Juli/August 2015
Altfahrzeuge
TOTALER SCHADEN? Studie Automatisiertes Fahren wird Realität
Freie Autohändler Klagen über Lieferbehinderungen
Beratung Wie verkaufe ich meinen Betrieb?
Computer Datenverlust kann teuer werden
Zum Herausnehmen! Juli/August 2015
Marktsituation
STIMMUNG AM TIEFPUNKT Felgen Die Premiumanbieter gewinnen
Kompletträder Trend kommt auch nach Österreich
RDKS Diesen Winter geht’s so richtig los
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In einem rückläufigen Reifenmarkt ist RDKS eine Chance für die etablierten Händler
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Alle sind sich einig, außer alle
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mbitionslosigkeit müssen sich unsere Branchenvertreter nicht vorhalten lassen. In der neuen (?) Aktionsstrategie, die die jüngste Kammerwahl hervorgebracht hat, definiert unsere Fahrzeugbranche ihren lokalen Ordnungsanspruch. Eigentlich müssten wir uns bestens aufgehoben fühlen. • Die Realität hingegen verträgt weniger Superlative. Es spricht für sich, dass der Kämmerer neue (?) Strategien kaum jemanden interessieren. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt, wie die Kfz-Techniker gerade aufführen. Kammerpräsident Christoph Leitl legt Innungen zusammen und herauskommen mehr neue Bundesinnungsmeister. Jetzt haben wir neben einem Oberbundesinnungs- einen Bundesinnungsmeister, dazu einen Bundesinnungsmeister der Karosseure. Ein Bundesinnungsmeister der Vulkaniseure und einer für Bildung hätte auch noch Platz. • Dringend anstehende Branchenprobleme müssen warten. Es schwappt lediglich über die Steuerbelastungsfrage und vielleicht noch die schwindende Kaufkraft. Leitl darf in seinem kammeralen Tun mit den politisch Mächtigen ebenso wenig gestört werden wie die Importeursvertreter, die außer viel gutem Willen auch nur wenig bewegen können. Spätestens hier wird ob dräuender Ungerechtigkeit aufgeschrien und sogleich jeder kleinste Schritt als Erfolg gepriesen. Die Funktionäre unterhält es, viele Mitglieder kotzt das Ergebnis an. • Allerdings sei spätestens an dieser Stelle auch dringend die Passivität der nörgelnden Mitglieder angemerkt: Gibt es eine die Probleme erhellende Musterkostenrechnung, kommt kaum einer zu den zahlreichen Präsentationen. Die Mitglieder haben, so wie in der Bundespolitik, den Glauben an die Institutionen verloren. • Lieber feilschen unsere kommerzialen Räte darum, wer einen Verein gründet, führt oder auch nicht. Das groß von Bundesgremium und Importeuren und unter Ausschluss der Fahrzeugtechniker angekündigte Forum MFU Mobilität.Freiheit.Umwelt ist nach zwei Jahren Zank Geschichte. Nun soll der neue Verein „Mein Auto“ von Gremialobmann Burkhard W. Ernst die Lösung sein. Die Importeure sind nicht dabei und auch nicht die Kfz-Innung. Alle sind sie nur mit sich allein beschäftigt. So schaut Einigkeit aus, grantelt Ihr
Mag. Heinz Müller, Chefredakteur: Manchmal tauchen auch in Österreich Autos auf, die nicht der Verkehrssicherheit entsprechen. Weg damit! Gerhard Lustig, Herausgeber: „Die Rolle des stehenden Funktionärskaders besteht darin, den Status quo aufrechtzuerhalten. Kreativität ist willkommen – jedoch nur, wenn sie ins politische Gesamtpaket passt.“
Völlig aus der Spur
Es war mitunter abenteuerlich, welche halb kaputten Vehikel man vor 20, 30 Jahren bei Fahrten am Balkan oder in Osteuropa zu sehen bekam: Den perfekt ausgebildeten Kfz-Technikern und laufenden „Pickerl“Überprüfungen ist es zu verdanken, dass derlei Dinge in Österreich nur ganz vereinzelt auftauchen. • Doch wenn man dann so ein Auto antrifft, wird es interessant: So auch an einem Sonntag im Juni auf der Südautobahn in Niederösterreich. Der dunkelgrüne 3er-BMW war derart „versetzt“ unterwegs, dass die Hinterachse um geschätzte 10 Zentimeter weiter rechts war als der vordere Teil des Autos. • Wer am Steuer des Autos mit Wiener Neustädter Kennzeichen saß? Keine Ahnung, denn das Auto fuhr derart schnell, dass man es nicht überholen konnte, 29. Oktober 2015/Hofburg ohne seinen Führerschein zu riskieren. Wie auch immer: Alle Werkstätten im Süden Niederösterreich sind dringend aufWir laden auch gerufen, diesen Mangel zu beheben, falls heuer wieder zu der dunkelgrüne BMW je bei ihnen auftauchen sollte. unserem BranDie Gefahr ist nur, dass so ein Vehikel irgendwo im chentreff: Sichern Sie sich rechtzeitig schwarzen Markt „behandelt“ wird: Dort, wo ihm die Karten! ein ungelernter Techniker vermutlich auch den starken Rechtsdrall verpasst hat!
TAG 2015
Bleibt nur noch, Ihnen einen schönen Sommer zu wünschen – und dennoch so viel Arbeit, dass Sie zufrieden bilanzieren können.
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INHALT
ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Eigentümervertreter: Peter Affolter
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7+8/2015, 28. Jahrgang Cover-Werbung: Garanta MEDIENINHABER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Redaktioneller Verlagsleiter: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Kreutzer, DW 579 M: +43 664 88368584 E: kreutzer.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Uschi Ernst, Peter Homola, Mag. Severin Karl, Dr. Friedrich Knöbl, Mag. Peter Langs, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Dr. Johannes Öhlböck, Dr. Michael Sikora, Pascal Sperger, Gerald Weiss Anzeigenmarketing: Prok. Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Martin Eggenfellner, DW 520 M: +43 664 8229494 E: eggenfellner.martin@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2015 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.
Aspekte Weltauto: Auch Privatinserate möglich Eurotax: Haasler steuert auch Deutschland
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Thema Altautos: Eine Verordnung mit Totalschaden?
Thema Verordnung mit Totalschaden?
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Handel Flotte Tagung, nobles Ambiente
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ZUM HERAUSNEHMEN: Juli/August
Der klassische Reifenmarkt ist weiter rückläufig. Im Räderbereich gewinnen nicht zuletzt aufgrund der RDKS-Problematik die Premiumanbieter.
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Marktsituation
STIMMUNG AM TIEFPUNKT Felgen
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Die Premiuma gewinnen
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RDKS Diesen Winter so richtig los
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Handel Rabatte: Goldene Zeiten für Autokäufer Fiat: Mit Herz und Verstand Opel: „Wir sind die klare Nummer 2“ Ostfantasie: Gute Aussichten CECRA: Gegenwind in Brüssel Peugeot: Premium für alle Kunden Nachlass: Wasser, Wein und Würgepreise Flotte Tagung im noblen Ambiente Boston Consulting: Auto-Auto kommt sicher SsangYong: Der Underdog lernt bellen Branchenrating: Die Zahlen lügen nicht Euroda: Starke Stimme für den Handel Untersuchung: Die NADA zeigt’s Freie Händler: GVO-Verstöße, Fahrzeugmangel Ein Lada für die Chefetage Kärnten: Ein neuer Stern
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Management Verein: Zweiter Anlauf zum Erfolg? Partslife: Grüne Idee für schwarze Zahlen Hyundai: Ladys stellen ihren „Mann“ Statistik: 6-mal Tränen, 3-mal Sektkorken JATO: Leichte Sorgenfalten in Europa Hersteller: Die Drei-Klassen-Gesellschaft ACstyria: Mit angezogener Handbremse ... Rechtsschutz: Der kleine, feine Unterschied China: Götterdämmerung im Reich der Mitte Gewährleistung: Keine zweite Chance Umfrage: Sind Vorgabezeiten ausreichend? Autohandel: Die Aus- und Einsteiger Motiondata: Viele Ansprüche, eine Lösung Stieger: Nun auch auf 2 Rädern DAT: Wiener Kfz-Nahversorger S4: Alle IT-Lösungen aus einem Haus Sicherheit: Das Antibiotikum für Ihr Netzwerk G Data: German Sicherheit CDK: Spannung, Entspannung, Neugier ATP: Effizientere Gruppe
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Wirtschaft Management Götterdämmerung in China
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Porsche Bank: Wachstum fortgesetzt Retailkonferenz: Neue, alte Herausforderungen Copy-and-paste AVL-Kongress: 48 Volt gelten als Favorit
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Wirtschaft Porsche Bank setzt Wachstum fort Seite 61
Hot Rod: Kleiner Flitzer, große Pläne NTK: Die Sonde, die jeder braucht Megatrends: Von „Silber“ bis einfach „einfach“ Cargarantie: Ein GW-Himmel voller Sterne carplus: Kleine Flotten flott versichern Conti: Höchster Druck Garanta: „Das Potenzial ist enorm“ Banner: 99 Prozent Recycling
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Gewerbe Bundesinnung: Wundersame Vermehrung Derendinger: Vollgas im eigenen Betrieb Stop&Go: „Potenzial ohne Ende“ Anest Iwata: Start in Österreich Werkstätten: Kunden wollen die Teile sehen Identteile: Ist billiger besser? ARBÖ: Fit für 10.000 Trost: Einer für alle Fälle Würth: Jedes Teil am richtigen Platz Mewa: Wohlbefindenspender APS: Wenn der Spiegel mehr verrät WM: Mit dem Bus auf Tour Lukoil: Umstellung läuft wie geschmiert Castrol: „Für den Kunden sichtbar werden“ Bosch: Wissensbedarf steigt jedes Jahr Total: Vertrauensbasis statt Preiskampf hollu: Wenn Tradition Technik trifft Axalta: Größtes Reparatur-Netzwerk Petronas: Für die leistungsfähigsten Motoren KS Tools: Das spezielle Werkzeug Reinz: Dichtung und Wahrheit Saleri: 1.000 Wasserpumpen für den Weltmarkt Karosseriebauer: Die besten ihres Jahrgangs Kastner: Die Nachwuchs-Unternehmer Neue Produkte
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Menschen Röglsperger heuert bei Spes an Grazer Autohändler mit neuem Vorstand Leserbriefe
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Ansichten Müller und Lustig Lukaschek: Autonomes Fahren
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Advertorial
WM-Werkstättenausrüstung:
WM-Tec on Tour WM Fahrzeugteile ist Ihr Profi im Bereich Werkstattausrüstung. Das umfangreiche WM-Tec-Angebot ist in Schauräumen der vier WM-Verkaufshäuser in Wien, Graz, Linz und Innsbruck ausgestellt. Oder wir besuchen Sie in Ihrem Betrieb. Leopold Eder kommt mit dem neuen, komplett ausgerüsteten WM-Tec-Bus in Ihr Unternehmen und berät Sie vor Ort.
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ASPEKTE
Preis für Motorrad-Airbags
Mazda strebt deutliches Plus an Nicht zuletzt aufgrund des Anlaufs des neuen CX-3 rechnet Günther Kerle, Geschäftsfüh-
rer von Mazda Austria, mit einem deutlichen Zulassungsplus für heuer. Die japanische Marke strebe 11.000 Neuzulassungen an, was einen Marktanteil von etwa 3,5 Prozent und einen Zuwachs von 20 Prozent im Vergleich zu 2014 bedeuten würde, sagt Kerle. Vom neuen CX-3 sollen heuer noch 1.400 Einheiten abgesetzt werden.
Für die Entwicklung eines innovativen Airbag-Systems, das Motorradfahrer bei Unfällen vor Verletzungen schützen kann, erhielten Federico Sabbioni (Ducati) und Luigi Ronco (Zubehör-Hersteller Dainese) im Juni den „Professor Ferdinand Porsche Preis“ in Wien verliehen. Prof. Bernhard Geringer von der TU Wien sprach von einer „sinnvollen Investition“, wenn ein Fahrer sich ein Motorrad mit diesem System kaufe. Der Preis wurde heuer zum insgesamt 19. Mal für eine wegweisende Forschung bzw. Entwicklung auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik verliehen; er ist mit 50.000 Euro dotiert.
(V. l.) Dr. Hans Michel Piëch (Aufsichtsrat Porsche AG), Univ.-Prof. Sabine Seidler (Rektorin der TU Wien), Luigi Ronco (Dainese S.p.A.), Federico Sabbioni (Ducati Motor Holding S.p.A.), Dr. Wolfgang Porsche (Aufsichtsrat der Porsche AG)
Toyota hofft auf neuen Avensis Ab 1. September steht der neue Avensis auch in Österreich bei den Händlern: Die Japaner wollen mit diesem Modell, das sowohl als Limousine als auch
als Kombi (Touring Sports) zu haben ist, im D-Segment wieder stärker Fuß fassen. Für heuer strebt der Importeur 115 Neuzulassungen an, nächstes Jahr sollen es rund 250 Stück sein. Neu ist, dass nun auch der Avensis mit den von BMW in Steyr gebauten Dieselmotoren ausgerüstet ist; sie leisten 112 bzw. 143 PS. Wie bisher wird der Touring Sports etwa 80 Prozent der Kunden anlocken.
Volvo-Teile vorsortiert an Händler? Bis Herbst fällt die Entscheidung, ob – ähnlich wie in Deutschland – auch in Österreich Ersatzteile von Volvo vorsortiert und in Kisten verpackt an die Händler verschickt werden, Das Zentrallager in Wien ist bereits dafür gerüstet.
Privatinserate auf „Weltauto“ Volle Auftragsbücher Der Auftragsstand sei höher als je zuvor in der Unternehmensgeschichte, berichtet Mag. Sonja Kresch, Sprecherin der Remus Innovation GmbH in Bärnbach. Insgesamt stehe derzeit ein Volumen von mehr als 250 Millionen Euro in den Büchern. Zwei Drittel davon würden bis Ende 2018 umgesetzt, der Rest bis 2022. Laut Kresch hat sich vor allem der Erstausrüstermarkt überdurchschnittlich gut entwickelt, neben Porsche sind auch Mercedes AMG, Lamborghini und Ducati wichtige Abnehmer.
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Seit Juni bietet die von Porsche Austria betriebene Homepage www.dasweltauto.at auch reine Privatinserate an. Vorerst gab es zwar nur ein Angebot im niedrigen
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dreistelligen Bereich, die Betreiber rechnen jedoch mit einer deutlichen Ausweitung. Ende Juni waren insgesamt mehr als 16.000 Gebrauchtwagen auf dieser Homepage zu finden, der weitaus überwiegende Teil stammt von den Händlern von Porsche Austria. Weiters können Privatpersonen ihr Auto auch von einem „Weltauto“-Händler bewerten und auf die Homepage stellen lassen.
Firmenauto-Besteuerung fix Der Ministerrat beschloss am 16. Juni die Steuerreform, die am 1. Jänner 2016 in Kraft tritt: Damit ist auch die Verschärfung der Sachbezugsregelung bei Firmenautos fix. Aufgrund der heftigen Proteste der Branche wurde die Regelung im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen jedoch etwas entschärft: Die Erhöhung
des Sachbezugswertes von 1,5 auf 2 Prozent des Brutto-Anschaffungspreises gilt erst für Fahrzeuge ab einem CO2-Ausstoß von 130 Gramm pro Kilometer, zuvor waren 120 Gramm pro Kilometer geplant. Die ab 2017 vorgesehene Absenkung erfolgt jährlich in Schritten von 3 (statt ursprünglich 4) Gramm.
Bemüßigt, der Politik Danke zu sagen – wofür? Einzelhandelssprecher Ing. Josef Schirak ist bescheiden geworden bezüglich „Sachbezugsregelung für Privatnutzung von Dienstwagen“ und bedankt sich sowohl bei der Funktionärsspitze als auch bei Mitterlehner, Schelling und Leitl für den kleinsten erzielten gemeinsamen Nenner im nunmehr 11. Steuerbelastungspaket der Regierung gegen die Automobilität. Fragt sich wofür!
Haasler D-A-CH-Chef Der seit 2012 amtierende Eurotax-Österreich- und -Schweiz-Geschäftsführer Heiko Haasler hat als Group Managing Director nun auch die Geschäftsverantwortung der deutschen EurotaxSchwacke GmbH in Maintal übernommen. Der Sohn deutsch-englischer Eltern verantwortet damit die komplette D-A-CH-Region. Im Zuge seines Tätigkeitsprofils stützt sich Haasler in den einzelnen Ländern auf seinen bekannten Führungskader. Haasler: „Unsere Branche steht vor neuen Herausforderungen und hier zeigt die Erfahrung, dass durch regen Austausch zwischen ähnlichen Märkten immer wieder neue Inspirationen entstehen.“
TAG 2015 29. Oktober 2015/Hofburg
Unsere Veranstaltung steht diesmal unter dem Motto
„Zehnkampf im Autogeschäft“ Als treue Teilnehmerinnen und Teilnehmer vergangener AUTO-&-Wirtschaft-Tage kennen Sie die inhaltliche Stärke von AUTO & Wirtschaft. Branchenprofis aus dem In- und Ausland referieren und diskutieren mit Führungskräften, Machern und Entscheidern in den Räumen der Wiener Hofburg über die Zukunftsfähigkeit im Autogeschäft. Der gnadenlose Wettbewerb im Neu- und Gebrauchtwagengeschäft, Aha-Effekte im Betriebsalltag, digitale Spielwelten zwischen Off- und Online, die virtuellen Wandlungen im Service usw. sind unsere Leitthemen. Diskussionsrunden und Smalltalk im angenehmen Ambiente führen zur richtigen Strategie im Wettbewerb um die Spitzenplätze! Reservieren Sie sich den 29. Oktober 2015 – ein Donnerstag – in Ihrem Kalender für unseren automobilen Dekathlon. okermueller.renate@autoundwirtschaft.at Tel. +43 664 1381689 www.autoundwirtschaft.at
Kommen Sie in die Wiener Hofburg!
THEMA
Lokalaugenschein in der Wrackbörse: Wir haben die Angebote von Unfallfahrzeugen unter die Lupe genommen
Eine Verordnung mit Totalschaden? Der jüngste Erlass zur Altfahrzeugeverordnung hätte den Wrackexport unterbinden sollen. Doch davon kann bisher nicht die Rede sein: Das zeigt sich bei einem Blick in die Wrackbörse. Von Philipp Hayder
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er Zugang zu den „Restwertermittlungsplattformen“ der Kfz-Versicherungen ist einem kleinen Personenkreis vorbehalten. Das hat mehrere Gründe: Einerseits mussten sich die Versicherer von der ersten Stunde an gegen den Vorwurf wehren, dass in diesen Internetbörsen nicht realistische Marktwerte, sondern Höchstgebote ermittelt werden – zuweilen womöglich eher durch das Interesse am Typenschein als am havarierten Fahrzeug motiviert. Dem möchte man mit einer restriktiven Zugangspolitik entgegenwirken. Andererseits geht es wohl auch darum, negative Publicity zu vermeiden. Ein Besuch in der Wrackbörse kann nämlich erstaunliche Einblicke eröffnen – zum Beispiel dann, wenn es um die Umsetzung des am 1. April in Kraft getretenen Erlasses zur Altfahrzeugeverordnung geht.
Klare Regeln Zum Hintergrund: Bereits im Herbst 2013 hatte der Verwaltungsgerichtshof entschieden, dass nicht mehr zulassungsfähige Autos als „gefährlicher Abfall“ zu betrachten sind. Im heurigen Frühjahr stellte das Umweltministerium klar, wie die Unterscheidung zwischen Altfahrzeug und Abfall zu erfolgen hat: „Übersteigen die durchschnittlichen Wiederherstellungs- und
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Reparaturkosten in Österreich, die für die Herstellung eines zulassungsfähigen Zustandes aufzuwenden sind, den Zeitwert des Fahrzeuges in unverhältnismäßig hohem Ausmaß, liegt Abfall vor“, heißt es in dem von „AUTO & Wirtschaft“ im Mai vorgestellten Erlass. Ausdrücklich nimmt das Ministerium darin Bezug auf die Wrackbörsen: „Wenn die Abfalleigenschaft eines Fahrzeuges erfüllt ist, darf der Versicherer bei der Ermittlung des Wrackwertes nur zur Sammlung und/oder Behandlung von Altfahrzeugen berechtigte Bieter nach § 24a AWG 2002 dem Eigentümer des Altfahrzeuges als potentielle Käufer vorschlagen.“ Die Praxis sieht jedoch anders aus.
Fragwürdige Angebote Ein Teilnehmer am „Restwertcenter“ von Audatex, hierzulande die dominierende Wrackbörse, durchforstete Ende Juni mit Verwunderung das Fahrzeugangebot. Obwohl er keine Genehmigung für den Ankauf von gefährlichem Abfall besitzt, wurde ihm beispielsweise von der Oberösterreichischen Versicherung ein Mercedes-Benz C270 Elegance CDI (Erstzulassung März 2001, 171.439 Kilometer Laufleistung) angeboten. Die Schadenbeschreibung umfasste einen „massiven Anstoß an der linken Fahrzeugseite vorne“ samt „schwerem Achsschaden“, großflächig eingedrücktem Radkasten, deformierter A-Säule und ausgelösten Fahrer-, Seiten und Dachairbags. Die Reparaturkosten wurden im Sachverständigengutachten mit 15.231,60 Euro beziffert, der Restwert – der in der Börse freilich deutlich in die Höhe getrieben werden soll – mit mindestens 900 Euro. Wenn das kein „Abfallauto“ ist? Die Uniqa ließ eine im September 2008 erstmals zugelassene Mercedes B-Klasse mit 104.389 Kilometern am Tacho in das Restwertcenter einstellen. Ihr Motorraum hatte nur mehr entfernte Ähnlichkeit mit dem üblichen Erscheinungsbild eines Pkw, was zu Wiederherstellungskosten von 14.181,12 Euro bei einem Restwert von mindestens 1.800 Euro führte. Besonders eklatant: Ein Kastenwagen vom Typ VW T5 TDI 4motion (Erstzulassung Jänner 2013, 15.000 Kilometer geschätzte Laufleistung) stand mit einem Rest-
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THEMA
wert von 250 Euro und Reparaturkosten von 63.600 Euro (!) in der Audatex-Börse. Die dem Zustandsbericht beiliegenden Bilder zeigten ein völlig zerstörtes Fahrzeug, das nicht einmal als Teilespender taugt. Was soll einen potenziellen Käufer motivieren, auf dieses Fahrzeug zu bieten – abgesehen vom Typenschein?
Vier Anlassfälle Die Liste an fragwürdigen Fahrzeugangeboten ließe sich über mehrere Seiten fortsetzen. Wir haben einige Versicherungen mit ausgewählten Fällen konfrontiert. Bei der Zurich wollte man nicht im Detail Stellung nehmen und beschränkte sich auf die allgemeine Aussage, dass Abfallfahrzeuge „nur einem ausgewählten Bieterkreis“ angeboten würden – obwohl unsere Recherchen das Gegenteil nahelegen. Die Allianz wurde von uns auf zwei fragwürdige AudiAngebote angesprochen: Ein A4 Kombi (Erstzulassung November 1997, 238.199 Kilometer) wies einen Mindestrestwert von 400 Euro und Reparaturkosten von 4.339,69 Euro auf, der andere A4 Kombi (Erstzulassung September 2003, 356.171 Kilometer) kam auf 350 Euro Restwert und 13.988,40 Euro Wiederherstellungskosten. Offensichtlich sei dem für die Schadenbegutachtung verantwortlichen Tochterunternehmen Top Report „ein Fehler bei der Zuordnung unterlaufen“, antwortete Konzernsprecherin Elisabeth Rashid: „Wir gehen den Ursachen dafür nach. Als Sofortmaßnahme haben wir diese beiden Fahrzeuge der richtigen Plattform zuordnen lassen.“ Bei der Uniqa fiel uns unter anderem eine Audi A4 Limousine (Erstzulassung Februar 1999, 291.356 Kilometer) auf. Immerhin standen hier einem Restwert von mindestens 350 Euro die Wiederherstellungskosten von 3.599,99 Euro gegenüber. „Das Vorliegen eines wirtschaftlichen Totalschadens ist evident“, hieß es aus der Schadenabteilung der Uniqa. Allerdings handle es sich bei der Beschädigung um einen Streifschaden an der linken Fahrzeugseite – und tatsächlich ist für die Abfalldefinition die §-57a-Tauglichkeit ausschlaggebend, die von einigen Kratzern im Lack nicht beeinträchtigt wird. „Die Kosten für Herstellung eines zulassungsfähigen Zustandes dürfen nicht mit den Kosten
Schwierige Unterscheidung: Während die Allianz eingesteht, dass die beiden linken „Abfallautos“ nicht in die allgemeine Wrackbörse gehören, ist beim auf den ersten Blick fragwürdigen Audi-Offert der Uniqa (r.) tatsächlich eine wirtschaftliche Wiederherstellung der Zulassungsfähigkeit möglich
im Sinne schadenersatzrechtlicher Wiederherstellung verwechselt werden“, stellte man bei der Uniqa klar.
Begrenzter Eifer? Vor allem das letzte Beispiel zeigt, dass die Unterscheidung zwischen Altauto und Abfall nicht immer offensichtlich ist. Allerdings steht den Sachverständigen mit dem „Abfallprüfmodul“ im Reparaturkalkulationsprogramm „Autopreisspiegel“ eine zuverlässige und einfach zu bedienende Software zur Verfügung. Sind die zahlreichen Abfallautos in der Wrackbörse wirklich nur eine Folge dessen, dass sich die neuen rechtlichen Vorgaben noch nicht überall herumgesprochen haben? Kritische Beobachter verweisen darauf, dass die Versicherungswirtschaft bei solchen Fahrzeugen aufgrund des eingeschränkten Bieterkreises mit deutlich niedrigeren Restwertangeboten rechnen muss als bei herkömmlichen Totalschäden. Ihr Eifer bei der Umsetzung des Erlasses könnte sich also in Grenzen halten – zumindest so lange, als es keine strengen Kontrollen der Behörden gibt.
Gefährdete Konsumenten
Ab Jänner 2016 müssen Fahrzeugtransporteure ohne abfallrechtliche Genehmigung nachweisen, dass sie kein „Abfallauto“ auf der Ladefläche haben
Mit einem schärferen Durchgreifen ist ab Jänner 2016 zu rechnen. Ab dann müssen nämlich die Transporteure von Altfahrzeugen nachweisen, dass es sich bei den mehr oder minder stark beschädigten Autos auf ihren Ladeflächen um ordnungsgemäße Gebrauchtfahrzeuge handelt. Diese simple Dokumentenkontrolle wird für die Exekutive deutlich einfacher sein als eine Recherche in halbprivaten Onlinebörsen. Ob dies ausreichen wird, um die Altfahrzeugeverordnung mit Leben zu erfüllen und den Exporten endlich den von der Politik gewünschten Riegel vorzuschieben, wird sich zeigen. Jedenfalls sollten vor allem die Autobesitzer auf der Hut sein: Sie haften nämlich schon jetzt dafür, dass ihr havariertes Auto einem berechtigten Übernehmer verkauft wird – auch dann, wenn das Unfallfahrzeug ganz ohne ihr Zutun in eine Wrackbörse eingestellt wurde. •
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„Mein Ziel ist, dass beim Pkw-Marktanteil unserer Marken heuer insgesamt eine 5 vor dem Komma steht“,
HANDEL
meint Maria Grazia Davino (Fiat) auf Seite 18
„Peugeot wird zum hochwertigen Anbieter unter den Generalisten mit dem ganz klaren Anspruch, auf Augenhöhe mit VW zu agieren“, erklärt Mag. Sebastian Haböck (Peugeot) auf Seite 24
Ebner investiert im Opel-Stammbetrieb Rund 300.000 Euro investiert Autohändler Toni Ebner (B.) in seinem Stammbetrieb in Felixdorf (Niederösterreich), um bei der Marke Opel die CI-Konformität herzustellen. Damit sind dann alle Liegenschaften auf die neue Optik umgestellt: Der Betriebe in Brunn am Gebirge erstrahlt ja seit seiner Eröffnung in der neuen CI, jener in Baden-Oeynhausen wurde bereits zuvor adaptiert. Ebner will sich weiterhin auf den Raum Baden/Mödling/Wiener Neustadt konzentrieren und heuer rund 3.000 Fahrzeuge vermarkten.
Opel: keine Initiativen im Internet-Vertrieb In Großbritannien habe ein Pilotprojekt des Schwesterherstellers Vauxhall gezeigt, dass es wenig Bereitschaft zum Autokauf im Internet gebe, sagt Mag. Alexander Struckl, Geschäftsführer von General Motors Austria. Nicht zuletzt weil sich selbst bei Plattformen wie Autogott.at die Verkäufe von Neuwagen nach wie vor im „homöopathischen Bereich“ bewegten, plane Opel vorerst keine Initiativen im Online-Vertrieb. „Der Kunde braucht nach wie vor den persönlichen Kontakt zum Händler, der ihm Sicherheit und Vertrauen gibt.“
Aichlseder eröffnete neuen Lkw-Betrieb Der mit Investitionen von 2 Millionen Euro adaptierte Standort der Aichlseder Truck GmbH in Ebenthal bei Klagenfurt wurde im Juni offiziell eröffnet. Um den Vertrieb der Marken Renault Trucks und Volvo Trucks kümmern sich Importeursmitarbeiter, weiters sind 14 Mitarbeiter als Servicepartner beschäftigt. Laut dem geschäftsführenden Gesellschafter Mag. Ing. Hubert Aichlseder gibt es 5 Reparaturbahnen. Durch die Absiedelung der schweren Nutzfahrzeuge wurden bei Aichlseder in Klagenfurt Kapazitäten für Renault und Dacia frei.
Japanischer Ex-Premierminister auf Besuch bei Lietz Während eines einwöchigen Besuchs im Mostviertel besichtigte der ehemalige japanische Premierminister Yukio Hatoyama (l.) den Betrieb von Christian Lietz (M.) in Waidhofen an der Ybbs. Österreichs größter Mazda-Händler hatte dem Politiker für seinen Aufenthalt einen CX-9 zur Verfügung gestellt. Begrüßt wurde Hatoyama bei Lietz auch von Bürgermeister Werner Krammer. Unter anderem informierte sich der japanische Ex-Premier auch über das neueste Mazda-Produkt, das kompakte SUV CX-3.
Ehrung für Hyundai-Händler aus Österreich Die besten Hyundai-Händler Europas wurden im Juni am Produktionsstandort Nosovice (Tschechien) von Hyundai Motor Europe ausgezeichnet. Den „Hyundai President Award“ erhielt das Autohaus Lietz, das Hyundai an 5 Standorten in Ober- und Niederösterreich anbietet. Damit zählt das Familienunternehmen zu den 18 besten Händlern Europas. Weitere Preise gab es für das Autohaus Fürst aus Unterwart (Gesamt-Kundenzufriedenheit), das Autohaus Schinagl (Enns, Vertrieb) und das Autohaus Huber (Kolbnitz, Service).
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Dr. Nikolaus Engel
Sind die Marken auch getrennt? Autohändler müssen nach Meinung ihrer Hersteller Gelddrucker im Betrieb haben: Den Eindruck könnte man gewinnen, hört man von den Fällen, in denen Importeure nach dem Wegfall der GVO – und manche nach dem Import-Stopp einzelner Konzernmarken – strikt auf die Einhaltung der Markentrennung pochen. Dann schlägt die Stunde der Exklusivität: Da werden – trotz ausreichenden Schauraums – zusätzliche Neubauten auf neuen Grundstücken verlangt. Unwillkürlich drängt sich da die Frage auf: Wie weit ist es eigentlich von einer Marken-Internetseite zur anderen? Beim Lieblingsverkäufer der Zukunft ist die Markentrennung natürlich perfekt! Oder ist in Wirklichkeit die nächste Fremdmarke eigentlich nur ein, zwei Mausklicks entfernt?
HANDEL
Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen
Goldene Zeiten für Autokäufer Selbst in Deutschland, wo noch immer eine gute Konjunktur herrscht, gibt es hohe Nachlässe für Autofahrer, kritisiert Auto-Professor Ferdinand Dudenhöffer. Und auch zu Österreich findet er klare Worte.
Auch wenn der Höchststand vom Februar und März nicht erreicht wurde, waren die Rabatte im Mai sehr hoch Konkret stieg der Index im Mai von 121 auf 126 Punkte: Vor allem die deutschen Volumenhersteller VW, Opel und Ford hätten in den vergangenen Wochen neue Prämien auf den Markt gebracht, sodass zum Beispiel der VW Jetta in Deutschland mit 35,4 Prozent Nachlass, der Opel Astra Sportstourer mit 34,2 Prozent und der Ford Focus mit 28 Prozent Rabatt angeboten wird. Bei VW seien im April 31,2 Prozent aller Neuwagen (das sind 19.629 Stück) in Deutschland als Herstelleroder Händlerzulassung auf den Markt gekommen, die als „junge Gebrauchtwagen“ das Neuwagen-Preis-
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in paar Blicke in Tageszeitungen, auf Plakate und die Homepages der Autohersteller zeigen: So günstig wie derzeit gab es neue Fahrzeuge noch nie zu kaufen. Das ist in Österreich so, wo Importeure und Händler versuchen, an die „guten, alten Zeiten“ mit höheren Stückzahlen heranzukommen. Und das ist – etwas überraschend – in Deutschland nicht anders, obwohl dort keine so starken Verkaufsrückgänge zu verzeichnen waren wie in Österreich.
„Ähnliche Situation auch in Österreich“ Das beweist beispielsweise der sogenannte CAR-Rabatt-Index (das ist die Summe aller finanziellen Zugeständnisse bei einem Neuwagen-Kauf, Anm.): Dieser Index wird allmonatlich vom CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen (D) erhoben. Leiter des Instituts ist Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer. Sein doch etwas überraschendes Resümee von Mitte Juni: „Obwohl die Verbraucher in Deutschland in Kauflaune sind und die Konjunktur gut läuft, haben die Autobauer ihre Rabatte im Mai noch erhöht.“
Auch wenn es im Gegensatz zu Deutschland keine exakten Zahlen gibt: Die Inserate zeigen, dass die Importeure weiter mit hohen Prämien Kunden anlocken
niveau verderben. „Wenn der Marktführer in das Rabattspiel eingreift, dann folgen alle.“ Ein kurzer Blick auf die Homepages (siehe Screenshots) bestätigt, dass die Situation in Österreich ähnlich ist. Das sieht auch Prof. Dudenhöffer so: „Auch wenn ich nicht alle österreichischen Parameter im Detail kenne, schätze ich den österreichischen Neuwagenmarkt ähnlich ein wie jenen in Deutschland. Die ersten Monate waren in Österreich ja schwierig und ermöglichten nach dem eher trüben Jahr 2014 keinen besonders guten Start“, analysiert Dudenhöffer. „Daher sind die Autobauer auch in Österreich mit hohen Incentives im Markt.“ • (MUE)
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HANDEL
Wohl kein andereres Händlernetz hat eine so emotionale Bindung an seine Marken als die Fiat-Partner: Auch in den dunkelsten Jahren haben sie ihrem Hersteller die Treue gehalten. Jetzt soll es wieder aufwärts gehen, verspricht Importchefin Maria Grazia Davino. Von Philipp Hayder
zumal einerseits neue Produkte auf den Markt kommen und andererseits das Händlernetz wettbewerbsfähiger aufgestellt wird.
Zahlreiche Modellimpulse Produktseitig basiert die Strategie auf attraktiven Modellen wie dem Jeep Renegade, der heuer bereits 619 Neuzulassungen erzielt hat, oder dem zum Jahreswechsel gestarteten Fiat 500X. Letzterer brachte es bis Ende Mai auf 595 Zulassungen. Die nächsten Modellschritte werden 2016 der kompakte Fiat Aegea sowie 2017 ein SUV von Jeep im C-Segment sein. Die am sehnsuchtsvollsten erwartete Neuheit ist unterdessen der Alfa Romeo Giulia: Als Limousine mit Hinterrad- und Allradantrieb wird er 2016 auf den Markt kommen, auch ein Kombi ist vorgesehen. In der Folge seien weitere neue Autos geplant, kündigt Davino an: „Bis 2018 wird Alfa insgesamt acht Modelle einführen, darunter zwei SUVs und einen Sportwagen.“
Mit Herz und Verstand I
m März 2014 übernahm Davino in einer schwierigen Situation die Führung der österreichischen Fiat-Importgesellschaft. Doch rasch erwarb sich die aus Neapel stammende Managerin das Vertrauen ihrer Händler, das nun mit steigenden Stückzahlen belohnt werden soll: „Mein Ziel ist, dass beim PkwMarktanteil unserer Marken heuer insgesamt eine 5 vor dem Komma steht“, sagt Davino. Mittelfristig sieht sie „auf jeden Fall weiteres Steigerungspotenzial,
Neue Strukturen im Netz Die parallel voranschreitende Reorganisation des Händlernetzes wurde mit der Kündigung der LanciaVerträge per März 2017 eingeleitet. Außerdem wurden die 22 angeschlossenen Alfa-Händler gekündigt. „Das bedeutet freilich nicht, dass sich diese Betriebe nicht wieder für einen Hauptvertrag bewerben können“, sagt Davino. Sie plant bei Alfa Romeo ein künftig einstufiges Netz mit 30 bis 40 Partnern, das sich weitgehend mit den bis zu 50 Jeep-Händlern überschneiden soll. Bei Fiat soll das Netz weiterhin dem derzeitigen Umfang (es gibt aktuell 68 Haupthändler und 48 angeschlossene Partner) entsprechen. Vor allem bei Alfa Romeo und Jeep ist eine künftige Händlertätigkeit mit Investitionen verbunden. Allerdings handle es sich um „durchaus maßvolle Beträge, die Sinn machen und die sich in einem überschaubaren Zeitraum auszahlen werden“, verspricht Davino: Schließlich gelte es, dem Händlernetz parallel zur Renaissance der einzelnen Marken wieder tragfähige Renditen zu ermöglichen. •
Was mit dem Jeep Renegade (r.) und zunehmend mit dem Fiat 500X gelingt, soll ab 2016 auch mit dem Alfa Romeo Giulia möglich sein: die Rückkehr zu früheren Stückzahlerfolgen
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HANDEL
„Wir sind die klare Nummer 2“ Mit dem Mokka ist Opel schon jetzt erfolgreich, der Karl startet dieser Tage und der neue Astra soll ab Herbst wieder das meistverkaufte Modell der Marke sein: Grund genug für Importchef Mag. Alexander Struckl, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Von Philipp Hayder
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&W: Opel konnte in den vergangenen Monaten deutlich zulegen. Wie lauten die weiteren Ziele? Mag Alexander Struckl: Unser Anspruch ist es, nicht kurzfristig die Stückzahlen zu optimieren, sondern nachhaltig zu wachsen. 2014 konnten wir in unserer eigenen Marktbetrachtung um 0,4 Prozentpunkte zulegen. Heuer haben wir bis Ende Mai ein weiteres Plus um 0,5 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent Marktanteil erzielt. Am Jahresende sollte jedenfalls ein Siebener vor dem Komma stehen. Wie soll es mittelfristig weitergehen? Struckl: Wir sind die klare Nummer 2 am Gesamtmarkt und wollen das auch bleiben, wenngleich es sich natürlich um eine sehr umkämpfte Position handelt. Mit attraktiven Produkten, motivierten Händlern und einer modernen Kundenansprache haben wir ganz sicher das Potenzial dafür. Umgelegt auf den Marktanteil, wäre in den nächsten Jahren zweifellos ein Achter eine schöne Zahl. Seit Kurzem steht der Opel Karl bei den Händlern. Struckl: Wir sehen diesem Auto sehr positiv entgegen, wenngleich es sich natürlich um ein komplett neues Segment für uns handelt. Heuer rechnen wir mit einem Liefervolumen von ungefähr 1.000 Stück.
Im Herbst folgt mit dem Generationswechsel beim Astra der wohl wichtigste Launch des Jahres. Struckl: Der auslaufende Astra war für uns ein wichti-
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Der Aufwärtstrend bei Opel wird sich weiterhin positiv auf die Renditen der Händler auswirken, verspricht Mag. Alexander Struckl
ger Meilenstein in der Produktentwicklung. Im ersten Jahr nach seiner Einführung haben wir über 7.000 Stück verkauft. In der Folge hat sich der Wettbewerb jedoch enorm verschärft. Deshalb müssen wir mit dem neuen Astra dieses Segment für uns neu erfinden. Ich gehe davon aus, dass nach dem Start in der ersten Novemberwoche heuer noch rund 800 Autos nach Österreich kommen werden. Im ersten Volljahr hoffen wir auf 6.000 bis 7.000 Neuzulassungen, womit der Astra auch wieder unser meistverkauftes Fahrzeug sein würde.
Derzeit hat diese Position der kompakte Crossover Mokka inne. Struckl: Der Mokka ist wirklich ein Kundenmagnet, und das ohne spezielle Marketingmaßnahmen. Auch im dritten Jahr am Markt rechnen wir mit mehr als 4.000 Neuzulassungen. Werden sich die Opel-Händler in absehbarer Zeit wieder der als Branchenziel geltenden Umsatzrendite von 2 Prozent nähern? Struckl: Das wäre definitiv ein schönes Ziel. Aussagekräftiger als die Umsatzrendite ist für mich aber die Eigenkapitalrendite, die zeigt, dass bei einer Investition in einen Opel-Betrieb der Ertrag viel besser als bei den meisten anderen Investitionsformen ist. Wir bieten unseren Partnern ein Geschäftsmodell, das mit Sicherheit zu den attraktivsten in der österreichischen Autobranche gehört. Übrigens sehen wir ganz eindeutig, dass jene Händler, die sich ausschließlich auf Opel konzentrieren, eine bessere Rendite aufweisen als Multimarkenbetriebe. •
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HANDEL
Neuer VWSchauraum in Pardubice: VW ist die Nr. 2 auf dem tschechischen Markt und die führende Importmarke
Umstrittene Reexporte
Gute Aussichten Der tschechische Automarkt legt weiter zu. Importeure und Händler rechnen mit weiterem Wachstum. Von Peter Homola
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Vratislav Strasil, Geschäftsführer Porsche Ceská republika: Der tschechische Markt wird weiter wachsen
Frantisek Neuman, Citroën- und DS-Markendirektor in Tschechien: Flottenbetrug im Zusammenhang mit Reexporten
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ie Stimmung in der tschechischen Autobranche ist gut. Die Neuzulassungen, die auch Reexporte beinhalten, sind in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. Im Vorjahr wurden mehr als 192.000 Pkws erstmals zugelassen, um 16,7 Prozent mehr als 2013. In den ersten fünf Monaten 2015 sind die Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr um 21,2 Prozent auf knapp 92.000 Pkws gewachsen. Skoda war klarer Marktführer mit 29.770 Autos und 32,4 Prozent Marktanteil, gefolgt von VW, Hyundai, Ford und Dacia.
Weiteres Wachstum Vratislav Strasil, Geschäftsführer der für den VW-, Audi- und Seat-Import zuständigen Porsche-HoldingTochter Porsche Ceská republika, rechnet für 2015 mit einem Gesamtmarkt von rund 220.000 Pkws. Davon dürften an die 17 Prozent auf Reexporte, also Autos die in den ersten 180 Tagen nach der Zulassung wieder abgemeldet werden, entfallen. Frantisek Neuman, Citroën- und DS-Markendirektor in Tschechien, ist noch optimistischer. In seiner Planung geht er von 225.000 Pkws aus. Neuman betont auch steigende Verkäufe von leichten Nutzfahrzeugen, ein Zeichen der sich bessernden Wirtschaftslage. Auch für die Zukunft wird mit steigenden Verkäufen gerechnet. „Der tschechische Markt wird sicher wachsen“, sagt Strasil. „Ich kann mir vorstellen, dass der reine Pkw-Markt ohne Reexporte um 3 bis 5 Prozent pro Jahr wachsen wird.“ Alle Wirtschaftsindikatoren zeigen laut Strasil einen positiven Trend. Auch Vít Pekný, Geschäftsführer des großen Prager Autohändlers NH Car und zuvor Chef der tschechischen KiaImportniederlassung, erwartet höhere Absätze.
Für viele Diskussionen sorgt in Tschechien das Thema Reexporte. Da die Statistik des Importeursverbands auf Neuzulassungen basiert und einige Marken viel reexportieren, fehlt eine Übersicht über Autos, die wirklich im Land bleiben. Neuman ortet eine neue Facette der Reexporte, bei der es offensichtlich um einen geplanten Betrug geht. So hat eine Firma bei einem tschechischen CitroënHändler im Rahmen eines Flottenauftrags 15 Autos gekauft und dafür die üblichen Vergünstigungen erhalten. Dabei musste sich der Käufer unter anderem verpflichten, dass die Fahrzeuge mindestes sechs Monate lang in Tschechien angemeldet sein werden. Doch die Autos wurden wesentlich früher abgemeldet und sind in Frankreich aufgetaucht. „Der Händler hat den Käufer wegen des erschlichenen Preisvorteils angezeigt“, sagt Neuman. Die Polizei hat den Fall untersucht, doch der Käufer behauptete, dass sein Geschäftsplan gescheitert wäre und das Verfahren wurde eingestellt. Laut Neuman wurde die Sache nicht wirklich detailliert untersucht. Sonst müsste etwa auffallen, dass die Autos bereits vor dem angeblichen Zeitpunkt der Projekteinstellung in Frankreich zugelassen waren. Als Konsequenz will man nun die Flottenkunden besser überprüfen. Neuman berichtet auch von Gerüchten, dass es zu Fällen kommt, in welchen ein Auto mithilfe von Duplikaten von Dokumenten im Ausland angemeldet wird, obwohl es noch in Tschechien zugelassen ist.
Konzentration im Händlernetz Uneinig ist man sich über die künftige Zahl der Händlerbetriebe. Pekný glaubt, dass die Händlerzahl von rund 1.000 Standorten auf 700 bis 800 Betriebe mit rund 600 Besitzern zurückgehen wird. Strasil und Neuman sehen eine mögliche Konzentration, aber keine Änderung der Gesamtzahl der Betriebe. „Aus meiner Sicht ist die Profitabilität der Händler in Tschechien im Grunde sehr gut, der tschechische Markt hat bisher keine Krise erlebt und ich sehe auch an unseren Konzernmarken, dass sich unsere Netzstruktur nicht verändert“, so Strasil. „Ich glaube nicht, dass es in Zukunft zu einem radikalen Rückgang der Verkaufspunkte kommen wird.“ •
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Gegenwind in Brüssel CECRA-Präsident Jean-Paul Bailly kann bislang keine Erfolge vorweisen
Komm.-Rat Ing. Josef Schirak kritisiert den „offensichtlich lauwarmen Auftritt“
In den vergangenen Jahren konnten die europäischen Kfz-Interessenvertreter kein einziges ihrer Anliegen realisieren. Das führt zu immer mehr Kritik – auch aus Österreich.
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ie Kfz-GVO ist ausgelaufen, bei der Untersuchung unlauterer Vertriebspraktiken wurde die Autobranche ausgeklammert und beim „Code of Conduct“ bewegen sich die Hersteller keinen Zentimeter. Zu allem Überfluss zeigt auch noch die EU-Kommission den Autohändlern die kalte Schulter: Ursprünglich hatte sie sich das Recht vorbehalten, „einen Prozess mit dem Ziel eines Gesetzesvorschlags zur Regelung der Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren am automotiven Sektor einzuleiten“, sollten die Händlervereinigung CECRA und die Herstellervereinigung ACEA bis zum 31. Dezember 2014 keine gemeinsamen Rahmenbedingungen für den Automobilvertrieb definieren. Die Frist verstrich – und passiert ist genau nichts. Es gebe „nicht genügend politische Unterstützung“ für ein Branchengesetz, ließ die Kommission lapidar mitteilen.
