4wd in Österreich - 02/2020

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ALLRAD SPEZIAL

Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustraße 16 3400 Klosterneuburg

NR. 2 | 2020

NEU: Cupra Formentor

NEU: VW Tiguan R

Ab Seite 10

Über-300-PS-SUVs im Anmarsch Erster Test in Österreich: Aston Martin DBX

Fahrbericht: Subaru XV

PYHRN-PRIEL-ROADTSeRIitPe

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eft: Weitere Themen im H ia Scout, Ineos Grenadier, Skoda Octavrac FR, Kia Sorento, Seat Ateca & Tarn o Reifen, Statistik nach Klasse

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Allrad mit Stecker

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4x4-NEWS

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4wd in Ă–sterreich Das Allrad-Spezial

Advanced by tech nology

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4wd inD Österreich as Allrad-Spezial

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Editorial

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LIEBE LESERINNEN UND LESER! Auch im Jahr mit dem großen C sagen wir „Ja!“ zum großen A. Allrad ist unsere Leidenschaft, da sind Sie und ich uns einig. Zum Glück wird das Thema von der Autoindustrie nach wie vor verfolgt, auch wenn wir uns von zahlreichen Haudegen verabschieden mussten, da klassische Offroader-Konzepte nicht in unsere mit Vorschriften zugepflasterte Welt passen. Tatsächlich? Der britische Milliardär Sir Jim Ratcliffe versucht gerade, das Gegenteil zu beweisen. Sein Ineos Grenadier soll die besten Seiten diverser Gelände-Ikonen vereinen und trotz Oldschool-Look in die neue Zeit passen. Die neue Schule dagegen sind Allradfahrzeuge mit Stecker. Immer wieder trudeln Meldungen über künftige Plug-in-Hybride bei uns in der Redaktion ein. So lassen sich klassische Allradmarken in einem ganz anderen Licht darstellen: Kollege Johannes Posch hat die frischen Jeep-Krabbler ausprobiert und herausgefunden, dass auch Improvisationen große Vorteile haben können. Toyota bringt seinen SUV-Pionier auf den neuesten Stand, künftig heißt es: Hybrid oder Plug-in-Hybrid? Reine Verbrenner bieten die Japaner hier gar nicht mehr an. Stefan Schmudermaier wiederum steht auf Elektroautos: Den Tesla Model 3 sieht er sich auf Dauer an, sein Abschlussbericht zum All-Wheel-Amerikaner folgt im Frühjahr 2021.

Augenblick 4 News 6 Cupra Formentor

10

VW Tiguan

12

Reifen 13 Skoda Octavia

14

Kia Sorento

16

Seat SUV-Neuheiten

17

Pyhrn-Priel-Roadtrip 18 Subaru XV

20

Aston Martin DBX

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Allrad mit Stecker

22–25

Statistik nach Klassen

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Wissen Sie eigentlich, wer in Österreich richtig viele Allradfahrzeuge verkauft? Nein? Dann blättern Sie gleich ans Heftende! Gute Unterhaltung beim Lesen Severin Karl

Impressum: A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg, T: +43 2243 36840-0, Fax: +43 2243 36840-593; E-Mail: redaktion@allradkatalog.at; Internet: www.allradkatalog.at; www.awverlag.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA; Chefredakteur: Mag. Severin Karl; Redaktion: Mag. Bernhard Katzinger, Johannes Posch, Stefan Schmudermaier, Alexander Seger, Michael Kubicek; Fotos Cover: Werk, Mag. Severin Karl; Fotos Magazin: Mag. Severin Karl, Stefan Schmudermaier, Johannes Posch, Werk; Marketing: Winfried Rath, MSc., Xaver Ziggerhofer; Lektorat: Renate Rosner; Administration: Annemarie Lust (Leitung); Grafik & Layout: graphics – A. Jonas KG, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg; Druck: print-contact – Service für Printkommunikation HandelsgesmbH, Axel-Springer-Platz 2, 20355 Hamburg; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW; UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; FN 238011 t; Verbreitete Auflage: 13 300 Stück; Jahrgang 2; Erscheinungsweise: 2-mal jährlich; Grundlegende Richtung: unabhängiges Automotive-­Magazin mit Fokus auf Allradfahrzeuge; Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen, sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.

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4wd in Ă–sterreich Das Allrad-Spezial

Ineos Grenadier

Auf Verwandtenbesuch 4 4wd in Ă–sterreich 02/2020


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eim Concours of Elegance im Hampton Court Palace in London traf der Ineos Grenadier auf seine Vorbilder, darunter einer der allerersten Serien-Land-Rover, ein Toyota FJ40 (1980), ein Willys Jeep (1944) und eine Mercedes G-Klasse von 1988. Der Ineos, ein Geländewagen mit ganz klarer Zweckorientierung, soll Ende 2021 in den Verkauf kommen. Von Beginn an war Magna Powertrain für das Fahrgestell und die Radaufhängung verantwortlich, später kam Magna Steyr als Entwicklungspartner für die Serienreife dazu. Sechszylinder von BMW (Benzin und Diesel) werden das Defender-Look-Alike antreiben. Ob sie dem Grenadier auch ein paar Schrullen gegönnt haben?

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4wd in Österreich Das Allrad-Spezial

Segel-Modus

Die Doppel-Olympiasieger und mehrfachen Weltmeister Hans-Peter Steinacher und Roman Hagara haben für ihre letzte Segelsaison Mitsubishi Motors Österreich als Partner ins Boot geholt: „Gemeinsam mit Red Bull Sailing möchten wir nächstes Jahr den Gesamtsieg auf der GC32 Racing Tour feiern“, sagt Geschäftsführer Andreas Kostelecky. Für 2020 war noch Training auf österreichischen Seen angesagt. Neue Teammitglieder sind die L200 Pick-ups als leistungsfähige Zugfahrzeuge.

Splitter Notizen aus der Au

towelt

Buchtipp

Nach Transportmittel geordnetes Buch, das Touren aller Art vorstellt, vom Orient Express bis zur Ringstraße auf Island. Auch unbekanntere Destinationen sind dabei, etwa der „4 Rivers Radweg“ in Südkorea. Erschienen bei Dorling Kindersley, 320 Seiten, 28,80 Euro.

Einfach ausprobieren

Der Schritt zum Kauf eines Elektroautos ist für viele nach wie vor groß. Beim Auto-Abomodell Vibe kann flexibel ausprobiert werden, was passt. Nach dem Audi e-tron vielleicht ein halbes Jahr den Tesla Model 3 fahren? Zum monatlichen Fixpreis stehen einige Allradversionen bereit. Infos im Detail unter www.vibemovesyou.com

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Wow

Die trauen sich was bei Hyundai! Der neue Tucson bringt ein polarisierendes Design, das uns sehr gut gefällt, auf den Markt. Verschiedene Fahrmodi und drei zusätzliche Geländemodi sorgen dafür, dass die versteckten Scheinwerfer und die Krallen-Rückleuchten selbst Offroad wirken können. Ab Jänner in Österreich, im 2. Quartal 2021 auch als Plug-in-Hybrid.


DAS ORIGINAL

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Verbrauch kombiniert: 8,6 l/100 km, CO₂-Emission: 226 g/km

www.mitsubishi-motors.at 4wd in Österreich 02/2020 7


4wd in Österreich Das Allrad-Spezial Silberkelche optional

Der Champagnerflaschen-Kühlschrank ist schon drin im Maybach GLS 600, auch nach der hinteren Lounge-Landschaft mit MassageRuhesitzen muss man nicht extra fragen. Hinter der feinen Grillage arbeitet sowieso immer ein 4-Liter-V8, samt EQ-Boost kommt das Allrad-SUV auf 580 PS und 730 Nm. 11,7 Liter Verbrauch sollen möglich sein, die Spitze beträgt 250 km/h. Gut geschützt klappern die optionalen Silberkelche auch dann nicht, wenn die 4,9 Sekunden auf 100 km/h ausgenutzt werden. Bleibt nur die Frage, wer es in einem Fahrzeug um 213 500 Euro eilig hat.

Schneller laden

Jaguar, SUV und Elektroauto: drei Begriffe, die man sich früher nicht zusammengereimt hätte. Doch mittlerweile wird der Jaguar iPace schon aktualisiert, bringt nun die Möglichkeit des Dreiphasen-Wechselstrom-Ladens. Ebenso gibt es die Austria Edition um 59 900 Euro, samt Förderung also 54 900 Euro.

Aus der Komfortzone

Splitter

Klettern, Bergsteigen, Trailrunning, Mountainbiken, Triathlon und Kajakfahren gehörten für die jungen Teilnehmer der XTREMEtour020 im Salzkammergut Ende August dazu. Fahrzeugpartner Suzuki unterstützte verlässlich mit Ignis, Vitara und S-Cross.

