die Expansion nach Bayern wurde erwähnt. Zu Gast waren unter anderem Vera Russwurm und Fadi Merza, es moderierte Dominic Heinzl.

Perspektivenwechsel Einmal selbst sehen, wie einen ein Lkw-Fahrer wahrnimmt. Für Kinder der Volksschule Kleistgasse in Wien war dieser Rollentausch ein spezielles Erlebnis, denn so wurde drastisch der tote Winkel vermittelt. Wirtschaftskammer Wien und ÖAMTC laden seit 2017 zu solchen Projekttagen. 1.000 Kids sind bereits sensibilisiert.

Zukunftssichere und flexible Software Anforderungen verschärfen Seit 2015 sind Assistenzsysteme für Notbremsungen bei neuen Lkw Pflicht. In Deutschland erhobene Unfallzahlen bekräftigen die positive Wirkung der Systeme. Im November 2018 werden die technischen Anforderungen daran verschärft, die EU-­Kommission schlägt vor, Lkw und Busse ab 2024 ­verpflichtend mit Abbiege-Warn­ systemen auszurüsten, wie sie Mercedes-­ Benz als vollintegriertes System bereits im Angebot hat.

Beim Industriepreis 2018 wurde den Fuhrparkmanagement-Softwareprodukten comm.fleet und comm.mobile der community4you AG das Prädikat „Best of 2018“ verliehen. Zu den Begründungen der Jury zählte die Flexibilität der Software. Dank der unternehmenseigenen Integrationsplattform open-EIS passt sie sich an alle Anforderungen moderner Unternehmen an. Auch die zukunftssichere Technologie wurde gelobt, comm.mobile etwa ist schon heute in Hybrid- beziehungsweise Multi-Cloud-Umgebungen einsatzfähig.

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service

Die Sieger stehen fest

ARBÖ und ÖAMTC testeten Winter- und Ganzjahresreifen in insgesamt drei Dimensionen. Continental holte sich mit dem WinterContact TS860 gleich drei Siege. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: ARBÖ/ÖAMTC

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er Sommer hat heuer zwar lang gedauert, der aprupte sionen und bieten damit eine gute Grundlage. Beim ÖAMTC sind ­Temperaturwechsel Ende September macht aber deutlich, heuer nicht weniger als zwölf Modelle in der Kleinwagen­dimension dass die kalte Jahreszeit mit großen Schritten naht. Umso wichtiger 175/65 R14 T getestet worden, gleich 16 waren es in 205/55 R16 H, ist es, sich rechtzeitig auf den Räderwechsel vorzubereiten, schließnach wie vor eine der meistverkauften Größen. Die Pneus wurden auf trockener, nasser sowie eis- und schnee­ lich beginnt bekanntlich am 1. November bedeckter Fahrbahn getestet, ­ weitere die situative Winterreifenpflicht. Wer sich als Kriterien waren Abrollgeräusch sowie die ­ Fuhrparkleiter absichern möchte, der sollte Ganzjahresreifen für Flotten besonders wichtigen ­Parameter seine Fahrer rechtzeitig erinnern, einen werden offenbar zusehends Kraftstoffverbrauch und ­Verschleiß. Wechseltermin zu vereinbaren. Wer bereits zur echten Alternative, die ­Während das 14-Zoll-Format bei Neuwagen knapp an der Mindestprofiltiefe von vier besten Modelle konnten im kaum noch zum Einsatz kommt – dort Millimetern angelangt ist, der tut gut daran, Test sogar mit echten gewannen ex aequo Continental Winterden Pneu vor dem Winter zu tauschen, um sich einen weiteren Stopp während des Contact TS860 und Dunlop Winter Response Winterreifen mithalten.“ Winters zu ersparen. Stellt sich also die ­ 2 vor dem Firestone Winterhawk 3 – ist Frage, zu welchem Winterreifen man greifen der 16-Zoll-Reifen im Fuhrpark von deutsoll. Während die Größe schnell eruiert ist, ist die Qual der Wahl lich größerer Relevanz. Auch hier gab es ein doppeltes Siegerfoto, bei der Marke eine große. Vom Billigstanbieter aus Fernost bis zu der Continental WinterContact TS860 setzte sich gemeinsam mit den europäischen Premiummarken reicht das Angebot, vor über­ dem Goodyear UltraGrip 9 vor dem Dunlop Winter Sport 5 durch. triebenem Sparen kann beim Reifenkauf nur gewarnt werden. „Die Eigenschaften dieses Trios sind sehr ausgewogen und unterscheiden sich nur in Nuancen“, so ÖAMTC Reifenexperte Thomas Stix. Im Mittelfeld finden sich elf Modelle bekannter Marken wie Continental siegt auf der ganzen Linie Bridgestone, Michelin und Pirelli, wenig überzeugen konnten Umgekehrt macht es auch keinen Sinn, blind das teuerste Produkt ­Semperit und Laufenn, eine Submarke von Hankook. Beim Test des zu kaufen, muss das doch nicht zwangsweise auch das beste sein. ARBÖ in der Dimension 185/65 R15 führt ebenfalls der Continental Die Autofahrerclubs ARBÖ und ÖAMTC testen mit ihren europäiWinterContact TS860 das Feld an, gefolgt vom Nokian RS D4 und schen Schwesterclubs dem Goodyear UltraGrip 9. Spannend: Der ARBÖ verglich auch alle Jahre Winter-, drei Ganzjahresreifen mit den reinen Winterpneus, der Continental Sommer- und Ganz­AllSeasonContact schlug sich dabei äußerst wacker und konnte jahresreifen in untersogar mit den besten Winterreifen mithalten. • schiedlichen DimenÖAMTC: Winterreifen 175/65 R14 T 1. Continental WinterContact TS860 1. Dunlop Winter Response 2 3. Firestone Winterhawk 3

Die Testsieger

ÖAMTC: Winterreifen 205/55 R16 H 1. Continental WinterContact TS860 1. Goodyear UltraGrip 9 3. Dunlop Winter Sport 5 ARBÖ: Winterreifen 185/65 R15 1. Continental WinterContact TS860 2. Nokian WR D4 3. Goodyear UltraGrip 9 ARBÖ: Ganzjahresreifen 185/65 R15 1. Continental AllSeasonContact 2. Nokian WEATHERPROOF 3. Michelin Crossclimate + Die Tabellen sowie alle Details finden Sie unter www.oeamtc.at beziehungsweise www.arboe.at

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service

Das neue Geschäftsführungsteam der PRO Reifenteam GmbH in Asten, Marcus von Reuss und Elke Dietzl, gemeinsam mit Bernhard Wagner, Leiter Franchise bei Profi (v. l.)

Neue Anlaufstelle für Flotten Im August hat in Asten ein weiterer Franchise-Betrieb der Profi Reifen- und Autoservice GmbH eröffnet, mit an Bord sind dabei auch eng mit dem Standort verbundene Mitarbeiter.

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it mittlerweile mehr als 90 Standorten im Fleetpartner-Netzwerk ist die Profi Reifen- und Autoservice GmbH österreichweit bereits sehr gut aufgestellt und auch für viele Firmenkunden, egal ob kleiner Fuhrpark oder große Flotte, erster Ansprechpartner für das Thema Reifen. Kürzlich wurde in Asten ein neuer Full-­ Franchisepartner eröffnet, der bisher dritte in Österreich. Im Fokus

Ausbau des Franchisepartner-Netzes

Zwei Branchenprofis in der Geschäftsführung

Geführt wird die neue Gesellschaft PRO Reifenteam GmbH von den beiden Geschäftsführern Elke Ditzl und Marcus von Reuss. Ditzl ist seit Jahrzehnten im Reifengeschäft tätig und der neue Standort ist für Sie eine altbekannte Wirkungsstätte. Sie war hier 18 Jahre erfolgreich als Standortleiterin des damaligen Reifen Bruckmüller steht neben der Erweiterung des eigenen Betriebes tätig. Ihr zur Seite steht mit von Reuss ein Kfz-Profi, der auf 35 Jahre BranFilialnetzes der Auf- und chenerfahrung – darunter viele Jahre bei Ausbau des FranchiseBMW – zurückblicken kann und somit eine Partnernetzes.“ perfekte Ergänzung für die Führ­ ung der Geschäfte am neuen Standort ist. Bernhard Wagner, Profi Reifen

Laut Bernhard Wagner, Leiter Franchise bei Profi, werden weitere folgen: „Im Fokus steht im Moment neben der Erweiterung des eigenen Filialnetzes der Auf- und Ausbau des Franchisepartner-Netzes. Wir sind dazu im Moment mit einigen Unternehmen aus der Reifen- und Kfz-Branche, die mit uns ein neues Geschäftsfeld erschließen möchten, in Gesprächen. Es freut uns daher sehr, mit der PRO Reifenteam GmbH einen neuen ProfiFranchisepartner an diesem geografisch, sehr gut zu uns passenden Standort gewinnen konnten.“

Reifenservice und Dienstleistungen Der Betrieb bietet neben kompetenter Kaufberatung, umfassendem Reifenservice eine große Auswahl an Markenreifen und -felgen. Zukünftig will man den Kunden am Standort auch Spurvermessung und die professionelle Fahrzeug- und Felgen­aufbereitung anbieten. • (RED, Fotos: Werk)

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EXKLUSIV

Umfrage Werkstatt & Service

Ehrlich & kompetent, freundlich & mobil Worauf legen heimische Fuhrparkverantwortliche bei der Wahl ihrer Werkstätte(n) wirklich Wert? FLOTTE hat sich bei großen und kleinen Flottenbetreibern umgehört und herausgefunden, dass Stammkunden viel mehr als nur niedrige Kosten wichtig sind. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: shutterstock.com

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ass Flottenfahrzeuge irgendwann gewartet, repariert und serviciert werden müssen, ist so sicher wie das Amen im Gebet. Doch welcher Werkstatt man sein Vertrauen schenkt, hängt von vielen Faktoren ab, auch wenn man die Frage, ob man seine Firmenfahrzeuge in die vertrauensvollen Hände einer Vertragswerkstatt oder in jene einer hochwertig arbeitenden freien Werkstatt gibt, zunächst unbeantwortet lässt.

Zwischenmenschlicher Kitt Diesen Schluss lässt zumindest unsere Umfrage unter Fuhrpark­ managern zu, die wir für diese Ausgabe nach den wichtigsten ­Kriterien bei der Werkstattwahl befragt haben. Ganz oben steht jedenfalls stets ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, was angesichts von durchschnittlich einem Schaden pro Jahr, der sich im Schnitt auf 1.000 Euro Reparaturkosten summiert, wenig verwunderlich ist. Auch dass die Arbeitsqualität von höchster Güte sein soll, ist für viele Flottenverantwortliche eine Selbstverständlichkeit, schließlich drücken schlecht gemachte Reparaturen den Restwert eines Fahrzeugs genauso stark wie nicht korrigierte Kratzer, Dellen und Steinschläge. Augenfällig an den Antworten war aber auch, dass in puncto Werkstattwahl der Faktor Mensch eine entscheidende Rolle spielt, ist er doch der Kitt einer jeden langjährigen Zusammenarbeit. Was einer der Befragten mit „Kompetenz und Mitdenken“ zusammenfasst, beschreiben andere mit „Man bemüht sich um den Kunden“, „Handschlagqualität und ­Ehrlichkeit“ oder „der Chef betreut uns persönlich“.

Das schwierige Thema Ersatzmobilität Während ein Großteil der Fahrer sich außerdem selbst um die Vereinbarung und Koordination von Serviceterminen kümmern muss, sind vor allem zwei Werkstattservices bei Fuhrparkmanagern besonders gern gesehen. Zum einen schätzen fast alle einen „Hol- und Bring“-Service beziehungsweise den Umstand, dass die Fahrzeuge nach Abschluss der Reparatur wieder auf das

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Firmen­gelände gebracht werden. Zum anderen – und daran lässt sich auch erkennen, wie viele Mitarbeiter und Firmen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit auf ihre Fahrzeuge angewiesen sind – ist ein Ersatzauto für viele bei der Werkstattauswahl ein absolutes Muss. Die Schwierigkeit besteht allerdings oft darin, dass vor allem im Nutzfahrzeugbereich selten ein passendes zur Verfügung gestellt werden kann, da es sich dabei häufig um nicht ausgebaute oder zu kleine Modelle handelt, die Material und Maschinen nicht fassen können. Viele helfen sich deshalb hausintern weiter und haben teilweise ident ausgerüstete Poolfahrzeuge im Talon, die im Fall eines Fahrzeugausfalls zum Einsatz kommen.


EXKLUSIV

Vertragspartner oder freie Werkstatt Ob man bei Wartung- und Reparatur auf freie Werkstätten oder Vertragspartner setzt, hängt nicht zuletzt von der persönlichen ­ ­Präferenz ab, sondern mitunter vor allem an vertraglichen Grundlagen. Wer sich und seine Flotte im Rahmen eines Leasingvertrags etwa zur Konsultation eines Vertragspartners des Leasinggebers verpflichtet hat, der wird dies auch tun, schließlich gilt es, Probleme bei Garantie und Gewährleistung zu vermeiden. Nicht selten endet die Partnerschaft mit diesen Betrieben jedoch unmittelbar nach dem Ende der Garantiezeit. So wechselt zumindest der Groß­teil der

Handschlagqualität und Ehrlichkeit werden ebenso geschätzt wie ein hervor­ ragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und ­ ein passendes Ersatzfahrzeug.“ befragten Flottenmanager anschließend zu freien Werkstätten, die gut geführt die Qualitätsmaßstäbe kritischer Kunden erfüllen. Ob das nun der Betrieb „in unmittelbarer Nachbarschaft“ ist, mit dem man eine „langjährige Partnerschaft“ pflegt, oder Betriebe „fernab der Ballungszentren“ ist gänzlich gleich, schließlich lässt sich bei freien Werkstätten stets circa ein Drittel der Kosten einsparen. Doch die sehen den Flottenkunden eben nur dann wieder, wenn es auch zwischenmenschlich klappt, die Arbeitsqualität stimmt und das Ersatzauto im täglichen Gebrauch auch zu gebrauchen ist. • Die vollständigen Antworten der befragten Fuhrparkmanager lesen Sie auf der nächsten Doppelseite!

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EXKLUSIV

Was muss eine Werkstatt bieten, um Sie und ihre Flotte als Stammkunden zu gewinnen?

Michael Golob

Lassen Sie Ihre Flotte in einer freien Werkstatt oder in einer Vertrags­werkstatt warten und reparieren?

Kundenservice muss großgeschrieben werden. Dazu sind Zustellung und Abholung der Fahrzeuge sowie eine schnelle Erledigung und passende Leihfahrzeuge echte Pluspunkte.

Wir vertrauen bei der Wartung und Reparatur unserer Flottenfahrzeuge ausschließlich auf Vertragswerkstätten.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss passen. Ein Hol-Bring-Service sollte möglich sein. Flexibilität ist außerdem bei Reparaturarbeiten außerhalb der geplanten Servicetermine erwünscht.

Unsere Fahrzeuge haben mindestens eine Vier-Jahres-Garantie. In dieser Zeit werden sie in einer Vertragswerkstatt gewartet, anschließend in einer freien Werkstatt.

Kundenwünsche müssen ernst genommen werden, dazu sollte Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit bestehen. Zusätzliche notwendige Reparaturen, die vom Kunden nicht beauftragt wurden, sollten erkannt und nach Absprache erledigt werden. Kurz: Kompetenz und Mitdenken sind gefragt!

Alles, was in den Wartungsverträgen inkludiert ist, wird in Vertragswerkstätten gemacht, der Rest in freien Werkstätten fernab der Ballungs­ zentren, um Kosten zu sparen, da die Stundensätze dort geringer sind.

Wir schätzen an unseren Partnerfirmen vor allem Handschlagqualität und Ehrlichkeit. Ebenso sollten flexible Termingestaltung, ein gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis und qualitativ gute Arbeit dazu­ gehören.

Wir entscheiden individuell, welche Arbeiten in einer Vertrags- bzw. freien Werkstatt oder in unserer hauseigenen Werkstatt durchgeführt werden. Sämtliche Karosseriearbeiten werden jedoch an eine freie Werkstatt vergeben.

Nachdem wir alle unsere Fahrzeuge im operativen Full-Service-Leasing betreiben, sind wir an die Vertragspartner unseres Leasinggebers gebunden. Wir geben aber sehr wohl Feedback, wenn ein ­Vertragspartner bezüglich Ersatzmobilität, Termintreue, Geschwindigkeit und Qualität nicht unsere Erwartungen erfüllt.

Die Wartungsarbeiten haben immer in einer Markenwerkstatt zu erfolgen, um die Garantiebestimmungen der Hersteller nicht zu verletzen. Auch bei Reparaturen sind wir in manchen Fällen vertraglich an die Partnerwerkstätten des Leasinggebers gebunden.

Flexibilität, schnelle Reaktionszeit, einfache und direkte Beratung und eine rasche Reparatur auf hohem Niveau. Unsere Fahrzeuge müssen nämlich schnell wieder zurück in den Einsatz. Jede Standzeit kostet Geld, daher ist Schnelligkeit besonders wichtig.

Nach der Garantiezeit wechseln wir in eine freie Werkstatt in der Nachbarschaft, mit der uns eine langjährige Partnerschaft verbindet. Die reagiert stets schnell und bietet eine persönliche Betreuung durch den Chef.

Ehrlichkeit, Professionalität und Kundenfreundlichkeit. Dazu die Möglichkeit, schnell einen Termin zu bekommen sowie ein kostenfreies Ersatzauto für die Dauer der Reparatur. Weitere Vorteile sind: gratis Außen- und Innereinigung, automatische Ver­ sicherungsverrechnung sowie die Möglichkeit, kleine Fehler sofort zu beheben.

Wir vertrauen sowohl auf Vertragswerkstätten als auch auf freie Betriebe, da unsere Mitarbeiter in ganz Österreich im Einsatz sind.

Julius Blum GmbH Anzahl Pkw & Nfz: 150

Gerhard Hajszan

K. MANN Logistik GmbH Anzahl Pkw & Nfz: 51

Stefan Brasch

Kelly GmbH Anzahl Pkw & Nfz: 50

Gerald Pinkava

Baustoffgroßhandel Michael Koch G.m.b.H Anzahl Pkw & Nfz: 48

Helmut Steinkellner

Otis Ges.m.b.H. Anzahl Pkw & Nfz: 450

Rudolf & Sebastian Pojar Ing. Rudolf Pojar – Bad & Heizung e.U. Anzahl Pkw & Nfz: 5

Helmut Tomek

Wienerberger Anzahl Pkw & Nfz: 500

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EXKLUSIV

Haben Sie für den Reifen- bzw. Scheibentausch oder Smart­repair einen anderen Partner oder lassen Sie auch das von Ihrer Stammwerkstatt erledigen?

Wie werden die Fahrer in den Ablauf von Service­-­ terminen und Reparaturarbeiten eingebunden?

Wie wichtig ist Ihnen das Thema Ersatz­mobilität im Zuge von Reparaturarbeiten und Serviceterminen?