„Lauwarmer Auftritt“
Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner fordert mehr nationale Unterstützung
Die Erfolgsbilanz von CECRA-Präsident Jean-Paul Bailly fällt also mehr als mager aus. Umso unruhiger werden einflussreiche Mitgliedsverbände – allen voran der deutsche Branchenverband ZDK, der seine Interessen in Brüssel zusehends selbst vertritt. Auch aus Österreich kommt Kritik am „offensichtlich lauwarmen Auftritt“ der CECRA, wie es Einzelhandelssprecher Komm.-Rat Ing. Josef Schirak ausdrückt: „Es muss doch endlich möglich sein, zumindest in Teilbereichen Erfolge im Sinne unserer Mitgliedsbetriebe zu erzielen.“ Stattdessen verstärke sich der Eindruck eines steigenden Zurückweichens, analysiert Schirak. Dies will Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, ehemaliger Bundesgremialobmann und nunmehr österreichisches Mitglied des CECRA-Vorstandes, nicht unwidersprochen lassen. Zwar habe die CECRA aktuell einen schweren Stand, doch sei sie die einzige von allen europäischen Institutionen anerkannte Interessenvertretung des Kfz-Gewerbes. Um wieder Erfolge erzielen zu können, brauche man auch mehr nationale Unterstützung, fordert Oberwallner: „Allein bohren wir in Brüssel nämlich sehr dicke Bretter.“ • (HAY)
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HANDEL
Premium für alle Kunden Mehr Verkäufe mit weniger Modellen: Importchef Mag. Sebastian Haböck will nicht nur diesen scheinbaren Widerspruch bewältigen, sondern Peugeot auch zum „Premiumanbieter unter den Generalisten“ machen. Von Philipp Hayder
V Seit dem Jahreswechsel ist Mag. Sebastian Haböck für Peugeot in Österreich verantwortlich
or wenigen Tagen ist der umfassend modernisierte Peugeot 208 in die Schauräume gerollt. Das neue Modell sei kein gewöhnlicher Kleinwagen, unterstreicht Haböck: Mit optischen und technischen Aufwertungen bis hin zu innovativen Strukturlacken soll das Fahrzeug vielmehr die neue Markenphilosophie verkörpern. „Peugeot wird zum hochwertigen Anbieter unter den Generalisten mit dem ganz klaren Anspruch, in Bezug auf die Markenwahrnehmung auf Augenhöhe mit dem Marktführer VW zu agieren“, definiert Haböck, der selbst auf langjährige Erfahrung bei Citroën zurückblickt, die Unterscheidung von den anderen PSA-Fabrikaten: „Citroën wird zum Anbieter von alternativen und kreativen Produkten – Stichwort Cactus – und DS langfristig zur Premiummarke.“
„Effizienter und schlagkräftiger“
Letzte Ausfahrt: Der Peugeot RCZ wird in Kürze aus dem Programm genommen
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Eine derartige Repositionierung ist nicht einfach – schon gar nicht dann, wenn sie mit einer deutlichen Reduktion des Modellprogramms einhergeht. So hat sich Peugeot bereits von den einst markenprägenden Stahldachcabrios verabschiedet, spätestens im Oktober wird bei Magna Steyr die Produktion des sportlichen Zweisitzers RCZ auslaufen. „In der Vergangenheit hatten wir einschließlich der leichten Nutzfahrzeuge 24 verschiedene Modelle am Markt. Dieses Mehr an Produkten hat uns jedoch nicht unbedingt ein Mehr an Volumen gebracht“, sagt Haböck, der zudem auf höhere Kosten für die Händler – von den Produktschulungen bis zur Lagerhaltung – verweist. Künftig wird Peugeot mit 13 Pkws und 4 Transportern das Auslangen finden. „Das wird ausreichen, um die Segmente mit der größten Nachfrage zu bedienen und gleichzeitig unsere Organisation effizienter und schlagkräftiger machen“, ist Haböck überzeugt.
Vorbild Wien, Triester Straße: Künftig könnten weitere Autohäuser sowohl für Peugeot als auch für Citroën tätig sein
Mehr Effizienz für die Händler „Auf das Wesentliche konzentrieren“ will sich der dynamische Importchef auch bei der alltäglichen Zusammenarbeit mit den Händlern: „Die Effizienzsteigerung durch simplere Programme, einfachere Prozesse und eine Eindämmung der Informationsflut ist eines meiner wichtigsten Anliegen. Das habe ich dem Netz versprochen, dazu stehe ich.“ Während die derzeit knapp 180 Vertragsbetriebe umfassende Organisation in ihren Grundzügen unverändert bleibt, könnte das Beispiel der erfolgreichen steirischen Händlerkooperationen Schule machen. Außerdem schafft die nunmehr klare Positionierung der Schwestermarken das Potenzial für den einen oder anderen konzerninternen Mehrmarkentrieb. Am wichtigsten ist aus Sicht der Händler aber zweifellos die von Haböck in Aussicht gestellte Ertragsverbesserung: „Wir wollen zu den vor einigen Jahren üblichen Umsatzrenditen von 1,5 bis 2 Prozent zurückkehren.“
Ambitionierte Ziele Voraussetzung dafür ist nicht zuletzt eine Steigerung der Absatzzahlen. Abhängig vom Gesamtmarkt, erwartet Haböck heuer 3,85 bis 4 Prozent Marktanteil: „Ich träume von mindestens 4,4 oder 4,5 Prozent in einem Zeithorizont bis Ende 2018. Mit einer sauberen Aufstellung, einem schlagkräftigen Händlernetz und innovativen Produkten muss und wird das möglich sein.“ •
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HANDEL
Wasser, Wein und Würgepreise Unmittelbar nach der Markteinführung bot Mazda Rainer den neuen CX-3 mit hohen Rabatten an. Das sorgte für Unmut unter den Markenkollegen: Schließlich ist Firmenchef Burkhard Ernst gleichzeitig Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels.
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in neues Modell mit großer Begehrlichkeit und begrenzter Verfügbarkeit sollte ohne allzu hohe Nachlässe auskommen. Umso empörter waren die Reaktionen der Mazda-Händler, als auf der einschlägig bekannten Plattform www.autogott.at der neue CX-3 mit „bis 10,9 Prozent Rabatt“ beworben wurde – und das bei einer Grundspanne von 10 Prozent. Verantwortlich für den Hammerpreis war ausgerechnet das Unternehmen von Bundesgremialobmann Komm.-Rat Burkhard Ernst, ansonsten vehementer Kritiker der schlechten Ertragslage in der Branche.
Gefährdete Glaubwürdigkeit Kein Wunder, dass Ernst mit dem Vorwurf „Wasser predigen und Wein trinken“ konfrontiert wurde. Der steirische Mazda-Händler Heinz P. Robinson formu-
lierte einen offenen Brief: „Unsere obersten ‚Kämmerer‘ sind stets öffentlichkeitswirksam mit kräftigen Worten zugegen. Manche Mahner verlieren aber ihre Glaubwürdigkeit und Berechtigung, wenn sie ihre eigenen Worte ad absurdum führen. Kaufmännisch vernünftiges Handeln soll und kann man einfordern, es selbst vorzuleben ist jedoch eine Grundvoraussetzung.“ Bei Mazda Rainer reagierte man rasch auf die Kritik: Ernst selbst erklärte, über das Angebot nicht informiert gewesen zu sein. Seine Schwester Komm.Rat Gabriele Lemberger verwies darauf, dass der eigentliche Neuwagenrabatt nur 5,5 Prozent betragen habe. Der Maximalnachlass von 10,9 Prozent sei erst bei Inanspruchnahme einer Leasingfinanzierung zustande gekommen. „Aufgrund der großen Aufregung mancher Händlerkollegen“ habe man das Angebot dennoch umgehend vom Netz genommen. • (HAY)
Das Internet macht Rabatte transparent: Für die CX-3Kampagne von Mazda Rainer musste Burkhard Ernst (o.) Kritik von Heinz P. Robinson einstecken
HANDEL
Nach der Veranstaltung: Univ.- Prof. Bernhard Geringer (TU Wien), Mag. Martin Hoffer (ÖAMTC), Renate Okermüller (Organisation), Stefan Binder, Pascal Sperger, Xaver Ziggerhofer, Stefan Schmudermaier, Gerhard Lustig (alle A&W Verlag), Christian Clerici (Moderator)
Flotte Tagung im noblen Ambiente Interessante Referate, spannende Diskussionen und dazwischen viel Zeit, damit Aussteller und (potenzielle) Kunden zueinander finden konnten: Die Ende Juni veranstaltete „Fleet Convention“ von „FLOTTE & Wirtschaft“ in der Wiener Hofburg war ein voller Erfolg. Von Mag. Heinz Müller
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Ing. Mag. Christian Rötzer, TÜV Austria Automotive
ls das Team von „FLOTTE & Wirtschaft“ die Veranstaltung zu planen begann, betrat es absolutes Neuland. Niemand konnte sagen, wie viele Teilnehmer kommen würden: Mit rund 300 hatte man gerechnet, letztlich kamen 450 in die Hofburg. Es zeigt sich also: Die österreichische Branche braucht – neben dem schon traditionellen A&W-Tag (heuer übrigens am 29. Oktober) – auch eine eigene Veranstaltung für all jene, die sich professionell um Flotten kümmern; ganz egal, ob nur einige wenige Fahrzeuge gemanagt werden oder mehrere tausend.
37 Aussteller kamen
Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier
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Im noblen Ambiente der Wiener Hofburg präsentierten 37 Aussteller ihre Fahrzeuge und Produkte: Autoimporteure ebenso wie Reifenfirmen, Versicherungen und Finanzierungspartner. Daneben gab es eine ganze Reihe von Vortragenden: Den Reigen eröffnete in der Früh Henning Heise, Geschäftsführer von heise fleetconsulting. Er präsentierte eine Umfrage
unter rund 100 Firmen. Haupttenor: „Das Thema Umwelt ist bei der Fahrzeugbeschaffung wichtig, aber es darf nichts kosten.“ Laut der Umfrage gibt es in 30 Prozent der Unternehmen keinerlei Führerscheinkontrollen, wenn ein Mitarbeiter ein Dienstauto übernimmt.
„Ohne Hybridtechnik wird es nicht gehen“ Ing. Mag. Christian Rötzer, Geschäftsführer von TÜV Austria Automotive, sprach in seinem Vortrag unter anderem die Vorgabe der EU an, dass Autos ab 2020 nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen dürfen: „Derzeit sind es in Österreich 128,6 Gramm bei Benzinern und 127,2 Gramm bei Dieselfahrzeugen. Ohne Hybridtechnik ab der Mittelklasse wird dieses Ziel nicht zu erreichen sein.“ Launig und kurzweilig – wie im Fernsehen – war die anschließende Analyse von Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier. „Für Politiker ist das Thema Verkehr komplett unwichtig: Damit holt man keinen Wähler hinter dem Ofen hervor.“ Ernüchternd war auch die Bewertung, die er aus seinen Umfragen für die Kompetenz der Politiker in Sachen Verkehr hatte: „Die Wähler halten – je nach Partei – maximal 10 Prozent der Politiker in diesem Bereich für sehr kompetent.“
Start frei für die „Marktplätze“ Nach diesem ersten Vortragsblock gab es eine Runde für die sogenannten „Marktplätze“, bei denen die Aussteller ihre Produkte den Interessenten präsentieren konnten. Dann stellte Frank M. Rinderknecht, CEO der Schweizer Rinspeed AG, seine Vision des Verkehrs in 20 Jahren vor: So wie es einstige Weltmarktführer wie Kodak, Nokia oder Sony wirtschaftlich schwer getroffen habe, sieht er Gefahren „für die VWs, Opels
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HANDEL
Podiumsdiskussion über „Das vernetzte Firmenauto“: Asfinag-Vorstand Dr. Klaus Schierhackl (2. v. l.), ÖAMTC-Chefjurist Mag. Martin Hoffer (2. v. r.) und Rinspeed-Chef Frank M. Rinderknecht (r.) mit Moderator Christian Clerici (l.)
Die Importeure – wie hier Mercedes-Benz – konnten ihre Produkte auf eigenen Ständen präsentieren
Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer
Wie auf einem großen Autosalon: Fiat lockte nicht nur mit seinen Autos, sondern auch mit einer Hostess
Gemeinschaftsstand des Marktführers: VW, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Seat und Skoda präsentierten ihre Neuheiten
Mit 2 Stunden war die Zeit, in der die Teilnehmer das Mittagessen genießen und die zweite Serie der „Marktplätze“ absolvieren konnten, durchaus großzügig bemessen. Ein Konzept, das sich bewährt hat, da es dem „Zueinanderfinden“ und der Kontaktpflege dient.
Komm.-Rat Johannes Hödlmayr
„Eine Anzeige nach der anderen“
Henning Heise präsentierte seine neueste Studie über Flotten und ihre Nutzer
Frank M. Rinderknecht, Rinspeed
Das noble Ambiente der Hofburg ließ die Autos besonders gut zum Ausdruck kommen
und Mercedes dieser Welt“. Google und Apple würden bereits an die Tür klopfen. Dass Autos demnächst keine Fahrer mehr brauchen, birgt für Rinderknecht auch Gefahren: „Der Autodieb braucht dann kein Werkzeug mehr, sondern sitzt zu Hause auf der Couch, öffnet die Garage, startet das gewünschte Auto und fährt damit selbsttätig weg.“ Vor der Mittagspause gab Komm.-Rat Johannes Hödlmayr, Chef der Hödlmayr International AG, einen Einblick in die Philosophie seines mittlerweile europaweit tätigen Logistik-Unternehmens: „Wir sind 16 Nationen, sprechen 20 Sprachen, aber sind 1 Team.“
Bevor Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer (TU Wien) den Flottenbetreibern die Angst vor einem allzu raschen Aufkommen alternativer Antriebe nahm („In den kommenden 5-10 Jahren sind Sie mit dem herkömmlichen Angebot an Motoren sicher noch sehr gut beraten.“), diskutierten ÖAMTC-Chefjurist Mag. Martin Hoffer und Asfinag-Vorstand Dr. Klaus Schierhackl über „Das vernetzte Firmenauto“. Schierhackl will eine möglichst gute Partnerschaft mit der Autoindustrie, um die vorhandenen Autobahnen für das zusätzliche Verkehrsaufkommen zu nutzen. Das werde nur mit einer größeren Vernetzung möglich sein. „Aber wir wollen gar nicht alles über die Autofahrer wissen.“ Hoffer rief dazu auf, mit den vielen Daten, die schon jetzt über Autofahrer und ihre Routen zur Verfügung stehen, sorgsam umzugehen: „Der Lenker wird, auch wenn das Auto selbsttätig fährt, auf die StVO achten müssen. Sonst kriegen Sie eine Anzeige nach der anderen.“ •
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HANDEL
Die BSC-Automotive-Experten: Dr. Nikolaus S. Lang und Dr. Antonella Mei-Pochtler
Das Auto-Auto kommt sicher Automatisiertes Fahren wird Realität, davon gehen die Experten der Unternehmensberatung Boston Consulting aus und untermauern ihre These mit einer Studie.
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or „gewaltigen Herausforderungen“ stehe die europäische Automobilindustrie, wie Dr. Antonella Mei-Pochtler, Senior Partnerin bei der Unternehmensberatung The Boston Consulting (BCG) Österreich, sagt.
Kunden sind bereit, mehr zu zahlen Grundlage dafür ist die internationale Studie „Back to the Future: The Road to Autonomous Driving“, die BCG durchführte. Demnach sei mit nachhaltigen Änderungen zu rechnen. „Die Verschiebung von Absatz, Produktion und zunehmend auch Entwicklung nach Asien einerseits und die Einführung von selbstfahrenden Autos andererseits erfordern erhebliche Anpassungen in der gesamten Wertschöpfungskette.“ Auch für die Zulieferindustrie würden sich daraus neue Anforderungen und ein erheblicher Veränderungsbedarf ergeben. Die Studie zeige auf, dass selbstfahrende Autos bereits bald den Massenmarkt erreichten und die Konsumentenakzeptanz hoch sei. Die in den USA durchgeführte
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55 Prozent würden ein teilweise selbstständig fahrendes Auto kaufen
Befragung unter 1.501 Autofahrern ergab, dass sich 55 Prozent der Befragten für ein teilweise und 44 Prozent für ein vollständig selbstfahrendes Auto entscheiden würden und bereit wären, dafür mehr als 5.000 Dollar (rd. 4.500 Euro) zusätzlich zu investieren. BSC beziffert das weltweite Marktpotenzial für Automobilhersteller und -zulieferer bis 2035 auf insgesamt 77 Milliarden Dollar. „Das autonome Fahren wird vor allem von jungen Zielgruppen in entwickelten Märkten als effiziente Mobilitätsform angesehen. Darüber hinaus bietet es eine effiziente Lösung in den globalen Großstädten, die von Verkehrsinfarkten geplagt sind“, so Mei-Pochtler.
Anpassungen in Industrie und Gesetzgebung
44 Prozent wären bereit, ein vollständig selbstfahrendes Auto zu erwerben
Die BSC-Experten gehen davon aus, dass bereits 2017 die Autopilotfunktion auf der Autobahn starten kann, 2020 Fahrzeuge beim Einparken autark agieren werden und autonomes Fahren 2022 auch in Städten etabliert werden kann. 2025 wird vollautonomes Fahren zum Alltag gehören. „Die große Mehrheit der Autos von deutschen Premiumherstellern wie Audi, BMW oder Daimler werden in zehn Jahren über eine Vielfalt solcher Assistenzsysteme verfügen“, sagt Dr. Nikolaus S. Lang, AutomotiveExperte bei BSC. Voraussetzung dafür sind allerdings Anpassungen in der Industrie und in der Gesetzgebung: Neben Adaptierungen der Cybersecurity, neuer digitaler Landkarten und dem Aufbau einer Infrastruktur für die Kommunikation zwischen den einzelnen Fahrzeugen müssen auch die rechtlichen Rahmenbedingungen (Haftung) geschaffen werden. • (DSC)
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HANDEL
Der Underdog lernt bellen Während der neue Tivoli von SsangYong im heimatlichen Südkorea ausverkauft ist, hofft man auch in Österreich auf einen ähnlichen Erfolg.
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ie Marke SsangYong kämpfte in den vergangenen Jahren mit sehr überschaubaren Verkaufszahlen in Österreich. Dies soll sich nun mit dem Tivoli und neuen Händlern ändern. Dabei hat das neueste Modell beim koreanischen Automobilhersteller alle trendigen Trümpfe mit an Bord. Da wären etwa der leicht erhöhte SUV-Charakter, wahlweise Allrad- oder Frontantrieb sowie Automatik als Option und der moderate Einstiegspreis von 15.990 Euro.
Mehr Händler Dennoch ist der Verkaufserfolg nicht garantiert. Einerseits hat das Image in Österreich noch Aufholbedarf, andererseits findet man nicht überall auch einen Händler der Marke. Zumindest Letzteres hat sich in den vergangenen Monaten verbessert. „Seit Februar konnten wir 5 neue Händler dazugewinnen“, sagt Michael Langer, General Manager der SYMA Autohandels GmbH. Das sind neben dem Autohaus Slawitscheck und Autohaus Leidinger auch die Händler Marcher, Maticka und Hudak. Ende 2016 möchte man in Österreich die Marke flächendeckend anbieten: „Das heißt, dass zumindest in jeder Landeshauptstadt ein Händler zu finden ist.“ Servicepartner sollen laut Langer dabei in „überschaubarer Distanz“ zueinander liegen. • (MKR)
Michael Langer hofft vor allem auf den Erfolg der neuen Dieselmotoren
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Die Zahlen lügen nicht
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Steigende Insolvenzen, sinkende Bonität: Eine Analyse der Daten des KSV bestätigt die schwierige Lage der Branche. Umso fataler ist die immer stärkere politische Belastung des Automobils.
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eere Schauräume und verwachsene Werkstatteinfahrten sind kein seltener Anblick mehr. In den vergangenen 12 Monaten mussten insgesamt 119 Autohäuser und Reparaturbetriebe Insolvenz anmelden, teilt der Kreditschutzverband von 1870 mit. Seit dem Jahreswechsel waren die oberösterreichischen Autohäuser Swoboda und CCL mit Passiva von 3,7 beziehungsweise 2,6 Millionen Euro die größten Insolvenzfälle, dahinter folgte der Villacher Zweiradhändler Motec mit Verbindlichkeiten von rund 1,4 Millionen Euro.
„Entspannung nicht in Sicht“ Damit setzt sich der Anstieg der Kfz-Pleiten unvermindert fort. Zum Vergleich: Von Juli 2010 bis Juni 2011 hatte es 101 Insolvenzen gegeben, 2013/14 waren es 113 Fälle. „Eine Entspannung ist angesichts des nach wie vor schwierigen Automarktes nicht in Sicht“, meint Komm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels. Er analysiert gemeinsam mit den KSV-Experten regelmäßig die Lage der Autobranche.
Unterdurchschnittliche Bonität Besorgnis erregt neben der Insolvenzentwicklung vor allem der Abwärtstrend bei der Bonität. Zwischen 2011 und 2014 ist das durchschnittliche KSV-Rating der Automobil-Einzelhändler und Werkstätten von 338 auf 360 gesunken. Heuer habe man bislang eine weitere Verschlechterung auf 363 registriert, berichtet Günther Fasching, Leiter der Wirtschaftsinformation. Insgesamt sei das KSV-Rating heimischer Firmen
338
354
356
360
113
113
363 119
KSV1870 Rating
Insolvenzen
200 101
0
Von Philipp Hayder
30
300
2011
103
2012
2013
2014
seit 2011 von 338 auf 352 gesunken. „Das Durchschnittsrating der österreichischen Unternehmen geht nicht dramatisch, aber kontinuierlich nach unten. Die Situation des Kfz-Handels ist besonders angespannt, denn hier ist dieser Trend in verstärktem Ausmaß zu beobachten“, sagt Fasching. Nach Bundesländern betrachtet, gibt es unterdessen durchaus Unterschiede: Aktuell weist Wien mit 389 Punkten die schlechteste Bonität innerhalb der Autobranche auf. Dahinter folgen Niederösterreich (362), Vorarlberg und die Steiermark (jeweils 360), das Burgenland (358) sowie Kärnten und Salzburg (jeweils 355). Die vergleichsweise beste Bonität hat der KSV für Autofirmen in Oberösterreich (353) und Tirol (352) ermittelt.
„Genau das falsche Signal“ Das KSV-Rating ist nicht zuletzt deshalb relevant, weil es von Banken für Kreditentscheidungen herangezogen wird. Für die überdurchschnittlich stark auf Fremdkapital angewiesene Autobranche ist dies verhängnisvoll: „Schon jetzt haben es viele Branchenkollegen schwer, an Kredite zu kommen“, weiß Ernst. Einen kurzfristigen Ausweg aus dieser Lage gibt es wohl nicht. Zur nachhaltigen Besserung muss an zahlreichen Stellschrauben gedreht werden – von den innerbetrieblichen Kosten über die teuren Standards der Autohersteller bis hin zu den Belastungen durch die Politik. „Die neuerliche Steuererhöhung durch die geplante Schlechterstellung von Firmenwagennutzern ist angesichts dessen genau das falsche Signal“, mahnt Ernst. •
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
2015 Klare Trends: Für AUTO & Wirtschaft hat der KSV die Kennzahlen der Branche ausgewertet
Günther Fasching beobachtet einen kontinuierlichen Abwärtstrend der Ratings
Burkhard Ernst kritisiert die Belastungen für die Automobilbetriebe
Starke Stimme für den Handel Komm.-Rat Ing. Peter List steht nicht nur seit rund zwei Jahren an der Spitze des österreichischen Opel-Händlerverbandes: Soeben wurde der Chef der Eisner-Gruppe auch zum Präsidenten der internationalen Markenvereinigung EURODA gewählt.
E
ngagierte Händlerverbände nützen sowohl den Vertragsbetrieben als auch den Herstellern. Das beste Beispiel dafür lieferte die EURODA, als sie sich im Jahr 2009 bereit erklärte, den kurz vor der Insolvenz stehenden Hersteller zu übernehmen. Schlussendlich war dies nicht erforderlich: Opel blieb Teil des GM-Konzerns, dessen Sanierungsbemühungen tragen mittlerweile Früchte.
Ertragsverbesserung im Fokus „Es ist sehr erfreulich, dass der europäische Marktanteil erstmals nach vielen Jahren wieder steigt. Davon müssen jedoch auch wir Händler profitieren“, bringt List eines der zentralen Anliegen seiner Markenkollegen auf den Punkt. Abhängig von regionalen Besonderheiten sei eine durchschnittliche Umsatzrendite von 1,5 bis 2 Prozent erforderlich, um profitabel wirtschaften und auch die vom Hersteller geforderten Investitionen tätigen zu können. Als weitere aktuelle Themen nennt List die Umsetzung des TelematikKonzepts „OnStar“ sowie die zunehmende Digitalisierung der Marktbearbeitung. Vollauf zufrieden ist der neue Händlerpräsident, der den lediglich ein Jahr lang amtierenden Dänen Peter Hansen abgelöst hat, unterdessen mit dem Produktportfolio von Opel: „Die Modelle sind einfach top, jetzt kommen auch die neuen Motoren – das ist der richtige Weg.“
„Sehr gute Zusammenarbeit“ In seiner neuen Rolle an der Spitze der EURODA kann List auf die Unterstützung der weiteren Vorstandsmitglieder Andreas Barchetti (Vizepräsident und Schatzmeister, Italien), Mike Hutchin (Geschäftsführer, Großbritannien) und Esko Thüllen (Deutschland) vertrauen. Mit dem langjährigen Führungsduo Jaap Timmer und Albert Still gibt es zudem weithin bekannte Vorbilder in Sachen erfolgreicher Interessenvertretung. Nicht zuletzt vertraut List darauf, dass die „generell sehr gute Zusammenarbeit“ der vergangenen Jahre auch in Zukunft fortgesetzt wird – schließlich sollte gerade Opel ein engagiertes und motiviertes Händlernetz zu schätzen wissen. • (HAY)
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
HANDEL
Die NADA zeigt's Welche Fehler machen die Hersteller bei ihren Standardvorgaben? Wie hoch sind die damit verbundenen frustrierten Investitionen? Wie hoch ist der Anteil, den die Händler für diese Fehler der Hersteller zu bezahlen haben? Von Dr. Friedrich Knöbl
Das englische Original ließ das Bundesgremium übersetzen
D
iesen Fragen ist der renommierte Unternehmensberater Glenn Mercer im Auftrag des amerikanischen Händlerverbandes NADA in einer breit angelegten Studie nachgegangen. Der erste Teil dieser Studie steht auch in deutscher Version zur Verfügung. Erforscht wurde ein Markt, in dem die Händler noch die Chance haben, sich gegen die Macht der Hersteller halbwegs zur Wehr zu setzen. Wo der Gesetzgeber schaut, dass der Wettbewerb in ausgeglichenen Bahnen verläuft. In Europa gehen die Uhren anders: Hier können die Händler zwar ebenfalls die von den Herstellern verursachten frustrierten Investitionen ermitteln. Doch gehen die europäischen Händlerverbände von Haus aus davon aus, dass ihnen eine derartige Analyse nichts bringen wird. Es fehlt ihnen die Macht, die Markenhändler und Markenwerkstätten vor sinnlosen Investitionsforderungen ihrer Geschäftsherren zu schützen. Und es fehlt eine europäische Wettbewerbsbehörde, die sich zum Schutz des Wettbewerbs über eine derartige Notwendigkeit den Kopf zerbricht.
„Auslese“ wird munter fortgesetzt Den Händlern fehlt der finanzielle Spielraum, die von den Herstellern vorgegebenen Kosten – und die damit verbundenen Verluste – in ihren Bilanzen unterzubringen. Die von den Herstellern angestrebte „Auslese“ wird daher munter weitergehen. Letztlich müssen Händler und Werkstätten die ihnen aufgebürdeten Kosten auf die Preise überwälzen. Zulasten der europäischen Verbraucher, die für ihre „Mobilität“
32
Glenn Mercer erstellte die Studie
weit mehr zu zahlen haben als amerikanische Autofahrer. Vielleicht sollte die Europäische Kommission nicht Europas Preise untereinander vergleichen, sondern die Unterschiede zu den US- Preisen näher unter die Lupe nehmen. Sie sollte vor allem die Ursachen der wesentlich höheren Neuwagenpreise untersuchen. An den sich gegenseitig mit Rabatten zerfleischenden Händlern kann es nicht liegen. Auch nicht an deren Erträgen – die sich mit denen der Autoindustrie nicht vergleichen lassen. Sie sollte eine Erhebung nach dem Muster der NADA durchführen, um die Konsumenten vor sinnlosen StandardVorgaben zu schützen. Es braucht ja nicht gleich USExperte Glenn Mercer sein, den sie dafür beauftragt. Es gibt auch in Europa einige renommierte Institute, die zu einer derart aufwendigen Untersuchung in der Lage sind. Die Europäische Kommission hat ja auch eine Menge Geld für Studien ausgegeben, um die Abschaffung der Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung 1400/2002 zu begründen. Von den geknechteten Händlern ist eine derartige europaweite Initiative nicht zu erwarten. So würden etwa Leute von McKinsey in solch einer detaillierten europäischen Studie wahrscheinlich all jene Herstellerfehler bestätigt finden, welche die Markenhändler schon seit längerer Zeit im Geschäftsalltag zähneknirschend zur Kenntnis nehmen müssen.
Deutsche Übersetzung kostenlos auf unserer Homepage Da ist es durchaus lobenswert, dass das Bundesgremium soeben eine deutsche (gekürzte) Version der NADA-Studie zur Verfügung gestellt hat. Das kann als Vorbild dienen. Damit können sich die Konsumentenschützer in Brüssel nicht mehr ausreden, sie hätten die Ursachen der enormen Preisdifferenz zu den USA nicht gekannt. Damit lässt sich die Ursache dieser Preisdifferenz nicht mehr den Händlern und den Werkstätten in die Schuhe schieben. Schon aus beruflicher Neugier steht es dafür, diese Studie von der AUTO-&-Wirtschaft-Homepage (www.autoundwirtschaft.at/downloads.php) herunterzuladen. Damit ist auch bei der nächsten Händlertagung (oder beim Besuch des Gebietsbetreuers) für ausreichenden Gesprächsstoff gesorgt. •
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
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HANDEL
GVO-Verstöße und Fahrzeugmangel Strategien und Probleme des ungebundenen europäischen Fahrzeughandels standen auf dem Programm des International-Markets-Kongresses der Vereinigung unabhängiger Fahrzeughändler E.A.I.V.T. in Wien. Von Dr. Nikolaus Engel
N
atürlich waren die rund 250 Teilnehmer aus 25 Ländern gern nach Wien gekommen, um Networking zu betreiben, wozu vom 18. bis 20. Juni genug Gelegenheit gegeben wurde. Doch der Kongress behandelte vor allem existenzielle Fragen des markenungebundenen Autohandels, der nicht genug Autos für seine Kunden – und wenn, dann oft mit langer Wartezeit – bekommt.
Die Kontaktbörse florierte: Der Großhandel hatte zumeist Tische, an denen Kontakte geschlossen und Geschäfte gemacht wurden
handel Kundenwünsche zu erfüllen haben, beklagen. Nicht nur die Produktion sei, zum Teil mit Werksschließungen verbunden, zurückgefahren worden, die Importeure hätten auch kaum noch Lager.
Es sind immer dieselben Hersteller Das Dilemma der Freien, die im Verband als Groß-, Detail- und Gebrauchtwagenhandel stehen, seien oft gegen die GVO verstoßende Lieferbehinderungen einzelner Marken, sagt Dr. Thomas Herzig: „Es ist eine nicht enden wollende Geschichte!“ Voraussetzung sei auch, dass der Kunde dann noch mitspiele. Gegen solche dokumentierten Lieferbehinderungen, die immer dieselben Automarken (Skoda, Mazda) beträfen, die sich stets neue Varianten ausdächten, schreitet für den Verband Herzigs Arbeitsgruppe gegen Kartelle und Behinderungen ein.
Ansätze für gemeinsame Initiativen
E.A.I.V.T.-Präsident Marco Belfanti und Schatzmeister Fritz Hackl mit Dr. Gustav Oberwallner
Rückläufige Verdienstmöglichkeiten Dass das Geschäft schwieriger geworden ist, bestätigt auch Fritz Hackl, Schatzmeister des E.A.I.V.T. und Chef der Wiener FHVG, eines von zwei (mit Südtirol: 3) österreichischen Verbandsmitgliedern: „Die Verdienstmöglichkeiten sind in den letzten fünf Jahren stark zurückgegangen. Daher forcieren wir Qualität vor Quantität!“, lautet sein Credo. Hackl rechnet innerhalb von zwei bis drei Jahren aufgrund der Nachfrage mit einer Verschiebung seines Geschäfts, das derzeit zu 90 Prozent aus Exporten und nur 10 Prozent Importen besteht, auf 30 Prozent Importe. „Unser Problem ist nicht der Absatz, sondern die Beschaffung!“, sagt Hackl und spricht damit aus, worüber sich zahlreiche freie Fahrzeughändler, vor allem jene, die im Detail-
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Prof. Dr. Ansgar Staudinger, Dr. Thomas Herzig mit E.A.I.V.TGeschäftsführer Harry Sanne (v. l.)
CECRA-Vorstandsmitglied Mag. Dr. Gustav Oberwallner, der beim Kongress über die „Zukunftsperspektiven des ungebundenen Händlers aus Sicht des Markenhandels“ sprach, ortet bei den Freien Interesse für gemeinsames Lobbying und machte deutlich, dass die Händler, was das Thema Mehrmarkenhandel betrifft, auf die EUKommission hoffen. Für mehrere Marken getätigte Investitionen seien zum Teil nach dem Wegfall der alten GVO entwertet worden. Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sieht Oberwallner auch in Garantie- und Gewährleistungsfragen.
Freier Autohandel stellt die GVO auf den Prüfstand Angesichts zunehmender Direktverkäufe der Hersteller und der Bestrebungen, unter dem Schutz der GVO den Wettbewerb auszuhebeln (zum Beispiel mit Audi in Dänemark), hat der E.A.I.V.T. beim Kongress in Wien auch die derzeitige Schirm-GVO mittels einer Umfrage auf den Prüfstand gestellt: Dass die Hersteller die GVO-Aufhebung nicht betreiben werden, ist man sich im Verband sicher. Der Vorschlag, die dazu vereinbarte Strategie von einem professionell agierenden Vertreter des Verbands in Brüssel vorantreiben zu lassen, fand nicht nur Zustimmung, sondern mit Ansgar Klein (BVfK) auch spontan einen großzügigen finanziellen Unterstützer. •
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
HANDEL
Ein Lada für die Chefetage Kürzlich übergab AvtoVAZ-Boss Bo Andersson in Oberwaltersdorf den neuen Lada 4x4 Urban an die Tochter von Ex-Magna-Chef Sigi Wolf.
A
ndersson hatte es sich nicht nehmen lassen, den Lada 4x4 Urban selbst an Stefanie Wolf auszuliefern. Die Tochter von Prof. Komm.-Rat Ing. Siegfried Wolf ist die Geschäftsführerin des Golfclubs Fontana und Waidfrau. Sie tauschte für den „Urban“ einen Taiga Safari ein und fährt nun jenes Auto, das auch am Heimmarkt die betuchte Kundschaft zu Russlands größtem Autohersteller zurückbringen soll.
Lada ergänzt das Händlernetz Max Schmidt, beim Importeur Lada Automobile für das Netz in Österreich verantwortlich, möchte für die Neuheiten, die der Hersteller derzeit vorbereitet und die ab Herbst auf den Markt kommen werden, das Vertriebsnetz in einigen Gebieten deutlich stärken. Dazu gehören in Niederösterreich St. Pölten, die In-
Bo Andersson (l.) mit Stefanie und Siegfried Wolf
dustrieregion Ternitz – Wimpassing – Neunkirchen – Kirchberg a. W. und das Mostviertel (Amstetten – Waidhofen an der Ybbs – Wieselburg), in Salzburg die Regionen Bischofshofen – Radstadt – Altenmarkt Mauterndorf, St. Johann i. P. – Bad Gastein – Dienten sowie Zell am See, in Tirol von Kufstein bis ins Ötztal und in Kärnten Klagenfurt und Villach. • (ENG)
Neue Partner: Van-Spartenleiter Dirk Schmelzer, Norbert Laure, Corinna Widenmeyer, Peter Jagersberger und Lkw-Spartenleiterin Doreen Laubsch (v. l.)
Ein neuer Stern Helmut Teissl hat seine Betriebe Ende Juni geschlossen
9 Monate nach der fristlosen Kündigung des Landeshändlers Teissl hat Daimler einen neuen Partner für Kärnten und Osttirol gefunden: Ab August wird das Autohaus Kaposi die Marken Mercedes-Benz und smart vertreten.
B
isher war das Autohaus Kaposi am Klagenfurter Südring ausschließlich als Ford-Partner bekannt. Nunmehr lassen die beiden Geschäftsführer Mag. Peter Jagersberger, auch Chef des gleichnamigen Grazer Autohauses in Graz, und Norbert Laure den bestehenden Standort für das Pkw-Programm von
Bei Lada zuständig für Österreich: Max Schmidt
Mercedes und smart adaptieren. Vans und schwere Nutzfahrzeuge wird man dagegen im 17 Kilometer entfernten Ort Grafenstein betreuen: Dort wurde vom Baumaschinenhersteller Liebherr eine Halle angemietet, an der dazu gegründeten Gesellschaft sind auch die ehemaligen Teissl-Mitarbeiter Karl-Heinz Primus und Arno Grün beteiligt. Insgesamt habe man das bisher 25 Personen umfassende Team um 35 von Teissl stammende MercedesSpezialisten ergänzt, berichtet Jagersberger. Weitere Mitarbeiter könnten folgen, sucht man doch auch in Villach nach einem geeigneten Standort.
„Schlussstrich unter unruhige Zeit“ Dr. Helmut Teissl hat seine Autohäuser in Villach, Klagenfurt und Lienz unterdessen geschlossen und schreitet zur Einzelverwertung. Beim Importeur freut man sich über den „Schlussstrich unter die höchst unruhige Zeit“, wenngleich die Präsenz von Mercedes in einem Ford-Schauraum angesichts der ansonsten so hohen Anforderungen der Nobelmarke in der Branche für Verwunderung sorgt. Doch am wichtigsten war es wohl, die auch auf die Absatzzahlen durchschlagende Lücke zu schließen: „Auch wenn wir die Situation in Kärnten nicht verursacht haben, waren es für unsere Kunden und für uns keine guten Monate“, sagt Importchefin Corinna Widenmeyer. • (HAY)
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
35
„Es hat sich ein starkes Auseinanderdriften von Gewinnern und Verlieren entwickelt“,
MANAGEMENT
sagt Prof. Stefan Bratzel über Autohersteller auf Seite 43
„Da geht es um Liebe, Macht und Geld – und zwar genau in dieser Reihenfolge“, sagt Beraterin Dr. Elisabeth Hall auf Seite 50
Eqip Auto in Paris Nabel des Aftermarket Die 22. Fachmesse für Aftermarket, Kfz-Ausrüstungen und Service „Equip Auto“ findet vom 13. bis 17. Oktober 2015 auf dem Ausstellungsgelände Paris-Nord Villepinte statt. Das neue Logo sowie das Motto „Die ganze Welt ist Aftermarket“ spiegeln laut Messeveranstalter die Marktentwicklungen des Aftermarket wider sowie die Kompetenz der Fachmesse, wenn es darum geht, vorausblickend auf den Branchenbedarf zu reagieren und neue Schwerpunkte im Bereich Business, Service und Events zu setzen. www.equipauto.com
Familienfest in Graz
Matthias Kreutzer
Zur Freude von Österreich-Chef Gerald Beirer (l.) und Verkaufshausleiter Rolf Blum (r.) entwickelte sich die im Juni veranstaltete Messe von WM Fahrzeugteile im Verkaufshaus Graz zum gut besuchten Fest für die ganze Familie. Veränderungen gab es bei WM Fahrzeugteile in der Zentrale in Wien, wo mit Christian Walter (Leiter Materialwirtschaft und Logistik) sowie Karin Judmann (Marketing und Vertriebsassistenz) zwei neue Mitarbeiter im Einsatz sind. Robert Hafner hat die Leitung des Verkaufshauses Wien übernommen.
LuK feiert Jubiläum: 50 Jahre am Markt Am Schaeffler-Standort in Bühl wurde am 20. Juni das 50-jährige Bestehen der Marke LuK gefeiert. Die Brüder Schaeffler erkannten damals die Chancen der Tellerfederkupplung und eröffneten 1965 die Fertigung in Bühl, schon wenige Wochen später wurden 25.000 Kupplungen pro Monat an VW geliefert. „Heute ist LuK ein integraler Bestandteil der Schaeffler-Gruppe“, bilanzierte Gesellschafterin Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann bei der Feier. In Bühl wurde auch die Ausstellung zum Jubiläum eröffnet.
Traktor-Importeur empfiehlt Motorex Die in Pettenbach (Oberösterreich) ansässige Mein Traktor GmbH hat eine Vereinbarung mit der Schmierstoffmarke Motorex abgeschlossen. Für Trakoren der Marken Same und Lamborghini wird im „Traktorenordner“, einem umfassenden technischen Nachschlagewerk, die Empfehlung für Schmierstoffe von Motorex für jede Schmierstelle abgegeben. Die Marken Same und Lamborghini decken mit ihren Produkten den Bereich von 23 bis 270 PS ab.
Junge Fußballer von Conti unterstützt In Warschau (Polen) fand im Juni zum 3. Mal die Fußball-Weltmeisterschaft für Kinder und Jugendliche aus Kinderheimen und Pflegeeinrichtungen statt. Hauptsponsor der Veranstaltung, an der 280 Kinder von 28 Teams aus der ganzen Welt teilnahmen, war Continental. Der Reifenhersteller unterstützte auch das österreichische Team (B.), das ins Viertelfinale vordrang. „Uns geht es vor allem darum, den Kids Freude zu bereiten und ihr sportliches Engagement zu fördern“, erklärt Dr. Denis Marschel, Marketingleiter in Österreich.
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AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
Wir spielen mit zweiter Garnitur Der Spruch „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr“ trifft häufiger zu, als man denkt. So auch in der Autobranche. Bei einer Diskussion rund um die Individualmobilität 2050, an der unter anderem auch Hermann Knoflacher teilnahm, zeigte sich wieder der Qualitätsunterschied von rhetorisch und fachlich kompetenten Meinungsvertretern und deren Gegenteil – nämlich denen der Automobilbranche. Während Knoflacher durchaus auch in seinen bereits bekannten Theorien angreifbar wäre, gaben „unsere“ Branchenvertreter beispielsweise zu, auf der Strecke Wien-Salzburg auch selbst auf den Zug umzusteigen, anstatt die Restriktionen der Politik zu kritisieren, die diese Attraktivität erst ermöglichten. Schade, dass wir als Milliardenbranche keine besseren Männer aufs Feld schicken können.
MANAGEMENT
Burkhard Ernst (M.) mit seinen Stellvertretern: Willibald Keusch, Janina HavelkaJanotka und Bernhard Dworak kommen aus dem Gremium, Dr. Alexander Biach ist Direktor des Wiener Wirtschaftsbundes (v. l.).
Zweiter Anlauf zum Erfolg? Burkhard Ernst will es noch einmal wissen: Nachdem das von ihm initiierte Forum „MFU“ an Unstimmigkeiten mit den Importeuren gescheitert ist, gründet der Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels einen neuen Verein.
U
nter dem Namen „Mein Auto – Initiative zur Förderung der individuellen Mobilität“ werde sich der Zusammenschluss für die „individuelle Freiheit bei der Wahl des Verkehrsmittels sowie für ein Ende der Bevormundungen durch die Politik“ einsetzen, kündigt Ernst an. Er selbst fungiert als Obmann, auch die gleich vier (!) Stellvertreter kommen aus der Wirtschaftskammer. Dennoch sei ein separater Verein sinnvoll, sagt Ernst. Schließlich könne man „freier agieren“ als innerhalb der Kammer: „Wir sind zum Beispiel offen für eine Mitgliedschaft von Privatpersonen, wie es der VCÖ seit Langem praktiziert.“
Lobbying ohne Importeure Im ersten Schritt soll sich „Mein Auto“ vor allem in die Wiener Verkehrspolitik einbringen. „Die von uns kritisierte Lage betrifft aber alle urbanen Regionen“, ist Ernst offen für Mitstreiter aus den Bundesländern. Mit ÖAMTC und ARBÖ habe man bereits einflussreiche Unterstützer gewonnen, auch die Santander Consumer Bank werde dem Verein beitreten. Der Arbeitskreis der Automobilimporteure wurde dagegen nicht über die Vereinsgründung informiert. Effizientes Branchenlobbying ohne die Hersteller ist jedoch schwer vorstellbar: Es ist der prinzipiell begrüßenswerten Initiative daher zu wünschen, dass persönliche Animositäten bald in den Hintergrund treten. • (HAY)
Unverwechselbare Schleifmittelqualität Seit 85 Jahren steht der Name unverwechselbar für innovative hochwertige Schleifmittel für Karosseriehandwerk und Industrie. Durch die enge Zusammenarbeit mit der burgenländischen „BOHR Schleifmittelwerk GmbH“ hat nicht nur einen profunden Schleifmittelproduzenten vor Ort, sondern verfügt auch in puncto Markttrends über das notwendige Knowhow. In Europa ist die schnellst wachsende Schleifmittelmarke und in Asien die unangefochtene Nummer 1. Neben einzigartigen Produkten vermittelt Partnerschaft, Innovation und Qualität.
Als Inhaber bürge ich mit dem Namen Bohr für höchste Kundenansprüche im Bereich Karosserie und Industrie mit der Schleifmittelmarke Kovax. Diese Flexibilität, der hohe Anspruch an uns selbst und unsere Produkte sowie der hervorragende Ruf im Markt formen uns zu einem starken und verlässlichen Partner. Wir nehmen uns ausreichend Zeit, um die sich weiterentwickelnden Kundenbedürfnisse zu verstehen und in Folge zu erfüllen. Erfahrene, engagierte und motivierte MitarbeiterInnen beraten und finden selbst für außergewöhnliche Anforderungen Lösungen. Dabei legen wir höchsten Wert auf Qualität: Als Partner von Handwerk, Gewerbe und Industrie zeichnen wir uns nicht nur durch unsere Produkte aus, sondern auch durch Service und exzellente Beratungskompetenz. Faire Preise, optimaler Service, rasche und flexible Lieferung sowie Termintreue sind uns Auftrag. Das macht uns unverwechselbar! Manfred Reichhold Geschäftsführender Gesellschafter
BOHR SCHLEIFMITTELWERK GESELLSCHAFT M.B.H. WILLERSDORFER STRASSE 52, A-7432 OBERSCHÜTZEN T: +43 3353 262 52, F: +43 3353 262 52-25 office@bohr-schleifmittelwerk.com www.bohr-schleifmittelwerk.com
MANAGEMENT
Grüne Ideen für schwarze Zahlen Entsorgung optimieren, Energiekosten senken, Arbeitsschutz verbessern: All das sorgt nicht nur für ein gutes Gewissen, sondern trägt auch zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Der Branchendienstleister Partslife steht dem freien Servicemarkt dabei zur Seite. Von Philipp Hayder
A
m Anfang stand die Verpackungsverordnung: Auf sie reagierten führende Vertreter der deutschen Kfz-Teileindustrie im Jahr 1995 mit der Gründung der Branchenlösung Partslife. „Heute sind wir bei allen Umweltthemen der Dienstleister und die Wissensdatenbank für den Independent Aftermarket – und zwar für die ganze Wertschöpfungskette vom Teilehersteller bis zur Werkstatt“, unterstrich Geschäftsführer Wolfgang Steube beim Mitte Juni in Frankfurt abgehaltenen Jubiläumskongress.
Wolfgang Steube positioniert Partslife als Dienstleister der Branche
Zunehmende Digitalisierung
Die Erfolgsbilanz von Partslife ist eindrucksvoll: Im Auftrag von 31 Gesellschaftern und 50 Systempartnern ist das Unternehmen allein in Deutschland für über 11.000 Werkstätten tätig. „Unser nächstes Ziel ist die Zwölftausendermarke“, sagte Key Account Manager Daniel Grub, der gleichzeitig ehrgeizige Wachstumspläne für Österreich hat: Hier betreut man für ATP, Birner, Liqui Moly und Haberkorn (Shell) derzeit über 500 Kfz-Betriebe. Außerdem gibt es Auslandsengagements in Polen und Rumänien.
Traditionell dient der Partslife-Kongress auch zur wirtschaftlichen Standortbestimmung der Branche. Herausforderungen gibt es genug – etwa die rasch voranschreitende Digitalisierung, auf die Handelsberater Sebastian Deppe aufmerksam machte: Im deutschen Handel mit Kfz-Teilen und Zubehör werde der Online-Anteil von 5 Prozent im Jahr 2012 auf 11 Prozent im Jahr 2025 steigen. Dies lasse zwar immer noch viel Potenzial für den klassischen Verkauf, doch seien andere Auswirkungen der Internet-Nutzung bereits unmittelbar spürbar: Beispielsweise würden rund 70 Prozent der Konsumenten Preisvergleichsportale benutzen.