Notizen aus der Au

towelt

GR-Preise stehen fest

Um 38 490 Euro startet der Toyota Yaris GR, der mit 261 PS und Allradantrieb kein gewöhnlicher Kleinwagen ist. Mit einem optionalen High-Performance-Paket kommt der Dreitürer mit den dicken Backen auf 43 790 Euro. Dann unterstützen unter anderem Torsen-Sperrdifferenziale beim Ausnutzen des Gesamtpakets. 8 4wd in Österreich 01/2020 02/2020


4wd inD Österreich as Allrad-Spezial

30 Jahre Erfahrung

Fisker Ocean aus Graz

Jetzt ist es fix: Fisker wird den vollelektrischen Ocean ab Ende 2022 bei Magna Steyr produzieren lassen. PV-Zellen am Dach und tierleidfreies Interieur (recycelte Materialien statt Leder) sollen dazugehören. Als Reichweite werden etwa 500 Kilometer angepeilt. Basispreis: 37 499 Dollar, ein Offroad-Package bietet unter anderem mehr Bodenfreiheit, einen Unterfahrschutz und eine Power-Plug-Box, um anderen Elektroautos, die mit leerer Batterie gestrandet sind, auszuhelfen.

UNVERGLEICHLICH ROBUST.

Mit 400 Auf- und Abfahrten, bis zu 100 Prozent Steigung und verschiedensten Bodenbeschaffenheiten bietet das Offroadzentrum Stotzing diverse Schwierigkeitsgrade für alle Fahrzeuge, Christian Karlberger, der Mann dahinter, spielt auf der Fläche von 33 Hektar 30 Jahre Allraderfahrung aus. www.offroadzentrum.at

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4wd in Österreich 02/2020UNTER 9 MEHR INFOS WWW.SUBARU.AT/FORESTER


4wd in Österreich Das Allrad-Spezial

Der Formentor ist nach dem Gebirgszug im Norden Mallorcas benannt, einem der schönsten Flecken der Insel

B

ISLANG WAREN ALLE CupraModelle bereits aus dem SeatLine-up bekannt und quasi die Topmodelle der spanischen VW-Tochter. Mit dem neuen Formentor zaubert die Sportmarke nun auch das erste optisch völlig eigenständige Modell aus dem Hut. Und was für eines! Das kompakte SUV gefällt mit klaren Linien und Kanten und wirkt unglaublich bullig. Der matte Lack trägt das Seine zum Erscheinungsbild bei, die kupferfarbenen Akzente sind ans im gleichen Farbton gehaltene Markenlogo angelehnt. Die feinen Kupferstriche finden sich auch im Innenraum wieder, wenngleich hier ganz klar ist, dass es sich um die Schwestermarke von Seat handelt. Mit allen Stärken wie guter Verarbeitung und grundsätzlich guter Ergonomie, aber auch Schwächen im teils radikal geänderten Bediensystem, das fast zur Gänze ohne Schalter und Tasten auskommen muss. Warum etwa die Heizungsregler als unbeleuchtete Touchflächen unter dem Naviscreen ausgeführt oder die Schalter für Front- und Heckscheibenheizung links vom Lenkrad zum Bedienpanel der Scheinwerfer gewandert sind, bleibt mit einem Fragezeichen versehen.

Fahrspaß vom Feinsten

Genug gemeckert, schließlich hat der Cupra Formentor ganz andere Stärken. Und die sitzen beim Topmodell definitiv unter der Haube. Dort versieht ein 310 PS starker Vierzylinder-Turbomotor seinen Dienst und das durchaus ordentlich. In lediglich 4,9 Sekunden sprintet der Spanier auf Tempo 100, bei abgeriegelten 250 km/h ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Dank des Drehmoments von 400 Nm ist der Zweilitermotor in nahezu allen Drehzahlbereichen ein äußerst munteres Kerlchen, das nur darauf wartet, dass das Gaspedal durchgedrückt wird. Gelungen ist aber nicht nur das Triebwerk selbst, sondern auch die Abstimmung mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, egal, ob man die Gangwechsel

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Cupra Formentor

Power trifft Vern  Die erste 310-PS-Eigenkreation wirkt giftig, es gibt aber auch


4wd inD Österreich as Allrad-Spezial

Sportlichkeit ist Trumpf, für dynamische Fahrer gibt’s optional für 2700 Euro eine noch üppiger dimensionierte Brembo-Bremse der Automatik überlässt oder selbst an den Schaltwippen hinterm Lenkrad zupft. Akustisch wird das Ganze von einer Klangwolke untermalt, die das sportliche Ambiente unterstreicht, lediglich im extrascharfen Cupra-Modus hat man ein wenig viel Synthetik hinzugemixt. Durchaus überraschend ist die Agilität des Formentor, ein Blick in die technischen Daten verrät, dass er mit einem Eigengewicht von 1644 Kilogramm leichter ist als vermutet. Für die nötige Verzögerung sorgt eine Sportbremsanlage, wer dem Auto mehr abverlangen möchte, der sollte gleich zur noch üppiger dimensionierten Brembo-Bremse greifen, für die Cupra 2700 Euro extra verlangt.

Cupra Formentor VZ 2.0 TSI DSG 4Drive Hubraum | Zylinder

1984 cm3 | 4

Leistung

310 PS (228 kW)

Drehmoment

400 Nm bei 2.000/min

0–100 km/h | Vmax

4,9 s | 250 km/h

Getriebe

7-Gang man.

Ø-Verbrauch | CO2

8,5 l Super | 192 g/km (EU6d)

Länge | Breite | Höhe

4450 | 1992 | 1528 mm

Leergewicht

1644 kg

Kofferraum | Zuladung

420–1.475 l | 496 kg

Anhängelast gebremst

1800 kg

Basispreis | NoVA

50 990 € (inkl.) | 15 %

Das gefällt uns: Power, Platz, Motorenplaette Das vermissen wir: ausziehbare Schenkelauflage beim Sitz Die Alternativen: Audi Q3, Mercedes GLA, BMW X2 Werksangaben

Riesige Motorenpalette

unft einen 150-PS-Diesel Text : Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

Bei einer Länge von knapp 4,5 Metern liegen die Erwartungen an das Raumangebot nicht allzu hoch, der Kofferraum entspricht mit 420 Litern in etwa dem Klassenschnitt. Im Fond des Cupra-SUV geht es aber alles andere als eng zu, selbst hinter groß gewachsenen Fahrern lässt es sich mehr als ordentlich aushalten – und zwar sowohl bei der Kopf- als auch der Beinfreiheit. Last but not least werfen wir einen Blick in die Preisliste. 50 990 Euro ruft Cupra für den Formentor auf, was in Anbetracht von Leistung und Ausstattung als fairer Deal betrachtet werden darf. Gute Nachrichten gibt’s für all jene, denen die knackig-sportliche Optik gefällt, 310 PS unter der Haube aber zu heftig sind. Die Motorenpalette ist riesig, als Einstieg gibt es 150-PS-Diesel (auch mit Allrad) oder Benzin, einen 190-PS-Benziner mit Allrad, einen 245-PS-Benziner sowie zwei Plug-inHybride mit 204 beziehungsweise 245 PS, die alle – samt Preisen – in den nächsten Wochen und Monaten nachgereicht werden.

Sechs Motoren zwischen 150 und 310 PS, drei davon mit Allrad

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4wd in Österreich Das Allrad-Spezial

S

echs Millionen Tiguans wurden mittlerweile auf der ganzen Welt verkauft, auf Österreich entfallen über 86 200 Fahrzeuge. Seit 2016 ist die zweite Generation des seit Jahren gefragtesten Kompakt-SUVs Österreichs erhältlich. Zur Mitte des Modellzyklus krempeln die Wolfsburger die Ärmel auf und liefern neben der überarbeiteten Frontpartie auch technisch viele Neuigkeiten. Elektrisiert, digitalisiert und vernetzt sind die Schlagworte, die mit der Modellaufwertung einhergehen – aber auch: sportiv motorisiert und spritsparend mit Strom.

Performance mit R!