Auch dabei vertrauen wir ausschließlich auf Vertragswerkstätten.

Bei den Poolfahrzeugen übernimmt das die Fuhrparkleitung, bei den fix zugeteilten Fahrzeugen macht das jeder Fahrer selbst.

Das ist uns sehr wichtig – ohne geht es nicht!

Der Scheibentausch wird ebenfalls in einer freien Werkstatt durchgeführt. Den Reifentausch, wir haben ein eigenes Lager und eine Servicebox am Firmen­ gelände, führen wir selbst durch.

Unsere Fahrer geben im Büro bekannt, dass Sie einen Servicetermin benötigen, dann vereinbaren wir den Termin. Der Fahrer bringt das Fahrzeug dann in die Werkstatt und wird abgeholt. Am Abend stellt die Werkstatt das Fahrzeug wieder zu uns aufs Firmengelände.

Im Pkw-Bereich sehr wichtig und mit jeder Werkstatt vereinbart. Bei den Lieferwagen haben wir selbst ein Reservefahrzeug in der selben Ausstattung und Größe, da es bei unserer Beginnzeit (2:30 Uhr) nicht möglich ist, in kürzester Zeit ein Ersatzfahrzeug zu bekommen.

Da der Reifentausch in den Wartungsverträgen inkludiert ist, wird dies nur in den Vertragswerkstätten gemacht. Scheiben­ tausch und Smartrepair werden von freien Werkstätten abgedeckt.

Service- und Reifenwechseltermine werden von den Fahrern selbst organisiert. Bei den Reifen gibt es zudem eine interne Frist. Bei Reparaturen entscheide ich, ob der Fahrer in eine Vertrags- oder freie Werkstatt fährt und was genau repariert wird.

Ersatzmobilität ist das A und O. Sollte es jedoch beispielsweise im Außendienst zu einem Totalschaden kommen und ein neues Fahrzeug bestellt werden, gibt es ein identes Poolfahrzeug als Backup.

Für Reifentausch bzw. -reparatur arbeiten wir mit einem Reifenhändler zusammen. Scheibentausch und Smartrepair-Reparaturen werden ebenfalls von einer externen Firma erledigt.

Um Termine für Servicearbeiten bzw. Reifentausch müssen sich die Fahrer selbst kümmern. Reparatur- und Karosseriearbeiten werden in Abstimmung mit der Fuhrparkleitung erledigt.

Ist ein sehr wichtiges Thema, ohne garantierte Ersatzmobilität würden wir keinen Auftrag erteilen, außer die Arbeiten lassen sich in kürzester Zeit erledigen.

Dies erfolgt in den meisten Fällen über die Partnerwerkstätten des Leasinggebers.

Bei unserer Fuhrparkgröße kann die Terminvereinbarung nur direkt durch den Fahrer erfolgen. Bei allen Steuerungsmechanismen, die da vorgeschaltet sein könnten, wäre deren Wertschöpfung jedenfalls sehr fraglich.

Sehr wichtig, weil Stehzeiten zu vermeiden sind. Großes Problem dabei ist oft die Verfügbarkeit von Klein-Lkw, da unsere Montage-Mitarbeiter bei einem kleinen Pkw oft nicht die notwendigen Platzverhältnisse vorfinden.

Nein, bei den Reifen vertrauen wir auf einen „Profi Reifen“-Partner, der Scheiben­tausch wird über eine Ver­ sicherung ebenfalls mit einem externen Partner abgewickelt.

Die Termine werden von der Geschäftsleitung oder der Administration vereinbart. Der Mitarbeiter muss dann nur mehr zum Termin mit dem Auto in die Werkstatt fahren.

Das Thema ist schwierig, auch beim Fachpartner, weil wir die Fahrzeug­ einrichtung und das Material sowie Werkzeug im täglichen Einsatz brauchen. Wir helfen uns daher mit den eigenen Autos, weil wir mit einem nackten Transporter wenig anfangen können.

Sowohl als auch. Dazu kommen noch weitere externe Dienstleister.

Der Fahrzeugnutzer ist verpflichtet, selbst – jedoch auf Kosten des Dienstgebers – für die Durchführung der laufenden Instandhaltung, Service, Wartung, Pflege sowie Reinigung und der jährlichen technischen Begutachtung nach § 57 a KFG des Fahrzeuges Sorge zu tragen.

Sehr wichtig, da die Mitarbeiter ohne Ersatzauto im Fall eines Servicetermins oder einer Reparatur nicht mobil wären.

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Fuhrparkporträt

Die Flotte, die niemals schläft Nahezu in jeder Sekunde wird irgendwo auf der Welt ein car2go-Auto angemietet. Auch in Wien läuft das Geschäft gut. Der „Herr übers G’share“ in Österreich ist Alexander Hovorka. Text: Petra Mühr, Fotos: car2go

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in einem Auto gesessen ist, aber das ie gehören mittlerweile sind mehrere Leute pro Tag, die wir zum Stadtbild dazu: Die wahrscheinlich nie persönlich sehen.“ blau gebrandeten car2go, die sich seit sieben Jahren in Wien tummeln. Waren es die ersten Jahre Go, Car-li, go noch ausschließlich smart fortwo, Apropos Anmelden. Das kann man wird die Flotte seit 2017 kontinuierrasch, jederzeit und überall online oder vor Ort, was den Vorteil hat, dass die lich um diverse Mercedes-Modelle Mitarbeiter geduldig alles hin­reichend erweitert. Anlass war der Wunsch der erklären. Sobald die notwendigen begeisterten und stetig wachsenden ­ Daten validiert sind, kann es ­losgehen, Kundenschar, die nach geräumigeren alle drei bis maximal 500 Meter ist und viersitzigen Modellen verlangte: in der Stadt ein car2go zu finden, an für Ausflüge mit der Familie, zum einigen Orten wie dem Businesspark Transport von Möbeln oder auch für Vienna am Wienerberg oder dem Flug­Firmenfahrten. Neben über 400 smart fortwo ergänzen hafen Wien gibt es eigene für car2go Mercedes-Benz A-Klasse, GLA, CLA reservierte Parkplätze, an denen die und neuerdings B-Klasse das To-goUser das Auto anmieten können, aus Repertoire in Wien. Insgesamt rund 800 Autos, eine Die Leute fahren überall ganz besondere Flotte, die weder mit einem hin. Nach Linz zum Meeting, ins größenmäßig ähnlichen Waldviertel zur Oma, nach ParnFirmenfuhrpark noch dorf zum Einkaufen, an den Neu­ einer Mietwagenflotte zu siedlersee zum Schwimmen.“ vergleichen ist. „In einer Unternehmensflotte Alexander Hovorka, car2go sieht man seine Autos regelmäßig und eine Person fährt ein Auto, außer es handelt diesem Grund sind mitunter mehrere sich um ein Poolfahrzeug, aber auch Fahrzeuge vorzufinden. dann kennt man die Fahrer“, erläutert Sieben Mieten durchschnittlich fallen Alexander Hovorka, Geschäftsführer in Wien täglich auf jedes Auto, das car2go Österreich, der uns in der sind rund 5.500 Mieten am Tag. Über Wien-Niederlassung Einblick in seine 155.000 Kunden verzeichnet car2go Sharing-Flotte gewährt. „Unsere Autos Österreich mittlerweile, darunter sind ständig irgendwo auf den Straßen bereits 2.000 Firmen mit durchschnittunterwegs. Wir wissen zwar, wer wann lich 2,5 Mitarbeitern. Hauptklientel

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bei den Unternehmen sind Consulter, Rechtsanwälte oder Steuerberater für innerstädtische Fahrten, „kleine Firmen, die sich keinen Fuhrpark leisten wollen oder können und via Business-Account 800 Fahrzeuge in unterschiedlichen Größen nutzen und somit Termine wahrnehmen können; von Fahrten zu Meetings bis zu Flughafenfahrten. „Vor allem interessant für Firmenkunden: Mit einer ­Anmeldung kann man alle car2go in Europa nutzen, das sind etwa 7.800 Autos, in 14 Städten. Bis auf Florenz und Madrid sind auch mittlerweile alle europäischen Flughäfen an uns angebunden“, freut sich Hovorka, der in Wien selbst ebenfalls per car2go zu Terminen unterwegs ist. Fahren darf der Kunde durch ganz Österreich, muss das Auto allerdings wieder zurück in das Geschäftsgebiet nach Wien bringen. „Die Leute fahren überall hin. Nach Linz zum Meeting, ins Waldviertel zur Oma, nach Parndorf zum Einkaufen, an den Neusiedler­see zum Schwimmen.“ Für längere Fahrten gibt es 2, 4, 6 oder 24 Stunden-Pakete, Kurzstrecken werden nach Minutentarif abgerechnet.

Nichts auf Halde Im Unterschied zu vielen anderen Flotten gibt es bei car2go kein ­einziges Fahrzeug, das irgendwo in Reserve steht. Ist eines kaputt, wird es so rasch wie möglich repariert. Hat es einen – zumeist wirtschaftlichen – Totalschaden, was durchschnittlich einmal pro Monat der Fall ist, wird es ersetzt. Das bedeute nicht, dass monatlich ein Auto zu Schrott gefahren werde, beruhigt Hovorka. Da die Autos geleast werden, kann auch ein vergleichsweise harmloser Schaden, dessen Reparatur knapp vor Ende der Vertragsdauer passiert und sich deswegen nicht mehr rentiert, ein Totalschaden sein. Der Anteil der nicht zu Verfügung stehenden Fahrzeuge, die gerade betankt, geputzt oder repariert werden, liegt im Normalfall bei 3,5 Prozent.

Putztruppendienst Der Service teilt sich in zwei Bereiche auf: laufender und jährlicher, die von zwei Partnerfirmen beziehungsweise Daimler-Werkstätten durchgeführt werden. Die regelmäßige Wartung findet auf der Straße statt, beziehungsweise werden die car2go zum Wasch-

Neben DEM car2go schlechthin, dem smart fortwo, ergänzen seit 2017 Mercedesmodelle den Fuhrpark; neuester Zugang ist die B-Klasse

platz zu einer Intensiv­ reinigung gebracht, die nach bestimmten Algorithmen ­ stattfindet, konkret entweder nach 100 Mietvorgängen oder nach sieben Tagen. Regelmäßig betankt werden sie ebenfalls, spätestens ab 40 Prozent Spritstand. Viele Arbeiten werden in der Nacht durchgeführt, vor allem Betankungen, um während des Tages so wenig Autos wie möglich zu blockieren. 20 Leute sind für diese Wartungsarbeiten regelmäßig unterwegs. Der jährliche Service findet in Daimler zertifizierten Werkstätten statt, Reparaturen werden – je nach Fall – überall gemacht. Durchschnittlich sind die Autos 24 bis 30 Monate geleast und legen dabei 20.000 Kilometer zurück.

Bald unter Strom? Hovorka glaubt an das Elektroauto als Zukunftsfahrzeug für Carsharing-Modelle im städtischen Raum, setzt derzeit jedoch noch auf eine reine Verbrennerflotte. „Wir wollen keine Mischflotte

und stellen uns nicht als Feigenblatt zehn Elektroautos hinein. Das bringt nichts und würde die Kunden nur verwirren. Reine Elektro­flotten von car2go gibt es derzeit in Amsterdam, Madrid und Stuttgart, insgesamt circa 1.400 Autos. Wenn es in Wien eine entsprechende Infrastruktur gibt und diese entsprechend für uns nutzbar ist, wird das auf jeden Fall ein Thema für uns. Langfristig wollen wir die smart-Flotte in Wien auf rein batterie­elektrischen Antrieb umstellen.“

Sag niemals nie Was Alexander Hovorka, der kurz nach dem Markteintritt in Wien die Leitung übernommen hat, in den vergangenen sieben Jahren gelernt hat: „Gehe nie davon aus, dass du in diesem Geschäft schon alles gesehen hast, es kommt immer etwas Neues und Kunden liefern immer wieder mal Überraschungen.“ Die größte Herausforderung liegt für den Geschäftsführer darin, „das Werkl am Laufen zu halten. Zum Einen ist das Parken ein Riesenthema für uns.

car2go in Fakten Unternehmen car2go ist ein Carsharing-Anbieter von Daimler. In 25 Städten (in acht Ländern) sind rund 14.000 Fahrzeuge unterwegs. Weltweit gibt es rund 500 Mitarbeiter und 3,4 Millionen Kunden. car2go Österreich hat neun Mitarbeiter und 155.000 Kunden. Fuhrpark Marken: smart fortwo, Mercedes-Benz A-Klasse, GLA, CLA, B-Klasse Anzahl Pkw: 820 Laufleistung: durchschnittlich 20.000 km/Jahr Behaltedauer: 1 bis 1,5 Jahre (Leasing)

Wir zahlen pro Auto jährlich 2.500 Euro Parkpauschale an die Stadt, das muss man einmal verdienen! In deutschen Städten wie zum Beispiel M ­ ünchen hat sich das bei durchschnittlich 900 Euro eingependelt, da sticht Wien schon heraus. Und natürlich muss man ständig schauen: Wo muss ich etwas dazunehmen, wo muss ich etwas wegnehmen. Die Dinge ändern sich ­laufend, Wien ändert sich. Es ist immer etwas los.“ •

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Fahrzeugverwertung

Damit das böse Erwachen ausbleibt Wer neue Fahrzeuge für seinen Fuhrpark anschafft, der achtet logischerweise auf die Kosten. Ist das Auto jedoch am Ende der Laufzeit angekommen, bleibt oftmals viel Potenzial und damit Geld auf der Strecke. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Fotolia

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ermutlich wird der ein oder andere Fuhrparkleiter mit dutzenden Fahrzeugen nur milde über das Thema Fahr­ zeugrückgabe lächeln, aber es gibt mit Sicherheit genügend Firmen, die dadurch mitunter viel Geld verlieren, teilweise ohne es zu wissen. Das Thema Fahrzeugrückgabe sollte man schon bei der Beschaffung entsprechend berücksichtigen. Denn noch immer gibt es schwarze Schafe unter den Leasinganbietern, die zuerst mit niedrigen Full-Service-Raten locken, um dann am Ende der Laufzeit richtig zuzuschlagen. Genau das ist uns selbst einmal vor vier Jahren passiert. Der Mazda5 eines Kollegen wurde bei der Rückgabe nach vier Jahren Laufzeit offenbar mit einem Neuwagen verglichen – nachzulesen in FLOTTE & Wirtschaft 11-12/2014 – und um ­beinahe unglaubliche 6.089 Euro abgewertet, bei einem kalkulierten Restwert von 7.300 Euro. Auf dem freien Markt wäre das Fahrzeug vermutlich inklusive dieser „Schäden“ um 7.000 Euro zu verkaufen gewesen … Interessantes Detail am Rande: Würde man die 6.089 Euro Nachzahlung auf die monatliche Leasingrate umlegen, würde diese um satte 125 Euro steigen.

Auf vertrauenswürdige Partner setzen Doch wie schützt man sich gegen diese Abzocke? Der Verband Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) hat mit „Top-Flotte“ ein spezielles Gütesiegel für Fuhrparkmanagement ins Leben gerufen. Dieses Qualitätssiegel dürfen nur jene Anbieter tragen, die sich zur

Man sollte sich die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, sich selbst um die Vermarktung alter Fahrzeuge zu kümmern oder man besser Profis damit beauftragt.“ Einhaltung der entsprechenden Fuhrparkmanagement-Grundsätze verpflichtet haben. Und dazu zählt unter anderem auch eine klare Definition, was bei der Fahrzeugrückgabe unter die Kategorie „Schaden“ fällt und was normaler und erlaubter Verschleiß ist. So gut wie alle namhaften Leasingfirmen sind hier dabei, Details dazu finden Sie auf www.leasingverband.at.

Konservativ angesetzte Restwerte als Chance nutzen Da der Anteil von klassischen Restwertleasing-Verträgen, bei dem sich der Leasingnehmer auch selbst um die Verwertung des Fahrzeuges kümmern kann, nach wie vor sehr hoch ist und etliche Firmen auch gar nicht finanzieren, sondern einfach kaufen, wollen wir uns auch mit diesen Szenarien beschäftigen. Kommt das Fahrzeug ans geplante Laufzeitende, das sowohl von der Kilometerleistung als auch dem Alter oder einer Kombination aus beiden Kriterien abhängig sein kann, gilt es zu klären, welcher Verwertung es zugeführt wird. Die Möglichkeiten sind hier vielfältig. Die einfachste Variante beim Leasing ist es, das Fahrzeug an den Leasinggeber zu retournieren und ein neues zu übernehmen. Es kann aber in keinem Fall schaden, über den tatsächlichen Wert Bescheid zu wissen, denn selbst, wenn es keine Nachzahlungen gibt, ist nicht gesagt, dass man beim ­Verkauf nicht noch Geld lukrieren kann. Vielfach sind die Restwerte so ­konservativ kalkuliert, dass es im Regelfall keine Forderungen gibt. Mitunter sind die Restwerte aber so niedrig, dass beim Ankauf und

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lung über die Aufbereitung bis hin zum Verkauf, so dass intern keinerlei Administrationsaufwand anfällt.

Gutachten als Orientierungshilfe

anschließender Verwertung noch gutes Geld zu verdienen ist. Zu diesem Zeitpunkt stellt sich allerdings die Frage, ob es sinnvoll ist, sich wirklich selbst darum zu kümmern oder einen Mitarbeiter zu beauftragen. Möglicherweise bleiben dann zwar ein paar Euro mehr über unterm Strich, rechnet man den Aufwand und die Arbeitszeit, kann der Schuss aber schnell nach hinten losgehen.

Das Rundum-sorglos-Paket Immer mehr Leasinganbieter und Autohersteller, mehr dazu auf den folgenden Seiten, bieten spezielle Remarketing-Programme und vermarkten die Leasingrückläufer selbst an Firmen und private Käufer. Je nach Marktlage kann sich das durchaus rechnen. Oder man wendet sich an Firmen wie Autorola, die sich auf die Fahrzeugverwertung spezialisiert haben und Ihre Fahrzeuge in Auktionen an europaweit tausende Händler versteigern. Auf Wunsch kümmern sich die Anbieter auch um die komplette Abwicklung, von der Abho-

Egal, welche Variante am Ende bevorzugt wird, ­empfehlenswert ist es, ein Wertgutachten von einem Sachverständigen einzuholen. Damit lässt sich der ­ tatsächliche Wert unter Berücksichtigung des Zustandes feststellen und man hat einen entsprechenden Anhaltspunkt bei der Veräußerung des Fahrzeuges. Das hat im Übrigen auch bei einer w ­ eiteren Verkaufsvariante, jener, bei der ein Mitarbeiter ­beispielsweise sein altes Firmenauto privat herauskauft, Bedeutung. Denn liegt der Wert unter dem Marktpreis, wäre die Differenz vom Mitarbeiter zu versteuern. Wird dargelegt, dass die Preisminderung zum Beispiel aufgrund von Schäden zustande gekommen ist, sind sowohl Firma als auch Mitarbeiter auf der sicheren Seite. •

Zusammenfassung Um bei der Rückgabe beziehungsweise Verwertung des ­Fahrzeuges keine bösen Überraschungen zu erleben, sollte man bereits bei Vertragsabschluss das Kleingedruckte lesen und sich an ­zertifizierte Partner wenden. Die geringfügig günstigere Leasingrate kann sich als Bumerang erweisen. Ist das Auto am Laufzeitende ­angekommen, muss die Rückgabe beim Restwertleasing nicht ­automatisch die wirtschaftlich beste Variante sein. Basierend auf einem Wertgutachten kann man andere Szenarien überlegen oder gleich die ­komplette Abwicklung auslagern.