Vorbildliche Initiativen
„Ohne Investitionen geht es nicht“
Dass Partslife längst eine zentrale Rolle in der Servicebranche spielt, bewiesen die prominenten Teilnehmer am diesjährigen Fachkongress. Einige von ihnen durften sich über eine Auszeichnung freuen: Der zum dritten Mal vergebene „Umweltpreis“ für besonders vorbildliche Projekte ging zu gleichen Teilen an Contitech für die Entwicklung eines neuen Beschichtungsverfahrens für Keilrippenriemen, Mahle für eine Kühlschmierstoff-Filteranlage am deutschen Standort Leipertingen sowie Pannex für ein Reifendichtmittel auf Mikrofaserbasis. Von der Fachjury wurden darüber hinaus weitere Umwelt-Aktivitäten von Mahle Aftermarket, KS Tools und dem (im Elektrofahrzeugumbau engagierten) Autohaus Voss lobend erwähnt.
Auch technologisch wachsen die Anforderungen an den freien Servicemarkt. „Schon ein Durchschnittsauto ist elektronisch höchst anspruchsvoll“, unterstrich Bosch-Trainingsexperte Lutz Hoffmann. Er rät zu mehr Aus- und Weiterbildung, zur Teilnahme an Werkstattkonzepten sowie zu möglichst moderner Betriebsausstattung: „Ohne Investitionen geht es nicht.“ Nur dann, so Hoffman, werde es dem freien Servicemarkt gelingen, von der an sich vorteilhaften Entwicklung des Fahrzeugbestands zu profitieren. Schließlich ist das durchschnittliche Alter eines deutschen Pkw zwischen 2000 und 2015 von 6,9 auf 9 Jahre gestiegen. •
Wachstumspläne in Österreich
38
Vorbilder aus Teileindustrie und Werkstattbranche: Zum dritten Mal wurde heuer der „Partslife-Umweltpreis“ vergeben
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
Sebastian Deppe kennt die Auswirkungen der Digitalisierung
Lutz Hoffmann rät zu Weiterbildung und Investitionen
MANAGEMENT
Ladys stellen ihren „Mann“ Mit Familienministerin Dr. Sophie Karmasin als Ehrengast ging im Juni im Importzentrum von Hyundai Österreich in Wien-Liesing das erste „Ladies Business Breakfast“ über die Bühne.
I
m Mittelpunkt der Veranstaltung standen nicht nur Themen, die normalerweise die „holde “ Weiblichkeit beschäftigen. Mutterrolle, Kindererziehung, Freizeit- und Haushaltslogistik bildeten thematisch den Kontrast zu aktuellen Wirtschaftsthemen. Ein wunder Punkt, den die zahlreich erschienenen Damen weiter ansprachen: Sie fühlen sich sowohl im Alltag als auch im Geschäftsleben von der „dominierenden“ Männerwelt noch zu wenig ernst genommen.
Frauen als wichtiger Wirtschaftsfaktor Ganz anderes stellt sich die Situation bei Hyundai Österreich dar, wo Frauen wichtiger Bestandteil des Teams sind: 16 Ladys stehen in den verschiedensten Geschäftsbereichen ihren „Mann“, was einem Anteil von 50 Prozent entspricht. Ganz generell sind Frauen in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor avan-
Familienministerin Dr. Sophie Karmasin, flankiert von Importchef Hansjörg Mayr (l.) und dem für Flotten und Remarketing verantwortlichen Direktor Komm.Rat Michael Heilmann (r.)
ciert. Denken wir doch nur an die Mode-Industrie. Was wäre die Männerwelt ohne Mode – wie könnten sie sich ihre optischen Wünsche, Vorstellungen, Ideen in Richtung „Ladys“ denn verwirklichen? Oder gehen wir gedanklich in Richtung Emotion – und hier spielt natürlich das Automobil eine große Rolle! Einer Statistik von Hyundai Import ist zu entnehmen, dass Frauen bei der koreanischen Marke ein jährliches Käuferpotenzial von zirka 5.000 Einheiten darstellen. Dieses wird schon jetzt bestmöglich betreut. Die Zahlen drücken es ganz klar aus, dass Damen eine nicht zu unterschätzende Rolle im Kaufverhalten spielen. Nur ein Beispiel: 2014 lag der Hyundai i20 bei den „Ladys-Zulassungen“ (Quelle Eurotax) österreichweit am 2. Platz . Ähnliche Werte wurden auch beim SUV ix35 registriert. • (ERU)
MANAGEMENT
6-mal Tränen, 3-mal Sektkorken Gebrauchtwagen Mai 2015 Stück
+/ – in % z. Vorjahr
Stück
VW
13.681
20,75
-3,39
67.800
20,24
-3,00
Audi
6.005
9,11
-4,06
31.864
9,51
-1,28
BMW
4.928
7,47
-2,30
25.391
7,58
2,59
Opel
4.325
6,56
-7,53
21.811
6,51
-6,75
Ford
3.891
5,90
-5,58
20.438
6,10
-4,05
Mercedes-Benz
3.723
5,65
-3,22
18.436
5,50
-2,18
Renault
3.026
4,59
-4,63
15.632
4,67
-6,43
Peugeot
2.866
4,35
-3,66
14.164
4,23
-4,72
Skoda
2.757
4,18
9,67
13.763
4,11
4,19
Seat
2.252
3,42
-0,71
11.714
3,50
0,87
Fiat/Abarth
2.161
3,28
-4,34
10.672
3,19
-7,67
Mazda
2.135
3,24
-6,73
11.096
3,31
-6,82
Toyota
1.652
2,51
-4,18
8.607
2,57
-2,59
Citroën
1.621
2,46
-0,61
8.413
2,51
0,29
Hyundai
1.205
1,83
-12,87
6.264
1,87
-6,14
Nissan
1.031
1,56
2,79
5.446
1,63
3,83
Suzuki
1.013
1,54
-5,42
5.040
1,50
-2,33
Kia
975
1,48
13,64
5.042
1,51
7,16
Volvo
728
1,10
-7,38
3.804
1,14
-2,39
Mitsubishi
676
1,03
-12,77
3.639
1,09
-5,51
Alfa Romeo
655
0,99
-13,25
3.374
1,01
-10,43
Honda
549
0,83
-16,57
2.827
0,84
-11,52
Chevrolet/Daewoo
467
0,71
-15,40
2.269
0,68
-17,16
Porsche
467
0,71
11,19
1.888
0,56
-0,37
Mini
376
0,57
-4,57
1.887
0,56
0,48
Chrysler
339
0,51
-15,04
1.686
0,50
-9,79
Jeep
326
0,49
8,67
1.658
0,49
10,46
Dacia
300
0,46
19,05
1.714
0,51
16,44
smart
247
0,37
-1,98
1.256
0,37
-13,20
Land Rover
246
0,37
-1,20
1.204
0,36
-12,50
Subaru
227
0,34
0,00
1.219
0,36
8,07
Lancia
164
0,25
-19,21
913
0,27
-13,79
Jaguar
-15,39
Marke
40
Jän.–Mai 2015
MA in %
MA +/ – in % in % z. Vorjahr
162
0,25
-19,00
698
0,21
Daihatsu
89
0,13
-10,10
420
0,13
-8,50
Rover
79
0,12
-27,52
382
0,11
-17,32
Saab
76
0,12
-5,00
354
0,11
-13,02
Lexus
55
0,08
-26,67
349
0,10
10,09
Ferrari
50
0,08
-1,96
168
0,05
-1,18
SsangYong
49
0,07
6,52
242
0,07
31,52
Dodge
40
0,06
11,11
210
0,06
11,11
Maserati
24
0,04
33,33
96
0,03
11,63
MG
16
0,02
-33,33
65
0,02
-4,41
Lada
10
0,02
0,00
66
0,02
4,76
Aston Martin
7
0,01
-30,00
39
0,01
-26,42
Bentley
7
0,01
-41,67
49
0,01
-23,44
Lamborghini
5
0,01
-44,44
25
0,01
-19,35
Rolls-Royce
4
0,01
-42,86
18
0,01
-30,77
Infiniti
3
0,00
-25,00
13
0,00
-18,75
KTM
2
0,00
0,00
11
0,00
-26,67
Sonstige
237
0,36
1,72
819
0,24
-3,87
Summe
65.929
100,00
-3,76
334.955 100,00
-2,83
E
s ist manchmal schon erstaunlich, wie unterschiedlich sich die Neuzulassungen in den einzelnen Bundesländern entwickeln: So war es auch im Mai, der – nach den relativ erfreulichen Zahlen des April – im Bundesschnitt wieder ein Minus brachte, in diesem Fall von 1,74 Prozent. Ausgelöst wurde dieses negative Ergebnis durch insgesamt 6 Bundesländer: An der Spitze stand Kärnten, wo die Zahlen mit 10,63 Prozent sogar zweistellig in den negativen Bereich rutschten, gefolgt vom Burgenland (-8,28), von Vorarlberg (-5,48), Oberösterreich (-3,72) und Salzburg (-2,85 Prozent). Auch in Wien sanken die Verkäufe im Mai ab, und zwar um exakt 1,00 Prozent. Demgegenüber stehen 3 Bundesländer mit positiven Meldungen im Mai: In der Steiermark und in Niederösterreich wurden 13 bzw. 24 Autos mehr zugelassen als im Mai 2014, was ein Plus von 0,38 bzw. 0,47 Prozent bedeutete. Am lautesten knallten die Sektkorken bei den Händlern in Tirol: 89 Autos mehr als im Mai 2014 bedeuten ein Plus von 3,85 Prozent.
Auch „Gebrauchte“ im Minus Bei den Gebrauchtwagen, wo im Mai ein Rückgang von 3,76 Prozent registriert wurde, liegt das Minus nach 5 Monaten bei 2,83 Prozent, das ist der schlechteste Wert seit 2011. • (MUE)
Modell-Ranking Neuwagen Marke/ Modell
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
VW Golf Skoda Octavia Fiat 500 Opel Astra Skoda Fabia Hyundai ix35 VW Tiguan Seat Ibiza Opel Corsa Ford Focus
Mai 2015
Jän.–Mai 2015
Stück MA in % Stück
1.637 684 676 638 628 623 612 518 465 459
6,2 2,6 2,5 2,4 2,4 2,3 2,3 2,0 1,8 1,7
7.618 3.759 2.500 2.324 2.936 2.445 2.460 2.160 2.341 2.356
MA in %
5,8 2,9 1,9 1,8 2,2 1,9 1,9 1,6 1,8 1,8
Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
Mai 15 908 1.362 5.114 4.327 2.082 3.451 2.399 1.122 5.752
+/- % -8,28 -10,63 +0,47 -3,72 -2,85 +0,38 +3,85 -5,48 -1,00
Mai 14 990 1.524 5.090 4.494 2.143 3.438 2.310 1.187 5.810
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!
Neuwagen
VW Opel Skoda Seat Ford Hyundai Audi BMW Renault Mercedes-Benz Fiat/Abarth Peugeot Dacia Toyota Mazda Citroën Kia Nissan Suzuki Mitsubishi Volvo Jeep Mini Honda Land Rover Porsche Alfa Romeo smart Subaru Lexus Jaguar Lancia Lada Maserati Chevrolet Lamborghini Bentley SsangYong Infiniti Ferrari KTM Aston Martin Cadillac Daihatsu Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe
MA +/ – in % in % z. Vorjahr
4.429 16,70 2.251 8,49 1.782 6,72 1.626 6,13 1.557 5,87 1.482 5,59 1.360 5,13 1.332 5,02 1.271 4,79 1.122 4,23 1.117 4,21 943 3,56 695 2,62 670 2,53 668 2,52 608 2,29 606 2,29 584 2,20 565 2,13 264 1,00 263 0,99 225 0,85 224 0,84 165 0,62 144 0,54 137 0,52 131 0,49 123 0,46 55 0,21 22 0,08 20 0,08 9 0,03 8 0,03 8 0,03 4 0,02 4 0,02 3 0,01 3 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 33 0,12 26.517 100,00
-3,63 16,69 -16,02 47,28 -6,26 -5,67 -16,72 -15,70 -8,16 4,66 23,56 -3,58 -15,24 -10,55 -13,81 -7,88 -19,31 7,55 35,82 -17,76 6,05 122,77 34,94 -5,17 -6,49 20,18 19,09 105,00 -20,29 83,33 -13,04 -85,94 100,00 0,00 -94,67 100,00 -40,00 0,00 -33,33 -75,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 106,25 -1,74
Jän.–Mai 2015 Stück
MA in %
22.080 9.767 9.654 6.161 7.324 7.595 7.074 6.547 7.265 5.504 4.720 4.546 3.293 3.210 4.013 3.315 3.447 3.292 2.307 1.875 1.387 1.070 971 778 800 708 582 851 336 159 93 105 40 42 29 10 25 19 14 8 7 5 1 0 3 0 0 139 131.171
16,83 7,45 7,36 4,70 5,58 5,79 5,39 4,99 5,54 4,20 3,60 3,47 2,51 2,45 3,06 2,53 2,63 2,51 1,76 1,43 1,06 0,82 0,74 0,59 0,61 0,54 0,44 0,65 0,26 0,12 0,07 0,08 0,03 0,03 0,02 0,01 0,02 0,01 0,01 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,11 100,00
Jän.–Mai 2015 Anwendung (inkl. Kzl)
+/ – in % z. Vorjahr
männl.
-10,11 4,48 1,45 -1,23 -14,42 -11,28 -17,62 -4,56 -6,14 4,94 2,63 -7,03 -6,10 4,05 -14,40 -5,53 -5,87 16,94 11,94 17,33 5,00 135,16 36,38 -13,27 -23,22 27,57 12,36 168,45 3,70 32,50 -34,51 -64,41 207,69 -32,26 -96,70 0,00 -21,88 -5,00 16,67 -72,41 16,67 -61,54 -50,00 0,00 -40,00 -100,00 -100,00 46,32 -4,61
4.380 1.708 2.453 971 2.126 1.675 1.284 1.804 1.814 1.365 787 1.252 1.807 1.224 1.476 1.080 1.165 1.080 847 694 491 278 223 233 223 280 165 127 102 66 13 13 34 15 20 1 3 2 0 7 2 1 0 0 3 0 0 51 33.345
weibl.
betriebl.
Taxi1
Vermietung1
15.031 6.781 5.674 4.477 3.806 4.387 5.023 4.266 4.398 3.576 3.216 2.401 384 1.131 1.735 1.461 1.325 1.693 835 832 723 688 524 379 493 342 334 624 210 74 77 82 3 24 3 9 21 14 14 1 5 4 1 0 0 0 0 81 77.162
33 3 46 10 50 39 4 3 14 123 4 5 20 77 4 2 3 2 1 3 3 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 452
922 1.978 811 668 433 142 388 617 197 705 334 265 6 100 1 211 103 424 16 0 85 34 141 0 1 6 16 316 0 0 4 17 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4 8.946
2.669 1.278 1.527 713 1.392 1.533 767 477 1.053 563 717 893 1.102 855 802 774 957 519 625 349 173 104 224 166 84 86 83 100 24 19 3 10 3 3 6 0 1 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 7 20.664
Diplomatie1 20 0 5 2 6 1 4 56 2 35 2 0 1 3 0 4 2 1 0 2 11 0 5 2 6 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 173
in betrieblichen Zulassungen enthalten
Stück
1
Mai 2015 Marke
Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–Mai 2015: 131.171 Kleinwagen
Stadtwagen
+7,6 %
+0,8 %
+1,0 %
7.200
25.205
3.783
Microvans
Familyuntere vans Mittelklasse
Mittelklasse
Oberklasse
Luxusklasse
Sportwagen
+3,0 %
26.153
8.355
-15,0 %
-16,7 %
14.644
Gelände- Geländew. Minivan wagen medium +13,5%
2.627
376
757
-21,4 %
-6,7 %
-16,5 %
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
6.128
24.875
4.670
-1,0 %
-22,1 %
41
MANAGEMENT
Leichte Sorgenfalten in Europa Auch wenn die Neuwagenverkäufe in den 29 untersuchten europäischen Ländern nach 5 Monaten noch immer um 7,0 Prozent über jenen des Vorjahres liegen, war im Mai (+0,8 Prozent) erstmals eine leichte Verschnaufpause zu spüren.
Länderstatistik Veränd. Mai 15
Mai 14
in %
kum. 15
kum. 14
in %
Belgien
40.502
42.955
-5,70
238.998
244.806
-2,40
Dänemark
17.044
16.863
1,10
83.434
81.186
2,80
256.385
274.804
-6,70
1.748
1.987
-12,00
Deutschland Estland Finnland
A
1.305.410 1.260.654 8.697
-0,90
9.113
10.097
-9,70
48.083
49.879
-3,60
148.926
-3,50
791.681
761.535
4,00
7.096
7.696
-7,80
30.435
28.196
7,90
198.706
194.032
2,40
Irland
6.940
6.272
10,70
80.913
63.996
26,40
Italien
14,90
Griechenland* Großbritannien
1.119.072 1.058.974
Apropos Opel: Die Marke aus Rüsselsheim zählt zu jenen Marken, die im Mai zwar ein leichtes Absatzminus hinnehmen mussten, die aber kumuliert dennoch über dem Vorjahr liegen. Ausschlaggebend für den etwas schwächeren Verkauf ist nicht zuletzt das Auslaufen des Astra, der im Herbst neu auf den Markt kommt; in Österreich wird dies wahrscheinlich im November der Fall sein. Neben Österreich (+4,5 Prozent in den ersten 5 Monaten) stiegen die Neuzulassungen von Opel auch am Heimmarkt Deutschland (+7 ), noch stärker waren die Zuwächse in der Türkei, in Irland, Griechenland und Polen. Klar, dass Peter Christian Küspert, Vertriebschef von Opel, zufrieden ist: „Unsere Verkäufe haben trotz anhaltend schwieriger Bedingungen zugelegt. Das ist ein klarer Beweis dafür, dass unsere Modelloffensive greift.“ Bis zum Jahr 2018 will Opel 27 neue Modelle und 17 Motoren auf den Markt bringen. Ziel ist es, die Verkäufe und den Marktanteil in Europa weiter zu steigern. • (MUE)
42
5,70
147.084
133.177
10,40
728.449
633.757
Kroatien
4.911
4.831
1,70
16.635
16.682
-0,30
Lettland
1.174
1.121
4,70
5.622
5.038
11,60
Litauen
1.467
1.340
9,50
6.974
6.113
14,10
Luxemburg
4.231
5.198
-18,60
21.133
22.729
-7,00
Niederlande
26.593
31.563
-15,70
164.516
168.537
-2,40
Norwegen
12.346
12.639
-2,30
61.038
61.792
-1,20
Österreich
26.517
26.986
-1,70
131.171
137.507
-4,60
Polen
27.186
24.203
12,30
147.379
127.463
15,60
Portugal*
16.126
13.786
17,00
77.398
60.077
28,80
Rumänien
5.927
6.001
-1,20
25.842
24.278
6,40
Schweden
29.458
27.652
6,50
135.727
122.998
10,30
Schweiz
26.902
25.766
4,40
127.440
121.833
4,60
Serbien*
1.830
1.857
-1,50
7.692
7.770
-1,00
Slowakei
6.517
6.212
4,90
29.319
27.892
5,10
Slowenien
5.388
4.737
13,70
26.383
23.412
12,70
95.440
83.294
14,60
447.312
368.291
21,50
Tschechische Republik 18.113
15.396
17,60
91.292
75.395
21,10
5.776
1,90
29.752
27.001
10,20
729
722
1,00
3.374
3.328
1,40
1.145.089
1.135.889
0,80
5.991.171 5.599.894
7,00
Spanien Ungarn
5.883
Zypern* Total
* geschätzte Volumina für Mai 2015
Top-Ten-Marken Veränd.
Opel setzt vor allem auf den neuen Astra
3,60
8.775
143.733
Frankreich
uffallend ist, dass im Mai zwei größere Staaten (nämlich Deutschland mit -6,7 sowie Frankreich mit -3,5 Prozent) Verluste hinnehmen mussten. Dramatisch waren jedoch die Rückgänge in den Niederlanden: Dort büßte der Markt gleich 15,7 Prozent des ursprünglichen Geschäfts ein, sodass die dortigen Händler mit 26.593 Neuwagen im Mai nur um exakt 76 Autos mehr verkauften als ihre Kollegen in Österreich. Spannend verläuft auch das Rennen um Platz 2 in der ModellPeter Christian Küspert statistik: Während der VW Golf leitet den Vertrieb der europaweit mit 225.648 Stück unMarke Opel angefochtener Spitzenreiter ist, liegen die folgenden 4 Fahrzeuge nur um wenige tausend Stück auseinander. Rang 2 belegt nach den ersten 5 Monaten der Ford Fiesta (140.185 Neuzulassungen), gefolgt vom Renault Clio (134.486) und dem VW Polo (127.625). Dicht dran ist auch der Opel Corsa, von dem in den ersten 5 Monaten europaweit 123.646 Einheiten abgesetzt wurden.
Veränd.
Land
Veränd.
Mai 15
Mai 14
in %
kum. 15
kum. 14
142.565
144.201
-1,10
732.195
682.429
7,30
Ford
82.467
84.172
-2,00
442.806
423.406
4,60
Opel/Vauxhall
78.086
80.536
-3,00
395.889
379.854
4,20
Renault
74.568
71.480
4,30
404.403
362.479
11,60
Peugeot
66.766
69.098
-3,40
363.195
346.575
4,80
Audi
62.598
66.794
-6,30
324.790
318.963
1,80
Mercedes
61.375
58.219
5,40
301.311
273.640
10,10
Fiat
57.578
54.846
5,00
287.280
266.802
7,70
BMW
57.135
55.718
2,50
300.110
280.884
6,80
Skoda
51.827
52.192
-0,70
259.124
246.570
5,10
Volkswagen
in %
Top-Ten-Modelle Veränd.
Veränd.
Mai 15
Mai 14
in %
kum. 15
kum. 14
Volkswagen Golf
44.786
46.939
-4,60
225.648
225.741
0,00
Ford Fiesta
25.414
26.355
-3,60
140.185
140.373
-0,10
Renault Clio
24.056
27.268
-11,80
134.486
127.947
5,10
Volkswagen Polo
23.545
21.051
11,80
127.625
117.808
8,30
Opel/Vauxhall Corsa
21.802
21.514
1,30
123.646
106.803
15,80
Ford Focus
20.227
18.508
9,30
102.570
99.782
2,80
Skoda Octavia
17.711
18.107
-2,20
91.352
87.725
4,10
Volkswagen Passat
17.579
14.634
20,10
89.405
65.124
37,30
Opel/Vauxhall Astra
17.494
17.667
-1,00
80.408
78.885
1,90
Nissan Qashqai
17.427
17.857
-2,40
101.499
91.174
11,30
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
in %
MANAGEMENT
Die Drei-Klassen-Gesellschaft Auf der einen Seite die „Großen“ (VW, Toyota, Daimler und BMW), auf der anderen Seite die „Schwachen“ (FiatChrysler, die kleineren Japaner und Franzosen) und dazwischen 6 mittelgroße Hersteller. So analysiert der deutsche Autoexperte Prof. Dr. Stefan Bratzel die Autoindustrie.
Interessant ist auch die Zahl der Rückrufe im Vorjahr: Hier liegt General Motors mit mehr als 26 Millionen Fahrzeugen klar voran, während Volvo keine Autos in die Werkstätten rufen musste
S
eit 11 Jahren erstellt das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach (D) nun schon die Liste, in der die Leistungskraft der 16 globalen Automobilkonzerne beurteilt wird. In der bislang letzten Statistik, die Mitte Juni veröffentlicht wurde, liegt der VW-Konzern wieder als leistungsstärkster Konzern voran, und zwar mit einem Automotive Performance Index (API) von 66,0 Prozent relativ deutlich vor Toyota (59,1), Daimler (55,8) und BMW (55,4 Prozent). Diese 4 Konzerne bilden nach Einschätzung des Teams um Prof. Dr. Stefan Bratzel die Gruppe der „High Performer“. Gar nicht still und heimlich hat sich Hyundai in den vergangenen Jahren immer weiter nach vor gearbeitet. Der Lohn dafür: Die Koreaner (zu denen auch Kia gezählt wird) belegen mit einem API von 46,9 Prozent in der Tabelle der leistungsstärksten Konzerne mittlerweile Rang 5. Damit führen sie die „Medium Performer“ an, zu denen auch noch General Motors, Subaru, Ford, Nissan und Honda gezählt werden.
Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach (D)
Diese Grafik zeigt, dass sich die Autoindustrie immer mehr zu einer Drei-Klassen-Gesellschaft entwickelt
Absatzrückgang in den ersten Monaten 2015 In den vergangenen Jahren habe sich ein „zunehmendes Auseinanderdriften von Gewinnern und Verlieren“ entwickelt, analysiert Bratzel. Zur Gruppe der Letzteren gehört seiner Meinung auch FiatChrysler, die sich nur in den USA gut behaupten könnten, sowie die drei kleineren japanischen Hersteller Mazda, Suzuki und Mitsubishi. Auch Renault und der PSAKonzern (Peugeot, Citroën) werden von ihm als „Low Performer“ beurteilt, da deren Finanz- und Marktstärke gering sei. Während die globalen Autohersteller im Vorjahr ihre Absätze im Schnitt um 3,3 Prozent erhöhten, sieht es heuer schlechter aus: Der Rückgang beträgt zwar nur 0,1 Prozent, doch durch die schlechten Aussichten in großen Ländern wie Russland oder Brasilien und das abschwächende Wachstum in China sind die Aussichten für die Hersteller nicht mehr so rosig. Die stärksten Absatzrückgänge verzeichneten heuer Hyundai (-3,3), Toyota (-2,5), Nissan (-2,1), PSA (-1,9), FiatChrysler (-1,6), Ford (-1,3) und General Motors (-0,7 Prozent). • (MUE)
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So hat sich der weltweite Autoabsatz in den vergangenen 7 Jahren entwickelt: Vor allem in China ging es steil bergauf!
Hier sieht man, dass nicht alle Hersteller in allen Bereichen (Markt, Finanzen und Innovation) gleich gut abschneiden: Alle 3 Faktoren zusammengerechnet ergeben den Automotive Performance Index (API, 1. Spalte)
43
MANAGEMENT
Mit angezogener Handbremse in die Zukunft Wasserstoff gilt als die große Zukunftshoffnung unter den Herstellern: Das ist das Resümee einer Veranstaltung der ACstyria in Graz, die sich mit der Mobilität von morgen beschäftigt. Einziger Wermutstropfen: Bis zum großflächigen Rollout wird es noch ein paar Jahre dauern.
E
in Autoantrieb ohne Lärm, ohne Gestank, ohne Schadstoffe – auf der Prioritätenliste der alternativen Kraftstoffe steht Wasserstoff bei den Autoherstellern ganz oben. Während Elektroautos bereits nach spätestens 180 Kilometern stundenlang an die Zapfsäule müssen, reichen die Wasserstofftanks über 500 Kilometer – und sind nach ein paar Minuten wieder voll. Aus dem Auspuff kommt reiner Wasserdampf. „Wasserstoff-Autos produzieren null Emissionen, keine Schadstoffe. Kurz: Diese Technologie ist Elektromobilität ohne Reichweitenangst“, betont der CEO des Steirischen Autoclusters, Dipl.-Ing. Franz Lückler, im Rahmen der Fachveranstaltung „Zukunft Wasserstoff“ in Graz.
Franz Lückler, CEO des Steirischen Autoclusters, im Gespräch mit Dr. Johannes Töpler, stellvertretender Vorstand des deutschen Wasserstoffverbandes
AUTOCONTACT 2015 – der Branchentreff der bewegten Industrie 29.–30. September 2015 – HELMUT LIST HALLE, Graz Der ACstyria Autocluster lädt in Medienpartnerschaft mit AUTO & Wirtschaft zur AUTOCONTACT, die sich heuer dem Thema „Connected Mobility – The Automotive Revolution“ verschrieben hat.
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Erst drei Tankstellen in Österreich Die Experten auf der Fachveranstaltung „Zukunft Wasserstoff“ der ACstyria Autocluster GmbH in Graz waren sich einig: „Wasserstoff ist der Antrieb der Zukunft“, brachte es Dr. Johannes Töpler, stellvertretender Vorstand des deutschen Wasserstoffverbandes aus Berlin, in seinem Vortrag auf den Punkt. Probleme würden jedoch die „sehr geringen Stückzahlen“ an Wasserstoff-Autos, die „derzeit am Markt sind und in den nächsten Jahren von den Herstellern auf den Markt gebracht werden“ machen. Aktuell sind in Europa ungefähr 50 Wasserstoffautos unterwegs. Weiters würde „die nicht vorhandene Wasserstoff-Infrastruktur“ die Verbreitung zusätzlich erschweren. Derzeit gibt es in Österreich lediglich 3 Tankstellen. Der Grund: Deutschland wird in Europa von den Herstellern als auch den Zulieferern als „Leit- und Testmarkt“ betrachtet. Dies unterstützend hat der deutsche Staat einen nationalen Innovationsplan ins Leben gerufen, der die Verbreitung der WasserstoffTechnologie fördern soll. „Bis 2023“, so Walter Böhme, Head of Science & Innovation bei der OMV AG/Wien, „soll es in Deutschland 400 WasserstoffTankstellen“ geben. Bei Erfolg soll der Rollout dann auch in Österreich passieren. • (PLA)
Als Leser der Fachmedien des A&W Verlags wissen Sie: Die automotive Revolution hat bereits begonnen. Seien Sie dabei, wenn zwei Tage lang hochrangige Vertreter von Rinspeed, IBM, Bosch, Volkswagen Konzernforschung, Audio Mobil, PwC, Magna Steyr oder IWK München in spannenden Vorträgen und Diskussionen der Frage nachgehen, wie die Zukunft des Fahrzeugs sowie der Branchen-Akteure aussehen wird.
Mehr Information unter www.autocontact.at/2015/ Powered by
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MANAGEMENT
Der kleine, feine Unterschied Was sind „absolut geschützte Rechtsgüter“? Was sind „Mangelfolgeschäden“? Was haben die miteinander zu tun? Betrifft das auch eine Kfz–Werkstätte? Damit setzte sich der OGH anlässlich einer strittigen Rechtsschutzversicherung auseinander (7Ob140/12g).
A
nlass waren 2 strittige Motorschäden. In einem Fall behauptete der Kunde, man habe beim Service das Einfüllen des Motoröls vergessen. Die Folge: einige Reparaturen, für deren Bezahlung die Werkstatt aufzukommen habe. Im 2. Fall urteilte der Kunde, die Werkstatt habe bei der Reparatur der Klimaanlage das Entlüften des Kühlers unterlassen. Dadurch habe sich der Motor überhitzt. Die Werkstatt hatte zur Abwehr derartiger Forderungen zwar eine Rechtsschutzversicherung, für den Schaden selbst allerdings keine Betriebshaftpflichtversicherung. Mangels einer derartigen Haftpflicht-Alternative ersuchte die Werkstatt die Rechtsschutzversicherung, ihr zur Hilfe zu kommen. Die winkte jedoch ab. Darauf verlangte die Werkstatt vom Gericht die Feststellung, dass ihr die Versicherung die Prozesskosten zur Abwehr des vom Kunden eingeforderten Schadenersatz- und Gewährleistungsanspruches zu ersetzen habe. Die Versicherung wandte ein, dass die Kunden keine vertraglich vereinbarten Leistungen eingeklagt hätten – das wäre die ordnungsgemäße Erfüllung des Reparaturauftrages. Tatsächlich fordern die Kunden „die Kosten für die Behebung von Mangelfolgeschäden aus dem Titel des Schadenersatzes“. Die Abwehr derartiger Forderungen falle in den Bereich der Haftpflichtversicherung. Falls es keine gibt, muss die Werkstatt ein derartiges Risiko eben selbst tragen.
Handelsgericht dreht das Urteil um Die 1. Instanz wies die Klage ab. Die RS-Versicherungsbedingungen ARB 2005 regelten zwar den Rechtsschutz für Reparaturarbeiten, nicht jedoch den Mangelfolgeschaden. Die Werkstatt erleide auch keinen „reinen Vermögensschaden“, der laut ARB sehr wohl vom Rechtsschutz erfasst wäre. Das Handelsgericht drehte das Urteil um. Die ARB umfassten die Geltendmachung und Abwehr von „Erfüllungsansprüchen“. Dies gelte auch für „Erfüllungssurrogate aus schuldrechtlichen Verträgen“. Im Falle der Abwehr von Ansprüchen, die aus der Verletzung vertraglicher und vorvertraglicher Pflichten resultierten, seien „reine Vermögensschäden“ gedeckt. Der
von der Versicherung behauptete Deckungsausschluss komme nur zum Tragen, wenn sich dieses Abwehrrisiko mit einer parallel abgeschlossenen Haftpflichtversicherung überschneide. Nur dann sei diese für die Abwehr zuständig, sonst habe die Rechtsschutzversicherung diese Aufgabe zu übernehmen. Der von der Beklagten angerufene siebente Senat des OGH sah dies anders. Die Klage der beiden Kunden diene nicht unmittelbar der Erfüllung des Reparaturauftrages. Eingeklagt seien vielmehr Schäden aus der mangelhaften Reparatur an Autoteilen (der Klimaanlage). Aus dieser mangelhaften Reparatur seien andere „Vermögenswerte“ (der Motor) beschädigt worden. Der Rechtsschutz der Werkstatt umfasse laut ARB nur die Geltendmachung und Abwehr von Ansprüchen „aus“ schuldrechtlichen Verträgen – nicht jedoch „aufgrund“ schuldrechtlicher Verträge. Ein kleiner – für die Versicherung feiner – Unterschied.
Von Rechtsschutz nicht erfasst Der Streit gehe auch nicht um „reine“ Vermögensschäden. Die liegen nur vor, wenn es sich um die Verletzung „absolut geschützter Rechtsgüter“ handelt. Etwa, wenn durch die von der Werkstatt durchgeführte Reparatur Leben, Gesundheit oder Freiheit der Kunden verletzt worden wären. Dies wäre durch eine Zusatzdeckung zum allgemeinen Rechtsschutz erfasst gewesen. Die von jeder KfzWerkstatt bei Vertragsabschluss erhoffte Abwehr von Folgeschäden aus einer mangelhaften Reparatur ist – wenn diese nicht gerade Leib und Leben eines Werkstattkunden betreffen – vom Rechtsschutz nicht erfasst. Dies hätte aus der Sicht des OGH jeder „durchschnittlich versierte Versicherungsnehmer“ anhand des Studiums der ARB bereits bei Vertragsabschluss erkennen können. Auch der im Rechtsschutzvertrag angeführte „Schadenersatzrechtsschutz“ nutzte der Werkstatt nichts. Der kommt nur zum Tragen, wenn die Werkstatt das Auto des Kunden direkt beschädigt hätte. So handelt es sich bei den kaputten Motoren „nur“ um einen Mangelfolgeschaden. „Da im Schadenersatzrechtsschutz (Art 19.2.1. ARB 2005) nur die Geltendmachung von Ansprüchen versichert ist, ist die Abwehr der von den Kunden der Klägerin begehrten Sachschäden von dieser Bestimmung nicht gedeckt.“ Mit dieser höchstgerichtlichen Interpretation der Versicherungsbedingungen sollte jeder halbwegs versierte Kfz-Unternehmer seinen Versicherungsbetreuer beim nächsten Besuch konfrontieren. • (KNÖ)
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MANAGEMENT
Chinesische Hersteller erobern verlorenes Terrain zurück
Götterdämmerung im Reich der Mitte Die chinesische Automobilpolitik benachteiligt deutsche Autobauer. Der Pkw-Markt für Limousinen bricht ein. Von Dr. Michael Sikora
D
eutsche und amerikanische Autobauer in China spüren die jüngste Abkühlung und Trendwende im größten Automarkt der Welt besonders stark. Die VW-Passat-Familie mit drei Modellen fand in den ersten fünf Monaten nur 187.362 Käufer, was ein Minus von 51.000 Kunden (-8,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Limousinen-Verkauf von Audi ist gegenüber 2014 um mehr als 11 Prozent eingebrochen. Die VW-Gruppe in China mit den Oberklassen-SUVs Q3 und Q5 sowie den inzwischen angegrauten und biederen VW Tiguan hat den Mittelklasse-SUV-Trend verschlafen. Genauso arg hat es GM erwischt. Der US-Autobauer setzte von Jänner bis Mai 2015 um 9,5 Prozent weniger Pkws ab als noch ein Jahr zuvor. Dieser Trend erstreckt sich auf alle internationalen Autobauer: Die Hälfte der Top-10-Hersteller verkaufte auch im Mai deutlich weniger Pkws als noch ein Jahr zuvor.
Hersteller Geely GWM Great Wall Motors Chang’an Automobile BYD Lifan JAC Motors
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1–5/2015 vs. 1–5/2014 + 44,5 % + 24,3 % + 18,3 % + 5,9 % + 24,4 % + 42,0 %
Neu am Markt: Haval H6 Coupé von Great Wall Motors
Der Drache schlägt zurück Von „an der Front“ stehenden Managern deutscher Zulieferer ist zu erfahren, dass die chinesischen Einkaufsabteilungen der Joint-Venture-Hersteller massiv unter Druck gesetzt werden, chinesische Lieferanten zu nominieren. Wo ein ausländischer Lieferant noch die Technologiebzw. Innovationsführerschaft hat, wird diesem höflich, aber mit Nachdruck geraten, mit einem chinesischen Partner zu kooperieren, wenn er den Auftrag bekommen möchte. Auch die Anti-Korruptionskampagne wirkt sich massiv auf die Fahrzeugbeschaffungspolitik der kommunistischen Kader aus und macht auch vor deren Familienmitgliedern nicht halt. Fazit: Nach dem Hochfahren der Kampagne stehen die Import-Audi A8 und A6 heuer kaum mehr auf der Shopping-Liste der Parteikader.
Massive Strafen wegen überhöhter Ersatzteilpreise
1–5/2015 1–5/2015 vs. Fahrzeuge 1–5/2014 in Stk. 221.125 318.000 646.844 192.210 82.259 138.850
Ganz im Gegenzug die chinesischen Marken, die voll im Fahrzeug-Trend (SUVs und New Energy Vehicles) liegen, kräftig Gas geben und den Elektromotor schnurren lassen. In den ersten fünf Monaten sind die Umsätze der lokalen Autobauer geradezu explodiert. Great Wall Motors als führender Hersteller im boomenden SUV-Markt mit kompletter Modellpalette (Kompakt-SUV bis hin zum Oberklassen-SUV) fand in den ersten fünf Monaten 292.000 SUV-Kunden, damit wurden satte 102.000 SUVs mehr verkauft als im Vorjahr (+54 Prozent). Eine Kehrtwende der jährlich sinkenden Marktanteile chinesischer Hersteller wurde 2015 mit einem Paukenschlag eingeleitet, nachdem in den vergangenen fünf Jahren ihr Marktanteil am Gesamtmarkt in China von 25 auf 20 Prozent gesunken war. Die chinesische Regierung und lokale Joint-Venture-OEM-Partner erreichten dies geschickt durch direkte und indirekte Maßnahmen, die allesamt „WTO-konform“ sind.
+ 64.248 + 74.000 +100.020 + 20.060 +15.888 + 57.595
Schon vor einem Jahr mussten Audi, BMW, Mercedes sowie weitere Autozulieferer auf Druck der chinesischen Behörden die Ersatzteilpreise senken, ihnen wurden hohe Kartellstrafen durch die mächtige NDRC-Behörde aufgebrummt. FAW-Audi hat Verstöße gegen das Anti-Monopolgesetz eingestanden, die Ermittlungen gegen Daimler wegen krass überhöhter Ersatzteilpreise brachten u. a. zutage, dass eine C-Klasse Limousine, die nur mit Ersatzteilen zusammengebaut wird, so viel kosten würde wie 12 (!) Neuwagen. Für wie dumm haben deutsche Manager die chinesischen Behörden gehalten? •
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MANAGEMENT
Keine zweite Chance Vertragsrücktritt wegen Vertrauensverlust
Dr. Johannes Öhlböck ist u. a. auf Kfz-Belange spezialisierter Rechtsanwalt in Wien
Nicht immer erhält der Autohändler die Möglichkeit, einen während der Gewährleistungszeit auftretenden Defekt zu reparieren. Im Einzelfall ist eine sofortige Wandlung zulässig. Das zeigt ein besonders krasser Fall aus Deutschland. Von Dr. Johannes Öhlböck
E
Die deutschen Gerichte gaben der Frau in allen Instanzen Recht und begründeten dies mit dem erklärten Rücktritt. Das gekaufte Fahrzeug war mangelhaft, weil es sich entgegen der vereinbarten Beschaffenheit aufgrund der massiven, ohne weiteres erkennbaren Korrosion nicht in einem Zustand befand, der die Erteilung einer TÜV-Plakette am Tag des Kaufvertrags rechtfertigte. Die Frau war deshalb auch ohne vorherige Fristsetzung zum Rücktritt berechtigt, weil eine Nacherfüllung für sie nach deutschem Recht (§ 440 BGB) unzumutbar war. Angesichts der beschriebenen Umstände habe die Klägerin nachvollziehbar jedes Vertrauen in die Zuverlässigkeit und Fachkompetenz des beklagten Gebrauchtwagenhändlers verloren und habe sich daher nicht auf eine Nacherfüllung durch ihn einlassen müssen, wie schlussendlich der Bundesgerichtshof (VIII ZR 80/14, 15.04.2015) feststellte.
Wandlung ohne Verbesserungsversuch
xakt 5.000 Euro betrug der Kaufpreis für jenen Opel Zafira, den eine deutsche Kundin am 3. August 2012 bei einem Gebrauchtwagenhändler erwarb. Zu diesem Zeitpunkt hatte das 13 Jahre alte Fahrzeug rund 144.000 Kilometer auf dem Tacho. Wie im Kaufvertrag vereinbart, wurde eine aktuelle Hauptuntersuchung des TÜV („HU neu“) vorgenommen und das Fahrzeug erhielt eine entsprechende TÜV-Plakette. Doch einen Tag nach dem Kauf versagte der Motor mehrfach: Eine Fahrzeuguntersuchung folgte und die Käuferin erklärte mit Schreiben vom 30. August 2012 die Anfechtung des Kaufvertrags. Sie argumentierte mit arglistiger Täuschung und Rücktritt und stützte sich auf die bei der Untersuchung festgestellte erhebliche und die Verkehrssicherheit beeinträchtigende Korrosion an den Bremsleitungen. Der Händler bestritt arglistige Täuschung und sagte, dass die Käuferin ihm keine Gelegenheit zur Nacherfüllung gegeben habe, weshalb der Rücktritt unwirksam sei.
Der dem Urteil zugrundeliegende Mangel könnte auch in Österreich sofort mit Rückabwicklung des Kaufvertrages („Wandlung“) geltend gemacht werden, wenn die Voraussetzungen des § 932 Abs. 4 ABGB vorliegen. Demnach ist eine Wandlung etwa dann zulässig, wenn Verbesserungsversuche für den Käufer mit erheblichen Unannehmlichkeiten verbunden wären oder wenn sie ihm aus triftigen, in der Person des Verkäufers liegenden Gründen unzumutbar sind. •
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MANAGEMENT
Meinung
Ihre
ist
Sind die Vorgabezeiten für Reparaturen ausreichend? Gesamtpaket muss sich rechnen
Mit der Routine schwinden Probleme
„Die Vorgabezeiten sind fast nicht einzuhalten“, sagt Walter Maier, Geschäftsführer Autohaus Maier/Götzis. „Es geht also Zeit verloren. Wenn man dies dann mit der Auslastung hochrechnet, kommt man darauf, dass es fast unmöglich ist, 100 Prozent an den Endverbraucher weiterzuverrechnen.“ Bei Reparaturen älterer Fahrzeuge, die oft mit zusätzlichen Arbeiten verbunden seien, informiere man die Kunden. „Letztendlich sind wir auch gezwungen, entsprechende Angebote zu machen, um nicht von den freien Werkstätten überholt zu werden. Die Konkurrenz bestimmt den Preis mit. Wir sehen den Reparaturbetrieb als Gesamtpaket, das sich insgesamt rechnen muss, wobei die Spenglerei und Lackiererei weit rentabler sind als die Kfz-Technik.“
„Die Vorgabezeiten sind grundsätzlich sehr eng bemessen“, meint Günther Kerle, Geschäftsführer Mazda Austria GmbH/Klagenfurt. „Das Problem bei Reparaturen ist aber vielschichtiger, denn es handelt sich dabei oft um Arbeiten, die nicht alltäglich sind. Wenn ein Betrieb eine solche Reparatur das erste Mal durchführt, kann es zu Schwierigkeiten bei der Einhaltung der Vorgabezeiten kommen“, so Kerle. Diese Probleme erübrigten sich aber mit wachsender Routine. Sollte sich herausstellen, dass eine Position bei Vorgabezeiten, die vom Werk in Japan erstellt würden, wirklich schwer erfüllbar sei und entsprechendes Feedback aus mehreren Ländern vorliege, sei es möglich, dass der Hersteller diese korrigiere.
Im Idealzustand machbar „Die Vorgabezeiten unterscheiden sich einerseits von Modell zu Modell. Es hängt aber auch davon ab, ob es sich um Neuwagen oder einen älteren Gebrauchten handelt“, erklärt Martin Gertl, Bundesinnungsmeister-Stv. der Berufsgruppe der Kfz-Techniker. „Insgesamt sind die Zeiten generell sehr knapp bemessen und können zuweilen in der Praxis nicht erreicht werden, was den Firmen zusätzliche Kosten beschert. Im Idealfall, also Neuzustand des Fahrzeuges, sind sie zumeist machbar, sobald aber unvorhergesehene Probleme bei der Reparatur auftreten, wird es oft sehr eng oder es kommt zu Zeitüberschreitungen.“ Auch seitens der Hersteller werde Druck gemacht: „Vielleicht auch, weil Versicherungen und Leasingunternehmen Druck machen.“
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Leitfaden für Reparaturen „Ich habe bezüglich zu knapper Vorgabezeiten bei Reparaturen seitens der Händler seit vielen Jahren nichts gehört“, sagt Max Egger, Geschäftsführer Intercar Austria GmbH/ Salzburg (Škoda Großhandel Österreich). „Wenn es zu Problemen und Reklamationen kommt, treten diese nicht in Zusammenhang mit Vorgabezeiten auf, sondern dass man manchmal den Leitfäden der entsprechenden Fehlersuche oder Reparatur nicht folgt“, so Egger. Würden diese eingehalten, seien alle Zeiten auch verrechenbar, werde diesen nicht gefolgt, gebe es irgendwann einmal das Problem, dass die Vorgabezeiten nicht mehr definierbar seien. „Im Rahmen der geführten Reparatur werden die Zeiten, die für uns nachvollziehbar sind, auch vergütet.“
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uns
Auch Änderungen sind möglich
wichtig!
Gewinne, die im Handel nicht mehr erzielbar sind, müssen durch die Werkstatt ausgeglichen werden. Doch hier sind die ReparaturVorgabezeiten in der Regel knapp bemessen. Reichen sie wirklich aus?