Ein Antriebsnovum der Baureihe ist der bereits verfügbare, 320 PS starke Performance-TSI des ersten Tiguan R. Für ihn wurde ein neuer Allradantrieb mit Torque-Vectoring (bei VW TorqueSplitter genannt) entwickelt. Damit kann das Antriebsmoment statt mit einer fixen 50:50-Aufteilung variabel auf die kurven­inneren und kurvenäußeren Räder verteilt werden, was der Fahrdynamik guttut. Der Fahrer kann die Wirkungsweise des Torque-Splitters und der Fahrdynamiksysteme über die Fahrprofilauswahl und den Slider für das DCC-Fahrwerk beeinflussen. Deutlich häufiger wird man den nicht minder neuen Tiguan eHybrid mit seinem Plug-in-Hybridantrieb (245 PS) in der Zulassungsstatistik finden – allerdings erst verzögert, denn der Hybrid kommt erst ganz am Ende dieses Jahres zu uns. Zum Start sind nicht zuletzt die zivil motorisierten Benziner mit 130 PS und 150 PS bestellbar, je nach Wunsch und Motor mit SechsgangHandschaltung oder 7-Gang-Doppel-

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kupplungsgetriebe – aber ausschließ-

lich mit Frontantrieb. Wer Benziner Volkswagen hat ein wenig länger mit Allrad will, muss sich bis Dezemgebraucht, um auf den SUV-Trend aufber (245 PS) oder März 2021 (190 PS) gedulden. zuspringen. Nun folgt ein umfangreiches Update der zweiten Modellgeneration Sauberer Diesel mit „Twindosing“ Selbstzünder ist Allradantrieb Text: Alexander Seger, Fotos: Werk Für sichtlich wichtiger: Die Varianten mit

VW Tiguan

Später starten – und dennoch im Ziel der Erste

7-Gang-DSG (150 PS, 200 PS) waren ab Marktstart verfügbar, die Frontantriebshandschalter (122 PS, 150 PS) erweiterten gleich danach das Portfolio. Bei der Diesel-Abgasreinigung setzt Volkswagen auf eine neue AbgasNachbehandlung. Die TDI-Motoren erhalten zwei nacheinander angeordnete SCR-Katalysatoren mit jeweils separater AdBlue-Einspritzung. Der erste Katalysator ist nah am Motor angeordnet, wodurch er schon bald nach dem Start seine optimale Temperatur erreicht. Der zweite Kat befindet sich im Unterboden. Durch den größeren Abstand zum Motor sind die Abgase dort kühler. Daher arbeitet er besonders bei starker Last, etwa bei schneller Fahrt oder im Anhängerbetrieb optimal. Einer der zwei SCR-Katalysatoren ist also immer im optimalen Temperaturbereich und macht die Stickoxide besonders effizient unschädlich.

Assistenten und Vernetzung Neue Frontpartie, aufgeräumter Innenraum: Der Tiguan wirkt moderner, ohne die bisherigen Modelle alt aussehen zu lassen. Jetzt auch als Plug-in und als R mit 320 PS

Die im Prospekt schön anzusehende, während des Fahrens aber stark ablenkende Touchpad-Bedienung erreicht mit dem neuen Modul für die Klimafunktionen samt Gebläse- und Temperaturregelung einen weiteren Höhepunkt. Damit die Fahrsicherheit nicht zu sehr darunter leidet, ist assistiertes Fahren als „Travel Assist“ bestellbar. Das System kann von 0 km/h (mit DSG) bzw. 30 km/h (manuelles Getriebe) bis 210 km/h das Lenken, Bremsen und Beschleunigen übernehmen. Dabei greift das System unter anderem auf die automatische Distanzkontrolle und den Spurhalteassistenten zu. Die Distanzregelung berücksichtigt auch lokale Geschwindigkeitsschilder, Kreuzungen oder Kreisverkehre. Dazu greift das Assistenzsystem auf die Frontkamera sowie die GPS- und Kartendaten des Navigations­ systems zu. Hände ans Lenkrad heißt es zur Sicherheit nach wie vor.


4wd inD Österreich as Allrad-Spezial VREDESTEIN WINTRAC

NEUE REIFENFAMILIE AM START

Vorerst kommt der Wintrac in 15 oder 16 Zoll, nächstes Jahr wird das Portfolio erweitert

Vredestein nimmt bei seinem neuen Reifenmodell einen Perspektivenwechsel ein und konzentriert sich künftig auf die europäischen Winter. Eine gute Performance bei verschneiten Straßenverhältnissen ist da wichtig, aber die Nässe begleitet uns ebenso durch die kalte Jahreszeit. Wintrac statt Snowtrac ist also die Devise für diesen Allround-Winterreifen. Als ultrahochleistungsfähiges Pendant steht ihm der Wintrac Pro zur Seite. Zunächst sind 27 verschiedene Größen in 15 und 16 Zoll erhältlich, 2021 folgt die nächste Ausbaustufe des Programms mit weiteren Größen. Was hat sich beim Wintrac gegenüber dem Snowtrac verbessert? Die Herrschaft über das Wasser soll sich mit einer um 10 Prozent besseren Ableitung bemerkbar machen, was zu weniger Aquaplaning führt. Ein Tipp am Rande: Meist ist das Aufschwimmen am Wasserfilm schnell wieder vorbei. Lenkreaktionen vermeiden,

im Fall der Fälle am besten das Lenkrad fest halten und ohne Pedal-Action gerade bleiben, bis das Fahrzeug wieder Grip hat. Mit längeren Lamellen und mehr Kontakt zur Straße gibt es mit dem Wintrac zudem mehr Haftung auf schneebedeckten Fahrbahnen. 10 000 Kilometer mehr Laufleistung findet man durch eine gleichmäßigere Druckverteilung im Kapitel Verschleiß. Und ein Verriegelungsmechanismus in den Schulterblöcken sorgt selbst bei trockener Fahrbahn für mehr Stabilität.

© Maciej Konrad

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4wd in Österreich Das Allrad-Spezial

Ohne Schrankwand ins Skoda Octavia Scout unbefestigte Terrain Skoda bringt den neuen Octavia auch in der geländetauglicheren Variante namens Scout – mit neuer Allradkupplung und dem stärksten Diesel der Octavia-Geschichte Text: Bernhard Katzinger, Fotos: Werk

I

CH GEBE DEN SOZIALEN Medien die Schuld – ganz generell, aber in diesem speziellen Fall an folgendem Phänomen: Mit jeder Erscheinung tritt stehenden Fußes sofort eine kritische Gegenbewegung ein, ohne Gedenksekunde. Das Gegenargument als direkte Begleiterscheinung des Arguments sozusagen.

Wo die spitzen Steine lauern

So kann es nicht verwundern, dass praktisch gleichzeitig mit dem Siegeszug der SUVs deren automotive Antithese auftritt und am Markt reüssiert: die auf robust getrimmten Kombis – in diesem Fall: Combis – aller Provenienzen. Kaum ein Hersteller, der nicht ein oder mehrere solche Modelle im Portfolio führt. Auch Skoda trägt dem Trend zur „RuggedizedVersion“ bei seinem Volumenmodell Octavia auch in der jüngsten Generation Rechnung.

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Dieser teilt die frohe Botschaft aller Gelände-K(C)ombis, welche da lautet: Du brauchst keine Schrankwand zu fahren, um deine Affinität zum rauen Terrain der Bergheimat unter Beweis zu stellen. Und natürlich wird auch gern ins Treffen geführt, dass das gute alte Konzept des Kombinationskraftwagens karosserietechnisch durchaus Vorteile mitbringt, etwa den gigantomanischen Kofferraum, der bisher allen Generationen des Octavia unter Reisenden zuverlässig viele Freunde eingetragen hat. Ganz abgesehen davon, dass besagter Kombi – pardon: Combi – auch eleganter aussieht als das bereits erwähnte Einbaumöbel.