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Fahrzeugverwertung

Einfacher geht es nicht Autorola bietet Firmenkunden nicht nur den Zugriff auf ein riesiges Netz an über 70.000 interessierten Händlern in ganz Europa, sondern kümmert sich auf Wunsch auch um die komplette Abwicklung. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Fotolia, Werk

I

n unserem Einstiegsartikel auf der vorigen Seite haben wir unterschiedliche Möglichkeiten und Szenarien aufgezeigt, die am Ende der Laufzeit eines Firmenautos interessant und ­relevant sind. Auf eine davon hat sich Autorola spezialisiert, wir haben mit Geschäftsführer René Buzek gesprochen.

Herr Buzek, Autorola ist eines der europaweit führenden Unternehmen, wenn es um Autoversteigerungen für Händler geht. Wie genau kann ein Firmenkunde von Ihrem Know-how profitieren? Know-how ist ein gutes Stichwort. Unternehmen mit Firmenautos haben einen anderen Geschäftszweck als die Fahrzeuge selbst, die sind ja im Regelfall nur Mittel zum Zweck. Und da macht es Sinn, wenn man sich bei der Fahrzeugverwertung und der Rückgabe an Profis wendet, die täglich mit dieser Thematik zu tun haben. Das gilt natürlich erst recht für Firmen, die keine eigene Fuhrparkabteilung haben. Autorola verfügt über ein Netzwerk mit über 70.000 Auto­ händlern in ganz Europa, dem diese Fahrzeuge angeboten werden. Wie sieht der Ablauf konkret aus? Wir begleiten den Kunden von der geplanten Rückstellung über den gesamten Prozess und lassen auf Wunsch auch ein unabhängiges Wertgutachten erstellen. Danach wird es in die Auktion eingebracht und bei erfolgtem Zuschlag verkauft. Die komplette Abwicklung von der Abholung bis zur Auszahlung aufs Konto nimmt im Regelfall lediglich 14 bis 20 Tage in Anspruch. Als Firma muss man sich nicht um die Administration kümmern und kann den kompletten Vorgang auslagern. Damit hat man mehr Zeit für sein Kerngeschäft, spart entsprechend Ressourcen und profitiert zusätzlich von unseren Großkundenkonditionen und entsprechenden Mehrerlösen.

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Autorola-Geschäftsführer René Buzek hat auch für Firmenkunden attraktive Angebote zur Fahrzeugverwertung

Wie läuft so eine Versteigerung in der Praxis und was muss der Kunde dazu beitragen? Die Fahrzeuge werden auf die Versteigerungsplattform gestellt, dort bieten dann die Händler mit. Wir beraten auch gerne im Hinblick auf einen Mindestpreis, die grundsätzliche Empfehlung ist, dass sich dieser in etwa auf dem Niveau des Wertgutachtens bewegt. Aktuell ist die Nachfrage nach guten Gebrauchten vor allem auf dem österreichischen Markt händlerseitig sehr hoch. Wird das Fahrzeug verkauft, hat der Kunde nach nur wenigen Tagen das Geld auf dem Konto.

Gibt es ein bestimmtes Mindestvolumen, um die Services von Autorola in Anspruch nehmen zu können? Nein, überhaupt nicht. Es gibt Firmen, die bringen ein oder zwei Autos pro Jahr ein, andere hunderte. Wir arbeiten sowohl mit Finanzierungs- und Fuhrparkmanagement-Dienstleistern als auch direkt mit namhaften österreichischen Unternehmen zusammen. Und es geht bei uns nicht nur um Pkw, sondern auch um leichte Nutzfahrzeuge, Schwer-Lkw oder sogar Zweiräder. Die Konditionen richten sich natürlich nach dem Volumen, unterm Strich rechnet sich dieses Outsourcing jedenfalls. •


Premium-Gebrauchtwagen Wenn das Firmenauto nach drei oder vier Jahren ans Ende ­seines Einsatzzyklus kommt, gehört es noch lang nicht zum alten Eisen. LeasePlan bringt die Autos mit CarNext in Umlauf.

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uhrparkmanagement-Anbieter wie LeasePlan zählen nicht nur zu den größten Auto-Einkäufern, sondern haben natürlich auch ­ entsprechende Rückläufer, die vermarktet werden wollen. Unter dem Label „CarNext“ nimmt LeasePlan die Sache nun selbst in die Hand und hat dabei große Ziele. Die Intention ist es, europaweit der vertrauenswürdigste B2B- und B2C-Marktplatz für den Verkauf und die Vermietung von hochwertigen Gebrauchtwagen zu werden. Neben eigenen Rückläufern sollen auch Fahrzeuge von Drittanbietern ins Programm aufgenommen werden.

Zur Transparenz verpflichtet „Mit CarNext.com schließen die von LeasePlan verwalteten Flottenfahrzeuge quasi ihren Lebenszyklus ab, indem sie in den B2C-Markt übergehen. Das Besondere an CarNext.com: „Käufer haben Einsicht in die komplette Fahrzeughistorie jedes Wagens“, so LeasePlan Österreich Geschäftsführer Nigel Storny. Schließlich, so Storny, sei das Vertrauen in den Gebrauchtwagenmarkt allgemein gering und die Selbstverpflichtung zur absoluten ­Transparenz unterscheide CarNext.com von herkömmlichen Anbietern. Der erste CarNext.com-Gebrauchtwagen-Store hat kürzlich in der Autoallee

v.r.: Florian Krassa (Head of CarNext), Wilhelm Neubauer (Store-Leiter), Andrea Stipkovits (Bürgermeisterin ­Vösendorf), Gemeinderat Alfred Strohmayer und Matthias Franta (Leiter SCS)

in Vösendorf, nahe der SCS eröffnet. Dort können auf 2.400 Quadratmetern 70 bis 100 Fahrzeuge besichtigt werden.

Für jedes Geldbörsel Florian Krassa, Head of CarNext.com bei LeasePlan Österreich, betont, dass beim Premium-Gebrauchtwagenkonzept „für jedes Geldbörsel“ etwas dabei ist: „CarNext.com profitiert von einer großen Auswahl an Fahrzeugmarken und -modellen der LeasePlan-Corporate-Flotte als auch von vertrauenswürdigen Drittanbietern.“ Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge liegt bei drei bis vier Jahren, die Preise sind Fixpreise mit einer 14-Tage-Geldzurück-Garantie. • (STS, Fotos: Werk)


Service

Positive Restwert-Spritze Kia startet die Gebrauchtwagen-Initiative 3to6, die sich auch positiv auf die Restwerte auswirkt.

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ass ein funktionierendes Neuwagengeschäft Hand in Hand mit den Gebrauchtwagen geht, ist allseits bekannt. Zum einen sind die Gebrauchtwagenkäufer von Heute die potenziellen Neuwagenkäufer von Morgen, zum anderen wirkt sich ein funktionierendes Angebot auch positiv auf die Restwerte für Neuwagen- und damit auch Firmenauto-Käufer aus. Kia bietet den Käufern gebrauchter Autos seit Jahren ein zusätzliches Zuckerl an, die 7-jährige Werksgarantie, die bis zu einer Laufleistung von 150.000 Kilometer greift. Diese Garantie kann nämlich auch übertragen werden, was so ein Fahrzeug natürlich deutlich attraktiver macht als eines mit lediglich einem Jahr Gewährleistung.

Win-win-Situation Dadurch haben sich die Autos von Kia auch bei der Barbara Meindl sieht mit dem Wertstabilität einen Namen neuen Gebrauchtwagengemacht, was sich wiederum Programm 3to6 auch Vorteile für Flotten- und Firmenkunden positiv für den Neuwagenkäufer bemerkbar macht, da die Restwerte attraktiver ausfallen. Jetzt geht man mit dem neuen Programm „3to6“ noch einen Schritt weiter, wie die für das Gebrauchtwagen-Marketingtool zuständige Barbara Meindl erklärt: „Der Kia Partner ist imstande, seinen Kunden Gebrauchtwagen mit allen Vorteilen eines Neuwagens zu bieten, schließlich bekommt der Käufer ein Fahrzeug mit Neuwagengarantie bis zu sechs Jahren.“ Mit dem „Used Car Locator“ wird die Suche nach dem passenden Angebot zusätzlich erleichtert. Konsequentes Gebrauchtwagen-Marketing wie eben die ­Initiative 3to6 unterstützt aber nicht nur das Privatkundengeschäft. „Wenn die Restwerte stimmen und damit das Remarketing eines Leasingautos attraktiv bleibt, unterstützt das auch das Neuwagengeschäft im Flottenbereich“, ist sich Meindl sicher. Der Händler freut sich über eine gesteigerte Kundenloyalität, was wiederum zu einer Ertragssteigerung im Autohaus führt. Geht die Rechnung auf, kommt es zu einer Win-win-Situation sowohl für Flottenkunden als auch das Autohaus. • (RED, Fotos: Werk)

Sag zum Abschied laut bye, bye! Raiffeisen-Leasing bietet Unternehmen und Privatpersonen künftig die Möglichkeit, ihr gebrauchtes Fahrzeug einfach und wirtschaftlich zu vermarkten.

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st die Laufzeit des Firmenautos zu Ende, ist der Fuhrparkverantwortliche darum bemüht, das Fahrzeug im Idealfall gewinnbringend zu veräußern. Wer das schon einmal probiert hat, der weiß, dass das mitunter ein Knochenjob ist, schließlich ist der Gebrauchtwagenmarkt ein hartes Pflaster. Statt Nerven, Zeit und somit Geld zu investieren, lockt Raiffeisen-Leasing nun mit einem einfachen und gewinnbringenden Gebrauchtwagen-Verkauf über die hauseigene neue Plattform www.byebyecar.at.

Online-Auktion unter 600 österreichischen Händlern Zunächst muss man sich aber erst einmal für den Dienst ­registrieren und die Eckdaten des entsprechenden Fahrzeuges bekanntgeben sowie 150 Euro Fixgebühr überweisen. Darin inkludiert ist eine Besichtigung eines Experten, der den Zustand des Autos unter die Lupe nimmt und Fotos anfertigt, mit diesen dann die Auktion gestartet wird. Dort kann der Nutzer einen Mindestpreis festlegen, wird dieser erreicht, ist das Fahrzeug verkauft und eine prozentuale Provision fällig. Wenn nicht, kann nach Rücksprache mit dem Verkäufer dennoch der Zuschlag erteilt werden. Es besteht die

In der Fixgebühr von 150 Euro ist die Vor-Ort-Begutachtung durch einen Experten inkludiert, im Anschluss wird das Fahrzeug im Rahmen einer Online-Auktion angeboten.“ Möglichkeit, das Fahrzeug in einer kommenden Auktion abermals ­einzustellen, dort wird der Startpreis allerdings von Raiffeisen-­ Leasing Fuhrparkmanagement vorgeschlagen. Wird auch dieser Preis nicht erreicht, endet der Nutzungsvertrag, eine Rückzahlung der 150 Euro ist nicht vorgesehen. Österreichweit haben rund 600 registrierte Autohändler die Möglichkeit, im Rahmen der Online-­ Auktion ein entsprechendes Gebot abzugeben. • (RED, Fotos: Werk)

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Auto

Einsteiger mit 306 PS

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as stellt man sich so unter einem Einstiegsmotor vor? 80 PS, 100 PS, vielleicht 120 PS? Je nach Segment natürlich. Bei Mercedes-AMG wurde gerade der neue A 35 4Matic vorgestellt, der ab Jänner 2019 (im Oktober beginnt der Verkauf ) auf den Markt kommt und die Tür in die AMG-Welt öffnet. Er leistet 306 PS, bietet 400 Newtonmeter, Allradantrieb und ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen. Knapp unter 170 Gramm CO2 pro Kilometer sind die Folge, dafür stehen 4,7 Sekunden auf 100 km/h und elektronisch abgeregelte 250 km/h Spitze auf der Habenseite. Dass sich der Hot Hatch auf der Rennstrecke wohler fühlt als am Weg zur Arbeit, verdeutlichen die optionalen Zusatzelemente am Lenkrad für griff­ günstig bedienbare AMG-Funktionen und ein Datenlogger für das MBUX-Multimediasystem. Mehr als 80 fahrzeugspezifische Daten können damit erfasst werden und sogar während der Fahrt helfen, grüne beziehungsweise rote Leuchten intuitiv zu erkennen, ob man unter oder über der Referenzzeit liegt.

Die neuen Jahrgänge sind schon da Mazda macht sich fesch für den Herbst: Mazda2 (r.), CX-3 (u.) und CX-5 kommen als neue Modelljahrgänge. Der Kleinwagen bringt ab sofort eine Fahrdynamikregelung in Serie mit sich, je nach Variante gibt es weitere Assistenten. Das große SUV kümmert sich mit SCR-Katalysatoren um die Diesel-Emissionen und es gibt ein Sondermodell mit 360-Grad-Monitor, Head-up-Display und vielen Assistenzsystemen. Umfangreich upgedated wird der Bestseller CX-3. Neben frischem Design gibt es mehr Sitzkomfort, mehr Platz durch die elektronische Handbremse und ein besseres Geräuschniveau. Dazu kommen zahlreiche Technikneuheiten.

Mehr Platz im Ceed Kombi Auch bei der 3. Generation des Kia Ceed Sportswagon gehören die sieben Jahre Garantie (150.000 Kilometer) zu den starken Argumenten. Nicht zu verachten ist das Wachstum des Kofferraums: Bei voller Passagierzahl können 100 Liter Gepäck mehr als bisher mitgenommen werden. Maximal heißt es: 1.694 Liter. Neu im Motorenportfolio ist ein 140 PS starker Turbobenziner, in die Flotte kommt nach wie vor eher ein Diesel (115/136 PS).

Ein Fabia nicht für jeden Tag

Cross Country vorerst als Diesel

Exklusiv für die Marktein­ führung des neuen Skoda Fabia Mitte ­September hat die in Wien lebende Designerin Sabine Karner für die MQ Vienna Fashion Week einen Skoda Fabia samt Outfits der Promotoren gestaltet. „Für diesen ­ Prozess muss man auch in guter Stimmung sein, das kann man nicht jeden Tag machen“, so Karner.

Erhöhte Bodenfreiheit, Allradantrieb, Achtgang-Automatik und dazu ein 190 PS starker Dieselmotor: fertig ist der Volvo V60 Cross Country, der ab 50.510 Euro zu bestellen ist. Ein Benziner (250 PS) und Mildhybrid-Varianten folgen. Zur Serienausrüstung zählt das Volvo City Safety System, das sogar Wildtiere erkennt.

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Auto • schon gefahren

Partnertausch Der neue Opel Combo basiert auf den PSA-Zwillingen Peugeot Partner/Rifter und Citroën Berlingo. Mit hoher Qualität und jeder Menge Ausstattungsfeatures ist die Pkw-Version nur beim Platz ein echtes Nutzfahrzeug. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

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ie Geschichte des Opel Combo geht zurück bis Mitte der 1980erJahre, damals wurde auf Basis des damaligen Kadett ein kompakter Stadtlieferwagen ins Programm aufgenommen, 1993 wurde – auf Basis des Corsa – eine eigene Modellreihe daraus. Wurden die zwei darauffolgenden Generationen noch unter Opel-Regie gebaut, kam es beim Vorgänger des jetzt neu präsentierten Combo zu einem Joint-Venture mit Fiat und dem Doblo.

Viel Platz und Features Dass diese Partnerschaft mit der Übernahme Opels durch den PSA-Konzern beendet wurde, überrascht wenig, ebenso wie die Tatsache, dass man aus dem Duo Peugeot Partner/Rifter und Citroën Berlingo mit dem neuen Combo ein Trio gemacht hat. Und zwar ein durchaus gelungenes, wie wir bei ersten Testfahrten mit der Pkw-Variante Combo Life feststellen durften. Verarbeitung und Materialwahl sind sehr gut, auch Assistenzsysteme (unter anderen Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent, Head-up-Display) und Infotainment (großes Touchscreen-Navi) sind voll up to date. Und Platz ist in diesem Segment ohnedies mehr als genug, der Kofferraum fasst bereits in der Standardversion 597 bis 2.216 Liter, mit langem Radstand sind es 850 bis 2.693 Liter. Motorisch ist die Auswahl auch groß, der Benziner mit 110 PS sowie die drei Turbodiesel mit 75, 102 und 130 PS passen gut zum neuen Opel Combo, auch das Fahrwerk zeigt sich ausgewogen. Erstmals ist ein Achtgang-

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Automatikgetriebe zu haben, das den Komfort erhöht und gleichzeitig auch den Spritverbrauch senkt. Alle PkwMotoren sind bereits nach WLTP und Euro-6d-TEMP zertifiziert.

Zwei Euro-Paletten Während die Ausstattungsfeatures für Pkw- und Nutzfahrzeugvarianten gleicher­maßen zu haben sind, müssen die Cargo-Varianten, die im November in den Handel kommen, anfangs motorisch noch leichte Abstriche machen, sind doch der 75- und der 99-PS-­Turbodiesel noch nicht mit dem Euro 6d-TEMP-Siegel versehen. Die Umstellung erfolgt in Österreich mit dem 2. Quartal 2019. An den Ladekapazitäten ändert das freilich nichts, bis zu einer Tonne Nutzlast, 4,4 Kubikmeter Laderaum und zwei Euro-Paletten (auch mit kurzem Radstand) schluckt der Combo Cargo. Top: Mit dem Start des Motors erfolgt eine Gewichtskontrolle, der Fahrer hat somit die Zuladung perfekt im Visier. Die Preisliste beginnt beim Pkw bei 21.000 brutto, beim Kasten­wagen bei 14.900 Euro netto. •

Sowohl Nutzfahrzeug als auch Pkw sind mit zwei Radständen zu haben; der Stauraum ist großzügig; zahlreiche Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer

Opel Combo

Flotten-Tipp Kasten: Flotten-Tipp Pkw: Cargo XL 1.6 CDTI L2H1 Life 1.5 CDTI Edition

Hubraum | Zylinder

1.560 cm3 | 4

1.499 cm3 | 4

Leistung

99 PS (73 kW)

102 PS (75 kW)

Drehmoment

254 Nm

250 Nm bei 1.750/min

0–100 km/h | Vmax

12,6 s | 166 km/h

12,7 s | 172 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

5-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

4,2 l D | 112 g/km (EU6b)

4,2 l D | 110 g/km (EU6d-T)

Laderaum | Nutzlast

4.4 m3 | 880 kg

597–2.216 l | 768 kg

Basispreis | NoVA

17.275 € (exkl.) | -

23.200 € (inkl.) | 4 %

Das gefällt uns: riesiger Kofferraum, feine Motoren, viel Ausstattung Das vermissen wir: Euro-6d-TEMP-Motoren beim Nutzfahrzeug Die Alternativen: PSA-Derivate, Ford Tourneo Connect, VW Caddy etc. Werksangaben


Auto • schon gefahren

Aufholjagd im Fokus Während der Ford Focus bei den Privaten zu den Top 3 gehört, müssen die Deutschen im Flottenbereich noch zulegen. Mit der frisch designten 4. Generation samt neuen Technikfeatures wird das in Angriff genommen. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Hersteller

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inimales Wachstum (plus zwei Zentimeter), maximal höhere Begehrlichkeit. So lässt sich der neue Ford-Focus-Fünftürer simpel zusammenfassen. Bei der Kombiversion Traveller wächst die Außenlänge deutlicher (elf Zentimeter), somit das Potenzial für Firmen, aber das ist eine andere Geschichte. Unterm Strich steht für den Importeur, dass der neue Focus künftig verstärkt in Flotten zu finden sein soll, denn bei Privatkunden liegt man im Segment schon auf Rang 3, bei Flottenkunden erst auf Rang 8. Und Peugeot 308 oder Mercedes A-Klasse sollten sich mit dem nun attraktiveren Angebot doch überholen lassen.

