Auto & Wirtschaft 06/2017

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Juni 2017

Volkswagen

EINE MARKE IM UMBRUCH Trend zu Premium

Immer mehr Hersteller wollen höher hinaus

Diesel

Verunsicherung bei vielen Kunden

Diagnose

Ohne gute Geräte geht gar nichts mehr

Werkstattkonzepte Besser gemeinsam statt einsam

EXTRA für Sie! Juni 2017

Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft 6/2017

Meinung

Die Philosophie der Konzerne Umfrage

Margendruck steigt weiter

Mitgebrachtes Öl Haftung bei der Schmierung

Porträt

Das Paket muss stimmen

Produkte

Wer hat noch den Überblick?

Die Vertriebsschienen in der Ölbranche haben sich deutlich verändert. Wir listen die Vertriebspartner auf und hinterfragen, welche Betreuung die Werkstätte heute braucht.

www.autoundwirtschaft.at

Neue Vertriebslösungen, mitgebrachtes Öl und mühsame Preisdiskussionen: In unserem ÖL & Wirtschaft sprechen wir die Öl-Sorgen der Werkstätten an.

www.autoundwirtschaft.at

Einzelverkaufspreis: € 8,– Österreichische Post AG • MZ • 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg



ANSICHT

Politischer Wille und öffentliche Meinung

T

eile der Politik möchten das Auto aus der Stadt drängen. Als vordergründiges Argument dient der Schadstoffausstoß der Autos. Aktuell ist der Diesel aufgrund der Stickoxide im Fokus, doch im nächsten Schritt wird auch der Benziner herhalten müssen. Wäre das Ziel tatsächlich die Reduktion von Emissionen im innerstädtischen Verkehr, wäre es sinnvoller, die Anstrengungen in die Verbesserung des Verkehrsflusses zu investieren, als mit pauschalen Vorurteilen gegen das Recht auf individuelle Mobilität zu arbeiten. • Mit Fakten gegen das Dieselbashing angetreten ist der Arbeitskreis der Automobilimporteure im Verbund mit dem Bundesgremium Fahrzeughandel. Zentrale Botschaft war es, die immense volkswirtschaftliche Bedeutung des Dieselantriebs aufzuzeigen. So gehen demnach 17,2 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung in Österreich auf den Dieselantrieb zurück. Am nächsten Tag zu lesen war von 108.000 Toten weltweit, die auf Diesel-Kfz zurückzuführen sind und „Luft für den Diesel wird immer dünner“ (Tiroler Tageszeitung), „Dem Diesel droht hoher Wertverlust“ (Kurier). • Doch die öffentliche Meinung ist nicht immer die veröffentlichte Meinung und ein Großteil der Österreicher wird auch in Zukunft nur ungern auf das Auto verzichten wollen. Als Österreichs führender automotiver Verlag berichten wir in unseren Endkundenmedien AUTO BILD Österreich (Coverstory) und FLOTTE & Wirtschaft ausführlich und ausgewogen, um der Öffentlichkeit auch ein anderes Bild zu zeigen.

Der Kunde ist König? Nicht bei uns!

Diesen Termin sollten Sie sich im Terminkalender rot anstreichen und am besten rasch buchen; Details dazu lesen Sie auf Seite 52!

Was ist schlechter Kundenservice? Wenn der Kunde sagt, dass er mit der Firma nie wieder etwas zu tun haben will.

Mag. Stefan Heinz Binder, Müller, MBA Geschäftsführer Chefredakteur

Was ist Kundenservice? Wenn eine Firma jemandem, der ein Problem hat, hilft (und üblicherweise dabei Geld verdient). Was versteht man unter gutem Kundenservice? Wenn die Sache a) schnell und b) zur Zufriedenheit des Kunden erfolgt? Und was ist schlechter Kundenservice? Wenn der Kunde sagt, dass er mit dem Unternehmen nie wieder etwas zu tun haben will. • Ein Beispiel gefällig? Ein Kunde beschließt, das Update seines fix installierten Navis selbst zu erledigen und schließt den – bei einem offiziellen Händler um stolze 179 Euro gekauften – USB-Stick selbst an. Natürlich dauert es länger als angegeben, dann geht es auch noch schief (obwohl der Kunde alle Anleitungen befolgt hat). Nichts geht mehr, auch das bisherige Navi verweigert den Geist. Und was sagt HERE, der Kartenhersteller, dazu? Wochenlang gehen E-Mails hin und her, werden Fahrzeugdaten etc. ausgetauscht, bis schließlich die Antwort kommt: „Sie haben das Produkt nicht bei uns bestellt und wir können Ihnen dann auch nicht behilflich sein.“ • Dieser Kunde ist für Sie verloren, liebe Firma HERE! Beim nächsten Autokauf wird er auf das hochpreisige, fix installierte Navi samt teuren Updates verzichten und sich ein günstiges TomTom kaufen!

Mag. Heinz Müller Chefredakteur

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017

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Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Inhalt

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Ausgabe: 6/2017, 30. Jahrgang Cover-Werbung: AVL Ditest Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Geschäftsführung: Stefan Binder, MBA, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Mag. Bernhard Katzinger, DW 591 M: +43 664 1244870 E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Matthias Kreutzer, Dr. Konrad Wessner Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, DW 520 M: +43 664 88368591 E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2017 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG FAMILIENAUTOS automotive GUIDE Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET

Aspekte

Isuzu bringt den neuen D-Max

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Steyr: BMW investiert in Motorenwerk

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Thema

Volkswagen: Österreich als Vorbild

Thema VW – eine Marke im Umbau

Seite 10

Handel

Denzel: 14, dann 18: Was folgt?

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Mitsubishi: Neue Autos, neue Händler

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Premium: Mit Optimismus in die Offensive

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Opel: Life-Ball-Gäste im Insignia

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Mazda: Die wichtigste Neuheit des Jahres

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Czeczelits-Junioren: Melanie, Patrick, Daniel

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Thema CO2: Der Flotten-Wahn

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Management Handel

Auf dem Weg zur Premiummarke

Seite 16

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Webasto: „Wir sind Profis“

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Select: Die „Select“iven Zukunftsbegleiter

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Studie: Österreich ist ein Dieselland

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GSV-Talk: Über Fahrer und Selbstfahrer

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Pirelli: Betreuung mit Emotion

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CarGarantie: Marketing-Agentur und mehr

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Bosch: „Wir brauchen den Diesel“

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Bosch Wien: 2.895 Mitarbeiter lieferten Rekord 33 Eine Beilage

von AUTO

t 6/2017 & Wirtschaf

Neue Vertriebslösungen, mitgebrachtes Öl und mühsame Preisdiskussionen: In unserem ÖL & Wirtschaft sprechen wir die Ölsorgen der Werkstätten an.

Juni 2017

Meinung

hie Die Philosope der Konzern Umfrage

k Margendruc steigt weiter

s Öl Mitgebrachteder g bei Haftun Schmierung

Porträt

Das Paket en muss stimm

Produkte

noch Wer hat lick? den Überb

in schienen Die Vertriebs e haben sich der Ölbranch t. Wir deutlich veränder partner Vertriebs welche listen die gen, tte auf und hinterfra g die Werkstä Betreuun heute braucht.

irtschaft.at

www.autoundw

ARBÖ: Fahrtechnik-Kurs für Autokäufer

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Audatex: Das Ende des Kaffeehäferls

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Valeo: Französischer Riese

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Statistik: VW, VW, VW, Skoda, Skoda, Opel

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JATO: Stärkster Rückgang seit 4 Jahren

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Arbeitsschutz: Mit Sicherheit ein Gewinn

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Arbeitsinspektorate: Peepshow im Beauty-Salon 42 Mewa: Waschen lassen statt wegwerfen

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Umfrage: Wo bleiben die Frauen im Autohaus?

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Wirtschaft

Management Augenmerk auf Arbeitsschutz

Seite 40

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Michelin: Voll abgefahren

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MoserTronik: Reparieren statt teuer tauschen

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NTT Data: Die verborgenen Dienstleister

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Mobidrome: Einfach suchen – alles finden

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Herth+Buss: Batterien auf den Zahn gefühlt

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AVL Ditest: Antworten für alle Marken

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Ölabscheidung: Teure Schäden vermeiden

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Hella Gutmann: Die Sprache der Elektronik

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Texa: Kameras exakt kalibrieren

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Sun: Konzentration auf den Service

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Kastner: Die jeweils beste Lösung

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Plankenauer: „Bis unter die Decke genutzt“

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3M: Gut gekühlt ist schnell geladen

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DIrekt Wirtschaft Neuheiten im Diagnose-Bereich

Seite 54

30 Jahre Analysen, Reportagen für Sie! Heuer begehen wir mit A&W das „30 Jahre Jubiläum“. „AUTO & Wirtschaft“ im Zentrum unserer automobilen Medienvielfalt wird als Branchenleitmedium der 3. Generation respektiert. Beim Studium der Jahresbände sind uns manche Skandale untergekommen, viele Analysen und Reportagen dazu. In dieser Zeit wurden wir auch das eine oder andere Mal verachtet oder auch gefürchtet. Dieses Spiegelbild in drei Dezennien werden wir in einer Sonderausgabe beleuchten und im Ausblick auf das nächste Jahrzehnt entsprechend der heimischen Automobilgesellschaft werten. Sie sind herzlichst eingeladen, dabei zu sein. • Im grenzenlos wirkenden Spiel mit Informationen beginnen sich im Laufe der Zeit die Art und Weise, wie Autobauer, Zulieferanten, Dienstleister und Vermarkter eine strategisch wertvolle Position aufgebaut haben, die globalen Denkmuster zu verengen. • Die Dynamik des Wettbewerbsvorteils verschiebt sich brutal und die deutschen Autobauer werden ob ihrer Erfolge derzeit von US-Präsident Donald Trump abgewatscht, auch wenn dessen Facts nicht immer stimmen. Die Chinesen emanzipieren sich und lassen so manchen Erfolg auf ihrem langen Marsch in sich zusammenstürzen. • Plötzlich werden wieder die nahen Märkte interessant, auch wenn sie den Investoren immer zu geringe Erträge liefern. Folglich werden die Verträge mit den lokalen Verbündeten der Marktlage angepasst und noch neue Strategien zur gegenseitigen Dynamisierung der lokalen Wirtschaft sträflich vernachlässigt. • Erst wenn die Trump-Administration eigene Fakten (America first) schafft, China, Russland und Großbritannien nachziehen, werden sich die Positionen in den Köpfen der Marktmacher wandeln. Die Fabriken werden wieder die alten Märkte entdecken und das Volk draufkommen, dass man mit Arbeitskraft wieder was schaffen kann, ohne mit Sozialhilfe auf der faulen Haut zu liegen. • Markteintrittsbarrieren werden unser Leben bestimmen und die Grenzenlosigkeit ihre Grenzen bekommen. Wenn genug Hacker-Schaden angerichtet ist und die Menschen kapieren, dass Umweltschutz mit Müllvermeidung beginnt und nicht mit Zertifikatsankauf, haben wir eine Chance. Gerhard Lustig, Herausgeber DW 527, +43 664 8229485 lustig.gerhard@autoundwi rtschaft.at Stefan Binder, MBA, Geschäftsfü hrung DW 526, +43 664 5285661 binder.stefan@autoundwi rtschaft.at Prok. Gerald Weiss, Projektleiter DW 578, +43 664 2359044 weiss.gerald@autoundwi rtschaft.at Mag. Heinz Müller, Chefredakteur DW 523, +43 664 8221660 mueller.heinz@autoundwi rtschaft.at Uschi Ernst, Marketing

DW 529, +43 664 8222224 ernst.uschi@autoundwirts chaft.at Alexander Keiler, Marketing DW 521, +43 664 8229487 keiler.alexander@autound wirtschaft.at Werner Ecker, Marketing DW 520, +43 664 88368591 ecker.werner@autoundwi rtschaft.at

Die Mobilitätswelt gehört denen, die ohne die Realität mobil denken, zu demobilisieren. A&W Verlag GmbH,

Inkustraße 16, 3400 Klosterneubu rg Telefon: +43 2243 36840-0 E-Mail: redaktion@a utoundwirtschaft.at Fax: +43 2243 36840-593 Internet: www.autound wirtschaft.at

Gewerbe Werkstattkonzepte werden wichtiger

Seite 74

Gewerbe

Dellenteam: Mit Geschick und Routine

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Gremium: Offenlegen, was kommt

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Motiondata: „Abläufe werden optimierbar“

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WM Trost: Der Hans will nicht mehr …

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Schaeffler: Läuft wie (vor-)geschmiert

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BASF 1: Regionaler Expertentreff

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BASF 2: Lackmesse mit Weinbegleitung

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Autopromotec: In Bologna rotiert die Zukunft

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Stop&Go: Kein Biss im Motorraum

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ATE: Ordnung ist das halbe Leben

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Forstinger: Glasklares Konzept

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Würth: Mit Werbung zur Auslastung

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Champion: 74 neue zündende Ideen

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Werkstattkonzepte: Einsam oder gemeinsam?

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ATP: Das regionale Konzept

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AkzoNobel: Das digitale Auge

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Schleifmittel: Bohr lud in sein Werk

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Neue Produkte

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Menschen

„Ichiban“ diesmal an Ellensohn

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Euroda bleibt unter Leitung von List

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Ansichten

Binder und Müller

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Lukaschek zum autonomen Fahren

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Wessner zu Werkstätten

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Gerhard Lustig, Herausgeber

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ASPEKTE

Fünf KTM für die Lehre

Lekkerland tankt Gewinne bei Eni Nicht zuletzt weil Tankstellenbetreiber Eni Austria als Kunde zurückgewonnen

werden konnte, kann der Handelskonzern Lekkerland Österreich gewachsene Umsatzerlöse für das Geschäftsjahr 2016 vermelden. Diese stiegen um 15 Prozent auf 105,5 Millionen Euro. Lekkerland Österreich beliefert 3.400 Kunden – von der Tankstelle bis zum Einzelhandel.

Adieu zu „Hellö“: ÖBB verkauft Busschiene Die ÖBB haben ihr Fernbus-Geschäft „Hellö“ an die FlixMobility aus München verkauft, die mit Bussen von Partnern den Fernbus-Dienst

„FlixBus“ betreibt. Die angestrebten Ticketpreise seien in dem derzeitigen Marktumfeld nicht durchsetzbar, verlautete vonseiten der Bundesbahnen.

Gebrauchtwagen im April billiger Der Durchschnitts-Gebrauchte kostete im April mit 17.981 Euro um 1,8 Prozent weniger als im März. Hauptursache ist der anhaltende Preisverfall im Segment der 3- bis 5-Jährigen. Im Jahresvergleich steigen die Preise: Im April 2016 lag der Wert laut AutoScout24 bei 16.040 Euro.

Neuer Isuzu D-Max zu haben

Miba mit Umsatzrekord Globale Rekordumsätze von 752 Millionen Euro meldet die Miba AG für das abgelaufene Geschäftsjahr. Man arbeitet laut Vorstandsvorsitzendem F. Peter Mitterbauer (l., gemeinsam mit Finanzvorstand Markus Hofer) daran, bis 2020 das Ziel von 1 Milliarde Euro Gruppenumsatz zu erreichen. Im Automotive-Segment wuchs die Miba stärker als der Pkw-Markt, wofür unter anderem der Erfolg mit pulvermetallurgischen Komponenten verantwortlich ist. Bei Komponenten für Lkws standen Verluste in Nordamerika Zugewinnen in der EU und China gegenüber. Die Zukunft sieht die Miba in der Vermarktung für mehr Energieeffizienz bei herkömmlichen als auch neuen Antriebskonzepten.

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Die Mattighofener KTM Sportmotorcycle GmbH hat der Berufsschule in ihrer Heimatstadt insgesamt fünf der neuesten MotorradModelle zu Lehrzwecken übergeben. Es handelt sich um Maschinen der neuesten Generation zwischen 390 und 1290 Kubikzentimeter Hubraum, die in Zukunft als Lehrmittel für die angehenden Motorradtechniker dienen werden. Im Bild v. l.: Günther Penninger (KTM), Johann Grall (Direktor BS Tamsweg), Kurt Perner (Direktor BS Salzburg), Bernhard Leitgeb (Direktor BS Mattighofen), Philipp Habsburg (KTM).

200 Stück will Markus Strutz, Geschäftsführer für Österreich, heuer noch absetzen – die Rede ist vom kürzlich erneuerten Pick-up D-Max. Als neuer Motor kommt ein aufgeladener 1,9-Liter-Common-Rail-Diesel zum Einsatz,

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der 163 PS leistet. Aufgewertete Ausstattungen, insbesondere die neue Top-Linie Premium+, sollen dem Trend Rechnung tragen, den Pick-up als Pkw zu nutzen. Für den gewerblichen Einsatz werden vor allem die 3,5 Tonnen maximale Zuglast ins Treffen geführt. Als Karosserievarianten wählt der Kunde nach wie vor aus Single Cab, Space Cab mit verkehrt angeschlagener Tür oder Double Cab.


ASPEKTE

VW, Audi die Innovativsten Die vom Center of Automotive Management herausgegebene Automotive-Innovations-Studie 2017 sieht mit VW und Audi zwei klare Sieger im Rennen um die innovativsten Autohersteller im Volumen- und im Premiumsegment. Bei Audi gab u. a. der Abbiegeassistent im Q5 den Ausschlag. VW punktete im Volumensegment zum Beispiel mit der erweiterten Segelfunktion im Golf BlueMotion oder dem Anhänger-Rangierassistenten im Tiguan. Die Bewertung erfolgt nach den Aspekten Innovationsgrad, Reifegrad, Originalität und Kundennutzen.

Opel-Händlerverband mit neuem Vorstand Der Verband Österreichischer Opel-Händler hat Komm.-Rat Ing. Peter List einstimmig als Obmann bestätigt. Erster Stellvertreter bleibt Clemens Vohryzka, zweite Stellvertreterin wurde anstelle der ausgeschiedenen Ingrid Har-

tinger die geschäftsführende Gesellschafterin der Autohof GmbH, Andrea Linser-Winzer. Ebenfalls neu im Vorstand ist Alexander Dengg, der als kooptiertes Mitglied die Agenden von Ing. Christian Lehner übernimmt.

Unternehmer optimistisch Laut einer Umfrage zur allgemeinen Wirtschafts- und Auftragslage in Österreich, durchgeführt vom KSV1870, sind Vorarlbergs Firmenchefs am optimistischsten, gefolgt von den Tiroler und Kärntner. 79 Prozent der Unternehmer aus dem Ländle geben an, eine gute oder sogar sehr gute Entwicklung der Auftragslage zu erwarten, ihre Tiroler Nachbarn stimmen dem zu 75 Prozent zu, die Kärntner zu 74 Prozent. Von den über 1.000 Umfrageteilnehmern österreichweit erwarten 66 Prozent eine gute oder sehr gute Auftragsentwicklung, das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 16 Prozentpunkten. Am skeptischsten erwiesen sich die burgenländischen Unternehmer, von denen nur jeder Zweite optimistisch in die nähere Geschäftszukunft blickt.

BMW stärkt Diesel in Steyr Insgesamt 340 Millionen Euro wird BMW bis 2021 in den Ausbau des Steyrer Motorenwerks investieren, das schon heute größte innerhalb der BMW-Gruppe. 100 Millionen Euro aus der Investitionssumme fließen in neue Prüfstände im DieselEntwicklungszentrum, etwa einen Höhen- und Klimaprüfstand, mit dem bis zu 5.000 Höhenmeter und Temperaturen zwischen -40 und +50 Grad simuliert werden können. Weiters werden 28 neue Maschinen in der Kurbelwellenfertigung installiert. Die derzeit dienstälteste Maschine des Werks – ein seit 1982 in Betrieb befindlicher Nitrier-Ofen – wird in Pension geschickt. Das Werk Steyr, das heuer sein 35. Betriebsjubiläum feiert, produzierte im vergangenen Jahr die Rekordzahl von 1,3 Millionen Motoren – davon 860.000 Dieselaggregate.

Porsche-Preis an Kleinschmit Die Technische Universität Wien hat den „Professor Ferdinand Porsche“-Preis an Dipl.-Ing. Anke Kleinschmit verliehen. Die Leiterin Konzernforschung und Nachhaltigkeit bei der Daimler AG nahm den Preis für die Entwicklung des Vierzylinder-Diesels OM 654 entgegen, der in der neuen E-Klasse eingesetzt wird und über ein innovatives Abgasreinigungssystem verfügt. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wurde zum 20. Mal, dabei erstmals an eine Frau, verliehen. Im Bild v. l.: Oliver Blume (Porsche AG), Anke Kleinschmit (Daimler AG), Alain Favey (Vorstandssprecher Porsche Holding Salzburg), Prof. Bernhard Geringer (Institutsvorstand Fahrzeugantriebe/Automobiltechnik, TU Wien).

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Werbung

Wohlgemerkt: Das Unternehmensvermögen ist eine meist hochkomplexe Struktur von Gütern, Handlungen und Beziehungen, die es ermöglicht, zeitgemäße Ziele direkt oder indirekt zu erreichen. Basis dafür sind Markenwert und Partnertreue. Wer wie Czeczelits und Weintritt den Mut für neue Wege hat, verlässt die alten Routen!

Die familiengeführten Autohäuser Weintritt und Czeczelits gehen über die reine Wertvermehrung hinaus. Unternehmer wie sie entsprechen der Funktion, Innovationen, also neuartige Kombinationen von Produktfaktoren, in den Handelsprozess mit den Kunden einzuführen. FordStore gibt erfolgreich Antwort darauf.

Faszination FordStore


Ein verantwortlicher Entrepreneur zeichnet sich dadurch aus, nicht mehr zu wagen, als in seiner Verantwortung liegt und er gleichzeitig verantworten kann gegenüber seiner Familie, Freunden, der Gemeinschaft, Vertragspartnern, Mitarbeitern, Kunden. Diese persönliche Verantwortung, verbunden mit der Logik von FordStore, trägt dazu bei, sein Vermögen und sein Ansehen zu vermehren, also ein nachhaltig erfolgreicher Autohändler zu sein.

Wer als Unternehmer nur tut, was er muss, wird fremdbestimmt sein – für Willi Weintritt und Familie ein Gräuel. Seine unternehmerische Treue dem Kunden gegenüber hat zwei Verständnisse: Nur wer zuerst gibt, kann umgekehrt dafür etwas erhalten. Das FordStore-Konzept hilft, den Verlust vertrauter Geschäftsbeziehungen entgegenzuwirken. Zu einem guten Geschäft gehört mehr als nur der reine Austausch von Waren oder Dienstleistungen gegen Geld.

Einheit in der Vielfalt Familie Weintritt verbindet Tradition mit Familiärem zu einer kraftvollen Erfolgskombination

Ford Motor Company (Austria) GmbH, Hackinger Straße 5c, 1140 Wien, Tel.: +43 (0) 50 6581-0, Fax +43 (0) 50 6581-210, www.ford.at

Patrick, Melanie, Franz, Petra, Franz Czeczelits, Helmut Edlinger, Jennifer und Daniel Czeczelits

Bessertun als Besserwissen


THEMA Diese E-Autos (I.D. Buzz, I.D. Crozz und I.D., v. l.) sind fix geplant; sie kommen ab 2020 und sollen diesen Studien stark ähneln

Österreich als Vorbild Mit dem größten Umbau der Geschichte will die Marke Volkswagen ihre Rolle als Nummer 1 verteidigen. Markenvorstand Dr. Herbert Diess lobt im Interview auch die Rolle der Porsche Holding Salzburg. Von Mag. Heinz Müller

E

s sind oft Kleinigkeiten, die an einem Tag wie diesem über Erfolg oder Misserfolg entscheiden: Wenn beispielsweise die Charts während der Rede zu spät eingespielt werden, die Mikrofone nicht funktionieren oder die eine oder andere Frage nicht detailliert genug beantwortet wird. Denn einige Journalisten und wohl auch einige Analysten, die an diesem Tag im Mai beim Jahrespressegespräch in Wolfsburg sitzen, warten nur auf Ausrutscher, auf Unklarheiten und ähnliche Dinge. Eines vorweg: Es hat alles geklappt. Und doch ist auch im nüchternen Saal in Wolfsburg unverkennbar, dass Volkswagen seit dem Platzen der DieselAffäre im September 2015 viel vom einstigen Nimbus verloren hat – wobei Österreich im Vergleich mit anderen Staaten exzellent da steht. Trotz aller Turbulenzen, denen sich Europas größter Autohersteller nach den Mogeleien in den USA stellen musste, ist der Marktanteil in Österreich konstant bei rund 17 Prozent geblieben. Das weiß natürlich auch Dr. Herbert Diess: Er ist nicht nur Vorstand der Marke Volkswagen (und steht damit eine Stufe unter Konzernvorstand Matthias Müller), sondern sitzt auch im Aufsichtsrat

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Dr. Herbert Diess, Vorstand der Marke VW

der Porsche Holding Salzburg. „Ich bin stolz und begeistert von der Rolle, die sie in Österreich spielt und nütze diese Argumente auch, wenn es um den Austausch mit der deutschen Handelsorganisation geht“, sagt er nach der zweistündigen Konferenz im Exklusiv-Interview mit „AUTO & Wirtschaft“. „Selbst in der Dieselkrise hat VW seinen Marktanteil in Österreich gehalten, wenn nicht sogar ausgebaut. Das ist beachtlich.“

Abarbeitung der Rückrufe in Österreich sehr schnell Die Porsche Holding sei als Whole-Sale-Organisation für Volkswagen sehr nützlich. Ob an eine weitere Verlagerung der weltweiten Vertriebs-Verantwortung nach Salzburg gedacht sei? „Wie Sie wissen, hat die PHS im Vorjahr auch die Verantwortung in Malaysia übernommen. Heuer haben wir einen Teil des Retails in Schweden und Frankreich an die PHS verkauft“, analysiert Diess und begründet diesen Schritt auch gleich: „Die Porsche Holding Salzburg ist im Retail mindestens so gut, wie es die Marke VW selbst kann. Weitere Möglichkeiten zur Ausweitung sind derzeit aber nicht geplant.“ Auch in einer weiteren Hinsicht ist Diess mit Österreich sehr zufrieden, nämlich mit den Rückrufen, die nach dem Diesel-Skandal notwendig wurden: „In

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THEMA

Ähnliche Zahlen wie für Deutschland gelten auch für Österreich

Auch in Regionen, wo sich Volkswagen schwer getan hat, geht es wieder aufwärts

Lange Jahre der Umstellung warten auf die lange Zeit erfolgsverwöhnte Marke

Österreich ist die Abarbeitung der Rückrufe ziemlich gleichauf mit Deutschland, wo etwa drei Viertel der Fahrzeuge bereits zum Software-Update in den Werkstätten waren.“ Damit befinden sich beide Länder weit über dem Schnitt: „Weltweit liegt der Anteil etwa bei der Hälfte. Wir wollen den Rückruf bis Jahresende beendet haben.“

Wer noch einen neuen Scirocco oder Beetle will, sollte sich beeilen; beide Modelle bekommen keinen direkten Nachfolger

Diesel-Marktanteil sinkt in ganz Europa Immerhin sei der Marktanteil des Diesels in Europa in den vergangenen Jahren jeweils um 3 Prozent gesunken: „Dieses Phänomen gibt es nicht erst seit heuer. Eine Ausnahme ist interessanterweise Österreich.“ Damit will der Wolfsburger Hersteller das Thema, das sämtliche Konzernmarken seit fast zwei Jahren massiv beschäftigt, endlich abhaken und sich der Zukunft widmen. Auch da gibt es genug zu tun, denn bei VW wird sich – so viel ist klar – in den kommenden Jahren extrem viel tun. 2016 sei ein Jahr der

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Transformation gewesen, meint Diess. Man habe sich klare Ziele gesetzt: „Wir wollen unsere Position als führender Volumenhersteller zurückerobern und bis 2020 eine operative Umsatzrendite von mindestens 4 Prozent erreichen. Bis 2025 wollen wir auch die Führung beim voll vernetzten, voll elektrischen Auto übernehmen und die Rendite auf 6 Prozent steigern.“ Man dürfe nicht vergessen, dass die Marke Volkswagen, wenn man China nicht mitrechne, seit 2012 nicht gewachsen sei. „Doch wir müssen höhere Fixkosten tragen. Für VW ist es sehr wichtig, signifikante Marktanteile zu erreichen, um profitabel zu sein. Entscheidend dafür ist vor allem der Zukunftspakt, den wir mit dem Betriebsrat geschlossen haben. Wir sind uns einig, dass an den deutschen Standorten erhebliche Produktivitätssteigerungen und Kostensenkungen notwendig sind.“

Weniger Modelle, weniger verschiedene Versionen Eines der wichtigsten Themen in diesem Bereich ist die unglaubliche Vielfalt bei den einzelnen Modellen: „Wir haben schon jetzt deutlich weniger Komplexität als früher. Beim Golf beispielsweise haben wir 40 Prozent der Motor- und Antriebsvarianten reduziert. Aber auch Ausstattungsumfänge, die nicht so gefragt waren, haben wir rausgenommen.“ Nun soll es auch einigen Modellen an den Kragen gehen: Wie es aussieht, bekommen sowohl der Beetle als auch der Scirocco keinen Nachfolger. „Natürlich sind das emotional ansprechende Fahrzeuge. Autos dieser Art wird es auch weiter geben, auch wenn sie anders heißen werden: So sieht zum Beispiel der T-Roc sehr emotional aus.“ Nun habe man einen Großteil der Ressourcen, die durch eine Neuentwicklung der genannten Modelle gebunden waren, in volumen- und ertragsstarke Fahrzeuge umgeleitet. „Rechnet man alle Regionen zusammen, so haben wir die größte Produktoffensive in der Geschichte von VW gestartet.“

„Wollen Weltmarktführer bei Elektroautos werden“ Das betrifft vor allem auch Elektrofahrzeuge: „Wohin die Zukunft geht, haben in den vergangenen Monaten drei Studien gezeigt: I.D., I.D. Buzz und I.D. Crozz.“ Insgesamt sollen ab 2020 vier E-Autos auf den Markt kommen. Preislich soll es bei weniger als 30.000 Euro losgehen. So will VW das Ziel, bis 2025 Weltmarktführer in der Elektromobilität zu werden, erreichen und anderen Unternehmen wie etwa Tesla das Wasser abgraben. „Das bedeutet, dass wir mehr als eine Million E-Autos pro Jahr verkaufen wollen“, sagt Diess. Vor allem in China will man gemeinsam mit strategischen Partnern sehr rasch große Skalen erreichen. •

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HANDEL

„Wir suchen – wie viele andere Marken – vor allem einen Partner im Westen Wiens“,

meint Andreas Kostelecky, MBA (Mitsubishi) auf Seite 14

„Mit dem Mustang und dem Edge erschließen wir neue Käuferschichten für Ford“,

sagt Mag. Werner Blum (Ford-Händlersprecher) auf Seite 16

Neue exklusive Adresse für Jaguar Land Rover In der Salzburger Alpenstraße lässt AutoFrey um 1,8 Millionen Euro einen exklusiven Schauraum für die Marken Jaguar und Land Rover entstehen. Auf knapp 550 Quadratmetern soll „feiner britischer Lifestyle“ das Umfeld für die Neufahrzeuge bilden, so Geschäftsführer Josef Roider. Um den Traum von Britishness wahr werden zu lassen, wird das bestehende Gebäude Alpenstraße 51 aufwändig umgebaut. Gleichzeitig entsteht an der Adresse Alpenstraße 86 ein neues Annahme- und Servicecenter. Dr. Nikolaus Engel

Großumbau bei Porsche Dornbirn Um 8 Millionen Euro baut Porsche Inter Auto in Dornbirn derzeit seinen Standort um. Bis auf den Seat-Schauraum werden im Zuge der Arbeiten alle Gebäude neu errichtet. Künftig wird zusätzlich zum VW-, Seat- und VW-Nutzfahrzeuge-Verkauf sowie dem Audi-Service auch ein PorscheServicecenter betrieben. Während des Umbaus arbeitet der Verkauf aus dem Container, die „Schauräume“ sind in Zelten und die Werkstatt im künftigen Reifenlager untergebracht.

Hyundai setzt nach Lindner-Schließung auf Swoboda Die Schließung der beiden Lindner-Standorte in Hof und Hallein bereitet Hyundai-Österreich-Geschäftsführer Mag. Roland Punzengruber kein Kopfzerbrechen über eine etwaige Nachfolge. Offensichtlich biete die Region zu wenig Potenzial, sagte er. Mit weniger Stückzahlen rechne man nicht, da sich der kürzlich von der Trawöger Group übernommene Standort Automobile Swoboda in Neumarkt gut entwickle. Lindner hatte mit Verweis auf den derzeit harten Verdrängungswettkampf im Mai beide Betriebe geschlossen.

Lind in Hartberg feiert 60 Jahre Mit Mitarbeitern, Freunden und Wegbegleitern feierte die Firma Lind in Hartberg ihr 60-jähriges Firmenjubiläum. 1956 machte sich Hermann Lind sen. als Karosseriebauer selbstständig und eröffnete 2 Jahre später seine Werkstätte in Hartberg. In den 1980ern übernahm Hermann Lind jun. den Betrieb – in seine Ägide fällt u. a. die Übernahme des Autohauses in Friedberg und die Gründung der freien Werkstätte „Lind plus“. Die Firma Lind beschäftigt heute an beiden Standorten insgesamt 57 Mitarbeiter.

Toyota Saloschnik nun auch Lexus-Landeshändler Saloschnik, seit 27 Jahren mit den beiden Standorten Wolfsberg und Völkermarkt Toyota-Vertragshändler in Kärnten und bisher lediglich Lexus-Werkstätte, vertreibt ab sofort auch Fahrzeuge der Toyota-Luxusschiene. Zur Eröffnung wurden Ende April auf der Lavanttaler Messe einige Fahrzeuge ausgestellt, außerdem fand eine kleine Feier statt (im Bild v. l.: Patrick Saloschnik, Evelyn Gamsjäger, Erich Saloschnik). Den Kunden bot Saloschnik als Einstiegsgeschenk einen 3.000-Euro-Bonus für Lexus NX und RX.

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Standards: Als gäb’s kein Morgen Können Sie sich noch an die Zeit erinnern, als Land-Rover-Händler in Offroad-Gelände investieren durften, um die Standards zu erfüllen? Viele hatten nicht genug Land, um solche Ideen umzusetzen, andere verdienten damals noch mit Autohandel und Reparatur das Geld. Die Übungsgelände sind heute Geschichte. Doch die Aufgabe der Vordenker in den Werken ist, täglich neue – für andere kostspielige – Ideen zu gebären. Traurig nur, dass die Halbwertszeit der kreativen Geistesblitze heute nicht mit der Amortisation im Autohandel korrespondiert. Nun denken viele Marken schon wieder über neue Verträge nach. Die – wie auch die Standards – berücksichtigen vielleicht die Konzentration, die der Hersteller gerne hätte. Neue Geistesblitze harren der Umsetzung – auch wenn der Hersteller auf Internetverkauf umschaltet.