Tu felix Austria: bäriger Allrad-Kombi

… äh, pardon: Combi. Dies gilt auch für den neuen Octavia, der bei voller Sitz­kapazität schon einmal satte 640 Liter fasst und damit, wie man bei Skoda betont, Bester seiner Klasse ist. Der jüngste Scout liegt 15 Millimeter höher als die zivileren Varianten und

Du brauchst keine Schrankwand zu fahren, um deinen Affinität zum rauen Terrain zur Schau zu stellen

schirmt sich nach unten, wo die spitzen Steine lauern, mit einem Unterfahrschutz ab. Die Radhäuser werden von den üblichen, je nach Farbwahl mehr oder weniger undezent hervorstechenden Plastikbeplankungen geschützt – wovor auch immer. Den Outdoor-Look komplettieren eigene Stoßfänger vorn und hinten und wer dann immer noch nicht weiß, dass ein echter Geländegänger vor ihm steht, muss halt die Plaketten an den Kotflügeln lesen. Im Inneren hebt sich der Allradler durch einige Akzente wie Dekorleisten an der Instrumententafel, eigene Sitzbezüge sowie diverse Scout-Schriftzüge von den zivileren Varianten ab. Neu im In-


4wd inD Österreich as Allrad-Spezial

mit die Hitzköpfe der Familie auch im Fond ihre selbst gewählte Temperatur genießen können. Motorisch hält im Scout ein neuer 2,0 TDI mit 200 PS und 400 Nm Einzug, immerhin der stärkste Diesel in der „Octavia-Geschichte“, wie der Hersteller betont. Neben Selbstzündern in drei Leistungsstufen mit 115, 150 und eben 200 PS stehen auch zwei Benziner – ein 1,5 TSI mit 150 PS und ein 2,0 TSI mit 190 PS – sowie sogar eine Mildhybrid-Variante zur Auswahl, geschaltet wird entweder händisch oder per 7-Gang-DSG. terieur des Octavia – und somit auch im Scout – verfügbar sind ein Headup-Display zum verrenkungsfreien Ablesen wichtiger Fahrinfos sowie eine Drei-Zonen-Klimaautomatik, da-

Allrad hilft Sprit sparen

Den Allradantrieb realisiert Skoda mit einer neuen elektronisch geregelten Lamellenkupplung, die ein knappes Kilogramm leichter ist als das Vorgän-

gerbauteil und über einen besseren inneren Wirkungsgrad verfügt. Das hilft ebenso Treibstoff sparen, wie die neue Steuerungselektronik, welche zum Beispiel per Software am jeweiligen Fahrstil erkennt, ob der Allradantrieb momentan benötigt wird, und den Elektromotor, der die Ölpumpe antreibt, bedarfsweise komplett abschalten kann. In Österreich wird der Scout ausschließlich mit Allrad­antrieb angeboten, generell nur als Kombi – pardon: Combi. Gut, dass man beim Importeur in Salzburg weiß, dass hierzulande das Geländeversprechen manchmal eben tatsächlich eingefordert wird. Bis zu unserem Redaktionsschluss standen leider noch keine Österreichpreise fest. Diese sind bald unter www.skoda.at ersichtlich.

Die Stoßfänger und die verstärkten Radhäuser lassen den Octavia Scout gedrungener wirken als seine zivilen Brüder. Im Inneren dominieren große Displays das auf­geräumte Cockpit

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4wd in Österreich Das Allrad-Spezial Kia Sorento

Nicht ohne meine Tochter

Mehr Platz, neue Assistenzsysteme, besseres Infotainment: Der neue Kia Sorento setzt heuer auf klassische Updates, ab 2021 zudem auf moderne Antriebe Text: Alexander Seger, Fotos: Werk

M

onsvermeidungsassistent bis 10 km/h den Bereich hinter dem Fahrzeug, um dem Kontakt mit Fußgängern oder

EHR PLATZ IM Innenraum gewinnt der neue Sorento bei minimal gewachsenen Außenmaßen – allerdings war der Fünf- oder Siebensitzer mit 4,8 Meter Außenlänge schon bisher kein Kleinwagen. Auch die stattliche Breite von 1,9 Metern macht sich beim Einparken bemerkbar. Abhilfe bringt der Siegeszug der Elektronik: Die vierte Generation des SUVs ist der erste Kia in Europa, der auf Wunsch ferngesteuert in enge Lücken fährt.

Hindernissen vorzubeugen. Der Querverkehrwarner hinten erkennt per Radar, ob sich in den toten Winkeln Fahrzeuge nähern. Beide Systeme warnen den Fahrer und betätigen bei Bedarf auch die Bremse. Kinder oder Haustiere bleiben offenbar zu häufig im Auto zurück: Werden vor und nach dem Verriegeln des Fahrzeugs Bewegungen erkannt, ertönen visuelle und akustische Signale.

Einparkautomatik

Fahrsicherheit mit neuem Allrad

Die Fernbedienung des ausstattungsabhängig angebotenen Parkassistenten ist im Fahrzeugschlüssel integriert. Das System kontrolliert den Antrieb, die Bremsen und die Lenkung, während es mit den Einpark­ sensoren die Umgebung hinter dem Fahrzeug überwacht. Erkennt das System in diesem Bereich die Gefahr einer Kollision, zum Beispiel mit einem herannahenden Fahrzeug, Fußgänger oder Radfahrer, bremst es den Sorento automatisch ab, bis der Weg wieder frei ist. Für Sicherheit beim Rückwärtsfahren sorgt der Sorento auch, wenn der Fahrer persönlich am Steuer sitzt. Per Rückfahrkamera und Ultraschallsensoren überwacht der KollisiKia Sorento 2,2 CRDi SCR AWD Hubraum | Zylinder

2.151 cm3 | 4

Leistung

201 PS (147 kW)

Drehmoment

440 Nm bei 1750–2750/min

0–100 km/h | Vmax

9,2 s | 202 km/h

Getriebe

8-Gang-Doppelkupplungsg.

Ø-Verbrauch | CO2

6,8 l Diesel | 176 g/km (EU6d)

Länge | Breite | Höhe

4810 | 1900 | 1700 mm

Leergewicht

1777–1906 kg

Kofferraum | Zuladung

910–2011 l l 604–733 kg

Anhängelast

2500 kg

Basispreis | NoVA

61 990 € (inkl.) | 12 %

Das gefällt uns: sieben Jahre bzw. 150 000 km Garantie Das vermissen wir: die Hybrid-Varianten (noch) Die Alternativen: Hyundai Santa Fe, Tiguan Allspace Werksangaben

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Ein neu entwickeltes „Terrain-Mode“System, das über einen Drehregler in der Mittelkonsole aktiviert und bedient wird, bietet Einstellungen für verschneite, matschige und sandige Untergründe. Mit der Wahl eines Modus werden das Motordrehmoment und dessen Verteilung ebenso wie die Charakteristik des Stabilitätsprogramms und

die Schaltabläufe des automatischen An der Nase sollst du ihn erkennen: Der „Tiger Nose“-Grill Getriebes an das gewählte Szenario der vierten Generation des Kia Sorento reicht bis zu den angepasst.

Plug-in-Hybrid folgt 2021

Künftig soll der Sorento auch elek­ trisch vorfahren. Sein 1,6-Liter-TurboBenziner kommt mit der E-Maschine auf eine Systemleistung von 265 PS und das Drehmoment wird 350 Nm betragen.

Scheinwerfern. Ganz oben: der neu gestaltete Innenraum mit dem Totwinkel-Monitor


4wd inD Österreich as Allrad-Spezial

Seat SUVs

Neues für die AllradSUVs

S

EAT HAT DREI SUVS im Portfolio, den kleinen Arona gibt es allerdings nur mit Frontantrieb. Soll uns recht sein, wie der Zufall es so will, betreffen die aktuellen News sowieso nur Ateca und Tarraco – beide sind als Allradler zu haben.

Seat startet in das Modelljahr 2021. Ein komplett aufgefrischter Ateca und ein Tarraco mit Ausstattungsplus machen den Anfang Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Werk

Sportliche FR-Ausrüstung

Fangen wir mit dem Tarraco an, der mit 4,74 Meter Außenlänge schon zu den Großen gehört. Von Anfang an haben wir ihn wegen seines PreisLeistungs-Verhältnisses geschätzt. Viel Raum, gute Qualität im Cockpit, kräftige, aber sparsame Motoren und dazu eine Optik, die nicht nach Verzicht wirkt – das alles zu Preisen, bei denen die Konkurrenz ins Schwitzen gerät. Die sportliche Variante FR, neu im Programm, setzt mit einem Basispreis von 48 640 Euro etwas weiter oben an, bietet dafür Sportfahrwerk, Sportschalensitze mit Memory-Funktion, eine kompromisslosere Reifendimension (255/45 R19) und viele weitere Details. Dazu servieren die Spanier mindestens 190 PS. Als neue

Auffällig ist nicht zuletzt die gute Sprachsteuerung mit den Aktivierungsworten „¡Hola, hola!“

Option hält der 9,2 Zoll große Touch- der. Eine neue Ausstattungslinie ist screen des Navigationssystems Con- ebenso am Start, bei Xperience soll nect Einzug. der Offroadgedanke im Mittelpunkt stehen. Sinnvolle Details für den Alltag, etwa eine beheizbare KlimaOffroad mit Xperience 36 Zentimeter kürzer und damit auf komfort-Windschutzscheibe oder die eine viel größere Zielgruppe zuge- Fernentriegelung der Rücksitzbank schnitten ist der Seat Ateca, der gera- sind mit dabei. Ab 38 990 Euro mit de vom klassischen Facelift nach vier dem 190-PS-TSI. Damit es klar ist: Jahren Bauzeit zurück ist. Allradspaß Ateca und Tarraco gibt es beide auch beginnt hier bei 37 290 Euro mit ei- mit Frontantrieb. nem 150 PS starken TDI. Nicht nur an der Optik wurde gefeilt, die Themen Infotainment und KonNach vier Jahren geliftet: Ateca. nektivität wurden auf den neuesten Chefredakteur Severin Karl geht Stand gebracht. Auffällig ist nicht zudie Menüstruktur des 9,2-Zollletzt die gute Sprachsteuerung, wenn Info­tainments durch. man einmal rausbekommen hat, wie In Weiß der große Tarraco mit der man die Aktivierungsworte „¡Hola, neuen, dynamischen Linie FR hola!“ am besten ausspricht. Auch hier finden wir den 9,2-Zoll-Screen mit den übersichtlichen Grafiken wie-