Für 2020 gerüstet Mit einem zugkräftigen „Viel-Autofür-wenig-Geld“-Leasingangebot fährt der Importeur der Konkurrenz in die Parade. Um 13.990 Euro steht ein 85 PS starker Benziner mit 6-GangGetriebe bereit, der schon mit LEDTagfahrlicht, Bluetooth-Schnittstelle, Fahrspur- (inklusive Fahrspurhalte-) Assistent und Auffahrwarnsystem mit Fußgänger- und Fahrraderkennung ausgerüstet ist. Für die anderen Motorisierungen, es gibt noch Benziner mit 100/125/150/182 PS und Diesel mit 95/120/150 PS, ist eine derartige Aktion nicht vorgesehen. Hier stehen die differenzierten Serien (Titanium, ST-Line, Vignale und Active) und die neuen

Technologien im Vordergrund. Mit dem neuen Park-Assistenten zum Beispiel ist es nicht einmal mehr nötig, selbst Gas und Bremse zu bedienen. Ähnlich unterstützt der Ford „Co-Pilot360“ auf der Autobahn, er hält sowohl die Spur als auch den Abstand zum Vordermann. Spannendes ­Feature für Technikjünger ist Ford Pass Connect: Über eine HandyApp kann zum Beispiel der Motor aus der Ferne gestartet werden. Die Frage bleibt, wann das tatsächlich nötig ist. Sicherheits-News wie die brandneue Falschfahr-Funktion, die Geister­fahrten vermeiden hilft, begrüßen wir sehr. Eine Querverkehr-Warnung ist immer gut, um Blechschäden vorzubeugen. An Ausstattungen wie Head-up-­ Display (erstmals bei Ford in Europa) und induktives Smartphone-­ Laden gewöhnt man sich schnell. Viele Optionen sind in gut geschnürten Paketen zusammengefasst. Stolz ist man bei Ford auf die Motorenpalette, die bestens für 2020 gerüstet ist: Alle Diesel (auch mit 8-GangAuto­ matik) und alle HandschalterBenziner bis inklusive 125 PS bleiben unter der 118-Gramm-CO2-Schwelle. Künftig gibt’s beim Fahrwerk zwei Varianten: eine gewichtsoptimierte ­ Verbundlenker- oder eine Multilink-­ Hinterachse, die sich für mehr S­ preizung zwischen Sport und Komfort mit einer adaptiven elektronischen Dämpfer­ regelung als Extra bestellen lässt. •

Die Passagierkabine wurde leicht zurückversetzt, das wirkt dynamischer; im Cockpit wähnt man sich eine Klasse drüber, so luftig und edel lässt sich der Focus einrichten; für Ford in Europa neu: Head-up-Display Ford Focus

Flotten-Tipp: 1,5 l EcoBlue

Testmodell: 2,0 l EcoBlue SCR

Hubraum | Zylinder

1.499 cm3 | 4

1.997 cm3 | 4

Leistung

120 PS (88 kW)

150 PS (110 kW)

Drehmoment

300 Nm bei 1.750–2.250/min 370 Nm bei 2.000/min

0–100 km/h | Vmax

10,0 s | 196 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

6-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

3,6 l D | 94 g/km (EU6d-T)

4,4 l D | 114 g/km (EU6d-T)

8,5 s | 210 km/h

Kofferraum | Zuladung 341–1.320 l | 532 kg

341–1.320 l | 527 kg

Basispreis | NoVA

28.680 € (inkl.) | 5 %

25.080 € (inkl.) | 2 %

Das gefällt uns: Platzangebot und Anmutung im Cockpit Das vermissen wir: den Aktionspreis für den Basisdiesel Die Alternativen: Kia Ceed, Opel Astra, VW Golf, Seat Leon Werksangaben

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Exklusiv

Flotten-Check

En svenska i den * snabba körfältet

Seit dem XC90 geht’s bei Volvo steil bergauf. Mit dem neuen V60 stellen die Schweden unter Beweis, dass sie nicht nur optisch coole Autos bauen können, sondern auch bei Qualität und Antrieb keinen Vergleich zur deutschen Premium-Liga scheuen müssen. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

* Ein Schwede auf der Überholspur

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exklusiv

Audi A4 und Mercedes C-Klasse antritt. Und an dem deutschen Premium-Trio hat sich schon so mancher Mitbewerber die Zähne ausgebissen. Schafft es jetzt der coole Schwede, hier ein ­Wörtchen mitzureden? Grund genug jedenfalls, den V60 auf Herz und Nieren zu testen und ihn unserem FLOTTEN-Check samt Kosten- und ­Restwertprognose zu unterziehen.

Cooles Schweden-Design und ausreichend Platz Zunächst muss man zwei Mal hinsehen, wirkt der V60 dem größeren V90 doch wie aus dem Gesicht geschnitten. Erst wenn man näher kommt, stellt man fest, dass die Dimensionen doch ­kompakter ausfallen. Den Optik-Check besteht der Volvo jedenfalls auf Anhieb, erst recht, da er sich wohltuend vom Rest der Klasse abhebt. Vom selbstbewussten Kühlergrill über die LED-Tagfahrleuchten im Design von Thors Hammer über die elegante Flanke bis hin zum Heckabschluss mit den Volvo-typischen, senkrechten Leuchten wirkt hier alles wie aus einem Guss. Das Design setzt sich im Innenraum fort, wo der große Touchscreen das Geschehen dominiert, ohne dabei zu aufdringlich zu sein, die Armaturen sind wenig rinnern Sie sich noch an die Volvo-Werbung der 1980erüberraschend volldigital. In der Top-Ausstattung „Inscription“ sind Jahre? Da wurde eine 760er-Limousine aus 14 Meter Höhe Annehmlichkeiten wie elektrisch verstellbare Ledersitze Serie. Wird mit der Schnauze voraus auf den Asphalt gecrasht, um die Schenkelauflage – die sich über die halbe Sitzfläche erstreckt – die Sicherheit des Fahrzeugs zu demonstrieren – und damit der ganz ausgefahren, schränkt das leider den Mythos „Schwedenstahl“ einmal mehr Sitzkomfort etwas ein, da hier ein kleiner eindrucksvoll unterstrichen. Sicherheit Mit cooler Optik, TopHöhenunterschied entsteht. Kritik auf statt Design könnte damals das Motto hohem Niveau, zugegeben. Das Platzangewesen sein, wirkten die Modelle Verarbeitung und feinen Motoren doch wie mit dem Lineal gezeichnet. gebot ist sehr in Ordnung, auch im Fond. kann der Volvo mit Audi, BMW Dass ein Volvo sicher ist, hat sich in Das Kofferraumvolumen von 529 bis 1.364 und Mercedes mithalten.“ den Köpfen vieler Autofahrer nachLitern bewegt sich im Klassenschnitt. haltig manifestiert. Nur das Lineal haben die Schweden weggesperrt und dafür eine wirklich fähige Großer Touchscreen und viele Assistenten ­Designer-Truppe engagiert. Mit dem XC90 wurde eine neue Ära einWer die Grundbedienung des Touchscreens verstanden hat, findet sich gut in den Menüs zurecht. Und entdeckt die Möglichkeiten geläutet, die sich auch im V90/S90, XC60 und dem kompakten XC40 oder vielmehr eine ganze Armada an Helferlein. Vom Spurhaltewiederfindet. Mit dem V60 ist nun ein echtes Mainstream-Modell über den Totwinkelassistenten bis hin zum Abstandstempomaten, an der Reihe, das gegen die Premium-Konkurrenz BMW-3er-Reihe,

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Exklusiv

den man dankenswerterweise auch deaktivieren kann, der allerdings nach jedem Start wieder aktiv ist. Der Aufbau und die Bedienung sämtlicher Funktionen sind logisch gegliedert, einzig die Sprachsteuerung ist ­verbesserungswürdig.

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Feiner und spritziger Turbodiesel Womit wir beim Antrieb wären. Aktuell gibt es neben den 250 und 310 PS starken Benzinern T5 und T6, die im Flottenbereich wohl die Ausnahme bleiben werden, auch zwei interessante Turbo­ diesel. Der D3 leistet 150 PS, der D4 bringt es auf 190 PS aus jeweils zwei Liter Hubraum. In unserem Testauto war der stärkere der beiden Selbstzünder verbaut, das Ergebnis ist sehr harmonisch. Dank 400 Newtonmeter Drehmoment und der optionalen 8-GangAutomatik ist mehr als ausreichend Vortrieb in allen Lebens- und Drehzahllagen garantiert, lediglich 7,9 Sekunden vergehen bis Tempo 100.

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Auch 2019 nur 1,5 Prozent Sachbezug Der nach neuer Euro-6d-TEMP-Norm zertifizierte Motor erfreut mit großer Laufruhe und kleinem Verbrauch, 5,7 Liter sind durchaus ordentlich. Positiv auch der CO2-Ausstoß, mit Schaltgetriebe liegt der V60 D4 je nach Bereifung zwischen 117 und 119 Gramm, die Automatikversion zwischen 119 und 122 Gramm. Somit sind beide Varianten auch 2019 noch innerhalb der dann gültigen Grenze von 121 Gramm und daher mit nur 1,5 Prozent Sachbezug besteuert. Das Fahrwerk des V60 ist knackig, in Verbindung mit den zwar feschen, aber im Hinblick auf die Dämpfung konVolvo traproduktiven 20-Zöllern bleibt der Komfort etwas auf V60 der Strecke. ­Traktionsprobleme kennt der Fronttriebler Hubraum | Zylinder nicht, Allrad gibt es gegen rund 2.500 Euro Aufpreis.

Startpreis 46.316 Euro Unterm Strich kann der neue Volvo V60 sowohl von der Verarbeitung als auch der Motorisierung mit der deutschen Premium-Liga mithalten. Das gilt freilich auch für den Preis, mindestens 46.316 Euro sind fällig, unser Test­ auto inklusive aller Extras kam auf 58.500 Euro. Wie sich der V60 kosten- und restwertseitig im Vergleich mit Audi, BMW und Mercedes schlägt, sehen Sie auf der rechten Seite im ausführlichen FLOTTEN-Check. •

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Flotten-Tipp: D3 Momentum

Testmodell: D4 Inscription Aut.

1.969 cm3 | 4

1.969 cm3 | 4

Leistung

150 PS (110 kW)

140 PS (190 kW)

Drehmoment

320 Nm bei 1.750–3.000/min 400 Nm bei 1.750–2.500/min

0–100 km/h | Vmax

9,9 s | 205 km/h

7,9 s | 220 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

8-Gang aut. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

4,4 l D | 117 g/km (EU6d-T) 4,4 l D | 119 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 529–1.364 l | 500 kg

529–1.364 l | 521 kg

Basispreis | NoVA

46.316 € (inkl.) | 6 %

42.185 € (inkl.) | 5 %

Das gefällt uns: Motor, Verarbeitung, Design, Ausstattung Das vermissen wir: Dauerdeaktivierung des adaptiven Tempomaten Die Alternativen: Audi A4, BMW-3er-Reihe, Mercedes C-Klasse Werksangaben

1 Klar gezeichnetes und funktionelles Cockpit 2 Der Kofferraum fasst ­zwischen 529 und 1.364 Liter 3 Auch im Fond gibt’s ausreichend Platz 4 Schicke 20-Zoll-Alufelgen, die allerdings Komfort kosten 5 Die Assistenz-Armada meldet sich nach dem Start zum Dienst 6 Edel: Statt eines simplen Startknopfs gibt’s einen schicken Drehregler


exklusiv

Der Volvo V60 und seine Herausforderer im FLOTTEN-Check*

Das Resümee Audi A4 Avant 2.0 TDI S-tronic

BMW 320d Touring Automatik

Mercedes TC 220d Automatik

Hubraum | Zylinder

1.969 cm3 | 4

1.968 cm3 | 4

1.995 cm3 | 4

1.950 cm3 | 4

Leistung

190 PS (140 kW)

190 PS (140 kW)

190 PS (140 kW)

194 PS (143 kW)

Drehmoment

400 Nm bei 1.750–2.500/min 400 Nm bei 1.750–3.000/min 400 Nm bei 1.750–2.500/min 400 Nm bei 1.600–2.800/min

0–100 km/h | Vmax

7,9 s | 220 km/h

7,9 s | 231 km/h

7,5 s | 226 km/h

7,0 s | 233 km/h

Getriebe | Antrieb

8-Gang aut. | Vorderrad

7-Gang aut. | Vorderrad

8-Gang aut. | Hinterrad

9-Gang aut. | Hinterrad

Ø-Verbrauch | CO2

4,4 l D | 119 g/km (EU6d-T)

4,2 l D | 109 g/km (EU6)

4,8 l D | 127 g/km (EU6d-T)

4,7 l D | 123 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung

529–1.364 l | 521 kg

505–1.510 l | 540 kg

495–1.500 l | 595 kg

490–1.510 l | 590 kg

Garantie

2 Jahre ohne km-Limit

2 Jahre ohne km-Limit

2 Jahre ohne km-Limit

4 Jahre/120.000 km

Basispreis | NoVA

46.316 € (inkl.) | 6 %

44.520 € (inkl.) | 4 %

46.649 € (inkl.) | 7 %

50.490 € (inkl.) | 8 %

Aufpreise für ausgewählte Extras 2.514 € (CO2: 128 g/km)

3.090 € (CO2: 116 g/km)

3.051 € (CO2: 136 g/km)

3.060 € (CO2: 132 g/km)

2.388 €

2.229 €

Navigationssystem

ab 1.247 €

ab 1.886 €

ab 1.464 €

738 €

1.321 €

1.136 €

1.730 € (teilautonom)

2.040 € (Paket)

1.194 €

849 € 810 €

*Spezifikation entspricht nicht zwingend dem Testmodell. Der besseren Vergleichbarkeit geschuldet wurden Daten ähnlicher Modelle herangezogen.

(• Serie/- nicht verfügbar) Werksangaben

Wartungs- und Verschleißkosten in Euro 120.000/36

100.000/60

120.000/36

100.000/60

120.000/36

100.000/60

Servicekosten

1.111,54

1.304,49

1.973,68

1.455,64

1.425,18

1.043,02

Verschleißkosten

1.281,32

1.926,06

1.737,95

2.659,40

2.075,63

2.575,13

Gesamtkosten

2.392,86

3.230,55

3.711,63

4.115,04

3.500,81

3.618,15

Kosten pro Kilometer 0,020

0,032

0,031

0,041

0,029

0,036

Kosten pro Monat

53,84

103,10

68,58

97,24

60,30

36M/20TKM 60M/20TKM

12M/40TKM 36M/40TKM

25.420

Restwert in Prozent

32.169

Händlereinkauf

20.048 30.450

10

28.592 35.465

25.400

BMW 320d Touring Automatik

23.000

40

28.600

30 20

28.800 24.700

10

30.600 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000

54,50

53,50

29,80

32,90

43,40

51,90

Quelle:

23.200

36M/25TKM 48M/40TKM

50

29.800

Audi A4 Avant 2.0 TDI S-tronic

Mercedes TC 220d Automatik

Händlereinkauf

32,50

Volvo V60 D4 Momentum Geartronic

Restwert in Prozent Vorgängermodelle

36M/25TKM 48M/40TKM

45,30

BMW 320d Touring Mercedes TC 220d Automatik Automatik

45,80

Händlereinkauf

32,10

Wertverlust in Euro Vorgängermodelle

46,30

33.864 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000

Audi A4 Avant 2.0 TDI S-tronic

Quelle:

22.982

Volvo V60 D4 Momentum Geartronic

Quelle:

32.404

30,70

20

21.705

40,50

30

34.836

26,80

40

27.887

Mercedes TC 220d Automatik

56,70

50

32.576 21.398 30.844

BMW 320d Touring Automatik

12M/40TKM 36M/40TKM

60

26.506

Audi A4 Avant 2.0 TDI S-tronic

36M/20TKM 60M/20TKM

30,90

Volvo V60 D4 Momentum Geartronic

34,30

30,50

Händlereinkauf

45,10

Wertverlust in Euro

Keine Daten vorhanden

41,60

66,47

Quelle:

Quelle:

Kilometer/Monate

30,50

adaptiver Tempomat

• Quelle:

32,10

Einparkassistent

40,20

Allradantrieb LED-Scheinwerfer

25,30

Volvo V60 D4 Momentum Geartronic

Auch der Vorgänger des V60 war ein gutes Auto, aber erst das neue Modell ist mit Audi, BMW und Mercedes auf Augenhöhe. Und das nicht nur optisch, sondern auch technisch. Mit 119 Gramm CO2 pro Kilometer ist man auch 2019 noch auf der günstigeren Sachbezugsseite. Fairerweise muss man ergänzen, dass es sich beim A4 und beim 3er um Auslaufmodelle handelt, wo die Nachfolger nächstes Jahr landen, wird man sehen. Wer mit dem Mercedes liebäugelt, muss schnell sein, die 123 Gramm sind 2019 schon zu viel für die 1,5-prozentige Grenze. Beim Vergleich der Wartungs- und Verschleißkosten hat der Volvo abermals die Nase vor BMW und Audi, zur neuen C-Klasse lagen leider noch keine Daten vor. Spannend dann der Blick auf Wertverlust und Restwert. Auch hier setzt sich der Schwede an die Spitze, was beim Vorgängermodell (untere Tabellen) noch nicht der Fall war. Volvo hat die Hausaufgaben also mit Bravour erledigt. Wenn Audi A4 Avant (Facelift) und BMW 3er Touring (ganz neu) 2019 auf den Markt kommen, werden die Karten in diesem Segment aber noch einmal neu gemischt.