HANDEL

14, dann 18: Was folgt? Wenn die Konstellationen einer Übernahme passen, kann man sich bei Denzel weiteres Wachstum vorstellen. Im Vorjahr wurden von der Gruppe einige neue Rekordwerte aufgestellt.

Das Denzel-Kundenzentrum in der St. Veiter Straße in Klagenfurt wurde 2016 modernisiert; heuer folgen weitere Standorte (o.). Die Grafik zeigt die positive Ergebnis-Entwicklung bei Denzel (r.).

Der Anteil des automotiven Sektors am Gesamtergebnis der DenzelGruppe lag übrigens bei 55 Prozent; den Rest trugen der Finanzund Immobilienbereich bei.

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s ist eine der Tugenden, die hochrangige Mitarbeiter der Denzel-Gruppe auszeichnet – die Ruhe nach außen. Dies gilt sogar dann, wenn eigentlich Jubel angesagt wäre. Wie zum Beispiel bei der Präsentation der Geschäftszahlen. Hatte man dies in den vergangenen Jahren stets im nüchternen Konferenzsaal des Megadenzel in Wien-Erdberg getan, so wich man heuer auf das Mumok im Museumsquartier aus.

Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis

Neue Zukäufe derzeit nicht geplant Denzel-Vorstände Mag. Roland Mössler, Hansjörg Mayr, Mag. Gregor Strassl, Peter Denzel, Mag. Heinz Gruber, Dr. Bernhard Stark (v. l.)

Es ging aber natürlich nicht um Klassische Moderne, Wiener Aktionismus oder Gegenwartskunst, sondern ausschließlich um Zahlen. Und die können sich sehen lassen! Einige Beispiele gefällig? Insgesamt 41.626 Fahrzeuge wurden im Import (Hyundai, Mitsubishi) sowie im Einzelhandel (14 Kundenzentren) abgesetzt, was den Umsatz um 12 Prozent von 664,3 auf 742,9 Millionen Euro steigen ließ. Laut Mag. Gregor Strassl, Vorstandssprecher der Wolfgang Denzel Holding AG, ist beim Ergebnis vor Steuern im Vorjahr ein Plus von 14,4 auf 17,4 Millionen erreicht worden – das ist ebenfalls ein neuer Rekordwert. Strassl glaubt, dass auch heuer ein ähnlich gutes Ergebnis zu erzielen sei, sieht jedoch leichte Unsicherheiten durch die aktuelle politische Entwicklung.

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Zu Jahresbeginn ließ Denzel durch den Kauf der Zitta-Gruppe mit 4 Autohäusern in Wien, Perchtoldsdorf, Wiener Neustadt und Bruckneudorf aufhorchen: Laut Strassl ist die Integration gut verlaufen. Ähnliches gilt auch für den Kauf der Vector Software Datenverarbeitung GmbH durch die (zu Denzel gehörende) Motiondata Software GmbH. Konkrete Pläne für weitere Übernahmen gibt es laut Strassl derzeit nicht. Sollten sich jedoch ähnliche Konstellationen ergeben wie bei Zitta und Vector (wo die bisherigen Eigentümer das Pensionsalter erreichten, aber keinen geeigneten Nachfolger hatten, Anm.), könnten sich durchaus neue Chancen bieten, so Strassl. Eher schwierig sei es, wenn ein Autohausbesitzer schon weit vor Erreichen des Pensionsalters verkaufen wolle, weil in solchen Fällen die finanziellen Vorstellungen weit auseinanderklafften, meint Strassl: „Das wird meistens nichts.“ Heuer wird der Megadenzel in Wien an die neue CI von Jaguar/Land Rover, Volvo sowie von Fiat/Alfa Romeo angepasst. Auch in Wien-Floridsdorf und Graz gibt es die neue CI für die italienischen Marken; ebenso werden Modernisierungen in Wiener Neustadt und Eisenstadt durchgeführt. • (MUE)

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HANDEL

Neue Autos, neue Händler Seit Jahren trägt der ASX die Hauptlast der Verkäufe bei Mitsubishi: Andreas Kostelecky, MBA, Chef des Importeurs, setzt bis zum Start des neuen Eclipse Cross auf die Händlerschaft.

Rein elektrisch bringt der Mitsubishi Outlander PHEV seine Insassen rund 50 km weit, z.B. ins Vogelschutzgebiet im burgenländischen Seewinkel

Von Mag. Heinz Müller

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s ist zwar schon ein paar Wochen her, doch von der Veranstaltung reden die Mitsubishi-Händler noch heute: Bei der 100-Jahr-Feier des Herstellers im Casino Baden stand nicht nur das allererste Mitsubishi-Auto aus dem Jahr 1917, nämlich das Modell A (2,8-Liter-Vierzylinder, 35 PS). Weitaus mehr interessierte die Händler aber jenes Fahrzeug, das nicht allzu weit entfernt gezeigt wurde: der Eclipse Cross. Das coupéartige SUV war auf dem Genfer Autosalon im März weltweit erstmals zu sehen und soll auf der Vienna Autoshow im Jänner 2018 seine Publikumspremiere in Österreich feiern. Die Zeit bis dahin gilt es nun zu überbrücken, und das ist nicht immer ganz einfach – obwohl Andreas Kostelecky, MBA, Geschäftsführer von Denzel Autoimport GmbH, mit dem bisherigen Verlauf des Jahres durchaus zufrieden sein kann. Die ersten 4 Monate brachten bei den Pkws eine Steigerung um 21,69 Prozent, der Marktanteil lag nach dem ersten Drittel des Jahres bei knapp 1,3 Prozent.

Auf Knopfdruck geht der PHEV auf Elektrobetrieb

Stück (davon 600 Stück vom L200) absetzen – ein Ziel, das nicht unrealistisch erscheint. Wenn 2017 der Eclipse Cross verfügbar ist, soll die Schwelle von 5.000 Einheiten überschritten werden.

Suche nach Händlern in Wien und Linz

Andreas Kostelecky, MBA, führt den Importeur seit rund zweieinhalb Jahren

4.500 Neuwagen bis Jahresende Wie bereits in den vergangenen Jahren war auch heuer wieder der ASX das bei Weitem meistverkaufte Mitsubishi-Modell: 801 der 1.526 Mitsubishi-Pkws entfielen auf das kompakte SUV, dann folgen mit etwa gleichem Niveau Space Star, Outlander und L200 (wobei der Pick-up ja nicht zu den Pkws zählt). Kostelecky will bis Jahresende insgesamt 4.500

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Etwa die Hälfte aller Mitsubishi-Pkws sind ASX (ganz oben), aber auch bei den Pick-ups sind die Japaner mit dem L200 groß

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Vorrangig ist für Kostelecky nun die Besetzung einiger Lücken im Händlernetz. In Linz, wo seit dem Wegfall von CCL Car Center Linz GmbH seit rund zwei Jahren ein Loch klafft, habe man pro Jahr rund 100 Autos „verloren“, heißt es beim Importeur. Und auch in Wien fehle ein ziemliches Volumen. „Wir suchen – wie viele andere Marken – vor allem einen Partner im Westen Wiens. Außerdem würde ein Händler im 18. oder 19. Bezirk auch nach Klosterneuburg ausstrahlen.“ Froh ist Kostelecky, dass sich die neuen Händler in St. Pölten (Lagerhaus) und Kitzbühel (Schwaiger) bereits wenige Monate nach dem Start sehr gut ins Netz eingefügt haben. Mit der neuen Generation des Outlander Plug-in, bei dem die Fahrer auf Knopfdruck auf die rein elektrische Fahrweise umsteigen können, haben die Japaner jedenfalls ein Top-Angebot. Die Strategie, dass nicht mehr das gesamte Netz Plug-ins verkauft, sondern es Spezialisten (und 3 Flagship Stores) gibt, hat sich jedenfalls bewährt. •


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HANDEL

Wer Premium kauft, will auch premium umgarnt werden: Das gilt für FCA genauso wie für die neuen FordStores oder das Personal Premium-Konzept von Hyundai

Präsidiales Fahrgefühl im DS – wie viele „Ja“-Stimmen kriegen die neuen Modelle?

Mit Optimismus in die Offensive Österreichs Kfz-Importeure und -Händler suchen mehr und mehr ihr Heil in Premiumkonzepten. Sind ihre optimistischen Investments ein probates Mittel gegen die herrschende Unsicherheit am Markt? Mag. Bernhard Katzinger

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eiz ist geil – das war einmal. In den hinter uns liegenden zwei Jahrzehnten hat sich herauskristallisiert: Richtig krisenfest ist nur das Premiumsegment. Wen wundert’s da, dass einem beim Einkaufsbummel on- und offline überall die Luxus-Etiketten entgegenblitzen? Der Neuwagenmarkt ist bekanntlich keine Ausnahme, was die Widerstandskraft der Premiummarken gegen verkaufsfeindliche schlechte Stimmung betrifft. Nur zu verständlich also, dass mittelpreisige Marken sich ambitioniert als Premiumalternative zum bekannten Angebot aus Ingolstadt, München und Stuttgart neu positionieren.

Im Mittelpunkt der Kunde Dass Premium ohne neue Schauräume, dafür mit der Betonung der Kundenorientierung geht, will Hyundai Österreich unter Beweis stellen. Die Koreaner haben nach ihren Erfolgen auf der PreisLeistungs-Welle 2012 den Hebel in Richtung Wertigkeit umgelegt, Sprachregelung: Modern Premium. Jetzt wird mit „Personal Premium“ nachgesetzt, einem 22 Punkte umfassenden POS-Konzept, das

Mit Premium auf gutem Weg 10 FordStores sind mittlerweile für Österreich fixiert, der Großteil der schmucken Verkaufstempel steht bereits. In ihnen warten exklusiv der Power-Sportler Mustang, das große SUV Edge und die üppig ausge-

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statteten Vignale-Modelle auf Kunden. Geht es nach Mag. Werner Blum, dem Obmann des Verbands österreichischer Ford-Vertragshändler, passt die Premiumstrategie perfekt zur Marke. „Mit dem Mustang und dem Edge erschließen wir neue Käuferschichten, bei den Vignale-Modellen sehe ich durchaus auch den klassischen Ford-Käufer, der mehr will als die Titanium-Ausstattung – und die Premiumausstattung günstiger als bei der Konkurrenz bekommt.“ Die Kosten, die auf einen FordStore-Händler zukommen, belaufen sich laut Blum mindestens auf 200.000 Euro – „können aber bis in den siebenstelligen Bereich gehen“. Das Konzept der FordStores ist in Verträgen zwischen Importeur und Händlern penibel geregelt. So sollen die FordStore-Betreiber die Sicherheit haben, dass die Idee nicht nach und nach verwässert wird. Dass der Markt noch weitere FordStores verträgt, dem steht Blum skeptisch gegenüber. Außerdem wünscht er sich feste Gebietsvereinbarungen zwischen FordStores und Ford-Partnern, was die Weitervermittlung von Kunden betrifft. „In diesem Bereich herrscht noch ein gewisser Bedarf an Fein-Tuning.“

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HANDEL

die persönliche Beziehung zwischen Händler und Kunden in den Mittelpunkt stellt. Ziel der Strategie ist klar der Wiederkäufer, alle Haupt- und Subhändler sind mittlerweile in Schulungen auf das Konzept eingeschworen worden.

Mag. Franz Schönthaler: „Premiumware erzeugt Premiumansprüche.“

Göttinnen von gestern – Erfolge von morgen? Große Hoffnungen für die Zukunft der Marke DS hegt Mag. Ernst Karner, Obmann des Vereins der österreichischen Citroën-Betriebe. Sein Autohaus Fior hat kürzlich den DS-Händlervertrag für die Steiermark übernommen und wird laut eigener Aussage etwa 150.000 Euro in einen DS-Salon investieren, eines von zwei möglichen Standortkonzepten. Die derzeit verfügbaren Modelle können noch bei allen PSA-Händlern gekauft werden, ein eigenes DS-Händlernetz befindet sich aber im Aufbau. Karner ist sich bewusst, eine Investition in die mittelfristige Zukunft zu tätigen, „kurzfristig ist mit nur zwei Modellen kein Erfolg darstellbar“. Die vom Importeur prognostizierten Stückzahlen – 150 bis 200 Stück pro Jahr für die Steiermark – lösen bei Karner allerdings ebenso Skepsis aus wie die Frage, ob DS-Modelle von ihrer Historie als „Göttinnen“ profitieren können. „Das liegt zu lange zurück, daran kann sich ein heute 40-jähriger DurchschnittsAutokäufer nicht erinnern.“ Von seinen zukünftigen DS-Kunden glaubt der Grazer Händler nicht, dass es sich um Wiederkäufer aus der Gruppe der PSA-Käufer handeln wird. Zielgruppe seien vielmehr Premiumkäufer, die nicht unbedingt ein deutsches Auto haben wollen.

Mag. Werner Blum: „Premium passt perfekt zu Ford.“

Mag. Ernst Karner: „DS hat das Zeug zum Erfolg.“

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Im Winter 2017/18 startet in Österreich die zweite Generation der Premiummarke DS – mit dem neuen DS7 Crossback, den sich der frischgebackene französische Präsident Macron für seinen Triumphzug zur Amtseinführung ausgesucht hat. Das große SUV ist Startschuss für eine Modelloffensive, die 2020 in 7 verfügbaren DS-Modellen der zweiten Generation gipfelt. Diese sollen – per Händlervertrag garantiert – exklusiv in DS-Vertretungen gekauft und serviciert werden können. Karner ist optimistisch, sein investiertes Geld wieder verdienen zu können. „Die Marke DS hat das Zeug, erfolgreich zu sein!“

Neue Alfa geben Anlass zu Optimismus Ähnlich hoffnungsvoll blickt Mag. Franz Schönthaler, Obmann des Fiat-Lancia-Alfa-Romeo-Jeep-Gebietshändlerverbands, auf die FCA-Vorstöße in höherpreisige Segmente. „Auch wenn die Belastung durch die nötigen Investitionen an die Grenzen geht, ist es doch begrüßenswert, dass wir jetzt mit Alfa Romeo im Premiumsegment vertreten sind. Aber Premiumware erzeugt beim Kunden eben auch Premiumansprüche“, sagt Schönthaler, zum Beispiel Ansprüche an das Ambiente im Schauraum. Natürlich stelle sich den Händlern die Frage, ob sich die Investitionen lohnten. Das gelte gerade in Zeiten, in denen einerseits so viel von alternativen Vertriebsformen die Rede sei, andererseits die Zukunft des Automobils und insbesondere des Dieselantriebs grundsätzlich infrage gestellt werde. Schönthaler vertraut dem FCA-Geschäftsmodell und sieht im Vergleich zu anderen Herstellern „durchaus moderate“ Anforderungen des Importeurs an die Händler. Das Geschäft mit der Giulia laufe gut, mit dem Stelvio stehe man gerade am Anfang. Eine Beobachtung, die dem Händler aus Pernitz (NÖ) allerdings zu denken gibt: „Selbst bei uns am Land sind die Leute verunsichert, ob sie noch einen Diesel kaufen sollen.“ Pessimismus, der durch so manche Politiker-Aussage befeuert worden sei. Pessimismus, der den hier beschriebenen optimistischen Premiumprognosen aller Couleurs gefährlich in die Parade fahren könnte. •

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HANDEL

Life-Ball-Gäste im Opel Insignia Erstmals darf sich Opel heuer als offizieller Mobilitätspartner des Life Ball (10. Juni in Wien) bezeichnen. Mit dem weltweit beachteten Engagement setzt die Marke ein starkes Zeichen für den Start des neuen Insignia.

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isher war die Veranstaltung, über die angesichts der vielen prominenten Gäste weltweit von TV-Stationen und Zeitungen berichtet wird, fest in der Hand von Mini und zuletzt von Audi. Doch jetzt hat Opel zugeschlagen: Laut Mag. Alexander Struckl, Chef von General Motors Austria, wurden insgesamt 34 nagelneue Insignia Grand Sport sowie 31 Zafira zur Verfügung gestellt, um die Gäste von den Hotels zum Ball und wieder zurück zu chauffieren; auch die Crews waren mit diesen Autos unterwegs.

Offizieller Händlerstart im Juli Die vom Importeur zur Verfügung gestellten Fahrzeuge waren aber nicht nur beim Ball selbst im Einsatz, sondern auch schon im Vorfeld des Events, zum Beispiel beim Life + Celebration Concert am

Mag. Alexander Struckl (r.), Chef von General Motors Austria, übergab Life-Ball-Organisator Gery Keszler (l.) am 1. Juni am Wiener Rathausplatz sein neues Dienstauto; im Hintergrund zu sehen die Kulissen für die Eröffnung

6. Juni im Wiener Burgtheater. Struckl war es ein großes Anliegen, dass Opel den neuen Insignia noch vor den offiziellen Händler-Events (14. Juli) derart prominent der Öffentlichkeit präsentieren konnte. Für Opel habe soziales Engagement seit jeher einen großen Stellenwert. „Deshalb unterstützen wir auch den Life Ball und seine Anliegen aus vollster Überzeugung“, sagte Struckl. Für Organisator Gery Keszler, der einen Insignia für ein Jahr fahren darf, stand heuer wieder die Aufklärung zum Thema HIV/Aids im Vordergrund. • (MUE)


HANDEL

Die wichtigste Neuheit des Jahres Mit dem Verkaufsstart des CX-5 beginnt für die Mazda-Händler eine intensive Phase: Das SUV matcht sich mit dem Dauerbrenner Mazda3 um den Titel des meist zugelassenen Modells. Die Vorführfahrzeuge wurden bereits übergeben.

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azda war in den vergangenen Jahren stets die Marke mit den meisten Neuzulassungen unter den japanischen Importeuren: Damit das auch so bleibt, ist ein attraktives Angebot im boomenden SUV-Markt unumgänglich. Umso wichtiger ist der Modellwechsel, der bei Mazda dieser Tage ansteht. Der CX-5, mit dem die Japaner in den vergangenen Jahren viele neue Kunden erobern konnten, rollt komplett neu zu den Händlern. Diese wurden Ende Mai bei einer Veranstaltung in der „Panzerhalle“ in Salzburg (einst Werkstätte für Militärfahrzeuge) bereits auf die neuen Chancen eingeschworen.

Bereits mehr als 400 Kundenbestellungen Die Chancen, dass die Übung gelingt, stehen sehr gut: Zum einen war der Importeur seit dem Frühjahr eifrig darum bemüht, die bisherigen Kunden zu überzeugen – quasi mit einer Art „Frühbucherbonus“.

Binnen zwei Monaten kamen auf diese Weise mehr als 400 Kundenverträge zusammen. Diese bilden einen guten Grundstock; immerhin hat Mazda in Österreich seit 2012 mehr als 11.000 Einheiten von der ersten Generation des CX-5 ausgeliefert. Übrigens: Die Lieferschwierigkeiten, die es aufgrund der starken Nachfrage beim Start der ersten Generation gegeben hat, sollen dieses Mal ausbleiben. In Hiroshima ist ein zweites Werk mit der Fertigung des CX-5 beauftragt worden. • (MUE)

In Salzburg wurden am 31. Mai 120 Stück vom neuen CX-5 an die heimischen Mazda-Händler übergeben


HANDEL

Stefan Hutschinski, Obmann des Vereins der Österreichischen VW Audi Seat Skoda Betriebe (VASS)

Diplomatie ist gefragt

Die nächsten Wochen sind entscheidend für die Neugestaltung der Händlerverträge im VW-Konzern: Um mögliche massive Eingriffe in die Erträge der Händler zu vermeiden, soll es im Juni Gespräche auf höchster Ebene geben.

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tefan Hutschinski, Obmann des Vereins der Österreichischen VW Audi Seat Skoda Betriebe (VASS), strebt gemeinsam mit dem Importeur (Porsche Austria) direkte Gespräche mit führenden Repräsentanten der Volkswagen AG an. Drängend ist die Situation vor allem bei Audi: Dem Vernehmen nach plant der Hersteller mit der Einführung

Der Nächste an der Spitze

Mathias Gabler folgte am 1. Juni als Chef der Importorganisation von Peugeot, Citroën und DS auf Olivier Gandolfo, der nach Afrika ging. Gabler sieht großes Potenzial für die PSA-Marken.

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ei keinem anderen Importeur gab es in den vergangenen Jahren eine derartige Fluktuation wie beim PSA-Konzern, der die Marken Peugeot, Citroën und DS vertreibt. Eine Organisationsänderung folgte auf die nächste, ein Wechsel an der Spitze dem anderen. Seit 1. Juni wurden die personellen Weichen wieder neu gestellt: Olivier Gandolfo (50), dem 15 Monate als Generaldirektor für Österreich und die Schweiz vergönnt waren, leitet die (neu geschaffene) Direktion für Teile und Services für Afrika und den Nahen Osten in Casablanca (Marokko).

Gabler hofft auf „engagierte Markenhändler“ Neuer PSA-Chef in Österreich (und seinem Heimatland Schweiz) ist Mathias Gabler: Der 44-Jährige war drei Jahre als Leiter der PSA-eigenen Retail-Standorte

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Mathias Gabler hat große Ziele

Ludovic Dirand ist neu im Retail

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der neuen Modellgeneration beim A8 (der im Juli in Barcelona präsentiert wird und gegen Ende des Jahres auf den Markt kommt) sowie beim A7 digital orientierte Handels- und Serviceverträge. Diese Verträge wären massive Eingriffe in die derzeitige Struktur, da sie – so haben es deutsche Kollegen vorgerechnet – quasi eine Halbierung des Ertragsvolumens bedeuten würden.

Auch Verträge des Importeurs betroffen Hutschinski will sich nicht drängen lassen und gemeinsam mit dem Importeur und dem Hersteller ein neues, für beide Seiten brauchbares Vertriebsmodell erarbeiten, das danach in einen entsprechenden Vertrag gegossen werden soll. Ob Audi mitspielt, sei völlig offen, bestätigt Hutschinski: „Der Hersteller hat nun seine Forderungen präsentiert, wir betrachten das künftige Vertriebsmodell allerdings als Ganzes. Es ist nun abzuklären, wie der Handel unter den neuen Rahmenbedingungen zukünftig ein positives Ergebnis erwirtschaften soll.“ Der VASS sieht sich mit dem Importeur Hand in Hand in die digitale Zukunft gehen, werden doch auch dessen Verträge in den kommenden Monaten neu sortiert. Hingegen steigt in Deutschland der Volkswagen und Audi Händlerverband (VAHV) bereits auf die Barrikaden, um die Interessen seiner Mitglieder zu wahren. • (LUS)

in Österreich und der Schweiz aktiv. „Ich sehe eine Menge Potenzial. Selbstverständlich ist das in der heutigen Zeit kein Spaziergang, aber mit unseren neuen Produkten und unseren engagierten Markenhändlern sollte sich noch einiges bewegen lassen.“ Gablers bisherigen Job übernahm Ludovic Dirand. Der 46-Jährige war bei PGA Motors Belgien (Tochter der Porsche Holding Salzburg) tätig. Außerdem hat er einige Jahre Erfahrung bei General Motors, was nach dem Kauf von Opel durch Olivier Gandolfo sitzt PSA kein Nachteil ist. • (MUE)

nun in Casablanca


HANDEL

Dreimal Czeczelits: die Junioren und ihre Denkweise zum Autohandelsgeschäft.

Melanie, Patrick, Daniel

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elanie Czeczelits ist 24 Jahre jung und zusammen mit ihren jüngeren Brüdern Daniel (22) und Patrick (21) im elterlichen Familienbetrieb in Wiener Neustadt aufgewachsen. Bereits als Kleinkinder hatten sie ein funktionsunfähiges Auto im Garten zum „Spielen“ stehen. Wie soll es daher noch weiter verwunderlich sein, dass sie alle mit Benzin im Blut aufgewachsen sind. Patrick, der Jüngste im Bunde, war immer sehr ungeduldig und gefühlsgeladen und hat sich jetzt zu einem charmanten, höflichen und zuvorkommenden jungen Mann entwickelt, streut seine Schwester Rosen. Er ist sehr zahlenaffin und kann Kunden mit seinem umfassenden Wissen und seiner Leidenschaft für Fahrzeuge spielend „um den Finger wickeln“. Daniel ist der Technikaffine von den dreien und handwerklich sehr beschlagen. Er hat quasi sein Hobby zum Beruf gemacht, seine Doppellehre im Betrieb bereits abgeschlossen und kürzlich den Meisterbrief als Fahrzeug- und Karosseriebautechniker erhalten.

Kommunikativ Melanie fühlt sich den Themen Kommunikation und Social Media verbunden. Derzeit absolviert sie das letzte Semester des Masterstudiums „Vertriebspsychologie und Marketing“, um ihre Interessen auch mit fachlichem Knowhow zu untermauern und für den Generationswechsel im Betrieb gewappnet zu sein. Ihre Masterarbeit widmet sie auf Basis des eigenen Betriebs einer Kundenzufriedenheitsanalyse am Beispiel der Dienstleistungsqualität. Dabei kam sie zum Schluss, dass die Dienstleistungsqualität individuell aus Kundensicht definiert werden muss und von daher ein ständiger Abgleich sowie laufende Anpassungen an steigende Erwartungen und Bedürfnisse seitens des Unternehmens erfolgen müssen. Wesentliche Einflussgrößen stellen hierbei die Mitarbeiter dar, welche täglich an der Kundenfront stehen und die Diskrepanzen so gering wie möglich halten müssen, um eine hohe Kundenzufriedenheit zu gewährleisten und damit einen langfristigen Unternehmenserfolg sicherzustellen zu können.

Bei allen durch das Internet forcierten strategischen Wendepunkten im modernen AutohausBusiness bleibt der Faktor Mensch obenauf. Und so lange es Tücken und Verschleiß in der Automobiltechnik gibt, wird auch der Name Czeczelits fortbestehen. Die Denkweise der jungen Generation unterscheidet sich im Wesentlichen kaum vom eingeschlagenen Weg der Elterngeneration. Ob allerdings die Kinder der drei in einem alten Auto spielen werden oder das Tablet ihren Lernablauf bestimmen wird, bleibt zunächst unbeantwortet. Das erste Wort im Sprachschatz der dann vierten Generation wird wohl „Auto“ lauten.

Differenzierung Die Veränderungen in der Automobilbranche hin zu qualitativ hochwertigen und technisch ausgereiften Fahrzeugen verkleinern den Differenzierungsspielraum der Händler aufgrund angleichender Produkt-

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Patrick

Melanie

Daniel

qualität und Preistransparenz. Eine Möglichkeit zur Differenzierung bietet laut Meinung der CzeczelitsGeschwister daher der Servicebereich, welcher zugleich als große Herausforderung gilt. Es ist daher die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen aufzubauen und zu festigen. Sie erachten es als ihre vorrangige Aufgabe, die Mitarbeiter so weit zu überzeugen und zu motivieren, dass sie selbst Teil des Familienunternehmens sein wollen. Diese Zufriedenheit wird sich dann auch auf die Kunden übertragen, sind die drei überzeugt.

Internet(t) Existenzängste haben die Czeczelits-Geschwister keine. Das Automobil fungiert für sie gestern wie heute als dominierendes Verkehrsmittel. Aufgrund seiner Individualität, Flexibilität und Mobilität wird der Pkw auch zukünftig der mit Abstand wichtigste Verkehrsträger sein. Zum Thema Internet erwähnen Melanie, Daniel und Patrick, dass eine Social-Media-Plattform wie eine Facebook Page und selbstverständlich auch eine für alle Geräte kompatible Homepage zum absoluten „Must-have“ geworden sind. Speziell die Fahrzeugsuche basiert immer mehr online und ein professioneller Internetauftritt auf weit verbreiteten Plattformen sind absolute Erfolgsfaktoren. Dennoch wird der Kunde nie auf persönliche Beratung, reale Erlebnisse und Touch-Points wie Probefahrten etc. verzichten können und wollen. „Bei diesen persönlichen Berührungspunkten gilt es daher mehr denn je, unsere Kunden zu überzeugen, zu emotionalisieren und auf sozialer Ebene zu erreichen“, skizzieren die smarten Youngsters die nächste Generation. • (LUS)

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HANDEL

Der Flotten–Wahn Wird die Autoindustrie die strengen CO2-Vorgaben ab dem Jahr 2020 erreichen? Wer wird Strafe zahlen müssen? Noch sind viele Fragen offen.

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s ist recht einfach, beim Diesel auf dessen Abgaswerten herumzuhacken. Da ist für jedes Auto ein klarer NOX-Wert vorgeschrieben, den das Auto einzuhalten hat. Beim Otto-Motor gibt es so etwas nicht. Da werden zwar CO2-Höchstwerte vorgeschrieben – aber nicht für das einzelne zugelassene Modell, sondern für die ganze Flotte des jeweiligen Produzenten. Wie diese Berechnung funktioniert, wissen nur die Wenigsten.

Österreichs Flottenschnitt bei 123,7 Gramm

Der Wiener TU-Professor Dr. Werner Tober

Der ab 2021 vorgeschriebene Grenzwert von 95 g/ km CO2 – umgerechnet in Verbrauchswerte – ist leicht erklärbar: Das Auto muss auf 100 Kilometer mit 3,6 Liter Diesel oder 4,1 Liter Benzin auskommen. Schon seit Jahren hat die EU jedem Land für die Einhaltung der Grenzwerte ein nationales CO2-Monitoring vorgeschrieben. Diese Abgaswerte hängen direkt vom Energieverbrauch des Fahrzeugs ab – und dieser in erster Linie vom Gewicht. Für jedes in Europa zugelassene Fahrzeug wird der erlaubte CO2-Wert – basierend auf dem Fahrzeuggewicht – errechnet. Letztlich werden die CO2-Werte aller in einem Land in Verkehr gebrachten Autos addiert und durch die Zahl der Zulassungen dividiert. Der sich daraus ergebende Durchschnitt wird mit den EU-Vorgaben verglichen. Anfang 2017 hat das Umweltbundesamt für 2015 bei 308.184 PkwZulassungen einen österreichischen Flotten-Schnitt

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Die Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen den Herstellern beim CO2-Ausstoß der Autos

von 123,7 g/km errechnet – somit unterhalb der zulässigen 130 g/km.

Was geschieht ab dem Jahr 2020? Es ist völlig klar, dass 2020 nicht alle neuen Autos mit 4,1 Liter Benzin auskommen werden. Deshalb bezieht sich dieser zulässige Grenzwert nicht auf einzelne Modelle, sondern nur auf den europäischen Flottendurchschnitt. „Den einzelnen Herstellern werden dabei nicht allgemein gültige Absolutwerte vorgeschrieben, sondern firmenspezifische CO2-Ziele“, erläutert der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) diese EU-Regelung. Mit anderen Worten: Nicht jeder einzelne Hersteller muss den europäischen Flottenwert in Höhe von künftig 95g/km CO2 einhalten. Dieser Zielwert orientiert sich vielmehr an der Art und Segmentstruktur der Fahrzeuge. „Im Durchschnitt aller Hersteller wird sichergestellt, dass der europäische Flottenwert erreicht wird“, beruhigt der VDA jene Kritiker, die bei der CO2-Diskussion vorrangig die Fahrzeugindustrie an den Pranger stellen. Die für die Zielvorgaben bis 2015 geltende Übergangsphase ist nun ausgelaufen. So mussten 2012 nur 65 Prozent der Neuwagenflotte des Herstellers die Grenzwerte einhalten, seit 2015 werden 100 Prozent in die Berechnung einbezogen. Bisher konnten sich diese auch mit „Supercredits“ für Fahrzeuge unter 50 g/km CO2 helfen. So wurde 2012 eine Elektroauto-Zulassung dreifach gewertet – und senkte so den CO2-Durchschnittswert der Flotte.

95 Euro pro Gramm Überschreitung Wer viele E-Fahrzeuge auf die Straße brachte, konnte daher bei den anderen Modellen höhere

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HANDEL

Wichtig ist die Reduktion des Fahrzeuggewichts

CO2-Werte in Kauf nehmen. Seit 2016 ist es damit vorbei, sie werden nur noch einfach angerechnet. Mit spezifischen Öko-Innovationen wie Abgasrückgewinnung oder Solardächern können sich die Hersteller auch weiterhin bis zu 7 g/km als Reduktion auf ihren Flottenverbrauch anrechnen lassen. Dafür wurden die bisher gestaffelten Strafen je Gramm Überschreitung abgeschafft. Wer 2021 das Flottenziel verfehlt, muss pro Gramm Überschreitung 95 Euro bezahlen.

Auch Dr. Werner Tober, Professor an der TU Wien, sieht wenig Chancen, das Ziel 2020 zu erreichen. „Der Energiebedarf hängt immer von der Masse ab“, sagt er. Denn durch erhöhte Sicherheits- und Komfortanforderungen werden die Fahrzeuge immer schwerer. „Mit der Motorenentwicklung konnte man bisher den Mehrbedarf kompensieren“, analysiert Tober. So kommt der neue Golf 7 trotz eines Gewichts von 1.400 Kilogramm auf einen geringeren Verbrauch – und damit CO2-Ausstoß – als der nur 700 Kilogramm schwere Golf 1. Bei der Motorenentwicklung sind die Möglichkeiten aber bereits weitgehend ausgereizt. Allen Herstellern geht es daher in erster Linie um die Gewichtsreduktionen: „Wenn ein Elektroauto halb so schwer wäre, könnte es doppelt so weit fahren“, bringt Tober das Problem der Techniker auf einen einfachen Nenner.

Hohe Bußgelder drohen den Herstellern „Ohne E-Mobilität ist das Ziel 2020 für die meisten Hersteller nicht erreichbar“, betrachten die Planer des VW-Konzerns die wirtschaftlichen Auswirkungen des neuen CO2-Limits nüchtern. Schon eine Überschreitung um 4 Gramm auf 99 g/km CO2 schlägt sich bei einer Million Neuzulassungen mit 380 Millionen Euro zu Buche. Entsprechend den hochgerechneten Zulassungszahlen muss nach einer Prognose der Umweltorganisation T&E im Jahr 2021 BMW mit rund 100 Millionen Euro an Bußzahlungen rechnen, Hyundai-Kia mit 300 Millionen Euro und VW mit 1 Milliarde Euro. Verschärft wird die Situation überdies durch die Einführung des auf UN-Ebene entwickelten neuen Testzyklus WLTP. So müssen ab dem 1. September 2017 neue Modelle von Kraftfahrzeugen eine Emissionsprüfung unter realen Fahrbedingungen (Real Drive Emission Tests, RDE) bestehen, bevor sie eine Marktzulassung in der EU erhalten. Derzeit liegen die realen Verbrauchswerte im Schnitt um 42 Prozent über dem in den Prospekten angegebenen Normverbrauch. Mit dem WLTP wird sich diese Abweichung auf die Hälfte reduzieren. Das heißt, die Normvorgaben werden den tatsächlichen Werten im Straßenverkehr wesentlich näher rücken. Von diesen verschärften Bedingungen war anlässlich der Festlegung des CO2-Ziels 2020 im Februar 2014 noch keine Rede.