„Für einen gut ausgebildeten Mechaniker, der Arbeiten öfter durchgeführt hat, sind die Vorgabezeiten knapp ausreichend“, erklärt Ing. Roland Berger, Geschäftsführer Honda Austria Branch of Honda Europe/Wr. Neudorf. „Natürlich darf man dabei nicht trödeln, aber es ist machbar. Wenn jemand allerdings Arbeiten an einem Fahrzeug durchführt, die er selten oder noch nie gemacht hat, reichen die Vorgabezeiten nicht aus.“ Natürlich bestehe von Honda auch die Bereitschaft, entsprechende Adaptierungen vorzunehmen, wenn sich herausstelle, dass Vorgabezeiten zu knapp bemessen seien. „Wenn wir festgestellt haben, dass die Zeiten vollkommen unrealistisch sind, haben wir sie auch entsprechend geändert.“
Zeitschraube wird angezogen
Mängel bei Richtzeiten melden
„Grundsätzlich sind die Vorgabezeiten zumeist ausreichend, allerdings verringern sie sich tendenziell und werden meiner Meinung nach knapper“, meint Max Sonnleitner, Geschäftsführer Autohaus Sonnleitner/Linz. Seien die Fahrzeuge nagelneu, seien auch die Vorgabezeiten meistens zu schaffen. Sobald aber ein kleines Problem auftrete, gehe es sich schon nicht mehr aus. Sonnleitner glaubt auch, dass für eine Diskussion über Vorgabezeiten, die international von den Herstellern bestimmt werden, wenig Spielraum vorhanden ist. Daher gibt es im Gegensatz zu früher kaum mehr die Möglichkeit, Adaptierungen aufgrund regionaler Unterschiede zu erreichen. „Letztendlich könnten wir finanzielle Deckung im Kundendienstbereich verlieren.“
„Oft sind die Vorgabezeiten ausreichend, es gibt aber eine Vielzahl von Positionen, wo dies nicht der Fall ist“, sagt Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger von der Berufsgruppe der Kfz-Techniker. Bei Reparaturen von älteren Fahrzeugen und nach Ablauf der Herstellergarantie sei es auch wichtig, diese zusätzlich zu dokumentieren. Darüber hinaus hätten Betriebe sowohl über die Bundesinnung der Kfz-Techniker als auch der Karosseriebauer die Möglichkeit, festgestellte Mängel an Richtzeiten zu melden. „Diese werden an das Institut IFL in Deutschland weitergegeben und geprüft. Ich habe Rückmeldung, dass pro Jahr einige hundert Positionen in Abstimmung mit dem Hersteller entsprechend korrigiert werden.“
Wir müssen damit leben
Kein Diskussionsthema
„In vielen Fällen sind die Vorgabezeiten leider nicht ausreichend“, erklärt Roland Zsoldos, Autohaus Zsoldos/Neusiedl am See. Natürlich gebe es Unterschiede von Modell zu Modell, bei der Abrechnung komme dann die Stunde der Wahrheit. Wobei die Vorgabezeiten im technischen Bereich meistens enger bemessen seien als bei Karosseriearbeiten. Auch Gespräche mit Kunden seien nicht einfach, „weil es immer schwierig ist zu erklären, wenn sich die Reparatur aufgrund des zusätzlichen Aufwandes verteuert“. Man müsse bei älteren Fahrzeugen daher schon beim Kostenvoranschlag anders kalkulieren und mögliche auftretende Probleme in diesen miteinbeziehen. Insgesamt seien große Änderungen nicht zu erwarten: „Wir werden wohl damit leben müssen.“
Keine nennenswerten Probleme seien bei Renault Österreich bis dato im Zusammenhang mit den Reparatur-Vorgabezeiten aufgetreten, wie seitens des Importeurs bestätigt wird. „Diese sind von der Zentrale vorgegeben und sind auch kein Diskussionsthema in unserem Händlernetz“, sagt Christophe Waag, Direktor Kundendienst und Qualität bei Renault Österreich GmbH. Es bestünden, wie Waag weiter feststellt, auch keine Unterschiede bei Neu- und Gebrauchtfahrzeugen. Dies würde demnach sämtliche Reparaturen auch nach dem Erlöschen der Werksgarantie betreffen: „Es gibt bei Renault nur eine Richtzeit pro Reparatur, und diese hat für die gesamte Lebensdauer des Autos Gültigkeit.“
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MANAGEMENT
Die Aus- und Einsteiger Opel & Beyschlag hat rund um die Muthgasse in Wien-Heiligenstadt gleich mehrere Standorte für mehrere Marken
Was mache ich mit meinem Betrieb, wenn ich 65 bin? Soll er in der Familie bleiben? Finde ich einen Käufer, dem ich alles übergeben kann? Diese und viele ähnliche Fragen gehören zum Berufsalltag von Johannes Hall und seiner Ehefrau Elisabeth. Von Dr. Fritz Knöbl
S
ie haben sich auf „Nachfolgelösungen für Familienunternehmen“ spezialisiert. Sie wissen, wovon sie reden: Ihnen ist es vor 10 Jahren erfolgreich gelungen, aus einem traditionsreichen Autohaus – Opel & Beyschlag – auszusteigen. Sie verkauften die Unternehmensmehrheit an die Augsburger AV International GmbH. Mit Johannes Hall war bereits die vierte Generation am Ruder. 26 Jahre war er Geschäftsführer und Alleineigentümer des Unternehmens. Bereits 1979 hatte er den Generationenwechsel von Großmutter und Vater zu ihm zur Zufriedenheit aller über die Bühne gebracht. „Die Nachfolgefrage ist eine der größten unternehmerischen Herausforderungen“, sagt Hall. Er ist überzeugt, dass ein derartiges „Schlüsselereignis“ nicht nur von Rechtsgelehrten und Steuerberatern gemanagt werden sollte. Je größer das Unternehmen und je größer die Familie, desto komplexer werden die dafür benötigten Lösungsansätze. „Da geht es um Liebe, Macht und Geld – und zwar genau in dieser Reihenfolge“, verweist Dr. Elisabeth Hall darauf, dass bei der Übergabe von Familienbetrieben viele persönliche Bedürfnisse zu berücksichtigen sind. „Nur mit einem Miteinander aller Beteiligten kann eine tragfähige Lösung entstehen.“ Eine derart optimale Lösung ist Hall bei der Eingliederung seines Unternehmens in die AVAG-Gruppe gelungen. „Ich wollte immer so groß werden, dass Opel an uns nicht vorbeikommt.“ Hall war klar, dass er das allein nicht schaffen kann. Dafür fand er in Alfred Still einen kongenialen Partner, der in Österreich einen passenden Einstieg suchte. Wie bei vielen Autohäusern waren Halls Betriebsliegenschaften lange zuvor aus
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dem Autohandel gelöst worden. Damit konnte der Deal ohne großen Kapitalaufwand abgewickelt werden. Verkauft wurden 70 Prozent des operativen Autogeschäftes – Hall begnügte sich mit den restlichen 30 Prozent und mit der Rolle als Liegenschaftseigentümer und Vermieter. Bezahlt wurde der Kauf mit AVAG-Aktien, was die Kapitaldecke der AVAG schonte. Dafür wurde Hall in den Aufsichtsrat berufen und konnte auf europäischer Ebene im Autohandel weiter mitmischen.
Harmonische Regelungen sind selten
Elisabeth und Johannes Hall verkauften die Mehrheit von Opel & Beyschlag
Clemens Vohryzka leitet das operative AVAG-Geschäft in Österreich
Das operative Österreich-Geschäft wurde Clemens Vohryzka anvertraut. Dem wurde 2007 die Möglichkeit geboten, sich als weiterer Gesellschafter bei Beyschlag einzukaufen. Es besteht auch keine Gefahr, dass Hall der AVAG die Mietverträge kündigt, um seine wertvollen Liegenschaften lukrativer zu verwerten. Schließlich würde der Hausherr Hall damit dem Beyschlag-Gesellschafter und AVAGAktionär Hall einen Bärendienst erweisen. Derart harmonische Nachfolgeregelungen sind in der Kfz-Branche selten. Denn der wesentlichste Unterschied zu anderen Branchen ist, dass im Kfz-Handel die Autokonzerne das Sagen haben. Bei altersbedingten Verkäufen oder Verpachtungen kommen durch restriktive Händlerverträge nur „Nachfolger“ aus dem engen Kreis der Markenkollegen in Betracht. Wer sich außerhalb umsieht, der ist für eine derartige Lösung auf den Segen des Herstellers/Importeurs angewiesen. Bei denen hat jedoch die Netzplanung und nicht eine für den ausscheidenden Händler wirtschaftlich tragfähige Unternehmensübergabe Priorität. Ein garstig Lied kann davon der Amstettener Autohändler Joseph Wagner singen. Er war vom Anfang an beim Aufbau der Marke Mitsubishi mit dabei. Nach 25 Jahren war ihm im Frühjahr 2014 klar, dass er sich aus gesundheitlichen Gründen um einen Nachfolger umsehen muss. Tatsächlich fand er zwei tatkräftige Kfz-Unternehmer, die ihr Werkstätten- und Karos-
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
Juli/August 2015
Marktsituation
STIMMUNG AM TIEFPUNKT Felgen Die Premiumanbieter gewinnen
Kompletträder Trend kommt auch nach Österreich
RDKS Diesen Winter geht’s so richtig los
Marketing Ersatzwagen als Werbeträger
Nur der kompetente Komplettanbieter kann im Reifengeschäft noch erfolgreich sein.
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Optimale Stabilität
Perfekter Grip
Winterplanung statt Sommerloch
D
er Sommer ist die richtige Zeit, um seinen Betrieb und seine Mitarbeiter für die wichtigste Zeit des Jahres vorzubereiten. „Man muss wie in der ersten Schulstufe wieder ganz vorn beginnen: Ist mein Betrieb sauber und ordentlich, sind meine Mitarbeiter gut ausgebildet?“, fragt VRÖ-Obmann James Tennant. Es sind viele kleine Faktoren, die den Erfolg heute ausmachen. Ist der Betrieb so sauber und freundlich, dass die Kunden gerne hereinkommen? Ist die Organisation so professionell, dass auch in der Saison strukturiert gearbeitet werden kann? Ist die Präsentation der Reifen und Felgen, der gesamte Auftritt des Betriebes so, dass Kompetenz vermittelt wird? Können diese Kompetenz und Qualität auch tatsächlich geliefert werden? Der Sommer sollte auch genutzt werden, um mit der Industrie zu verhandeln. Die Kundentermine müssen vorbereitet werden, für welchen Kunden werden neue Reifen benötigt, wo kommt RDKS zum Einsatz? In Zeiten, in denen die Margen so gering sind und das Geschäft rückläufig ist, sind es viele Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, ob in der Bilanz am Ende des Jahres ein Plus oder ein Minus aufscheint. Organisation und Planung sind entscheidend. Nicht zuletzt, weil durch RDKS die Durchlaufzeiten gewaltig variieren können. • RDKS ist auch ein Stichwort bei der Ausbildung der Mitarbeiter, vor der Winterreifensaison muss das Team in allen Bereichen auf den aktuellen Stand gebracht werden. Nicht nur bei RDKS oder neuen Reifen- und Felgentrends. Auch beim Gespräch und der Argumentation beim Kunden. Darüber hinaus ist genau jetzt die Zeit, mit Groß- und Flottenkunden über die Abwicklung, die Wünsche und Planungen zu sprechen. Der Wiederverkäufer, das Autohaus, die freie Werkstätte, aber auch der kleine Reifenbetrieb sind nicht Mitbewerber, sondern potenziell oder ohnehin bestehende Kunden. Der regionale Reifenfachbetrieb muss der Nahversorger in der Region sein, auch für den Wiederverkäufer. Jetzt ist Zeit, um diese B2BKunden zu besuchen. All das sind Aktivitäten, die über den Sommer erledigt werden können: Wenn die Saison beginnt, ist es zu spät. Die guten Zeiten der Reifenbranche kommen nicht mehr zurück, das Geschäft nicht mehr von selbst ins Haus. Und überleben werden die Betriebe, die handeln, nicht jene, die jammern.
Gerald Weiss, Leiter Sonderprojekte: „Die Betriebe müssen sich jetzt für das Winterreifengeschäft vorbereiten.“
AUTO & WIRTSCHAFT • JULI/AUGUST 2015
RÄDER EXTRA
Umfassender und kompetenter Service ist die Basis für einen erfolgreichen Reifenfachbetrieb
Reifenhandels. Dazu kommen eigene bzw. über Franchise organisierte Betriebe der Reifenhersteller, die mit anderen Einstiegspreisen arbeiten können. Die Überproduktion drückt zudem auf den Markt, durch diverse Online-Plattformen werden die Lager der Hersteller in Form eines virtuellen Angebotes vervielfacht.
Zeiträuber RDKS Das Problem mit dem Reifendruckkontrollsystem liegt weniger in der technischen Umsetzung. Gute Betriebe meistern die Herausforderungen. Die Unterstützung der Industrie, egal ob Lieferanten von Felgen, Sensoren oder Diagnose- und Programmiergeräten, wird laufend verbessert. Vielmehr liegt dass Problem darin, dem Kunden die erheblichen Zusatzkosten zu erklären. Das größte Problem ist allerdings die notwendige und im Voraus schwer zu kalkulierende Zeit. Die Durchlaufzeiten sind in der Saison sehr knapp kalkuliert, durch RDKS sind diese Durchlaufzeiten nicht mehr zu halten.
Kommt der Ganzjahresreifen? In Deutschland wächst der Markt der Ganzjahresreifen, mittlerweile sind über 10 Prozent des verkauften Gummis für alle Jahreszeiten geeignet oder zumindest
Über den Preis allein ist der Kampf nicht zu gewinnen Die Räder- und Reifenbranche hat zahlreiche Baustellen. Die Chancen für den Reifenfachbetrieb liegen in konsequenter Serviceorientierung, Kooperationen und vereinzelt in neuen Geschäftsfeldern. Von Gerald Weiss
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Philipp Janout, Reifen John
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olumen und Marge sinken im Reifenmarkt seit Jahren, und das hat mehrere Gründe: So belastet ein – kurzzulassungsbereinigt – sinkender Fahrzeugmarkt, der zudem die kleineren Fahrzeuge bevorzugt, das Reifengeschäft. Zwar wachsen die Reifendimensionen, gleichzeitig werden aber mehr Fahrzeuge kleinerer Fahrzeugklassen verkauft, weil hier am meisten Stützungen der Hersteller eingesetzt werden. Stichwort Stützungen: Die kostenlose Beigabe von Winterrädern beim Fahrzeugkauf ist in Österreich so intensiv wie in keinem anderen Markt. Dieses Volumen fehlt dem Reifenfachhandel sowohl bei den Reifen wie auch bei den Felgen. Sinkende km-Leistung, Kaufkraftverlust und OnlineHandel sind weitere Gründe für die Probleme des
empfohlen. Möglich ist das durch eine generell andere Topografie und eine schon bislang andere Winterreifendurchdringung sowie durch große, zusammenwachsende Ballungsräume, wo das Automobil eine mittlerweile geringe Rolle spielt. Während zahlreiche Hersteller auf den Ganzjahresreifen setzen, ist VRÖ-Obmann James Tennant skeptisch: „In Ballungszentren kann der Ganzjahresreifen nicht zuletzt durch RDKS auf eine gewisse Bedeutung wachsen. Österreich ist jedoch so besonders, weil wir ein Winterreifenland sind. Die Vormachtstellung beim Winterreifen haben wir ja nicht, weil wir so gut verkaufen, sondern weil wir diese Reifen brauchen.“
Konsequente Serviceorientierung „Über den Preis werden wir den Kampf nicht gewinnen“, ist sich Vertriebsleiter Philipp Janout, Reifen John, bewusst. Dort zentralisiert man das BusinessGeschäft im neuen KundenServiceCenter (KSC) in Ansfelden. Das Geschäft mit den Wiederverkäufern findet nun telefonisch oder elektronisch über das Team an diesem Standort statt und wird komplett von der Betreuung der Privat- und Flottenkunden in
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den Filialen entkoppelt. Damit können beide Bereiche noch besser und professioneller betreut werden. Die Wiederverkäufer haben ihre eigenen Ansprechpartner im neu geschaffenen Bereich in Ansfelden und sind auch in der Stoßzeit ausschließlich und verlässlich für die Autohäuser, Werkstätten und Reifenbetriebe da. Zudem gibt es ein eigenes Logistikzentrum, das natürlich auch mit einer stärkeren Lagerund Lieferfähigkeit aufwarten kann. „Und wir können deutlich mehr Gebiete abdecken als bislang über unsere Filialen“, so Janout: „Insgesamt sind wir jetzt sehr professionell aufgestellt.“ Reifen John geht damit einen weiteren, konsequenten Schritt in Richtung Dienstleistung. Und nur so wird es zukünftig möglich sein, die aggressive Preisentwicklung abzudämpfen. Der Erfolg funktioniert letztlich nur über den Service, egal ob beim Wiederverkäufer oder beim Endkunden.
Geschäftsmodell Zukunft Der Bundesverband Reifenhandel und VulkaniseurHandwerk e.V (BRV) hat beim renommierten Beratungsinstitut Roland Berger eine Studie in Auftrag zum Geschäftsmodell Zukunft in Auftrag gegeben. Erste Ergebnisse sollen bei der Mitgliederversammlung im Juli veröffentlicht werden. Ob es in der eigenen Region Sinn macht, § 57a und Service anzubieten, eine komplette Kfz-Werkstätte zu eröffnen, eine Mietautostation zu betreiben oder einen Webshop für die Region zu installieren: Es wird keine Universallösung geben, jeder muss sich selbst ansehen, welche Überlebensstrategie es für seinen eigenen Betrieb gibt. Wichtig ist, möglichst viele Dienstleistungen für den Kunden kompetent und verlässlich anzubieten – entweder direkt oder über Kooperationspartner. Denn ohne Partner, ohne verlässliche Lieferanten und ohne Kooperationen wird es nur sehr schwer möglich sein, auch in der Zukunft erfolgreich zu sein. •
Reifen John entkoppelt die Betreuung des Wiederverkäufers vom Endkundenverkauf in den Filialen und geht damit einen konsequenten Weg in Richtung noch mehr Service und Professionalität
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Wer liefert das komplette Rad? Serienmäßige Alufelgen und Gratis-Winterräder der Automobilhersteller belasten den Rädermarkt, bei dem sich Qualität und Kompetenz durchsetzen. Das Thema Kompletträder kommt auch nach Österreich.
Kompletträder: kaufen oder selber liefern
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Fosab-Chef Fritz Floimayr
it Massenrädern und Design-Einheitsbrei kann man es heute nicht mehr schaffen“, ist Fritz Floimayr, Multi-Unternehmer und Fosab-Chef überzeugt. Denn auch der Felgen-Kunde möchte heute etwas geboten bekommen, zumal Qualität und Exklusivität immer wichtiger werden. Im Sommerreifengeschäft ist der Markt für Leichtmetallfelgen drastisch zurückgegangen. Vor nicht allzu langer Zeit waren noch deutlich weniger als 50 Prozent der Neuwagen serienmäßig mit Alufelgen ausgestattet. „Heute liegt die Durchdringung bei deutschen Premiumherstellern bei fast 100 Prozent“, erklärt Oliver Schneider, Geschäftsführer der Borbet Vertriebs-GmbH. Das beeinträchtigt natürlich das Volumen im Aftersales. Jene Kunden, die dennoch „aufrüsten“, setzen auf Qualität und exklusives Design. Eine Entwicklung, die eindeutig den Premiumherstellern hilft und auch jenen Reifenfachbetrieben, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, Beratung und Auswahl bieten. „Der Kunde möchte ein Erlebnis haben“, ist dabei das Credo von Christian Thaller, Geschäftsführer von Alcar in Österreich. Schließlich ist es nur legitim, dass jemand, der mehrere hundert Euro für Räder bezahlt, auch entsprechend betreut und beraten werden will.
Der Kompetenz-Multiplikator Entscheidend ist die kompetente Betreuung hinsichtlich der Kombination von Reifen, Felgen und mittler-
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weile RDKS. Diese drei Teile müssen perfekt zusammenpassen. Gewinnen werden die Betriebe, die hinsichtlich Beratung, Auswahl, Lager und Montage das beste Paket anbieten. Felgenhersteller wie Alcar Heringrad und Borbet, die sich sehr intensiv mit dem Thema RDKS beschäftigt haben, sind damit erfolgreich: „Wir haben uns und unsere Kunden sehr gut darauf vorbereitet“, resümiert Thaller bereits im Frühjahr. Alcar hat eine umfassende Info-Datenbank und deckt mit dem Alcar-Sensor sowie seit Kurzem mit dem Alcar by Schrader einen wesentlichen Teil des Marktes ab. Bei Borbet profitieren die Kunden von der Erstausrüstungskompetenz: „Wir wissen aufgrund der OEM-Zusammenarbeit sehr genau über die Anforderungen Bescheid“, so Schneider. Wenn ein Reifenfachhandel also problemlos mit RDKS arbeiten möchte, ist er bei den Premiumherstellern bestens bedient.
In Deutschland fällt der Trend zum Komplettrad auf, dazu Schneider: „Wir werden als Hersteller keine Kompletträder anbieten. Aber wir haben speziell bei den Großhändlern, die Kompletträder verkaufen, stark dazugewonnen. Das zeigt, dass dieses Konzept wächst und wir profitieren durch unsere Kunden, die vor allem aufgrund unserer RDKS-Kompatibilität Borbet-Räder nutzen.“ So erweitert der europäische Großhändler Interpneu beispielsweise seine Kapazitäten und gewinnt in diesem Bereich dazu. Laut Interpneu zählen Reifenhändler ebenso zu den Kunden wie freie Werkstätten und Autohäuser. Es ist also anzunehmen, dass auch in Österreich das Volumen steigt. „Es ist ein Frage der Kalkulation“, meint VRÖ-Obmann James Tennant pragmatisch, „Möglicherweise ist es in der Saison besser, den Monteur viele Kompletträder montieren zu lassen, statt ihn mit dem Wuchten, Montieren sowie Installieren der RDKSVentile zu beschäftigen.“ Grundsätzlich ist das Thema Reifen, Felgen, Wuchten, Montieren und RDKS aber die Kernkompetenz des Reifenfachhandels. Somit könnte auch er der Anbieter von Kompletträdern sein, meint Tennant. „Es gibt genug Autohäuser, die noch immer nicht wissen, wo sie ihre Räder kompetent und verlässlich beziehen. Firmen, die sich nicht gerne beschäftigen mit Lochkreis und Einpresstiefe.“ Und mit RDKS. • (GEW)
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positive Szenarien ab. Neben dem lokalen Vertriebsereignis bekommen nämlich auch die Hersteller den starken Dollar zu spüren: Bis zu 15 Prozent teurer schießen ihnen die Rohstoffpreise ins Kontor. Es ist für Hersteller, Lieferanten und Handel gleichermaßen problematisch, im Aftermarket zu reüssieren.
Die Gründe für den sinkenden Reifenersatzmarkt sind vielfältig und nicht allein vom Reifen(fach)handel verschuldet. Dass der Markt nicht mehr wächst, haben inzwischen alle begriffen.
Auch die Industrie leidet Preislich ist kaum mehr Substanz zu schaffen, die Reifenprodukte sind innerhalb der Multibrands mehrfach austauschbar und preisaggressive, qualitativ ansprechende neue Anbieter kommen hinzu. Lediglich über die persönliche Vermarktungskompetenz lässt sich noch der Erfolg abbilden. Diesbezüglich haben manche namhafte Hersteller aus Effizienzsteigerungsgründen in ihren Vertriebsnetzen großen Schaden angerichtet. Es fehlt ihnen vielfach an kompetenten Vertriebsleuten, die zudem das Vertrauen ihrer Langzeitkunden genießen. Auf der Strecke bleiben die Langsamen, die Suchenden nach schierer Absatzgröße und die, denen der Zugang zum Kunden verloren gegangen ist. Von der Hand in den Mund leben ist längst keine Strategie mehr, denn auch die Online-Vermarktung kannibalisiert mehr, als es Geschäft bringt. Der Marktkuchen wird nicht größer. Nach den aktuellen Marktgegebenheiten weiß der Handel für längere Zeit das Match beim Kunden verloren und den Lieferanten geht es kaum besser. Allerdings haben die Hersteller einen langen Atem.
Hartnäckiges Stimmungstief D as vergangene Pkw-Winterreifengeschäft hat zu einem deutlichen Stimmungsabschwung geführt. Viele Betriebe rechnen auch bei den Sommerreifen fortgesetzt mit Verschlechterungen bei Menge, Rohertrag und Gewinn. Das sind die Fakten, wie sie zum Beispiel der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), in dem auch der österreichische Verband der Reifenspezialisten (VOR) vertreten ist, erhoben hat. Laut dem Verbandsvorsitzenden Peter Hülzer und Verbandspräsident James Tennant fehlt es dem Reifenhandel „augenblicklich an der Zukunftszuversicht“. In Österreich rechnet die Lieferantenszene trotz ganz leichter Besserungstendenz im Sommerabsatzverlauf mit circa 3 Prozent Stückzahl- und Margenverlust. Frühestens 2016 sei mit einer sanften Erholung zu rechnen, ringen sich optimistische Vertriebsmanager
Aufeinander zugehen
Gerhard Lustig: „Es gibt über den derzeitigen Zustand im Reifenmarkt nichts zu beschönigen.“
Handel und Importeure werden wohl ein gutes Stück aufeinander zugehen müssen, um gemeinsam wieder Erträge erwirtschaften zu können. Auch das wissen alle, nur wer macht den Anfang? Die Logik verlangt, dass Funktionalität entlohnt wird. Die Gier wird noch weitere Opfer fordern, weil der Vermarktungskuchen längst zu klein geworden ist. Wer allerdings unseren Reifenmarkt besser und vor allem glaubwürdiger einzuschätzen glaubt, der will sich bei uns in der Redaktion melden. Wir zahlen gerne Texthonorar dafür. • (LUS)
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Als einer der größten LeichtmetallfelgenHersteller der Welt produziert Borbet auch in Österreich. Sowohl in der Erstausrüstung wie auch im Aftermarket gewinnt der Traditionsbetrieb dazu.
Borbet bietet ab sofort das XRTRad in verschiedenen Farben für den neuen VW Passat an
Premiumqualität setzt sich durch D
er Name Borbet ist in der Autobranche und auch bei den Endkunden sehr gut bekannt. Dass dahinter einer der größten Leichtmetallfelgen-Hersteller der Welt steht, ist vielen ebenso wenig bekannt wie die Produktion im österreichischen Ranshofen. Insgesamt produziert das 1881 gegründet Unternehmen in 8 Werken; 5 davon sind in Deutschland angesiedelt, neben Österreich gibt es noch Auslandsproduktionen in Südafrika und den USA. Der nächste Standort ist bereits in Bau und wird im deutschen Bundesland Sachsen beheimatet sein.
Wachstum bei OEM und Aftermarket Die Erweiterung ist durch das Wachstum und den Erfolg von Borbet möglich, der vor allem auf Erstausrüstung basiert. „2014 haben wir 96 Prozent unserer Produktion in die Erstausrüstung geliefert, 2015 wollen wir bei mehr als 18 Millionen Rädern 95 Prozent direkt an die Bänder der Automobilhersteller liefern“,
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erklärt Oliver Schneider, Geschäftsführer der Borbet Vertriebs-GmbH. Er berichtet von einer guten Auftragslage. Das liege vor allem an der zunehmenden Durchdringung mit Leichtmetallfelgen, die beispielsweise bei deutschen Premiumherstellern bei nahezu 100 Prozent liegt. Als globaler Felgenhersteller ist Borbet nicht nur Lieferant, sondern arbeitet bei Entwicklung und Produktion mit Herstellern und sogenannten Private Labels und Semi-OE zusammen, also Tunern oder Fahrzeugschmieden. Die dritte Schiene ist der Aftermarket-Fachhandel (Autohäuser und vor allem der Reifenfachhandel). Dieser Bereich wird in Deutschland und Österreich direkt mit einem eigenen Außendienst betreut. Zudem werden Großhändler und Automobilimporteure in Österreich beliefert.
Wichtiger Aftermarket
Oliver Schneider, Geschäftsführer der Borbet Vertriebs-GmbH
Trotz der vergleichsweise geringen Anteile am Gesamtgeschäft ist der Bereich Aftersales für Borbet sehr wichtig. Ebenso wie in der Erstausrüstung gelingt auch im schwierigen und schrumpfenden Aftermarket ein Wachstum. „Aufgrund der RDKS-Verpflichtung konnten wir zulegen“, so Schneider. Für nicht selbst produzierende Felgen-Unternehmen ohne eigene Entwicklung sei es schwierig, die richtigen Produkte anzubieten. „Wir wissen aufgrund der OE-Lieferungen genau über den erforderlichen Bauraum Bescheid und sind generell beim Thema RDKS sehr gut positioniert. Wenn ein Fachbetrieb Probleme mit RDKS hat, weiß er: Borbet hat eine Lösung. Das ist der Grund, warum wir auch dazugewonnen haben.“ Die Veränderungen in der Zulassungsstatistik haben auch für Felgenhersteller ordentliche Herausforderungen gebracht. „In Österreich wurde das Portfolio der Automarken in den vergangenen Jahren durcheinandergewirbelt, Borbet ist für alle Marken gut aufgestellt und im zweistelligen Bereich gewachsen.“ Auch für die Zukunft ist Borbet bestens gerüstet. „Wir haben unser Angebot stark ausgebaut, vor allem für die Umrüstung im Frühjahr. • (GEW)
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Mag. Michael Eckl, Assist Notfallservice GmbH & Co KG bei der Präsentation der Reifen-Mobilitätsgarantie
Die Reifen-Mobilitätsgarantie hilft bei Reifenschaden weiter
VRÖ und Assist bieten gemeinsam eine Reifen-Mobilitätsgarantie, die für den Reifenfachhandel ein attraktives Kundenbindungsinstrument darstellt.
öffentlichem Verkehrsmittel oder auch einem Ersatzfahrzeug. Nach Vorlage der Rechnung werden die Kosten dafür rückerstattet, wobei dieser Betrag mit 50 Euro pro Schadenfall begrenzt ist.
Reifenkauf beim VRÖ-Partner
Mobilität gesichert
Die Reifen-Mobilitätsgarantie ist für 7 Monate gültig und deckt Schäden an allen 4 Reifen ab. Voraussetzung ist allerdings, dass zumindest 2 Reifen beim VRÖ-Partner gekauft und auch montiert worden sind. Abgedeckt sind Reifen für Pkws, Motorräder sowie Offroadfahrzeuge. Lkws sind ausgeschlossen, das Gesamtgewicht des Fahrzeuges muss unter 3,5 t liegen. • (GEW)
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VRÖ-Obmann James Tennant
urch die neue Reifen-Mobilitätsgarantie ergibt sich für den Betrieb die Möglichkeit, sich auf einem Markt, der durch hohen Preisdruck geprägt ist, von der Masse abzuheben“, erklärt VRÖ-Obmann James Tennant. Der Verband der Reifenspezialisten Österreichs arbeitet deshalb mit Assist zusammen, um für den Mitgliedsbetrieb ein Kundenbindungsinstrument und für den Kunden eine attraktive Zusatzleistung anzubieten zu können.
Pannenhilfe vor Ort Doch wie funktioniert die Reifen-Mobilitätsgarantie des VRÖ? „Sollte ein Fahrzeug mit Reifen-Mobilitätsgarantie aufgrund eines Reifenschadens nicht mehr fahrbereit sein, sorgt Assist für die zur Wiederherstellung der Fahrbereitschaft notwendige technische Hilfeleistung vor Ort“, so Tennant. Kurz übersetzt: Assist kümmert sich um eine Pannenhilfe. Sollte das Fahrzeug vor Ort nicht wieder flott gemacht werden können, wird das Fahrzeug zum VRÖ-Partner transportiert, der die Garantie ausgegeben hat. Die Distanz ist dabei mit 50 km begrenzt. Der Reifenspezialist kann dann seinem Kunden mit der Reparatur oder dem Austausch des Reifens weiterhelfen.
Unterstützung bei Ersatzmobilität Als dritter möglicher Fall kann die Situation eintreten, dass das Fahrzeug nicht mehr am selben Tag repariert werden kann. In diesem Fall unterstützt Assist den Kunden mit Ersatzmobilität, wie zum Beispiel Taxi,
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Das Beste für den Kunden Mit dem Audi A1 Courtesy Car können Vredestein-Partner ihren Kunden ein hochwertiges Ersatzfahrzeug bieten. Die Übergabe der 40 Modelle an die Händler erfolgte im Rahmen eines spannenden Tages am Red Bull Ring.
E Stimmenimitator Alex Kristan sorgte für beste Unterhaltung
s macht Sinn, die Reifenmarke und seinen Betrieb im Straßenverkehr zu visualisieren“, meint James Tennant, VRÖ-Obmann, Geschäftsführer von Reifenzentrum Süd und Vredestein-Kunde zur Vredestein-Aktion. Mit den neuen Kundenersatzfahrzeugen, den Vredestein Audi A1 Courtesy Cars, sollte das eindrucksvoll gelingen. „Vredestein stattet nun bereits zum dritten Mal seine Top-Händler mit Ersatzfahrzeugen aus“, so Thomas Körpert, Österreich-Geschäftsführer Apollo Vredestein. Zum zweiten Mal kommt nun ein Audi A1 zum Einsatz, dies-
Mitarbeiter des Jahres Unter 14.000 weltweiten Apollo-Vredestein-Mitarbeitern wurde Thomas Körpert zum Mitarbeiter des Jahres 2014 gewählt. Überrascht und erfreut zeigte sich der langjährige Österreich-Chef der Reifenmarke. „Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein Geschäftsführer diese Auszeichnung erhält.“ Eher würden Techniker für besonders innovative Ideen diesen Preis bekommen. Im konkreten Fall war es eine Auszeichnung für ein sehr erfolgreiches Jahr von Apollo Vredestein in Österreich. „Es gab offenbar viele Dinge, die wir nicht falsch gemacht haben“, erklärt Körpert bescheiden, um umgehend das Lob an seine Mitarbeiter weiterzugeben. „Das ist ein Preis für die Leistungen des österreichischen Teams, den ich stellvertretend entgegen nehmen Apollo-Vredestein-Österreichdurfte.“ Geschäftsführer Thomas Körpert
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mal als Fünftürer. Der schwarze A1 wurde mit grauer Matt-Folie und Kevlar-Design sehr elegant aufgewertet. Zudem wurde die gute Zusammenarbeit mit Alcar genutzt. Geschäftsführer Christian Thaller rüstete die Fahrzeuge mit hochwertigen Felgen aus und hatte noch eine zusätzliche Idee: Die AEZ StraightRäder wurden auf einer Fahrzeugseite in Silber, auf der anderen in Schwarz-poliert montiert.
Erlebnis Red Bull Ring Um die Übergabe zu einem Erlebnis werden zu lassen, hat sich das Vredestein-Team ein umfangreiches Programm einfallen lassen. Die Fahrzeuge waren in Formel-1-Startformation auf der Zielgerade aufgestellt, danach wurde der komplette Red Bull Ring in drei Stationen „bespielt“. Slalom und Bremstechnik am Nordkurs, Lead&Follow am Südkurs mit dem eigenen Audi A1 sowie Race-Taxi über die gesamte Strecke am Beifahrersitz eines Audi RS3 mit Audi
AEZ-Felgen in verschiedenen Farben: AlcarGeschäftsführer Christian Thaller
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Instruktoren. Ein eindrucksvolles Erlebnis, auch für rennsporterfahrene Vertreter der Reifenbranche. Nach dem Mittagessen, mit Blick auf die Rennstrecke, konnte Vredestein ein Vielzahl an prominenten Gästen begrüßen, stimmlich vertreten durch Kabarettist und Parodist Alex Kristan, der Niki Lauda, Gerhard Berger, Hans Krankl oder Toni Polster mit seiner Stimme auftreten ließ und damit für einen humorvollen Ausklang der Veranstaltung sorgte.
Die Marke des Reifenfachhandels „Für die Idee und die Veranstaltung haben wir sehr gute Rückmeldungen von unseren Partnern“, so das Resümee von Körpert, der sich generell über einen guten Zuspruch aus der Branche freuen kann: „Die konsequente Konzentration auf den Reifenfachhandel wird vom Handel positiv aufgenommen.“
Positive Stimmen der Partner Michael Hollerweger, Timelkam, arbeitet seit vielen Jahren mit Vredestein zusammen, seit drei Jahren intensiv. Für Hollerweger ist Vredestein eine der interessantesten Marken für den Reifenfachhandel. „Ein gutes Produkt mit einem überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Das Ersatzfahrzeug von Vredestein schätzt Hollerweger: „Wir machen mit einem sehr attraktiven Fahrzeug Werbung für uns und für unseren Lieferanten.“
Simone und Michael Hollerweger, Reifen Hollerweger in Timelkam
Herbert Varga, Thaur, ist Vredestein-Kunde der ersten Stunde. „In über 30 Jahren gab es viel Auf und Ab. Heute ist Vredestein einer der Letzten, die noch ordentlich in Österreich vertreten sind. Bei den zahlreichen Geschäftsführerwechseln bei anderen Marken herrscht bei Vredestein mit Thomas Körpert Kontinuität.“ Der Audi A1 ist bereits das dritte Kundenersatzfahrzeug von Vredestein, das bei Varga zum Einsatz kommt. Der Familienbetrieb Hannak in Wien arbeitet ebenfalls schon lange mit Vredestein zusammen und hat diese Kooperation in den vergangenen Jahren verstärkt. „Weil die Rahmenbedingungen wie Preis, Qualität und Betreuung passen. Und weil Vredestein nicht ins Autohaus geht. Als Reifenhändler sollte man solche Marken unterstützen“, so Peter Hannak. • (GEW)
Herbert und Brigitte Varga, Varga GmbH in Thaur, Innsbruck, St. Johann und Tamsweg
Peter Hannak, Wien 23
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Gemeinsam läuft es runder! Der Reifenmarkt stagniert, die Produktionskapazitäten liegen weit über den erzielbaren Verkaufszahlen und das Internet zerstört etablierte Vertriebsstrukturen. Doch Reifenhändler sind dieser Entwicklung nicht schutzlos ausgesetzt: Als Teil des starken Netzwerks von point-S können sie die Zukunft sichern und dennoch ihre Selbstständigkeit bewahren. Von Philipp Hayder
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m Jahr 1996 gründeten einige weitblickende Betriebsinhaber die Reifenhändlerorganisation point-S. Heute ist der Zusammenschluss mit 50 Mitgliedern und 60 Standorten die größte unabhängige Kooperation der Branche. „Wir können zwar nicht alle Probleme des Marktes lösen, doch point-S schreitet mit einem ausgeklügelten Konzept voran und sorgt kontinuierlich dafür, dass sich die Wettbewerbsposition der Mitglieder auf allen Ebenen verbessert“, unterstreicht Geschäftsführer Michael Peschek.
Branche im Wandel Dies wird umso wichtiger, als der Auto- und damit auch der Reifenmarkt derzeit einschneidende Veränderungen erleben. Selbst wenn jene Prognosen, die für Österreich 200.000 Elektrofahrzeuge im Jahr 2020 vorhersagen, nicht eintreten – das Mobilitätsverhalten ändert sich. Das bringt nicht nur internationale Player unter Zugzwang, sondern auch all jene klein- und
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Stets im Einsatz für die Händler: Oliver Turisser, Marina Zimmermann, Dagmar Zotter, Michael Peschek und Nataliia Ivanina (v. l.) bilden das engagierte Team der Systemzentrale von point-S
mittelständischen Unternehmen, die in ihrer Region ein Produkt- und Dienstleistungsangebot rund um das Auto vermarkten. Ganz besonders gelte dies für den Reifenhandel, erläutert Peschek: „Das Grundproblem im Reifengeschäft liegt daran, dass die durch moderne Medien geschaffene Transparenz die Ungleichstellungen in der Distributionskette deutlich macht. War vor noch 10 Jahren die Vertriebsstruktur zwischen Großhandel, Fachhandel und Autohaus im Lot, so gibt es heute die größten Probleme durch ein Fehlen dieser Ordnung.“ Teilweise würden die Reifenhersteller versuchen, mit Preiskonzepten das verloren gegangene Gefüge wieder herzustellen. Diese Bemühungen seien jedoch fast immer zum Scheitern verurteilt – nicht zuletzt deshalb, weil sie durch die unter Übermengen leidende Industrie mit Abverkäufen und Sonderkonditionen selbst konterkariert würden.
Mit der Kraft der Gemeinschaft Kennzeichnend für den Reifenmarkt ist zudem das massive Ungleichgewicht unter den Marktteilnehmern. Der Hersteller befindet sich stets in einer um ein Vielfaches stärkeren Position als der Händler, der das nächste Glied in der Wertschöpfungskette bildet. „Daraus folgt, dass ein einzeln agierender Handelsbetrieb nur sehr bedingt Herr des eigenen Schicksals ist“, sagt Peschek. Eigene Preisakzente zu setzen, sei ebenso schwer möglich wie eine substanzielle Besserstellung bei den Einkaufskonditionen zu erzielen. Genau hier setzt point-S an: Durch den zentralen Einkauf werden Konditionen ausverhandelt, die branchenweit als „Benchmark“ für kleine und mittlere Händler gelten. Hinzu kommen die landesweite Akquisition von Leasinggesellschaften und Flottenfahrzeugen sowie effektives gemeinsames Marketing. „Diese Vorteile bieten sonst nur Industriekonzepte, die im Gegenzug aber verlangen, dass der Händler einen Teil seiner Selbstständigkeit aufgibt“, erklärt Peschek.
Alltägliche Vorteile „Natürlich ist point-S kein Allheilmittel“, macht sich Peschek keine Illusionen über die Herausforderungen des Marktes. In der Praxis würde sich der Kooperationsgedanke aber alltäglich bewähren. „Wir helfen dabei, dass sich gute Unternehmen im Verbund kontinuierlich weiter verbessern. Gleichzeitig sind wir als Netzwerk für die Hersteller von Reifen und Felgen ein ungleich attraktiverer Partner, als es viele Dutzend Einzelkämpfer jemals sein könnten.“ •
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„Ohne Eigeninitiative geht es nicht“ Maximale Synergien und minimale Einschränkungen: Mit dieser Strategie macht point-S die Mitgliedsbetriebe fit für die Zukunft, erläutert Geschäftsführer Michael Peschek im Interview.
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&W: Wie würden Sie in wenigen Worten die Philosophie von point-S skizzieren? Michael Peschek: Unsere Aufgabe ist es, Unternehmern in der Branche Hilfestellungen und Mehrwerte anzubieten und sie gleichzeitig nicht in ihrer Selbstbestimmtheit einzuschränken. Wer unsere Philosophie einmal erkannt und verstanden hat, der bleibt uns treu. Wichtig für uns ist, dass wir auch künftig neue Unternehmen in der Gruppe aufnehmen können und uns so nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ verbessern. Dazu brauchen wir mehr als organisches Wachstum. Neue Mitglieder sind auch in unserem Verbund das beste Argument gegenüber den Reifenherstellern. Derzeit wird die Reifenbranche von einem knallharten Preiskampf geprägt. Peschek: Das Marktwachstum der vergangenen 8 Jahrzehnte hat seine Spitze erreicht. Jetzt sind die Stückzahlen bestenfalls stabil. Da aber nach wie vor eine Überversorgung durch die Industrie herrscht, kommt es zu einem Verdrängungswettbewerb, der sich ausschließlich über den Preis abspielt. Darin mitzuhalten, ist für Einzelbetriebe ebenso schwer möglich wie das Umsetzen flankierender Strategien – zum Beispiel der konzentrierte Zugang zu neuen Zielgruppen im Leasing- und Flottenbereich. Hier kommt point-S ins Spiel. Peschek: Unser System rechnet sich über den zentralen Einkauf und ist natürlich gestützt von unseren Lieferpartnern. Auf diese Weise können wir unseren Mitgliedern bestmögliche Konditionen zur Verfügung stellen. Außerdem unterstützen wir die Betriebe in vielerlei anderer Hinsicht. Zum Beispiel wurde vor 2 Jahren eine Akademie eingeführt, die sich um die kaufmännische und technische Weiterbildung kümmert. Erwachsen aus der Notwendigkeit von RDKSSchulungen, gibt es heute Verkaufstrainings für alle Segmente. Zudem helfen wir bei der Einführung einer professionellen Kostenrechnung und ermöglichen es, diese mit Marktbegleitern abzugleichen, sodass man sieht, wie man im Vergleich zum Mitbewerb aufgestellt ist.
Michael Peschek führt seit 2011 die Geschäfte von point-S Wer kommt für eine Mitgliedschaft bei point-S infrage? Peschek: Grundbedingung für eine Aufnahme ist ein jährliches Reifenvolumen von mindestens 3.500 Stück Consumer-Reifen und adäquates Fachwissen rund um das Produkt. Alle weiteren Bereiche, welche die pointS anbietet, sind unterstützend, aber nicht verpflichtend. Angesichts der zahlreichen Vorteile würde man Vermuten, dass die Interessenten Schlange stehen ... Peschek: Wer sich als Unternehmer selbstständig macht, ist meist ein Alphatier. Sich dann erneut in ein Rudel einzuordnen, klingt im ersten Moment für viele Betriebsinhaber abschreckend. Wenn man sich aber wirklich mit unserem System beschäftigt, stellt man fest, dass wir kaum Vorgaben machen. Wir haben eine breite Palette an Angeboten, die man nützen kann, aber nur wenige Punkte, die man umsetzen muss. Wir vertrauen darauf, dass der Händler den Mehrwert erkennt und unseren Weg mitträgt. Je geschlossener wir uns aufstellen, desto stärker sind wir. Wann geht es am Reifenmarkt wieder bergauf? Peschek: Viele Betriebe haben das größte Entwicklungspotenzial noch im eigenen Haus. Ausbildung, Weiterentwicklung und Vernetzung sind künftig unerlässlich. Wenn die Betriebe das erkennen und sich so formieren, dass wieder ein ausgewogenes Machtverhältnis zwischen Industrie und Handel erwirkt wird, kann es trotz aller Schwierigkeiten wieder bergauf gehen. Wer aber hinter seinem Verkaufspult abwartet, bis seine Lieferanten die verloren gegangene Distributionsordnung wieder herstellen, dem werden graue Haare wachsen, bevor sich eine Verbesserung einstellt. Das ist vielleicht nicht, was Ihre Leser berichtet bekommen wollen – aber ohne Eigeninitiative wird nichts geschehen. •
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Mit attraktiven Neuheiten der Marke Dezent will Alcar im bevorstehenden Winterfelgengeschäft punkten. Darüber hinaus können die Vertriebspartner auf die bewährte Logistik und das einzigartige RDKSKomplettprogramm des Marktführers vertrauen.
Heiße Eisen für die kalte Saison W
enn der Neuwagenmarkt schrumpft, bekommt das unweigerlich auch die Räderbranche zu spüren. Kein Wunder, dass AlcarGeschäftsführer Christian Thaller eine gewisse Ernüchterung der Marktteilnehmer diagnostiziert: „Das Hoffen auf neue Rekordjahre ist allgemein einem gesunden Realismus gewichen.“ Dies bedeutet jedoch nicht, dass es keine Wachstumschancen mehr gibt. Im Gegenteil – gerade die Wintersaison bietet die Möglichkeit, zusätzliche Umsätze mit Leichtmetallfelgen zu erzielen. Schließlich ist nach wie vor die Hälfte aller Pkws in der kalten Jahreszeit auf Stahlfelgen unterwegs. Eine Ausstattungsrate von mindestens zwei Dritteln sei mittelfristig durchaus vorstellbar, meinen Branchenkenner wie Thaller.
Ob TX, TS oder TS Dark (v. l.): Die neuen Felgen von Alcar liegen voll im Trend
Kompetenter Partner
Auffällige Designs Um diese Geschäftspotenziale zu realisieren, bringt Alcar attraktive neue Felgen auf den Markt. Von der Marke Dezent kommt beispielsweise das Modell TX, bei dem die mathematische Präzision der Linienführung für den Namen Pate stand. Die komplex gewölbten Speichen nehmen in Richtung Felgenhorn eine zunehmend konkavere Gestalt an. Dadurch entsteht eine Vielzahl an Lichtkanten, die das Rad in Abhängigkeit vom Blickwinkel immer wieder anders aussehen lassen. Verfügbar ist die Dezent TX in 4- und 5-Loch-Versionen von 14 bis 18 Zoll. Die Abkürzung TS übersetzt man bei Dezent dagegen mit „total smart“ – schließlich wurde diese Felge exklusiv für den neuen smart fortwo und forfour entwickelt. Damit macht sie auch am Renault Twingo, der bekanntlich von den gleichen Fertigungsbändern wie der smart läuft, eine gute Figur. Dank der Größen 5,0
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und 5,5 x 15 Zoll ist auch die Montage der smart-typischen Mischbereifung problemlos möglich. Einen wesentlichen Vorteil haben TX und TS übrigens gemeinsam: Beide Räderdesigns sind dank ECE-Homologierung ebenso einfach verwendbar wie Serienfelgen.
Christian Thaller diagnostiziert einen „gesunden Realismus“ am Felgenmarkt
Nicht nur durch das immer breitere Angebot an typisierungsfreien Felgen unterstützt die mit den Marken AEZ, Dotz, Dezent und Enzo agierende AlcarGruppe den Fachhandel: Gleichermaßen sorgt das ausgeklügelte Logistikkonzept rund um das 2014 eröffnete Zentrallager am deutschen Standort Balve für minimale Lagerhaltungskosten und bestmögliche Verfügbarkeit. Außerdem unterstützt Alcar die Reifen- und Räderspezialisten beim Umgang mit der Herausforderung RDKS. Bereits das unter eigenem Namen angebotene Programm an direkt messenden Sensoren deckt rund drei Viertel aller marktüblichen Kombinationen ab, hinzu kommt ab sofort der neue Sensortyp „Alcar by Schrader“ (wir haben in unserer Juni-Ausgabe berichtet). „Damit wird die RDKS-Thematik für den Fachhandel vom K.-o.-Kriterium zur Chance, mit Knowhow und Kompetenz bei den Kunden zu punkten“, unterstreicht Thaller. • (HAY)
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Wachsen im rückläufigen Markt Mit Service und Dienstleistung will Falken weiterhin Marktanteile gewinnen und konzentriert sich dabei konsequent auf den Reifenfachhandel.