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4wd in Österreich Das Allrad-Spezial

Die Ruhe vor dem Sturm Ob Waldpädagogik oder Wildwasser-Rafting ist nur eine Frage der Einstellung Text & Fotos: Severin Karl Roadtrip Pyhrn-Priel-Region

W

IRD EIN FAHRZEUG mit 625 PS für einen Roadtrip ausgefasst, lässt das auch erfahrene Motorjournalisten nicht kalt. Vor allem, wenn darüber hinaus über 250 000 Euro auf dem Preiszettel stehen. Ein Druck auf den Startknopf, die ersten Meter Fahrt und sofort stellt sich die Frage: Haben wir von BMW das falsche 8er Gran Coupé ausgehändigt bekommen?

Performance-Elefant

Kein rotzfrecher Motorsound, kein sportwagenhaftes Rumpeln und sogar der optische Auftritt ist nur im Detail aufregend. BMW lässt selbst das M8 Gran Coupé samt M-CompetitionPaket nicht zum rosa Elefanten im Porzellanladen verkommen. Es handelt sich um einen echten Reisewagen. Also, dann reisen wir. Sanft gleitet die über 5 Meter lange Sportlimousine über die Autobahn, das satte Leergewicht von knapp 2 Tonnen ist kein Thema. Fast ist man über jeden Ballast froh, denn der V8 Twin Turbo mit 750 Nm darf das

18 4wd in Österreich 02/2020

Die breite Niere lässt sich mit Leichtigkeit um die Kurven zirkeln

Fahrzeug in 3,2 Sekunden in Richtung Die Vielfalt der Region erfreut auch 100 km/h reißen. Was könnte er mit im späten Sommer, wenn noch nieeinem leichteren Fahrzeug anrichten? mand an die kommende Wintersaison denken will. Bei Fahrradausflügen und Freibadbesuchen fühlt man sich Carbondach im Blindversuch Bei den Ausfahrten rund um das Hotel an den Fahrmodus Sport im M8 erPoppengut am Poppenberg im ober- innert, während Fels-Hochseilgarten, österreichischen Mitterstoder leis- Paragleiten und vor allem Wildwastet der intelligente Allradantrieb mit ser-Rafting mehr zum Modus Sport+ vollvariabler Drehmomentverteilung tendieren. Wie schon erwähnt, kann zwischen den Achsen und ebenso es der BMW hervorragend ruhig angevollvariablem aktivem M Differenzial hen lassen. Auf den Fahrmodus Combeste Arbeit. Am Steuer merkt man fort umgelegt, wäre das Programm der nur die Leichtigkeit, mit denen die Gegend Waldpädagogik, ein Einblick breite Niere um die Kurven der Höss ins Bienenschauhaus oder der Besuch Panoramastraße gezirkelt wird. Dass beim Maultrommelmacher. das Carbondach den Schwerpunkt Zum Vornamen unserer Unterkunft noch weiter senkt, ist eine Tatsache. passend (siehe Kasten rechts oben) Würde das jemand im Blindversuch entscheiden wir uns für das Wandern. Der Stromboding-Wasserfall herausdividieren können? Blitzschnell sortiert die Automatik hat es uns angetan, die Kraft der ihre 8 Gänge. Nicht nur beim Sturm Natur erinnert uns unweigerlich an auf den Berg macht das Freude, auch den leistungsstärksten Motor aller im Alltag schätzt man die fleißige Serienfahrzeuge der Bayern. Wie das Schaltarbeit: Für ein Auto dieses Ka- Gesamtpaket M8 Gran Coupé ist das libers sind knapp 10 Liter Verbrauch, Schauspiel in unberührter Natur nett die daraus resultieren, durchaus res- anzusehen. Die Power dahinter ist eine andere Geschichte. pektabel.


4wd inD Österreich as Allrad-Spezial

Die 9,5 Kilometer lange Höss Panoramastraße ist ein Tipp für Kurvenkünstler. Sie ist das ganze Jahr über geöffnet, mit der Pyhrn-Priel AktivCard zahlt man keine Maut

RELAX & WANDERHOTEL POPPENGUT

Beim Stromboding-Wasserfall lässt es sich herrlich wandern. Die Carbon-Keramik-Bremsen des BMW treiben den Preis in die Höhe

252 378 Euro sind für den Testwagen in der Farbe „Ametrin metallic“ konkret zu bezahlen. Das M-Competition-Paket ist der größte Aufpreisposten, neben 25 PS Mehrleistung bringt es eine spezielle Sportabgasanlage, 20-ZollFelgen samt Mischbereifung und viele Details, die vor allem optischer Natur sind. Die Carbon-Elemente fallen natürlich ebenso ins Gewicht, sogar gebremst wird mit Carbon-KeramikStoppern. Einige Tausender gehen für den Surround-Sound von Bowers & Wilkins drauf und das Nachtsichtsystem mit Personenerkennung ist auch nicht gerade günstig. Mit dem Nobelhobel ins High-ClassHotel also? Mitnichten, das Poppengut steht für ein besonders faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Je länger man im Wellnessbereich entspannt, desto weniger spürt man das Loch, welches das Gran Coupé ins Konto gerissen hat – zumindest kann man sich das einreden.

Wie es der Name schon sagt, ist das Relax & Wanderhotel Poppengut der ideale Ausgangspunkt für erlebnisreiche, gern auch geführte Wanderungen und die entsprechende Entspannung danach. Familiäre Atmosphäre ist hier keine Wort­ hülse, die Eigentümerfamilie ist angenehm präsent. Nicht zuletzt zeichnet Andrea Kniewasser selbst für die hervorragende Küche verantwortlich. Auch mit veganen oder glutenfreien Vorlieben kann man hier bestens genießen. PYHRN-PRIEL

HIER WOHNT DER WINTER

Fotos: Severin Karl

WOHLFÜHLORT

Der Wellnessbereich in traumhafter Gartenlage zählt sicher zu den Highlights. Sehr gute Massagen und ein ganzjährig nutzbarer Außenpool haben dem Haus eine Lilie im Relax Guide eingebracht. Für Autofans steht ein Audi A3 für Cabrio-Ausfahrten bereit. Ob Spitzensportler oder stiller Genießer, in der Urlaubsregion PyhrnPriel kommen alle auf ihre Kosten. Während sich manche auf die neue Inferno-Piste mit teilweise 70 Prozent Gefälle freuen, schätzen andere das Schneeschuhwandern durch die tief verschneiten Wälder des Nationalparks Kalkalpen. Langlaufbegeisterte finden 120 Kilometer bestens gespurte Loipen vor, auch Nichtprofis steht das Kompetenzzentrum BiathlonLanglaufarena Pyhrn-Priel-Rosenau offen. Eisklettern, Tandemflug, Pferdekutschenfahrt: Die Region bietet Abwechslung pur. Natürlich auch für Kinder, die in den Sunny Kids Parks lernen, wie man auf zwei Brettern den größten Spaß hat.