Elektromobilität als einziger Ausweg? Ein Ausweg wäre der Einsatz von Leichtmaterialien – damit werden die Autos jedoch zu teuer. Bleibt zur Erreichung der CO2-Flottenziele nur die ElektroMobilität, die aber nach wie vor durch schwere Batterien mit Reichweitenproblemen zu kämpfen hat. Deshalb stehen die bisherigen Verkaufszahlen mit der Elektro-Euphorie der Politiker im krassen Widerspruch. Was diesen jedoch kein Kopfzerbrechen beschert, da sie ab 2020 mit den CO2-Strafen der Autohersteller das EU-Budget auffetten können. Eine Lösung wäre, es den von den Umweltschützern so gepriesenen US-Abgaswerten nachzumachen. Nach Obama-Vorgabe dürfen ab 2025 alle Autos im Flotten-Durchschnitt nur 4,3 Liter verbrauchen, falls der neue Präsident diese Vorschrift nicht wieder abschafft. Allerdings sind im Interesse der US-Autoindustrie die SUVs und die Light Trucks von der Berechnung ausgenommen – und auf die entfallen 50 Prozent aller Zulassungen. • (KNÖ)

Die Guten und die Bösen Nach den Erhebungen der Umweltorganisation „Transport & Environment (T&E) über die CO2-Flotten-Emissionen auf Normverbrauchsbasis 2014 lag in absoluten Zahlen PSA Peugeot-Citroën mit 110,1 Gramm CO2 pro Kilometer vorn. Auf Platz zwei folgt Toyota (112,8 g/km). Dritter ist Renault (113,6 g/km). Der beste deutsche Autobauer ist Ford (121,7 g/km) auf Rang sechs. Der VW-Konzern belegt Platz acht mit 125,8 Gramm. Schlusslichter sind Daimler (131,5 Gramm), BMW (131,7 Gramm) und Honda. Nach der Prognose der PA Consulting Group werden nur PSA (Peugeot Citroën), FCA (Fiat Chrysler), Renault-Nissan, Toyota und Volvo 2020 ihre herstellerspezifischen Ziele erreichen.

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MANAGEMENT

„Das Contact Center ist die Schnittstelle zwischen Vertrieb, Logistik und Kunden“, meint Reinhard Münzker (Pirelli) auf Seite 30

„Auf kurzfristige Nachfragesteigerungen müssen wir reagieren können“,

sagt Dr. Klaus Peter Fouquet (Bosch) auf Seite 33

CarGarantie und Suzuki erweitern Kooperation Käufer eines Suzuki-Neuwagens bekommen seit April 2017 nach Ablauf der 3-jährigen Herstellergarantie eine Anschlussgarantie für ausgewählte Bauteile für einen Zeitraum von weiteren 2 Jahren bis zu einer Maximallaufleistung von 150.000 km kostenlos dazu. Damit erweitern Suzuki-Austria-Chef Helmut Pletzer (r.) und CarGarantie-Direktor Peter Bachmaier (l.) die bereits seit 2005 bestehende Kooperation. Suzuki hofft, den Kunden damit mehr Sicherheit zu bieten und sie längerfristig zu binden.

AVL Ditest mit Umsatzwachstum auf 51 Millionen Euro Ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 vermeldet der Spezialist für Fahrzeugprüftechnik, AVL Ditest. Die Umsätze sind um 7 Prozent auf 51 Millionen Euro gewachsen, laut CEO Gerald Lackner vor allem aufgrund der Umsetzung „bedeutender Aufträge namhafter Fahrzeughersteller“. Im internationalen Vertrieb verzeichnete AVL Ditest einen Anstieg bei Klimaservice und Abgasmesstechnik. Für 2017 prognostiziert Lackner eine Umsatzdelle, für 2018 rechnet man mit Umsätzen aus bereits bestehenden Großaufträgen.

Matthias Kreutzer

Gemeinsam statt einsam Geht es nach dem deutschen Manager Magazin stehen DriveNow und car2go kurz vor der Fusion. Ebenfalls in das neue Unternehmen integriert werden sollen

BMVIT: Treibstoffabsatz muss um ein Viertel sinken

der Taxivermittler

Damit Österreich seine Klimaziele erreichen kann, muss der Treibstoffabsatz bis 2030 um 25 Prozent sinken. Dies rechnete Hans-Jürgen Salmhofer von der Stabsstelle Mobilitätswende&Dekarbonisierung des BMVIT beim fjum-Workshop „Verkehrskonzepte der Zukunft“ vor. Dazu müsse man vor allem die Zahl der Elektroautos steigern, was den Ausbau der Ladeinfrastruktur nötig mache. Der Plan des Ministeriums sieht eine Verdoppelung der Stationen auf 4.000 vor. Ab 2030 sollen nur noch emissionsfreie Pkws zugelassen werden.

netplattform moovel.

Mytaxi und die InterDieser Verbund soll angeblich auch für weitere Hersteller offen sein – Anfragen sollen schon gestellt worden sein. Damit nimmt man in Europa endlich

ÖAMTC-Bilanz: mehr Mitglieder, mehr Einsätze

die Bedrohung von

Einen Zuwachs von 3,35 Prozent bei den Nothilfe-Einsätzen und um 2,81 Prozent bei den Mitgliedern meldet der ÖAMTC für 2016. Damit sind die gelben Engel knapp 1,4 Millionen Mal ausgerückt, der Mitgliederstand beträgt 2,1 Millionen, davon über 90 Prozent in der Sparte „Auto“. Die Zahl der Flugrettungseinsätze ist hingegen um 456 gesunken, die Zahl der Prüfdienstleistungen verzeichnet ein Minus von 0,89 Prozent. Der Mobilitätsclub beschäftigt 3.741 Mitarbeiter in den Stützpunkten, 300 in den Fahrtechnikzentren.

aus den USA ernst

Technologiekonzernen und arbeitet an einem potenten Unternehmen, um es mit Uber, Google und Co. aufzunehmen. Dieser Spirit, der mit der Übernahme des Kartenherstellers here

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Asfinag verdient 614,2 Millionen Euro

begann, sollte noch

Bei Umsätzen von 2,38 Milliarden Euro erzielte die Autobahn-Betreibergesellschaft Asfinag im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 einen Überschuss von 614,2 Millionen Euro, was einen Zuwachs von 11,98 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Über die Hälfte der Erlöse (51,06 Prozent) stammen aus der Lkw-Maut, 18,9 Prozent aus dem Vignettenverkauf. Vorstände Dr. Klaus Schierhackl und Dipl.-Ing. Alois Schedl: „Wir bauen, was wir uns leisten können.“ Bis 2022 würden über 7 Milliarden Euro in das Streckennetz investiert.

den. Denn strategische

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weiter fortgeführt werZusammenschlüsse sind jetzt und in Zukunft ein unumgängliches Instrument, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.


MANAGEMENT

Komm.-Rat Dieter Hahn hat mit Webasto viele neue Ideen

„Wir sind Profis“ Webasto will seine marktführende Position weiter ausbauen und ruft die Autohäuser dazu auf, die Kunden mehr für Standheizungen zu mobilisieren.

eh an, wenn die Kunden danach fragen“. Diesen Satz wolle er nicht mehr hören. „Die Verkäufer müssten für ihren und den Vorteil des Unternehmens viel aktiver sein, man muss eine Standheizung proaktiv anbieten: Wenn das passt, kann ein Autohaus mit Webasto extrem viel Geld verdienen.“ Bei einer Standheizung sei der Deckungsbeitrag für ein Autohaus sogar oft höher als beim Fahrzeugverkauf: „Einige haben das schon erkannt.“ Hahn rät den Verkäufern, Angebote für Standheizungen mehrfach zu machen – und nicht nur (wie so oft) für Kunden gehobener Fahrzeuge, sondern auch für kompakte und kleine Autos: „Eine kurze Aktion, zusammen mit neuen Winterreifen auf einem Flugblatt ist gut und ein Muss, reicht aber nicht für die gesamte Saison.“ Auch heuer werde es wieder eine Sonderaktion im Sommer geben – frei nach dem Motto: „Der nächste Winter kommt bestimmt.“

In rund 400 Autohäusern vertreten Außerdem bietet Webasto in seiner Sales- & Service-Akademie auch heuer wieder Schulungen an. Insgesamt ist Webasto in rund 400 österreichischen Autohäusern und Werkstätten vertreten, 14 von ihnen sind eingesessene Kundencenter, die von der Heizung über die Kühlung bis zur Klimatisierung alle Webasto-Produkte anbieten. • (MUE)

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eit 1998 ist Komm.-Rat Dieter Hahn Geschäftsführer von Webasto in Österreich: Eine Zeit, in der er nicht nur die österreichische Organisation in neue Höhen führte, sondern in der seine Expertise auch in der Schweiz, der Slowakei und sogar in Deutschland gefragt war. Jetzt, wo die Aufträge im Ausland abgeschlossen sind, kann sich Hahn noch mehr als bisher dem heimischen Markt widmen. Er blickt nicht nur auf ein Jahr mit neuen Erfolgen zurück, sondern hat auch zahlreiche Pläne, damit es auch in Zukunft so bleibt. „Wir sind die Produktprofis für unsere Partner und bringen auch in dieser Saison eine Reihe von Neuigkeiten, die bei den Partnertagen präsentiert werden“, lautet die Ansage von Hahn. „Wir wollen die Autohäuser wie gewohnt maßgeblich dabei unterstützen, wie sie noch mehr Geschäft mit ihren Kunden machen können. Die Voraussetzungen sind nach dem vergangenen Winter so gut wie selten zuvor.“ Denn nach wie vor gelten Standheizungen in Österreich zu sehr als Luxus-Nischenprodukt für Kunden, die Komfort (in Form eines vorgewärmten Autos im Winter) genauso schätzen wie Sicherheit (weil sie gleich zum Start frostfreie Scheiben und daher keine Sichtbeeinträchtigungen haben). Genau hier sollte man den Hebel ansetzen, meint Hahn: Beim Besuch von Autohäusern höre er immer wieder das Argument „Wir bieten die Standheizungen

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MANAGEMENT

Lediglich 13 Angestellte organisieren das Tagesgeschäft

Die „Select“iven Zukunftsbegleiter Man denkt, eine Hausmesse der Kooperationen gleicht der anderen, werden sie doch im Gros von denselben Lieferanten bedient. Wir haben uns Select angesehen, eine deutsche Einkaufsgruppierung mit 700 Millionen Euro Außenumsatz, die in ihrer Machart auch für österreichische Kfz-Teile-Händler interessant sein könnte.

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ie Entwicklungen sind ja wirklich besorgniserregend, suggeriert uns in Anbetracht rückläufiger realer Verkaufszahlen die Auto- und Zulieferindustrie und reagiert mit hysterischer Optimierungssucht. Angeschafft wird global, optimiert zulasten der Kaufkraft in der Region.

Wer schafft den Spagat am besten? In dieser Ambivalenz positioniert die vom Wachstum ermüdete Autobranche ihre neuen Existenzargumente. Und siehe da, mit Select prägt sich eine Einkaufskooperation mit neuen Ausdrucksformen aus, wo die Bedürfnisse der aktionären Kfz-TeileGroß- und -Einzelhändler und deren Kfz-Betriebe als Kundschaft im Vordergrund stehen und nicht die Kooperationsleute selbst. Ganze 13 Mitarbeiter bewegen unter dem Vorstandsdirigat von Stephan Westbrock runde 700 Millionen Euro Außenumsatz. Immer deutlicher cloudbasiert dominiert von „Select Connect“ (die technische Einheit zur Optimierung von Arbeitsprozessen) kündigt Westbrock als Neuerung für Herbst 2017 sein „WerkstattAbrechnungsPilot“ an. Rund 1.000 Fachleute, eingeladen von den 15 Select-Aktionären und unterhalten im Rahmen einer Hausmesse von rund 50 Top-Lieferanten mit Premiumstatus, waren dabei. In dieser Messeatmosphäre wurde die Kundschaft auf die aktuellen Erfordernisse vorbereitet.

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Stephan Westbrock navigiert unaufgeregt durch bewegte Absatzzeiten und zeigt Expansionslust nach Österreich

Alle zwei Jahre ein stimmungsgeladener Auftritt

Die Reduzierung von arbeitsintensiven Aufgaben soll mehr Zeit für das Kerngeschäft, die Kundenarbeit, freischaufeln. In gut besuchten Workshops wurden die notwendigen Botschaften wie Datensicherung vermittelt. Befreit von ständigen Programmaktualisierungen und Neuanschaffungen von Hardware kann die Werkstatt den Fokus auf das Werkstattgeschäft richten, lautet die Select-Strategie. „360 Grad liegt der Fokus auf der Artikelpflege“, betont Westbrock die zentrale Beschaffungskultur, getragen von disziplinierten Aktionären, denen 4,6 Millionen Artikelreferenzen via Cloud zur Verfügung stehen. Die Qualität der Daten – egal von welchem Anbieter – bleibt immer gleich. Die Select-DNA ist Marke, Marke, Marke und Westbrock streicht dabei die Disziplin hervor, die vorgegeben ist: „Keiner kann allein seine eigenen Einkaufsinteressen durchsetzen.“ Das gehe nur kollektiv, wird versichert. Westbrock, der den österreichischen Markt gut aus seiner Zeit als Toyo-Reifenchef kennt, schielt in die Alpenrepublik, wo er den einen oder anderen interessanten Partner ausmacht, in der SelectOrganisation noch besser abschneiden zu können. Besonders im Innsbrucker Raum hat er Ambitionen. Sein Angebot ist nicht schiere Größe, sondern Teamgeist, mitgetragen von OEM-Lieferanten, die in Österreich längst etabliert sind.

Select AG, Kooperation von 15 Kfz-Teilegroßhändlern: mit 129 Outlets, 50 Lieferanten auf OEM-Basis, 700 Millionen Euro Außenumsatz, organisiert von 13 Mitarbeitern in der Zentrale in Andernach

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Eurolub- Eigentümer Hubert Huber ist in der Select stark engagiert „Guru“ Sanjay Sauldie dozierte über die Digitalisierung, ohne das Auditorium davon überzeugt zu haben

Die KYB-Achse Norbert Schmalfuß und Anton Schmidt (r.) etabliert Japans Stoßdämpfer- und Federnmarke neu im Markt und damit in den Werkstätten

Valeos Peter Frank goutiert die einheitliche Linie in der Lieferantenauswahl

Heiner Tilly, SW Stahl, verzeichnet ein positive Umsatzentwicklung Trainer und Berater Franz Fartek zeigt mit burgenländischem Akzent Sachkompetenz Varta mit voller Mannschaftskraft: Miloslav v. Jüstel, Peter Szutta (Regionaldirektor D-A-CH), Lena Timm (Marketing-Leitung D-A-CH), Verkaufsleiter Fritz Walter Dinies (v. l.) Während einige Aktionäre über die Hinzunahme der Umsatzschwergewichte Hess (Bosch-Partnerhintergrund) und Knoll ob deren Teamwilligkeit grübeln, macht sich Westbrock wenig Sorgen darum. „Jeder Lieferant muss sich in unserer Disziplin beweisen, sich mit unseren Zielen identifizieren. Wenn Bosch dazugehört, werden wir uns freuen.“ Der 4. Kongress, er findet alle zwei Jahre statt, war für Westbrock Bestätigung des Vertrauens in die Zusammenarbeit von Lieferanten, Groß- und Einzelhändlern und deren Kunden. „Das gibt uns die Kraft“, so Westbrock in seinem Schlusswort, „die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich gestalten zu können.“ Aufmerksamkeit und Anerkennung für die Sortimentsgestalter, Lieferanten und Werkstattkunden wurden an zwei Tagen demonstriert, alles ohne Verkaufsblock und Incentives. Ein bemerkenswertes Detail: Die eingeladenen Gäste blieben bis zum Schluss – Ausdruck wohl, dass es ihnen gefallen hat. • (LUS)


MANAGEMENT

Eine aktuelle Studie zeigt den Mehrwert des Diesels für Österreich auf

Österreich ist ein Dieselland

Dem bei der Politik beliebten Diesel-Bashing stellen sich Experten der Automobilbranche entgegen. Zusätzlich belegt eine aktuelle Studie den hohen wirtschaftlichen Nutzen des Diesels für Österreich. Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

Ü

Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner: „Für uns steht die neutrale Beratung des Kunden im Vordergrund!“

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ber 2,7 Millionen Pkws (57 Prozent des Bestands) haben in Österreich einen Dieselmotor, dessen direkte Wertschöpfung 8,57 und insgesamt 17,24 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung beträgt, so Economica-Chefökonom Dr. Christian Helmenstein in einer vom Arbeitskreis der österreichischen Automobilimporteure – mit Unterstützung des Bundesgremiums des Fahrzeughandels und der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik – beauftragten Studie. Die Bruttowertschöpfung ist damit gleich hoch wie der gesamte Tourismus-Sektor, doppelt so hoch wie die Sparte „Information & Kommunikation“ und höher als der Bausektor (15 Milliarden Euro). Der Beitrag des Dieselantriebs zum BIP beträgt direkt 3 Prozent und total 6 Prozent. 125.538 Arbeitsplätze werden direkt Unternehmen der Automobilwirtschaft (Produktion, Wartung und Handel), die mit dem Dieselantrieb verknüpft sind, zugerechnet. Über Wertschöpfungsverflechtungen (z. B. Zulieferer, Straßenbau, Tankstellen) sind es überhaupt 232.218 Beschäftigte – also jeder 19. Arbeitsplatz. Die daraus resultierenden lohnabhängigen Steuern und Abgaben belaufen sich auf 4,02 Milliarden Euro. Daher erachtet Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Wölfel, Geschäftsführer des BMW Motorenwerks Steyr, am Dieselmotor geäußerte Kritik als ungerechtfertigt. Das Werk mit 4.500 Mitarbeitern fertigt jährlich 900.000 Dieselmotoren und erwirtschaftete 2016 rund 4 Milliarden Euro Umsatz.

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Dr. Christian Pesau (Arbeitskreis Automobilimporteure), Dr. Christian Helmenstein (Economica Institut), Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner (Bundesgremialobmann Fahrzeughandel), Martin Novak (Eurotax Österreich), Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Wölfel (BMW Motorenwerk Steyr)

Fahrverbote würden Fahrzeugentwertung bringen Mit den Auswirkungen von Diesel-Fahrverboten in den 10 einwohnerstärksten Städten Österreichs beschäftigte sich Eurotax. Demnach wären 2,9 Millionen Österreicher betroffen, inklusive dem Umland der Städte über 50 Prozent der Bevölkerung. Bei einem temporären Fahrverbot für alle Nicht-Euro-6Diesel-Pkws würde an 50 Tagen im Jahr ein Fahrverbot gelten. Anhand von 2,75 Millionen angemeldeter Diesel-Pkws errechnete Eurotax einen resultierenden Wertverlust bis zu 5,56 Milliarden Euro. Bei den Euro-5- und den bis zu 10 Jahre alten Diesel-Pkws käme es zu einer Entwertung bis zu 25 Prozent vom aktuellen Notierungswert, mit steigendem Alter seien es bis zu 40 Prozent. Bei den Euro-6-Pkws wäre der Wertverlust -10 Prozent, so Eurotax-Geschäftsführer Martin Novak: „Der Politik ist nicht bewusst, dass die Entwertung Herrn und Frau Österreicher durchschnittlich 2.700 Euro kosten wird.“

Fahrzeughandel: neutral gegenüber Antriebsarten Bundesgremialobmann Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner berichtet zwar vom hohen Dieselanteil im eigenen Autohaus, betont aber, dass der Fahrzeughandel den Antriebstechnologien grundsätzlich neutral gegenüberstehe. Man biete Beratung, damit das Kfz wirklich den Bedürfnissen des Kunden entspreche. Beim kleineren Auto gehe der Trend zum sparsamer gewordenen Benziner. Edelsbrunner fordert für ein Austauschszenario von der Politik Planbarkeit ein. •


MANAGEMENT

Über Fahrer und Selbstfahrer Zum Thema „Automatisiertes Fahren“ luden der GSV und AustriaTech zum Expertentalk. Ein Thema, das nicht nur die Zukunft verändern soll, sondern auch für reges Teilnehmerinteresse sorgte. Rekordbesuch wurde vermeldet.

I

n seinem Eröffnungsstatement an die rund 140 Teilnehmer betonte GSV-Generalsekretär Dipl.-Ing. Mario Rohracher, dass es wichtig sei, Visionen zu haben, damit es zu Verbesserungen und Erleichterungen in der Mobilität komme. Mit dem Parkpiloten in Fahrzeugen rechnet Dr. Eckhard Steiger von Bosch in Stuttgart noch im Jahr 2018. Der Highway-Pilot solle 2020 und das automatisierte Fahren im Stadtverkehr in den Jahren danach möglich sein. Univ.-Doz. Dr. Anton Fuchs vom Virtual Vehicle sieht automatisiertes Fahren in naher Zukunft eher bei Lkws auf Autobahnen oder in Hubs zum Einsatz kommen. Dies aufgrund der geringeren Komplexität, anderen Kostenüberlegungen für Sensoren als beim Pkw und der Möglichkeit des Platooning.

Dipl.-Ing. Mario Rohracher (GSV), Dr. Anton Fuchs (Virtual Vehicle), Ing. Mag. Bernd Datler (Asfinag Maut Service), Thomas von Gelmini (Volvo Cars), Dipl.-Ing. Martin Russ (AustriaTech) und Dr. Eckard Steiger (Bosch)

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Fahren wird auf alle Fälle sicherer Eine gewisse Form des Fahrermonitorings werde es geben müssen, damit bei Bedarf die Übergabe vom Fahrzeug an den Fahrer klappe, ist AustriaTech-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Martin Russ überzeugt, sieht dabei aber auch große Probleme beim Datenschutz. „Selbst wenn das autonome Fahren nicht kommen würde, werden die in Tests gewonnenen Daten und daraus resultierenden Sicherheitssysteme dazu beitragen, dass das Fahren sicherer wird“, ist Thomas von Gelmini (Volvo Cars) überzeugt. • (MPI)

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MANAGEMENT

Vertriebsleiter Reinhard Münzker und Erik Vecchiet, Leiter Autohaus

Betreuung mit Emotion

Das neu besetzte Pirelli Contact Center unter der Leitung von Claudia Becker (2. v. r.)

Pirelli hat zur besseren Kundenbetreuung das Außendienstteam und das Contact Center neu aufgestellt und will mit seinem breiten Produktangebot weiter wachsen.

S

o leitet Erik Vecchiet seit vergangenem Jahr den Autohaus-Vertrieb im Hause Pirelli, seine Mannschaft besteht nun aus drei, statt früher nur aus zwei Außendienstmitarbeitern. „Damit betreuen wir den Markt völlig symmetrisch“, erklärt Vecchiet, denn auch im Vertriebskanal Reifenfachhandel sind unter Vertriebsleiter Reinhard Münzker drei Mitarbeiter unterwegs. Sowohl Vecchiet und Münzker wie auch die Gebietsleiter stimmen sich permanent ab, um die Reibungsflächen in der Marktbetreuung zu reduzieren. „Im Autohausvertrieb bevorzugen wir die zentralisierte Betreuung, aber nicht unbedingt Direktbelieferung“, so Vecchiet, der die Vereinbarungen mit den Autoimporteuren schließt.

Individuelle Lösungen „Die bestehenden, indirekten Vertriebswege, wo der Reifenfachhandel ans Autohaus liefert, unterstützen wir natürlich weiterhin. Das wird regional sehr individuell gelöst“, ergänzt Münzker. Der Reifenvertrieb wird sich noch weiter verändern, davon ist man bei Pirelli überzeugt. Die Bedeutung des Autohauses wird weiter gewinnen, aber auch dem

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Reifenfachhandel gibt man gute Chancen. „Der Reifenhandel braucht im Allgemeinen eine intensive Unterstützung der Industrie“, so Münzker. Werden die Aufgaben gelöst, kann der Reifenspezialist mit qualitativem Verkauf punkten. „Regional, klein und schnell.“ Ein zentraler Bestandteil der Kundenbetreuung ist das Contact Center, das erneuert wurde und nun von Claudia Becker geleitet wird. „Wir haben Strukturen und Prozesse verbessert“, erklärt Münzker. Hier laufen alle Anfragen, Bestellungen, aber auch Beschwerden zusammen. „Das Contact Center ist bei Pirelli die Schnittstelle zwischen Vertrieb, Logistik und Kunden.“ Nicht zuletzt wird von hier aus auch das Autohaus betreut.

Breiteste Palette an homologierten Reifen

Die Pirelli-Reifenzukunft wird bunt

Mit der verbesserten Betreuung und der nun sehr guten Logistik will Pirelli mit seiner umfangreichen Palette in Österreich wachsen. „Pirelli ist der Hersteller mit der breitesten Palette an homologierten Reifen“, so Vecchiet. „Im Prestigesegment baut Pirelli das Leadership weltweit weiter aus, im Premiumsegment wird die Rolle als Referenzmarke gestärkt. Die Präsenz am vergangenen Autosalon in Genf mit Bereifungsanteilen über 50 Prozent im Prestigesegment und über 30 Prozent im Premiumsegment bestätigen die immer stärkere Rolle von Pirelli für Anwendungen über 17 Zoll. Das hat keine andere Marke.“ In diesem Bereich sollte ein Reifenhändler auf die Marke Pirelli nicht verzichten. „Jeder Reifenhändler ist gut beraten, bei zumindest 10 Prozent seines Portfolios auf Pirelli zu setzen und damit eine gewisse Unabhängigkeit zu erreichen“, empfiehlt Münzker. • (GEW)


MANAGEMENT

Marketing-Agentur, Schadenabwicklung, IT-Center In der CarGarantie-Zentrale im deutschen Freiburg befindet sich nicht nur die Leitung des Konzerns, sondern ein umfassendes Dienstleistungs-Center für umfassende Kundenbindungsmaßnahmen des Händlers. Weltweit erfolg-

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ielleicht unterschätzt man manchmal, was es heute braucht, um ein weltweit agierendes Unternehmen erfolgreich zum Erfolg zu führen und vor allem auf dem hohen Niveau zu halten. Bei CarGarantie ist das definitiv der Fall, wobei das Kerngeschäft hier grundsätzlich die Versicherung von Gebrauchtwagen- und Neuwagenanschluss-Garantien ist. Doch dieser Bereich ist mittlerweile fast eine Selbstverständlichkeit. Dass hier höchste Erfahrung und Kompetenz herrschen, davon gehen die Kunden offenbar aus. Hier reden weltweit 30 Automobilhersteller bzw. Importeure und 23.000 Händlerpartnerschaften. Bei einer Zusammenarbeit mit CarGarantie bekommt man seit vielen Jahren aber deutlich mehr als nur die Garantie, nämlich ein echtes Kundenbindungsprogramm, das sich in den vergangenen Jahren beeindruckend entwickelt hat. Da gibt es zum einen die Schadenabteilung mit 85 Mitarbeitern. „Neben dem Außendienst ist die Schadenabteilung unser Herzstück“, erklärt Marketing-Leiterin Ina Berger. In Freiburg werden mit Deutschland insgesamt 20 Länder betreut, inklusive Back-up-Lösung, wo in einem eigenen Zentrum Österreich und die osteuropäischen Nachbarländer betreut werden.

reich: Uwe Imbach, General Manager Zentraleuropa, Vorstandsvorsitzender Axel Berger und Vorstand Dr. Marcus Söldner kompletten Integration muss der Verkäufer im Autohaus nur mehr die Neuwagen-Anschlussgarantie anklicken, alles Weitere läuft im Hintergrund automatisch ab, bis der Kunde seine Garantievereinbarung im Postkasten findet. Für diese Entwicklung, die Datenbank und zahlreiche IT-Dienstleistungen zählt die IT-Mannschaft von CarGarantie mittlerweile 50 Mitarbeiter. Zwei Hochsicherheits-Server-Räume an unterschiedlichen Standorten sorgen für Sicherheit und das gute Gefühl bei den Autoherstellern, dass ihre Daten hier perfekt aufgehoben sind.

Voll-Service-Marketing-Agentur Nicht zuletzt beinhaltet die CarGarantie-Zentrale eine mittelgroße Voll-Service-Marketingagentur, wo von Kundenbindungsprogrammen, Kundenbriefen, Flyer und Infomaterial, Firmenzeitung „Außenspiegel“ über PR und Anzeigenschaltung bis zu individuellen Websites alles abgewickelt wird. Letztlich muss sich weder der Autohersteller bzw. Importeur noch der Händler um das entsprechende Infomaterial kümmern. Selbst das Schreiben an den Kunden, dass die Garantie nun begonnen hat bzw. dass diese bald ablaufen wird, übernimmt CarGarantie, natürlich immer im Namen und CI des Händlers. Über 1 Million dieser Briefe laufen hier jährlich aus den zahlreichen Digitaldruckern. CarGarantie ist heute deutlich mehr als ein Garantieversicherer. • (GEW)

Dienstleistung wird immer wichtiger „Wir sehen uns als Dienstleister für die Autobranche, nicht nur als Garantieanbieter“, erklärt Axel Berger, Vorstandsvorsitzender CG Car-Garantie Versicherungs-AG. So wird bei manchen Kunden gar nicht mehr das Risiko versichert, sondern die Abwicklung übernommen, inklusive IT-Integration. Egal ob als Garantieanbieter oder nur als Dienstleiter: Bei der

Voll-Service-Marketing-Agentur im Haus: Katharina Fischer, Tatjana Hambruch und Leiterin Ina Berger

Marketing-Baustein KKP-Center: Jennifer Busch ist für über 1 Million Briefe, die im Namen der Händler gestaltet und gedruckt werden, verantwortlich

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017

Francesco Danubio und die 85 Mitarbeiter wickeln täglich 2.000 bis 2.400 Schäden ab

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MANAGEMENT

„Wir brauchen den Diesel“ Bei der Bilanz-Konferenz in Renningen (D) forderte Bosch die Politiker eindringlich dazu auf, den Diesel nicht weiter derart negativ zu beurteilen und die Techniker nicht auf einen Pfad zu beschränken.

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s ist klar, dass ein Unternehmen wie Bosch, das seit Jahrzehnten in der Entwicklung und Produktion von Nebenaggregaten für Dieselmotoren weltweit führend ist, in der Diskussion um diese Technologie eine klare Position einnimmt. Nachdem Bosch bereits beim Wiener Motorensymposium Ende April seine neuesten Entwicklungen für einen sauberen Diesel präsentiert hatte, gab es auch im Mai bei der alljährlichen Bilanz-Konferenz in Renningen bei Stuttgart deutliche Antworten. Weltweit seien 50.000 Menschen im Diesel-Bereich beschäftigt, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Volkmar Denner: Ein Diesel-Fahrverbot wäre ein Kurzschluss. Natürlich dürfe die Politik Emissionsnormen verschärfen, doch dies sollte man technologieoffen tun: „Man darf den Diesel weder bevorzugen noch verteufeln. Die Kreativität unserer Ingenieure darf nicht politisch auf einen Pfad beschränkt werden. Genau diese Kreativität könnte Fahrverbote technisch überflüssig machen.“

2016 war ein sehr gutes Jahr für Bosch: Ob es heuer so weiter geht, hängt von der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung in zahlreichen Weltregionen ab

Die Grafik zeigt die Wichtigkeit des Bereichs „Mobility Solutions“ für Bosch; alle anderen Unternehmensbereiche erbringen deutlich weniger Umsatz Letzte Messungen hätten gezeigt, dass es bereits jetzt technische Lösungen gebe, durch die auch die viel kritisierten Stickoxid-Emissionen beim Diesel auf der Straße gleich seien wie im Fahrzyklus. Diese von Bosch entwickelten Lösungen könnten sofort in die Serienfertigung einfließen, so Bulander.

„Keine emotionale Diskussion führen“ Sein Vorstandskollege Dr. Rolf Bulander, Geschäftsführer des weitaus größten Geschäftsbereichs Mobility Solutions, sagte, dass es beim Marktanteil des Diesels in Europa in den vergangenen Monaten einen Rückgang von 5 Prozent gegeben habe: „Kleinere Fahrzeuge mit niedrigerer Kilometer-Leistung sind davon stärker betroffen als größere Fahrzeuge. Die Politik und das Umfeld sollten wieder auf eine rein technische Diskussion zurückkehren und keine emotionale Diskussion führen, die mit Fakten fahrlässig spielt.“ Aufgrund der Anforderung, die CO2-Ziele zu erreichen, sei der Diesel unabdingbar.

Bosch-Vorstandsvorsitzender Dr. Volkmar Denner

Bosch zeigte auf der Bilanz-Konferenz auch technische Entwicklungen für das Auto der Zukunft

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AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017

Neue Bremsscheiben für eine saubere Umwelt Auch bei den Bremsscheiben stellte Bosch eine neue Entwicklung vor. Die iDisc erzeuge deutlich weniger Bremsstaub, das wirke sich positiv auf die Feinstaubbelastung aus, sagte Denner: „Wir sind dazu mit einem Hersteller in Kontakt und kommen in allernächster Zukunft auf den Markt. Da die Beschichtung aber relativ aufwändig ist, wird es anfangs wohl nicht in der Breite eingeführt werden.“ Nachdem Bosch im Vorjahr den weltweiten Umsatz von 70,6 auf 73,1 Milliarden Euro gesteigert hat, erwartet man heuer ein Wachstum zwischen 3 und 5 Prozent. Vor dem Hintergrund der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Prognosen sei man eher konservativ, so Denner. • (MUE) Ein Interview mit Vorstand Dr.-Ing. Markus Heyn über die Zukunft der Werkstätten lesen Sie in der Juli/August-Ausgabe von AUTO & Wirtschaft!


MANAGEMENT

Was die Konzernmutter kann, schafft auch die Wiener Bosch-Tochter: Sie lieferte für 2016 ein Rekordergebnis ab. Österreich-Chef Dr. Klaus Peter Fouquet ist für heuer optimistisch, wenn auch mit Abstrichen.