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ir spüren eine depressive Stimmung am Markt, da der Mengen- und Kostendruck enorm sind“, erklärt Günther Riepl, Director für Österreich, Schweiz und Osteurope bei Falken Tyre Europe. „Die Zahlen des österreichischen Reifenmarktes zeigen für die ersten fünf Monate 2015 im Bereich Sommerreifen erneut einen Rückgang von 2 Prozent.“ Riepl hofft dennoch auf eine Stabilisierung des Marktes. Eine Verbesserung des Marktes bei Stückzahlen sowie Renditen sieht Riepl aufgrund des großen Vermarktungs- und Kostendrucks nicht.
Falken Azensis FK453 und Ziex ZE914 Ecorun sind nun auch als Runflat verfügbar
Profitable Marke
Verantwortlich für Falken in Österreich, der Schweiz und Osteuropa: Günther Riepl
Für seine eigene Marke sieht der erfahrene Reifenmanager noch Potenzial: „Wir tun alles, um weiter wachsen zu können und konzentrieren uns dabei weiterhin auf den Reifenfachhandel.“ Falken punktet mit dem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis, dem Service und der Dienstleistung. Die Bestätigung für das Engagement erhielten Riepl und Falken erst kürzlich mit dem VRÖ-Award. Entscheidend ist aber nicht zuletzt der mögliche Ertrag einer Marke: „Der Händler muss mit unserer Marke problemlos und profitabel arbeiten können, im Einklang mit der Attraktivität in Richtung Endverbraucher und Wiederverkäufer“, so Riepl. Produktseitig gibt es dieses Jahr keine komplett neuen Reifen, dafür wurden einige Modellreihen mit zusätzlichen Dimensionen bzw. Runflat-Versionen erweitert. • (GEW)
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Das prognostizierte Wachstum von Ganzjahresreifen zieht auch Absatzrückgänge bei klassischen Reifen mit sich
Wenn Bigfoot und Yeti Kinder hätten Mit einem neuen Ganzjahresreifen will Firestone am europäischen Markt Fuß fassen. Die Kombination Sommer und Winter könnte durchaus funktionieren. Von Matthias Kreutzer
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er Klimawandel ist allgegenwärtig – zwar nicht ganz so dramatisch wie im Endzeit-Hollywoodstreifen „The day after tomorrow“, aber Winter ist irgendwie nicht mehr Winter und beim Sommer ist es ähnlich. Die Jahreszeiten vermischen sich und vor allem in urbanen Gebieten steigt die Nachfrage nach oftmals geächteten Ganzjahresreifen.
Peter Gulow, Direktor Vertrieb Pkw-Reifen für DACH, ist vom Wachstum im AllSeason-Bereich überzeugt
Nicht Fisch und nicht Fleisch Eines vorweg: Wer einen Ganzjahresreifen mit seinen spezifischen Sommer- oder Winterkollegen vergleicht, hat das Konzept nicht verstanden. So werden vor allem im Grenzbereich der Sommerreifen aufgrund der Gummimischung und der Winterreifen aufgrund der härteren Kontur (und all der anderen spezifischen Merkmale) immer überlegen sein. Aber gerade der Multiseason kann eines besonders gut: Die Aufgaben des jeweiligen anderen, und zwar in den wichtigen Basisfunktionen, die bei Notsituationen wichtig sind. Er verzögert bei Nässe, Schnee und trockener Fahrbahn überraschend gleichmäßig gut. Auch die Beschleunigung passt. Ebenso ist die Positionierung im mittleren Preissegment mit der Marke Firestone passend für die entsprechende Käuferklientel.
Wie man an den feinen Lamellen deutlich erkennen kann, hat der Multiseason seine Ursprünge im Winterreifensegment
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Beim mittleren Preissegment rechnet Bridgestone mit einem deutlich höheren Marktanteil schon im aktuellen Jahr
Lagerproblematik einfach gelöst So will man seitens Bridgestone mit der Tochtermarkte Firestone und dem neuen Multiseason die Fahrer in der Kleinwagen- und Kompaktwagenklasse erreichen, die auf „gutes“ Preis-Leistungs-Verhältnis wert legen. So kann durch die Verwendung von Ganzjahresreifen vor allem im RDKS-Bereich gespart werden. Denn wie bei den Felgen benötigt man bei Ganzjahresreifen keinen zusätzlichen Satz. Der Reifenverschleiß bleibt jedoch gleich. Während Sommer- bzw. Winterreifen nur jeweils eine Saison pro Jahr gefahren werden, sind Ganzjahresreifen, wie der Name schon sagt, das ganze Jahr durchgehend im Einsatz und nützen sich dadurch ab. Für den Händler besonders interessant ist, dass sich aufgrund der ganzjährigen Einsatzmöglichkeit die Lagerproblematik quasi auflöst, sollte eine Jahreszeit „auslassen“. Auch in Österreich ist man bei der gesetzlichen Sonderregelung auf der sicheren Seite: M+Sund Schneeflockenkennzeichnung sind vorhanden.
Der Underdog kann noch mächtig wachsen Bridgestone kalkuliert bei Ganzjahresreifen mit 17 Prozent jährlichem Wachstum und 20 Millionen verkauften Stück bis 2020. Zwar beruhen die Zahlen auf entsprechenden Märkten wie dem ozeanisch beeinflussten Nordwesten Europas, dennoch findet man auch in Österreich Regionen mit Absatzpotenzial wie das Burgenland, Wien oder den Donauraum. Generell wird seitens des Konzerns auch davon ausgegangen dass in den kommenden Jahren der Wachstumsanteil im Reifenmarkt zu 40 Prozent vom mittleren Preissegment getragen wird, während es 2013 nur 27 Prozent waren. Einher gehen natürlich verhältnismäßig Absatzrückgänge bei klassischen Reifen. •
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RÄDER EXTRA
Hannes Gößler, Country Manager Nokian Tyres
Für die kommende Winterreifensaison ist Nokian bestens gerüstet, der WR D4 wartet auf den Einsatz.
Ein A für den Nassgrip U
ns geht es gut, wir haben eine gute Entwicklung und konnten sogar Markt gewinnen“, zeigt sich Hannes Gößler, Country Manager Nokian Tyres, zufrieden. „Durch die gute Verfügbarkeit, das Top-Lieferservice über die gesamte Sommersaison und auch die neuen Sommerprodukte zLine & Line SUV konnten wir unseren gesamten Service verbessern.“ Die Schwierigkeiten der Branche gehen natürlich auch an Nokian nicht vorbei: „Die Poolzahlen zeigen nichts Gutes, es wird härter und schwieriger. Alle hoffen auf einen guten Winter.“ Den Grund für die gute Entwicklung der Marke führt Gößler auf das Gesamtpaket zurück. Vor allem die gute Zusammenarbeit mit den bestehenden, langjährigen Reifenfachbetrieben sei entscheidend. „Der Schulterschluss mit den Partnern, das Miteinander ist uns sehr wichtig. Wir besprechen Ideen und Strategie gemeinsam und suchen Lösungen zur Marktbearbeitung.“ Das werde von den Partnern geschätzt.
Innovative Produkte erhöhen das Ertragspotenzial Neben der Partnerschaft sind natürlich die Produkte wichtig. „Wir als Nokian Tyres versuchen, unseren Partnern sehr innovative Produkte in die Hand zu geben, diese helfen in der Argumentation beim Verkaufsgespräch, um das Ertragspotenzial zu erhöhen.“ Das Portfolio entwickelt sich dabei für beide Saisonen weiter. „Wir verfügen über Top-
Produkte im Winter, das weiß auch der Endkunde. Und wir haben noch Potenzial bei den Sommerreifen.“ Hier will Nokian mit innovativen Lösungen punkten.
Finnischer Winterreifen-Profi Der kommende Winter ist einmal mehr ein Heimspiel für den finnischen Hersteller: „Aufgrund der neuen Produkte sehen wir zuversichtlich in die kommende Winterreifensaison.“ Für Österreich ist der Nokian WR D4 von großer Bedeutung. Das neue Modell zeichnet sich durch besten Nassgriff in der A-Klasse des EU-Reifenlabels aus und ist bei nassen oder verschneiten Bedingungen gleichermaßen sicher. Der WR C3 kommt bei Transportern, Lieferwagen und Vans zur Anwendung und lässt sich im Wintereinsatz auf keine Kompromisse ein. Die WasserpumpenLamellen leiten das Wasser unter den Reifen weg und ermöglichen auf nasser wie vereister Straße eine sichere Haftung. • (GEW)
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Mit dem WR D4 ist Nokian für das österreichische WinterreifenGeschäft zuversichtlich.
Nokian WR C3 für leichte Nutzfahrzeuge und Transporter
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RÄDER EXTRA
Nichts kann ihn stoppen Einem Härtetest wurde die „Pirelli Seal Inside Technologie“, die ein Weiterfahren auch bei Reifenschäden ermöglicht, unterzogen.
I
m Fokus der Härteprüfung des italienischen Fachmagazins „Quattroruote“ stand der rechte Vorderreifen des Testfahrzeugs, der mit einem vier Millimeter dicken Nagel sowie zusätzlich mit einer selbstschneidenden Schraube durchstochen wurde. Der beschädigte Reifen lief die fünfstündige und 452 Kilometer lange Fahrt sicher und ruhig.
Selbsthaftende Masse sichert Reifen Das Prinzip von Seal Inside: Unterhalb von Lauffläche und Karkasse verläuft eine Schicht selbsthaftender Dichtungsmasse. Eine feine Abdeckung aus Nylon verhindert das Verlaufen dieser Masse und schützt sie vor Schmutz. Dringt ein Fremdkörper in den Reifen ein und durchsticht die Karkasse, umschließt ihn
Dringt ein Fremdkörper in den Reifen ein, sorgt Seal Inside dafür, dass sich der Stichkanal schließt
die selbsthaftende Masse sofort und dichtet den Einstichkanal hermetisch ab. Auch sich lösende Fremdkörper sind kein Problem: In diesem Fall presst der Reifen-Innendruck die Dichtungsmasse in den Stichkanal und verschließt ihn. Im Bereich der Erstausrüstung stattet Volkswagen bereits mehrere Modelle wie den neuen Touran und Passat mit Pirelli OE-Reifen aus, die über die Seal Inside Technologie verfügen. „Mit Seal Inside kann bei etwa 85 Prozent der Einfahrschäden ein Druckverlust zuverlässig verhindert werden, was die Fahrsicherheit immens erhöht“, sagt Norbert Allgäuer-Wiederhold, Leiter Pirelli Tyre Campus. • (DSC)
Auf den (Ultra)Grip kommt es an Der neue Winterreifen UltraGrip Performance verfügt, wie Hersteller Goodyear verspricht, über exzellenten Grip und ausgezeichnetes Handling bei allen Winterbedingungen. Dies zeigt auch der direkte Vergleich mit Mitbewerbern.
W
ie sich bei einem Test des TÜV Süd herausstellte, in dessen Rahmen auch 4 Produkte von führenden Mitbewerbern verglichen wurden, bietet der UltraGrip Performance einen 3 Prozent kürzeren Bremsweg bei Schnee. Der UltraGrip Performance baut auf 44 Jahre Forschung und Entwicklung und 60 Millionen verkauften UltraGrip Reifen auf. Verbesserte Lamellentechnik mit
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Der neue UltraGrip wird in 38 Dimensionen angeboten
„Interlocking System“, innovatives Profildesign und eine hohe Anzahl an Blockaktivatoren sorgen für entsprechenden Grip und Handlingperformance bei allen Winterbedingungen. Laut Goodyear steigern hydrodynamische Rillen die Aquaplaning- und Rutschresistenz auf nassen und matschigen Straßen. Eine fast quadratische Aufstandsfläche mit einheitlicher Druckverteilung sorgt während des gesamten Reifenlebens für verbesserte Performance auf trockener und eisiger Fahrbahn. Ein Verschleißindikator unterstützt den Fahrer, den Reifen rechtzeitig zu ersetzen.
Priorität liegt auf Sicherheit „Unser erklärtes Ziel ist es, exzellenten Grip bei Nässe, Eis und Schnee bei allen Winterbedingungen zu gewährleisten. Besonders stolz sind wir auf die Top-Bremsleistung, zumal sie von äußerster Wichtigkeit für unsere Endverbraucher ist“, sagt Hans Vrijsen, Goodyear Marketing Director Consumer Europa. Auch beim jüngsten Mitglied der UltraGrip-Familie sei ein weiteres Mal die Priorität auf die Sicherheit gelegt worden. Der UltraGrip Performance wird ab sofort in 38 Dimensionen von 195 bis 255 mm Breite, von 15 bis 19 Zoll angeboten. • (DSC)
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Ertragreiche Räder Multiunternehmer Fritz Floimayr weiß über die Bedürfnisse der Branche Bescheid und positioniert mit Fosab attraktive und ertragsorientierte Produkte.
Kompletträder-Angebot
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it Alurädern der Marke MAK können wir unsere Händler wieder Geld verdienen lassen“, bringt es Komm.-Rat Fritz Floimayr auf den Punkt. Der umtriebige Unternehmer, Gründer von Inowa und Fosab sowie Inhaber des erfolgreichen Gastrounternehmens „gourmetfein“, weiß schließlich, was Unternehmer brauchen: Ertrag. „Mit Massenrädern und Design-Einheitsbrei kann man es heute nicht mehr schaffen“, ist der Oberösterreicher überzeugt. Fosab forcierte daher Räder von MAK. „Die Marke ist ein Geheimtipp für Leute, die das Besondere wünschen.“ Das trifft vor allem auf das Design zu, aber auch hinsichtlich der Serienanbindung mit ECE bzw. Serienbefestigungen ist MAK empfehlenswert. Komplettiert wird das Fosab-Alufelgen-Angebot mit FSW Wheels, BBS, Autec, Schmidt, AC Schnitzer, Tomason, Enkei und OZ.
Tuning-Spezialist Fosab: Alufelgen, Sportauspuff und Fahrwerke
MAK als Felgenmarke von Fosab, mit der noch interessante Margen möglich sind
Beim aktuellen Trend zu Kompletträdern ist Fosab ebenfalls vorn mit dabei: „Auf die Aluräder aus unserem Programm montieren wir auf Kundenwunsch jede einigermaßen gängige Reifenmarke“, so Floimayr. Die Palette reicht dabei von preisgünstig bis exklusiv, die Ausstattung mit RDKS-Sensoren ist bei Fosab selbstverständlich. Neben dem umfangreichen Programm an Alufelgen ist Fosab unverändert einer der führenden Anbieter bei Sportauspuffen und Sportfahrwerken. „Im Bereich Sportauspuff führen wir mittlerweile das kompletteste Programm in der EU“, so Floimayr. Ähnlich präsentiert sich die Situation bei Sport- und Gewindefahrwerken. Ganz nach dem Fosab-Motto: „Starke Marken, alles aus einer Hand.“ • (GEW)
RÄDER EXTRA
Eugen Straub sorgt mit Thomas Wohlgemuth für erste Markterfolge
macht den Unterschied. Das beginnt beim chinesischen Management und setzt sich fort über das Europamanagement. Davon lassen sich wiederum Reifenhändler anstecken und es geht in kleinen Schritten was weiter. Österreich-Lieferant Eugen Straub aus BadenWürttemberg hat trotz aller Widrigkeiten im Markt circa 20.000 Aeolus vermarkten können und mit fortnehmender Verfügbarkeit quer durch das Angebot sollen es rasch mehr werden. Wie überhaupt Straub mit seiner Kleinmarkenstrategie (Nokian, Nexen, Aeolus, Sailun) einen guten Teil seiner Absatzkraft bewältigen muss. „Beste Qualität und immer prompt verfügbar, so einfach ist das“, zwinkert der Schwabe dabei mit dem Auge und gibt sich keinen Illusionen hin, dass sich daran rasch was bessern könnte.
Hochleistungsanspruch
Erfolgreich Segel gesetzt Selbstbewusstsein ist Aeolus, der chinesische Reifenanbieter, der neuerdings mit Pirelli zugange ist, ebenso Zier wie dem deutschen Reifenvertriebsprofi Eugen Straub, der die asiatische Reifenpracht in Österreich vermarktet.
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rst seit 3 Jahren in Europa auf dem Markt, beginnt sich die Marke aus dem Dongfeng-Konzern (Schwerpunkt Lkw) bereits zu festigen. Sommer-, Winter-, Ganzjahres- bzw. in Kürze ein erweitertes SUV-Programm sind bzw. kommen auf den Markt, samt TÜV-Qualitätssiegel und jede Menge guter Verkaufsabsichten. Nicht dass diese Geschäftsverbindung dem maroden Reifenhandel gleich eine wundersame Heilung brächte, Industrie, Groß- und Einzelhandel, sie alle sind im selben Spital krank. Wie sie es angehen,
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Beim Ocean-RaceFinale zeigte sich mit dem 3. Rang beim schwierigsten Segelwettbewerb der Welt die konsequente Leistungsbereitschaft von Aeolus
Österreich-Distributor Eugen Straub: „Mit Reifen kann und muss der Händler Geld verdienen können. Das Konzept, das wir mit Aeolus leben, verspricht eine vernünftige Margengestaltung.“
Europa-West-Vertriebschef Thomas Wohlgemuth nutzte nun das Volvo-OceanRace-Finale in Göteborg zur Leistungsdemonstration mit Reifenhändlern. „Produktinnovationen gehen einher mit einer klaren Vermarktungsstrategie. Das Angebot erweitert sich ständig, sodass in unseren Hochleistungsmärkten auch etablierten Marken Paroli geboten werden kann.“ Die Weltumsegelung mit Platz 3 der Chinesen passt Wohlgemuth als Ausdruck von Willenskraft dabei gut ins Marketingkonzept. Das taugt auch Straub, der einen eigens für Österreich abgestellten Verkaufsprofi rekrutiert: „Mit Aeolus jetzt im erweiterten PkwSegment kompensiere ich Marktverluste bei den etablierten Markenführern.“ Eine Strategie, die von China vorgelebt wird und in Verbindung mit dem Premiumpartner Pirelli noch so manche Überraschung verspricht, auch wenn zurzeit zu diesem Komplex eisern geschwiegen wird. Indes avisiert Wohlgemuth für seine zweite Winterreifen-Generation Vergleichstests in Europa und auch im Bereich High-Performance, Allrad und leichte Nutzfahrzeuge bleibt Aeolus nicht tatenlos, nach dem Muster von Hankook, Kumho usw. seine Marke nachhaltig im Markt etablieren zu können. In der Zwischenzeit vermitteln Wohlgemuth und Straub dem heimischen Reifenhandel Argumente zu Qualität, Verfügbarkeit und Preisstabilität, um das Vertrauen zur Vermarktung der chinesischen Marke im Land weiter zu festigen. Straub, heuer Aussteller auf der AutoZum, um heimische Marktgegebenheiten zu studieren, ist mit der Entwicklung der Markenperformance von Aeolus zufrieden, weiß er sich doch im Markenmix gut sortiert, den fahrig gewordenen Kunden stimmige Verkaufskonzepte an die Hand zu geben. • (LUS)
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RÄDER EXTRA
RDKS-Servicekit bei jedem Wechsel VDO unterstützt Werkstätten und Reifenfachbetriebe beim Thema RDKS und bietet Sensoren, Ersatzteile, Servicekits, Werkzeuge und vor allem Knowhow.
A
ls Komplettanbieter rund um das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) bietet VDO die RediSensoren, die Original-Sensoren als 1:1 Ersatzteile sowie das Portfolio mit Spezialwerkzeugen und Diagnosegeräten. Komplettiert wird die RDKS-Kompetenz mit Schulungen sowie einer neuen Hotline. Unter +49 1805 221242 stehen Experten unter der deutschen, kostenpflichtigen Telefonnummer zur Verfügung. Kosten und Erreichbarkeit sind sicherheitshalber mit dem Telefonanbieter abzuklären. Die RDKS-Profis von VDO stehen auch per E-Mail zur Verfügung: reifendruck@vdo.com
RDKS-Rückläufer vermeiden Klassische Ventilsensoren müssen nach Herstellerempfehlung regelmäßig gewartet und die Verschleißteile des Ventils bei jedem Reifenwechsel getauscht
Der VDO Redi-Sensor wird auf die Innenseite der Lauffläche geklebt werden. Damit können Rückläufe beim RDKSService vermieden werden. Zu den Verschleißteilen gehören Dichtring, Dichtung, Überwurfmutter, Ventileinsatz und Ventilkappe, diese Teile sind im VDO-Service-Kit enthalten. Für die richtige Installation bietet VDO zudem ein neu aufgelegtes RDKS-Werkzeug-Set mit verschiedenen Drehmoment-Schlüsseln. Als Mehrmarkensensor empfiehlt das Unternehmen den VDO-Redi-Sensor, mit Vorteilen bei der einfachen Installation. Der ab Werk programmierte Sensor wird mit einem Spezialkleber in die Innenlauffläche des Reifens geklebt. • (GEW)
VDO hilft mit einer deutschen, kostenpflichtigen RDKS-Hotline weiter
RÄDER EXTRA
Die Definition von Abdeckung Die Leistung eines RDKS-Sensors besteht nicht zuletzt im Grad der Abdeckung. Je mehr Fahrzeuge von einem Sensor abgedeckt werden, umso weniger Modelle muss der Betrieb auf Lager verfügbar halten. Maic Dressen und Markus Schmid von Schrader erklären ihre Definition.
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&W: Die Abdeckung hat sich als harte Währung im RDKS-Geschäft entwickelt? Dressen: Die Abdeckung ist einer der wichtigsten Maßstäbe für den Vergleich von Produkten. Dabei gibt es viele Missverständnisse und irreführende Angaben über die Abdeckung und wie sie gemessen wird. Als Marktführer in der Erstausrüstung kümmern wir uns verstärkt um dieses Thema. Wie definiert Schrader diese Abdeckung? Schmid: Wir sind der Meinung, dass der aktuelle europäische Fuhrpark, der mit direktem RDKS ausgestattet ist, die wichtigste Ausgangsbasis darstellt. Wir nehmen also die Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße, die über direktes RDKS verfügen und die mit einem programmierbaren Sensor anstelle des OESensors ausgestattet werden können. Sie nehmen also die Zahl der tatsächlich auf Europa Straßen fahrenden Fahrzeuge? Schmid: Exakt, wenn zum Beispiel ein Sensor für drei verschiedene Ferrari-Modelle verfügbar ist, kann das nicht dieselbe Wertigkeit haben wie für die MercedesModelle A-, C- und E-Klasse, die ungleich häufiger verkauft werden. Wir nehmen das Volumen.
Aber auch bei der Funktionalität gibt es Unterschiede? Schmid: RDKS-Systeme verfügen heute über eine Autolokalisierung der Sensoren. Damit ist die Sensorposition in Echtzeit auf der integrierten Fahrzeuganzeige ersichtlich. Schrader ist überzeugt, dass ein programmierbarer Sensor alle diese OE-Funktionen erfüllen muss, um dieses Fahrzeug „abzudecken“. Schrader hat kürzlich seinen EZ-Sensor 2.0 vorgestellt, wie sieht es hier mit der Abdeckung aus? Dressen: Unser neuer Sensor weist die nach unserer Definition höchste verfügbare Abdeckung und OELeistung auf und wird laufend erweitert. Bis Ende des Jahres decken wir über 97 Prozent des Fahrzeug-Fuhrparks ab. Dabei erreichen wir diese Abdeckung mit nur einem einzigen Sensor-Chipsatz, nicht mit mehreren verschiedenen. Unterschiedlich sind lediglich die
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Schrader EZ-Sensor 2.0: 1 Chipsatz, drei Ausführungen: Snap-In, ClampIn mit festem Winkel und Clamp-In mit variablem Winkel verfügbaren Varianten mit Snap-In, Clamp-In mit festem Winkel und Clamp-In mit variablem Winkel.
Markus Schmid, SchraderMarketingleiter
Maic Dressen, SchraderVertriebsleiter
Wie können Sie die hohe Abdeckung realisieren? Dressen: Wir haben Elektronik-Hardware entwickelt, die in der Lage ist, allen OE-Funktionalitäten zu entsprechen und mit jedem neuen Software-Update (Anwendungscode) erhöht sich unsere Abdeckung fortlaufend. Dies erlaubt uns, 100 Prozent der Kraftfahrzeugflotte abzudecken und für neue Fahrzeuge auf dem Markt bereit zu sein. Müssen die Reifenbetriebe laufend neue Sensoren kaufen, um Modelle mit der aktuellen Abdeckung auf Lager zu haben? Schmid: Sobald unsere Kunden den neuen EZ-Sensor 2.0 auf Lager haben, können diese vorhandenen Teile leicht mit den neuen Anwendungscodes von Schrader programmiert werden, ohne Gefahr zu laufen, veraltete Produkte in den Regalen zu haben. Warum soll sich der Reifenfachhandel bzw. der Endkunde für Sensoren von Schrader entscheiden? Dressen: Aufgrund der nachweislichen Erfolgsgeschichte von Schrader in der Herstellung von OESensoren und da der EZ-Sensor 2.0 entwickelt wurde, um alle Anforderungen der OE-RDKS abzudecken, kann sich der Fahrer darauf verlassen, dass Qualität und Funktionalität den Originalteilen entsprechen. • (GEW)
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RÄDER EXTRA
Der Gorilla ist der beste Helfer Es sei „mehr Glück als Verstand“ gewesen, dass er das Scholz-Inserat in „AUTO & Wirtschaft“ gesehen habe, sagt Hubert Höhlmann, Geschäftsführer von Reifen Engelhard in Wien. Das Inserat kam exakt zum richtigen Zeitpunkt, als die Firma den Neubau des Lagers plante. Von Mag. Heinz Müller
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s muss eine „lustige“ Arbeit gewesen sein, damals im Winter 2013/14: Rund 200.000 Schrauben und viele, viele Meter Regale warteten darauf, zusammengeschraubt zu werden; erst nach 4 Wochen waren die 4 Männer fertig. Jetzt, eineinhalb Jahre später, ist längst wieder Alltag eingekehrt in der Leithastraße 12 in Wien-Brigittenau. Hier, in unmittelbarer Nähe von Renault Brigittenau, ist die neue Wirkungsstätte von Hubert Höhlmann, der 30 Jahre lang mit seinem Betrieb in der Jägerstraße beheimatet war. Als der dortige Grund für einen Wohnbau benötigt wurde, musste Höhlmann weichen. Eines der Probleme, das er für den neuen Standort lösen musste, war die Reifenlagerung: „Ich habe nur gewusst, dass es nicht mehr so weitergehen kann wie bisher. Wir haben zuvor das Lager 30 Jahre immer und immer erweitert.“ Dementsprechend weit seien die Manipulationswege gewesen: „Im ungünstigsten Fall war ein Arbeiter für 4 Depotreifen 10 Minuten unterwegs.“
Gottfried Scholz, Chef von Scholz Regalsysteme
Hubert Höhlmann (M.) mit zwei seiner Reifenmonteure, die mit dem Gorilla (rechtes Bild) durch das Lager rollen; die Firma vertreibt alle namhaften Reifen und Felgen und bietet Serviceleistungen rund ums Auto
Kein Schleppen von schweren Rädern mehr Höhlmann stellte diverse Überlegungen an: „Ich wollte aber nicht, dass meine Mitarbeiter mit Leitern arbeiten mussten wie bisher. Und außerdem gab es die Vorschrift, dass man bei einem herkömmlichen Lager in der 3. Ebene einen Boden einziehen musste.“ Erst als er damals eine Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ las, sei die Lösung gekommen, sagt Höhlmann: „Da habe ich ein Inserat von Scholz gesehen und bin hellhörig geworden.“ Der Vorteil des Systems, so Höhlmann: „Obwohl man einen Gorilla braucht, ist es nicht teurer als andere Lösungen. Durch den geringeren Manipulationsaufwand kommt es langfristig
Die Firma übersiedelte im Jänner 2014 an den neuen Standort
aber billiger.“ Der angesprochene Gorilla ist übrigens ein spezieller Stapler, mit dem die Mitarbeiter die Reifen auch aus der obersten Reihe holen können, ohne sich überanstrengen zu müssen. Fein säuberlich geordnet sind die Depotreifen, jeweils einer hinter dem anderen. Scholz hat das System so konstruiert, dass die Räder langsam herausrollen und der Mitarbeiter sie nur noch zum Montageplatz bringen muss. Rund 2.500 Garnituren von Depotreifen befinden sich im Lager, dazu kommt noch fast dieselbe Anzahl an Neureifen. Noch gibt es genug Platz für die Zukunft und auch eine Erweiterung wäre problemlos möglich. Gottfried Scholz, Geschäftsführer von Scholz Regalsysteme in Hofheim (D), nimmt potenziellen Kunden auch die Angst, dass die Hallen unter größeren Schneemengen zusammenbrechen könnten, wie es sie vor allem in den Alpen immer wieder gibt. „Die Hallen können 1.000 Kilogramm pro m2 aufnehmen. Wir haben vor Kurzem auch in Spittal an der Drau eine solche Halle errichtet.“ •
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In zehn Montagestraßen werden bei Interpneu die Kompletträder vorbereitet
Komplettes Angebot für komplette Räder Mit der RDKS-Pflicht hat Reifen- und Felgengroßhändler Interpneu Zuwächse im Komplettrad-Angebot zu verzeichnen.
O Dominique Perreau, InterpneuVerkaufsleiter Österreich
Der Räderkonfigurator ist das Herzstück des InterpneuKompletträderAngebotes
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nline-Lösungen, umfangreiches Angebot und perfekte Logistik machen die Komplettrad-Bestellung für Reifenfachbetriebe dabei ebenso attraktiv wie für Autohäuser. „Durch RDKS hat sich die Komplexität des Komplettradgeschäfts weiter erhöht“, erklärt Dominique Perreau, Interpneu-Verkaufsleiter Österreich. Schon bisher war die Zusammenstellung von Felgen und Reifenkombinationen ein anspruchsvoller, technischer Vorgang, der nun eine weitere Komponente dazubekommen hat. Als Reifen- und Felgengroßhändler hat Interpneu den Trend und den Bedarf schon früh erkannt. Neben dem umfassenden Sortiment haben die Spezialisten aus Karlsruhe schon früh auch die entsprechenden Systeme entwickelt. „Die einfache Bedienung des Konfigurators sowie die ständige Aktualisierung der Daten sorgen für eine äußerst hohe Liefergenauigkeit und damit Kundenzufriedenheit“, so Perreau.
Auf RDKS-Winter vorbereitet Mit der RDKS-Pflicht im vergangenen Winter erhöhte Interpneu den Lagerstand mit entsprechenden Sensoren und konnte ein starkes Wachstum verzeichnen.
Für die nächste Wintersaison ist Interpneu mit weiteren Montagestraßen ebenfalls sehr gut aufgestellt. Der Vorteil liegt auf der Hand. Perreau: „Passende Original- oder Universal-Sensoren können direkt dazu bestellt werden und werden gratis fachgerecht montiert.“
Online-Konfigurator für den Händler Herzstück des Interpneu-Komplettradsystems ist der Räderkonfigurator: „Damit haben die Händler eine erstklassige Unterstützung beim Beratungsgespräch an der Verkaufstheke. Am Bildschirm können zusammen mit dem Kunden verschiedene Felgen und Reifen kombiniert werden.“ Angezeigt werden immer nur die möglichen Kombinationen von Reifen, Felgen und Sensoren. Das System greift dabei auf eine umfassende Datenbank zurück, die laufend aktualisiert wird. Der B2B-Kunde greift dabei auf eine gewaltige Auswahl zu. Als herstellerunabhängiger Vollsortimenter führt Interpneu 35 Reifenmarken in allen Produktund Preisklassen mit einem Lager von 1,25 Mio. Reifen. Im Bereich Felgen stehen 20 renommierte Felgenhersteller zur Auswahl, im Lager sind 200.000 Leichtmetallfelgen verfügbar.
Zehn Montagestraßen Die jeweils individuelle Zusammenstellung von Reifen, Rädern und Sensoren wird aus den Interpneu-Lagern zusammengesammelt und kommt in die Halle für Kompletträder, wo zehn Montagestraßen zur Verfügung stehen. „Zwei davon sind für Sonder- und Großaufträge reserviert. Rund 30 speziell geschulte Mitarbeiter sorgen in der Saison dafür, dass alles richtig zusammengebaut wird“, so Perreau. Der Maschinenpark ist für Runflat-Reifen ebenso eingerichtet wie für Größen bis 22 Zoll. „Das ist für eine kleinere Werkstatt oft schon nicht mehr möglich.“ • (GEW)
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Gemeinsam statt einsam GDHS sucht noch Kooperationspartner in Österreich und bietet umfangreiche Unterstützung im hart umkämpften Reifenmarkt.
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oodyear Dunlop Handelssysteme, kurz GDHS, ist Systemgeber unterschiedlicher Handelssysteme für die Reifenbranche. In Österreich ist das Konzept Handelsmarketing-Initiative (HMI) seit 2005 vertreten, aktuell verfügt HMI über 85 Standorte, wovon 4 heuer neu dazugekommen sind. Für die Reifenfachhändler ermöglicht HMI die Beibehaltung der Eigenständigkeit und des individuellen Auftritts am Markt. Gleichzeitig erhalten sie Unterstützung bei der Gewinnung neuer und bei der verbesserten Betreuung bestehender Kunden. Josef Liebhart, GDHS-Retail-Manager Österreich: „Partnern, die bereit sind, die Marken Goodyear und Dunlop überdurchschnittlich zu vermarkten, öffnet GDHS den Zugang zu Marketing-Knowhow und anderen Leistungsbausteinen rund um Organisation, Einkauf und Verkauf.“
Josef Liebhart, GDHS-RetailManager Österreich
Neben HMI umfasst das GDHS-System die Konzepte Premio und Quick Reifendiscount; in Österreich werden Partner gesucht
Kooperationen sind überlebenswichtig Der Reifenfachbetrieb kann sich aus dem Angebot an Systemleistungen jene heraussuchen, die für seinen Betrieb sinnvoll und erforderlich sind. „Die Überlebenschancen eines einzelnen Reifenhändlers, der nicht Mitglied einer starken Kooperation ist, werden immer geringer“, so Liebhart. Die Anforderungen der Kunden an Service und Qualität seien in den vergangenen Jahren stark gestiegen, meint der Österreich-Verantwortliche. • (GEW)
Die RDKS-Pioniere aus der Automobilproduktion Werkstättenausrüstungsspezialist Kastner vertraut auf die Produkte von Bartec. Das traditionsreiche Unternehmen bietet kompetente Lösungen im Bereich RDKS.
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DKS Antennensysteme diagnostizieren Fehler bei der Rad-Reifen-Montage und programmieren Fahrzeugsteuergeräte in Automobilwerken. 1998 installierte Bartec in einem Renault-Werk in Frankreich erstmals eine Anlage dieser Art. Heute verfügt das Unternehmen über einen dominierenden Marktanteil in den Produktionsanlagen in Europa und Nordamerika. Es kann auf Basis dieser Erfahrung entsprechende Werkzeuge für Werkstätten und Reifenhändler anbieten.
Bartec-RDKSGeräte wie das Tech400SDE sind mit allen namhaften Sensoren kompatibel
leuchte. Die Prüf- und Reparaturdaten können bei den neuen Werkzeugen über den TPMS-Desktop heruntergeladen werfen. Dort sind zudem ausführliche Arbeitsabläufe sowie die Reparaturdaten sämtlicher Fahrzeuge abrufbar. Kastner, der Spezialist für Werkstättenausrüstung, vertraut auf die Geräte von Bartec, die alle namhaften Universalsensoren sowie OE-Sensoren abdecken. Das Tech400SDE ist für den harten Einsatz in der Werkstätte besonders robust gestaltet und ermöglicht eine berührungslose Fahrzeugdiagnose mit allen RDKS-Funktionen. • (GEW)
Download von Reparaturdaten und Arbeitsabläufen Die Bartec-Geräte diagnostizieren RDKS-Fehler, ermöglichen Reparaturen und löschen die RDKS-Warn-
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MENSCHEN
ManagerInnen auf Jobsuche Unsere Idee, Branchenprofis auf ihrer Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen zu unterstützen, hat Erfolg. Daher setzen wir diese Dienstleistung fort und freuen uns über jede gelungene Neupositionierung. Markus Lämmli (57), langjähriger Bosal-Repräsentant in A, CH, I usw. , sucht zu seinem Trockeneis-Reinigungssystem Ice Bull weitere Vertretungen. Kontakt: +41 79 384 833 33 mwlaemmli@bluewin.ch
Ing. Peter Spatzierer (48), ausgewiesener Schmierstoffexperte, sucht nach 27 Jahren bei Castrol Austria und zuletzt als Geschäftsführer tätig, eine neue Herausforderung. Kontakt: +43 660 555 50 50 peter@spatzierer.eu
Gernot Lorger (45), erfahren im KfzTeilehandel als Filialleiter bei Forstinger und Birner, bezeichnet sich als flexiblen Dienstleister. Der gelernte Einzel- und Großhandelskaufmann sucht eine adäquate Herausforderung im Teilevertrieb. Kontakt: +43 664 482 36 30 gernot@lorger.at
Christian Fischer (43), aus Rationalisierungsgründen ausgeschiedener Reifenspezialist und gelernter Großhandelskaufmann, steht für neue Aufgaben, vorzugsweise im Reifenbusiness, zur Verfügung. Der Wiener gewann Berufserfahrung bei Goodyear in der Filial-, Teamund Gebietsleitung sowie als Retailmanager. Kontakt: +43 699 1090 28 34 ch_fischer@gmx.at
Dipl.-Ing. Klaus Nemeth (63) sucht nach unverschuldet erfolgter Insolvenz der CCL Car Center Linz im Raum zwischen Wien und Linz eine neue Herausforderung im Autohandel. Er besitzt umfangreiche Erfahrung innerhalb der Denzel-Organisation im In- und Ausland. Kontakt: +43 664 101 57 79 di.nemeth@bnet.at
Mag. Wilhelm Jelinek (54), bislang Geschäftsführer von Mercedes-Wiesenthal in St. Pölten, will seine bei Kia, Ford, Denzel, Fiat und Citroën gemachten Groß- und Einzelhandelserfahrungen künftig in neuer Führungstätigkeit einbringen. Kontakt: +43 664 814 50 42 wilhelm.jelinek@tele2.at
Gerhard Lorber (47), profunder Kenner des freien Teilehandelsgeschäftes (Forstinger, Wessels + Müller) mit Erfahrung im Markenautohandel (Wiesenthal), sucht eine neue Führungsposition im Metier. Kontakt: +43 664 152 66 15 g.lorber@gmx.net
Rainer Schirfeneder (57), mit besten Kenntnissen im Autohausmanagement, KD-, Service- oder Vertriebsleitung, sucht eine neue Herausforderung. Kontakt: +43 664 110 81 82 rainer.schirfeneder@chello.at
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Doris Höland, Fachfrau auf dem Gebiet Marketing, Schwerpunkt Messen, möchte ihre Erfahrungen in neuer Spitzenposition international einbringen. Kontakt: +43 676 448 84 66 dorishoeland@chello.at
AUTO & WIRTSCHAFT • JULI/AUGUST 2015
Ing. Wolfgang Stummer (49), vielseitig erfahrener Autohandelsfachmann mit Auslandserfahrung, steht für adäquate Positionen aufgeschlossen gegenüber. Seine Referenzen erstrecken sich über Porsche in Polen, MVC, Denzel und Tarbuk. Kontakt: +43 680 115 78 33 w.stummer@kabsi.at
PERFORMANCE. There are no shortcuts.
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distance
LEIDENSCHAFTLICH EFFIZIENT
Der SINCERA SN832 Ecorun von Falken überzeugt mit guter Haftung auf trockener und nasser Straße. Darüber hinaus punktet der neu entwickelte Energiesparreifen in den Tests durch seine Kraftstoffeffizienz.
DER SINCERA SN832 ECORUN
Vom Rennsport auf die Straße. falkenreifen.at
MANAGEMENT
seriegeschäft gerne um das kleine Mitsubishi-Autohaus erweitert hätten und auch finanziell in der Lage waren, in den kapitalintensiven Autohandel einzusteigen. Voll Zuversicht präsentierte er die potenziellen Unternehmenskäufer Mag. Gregor Strassl, Geschäftsführer seines „Geschäftsherrn“, der Denzel Autoimport GmbH.
Nachfolger mit einem entsprechenden „Stallgeruch“ zu finden – und, ganz wesentlich, mit einer Nahebeziehung zum Hersteller. Das Glück der Tüchtigen kam da der Wiener VWHändlerin Leopoldine Schwandl zu Hilfe. Ihr Lebenswerk – ein Unternehmen mit 27 Umsatzmillionen auf Platz 56 des A&W-Händlerrankings – sollten ursprünglich ihre Kinder Margarete Chini (62) und Ing. Hans Schwandl (57) fortsetzen. Als diese letztlich abwinkten, stieß sie auf Mag. Biljana Zivanovic. Diese hatte sich nach ihrem Studium ihre ersten Sporen bei Porsche Inter Auto verdient. Nach einem kurzen BMW-Intermezzo schaffte sie es unter den Fittichen des geschäftsführenden Gesellschafters Oliver Breinsberg auf der Karriereleiter der Liewers AG bis zur Vertriebsleitung. Dank dieser Nahebeziehungen gab es für die Porsche-Gruppe keinen Anlass, der von Schwandl zur Nachfolge Auserkorenen den dafür erforderlichen Konzern-Segen zu verwehren.
Leopoldine Schwandl und ...
Betrieb musste geschlossen werden Doch er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht: „Wir bedauern, dass wir eine Zusammenarbeit mit den Kandidaten im beiderseitigen Interesse für nicht optimal halten“, wurde Wagner lapidar mitgeteilt. Der Importeur hatte andere Pläne: In unmittelbarer Nachbarschaft wurde ein anderer Betrieb zum Händler autorisiert. Aufgrund dieser Konkurrenzsituation war Wagners Betrieb für Markenkollegen künftig nicht mehr interessant. Es war kein Käufer mehr zu finden. Der Betrieb musste geschlossen werden. Statt des wohlverdienten Ruhestandes endete Wagners KfzKarriere beim Insolvenzgericht. „Wir müssen die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigen“, ist das Erfolgsrezept von Elisabeth Hall. Zu diesen „Beteiligten“ zählen in der Autobranche vorweg die Autohersteller und ihre nationalen Vertriebsgesellschaften. Deshalb ist es bei einer geplanten Betriebsübergabe schon im Vorfeld notwendig,
... ihre Nachfolgerin Biljana Zivanovic
Immobilien und Autohandel getrennt Auch bei den Schwandls sind die Immobilien längst auf verschiedene Gesellschaften aufgeteilt. Nur die Schwandl Vertriebs KG war aktiv im Autohandel tätig. Deren Rechte und Pflichten – einschließlich aller Dienstverhältnisse – wurden nun auf die am 5. März 2015 gegründete Schwandl Fahrzeug & Vertrieb GmbH übertragen. An der ist Zivanovic mit 90 Prozent und Roland Steineder, ihr Kollege aus LiewersZeiten, mit 10 Prozent beteiligt. Es war somit kein Kauf zu finanzieren, sondern „nur“ das Umlaufvermögen abzulösen. Dieser Start ins Jungunternehmertum wurde mit einem langfristigen Pachtvertrag abgesichert, dessen Höhe man nicht verraten möchte. „Wir haben da eine Variante gewählt, mit der wir wirtschaftlich nicht in große Bedrängnis kommen können“, sagt Zivanovic, die von der Dauerhaftigkeit dieser Regelung überzeugt ist: „Wenn man eine Außenstehende mit der Nachfolge betraut, wird man das mittelfristig nicht wieder ändern.“ Daher geht es bei solchen Entscheidungen offenbar immer um Liebe, Macht und Geld – und zwar in dieser Reihenfolge. •
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MANAGEMENT
Ein modernes Dealer Management System ist für die professionelle Führung eines Autohauses unverzichtbar. Immer mehr Betriebsinhaber entscheiden sich für die Lösungen von Motiondata.
Bestens informiert: Dank der neuen „Motiondata App Welt“ haben Manager immer und überall alle relevanten Daten ihres Unternehmens im Blick
Von Philipp Hayder
Viele Ansprüche, eine Lösung
Laufender Fortschritt
llein im 1. Halbjahr 2015 haben sich über 40 Autohäuser für die Installation von Motiondata entschieden. Beim Marktführer unter den heimischen DMS-Anbietern freut man sich über den ungebrochen regen Zuspruch. „Das ist zweifellos die schönste Bestätigung für unsere Philosophie, mit einem modular aufgebauten Produkt die Ansprüche aller Kundengruppen zu erfüllen“, sagt Geschäftsführer Ing. Josef Pichler.
„Wichtig ist darüber hinaus die laufende Weiterentwicklung des Programms, um stets am Puls der Zeit zu bleiben“, weiß Pichler. Mit über 50 Mitarbeitern verfügt Motiondata über die dafür nötigen Ressourcen. Zu den jüngsten Innovationen der steirischen Software-Spezialisten gehören die Weiterentwicklung von „Motiondata CRM“, sodass dieser elektronische Verkäuferarbeitsplatz nunmehr auch online genutzt werden kann, sowie eine eigene „App-Welt“ mit zahlreichen mobilen Anwendungen.
Individuell und vielseitig
Vierstellige Kundenzahlen
In der Praxis bedeutet dies, dass alle Kunden ein Basismodul von Motiondata erhalten. „In der Folge werden individuell die jeweils benötigen Module ergänzt“, erläutert Pichler die flexible Skalierbarkeit der Software, die einen Einsatz in Kleinbetrieben ebenso sinnvoll macht wie in überregional präsenten Unternehmen mit mehreren Standorten. Stets gewahrt bleiben dabei die einfache und intuitive Bedienung sowie die problemlose Verknüpfung mit anderen Programmen – von Microsoft Office bis zu gängigen Gebrauchtwagenportalen. Einen weiteren Erfolgsfaktor sieht Pichler in der außerordentlich breiten Markenabdeckung: So verfügt Motiondata über Empfehlungen oder Zertifizierungen von Citroën, Fiat, Ford, Honda, Hyundai, Kia, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot, Suzuki und Volvo. Jüngst kam die Zertifizierung durch den Lkw-
Kein Wunder, dass sich immer mehr Kfz-Betriebe für Motiondata entscheiden. Darunter sind prominente Namen wie Autopark, Jagersberger und Schmidt oder die Lagerhäuser. „Bisher haben wir bereits 10 regionale Lagerhaus-Genossenschaften mit 60 Standorten und circa 520 Arbeitsplätzen mit unserem DMS ausgestattet“, freut sich Pichler über den Großauftrag. Weitere Installationen werden folgen – übrigens nicht nur in Österreich, sondern vielleicht auch schon bald in Deutschland, wo das Softwarehaus einen Markteintritt überlegt. Angesichts dessen dürften am Jahresende mehr als 1.000 DMS-Installationen in den Büchern von Motiondata stehen. Berücksichtigt man darüber hinaus Individuallösungen oder diverse Importeursprojekte, betreuen die IT-Profis schon jetzt rund 1.500 Kunden aus der Kfz-Branche. •
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Hersteller MAN hinzu. Außerdem arbeitet man nach der Freigabe für das R2-Netz von Renault an einer Zertifizierung für die Haupthändler des französischen Herstellers.
AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
MANAGEMENT
Nun auch auf 2 Rädern Als Referenzkunden im Zweiradbereich bezeichnet Stieger Software die Salzburger Firma Hauthaler, bei der die EDV neu aufgestellt wird.
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s war die AutoZum in Salzburg, bei der der Erstkontakt erfolgte: Christoph Hauthaler, Juniorchef des traditionellen Zweiradhändlers in der Moosstraße in der Stadt Salzburg, fand am Stand von Stieger Software die ideale Lösung für sein Unternehmen: Nach längeren Vorgesprächen erfolgt im Sommer die Installation der Software, und zwar gleich an 10 Arbeitsplätzen. Hauthaler entschied sich für eine umfangreiche Lösung.