Von der Weltcupabfahrt bis zur Kinderpiste: für alle etwas 4wd in Österreich 02/2020 19


4wd in Österreich Das Allrad-Spezial

Subaru XV E-Boxer

Alles auf Gemütlichkeit Sanft und sicher ist eine stimmige Charakterisierung für den Subaru XV e-Boxer. Das kleinste SUV der Marke wurde von uns mit Elektrounterstützung gefahren Text & Fotos: Severin Karl

D

AS JAHR 2020 läutete für Subaru den Beginn der Elek­ trifizierung ein. Ein moderater Anfang, denn vorerst gibt es Fahrzeuge mit Mildhybrid zu kaufen. Kein Stecker nötig also. Aus dem e-Boxer-Trio haben wir uns den XV gepickt. Darüber liegt der Forester, von Preis und Länge relativ parallel zum Impreza. Als Kombi richtet er Sogar beim Bremsen spart uns der XV abruptes Verhalten sich an eine andere Zielgruppe als der XV mit 220 Millimeter Bodenfreiheit. Apropos Boxer: ein echtes Charakteristikum der Marke. Ganz typisch dafür ist das minimale Schaukeln im Charakteristischer Boxermotor Unterwegs fällt sofort auf, dass nichts Leerlauf im Stillstand, mit dem sich Die Kameras des auffällt. Und das ist als Kompliment die gegenläufigen – „boxenden“ – Subaru-eigenen gemeint. Der XV gibt den braven Kolben bemerkbar machen. Spürt EyeSight-SysBegleiter im Alltag, man muss sich man nur, wenn man darauf achtet, tems sitzen links und rechts vom nicht groß mit ihm beschäftigen, und während der Fahrt gar nicht! und es gibt nichts, worüber man sich Den Fokus auf Gemütlichkeit unter- Außenspiegel. ärgern muss. Was bringen sport­ streicht auch das Infotainmentsystem. Funktionen lich-harte SUVs, wenn es im Alltag Während die Kids ihre Smartpho- davon sind unter dann zu ruppig zugeht? Der XV be- nes ohne Umstände damit koppeln anderem das sänftigt selbst beim Bremsen: Das können, darf der Papa – oder ist es Notbremssystut er anstandslos, aber ohne diese schon der Opa? – noch seine Silber- tem und der Abruptheit, bei der man aufpassen linge rauskramen und in den CD- Anfahrassistent muss, wie fest man ins Pedal tritt. Slot stecken. Der Familienfrieden ist Unauffällig arbeitet auch das CVT- auch durch die diversen Bildschirme Getriebe, bei Subaru Lineartronic gesichert. Während der Beifahrer am genannt. Nur wer unbedingt das S in Touchscreen die Musik auswählt, SUV (Sport Utility Vehicle) ausreizen kann der Fahrer nach wie vor im eiwill, erntet ein Hochdrehen des Boxer-­ genen Display oberhalb davon über Lenkradtasten in Infomenüs blättern. motors samt steigender Laut­stärke.

20 4wd in Österreich 02/2020

Subaru XV e-Boxer Hubraum | Zylinder

1.995 cm3 | 4

Leistung

150 PS (110 kW)

Drehmoment

194 Nm bei 4.000/min

0–100 km/h | Vmax

10,7 s | 193 km/h

Getriebe

7-Gang aut.

Ø-Verbrauch | CO2

7,9 l Super | 180 g/km (EU6d-T)

Länge | Breite | Höhe

4465 | 1800 | 1595 mm

Leergewicht

1.576 kg

Kofferraum | Zuladung

340–1173 l 494 kg

Anhängelast

1270 kg

Basispreis | NoVA

36 990 € (inkl.) | 13 %

Das gefällt uns: Individualität statt Massengeschmack Das vermissen wir: der Kofferraum könnte größer sein Die Alternativen: Nissan Qashqai, SsangYong XLV Werksangaben

Wer zu Subaru greift, beweist Mut zur Nische. Auch die Farben- und Materialvielfalt im Cockpit bedienen mit kupferfarbenen Einlagen im Carbonlook, orangen Ziernähten und silbergrauen Ledereinsätzen nicht den Massengeschmack. Ach, der E-Baustein: Locker gerollt gehen kurze Strecken tatsächlich rein elektrisch, sonst dient er als Zusatzschub. Testverbrauch: 8,5 Liter.


4wd inD Österreich as Allrad-Spezial Der DBX knackt die FünfMeter-Marke, dennoch wirkt er handlich

Aston Martin DBX

Exklusives Vergnügen 1915 stand erstmals Aston Martin auf einem Auto, 105 Jahre später auch auf einem SUV Text & Fotos: Severin Karl

S

EITENSPRÜNGE von Sportwagenherstellern sind gar nicht so überraschend. Während Porsche mit SUVs besonders früh dran war, hat Aston Martin dafür bereits einen Kleinwagen (den Cygnet von 2011) auf dem Konto! Also, keine Aufregung, der DBX sticht immerhin aus der Riege der neuen Luxus-Hochbeiner mit besonders gelungenem Design hervor. Nichts wirkt klobig oder bemüht konstruiert. Geht man von schräg vorn auf ihn zu, vermeint man wirklich, einen aufgebockten Sportwagen vor sich zu haben. Geschickt kaschiert der Brite sein Außenmaß, das fünf Meter überragt.

Aston Martin DBX

Im Modus Terrain (+) geht es zur Berghütte

3982 cm3 |8

Leistung

550 PS (405 kW)

Drehmoment

700 Nm bei 2200–5000/min

0–100 km/h | Vmax

4,5 s | 291 km/h

Getriebe

9-Gang aut.

Ø-Verbrauch | CO2

14,3 l SP | 323 g/km (EU 6d)

Länge | Breite | Höhe

5039 | 1998 | 1680 mm

Leergewicht

2245 kg

Kofferraum | Zuladung

632 l | k. A.

Anhängelast

2700 kg

Basispreis | NoVA

235.957 € (inkl.) | 32 %

Das gefällt uns: das typische Feeling, eine Etage höher Das vermissen wir: ein moderneres Infotainmentsystem Die Alternativen: SUVs von Maserati, Lamborghini etc. Werksangaben

Die Frage nach dem Ziel

Weißes, extrem weiches Leder und ein bis ganz nach hinten reichendes Panoramadach sorgen für einladende Helligkeit im dunkelgrün lackierten Fahrzeug, das eher schwarz wirkt, wenn es nicht gerade in der Sonne steht. Wo soll es hingehen? Keine

Hubraum | Zylinder

Einziger Test in Österreich! Mit dem Aston Martin DBX unterwegs: Chefredakteur Severin Karl. Das Schloss Wilfersdorf bot die passende Kulisse

unwichtige Frage, schließlich lassen sich die Fahrmodi von Terrain und Terrain+ über GT und Individual bis Sport sortieren. Nett: Ein Aston Martin, mit dem man hochgepumpt bis zur Berghütte vorfahren kann, nachdem man zuerst rasante Adrenalin-

passagen absolviert hat. Das Fahrwerk mit Dreikammer-Luftfederung, elektronischen adaptiven Dämpfern und einem elektrischen 48-Volt-AntiRoll-Steuerungssystem kümmert sich bei jeglichem Einsatz um besonderes Wohlbefinden an Bord. Ehrlich: Am liebsten hätte man zum Vergleich einen DBX ohne den ganzen Gimmicks daneben stehen. Einfach um zu wissen, wie sich ein über 2,2 Tonnen schweres und 550 PS starkes Wahnsinnsding „en nature“ anfühlt. Alle Neune bekommt man bei einem Auto nie zusammen. Beim ersten Fünfsitzer der Marke, gebaut im neuen Werk in St. Athan (Wales), stört das verzögert reagierende Infotainmentsystem mit antiquierten Eigenheiten (z. B. Sound aus = Screen aus). Auch die Leistungsentfaltung des V8 könnte harmonischer sein, da es durchaus passieren kann, dass man selbst im GT-Modus einen Lkw auf der Landstraße wie ein Pubertierender überholt. Das Pedal wurde nur gestreichelt …

4wd in Österreich 02/2020 21


4wd in Österreich Das Allrad-Spezial

Hybrid ist das neue Allrad Jeep Renegade & Compass Zeichen der Zeit: Will man heute bei Jeep einen Compass oder Renegade mit Allradantrieb haben, muss man ab sofort zum Hybrid greifen Text: Johannes Posch, Fotos: Werk

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ER KLASSISCHE Jeep-Claim, „Go Anywhere. Do Anything.“, kam letztens zunehmend in Bedrängnis. Nicht etwa, weil die Autos weniger geländegängig geworden wären, sondern weil in großen Metropolen, wo Compass und Renegade häufig anzutreffen sind, immer häufiger von Fahrverboten für konventionell angetriebene Fahrzeuge die Rede ist. Nun reagiert die Marke und beglückt uns mit den ersten Plug-in-Hybriden. Bis 2022 soll sich der Schriftzug „4xe“ auf der gesamten Jeep-Palette finden.

Neue Naturverbundenheit

Da die beiden Kleinsten im Jeep-Portfolio auf der gleichen Plattform stehen, steckt in ihnen fast idente Technik: Vorn werkt ein neuer 1,3-Liter-Turbo-

Jeep 4xe-Modelle

Die Improvisation hat zwei große Vorteile Die Arbeitsplätze unterscheiden sich in Details von denen ihrer konventionellen Brüder. Zum Beispiel durch die drei Tasten für den Antriebs­modus, gleich neben dem gewohnten Drehregler für die AllradEinstellungen

22 4wd in Österreich 02/2020

50 Zentimeter Wattiefe, ohne dass Sie der Schlag trifft, sind gut isoliert und verpackt mit den Plug-ins möglich

Renegade 1,3 PHEV190 Compass 1,3 PHEV190 PS AT 4xe Limited PS AT 4xe Limited

Hubraum | Zylinder

1332 cm3 | 4

1332 cm3 | 4

Leistung

130 PS + 45 kW E-Motor

130 PS + 45 kW E-Motor

Drehmoment

270 Nm + 250 Nm E-Motor

270 Nm + 250 Nm E-Motor

0–100 km/h | Vmax

7,5 s | 182 km/h

7,9 s | 183 km/h

Getriebe

6-Gang aut.