2.895 Mitarbeiter lieferten Rekord

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s ist schon Tradition, dass Bosch in Wien seine Bilanzpressekonferenz wenige Wochen nach jener der Konzernmutter (siehe eigener Artikel links) abhält: So war es auch heuer und Alleinvorstand Dr. Klaus Peter Fouquet (der neben Österreich auch die Region Mittelosteuropa verantwortet) konnte eine zufriedene Bilanz ziehen: „Wir sind in Österreich zwar etwas weniger stark gewachsen, aber wir haben mit 1,163 Milliarden Euro den höchsten Umsatz aller Zeiten erzielt.“

Zusätzliche Aufträge großer Hersteller Dieser stammt nicht nur aus der starken Nachfrage nach Geräten für Haushalt, Hand- und Heimwerker sowie dem Heizungsbereich, sondern ist vor allem ein Resultat der Forschungszentren von Bosch in Wien (Software-Managementsysteme für Benzin-, Diesel-, Hybrid- und Elektromotoren), Linz (Common-Rail-Injektoren für Nutzfahrzeuge) und Hallein (Großdiesel). Vor allem in Wien sei es im Vorjahr gelungen, zusätzliche Aufträge großer Hersteller an Land zu ziehen. Insgesamt beschäftigte Bosch in Österreich im Vorjahr 2.895 Mitarbeiter, davon sind rund 800 in der Forschung und Entwicklung tätig. Nach weiteren Ingenieuren wird gesucht.

Bosch ist in Österreich an mehreren Forschungs- und ProduktionsStandorten aktiv; Österreich-Chef ist Dr. Klaus Peter Fouquet

Das mittlerweile zu Bosch gehörende Start-up Zeno Track entwickelt Logistiklösungen, die Einsparungen bringen

Wie seine Vorgänger forderte Fouquet in der Pressekonferenz ein wirtschaftsfreundlicheres Klima in der österreichischen Politik – auch wenn wenige Monate vor den Neuwahlen derzeit offenbar nur sehr schwer langfristig wirksame Maßnahmen umgesetzt würden: „Ich hoffe auf die Vernunft: Seitens der Sozialpartner wurde versprochen, dass bis zur Jahresmitte Lösungen zur Arbeitszeit-Flexibilisierung gefunden werden. Wir brauchen diese Lösungen, da die Geschäftsverläufe – nicht nur bei Bosch – immer volatiler werden. Auf kurzfristige Nachfragesteigerungen müssen wir reagieren können.“ Daher wäre für Bosch (und viele andere Unternehmen) die Einführung eines 12-Stunden-Tages wichtig, um die Flexibilität zu verbessern. „Das gilt natürlich nur für einen gewissen Zeitraum und für ganz bestimmte Einsätze, zum Beispiel in der Fertigung“, schränkte Fouquet ein.

Ruf nach Abbau der Bürokratie Ebenso wichtig wäre eine Entbürokratisierung in Österreich: „Wir hatten bis vor 2 Jahren regelmäßig 50–100 Mitarbeiter aus Indien zu einer mehrmonatigen Ausbildung in Österreich. Das wird durch das Lohn- und Sozialdumping-Gesetz nahezu verhindert.“ Fouquet forderte, dass Mitarbeiter, die innerhalb eines global agierenden Unternehmens kurzfristig zur Ausbildung nach Österreich kommen, von diesem Gesetz ausgenommen werden. „Alles andere schwächt Österreich als Entwicklungsstandort. Nur so können wir in der Topliga mitspielen!“ • (MUE)

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017

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MANAGEMENT

Fahrtechnik-Kurs für Autokäufer In den drei Fahrtechnikzentren des ARBÖ gibt es für Autohändler maßgeschneiderte Angebote: So können Kunden ihr neues Auto besser kennenlernen – ein gutes Argument beim Feilschen um den Preis eines Neuwagens. Von Mag. Heinz Müller

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s ist die klassische Szene, die Tag für Tag in jedem Autohaus vorkommt: Kunde und Verkäufer sind sich im Grunde einig, bis der Käufer noch eine letzte Frage stellt – wie zum Beispiel „Ist das der letzte Preis?“ oder „Kann man da nicht noch etwas drauflegen?“ Um das Geschäft abzuschließen, geht tatsächlich noch etwas: War es früher eine Garnitur Fußmatten, ein Pannendreieck oder ein Verbandskasten, werden die Forderungen heute immer höher. Und genau jetzt kommt der ARBÖ mit seinen Fahrtechnikzentren ins Spiel: „Ein Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining ist sicher günstiger als ein Satz Winterreifen, Alufelgen oder ähnliche Sachen“, argumentiert Günther Schweizer, Landesgeschäftsführer des ARBÖ in Wien. Der langjährige Mitarbeiter ist nicht nur für die gesamte Bundeshauptstadt zuständig, sondern verantwortet in der Bundesorganisation auch die Leitung der Fahrsicherheitszentren.

Wien, Ludersdorf und Straßwalchen

(direkt an der Südautobahn in der Steiermark) und Straßwalchen (an der Westautobahn an der Grenze zwischen Salzburg und Oberösterreich). In all diesen Zentren gibt es natürlich nicht nur Anfängerkurse und Perfektionsfahrten, sondern auch diverse maßgeschneiderte Angebote für alle Autohäuser. Wie viel diese Kurse kosten, ist natürlich auch von der Dauer abhängig: Angeboten werden vier Stunden (auch als „After-Work“-Training buchbar) oder ein ganzer Tag.

Neue Modelle im Fahrtechnikzentrum präsentieren

Günther Schweizer, ARBÖ-Landesgeschäftsführer in Wien (l.) mit Martin Ullrich vom Fahrtechnikzentrum in Wien

Derzeit gibt es drei Fahrtechnikzentren: Für die Bewohner Wiens ideal gelegen ist jenes in der Schillingstraße in Wien-Donaustadt. Im Gegensatz zu anderen Fahrtechnikzentren, die irgendwo im Umland liegen, kommt man in die Schillingstraße auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. „Fahranfänger haben ohnehin meist kein eigenes Auto“, sagt Schweizer: „Wenn sie mit dem Bus zu uns kommen, können sie sich hier ein Auto für den Kurs ausborgen.“ Weitere Fahrtechnikzentren bietet der ARBÖ in Ludersdorf

34

Kurse für Anfänger sind natürlich am wichtigsten, doch die Fahrtechnikzentren bieten noch viel mehr

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017

Wie der Autofahrerklub die Branche unterstützt? „Zum Beispiel können Autohäuser ein neues Modell bei uns einer ausgewählten Zahl an Kunden präsentieren. Da gibt es immer wieder Kooperationen mit lokalen Autohändlern“, meint Schweizer: „Ideal ist es, weil die Kunden bei uns dann auch gleich alles ausprobieren können, vor allem wenn es sich um etwas schnellere Modelle handelt oder um solche, für die eine spezielle Schulung notwendig ist.“ Hier seien die ARBÖ-Mitarbeiter gut vorbereitet: „Unter anderem bieten wir auch Personal Coaching für Manager, bei denen die Firmenphilosophie ein besonderes Training für das Firmenfahrzeug vorschreibt. Vor allem bei japanischen Unternehmen ist das häufig der Fall.“

Auch geübte Autofahrer können noch viel lernen Schweizer ist immer wieder erfreut, wenn er mit seinem Team sieht, wie positiv selbst geübte Autofahrer auf die Kurse reagieren: Denn viele unterschätzen, wie es ist, wenn ein Auto über- oder untersteuert oder gar vollends ins Schleudern kommt. Genau diese Situationen können mit den Schleuderplatten und den bewässerten Flächen in den Fahrtechnikzentren trainiert werden, und zwar so, dass beim (meist neuen) Fahrzeug nichts kaputt geht. Autohäuser, die einen größeren Kurs buchen wollen, sollten dies nach Möglichkeit einige Wochen im Voraus tun. Schweizer: „Unter der Woche ist es meist einfacher als am Wochenende.“ •


MANAGEMENT

Das Ende des Kaffeehäferls Auf der modernen HTML 5-Technologie anstatt dem veralteten Java basiert die neue Schadenerfassungssoftware Qapter von Audatex. Die Software wird derzeit in ausgewählten Betrieben getestet und am 20. Juli allgemein ausgerollt.

Mit Qapter ist Schadenerfassung auf Tablet, Laptop und Stand-PC möglich

D

erzeit verwenden etwa 800 Betriebe in Österreich zur Schadenerfassung die Software OnePad von Audatex. Sie läuft auf der als veraltet geltenden Java-Plattform. Als Ersatz präsentiert Audatex das Programm Qapter, das mit dem zeitgemäßen HTML 5-Standard arbeitet. Qapter funktioniert sowohl auf Tablets als auch auf Laptops und Stand-PCs und ist so intuitiv gestaltet, dass man sich ohne Anleitung schnell zurechtfindet. Die Erfassung erfolgt wie bisher mithilfe von 2D- und 3D-Grafiken, die bequem vergrößert und gedreht werden können. „Anmerkungen und Wünsche aus den derzeit laufenden Tests werden in der Startversion berücksichtigt. Die bekannten Unterstützungskanäle per Telefon oder E-Mail stehen zur

Verfügung, sollte es Startschwierigkeiten geben“, versichert Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Beck, MBA, Leiter Vertrieb und Marketing bei Audatex Österreich.

Schnellere Ladezeiten

Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Beck, MBA, Leiter Vertrieb und Marketing bei Audatex Österreich

Kritik an der bisherigen Lösung gab es hauptsächlich wegen der Ladezeiten von Java, das vor dem Start der eigentlichen Anwendung hochfährt und diesen Vorgang durch das animierte Bild eines Kaffeehäferls signalisiert. „Oft das Zeichen für unsere Kunden, dass sich noch einmal Kaffeeholen ausgeht, ehe man mit der Schadenerfassung anfangen kann“, schmunzelt Beck. Die unfreiwilligen Kaffeepausen gehören mit dem neuen, insgesamt schnelleren Programm der Vergangenheit an. • (KAT)

nicht immer informiert ist. Dabei ist der Einsatz der Erstausrüstungstechnologie- und Kompetenz ebenso logisch wie vernünftig. In dieser Ausgabe werden wir die OEM-Bereiche thematisieren, ehe wir in der Juli-Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ die Aftermarket-Lösungen von Valeo vorstellen werden. Systeme und Produkte zur Reduktion von CO2Emissionen gehören beim Technologie-Konzern ebenso zum Portfolio wie die Weiterentwicklung des intuitiven Fahrens.

Französischer Riese

Der Valeo-Konzern ist weltweit als Zulieferer aller Automobil- und Nutzfahrzeughersteller aktiv und deckt zahlreiche Bereiche ab. Von diesem Komplettangebot profitiert auch die Werkstätte.

V

aleo hat, was ich will: Alles“, so lautet ein Werbeslogan von Valeo für den Aftermarket. Der französische Konzern streicht damit das sehr breite Angebot hervor, über das wohl die Werkstätte

Von der Erstausrüstung bis zum Aftermarket: Valeo

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017

Vier Bereiche plus Aftermarket Insgesamt besetzt Valeo vier Geschäftsbereiche: Komfort- und Assistenzsysteme, Antriebssysteme, thermische Entwicklung und Komfortlösungen für den Fahrzeuginnenraum sowie Sichtsysteme mit den Schwerpunkten Beleuchtung- und Wischersysteme. Unter dem Titel Valeo Service kommt zu diesen Bereichen noch der Nachrüstmarkt. Valeo ist in 32 Ländern aktiv und beschäftigt in 155 Werken, 20 Forschungszentren, 38 Entwicklungszentren und 15 Vertriebsstützpunkten 91.800 Mitarbeiter. • (GEW)

35


MANAGEMENT

VW, VW, VW, Skoda, Skoda, Opel Gebrauchtwagen April 2017 Marke VW Audi BMW Opel Mercedes-Benz Ford Renault Skoda Peugeot Seat Mazda Fiat Citroën Toyota Hyundai Nissan KIA Suzuki Volvo Mitsubishi Alfa Romeo Honda Dacia Mini Porsche Chevrolet Jeep Smart Land Rover Chrysler Subaru Jaguar Lancia Saab Abarth Daihatsu Lexus Daewoo SsangYong Steyr Puch Tesla MG Dodge Rover Ferrari DS Automobiles Maserati Cadillac Lada Puch Lotus Aston Martin Pontiac Triumph Corvette Bentley Austin Buick Sonstige Gesamt

36

Jän.–März 2017

Stück

MA in %

Stück

MA in %

14.655 6.935 5.637 4.472 4.137 3.786 3.225 3.215 2.846 2.711 2.258 2.054 1.773 1.770 1.450 1.203 1.132 1.043 829 756 648 567 502 480 466 414 364 300 276 269 207 202 141 65 61 58 57 44 41 41 41 40 34 34 31 28 26 22 19 19 17 15 13 13 12 11 9 9 105 71.588

20,47 9,69 7,87 6,25 5,78 5,29 4,50 4,49 3,98 3,79 3,15 2,87 2,48 2,47 2,03 1,68 1,58 1,46 1,16 1,06 0,91 0,79 0,70 0,67 0,65 0,58 0,51 0,42 0,39 0,38 0,29 0,28 0,20 0,09 0,09 0,08 0,08 0,06 0,06 0,06 0,06 0,06 0,05 0,05 0,04 0,04 0,04 0,03 0,03 0,03 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,01 0,01 0,15 100

58.669 27.511 21.390 17.693 15.931 15.182 12.832 12.552 11.379 10.381 8.847 8.372 6.723 6.820 5.716 4.856 4.547 4.236 3.279 2.953 2.512 2.182 1.884 1.714 1.358 1.581 1.473 1.246 1.152 1.004 823 657 545 243 180 299 230 170 180 108 166 73 147 128 73 122 92 69 77 51 34 29 46 32 20 26 19 18 311 280.943

20,88 9,79 7,61 6,30 5,67 5,40 4,57 4,47 4,05 3,70 3,15 2,98 2,39 2,43 2,03 1,73 1,62 1,51 1,17 1,05 0,89 0,78 0,67 0,61 0,48 0,56 0,52 0,44 0,41 0,36 0,29 0,23 0,19 0,09 0,06 0,11 0,08 0,06 0,06 0,04 0,06 0,03 0,05 0,05 0,03 0,04 0,03 0,02 0,03 0,02 0,01 0,01 0,02 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,11 100

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017

B

eginnen wir dieses Mal mit einem Blick auf die Neuwagen-Modell-Statistik des April: Auffallend ist nicht nur, dass gleich drei Produkte von VW (Golf, Polo und Tiguan) die Stockerlplätze belegen, sondern dass dahinter mit den Skoda-Modellen Octavia und Fabia gleich zwei weitere Autos aus dem großen VW-Konzern folgen. Hinter Opel Astra, Ford Fiesta, Renault Mégane und dem BMW X1 liegt mit dem Seat Ibiza noch ein Fahrzeug aus dem VW-Konzern. Schaut man auf die Bundesländer, so zeigen sich völlig unterschiedliche Zahlen: Mit -9,08 Prozent war der Rückgang in Kärnten im April am stärksten, gefolgt von Wien (-8,23 Prozent) und Niederösterreich (-6,92 Prozent). Hingegen gab es in Vorarlberg (+10,81 Prozent), dem Burgenland (+5,12 Prozent) und Salzburg (+4,94 Prozent) eine völlig unterschiedliche Entwicklung. Es ist aber klar, das diese relativ kleinen Bundesländer die negative Entwicklung in GesamtÖsterreich (-2,9 Prozent) nicht verändern konnten.

Gebrauchtwagenmarkt sank im April deutlich Im April sah es auch am Gebrauchtwagenmarkt düsterer aus als im Vorjahr (was aber auch auf die Osterfeiertage zurückzuführen ist, die 2016 schon in den März fielen). 71.588 Gebrauchtwagen wurden verkauft, im April 2016 waren es 77.779 gewesen. • (MUE)

Modell-Ranking Neuwagen Marke/

April 2017

Modell

Stück MA in %

VW Golf VW Polo VW Tiguan Skoda Octavia Skoda Fabia Opel Astra Ford Fiesta Renault Mégane BMW X1-Reihe Seat Ibiza

1.354 1.012 964 850 735 515 503 492 466 448

4,48 3,35 3,19 2,81 2,43 1,71 1,67 1,63 1,54 1,48

Jän.–April 2017 Stück MA in %

5.946 3.105 3.689 2.862 2.859 1.949 1.509 1.181 1.561 1.719

5,01 2,62 3,11 2,41 2,41 1,64 1,27 0,99 1,32 1,45

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland April 17 B 944 K 1.512 NÖ 5.379 OÖ 5.311 S 2.823 Stmk 3.887 T 2.913 Vlg 1.456 W 5.976 Summe 30.201

+/- absol. +/- % April 16 46 5,12% 898 -151 -9,08% 1.663 -400 -6,92% 5.779 17 0,00% 5.294 133 4,94% 2.690 -125 -3,12% 4.012 -27 -0,92% 2.940 142 10,81% 1.314 -536 -8,23% 6.512 -901 -2,90% 31.102

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen MA in %

Stück

MA in %

5.197 2.291 1.837 1.913 1.965 1.432 1.816 1.522 1.298 1.253 1.185 943 964 827 793 401 749 652 685 317 374 244 230 169 246 273 92 147 92 66 40 35 50 18 16 15 12 12 4 7 2 3 4 2 2 0 1 0 0 0 5 30.201

17,21 7,59 6,08 6,33 6,51 4,74 6,01 5,04 4,30 4,15 3,92 3,12 3,19 2,74 2,63 1,33 2,48 2,16 2,27 1,05 1,24 0,81 0,76 0,56 0,81 0,90 0,30 0,49 0,30 0,22 0,13 0,12 0,17 0,06 0,05 0,05 0,04 0,04 0,01 0,02 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0 0 0 0 0 0,02 100

20.363 8.533 7.534 7.027 6.721 6.624 6.159 5.945 5.813 5.373 4.871 3.655 3.322 3.289 2.989 2.743 2.696 2.674 2.489 1.526 1.344 994 867 829 784 780 705 444 362 350 186 159 152 124 67 53 42 34 21 13 10 6 5 2 2 1 1 1 1 1 8 118.694

17,16 7,19 6,35 5,92 5,66 5,58 5,19 5,01 4,90 4,53 4,10 3,08 2,80 2,77 2,52 2,31 2,27 2,25 2,10 1,29 1,13 0,84 0,73 0,70 0,66 0,66 0,59 0,37 0,30 0,29 0,16 0,13 0,13 0,10 0,06 0,04 0,04 0,03 0,02 0,01 0,01 0,01 0 0 0 0 0 0 0 0 0,01 100

weibl.

männl. 3.904 1.927 1.206 2.527 1.488 1.277 1.484 904 1.361 1.458 964 929 1.126 1.076 1.555 415 1.246 760 983 480 469 172 234 335 166 188 95 151 92 96 95 29 46 12 11 33 14 1 4 6 2 4 2 1 1 1 0 0 1 1 4 29.336

2.189 1.486 713 1.486 797 1.239 414 471 1.093 492 792 575 875 691 1.061 195 662 602 678 253 180 88 134 209 165 75 86 47 31 11 35 10 23 11 5 15 4 2 2 1 0 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 17.901

betriebl.

Taxi1

Vermietung1

14.270 5.120 5.615 3.014 4.436 4.108 4.261 4.570 3.359 3.423 3.115 2.151 1.321 1.522 373 2.133 788 1.312 828 793 695 734 499 285 453 517 524 246 239 243 56 120 83 101 51 5 24 31 15 6 8 1 2 0 1 0 1 1 0 0 4 71.457

27 30 6 69 24 19 6 2 6 125 4 2 6 0 24 6 99 5 1 0 2 0 1 0 0 0 0 0 1 1 3 1 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 471

1.091 547 1.227 273 150 160 521 1.021 348 566 257 186 87 4 2 214 0 101 7 2 105 49 20 0 130 98 372 6 52 14 1 0 5 15 7 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 7.640

Diplomatie1 14 1 3 1 0 0 60 5 0 54 0 1 5 1 1 1 4 6 0 1 10 1 5 0 4 0 2 0 1 0 1 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 183

1

VW Skoda Opel Ford Renault Hyundai BMW Audi Seat Mercedes-Benz Fiat Peugeot KIA Mazda Dacia Nissan Toyota Citroën Suzuki Mitsubishi Volvo Jeep Land Rover Honda Mini Alfa Romeo Smart Porsche Jaguar Tesla Subaru Lexus Abarth DS Automobiles Maserati Lada SsangYong Bentley Infiniti Ferrari Lamborghini Morgan Chevrolet Caterham Lotus Aston Martin Cadillac KTM Mahindra Rolls-Royce Sonstige Gesamt

Jän.–April 2017

Stück

in betrieblichen Zulassungen enthalten

April 2017 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – April 2017: 118.694 Kleinwagen

Stadtwagen

Microvans

+4,9 %

+5,8 %

+25,4 %

+14,4 %

5.579

20.455

3.054

24.509

Familyuntere vans Mittelklasse

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

+13,2 %

4.856

10.481

-30,4 %

-5,2 %

3.174

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017

488

762

-12,2 %

-6,3 %

Geländewagen

Geländew. Minivan medium

+7,4 %

+21,4 %

5.977

28.587

3.078

-28,3 %

37


MANAGEMENT

Stärkster Rückgang seit 4 Jahren In den europaweiten Neuzulassungen zeigte sich deutlich, dass die Schwäche nicht auf Österreich beschränkt war. Bemerkenswert war im April auch, dass die Diesel-Zulassungen um 15 Prozent abgenommen haben.

E

s war vor allem die Schwäche in vier der fünf großen europäischen Länder, die für die schlechten Zahlen im April verantwortlich sind: Sieht man von Spanien (+0,8 Prozent im Vergleich zum April 2016) ab, gab es überall ein Minus zu verzeichnen. Von den „Big Five“ am stärksten betroffen war Großbritannien (-19,8 Prozent), gefolgt von Deutschland (-8,0 Prozent), Frankreich (-6,2 Prozent) und Italien (-5,2 Prozent). Schlecht sah es im April aber auch in Irland (-24,2 Prozent), Norwegen (-19,6 Prozent), Finnland (-15,3 Prozent), Griechenland (-13,2 Prozent) und der Schweiz (-11,3 Prozent) aus. Da war Österreich mit 2,9 Prozent weniger Zulassungen als im Vergleichsmonat des Vorjahres noch relativ gut bedient! Auffallend war im April aber auch, dass der Diesel seine dominante Stellung in Europa eingebüßt hat. Der Marktanteil der mit Diesel beLutz Meschke, Finanz- triebenen Fahrzeuge fiel von 50 auf vorstand bei Porsche 46 Prozent. Der Ford Fiesta, im März (ausnahmsweise) das meistverkaufte Automodell auf dem Kontinent, büßte diese Stellung im April gleich wieder ein und kam hinter VW Golf, Renault Clio, VW Polo, VW Tiguan, Peugeot 208, Opel Astra und Opel Corsa nur noch auf Platz 8. Unter den europaweiten Top 10 landeten noch der Citroën C3 und der Skoda Octavia.

38

Länderstatistik Veränd.

Veränd. Land

April 17 April 16

in %

kum. 17

kum. 16

in %

Belgien

51.132

55.022

-7,10

215.841

205.478

Dänemark

17.650

19.871

-11,20

77.608

72.124

7,6

290.697

315.921

-8,00

1.135.381 1.107.345

2,50

Deutschland

5,00

Estland

2.526

2.235

13,00

8.597

7.779

10,50

Finnland

9.388

11.087

-15,30

42.490

44.149

-3,80

171.405

182.820

-6,20

710.608

699.104

1,60

8.444

9.733

-13,20

29.519

25.032

17,9

Frankreich Griechenland

152.076

189.505

-19,80

972.092

961.285

1,10

Irland

7.865

10.382

-24,20

83.832

93.206

-10,10

Italien

Großbritannien

161.040

169.897

-5,20

743.753

695.209

7,00

Kroatien

6.213

4.793

29,60

17.023

13.585

25,30

Lettland

1.417

1.462

-3,10

5.486

5.346

2,60

Litauen

2.257

2.036

10,90

7.768

6.629

17,20

Luxemburg

4.864

5.233

-7,10

18.205

18.198

0,00

Niederlande

29.043

27.631

5,10

148.912

126.303

17,90

Norwegen

11.569

14.393

-19,60

50.099

51.792

-3,30

Österreich

30.201

31.102

-2,90

118.694

109.557

8,30

Polen

39.476

34.515

14,40

165.867

139.186

19,20

Portugal*

17.248

15.978

7,90

77.143

74.406

3,70

Rumänien

6.640

6.174

7,50

28.899

23.645

22,20

Schweden

30.476

33.580

-9,20

119.880

116.809

2,60

Schweiz

25.268

28.493

-11,30

97.221

100.444

-3,20

Slowakei

7.287

7.251

0,50

29.885

27.204

9,90

Slowenien

6.001

5.472

9,70

24.691

22.163

11,40

102.204

101.374

0,80

412.059

390.026

5,60

22.753

23.135

-1,70

90.832

82.743

9,80

8.681

8.077

7,50

33.031

27.812

18,80

Spanien Tschechien Ungarn

* geschätzte Volumina für April 2017

Top-Ten-Marken Veränd. April 17 Volkswagen

136.475

in %

Veränd. kum. 17

in %

-13,90

578.910

-2,20 6,90

Renault

90.636

-4,50

383.108

Ford

79.812

-10,80

397.199

5,10

Peugeot

75.172

-4,60

321.531

2,40

Mercedes

72.946

-0,20

302.490

9,70

Opel/Vauxhall

70.859

-13,50

345.677

-1,20

Audi

69.911

-9,10

288.851

-1,10

Fiat

64.795

-2,90

287.772

9,20

Porsche steigert Absatz um 7 Prozent

BMW

63.897

-5,60

282.429

3,5

Dass deutsche Luxus-Produkte weltweit nach wie vor gefragt sind, zeigt sich sehr gut am Beispiel von Porsche: Der Absatz der Sportwagenmarke stieg im 1. Quartal um 7 Prozent auf 59.689 Einheiten. „Damit haben wir nahtlos an das Rekordjahr 2016 angeknüpft“, sagt Lutz Meschke, der für die Bereiche Finanzen und IT verantwortliche Vorstand bei Porsche. Nicht vorenthalten wollen wir Ihnen auch die Umsatzrendite, von der Autohändler nur träumen können. Sie lag bei Porsche im 1. Quartal bei 17,6 Prozent (2016: 16,7 Prozent). Zurückzuführen ist der Erfolg auf den neuen Panamera, der bei den Kunden sehr gut ankommt – auch als Plug-in und (neu) als Gran Turismo. • (MUE)

Skoda

56.852

-4,50

232.279

3,80

Top-Ten-Modelle Veränd. April 17 Volkswagen Golf

35.085

Renault Clio Volkswagen Polo

in %

Veränd. kum. 17

in %

-28,10

149.896

-16,10

26.088

-7,10

116.221

10,00

24.775

-11,40

108.363

-0,30

Volkswagen Tiguan

19.864

71,60

85.936

75,80

Peugeot 208

19.293

-15,70

86.648

-5,50

Opel Astra

18.444

-8,30

88.667

8,70

Opel Corsa

18.108

-14,20

94.311

-1,00

Ford Fiesta

17.943

-20,40

109.338

2,80

Citroen C3

17.514

48,10

75.134

57,90

17.356

-15,40

76.197

-3,30

Skoda Octavia

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017


W O R K S H O P

S O L U T I O N S

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Für den Klimaservice von Alfa bis Zafira

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MANAGEMENT

Mit Sicherheit ein Gewinn Die Komplexität der Vorschriften zum Arbeitnehmerschutz ist ins Gerede gekommen. Warum sich effizient verwaltbarer Gesundheitsschutz für alle auszahlt. Von Mag. Bernhard Katzinger

V

ernunft wird Unsinn, Wohltat Plage.“ Treffender als Mephisto in Goethes „Faust“ kann man nicht beklagen, was passiert, wenn an sich sinnvolle Regeln im Laufe der Gesetzgebungsperioden zu unverständlichen Konvoluten anschwellen. Vor diesen muss der einzelne Mensch dann nicht selten kopfschüttelnd kapitulieren. Der Fall der Schönheitssalon-Betreiberin Katia Wagner hat kürzlich im öffentlichen Bewusstsein wieder einmal nach oben gespült, welche Auswüchse die Vorschriften zum Arbeitnehmerschutz hierzulande angenommen haben. Aber das Problem beschränkt sich nicht auf mit Tageslicht unterversorgte Enthaarungs-Studios. Verantwortliche in kleinen und mittelgroßen Kfz-Betrieben haben bei den Berichten sicherlich oft bestätigend mit dem Kopf nicken müssen. Dabei kann keine Rede davon sein, dass die Notwendigkeit von Arbeitnehmerschutz generell infrage gestellt wird. Ing. Helmut Peer, der für die AUVA österreichische Klein- und Mittelbetriebe

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in Sachen Arbeitssicherheit berät, vergleicht die Akzeptanz in den Betrieben mit der für die Pickerlüberprüfung beim Auto. „Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer werden von den Betrieben nicht infrage gestellt, sondern als selbstverständlich und notwendig angesehen.“

Unfallzahlen sinken

Ing. Helmut Peer, AUVA Präventionszentrum Innsbruck

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017

Es ist mit Sicherheit auch diesem allgemein gut ausgeprägten Sicherheitsbewusstsein zuzuschreiben, dass die Arbeitsunfallzahlen stetig im Sinkflug begriffen sind. 2.356 Arbeitsunfälle (ohne Unfälle am Arbeitsweg) ereigneten sich 2016 in Österreichs Kfz-Werkstätten und Autohäusern, um 266 weniger als noch 2010. In Produktionsbetrieben von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen passierten 810 Arbeitsunfälle, 2010 waren es noch 1.018. Ein positiver Trend, der nicht nur im Kfz-Bereich, sondern in der Gesamtwirtschaft zu beobachten ist: Über alle Wirtschaftsklassen hinweg passierten 2016 in Österreich 91.248 Arbeitsunfälle, um 7.747 weniger als noch zu Beginn des Jahrzehnts. Nach wie vor sind Hand- und Armverletzungen am häufigsten zu behandeln, gefolgt von Kopfverletzungen. Die am meisten gefährdete Altersgruppe sind Arbeitnehmer unter 25 Jahren – über 40 Prozent der Unfälle passieren den Jungen.


MANAGEMENT

Schwierigkeiten für KMUs Als Einsatzleiter beim AUVA Präventionszentrum Innsbruck kennt Peer die Probleme, vor denen besonders kleinere Betriebe stehen. Denn während sich in großen Firmen eine Abteilung für professionelles Sicherheitsmanagement rechnet, ist in kleineren meist jemand neben seinem normalen Fulltime-Job mit der Arbeitssicherheit betraut. Diese Personen kämpfen oft schon in organisatorischen Fragen mit ersten Unsicherheiten: Ab wie vielen Mitarbeitern müssen Arbeitsschutzmaßnahmen eingezogen werden? In welchen zeitlichen Abständen muss überprüft werden? Wer darf prüfen? Und wie muss die Überprüfung dokumentiert werden? Sind diese Einstiegshürden einmal gemeistert, können erst die praktischen Fragen angegangen werden. „Die häufigsten Probleme, die wir sehen, betreffen zum Beispiel die Verwendung falscher Putzmittel oder unsachgemäßen Umgang mit gefährlichen Stoffen“, erzählt Peer, dem es wichtig ist zu betonen, dass er und seine Kollegen – Sicherheitsfachkräfte und Arbeitsmediziner – keine Kontrollore sind, sondern beratend zur Seite stehen.

Die Experten der AUVA beraten KMUs vor Ort

Kostenlose Beratung als Gewinn für die Allgemeinheit

Mehr als Schutzkleidung Gesundheitsschutz erfordert jedenfalls mehr als nur die Anschaffung geeigneter Schutzkleidung. Auch bei den Produktherstellern geht der Trend von Einzellösungen hin zu einer systematischen Herangehensweise an Problemstellungen. Branchenriese 3M bietet etwa nicht nur ein komplettes Gehörschutz-Sortiment,

Moderne Produkte für den Arbeitnehmerschutz von Hersteller 3M

Hauptsache Haut ygiene und Arbeitnehmerschutz gehen im modernen Werkstatt- oder Produktionsbetrieb Hand in Hand. Das beginnt mit spezieller Schutzcreme als Arbeitsvorbereitung. Diese bildet schnell nach dem Auftragen einen wirksamen Schutzfilm, der die Haut vor dem Eindringen ölbasierter Stoffe schützt, indem er die Poren verschließt. Beim Händewaschen kommen im heutigen Arbeitsumfeld moderne Säuberungsmittel mit nicht scheuerndem Granulat zum Einsatz. Idealerweise sind sie

Klein- und Mittelbetriebe bis zu 50 Mitarbeitern können die Beratung der insgesamt neun österreichischen AUVA-Präventionszentren (Infos im Netz unter: www.auva.at/auvasicher) kostenlos in Anspruch nehmen. Eine gute Investition: Für jeden eingesetzten Euro, so rechnen die Experten der Pflichtversicherung vor, erspart sich das Gesundheitssystem 3 Euro an Heilungskosten, Rehabilitation oder Renten. Die durchschnittlichen Kosten für einen Arbeitsunfall in einem Kfz-Betrieb betragen laut AUVA 13.000 Euro. Diese Zahl allein sollte allen Beteiligten, auch den politisch Verantwortlichen, ausreichend Ansporn sein, den österreichischen Betrieben einen effizienten – von Unsinn und Plage freien – Arbeitnehmerschutz zu ermöglichen. •

lösungsmittelfrei und verfügen wie moderne Kosmetikprodukte über feuchtigkeitsspendende Bestandteile. Abschließend werden auch bei harten Männerhänden nicht fettende Pflegecremes verwendet. Damit werden Hautreizungen und sogar allergische Reaktionen hintangehalten.

Beim Hantieren mit gefährlichen Stoffen können Schadstoffe durch die Haut in den Körper eindringen. Schutz bieten Profi-Hygieneprodukte.

H

sondern darüber hinaus eine App für Android- oder Apple-Smartphones, die das Lärmniveau misst und mittels Ampelfarben anzeigt, ob und welcher Schutz nötig ist. Natürlich empfiehlt das Programm dann auch das passende 3M-Produkt, vom Ohrstöpsel über den Bügel- bis zum Kapselgehörschutz. System statt Einzellösung ist bei Berufs- und Schutzkleidung sowie Fußmatten mittlerweile für viele Betriebe ganz normal. Staufer Textilpflege aus Linz hat nicht nur Berufs- und Sicherheitskleidung der verschiedenen Schutzklassen im Miet-Sortiment, sondern auch den eleganten Nadelstreifanzug oder das dezente Businesskostüm für Meeting und Kundentermin.