Volvo V60 D4 Momentum Geartronic

Audi A4 Avant 2.0 TDI S-tronic

BMW 320d Touring Mercedes TC 220d Automatik Automatik


Auto • dauertest

Es kommt doch auf die Größe an

Über 16.000 Kilometer hat unser neuer Dauertester nach nur wenigen Wochen bereits auf dem Buckel, auch die zweite Etappe verlief völlig problemlos, der Ford Tourneo Custom weiß in vielerlei Hinsicht zu gefallen. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Christian Houdek

E

gal ob Taxiunternehmen, Miet­ wagenfirma oder Hotel, die Anforderungen an ein Fahrzeug zum Personentransport sind in allen Fällen hoch. Schließlich entscheidet das Wohl der Gäste vielfach darüber, ob man den Gast ein weiteres Mal begrüßen darf. Als Unternehmer ist man freilich vielfach dem Zwiespalt ausgesetzt, den die ökonomische Komponente mit sich bringt, schließlich darf das Ziel des Geldverdienens nicht aus den Augen gelassen werden, frei nach dem Motto „Luxus muss auch leistbar sein“. Und das gilt für den fahrbaren Untersatz genauso.

rtest Dauetappe 2. E

48 | Flotte 10-11/2018

Viel Ausstattung zum fairen Tarif Die Preisliste des Ford Tourneo Custom, also der Pkw-Variante, startet bei 40.400 Euro (brutto), dafür bekommt man den Bus mit kurzem Radstand, 105 PS Turbodiesel und 6-Gang-Schaltgetriebe in Ambiente-Basisausstattung. Um dem gehobenen Anspruch des überarbeiteten Tourneo Custom gerecht zu werden und zu überprüfen, wie er sich im Vergleich zu den Luxusbussen im Segment schlägt, haben wir uns an der anderen Seite der Preisliste orientiert. Dann hat der Zweiliter-Turbodiesel satte 170 PS unter der Haube und wird von einer 6-Gang-Automatik verwaltet, der lange Radstand und die Titanium-Ausstattung mussten es dann auch sein. 54.900 Euro brutto sind jedenfalls eine starke Ansage, der

Aufpreis zum erwähnten Einstiegsmodell fällt m ­ oderater aus, als zunächst angenommen. Erst recht, wo Annehmlichkeiten wie eine beheizbare Frontscheibe, Regensensor, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine eigene Klimaanlage für den Fond, das Radio-Paket samt Freisprecheinrichtungen und weitere Dinge aufpreisfrei mit an Bord sind. Ergänzt um eine 220-Volt-Steckdose, Fahrspur- und Totwinkel-Assistenten, Metallic-Lackierung und das Titanium-X-Paket 1 (Xenon-Scheinwerfer, Lederausstattung, elektrisch verstellbarer Fahrersitz, Sitzheizung, sechs Airbags sowie das neue Sync-Navigationssystem) für insgesamt wohlfeile 3.300 Euro, liegt der Gesamtpreis unseres Testautos bei ziemlich genau 60.000 Euro.

Komfortabel und riesig Zugegeben, eine ordentliche Stange Geld, aber verglichen mit so manchem Mitbewerber ein mehr als ordentliches Angebot. Das Cockpit muss den Vergleich mit VW Caravelle und Mercedes Vito Tourer jedenfalls nicht scheuen, sowohl bei Optik als auch Materialqualität und Verarbeitung. B ­ esonders erfreulich: Rechts neben dem Automatik-Wählhebel ist unter einer Rolle eine geradezu riesige Ablage­ möglichkeit. Darüber thront in guter Höhe das hochauflösende Display des Infotainment- und Navigations-


Auto • dauertest

systems, das einfach per Touch-Eingaben zu bedienen ist. Im Topmodell finden sich ausschließlich ergonomisch hervorragende Einzelsitze, die den Komfort im Tourneo Custom auf ein wirklich hohes Niveau heben. Die Beinfreiheit ist fürstlich, die Kopffreiheit bei einem Auto dieses Segments ohnedies kein Thema. Die Perfektion komplettieren würde die Möglichkeit, die Sitze längs zu verschieben, dies ist allerdings nicht vorgesehen. Mit mindestens 2.000 Litern ist der Laderaum aber auch so mehr als ausreichend, um etwa das Gepäck sämtlicher Passagiere zu befördern.

Keine Klimaautomatik ab Werk Aktuell zeigt der Kilometerzähler über 16.000 an, mehr als zwei Drittel davon gehen noch aufs Konto der vier Maturanten, die wir mit dem Ford Tourneo Custom auf der ersten Dauertest-Etappe quer durch Europa ans Nordkap geschickt haben. (Siehe Bericht FLOTTE 09/2018). Wirft man einen Blick in die Fahrtenbucheinträge der Kollegen, so ist das Feedback durch die Bank positiv, eine Kritik taucht aber so gut wie immer auf und die betrifft die Klima­ anlage. Werksseitig gibt es nämlich weder für Geld noch gute Worte eine Klimaautomatik, gerade im angepeilten, gehobenen Personentransport-Segment leider ein echtes Manko. Beim Vorfacelift-Modell gab es für relativ kleines Geld seitens Ford eine Nachrüstmöglichkeit, diese ist für den neuen Tourneo Custom derzeit aber (noch) nicht verfügbar.

Agiler Antrieb, wenig Anhängelast Der 170-PS-TDCi-Turbodiesel macht dem großen Ford ordentlich Beine, in Kombination mit dem markentypisch feinen Fahrwerk ist schnell vergessen, dass man es hier mit einem 5,34 Meter langen und knapp zwei Meter hohen Fahrzeug zu tun hat. Die Automatik macht einen guten Job und gefällt mit kurzen Schaltzeiten, der Verbrauch geht mit aktuell rund 9,5 Litern auch noch in Ordnung. Wer plant, einen schweren Anhänger zu ziehen, der muss allerdings aufpassen, im Gegensatz zu den 2,1 Tonnen des ­Handschalters ist beim Automaten gerade einmal die Hälfte – sprich 1.050 Kilogramm – zulässig. Bei der ordentlichen Zuladung von 808 Kilogramm kommt man vermutlich deutlich seltener in die Bredouille. Jetzt werden erst einmal eifrig Kilometer gesammelt, den nächsten Dauer­ testZwischenbericht gibt es dann Anfang Dezember. •

Die Farbgebung des Interieurs harmoniert perfekt mit dem Pyrit-Silber-Metallic außen; Platzangebot und Kofferraum­volumen sind fürstlich, die Konnektivität fein, einzig die ­fehlende Klimaautomatik taucht immer ­wieder als Kritikpunkt im Fahrtenbuch auf

Ford Tourneo Custom

Flotten-Tipp: 2.0 TDCi Trend 320

Testmodell: 2.0 TDCi Titanium 310

Hubraum | Zylinder

1.997 cm3 | 4

1.997 cm3 | 4

Leistung

130 PS (96 kW)

170 PS (125 kW)

Drehmoment

385 Nm

405 Nm

0–100 km/h | Vmax

k. A. | 165 km/h

k. A. | 175 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

6-Gang aut. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

6,7 l D | 178 g/km (EU6d-T) 7,0 l D | 183 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 1.300–2.100 l 817 kg

2.000–2.800 l | 690 kg

Basispreis | NoVA

54.900 € (inkl.) | 19 %

45.650 € (inkl.) | 18 %

Das gefällt uns: Verarbeitung, Fahrwerk, Platzangebot, Motor Das vermissen wir: Klimaautomatik, höhere Anhängelast Die Alternativen: VW T6 Caravelle, Mercedes Vito Tourer Werksangaben

Flotte 10-11/2018

| 49


Auto • test

Bärenstarker Auftritt Was einst mit dem Yeti begann, findet nun mit dem Kodiaq den vorläufigen Höhepunkt. Die tschechische VW-Tochter beweist SUV-Kompetenz und legt mit dem Kodiaq Sportline ordentlich Selbstbewusstsein nach. Text & Bilder: Stefan Schmudermaier

D

er Auftritt des Skoda Kodiaq ist zwar alles andere als furchtein­ flößend, aber allemal stattlich. Mit seinen 4,7 Metern zählt er zu den mittel­großen SUV, im Innenraum – eine Skoda-Spezialität – geht’s richtig luftig zu. Wer die optionale dritte Sitzreihe ordert, der hat Platz für maximal sieben Personen, die Beinfreiheit im Fond bewegt sich auf Oberklasse-Niveau. Die Bedienung des tschechischen Bären – die Kodiakbären sind eigentlich in Alaska zu Hause – gibt keinerlei Rätsel auf, ganz im Gegenteil, die Ergonomie ist schlicht hervorragend. So sind die wichtigsten Funktionen direkt mittels Tasten anwählbar, wer sich gerne mit Details oder dem Setup von Radio, Navi oder Fahrzeugparametern spielt, kann dies in den Menüs des Touchscreens tun. Und Armaturen hat der Kodiaq auch noch „echte“ und kein oftmals überfrachtetes Display. Zwei Wünsche haben wir dennoch: Ein Head-Up-­ Display wäre fein und die Deaktivierung der Adaptiv-Funktion des Tempo­ maten wäre auch fein, oftmals nervt das automatische Bremsen mehr, als es hilft, etwa auf der Autobahn.

klappe und der 3-Zonen-Klimaautomatik zum optionalen Sport-Paket), spezielle Schürzen und Schweller sowie Sportsitze mit integrierten Kopfstützen. Die Serienmitgift kann sich ebenfalls sehen lassen, LED-Scheinwerfer, schlüsselloses Zugangs- und Start-System, elektrischer Memorysitz, Parkassistent und einiges mehr sind im Preis von 49.030 Euro für den 190 PS TDI samt Allrad und DSG Standard. Der Zweiliter-Turbodiesel passt perfekt zum großen Bären, die Beschleunigung von 8,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h passt ebenso wie der Praxisverbrauch von circa 6,7 Litern. Eine feine Sache ist auch die dynamische Fahrwerk­ regelung, die sich auf Knopfdruck eher auf der sportlichen oder mehr auf der komfortableren Seite zeigt. Dank eines Individual-Modus kann der Fahrer mit verschiedenen Parametern sein Setup kreieren, was tatsächlich mehr als nur eine Spielerei ist. •

Sport-Look und niedriger Verbrauch Seit Kurzem bietet Skoda den Kodiaq auch in einer Sportline-Version an. Nomen est omen bringt diese zahlreiche sportliche Features mit. So zum Beispiel 19-Zoll-Leichtmetallfelgen (die 20-Zöller am Testauto gehören gemeinsam mit der elektrischen Heck-

Der Skoda Kodiaq ist auch als Sportline ein echtes ­Raumwunder mit viel Platz im Fond und einem bis zu 2.065 Liter großen Kofferraum; auf Wunsch gibt es eine dritte, in den Kofferraumboden versenkbare Sitzreihe

Skoda Kodiaq

Flotten-Tipp: 2.0 TDI 4x4 Ambition

Testmodell: 2.0 TDI 4x4 DSG Sportline

Hubraum | Zylinder

1.968 cm3 | 4

1.968 cm3 | 4

Leistung

150 PS (110 kW)

190 PS (140 kW)

Drehmoment

340 Nm bei 1.750–3.000/min 400 Nm bei 1.750–3.250/min

0–100 km/h | Vmax

9,7 s | 197 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Allradantrieb 7-Gang aut. | Allradantrieb

Ø-Verbrauch | CO2

5,4 l D | 141 g/km (EU6)

8,6 s | 210 km/h 5,7 l D | 150 g/km (EU6)

Kofferraum | Zuladung 720–2.065 l | 675 kg

720–2.065 l | 675 kg

Basispreis | NoVA

49.030 € (inkl.) | 12 %

38.560 € (inkl.) | 10 %

Das gefällt uns: Motor, Verbrauch, Preis-Leistungs-Verhältnis Das vermissen wir: deaktivierbare Adaptiv-Funktion beim Tempomaten Die Alternativen: Renault Koleos, Hyundai Santa Fe, BMW X3 Werksangaben

5_ 0 | Flotte 10-11/2018


Der Kleine ist groß geworden Nissan hat den Micra um 17 Zentimeter verlängert, in ein modernes Blechkleid gepackt und mit viel Technik ausgestattet. Text & Fotos: Mathias Morscher

I

rgendwann wird jeder groß. So auch der Micra von Nissan, der sich ­übrigens schon im 36. Produktionsjahr befindet. 17 Zentimeter mehr stehen nun zur Verfügung, somit kratzt die ehemalige Maus an der Vier-MeterMarke (3.999 mm). Das tut ihm gut, denn damit versprüht der Wagen ein angenehmes, großzügiges Raumgefühl. Das freundlich gestaltete Interieur – im Testwagen in Beige-Schwarz gehalten – unterstreicht dieses Eindruck. Nicht nur im aufgeräumten und übersichtlichen Cockpit, sondern auch auf der Rückbank. Dort lässt es sich nun auch ein paar hundert Kilometer länger aushalten ohne fieses Stechen im Knie.

Muskel- & Motorkraft Das bekommen maximal untrainierte Frischluftfetischisten im Arm, denn die hinteren Scheiben wollen per Kurbel geöffnet und geschlossen werden. Zum Glück ist das eines der wenigen Relikte vergangener Zeiten, ansonsten findet sich nämlich jede Menge Technik – sowohl für die Sicherheit, als auch für das Vergnügen – im Test-Micra: Berganfahrhilfe, Lichtund Regensensor, Verkehrszeichenerkennung, ­Tempo­mat, Geschwindigkeitsbegrenzer, Spurhalteassistent, Klimaautomatik, Bose-Soundanlage

samt CD-Player; USB und Bluetooth gibt es natürlich auch. Und, und, und. Ebenfalls investiert hat Nissan in das Fahrwerk, das mit einer aktiven Fahrkomfortregelung ein Untersteuern reduziert. Die Lenkung präsentiert sich direkt und die Bremsen beißen kraftvoll zu. Doch gerade die Kraft ist es, die dem im Testauto verbauten kleinen 71-PS-Dreizylinder fehlt. Sauger-typisch passiert im unteren Drehzahlbereich wenig bis nichts. Das macht vor allem die Stop-and-goFahrt in der Stadt mühsam. Hat man auf der Landstraße oder Autobahn nach 15,1 Sekunden endlich Tempo 100 erreicht, sucht man vergeblich den sechsten Gang. Das ist schlecht für die Lärmentwicklung – der Micra ist

Übersichtlich präsentiert sich das Cockpit im neuen Micra; einen Teil der 17 Zentimeter mehr investierte Nissan in den Kofferraum und den Fond

glücklicherweise gut gedämmt – und für den Verbrauch. Der liegt übrigens bei 5,2 Liter Benzin für die 100 Kilometer. Alternativ gibt es auch 90 PS; wahlweise als 0,9-Liter-Benziner oder 1,5-Liter-Diesel. Apropos Liter: davon passen 300 (bei umgeklappten Sitzen 1.004) in den Kofferraum – ebenfalls ein Plus. Zu haben ist der Micra ab 12.600 Euro, für die getestete Version „Acenta“ stehen über 17.000 Euro auf der Rechnung – die ist eben auch mitgewachsen. • Nissan Micra

Flotten-Tipp: 0,9 IG-T Visia Plus

Testmodell: 1,0 l Acenta

Hubraum | Zylinder

898 cm3 | 3

998 cm3 | 3

Leistung

90 PS (66 kW)

71 PS (52 kW)

Drehmoment

140 Nm bei 2.250/min

95 Nm bei 3.500/min

0–100 km/h | Vmax

12,1 s | 175 km/h

15,1 s | 161 km/h

Getriebe | Antrieb

5-Gang Man. | Frontantrieb 5-Gang Man. | Frontantrieb

Ø-Verbrauch | CO2

4,8 l D | 107 g/km (EU6d)

4,6 l S | 103 g/km (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 300–1.004 l | 513 kg

300–1.004 l | 513 kg

Basispreis | NoVA

17.178 € (inkl.) | 3 %

15.137 € (inkl.) | 3 %

Das gefällt uns: das schnittige Äußere, das angenehme Innere Das vermissen wir: ein wenig mehr Power und ein sechster Gang Die Alternativen: Opel Corsa, Kia Rio, Suzuki Swift, Werksangaben

Flotte 10-11/2018

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Auto • TEST

Sportlich auf die letzte Meile Die Palette der Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen ist vielfältiger denn je. Mit dem Transit Courier bietet Ford einen ultra­ kompakten Transporter, der vor allem in die Stadt passt. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

W

irft man einen Blick auf die Geschichte der leichten Nutzfahrzeuge, so hat sich im Hinblick auf die einzelnen Segmente richtig viel getan. Was mit einem Modell begann, hat sich bei den meisten Herstellern auf mittlerweile drei unterschiedlich große Fahrzeuge aufgesplittet, ganz vereinzelt und abgesehen von FiskalPkw-Versionen wurde die Palette wie eben beim Transit Courier oder dem Fiat ­Fiorino mit einem besonders kompakten Modell nach unten abgerundet. Im Falle des Ford Transit Courier – von dem es mit dem Tourneo Courier auch einen Pkw-Ableger gibt – bedeutet das ein Stauvolumen von 2,3 Kubik­metern und eine maximale Zuladung von 529 Kilogramm. Ordert man die Durchlademöglichkeit in den Fahrgastraum, können Gegenstände mit einer Länge bis zu 2,59 Metern verstaut werden.

Vier Ausstattungsniveaus Durchaus beachtlich zeigt sich die Ausstattungsvielfalt, gleich vier unterschiedliche Niveaus stehen hier zur Wahl. Die Basisversion „Ambiente“ (ab 11.450 Euro, alle Preise netto) bringt

5_ 2 | Flotte 10-11/2018

das nötigste mit, im „Trend“ (ab 13.450 Euro) kommen elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Lederlenkrad und einiges mehr dazu. Richtig komfortabel zeigt sich dann der „Limited“, der sogar Klimaautomatik, Park-Pilot, Tempomat und Leichtmetallfelgen im Serienumfang hat. Ähnlich die Ausstattung des Transit Courier „Sport“, der mit Streifen auf der Motorhaube den Dynamiker gibt. Der jeweilige Aufpreis gegenüber der Basis liegt bei jeweils rund 3.000 Euro, los geht’s bei 14.700 Euro. Gut investiert sind die 890 Euro für das ­integrierte Touchscreen-Navi.