6-Gang aut.

E-Reichweite

43 km (WLTP)

46 km (WLTP)

Ø-Verbrauch

2,1 l Super/100 km |k. A. kWh

2,1 l Super/100 km |k. A. kWh

Länge | Breite | Höhe

4236 | 1805 | 1692 mm

4394 | 2033 | 1649 mm

Ladedauer

ca. 3,5 h1) | ca. 1,5 h2)

ca. 3,5 h1) | ca. 1,5 h2)

Leergewicht

1770 kg

1935 kg

Kofferraum | Zuladung

330 l | 545 kg

420 l | 540 kg

Anhängelast

1150 kg

1250 kg

Basispreis | NoVA

42 290 € (inkl.) | 0 %

46 090 € (inkl.) | 0 %

Das gefällt uns: die smarte Elektrifizierung der alten Plattform – ohne Offroad-Abstriche Das vermissen wir: 4 bis 7 Extra-Kilometer E-Reichweite (wegen der Förderung) Die Alternativen: Peugeot 3008 & Opel Grandland X Hybrid4, VW Tiguan eHybrid 1) 3,7 kW 1-phasig; 2) 7,4 kW via Onboard-Charger

Motor in zwei Leistungsstufen (130 oder 180 PS) samt Generator, hinten ein E-Motor mit 60 PS Dauerleistung. Grundsätzlich manierliches Fahrverhalten. Einzig, wenn man es in Sachen Beschleunigung richtig wissen will, klingt der neu entwickelte TurboMurl etwas panisch. Traktion ist kein Thema – auch ohne mechanische Verbindung der Achsen, also einer Kardanwelle. Im somit leer stehenden Tunnel finden die 11,4 kWh fassenden Akkus Platz. Das Endergebnis dieser „Improvisation“ hat Vorteile: Einerseits wird das Kofferraumvolumen nicht nennenswert geschmälert, andererseits entfallen im reinen EBetrieb jedwede Schaltunterbrechungen, weil der E-Motor ja nicht in ein Getriebe, sondern direkt in die Achse arbeitet.

Werksangaben

Mit vollen Akkus werden laut WLTP maximal 46 Kilometer geschafft, ohne den Verbrenner bemühen zu müssen. Damit wird die Förderungsgrenze von 50 Kilometer knapp verpasst. Als Notlösung ist der E-Save-Modus, bei dem der Vierzylinder Überstunden macht, um nebenbei noch Energie in die Akkus zu schaufeln, zu sehen. Deutlich effizienter ist freilich, das über den vorhandenen Typ-2-­ Stecker zu tun. Dieser bietet eine Ladeleistung bis zu 7,2 kW, womit laut Hersteller leere Batterien nach einer Stunde wieder zu 80 Prozent geladen sind.

Immer noch echte Jeeps

Sind die 4xe-Modelle noch genauso geländegängig wie ihre konventionel­len Vorgänger? Vielleicht sind sie ihnen sogar überlegen. Immerhin kann ein Elektromotor aus dem Stand sein maximales Drehmoment abrufen, gleichzeitig die Räder aber auch gefühlvoll und langsam drehen. Im FCA-OffroadTestgelände in Balocco (I) konnten wir beide getesteten Trailhawk-Versionen nicht aus dem Tritt bringen. Weder mit zwei gegenüberliegenden, voll ausgefederten Rädern ohne Bodenkontakt, noch mit extremen Steigungen oder einer Wasserdurchfahrt. Nicht umsonst wurde ihnen das „Trail-Rated“Badge verpasst.


4wd inD Österreich as Allrad-Spezial

Von der Weite wird der RAV4 mit Plug-in-Antrieb nicht auffallen. Optische Details heben ihn von den anderen Versionen ab

B

EREITS 1996 GAB ES eine rein elektrische Version des Trendsetters (weltweit mehr als 10 Millionen Mal verkauft) aus Japan, 2016 folgte der Hybridantrieb. 2021 wird ein weiterer Meilenstein gesetzt: Dann wird es den Toyota RAV4 auch als Plug-in-Hybrid geben. Preis? Noch unbekannt.

Rein elektrisch 75 Kilometer

Seine Leistungsdaten liest man durchaus beeindruckt: Die Systemleistung liegt bei 306 PS – entwickelt von zwei Elektromotoren und einem 2,5 Liter großen Benziner. Der kombinierte Verbrauch soll laut Werksangaben 1,2 Liter Benzin sowie 16,6 Kilowattstunden Strom pro 100 gefahrenen Kilometern betragen, was CO2-Emissionen von lediglich 26 Gramm pro Kilometer bedeutet. 60 Kilometer nach WLTP wird der RAV4 rein elektrisch betrieben zurücklegen können. Dabei kann er

Toyota RAV4

Trendsetter reloaded Das Urmodell des Toyota RAV4 löste Mitte der 1990er-Jahre den weltweiten SUV-Boom mit aus Text: Michael Kubicek, Fotos: Werk

Man darf an die nächste Fuhre mit dem Anhänger denken.

ganz ohne Unter­ stützung des Verbrennungsmotors eine Geschwindigkeit von maximal135 km/h erreichen und bleibt auch bei voller Beschleunigung ausschließlich im EV-Fahrmodus. Optisch trennen den Plug-in nur wenige Details von den weiterhin erhältlichen reinen Verbrenner­ modellen.

Darunter fallen Elemente an Front und Heck, die einerseits metallischhell und andererseits schwarz lackiert gehalten sind. Ein reizvoller Kontrast. Wer gern einen Plug-in vor dem Haus stehen haben will, aber bereits an die nächste Fuhre mit dem Anhänger denkt: Die Anhängelast beträgt 1500 Kilogramm.

Im hinteren rechten Kotflügel findet sich die Ladeklappe, der Kofferraumboden liegt um 35 Millimeter höher. Gut, dass vorab schon viel Platz im Gepäckraum vorhanden war 4wd in Österreich 02/2020 23


4wd in Österreich Das Allrad-Spezial 42 rein elektrische Kilometer soll der wuchtige Plug-in-Hybrid schaffen

Der Groß(e)onkel aus Amerika Ford Explorer

Ford Explorer 3,0 l EcoBoost Plug-in-Hybrid ST-Line Hubraum | Zylinder

3000 cm3 | 6

Leistung

363 PS + 75 kW E-Motor

Drehmoment

555 Nm + 300 Nm E-Motor

0–100 km/h | Vmax

6,0 s | 230 km/h

Getriebe | E-Reichweite 10-Gang aut. | 42 km

Ford bringt den Explorer nach Europa und verpflanzt einen E-Motor als Sechszylinder-Unterstützung unter die Haube Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

D

ASS DER EXPLORER ein gebürtiger Amerikaner ist, offenbart sich spätestens dann, wenn man ihm in natura gegenübersteht. Denn er ist schlicht riesig. Über 5 Meter lang, knapp 2,3 Meter breit und 1,8 Meter hoch: Von einer stattlichen Erscheinung zu sprechen, ist sicher nicht übertrieben. Für so manche Innenstadt oder einige Parkhäuser könnte der Explorer jedenfalls eine Herausforderung werden. Um das Auto möglichst zeitgemäß zu gestalten, hat Ford einen Plug-in-Hybridantrieb implementiert, sprich, der Dreiliter-Sechszylinder wird von einem 75-kW-E-Motor unterstützt und so auch beim Verbrauch zu einem Dreiliter-Motor. Freilich nur auf dem Papier wie bei allen anderen Plug-in-Hybriden auch … In der Praxis fließt mit Sicherheit der ein oder andere Liter mehr durch die Brennräume, abhängig davon, wie oft der Explorer an die Steckdose darf.