Christian Maurer, Geschäftsführer Tegee Clean&Care

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Hygiene-Systeme aus Österreich Seit 1971 bietet die Tegee Clean&Care, Christian Maurer GmbH aus Pressbaum, Produkte für die persönliche Hygiene im Werkstatt- und Produktionsbereich an. Das Sortiment reicht von Waschlotionen und Handpflegeprodukten bis hin zu Spendersystemen und anderem Zubehör. Geschäftsführer Christian Maurer betont: „Mit unseren Produkten tragen wir hohen Hygienestandards und damit auch dem Arbeitnehmerschutz Rechnung.“ • (KAT)

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MANAGEMENT

Katia Wagner, junge Mitbesitzerin eines Beauty-Salons in Wien, hat als kampflustige „Waxing Lady“ den Vorschriftendschungel beim Arbeitnehmerschutz ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt.

Peepshow im Beauty-Salon

D

Der ehemalige Wirtschaftsminister und Vizekanzler Mitterlehner stellte sich auf die Seite der vorschriftsgeplagten Unternehmerin

ie Diskussion um das medienwirksame „In­ tim­Waxing im Schaufenster“ zeigt, dass eine Reform des Arbeitnehmerschutzes längst fällig wäre. Der politisch Verantwortliche, Arbeits­ und Sozial­ minister Alois Stöger, hielt sich sorgsam in Deckung, während seine Arbeitsinspektoren ins Kreuzfeuer der Kritik gerieten und zu Buhmännern der Nati­ on wurden. Die ehemalige Schönheitskönigin zeig­ te Mut, sich mit den Behörden anzulegen. Ob ihre spektakuläre Aktion letztlich vernünftig war, wird sich erst herausstellen. Denn die Behörden sitzen am längeren Ast. Den Inspektoren ist zu Kontrollzwe­ cken jederzeit Zutritt zu gewähren – und die Zahl derartiger Besuche ist nicht beschränkt. Es gibt so viele Vorschriften zu überprüfen, dass die Liste der Beanstandungen mit jedem Besuch im Salon länger wurde. Bis Wagner zusätzlich zur bereits verhängten Verwaltungsstrafe von 5.000 Euro mit einer Betriebs­ sperre gedroht wurde. Bei „Gefahr in Verzug“ kann der Betrieb laut Rechtslage bis zur Behebung aller Mängel tatsächlich amtlich versiegelt werden. Unterstützung hat Beauty Wagner nicht nur beim da­ maligen Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterleh­ ner, sondern auch bei den NEOS gefunden: Natio­ nalrat Sepp Schellhorn warf den vielen Prüforganen

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vor, sich gegenseitig im Weg zu stehen. Etwa, wenn die Lebensmittelpolizei Fliegengitter vorschreibe, die Arbeitsinspektoren dann den Arbeitsplatz nicht ausreichend hell fänden.

Zur Rettung der Arbeitsinspektorate Dr. Alexandra Marx, Chefjuristin der Arbeitsin­ spektorate im Sozialministerium, nimmt dagegen in ihrem eigens dafür eröffneten Blog die Inspektoren in Schutz. Diese agierten keinesfalls als „wiehern­ de Amtsschimmel“, sondern hätten in erster Linie den Schutz der Arbeitnehmer sicherzustellen. Nach § 4 Arbeitnehmerschutzgesetz (ASchG) sind primär die Un­ ternehmer selbst dafür zustän­ dig, „die für die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer bestehenden Gefahren zu er­ mitteln und zu beurteilen“. Dazu müssen sie allerdings 132 Paragrafen und die rund 1.000 Erlässe und Verordnungen studieren, welche die Arbeits­ sicherheit in allen Lebenslagen präzisieren. Das gilt für alle Unternehmen (auch für alle Kfz­Betriebe) – und zwar bereits ab einem Mitarbeiter. Zur Einhaltung der Vor­ schriften sind rund 300 Inspektoren auf Achse. 2016 haben sie 68.000 Kontrollen durchgeführt – laut Marx auch aus wettbewerbsrechtlichen Gründen unent­ behrlich. Sonst könnten sich ja schleißige Betriebe Vorteile gegenüber jenen herausholen, „die ihren Verpflichtungen umfassend nachkommen“.

Entrümpelung der Spielwiese Klar ist: Die Beamten handeln als Vollzugsorga­ ne der von Politikern beschlossenen Gesetze und sind von deren Sinnhaftigkeit abhängig. Gemäß § 25 Verwaltungsstrafgesetz sind sie verpflichtet, Verwaltungsübertretungen von Amts wegen zu ver­ folgen – ein „Wegschauen“ birgt das Risiko, wegen „Missbrauch der Amtsgewalt“ strafrechtlich belangt zu werden. Die nun vielfach geforderte „Entrümpe­ lung“ dient daher keinesfalls nur der Wirtschaft. Sie ist auch zum Schutz der Arbeitnehmer in den Ar­ beitsinspektoraten erforderlich. Damit diese nicht genötigt sind, die Einhaltung sinnloser Vorschriften einzufordern – oder über deren Nicht­Einhaltung rechtswidrig hinwegzusehen. Das sollte auch dem Sozialminister bekannt sein. Der steht aber nach den VP­Interventionen auf der Bremse – immerhin ist Arbeitnehmerschutz ange­ stammte Spielwiese von Arbeiterkammer und ÖGB, wo Stöger seine Funktionärskarriere gestartet hat. Und in deren Verlauf er bei Auseinandersetzungen mit der Ärztekammer als Gesundheitsminister stets um mehr Macht und Einfluss gekämpft hat. • (KNÖ)

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MANAGEMENT

Einfach praktisch: Putztücher im Mehrwegsystem sind mehr als nur nachhaltig

Waschen lassen statt wegwerfen Mit Mehrwegputztüchern lässt sich die Werkstatt mit Rücksicht auf Müllvermeidung und Nachhaltigkeit sauber halten.

A

uch wenn Öle und andere Schmierstoffe zunehmend sparsamer eingesetzt werden und zum Teil automatische Reinigungsanlagen zum Einsatz kommen: In der überwiegenden Zahl der Kfz-Betriebe wird der Schmutz händisch weggewischt.

Bernd Feketeföldi, kaufmännischer Geschäftsführer von Mewa in Österreich

Nachhaltig und gesetzeskonform Einwegtuch aus Papier, Stoffreste, Lappen oder Mehrwegtücher? Hier schneide das sehr saugstarke Mehrwegputztuch sehr gut ab, sagt Textildienstleister Mewa: Damit erfüllt der Kfz-Betrieb nicht nur sämtliche gesetzlichen gefahrgutrechtlichen und umweltrelevanten Richtlinien: Die Verantwortung für das Gefahrgut und die Versorgung übernimmt Textildienstleister Mewa – holt, wäscht umweltgerecht und liefert pünktlich wieder an – darum muss sich im Kfz-Betrieb niemand kümmern. Die Mewa

Mewa-Putztücher im Mehrwegsystem sparen auch Rohstoffe: In Schwechat filtert Mewa das Altöl aus der Waschlauge zum Heizen ihrer Anlagen

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SaCon Sicherheitscontainer für Transport und Lagerung der Tücher schaffen Sauberkeit und Ordnung.

Mehrwegtücher für nahezu alle Verschmutzungen Die textilen Putztücher webt Mewa in Deutschland selbst: Die für Kfz-Werkstätten haben einen roten Streifen eingewebt. Mit ihnen lassen sich ölige oder wässrige Flüssigkeiten, Lösungsmittel und Farbreste von Teilen, Werkzeug und Maschinen entfernen: „Unsere Mehrwegputztücher eignen sich für fast alle Einsatzgebiete“, sagt Bernd Feketeföldi, kaufmännischer Geschäftsführer bei Mewa. Die mehrfach verwendbaren Mehrweg-Putztücher, die, bis sie „gesättigt“ sind, in Sekundenschnelle rund zweieinhalb mal mehr Flüssigkeit aufnehmen, als sie selbst wiegen, kommen dann bis zur Abholung in den SaCon-Sicherheitscontainer mit rotem Deckel, in dem sie auch geliefert werden: fachgerecht mit Rücksicht auf alle Umweltauflagen gewaschen. Mewa nutzt die Schmutzstoffe aus den Tüchern großteils durch thermische Verwertung und deckt so bei der Putztuch-Wäsche bis zu 80 Prozent des Energiebedarfs der Trocken- und Waschstraßen. Für sensible Oberflächen wie die Hochglanzpolitur einer Motorhaube oder Felge bietet Mewa das Spezialtuch „Mewa Ultra“ an; Mehrwegputztücher können für alles – nur nicht zum Abwischen von Kleber, Silikon und Lacken – verwendet werden. • (ENG)

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MANAGEMENT

Ihre

Meinung

ist

„Exotisch“ im Autohaus: Wo bleiben die Frauen? Top-Leistungen, wenig Interesse „Wir werden heuer ein Mädchen als Kfz-Lehrling in unserem Betrieb einstellen“, sagt Ing. Gottfried Koch, Landesinnungsmeister der Vorarlberger Kfz-Technik und Geschäftsführer Autohaus Koch/Feldkirch. Insgesamt sei das Interesse seitens Mädchen und junger Frauen in den vergangenen Jahren aber nicht wirklich gestiegen. „Was im vorpubertären Alter viele begeistert, ändert sich ab 15, 16 Jahren oft. Jeden Abend mit schwarzen Händen nach Hause zu kommen, stört natürlich viele junge Frauen noch mehr als junge Männer.“ Gleichzeitig lobt Koch den Fleiß weiblicher Lehrlinge: „Bei den Landeslehrlingswettbewerben zeigen sich immer wieder das Geschick und die Top-Leistungen, die von jungen Frauen erbracht werden.“

Schlechte Rahmenbedingungen „Wir haben auch immer wieder Frauen, die unsere Lehrgänge absolvieren“, so Mag. Diane Freiberger, MBA, Leiterin der Lehrgänge Automobilverkauf, Automotive Management und Executive MBA Fokus Automotive an der FH Kufstein. „Ich freue mich auch über jede Frau, die ihre Ausbildung bei uns durchläuft, wobei uns mehr weibliche Studenten natürlich noch lieber wären.“ Freiberger ist aber überzeugt, dass Frauen im Verkauf sehr erfolgreich sein könnten. „Was sie aber oft hemmt, ist, dass sie wissen, dass gerade der Automobilverkauf kein Nine-toFive-Job ist und die Rahmenbedingungen, etwa für die Kinderbetreuung, nicht stimmen und sie sich deshalb oft für andere Verkaufs-(teilzeit-) Jobs entscheiden.

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Mehr Interesse für Verkauf „Mädchen haben sich im Bereich der Kfz-Technik bis dato nur ganz selten bei uns gemeldet“, berichtet Sabine Hödl-Wenger, Geschäftsleitung Auto Wenger/Kuchl und Salzburg. „Möglicherweise schreckt viele auch die zuweilen anstrengende körperliche Tätigkeit ab, auch das damit verbundene Hantieren mit Flüssigkeiten wie Ölen oder Schmierfetten ist nicht jeder Frau Sache. Mechanikerhände erkennt man oft, weil sich das Öl wirklich schwierig entfernen lässt“, so Wenger. Im Verkauf ortet Hödl-Wenger deutlich mehr Interesse. „An unserem Standort in Salzburg ist bereits ein Mädchen für uns tätig und es gibt auch mehr technisch interessierte junge Frauen, die eine Karriere im Automobilverkauf anstreben.“

Zu wenig beworben „Unserer Erfahrung nach haben sich in den vergangenen Jahren nur sehr wenige Mädchen für eine Ausbildung in der Kfz-Technik interessiert“, schildert Erich Saloschnik, Geschäftsführer Autohaus Saloschnik/Wolfsberg. Mädchen würden sich am ehesten für klassische Bürojobs interessieren. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich zuweilen eher junge Frauen zwischen 19 und 20 Jahren für eine Lehrstelle bewerben, wobei wir versuchen, hauptsächlich gleichaltrige Lehrlinge zu beschäftigen. Auch an den Schnuppertagen kommen praktisch nie interessierte Mädchen.“ Letztendlich fehle auch der Anreiz: „Die höheren Schulen werden aber deutlich mehr beworben als Lehrberufe.“

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uns

wichtig!

Seit Jahren bemühen sich Wirtschaft und Politik, junge Frauen für technische Berufe zu begeistern. Tragen diese Anstrengungen bereits Früchte oder zählen Mädchen in Kfz-Berufen immer noch zu „Exoten“? Von Dieter Scheuch

Interesse hält sich in Grenzen „Das Interesse seitens junger Mädchen, einen Kfz-Technik-Beruf zu erlernen, hält sich in Grenzen, allerdings auch im Autoverkauf“, sagt Gerhard Priewasser, Geschäftsführer Autohaus Priewasser/Ried im Innkreis. „Wenn sich Mädchen dafür entschließen, sind sie aber oft sehr gut, wie wir auch im eigenen Kfz-Betrieb feststellen konnten. Unsere Auszubildende hat sogar einen Landeslehrlingswettbewerb im Bereich Kfz-Technik gewonnen.“ Andererseits habe Priewasser auch im Bereich Karosserietechnik ein Mädchen ausgebildet, das zwar den Lehrabschluss gemacht, sich aber später für einen anderen Beruf entschieden hat. „Saubere Fingernägel sind jungen Damen mit 20 Jahren dann oft wichtiger als ein Techniker-Job.“

Barriere bereits im Elternhaus „Wir haben festgestellt, dass das Interesse bei Berufstagen, die wir in diversen burgenländischen Bezirken veranstalten, auch seitens der Mädchen sehr hoch ist, sich am Ende leider aber doch sehr wenige anmelden“, weiß Komm.-Rat Josef Wiener, Landesinnungsmeister der burgenländischen Fahrzeugtechnik und Geschäftsführer Auto Wiener/Eltendorf. „Letztendlich entscheiden sich im Burgenland nur 3 bis 4 Mädchen pro Jahr für eine Kfz-Techniker-Lehre.“ Leider gebe es auch große Barrieren, die oft im Elternhaus zu finden seien: Wenn Mädchen zu Hause den Wunsch äußerten, Mechaniker werden zu wollen, werde ihnen dieser Berufswunsch oft von den Eltern ausgeredet und sie von diesen in „klassische“ Frauenberufe gedrängt.

Auflagen als Hemmschuh „Wir sehen einen leichten Anstieg, was das Interesse bei Mädchen für den Kfz-Techniker-Beruf betrifft. Ich würde sagen, es ist schleppend, aber zunehmend“, sagt Komm.Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Technik. „Wenn ein Mädchen diesen Weg geht, ist es meist so motiviert, dass sie sich echt ins Zeug legt. Meist schaffen sie auch ziemlich locker die Meisterprüfung.“ Was Frauen nach wie vor abschrecke, sei die teilweise nach wie vor schwere körperliche Arbeit. Gleichzeitig gebe es auch für die Betriebe schwierige Rahmenbedingungen, sagt Nagl. „Auflagen wie die Schaffung getrennter Umkleideräume, eigener Toiletten und Duschräume schrecken kleine Betriebe ab.“

Positive Erfahrungen „Leider merken wir nicht, dass sich Frauen für Berufe in der Autobranche – sei es im Verkauf oder auch in der Kfz-Technik – mehr interessieren als in der Vergangenheit“, berichtet Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels und Geschäftsführer Autohaus Edelsbrunner/Graz. „Wir haben in unserem Betrieb sowohl Mädchen in der Kfz-Technik ausgebildet als auch Damen im Verkauf als Mitarbeiterinnen eingestellt und sehr positive Erfahrungen gemacht“, so Edelsbrunner. Es gebe leider noch Hemmschwellen gegenüber Berufen, die mit Technik verbunden seien, die Frauen davor abschreckten, beispielsweise als Autoverkäuferin zu arbeiten.

Oft fehlt der Zugang „In unserer Ausbildungsstätte sind von derzeit 1.142 Kfz-Technikern nur 40 weiblich“, erklärt OSR Markus Fuchs, Direktor der Siegfried Marcus Berufsschule für Fahrzeugtechnik in Wien-Floridsdorf. „Wobei sich an diesem Anteil in den vergangenen Jahren nicht viel verändert hat. Die Mädchen stammen fast immer aus größeren Betrieben, die weibliche Lehrlinge schon seit Jahren aufnehmen.“ Fuchs betont, dass rund 75 Prozent der Mädchen sehr gute Leistungen erbrächten. Der Zugang zur handwerklichen Thematik hänge auch stark von der Erziehung ab. Diese beginne oft schon im Kindergarten, wo der Zugang fehle. Dies wirke sich weiter aus und damit auch der Bezug: „Ist dieser vorhanden, entscheiden sich die Mädchen oft für diesen Beruf.“

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WIRTSCHAFT

„Der Lkw-Bereich wird immer wichtiger, weil Ausfälle oder Stehzeiten sehr teuer kommen“, meint Otto Loacker (AVL Ditest) auf Seite 56

„Längst dient das Diagnosegerät nicht nur zur Diagnose, auch andere Funktionen sind wichtig“, analysiert Ralf Gutekunst (Hella Gutmann) auf Seite 58

Drei Millionen Suzuki rollten in Ungarn vom Band Am Produktionsstandort Esztergom in Ungarn rollte vor Kurzem in Form eines SX4 S-Cross der dreimillionste vor Ort erzeugte Suzuki vom Band. Damit hat das Werk mit derzeit 3.100 Mitarbeitern diese Marke innerhalb von 26 Produktionsjahren erreicht. Im Jahr 2005 wurde erstmals die Marke von 100.000 produzierten Autos pro Jahr überschritten. Aktuell wird in Esztergom neben dem SX4 S-Cross auch der Vitara gebaut. 2016 wurden dort 209.867 Stück erzeugt, das sind 15,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Uniqa kassiert mehr Prämien im Kfz-Bereich Um 5,1 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro gestiegene Prämieneinnahmen meldet die Uniqa Insurance Group für das 1. Quartal 2017. Dabei sanken die Versicherungsleistungen um 1,6 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis schmälerte sich um 7,6 Prozent auf 48 Millionen Euro. Im Segment Schaden- und Unfallversicherung wurden um 3,1 Prozent mehr Prämien verrechnet als im Vorjahreszeitraum, ein Anstieg auf 529,8 Millionen. Euro. Die Kfz-Prämien stiegen um 3,3 Prozent auf 168 Millionen Euro.

Matthias Pilter

Diesel bis auf Weiteres sicher Erst kürzlich zeigte der Arbeitskreis der Automobilimporteure die wirtschaftliche Bedeutung des Diesels für Österreich. Mit dabei auch Dipl.-Ing.

Autopreisspiegel in verbesserter Version vorgestellt

(FH) Gerhard Wölfel,

Die Betreiber des Autopreisspiegels haben eine neue, verbesserte Version vorgestellt. Es sei mit der Software zur Fahrzeugbewertung nun nach einer tiefgreifenden Überarbeitung eine deutlich raschere Bedienung möglich, erklärte Dr. Wolfgang Pfeffer (Bild), der den Autopreisspiegel mit Wolfgang Arnberger entwickelt hat. In der neuen Version werden die bisherigen drei Bewertungsmethoden zu einer gebündelt. Das Fahrzeug kann auch über die Fahrgestellnummer gesucht und ausgewählt werden.

BMW-Motorenwerks

Geschäftsführer des in Steyr, der nun dem Diesel-Abgesang mancher heimischer Politiker trotzt und „sein“ Werk mit rund 340 Millionen Euro weiter modernisieren darf:

BP und Aral bringen internationale Tankkarte

„Wir werden noch auf

BP und Aral haben auf der Messe für Logistik und Transport in München eine Tankkarte vorgestellt, die in ganz Europa bei BP- und Aral-Tankstellen sowie im restlichen Routex-Netz gültig ist. 200.000 Kunden können laut BP diese neue Möglichkeit in Anspruch nehmen – oder bei den nationalen BP Plus- oder Aral Plus-Produkten bleiben. Laut BP hat eine Umfrage unter 600 Flottenverantwortlichen ergeben, dass diese ein dichtes Tankstellennetz ihres Kraftstofflieferanten wünschen.

ziente Verbrennungs-

lange Sicht hocheffimotoren brauchen und bauen.“ Zu hoffen bleibt, dass dies auch die Politik so sieht und den Menschen die Wahlfreiheit der Antriebsform

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Blaupunkt: Ortungsgeräte immer beliebter

ihrer Fahrzeuge lässt.

Die polizeiliche Kriminalitätsstatistik in Sachen Autodiebstahl wirkt sich laut Blaupunkt positiv auf den Verkauf von GPS-Diebstahlschutzsystemen aus. Im Jahr 2016 seien in Österreich 2.994 Fahrzeuge gestohlen worden, über 80 Prozent der Autos blieben für immer verschwunden. Immer mehr Autofahrer schützten sich deshalb mit einem Notfallortungsgerät wie dem BPT 1500 (Bild), das mit verschiedenen Tarifen wahlweise mit und ohne Grundgebühr wirksamen Schutz bietet.

Karten sowieso neu ge-

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017

Aber da im Herbst die geben werden, gibt es vorerst wohl Entwarnung: Es bleiben bis dahin „spannendere“ Themen zum gegenseitigen Haxl-Stellen.


„Der rote Faden!“ Sie sind Experte auf IHREM Gebiet. Wir auf UNSEREM! 30 Jahre (er)leben wir die automobile Welt und immer wieder berichten wir über das Mobilitätsgeschehen von morgen. So wird es auch die kommenden Jahre sein. In unserem stabilen Qualitätsformat können SIE IHRE Strategie, Produkte und Meinungen positionieren! Redaktion

Marketing

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Uschi Ernst, Marketing DW 529, +43 664 8222224 ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, Marketing DW 521, +43 664 8229487 keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, Marketing DW 520, +43 664 88368591 ecker.werner@autoundwirtschaft.at

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Herbst 2017 25. August 2017 16.000 Stück 210 x 280 mm


ANSICHT

Wohin soll es gehen?

B

„Bis autonomes Fahren Wirklichkeit wird, gilt es noch viele Hürden zu überspringen – auch juristische.“

ei der allgemeinen Diskussion über die Zukunft des Automobils drängen sich Parallelen zur heimischen Politik auf. Es wird alles Erdenkliche versprochen, ohne die Umsetzung zu berücksichtigen. Da werden einerseits Hoffnungen auf den Elektroantrieb erweckt und wem das nicht reicht, der möge sich gleich auf das autonome Fahren vorbereiten. Ein kurzer Griff zum Taschenrechner steht einer allgemeinen Verbreitung solcher Wunschvorstellungen entgegen. Nicht zuletzt fehlt es an klaren gesetzlichen Vorgaben zur Vereinheitlichung der Systeme, was aber voraussetzen würde, dass wie beim Katalysator die Gesetzgebung die technische Entwicklung vorantreibt und diese nicht wie momentan der Entwicklung hinten nachläuft. • So positiv sich die internationale Normierung technischer Systeme im Automobilsektor auch bisher ausgewirkt hat, in Perioden größerer Änderungen erweist sich der Apparat als sehr schwerfällig. Da ist zunächst die nahezu weltweite Organisation ECE, die einige Jährchen zur Ausarbeitung von Normen braucht, danach beraten die Gremien der EU über deren Anerkennung und dann erst beginnt die Umsetzung in nationales Recht. Unter dem Strich biti muss daher mit einem Zeitraum von 10 Jahren bis zu einer verbindlichen Umsetzung gerechnet werden. • Erschwerend kommt hinzu, dass in den genannten Institutionen wegen ihrer internen Gliederung nicht für alle DeDipl. -Ing. Heinz Lukaschek tails einer technischen Umsetzung ist Ziviltechniker mit gleiche Verantwortlichkeiten gegeSchwerpunkt Verkehr ben sind. Dies gilt insbesondere für

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AUTO & Wirtschaft •JUNI 2017

Elektroautos, deren Hauptproblem in der Energieversorgung liegt. Abgesehen von den unterschiedlichen Steckersystemen wären vor allem bei Lieferautos Systeme zum Batteriewechsel hilfreich. Ohne technische Normierung werden Lösungen einzelner Hersteller keine ausreichende Verbreitung am Markt erreichen. Batterien von Elektroautos könnten auch bei der Lösung eines allgemeinen Energieproblems behilflich sein, da etwa der von Windanlagen gelieferte Strom entweder sofort verbraucht oder irgendwo gespeichert werden muss. • Wesentlich komplexer als beim Elektroauto stellt sich der Bedarf an technischen und gesetzlichen Normen für das autonome Fahren dar. Wo liegen die Grenzen des sensorgesteuerten Fahrvermögens? Wann hat der Lenker einzugreifen? Wer ist für Unvorhergesehenes (z. B. nicht erkennbarer Ölfilm auf der Fahrbahn) verantwortlich? War die eingeleitete Abwehrhandlung der Software technisch gerechtfertigt (legendäre Frage bei Gericht: ausweichen oder bremsen)? Bleibt der Autonome nach einem leichten Sachschaden eigentlich stehen oder begeht er generell Fahrerflucht? Fazit aus dem Ganzen ist, dass es auf keinen Fall ohne Lenker geht. Zudem ist wie im automatisierten Flugverkehr ein Fahrtenschreiber mit Aufzeichnung sämtlicher Sensordaten unbedingt erforderlich. Gesetzliche Ansätze zur Beantwortung solcher Fragen sind bislang nicht erkennbar. Da hauptsächlich visuell wirkende Sensoren zum Einsatz gelangen, sind zudem Grundvoraussetzungen der Straßeninfrastruktur festzulegen. • Das am häufigsten genannte Argument zur Einführung autonomen Fahrens ist die menschliche Unzulänglichkeit, die für 90 Prozent der Verkehrsunfälle verantwortlich sein soll. Es darf aber vor allem bei schweren Unfällen nicht vergessen werden, dass krasse Überschreitungen gesetzlicher oder durch Vernunft gebotener Grenzen vorkommen. Würde es also möglich sein, dem selbstfahrenden Auto den Befehl zu erteilen, sämtliche Grenzen der Physik auszunützen, um so schnell als möglich ans Ziel zu gelangen? Wohl kaum! Dazu gehört eine gehörige Portion Leichtsinn. Auch der Gedanke, sich dann alkoholisiert ans Steuer setzen zu können, dürfte einer unrealistischen Einschätzung entspringen. • Es gibt viele bemerkenswerte Hilfseinrichtungen wie Notbremsassistenten oder Scheinwerfer mit Ausblendung des Gegenverkehrs, die uns das Lenken entscheidend erleichtern. Es wäre wesentlich vernünftiger, für deren rasche und flächendeckende Verbreitung zu sorgen, als den aufwändigen und teuren Griff nach den Sternen zu wagen. Das sind Minderheitenprogramme.


WIRTSCHAFT

Voll abgefahren Michelin lässt Worten Taten folgen und arbeitet konsequent an seiner Strategie „Long Lasting Performance“ mit dem Ziel, Bewusstsein bei Autofahrern und Industrie zu schaffen. Man ist sich seiner Verantwortung bewusst und möchte als Vorreiter das Thema Reifennutzung neu aufrollen.

A

us diesem Anlass lud man die internationale Presse ins Testzentrum nach Ladoux, um in einem Workshop die Thematik zu veranschaulichen. Ziel der Veranstaltung „the truth about worn tires“ war es, den Beweis zu liefern, dass hochwertige Premiumreifen selbst bei einer gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern neuen Budget-Reifen überlegen sind. Dies ist auch eine Reaktion auf die Überlegungen der EU, die Mindestprofiltiefe auf 3 Millimeter anzuheben. Ein Kritikpunkt vonseiten Michelins bezieht sich auf die Tests der Pneus. Diese werden ausschließlich im neuen Zustand getestet. In vielen Fällen zeigt sich die Performance jedoch erst nach deren Gebrauch.

Gebrauchte Premiumreifen bremsen besser als neue Budget-Produkte

pro Wagen alle zwei Jahre einsparen könnte. Ein Detail am Rande: Da der Rollwiderstand geringer wird, reduzieren sich auch der Verbrauch des Fahrzeuges, der CO2-Ausstoß sowie die erzeugte Geräuschkulisse.

Kautschuk wird knapp Geht man davon aus, dass sich die Zahl der Fahrzeuge in den nächsten Jahren weltweit erhöhen wird, kommt noch eine weitere Komponente hinzu: Der Rohstoff Kautschuk wird knapp. Doch für unsere Mobilität ist „Gummi“ bis heute unverzichtbar. Auch wenn mittlerweile vielfach auf synthetische Varianten zurückgegriffen werden kann, bleibt Natur-Kautschuk oft unersetzlich. Denn die elastischen Eigenschaften des Naturprodukts sind bis dato unerreicht. Immerhin 70 Prozent des weltweiten Bestandes fließen in die Reifenproduktion. • (RED)

Performance, Umwelt, CO2, Geräusche

In Zusammenarbeit mit dem Unternehmensberater Ernest&Young werden Grundlagen geschaffen, die der weiteren Forschung dienen sollen. Man wolle niemandem vorschreiben, was zu tun sei. Vielmehr gehe es darum, die Literatur dafür zu liefern, so Bernard Delmas, Leiter der Forschung und Entwicklung. Würde man die Reifen aller Autos weltweit erst bei 1,6 Millimetern wechseln und nicht wie oft üblich bei 3, könne man insgesamt 400 Millionen Reifen pro Jahr sparen und die Umwelt schonen. Aber auch für den einzelnen Autobesitzer gibt es Vorteile. So berechnete man bei Michelin, dass ein Fahren bis zur zulässigen Profiltiefe einen Reifen

Die Haltbarkeit bei hoher Performance ist für Michelin ein Kernthema

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WIRTSCHAFT

Reparieren statt teuer tauschen Unter dem neuen Namen MoserTronik bietet die ehemalige Firma Moser Tachoservice nun eine erweiterte Palette von Dienstleistungen. Geblieben ist die Grundidee: teure Geräte aus dem Auto zu reparieren statt zu tauschen. Neu im Angebot sind Originalteile von BorgWarner.

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Alexander Moser gründete die Firma vor 10 Jahren

elbst jene, die im Geografie-Unterricht in der Schule aufgepasst haben, tun sich schwer, Rastenfeld zu finden. Um es kurz zu machen: Der Ort liegt etwa auf halber Strecke zwischen Gföhl und Zwettl, also im Waldviertel. Wer sich für die Reparatur von Tachos und Steuergeräten aller Art interessiert, für den ist der Ort Rastenfeld jedoch seit Jahren ein Begriff. Denn dort arbeiten die Spezialisten von MoserTronik. Firmenchef Alexander Moser hat sein Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren zu einem unentbehrlichen Helfer für freie und markengebundene Werkstätten gemacht.

ABS-Steuergeräte. Werkstätten können so ihren Kunden eine kostengünstige Alternative zum Kauf eines neuen, wesentlich teureren Geräts anbieten und sammeln so viel Vertrauen. Im Online-Shop (www.borgwarnerpumpen.at) werden Vorladepumpen von BorgWarner (ehemals Haldex) samt Service-Kits für die VW-Konzernmarken ebenso angeboten wie für Ford, Opel, Saab, Land Rover und Volvo. Laut Moser ist man preislich niedriger angesiedelt als bei Produkten mit einem Markenlogo. Angeboten werden Vorladepumpen der Generation I bis V. • (MUE)

Auch Vorladepumpen von BorgWarner im Angebot Moser hat sich mit seinem Team darauf spezialisiert, elektronische und mechanische Tachometer zu reparieren. Das gilt auch für Motor-, Hybrid- und

Die neue Homepage von MoserTronik

Die verborgenen Dienstleister Die Fahrer von E-Autos nutzen meist eine App, um freie Ladestellen zu finden: Die Technik dahinter stammt oft von NTT Data mit Sitz in Wien.

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enn sich jemand beruflich viel mit Elektromobilität beschäftigt, dann ist klar, dass er auch selbst ein E-Auto fährt: Bei Klaus Schmid ist es ein Tesla, mit dem er auch problemlos Termine weitab von Wien wahrnehmen kann – wie am Tag

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Die Zahl der Elektroautos steigt, nicht nur bei uns

des Interviews, als er direkt aus Linz ins NTT-Hauptquartier am Wiener Handelskai fuhr. Die Firma ist in der Branche kaum bekannt, aber dennoch sehr präsent: „Wir sind bei vielen Projekten im Hintergrund involviert.“ Und das schon seit 2008, damals noch unter dem Namen Cirquent. Mit den Systemen, die NTT Data liefert, ist nämlich unter anderem Laden in mehreren Ländern gleichzeitig möglich. Aber auch wenn Kunden den Strom zum Beispiel vorrangig bei Smatrics beziehen, ebenso Karten anderer Anbieter fürs Laden ihres E-Autos verwenden, steckt für die Vernetzung oft die Technik von NTT Data drin.

Identifizieren, autorisieren und abrechnen Klaus Schmid, Geschäftsführer von NTT Data in Österreich

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Was das mit den Autohändlern zu tun hat? Immer mehr von ihnen benötigen Ladestationen – und auch einige Importeure (die ja vorrangiges Interesse am Verkauf ihrer E-Autos haben) stehen mit NTT Data in Kontakt. Auch die Kunden der Wien Energie suchen mit der von Schmids Team entwickelten App eine Ladestelle. „Wir identifizieren, autorisieren, provisionieren das richtige Produkt und machen die Abrechnung“, erklärt Schmid. • (MUE)


WIRTSCHAFT

Autohandel der Zukunft

Das Autohaus der Zukunft #1/5

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er Kunde ist König. Diesem allseits bekannten Spruch sollte noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, denn das Vertrauen der Kunden in Zukunft über den Produktlebenszyklus aufrecht zu erhalten, bedarf es vieler Kontaktpunkte. So müssen laut der Studie die Autohersteller und Vertragshändler ein allumfassendes Kundenerlebnis schaffen und sich zu einer Organisation des Vertrauens entwickeln. Dabei bildet eine „integrierte Kunden-Erlebnis-Strategie“ den Schlüssel, um Loyalität, Kundenbindung und damit bessere Margen in Verkauf und Aftersales zu erreichen. Dazu ist es notwendig, den Kunden von einem Käufer zu einem „Markenbotschafter“ zu machen. Genau dazu muss die Beziehung zum Unternehmen vom Kunden als vertrauenswürdig eingestuft werden, doch dies ist nur durch einen Vertrauensaufbau bei jedem Kundenkontakt möglich.

Stetig das gleiche Spiel Dabei handelt es sich um einen Kreislauf, der sich ständig wiederholt: Erstkontakt, Vergleich der Produkte und Testfahrt, Fahrzeugfinanzierung, Fahrzeugzustellung, Garantie und Reparatur, Ersetzen des alten Fahrzeugs. Jede einzelne dieser Stationen des sogenannten „Kundenkreislaufs“ muss für den Kunden zu seiner maximalen Zufriedenheit abgewickelt werden, da der Kreislauf sonst unterbrochen wird. Dies ist überaus herausfordernd, doch erfüllt man diesen Kreislauf, erhält man im Gegenzug Kunden, die durch die starke Bindung nicht preislastig entscheiden.