KTM ist das wichtigste Standbein des Zweiradhändlers Hauthaler in Salzburg
Bisherige Software war veraltet Neben der Variante Moto-Drive werden auch Zeiterfassung, Planer mit Annahme-App, Strichcode-Scanner und Kassabondrucker sowie die integrierte Finanzbuchhaltung bei Hauthaler neu installiert. Dass sich der Salzburger Zweiradhändler (KTM, Husqvarna, Vespa) für Stieger entschieden hat, ist
Gottfried Scharf, Geschäftsleiter Stieger Software
Geschäftsführer Harti Hauthaler (l.), Juniorchef Christoph Hauthaler (M.) und Vertriebsleiter Thomas Lehmann (r.) sind für die Geschäfte verantwortlich für Gottfried Scharf, Leiter der Österreich-Niederlassung, ein wichtiger erster Schritt in eine neue Richtung. „Wir wollen neben den Pkw-Händlern und Werkstätten nun auch den Zweiradbereich stärker forcieren“, sagt Scharf. Die bisherige Software von Hauthaler war schon „in die Jahre gekommen“ und vom Hersteller auch nicht mehr serviciert worden. „Es war daher längst überfällig, dass wir auch in diesem Bereich etwas unternehmen“, sagt Christoph Hauthaler. Das Salzburger Unternehmen verkauft pro Jahr im Schnitt 250 KTM, 200 Vespa und 350 gebrauchte Zweiräder. • (MUE)
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MANAGEMENT
Wiener KfzNahversorger Als freie Kfz-Werkstätte am Schwarzenbergplatz hat die Firma Ringseis eine Sonderrolle mit allen Vor- und Nachteilen. Wichtiger Partner im täglichen Geschäft ist Kalkulationsprofi DAT.
DAT-Chef Stefan Klaus mit langjährigen und treuen Kunden: Familie Ringseis
Effiziente Werkzeuge
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ng. Georg Ringseis ist einer, der sich engagiert für seinen Betrieb, die Kunden, Lehrlinge sowie als Wiener Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik für die ganze Branche. Mit einem Mix aus Tradition, Kompetenz, familiärer Betreuung und der exklusiven Stadtlage führt er seine freie Werkstätte. Nach mehreren Erweiterungen besteht diese mittlerweile aus der kleinen Zentrale am Schwarzenbergplatz, wo im Erdgeschoß eines Wohnhauses und zur Not auch auf der Straße gearbeitet werden kann und der etwas größeren Werkstätte mit Hebebühnen in der Ungargasse. Es ist eine sehr spezielle Rolle, die er mit seiner Frau und seinen 7 Mitarbeitern für seine Kunden ausfüllt. Die Innenstadtlage bringt Kunden, die innerstädtisch wohnen und arbeiten. „80 Prozent der Kunden kommen aus der direkten Umgebung“, so Ringseis. Auch wenn dadurch ein gewisser Startvorteil gegeben ist, müssen Preis und vor allem Qualität und Beratung stimmen. Durch die familiäre und gleichzeitig sehr kompetente Betreuung sind die letzten beiden Bereiche sehr gut erfüllt, der Preis ist aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse und der finanziellen, personellen und administrativen Aufwendungen durch die Parkraumbewirtschaftung ein schwieriges Thema.
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„Da kann es schon passieren, dass wir 25 Euro für den Reifenwechsel verrechnen und 36 Euro Strafe zahlen, weil wir ein paar Minuten zu spät den Parkschein erneuert haben“, erzählt Eva Ringseis aus der täglichen Praxis. „Wir stehen aber nicht so unter Preisdruck wie manche andere Betriebe“, erklärt Georg Ringseis, dessen Kunden das Gesamtpaket wohl zu schätzen wissen. „Wir sind der Nahversorger fürs Auto und profitieren von unserem guten Ruf“, so das Ehepaar.
DAT-Kalkulation mit Grafik sowie Ersatzteilpreisen und Arbeitswerten
Dennoch muss Ringseis stark auf die Kosten sowie auf effiziente Lieferanten und Lösungen achten. Ein sehr wichtiges Werkzeuge ist daher die Kalkulationssoftware SilverDAT II von DAT. „Das Programm ermöglicht den raschen und professionellen Kostenvoranschlag“, erklärt Georg Ringseis einen der Vorteile aus der Zusammenarbeit mit DAT. Denn mit der Software sind nicht nur die Karosserieschäden für die Versicherung zu kalkulieren, sondern auch die mechanischen und Verschleiß-Reparaturen. „Arbeitswerte und Original-Ersatzteilpreise sind am jeweils aktuellen Stand hinterlegt und mit der Teilegrafik dargestellt“, so HTL-Dipl.-Ing. Stefan Klaus, DAT Austria Geschäftsführer. Damit wird für den Kunden rasch und schnell das richtige Angebot erstellt. „Für mich als Nicht-Techniker ist zum Beispiel die rasche Kalkulation von Verbundzeiten sehr wichtig“, so Eva Ringseis.
VIN-Abfrage und Fahrzeugwert Geschätzt wird auch die rasche und exakte Fahrzeugdefinition mittels Fahrgestellnummer-Abfrage. Ebenso kommt die integrierte Fahrzeugbewertung bei Ringseis zum Einsatz. „Wir nutzen das für Besitzer älterer Fahrzeuge, die fragen, ob sich eine notwendige Reparatur beim Service oder beim Pickerl überhaupt noch rechnet. Hier können wir dem Kunden den Wert ihres Fahrzeuges eruieren“, so Eva Ringseis. Mit Beratung, Ehrlichkeit und Transparenz ist die Familie Ringseis seit 1930 erfolgreich. • (GEW)
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Alle IT-Lösungen aus einem Haus Seit mehr als 20 Jahren bietet S4 Computer IT-Lösungen für Autohäuser und Werkstätten. Mit dem DMS incadea, bestehenden sowie neuen Systemen deckt S4 alle Kfz-Anforderungen ab und ist für die Zukunft bestens gerüstet.
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eben incadea bieten wir unseren Kunden auch eine CRM-Lösung sowie Prozessberatung bis hin zur IT-Infrastruktur“, erklärt Peter Wenger, Geschäftsführer der S4 Computer. Durch den neuen Eigentümer, die Softwarefirma CSS Computer-Systems-Support GmbH, konnte das Portfolio um eCommerce- und Internetlösungen erweitert werden. So wurde bereits ein neuer Webshop für Teilehändler eingeführt.
Housing, Hosting, Cloud Im Bereich IT-Infrastruktur kann S4 von der Konzeption bis zum Betrieb alle Wünsche des Kunden erfüllen. Dabei werden die neuen Möglichkeiten durch Housing, Hosting und Cloud genutzt. „Egal welche Betriebsform, die Datensicherheit der Kunden ist das oberste Gebot“, versichert Wenger.
incadea-Vertriebspartner in Österreich: S4 ComputerGeschäftsführer Peter Wenger
DMS für BMW, Mercedes, Ford, Opel, ... Kernbereich der S4 Computer ist weiter das Dealer Management System incadea mit der erfolgreich eingeführten neuen Version incadea.myengine. Damit verbunden bietet das S4 CRM zusätzlich ein umfangreiches System für die Kundenpflege inklusive Verkäuferarbeitsplatz, Marketing, Call Center und Beschwerdemanagement. incadea ist in mehr als 150 Betrieben in Österreich im Einsatz. „Jeden Tag wickeln über 3.500 Benutzer damit knapp 6.000 Werkstattgänge ab“, erklärt Wenger, der mit neuen Projekten für die Zukunft gerüstet ist: „In Zusammenarbeit mit incadea werden wir in Kürze weitere Markenlayer anbieten.“ • (GEW)
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MANAGEMENT
Das Antibiotikum für Ihr Netzwerk
Alles einfach – alles online. Wie aber schützt man sein Unternehmen im Netz vor Angriffen? Von Matthias Kreutzer
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icht nur der Computer und das Smartphone sind heutzutage vernetzt. Beim Trend „Internet der Dinge“ macht das World Wide Web auch vor Werkzeugen oder sogar Kaffeemaschinen nicht halt. Dieser Grad an Vernetzung bietet ungeahnte Chancen, aber auch Risiken – vor allem in Unternehmen. Denn mit steigendem Vernetzungsgrad steigt zwangsweise auch das Verhältnis an angreifbaren Punkten. Damit sind oft nicht nur die eigenen Daten des Unternehmens gefährdet, sondern auch die der Kunden.
Aller Anfang ist leicht Um den bestmöglichen Schutz auch zu einem vernünftigen Preis zu ermitteln, muss man vorab wissen, inwieweit man angreifbar ist. „Dabei ist vor allem der Nutzen des offenen Internets ausschlaggebend“, weiß Dipl.-Wirtsch.-Inf. Andreas Marx, Geschäftsführer der AV Test GmbH – einem unabhängigen Anbieter für Services im Bereich IT-Sicherheit und Anti-VirenForschung. „Arbeitet man also fast nur in einem geschlossenen Netzwerk bzw. in dem des Herstellers direkt und nutzt E-Mails, reichen kostengünstige Lösungen aus. Ist man aber vielleicht über mehrere Standorte verbunden und sind die Verkäufer auch auf Facebook oder anderen Plattformen aktiv, dann sollte man das Netzwerk nicht nur mit einem Antiviren-
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Dipl.- Wirtsch.Inf. Andreas Marx überprüft mit seinem Unternehmen regelmäßig Antivirensoftware. Die Ergebnisse findet man auf der Website www.av-test.org
Programm schützen, sondern auch schon die Verwendung einer Firewall in Betracht ziehen“, erklärt Marx.
Entscheidend ist der Service Dabei vergleicht Marx die Sicherheitssysteme für den IT-Bereich mit denen in einem Automobil: „Kaum jemand würde Airbags oder Sicherheitsgurte, die nichts kosten, ins Fahrzeug einbauen. Denn im Fall des Falles muss man sicher sein, dass man sich auf die Funktionsfähigkeit verlassen kann.“ Außerdem würde der Fachmann nicht auf Anbieter vertrauen, die nur ein Angebot machen, sondern immer jene vorziehen, die mehrere Lösungen parat haben und dem Kunden dann die Entscheidung überlassen, ob er sich eher für eine kostengünstige Variante entscheidet oder eben das Top-Produkt mit höchstem Sicherheitsstandard haben will. Bei der Auswahl der Systeme sollte man laut Marx auch überlegen, was im schlimmsten Fall geschehen kann. Sollten zum Beispiel nach dem Verlust der Kundendaten diese öffentlich auftauchen, bleibt man nicht nur auf dem Imageschaden sitzen. Denkt man an das eigene Kundenkontaktsystem, sind oft nützliche Zusatzinformationen gespeichert wie „Kunde nervt, kauft aber gut“ oder „nicht zum Chef durchstellen“. Kommt das an die Öffentlichkeit, wird man den nervenden, aber gut zahlenden Kunden nie wieder sehen – von der Blamage einmal abgesehen. Zusätzlich ist es wichtig, auf das fortlaufende Service und Updates zu achten: „Bei guten Produkten ist das über einen längeren Zeitraum inbegriffen“, so Marx. Ebenfalls problematisch sind Schadprogramme, die gezielt Computersoftware schädigen. „Ist es der Fall, dass der komplette Datenbestand gelöscht wird oder die Funktionsweise des Computers beeinträchtigt ist, kommt es dann drauf an, wie aktuell die Sicherungskopien angefertigt wurden. Sind diese veraltet oder sogar nicht vorhanden, kann dies, und das habe ich selbst schon erlebt, zum Niedergang des Geschäftsbetriebs führen“, erzählt Marx von seinen Erfahrungen.
Schutz ist nie wirklich sicher Nun steht man als Unternehmer vor der Entscheidung, wie viel man für den Schutz der IT-Landschaft im Unternehmen ausgeben möchte. Dabei rät der Experte: „Kalkulieren Sie, wie viel ein Tag völlig ohne Computer oder Kundendaten kosten würde. Damit kann man die Kosten, die zu deren Schutz aufzubringen sind, relativ einfach ins Verhältnis setzen.“ So seien aber auch die Lösungen der Autohersteller selbst oft schon sehr gut und vor allem recht günstig, da diese natürlich aufgrund der Anzahl an Usern mit dem Anbieter besser verhandeln können. Abschließend ist es laut Marx wichtig, immer im Hinterkopf zu behalten, dass es, wie bei Unfällen jeder Art, keinen 100-prozentigen Schutz geben kann. •
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MANAGEMENT
Von wegen „German Angst“: In Sachen IT-Sicherheit beweist G Data, wie schnell man wieder sicher sein kann.
Das Bedienportal bietet Einstellungsmöglichkeiten und Übersicht
German Sicherheit G eht es nach der KPMG, einem Wirtschaftsprüfungsund Beratungsunternehmen, waren in den vergangenen zwei Jahren rund 40 Prozent aller Unternehmen in Deutschland von Computerkriminalität betroffen. Der Schaden beläuft sich dabei auf durchschnittlich 371.000 Euro. „Der Diebstahl wichtiger Daten wie Konstruktionspläne, Produktionsabläufe oder Kundendaten können für viele Firmen den Ruin bedeuten“, meint Walter Schumann, Vorstand der G Data Software AG. „Unsere aktualisierten Business-Lösungen verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Das bedeutet: Mobilgeräte sind ebenso abgesichert wie Notebooks, Desktop-PCs oder Server“, fasst er zusammen.
Walter Schumann ist Vorstand der G Data Software AG
Das trojanische Pferd USB-Sticks kommen in ihrem Leben fast genauso viel herum wie Kugelschreiber oder Feuerzeuge – nur selten gibt es einen „Exklusiv-Nutzer“. Damit bieten sich unzählige Gelegenheiten, sich zu infizieren. G Data integriert ab sofort den USB Keyboard Guard als festen Bestandteil der Business-Lösungen. Damit ist man vor allem vor der „BadUSB“ genannten Bedrohung, die dem Angreifer Kontrolle über das System ermöglicht, sicher. Die zentrale Management-Konsole bietet hierbei eine grafische Oberfläche, mit der sich alle Elemente der Sicherheitspakete einfach steuern lassen. Zusätzlich erhalten die IT-Administratoren Berichte über Auffälligkeiten. Die Sicherheitsprofile lassen es sogar zu, die Unternehmens-IT-Policies umzusetzen. • (MKR)
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MANAGEMENT
Spannung, Entspannung, Neugier CDK Global feiert 25 Jahre in Österreich und hat seine Partner zu einem Open Day eingeladen. Nach der Präsentation einiger Software-Neuerungen folgte als Höhepunkt ein Vortrag von Felix Gottwald.
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or 25 Jahren wurde die Vorgängerfirma der heutigen CDK Global in Österreich eröffnet: Grund genug für Vertriebsleiter Erwin Rader, seinen Kunden und Partnern Danke zu sagen. Ein Open Day mit Präsentationen, Erfahrungsaustausch sowie einem Vortrag von Olympiasieger Felix Gottwald bot dafür den würdigen Rahmen. Besondere Anerkennung zollte Rader seinem Team, Franz Fleischanderl und Felix Komarek, die für die perfekte Betreuung der heimischen Kunden sorgen. „So ein Erfolg ist nur mit gewissenhaften und engagierten Mitarbeitern möglich“, so Rader. Fleischanderl startete bereits einen Monat nach der Gründung im Unternehmen und steht auch seit 25 Jahren im Dienst des CDK-Kunden.
CDK-Team mit Star: Felix Komarek, Felix Gottwald, Franz Fleischanderl, Erwin Rader (v. l.)
Elektronisches Dokumentenmanagement Als Partner von CDK ist die Count-IT Group als Spezialist für IT, Finanz- und Rechnungswesen im Einsatz. Das Dokumenten-Management ermöglicht effiziente Abläufe in der Erfassung, Freigabe und Archivierung von Eingangsrechnungen. Weitere Lösungen, die über Schnittstellen mit CDK sofort einsatzfähig sind, sind der Ausgangsrechnungs-Prozess oder der elektronische Fahrzeugakt.
Neue Funktionen Das Team von CDK Global nutzte die Gelegenheit, um ein paar Neuheiten in den Programmen der HändlerSoftware vorzustellen. 360 Grad Kundenansicht wird die neue Funktion in Dracar+ genannt. „Hier sind alle Daten über eine Funktion abrufbar, zudem gibt es eine Freitextsuche“, erklärt Fleischanderl. In einem Log, also einem Archiv, werden die Änderungen gespeichert und können bei Bedarf abgerufen werden. Im Rahmen der Datenschutzerklärung kann in der Kundendatenverwaltung angegeben werden, über welche Schienen der Kunde informiert werden soll: Telefon, SMS, E-Mail oder Post. Ford Sprint bringt eine moderne Lösung zur Lagerbevorratung. Neu ist die Potenzialverwaltung. Bei der Fahrzeugannahme werden die möglichen und notwendigen Reparaturen dokumentiert. Der Kunde sieht diese Vorschläge am aktuellen Auftrag und auch der Mitarbeiter kann bei jedem Kundenkontakt wieder darauf zurückgreifen. Bei der Opel-Software Optima 21 sind über die ESA2Schnittstelle alle Fahrzeug-Optionen integriert. eDAB, der elektronische Direktannahme-Befund, wird über ein Tablet eingegeben und über die ESA2Schnittstelle versorgt.
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Nicht zuletzt können nun in beiden Programmen Rechnung und Reparatur-Aufträge direkt aus dem Programm als E-Mail verschickt werden.
Erwin Rader mit Count-IT-Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Peter Berner (r.) und Vertriebsleiter Mag. Daniel Braden (l.)
Aktive Zuhörer beim Vortrag von Felix Gottwald
Regeneration ist wichtig Über drei emotionale Zustände berichtet Felix Gottwald, der nach seinen eindrucksvollen Erfolgen als Nordischer Kombinierer nun als Coach arbeitet und seine Erfolgsrezepte weitergibt. Spannung, Entspannung und Neugierde sind aus seiner Sicht die drei notwendigen Zustände. Probleme hätten wir mit der Entspannung: „Trainieren ist einfach, die Regeneration aber ist genauso wichtig. Aber da sind wir richtig schlecht.“ Zudem fällt es uns immer schwerer, die Neugierde beizubehalten. „Es ist wichtig zu wissen, was man tun will, aber auch zu wissen, was man nicht tun will“, so Gottwald. Und das, was man tut, mit Freude, Lachen und Begeisterung zu tun. „Die richtige Atmung und das Lächeln müssen immer dabei sein.“• (GEW)
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MANAGEMENT
Effizientere Gruppe Die traditionelle Lieferantentagung von Auto-Teile-Partner (ATP) wurde noch effizienter, die Zahl der Mitglieder und Lieferanten hat sich angepasst.
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s waren Mitglieder, für die es sich schon lange nicht mehr gerechnet hat“, beschreibt ATP-Vorstand Mag. Erwin Leitner den Wegfall von drei Partnern. Damit sei zwar auch das Volumen etwas zurückgegangen, in Relation zur neuen Mitgliederzahl „passt es aber wieder“, zeigt sich Leitner insgesamt zufrieden. „Es ist das Prinzip einer Genossenschaft, dass man auf die Mitglieder kein Durchgriffsrecht hat, einem freien Unternehmer kann man nichts vorschreiben“, erklärt der langjährige ATP-Vorstand, unter dessen Leitung sich die Vereinigung zur heutigen Bedeutung entwickelt hat: „Man muss allerdings ein wenig Freiheit aufgeben, um mehr Freiheit zu erhalten.“ Nach diesem Motto schätzen und nutzen die aktuellen Mitglieder die Vorteile, die günstigere Einkaufspreise und einen hohen Service der Lieferanten bringen.
Verbesserungen des Lieferantenservice Diese sind auch daran interessiert, sich auf Basis der Rückmeldungen der ATP-Mitglieder zu verbessern. Durch die jährliche Ehrung der besten Lieferanten bekommt die Industrie direktes Feedback. Hans-Jürgen Link, mit KYB heuer am dritten Platz: „Wir sehen uns die Auswertungen genau an und fragen dann gleich in den Meetings mit den Kunden, wo wir uns noch verbessern können.“ Die straff geplanten Meetings aller Lieferanten mit allen Mitgliedern sind der Grund und die Basis der jährlichen ATP-Lieferanten-Tagung. Die Ehrung der besten Lieferanten stellt das vielbeachtete Rahmenprogramm dar. Abseits des offiziellen Zeitplanes
Die ATP-Vorstände Mag. Erwin Leitner (l.) und Roland Dworak (r.) gratulieren Ingo Hinnrichs und Simone Lang von KnechtFilter zur Auszeichnung „Lieferant des Jahres“
2. Platz Stefan Glatt, JCI (Varta)
Sonax mit Verkaufsleiter Herbert Weidenthaler ist ATP-Lieferant des Jahres in der Kategorie „15 Prozent des Einkaufsvolumens“ 2. Platz: Reinhard Pauer, Osram
stehen viele persönliche Gespräche auf der Tagesordnung, die das Geschäft schließlich erleichtern. Die Lieferanten des Jahres werden seit dem vergangenen Jahr in zwei Kategorien vergeben. So werden die größten Lieferanten in einer Kategorie zusammengefasst, die 85 Prozent des ATP-Einkaufsvolumens liefern: Hier gewann einmal mehr Knecht-Filter (Mahle) vor Johnson Controls (Varta) und KYB. In der zweiten Kategorie jener Lieferanten, die 15 Prozent des Einkaufsvolumens ausmachen, gewann Sonax vor Osram und Saleri.
3. Platz: Hans-Jürgen Link (KYB)
Majer legt Aufsichtsratsvorsitz zurück Änderungen in der ATP-Organisation betreffen den Aufsichtsrat: Vorsitzender Viktor Majer legte seine Funktion aus privaten Gründen zurück. Die Leitung übernimmt Michael Feurle, Majers Platz im Aufsichtsrat wird bis zur nächsten Wahl nicht nachbesetzt. • (GEW)
3. Platz: Christine Kauer und Claudia Fausti, Saleri
„Wir müssen unser Businessmodell neu erfinden, weil die traditionelle Variante zu teuer wird“,
WIRTSCHAFT
sagt der belgische Autohändler Denis Gorteman auf Seite 64
„Der Aufwand zur CO2-Reduktion muss sich schnell amortisieren oder weiteren Zusatznutzen bringen“, meint Dipl.-Ing. Thomas Pfund (Schaeffler) auf Seite 66
Kelag eröffnete leistungsfähigste E-Tankstelle In Villach wurde im Juni die leistungsfähigste Elektroauto-Tankstelle Österreichs eröffnet: Bis zu 16 Fahrzeuge können gleichzeitig hier aufgeladen werden. Die Ladeleistung liegt bei 830 kW, das ist gleich viel wie der Bedarf einer mittelgroßen Ortschaft. Die Akkus der Elektroautos können in 20 bis 30 Minuten zu etwa 80 Prozent aufgeladen werden. Gedacht ist die Tankstelle auch als Supercharger für die Marke Tesla. Deren Autos haben eine Reichweite von rund 500 Kilometern.
WM besetzt Vorstand und Aufsichtsrat neu Mit 1. Juli hat die WM SE ihre Führung neu geordnet: Ralf Kuhne, Hans Jesch und Mümtaz Yegen wurden als stellvertretende Vorstände neu aufgenommen. Geleitet wird der Vorstand des Fahrzeugteile-Händlers, der auch in Österreich aktiv ist, weiterhin von Frank Schröder (Vorsitz) und Ralf Reuwer (Finanzen/Controlling). Bastian Müller und Felix Greiner wechselten in den Aufsichtsrat, dessen Vorsitzender Hans-Heiner Müller bleibt. Damit ist sichergestellt, dass WM SE weiterhin ein familiengeführtes Unternehmen bleibt.
GKN schließt Kfz-Teilelager in Wien Seit 1. Juli hat die GKN Service Austria GmbH den Bereich Aftermarket Distribution an die GKN Service International GmbH in Rösrath (D) abgegeben. Das bisherige Kfz-Teilelager in Wien wurde geschlossen, der zentrale Vertrieb erfolgt nun von Deutschland aus. Die Produkte, die unter der Bezeichnung Spidan auf dem Markt sind, werden in Österreich über mehrere Partner vertrieben. Dazu gehören ATP, Birner, Derendinger, Hella, Kastner, Klein, Trost, Stahlgruber, Wessels + Müller sowie Wütschner.
Delphi: Werk Großpetersdorf wichtig Der weltweit tätige Automobilzulieferer gab Ende Juni einen Einblick in das Werk in Großpetersdorf: Dort beschäftigt man sich damit, elektrische Verbindungssysteme herzustellen. Die Kunststoff-Steckverbindungen für die elektrischen Bordnetze und zum Anschluss von elektronischen Ausstattungselementen im Automobil werden immer wichtiger. In Großpetersdorf wurde der Ausbau der Kunststoff-Spritzgussfertigung forciert, 13 neue Maschinen wurden angeschafft. Insgesamt 200 Mitarbeiter sind beschäftigt.
Opel Austria & Ford Weintritt halfen Clowndoctors 170 ROTE NASEN Clowndoctors aller 10 Partnerorganisationen kamen in St. Georgen am Längsee (Kärnten) zusammen, um sich gemeinsam für ihre Arbeit im Spital weiterzubilden. Damit sie ihre tägliche Arbeit bei kranken und leidenden Menschen auf einem qualitativ hohen Niveau ausführen können, sind Fortbildungen für ROTE NASEN Clowns unerlässlich. Sie bedanken sich bei Opel Austria und Ford Weintritt, die zwei Kleinbusse für Hin- und Rückfahrt sowie zahlreiche Shuttles der Clowndoctors bereitgestellt haben.
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Dieter Scheuch
Hinter mir die Sintflut Ein einzelner Bürger pudelt sich – unterstützt von den Grünen – wegen des Feinstaubs in Graz auf und bekam nun vom Verwaltungsgerichtshof Recht. Der entschied, dass Bürger Maßnahmen gegen Feinstaub wie etwa Fahrverbote oder Umweltzonen geltend machen können. Man darf schon gespannt sein, was anderen Wutbürgern alles noch einfallen könnte: Vielleicht verlangen sie die Verlegung einer Bahntrasse wegen Lärms oder die Schließung einer Müllsammelstelle wegen Geruchsbelästigung. Ein übler Nachgeschmack bleibt allemal: Denn wer schützt die Wirtschaft und die Steuerzahler, denen immenser Schaden droht vor Menschen, die nach dem Motto „Hinter mir die Sintflut“ versuchen, persönliche Interessen durchzusetzen?
WIRTSCHAFT
Wachstum fortgesetzt In den ersten 6 Monaten 2015 sei es gelungen, den Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortzusetzen, sagt Mag. Hannes Maurer, Vorstand der Porsche Bank. Von Mag. Heinz Müller
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s sind schon imposante Zahlen, mit denen Mag. Hannes Maurer aufwartet: 24.500 Verträge bei der Neufinanzierung von Fahrzeugen langten in den ersten 6 Monaten dieses Jahres aus ganz Österreich in der Porsche Bank ein. „Damit sind wir auf demselben Niveau wie im Vorjahr, obwohl der Gesamtmarkt um mehr als 4 Prozent zurückgegangen ist.“ Dazu kommen noch etwa 35.000 Versicherungs-Neuverträge. Ein Großteil davon wurde für österreichische Fahrzeuge abgeschlossen, doch rund 6.000 davon entfallen auf Fahrzeuge in Slowenien, Ungarn und Rumänien, wo die Versicherung rechtlich jener in Österreich zugeordnet ist. Das hat freilich auch Auswirkungen auf den Marktanteil: „In der Leasingstatistik liegen wir nach dem 1. Quartal bei 26,5 Prozent, das ist ein Zuwachs von 0,2 Prozentpunkten“, freut sich Maurer. Natürlich werde es nicht ewig so weitergehen, sagt er: „Bei knapp unter 30 Prozent ist die Grenze erreicht.“ Dies wirkt sich auch auf den Bestand aus: „Mit 156.000 Verträgen im Bereich Finanzierungen verzeichneten wir im Juni einen neuen Rekord; vor einem Jahr waren es 149.000.“ Bei den Versicherungen stieg der Bestand binnen eines Jahres von 231.000 auf 243.000 an.
Bereich Wartung wird immer wichtiger Einen Schwerpunkt legt die Porsche Bank heuer in den Bereich Wartung: Das freut auch die Händler und Werkstätten, die sich dadurch ein Folgegeschäft sichern können. Im Juni gab es österreichweit bereits 35.000 Wartungsverträge, um 2 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Getrieben wird dies natürlich durch Großflotten, die 100 Autos im Bestand haben und
Mag. Hannes Maurer, Vorstand der Porsche Bank
mehr als 20 neue Fahrzeuge pro Jahr aufnehmen.“ Aber auch bei kleinen und mittleren Unternehmen registriere man eine gute Nachfrage: „Angekurbelt wird dies durch die All-inclusive-Wartung, die nun auch auf Kleinunternehmen ausgerollt wird“, sagt Maurer. Und nicht zuletzt sind auch bereits etwa 1.000 Privatpersonen davon überzeugt, dass ein All-inclusive-Paket von Finanzierung, Versicherung, Wartung und Reifen zu einem monatlichen Fixpreis sehr attraktiv ist. Bei Skoda und VW ist dies für alle Modelle verfügbar, demnächst wird das All-inclusive-Paket auch über die Palette von Seat und Audi erhältlich sein.
Auch „g’standene Autoverkäufer“ müssen zur Schulung Vorteil für die Autohäuser und Werkstätten ist die Kundenbindung, denn die Wartungsverträge haben eine Laufzeit bis zu 60 Monaten. Das heißt, dass die Autohäuser und Werkstätten auch nach der Kommission beim Abschluss des Vertrages regelmäßig Umsatz generieren können. Alle 400 Händler, die die Marken des VW-Konzerns in Österreich anbieten, haben auch Verträge mit der Porsche Bank. Ein besonderes Anliegen sind auch die Schulungen der Verkäufer: Nach der Einweisung durch den Außendienst gibt es eine dreitägige Schulung, nach der die Verkäufer ein Zertifikat erhalten. Da sich die Produkte laufend ändern, müssen auch „g’standene Autoverkäufer“ immer wieder zu neuen Schulungen. Übrigens: In Österreich beträgt die Non-performingRate (also der Anteil jener Kunden, die die Leasingraten für ihr Auto nicht zurückzahlen können) 1,2 Prozent über die Laufzeit. „Das ist exzellent“, sagt Maurer. Zum Vergleich: In der Ukraine, wo die Porsche Bank ebenfalls vertreten ist, liegt man kriegs- und krisenbedingt mittlerweile bei 15 Prozent. Tendenz: weiter steigend. •
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Liefergeschwindigkeit
Lieferf채h
tik & Service
Lieferant Produktqualit채t Kategorie A
Schulungsangebot
Reklamationsmanagement
채higkeit
www.atp.at
Reklamationsmanagement
Logistik & Serv
des Jahres
en
2014
Liefergeschwindigkeit
Kategorie B
Lieferf채higkeit
Produktqualit채t Logistik & Service
WIRTSCHAFT
Neue, alte Herausforderungen Der steigende Kostendruck und das geänderte Informationsverhalten, das sich negativ auf die Showroom-Frequenz auswirkt, standen bei der „1. AutoRetail Europe Conference“, die Anfang Juni in Wien stattfand, im Mittelpunkt der Diskussion. Von Pascal Sperger
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uropas Automarkt kommt wieder auf Touren, auch wenn die Verkaufszahlen noch lange nicht das Vorkrisenniveau erreicht haben. In diesem Punkt waren sich die rund 70 internationalen Teilnehmer der „1. AutoRetail Europe Conference“ einig. So betonte etwa Pierluigi Bellini, stellvertretender Direktor von IHS Global Insight Automotive, dass „die Verkaufszahlen im 1. Quartal besonders dynamisch angezogen haben“. Wobei insbesondere Spanien und Italien derzeit einen Aufschwung erlebten und „zweistellige Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen“ könnten. Klar sei jedoch auch, dass „das Wachstum von einem niedrigen Niveau“ ausgehe. Einig war man sich auch in einem weiteren Punkt: Das volle Marktpotenzial lässt sich erst dann abschöpfen, wenn sich wieder mehr Privatkunden ein neues Auto leisten wollen.
Honda-Präsident Roland Berger: „Müssen dorthin, wo die Kunden sind.“
ser.“ So bevorzugen laut einer ICDP-Umfrage „mehr als 50 Prozent aller Kunden Mehrmarkenhäuser“. Dieses Verlangen gehe auf ein relativ neues Service von Webseiten zurück, mit dem Fahrzeugmodelle unterschiedlicher Hersteller miteinander verglichen werden können. „Es ist deshalb nur logisch, dass sich die Kunden diese Möglichkeit im Showroom wünschen.“ Generell müsste das Credo „Wenn die Kunden dich nicht finden, musst du zu ihnen kommen!“ stärker im Bewusstsein der Branche verankert sein. Auch Roland Berger, Präsident Honda Central Europe, ist der Meinung dass „die Zeiten hoher Showroom-Frequenz“ vorbei seien und man deshalb „dorthin gehen muss, wo die Kunden sind – und die sind nun mal im Internet“.
Herausforderungen durch Kostendruck Dieser Umstand und der steigende Kostendruck zwinge die Branche zum Umdenken, ist sich Denis Gorteman, Vorstandsvorsitzender D’Ieteren Auto aus Belgien, sicher. „Wir müssen unser Businessmodell neu erfinden, weil die traditionelle Variante zu teuer wird.“ Vor allem „im Bereich der Umsatzrendite“ finde „seit Jahren eine massive Erosion statt“, die Investitionen behindere. Dabei müsse man sich bereits heute auf das Connected Car einstellen, weil „die dauernde Verbindung zum Kunden die Arbeit der Branche so massiv verändern wird“, dass man „darauf nur langfristig reagieren“ könne. Die nötigen Mittel dafür würden jedoch fehlen, „weil die durchschnittliche Marge mittlerweile bei nur einem Prozent liegt“. Abgesehen davon müsse man Synergien schaffen, um den Kostendruck abzufedern.
Hoher Bedarf nach Mehrmarkenhäusern? Eine Möglichkeit dafür wären Mehrmarkenhäuser. Doch die sind vor allem in der Branche nicht beliebt. Steve Young, Managing Director ICDP Automotive, brachte es auf den Punkt: „Was die Kunden lieben und die Hersteller hassen, sind Multi-Brand-Autohäu-
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Kundenverhalten ändert sich
Lorenz Loidl, Autogott.at: „Wollen den Händlern nicht erklären, wie sie Autos verkaufen sollen. Aber unsere Daten zeigen, was die Kunden wollen.“
„Man könne und wolle den Händlern nicht erklären, wie sie Autos verkaufen sollen“, sagte Lorenz Loidl, Marketing Direktor Autogott.at, doch „die Unmenge an Daten“, über die die Online-Plattform verfüge, gebe Aufschluss über das Käuferverhalten: „Wir wissen u. a., dass 80 Prozent der Autogott-User in den nächsten 6 Monaten ein Auto kaufen werden, wobei 65 Prozent sich noch nicht für eine Marke entschieden haben – meistens stehen zwei in der engeren Wahl.“ Young ergänzte: „Autokäufer beginnen im Schnitt 5 bis 6 Wochen vor dem Kauf damit, sich online über ihr Wunschauto zu informieren, und zwar umfassend über technische Daten, die Ausstattung, die Finanzierung, Versicherung und Service-Intervalle.“ Nach dieser Phase würden sie meist „nur mehr einen Anruf bei einem Händler tätigen, um eine Probefahrt zu vereinbaren“. Habe dieser Händler nicht das passende Auto parat, dann „würde der Kunde einfach zum nächsten wandern“. Insgesamt mache die Branche in diesem Punkt „einen furchtbaren Job, da viele Kunden nach dem Erstkontakt im WWW an andere Parteien verloren gehen“. •
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Qualität ist nicht alles. Aber es ist eine Frage des Respekts vor dem Leser.
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an kann die Gleichgültigkeit oder Frustrationstoleranz mancher Firmen nur bewundern: Zwei zeitgleich veröffentlichte Faksimilen von „Autoservice“ (Weka-Verlag) und „ATG“ (Bohmann Verlag) verdeutlichen eindrucksvoll die Wertschätzung, die sie in jahrelanger Zusammenarbeit ihren Lesern und Inserenten zumuten. Gerne und oft wird zeilengleich ein Pressetext veröffentlicht. Unsere schreibenden Mitbewerber sind auch Chronisten ihrer Zeit – sparsam in vielerlei Hinsicht. Sie beschreiben nicht, urteilen nicht. Unerklärlicher Respekt vor der Meinungsäußerung lähmt ihre eigenen Gedanken. Hauptsache, es wird geliefert. Copy-and-paste ist die billigste Art, ein Medium mit Text zu füllen. Mehr nicht! Es geht uns nicht darum, mit dem Finger auf Marktbegleiter zu zeigen. Stattdessen wollen wir anhand dieses Beispiels deutlich machen, warum wir in Lederers Medienwelt für unseren journalistischen Einsatz respektiert werden.
Der Unterschied Mit der notwendigen Manpower und dem unbedingten Anspruch besser, schneller und informativer zu sein, bedienen wir täglich und aufs Neue unsere Klientel. Orientierung im harten Geschäftsalltag zu bieten, ist unser unbedingter Leistungsanspruch. Die Quittung dafür geben uns die Inserenten. • (LUS)
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WIRTSCHAFT
48 Volt gelten als Favorit Der Zielkonflikt der Automobilhersteller wurde bei der AVL-Konferenz Motor & Umwelt in Graz sehr klar. Die EU-Vorgaben zur CO2-Reduktion machen aufwändige, teure, elektrische Lösungen nötig, die der Kunde nur schwer bezahlen wird.
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ene Autofahrer, die aus Überzeugung CO2-arme Autos mit Hybrid-Technologie oder als reine Elektroautos kaufen, sind zahlenmäßig überschaubar. Die Motive für den Kauf oder vielmehr den „Nichtkauf“ eines Fahrzeuges sind finanzielle Gründe oder der Lifestyle, wenn Leute beispielsweise in urbaner Umgebung auf das Fahrzeug verzichten. Die Umweltfreundlichkeit spielt eine untergeordnete Rolle. Das ergibt zumindest eine Studie von Deloitte, die Dipl.Ing. Thomas Pfund von Schaeffler zitiert. „Der Aufwand zur CO2-Reduktion muss sich daher sehr schnell amortisieren oder weiteren Zusatznutzen bringen. Die 130 g CO2/km im Flottendurchschnitt waren vergleichsweise einfach zu erreichen. Die weiteren 25 Prozent auf 95 g/km im Jahr 2021 werden eine deutlich größere Herausforderung. Hier braucht es den massiven Einsatz der Elektrifizierung. Je mehr elektrische Lösungen im Einsatz sind, desto höher die Einsparungen und die Kosten, die teilweise überproportional steigen. Die Kunden werden diese Fahrzeuge nur kaufen, wenn der Aufpreis akzeptabel und ein Mehrwert in Form von Fahrspaß gegeben ist.
Dem 48-V-Bordnetz wird von vielen Technikern das stärkste Wachstum zugetraut
Dr. Klaus Friedrich Küpper, AVL List: „48 V sind die günstigste Lösung zur CO2Reduktion.“
Continental AG baut 48-V-Werke Bei den Top-Technikern der Automobilhersteller und der Zulieferer war in Graz deshalb eine klare Tendenz zum 48-V-Bordnetz als breite Lösung für den Volumenbereich zu erkennen. „48 V werden der Hybrid fürs Volk“, erklärt Dr. Bernd Mahr von der Continental AG. Und er ist jemand, der es wissen muss: Continental baut bereits Werke in China und den USA zur Lieferung von 48-V-Systemen an die Automobilindustrie. „Das 48-V-Bordnetz ist die günstigste Form der CO2Einsparung“, ist auch Dr. Klaus Friedrich Küpper von AVL List überzeugt. „Hier können wir die Vorteile der Elektrifizierung mit CO2- und EmissionsReduktion, leistungsfähigem elektrischem Bordnetz und erhöhter Leistung nutzen“, so der Techniker. Die
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Dr. Bernd Mahr, Continental AG: „48 V sind der Hybrid fürs Volk.“
erhöhte Leistung samt E-Lader bringt Fahrspaß und damit den nötigen Kundennutzen, um den höheren Preis zu rechtfertigen. Unter den Experten wird der 48-V-Mild-Hybrid nicht als teures System für Verbrennungsmotoren gesehen sondern als günstige Hybrid-Lösung, die noch dazu in der Anwendung wesentlich einfacher ist, weil keine Hochvolt-Schutzmaßnahmen wie beim Full-Hybrid notwendig sind. Zentrales Element des 48-V-Systems ist der Riemengeneratorstarter, auch ein E-Lader wird zum Einsatz kommen. Elektrisches Fahren wird damit nur sehr begrenzt möglich sein, etwa im Stau oder für selbstständiges Einparken. Die großen Vorteile der Elektrifizierung wie Rekuperieren, Segeln, also elektrisches Gleiten sind auch hier möglich.
Verschiedene Bordspannungen im Einsatz Der Full-Hybrid wird weiter seine Bedeutung haben, vor allem für größere Fahrzeuge, ebenso wie Plug-inHybride, die allerdings kostenmäßig noch eine Stufe höher eingeordnet werden. Für kleine Fahrzeuge wird auch das 12-V-Bordsystem, eventuell mit einer zweiten Batterie als 12-V+12-V-System weiter stark im Einsatz sein und mit erweiterter Start-Stopp-Technologie auch noch Einsparungspotenzial realisieren. Fahrzeuge mit Bordspannung bis zu 800 V werden hauptsächlich im High-Performance-Bereich zum Einsatz kommen. Es wird zukünftig nicht nur eine Vielfalt der Antriebssysteme, sondern auch eine Vielfalt der Spannungen bei der Elektrifizierung geben, um die Emissionsgrenzen und die Kundenanforderung zu erfüllen. „Es reicht nicht aus, gute Autos zu bauen, man muss auch damit Geld verdienen“, erklärt Dipl.-Ing. Christian Bock von BMW. Neben der CO2-Reduktion wird das die größte Herausforderung der Automobilindustrie in den nächsten Jahren. • (GEW)
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WIRTSCHAFT
aber auch als Highlight bei Geburtstagsfeiern oder zum Start eines Polterabends dienen. Als Firmen-Incentive und Werbeträger eignen sich die rasanten Viertakt-Flitzer ebenso.
Lizenzpartner gesucht
Kleine Flitzer, große Pläne Die Hot Rod City Tours haben in der Hauptstadt schon Fuß gefasst. Für den Rest von Österreich werden Lizenzpartner gesucht.
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n der Nähe von Hamburg setzt die Wenckstern GmbH seit 2008 etwa 2 Meter lange Hot Rods in Handarbeit zusammen. Einige Jahre später wurde dann das Konzept der Hot Rod City Tours erdacht, das im Mai 2015 auch Wien erreichte. Geführte Stadttouren mit den 13,6 PS starken Fahrzeugen sollen Touristen einen spannenden Ausflug ermöglichen,
Bis 88 km/h schafft der Wenckstern; die Touren sind geführt
Wien, Wien, nur du allein? Nein, Stephan Bredenkamp, Director Sales and Operations, betont, dass weitere Lizenzpartner für Österreich gesucht werden. 5 Jahre Gebietsschutz werden für jeden Stützpunkt garantiert, dazu erhalten Partner Zugang zum kompletten Lizenzsystem und das exklusive Vermarktungsrecht für den Vertrieb und Aftersales für den Wenckstern genannten Mini-Hot-Rod. Die Stadt Salzburg (ab August 2015 wieder vakant) sowie Graz, Innsbruck und Linz sieht Bredenkamp als weitere, fest geplante Stationen. Standortunabhängig passen ihm auch Partner, die schon jetzt ähnliche Angebote – Verleih von Quads, Segways etc. – im Portfolio haben, ins Konzept. Auch Einzelevents könne man mit Lizenznehmern gern bespielen, so Bredenkamp. • (MSK) Generelle Infos unter www.wenckstern.com Kontakt: stephan.bredenkamp@wenckstern.com
WIRTSCHAFT
Mit einem breiten Angebot geht NTK in den Markt
Die Sonde, die jeder braucht Seit mehr als 30 Jahren baut NGK Lambdasonden, die unter der Marke NTK vertrieben werden. Das grundlegende Prinzip – Sprungsonden mit Zirkondioxidelement – hat sich zwar nicht verändert, doch die Sensortechnik wurde immer mehr verfeinert.
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s gibt Teile im Auto, bei denen fast jeder Lenker mitreden kann: Das Autoradio, die Reifen, das Motoröl gehören sicher dazu – und neuerdings auch das Navigationsgerät. Und dann sind Teile verbaut, über die kaum jemand Bescheid weiß: Doch ohne sie würde das Auto nicht funktionieren. In diesen Bereich fällt die Lambdasonde: Sie liefert der Motorsteuerung die Information, ob das Luft-Kraftstoff-Gemisch gerade zu fett oder zu mager ist.
Möglichst nahe am Motor montiert Die ersten Lambdasonden wurden von NTK im Jahr 1982 auf den Markt gebracht: Damals gab es nur ein Kabel für das Sondensignal und um auf die erforderliche Betriebstemperatur zu kommen, reichte die Hitze der Abgase. Damit war klar, dass die Sonde möglichst nahe am Motor montiert werden musste. Später hatte die Lambdasonde wenigstens eine eigene Masseleitung. In der Folge war ein zweites Kabel erforderlich, um Signalstörungen zu vermeiden, die durch das größere Maß an Elektronik in den Fahrzeugen auftraten. Die Techniker kamen schließlich auf die Idee, die Lambdasonden mit einem eigenen Heizer auszustatten, und zwar aus mehreren Gründen: Einerseits hatten die Ingenieure dadurch mehr Spielraum bei der Platzierung der Sonde, denn schließlich benötigte man die Abwärme des Motors ja nicht mehr. Andererseits verkürzte sich die Zeit, bis die Lambdasonde betriebsbereit war (im Fachjargon „Light-off-Time“ ge-
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nannt). Die Sonden hatten nun 3 oder 4 Kabel; ab 1989 wurden auch isolierte Typen angeboten. Im Lauf der Jahre änderte sich nicht nur der Aufbau der Sonde: Die Ansprechzeit wurde schneller, die Ausfallsicherheit weiter verbessert. Eines der wesentlichsten Entwicklungsziele für die Techniker waren eine höhere Temperaturbeständigkeit und eine geringere Wärmeableitung. Ermöglicht wurde dies durch die keramischen Ausgangsmaterialien, die immer reiner wurden, und durch ein verbessertes Design der Sensoren.
Binnen 8 Sekunden einsatzbereit
Die Liste zeigt auf einen Blick, welches Produkt für welches Fahrzeug geeignet ist
Die Lambdasonden von NTK wurden in der Folge auch mit einem dreilagigen keramischen Dichtsystem aufgebaut, um eine „Vergiftung“ der Referenzluft durch die Wasser-, Ölund Kraftstoffdämpfe (und damit einen Ausfall der Sonde) zu verhindern. Roland Gerber, für Zentraleuropa zuständiger Manager von NGK und NTK, über den Fortschritt der Entwicklungen: „Wie toll unsere Ingenieure arbeiten, zeigt ein Beispiel: Das aktuelle Top-Modell von NTK, die OZAS-S2, ist bereits 8 Sekunden nach dem Starten des Motors einsatzbereit.“ Verantwortlich dafür ist nicht nur ein besonders effektiv arbeitender keramischer Heizer aus Aluminiumoxid, sondern auch ein keramisches Sondenelement, das dünnwandiger und kleiner ist als bei den Vorgängermodellen.
Immer strengere Abgasvorschriften Ein Ende der Entwicklungen bei der Lambdasonde sei aber noch lange nicht in Sicht, glaubt Gerber. Verantwortlich dafür seien nicht zuletzt die immer strenger werdenden Abgasvorschriften in Europa, den USA, Japan und China, denen sich in der Folge natürlich auch andere Staaten anschließen würden. Um diese strengen Regelungen zu erreichen, müssen die Techniker immer weiter tüfteln. • (MUE)
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WIRTSCHAFT
Von „Silber“ bis einfach „einfach“ Im zweiten Artikel der dreiteiligen Serie betrachten wir die Megatrends der immer älter werdenen Gesellschaft und den Hang zur Bequemlichkeit – samt Verdienstchancen. Von Matthias Kreutzer
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15 JAHRE Das von vielen Menschen „gefühlte Alter“ ist durchschnittlich 10 bis 15 Jahre geringer als das tatsächliche
eld verdienen, und zwar so viel, dass einem nach allen Abzügen noch etwas zum Leben überbleibt. Das ist, einfach gesagt, das Prinzip jedes Unternehmens. Um dieses Ziel am effektivsten zu erreichen, gibt es von tausend klugen Köpfen unzählige Ansätze. Der größte gemeinsame Nenner dabei ist der Megatrend. Zwar können nicht alle Megatrends eins zu eins auch auf lokale Unternehmen angewandt werden, doch bei den Trends „Silver Society“ und „Ease unlimited“ lassen sich einfach Brücken in den eigenen Betrieb bauen.