Flotter und sparsamer Turbodiesel Insgesamt stehen drei Motoren, zwei Turbodiesel mit 75 und 100 PS sowie ein 100-PS-Benziner, zur Wahl. Unser Testauto war mit dem stärkeren Selbstzünder bestückt, der den Minitransporter nicht nur wieselflink, sondern mit knapp über fünf Liter Praxisverbrauch auch sehr sparsam durch die Lande bewegt. Wobei der kleine Kölner auch auf der Autobahn locker mithalten kann, dank sechstem Gang auch hier sehr sparsam. •

Trotz kompakter Abmessungen bei einer Länge von nur 4,16 Metern hat der Ford Transit Courier einen Laderaum von 2,3 Quadratmetern und kann je nach Ausstattung bis zu 529 Kilogramm zuladen; feines Cockpit, auf Wunsch sogar mit Touchscreen-Navi Ford Transit Courier

Flotten-Tipp: 1,5 TDCi Trend

Testmodell: 1,5 TDCi Sport

Hubraum | Zylinder

1.499 cm3 | 4

1.499 cm3 | 4

Leistung

75 PS (55 kW)

100 PS (74 kW)

Drehmoment

190 Nm

215 Nm

0–100 km/h | Vmax

16,0 s | 157 km/h

14,0 s | 170 km/h

Getriebe | Antrieb

5-Gang man. | Vorderrad

6-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

4,5 l D | 117 g/km (EU6)

4,5 l D | 117 g/km (EU6)

Laderaum | Nutzlast

2,3 m3 | 469 kg

2,3 m3 | 459 kg

Basispreis

14.675 € (exkl.)

16.525 € (exkl.)

Das gefällt uns: kompakte Abmessungen, spritziger & sparsamer Motor Das vermissen wir: Tempomat bei der Sport-Ausstattung Die Alternative: Fiat Fiorino Werksangaben


Umwelt

Wer hat‘s erfunden?

T

hink micro, yet mighty!“, lautete das Rinspeed-Motto auf der CES 2019. Firmenchef Frank Rinderknecht hat mit dem „microSNAP“ ein flexibles Waren- beziehungsweise Personentransport-Fahrzeug in Renault-­Twizy-Größe vorgestellt. Für den eidgenössischen Autovisionär ist die Zeit der großen Lieferwagen, „die Kunden wie Perlen auf einer Schnur nacheinander über den Tag bedienen“, in Bälde vorbei. Der Schweizer glaubt dabei an die Zukunft kleiner autonomer Fahrzeuge, die „ausschwärmen und ohne Umwege die Ware just in time zum Kunden ­liefern“. Zu seiner Vision gehören aber auch zweisitzige „Robo-Units“, die ihre Passagiere komfortabel und effizient auf dem kürzesten Weg von

A nach B bringen. Rinderknecht ist sich sicher: „Kunden wollen mehr und mehr zeitnah beliefert werden und viele Passagiere keine Sammeltaxis, die systembedingt zeitintensive Umwege fahren müssen.“ Zur Umsetzung des microSNAP ist bereits ein Start-up geplant, Gespräche mit Investoren sind am Laufen. Die positive Resonanz auf das Konzept sei gewaltig und blieb laut Rinderknecht nicht ohne Folgen: „Selbst einer der renommiertesten Autohersteller ließ s­ ich inspirieren und zeigte neulich seine eigene Interpretation der Snap-Systematik“. Rinderknecht nimmt’s gelassen, sieht es als „aufrichtigste Form der Schmeichelei“ und schmunzelt: „Wer hat‘s erfunden?“

Weiter kommen mit drei Erdgastanks

Erste Brauerei unter Strom Mitte September konnten sich Thomas Gerbl (Stiegl-Geschäftsführer) und Marco Windhofer (Leiter Servicedienste Logistik, Stiegl) im MAN-Werk in Steyr den neuen E-Lkw abholen. Im Stadt­ gebiet von Salzburg wird er die Pferdekutsche des 525 Jahre alten Privatunternehmens ergänzen. Nachdem alle zum Brauen notwendigen Zutaten aus der Natur kommen, setzt Stiegl schon lang auf Ressourcenschonung.

Für den Octavia G-Tec gibt Skoda nun 480 Kilometer Erdgas-Reichweite an. Möglich macht dies die Verteilung des gasförmigen Treibstoffs auf jetzt drei Tanks. Am Bild oben in blau der Stahltank vor der Hinterachse, unter dem Kofferraum die beiden Tanks aus einem neuen Verbundwerkstoff. Für Benzin steht nur noch ein 11,8 Liter großer Tank bereit. Neben der konsequenteren Ausrichtung auf das umweltfreundliche Gas – am besten ist die Umweltbilanz mit Biogas oder synthetischem Gas – gefällt die gesteigerte Leistung. Ein neuer 1,5 TSI lockt mit 130 PS, was einem Plus von 20 PS zu bisher entspricht. Nachdem das Fahrzeug erst im 1. Quartal 2019 nach Österreich kommt, nennt der Importeur noch keine Preise. Ein Abchecken der Tankstellenpreise zahlt sich schon jetzt aus. Der G-Tec erfüllt Euro-6d-TEMP und stößt im Gasbetrieb weniger NOX und keine Rußpartikel aus.

Die Elektrowelle rollte durchs Land Die Elektromobilitäts-Rallye Wave Trophy rollte Ende September auch durch Österreich und machte Halt bei Vorreiterunternehmen und in Gemeinden, die die Energiewende leben. Mit dabei unter anderem ­Infineon in Villach, Phoenix C ­ ontact in Wien, Keba in Linz, Kreisel Electric in Rainbach, Fronius in ­ Sattledt und Schunk Carbon Technology in Bad Goisern. Alle Teams waren mit umweltfreundlichem Strom unterwegs.

Flotte 10-11/2018

| 53


umwelt

Volksfest der E-Mobilität Knapp 40.000 Besucher haben im Zuge der E-Mobility Play Days auf dem Red Bull Ring einen Blick in die Zukunft geworfen.

Z

um zweiten Mal gingen Ende September die E-Mobility Play Days über die Bühne. Mit 50 Partnern aus den unterschiedlichsten Bereichen der E-Mobilität zählt das Event zu den größten seiner Art. Besonders nachgefragt war die Möglichkeit, selbst einmal hinterm Steuer eines Elektro­ autos Platz zu nehmen, 3.700 Testfahrten wurden an diesem Wochenende gezählt.

Spannendes Rahmenprogramm Neben bereits in der Serie b ­ efindlichen Autos wurden auch zahlreiche spektakuläre Prototypen beäugt. Ein ­ spannender Programmpunkt war die Station der Drohnen-Showrennen, die „Drone Champions League“ machte ebenfalls Station auf dem steirischen Red Bull Ring. Hochkarätige Vorträge wie etwa von Markus Kreisel, CEO von

Kreisel Electric, durften ebenfalls nicht fehlen. Dem Publikum wurden auch unterschiedliche Show-Runs geboten, vom Boliden der Formel E bis hin zu elektrisch betriebenen Motorrädern. Ein ganz besonderer Leckerbissen ­wartete für Fans des Playstation-Games „Gran Turismo“. Audi brachte den e-tron Vision Gran Turismo für DemoLaps mit, 815 PS stark und in nur 2,5 Sekunden auf 100 km/h. Ein Auto, das auf der Playstation bereits seit einiger Zeit gefahren werden kann. Spannend auch der Renault Zoe im Rallye-Trimm, der von Karine Choisne-Poisson und Solen Kerleroux bei der „Rallye Aïcha des Gazelles 2018“ auf den zweiten Platz manövriert wurde. Prominente Besucher – darunter Armin Assinger, Rennfahrer Lucas Auer, Patricia Kaiser, Nico Müller oder Felix Gottwald – wurden ebenfalls gesichtet. • (RED)

Rund 50 Aussteller rund ums Thema E-Mobilität zeigten auf dem Red Bull Ring bei den E-Mobility Play Days ihre Kompetenzen vor knapp 40.000 Besuchern

Elektro-Umstellung bis 2030 Für Firmenauto- und Flottenbetreiber ist die E-Mobilität von ganz besonderem Interesse, schließlich lässt sich diese auch wirtschaftlich darstellen, wie LeasePlan betont.

I

m Rahmen der E-Mobility Play Days stellte LeasePlan einen möglichen Weg in eine nachhaltige, emissionsfreie Zukunft der Mobilität vor. Rudolf Mayrhofer-Grünbühel, Commercial Director LeasePlan Österreich, präsentierte gemeinsam mit Christian Clerici das Ziel, den LeasePlan-Bestand von weltweit 1,7 Millionen Fahrzeugen – in Österreich sind es 37.000 Fahrzeuge – bis zum Jahr 2030 auf rein elektrisch betriebene Fahrzeuge umzustellen; die Fahrzeuge der Mitarbeiter sollen schon 2021 elektrisch fahren. „Schon heute ist es möglich, Elektrofahrzeuge wirtschaftlich in bestehende Flotten zu integrieren, mit der Anschaffung des ersten Elektroautos ist der größte Schritt getan“, betonte Mayrhofer-Grünbühel. Bei der hochkarätigen Podiumsdiskussion mit Nigel Storny, Managing Director LeasePlan Österreich, Dipl.Ing. Angelika Rauch, Geschäftsführerin

5_ 4 | Flotte 10-11/2018

der TBW Research GmbH, Markus Kreisel, CEO Kreisel Electric, und Dr. Michael Fischer, Geschäftsführer Smatrics, wurden der technische Stand der aktuellen Fahrzeuggeneration ebenso wie die Entwicklung der künftigen Reichweiten erläutert.

Frage der Infrastruktur Selbstverständlich gilt es für die Unternehmer auch zu klären, welche Lade­ infrastruktur für einen reibungslosen Einsatz notwendig ist. Eine weitere Frage beschäftigte sich mit dem Thema, ob Anreize für den Einsatz von Elektrofahrzeugen geschaffen werden sollen oder eher Verbote – Stichwort Dieselfahrverbot in Städten – fruchtbarer für den endgültigen Durchbruch bei der Elektromobilität sinnvoller sind. Fakt ist, dass es gerade im gewerb­lichen Bereich mit allen Vorteilen wie Vorsteuerabzug und Befreiung vom Sachbezug sehr viele

LeasePlan möchte bis 2021 alle Mitarbeiter-Fahrzeuge auf E-Autos umstellen, beim gesamten Fahrzeugbestand (weltweit 1,7 Millionen Fahrzeug) wird 2030 angepeilt

gute Argumente gibt, sich zumindest intensiver mit dem Thema E-Mobilität zu beschäftigen und einzelne Fahrzeuge umzustellen. Im Anschluss konnten verschiedene Elektro-­ Fahrzeuge auf dem Südkurs des Red Bull Rings auf Herz und Nieren getestet werden. • (ZIG; Fotos: Leaseplan/Kalz)


umwelt

„Das E-Auto als Stromspeicher wird an Bedeutung zunehmen“ Im Zuge der E-Mobility Play Days in Spielberg sprach FLOTTE mit Eric Feunteun, dem Direktor für das Elektrofahrzeugprogramm bei der Groupe Renault über künftige Modelle, den aktuellen Stand bei der Batterieentwicklung, den Stellenwert von Wasserstoff und viele weitere spannende Themen. Text: Stefan Schmudermaier, Foto: Werk

Herr Feunteun, Renault zählt zu den Vorreitern bei der E-Mobilität, wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus? Wir sind bereits im Jahr 2007 gestartet, mit dem Ziel, Elektro­ mobilität zu leistbaren Preisen anzubieten. Klares Ziel ist es, dass ein E-Auto künftig nicht mehr kostet als ein Verbrenner. Sieht man sich die Entwicklung des Zoe an, ist die Strategie, denke ich, auch ganz gut aufgegangen. Mittlerweile haben wir vier Modelle im Angebot, das Spaßauto Twizy, den erwähnten Zoe, den Kangoo Z.E. sowie seit Kurzem auch den großen Master Z.E. Technisch könnten wir grundsätzliches jedes unserer Fahrzeuge als E-Auto anbieten, allerdings wäre das kein wirtschaftliches Szenario. Von einem echten E-Auto-Boom kann man trotz guter Steigerungsraten nicht sprechen, die absoluten Zahlen sind nach wie vor eher bescheiden. Kommt das Elektroauto nicht an beim Kunden? Zunächst muss man einmal sagen, dass jene Kunden, die einmal ein E-Auto hatten, nur in den seltensten Fällen wieder auf ein herkömmliches Fahrzeug zurückwechseln. Die Zufriedenheit mit den E-Autos ist also sehr groß. In den letzten sechs Jahren hatten wir einen Zuwachs von immerhin 50 Prozent. Und auch das Thema Reichweite verliert an Bedeutung, unserer Ansicht nach ist das Anbieten von zwei Batteriegrößen je nach Anforderungsprofil die Lösung. China hat bei der E-Mobilität die Nase deutliche vorn, was erwarten Sie in Europa? Richtig, China ist der größte Markt mit sehr hohen Zuwächsen, zwei Drittel aller weltweit gebauten E-Autos fahren in China. Das Angebot wird größer und die Technologien entwickeln sich schnell, wir rechnen im Jahr 2022 mit einem

Eric Feunteun ist seit 2015 als Direktor für das ElektrofahrzeugProgramm von Renault verantwortlich

weltweiten EV-Marktanteil von circa zehn Prozent, in Europa sogar noch höher. Österreich liegt mit 1,4 Prozent aktuell über dem europäischen Schnitt. Im B-Segment, wo auch der Zoe angesiedelt ist, sind es bereits 26 Prozent. Wir werden bis 2022 acht rein e ­ lektrische und zwölf elektrifizierte Modelle haben. Wie auf dem Pariser Salon bekanntgegeben, starten wir bereits Renault wird bis 2022 2019 mit einem rein elektrischen acht rein elektrische und City-SUV-Modell in zwölf elektrifzierte FahrChina, das auch dort zeuge im Programm haben.“ produziert wird. Eric Feunteun, Groupe Renault Auch bei den Plugin-­Modellen wird Renault künftig mitmischen, wir sehen darin eine Übergangstechnologie. 2020 wird es die Modelle Captur und Megane als Plug-in-Hybride geben, zudem ein Hybrid-Modell des Clio. Die Batterien sind bei einem E-Auto ja das Um und Auf, sind da in nächster Zeit große Entwicklungssprünge zu erwarten? Natürlich läuft hier eine intensive Forschung, aber unserer Einschätzung nach wird es in den nächsten fünf Jahren zu keinem großen Durchbruch bei der Batterietechnologie kommen. Was aber definitiv an Bedeutung gewinnen wird, ist die Nutzung des E-Autos als Stromspeicher. Viele Energieunternehmen haben das bereits als großes Szenario auf dem Tisch. Es wäre möglich, Strom zu Zeiten von Überproduktion – etwa in der Nacht – in den Akkus zu speichern und zu Spitzenzeiten, so das E-Auto zu dieser Zeit nicht benötigt wird, wieder ins Netz einzuspeisen. Damit könnten Fahrer von Elektroautos sogar Geld verdienen. Apropos Laden, auf welche Standards bei den Steckern wird Renault hier künftig setzen? Wir sehen die Zukunft im Typ-2-Stecker beziehungsweise im Combo-Anschluss für die ­ Schnelllademöglichkeit, dieses System wird sich in Europa durchsetzen und künftig bei unseren Fahrzeugen verbaut sein. Ist Wasserstoff für Renault ein Thema? Aktuell nicht. Es gibt – die Produktion mit eingerechnet – keinen Vorteil beim CO2-­ ­ Ausstoß, die Produktion einer Brennstoffzelle ist sehr teuer und zu Hause nachtanken geht im Gegensatz zum E-Auto auch nicht. Ein Thema ist Wasserstoff am ehesten bei großen Lkw, da die Tankzeit im Vergleich zum elektrischen Laden gering ist. •

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umwelt • Gastkommentar

Mehr als nur elektrisch Fahren Smatrics-Boss Michael-Viktor Fischer hat sich in Paris die E-Autos der näheren und ferneren Zukunft angesehen, dank spannender, neuer Technologien werden diese in Zukunft auch Teil des Stromnetzes. Text: Dr. Michael-Viktor Fischer, Foto: Christian Houdek

E

lektrisch, vernetzt, autonom. Müsste man die diesjährigen Trends der Pariser Autoshow zusammenfassen, wäre mit diesen drei Schlagworten alles gesagt. Die Ära der Pferdestärken und Einspritzdüsen scheint gezählt zu sein. Ab sofort punkten Automobilhersteller aller Welt mit Kilowatt und Terabyte. Die früher noch so simplen Antriebsstränge wurden zu schieren Daten­ centern, die ständig online durch die Straßen gleiten und das – wohl selbstverständlich – gänzlich elektrisch. Doch wie sieht es abseits der Designstudien und der großen Ankündigungen in der Realität aus? Ganz konkret: Wann fließen wir mit dem Strom? Zwischen den Konzepten und Studien stehen ganz plötzlich Hybridfahrzeuge mit rein elektrischen Reichweiten von 50 bis 100 Kilometern. Doch die wahren Hingucker sind reine Elektrofahrzeuge diesseits der 35.000 Euro mit echten Reichweiten jenseits der 400 Kilometer und das in einem durchaus ansehnlichen Blechgewand.

Ladeinfrastruktur als Schlüssel zum Erfolg

es, hier zeitlich möglichst nahe an den herkömmlichen Tankvorgang heranzukommen. Die ersten 350-kW-Ladesäulen wurden bereits Mitte des Jahres installiert, eine davon am Hot-Spot Verteilerkreis Favoriten in Kooperation zwischen Smatrics und Wien Energie. Doch wohin mit der Ladeleistung, wenn die Fahrzeuge diese (noch) nicht aufnehmen können? Auf dieses Thema angesprochen, verweisen die ausgewiesenen Techniker der Messestände ganz schnell auf Kollegen jenseits der Autoshow in Paris. Und so müssen wir uns vorerst noch mit Onboard-Ladern bis zu 120 Kilowatt zufriedengeben, bis die nächsten Generationen von Elektrofahrzeugen im Jahr 2019 Hoffnung auf mehr Ladeleistung machen. So werden der Porsche Taycan oder der Audi e-tron Sportsback die ersten Autos mit 350 Kilowatt Bordladern sein und dem Kunden erlauben, 400 Kilometer Reichweite in zehn Minuten zu laden.