Welche Schritte soll man setzen? 1. Ein Kundenerlebnis designen: Entwickelt und implementiert man ein Kundenerlebnis bei jedem Berührungspunkt, das mit der Markenidentität verbunden ist, schafft das Vertrauen. 2. Prozesse und Systeme so verändern, dass Verkauf, Service, Marketing und CRM zu einem nahtlosen Kundenerlebnis verschmelzen.

Neben vielen Branchen steht auch der Autohandel vor einem gewaltigen Umbruch. Die neue Serie von AUTO & Wirtschaft beschäftigt sich dabei mit den fünf Säulen dieses Paradigmenwechsels, basierend auf den Studienergebnissen eines führenden Instituts. 3. Veränderung und Reorganisation von IncentiveStrukturen, um sie auf Vertrauen zu fokussieren: Das interne Change Management soll die Mitarbeiter dazu führen, das angestrebte Kundenerlebnis auch einzuhalten. 4. Auf die Schlüsselwerte fokussieren: Starten Sie spezielle Programme, um Authentizität, Transparenz und Beständigkeit auf- und auszubauen.

Big Data ist die Zukunft Eine zusätzliche Rolle beim neuen Customer Relationship Management werden große Datenmengen von verschiedenen Kundenkontaktpunkten spielen.

72 %

72 Prozent der Kunden würden bei einem verbesserten Verkaufsprozess den Händler öfter besuchen

70 %

70 Prozent der befragten Unternehmer glauben, dass ein gesteigertes Kundenerlebnis direkte Auswirkung auf den Umsatz hat und diesen steigert

Diese schaffen bessere Einsicht in das Nutzungverhalten der Kunden, eine bessere Vorausspezifikation der Kundengruppen und die Chance auf proaktiven Verkauf. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass es für die Kunden transparent und leicht ersichtlich ist, wie mit ihren Daten umgegangen wird. In der kommenden Ausgabe betrachten wir in der Serie „Das Autohaus der Zukunft“ die zweite Säule des Paradigmenwechsels: das sich verändernde Mobilitätsverhalten der Konsumenten und wie Händler und Hersteller darauf erfolgreich reagieren können. • (MKR)

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Die Jubiläumsveranstaltung bildet den Status quo dessen ab, was unter dem Begriff Digitalisierung in der österreichischen und globalen Wirtschaft verstanden wird und schon machbar ist. Der A&W-Tag hat sich im Laufe des Jahrzehnts als Forum zum wertvollen Erfahrungsaustausch der Industrie und des Handels entwickelt, wie der unter internationalem Einfluss stehende wirtschaftliche und technische Wandel erfolgreich umgesetzt werden kann. An diesem Tag sind die internationalen und nationalen Meinungsbildner aus Autoindustrie, Autohandel, Kfz-Gewerbe und Dienstleistung bereit, ihre Erfahrungen und Entwicklungen dem Auditorium mitzuteilen. Wir freuen uns daher, Ihnen unter der Moderation von Politikwissenschaftler Prof. Dr. Peter Filzmaier den 10. AUTO-&-Wirtschaft-Tag am 24. Oktober 2017 in der Wiener Hofburg als wichtige Informations-, Kommunikations- und Netzwerk-Plattform präsentieren zu können, der speziell auf die österreichischen Erfordernisse im Automobilgeschäft ausgerichtet ist.

Günther APFALTER, Präsident Magna Steyr AG

Alain VISSER, Vice President LYNK & Co. Geely

Frank SCHRÖDER, Vorstandsvorsitzender WM SE

Burkhard WELLER, gesch.-Gesellschafter Auto Weller

Peter FILZMAIER, Politikwissenschaftler Moderator

Günther KERLE, Sprecher Automobilimporteure

Das vollständige Programm mit allen Rednern der Unternehmen und Organisationen ist in Entstehung. Bereits jetzt können wir Ihnen die Teilnahme profilierter Branchengrößen aus dem Inund Ausland ankündigen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Gerhard Lustig Herausgeber

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JETZT SCHON ANMELDEN: TEILNAHMEGEBÜHR: 89,– EURO (EXKL. UST), INKL. GANZTAGESBUFFET IHRE ANSPRECHPARTNERIN: OKERMUELLER.RENATE@AUTOUNDWIRTSCHAFT.AT, TEL.: +43 664 1381689


Einfach suchen – alles finden Ende Mai ging mit „Mobidrome“ eine neue Form der Fahrzeugsuche online. Aktuell sind von 250 Händlern mehr als 20.000 Fahrzeuge fast aller Marken eingestellt. Und laufend werden es mehr.

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in Fahrzeug auf der Straße fotografieren und über eine App erfahren, wo und zu welchem Preis es beim nächstgelegenen Händler zum Verkauf steht, geht das? Ja, ab Mitte Juni wird die entsprechende Mobidrome-App zur Verfügung stehen. Bis dahin können die User unter www.mobidrome.at die kürzlich gestartete neue Form der Fahrzeugsuche nutzen. Dabei werde jeweils ein technisches Merkmal (PS, Erstzulassung etc.) mit einem subjektiven (Spritsparer, Vielfahrer, Familie, …) verknüpft, so Projektleiter Thomas Reitsammer. Dadurch könne eine deutlich einfachere Form der Suche erfolgen und der Nutzer müsse sich nicht bis ins letzte Detail mit dem Auto auskennen. Als zentrales Element dienen die Bewertungen der User. „Die User bewerten für die User. Von uns erfolgen keine Eingriffe“, erklärt Reitsammer. So erfolgt auch die Einteilung der subjektiven Merkmale. Deren Anzahl soll mit der Zeit ebenso wachsen wie die Zahl der Händler und eingestellten Autos: „Das Interesse ist riesig. Laufend werden es mehr“, sagt Reitsammer, der bis Jahresende eine Zahl zwischen 30.000 und 35.000 Fahrzeugen anstrebt. • (MPI)

Bis Jahresende können die Händler ihre Fahrzeuge kostenlos einstellen, danach wird evaluiert und über etwaige Kosten nachgedacht

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WIRTSCHAFT

Die Leitung zum Hersteller Neue Entwicklungen wie PassThru kurbeln den Diagnosemarkt an. Auch die Kalibrierungslösungen werden langsam, aber sicher zur Notwendigkeit. Von Gerald Weiss und Bernhard Katzinger

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Gernot Riegler, WM Trost

ie Komplexität in der Fahrzeugtechnologie nimmt weiterhin zu. Neue Lösungen mit dem Zugang direkt zum Hersteller, dem sogenannten PassThru-Verfahren, kennzeichnen die jüngsten Entwicklungen in der Diagnosetechnik. Die wachsende Zahl an Assistenzsystemen bis hinunter in die Kleinwagenklasse erfordert Investitionen in die Kalibrierungssysteme.

Ing. Christian Brachmann, Siems & Klein

Birner: Hochvoltschulungen Im Rahmen der Birner Akademie wurden bereits 20 Schulungen zum Thema Hochvolt durchgeführt. „Das Interesse und der Bedarf an HV2-Schulungen sind sehr groß“, erklärt Johann Rössler von Birner. Das ist ein weiteres Beispiel für die Kombination von Lieferung der Werkstattausrüstung und entsprechender Schulungen und Ausbildung. Produktseitig sind nun bereits einige Kalibrierungs-Lösungen in Form des CSC-Moduls von Hella Gutmann verkauft worden. „Für Karosseriebetriebe, die Windschutzscheiben tauschen, ist diese Investition zur Kalibrierung der Kamerasysteme unbedingt notwendig.“

Derendinger: guter Jahresstart Gut liefen bei Derendinger die ersten Monate des Jahres, Thomas Posch führt das zu einem Teil auf die AutoZum zurück. Man merke, dass die Messe ein guter Kaufankurbler sei. Die Haupt-Seller bei Derendinger sind momentan das Bosch-Tablet KTS 350 sowie das Hella Gutmann mega macs 56. Beide Geräte sind technisch auf aktuellstem Stand und PassThru-tauglich, wobei der Datenabgleich mit den Herstellern in den freien Werkstätten noch immer nicht sehr beliebt ist. „Wer welches Gerät nimmt, ist Gewöhnungssache“, so Posch.

Siems & Klein: Produkt-Erweiterung Seit Beginn des Jahres hat Siems & Klein neben Texa auch die Diagnoseprodukte von Sun im Programm.

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Das Angebot im Diagnosebereich ist für die unterschiedlichen Anforderungen sehr vielfältig und ergänzt sich teilweise „Kein Hersteller deckt wirklich alle Fahrzeuge ab, mit den Marken Texa und Sun bieten wir für unsere Kunden eine optimale Ergänzung und sind insgesamt breiter aufgestellt“, erklärt Geschäftsführer Komm.Rat Ing. Christian Brachmann. Immer mehr Werkstätten hätten schon zwei Geräte im Einsatz. „Bei Texa kennen wir uns sehr gut aus und auch Sun entwickelt sich in der Startphase sehr gut.“

Thomas Posch, Derendinger

WM Trost: ohne ups and downs Ein Geschäft ohne große Schwankungen sieht Gernot Riegler von WM Trost im Diagnosebereich. Nach wie vor hält die Nachfrage bei Geräten zur Kalibrierung von Assistenzsystemen und LED-Scheinwerfern an – bei klassischen Diagnosegeräten sieht er eine Sättigung des Marktes: „Die Werkstätten sind im Großen und Ganzen ausgerüstet“, sagt Riegler. WM Trost vertreibt die neuen Diagnosegeräte von Hella Gutmann und Bosch. Zur PassThru-Datenkommunikation biete man sogar Schulungen für die freien Werkstätten an. •

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Johann Rössler, Birner


Klein, praktisch und vielseitig: das Batterieprüfgerät CrankPrint

Starterbatterien auf den Zahn gefühlt „Beeindruckend“ seien die Leistungen des neuen Batterieprüfgeräts CrankPrint, das zum Testen der Starterbatterie sowie für die Überprüfung des Start- und Ladesystems im Kfz entwickelt wurde, verspricht Hersteller Herth+Buss.

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urch eine präzise Leitwertmessmethode werde die Kaltstartleistung bzw. die Startfähigkeit einer Starterbatterie zuverlässig festgestellt. Das Batterieprüfgerät weise im Vergleich zum Vorgänger wesentliche Vorteile aus. Es soll, wie der Hersteller betont, noch präzisere Testergebnisse liefern. Des Weiteren sei die Speicherung von Kfz-Kennzeichen, Kundennummer und Werkstattanschrift möglich. Darüber hinaus zeichne das Gerät automatisch die letzten 100 Testergebnisse auf. Vereinfacht habe sich auch das Einlegen des Druckpapiers.

Prüft eine Vielzahl von Batterien Neben AGM-, Spiral-, Flachplatten-, Gel-, und herkömmlichen Nassbatterien könnten auch StartStopp-Batterien überprüft werden. Die Bandbreite sei damit überdurchschnittlich. Wie das Vorgängermodell verfüge auch das neue CrankPrint über die bewährten Funktionen. Dazu gehörten der integrierte Thermodrucker, die direkte Erkennung defekter Batteriezellen, der Verpolungsschutz für Gerät und Batterie sowie die Testmöglichkeit entladener Batterien. Darüber hinaus habe der Nutzer die Möglichkeit, aus fünf verschiedenen Menüsprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch) zu wählen. Mit zehn auswählbaren Prüfnormen sei auch hier die Bandbreite enorm. Das Prüfgerät CrankPrint wird inklusive einer praktischen Aufbewahrungstasche geliefert. • (DSC)

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WIRTSCHAFT

XIS Pro von AVL Ditest beantwortet (fast) alle Fragen, die bei der Reparatur oder dem Service eines Fahrzeuges auftreten

Antworten für alle Marken

AVL Ditest ergänzt seine Diagnose-Lösung mit einem umfassenden Mehrmarken Informationssystem, das von Anzugsdrehmomenten über Schaltpläne und Sollwerte bis zu Wartungsplänen und Kalkulationen alles abdeckt.

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chraube locker? – Wir haben das passende Drehmoment!“ So lautet der Slogan für das neue Mehrmarken Infosystem XIS Pro von AVL Ditest. Dabei sind die richtigen Anzugsdrehmomente nur ein kleiner Teil der umfangreichen Lösung. „Damit ergänzen wir die elektronische Fehler-Diagnose mit allen relevanten Infos“, erklärt Area Sales Manager Otto Loacker. „Mit der Diagnose allein kommt man heute oftmals nicht mehr weiter.“ Diese Informationen, die für die professionelle Arbeit in einer moderne Werkstatt unerlässlich sind, werden von den AVL-Ditest-Experten erstellt, laufend aktualisiert und entsprechen natürlich den Herstellervorgaben. „Dabei handelt es sich um Schaltpläne, Bauteilprüfungen mit Sollwerten, aber auch um Wartungspläne und Arbeitswerte mit integrierten Kostenvoranschlägen“, so Loacker weiter. Speziell für freie Werkstätten sind diese Informationen ein unverzichtbares Werkzeug, um Reparaturen effizient und schnell zu erledigen und korrekt zu kalkulieren. So können Servicearbeiten exakt nach Herstellervorgaben durchgeführt werden und Kostenvoranschläge nach Arbeitszeitvorgaben professionell erstellt werden.

Otto Loacker ist als AVL DitestArea Manager auch für den österreichischen Markt zuständig

Laufende Aktualisierung XIS Pro hilft aber darüber hinaus, Probleme zu vermeiden, die durch fehlende Informationen in einer

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freien Werkstätte passieren könnten. Im Gegensatz zum Markenautohaus erhalten diese Betriebe keine offiziellen Mitteilungen über Rückrufaktionen oder laufende Verbesserungen. Das kann – speziell hinsichtlich des Erhalts der Garantie – große Auswirkungen haben. Um auf diese laufenden Mitteilungen der Hersteller gesicherten Zugriff zu haben, wird XIS Pro laufend von den Experten aktualisiert. „Mit dieser reinen Online-Lösung erhalten die Kunden immer die neueste Version“, weiß Loacker. Dank des responsive Designs kann XIS Pro übrigens auch auf jedem Tablet oder Smartphone genutzt werden. Besonders stolz ist man bei AVL Ditest zudem auf die besonders intuitive und effiziente Bedienung des Systems. XIS Pro ist als Car- und Truck-Version verfügbar, wobei Leicht-Lkws in beiden Systemen hinterlegt sind. „Der Lkw-Bereich wird immer wichtiger, weil Ausfälle oder Stehzeiten sehr teuer kommen“, weiß Loacker.

Information ergänzt Diagnose „XIS Pro ist ein komplett eigenständiges System und hängt nicht mit unserer Diagnose-Software XDS zusammen. Für die professionelle Arbeit in der Werkstatt und die Problemlösung bei modernen Fahrzeugen empfehlen wir natürlich beide Lösungen und bieten damit ein Rundumpaket“, erklärt Loacker. „Nach dem Löschen der Fehler kann man nach einer Probefahrt den erneut auftretenden Fehlercode feststellen, erst danach beginnt die exakte Prüfung: Welcher PIN, welches Relais ist wirklich defekt? Hier hilft XIS Pro mit Schaltplänen und Bauteilprüfungen samt Sollwerten weiter.“ Mit XIS Pro hat AVL Ditest eine perfekte Informationsplattform geschaffen, die freien Werkstätten ermöglicht, fast wie ein Markenbetrieb zu arbeiten. Dabei ist auch jede Markenwerkstatt ein freier Betrieb, wenn sie nicht gerade an Fahrzeugen ihrer Marke arbeitet. • (GEW)


WIRTSCHAFT

Ölabscheidung: teure Schäden vermeiden Was passiert während des Klimaserviceprozesses eigentlich im Klimaservicegerät? Wird es durch den Absaugvorgang nicht zwangsläufig mit Kältemaschinenöl überfüllt?

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ie Trennung des Kältemittel-/Öl-Gemischs erfolgt während des Klimaservice, damit der geräteinterne Kompressor keinen Flüssigkeitsschlag bekommt. Bei jedem Absaugvorgang wird auch Kältemaschinenöl mit abgesaugt. Das ist unvermeidlich. Es gibt Geräte, die versuchen, diesen Zusammenhang zu umgehen, indem sie eine Gasprobe von der Niederdruckseite her aus dem Fahrzeug entnehmen. Irrtümlich ist im Markt verbreitet, dass beim Absaugen des Kältemittels auf der Niederdruckseite kein „Ölwurf“ entsteht. Das entspricht jedoch nicht der Wahrheit: In das Analysemodul eintretendes Öl verursacht einen irreparablen Schaden in der InfrarotMesskammer des Geräts.

Spezialisten vertrauen Nicht praktikabel ist zudem ein verbreiteter Hinweis, von Zeit zu Zeit die Schläuche der Analyseeinheit zu reinigen. Neben dem Umstand, dass dies gern „vergessen“ wird, sind aggressive Reinigungsmittel im Inneren der Anlage gar nicht erlaubt. Am Ende bleiben die Werkstatt und der Autofahrer auf den Kosten sitzen, da Hersteller keine Kulanz für unsachgemäßen Gebrauch gewähren. Oder der Klimafachmann vertraut gleich auf die Spezialisten von WAECO (www.airconservice.eu), denn bei den Gasanalyseeinheiten der Emsdettener Klimaprofis sind die zusätzlichen Ölabscheider vor dem Analysemodul bereits integriert. • (DSC)

Korrekte Ölabscheidung ist das A und O des Klimaservice


WIRTSCHAFT

DoIP, PassThru und das Kalibrieren moderner Assistenzsysteme mit Lösungen von Hella Gutmann Solutions

Die Sprache der Elektronik

Das Diagnosegerät allein reicht heute nicht mehr aus. Die Kommunikation muss zwischen Diagnosegeräten und Fahrzeug sowie mit Daten- und Herstellerportalen funktionieren. Hella Gutmann Solutions bietet dafür entsprechende Tools.

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ie Digitalisierung und Vernetzung des Automobils sind wohl der wichtigste Zukunftstrend im Kfz-Bereich, das ist kein Geheimnis. Umweltfreundlichkeit und Emissionsreduktion gehören ebenso zu den Entwicklungszielen wie die Verbesserung von Komfort und Sicherheit. Die Vielzahl an Elektronik, Sensoren und Systemen muss dabei ein Autoleben lang funktionieren bzw. bei Problemen wieder instand gesetzt werden: Das ist die Aufgabe der Werkstätte – mit wachsendem Fahrzeugalter vor allem der freien Werkstätte. Dabei helfen die elektronischen Tools bei einem Einblick in die Fehlerspeicher und sie helfen vor allem bei der Kommunikation mit den Systemen. „Längst dient das Diagnosegerät nicht nur zur Fehlerdiagnose. Ebenso wichtig sind das Deund Aktivieren von Funktionen, Grundeinstellungen sowie Kalibrierungen“, erklärt Ralf Gutekunst, Leiter Produktmanagement bei Hella Gutmann. „Voraussetzung für all dies ist die zuverlässige Kommunikation zwischen Gerät und Fahrzeug – immer

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öfter auch zu unabhängigen Informationsportalen oder den Herstellerportalen.“

Am neuesten Stand der Entwicklung Beispiele dafür sind DoIP (Diagnostics over Internet Protocol), PassThru und das Kalibrieren von kamera- und radarbasierten Fahrerassistenzsystemen. „Diese relativ neuen Themen werden den Alltag in der Garage zunehmend prägen, denn die Diagnose der Zukunft verlangt immer mehr“, so Gutekunst. Damit Hella-Gutmann-Kunden nicht in neue Hardware investieren müssen, ist es den Entwicklern gelungen, die neuen Anforderungen der DoIP in die Diagnosesoftware zu implementieren. „An aktuellen Fahrzeugen, die über Ethernet kommunizieren, kann ein mega-macs-Anwender, der seine Gerätesoftware regelmäßig aktualisiert, sämtliche Diagnosefunktionen bis hin zu Kalibrierungen und Codierungen durchführen.“

PassThru integriert

Ralf Gutekunst ist Leiter Produktmanagement bei Hella Gutmann

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Alle aktuellen Modelle der mega-macs-Reihe bzw. deren VCIs lassen sich zudem als PassThru-Tool verwenden und arbeiten in diesem Fall als Router. Damit können auch Bereiche und Funktionen, die von den Fahrzeugherstellern geschützt sind und nur durch diese kostenpflichtige PassThru-Funktion lösbar sind, einfach und effizient erledigt werden. Für eine moderne, freie Werkstatt ebenfalls unverzichtbar ist das Kalibrieren von kamera- und radarbasierten Assistenzsystemen. „Seit 2014 unterstützen die Hella-Gutmann-Geräte der mega-macs-Reihe zusammen mit dem CSC-Tool (Camera & Sensor Calibration-Tool) die hochgenaue Kalibrierung von Kamera- und Radarsystemen“, berichtet Gutekunst. „Der Systembaukasten wird derzeit um drei CSC-Tool-Kits für Umfeld- und Rückfahrkameras erweitert. Damit trägt Hella Gutmann dem Trend zu Assistenzsystemen mit Umfeldüberwachung, z. B. für teilautonomes Einparken, Rechnung“, so ­Gutekunst­abschließend.­•­(GEW)


Kameras exakt kalibrieren Unter den elektronischen Systemen, mit denen Fahrzeuge aktuell ausgerüstet sind, gewinnen die Fahrerassistenzsysteme ADAS (Advanced Driver Assistance Systems) immer mehr an Bedeutung.

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us diesem Grund hat Texa den „Kit zur Kalibrierung von Fahrzeugkameras“ entwickelt, der aus mehreren markenspezifischen Kalibriertafeln besteht und in Kombination mit dem Diagnosegerät eine korrekte Kalibrierung der Sensoren ermöglicht, die Teil des Fahrerassistenzsystems sind. Auf der Autopromotec Bologna 2017 hat Texa unter anderem den Kamera-Kalibrier-Kit vorgestellt. Er besteht aus einem Satz von Kalibriertafeln für verschiedene Fahrzeugmarken. In Verbindung mit einem Texa-Diagnosetool sorgen diese Paneele, wie der Hersteller mitteilt, für die korrekte Kalibrierung aller an ADAS-Systemen beteiligten Sensoren. Gleichzeitig werden unterstützend wichtige Informationen zur jeweiligen Marke und zum Fahrzeugmodell am Bildschirm angezeigt: Sie beinhalten alle notwendigen Anweisungen und weiterführende Schritte wie Paneelhöhe, Entfernung vom Fahrzeug, Ausrichtung etc. • (DSC)

Die Diagnosesoftware liefert durch spezifische Anleitungen für jede Marke und jedes Modell exakte Angaben


WIRTSCHAFT

On Equipment über die österreichischen Händler erhältlich. Beim technischen Support werden die Werkstätten von den Experten rund um Hannes Krell nun für alle Produkte direkt betreut. „Für den Kunden hat die Neustrukturierung keine Auswirkungen“, so Krell mit dem Verweis auf die kompetenten Händlerpartner.

Konzentration auf den Service

2.000 neue Fahrzeuge, 50.000 neue Systeme Sun­Diagnose­Se­ rie: Einstiegsversi­ on PDL 3000 und Top­Modell PDL 5.500 mit 2­Kanal­ Oszilloskop

Mit der Neustrukturierung von Snap-On Equipment in Österreich wurde das Angebot deutlich verbreitert. Im Diagnose-Bereich ist nach wie vor Sun als technologische Speerspitze aktiv.

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it den Marken Sun, John Bean, Hofmann, Cartec und Boxer deckt Snap­On Equipment ein ebenso breites wie hochwertiges Portfolio in der Werkstattausrüstung ab. Nachdem die Diagnose­ und Klimaservicegeräte von Sun bislang direkt durch das Team vom Hannes Krell vertrieben wur­ den, sind nun auch diese Produkt als Teil von Snap­

Hannes Krell, Operations Manager Snap­On Equipment in Österreich

Im Diagnosebereich selbst hat Sun das neue Software­Update 17.2 vorgestellt. „2.000 neue Fahrzeuge, 50.000 neue Systeme, 19.000 neue Feh­ lercodes und 1.800 neue Funktionstests“, beschreibt Krell die Fakten. Das zeigt eindrucksvoll die rasan­ te Entwicklung in der Automobilelektronik. „Es geht heute um deutlich mehr als um Fehlercode­ Auslese. So sind zum Beispiel die neuen Funktions­ tests wie das Rückstellen, Kalibrieren, Freischalten und Anlernen von Steuergeräten von wachsender Bedeutung für die Werkstatt.“ Die zweimal pro Jahr erscheinenden Updates sind im ersten Jahr kostenfrei. Danach kann der Kunde jeweils für ein Jahr eine Lizenz kaufen. „Das System funktioniert aber auch ohne Lizenz weiter. Der Kun­ de kann auch pausieren und nach einiger Zeit wieder eine Lizenz kaufen“, so Krell. Kostenfrei ist bei gülti­ ger Lizenz auch die deutschsprachige Hotline, die bei allen elektronischen Problemen weiterhilft. • (GEW)

Die jeweils beste Lösung Als Spezialist für Werkstattausrüstung bietet Kastner ein breites Angebot in der FahrzeugDiagnose. Die kompetenten Fachberater sorgen dafür, dass der Betrieb die für ihn optimale Lösung erhält.

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nter dem Motto „Innovative Technik trifft Werkstattspezialisten“ setzt Kastner im Diagno­ sebereich auf Lösungen von AVL Ditest und von Bosch. Bei AVL Ditest steht das MDS Drive 185 NG als mo­ biler Diagnosetester im Mittelpunkt. Dabei handelt es sich um einen besonders robusten und handlichen 10­Zoll­Tablet­PC, mit dem sich die Lösung des ös­ terreichischen Diagnose­Herstellers denkbar einfach am Fahrzeug verwenden lässt. Für den harten Werk­ statteinsatz ist das Gerät stoßresistent, wasser­ und staubfest. Bluetooth und WLAN sind selbstverständ­ lich mit an Bord. Dabei punktet AVL Ditest nicht nur mit leistungsfähigen Geräten, sondern mit einer der

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Kastner bietet passende Diagno­ selösungen für seine Kunden, hier die mobilen Geräte von Bosch und AVL Ditest

größten Fahrzeugdatenbanken für Pkws, leichte bis schwere Nutzfahrzeuge und Anhänger.

Komplettlösung inklusive PassThru Bei Bosch steht natürlich die KTS­Serie im Mittel­ punkt. Eine besonders empfehlenswerte Anwendung ist hier die Komplettlösung KTS 460 mit dem DCU 100. Das handliche Gerät mit 10­Zoll­Touchscreen be­ inhaltet alle Möglichkeiten der neuen KTS­Generation und unterstützt neben allen gängigen Fahrzeugschnitt­ stellen auch die neuen, auf Ethernet basierenden Schnittstellen. Um Programmierungen über die Portale der Fahrzeughersteller durchzuführen, verfügt das Sys­ tem über ein optimiertes PassThru-Interface. • (GEW)

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WIRTSCHAFT

„Bis unter die Decke genutzt“ Das Reifenhaus Plankenauer in Villach hat die Einlagerung von Kundenreifen komplett modernisiert und sich für Scholz-Regalsysteme entschieden. Filialleiter Michael Wallner nennt eine ganze Reihe von Vorteilen. Von Mag. Heinz Müller

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s ist ein Bild, das man aus vielen Auto- und Reifenhäusern kennt: Hier ein Stapel von acht, manchmal auch mehr Rädern, direkt daneben der nächste. Dazwischen Gänge, die so schmal sind, dass die Mitarbeiter samt Reifen nur mit Mühe durchgehen können. Eine schwere Arbeit, die in der Saison Stunde für Stunde, Tag für Tag erledigt werden muss – und wo jede Minute zählt, damit alle Kunden ihre neu bereiften Autos rechtzeitig erhalten.

Filialleiter Michael Wallner vom Reifenhaus Plankenauer in Villach mit der neuen Lösung von Scholz (Bild o.): Vorher wurden die Reifen übereinander gestapelt (u.).

vorher

nachher

30 Prozent mehr Räder auf der gleichen Fläche An diese Zeit erinnert sich Michael Wallner, Filialleiter beim Reifenhaus Plankenauer in Villach, nur allzu gut zurück. Er kann aufatmen, da er nun auf ein sehr modernes System zurückgreift. „Mit den von Scholz eingebauten Regalen können wir den Platz bis unter die Decke nutzen“, erzählt Wallner: „Auf diese Weise können wir etwa 30 Prozent mehr Räder auf der gleichen Fläche unterbringen.“ Die Gänge sind 91 Zentimeter breit: Platz genug, um mit dem „Gorilla“ zu fahren. Das ist ein Bediengerät, mit dem die schweren Räder locker bis in die obersten

Reihen gehoben werden können. Die Arbeit, die bisher von drei Mitarbeitern mühsam erledigt wurde, schafft nun ein einziger. Durch das RadMark-System entfällt auch das Beschriften der Kundenräder: Jedes Rad trägt ein Schild und findet sein „Zimmer“. Und der Kunde erhält eine „Garderobenmarke“, die ins Auto an die B-Säule geklebt wird. So weiß er stets, wo seine Räder gelagert sind. • (MUE)

Gut gekühlt ist schnell geladen

dem Markt, die auch für zahlreiche Autohäuser bzw. Werkstätten von Interesse sein wird, nämlich die Schnellladestationen. Diese wurden auf der Vienna Autoshow der Öffentlichkeit vorgestellt und werden – wie wir ebenfalls bereits berichtet haben – von Porsche Austria vertrieben (natürlich auch an Unternehmen, die nicht zum VW-Konzern gehören).

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in Elektroauto in nur 20 Minuten aufzuladen klappt nur dann problemlos, wenn die Flüssigkeit, die den Akku umspült, gut gekühlt wird. Dazu hat 3M eine Hightech-Flüssigkeit namens Novec entwickelt; diese wird (wie in dieser Zeitung bereits anlässlich des 3M-Kongresses im Herbst 2016 berichtet wurde) auch von den österreichischen E-Auto-Pionieren Kreisel eingesetzt. Nach dem e-Golf, den die drei Brüder aus Freistadt im Vorjahr mithilfe von 3M bzw. Novec auf die Räder stellten, ist nun eine Neuheit von Kreisel auf

Pufferspeicher bietet viele Möglichkeiten

Die Ladestationen von Kreisel werden ab Sommer aufgestellt

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Die Ladestationen haben eine Ladeleistung von 240 kW und einen Pufferspeicher von 104 kW, was eine schnelle Abgabe der Energie ermöglicht. Auf diese Weise kann Energie auch an Ort und Stelle gewonnen (etwa durch Photovoltaik), gespeichert und Bedarf wieder abgegeben werden. Laden kann man die Station aber auch durch einen 44-kWNetzanschluss. • (MUE)

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GEWERBE

„Wenn in der Werkstatt Staub ins Schmierfett gelangt, kann das die Lebensdauer deutlich verringern“, berichtet Paul Holzhäuser (Schaeffler) auf Seite 66

„Mit unserem neuen Wagen sparen Werkstätten im Arbeitsalltag wertvolle Zeit“, erzählt Frank Schmidt (ATE) auf Seite 71

Ersatzteile für Fremdmarken bei Ford-Händlern Ab Juli 2017 können Ford-Händler in Österreich dank des neu aufgelegten Omnicraft-Programms Service und Ersatzteile auch für Fremdfabrikate anbieten. Unter der Marke Omnicraft finden sich schon beim Start der Offensive 2.000 der meistbestellten Ersatzteile, etwa Ölfilter oder Bremsbeläge, das Angebot soll laut Ford Customer Service Division laufend ausgebaut werden. 4.000 FordStores und Ford Partner in 11 Märkten sollen von Beginn an Omnicraft-Teile anbieten.

Innung begrüßt Maß- und Eichgesetznovelle

Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl hat sich zufrieden zur Novelle des Maß- und Eichgesetzes geäußert, die im Mai im Parlament verabschiedet wurde. Die Betriebe würden sich durch den Wegfall von Eichbzw. Nacheichpflichten – etwa bei Abwasserzählern – und Fristverlängerungen, z. B. bei Reifendruckmessgeräten, sehr viel Geld sparen, immerhin seien bis zu 70 Geräte im Betrieb betroffen, so Nagl. Laut Innung sparen sich die Betriebe mindestens die Hälfte der bisherigen Eichkosten.

Dieter Scheuch

Immer nur die eigene Klientel Dieser Tage haben der Wiener Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou gemeinsam Erleichterungen für

Top 10 lückenlos auf der „Tire Cologne“ vertreten

Nach der Zusage von Hankook freuen sich die Veranstalter der 2018 in Köln erstmals stattfindenden Reifenmesse „Tire Cologne“ über die gute Buchungslage knapp ein Jahr vor dem Branchenevent: Die Top 10 der Reifenhersteller seien ebenso vertreten wie deren Verfolger in der „Reifenweltrangliste“, aber auch die Bereiche Kfz-Services, Werkstattbedarf, Runderneuerung oder Altreifenverwertung lockten immer mehr Aussteller. Die Messe findet von 29. Mai bis 1. Juni 2018 in den Nordhallen der Koelnmesse statt.

geplagte Gewerbetreibende präsentiert. So dürfen Wirtschaftstreibende zukünftig von 8 bis 16 Uhr auch Anrainerparkplätze in den parkraumbewirtschafteten Wiener Bezirken benutzen. Kurios: Kaum springt die nicht

NTN SNR Europe launcht neuen Web-Auftritt

gerade als autofreund-

In neuem Design, das „responsive“ auf dem verwendeten Anzeigegerät (Tablet, Smartphone oder PC) angezeigt wird, präsentiert NTN SNR Europe seine neue Firmenwebsite. Auch der direkte Zugang zum Online-Shop erfolgt für angemeldete Kunden über das Portal, welches anfangs in Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar ist. Weitere Sprachen sollen folgen, so der Konzern.

Politikerin einmal

lich bekannte Grünüber ihren Schatten und zeigt Verständnis, wettert ausgerechnet ÖVP-Politiker Markus Figl, seines Zeichens Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, gegen

CARA arbeitet an fairer EU-Fahrzeugbewertung Die belgische Car Remarketing Association arbeitet laut Chairman Wolfgang E. Reinhold an europaweit gültigen Richtlinien für eine faire Fahrzeugbewertung. Dabei soll der Zustand des betreffenden Fahrzeugs mit Bewertungsklassen von 1 bis 5 beschrieben und zertifiziert werden, so Reinhold. Die faire Fahrzeugbewertung wird schon von den meisten internationalen Leasinggesellschaften angewandt und soll zu einem von der EU unterstützten Verfahren werden.

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diese Lösung. Einmal mehr zeigt sich an diesem Beispiel: Der Politik scheint es offensichtlich oft nur darum zu gehen, die eigene Klientel zu bedienen – ohne Rücksicht auf andere.


GEWERBE

Mit Geschick und Routine

Anlässlich des Jubiläums trafen sich einige der Gründungsmitglieder und Partner aus der Industrie zum geselligen Erfahrungsaustausch

Seit 10 Jahren sind österreichische Dellendrücker in einem eigenen Netzwerk organisiert. Die Anliegen des Dellenteams: positive Außendarstellung und Qualitätssicherung.