Grau und noch immer fit Als „Silver Society“ wird der Trend rund um die immer älter werdende, aber trotzdem aktiv bleibende Gesellschaft bezeichnet. Dabei spielt das „Downaging“ eine überaus wichtige Rolle. So beschreibt der Begriff das Heraustreten aus traditionellen Altersrollen der einstigen „Senioren“, die mittlerweile immer länger am aktiven Gesellschaftsleben teilnehmen und Trends aktiv miterleben. Personen dieser Altersklasse haben, wirtschaftlich gesehen, enormes Potenzial. Denn die Kinder sind aus dem Haus, der Kredit abbezahlt, die Arbeitsstrukturen normalerweise gefestigt und nach vielen Berufsjahren ist auch der Verdienst oft in einem gut situierten Bereich. Damit stellt die „Silver Society“ potente Zielkunden dar. Nun ist wieder die Kreativität gefragt. Es gilt, genau dieses Zielpublikum anzusprechen. Zum Beispiel könnte man mit einem gewissen Jahrzehnte-Rabatt – also das jeweilige Jahrzehnt der Lebensjahre entspricht dem Rabatt auf Service, Gebraucht- oder Neuwagen –
zusätzlich gewähren. Oder man erfüllt den Bedarf des Downagings und positioniert entsprechende jugendliche Produkte speziell für diese Zielgruppe, damit sich diese durch den Kauf jünger fühlt.
Die Komplexität rückt in den Hintergrund Im heutigen Alltag trifft man nicht nur bei der Technik auf scheinbar unendlich viele Möglichkeiten, diese zu nutzen, wie zum Beispiel unser Smartphone samt Millionen Apps mit unterschiedlichsten Verwendungsmöglichkeiten zeigt, sondern auch die freie Marktwirtschaft hat uns eine Produktvielfalt beschert, die wir kaum mehr fassen können. Der Mensch ist im Normalfall jedoch ein durch Effizienz und Rationalität geprägtes Wesen, weshalb er immer versuchen wird, sich für das in seinen Augen „beste“ Produkt zu entscheiden. Um diesen Bedarf zu erfüllen, muss er den Angebotshorizont zuerst erkennen, erfassen und verarbeiten. Deshalb wird für viele schon der Besuch in einem großen Supermarkt zur Last, wenn es heißt, sich für einen aus neun verschiedenen Glasreinigern zu entscheiden. Es geht also darum, dem Kunden, auf einfache Weise eine übersichtliche Anzahl an Möglichkeiten zu geben, bestimmte Produkte zu beziehen. Wichtig ist, die Möglichkeiten zur Individualisierung nicht auszuschließen. Ein Beispiel: Mit Sicherheit können in Waschstraßen unendlich viele Angebotsvarianten gebucht werden – wahrgenommen werden jedoch meist nur drei: das Top-Angebot, das in der Mitte und das billigste. Wie man sieht, ist also mehr nicht besser; wenn man dadurch den Kunden strapaziert, wird er unter Umständen sogar von einem Kauf absehen. McDonald’s hat hier das Angebot sogar noch verkleinert – beim Menü gibt’s nur normal und klein. Wobei bei der richtigen Positionierung klein durchaus einem mittleren Angebot entsprechen kann. Das wäre doch auch einen Versuch bei der Waschstraße wert? Oder bei den Servicepaketen. Oder, oder, oder. •
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WIRTSCHAFT
Ein GW-Himmel voller Sterne V
or 18 Jahren wurde das 7-Sterne-Programm von Renault Österreich gestartet, ein umfassendes Label für Sicherheit und Garantie beim Gebrauchtwagenkauf. Das Konzept wurde konsequent aufgebaut, Partner der ersten Stunde war CarGarantie. Basis ist die Baugruppen-Garantie von CarGarantie, die natürlich laufend an die Marktanforderungen angepasst und verbessert wird. „Aktuell wird das Reifendruckkontrollsystem RDKS integriert“, erklärt Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure bei CarGarantie und ebenfalls seit Beginn mit dabei. Werner Luckschander, Leitung Firmenkunden, Nutzfahrzeuge und GW-Management bei Renault Österreich, hat das Programm damals ins Leben gerufen. Für ihn hat sich die Zusammenarbeit über diesen langen Zeitraum sehr bewährt: „Das Leistungspaket hat immer gestimmt. Und für einen Konzern wie Renault ist ein verlässlicher Partner entscheidend, der die Kundenversprechen einhält.“
Lebendiges Konzept
Das 7-Sterne-Programm von Renault hat sich zu einer echten Gebrauchtwagen-Marke entwickelt. Seit Beginn ist die CarGarantie ein wichtiger Partner.
Gunter Jaksch, GW-Leiter Renault Wien und Bogdan Strobl, CarGarantie
Das Engagement seitens des Herstellers ist alles andere als selbstverständlich. „Es gibt nur wenige Importeure, die sich intensiv um das Gebrauchtwagengeschäft der Händler kümmern“, erklärt Luckschander: „Wir wollen, dass unsere Händler bessere Geschäfte machen, 7-Sterne-Gründer und -Entwickler: Werner Luckschander (Renault Österreich), Peter kürzere Standzeiten haben und Bachmaier (CarGarantie) mehr Ertrag erwirtschaften.“ Das 7-Sterne-Programm bei Renault wird gelebt, Beschriftung, Kommunikation und Standards werden konsequent umgesetzt. Für die Einhaltung dieser Standards sorgt eine jährliche Überprüfung durch Renault, bei Marketing und Beschriftung hilft der Außendienst von CarGarantie mit. „Wir sind quasi der verlängerte Arm des Herstellers. Denn unser Ziel ist es, dass die Renault-Händler im Gebrauchtwagen-Geschäft erfolgreich sind“, erklärt CG-Gebietsleiter Bogdan Strobl. Die Garantiebedingungen für das 7-Sterne-Programm werden in enger Kooperation mit der CarGarantie festgelegt und sind fixer Bestandteil des 7Sterne-Programms. Wie der Händler diese letztlich
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umsetzt, ist seine eigene Entscheidung. Dennoch sind fast alle teilnehmenden Betriebe auch CarGarantie-Partner. „Etwa 98 Prozent der Betriebe setzen die Garantiebedingungen über die CarGarantie um“, so Luckschander. Alle 23 Renault R1-Partner, also alle Haupthändler, nehmen am Programm teil, insgesamt sind 85 Renault-Partner 7-Sterne-zertifiziert.
Konsequente Umsetzung bei Renault Wien Einer dieser R1-Partner ist Renault-Wien, wo der neue Gebrauchtwagen-Verkaufsleiter Gunter Jaksch noch einiges vor hat. „Wir haben für unsere Standorte Laaer Berg und Donaustadt noch großes Potenzial im Gebrauchtwagen-Geschäft.“ Vom 7-Sterne-Programm ist Jaksch überzeugt: „7-Sterne ist eine Marke für den Kunden. Und das Programm gibt Prozesse und Richtlinien vor, das ist gut und wichtig.“ Zur konsequenten Umsetzung der Garantie arbeitet Renault Wien seit Kurzem exklusiv mit CarGarantie zusammen. „Die Garantie ist ein wichtiges Kundenbindungsinstrument. Und wenn einmal etwas passiert, muss das für den Kunden so unkompliziert, schnell und angenehm wie möglich erfolgen“, meint Jaksch. „Hier sind wir sicher führend“, ist Bachmaier überzeugt: „Egal ob der Händler den Schaden elektronisch oder telefonisch einreicht, in zehn Minuten gibt es eine Entscheidung.“ • (GEW)
WIRTSCHAFT
Kleine Flotten flott versichern Firmenflotten werden für Autohäuser zu einer immer wichtigeren Zielgruppe. Darauf reagiert carplus mit dem neuen „KMU-Kfz-Versicherungsschutz“.
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napp 800 Autohäuser in ganz Österreich vertrauen bereits auf carplus, die branchenorientierte Tochter der Wiener Städtischen. Kein Wunder: Schließlich können sie ihren Kunden Versicherungen mit attraktiven Alleinstellungsmerkmalen anbieten. Dazu gehören die Reduktion des Kasko-Selbstbehalts zum Beispiel von 400 auf 290 Euro bei einer Reparatur im vermittelnden Autohaus, die GAP-Deckung, die Übernahme der Abschleppkosten bis zu einer Höhe von 1.500 Euro, die fünfjährige Kaufpreisersatzdeckung oder die „GW-Vollkasko“.
Vorteilhaftes Tarifpaket
Mit attraktiven Vorteilen begeistert das Team von Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl (l.) und Dr. Franz F. Gugenberger sowohl Autohäuser als auch Kunden
Ganz neu im Programm ist der „KMU-Kfz-Versicherungsschutz“. Dabei handelt es sich um einen maßgeschneiderten Tarif für Firmen, die mindestens 5 Fahrzeuge betreiben. Zur Auswahl stehen Haftpflichtund Kaskopakete für Pkws, Kleintransporter, Anhänger, Arbeitsmaschinen sowie Lkws bis 10 Tonnen Nutzlast. „Viele Firmen wünschen sich eine einheit-
liche, übersichtliche Prämie“, verweist Dr. Franz F. Gugenberger, gemeinsam mit Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl Geschäftsführer von carplus, auf das Potenzial des neuen Tarifs. Hinzu komme, dass Neugründungen in der Verlaufsklasse 0 eingeordnet werden, während sie bei anderen Versicherungen oft schlechtere Bonus-Malus-Stufen akzeptieren müssen.
Mehr Rendite im Autohaus „Wir freuen uns, dass wir mit dem KMU-Tarif unseren Partnern ein weiteres zugkräftiges Versicherungsprodukt zur Verfügung stellen können“, unterstreicht Gugenberger. Somit werde man künftig einen noch wirksameren Beitrag dazu leisten, die Versicherungspenetration in den Autohäusern zu erhöhen und folglich Kundenbindung, Werkstattauslastung und Rendite zu verbessern. Attraktives Detail am Rande: Auch der eigene Fuhrpark der Kfz-Betriebe kann mit dem neuen Tarif von carplus versichert werden. • (HAY)
Höchster Druck
der Pumpe bei höchstem Druck und hohen Temperaturen. Außerdem besitzt die Zahnscheibe aus Sintermetall ein Zahnprofil, das präzise geformt ist und einen optimalen Eingriff des Riemens ermöglicht.
ContiTech hat die Qualität der Wasserpumpen in ihren Zahnriemen-Kits weiter erhöht, sodass sie nun auch höchstem Druck standhalten.
I
nsgesamt 123 Zahnriemen-Kits mit Wasserpumpe werden von der ContiTech Power Transmission Group angeboten. Damit deckt der Hersteller etwa 90 Prozent aller in Europa erhältlichen Pkw-Modelle ab. Die darin enthaltenen Wasserpumpen haben Erstausrüsterqualität, was für mehr Sicherheit für die Kunden (und natürlich für weniger Reklamationen in den Werkstätten) sorgt. Jetzt wurde ein nochmaliger Qualitätssprung gemacht: Hochwertige Gleitlager gewährleisten eine Dichtheit
Einfache Handhabung garantiert Die ZahnriemenKits mit Wasserpumpe decken 90 Prozent des Pkw-Markts ab
In den Kits von ContiTech sind nicht nur der Riemen und die Wasserpumpe, sondern auch alle Kleinteile und Rollen enthalten. Um auch weniger geübten KfzTechnikern die Handhabung in der Werkstatt zu erleichtern, sind die Komponenten einander exakt zugeordnet. • (MUE)
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WIRTSCHAFT
Spezialanbieter in der Verwaltung und im Vertrieb sehr schlank aufgestellt und folglich in der Lage, ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis darzustellen.
„Das Potenzial ist enorm“ Immer mehr Autohäuser bieten ihren Kunden auch KfzVersicherungen an. Worauf es bei der Wahl des richtigen Partners ankommt, erklärt Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter des Branchenversicherers Garanta. Von Philipp Hayder
A
&W: Was zeichnet einen echten Branchenversicherer aus? Kurt Molterer: Nach unserer Philosophie ist das Autohaus der erste Ansprechpartner in Sachen Mobilität. Dazu gehört es, den Kunden attraktive Versicherungsprodukte anzubieten. Jeder Versicherer, der das Autohaus dabei unterstützt, ist ein guter Partner. Als Geschäftsführer oder Betriebsinhaber sollte man sich bei der Wahl des Versicherungspartners zumindest folgende Fragen stellen: Gibt es Produkte mit verbesserten Bonus-Malus-Stufen? Gibt es Produkte mit reduziertem Selbstbehalt bei Reparatur im Autohaus? Wird auf die elektronische Wrackbörse verzichtet? Werden Reparaturen bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes ermöglicht? Wird auf Ablösezahlungen verzichtet und können bei der Reparatur Originalersatzteile verwendet werden? Die Antwort auf all diese Fragen hat bereits über 1.000 Autohäuser in ganz Österreich zur Garanta geführt. Bedeuten die genannten Vorteile nicht zwangsläufig höhere Kosten für die Versicherung und somit höhere Prämien für die Kunden? Molterer: Es ist richtig, dass die Garanta höhere Leistungen bezahlt als der Mitbewerb, was aber nicht zwangsläufig zu höheren Prämien führt. Möglich wird das durch eine klare Fokussierung. Wir sind als
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Manche Versicherer behaupten, dass Wrackbörsen und künstliche Totalschäden im Geschäftsalltag kaum für Probleme sorgen würden. Molterer: Es gibt pro Jahr viele tausende Fahrzeugverkäufe über elektronische Wrackbörsen. Man kann sich leicht vorstellen, welche Deckungsbeiträge dadurch den Autohäusern entgehen. Aufgrund der aktuellen Rechtsprechung ist zu befürchten, dass die Zahl der künstlichen Totalschäden in Zukunft noch zunehmen wird. Das ist also kein Nischenphänomen, sondern ein reales Problem für die Kfz-Branche und für die Autofahrer! Umso wichtiger ist ein Versicherer wie die Garanta, der komplett auf Wrackbörsen verzichtet und Reparaturen bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes durchführen lässt. In den vergangenen Jahren wurden die regulatorischen Auflagen für die Versicherungsvermittlung durch Autohaus-Mitarbeiter verschärft. Wie hat die Garanta darauf reagiert? Molterer: Wir bieten schon seit vielen Jahren sehr fundierte und praxisorientierte Ausbildungsmöglichkeiten an. Das Spektrum reicht von Schulungen vor Ort durch unsere Gebietsleiter über Vortragsreihen in den Wifis und Ausbildungsteile in den Berufsschulen oder bei den Meisterkursen bis hin zu Online-Lehrgängen sowie zur Garanta-Akademie. Auch in Zukunft werden wir Umfang und Inhalt unserer Ausbildungsangebote laufend an die Erfordernisse des Marktes anpassen. Die Garanta ist österreichischer Marktführer beim „Versichern im Autohaus“. Gibt es noch Wachstumspotenzial? Molterer: Wir konnten 2014 unser Neugeschäft um 5,7 Prozent auf mehr als 44.000 Risiken steigern, der Bestand lag am Jahresende bei rund 110.000 Risiken. Heuer erwarten wir noch stärkere Zuwächse. Wenn man bedenkt, dass die im Autohaus abgeschlossenen Verträge nach wie vor nur einen kleinen Teil aller Kfz-Versicherungsverträge ausmachen, ist das Wachstumspotenzial auf Jahre hinaus enorm. Zufrieden können wir im Grunde erst dann sein, wenn sämtliche Kfz-Versicherungen im Autohaus abgeschlossen werden. Daran werden wir gemeinsam mit unseren Partnern aus der Autobranche weiterhin unablässig arbeiten. •
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WIRTSCHAFT
99 Prozent Recycling Glas und Papier gelten in Österreich als Beispiele für gelungenes Recycling: Doch beim Blei von Starterbatterien ist die Quote noch höher, freut sich Banner.
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ei Banner feiert man heuer ein rundes Jubiläum: Bereits vor 50 Jahren begann das Unternehmen aus Leonding mit dem Recycling von gebrauchten Starterbatterien. Dort, wo neue Batterien verkauft werden – also in Werkstätten und anderen Vertriebsstellen –, werden die alten Batterien entgegengenommen und bis zur Abholung durch Banner in speziellen Containern gelagert. Dieses System hat sich bewährt. Laut Angaben des Umweltforums Starterbatterien (UFS), dem Banner als eines der Gründungsmitglieder angehört, wurden allein in den vergangenen 19 Jahren österreichweit mehr als 15 Millionen alte Starterbatterien gesammelt. 99 Prozent der darin enthaltenen Rohstoffe wurden bei einem Spezialbetrieb recycelt, um später wieder verwendet zu werden. Die Summe des wiederverwerteten Bleis in diesen knapp 20 Jahren beziffert das UFS mit 160.000 Tonnen. Damit ist die Quote bei Altbatterien noch höher als bei den eingangs genannten Materialien Altglas und -papier. Laut Andreas Bawart, kaufmännischer Geschäftsführer von Banner, werden Batterien in den kommenden Jahren noch wichtiger werden. Schließlich soll der
Der Kreislauf von der Produktion über die Nutzung bis hin zum Sammeln und Wiederverwerten
CO2-Ausstoß der Neufahrzeuge in den kommenden 5 Jahren von derzeit rund 130 Gramm pro Kilometer auf 95 Gramm sinken. Um diese Quote zu erreichen, sind schon jetzt etwa 90 Prozent aller Neufahrzeuge mit einer Start-Stopp-Funktion ausgestattet. Teilweise wird auch Bremsenergie wieder in die Batterie zurückgeführt. Banner liefert Batterien mit dieser Technologie unter anderem an Audi, BMW, Porsche, Seat, VW oder Volvo.
Wann ist eine Batterie „grün“? Für Banner-Chef Bawart ist eine Fahrzeugbatterie nur dann „grün“, wenn neben der Anwendung in einem spritsparenden Antriebskonzept auch die Beschaffung und Wiederaufbereitung der eingesetzten Materialien möglichst ohne Ausschuss organisiert ist – was bei Banner der Fall ist. • (MUE)
„Unsere Kunden wissen zu schätzen, dass der Chef persönlich schraubt“,
GEWERBE
meint Kfz-Techniker Marco Oberhauser (Westendorf) auf Seite 77
„Viele Kunden sind diese Leistung aus den Markenwerkstätten gewohnt und wollen nicht mehr darauf verzichten“, erklärt Kfz-Techniker Friedrich Huber (Klosterneuburg) auf Seite 81
Stahlgruber seit Ende Juni auch in Wörgl Auf einem 4.500 m2 großen Grundstück mit 1.467 m2 verbauter Fläche wurde die mittlerweile 16. Niederlassung von Stahlgruber in Österreich errichtet und am 29. Juni eröffnet. 20 Mitarbeiter sorgen für eine schnelle Belieferung der Werkstätten in den Bezirken Kufstein, Kitzbühel und Schwaz (bis Jenbach). 6 Zustellfahrzeuge sorgen dafür, dass die dringend benötigten Teile bei Bedarf mehrmals täglich bei den Kunden eintreffen. Verkaufshausleiter ist Peter Kath, der schon seit 20 Jahren für Stahlgruber arbeitet.
Webasto kooperiert weiterhin mit dem ÖAMTC Auch in der Standheizungssaison 2015/16 gilt die Vorteilspartnerschaft zwischen Webasto und dem ÖAMTC. Die Verlängerung wurde von Clubmanagerin Isabelle Löwenthal und Komm.-Rat Dieter Hahn, Geschäftsführer von Webasto Österreich, im Juni besiegelt. Allerdings werden nur noch exklusive Webasto-Absatzpartner in den Genuss der ÖAMTC-Vorteilspartnerschaft kommen; diese werden beim ÖAMTC (z. B. auf der neuen App) mit Standortkennung und Homepage beworben.
Wiesenthal Liesing statt Wiesenthal Karwinsky Der an der Ecke Oberlaaer Straße/Laxenburger Straße angesiedelte bisher unter der Bezeichnung Wiesenthal Karwinsky bekannte Betrieb heißt nun Wiesenthal Liesing: Die Firma ist seit 1971 ein Teil von Wiesenthal und seit 2001 die Zentrale für die Aufbereitung von Gebrauchtwagen. Seit dem Start von car2go in Wien werden auch alle 800 smart von dort aus betreut. Es handelt sich um einen reinen Werkstättenstandort, an dem Schnellservice für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge angeboten wird.
Neue Reifen-Homepage in Österreich aktiv Die von der Toroleo Tyres TT GmbH & Co KG in Schönefeld (D) betriebene Homepage www.reifen.at ist seit Juni online. Das Portal ist für alle Nutzer zugänglich, Interessierte können alle Informationen über Reifen und Felgen abrufen. Hat der Nutzer die Informationen beisammen, kann er auf der Homepage auch gleich die Reifen kaufen. Angeboten werden Pneus für Pkws, Transporter, Offroad-Fahrzeuge, Lkws und Motorräder; Premiummarken sind ebenso im Angebot wie günstigere Preissegmente.
Wiener Kfz-Techniker kürten ihre besten Lehrlinge In der Siegfried-Marcus-Berufsschule in Wien-Floridsdorf matchten sich am 19. Juni 27 Teilnehmer – unter ihnen 3 Mädchen – um den Titel als bester KfzTechniker Wiens. Sieger wurde Marc Sperl (Wiesenthal Handel und Service GmbH/Donaustadt, M.) vor Michael Kultrovatz vom Technik-Center der MA48 (l.). Bei Porsche Inter Auto in Wien-Hietzing arbeitet Florian Witt (r.), der Dritter wurde. Es gratulierten unter anderem von Innungsseite Komm.-Rat Helmut Neverla und Ing. Georg Ringseis sowie Schuldirektor Markus Fuchs.
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Pascal Sperger
Begrabenes Potenzial Smarte Reparaturmethoden bieten große Möglichkeiten – sowohl für die Werkstätten wie auch die Kunden. Während die einen von der Auslastung des Standorts profitieren, bezahlen die Kunden einen kleineren Tarif. Eine klassische Win-winSituation! Doch was immer wieder auffällt: Vor allem die Flotten- und Fuhrparkmanager kleiner und mittlerer Unternehmen wissen nicht über die Vorteile der punktgenauen Reparatur Bescheid. Es liegt also am Gewerbe, sich noch stärker um diese Großkunden zu bemühen. Denn im Schnitt umfasst der typische österreichische Fuhrpark 17 Fahrzeuge. Bei durchschnittlich einem Schaden pro Fahrzeug pro Jahr genügt eine Milchmädchenrechnung, um erkennen zu können, welch Potenzial hier noch begraben liegt.
GEWERBE
Wundersame Vermehrung
Hubert Stoff (Ausbildung) zu dieser Ehre kommen. Den Statuten gemäß arbeiten folglich mehrere Berufsgruppen zusammen, die wiederum unter den Fittichen von Nagl zur Entscheidungsfindung schreiten. Nein? Dann arbeitet wohl jede Innungsmeisterei ihre eigenen Vorschläge aus und bringt sie zur Abstimmung. Wem? Oder arbeitet jede Innung besondere Projekte aus, die dann zu Kammerpräsident Christoph Leitl wandern, um dort eine präsidiale Entscheidung zu erfahren?
Entgegen allen Ankündigungen werden künftig auch die Vertreter der in der neu geschaffenen Bundesinnung der Fahrzeugtechnik zusammengefassten Berufsgruppen den Titel Bundesinnungsmeister tragen.
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ir gönnen „jedem Tierchen sein Pläsierchen“, seine Besonderheiten, jedem ehrenwerten Funktionär sei sein Vergnügen gelassen. Ob die inflationäre Innungsmeisterschwemme den Zweck der Standesvertretung besser zu erfüllen vermag als die bisherige Regelung, bleibt dem Betrachter dieser Zeilen überlassen. Dass es innerhalb der Innung gleich mehrere Innungsmeister gibt, ist in der Wirtschaftskammer nicht allgemein üblich. Fritz Nagl wurde zunächst für drei Jahre als Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker wiedergewählt. Ein paar Tage später erhielten Ing. Josef Puntinger innerhalb der Berufsgruppe Kfz-Technik (?) sowie Erik Papinski für die Berufsgruppe der Karosseure ebenfalls die Bundesinnungsweihe. Jetzt fehlt noch der BIM Reifenvulkaniseure (Kandidat Franz Doblhofer) und wenn schon, denn schon sollte auch
Mitglieder nicht gefragt Erik Papinski, BIM der Karosseure
„Primus inter pares“: Fritz Nagl
Franz Doblhofer, BIM Vulkaniseure?
„Der wahre BIM“: Ing. Josef Puntinger
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Es wird also wichtig, dass eine Sondereinsatztruppe, idealerweise unter der Leitung eines „Super-Bundesinnungsmeisters“ installiert wird. Jedenfalls werden die Kommunikations- und Entscheidungszyklen enorm strapaziert. Was die Mitglieder von der wundersamen BIM-Vermehrung halten? Sie werden vorsichtshalber nicht gefragt. • (LUS)
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ANSICHT
Autonomes Fahren E
s vergeht kaum ein Tag, wo nicht irgendeine Pressemeldung auftaucht, die uns vorschwärmt, wie schnell es gehen wird, bis uns unsere Autos den Stress des Fahrens abnehmen werden. Wir könnten uns dann zumindest teilweise anderen Vergnügungen hingeben, denn unser unsichtbarer Chauffeur beherrscht das Fahren besser als wir selbst. Es folgt der Hinweis auf den Flugverkehr, wo den Piloten vieles an Steuerungsaufgaben abgenommen wird. Bei so vielen positiven Zukunftsaussichten regt sich in manchem kritischen Zeitgenossen der Verdacht, dass da irgendwo ein Haken sein könnte. Hat man uns Europäer deswegen als Versuchskaninchen auserkoren, weil man genau weiß, was Produkthaftung in Amerika bedeutet? • Die technische Aufgabe scheint mittels Datenverarbeitung über Computer relativ leicht lösbar zu sein. Die Reaktionsschnelligkeit menschlicher Schadensabwehrmechanismen wird bei Weitem übertroffen. So sind es vor allem Notbremsassistenten, die wertvolle Zeit sparen helfen und damit auch Unfallfolgen vermindern können. Unter normalen Umständen wird kaum jemand auf ABS verzichten wollen. Auch komplexe Regelvorgänge zur Verhinderung von Schleuderoder Kippvorgängen profitieren vom Zeitvorteil. Dort, wo akute Sichtprobleme auftreten wie bei Lkws oder bei Nachtfahrten, sind es vor allem schwächere Verkehrsteilnehmer, die von speziellen Systemen auf Basis herkömmlicher Optik, Infrarot oder Radar profitieren. Positiv zu bewerten ist die gesetzliche Vorschrift von Reifendrucksensoren, da schleichender Druckverlust nur selten bemerkt wird. Eine Maßnahme gegen menschliche Vergesslichkeit sind automatische Abblendvorrichtungen bis hin zur Ausblendung der den Gegenverkehr blendenden Scheinwerferpartien. • Eher harmlose Anwendungsformen der Computerisierung sind Systeme, über deren Notwendigkeit
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„Hat man uns Europäer deswegen als Versuchskaninchen auserkoren, weil man genau weiß, was Produkthaftung in Amerika bedeutet?“, fragt sich Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr
sich bereits diskutieren lässt. Dazu zählen Verkehrszeichenerkennungen, Einparkassistenten, Regensensoren bis hin zu sensorgesteuerten Heckklappen. Ernster wird es bei der Diskussion über Alkomaten oder Müdigkeitserkennungen mit einem Blockieren des Fahrzeugs. In Fachkreisen unumstritten ist hingegen die Ausrüstung von Fahrzeugen mit einer Art Blackbox, da damit nach Unfallereignissen die wahren Ursachen erforscht und Gegenmaßnahmen gesetzt werden könnten. • Als letzte Konsequenz fortschreitender Automatisierung soll das Fahrzeug wenigstens streckenweise die Kontrolle über den gesamten Fahrvorgang übernehmen. Die Konstrukteure solcher Systeme glauben, sämtliche Aspekte der Betriebssicherheit erfasst zu haben (Naturkatastrophen, technische Gebrechen, hochgeschleuderte Steine oder Schlamm auf optische Systeme). Letztendlich wird es auf eine Diskussion der Schadenswahrscheinlichkeit hinauskommen. • Wie sollte nun der Gesetzgeber auf Einrichtungen reagieren, die dem Fahrer das abnehmen, was er mit Erlangung seines Führerscheines auf sich genommen hat. Mit Wahrscheinlichkeiten fangen Juristen nicht viel an, solche Systeme müssen neben 100 Prozent Betriebssicherheit die strikte Einhaltung sämtlicher verordneter Maßnahmen garantieren, auch wenn diese manchmal der Vernunft widersprechen oder sogar Fehler in der Auslegung gesetzlicher Bestimmungen vorkommen. Nichtsdestotrotz kann die Verantwortung nur beim Lenker bleiben. • Als ein durch die Ausbildung als Physiker geprägter und mit Vertrauen an die menschliche Vernunft ausgestatteter junger Mann war es früher für mich klar, dass Risiko als mathematische Größe berechenbar ist und auch gefährliche Technologien wie die Atomkraft mit Verantwortungsbewusstsein beherrschbar sind. Im Lauf der Zeit ist mir der Glaube an menschliche Vernunft und die Richtigkeit von Wahrscheinlichkeitsabschätzungen zwar immer mehr abhanden gekommen, was aber die Bedeutung der Verantwortung nicht schmälert. • Es bleibt eine durch nichts veränderbare Tatsache, dass die Teilnahme am Straßenverkehr mit hoher Verantwortung verbunden ist und wir die Hilfsmittel der Technik so verstehen sollten, dass sie uns beim Bewältigen menschlicher Schwächen helfen. Die Verantwortung werden sie uns nicht abnehmen, zunächst einmal werden wir Verkehr und Automatik überwachen müssen. Stress ade – bitte warten.
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Vollgas im eigenen Betrieb Jahrelang war Marco Oberhauser auf den internationalen Rennstrecken unterwegs. 2011 tauschte er den Fahreroverall gegen die Werkstattmontur und führt seither seinen eigenen KfzBetrieb. Professionelle Unterstützung bekommt er dabei von plusService. Von Philipp Hayder
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utos waren schon immer die Leidenschaft von Marco Oberhauser. Als es nach einer bis in die Formel 3 führenden Rennfahrerkarriere Zeit wurde, sesshaft zu werden, errichtete der Tiroler im idyllischen Ort Westendorf einen Vorzeigebetrieb: Über eine Million Euro investierte er in die freie Werkstätte, die in puncto Optik und Ausstattung so manchen Markenbetrieb in den Schatten stellt – und das, obwohl das Team überschaubar ist: In der Werkstätte stehen neben Oberhauser der erfahrene Kfz-Meister Rupert Fischler sowie ein Kfz-Techniker, außerdem kümmert sich eine Mitarbeiterin um die Administration.
Renommierte Adresse „Unsere Kunden wissen zu schätzen, dass der Chef persönlich schraubt“, schmunzelt Oberhauser. Der hohe Qualitätsanspruch des Unternehmens hat sich schnell herumgesprochen, wie treue Stammkunden und ein erstaunlich hoher Anteil an jungen Fahrzeugen beweisen. Sportwagen von Porsche stehen ebenso regelmäßig auf den Hebebühnen wie Limousinen der bekannten Premiummarken. „Im Laufe der Zeit hat sich eine gewisse Spezialisierung auf deutsche Fahrzeuge herausgebildet“, berichtet Oberhauser. Repariert werden freilich auch Zweiräder und Quads. Dass neben den Hebebühnen eine Werkstattgrube sowie eine Transporterhalle zur Verfügung stehen, erleichtert die Arbeit an besonders schweren Fahrzeugen vom Hummer bis zum Kleinbus.
Individuelle Partnerschaft Fragt man Oberhauser nach seiner Firmenphilosophie, nennt er neben der unbedingten Qualitätsorientierung die Konzentration „auf das, was wir am liebsten machen“. Daher entschied er sich für plusService,
Viel Platz für Individualität und effektives Marketing (aktuell zum Beispiel für Motorex): Damit hat Peter Schausberger (l.) Marco Oberhauser von plusService überzeugen können
Rupert Fischler (l.) und Marco Oberhauser verbindet die Leidenschaft zur Qualität als es darum ging, die Partnerschaft mit dem Teilelieferanten Derendinger zu vertiefen: Schließlich steht bei diesem Werkstattkonzept die Individualität der Mitgliedsbetriebe im Mittelpunkt. Im Werkstattalltag weiß Oberhauser zum Beispiel die technische Hotline von plusService zu schätzen: „Ein Anruf genügt, damit uns binnen weniger Minuten auch bei kniffligen Arbeiten an seltenen Fahrzeugen geholfen wird.“ Außerdem beteiligt sich das Unternehmen an gemeinsamen Marketingmaßnahmen – sei es die Plakatwerbung im regionalen Einzugsgebiet oder die aktuelle Sommerkampagne für Schmierstoffe der Marke Motorex.
Wachsendes Netzwerk
Arbeiten an teuren Fahrzeugen sind im Car Center Oberhauser keine Seltenheit
Peter Schausberger, bei Derendinger als Gebietsleiter für das Tiroler Unterland zuständig, freut sich über die in den vergangenen Jahren aufgebaute Partnerschaft mit dem Car Center Oberhauser. Insgesamt gibt es in seiner Region bereits 7 plusService-Betriebe, in ganz Österreich sind es rund 160 Konzeptbetriebe. Das weitere Wachstum scheint gewiss. „Wichtiger als die Zahl der Standorte ist uns aber die Qualität der Zusammenarbeit“, unterstreicht Schausberger: „Im Mittelpunkt steht schließlich immer der Erfolg der jeweiligen Werkstätte.“ •
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„Potenzial ohne Ende“ Durch den Einbau eines Marder-Stopps könnten Werkstätten Kunden langfristig binden, meint der Hersteller Stop&Go.
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ittlerweile sind sie fast überall anzutreffen, die Marder: Und wer einmal so ein Tier in seinem Auto hatte, wird immer wieder betroffen sein – es sei denn, er ergreift radikale Maßnahmen. Kaum jemand weiß das besser als Stefan Schaub, Vertriebsleiter des deutschen Herstellers Stop&Go. Seit rund 30 Jahren beschäftigt sich das Unternehmen aus Neuenburg mit dem Kampf gegen die Marder, seit dem Vorjahr ist man auch in Österreich aktiv. Der Vertrieb an die Wiederverkäufer erfolgt über Großhändler wie Stahlgruber, WM, Trost, Birner oder Kastner – um nur einige zu nennen.
Jedes 60. Auto ist betroffen „Wir schulen den Handel direkt oder über unsere Großabnehmer“, sagt der Deutsche. Da der Marder ein revierverteidigendes Tier ist, markiert er dieses (also ein bestimmtes Auto). Fährt der Wagen in eine andere Gegend (also ein anderes Revier), kommt ein anderer Marder, markiert es neuerlich. Und so läuft das Spiel immer weiter. „Opfer“ sind vor allem Dämmmatten, in die die Duftmarken eingekratzt (oder die Spuren des Konkurrenten herausgekratzt) werden. Der Schaden für die Volkswirtschaft wird in
Vielfältige Produkte – das ist eines der Erfolgsrezepte von Vertriebsleiter Stefan Schaub
Start in Österreich Mit japanischer Perfektion sind die Profi-Lackierpistolen von Anest Iwata nun auch in Österreich und Deutschland erhältlich.
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und um die Jahrtausendwende hatte Anest Iwata eine bahnbrechende Markteinführung, und zwar mit der Vorzerstäuber-Technologie mit Schlitzdüse. Deren Leistungsfähigkeit wurde rasch durch die weltweit agierenden Lackhersteller empfohlen. Jetzt, wo bereits die dritte Generation der SupernovaSerie auf dem Markt ist, wird auch Europa vom japanischen Hersteller verstärkt in Angriff genommen: Die Zentrale für Deutschland und Österreich befindet
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Deutschland auf rund 200 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. Stop&Go hat sein Angebot immer wieder verbreitert: Es reicht von der Duftscheibe um rund 15 Euro über diverse Ultraschallgeräte (entweder mit Batterien oder dem Anschluss an das 12-VNetz des Autos) bis zum Hochspannungs- und Ultraschallgerät um etwa 180 Euro. Wichtig vor dem Einbau ist eine Vorbehandlung, damit alle Duftmarken entfernt werden. Die Autohändler bzw. Werkstätten verdienen gleich mehrfach: Durch die Spanne beim Verkauf des Produkts ebenso wie durch den Einbau, der bei den hochwertigeren Geräten nur durch Experten (ab dem 2. Lehrjahr) erfolgen sollte und rund 40–50 Minuten dauert. Wichtiges Mittel zur Kundenbindung ist auch der Austausch der Batterien nach rund 1 1/2 Jahren. „Es gibt also Potenzial ohne Ende“, sagt Schaub. Immerhin wird, so die Schätzung, jedes 60. Auto früher oder später von einem Marder beschädigt. • (MUE)
sich in Leipzig; von dort aus werden beide Märkte betreut. In Österreich ist man derzeit auf der Suche nach einem Mitarbeiter für den technischen Vertrieb; laut der Marketing-Verantwortlichen Katia Dorn wird auch das Händlernetz weiter aufgebaut, sodass man im Herbst richtig durchstarten kann.
Spritzmaterial wird gezielt aufgetragen
Das Flaggschiff: LS-400 entech
Anest Iwata bietet ein komplettes Produktprogramm: neben Lackierpistolen auch Zubehör für Lacke, Füller, Spritzspachtel, Pumpen und Airbrush-Ausstattung. Bei der Vorzerstäuber-Technologie wird das Material unmittelbar hinter der Abrisskante der Düse vorzerstäubt. Der Spritzstrahl wird homogener und weicher; das Spritzmaterial wird gezielt aufgetragen und es entsteht auch weniger Sprühnebel. • (MUE)
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Eine deutsche Umfrage ergab, dass sich die Kunden mehr Transparenz in den Werkstätten wünschen. Die Resultate können sicher auch auf Österreich übertragen werden.
Kunden wollen die Teile sehen N
atürlich wissen die Kunden, dass in der Mehrzahl der Werkstätten ehrlich gearbeitet wird. Doch die wenigen schwarzen Schafe sorgen manchmal für ein schlechtes Image: Und daher ist das Ergebnis einer Umfrage, die zu Sommerbeginn vom deutschen Marktforschungsinstitut puls veröffentlicht wurde, nicht überraschend.
Arbeiten am Fahrzeug erklären! Befragt wurden im Juni 1.021 Werkstattkunden in Deutschland: 82 Prozent von ihnen wün52,1 Prozent der Kunden schen sich eine Direktanwollen die ausgetauschten nahme, die laut der Teile sehen, 17,2 Prozent Umfrage maximal 21 Misogar mitnehmen nuten dauern darf. Wichtig ist auch, dass ein Serviceberater die durchgeführten Arbeiten erklärt: 61,6 Prozent der Kunden wünschen das und 57,3 Prozent haben gern eine detaillierte Erklärung der Rechnung. 42,4 wollen sogar, dass der Serviceberater die durchgeführten Arbeiten am Fahrzeug zeigt – und lediglich 6,6 Prozent würden sich mit der Abholung selbst begnügen. Interessant sind auch die Antworten auf die Frage nach den ausgetauschten Teilen: Mehr als die Hälfte der Kunden, exakt 52,1 Prozent, wollen die Teile zumindest sehen, 17,2 Prozent würden sie sogar mitnehmen. Vor allem bei jungen Kunden ist dieser Wunsch gegeben. Und lediglich 30,7 Prozent der Kunden ist das egal. • (MUE)
GEWERBE
det werden müssen“, empört sich Erik Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer: Dies führe zwangsläufig zu einem „Billigstbieterprinzip wie im Lebensmittelhandel“.
„Auf freiwilliger Basis“
Mit der Identteilekalkulation wollen die KfzVersicherungen die Kosten von Unfallinstandsetzungen senken. Die Diskussionen stecken jedoch in einer Sackgasse.
Erik Papinski wehrt sich gegen ein „Billigstbieterprinzip“
Ist billiger besser? K
arosseriereparaturen sind in den vergangenen Jahren immer teurer geworden. Zu teuer, meinen die Kfz-Versicherungen und suchen daher nach Wegen zur Kostenreduktion. Als vielversprechender Ansatz gilt die Verwendung von günstigeren Identteilen. Zu diesem Zweck wurde vom Datendienstleister Audatex ein Kalkulationswerkzeug entwickelt, das im Reparaturgewerbe jedoch heftige Reaktionen auslöst. „Es kann nicht sein, dass eine dritte Partei den Betrieben vorgibt, welche Teile zu welchen Preisen verwen-
Dr. Erik Eybl hofft auf einen raschen Start der Identteilekalkulation
Auf ausdrücklichen Wunsch der Innung werden die nächsten Verhandlungstermine mit den Kfz-Versicherungen ohne Vertreter von Audatex stattfinden. Prinzipiell sei man jedoch zu weiteren Gesprächen bereit, versichert Papinski: Gegen die Verwendung von Identteilen „auf freiwilliger Basis und im Einverständnis mit Kunden und Sachverständigen“ sei nichts einzuwenden. Im Versicherungsverband VVÖ hofft man unterdessen, die jahrelangen Debatten noch heuer abschließen zu können. Parallel soll mit der Erfassung realistischer Teilepreise – die Unterschiede zwischen den Listenpreisen und den tatsächlichen Konditionen können enorm sein – die letzte technische Hürde genommen werden. Mittelfristig werde die Identteilekalkulation ein Bestandteil der meisten Reparaturkalkulationsprogramme sein, prognostiziert Dr. Erik Eybl, Vorsitzender des Schadenausschusses. Ob und in welchem Umfang dieses Werkzeug dann tatsächlich eingesetzt werde, müsse jede Versicherung für sich entscheiden: „Es gibt diesbezüglich keine innerhalb des Versicherungsverbands akkordierte Vorgehensweise.“ • (HAY)
Fit für 10.000 Mit der Eröffnung der neuen Kärntner Landeszentrale in Klagenfurt setzte der ARBÖ bewusst ein Zeichen: technisch perfekt, aber betont schlicht nach außen gehalten.
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ie Mitglieder, so der Kärntner Landesgeschäftsführer Mag. Thomas Jank, hätten kein Verständnis gehabt, dass man in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit den Beiträgen geprotzt und einen Glaspalast in die Landschaft gestellt hätte. Wichtig sei aber, so Jank, dass der binnen 7 Monaten realisierte Neubau technisch auf dem letzten Stand sei: Den 10.000 Mitgliedern in Klagenfurt stehen insgesamt 3 Prüfboxen und eine Durchfahrtbox zur Verfügung. Insgesamt 700 m2 Fläche wurden verbaut; neben den technischen Einrichtungen gibt es auch ein Mitglieder- und Kundenzentrum sowie einen Shop-Bereich. Errichtet wurde die neue Zentrale direkt vis-à-vis dem bisherigen Gebäude in der Rosentaler Straße auf einem 4.100 m2 großen Grundstück: Dort, im
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Süden der Kärntner Landeshauptstadt, ist der ARBÖ bereits seit 1975 beheimatet. Die bisherige Zentrale stammte aus dem Jahr 1985.
Auch Landeshauptmann Peter Kaiser kam zur Eröffnung der ARBÖ-Zentrale
2,5 Millionen Euro wurden investiert Im neuen Gebäude ist auch die Verwaltung des Landesklubs untergebracht: Insgesamt arbeiten dort 17 Menschen, davon sind 8 Techniker. Rund 2,5 Millionen Euro wurden investiert. Bei der Eröffnung waren unter anderem Landeshauptmann Peter Kaiser sowie die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz anwesend. • (MUE)
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Einer für alle Fälle „Wir reparieren alles“, schmunzelt Friedrich Huber, wenn man ihn nach dem Schwerpunkt seiner neuen Werkstätte fragt. Die dafür nötige Rückendeckung bekommt er vom Werkstattkonzept AutoAuto.
Friedrich Huber (m.) vertraut auf die Zusammenarbeit mit Trost-Regionalvertriebsleiter Werner Schober (l.) und Außendienstmitarbeiter Armin Hagner
Von Philipp Hayder
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berschaubar in der Grundfläche, doch groß bei der Kompetenz: So lässt sich jener Kfz-Betrieb umschreiben, der vor Kurzem im Klosterneuburger Gewerbegebiet eröffnet wurde. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Leo Thorn arbeitet Friedrich Huber hier an Fahrzeugen aller Art. Dabei kommt ihm seine umfassende Branchenerfahrung zugute: Bereits 1999 wagte der Kfz-Meister den Schritt in die Selbstständigkeit, ab dem Jahr 2000 führte er eine Werkstätte in St. Andrä-Wördern und später ein für die Marken Nissan, Subaru und Daihatsu tätiges Autohaus in Tulln.
Technikhotline „repline“ und die Wissensdatenbank „repnet“, wenn besonders knifflige Aufträge anstehen: „Der rasche Zugang zu technischen Daten und Reparaturanleitungen erleichtert die markenübergreifende Arbeit ganz enorm.“ Regen Gebrauch macht der Kfz-Unternehmer von der Möglichkeit, Mobilitätsgarantien zu vergeben: „Viele Kunden sind diese Leistung aus den Markenwerkstätten gewohnt und wollen nicht mehr darauf verzichten.“ Auch Anschlussgarantien stehen den Mitgliedern von AutoAuto zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es gemeinsame Werbemaßnahmen vom Zeitungsinserat bis zum Transparent sowie Unterstützung bei der Gestaltung firmenspezifischer Drucksorten.
Zurück zu den Wurzeln Mit seiner neuen Firma kehrt Huber nach einigen wirtschaftlichen Herausforderungen zu seinen beruflichen Wurzeln zurück – und er hat sichtlich Freude am Schrauben und Tüfteln: „Es gibt kaum ein Problem, dass wir nicht lösen können.“ Freilich weiß er, dass die Fahrzeugtechnologie längst zu anspruchsvoll geworden ist, um als Einzelkämpfer bestehen zu können: „Ohne Unterstützung hat man am Markt keine Chance mehr.“ Huber hat sich daher für eine Mitgliedschaft bei AutoAuto entschieden. Organisiert wird dieses Konzept vom Teilehändler und Werkstattausrüster Trost, der mit insgesamt 5 Netzwerken das größte Systemprogramm am heimischen Markt bietet. AutoAuto gilt im Zuge dessen als „universelle Allround-Marke für den Volumenmarkt“.
Umfassende Partnerschaft
Profis am Werk: Die beiden KfzMeister Leo Thurn (l.) und Friedrich Huber
Vielfältige Konzeptleistungen Zu den Dienstleistungen für Konzeptmitglieder gehören zwei kostenlose Schulungstage pro Jahr, regelmäßige technische Newsletter und informative Abendkurse. Darüber hinaus nützt Huber gerne die
Friedrich Huber ist stolz auf seine neue Werkstätte
„Unser Ziel ist es, unsere Werkstattkunden bestmöglich in ihrem Betriebsalltag zu unterstützen“, betont Werner Schober, Regionalvertriebsleiter von Trost. Im Fall der Firma Huber war die Konzeptpartnerschaft die Folge einer jahrelangen intensiven Partnerschaft, die auch den Teilebezug und die Einrichtung der neuen Werkstätte umfasst. Sei es bei den 3 Hebebühnen oder bei all jenen Geräten, die für die §57a-Berechtigung erforderlich sind: „Mein Betreuer Armin Hagner und die diversen Experten von Trost waren stets mit Rat und Tat zur Stelle“, lobt Huber. In den kommenden Monaten hat der Klosterneuburger Betriebsinhaber noch einiges vor: So wurden zusätzliche Garagenboxen angemietet, außerdem soll ein Reifenlager den Kunden zusätzlichen Komfort bieten. Vor allem freut sich Huber aber darauf, dass schon bald der blau-weiße Pylon von AutoAuto an der nahen Durchzugsstraße stehen wird, sodass noch mehr Autofahrer auf sein junges Unternehmen aufmerksam werden. •
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Jedes Teil am richtigen Platz Mit ORSYmobil bietet Würth auch Fahrzeugeinrichtungen, die für jeden Kunden und jeden Zweck individuell angepasst werden können. Der Einbau erfolgt direkt beim Kunden.