Autonomes Fahren im urbanen Bereich

Die fortschreitende Vernetzung der Fahrzeuge bringt nicht nur eine Verbesserung der Sicherheit, sondern auch eine beträchtliche Erneut drängt sich das Henne-Ei-Problem auf, denn abseits der ­Komfortsteigerung mit sich. Das Auto berechnet die sparsamste ­pompösen Messestände der Fahrzeughersteller fanden sich nur Route und kennt stets den aktuellen Stand von Ladestationen. Doch wenige Anbieter von Ladeinfrastruktur mit ihren Lösungen. Doch Vernetzung geht über rein digitale Lösungen das Ei ist schon längst gelegt! Denn Unterhinaus. Elektroautos werden künftig über nehmen wie Smatrics bieten nicht nur sogenannte Vehicle-to-Grid-Lösungen inteflächendeckende Ladelösungen in ÖsterElektroautos werden graler Bestandteil des Stromnetzes. Dadurch reich und darüber hinaus, sondern auch künftig integraler Bestandfungiert der Stromer nicht nur als trendiges maßgeschneiderte Angebote. Immer mehr teil des Stromnetzes sein.“ Fortbewegungsmittel, sondern agiert auch als Firmen investieren in eigene Ladestationen Puffer für das Stromnetz, als Notstromlösung beziehungsweise ganze Ladenetze, die entMichael-Viktor Fischer, Smatrics und sogar als Inselprodukt etwa für die Verweder am Firmenstandort oder an öffentsorgung einer Almhütte. Nissan geht sogar so lich zugänglichen Stellplätzen den Kunden, weit, Elektrofahrzeuge als die Tankstelle der Zukunft zu bezeichnen. Gästen und Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Der Großteil aller Mit der Vernetzung einher geht der Trend zu autonomen FahrLadungen passiert dort, wo das Fahrzeuge sowieso schon parkt, wo wir einkaufen, arbeiten oder pendeln. zeugen. Während Tesla den Autopiloten schon seit Monaten von Diese Ladestationen brauchen keine Kunden auf der Straße testen lässt, arbeiten die europäischen Herüberragenden Kapazitäten, um die steller mit Hochdruck an Lösungen, die auch europäischen Standards und Normen standhalten. Dafür werden die geringe tägliche Fahrleistung der ÖsterFahrzeuge fleißig mit Kameras und Sensoren ausreicher (laut Statistik durchschnittgestattet, ohne jedoch genaue Vorstellungen lich 36 Kilometer pro Tag) schnell und zu haben, wie die Autonomie tatsächlich bequem wieder aufzuladen. In Hinumgesetzt werden soll. Doch eines steht blick auf mehr Reichweite und damit bereits heute fest: Autonomie wird immer länger werdende ­Strecken ein primär urbanes Thema werden braucht es im öffentlichen und urbane Mobilität ist zu 100 Bereich in Ergänzung immer Prozent elektrisch. • höhere Ladekapazitäten. Ziel ist

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umwelt

Paris unter Strom Kaum ein Hersteller, der nicht zumindest ein teilelektrisches Fahrzeug zur Mondial nach Paris mitgebracht hat. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

BMW i3 120 Ah & iX3

Audi e-tron quattro Lang hat es gedauert, bis ein deutscher Hersteller dem Tesla Model X etwas entgegenzusetzen hat, nun stehen gleich zwei am Start. Einer davon ist der Audi e-tron quattro mit einer 95-kWh-Batterie, die gut für 400 Kilometer nach WLTP ist. Der Preis beginnt bei 82.000 Euro, Ende des Jahres geht’s los.

BMW verpasst seinem Parade-Elektroauto i3 ein weiteres Batterieupgrade. Der ­Lithium-Ionen-Akku bringt es nun auf 120 Amperestunden, die aktuelle Ausbau­stufe liegt bei 94 Ah. Verglichen mit der ersten Generation hat sich die Kapazität damit innerhalb von fünf Jahren bereits verdoppelt. Die Praxisreichweite steigt dadurch laut BMW von 200 auf 260 Kilometer. Im Zuge des Updates wird die zu wenig nachgefragte Range-­ Extender-Variante in Europa aus dem Programm gekickt. Ebenfalls zu sehen war die Elektro-Studie iX3.

Kia e-Niro Die ersten Fahrzeuge des Schwester­ modells Hyundai Kona electric rollen bereits auf den Straßen, in Paris stellte nun auch Kia den e-Niro offiziell vor. Zwei Batterie­größen mit 312 beziehungsweise 485 Kilo­ metern Reichweite, Österreich-Start im Jänner 2019.

Mercedes EQC & smart Forease

Renault K-ZE & EZ-Ultimo Während Renault mit der autonom fahrenden Studie „EZ-Ultimo“ (u.) einen Blick in die fernere Zukunft wagt, zeigt man sich mit dem Showcar „K-ZE“ schon deutlich seriennäher. Das kompakte Elektro-SUV wird 2019 in China, dem größten Wachstumsmarkt für E-Autos weltweit, debütieren und danach weltweit angeboten werden. Viele Details sind noch nicht bekannt, die Reichweite soll aber mindestens 250 Kilometer betragen.

Der zweite „Tesla-Fighter“ neben dem Audi e-tron quattro ist der neue Mercedes EQC. Die zwei an Vorderund Hinterachse platzierten E-Motoren leisten 408 PS, die theoretische Reichweite liegt bei 450 Kilometern. Von den Abmessungen her füllt der EQC die Nische zwischen GLC und GLE, der Preis wird sich ähnlich wie beim Audi um die 80.000 Euro bewegen. MercedesTochter smart feiert mit der Elektro-Studie „Forease“ den 20. Geburtstag der Marke.

Peugeot e-Legend Peugeot hat mit dem e-Legend Concept tatsächlich eine Legende wiederbelebt, ­ nämlich das 504 Coupé, von dem viele ­ Design-­Zitate übernommen wurden. Ein 462 PS starker E-Motor sorgt für ordentlichen ­Vortrieb, ein riesiger 49 Zoll großer Bildschirm lässt sogar Tesla alt aussehen. Die Chance auf eine Serien­fertigung ist vermutlich gering …

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umwelt

Diesel-Alternative nun auch als Kombi Das Hybrid-Modell der aktuellen Mondeo-Generation war nicht übermäßig erfolgreich. Jetzt legt Ford aber nach, die Hybrid-Palette soll ausgebaut werden und wird nun auch als Traveller angeboten.

A

uch wenn sich der ein oder andere Taxifahrer für den Mondeo Hybrid entschieden hat, der große Durchbruch blieb verwehrt. Das liegt aber mit Sicherheit zu einem großen Teil an der bis dato einzig verfügbaren Karosserievariante, dem viertürigen Mondeo-Schrägheck. Das hat man nun bei Ford offenbar erkannt und startet – exklusiv in Europa – einen neuen Anlauf für die alternative Antriebsform. Und zwar im Mondeo Traveller, also der Kombivariante, die sich vor allem bei ­Business-Kunden großer Beliebtheit erfreut. Der größere Laderaum und die höhere Nutzlast sollen Firmen- und Flottenkunden ansprechen, die – nicht zuletzt im Hinblick auf den Sachbezug – auf der Suche nach einer Alternative zum Dieselmotor sind. Die Systemleistung von 187 PS verspricht jedenfalls mehr als akzeptable Fahrleistungen, der niedrige Verbrauch von 4,4 Litern und der einhergehende 2019 startet der Mondeo CO2-Ausstoß von 101 Gramm Hybrid als Traveller durch, was ihn aufgrund des niedrigen pro Kilometer sind ebenfalls CO2-Ausstoßes für Firmensehr starke Argumente. kunden interessant macht

Rein elektrische Kurzstrecke Der Zweiliter-Benzinmotor wird von luftgekühlten 1,4 Kilowattstunden starken Lithium-Ionen-Akkus unterstützt, die unter den Rücksitzen verbaut sind. Geladen werden die Batterien durch Bremsenergierückgewinnung. Im Gegensatz zu anderen Hybrid-Modellen kann der Mondeo auch in einem rein elektrischen Modus gefahren werden, große Strecken werden aufgrund der relativ kleinen Akkus aber klarerweise nicht möglich sein. Der neue Ford Mondeo Traveller Hybrid ist aber nur einer von vielen weiteren Bausteinen der Elektro-Strategie von Ford, wie Roelant de Waard, Vice President Marketing, Sales & Service, Ford of Europe, bestätigt: „Elektrifizierte Antriebe werden auch in Zukunft eine Schlüsselrolle in unserem europäischen ­Produktangebot spielen. Ford investiert elf Milliarden US-Dollar und plant, 16 rein batterie-elektrische Fahrzeuge innerhalb eines globalen Portfolios von 40 elektrifizierten Fahrzeugen bis 2022 anzubieten“. • (STS, Fotos: Werk)

Probebetrieb für den „Stromkanister“ Die steigende Zahl an E-Autos ruft nun auch den ÖAMTC auf den Plan, mit leerem Akku liegen­ gebliebene Fahrzeuge können nun betankt werden.

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it einem konventionellen Fahrzeug ohne Treibstoff liegen zu bleiben, ist ohne Frage unangenehm. Und doch lässt sich die Situation mit einem Treibstoffkanister relativ rasch lösen. Schwieriger ist es da schon, mit einem Elektroauto ohne Strom zu stranden. Zum einen passiert das wohl nur selten vor einer Steckdose, zum anderen würde der Ladevorgang mit Schukostecker auch relativ lang dauern. Zwar ist die Zahl der E-Autos nach wie vor überschaubar, aber definitiv im Zunehmen. Für den ÖAMTC Grund genug, sich nach einer entsprechenden Lösung umzusehen.

Zwölf Kilometer in 15 Minuten ÖAMTC Direktor Oliver Schmerold erklärt dazu: „Immer mehr Mitglieder sind mit E-Autos unterwegs, gerade in den Städten. Und ÖAMTC Direktor Oliver Schmeweil der Mobilitätsclub immer am rold mit der neuen Powerbank, die gestrandete E-Autos in 15 Puls der Zeit bleibt und innovative Minuten wieder flott macht Konzepte ausprobiert, wollten wir hier eine Alternative zum bisher notwendigen Abschleppdienst finden. Dank internationaler Verankerung und Zusammenarbeit konnte eine Powerbank vom niederländischen Partnerclub ANWB

Wir wollten eine Alternative zum Abschleppdienst finden, die Powerbank versorgt E-Autos in 15 Minuten mit Strom für rund zwölf Kilometer Weiterfahrt.“ übernommen werden. Derzeit werden die Einsatzmöglichkeiten evaluiert.“ Der „Mobile Vehicle Charger“ besteht aus mehreren Lithium-Zellen und kann in 15 Minuten Strom für rund zwölf Kilometer Fahrt an ein Elektroauto abgeben. Und das reicht im Regelfall, um die nächste E-Ladesäule zu erreichen. Im Rahmen eines mehrtägigen Workshops der FIA und führender Mobilitätsclubs in Europa – heuer erstmals vom ÖAMTC ausgerichtet – konnten sich internationale Teams bereits näher mit der neuen Powerbank beschäftigen. • (STS, Fotos: Werk/STS)

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umwelt • test

Sparen macht Spaß Dass sich die Plug-in-Hybrid-Modelle des Panamera so großer Beliebtheit erfreuen, liegt nicht zuletzt an der Tatsache, dass man ob des niedrigen Normverbrauchs die NoVA spart. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

D

er neue Porsche Panamera Sport Turismo – sagen Sie niemals Kombi zu ihm – ist eine echte Augenweide. Das merkt man spätestens dann, wenn Passanten und andere Verkehrsteilnehmer sich die Köpfe verdrehen. Die Linienführung ist eleganter als bei der Limousine, der Kofferraum mit einem Volumen von 425 bis 1.295 Litern gar nicht einmal so schlecht für einen Porsche, wenngleich mit Sicherheit nicht maßgeblich entscheidend für den Kauf. ­Wichtiger sind da schon die neongrünen Bremssättel. Nicht, dass die unwiderstehlich schön wären, vielmehr kennzeichnen die giftgrünen Zitate die Hybrid-Modelle der Zuffenhausener Sport­wagenschmiede.

Keine NoVA, viel Fahrspaß Und die erfreuen sich hierzulande extrem großer Beliebtheit. Und das nicht, weil plötzlich alle Porsche-Fahrer möglichst spritsparend unterwegs sein wollen, sondern auch, um dem Finanzminister ein Schnippchen zu schlagen. Aufgrund der niedrigen Normverbräuche sind diese Modelle nämlich von der NoVA befreit und somit die jeweils günstigsten Modelle in der Preisliste. Das ist aber keinesfalls der einzige Grund, der für den Teilzeitstromer spricht. Die Fahrleistungen sind

durchaus beachtlich. Der 330 PS starke Sechszylinder-­Benziner wird von einem 136 PS starken E-Motor unterstützt, der sich vor allem mit viel Drehmoment bemerkbar macht und die Systemleistung auf 700 ­ Newtonmeter pusht. Und so vergehen nur 4,6 Sekunden, bis der Porsche Panamera 4 E-Hybrid Sport Turismo, so der vollständige Name, auf 100 km/h beschleunigt. Das 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sorgt dabei für flotte Gangwechsel, der Allradantrieb für die perfekte Kraftverteilung.

Das Heck des Porsche Panamera Sport Turismo ist zugleich auch die Schokoladenseite; der Kofferraum mit einem Volumen von 425 bis 1.295 Litern auch nicht schlecht

Sport Turismo zu fahren, der ebenfalls elektro-unterstützte Turbo S E-Hybrid kostet bereits stolze 192.000 Euro. Und selbstverständlich hat Porsche genug Gustostückerl in der Preisliste, um für Komfort und technische G ­immicks wie etwa eine Hinterachslenkung noch zusätzlich einige Euro – im Falle unseres Testautos ziemlich genau 50.000 davon – auszugeben. •

Rund 40 Kilometer rein elektrisch Dass der noch nach der alten NEFZ berechnete Werksverbrauch mit 2,6 Litern graue Theorie ist, überrascht nicht. Wer den Akku regelmäßig lädt (dauert rund drei Stunden), bringt es dennoch auf akzeptable Werte von rund sechs Litern. Rein elektrisch schafft der Panamera rund 40 Kilometer, jedenfalls im Sommer. Wer sich größtenteils innerhalb dieses Aktionsradius aufhält, der kann vor allem innerstädtisch auf Verbrauchswerte verweisen, die jeden konventionell betriebenen Kleinwagen in den Schatten stellen. Das schafft man natürlich auch im Hinblick auf den Preis. Mit 114.629 Euro ist der Plug-in-Hybrid, wie gesagt, die knapp günstigste Möglichkeit, Panamera

Porsche Panamera

Grundmodell Benzin: 4 Sport Turismo

Testmodell: 4 E-Hybrid Sport Turismo

Hubraum | Zylinder

2.995 cm3 | 6

2.894 cm3 | 4

Leistung

330 PS (243 kW)

330 PS + 136 PS E-Motor

Drehmoment

450 Nm bei 1.340–4.900/min 700 Nm bei 1.100–4.500/min

0–100 km/h | Vmax

5,3 s | 259 km/h

4,6 s | 275 km/h

Getriebe | Antrieb

8-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

7,8 l S | 178 g/km (EU6)

2,6 l S | 59 g/km (EU6)

Kofferraum | Zuladung 520–1.390 l | 670 kg

425–1.295 l | 620 kg

Basispreis | NoVA

114.629 € (inkl.) | 0 %

114.810 € (inkl.) | 18 %

Das gefällt uns: das lautlose Gleiten, die brachiale Beschleunigung Das vermissen wir: eine Spur mehr Budget beim Firmenauto … Die Alternativen: am ehesten noch der Audi RS6 Avant Werksangaben

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umwelt • schon gefahren

Der Nexo bitte! Hybrid, Plug-in-Hybrid, Elektroauto: Hat Hyundai alles im Programm. Sogar der nächste Schritt ist für die Koreaner eigentlich ein alter Hut, mit dem Nexo rollt gerade das zweite Serien-Brennstoffzellenfahrzeug an. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Hersteller

I

n der Diskussion um die nach­ haltige Zukunft der Antriebe sind mit Wasser­ stoff betankte Brennstoffzellenfahrzeuge ein heißer Tipp. Einzig die mangelnde Infrastruktur ist eine Hürde, die kaum ein Hersteller nehmen will. Bei Hyundai hält man dem Kraftwerk an Bord die Treue und schiebt nach dem ix35 FuelCell nun den Nexo nach. In Österreich ist der Importeur zudem in engem Austausch mit weiteren Experten auf dem Gebiet, etwa Fronius. Das oberösterreichische Familienunternehmen hat mit dem Solh2ub gerade eine kompakte Wasser­ stofftankstelle vorgestellt, die per Fotovoltaikanlage, ElektrolyseContainer und Speichermöglichkeit zur Selbsterzeugung von Wasserstoff schreitet.

660 Kilometer nach WLTP Dass Hyundai weltweit die Nummer 2 beim Thema Green Cars ist – beim Ioniq etwa kann man zwischen Hybrid, Plug-in-Hybrid und Elektro wählen – unterstreicht der Nexo deutlich. Der Nachfolger des ix35 FuelCell

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ist kein Derivat eines bestehenden Modells mehr, er wurde von Grund auf als FCEV (Fuel Cell Electric Vehicle) entwickelt. Die drei Tanks mit 6,3 Kilogramm Fassungsvermögen verstecken sich geschickt im Unterboden, der Kofferraum bleibt mit einem Volumen von 461 bis 1.466 Litern alltagstauglich. Gleiches gilt für Betankung und Reichweite. Der Tankvorgang ähnelt dem eines herkömmlichen Verbrenners, mit 700 bar Druck dauert er fünf Minuten. Das lässt Elektroautos alt aussehen, ebenso wie die Strecke von 660 Kilometern, die sich nach WLTP mit einer Füllung zurücklegen lässt.

Gewohnt intuitive Bedienung Wir konnten den Nexo bereits in Österreich fahren: Mit 163 PS und 395 Newtonmetern spürt sich das Beschleunigen trotz 1,9 Tonnen Eigengewicht so an, wie man es von einem SUV der 4,7-Meter-Liga erwartet. Per Lenkrad­ tasten lässt sich der Grad der Energierückgewinnung justieren: Zwischen zügigem Ausrollen und abruptem Abbremsen liegen so nur einige Drücker. Im spacigen Interieur mit ­ dem volldigitalen Display (sieben Zoll) und dem 12,3-Zoll-Infotainment fühlt man sich schnell wohl. Bei intuitiver Bedienung sind die Koreaner schon

Keine Sorge, wer Nexo fährt, hat alles dabei, Extras sind im Preis von 68.000 Euro netto nicht vorgesehen; mit Brennstoffzelle, Batterie und Elektromotor hat das 4,7-MeterSUV sein eigenes Kraftwerk an Bord; die Power reicht aus

länger weit vorn, – da würde sogar der Umstieg von einem i20 leicht gelingen. Wer blinkt, erlebt den nächsten Schritt der Toter-Winkel-Überwachung. Im BC-Display taucht ein Kamerabild auf, man muss sich also nicht auf Symbole oder Piepstöne verlassen.