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eschick und Routine wiegen bei uns mehr als bloße Technik.“ So beschreibt Arthur Clark, früherer Bundesinnungsmeister für Karosseriebau und Mitgründer des Dellenteams, die Arbeit eines Dellendrückers. Das aus 18 Mitgliedsbetrieben bestehende Netzwerk feierte im Beisein der Gründungsmitglieder und von Sponsoren in Wien sein 10-jähriges Jubiläum.

Qualitätsanspruch 2007 mit 6 Mitgliedern gegründet, sieht das Dellenteam seine Ziele hauptsächlich darin, die Bekanntheit professioneller Dellendrücker in der Branche und der Öffentlichkeit zu steigern sowie die Qualitätsstandards hochzuhalten. Diese sind in Österreich um einiges höher als z. B. in den USA. „Was bei uns als Vorrichten bezeichnet wird, ist anderswo schon die ganze Reparatur“, so Clark. Seit 2008 existiert in Österreich die TÜV-Zertifizierung für Dellendrücker. Über 40 Karosseriebauer, darunter 80 Prozent der Dellenteam-Mitglieder, sind zertifiziert. • (KAT)

Auf ihre Initiative hin entstand 2007 das Dellenteam: Reinhart Clark, Mag. Irina Podshibyakina, Arthur Clark (v. l.)

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GEWERBE

Gruppenbild mit Damen vor dem Hotel Schloss Seefels in Pörtschach

Offenlegen, was kommt Wird der Autoverkauf nur noch übers Internet abgewickelt? Das war eines der Themen, die bei der Sitzung des Bundesgremiums des Fahrzeughandels in Pörtschach besprochen wurden.

L

aut Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Vorsitzender des Einzelhandelsausschusses des Bundesgremiums Fahrzeughandel, ist die Stimmung im Handel nicht schlecht. Doch alle sind aufgrund der sich abzeichnenden Fragen verunsichert, wie es weitergeht und wie weit der Autoverkauf noch möglich sein wird, ob künftig über das Internet oder in Form eines Franchisesystems oder vom Hersteller allein verkauft und dem Handel künftig nur noch die Auslieferung

Bundesgremialobmann Komm.-Rat Klaus Edelsbrunner (l.) dankte Dr. Josef Lamberg (früher VÖK-Obmann) für seine langjährige gute Kooperation

überlassen wird. „Die zentrale Forderung lautet, offenzulegen, was kommen kann! Denn wenn einzelne Hersteller jetzt schon beginnen, das anzudenken und ziemlich klar sagen, dass das so sein wird, sind alle anderen ja auch damit befasst. Da ist es nur recht und billig, dass wir als Händler nicht im Regen stehen gelassen und vor vollendete Tatsachen gestellt werden wollen, um nicht unnötig finanzielle Schäden hinnehmen zu müssen“, so die Stellungnahme von Schirak.

Ehrung für Lamberg und Jobst Wie es bei den Neuzulassungen wirklich aussehe, werde man erst nach dem Sommer beurteilen können, so der Tenor auf der Sitzung: Die ersten 4 Monate seien durch Tages- bzw. Kurzzeitzulassungen gekennzeichnet gewesen. Nun müsse man schauen, dass man diese Autos verkaufe, dann werde sich das normalisieren. Bei der Sitzung gab es auch eine Ehrung für Dr. Josef Lamberg und (den verhinderten) Ing. Johann Jobst für ihre langjährige gute Kooperation als Vorstand des Verbands österreichischer Kfz-Betriebe (VÖK) mit dem Bundesgremium. • (ENG)

„Abläufe im Verkauf werden optimierbar“ Mit dem Autohaus L.E.B. in Traiskirchen hat Motiondata einen neuen, zufriedenen Kunden für sein CRM-Tool gewonnen. Gezielte Kundenbearbeitung wurde auf ein neues Niveau gestellt.

Autohaus L.E.B. in Traiskirchen

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s ist schon einige Monate her, seit im Autohaus im Süden Wiens die Arbeitsplätze auch für das Motiondata CRM freigeschaltet wurden. Dieses wurde genau nach den Ansprüchen des Volvo- und Citroën-Partners konfiguriert. Jetzt lässt sich sagen, dass sich das neue System bewährt hat: „Die Abschlussrate wurde verbessert und der Unternehmenserfolg wird nachhaltig gesteigert“, heißt es im Autohaus.

Kaufverträge direkt ins System übernehmen

Insgesamt 7 Arbeitsplätze wurden mit dem Motiondata CRM ausgestattet

So hat das Unternehmen nun die Möglichkeit, Fahrzeuge direkt im VSMA von Volvo zu konfigurieren. Dann werden diese als Angebots- und Kaufvertrags-

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vorlage zurück ins CRM gespielt. So haben die Mitarbeiter alle Daten sofort zur Verfügung, weil das Dokument als PDF auch direkt beim Kunden abgespeichert wurde. Die Mitarbeiter bei L.E.B. loben vor allem die Benutzerfreundlichkeit und die leichte Verständlichkeit des Motiondata-Systems. Wichtig ist der Firma, dass die Angebots- und Kaufvertragsvorlagen direkt an das Corporate Design des Autohauses angepasst wurden. Geschäftsführer Karl Leitinger lobt aber auch die Transparenz von Motiondata CRM: „Dadurch werden die Abläufe im Fahrzeugverkauf optimierbar.“ • (MUE)


GEWERBE

Der Hans will nicht mehr, Piniek folgt Nahezu 15 Jahre machte Hans Lorenz (41) seinen Job bei Trost, in der letzten Zeit unter der Flagge von WM.

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Frank Schröder, Vorstandsvorsitzender von WM Trost

etzt hat der leutselige Bayer hingeschmissen, seine sich bei Trost in Stuttgart angeeignete Handelskultur vertrug sich offenbar nicht mit den Ansprüchen von Wessels + Müller, mutmaßen seine Wegbegleiter. Frank Schröder, Vorstandsvorsitzender des Osnabrücker Europamarktführers im Kfz-Teilevertrieb und in der Werkstattausrüstung, bedauert den Abgang, zieht aber den eingeleiteten Restrukturierungsprozess durch und räumt im Angebots- und Preisdickicht auf. „Der Kunde kann sich nicht im Nachtexpress aus dem tschechischen Nirshany versorgen lassen, um während des Tages einzukaufen, wo gerade just-intime das Diskontangebot blüht!“ Tatsächlich zeigen sich die Kunden ob des Überangebots im Markt wenig zimperlich und nutzen gerne jedes Zugeständnis, ohne Kundentreue zu beweisen. Schröder, der beim 10. A&W-Tag am 24. Oktober 2017 in der Wiener Hofburg sein Bekenntnis zum freien Kfz-Teilehandel formulieren und darüber mit

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Marc Piniek (42, l.) hat vorerst die Leitung von WM Trost in Österreich von Hans Lorenz (41, r.) übernommen Branchenteilnehmern diskutieren wird, zieht indes seine Strategie durch und hat Marc Piniek (42) mit der interimistischen Geschäftsführung betraut.

Neuer „Local Hero“ als Geschäftsführer folgt Schröder ist sich angesichts hervorragender Unternehmensergebnisse 2016 sicher, die von Lorenz erfolgreich angeschobene Fusion durch Piniek in guten Händen zu wissen und bald einen „Local Hero“ als Geschäftsführer benennen zu können. Um Lorenz machen sich Insider keine Sorgen, zu gut kennt er die Marktverhältnisse und seine Eigenheiten. • (LUS)

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GEWERBE

Läuft wie (vor-)geschmiert Mit einer weiteren vormontierten Reparaturlösung, dem FAG Smart Set, will Schaeffler am Ersatzteilmarkt für stark beanspruchte Radlager schwerer Nutzfahrzeuge punkten. Von Mag. Bernhard Katzinger

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as Problem beim Austausch von Radlagern an schweren Nutzfahrzeugen: Es besteht die Gefahr, dass das Ersatzteil beim Einbau durch den Einsatz von Werkzeugen gleich wieder beschädigt oder verschmutzt eingebaut wird. „Wenn zum Beispiel in der Werkstatt Staub ins Schmierfett gelangt ist, kann das die Lebensdauer des Lagers bis zu 50 Prozent verringern“, sagt Paul Holzhäuser, Senior Manager bei Schaeffler Automotive Aftermarket. Außerdem resultiert schlechte Schmierung in größeren Reibungskräften und damit höherem Treibstoffverbrauch. Die Folge: steigende Flottenkosten.

Die vormontierte, vorgefettete und vorpositionierte KegellagerErsatzteillösung FAG Smart Set von Schaeffler Automotive Aftermarket

Paul Holzhäuser, Schaeffler Automotive Aftermarket

Geht die Kosten-Nutzen-Rechnung auf?

Deutlich verlängerte Lebensdauer Die im Mai in Berndorf/NÖ vorgestellte All-inone-Lösung FAG Smart Set soll Abhilfe schaffen. Die Reparaturlösung kommt als Set aus einem inneren und äußeren Lager, also zwei jeweils vormontierten, vorpositionierten und vorgefetteten Einheiten aus Kegellager, Innen- und Außenring sowie einer Staubschutzkappe aus Kunststoff. Die Lager können mit dem mitgelieferten Werkzeug vergleichsweise einfach in die Nabe gepresst werden. Laut Hersteller verringert sich der Prozess von normalerweise 25 Arbeitsschritten durch zwei Mechaniker auf 11 Arbeitsschritte, die durch lediglich einen Mechaniker durchgeführt werden können. Unter anderem entfällt die Notwendigkeit, das Rad beim Einbau zu drehen, da die Kegel-

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rollen vorpositioniert sind. Die Lebensdauer des Radlagers liege durchaus in etwa beim Doppelten eines Standard-Kegelrollenlagers, die letztendliche Laufleistung hänge von den genauen Einsatzbedingungen im Echtbetrieb ab, so Holzhäuser.

Das FAG Smart Set kurz vor dem Einpressen in die Nabe

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Zu den Kosten des Smart Set macht der Hersteller keine Angaben, es handle sich beim Smart Set aber eindeutig um eine Premiumlösung. Sie rechne sich dadurch, dass durch ihren Einsatz die Gesamtbetriebskosten (TCO) für Flottenbetreiber reduziert würden. Wie Keith Leadbeater, Leiter des Bereichs Commercial Vehicle bei Schaeffler Automotive Aftermarket, bei der Präsentation des Smart Set ausführte, machten Ersatzteilkosten zwar gerade einmal 5 Prozent der Betriebskosten von schweren Nutzfahrzeugen aus. Allerdings sei der Ausfall von Fahrzeugen aufgrund geplanter oder erst recht ungeplanter Wartungen für Flottenbetreiber umso kostenrelevanter. Nicht zuletzt deshalb betont Schaeffler folgenden Nebeneffekt: Auch bei der regulären Bremsenwartung ergebe sich eine Zeitersparnis bis zu 2 Stunden pro Achse, wenn FAG Smart Sets verbaut seien. Schaefflers Automotive-Aftermarket-Bereich setzte 2016 mit 1.600 Mitarbeitern weltweit 1,8 Milliarden Euro um. Rund 40.000 Artikel der Marken LuK, INA und FAG sind im Programm. •


Neue Chancen für Werkstätten

ANSICHT

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ie Vermittlung erlebbarer Servicequalität bietet Autohäusern Chancen zur Imageprofilierung als „Best Service in Town“, zur Stärkung der Kundenloyalität und zur Eindämmung von Preisnachlässen beim Fahrzeugverkauf. Darüber hinaus tragen „Aha-Erlebnisse“ beim Service auch zum Verkauf des nächsten Fahrzeugs bei. • Was die Marktentwicklung betrifft, so werden immer längere Service-Intervalle und weniger Unfälle durch Fahrerassistenzsysteme zu einem rückläufigen Reparaturbedarf führen. Andererseits steckt immer mehr Technik in Autos, die der Wartung bedarf. Wie unsere aktuelle Studie „After Sales 4.0“ zeigt, liegen die größten Potenziale von Markenwerkstätten in der Ansprache junger Kunden mit älteren Fahrzeugen sowie in der Gewinnung und Loyalisierung der 19 Prozent der Autofahrer ohne feste Werkstatt. Bei der dafür notwendigen Kundenzufriedenheit schneiden freie Werkstätten allerdings insbesondere bei jüngeren deutlich besser ab als Markenwerkstätten. Dabei ist der Preis von untergeordneter Bedeutung. Entscheidend sind die (wahrgenommene) Qualität der Arbeiten, der Teile und der Beratung sowie die (kurzfristige) Verfügbarkeit von Terminen. Freie Werkstätten erreichen hier Bestwerte, weil sich dort der Inhaber häufig persönlich um den direkten Kundenkontakt kümmert. Während Markenwerkstätten dagegen bei der Loyalisierung von Neuwagenkunden eher geringe Probleme haben, lässt nur jeder fünfte Gebrauchtwagenkunde sein Fahrzeug bei dem Händler warten, wo er dieses gekauft hat. • Was die Zukunft betrifft, so beginnt der Weg zu mehr Wertschöpfung und schnelleren Durchlaufzeiten bei der digitalen Dialogannahme und geht über das Aufspielen neuer Fahrerassistenzsysteme hin zur Nutzung von OBD2-Schnittstellen. In der neuen Autoservice-Welt werden Kundenfahrzeuge im direkten Datenkontakt mit Werkstätten stehen. Dadurch wird es möglich, die Fahrer aktiv auf notwendige Wartungs- und Verschleißreparaturen hinzuweisen, mit maßgeschneiderten Serviceangeboten anzusprechen und gleich digital buchbare Werkstatt-Termine vorzuschlagen. Die dazu notwendige Überlassung der Fahrprofildaten wird aber nicht am grünen Tisch, sondern im Kopf der Kunden entschieden. An einer vertrauensvollen Kundenbeziehung zu arbeiten lohnt sich also, haben doch vor allem Markenwerkstätten vom

„Die größten Potenziale liegen in jungen Menschen mit alten Autos und bei den 19 Prozent der Autofahrer ohne feste Werkstatt.“

Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner ist Geschäftsführer der puls Marktforschung GmbH in Schwaig bei Nürnberg

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„Verkaufsmoment“ an alle Chancen, den Mehrwert einer digitalen Verbindung zu den Kundenautos zu verkaufen und so ihr After-Sales-Geschäft zu beleben. • Der Aufbau sichtbarer Servicekompetenz als Bestandteil der Händlermarke ist dringend zu empfehlen. Wie wir aus der Prämierung der besten Image-Videos von Autohäusern wissen, sind Videos ein wirksamer Weg, Fahrzeugannahme- und Werkstattprozesse sowie geschulte Mitarbeiter zu zeigen, die für die Sicherheit der Fahrzeuge sorgen. Die zu erwartende neue Generation von Serviceportalen wie Caroobi, die sich durch Versprechen wie „mit zwei Klicks zum Festpreis“, angeschlossene (Meister-)Werkstätten und kostenfreie unabhängige Beratung durch Werkstattmeister auszeichnen, wird aktives Servicemarketing im Automobilhandel zusätzlich „befeuern“. Zusätzlich wird die Elektromobilität Druck auf das Werkstatt- und Schmierstoffgeschäft ausüben. Da aber auch Elektrofahrzeuge Karosserien und Räder haben, ist es entscheidend, Kompetenz für Räder und Reifen, Unfallschäden oder Smart-Repair aufzubauen. • Werkstätten mit Zukunft sollten den Verkauf von Service- und Wartungsverträgen, Garantieverlängerungen und Kfz-Versicherungen mit Schadenssteuerung forcieren. Aktive Erinnerungen an Verschleißreparaturen und Serviceintervalle leisten einen zusätzlichen Customer Care Beitrag, kontinuierliche Festpreisangebote, z. B. für Verschleißreparaturen stärken die Preiswürdigkeit. • Fazit: Entwickeln Sie vor diesem Hintergrund IHRE After-Sales-Strategie, suchen Sie nach „Aha-Erlebnissen“, bieten Sie Ihren Servicekunden die Möglichkeit zu (Online-) Feedbacks und messen Sie kontinuierlich, ob Ihre Servicemarke hält, was sie verspricht.

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GEWERBE

Regionaler Expertentreff Als kompakte, regionale Veranstaltungen richtet BASF regelmäßig die „Expertentreffen“ aus. Neben neuen Entwicklungen und Produkten stehen die Fachgespräche im Vordergrund.

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iesmal lud BASF-Fachberater Mario Wiesmüller seine Kunden aus Oberösterreich zur Veranstaltung und stellte damit die enge Beziehung zu seinen Betrieben unter Beweis, zumal ein Großteil seiner Kunden gekommen war. Idealer Treffpunkt war das moderne Karosseriezentrum der Firma Lietz in Linz. Die sogenannte Lietz-Box ist baulich getrennt vom Autohaus der Marken Mazda und Hyundai angesiedelt und spricht als freie Karosseriewerkstatt Kunden aller Marken an.

Neuer UV Grundfüller und Zubehör

Thomas Farago (part GmbH, o.) Gerd Obermüller (BASF Anwendungstechniker) Gastgeber Robert Lietz, BASF-Geschäftsführerin Christine Steingaß und Bundesinnungsmeister Erik P. Papinski

Gemeinsam mit Zubehörpartner part GmbH (SIA, Sika) wurden aktuelle Trends, effiziente Prozesse

Lackmesse mit Weinbegleitung Die BASF Coatings Services GmbH lud erstmals im Frühjahr zur Zubehörmesse nach Eugendorf. Neben Neuigkeiten rund um den Lack wurde auch ein eher unbekannter Teil des BASF-Portfolios präsentiert.

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ehr Platz für Aussteller und Fachbesucher war laut den Gastgeberinnen Geschäftsführerin Christine Steingaß und Regional Marketing Manager Antje Strohmeier der Hauptgrund, die Zubehörmesse ins Freie vor das Trainingszentrum am Standort Eugendorf zu verlegen. Im dort errichteten Zelt fand sich neben den Ständen der Aussteller ausreichend Platz für eine professionell bemannte Grillstation, an der sich die etwa 200 Besucher laben konnten.

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Christine Steingaß und Antje Strohmeier (3. u. 4. v. l.) mit BASF-Weinen

und neue Produkte vorgestellt, darunter der neue Glasurit UV Grundfüller. Neben den Produktneuheiten stand dabei der fachliche Austausch der Karosserieunternehmer und ihrer qualifizierten Mitarbeiter im Vordergrund. Grund genug für Bundesinnungsmeister Erik Papinski, hier ebenfalls den Kontakt zu seinen Mitgliedern zu pflegen. • (GEW)

Am Stand der part GmbH überzeugten sich Besucher von den Vorzügen des Sika Smartcut-Austrennsystems für Autoscheiben. Dieses kann sicher und gefahrlos von nur einer Person bedient werden und eignet sich aufgrund seiner Kompaktheit nicht nur für Front- und Heck-, sondern auch für kleine Seitenscheiben. Mit Anest Iwata, DeVilbiss und Sata waren die drei weltweit führenden Spritzpistolenhersteller ebenso vertreten wie Rodim, die Zubehörsparte der BASF Coatings, an deren Stand sich Besucher von der Qualität der im mittleren Preissegment angesiedelten Produkte rund ums Lackieren überzeugten.

Portfolio mit Überraschung

Bei Gegrilltem bot sich Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch für Profis aus der Branche

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Mit der Behauptung, dass BASF ein äußerst vielseitiger Großkonzern ist, hätte man auf der Messe wohl niemanden überrascht. Dass sich im Portfolio des Chemieriesen aber auch ein internationaler Weinhandel – der BASF Weinkeller – findet, der von Ludwigshafen aus über 2.000 Rebensaftsorten aus aller Welt verkauft, sorgte dann doch für Erstaunen und weckte die Lust zum Verkosten. • (KAT)


GEWERBE

In Bologna rotiert die Zukunft Nicht nur Lösungen für den derzeitigen Werkstattalltag, sondern auch der Blick in die Zukunft spielte auf der Autopromotec 2017 eine wichtige Rolle.

Ö

sterreichs prononcierte Werkstattausrüstungsprofis waren in Bologna nahezu vollzählig vertreten. Für sie ist die Autopromotec quasi Leitmesse. Als wichtiges Zukunftsthema und eindeutigen Trend für ganz Europa stellten die Exponenten die durchgängige Digitalisierung des Serviceprozesses in den Vordergrund. Von der Fehlererkennung im Fahrzeug über die Datenübermittlung an die Werkstatt und die automatische Einbindung der benötigen Teile, vom folgenden Onlineangebot über die digitale Auftragserteilung und Abwicklung des Werkstattauftrags bis zur finalen Bezahlung werden digitale Lösungen für einschneidende Veränderungen sorgen.

Neben der riesigen Automechanika in Frankfurt mausert sich die Autopromotec in Bologna immer mehr zur Werkstattausrüstermesse mit familiärer Kompetenz. 2019 ist die nächste!

Im Wettstreit mit global agierenden Firmen Mag. Ernst Kieslinger, Geschäftsführer Autobedarf Kastner, Innsbruck: „Die Werkstätten jetzt auf dieses Thema zu sensibilisieren, sehen wir als vorrangige Aufgabe an.“ Ing. Christian Brachmann, Chef von Siems & Klein, ergänzt: „Es gilt, sich in den Betrieben rechtzeitig dem Thema zu stellen, um nicht den eigenen Markt an neue und global agierende Wettbewerber zu verlieren.“ Sie denken an ihre Endkunden, die bei Direktkontakten rasch ihren vermeintlichen Einkaufsvorteil einbüßen können, zu unübersichtlich ist das ständig rotierende Anbieterfeld inzwischen geworden. Etablierte Lieferanten sehen es als ihre vorrangige Aufgabe, diese dynamischen Veränderungen im Sinne von Produkt- und Termintreue zu begleiten. Dieser, alle Lebensbereiche umfassende Prozess, macht auch vor den Werkstätten nicht halt, mahnen Kastner, Siems & Klein und Konsorten. Es gilt, sich in den Betrieben rechtzeitig dem Thema zu stellen, um nicht den eigenen Markt an global operierende Wettbewerber zu verlieren. Im Spiel ständig wechselnder Lieferantenszenerien manifestieren sich Brachmann, Kieslinger & Co. als „eigene Marke“. • (LUS)

Mag. Ernst Kieslinger kam mit 14 Spezialisten Werner Arpogaus mit Texa aktiv wie nie zuvor und Bologna ist für ihn ein Heimspiel

Michael Pichler und Julia Kikl

Hannes Krell von Snap-on fokussiert auf Händlerpartner

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Ing. Christian Brachmann von Siems & Klein

Schrader-Techniker Wolfgang Fuetsch forciert RDKS-Werkstattschulungen – die Batterielaufzeit wird knapp

Autowäsche mit Musik drumherum lanciert Istobal, um sich vom Wettbewerb abzuheben

Beispiel Hebebühnen zum Diskontpreis, oft fehlt dazu die Nachbetreuung

Orhan Altin, KSTools, ist überall

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GEWERBE

Kein Biss im Motorraum Stop&Go bringt eine neue HightechLösung, die kabelhungrigen Mardern ihren Appetit gründlich verleidet. Mag. Bernhard Katzinger

Sari Melcher, Vertriebsleitung Marder Stop&Go, im Gespräch mit AUTO & Wirtschaft

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ir schützen das Auto und das Tier.“ So prangt es nicht nur auf der Produktverpackung, sondern so betont es auch Sari Melcher, Vertriebsleiterin bei der Norbert Schaub GmbH, wenn sie über die Marderabwehrprodukte der Marke „Marder Stop&Go“ spricht. Denn selbst bei den Hochspannungsgeräten am oberen Ende der Produktpalette wird das zu vertreibende Tier nicht verletzt. Die von Stop&Go angebotenen Lösungen funktionieren im Wesentlichen mit drei Prinzipien, in der Reihenfolge ihrer Preislage und Wirksamkeit: Duft, Ultraschall oder Hochspannung.

Markt mit Zukunft

Neue Waffe gegen den Biss Die vierte Variante ist eine Kombination aus den beiden Letzteren: Das ab Juni 2017 neu angebotene Stop&Go 8 Plus-Minus ist dank Batteriebetriebs bordnetzunabhängig und kombiniert die abschreckende Wirkung von Hochspannung mit der von Ultraschall. Wobei dieser frequenzmoduliert wird, damit sich der Marder nicht daran gewöhnt. Neu sind auch die Stromkontakte, die erstmalig ohne Schrauben im Motorraum befestigt werden können. Denn Zeit ist Geld, nicht zuletzt wenn man den Fachmann mit dem Einbau beauftragt. Was der Hersteller ausdrücklich empfiehlt. „Wir pushen den Fachhandel“, erklärt Melcher. Zwar kann man Stop&Go-Produkte auch über den Online-Shop erstehen und selbst einbauen – aber beim Einbau durch den Fachhändler verlängert der Hersteller die Gewährleistung auf 4 Jahre. Den Werkstätten werden auch Schulungen zum richtigen Einbau und der besten Positionierung der Geräte im Auto angeboten.

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Montage per Klick ohne Schrauben: Das neue Marder Stop&Go 8 Plus-Minus ist ab Juni erhältlich

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Dass Marderabwehr immer häufiger nachgefragt wird, steht außer Zweifel. „Früher hielt der Steinmarder Winterschlaf, heute hat er sich zum Kulturfolger gewandelt und bevorzugt warme, dunkle, höhlenartige Unterschlupfe.“ Wie den Motorraum eines abgestellten Fahrzeugs. 200 Millionen Euro betragen die Marderschäden jährlich in Deutschland. Stop&Go hat nach eigenen Angaben seit Bestehen über 2 Millionen Stück seiner Produkte verkauft. Das Wachstum liege jedes Jahr im zweistelligen Prozentbereich, erklärt Melcher, gibt jedoch weder Umsatzzahlen noch Marktanteile an. Grundsätzlich sei der Markt mehr und mehr umkämpft, auch mit Nachbauten der innovativen Lösungen durch Mitbewerber und Billiganbieter aus Fernost habe man bereits Erfahrungen gemacht. In Österreich ist Stop&Go unter anderem bei FCA-Händlern und Toyota Frey Austria im Sortiment. Seit Frühjahr 2017 vertreibt auch Großhändler Derendinger die Marderabwehrsysteme aus Neuenburg am Rhein. Keine guten Nachrichten für die putzigen Nager mit dem großen Hunger auf Kabel – aber wenigstens ­bleiben­sie­bei­ihrer­Abwehr­körperlich­unversehrt.­•


GEWERBE

Ordnung ist das halbe Leben Der neue Werkzeugwagen von ATE bringt Ordnung in die Werkstatt, spart sehr viel Zeit und erleichtert Mitarbeitern den Bremsenservice.

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it dem neuen Werkstattwagen des Technologieunternehmens Continental haben Kfz-Betriebe alle wichtigen Arbeitsmittel für die professionelle Bremsenwartung und -reparatur kompakt beisammen und sofort zur Hand. Der Werkstattwagen, den Continental unter der Produktmarke ATE anbietet, ist mit insgesamt 80, wie der Hersteller betont, hochwertigen Werkzeugen bestückt. „Mit unserem neuen Wagen sparen Werkstätten im Arbeitsalltag wertvolle Zeit“, sagt Frank Schmidt, Leiter Technischer Service bei Continental. „Sobald das Fahrzeug auf der Hebebühne steht, kann mit den erforderlichen Arbeiten begonnen werden. Das mühsame Zusammensuchen der notwendigen Werkzeuge entfällt.“

Bremsenwerkzeuge thematisch geordnet Der Wagen mit den Maßen 780 x 496 x 915 mm besitzt sieben auszugsichere Schubladen. Fünf davon sind mit ATE Bremsenwerkzeug bestückt und für den schnellen Einsatz thematisch geordnet: Von Demontage, Montage und Bremsleitung bördeln in Schublade eins über Kolbenrückstellwerkzeuge für Kombisättel und Standardbremssättel, Reinigungsund Messwerkzeuge bis hin zum Pedalfeststeller und Werkzeugen zur Trommelbremsenreparatur im fünften Auszug. Zwei weitere Schubladen kann die Werkstatt selbst mit Werkzeugen befüllen und dort z. B. Steckschlüssel, Schraubendreher oder ein Zangenset verstauen.

Teil fehlt, fällt das sofort auf. Zudem sind die Werkzeuge so beim Transport gut geschützt. Auf der stabilen Arbeitsfläche oben auf dem Wagen können kleinere Arbeiten an den Bremsenteilen direkt am Fahrzeug verrichtet oder Werkzeuge und Arbeitsmaterial abgelegt werden.

Große Rollen sorgen für Komfort

Insgesamt 80 Werkzeuge finden im neuen ATE Werkstattwagen Platz

Ein weiterer Vorteil: Um den Inhalt vor unbefugtem Zugriff zu schützen, kann der Werkzeugwagen mithilfe einer Zentralverriegelung abgeschlossen werden. Dank seiner großen Rollen und dem Kunststoffgriff lässt sich der robuste Wagen laut Hersteller komfortabel in der Werkstatt bewegen. Eine Feststellbremse sorgt beim Abstellen und Arbeiten dafür, dass der Wagen sicher steht. Der ATE Werkstattwagen kann unter der Artikelnummer 03.9314-4940.4 (760201) im Großhandel bestellt werden. • (DSC)

Griffbereit und fest verstaut Die Schubladen haben eine Größe von 527 x 348 mm und sind kompatibel zu werkstattüblichen Ordnungssystemen. Weichschaumeinlagen halten die Werkzeuge und kleinteiliges Zubehör griffbereit an ihrem festen Platz. Das sorgt für Ordnung. Denn wenn ein

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Sekurit-Akademie bei der praktischen Arbeit

Oliver Sacher (l.) und Berthold Finster setzen auf Qualität und Partnerschaft

Mit Qualitätsarbeit, ausgeführt von einem qualifizierten Netzwerk, will Forstinger als Sekurit-Partner Versicherungen und Fuhrparkbetreiber als Kunden gewinnen. Von Dr. Nikolaus Engel

Glasklares Konzept

tenzsystemen und 50 digitale Scheinwerfereinstellgeräte für LED- und Matrixtechnologie angeschafft. „Diese Kombination ist ganz wichtig“, betont Finster, „denn nur im Zusammenspiel der Kalibriersysteme und des digitalen Scheinwerfereinstellgeräts lassen sich die Kameras für das adaptive Fernlicht perfekt justieren!“ Das Sekurit-Partner-Projekt sei mit Unterstützung von Oliver Sacher, Geschäftsführer Saint-Gobain Autover Österreich, und Ing. Helmut Stuphann, Leiter Automotive Aftermarket Robert Bosch AG Wien, möglich geworden, sagt Finster. Die Mitarbeiter erhalten zunächst ihre Ausbildung im Rahmen eines Zweitageskurses der Sekurit-Akademie, um als Sekurit-Partner Autoglas laut Herstellervorschrift zu verbauen, Fahrzeugdiagnosen durchzuführen und Assistenzsysteme laut Herstellervorgaben exakt zu kalibrieren. Permanente Schulung und ein jährliches Audit halten ihre Kenntnisse auf dem Letztstand.

Qualitätsimage von Forstinger transportieren „Wir wollen – nicht zuletzt als Sekurit-Partner – den Namen Forstinger als Qualitätsanbieter mit fachund sachgerechter Arbeit und Originalersatzteilen bekannter machen“, so Finster. Bei Forstinger erfolge sukzessive der Umbau des Netzes, mit dem auch das Qualitätsimage transportiert werde. Von den 111 Standorten betreiben 107 Werkstätten. Im Zuge des Refreshments der Betriebe würden sowohl beim Shop als auch bei der Werkstätte neue Produkte und

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erthold Finster, Geschäftsbereichsleiter Werkstätten bei Forstinger Österreich, bringt es auf den Punkt: „Dass wir als autorisierter Sekurit-Partner auch neue Autos mit höchster Kompetenz bearbeiten können, ist unsere wichtigste neue Botschaft!“

Kombinierte Werkstatt-Kompetenz Aufgrund der technischen Ausrüstung der Fahrzeuge, die immer höhere Anforderungen an den Mitarbeiter in den Forstinger-Kompetenzzentren stellt, „kann es nur in Richtung Qualität gehen“, sagt Finster: „Es war für uns zwingend, im Bereich Autoverglasung die besten Voraussetzungen Die zweitägige Sekurit-Akademie absolvierte für die Zukunft zu schaffen, denn das Forstinger-Team bei Bosch in Wien Glas wird – ebenso wie zum Beispiel Reifen – immer ein Markt bleiben“, ist Finster sicher. Die Voraussetzungen für Qualitätsarbeit hat Forstinger punkto Werkstattausrüstung geschaffen: Nicht nur für die „Sekurit-Partner“-Standorte hat Forstinger Bosch-Geräte zur Fahrzeugdiagnose, Achsvermessung, zum Kalibrieren von Fahrerassis-

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Forstinger am Wiener Rautenweg ist ein neuer Referenzbetrieb Leistungen hinzugefügt, erklärt Finster. Immerhin hat Saint-Gobain Autover das Konzept Sekurit-Partner mit 12 Partnerbetrieben gestartet, davon sind 11 Forstinger-Kompetenzzentren, außerdem Autoglas Plöb in Graz. Aktuell kam als Nr. 13 noch Carcompany.at – Daniel Kovacs KG in Schwechat dazu. •


GEWERBE

Mit Werbung zur Auslastung Mit der neuen Perfection Line unterstützt Würth die Werkstätten mit maßgeschneiderten und professionellen Marketing­ lösungen.

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ass die verlängerten Serviceintervalle die Werkstattauslastung und die Umsätze schwinden lassen, ist natürlich nichts Neues. Ziemlich neu ist hingegen der Ansatz von Würth, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Vor mehr als drei Jahren hat der Konzern Würth Pro in Österreich gestartet und bis heute in etwa 100 ausgewählten Betrieben umgesetzt. „Alle Betriebe verzeichnen eine höhere Service-Auslastung und damit ein Umsatzplus“, erklärt Georg Praher von Würth. Mit Startschuss auf der AutoZum in Salzburg wurde Würth Pro noch einmal aufgewertet und steht nun allen Kunden als Würth Perfection Line zur Verfügung. „Dahinter verbirgt sich ein gänzlich neues Marketingkonzept, mit dem Werkstätten ihren Umsatz steigern können“, so Praher. Über ein einfach zu handhabendes Online-Marketing-Tool kann jede Kfz-Werkstätte professionelle Werbemittel ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen erstellen.