Sportliche Beschleunigung

42 Kilometer soll er dann rein elektrisch schaffen, wie das in der Praxis wirklich aussieht, werden wir bei einem ausführlicheren Test unter die Lupe nehmen. Erste Fahreindrücke konnten wir bereits jetzt sammeln und

24 4wd in Österreich 02/2020

Der Ford Explorer macht kein Hehl aus seiner Herkunft

Ø-Verbrauch | CO2

3,2 l Super | 72 g/km (EU6d)

Länge | Breite | Höhe

5063 | 2285 | 1783 mm

Leergewicht

2466 kg

Kofferraum | Zuladung

240–2274 l | 694 kg

Anhängelast gebremst

2500 kg

Basispreis | NoVA

80 400 € (inkl.) | 0 %

da macht der große Ford eine gute FiDas gefällt uns: Beschleunigung, Platzangebot gur. Schnell ist er in jedem Fall, die Das vermissen wir: sensiblere Gaspedal-Abstimmung 100 km/h erreicht der Bulle nach le- Die Alternativen: Kia Sorento, Hyundai Santa Fe diglich 6 Sekunden, eine starke AnsaWerksangaben ge. Dazu trägt neben der Kombination des 363 PS starken Benziners und des gut macht. Auch der Innenraum ist Elektromotors auch das Zehngangge- wenig überraschend riesig und bietet triebe bei, das seine Sache wirklich Platz für maximal 7 Personen. Das mittlere Display vom Format eines iPads lässt sich gut bedienen und bietet Zugriff auf alle wichtigen Funktionen des Fahrzeugs. Die Ausstattung ist „All-inclusive“, außer MetallicLack ist alles Serie. Der Kunde hat nur die Wahl zwischen der sportlicheren ST-Line-Variante und dem luxuriösen Platinum, für 1000 Euro mehr. Der Großzügige Platzverhältnisse und ame- Preis von 80 400 Euro ist in Anbetracht der Ausstattung durchaus fair. rikanisches Flair im Innenraum


4wd inD Österreich as Allrad-Spezial DS 7 CROSSBACK E-TENSE 4x4 300

EIN ECHTER NOBEL-HOBEL

Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

Joie de vivre Und doch reist es sich in keinem Auto wie im DS7 Crossback: abgesteppte Sitze, Leder überall, Tasten aus Metall und Bedien­ elemente aus Glas, ein Cockpitaufbau wie in einem Privatjet, elektrische Lehnenverstellung auf der Rückbank, eine beim Start ausfahrende Analoguhr und reichlich

Hightech wie eine Nachtsichtfunktion. Ja, der DS7 ist ein extravagantes Auto. Nur hat das freilich seinen Preis. Damit meinen wir nicht die 53.000 Euro für die Basis, sondern die Abstriche, die seine Andersartigkeit im Alltag mit sich bringt: die nicht hoch genug öffnende Heckklappe oder die Tatsache, dass Glas, Hochglanzplastik und Metall Fingerabdrücke und Staub quasi magisch anziehen und viel Hingabe fordern, um den edlen Look zu erhalten. Damit ist auch klar, dass er in schwerem Gelände nichts verloren hat. Sperren und Co gibt es nicht, die Bodenfreiheit ist überschaubar und eine Wattiefe wird erst gar nicht angegeben.

Bequemes Gestühl in beiden Sitzreihen, feinste Materialien und solide Verarbeitung. Auch die Ergonomie passt, sobald man sich an die Tasten in der Mittelkonsole gewöhnt hat Text & Fotos: Johannes Posch

Auf einer Plattform viele ­unterschiedliche Autos: PSA wird da immer besser. Obgleich unter dem Haute-Couture-Kleid des DS7 Crossback E-Tense die gleiche Technik wie etwa im Opel Grandland X steckt, muss man schon sehr in die Details, die technischen nämlich, eintauchen, um Gemeinsamkeiten zu finden: je ein E-Motor vorn und hinten, ein 200-PS-Turbo-Benziner, der nur die Vorderachse antreibt, eine sanft schaltende Achtgang-Automatik und ein 13,2-kWhAkku-Paket, das in der Praxis für rund 50 Kilometer rein elektrische Reichweite gut ist. So weit, so „Konzernplattform“.

TESLA MODEL 3 LONG RANGE Von Jänner bis September 2020 wurden 8942 E-Pkw zugelassen, gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von 21,1 Prozent. Klar an der Spitze führt dabei das Tesla Model 3 die Tabelle mit 1982 Fahrzeugen vor dem Renault Zoe mit 1516 sowie dem Kia Niro mit 646 Einheiten an. Grund genug für uns, dem Bestseller intensiver in den kommenden acht Wochen auf den Zahn zu fühlen und auch entsprechend Kilometer zu sammeln. Rund 400 Kilometer Praxisreichweite Die Bedienung erfolgt ausschließlich über den riesigen 15-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole, abgesehen davon gibt es nämlich nur noch wenige Schalter. Das Interieur wirkt kühl und schlicht und bleibt Geschmacksache. Das Raumangebot für Fahrer und Beifahrer ist mehr als ordentlich, im Fond geht es etwas enger zu. Der Kofferraum schluckt 457 Liter, im „Frunk“ lassen sich weitere 85 Liter unterbringen. Dank Allradantrieb – Tesla nennt

CHART-STÜRMER IM INTENSIVTEST

das Dual Motor, weil je ein E-Motor pro Achse arbeitet – sprintet das Model 3 wie von der Tarantel gestochen nach vorn, nach nur 4,7 Sekunden stehen 100 km/h auf dem Screen. Nicht minder beeindruckend sind auch die Zwischensprints, etwa beim Überholen. Auf unserer Testrunde kamen wir auf einen Verbrauch von 15,4 kWh und würden damit an der 500-Kilometer-Marke kratzen. Im normalen Alltagsbetrieb sind 400 Kilometer durchaus realistisch, wie das bei Autobahnfahrten und niedrigeren Temperaturen aussieht, werden wir in den nächsten Wochen sehen. Das Model 3 von Tesla ist mit knapp 2000 Autos bis September E-Bestseller in Österreich 4wd in Österreich 02/2020 25


4wd in Österreich Das Allrad-Spezial

Wer steht auf dem Treppchen? Wir haben uns die aktuellen Zulassungszahlen bei allradgetriebenen Fahrzeugen in Österreich angesehen Text: Severin Karl, Fotos: Werk

Kompakte SUVs Mit dem BMW X1 setzen sich die Bayern vor den VW Tiguan. Überraschend eher die Nummer 3: Mazda mit dem etwas größeren CX-5.

1.049

Noch eine Führung für BMW mit dem X3, der Mercedes GLC ist aber in Schlag­distanz. Skoda holt sich mit dem Kodiaq hier einen Stockerlplatz.

Fahrzeuge

Fahrzeuge

Fahrzeuge

Fahrzeuge

549

Fahrzeuge

1.492

684

Mittlere SUVs

Fahrzeuge

1.332

844

ZU DEN ZAHLEN

Große SUVs And the winner is: BMW! Der Abstand zwischen X5 (777 Fahrzeuge) und Mercedes GLE (671 Fahrzeuge) ist aber knapp. Audi setzt mit dem vollelektrischen e-tron (402 Fahrzeuge) ein starkes Zeichen.

Geländewagen

26 4wd in Österreich 02/2020

89

Fahrzeuge

96

Fahrzeuge

645

Fahrzeuge

Höchst unterschiedliche Ansätze bei den Haudegen. Suzuki holt die Menge mit dem Jimny über den Preis ab, Jeep setzt auf die Legende Wrangler, die G-Klasse von Mercedes bietet Leistung und Luxus pur.

Bei den angegebenen Neuzulassungen handelt es sich um Zahlen aus dem Auswertungszeitraum Jänner bis August 2020. Alle Angaben ohne Gewähr, Daten: Eurotax Österreich/ Statistik Austria. Nachdem von offizieller Seite keine ordentlichen Trennlinien zwischen den Segmenten gezogen werden, haben wir eigene, unserer Meinung nach sinnvolle Kategoriengrenzen eingeführt. Ein gutes Beispiel aus der Kategorie Luxusklasse: Hier führt Tesla mit 113 Fahrzeugen vor dem Porsche Taycan mit 112 Fahrzeugen. Offiziell wäre der Taycan bei den Sportwagen. In jenem Segment führt übrigens Porsche mit dem 911 (148 Fahrzeuge) vor dem BMW M8 (48 Fahrzeuge).


4wd inD Österreich as Allrad-Spezial

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4wd in Österreich Das Allrad-Spezial

D E R N E UE C UPR A F O R M E N TO R FOLGE DEINEM EIGENEN WEG. AUCH ALS ALLRAD ERHÄLTLICH. MEHR INFORMATION: CUPRAOFFICIAL.AT/FORMENTOR

Verbrauch: 8,5-9,0 l/100 km. CO2-Emission: 192-204 g/km. Stand 09/2020. Symbolfoto. * CUPRA Garantie von 5 Jahren bzw. 100.000 km Laufleistung, je nachdem, was früher eintritt.

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