Alles inklusive Von Optionen muss man beim Nexo nicht reden, als Level 6 gibt es nichts zu bestellen. Spurhalteassistent mit Autobahnassistent, von außen ferngesteuertes Einparken, belüftbare Ledersitze, 360-Grad-Kamera und mehr sind Serie. Der Preis ist insofern heiß, als er sich gegenüber dem ix35 FuelCell nicht geändert hat: 65.000 Euro netto ohne Restwertrisiko, da es sich um ein Leasingmodell handelt. Allerdings gibt es den Nexo nur direkt beim Importeur, der ihn an „Friendly User“, Unternehmen mit Wasserstoff-Bezug, vergibt. Heuer kommen zehn Exemplare nach Österreich. Garantie: fünf Jahre ohne Kilometerbegrenung, acht Jahre (200.000 km) auf die Hochvoltbatterie. •


Freizeit

Fahrspaß aus Österreich

E

gal wo auf der Welt die Mundwinkel im neuen BMW Z4 nach oben gehen werden, das Lächeln ist „Made in Austria“. Bei Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz beginnt Ende 2018 die ­Produktion des Softtop-Sportwagens. Damit wird eine lange Reihe an Austro-BMW-Produkten, die mit dem BMW X3 2003 begann, ­fortgesetzt. Nach zahlreichen Mini-Modellen in den Jahren 2010 bis 2016 wird seit 2018 der BMW 5er in der Steiermark gefertigt. Länger, breiter und – minimal! – höher, dafür mit einem verkürzten Radstand geht es im neuen Z4 auf die Suche nach maximaler ­Agilität, die von der perfekt ausbalancierten Achslastverteilung (50:50)

unterstützt wird. Drei Varianten kommen im März 2019 auf den Markt, zwei davon werden von einem Vierzylinder angetrieben. 197 PS leistet der Z4 sDrive20i, bereits 258 PS der sDrive30i. Mit einem Reihensechszylinder, 340 PS (500 Nm) und Sportdifferenzial ist der M40i das Topmodell, das in 4,6 Sekunden auf 100 km/h sprintet und innen mit Leder-Alcantara-Ausstattung glänzt. Erstmals wird ein Head-up-Display angeboten, aufgerüstet wurde auch bei den Fahrassistenzsystemen (Serie: Auffahr- und Personenwarnung mit City-Bremsfunktion, Spurverlassenswarnung), viele davon optional. Im Alltag hilfreich ist der um 50 Prozent größere Kofferraum.

Harte Proben

Premiere beim Ventilspiel Am Red Bull Ring fand am 6. Oktober die Österreich-Präsentation der Effeffe Berlinetta statt. Was sich den Besuchern der VredesteinBox im Rahmen der OldtimerRennveranstaltung Ventilspiel offenbarte, war ein moderner Traum im historischen Gewand. Angetrieben wird die italienische Kleinserie von einem 170 PS starken 2,0-Liter-Alfa-Aggregat. Das hat mit 790 Kilogramm leichtes Spiel.

Ende September waren noch ­getarnte Prototypen unterwegs, doch kurz vor dem Pariser Salon ­wurde das Geheimnis um das neue deutsche Hypercar gelüftet: Mercedes-­ AMG One heißt das absolute Spitzenmodell mit straßentauglicher Formel-1-Hybrid-Technologie. Das Hochleistungs-Aggregat mit über 1.000 PS musste in Tests härteste Erprobungen durchlaufen.

Welcome in Wyoming Bei Rolls-Royce steht der Oktober ganz im Zeichen des Sport Utility Vehicles namens Cullinan. „Das am sehnsüchtigsten erwartete Fahrzeug 2018“, wie die Briten wenig zurückhaltend proklamieren, wird in Jackson Hole, Wyoming vorgestellt. In der Heimat der Wohlhabenden und Celebrities liegt der Schwerpunkt auf der Bandbreite an Konfigurationen des Cullinan. Champagner-Kühlschrank und Whisky-Dekanter werden besonders hervorgehoben.

Mit dem Auto auf und davon Wie in manchen Kochbüchern die Rezepte sind die Touren in „Legendäre Roadtrips. Die ultimativen Strecken für Reisen auf vier Rädern“ (Lonely Planet) mit Schwierigkeitsgraden versehen: leicht, mittel, legendär. Das Kapitel Asien bietet die meisten dieser roten Pisten. Unser Favorit ist die KathmanduSchleife, auf der man in vier Tagen 700 Kilometer zurücklegt – vorbei an uralten Dörfern, Nashörnern und HimalajaPanoramen.

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freizeit • test

Blau-gelbe Festspiele

Renault hat aktuell gleich zwei besonders heiße Eisen im Feuer. Neben dem Renault Mégane R.S. erlebt auch die legendäre Alpine A110 eine Auferstehung. Sich zwischen beiden Boliden zu entscheiden, fällt schwer. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

A

n Tagen wie diesen wünscht man sich nicht nur Unendlichkeit, sondern vor allem die zum Fahrzeug passende Straße. Schließlich haben wir es hier mit zwei waschechten Sportlern zu tun, die zwar auch auf der Autobahn gefahren werden können, richtig Spaß macht aber erst die Kurvenhatz auf der Landstraße. Doch der Reihe nach, schließlich haben wir das blau-gelbe Duo vor lauter Vorfreude noch gar nicht vorgestellt! Die Alpine A110 ist die Neuauflage der Motorsport-Ikone aus den 1970er-Jahren. Und der Renault Mégane R.S. ist nichts weniger als der derzeit heißeste Sportler, den Renault im Stall stehen hat.

Wiedergeburt einer Legende Beginnen wir mit der Alpine. Mit RetroAutos ist das ja immer so eine Sache, schließlich ist das Original im Regelfall unerreichbar und Neuauflagen bringen oftmals einen schalen Möchtegern-Nachgeschmack mit sich. Dass sich die Designer mit großer Liebe zum Detail ans Werk gemacht haben, das sieht man bereits von außen. Viele Stilelemente – angefangen bei den

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Scheinwerfern bis hin zum Heckanschluss – erinnern an das Ur-Modell, auch der Innenraum der nach nur fünf Tagen ausverkauften Premiere-Edition (1.955 Stück) ­zaubert dem Fahrer ein Lächeln auf die Lippen. Abgesteppte Sportsitze mit hervorragendem Seitenhalt unterstreichen, dass es die Alpine ernst meint. Ob es wirklich nötig war, dass die Höhenverstellung nur mittels Schraubenschlüssel vonstattengeht, sei dahingestellt, immerhin ist die mittlere Position für Klein- und Großgewach-

Der Mégane R.S. trägt dicker auf

Bevor wir den fetten roten Startknopf drücken, wechseln wir in den Mégane R.S., der in den Grundzügen dem ­normalen Mégane entspricht. Seriensitze und -lenkrad sind rausgeflogen und wurden durch entsprechend sportliche Zutaten ersetzt, auch die digitalen Anzeigen – auf diese Technik setzt auch die Alpine – unterscheiden den Sport- vom Serientrimm. Außen macht der von Renault Sport ent­ wickelte Fünftürer auch kein Hehl aus seiner Power, erst recht nicht, wenn man zum satten Sirius-Gelb greift, das ebenso Dank eines 96-prozentigen Aluminium­ ­perfekt passt wie das anteils bei Fahrwerk und Aufbau wiegt dieser Blau zur Alpine. Im blaue Quell des Fahrspaßes gerade einmal direkten Vergleich 1.100 Kilogramm, das spürt man in jeder Kurve!“ wirkt der Mégane R.S. muskulöser als die geradezu ­zierliche Alpine, vor allem der Hecksene absolut in Ordnung. Apropos groß, selbst mit über 190 Zentimetern abschluss mit fettem Diffusor und lässt es sich erstaunlich gut aushalten nicht minder dick auftragender, mittig in diesem blauen Flitzer. Die Verarplatzierter Auspuffblende weist auf ­ das ­ Leistungsplus hin. Dafür hat beitung ist hervorragend, KlimaauRenault auf einen eher peinlichen ­ tomatik und Navi dürfen heutzutage großen Heckspoiler verzichtet. auch nicht fehlen.


freizeit • test

Die beiden sportlichen Geschwister aus dem Hause Renault haben zwar den gleichen Motor, legen aber durchaus unterschiedliche Charaktereigenschaften auf die Straße

Innen geht es sowohl in der Alpine als auch im Mégane R.S. standesgemäß zu

Leichtgewicht: nur 1.100 Kilogramm

getriebe, dabei wäre ein Handrührwerk in diesem Boliden auch wirklich fein. Zeit, die Motoren zu starten! Beide Egal, wir legen mit einem Druck auf „D“ Sportler quittieren den Vorgang mit den ersten Gang ein und während wir akustischer Präsenz, ohne dabei gleich die ersten Kurven in Angriff nehmen, die ganze Nachbarschaft zusammengibt der Popometer Signale der Freude zutrommeln. Wie eng die technische ans Gehirn weiter. Überdimensionaler Verwandtschaft der beiden Franzosen Freude. Grund dafür ist nicht allein ist, macht ein Blick in die technischen die Motorpower, sondern vor allem Daten deutlich. Der 1,8-Liter-Vierdas für heutige Verhältnisse geradezu zylinder treibt beide Autos an, in der unglaublich niedrige Gewicht. Dank Alpine mit 252, im Mégane mit 280 PS. eines 96-prozentigen Aluminium­ Während man im gelben Geschoss die anteils bei Fahrwerk und Aufbau wiegt Wahl zwischen einem 6-Gang-Handschalter und einem 6-Gang-­dieser blaue Quell des Fahrspaßes gerade einmal 1.100 Kilogramm! Doppelkupplungsgetriebe hat, gibt’s Und diese Abspeckkur macht sich in den blauen Zweisitzer ausschließlich jeder Kurve positiv bemerkbar. Über­ mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsmotivierte Gasfüße werden mit einem leichten Heckschlenker quittiert, das ESP sollte bei Otto-Normalverbraucher also besser eingeschaltet bleiben. Noch mehr Fahrspaß und Sound gibt’s beim Aktivieren der Sport-Taste am Lenkrad, der Dauergrinser ist dann einfach nicht mehr aus dem Gesicht zu bekommen. Der obligatorische Sprint auf 100 km/h wird in 4,5 Sekunden abgehakt, bei 250 km/h endet der Vortrieb der Mittelmotor-Flunder. Zeit für einen Wechsel in den Mégane R.S.

Am besten gleich beide Boliden Statt Mittelmotor und Heckantrieb gibt’s hier klassischen Frontmotor und Vorderrad. Solange es nicht nass ist, bringt der Mégane seine 280 PS auch ordentlich auf die Straße. Mit seiner Schwester mitzuhalten, ist dennoch ein Ding der Unmöglichkeit, die knapp 400 Kilogramm zusätzlich und die im

Vergleich nicht so perfekte Gewichtsverteilung zollen Tribut. Der R.S. eine Spaßbremse? Mitnichten! Auch wenn er an die Agilität der Alpine nicht ganz herankommt, eine Spaßmaschine ist der Power-Mégane dennoch. Dazu trägt auch die Vierradlenkung bei, mit der sich der Franzose noch flotter um die Ecken werfen lässt. Begeistert hat uns auch die Lenkpräzision, bei einem Fronttriebler nicht selbstverständlich. Und in einem Punkt ist er der Alpine klar überlegen, gibt’s doch fünf Sitzplätze und einen Kofferraum mit 384 bis 1.247 Litern statt zwei Ministauräumen unter der Front- und Heckhaube. Und wie schaut’s last but not least mit dem Preis aus? Nun, die Alpine startet bei 58.700 Euro in der Version „Pure“, aktuell liegt die Wartezeit allerdings bei rund zwölf Monaten. Der Renault Mégane R.S. wechselt zu einem TopPreis ab 37.890 Euro den Besitzer. Für zusammen 96.590 Euro gibt’s damit ein Fahrspaß-Paket, mit dem man für alle Eventualitäten gerüstet ist. • Alpine A110

Renault Mégane R.S.

Hubraum | Zylinder

1.798 cm3 | 4

1.798 cm3 | 4

Leistung

252 PS (185 kW)

280 PS (205 kW)

Drehmoment

320 Nm bei 2.000–5.000/min 390 Nm bei 2.400/min

0–100 km/h | Vmax

4,5 s | 250 km/h

Getriebe | Antrieb

7-Gang aut. | Hinterrad

6-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

6,1 l S+ | 138 g/km (EU6)

7,1 l S+ | 161 g/km (EU6)

5,8 s | 255 km/h

Kofferraum | Zuladung 96 + 100 l | 187 kg

384–1.247 l | 500 kg

Basispreis | NoVA

37.890 € (inkl.) | 14 %

58.700 € (inkl.) | 10 %

Das gefällt uns: Gewicht & Agilität der Alpine, Allroundfähigkeiten des R.S. Das vermissen wir: Schaltgetriebe in der Alpine, Allrad beim Mégane Die Alternativen: Alfa Romeo 4C bei der Alpine, Hot-Hatches beim R.S. Werksangaben

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freizeit

Von flott bis extra scharf Die Fahrzeugflotte von Jaguar gefällt mit sportlicher Eleganz und spannt den Bogen vom E-SUV bis hin zum 575-PS-Sportwagen, bedient also Flotten und flotte Fahrer gleichermaßen. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Werk

N

och immer assoziieren viele die Marke Jaguar mit sportlichen, eleganten Limousinen und überschwänglichem Luxus made in Great Britain. Und ja, dieses Programm fahren die Katzenmacher immer noch. Doch ganz so einseitig ist die Modellpalette schon längst nicht mehr. Einerseits hat sich zu den Limousinen nämlich längst ein Kombi (XF Sportbrake) gesellt und andererseits verkaufen sich die beiden SUV (E-Pace und F-Pace) auch in Österreich wie warme Semmerl. Dazu gibt’s mit dem XE längst auch ein Modell für die kleinere Brieftasche beziehungsweise für designbewusste Firmenwagenlenker, die auch auf einen niedrigen CO2-Ausstoß Wert legen. Für Fuhrparks nicht minder interessant ist zudem das in Graz gebaute Elektroauto i-Pace, dessen Grundpreis knapp unterhalb der Luxus­tangente von 80.000 Euro startet.

Raubkatze aus Graz Dafür bekommt man derzeit – das Model 3 ist ja noch immer nicht im Handel erhältlich – noch keinen Tesla. Gleichzeitig spürt man in jedem Bauteil des i-Pace die Erfahrung, die Jaguar in der Formel-E-Rennserie gesammelt hat. Das 400 PS starke Allrad-Elektro-SUV marschiert nämlich nicht minder beeindruckend als die E-Autos

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aus Palo Alto in nur 4,8 Sekunden auf Tempo 100, wobei der bauartbedingte tiefe Schwerpunkt für eine sport­ wagenähnliche Straßenlage sorgt. Auf ein paar Runden rund um den Spielberg Ring zeigte sich außerdem, dass die Rekuperation beim Bremsen hervorragend funktioniert und stetig Strom sammelt, um an die 480 Kilometer Normreichweite heranzukommen, die zumindest dann, wenn man nicht an jedem Kurvenausgang volles Karacho gibt und die Außentemperaturen passen, realistisch wirken.

Mit 575 PS um den Ring Eine gänzlich andere Charakteristik legen freilich das SVR-Modell des F-Type mit 575 PS sowie der 300 PS starke XF Salon an den Tag. Ganz abgesehen davon, dass sie nicht zu überhören sind – der Sound eines Autos ist nun mal noch immer ein emotionales Gut – kommt hinterm Steuer sofort echtes Rennfeeling auf. Das kann übri-

Auf Asphalt, der Rennstrecke oder offroad: Die Fahrzeug­ palette von Jaguar, Land Rover und Range Rover überzeugt auch Flottenkunden

gens jeder auch live erleben: Im Rahmen der für jedermann buchbaren „Jaguar Track Days“ kann man einen Tag lang die schärfsten Katzen um den Ring räubern lassen und sich davon überzeugen, dass die Briten immer noch sportliche Limousinen und Coupés der Spitzenklasse bauen können. Gleiches gilt übrigens auch für die Modelle von Land Rover, die im Rahmen der „Land Rover Experience“ im 4WD-Testtrack und im 550 Hektar großen Waldgebiet bis weit über die eigenen Grenzen hinaus erfahren werden können. • Info: www.projekt-spielberg.com


exklusiv

Rückblick

Vorboten der Sonderklasse Nicht mehr und nicht weniger als „Sonderklasse“ bedeutete die Abkürzung S-Klasse: Dies bewiesen Komfort und technisch bahnbrechende Ausstattungen des Oberklasse- Mercedes. Text: Dr. Nikolaus Engel, Fotos: Werk

A

ls 1965 der Mercedes W 108, der als „250 S/SE und 300 SE (bis zu 170 PS) auf den Markt kam und als Vorbote der S-Klasse gilt, war das tatsächlich ein anderes Modell mit einer anderen, gestreckten ­Karosserie und nicht nur eine stärkere Motorisierung in ähnlicher Verpackung. Wie auch bis dahin die „Heckflosse“ (die erst 1972 vom legendären „Strich-8“ abgelöst wurde, der kompakter geriet, dessen Form aber Designansätze vom W 108 (bzw. der Langversion W 109) wie der „S“ werksintern hieß, aufnahm. Mit dem Motor des Mercedes 600 top-­ motorisiert, gab es dann ab Ende 1967 den 300 SEL 6,3. Der wurde von AMG nochmals getunt: Mit auf 6,9 Liter aufgebohrtem Motor lehrte der orange-rote Rennwagen Sportlern wie Jaguar E und Porsche 911 das Fürchten. Sein Erkennungszeichen waren die auch als Ersatzteil erhältlichen USA-Halogenscheinwerfer, die gern zum Hochrüsten gekauft wurden.

Stuttgarter Understatement Obwohl der W108/109 natürlich damals ein Oberklasseauto darstellte, stufte der Hersteller das Modell zurückhal-

tend mit „Obere Mittelklasse“ ein. Tatsächlich wurde das Modell auch in der Mercedes-Modellpalette nur durch die Adenauer-Limousine und in der Folge durch die Staatskarosse Mercedes 600 getoppt, die selbst als Auto eines Fabrikdirektors das Wirtschaftswunder schon sehr deutlich heraushängen ließen. Mit sachlichem Design und weicheren Karosserielinien unterschied sich der „S“ sehr deutlich; in den Maßen allerdings kaum von der „Heckflosse“.

40 Jahre ABS Das im August 1978 von MercedesBenz und Bosch in der S-Klasse Baureihe 116 vorgestellte A n t i - B l o c k i e r-Sy s t e m (ABS), das die Lenkbarkeit des Autos trotz Vollbremsung erhält, ist heute Weltstandard. Das „Stotterbremsen“ war nicht nur die „Mutter aller Assistenzsysteme“: Auf die Sensoren des ABS greifen unter anderem die Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR, 1985), das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP, 1995), der Bremsassistent (BAS, 1996) und der Abstandsregeltempomat Distronic (1998) zu.

S-Klasse: Hoppla, jetzt komm’ ich! Niedriger als sein Vorgänger und mit noch größeren Fensterflächen, geriet die 1972 lancierte zweite Generation, die Baureihe W 116, die im Prospekt erstmals als S-Klasse bezeichnet wurde, mit längerem Radstand und breiterer Spur deutlich weniger zurückhaltend als der Vorgänger: Das wuchtigere Design, die Doppelchromleiste an der A-Säule und die Heckleuchten der SLCoupés unterstrichen, weswegen der W116 damals das Motto „Hoppla, jetzt komm‘ ich!“ verkörperte. Das gefiel dem Publikum, das sich rund 473.000 Mal für das Modell entschied und damit die Konkurrenz deutlich überholte. •

Wer würde angesichts der heutigen Mühsal des Fliegens nicht gern vom Chauffeur eines W 108/109 (großes Bild) oder einer „Heckflosse“ (ganz unten) direkt aufs Flugfeld gefahren?

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Illustration: Thomas Kriebaum

freizeit

Österreichische

Auflagenkontrolle

Durchschnittliche Druckauflage pro Ausgabe 1. Halbjahr 2018: 23.125

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