Aufbereitung in Perfektion: Auch Geräte und Produkte zur jeweiligen Aktion sind Bestandteil der Würth Perfection Line

Die jeweilige Dienstleistung kann damit individuell, professionell und einfach von der Werkstatt beworben werden. „Eine perfekte Kundenansprache kann so auch gelingen, ohne selbst nach einem langen Arbeitstag stundenlang an Slogans zu feilen oder individuelle Layouts zu entwerfen“, beschreibt

74 neue zündende Ideen Bei der zu Federal Mogul gehörenden Marke Champion wurde das Sortiment an Zündkomponenten deutlich erweitert.

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Produkte und Geräte Komplettiert wird das Marketing-Tool mit entsprechenden Werkzeugen, Geräten und Produkten zur Umsetzung der angebotenen Lösungen. So bietet Würth jeweils ein professionelles Gesamtkonzept für die Fahrzeugpflege und die Lackaufbereitung, das Klimaservice und ab Sommer 2017 auch für den Unterbodenschutz. Unter www.wuerth.at/perfectionline findet die Werkstätte einen Überblick über die individuellen Möglichkeiten. Zudem wird der Betrieb professionell durch den Würth-Verkaufsberater unterstützt. „Der Kfz-Betrieb kann sich auf das Wichtigste konzentrieren: die persönliche Kundenbetreuung und den Verkauf“, so Praher abschließend. • (GEW)

Individuell und professionell

ür Pkws und Nutzfahrzeuge mit Benzinmotor wurden vor Kurzem insgesamt 74 neue Zündkomponenten auf den Markt gebracht: Unter anderem gibt es temperaturbeständige Zündspulen, die je nach gewünschter Anforderung entweder mit oder ohne Elektronikmodul ausgestattet sind.

Praher. Zudem können die Aktionen langfristig oder saisonal abgestimmt werden. So gehören Flyer, Banner und Poster genauso zum Portfolio wie Theken-Aufsteller oder entsprechende Videos für den Verkaufsraum. Dabei wird das Firmenlogo ebenso individuell eingesetzt wie Firmenfarben, Texte oder Preise.

Alle Ersatzteile haben die gleiche Qualität wie Komponenten für die Erstausrüstung

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Für Werkstättenbesitzer entscheidend ist, dass sie gegenüber ihren Kunden damit argumentieren können, dass bei Champion alle Teile in Erstausrüsterqualität gefertigt sind. „Mit dem neuen Angebot können wir alle Anforderungen an Zündkomponenten bei Ersatzteilen erfüllen“, sagt Andreas Grosse-Coosmann, bei Federal Mogul für Marketing zuständig. Ähnlich wie bei der Erstausrüstung, in der Champion natürlich ebenfalls tätig ist, durchlaufen auch die Ersatzteile alle Prüfverfahren, bevor sie auf den Markt kommen. • (MUE)

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GEWERBE

Das Angebot an Werkstattkonzepten nimmt ständig zu: Für die Werkstätte ist es nicht einfach, den Überblick zu behalten. Wir präsentieren hier die aktuellen Möglichkeiten und die Partnerzahlen der einzelnen Netzwerke. Von Gerald Weiss

Einsam oder gemeinsam?

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ie Vielfalt ist auch deshalb kaum überschaubar, weil die größten Anbieter gleich mehrere Konzepte mit unterschiedlichen Umfängen anbieten. Die Zielgruppe dafür sind einerseits gänzlich freie Betriebe, aber auch Markenwerkstätten, die ihre Werkstattauslastung mit Fremdmarken erhöhen wollen. Für beide Gruppen sind die Signalisation der technischen Kompetenz sowie die technische Unterstützung durch den Konzeptanbieter die Basis der Zusammenarbeit. Die weiteren Möglichkeiten hängen vom Willen und der Bereitschaft ab, sich mehr oder weniger in ein System einzugliedern. Für viele Unternehmer sind die Freiheit und Unabhängigkeit von großer Bedeutung. Andere wiederum sind der Überzeugung, dass es allein immer schwieriger wird. Das betrifft nicht nur das Knowhow und die Elektronik, sondern das Marketing und immer mehr das erforderliche Netzwerk im Flottengeschäft. Da die Konzepte in den meisten Fällen sehr eng mit dem Teilebezug gekoppelt sind, ist natürlich die regionale Zusammenarbeit mit dem Konzeptanbieter und Teilelieferanten sehr wichtig.

Birner: drei Konzepte – viele Partner Als Marktführer im Teilehandel hat Birner drei eigene Werkstattkonzepte: Vor mehr als 20 Jahren wurde ad Auto Dienst ins Leben gerufen, mittlerweile gibt es mehr als 130 Partner. Fixer Bestandteil des Programms sind umfangreiche Werbeaktivitäten mit Plakat-Aktionen und maßgeschneiderten Mailingkampagnen. Das größte Birner-Konzept ist mit 145 Partnern allerdings Auto Mobil Meisterwerkstatt. Als Vorteile werden hier die vergünstigten technischen Informationssysteme und die europaweite Mobilitätsgarantie als wichtiges Kundenbindungsinstrument genannt. Nicht zuletzt bietet Birner Auto Profi Werkstatt für freie Werkstätten, unabhängig davon ob sie eine §-57a-Überprüfung durchführen oder nicht.

Bosch: Qualität und Flottenzugang Derzeit zählt das Bosch-Service-Netz 90 Betriebe in Österreich, wobei 4 davon als Bosch Diesel Center den zusätzlichen Schwerpunkt Dieselinstandsetzung beherrschen. Bei einem jährlichen Wachstum von 5 bis 6 Betrieben legt der für den Ausbau und die Betreuung verantwortliche Ing. Mag. Andreas Stangl ein 5-Jahres-Ziel von 120 Betrieben fest. Wichtige Vorteile sind der hohe Ausbildungsstandard durch

Automeister: klein, aber fein Automeister ist das einzige System, das nicht direkt von einem Teilelieferanten betreut wird. „Automeister ist eine freie Servicemarke, insbesondere für Autohäuser“, erklärt Automeister-Systemleiter Jörg

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Dölicke von point S Deutschland. Dabei bleibt der Unternehmer frei in seinen Entscheidungen und auch beim Teileeinkauf. Neuheiten gibt es bei der verbesserten Marketingunterstützung und beim neuen Internetauftritt. „Jeder Betrieb kann ohne zusätzliche Gebühren eine eigene Homepage nutzen, die individuell gestaltbar ist“, so Dölicke.

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GEWERBE

verpflichtende Diagnosetechniker, das umfassende Marketingkonzept und das technische wie kaufmännische Knowhow von Bosch. Immer wichtiger werden Kooperationsdienstleistungen mit Flottendienstleistern, Versicherungen und Leasingunternehmen.

wird in erster Linie den Meisterhaft Partnern angeboten, bislang zählt das Netz 100 zertifizierte BTS TurboExperten, bis Ende des Jahres sollen es 120 sein. Seit wenigen Wochen ist Stahlgruber übrigens auch autorisierter Bosch Service Vertragsgroßhändler. „Wir planen keine Einführung eines weiteren eigenen Werkstattkonzeptes. Die Fahrzeughalter sind bereits jetzt mit der Vielzahl an Werkstattkonzepten überfordert“, so Hausstätter.

Derendinger: am Weg zu 250 Partnern Von bereits 200 Partnern des Konzeptes plusService in ganz Österreich berichtet Derendinger, wobei man weiterhin sehr offensiv agiert. Bis Ende des Jahres sollen es schon 250 Betriebe sein. Die Unterstützung reicht dabei von der Technik über Schulungen bis zum Marketing. Um den Endkunden noch effizienter anzusprechen, wurde heuer erstmals eine Radiokampagne umgesetzt. Das zweite DerendingerKonzept namens Unicar ist mit den ersten Partnern gerade im Aufbau, bis Jahresende soll das Netzwerk 20 Betriebe umfassen.

WM Trost: Bewährtes und Neues Wenig Veränderungen gibt es laut Aussage vom Konzeptverantwortlichen Alexander Langer bei WM Trost. Die Basis bilden das 1a Autoservice und AutoAuto, die beide in Österreich weit verbreitet sind. Bei 1a Autoservice berichtet Langer von deutlich mehr als 100 Partnern: „Allen Werkstattkonzepten liegt eine gemeinsame Basis an Leistungsmodulen rund um Technik, Kommunikation, und Business zugrunde.“ Das größte Wachstumspotenzial sieht man bei WM Trost bei AUTOteam, das in Deutschland mit mehr als 1.000 Betrieben bereits seit Längerem erfolgreich umgesetzt wurde. In Österreich konnten seit der Konzeptvorstellung bereits 10 Partner gewonnen werden. •

Stahlgruber: das stärkste Konzept Mit 205 Partnern sieht Stahlgruber das System Meisterhaft als stärkstes Werkstattkonzept Österreichs. „Wir haben weniger quantitative als vielmehr qualitative langfristige Ausbaupläne“, erklärt Prokurist Ing. Roland Hausstätter. Das BTS TurboExperte-Konzept

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GEWERBE

ProfiService von ATP zählt in Österreich 58 Partner

Das regionale Konzept

angebotene System stetig: 58 Konzeptpartner zählt Andreas Schopf, der bei Auto Teile Partner ATP dafür zuständig ist. Jährlich sollen nun 10 Prozent dazu kommen, also etwa 6 Betriebe pro Jahr. Den Aufbau und das Konzept gibt ATP aufgrund seiner Struktur klar vor. „Da unsere ATP-Gesellschafter sich in einem sehr regional begrenzten Teil in Österreich befinden, haben wir somit auch die Möglichkeit, sehr individuell mit den einzelnen Profi-Service-Partnern zu arbeiten.“

Werben, wo die Betriebe sind

Das Werkstatt-Konzept ProfiService von ATP ist durch die Struktur der ATP-Gesellschafter regional stark verankert. Von aktuell 58 Partnern will man langsam, aber stetig wachsen.

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it 4.900 Betrieben ist das sonst unter dem Namen EuroGarage firmierende System weltweit eines der größten Werkstattkonzepte. Das Ziel ist, europaweit ein flächendeckendes System aufzubauen, das auch in Richtung Autofahrer beworben werden kann. In Österreich wächst das über ATP

Die Betriebe sind also weniger in den klassischen Ballungszentren zuhause, Werbung wird regional gesteuert. „Wir werben, wo es Sinn macht und wo unsere Werkstätten zuhause sind“, so Schopf. Die Zusammenarbeit der ATP-Gesellschaft mit den jeweiligen ProfiService-Partnern wird in eigenen Stammtischen gepflegt, auch die technischen Schulungen werden vor Ort durchgeführt. Dem Thema Elektronik widmet sich ProfiService im Rahmen der Tagung im September mit dem Modulare Diagnostic System von IAM-Net. Auch eine Hochvolt-Schulung ist für den Herbst in Planung. • (GEW)

Das digitale Auge Mit dem Farbtonmessgerät Automatchic Vision und der Mixit-Cloud will AkzoNobel den Weg in die digitale Zukunft des Lackierbetriebes beschreiten und damit Prozesse verbessern und beschleunigen.

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ie Zahl der Automodelle wächst laufend, auch die Vielfalt und Komplexität bei Farbtönen nimmt ständig zu, zudem werden die Fahrzeuge in zahlreichen unterschiedlichen Werken weltweit produziert und lackiert. Gleichzeitig steigt der Qualitätsanspruch in der Reparatur ebenso wie der Zeit- und Kostendruck für die Werkstätte. AkzoNobel sieht hier in der Digitalisierung noch großes Potenzial und arbeitet intensiv an der Umsetzung digitaler Prozesse im Lackierbetrieb. Die Basis dafür bildet die jüngste Generation des Farbtonmessgerätes Automatchic, nun mit der Bezeichnung Vision. Als zweiter wichtiger Baustein wurde im vergangenen Jahr Mixit-Cloud vorgestellt. Diese Farbtondatenbank soll über eine Cloud-Lösung allen AkzoNobel-Kunden zur Verfügung stehen und eine laufend wachsende Zahl an Farbtönen beinhalten.

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Digitale Zukunft bei AkzoNobel: Hermann Hölzl, Elisabeth Wolf, Daniel Kapeller (v.l.n.r.)

Vertrauen in die Technologie

Automatchic Vision von AkzoNobel als Basis für den digitalen Lackierprozess

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Findet das System den richtigen Farbton, kann dieser sofort übernommen werden. Bislang werden die Farbtöne noch lokal gespeichert. „Wir erwarten uns eine deutliche Einsparung in der Farbtonfindung“, erklärt Daniel Kapeller, Premium Sales Manager Austria. Damit soll in den nächsten Jahren der Wechsel von der visuellen zur digitalen Farbtonfindung realisiert werden können. Ziel von AkzoNobel ist es dabei, die Arbeitsweise in den Betrieben komplett auf digital umzustellen und damit einen standardisierten Prozess zu entwickeln. • (GEW)


GEWERBE

Bohr lud in sein Werk

Geschäftsführer Manfred Reichhold und Prokurist Arno Baldauf, MBA, mit dem Bohr-Team

Ab sofort bietet das Bohr Schleifmittelwerk auch Arbeits- und Freizeitkleidung an. Beim Tag der offenen Tür am Werksgelände wurden diese den Kunden und Partnern vorgestellt.

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en Tag der offenen Tür nutzte Bohr, um seinen Kunden nicht nur sein 55-köpfiges Team und seine Produkte vorzustellen, sondern auch die neue Partnerschaft seiner Handelstochter REHO mit genXtreme zu verkünden. Nachdem bereits zu Jahresbeginn eine Neuaufteilung im Vertrieb erfolgte (REHO beliefert die Händler, Bohr selbst an

Den automotiven Kunden wurde das komplette Schleifpapier-Sortiment von Kovax präsentiert

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die Endkunden), kam nun der nächste Wachstumsschritt des Unternehmens: Zukünftig wird neben Schleifmitteln, Klebern, Trennscheiben und Maschinen auch Arbeits- und Freizeitkleidung angeboten. Diese wurden am Tag der offenen Tür in einer 2-teiligen Modeschau dem interessierten Publikum vorgeführt.

Starke Produkte und gute Partner Weiterhin stark vertreten zeigte sich das Bohr Schleifmittelwerk mit seinen Schleifmitteln. So wurde das aktuelle Sortiment aller Unternehmensbereiche präsentiert. Im automotiven Segment waren dies die Kovax-Schleifpapiere. Aber auch den Partnern Milwaukee, Pichler Chemie und Rhodius wurde der entsprechende Platz geboten, um deren Produkte vorzustellen. Arno Baldauf, MBA, der als Prokurist den Geschäftsführer Manfred Reichhold unterstützt, zeigte sich vom Besuch und der Veranstaltung begeistert. Mehr als 500 Gäste wurden am Tag der offenen Tür gezählt, und in zahlreichen Fachgesprächen konnte die Vertriebsmannschaft den Kunden die Unternehmensprodukte näherbringen. • (MPI)

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GEWERBE

Für gute Luft im Fahrzeug Mit GoPure hat Philips eine Luftfilterlösung entwickelt, die die gesamte Luft im Auto reinigt, unabhängig davon, wie sie hineingelangt. Ein 3-Lagen-SelectFilter, der sich aus einem Vorfilter sowie einem HEPA- und einem HESA-Filter zusammensetzt, fängt Schadstoffe und Bakterien auf und sorgt so für saubere Luft im Fahrzeuginneren. Es werden rund 99 Prozent der in der Luft enthaltenen chemischen Verunreinigungen sowie Partikel und Allergene bis zu 0,3 µm beseitigt. Der GoPure-Luftreiniger wird automatisch beim Starten des Fahrzeugs aktiviert. Ein Indikator signalisiert den Wechselbedarf des Filters. Royal Philips Electronics N. V., www.philips.com

Gegeneinander läuft es besser GKN hat so genannte Countertrack-Gelenke entwickelt, die trotz eines um durchschnittlich 10 Prozent reduzierten Durchmessers die gleiche Leistung übertragen. Das Gewicht wurde um 25 Prozent verringert, hingegen kann um ein Viertel mehr Drehmoment aufgenommen werden. GKN Service International GmbH, www.gknservice.com

Praktisch alles in Griffweite Prozesse und Arbeitsabläufe im digitalen Colorprozess möchte AkzoNobel mit seiner neuen Color Prozess-Tasche noch schneller und effektiver machen. In der vollständigen Tasche findet sich alles, was für die optimale Vorbereitung einer Messstelle erforderlich ist: verschiedene Polituren, Mikrofasertücher, Polierpads, ein Finish-Kontrollspray, ein Milwaukee Akku-Mini Polierer und eine Lampe zur Prüfung der Grobheit des Lacks. Damit kann der Lackierer ungenauen Messungen vorbeugen und seine Ergebnisse verbessern. Akzo Nobel Coatings GmbH, www.akzonobel.at

Scheinbar unsichtbare Schäden sichtbar machen Mit seinem neuen faltbaren Dellensegel möchte KS Tools Abhilfe bei der Schadensbeurteilung schaffen und auch kleine Dellen und Beulen am Auto sichtbar machen. Durch die Streifen des Segels – das einen Durchmesser von 80 cm hat – kommt es bei der Beleuchtung zur Reflektion vom Lack. Werden dabei Brüche und Knicke sichtbar, lässt dies auf eine Beule oder Delle schließen. Dadurch lassen sich nicht nur verbindliche Kostenvoranschläge bei Karosserieschäden leichter erstellen, sondern etwa auch die Leasingrücknahme vereinfachen. KS Tools Werkzeug-Maschinen GmbH, www.ks-tools.at

Trotz den Kratzern Einen neuen Oberflächenschutz für hochbelastete Flächen von Nutzfahrzeugen, Pick-ups, Camping-Fahrzeugen, Anhängern, Geländefahrzeugen sowie für Industrie- oder Bauanwendungen hat DKS Technik auf den Markt gebracht. Der „kLine Bodyguard“ wurde im DKS-Labor entwickelt und eignet sich als hochbelastbarer, schwarzer 2K-Polyurethan-Acryllack für eine kratzfeste, robuste Beschichtung. So bleiben beispielsweise selbst Auffahrrampen oder Transportflächen von Abschleppfahrzeugen zuverlässig geschützt. Um eine höhere Rutschhemmung zu erzeugen, ist ein Einsanden nach der ersten Schicht möglich. GmbH www.dks.at DKS Technik GmbH,

Hingucker Neue MOMO Spider Alloy-Felgen hat Brown & Geeson im Sortiment. Diese gibt es nur in den Größen 19 und 20 Zoll. Brown & Geeson Ltd., www.brownandgeeson.com

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Besonders für Hybrid- und Elektroantrieb Mit einem Hochvolt-PTC-Zuheizer (Positive Temperature Coefficient) hat BorgWarner eine von der Motorwärme unabhängige Heizlösung entwickelt. Dank fortschrittlicher und leichter Technologie wird schnell und leise für Wärme im Fahrzeuginneren und für eine freie Windschutzscheibe gesorgt. Über keramische PTC-Komponenten, die bei niedrigen Temperaturen einen sehr geringen Widerstand aufweisen, werden ein hoher Stromfluss und eine hohe Heizleistung ermöglicht. BorgWarner Emissions Systems Inc., www.borgwarner.com

Heiße Luft im vielfältigen Einsatz Noch einfachere Anwendung Mit 6 weiteren Pflegeprodukten erweitert NIGRIN 2017 das Portfolio. Eines davon ist der Performance Insekten-Entferner Aerosol mit Wirkindikator. Dabei wird das Mittel mit einer Sprühflasche aufgetragen. In der Einwirkzeit verfärbt sich das Mittel beim Insektenentferner Aerosol von Blau in Weiß, bei der Pump-Zerstäuber-Variante von Blau in Gelb. Danach wird der Schaum mit Wasser und Schwamm entfernt. Inter-Union Technohandel GmbH, www.nigrin.com

Heißluftgebläse für unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten hat Steinel Professional in seinem Sortiment. So lassen sich etwa mit dem elektronisch gesteuerten Heißluftgebläse HG 2120 E beim CarWrapping Kunststofffolien auf Fahrzeugteile anbringen. Mit dem Profi-Heißluftgebläse HG 2320 E und einem Kfz-Reparatur-Set lassen sich Risse, Brüche, tiefe Kratzer im Kunststoff oder abgerissene Halterungen beseitigen. Gleich danach kann die entsprechende Stelle gespachtelt und lackiert werden. Steinel Vertrieb GmbH, www.steinel.de

Service-Box für alle Fälle Um den Kfz-Werkstätten die jährliche Wartung (bzw. nach 5.000 Anwendungen) ihrer Handwerkzeuge wie Drehmoment- und Pneumatikwerkzeuge noch einfacher zu gestalten, bietet HAZET eine Service-Box zur unproblematischen Lieferung und Wartung. Dabei bestellt der Werkstattmitarbeiter die passende Service-Box für das entsprechende Werkzeug. Dabei ist ein Beipackzettel mit TAN-Nummer beigelegt, die dann mit Adresse, Wunsch-Abholtermin und Artikelnummer des Werkzeugs auf www.hazet.de/ PS eingetragen wird. Die Abholung ist kostenlos. Nach 5 Arbeitstagen (plus Versanddauer) ist das gewartete Gerät dann wieder zurück beim Besitzer. Hermann Zerver GmbH & Co.KG, www.hazet.de

Klein, leicht und kompakt Das Sortiment an Luftmassenmesser hat DENSO um 6 neue Teilenummern erweitert. Damit werden 257 TecDoc-Fahrzeugtypen, unter anderem Modelle von Ford, Honda, Subaru, Suzuki und Volvo, abgedeckt. Die Sortimentserweiterung bedient 1,15 Millionen Fahrzeuge; 4 der neuen Teilenummern sind steckbare Hitzdraht-Luftmassenmesser. Denso Automotive Deutschland GmbH, www.denso-am.de

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MENSCHEN

Laurent Burgat (42) ist seit Mai 2017 neuer Personaldirektor für Renault Central (Österreich und Schweiz). Der Publizist Burgat war zuletzt Direktor Kommunikation von Renault Suisse. Er wird seine Agenden von Wien und Urdorf (CH) aus betreuen. Seine Nachfolge tritt mit Karin Kirchner eine Österreicherin an.

Michael Wottke (48) ist neuer Verkaufsleiter für 6 deutsche BMW- und Mini-Standorte bei Unterberger Automobile, die 15 Autohäuser in Österreich und Deutschland betreibt.

Donau: neu im Vertrieb Die Donau Versicherung meldet zwei Verstärkungen der regionalen Vertriebsteams. Bianca Reindl (l.) und Martin Auer (r.) betreuen künftig als Vertriebsmanager die Makler – sie in Wien, er in Vorarlberg.

Der OMV-Aufsichtsrat hat Dr. Rainer Seele (l.) als Vorstandsvorsitzenden und Generaldirektor für weitere 2 Jahre bestätigt. Zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden wurde Johann Pleininger (r.) bestellt.

Neuer Leiter VW-Historie

Gerald Gessl (52) ist bei DAT Austria in Schwechat neuer Vertriebsleiter. Er blickt auf über 30 Jahre Erfahrung im Automotive-Bereich zurück, u. a. bei TopReport oder dem car4you-Vorläufer Autoweb.

Dieter Landenberger (l.), wird Leiter der Historischen Kommunikation des VW-Konzerns. Die bisherige kommissarische Leiterin Dr. Ulrike Gutzmann (r.) leitet künftig das Unternehmensarchiv.

Toyota „Ichiban“ 2017 an Ellensohn Toyota & Lexus Ellensohn aus Vorarlberg ist in Antwerpen von der Toyota Motor Europe (TME) mit der Ichiban-Auszeichnung für beste Kundenzufriedenheit bedacht worden. Insgesamt wurden 45 Händler aus 33 Märkten ausgezeichnet, 2.300 Unternehmen waren im Vorfeld einerseits nach den Ergebnissen von Kundenbefragungen und nach Geschäftszahlen evaluiert worden. TME-Chef Johan van Zyl würdigte die Preisträger als jene Händler, die bewiesen hätten, dass Kundenorientierung mit Geschäftserfolg belohnt werde. Im Bild v. l.: Johan van Zyl, Edgar und Ernst Ellensohn, Hiroaki Nanahara (Exec. Vice President TME), Dr. Friedrich Frey (CEO Toyota Frey Austria)

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Brigitte Martinek, Emir Lubic beste Kfz-Lehrlinge Erstmals eine Frau ganz oben auf dem Podest beim diesjährigen Wiener Landeslehrlingswettbewerb der Karosseriebautechniker: Brigitte Martinek vom Lehrbetrieb Technologiezentrum von „Jugend am Werk“ behauptete sich vor zwei männlichen Lehrlingen an der Spitze. Im Bereich Kfz-Technik gewann Emir Lubic von Eisner Auto Wien Süd. „Kein Fachkräftemangel in Sicht“, bilanzierte Landesinnungsmeister Ing. Georg Ringseis zufrieden.

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MENSCHEN Helmut Ernst (l.) wird bei ZF ab sofort neben der Leitung der Aftermarket-Organisation auch die Verantwortung für alle Markt- und Produktthemen übernehmen. Der bisher dafür zuständige Senior Vice President Neil Fryer (r.) verlässt das Unternehmen. Konrad Pagenstert (49), zuletzt Geschäftsführer von Bosal, ist neuer COO der ZKW in Wieselburg. Der Vorstand rund um CEO Oliver Schubert ist somit vierköpfig.

Wolfgang Pötzelberger (50) ist neuer Großkundenbetreuer bei MVC Motors am Standort Ford Wien West. Somit sind nunmehr 3 Flottenverkäufer am Standort. Pötzelberger bringt u. a. aus seiner Zeit als Toyota-Pressesprecher oder Verkaufsleiter bei Subaru Automotive-Expertise mit.

Der Opel-/Vauxhall-Händlerverband Euroda hat 4 von 5 Vorständen bestätigt. Neu im Gremium ist Roman Still von der deutschen AVAG, als Vorsitzender wurde Ing. Peter List, Eisner-Chef, bestätigt. Im Bild v. l.: Józef Haller, Mike Hutchin, Peter List, Andrea(s) Barchetti und Roman Still

Dr. Dirk Kesselgruber übernimmt ab Oktober 2017 die Bereichsleitung Fahrwerksysteme Automotive bei Schaeffler. Er wechselt von ZF TRW.

Vorstandswechsel bei Rosenbauer Einige Änderungen im Vorstand wurden bei der Aufsichtsratssitzung der Rosenbauer AG im Mai 2017 beschlossen. Der neu geschaffene Posten des Vertriebsvorstands wurde mit Dipl.-Ing. Andreas Zeller (l.) besetzt, Technikvorstand Dipl.-Ing. Gottfried Brunbauer (M.) verlässt das Gremium. Er wird durch Ing. Manuel Tomaschko, MSc. MBA (r.), ersetzt, bisher Produktionsleiter zweier Rosenbauer-Werke.

Ulrike Kobler ist neue Pressesprecherin Truck bei Mercedes-Benz Österreich, gleichzeitig betreut sie das Serviceund Teilemarketing für Lkw und Unimog. Kobler ist seit 2015 im Unternehmen tätig.

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LESERBRIEFE

Der große Umbau

Betrifft: „Der große Umbau“ in A&W 5/17

THEMA

In der Regel gilt für Kfz-Händlerverträge eine 2-jährige Kündigungsfrist mit der Option für den Hersteller, diese im Falle einer Strukturveränderung – das ganze Händlernetz betreffend – auf ein Jahr einschränken zu können. Was nun die kolportierte BMW-Vorgangsweise betrifft, steht es dem Hersteller wohl grundsätzlich zu, dem Händler diverse Empfehlungen zu geben bzw. Vorschläge über eine allfällige Betriebsschließung bzw. Betriebsveräußerung zu unterbreiten, welche jedoch für den betreffenden Händlerbetrieb keineswegs bindend sein können. Die Begriffe „Entmündigung“, „Drängen“ und „Schlucken“ sind keinsterweise zu akzeptieren und eines „Premium-Herstellers“ unwürdig! Jeder Kfz-Händler/jede Werkstätte muss sich daher bewusst sein, jederzeit und ohne Angabe besonderer Gründe von seinem Hersteller unter Einhaltung der 2-jährigen Frist gekündigt zu werden! Aber: Wiewohl eine Vertragskündigung unter Geschäftspartnern ein völlig legitimer und praktizierter Vorgang ist, kommt es sehr wohl darauf an, in welchem „Klima“ die Vertragsbeendigung vollzogen wird und inwieweit der jeweilige Hersteller/ Importeur die dem Händler/der Werkstätte in einem solchen Fall zustehenden „Rechte und Vorgaben beachtet“. Dies betrifft vor allem Entschädigungszahlungen – insbesondere jedoch zum Zeitpunkt der Kündigung nicht amortisierte Investitionen durch vom Hersteller zumeist einseitig vorgegebene Standards und Vorgaben, welche üblicherweise in einer Zusatzvereinbarung zum Händler-/Werkstättenvertrag niedergeschrieben sind. Und hier scheiden sich oftmals die Bewertungen zwischen Herstellern und deren Vertragspartnern! Aufgrund bisheriger Erfahrungen gehe ich davon aus, dass es künftighin gerade im finanziellen Bereich zu erheblichen Auffassungsunterschieden und daraus resultierenden Rechtsstreitigkeiten kommen wird. Um dem Händler/Werkstattpartner im Streitfall die finanzielle Grundlage einer gerichtlichen Auseinandersetzung zu bieten, empfehle ich den unbedingten Abschluss einer entsprechenden „Händler-Vertrags-Rechtschutzversicherung“, womit Prozesskosten in zumeist ausreichender Größenordnung Deckung finden.

In der Kolumne „Der A&W-Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Ein Bild mit Symbolcharakter: Die Stimmung im

das Autohaus Händlernetz war hatte und überlassen Dem schon mal besser Mitarbeitern verkaufen wollte. nicht freiwillig wurde, dass Baumgartner rung klar gemacht Euro Umsatz von der BMW-Füh 4 Millionen mit knapp neuen sein Betrieb s 2018 keinen rn andernfall dieser „Alterund 28 Mitarbeite wird. Angesichts er-AnVertrag bekommen das Unterberg seine Familie Ihr familiärer native“ konnte „Wir sind Von ausschlagen. Dieser Slogan bot kaum für Ihren BMW“: sein Vertriebsheit an. beschlossen, Ansprechpartner Vergangen hat will der Vorbild ren er Konzern in Bludenz gut funktionie gehört seither n. Nach deutschem 2.000 en und Fusionen netz umzubaue Unterberger Händler haben. Dass Übernahm Denzel und nur noch große als Ziel die Familien er künftig den Bayern historisch gekönnen, haben Da gab es pro Jahr schweben Standorte vorexerziert. Neuwagen die bisherigen in Innsbruck die sich gegenseitig wollen sie sollen sich BMW-Autohäuser, vor. Dabei entschloss, rstrukturen wachsen zwei Bis man sich die Eigentüme abgejagt haben. erhalten – bloß Handvoll selbststänDaraus entdie Kunden zu machen. würde nur eine ob sich gemeinsam Denändern. Damit Fraglich ist, r – Wolfgang dieses Geschäft übrig bleiben. liodie Fritz Unterberge der österreichi diger Händler r, 36 Umsatzmil stand für BMW che Plan angesichts Co KG (70 Mitarbeite GmbH & Co KG, ntalität realisieren dieser phantastis r zel GmbH & e und Kundenme & Unterberge MitDenzel schen Topografi die nen) und (Volvo, Hyundai, von restlichen Marken lässt. kleinere Händler und Kemadie mit den ungen in Telfs wäre, dass sich verkauund Niederlass Voraussetzung sie an größere Euro Umsatz subishi etc.) en trennen, wünrn auf 40 Millionen in die ihren Unternehm blutige Änderungs ten mit 77 Mitarbeite dieser Umsätze es ja nicht nur auf den jeweils die Hälfte ießt. fen. „Da gibt Knöbl aus Steyr kommt. Wobei llschaften einfl Ing. Martin ZitMuttergese BMW verweist beiden sche“, Verkauf von Bilanzen der da abgeschlossenen Weinmann war erst kürzlich Kärnten Gruppe. „Doktor in Salzburg und CatVerkaufsabsicht auch ta an die Denzel n Die 2016 Änderunge Zeit auf Suche.“ hatte sich Anfang Generation und Kärnten schon längere die nächste überraschend In Salzburg ab, ob sich Auto GmbH kann. mit ihrer CP gezos erwärmen hängt oft davon harina Pappas Frey an Land eines Autohause der Fall. chäft der Familie für die Führung kam 2015 Töchtern nicht das BMW-Ges Familienbetrieb Weinmanns 125 Jahre alte Das war bei auf einen gen. Dieser 1,5 Prozent tabilität von Euro. Da dieses bei einer Umsatzren an Unterberger ungelevon 125 Millionen Baumgartner geht kam es nicht Pappas Gruppe Gruppenumsatz Baumgartner voll in die mit 15 ansion er-Gruppe Auch Christina zwischenzeitig BMW-Exp Unterberg Geschäft an Tiroler dürfte eine weitere kaum gen, dass die und Freilassing integriert wurde, Platzhirschen zwischen Dornbirn bei Bluschen MercedesStandorten in Nenzing auch der Grund des österreichi en Standort liegen. Was ihres Vaters, Haus der Bayern einem zusätzlich zur Freude im Interesse von Zitta von t war. Nicht aufgebeim Verkauf denz interessier BMW-Geschäft war, dass Pappas Herzblut das ung externen der mit seinem nach der Pensionier baut, die Führung

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Plumpsklo mit Stern Marketing kann ganz schön komisch sein. So wie auf 6 mal 2 Meter Fläche Wiesenthal an einem Messcontainer in exponierter Straßenstelle den Autofahrern mitteilt, dass ihre Mercedes auch im weinseligen Strebersdorf vertreten sind. Das ist die eine Wahrheit, wozu ist aber das Plumpsklo gut, das am Container drangestellt ist? Liegt es an den Messwerten, die einen auf den Lokus zwingen? Das Wesen des Witzes ist oft der Widerspruch. Zwischen dem Erwarteten und dem, was wirklich passiert. (LUS)

Nachdem zu den bereits bestehenden gesetzlichen Regelungen und gerichtlichen Entscheidungen betreffend „Kfz-Händlerrechte“ auch noch sehr weitreichende Klarstellungen seitens der Bundeswettbewerbsbehörde getroffen wurden, hoffe ich auf möglichst wenige Konfliktfälle dieser Art. Dabei bedauere ich sehr, dass es sich in manchen Hersteller-Zentralen sichtlich noch immer nicht herumgesprochen hat, dass auf österreichischem Boden auch österreichisches Recht zur Anwendung kommt! Abschließend gesagt: Gemessen an früheren Zeiten können gekündigte Händler/Werkstätten heutzutage durchaus die berechtigte Hoffnung haben, im Streitfalle angesichts der „Hersteller-Übermacht“ nicht von vornherein chancenlos zu sein! Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium Fahrzeughandel in der Wirtschaftskammer

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2017


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