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ie Bezeichnung ORSYmobil drückt bereits die wichtigsten Kernpunkte aus: ORdnung mit SYstem. Unter diesem Namen werden aber nicht nur Fahrzeugeinrichtungen angeboten, sondern es handelt sich um ein wohldurchdachtes Regal- und Bevorratungssystem von Würth.
Binnen 2 Wochen ist alles erledigt Handwerker und Monteure können die Einrichtung ihres Fahrzeugs genau nach ihren jeweiligen Bedürfnissen zusammenstellen. So können sie den Raum für die jeweiligen Arbeitsabläufe bestmöglich nutzen. Jedes Teil ist da, wo er sein sollte, und auch hinsichtlich Sicherheit (Rutschgefahr) geht man bei ORSYmobil keinerlei Kompromisse ein. Ein Fachverkäufer hilft bei der Planung und berücksichtigt dabei die individuellen Wünsche. Damit die Kunden gleich wissen, wie ihr Fahrzeug nach dem Einbau der Teile von ORSYmobil aussehen
wird, gibt es eine dreidimensionale Darstellung. Und auch anhand der Vorführfahrzeuge können sich die Kunden einen ersten Eindruck verschaffen. Der Einbau der Teile erfolgt direkt bei den Kunden, langjährige Partner sind dafür verantwortlich. Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Finalisierung vergehen nur rund 2 Wochen, verspricht man bei Würth. • (MUE)
Individuelle Beratung, Einbau vor Ort bietet Würth mit ORSYmobil
Wohlbefindenspender Jeder Betrieb ist gesetzlich verpflichtet, für ein gesundheitlich einwandfreies Arbeitsumfeld der Mitarbeiter zu sorgen. Nicht nur diese Anforderungen erfüllt das Mewa Textil Waschraumsystem.
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er Seifenspender Visiosoap ist Teil des Angebots an betrieblicher Hygiene, die im Full-ServiceDienstleistungssystem von Mewa angeboten wird: Der blau-transparente Seifenbehälter im weißen Kunststoffgehäuse ist zum Ergänzen der Flüssigseife unkompliziert direkt befüllbar.
Sauberkeit und Pflege für Mitarbeiter und Kunden Im Autohaus, im Kfz- beziehungsweise Reifenbetrieb eignet sich Visiosoap sowohl für intern genutzte Sanitärräume als auch für jene Zonen, die dem Kunden zugänglich sind. Je nach Bedarf stehen VisiosoapSeifenspender mit unterschiedlichem Fassungsvermögen (in drei Größen) zur Wahl. Für gründliche
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Reinigung und Pflege beim Händewaschen, das Voraussetzung für gute Arbeitsergebnisse und Wohlbefinden ist, sorgen feine Seifencremen. Mittels der Farben (Rosa, Gelb, Blau und Grün) sind die vier unterschiedlichen Seifenqualitäten – geruchsneutral, dezent parfümiert, antibakteriell oder „forte“ (wenn es um die Beseitigung extremer Verschmutzungen geht) – erkennbar. Zum Mewa Waschraumsystem gehört traditionell auch die Ausstattung mit Handtuchspendern – selbstverständlich mit Stoffhandtüchern. Die sind nicht nur angenehm und kostengünstig, sondern auch umweltfreundlich und ergeben nur 10 Prozent der gesamten Wasserverschmutzung von Papiertüchern. • (ENG)
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Seifenspender Visiosoap und Stoffhandtuchspender im Mewa-Full-Service
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Wenn der Spiegel mehr verrät Mit ihrem „Autopreisspiegel“ haben Dr. Wolfgang Pfeffer und Ing. Martin Freitag im Jahr 2009 die Gebrauchtwagenbewertung revolutioniert. Seither wurde das Programm laufend erweitert. Die jüngsten Neuerungen standen im Mittelpunkt des diesjährigen Anwenderseminars.
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achverständige, Autohändler, Werkstattbetreiber und sogar Mitarbeiter von Fuhrparkmanagementgesellschaften – die rund 150 Branchenprofis, die an einem heißen Juninachmittag zur Weiterbildung in ein Wiener Hotel kamen, spiegeln die bunte Nutzerstruktur des Autopreisspiegels wider. Längst hat sich die in Eigeninitiative entwickelte Software zum alternativen Branchenstandard entwickelt. Dies zeigt sich auch daran, dass die Mitarbeiter des ÖAMTC seit Längerem ergänzend und jene des ARBÖ in Zukunft sogar exklusiv auf den Autopreisspiegel setzen.
Einzigartiges Prinzip Das Alleinstellungsmerkmal des Autopreisspiegels ist, dass er bei der Bewertung ausschließlich auf reale Fahrzeugangebote in Onlinebörsen zurückgreift. Deren Wertentwicklung wird automatisch beobachtet, kurz vor dem Verkauf werden aus den Endpreisen repräsentative Mittelwerte abgeleitet. „Auf diese Weise lassen sich 9 von 10 Fahrzeugen marktgetreu bewerten“, erklärt Pfeffer. Doch wie geht man mit exotischen Modellen, Autobussen, Young- und Oldtimern oder Elektrofahrzeugen um? Also mit all jenen Bewertungsobjekten, für die keine ausreichende Zahl an Referenzexemplaren verfügbar ist?
Vielfältige Kalkulationsmöglichkeiten Für diese Fälle wurde der Autopreisspiegel kürzlich um das Modul „APS Calc“ erweitert. Es enthält Formeln für die Minder-, Rest- und Wiederbeschaffungswerte einer Vielzahl von Fahrzeugtypen bis hin zum Fahrrad. „Im Zuge dieser Erweiterung haben wir unseren Nut-
zern über 50 zusätzliche Berechnungsvarianten zur Verfügung gestellt“, erläutert Pfeffer. Ebenfalls seit einigen Monaten am Markt ist das Abfallprüfmodul: Es informiert den Nutzer mit wenigen Mausklicks darüber, ob es sich bei einer Havarie um ein noch reparaturfähiges Unfallauto oder um „latenten Abfall“ samt all der damit verbundenen Verkaufs- und Exportbeschränkungen handelt.
Blick in die Zukunft Die nächste Innovation steht unterdessen unmittelbar bevor: Unter dem Namen „APS Forecast“ bietet der Autopreisspiegel künftig die Möglichkeit, auf mathematischen Modellen basierende Restwertprognosen für Pkws, Lkws, Landmaschinen und Busse zu erstellen. „Zweiräder werden in Kürze folgen“, kündigt Pfeffer an. Er verweist außerdem darauf, dass alle Funktionserweiterungen den Nutzern des Autopreisspiegels kostenlos zur Verfügung stehen – eine Tatsache, die zweifellos zur breiten Zufriedenheit der Anwender beiträgt. • (HAY)
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Ing. Martin Freitag (l.) und Dr. Wolfgang Pfeffer passen ihre Software an die Bedürfnisse des Marktes an
Ob „APS Forecast“ (l.) oder Abfallprüfmodul: Die Funktionen des Autopreisspiegels reichen weit über die reine Gebrauchtwagenbewertung hinaus
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Friedrich Mraz (WM Fahrzeugteile), Markus Schuh und WM-Tec-Experte Leopold Eder (v.l.)
Mit dem Bus auf Tour Leopold Eder ist mit dem WM-Tec-Bus unterwegs, um den Kunden zum Thema Werkstättenausrüstung zu beraten und einige Produkte gleich vorzuführen. Markus Schuh nutzt das Angebot mit seiner freien Werkstätte.
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ch habe keine Zeit, um ins Verkaufshaus zu fahren und die Produkte anzusehen. Da weiß ich zu schätzen, dass der Fachmann zu mir kommt und mich in meinem Betrieb betreut“, so Markus Schuh, Chef der gleichnamigen Kfz-Werkstätte in Krumbach, der gerade Besuch von WM Fahrzeugteile hat und in Werkstättenausrüstung investieren möchte.
Beratung vor Ort Der Erstkontakt läuft dabei über den Außendienst von WM Fahrzeugteile, der auf Ersatzteile spezialisiert ist. Friedrich Mraz, der für diese Region zuständig ist: „Werkstattausrüstung ist ein komplett anderer Bereich, dafür haben wir unseren Spezialisten.“ Hier kommt Leopold Eder mit seinem neuen WM-TecBus zum Einsatz. Spezialwerkzeuge, Geräte und Diagnosetester sind gleich im Bus mit dabei, bei grö-
Beratung im Bus: Leopold Eder (re.) erklärt Markus Schuh einen Diagnosetester
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ßeren Produkten wie Hebebühne und Bremsenprüfstand kommen natürlich Unterlagen und vor allem das Fachwissen von Eder zum Einsatz. Er muss dabei nicht nur über die Produkte und die Unterschiede der einzelnen Marken Bescheid wissen, sondern auch auf die Anforderungen der jeweiligen Werkstätte eingehen. Dazu kommen noch Behördenauflagen und §-57a-Erfordernisse.
Engagement und langfristige Zusammenarbeit Schuh schätzt das Engagement der WM-Truppe: „Die Leute setzen sich ein und man hat hier gleich das Gefühl, dass es nicht nur um den Abschluss, sondern um eine längerfristige Partnerschaft geht.“ Eder schlägt die effiziente und notwendige Lösung vor, nicht die teuerste: „Ich helfe auch gern beim Kostensparen, denn von einer langfristigen Zusammenarbeit profitieren beide Seiten.“ Kfz-Schuh ist ein perfektes Beispiel für die Anforderungen einer freien Werkstätte und das Angebot von WM Fahrzeugteile. Den Betrieb hat Kfz-Meister Markus Schuh 2013 übernommen, ein Jahr darauf auch den Kfz-Teilehandel. Damit ist Schuh ein Nahversorger im Kfz-Bereich, repariert alle Marken, versorgt die Umgebung mit Öl- und Ersatzteilen und ist dank Kooperation mit seinem Cousin auch im Bereich Karosserie und Dellendrücken fit. Flexibilität und Kompetenz zeichnen das kleine Team aus, das neben Schuh noch aus einem Ersatzteilprofi im Lager sowie einem Mechaniker besteht. Der Stundensatz ist natürlich attraktiv, der Preis macht es aber nicht aus. „Die Leute kommen wegen der persönlichen Betreuung und der Transparenz zu mir. Hier wird dem Kunden alles erklärt.“ So finden sich auch relativ junge Fahrzeuge in der kleinen Werkstätte. In der Ausstattung geht Schuh daher keine Kompromisse ein. Eder und sein WM-Tec-Bus helfen ihm, immer am neuesten Stand zu sein. • (GEW)
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Umstellung läuft wie geschmiert Nach der Übernahme der OMV Schmierstoffsparte durch Lukoil wurde nun auch die Änderung der Produktlinie abgeschlossen. Problemlos, wie man bei Wiesenthal Donaustadt versichert.
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in Unternehmen wie die Wiesenthal-Gruppe darf sich keine Kompromisse leisten und muss auf Qualität setzen. Das gilt ganz speziell für den technischen Bereich und dazu gehört das Motoröl. Seit Jahren vertraut Wiesenthal daher auf OMV. Nach der Übernahme des OMV-Schmierstoffgeschäfts durch Lukoil wurde im Mai nun von OMV Bixxol auf Lukoil Genesis umgestellt. „Mit sehr guten Erfahrungen“, wie Franz Theyrer erklärt. Er ist bei Wiesenthal Donaustadt Serviceberater für Mercedes-Benz und für das exklusive AMG-Performance-Center. „Hier haben wir es mit technisch sehr interessierten und informierten Kunden zu tun“, so der erfahrene Techniker. Egal welcher Kunde, egal welche Automarke, entscheidend ist das Vertrauen des Kunden. Das ist auch bei der am österreichischen Markt neuen Marke Lukoil der Fall. „Die Kunden wissen, dass wir nur hochqualitatives und freigegebenes Öl verwenden, hinsichtlich der neuen Marke Lukoil haben wir da keinen Argumentationsbedarf“, so Theyrer. Die Preisdiskussion muss hingegen öfter geführt werden: „Wenn man dem Kunden kompetent erklärt, dass ein hochwertiges Öl bei den modernen Motoren mit hoher Leistung, geringem Verbrauch und geringen Emissionen besonders wichtig ist, wird das akzeptiert“, erklärt der Serviceberater.
Lukoil gibt es nur über die Werkstätte Immer öfter wird Theyrer mit mitgebrachten Schmierstoffen konfrontiert, die Kunden günstig im Internet oder über andere Vertriebsschienen gekauft haben. Im Gegensatz zur Zusammenarbeit mit manchen anderen Ölmarken ist Wiesenthal mit Lukoil hier klar im Vorteil. „Lukoil wird nur über die Werkstätten vertrieben, keine Fachmärkte, Supermärkte oder Internetangebote“, so Lukoil-Gebietsleiter Georg Puz. Die direkte Vergleichbarkeit ist damit nicht möglich und erspart damit viele Preisdiskussionen. Mitgebrachtes Lukoil-Öl kann ebenfalls nicht vorkommen, mangels Einkaufsmöglichkeit für den Endkunden. Ein wesentliches Argument für Lukoil, sowohl für den Endkunden wie auch für die Werkstätte, ist der konsequente Österreich-Bezug. „Wir produzieren in Österreich, wir haben österreichisches Management und wir haben die Logistik vor Ort“, beschreibt Puz
Georg Puz (Lukoil) mit WiesenthalDonaustadt-Lagerleiter Harald Weilinger und Serviceberater Franz Theyrer
Statt OMV Bixxol verkauft Wiesenthal nun Lukoil Genesis
die jüngste Entscheidung von Lukoil, Wien nicht nur als Vertriebs- und Marketingzentrale für ganz Europa zu definieren, sondern auch die Produktion im Werk Lobau auszubauen. Theyrer und Wiesenthal-Donaustadt-Lagerleiter Harald Weilinger schätzen die perfekte Logistik. „Wir haben das bestellte Öl am nächsten Tag im Tank“, so Theyrer.
Viele Freigaben für wenige Produkte Durch die Lukoil-Produktphilosophie ist die notwendige Vielzahl an Ölen überschaubar. „Wir versuchen, mit wenigen Produkten viele Freigaben zu erreichen, das spart Logistik, Lager und Kosten bei den Betrieben. Bei allen Vorteilen ist auch der Mensch entscheidend.“ Puz hält daher regelmäßigen Kontakt zu den Serviceberatern von Wiesenthal. „Die Beratung ist sehr wichtig“, so Theyrer, der die persönliche Betreuung sehr schätzt. Und auch Weilinger betont die gute Zusammenarbeit mit der neuen ÖlMarke: „Der Wechsel von OMV zu Lukoil ist gleitend verlaufen, wie mit Öl geschmiert.“ • (GEW)
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„Für den Kunden sichtbar werden“ Man sieht es nicht, man hört es nicht – und doch ist das Motoröl einer der wichtigsten Teile im Auto: Darauf macht nun Castrol aufmerksam.
Philipp Grünzweig, Volvo- und KiaHändler in Mödling
Von Mag. Heinz Müller Die Kunden wissen, welches Motoröl verwendet wird
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lltag im Autohaus: Der Kunde bringt sein Fahrzeug in der Früh vorbei, bespricht kurz den Auftrag und holt es einige Stunden später wieder ab. Was in der Zwischenzeit genau passiert ist, bleibt vielen Lenkern unklar: Und immer seltener werden die Kunden dann, wenn sie das Auto wieder übernehmen, aufgeklärt, welche Teile in ihrem fahrbaren Untersatz erneuert wurden, selbst in den Rechnungen wird das manchmal nicht im Detail ausgewiesen. Das sollte nicht sein, denn Kunden verlieren dadurch immer mehr den Bezug zu ihrem Fahrzeug, meint man bei Castrol – vor allem dann nicht, wenn es ums Motoröl geht: Da sollten die Kunden genau wissen, welches Produkt das „Herz“ ihres Autos schmiert. „In den vergangenen eineinhalb Jahren haben wir gemeinsam mit unseren Partnern in den Autohäusern und Werkstätten den Kunden mit kleinen Aufmerksamkeiten gezeigt, dass sie das richtige Motoröl verwenden“, sagt Gerhard Wolf, Geschäftsführer von Castrol in Wiener Neudorf. „Es ist jenes Motoröl, das auch vom Hersteller verwendet wird.“
Servicefahrzeuge mit Castrol-Aufschrift Zu Beginn waren es Brillenputztücher mit dem CastrolLogo, die die Kunden nach dem Service in ihrem Auto fanden. Dann erhielten die Autofahrer Manner-Schnitten mit CastrolAufschrift, die in den vergangenen Monaten durch Lippenpflegestifte abgelöst wurden. „Für den Herbst ist bereits die nächste Aktion geplant“, sagt Wolf – die letzten Details werden derzeit ausgearbeitet. Nicht zuletzt informieren die Werkstätten die Kunden aber auch mit Anhängern am Innenspiegel, welches Produkt von Castrol eingefüllt wurde. „Dadurch werden wir für den Kunden sichtbar“, erklärt man in Wiener Neudorf. Ende Juni wurde die nächste Aktion gestartet: Jene Servicefahrzeuge, mit denen die Kunden während
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Ing. Mag. Christof Felkel, Autohaus Hans Sverak in Wien Ing. Harald und Ingrid Pruckner, VW-Händler aus Wieselburg
Gerhard Wolf, Geschäftsführer von Castrol in Wiener Neudorf
des Werkstattaufenthalts mobil bleiben, wurden in einigen Autohäusern bereits mit speziellen Aufklebern versehen. „Wir empfehlen Castrol Edge Professional mit Titanium FST“, lesen die Kunden – und wissen daher, wenn sie ihr Auto später abholen, bereits Bescheid. Zu jenen Partnern, deren Servicefahrzeuge schon mit dem Castrol-Aufkleber unterwegs sind, gehören VW Pruckner in Wieselburg (NÖ), der Mödlinger Volvo- und Kia-Spezialist Grünzweig sowie das Autohaus Sverak in WienFavoriten (siehe Fotos).
„Mitnahmeliter“ nicht vergessen
Kleine Aufmerksamkeiten für die Kunden
Über den Sommer will der Schmierstoffhersteller aus Wiener Neudorf mit zahlreichen weiteren Autohäusern in ganz Österreich ähnliche Aktionen starten. „Gerade in der Urlaubszeit ist es für die Autofahrer besonders wichtig, dass sie ein perfektes Motoröl haben“, meint Wolf. Er rät den Werkstätten und Autohäusern aber auch zu einer weiteren Maßnahme, die sich in den vergangenen Jahren bewährt hat: dem sogenannten „Mitnahmeliter“ im Kofferraum. „Auch so können die Lenker einen Bezug zum Motoröl schaffen.“ •
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10 Prozent: Wissensbedarf steigt jedes Jahr Bosch Automotive Campus
Bosch eröffnet sein neues Service Training Center in Wien 3 und bietet ein sehr breites Angebot für die vielen Herausforderungen der Kfz-Technik.
Herzstück der Bosch Schulungsaktivitäten ist das Online Portal „Bosch Automotive Campus“. Hier werden alle Schulungsaktivitäten von Bosch in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten, der Unternehmer bzw. der Mechaniker kann
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ie Herausforderungen für die Werkstätte nehmen zu, wir haben eine beschleunigte Situation in der Entwicklung“, erklärt Ing. Helmut Stuphann, Leiter Automotive Aftermarket bei Bosch. Am Standort Wien arbeiten auch 600 Bosch-Entwickler: „Da sehen wir, wie rasant die technische Entwicklung voranschreitet und wie schnell die Technologien in die Breite gehen.“ Als Beispiel nennt Stuphann die Fahrerassistenzsysteme, aber auch RDKS. So werden alte Themen zu neuen Themen. Stuphann: „Wir haben das Wuchten & Montieren im Programm, weil sich auch hier die Anforderungen geändert haben. Einfache Tätigkeiten wie Reifenwechsel oder das Lackieren einer Stoßstange erfordern heute Wissen bei den Facharbeitern. Die Sensoren und Steuergeräte müssen nach der Montage wieder kalibriert werden. Der Kundenkreis für die Schulungen im neuen Bosch Service Training Center wird damit immer größer. Reifenfachleute, Lackierer und Karosseriebauer müssen sich verstärkt mit der Weiterbildung auseinander setzen. „Letztlich ist die Diagnose immer dabei“, erklärt Stuphann auf die Frage nach den Schulungsschwerpunkten.
Bosch Trainingsleiter für die D-A-CHRegion Günter Haupt und Österreich-Chef Ing. Helmut Stuphann bei der Eröffnung
Effizienzsteigerung durch Werkstatt-Vernetzung Im neuen Service Training Center kann die Vernetzung der Geräte untereinander sowie mit kaufmännischer Software noch besser dargestellt werden. „Mit der Vernetzung helfen wir den Betrieben bei der Reduktion unproduktiver Arbeit. Das ist uns im Hinblick auf die komplexere Technologie und die damit verbundenen teureren Reparaturen ein Anliegen“, so Stuphann. Mit dem System müssen die Fahrzeugdaten nur mehr einmal eingegeben werden, meist ist der Kunde bereits im DMS erfasst. In der Werkstätte sind die Fahrzeugdaten sofort beim jeweiligen Gerät verfügbar, Eingabe und mühsame Suche entfallen. Und das gilt für jedes Gerät. Nach der Reparatur wird das Protokoll wieder an das DMS übermittelt und es kann mit einer exakten Dokumentation die Rechnung oder der Garantieantrag erstellt werden.
Ing. Helmut Stuphann, Leiter Automotive Aftermarket bei Bosch
Kurse einsehen, buchen, verwalten, aber auch Schulungen über E-Learning absolvieren. Dabei soll E-Learning die Präsenzschulungen nicht ersetzen, sondern ergänzen. Hier wir vor allem Basiswissen geschult. Zukünftige Schulungsteilnehmer können so auf ein einheitliches Niveau gebracht und die Schulungen mit Praxisteil effizienter gestaltet werden. „Damit können wir die Präsenzschulungen reduzieren und dem Betrieb Kosten sparen“, erklärt Günter Haupt, Leiter Service Training für die D-A-CH-Region. Schließlich sind es nicht die Kurskosten, sondern Fehlzeit, Arbeitsentgang, Übernachtungen usw., was die Kosten für die notwendige Fortbildung erhöhen. Insgesamt stehen für den Bosch Trainingsbereich in der D-A-CH Region 10 Trainer zur Verfügung, einer davon ist fix in Wien stationiert. Durch die Zusammenarbeit der drei Länder kann noch mehr Kompetenz zur Verfügung gestellt werden, die individuellen Experten sind noch tiefer im Thema drinnen. Zukünftig sollen etwa 400 Teilnehmer pro Jahr im neuen Wiener Zentrum geschult werden. In der gesamten D-A-CH Region, zu der das Wiener Schulungszentrum zählt, sind es 4.000. • (GEW)
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GEWERBE
Vertrauensbasis statt Preiskampf Mit Service, familiärer Betreuung und der starken Partnerschaft mit Elf kann Renault Dvorak Wien weiterhin vom Ölwechsel profitieren.
Exklusive Vermarktungsstrategie
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Elf-Gebietsleiter Roland Mayer und Firmengründer Josef Dvorak
ie Partnerschaft mit Renault Dvorak ist ein optimales Beispiel für die kontinuierliche und erfolgreiche Entwicklung der beiden Firmen“, erklärt Günther Katzengruber, Verkaufsleiter bei Total und Elf in Österreich. „Durch die Aufwertung des Standortes Österreich innerhalb der Organisation wurde unser Weg bestätigt und bestärkt, und das in einer Zeit, in der sich andere Hersteller vom Markt zurückziehen“, so der langjährige Öl-Profi. Die gemeinsame Tradition und positive Weiterentwicklung schätzt auch Josef Dvorak, Firmengründer und Eigentümer der Renault Dvorak Betriebe in Währing und Leopoldau: „Wir arbeiten mehr als 25 Jahre mit der Marke Elf zusammen und es funktioniert perfekt. Bei Elf kann ich Entscheidungen und Unterstützungen in wenigen Minuten am Telefon oder in einem persönlichen Gespräch mit Roland Mayer klären.“ Roland Mayer ist der zuständige Gebietsleiter und war schon bei vielen Aktionen und neuen Ideen der innovativen Familie Dvorak mit dabei.
RDW, Total & Elf Renault Dvorak Wien (RDW) fasst die beiden Betriebe von Josef Dvorak zusammen. Begonnen hat Dvorak mit einem Renault-Betrieb in Schönbrunn, ehe er die Lindner-Geritzer GmbH, bekannt als Renault Währing übernahm. Nachdem Schönbrunn geschlossen wurde, kam Renault Leopoldau dazu, dazu wurde die Dvorak & Co GmbH als zweites Unternehmen gegründet. Das Mineralölunternehmen Elf Aquitaine fusionierte 2000 mit TotalFina zu TotalFinaElf. Seit 2003 firmiert der Konzern unter dem Namen Total. Die Marke Elf wird unverändert weitergeführt und hat im Schmierstoffbereiche eine lange Tradition, vor allem mit der Automobilmarke Renault.
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Elf verbindet: Geschäftsführer Ing. Alexander Dvorak mit Marketingleiterin Claudia Zlabinger und Verkaufsleiter Günther Katzengruber
Doch nicht nur Marketing, Logistik und Betreuung stimmen, auch auf die Preisstabilität wird größter Wert gelegt. Katzengruber: „Wir versuchen, unser Produkt so zu positionieren, dass der Händler mit wenig Konkurrenz das Öl vermarkten kann.“ Damit spricht er die Vermarktung von Total und Elf an, die in Österreich ausschließlich über die Kfz-Branche erfolgt. Damit ist das Angebot der Werkstätte nicht vergleichbar und Preisdiskussionen werden minimiert. „Wir versuchen mit Dienstleistung, Service, Erklärung und vor allem mit familiärer Betreuung den Kunden zu überzeugen und gar nicht zur Preisdiskussion zu kommen. Natürlich ist es dabei ein großer Vorteil, wenn das vergleichbare Produkt nicht im freien Handel erhältlich ist“, so Josef Dvorak.
Vertrauensbasis schaffen „Natürlich haben wir Preisdiskussionen, die Leute haben weniger Geld und der Stellenwert des Autos liegt nicht mehr dort, wo er einmal war. Aber dabei geht es um die Kosten für den gesamten Service, nicht für das Öl“, ergänzt Geschäftsführer Ing. Alexander Dvorak, BA. Es wird über Wertverlust und Gesamtkosten diskutiert und über die Frage vieler Familien: Brauche ich überhaupt zwei Autos in Wien? Man müsse sich um den Kunden kümmern und eine Vertrauensbasis schaffen, sind sich Vater und Sohn Dvorak einig. Das gelingt der Familie Dvorak seit dem Start im ursprünglichen Betrieb Renault Schönbrunn. „Wir führen exakte Statistik: obwohl Renault Schönbrunn vor mittlerweile 6 Jahren geschlossen wurde, kommen 50 bis 55 Prozent der Kunden heute noch in den Stammbetrieb nach Währing“, so Josef Dvorak. „Familiäre Betreuung und hoher Service sind entscheidend, schenken kann man keinem etwas.“ • (GEW)
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GEWERBE
Wenn Tradition Technik trifft Das Hygieneunternehmen hollu erweitert das Angebot und bietet mit Produkten von Fimap nun innovative Reinigungslösungen.
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as Tiroler Hygieneunternehmen präsentierte sich erst kürzlich mit dem neuen Markenauftritt in frischem Gewand. Nun wird auch das Sortiment des Hygienespezialisten erweitert. So findet man ab sofort auch Reinigungsmaschinen und -automaten der Marke Fimap im Angebot. „In Zusammenarbeit mit Fimap decken wir die fünf wichtigsten Bereiche der effektiven Boden- und Unterhaltsreinigung ab: Staubsauger, Nass- und Trockensauger, Einscheibenmaschinen, Scheuersaugmaschinen, Extrahiermaschinen & Trockengebläse sowie Kehrmaschinen“, erklärt Simon Meinschad, Geschäftsführer von hollu. Das Unternehmen strebte eine Partnerschaft an, die auch den hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden sollte. Mit Fimap könne man dies nun sicherstellen.
Akkutechnik für raschen Einsatz Highlight des Fimap-Maschinensortiments ist die Scheuersaugmaschine „Genie XS“. Dabei handelt es sich um ein leistungsstarkes, aber energiesparendes Leichtgewicht. Dies verdankt die „Genie XS“ unter anderem auch der kabellosen Betriebsmöglichkeit. So wird das Gerät durch Lithium-Ionen-Technologie mit Strom versorgt und ist somit auch jederzeit zum Einsatz bereit. „Außerdem reinigt die Genie XS extrem leise, sie wurde ergonomisch optimiert. Das ermöglicht eine kraftsparende Reinigung durch den Benutzer“, meint Meinschad. hollu ist mit seiner 110-jährigen Firmentradition in der Hygienebranche eines der ältesten Unternehmen in Österreich und erhielt zahlreiche Auszeichnung im Laufe der Jahre. Die aktuellsten sind der Best2Trust Award (2015), der TRIGOS Tirol (2014) und das ÖQA – Austria Gütezeichen für österreichische Musterbetriebe (2011). • (MKR)
Die Genie XS ist das Highlight des neuen Maschinensortiments
Größtes Reparatur-Netzwerk Andreas Auer und Rudolf Luxbacher, Axalta
Unlimited International und Identica (Spies Hecker) werden nicht verändert. Es geht einzig und allein um ein Kommunikationsdach und die Flächendeckung beim Großkunden. So wird aus 31 CUI-, 16 Identica- und 48 Repanet-Partnern ein nahezu flächendeckendes Netz. 95 eigenständige Lackierbetriebe bilden für Großkunden das neue Automotive Repair Network, kurz ARN.
Mit 95 Betrieben fast flächendeckend
Spies Hecker und Standox arbeiten unter dem Dach von Mutter Axalta zusammen und verfügen mit dem gemeinsamen Automotive Repair Network (ARN) über das größte Reparaturnetzwerk Österreichs.
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ie intensivere Zusammenarbeit der Lackmarken Spies Hecker und Standox über die Mutterorganisation Axalta bringt neue Möglichkeiten im Angebot an Flotten, Fuhrparks und Leasingfirmen. Dabei bleiben die Marken unangetastet. Auch die Kundenbindungsprogramme Repanet (Standox) sowie Colors
Die ARN-App führt Kunden direkt zum Partnerbetrieb
Geleitet wird ARN von Rudolf Luxbacher, Networkund FLI-Manager bei Axalta, wobei FLI für Fleet, Leasing und Insurance steht. „Damit können wir unser hochqualitatives Netzwerk bei den Großkunden endlich mit einer Flächendeckung präsentieren. Luxbacher: „Mit ARN verfügen wir derzeit über das größte Reparaturnetzwerk in Österreich.“ Begleitet wird das Automotive Repair Network mit einer eigenen Unfallreparatur-App, in der die teilnehmenden Betriebe hinterlegt sind. Die App hilft bei Unfällen und Schäden sofort weiter. Axalta-Marketing-Leiter Andreas Auer: „Notrufnummern, Werkstatt-Finder, Stammdaten-Speicherung, Unfalldaten-Erfassung und Sicherheits-Sperrbildschirm: All diese wichtigen Werkzeuge sind in der neuen App programmiert und helfen im Falle eines Unfalls allen Beteiligten weiter.“ • (GEW)
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Syntium als Premiumprodukt von Petronas
Für die leistungsfähigsten Motoren Jeden 2. Sonntag fährt Petronas mit Mercedes-Formel-1 zum Sieg. Die hohen Erwartungen aus dem Rennsport erfüllen Armin Bolch und sein Team täglich in der Werkstätte.
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on einem interessanten und von Wachstum geprägten Jahr 2014 spricht Armin Bolch, Managing Director Petronas Lubricants Deutschland: „In Österreich und Deutschland haben wir uns entgegen dem Trend sowohl im OEM-Bereich wie auch im Aftermarket gut entwickelt.“ Natürlich ist auch Petronas von den Marktveränderungen betroffen. „Der Markt hat und wird sich verändern, dem kann man sich nicht verschließen“, so Bolch. „Kann man sich erlauben, Supermärkte und Internet nicht zu nutzen? Nein, aber es muss das Gesamtpaket stimmen“, blickt Bolch realistisch in die Zukunft. Nach wie vor vertreibt Petronas seine Produkte nur über Werkstätten. „Wir verkaufen kein Öl über Super- oder Baumärkte, aber wir beobachten die Entwicklung sehr genau und ich werde für die Zukunft nichts ausschließen“, so der erfahrene ÖlManager: „Wir versuchen, den Markt so weit wie möglich zu schützen und die Vertriebskette zu kontrollieren. Das ist nicht immer einfach.“
Eigener Außendienst in Österreich Der Vertrieb zu den Kfz-Betrieben ist momentan direkt organisiert, konkrete Gespräche mit Retail-Partnern laufen. An der Betreuung der Werkstätten wird das nichts ändern, Petronas wird in Österreich weiterhin mit einem Team präsent sein. „Wir haben keine Cost-Cutting-Strategy, wir wollen weiter wachsen.“ Seine Mitarbeiter im Außendienst bezeichnet Bolch als Öl-Consultant: „Der Mitarbeiter muss herausfinden, wo wir den Kunden unterstützen können: Logis-
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tik, Lager, Promotion und er muss wissen, welches Produkt für den Kunden das richtige ist.“ Die Bedeutung der Kfz-Betriebe als Partner von Petronas ist Bolch ebenso bewusst wie die Bedeutung des Öls für die Werkstätte. „Das Schmierstoffgeschäft ist für die Werkstätten sehr wichtig. Wir versuchen, Pakete zu entwickeln, die es dem Autohaus ermöglichen, ein professionelles Geschäft zu betreiben und Geld zu verdienen“, so Bolch. „Dabei geht es um die Positionierung der Marke und die Pakete, die man anbietet.“ Als erfolgreiches Beispiel nennt er die Kooperation mit dem Fiat-Konzern und den Marken Fiat, Alfa Romeo, Chrysler, Case, Steyr, New Holland und Iveco: „Hier haben wir über Jahrzehnte eine für alle Beteiligten, für Werkstätten, Hersteller und Schmierstoffgesellschaft, wertbindende Zusammenarbeit.“
Technologie durch Hersteller-Kooperationen
Armin Bolch, Geschäftsführer Petronas Lubricants Deutschland und Österreich
„Unsere Stärke ist das sehr hochwertige Produkt, das wird durch Kooperation mit OEM anbieten können. Die Partnerschaften mit vielen Herstellern helfen uns und unseren Kunden.“ Dabei gebe es sehr unterschiedliche Ansprüche der Hersteller, mit unterschiedlichen Zielsetzungen. „Es geht weg von MultiHersteller-Lösungen hin zu individuellen Entwicklungen. Wir bieten maßgeschneiderte Produkte für den Hersteller.“
Formel 1 liefert Petronas-Image Sehr stolz ist man bei Petronas auf die erfolgreiche Partnerschaft mit Mercedes-Benz in der Formel 1. „Mercedes vertraut uns seine leistungsfähigsten Motoren an.“ Die Partnerschaft bezieht sich sowohl auf den Technik- wie auch den Marketing-Bereich. „Formel 1 ist perfektes B2C-Marketing, das dem Kfz-Betrieb kostenlos geliefert wird. Damit ist die Argumentation in der Werkstätte hinsichtlich Qualität und Notwendigkeit für moderne Motoren schlüssig. Die Formel 1 transportiert die technische Kompetenz des Öls ganz automatisch“, so Bolch. „Wir haben Glück, dass alle zwei Wochen zwei Piloten mit Petronas-Schriftzug am Overall ganz oben am Treppchen stehen. Das bringt ein gutes Image.“ • (GEW)
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KS Tools: Thomas Schuster, verantwortlich für den österreichischen Markt und Bernd Fuchs, Vertriebsleiter D-A-CH
Im Schulungszentrum und im Showroom in der deutschen KS Tools-Zentrale sind alle Werkzeuge und Lösungen ausgestellt
Das spezielle Werkzeug Das Werkzeug wächst mit der Komplexität der Fahrzeugtechnik. KS Tools bietet dafür die richtigen Lösungen.
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ch gebe Ihnen ein Beispiel zur komplexen Entwicklung der Fahrzeuge“, erzählt Bernd Fuchs, Vertriebsleiter KS Tools für die D-A-CH-Region und schon lange in der Auto- und Teilebranche tätig. „Vor zehn Jahren hatte eine Peugeot-Hinterachse 6 Gummimetall-Lager, die sogenannten Silentbuchsen. Heute sind es 36. Während bei diesen Fahrzeugen momentan einfach der Querlenker getauscht wird, muss man sich in ein paar Jahren überlegen, ob es aus Kostengründen nicht Sinn macht, wieder diese Buchsen zu tauschen.“ Damit nennt Fuchs ein Beispiel für die Bedeutung von Spezialwerkzeugen. Speziell bei älteren Fahrzeugen macht es Sinn, Reparaturen anzubieten und durchzuführen, die vom Hersteller ursprünglich gar nicht geplant werden. „Man muss Zeitwertreparaturen anbieten und die Arbeitszeit verkaufen“, so Fuchs.
Spezialwerkzeuge und klassische Handwerkzeuge
Zeitwertgerechte Reparatur Während bei jungen Fahrzeugen hauptsächlich getauscht wird, wird es auch in Zukunft bei älteren Fahrzeugen hinsichtlich einer zeitwertgerechten Instandhaltung Sinn machen, Teile zu reparieren. Dazu wird es aufgrund der steigenden Komplexität sowie der hochwertigen und hochpreisigen Teile neue Lösungen und entsprechende Werkzeuge brauchen. Ein klarer Fall für KS Tools, ein eigentümergeführtes Unternehmen, das sich mehr und mehr auf diesen Bereich spezialisiert hat. Die zweite Zielgruppe für die Lösungen von KS Tools sind Spezialwerkzeuge, die von den Fahrzeugherstel-
lern angeboten bzw. vorgeschrieben werden und von KS Tools in vergleichbarer Form, aber günstiger angeboten werden. Denn sowohl Markenwerkstätten, die auch andere Marken reparieren, wie natürlich freie Betriebe können ohne hochwertige Spezialwerkzeuge nicht arbeiten. KS Tools beschränkt sich dabei nicht auf das Angebot der Werkzeuge, sondern bietet auch die entsprechenden Informationen und Schulungen. Bereits im Katalog sind die Anwendungen mit Fotos, die jeweiligen Marken sowie diverse Zusatzinformation vermerkt. Darüber hinaus werden OnlineLösungen wie www.timingtools.de angeboten sowie eine entsprechende App.
Vielfältiges Angebot bei KS Tools
„Unser Angebot wird auf verschiedenen Medien dargestellt“, so Fuchs. Große Bedeutung hat unverändert der umfassende Katalog. Hier sind die beiden Schienen von KS Tools klar ersichtlich. Denn neben dem Bereich Spezialwerkzeuge sind klassische Handwerkzeuge das zweite Standbein. Fuchs: „Die beiden Schienen werden immer parallel angeboten, egal ob bei den beiden Katalogen oder in den Infomobilen, die in Deutschland und bald auch in Österreich unterwegs sind. Ebenso bei den Präsentationswänden, die KS Tools bei seinen Händlern installiert.“ KS Tools hat sich mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis am Markt positioniert. „Qualität ist wichtig, aber auch der Preis muss stimmen“, so Fuchs. Die Werkzeuge werden permanent im hauseigenen Labor Qualitätskontrollen unterzogen. Dort können auch Drehmomentschüssel nach höchsten Standards kalibriert werden. „Das richtige Drehmoment wird immer wichtiger, unsere Kunden können kostenlos ihre Werkzeuge bei uns einstellen lassen.“ • (GEW)
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GEWERBE
Dichtung und Wahrheit Alle Ersatzteile von Victor Reinz für den Aftermarket entsprechen der Qualität in der Erstausrüstung: Fast jeder Pkw oder Lkw ist mit einer Dichtungslösung dieses Herstellers unterwegs.
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ie Zahlen sind schier unvorstellbar: Mehr als 15.000 unterschiedliche Artikel aus dem Dichtungssortiment von Victor Reinz stehen derzeit für den Aftermarket zur Verfügung, gut die Hälfte davon entfällt auf den Pkw-Bereich. Alle Artikel sind ständig lieferbar. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wird derzeit am Standort Neu-Ulm (D) das Hochregallager von Dana (der Konzernmutter von Victor Reinz) für den Aftermarket erweitert; Platz für 17.000 Artikel wird geschaffen. Bis zum Herbst soll das Projekt abgeschlossen sein. Das neue Lager ist für die Entnahme von 1,4 Millionen Artikeln pro Jahr ausgelegt.
200 verschiedene Turbolader-ServiceKits stehen zur Verfügung
Zu den Artikeln, die ständig in Neu-Ulm verfügbar sind, gehören natürlich auch die Turbolader-ServiceKits für den Aftermarket. Dabei handelt es sich um leistungsstarke Pakete, die den Austausch eines Turboladers erleichtern. Sämtliche Bauteile sind in den Kits bereits enthalten, also die Turbodichtung ebenso wie Stiftschrauben, Auspuffschellen, -klammern und Abschirmteile.
Vom Pkw bis zum Landwirtschafts-Fahrzeug Das Hochregallager in Neu-Ulm wird derzeit erweitert, es ist auf 1,4 Millionen Entnahmen pro Jahr ausgelegt
Das Angebot umfasst derzeit mehr als 200 unterschiedliche Kits: Sie enthalten Ersatzteile für etwa 4.500 Turbolader-Anwendungen. Einsetzbar sind diese in Pkws und Lkws ebenso wie in landwirtschaftlich genutzten Fahrzeugen. • (MUE)
1.000 Wasserpumpen für den Weltmarkt
Als führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Wasserpumpen und Kühlsystemen für Autos erweist sich Saleri.
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s war im Jahr 1942, als Industrie Saleri Italo zur Herstellung mechanischer Bauteile gegründet wurde. Seit den 1950er-Jahren ist das Unternehmen in der Produktion von Komponenten für Antriebe aktiv, heute ist Industrie Saleri Italo die Dachgesellschaft einer Industriegruppe mit 370 Mitarbeitern. Saleri konzentriert sich auf die Herstellung von Kühlsystemen für die Automobilbranche, und zwar sowohl in der Erstausrüstung als auch im Aftermarket.
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Die Erfahrungen in der Erstausrüstung kommen auch dem Aftermarket zugute
Kunden sind neben italienischen Herstellern (Alfa Romeo, Fiat, Ferrari, Maserati) auch mehrere große Produzenten, unter anderem nennt man Audi, Aston Martin, BMW, Mercedes, Ford und General Motors. Entwickelt wurde eine ganze Reihe an mechanischen und elektrischen Wasserpumpen. Es gibt aber auch Verstellpumpen, die den Durchfluss bei wachsenden Kapazitätsanforderungen über ein Bauteil regeln können.
Unter der Bezeichnung SIL auf dem Markt Vermarktet werden die Produkte unter der Bezeichnung SIL. Bei den Wasserpumpen deckt SIL mit mehr als 1.000 Artikeln den europäischen und asiatischen Fahrzeugbestand nahezu komplett ab. Das Unternehmen ist in fast 60 Märkten aktiv. Zweites wichtiges Standbein sind Spannrollensätze mit Wasserpumpen. Da das gesamte Antriebssystem relativ häufig ausgetauscht werden muss, empfiehlt Saleri gleichzeitig auch den Wechsel der Wasserpumpe, um künftige Motorprobleme und zusätzliche Kosten für den Autobesitzer zu verhindern. • (MUE)
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Auf dem Podest: Landesinnungsmeister Günter Blümel, Bundesspartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster, Marvin Müller, Nicolas Schlössl, Michael Morgenstern, Schulinspektor Thomas Bäuerl und Erik Papinski (v. l.)
Die Besten ihres Jahrgangs Für Nicolas Schlössl ist „Karriere mit Lehre“ kein leeres Schlagwort: Der junge Mitarbeiter von Rheinmetall Military Vehicles in Wien konnte sich beim 25. Bundeslehrlingswettbewerb der Karosseriebauer vor dem Oberösterreicher Michael Morgenstern (Auto Zeilner) und dem Kärntner Marvin Müller (Karosserie Kenzian) durchsetzen.
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einen Abschluss fand der von der Wiener Landesinnung organisierte Wettbewerb bei der Siegerehrung im „Marxpalast“. Komm.-Rat Ing. Renate Scheichelbauer-Schuster, Bundesspartenobfrau in der Wirtschaftskammer, unterstrich dabei die Qualität der Leistungen: „Das beweist den hohen Standard unseres dualen Ausbildungssystems.“ Berufsschulinspektor Thomas Bäuerl lobte die Lehrlinge, die sich über die jeweiligen Landeswettbewerbe für das Bundesfinale qualifiziert hatten, als die „Besten der Besten“ im Karosseriegewerbe: Entsprechend positiv seien ihre beruflichen Perspektiven.
Lehrlinge oder „taxifahrende Akademiker“? „Wir werden in vielen Ländern um unser duales Ausbildungssystem beneidet“, sagte auch Bundesinnungsmeister Erik Papinski. Lehrlingen aus Österreich stehe häufig „die ganze Welt offen“. Doch die schönen Worte, das weiß auch Papinski, zeigen nur eine Seite der Medaille: Andererseits sinken die Lehrlingszahlen seit Jahren, die Suche nach qualifiziertem Nachwuchs wird für Betriebsinhaber immer schwieriger. Schuld daran ist vor allem die einseitige bildungspolitische Konzentration auf weiterführende Schulen – obwohl es das Handwerk ist, das die Basis für den gesamtgesellschaftlichen Wohlstand legt. Angesichts dessen mahnt Papinski ein Umdenken der Politik ein: „Taxifahrende Akademiker bringen unsere Gesellschaft sicher nicht weiter.“ • (HAY)
Präzision am Blech und Feingefühl beim Lackieren: Die jungen Karosseure bewiesen ihr Können
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GEWERBE
Neues Betriebsgebäude sowie Ersatzfahrzeuge als Werbeträger: Panzenböck in Sollenau
Mario Panzenböck, Rudolf Flatischler (Kastner) und Bernd Panzenböck vor der Blowtherm-Kabine
Die Nachwuchs-Unternehmer Der Lackbranche fehlt angeblich der Nachwuchs: Die Jungunternehmer Bernd und Mario Panzenböck beweisen das Gegenteil. In Zusammenarbeit mit Werkstattausrüstungsspezialist Kastner haben sie ihren eigenen Betrieb eröffnet.
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er Vater war Kfz-Elektriker, allerdings bei der Bahn“, lächelt das Brüderpaar Panzenböck, das vor sieben Jahren ein eigenes Unternehmen gegründet hat. Beide haben den Beruf gelernt und bei verschiedenen Betrieben zwischen Wiener Neustadt und Baden gearbeitet. „Ich habe mich immer schon engagiert, irgendwann wollte ich das für mich selber machen“, erinnert sich Bernd Panzenböck. Begonnen hat es in einer kleinen, gemieteten Werkstätte in Sollenau. Im Herbst wurde nun der Traum der beiden Jungunternehmer realisiert: die Eröffnung des eigenen, modernen Karosserie- und Lackbetriebes. Schon bislang konnte man mit der Geschäftsentwicklung zufrieden sein, der neue Standort hat dennoch neue Dimensionen eröffnet. Hell, sauber, freundlich, professionell: Hier vermittelt schon das Gebäude den Eindruck, den die Arbeit der Panzenböcks und ihres Teams bestätigt. Mit Qualität versuchen die beiden zu punkten, der Erfolg gibt ihnen recht. Mit 1. Juli wurde die Mannschaft um einen Spengler und einen Lackierer erweitert, damit sind neben dem Brüderpaar drei Fachkräfte, ein Lehrling sowie eine Dame für die Administration im Einsatz.
Gute Werkzeuge als Qualitätsgrundlage Ein wichtige Voraussetzung für die Qualität sind die richtigen Werkzeuge. „Wir investieren in gute Werkzeuge, um die Arbeit zu erleichtern und Qualität zu erreichen“, so Mario, der jüngere der beiden Brüder. Bei
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der Lackierkabine hat man sich daher für die Zusammenarbeit mit Kastner, dem Spezialisten für Werkstattausrüstung, entschieden. „Wir haben uns mehrere Anbieter angesehen, aber bei Kastner hat das Gesamtpaket am Besten gestimmt“, berichtet Mario Panzenböck. Beratung vor dem Kauf, Umsetzung inklusive Abwicklung mit den Behörden sowie die Betreuung nach dem Kauf sind bei Kastner selbstverständlich. Bernd Panzenböck: „Die Behördenauflagen werden immer umfangreicher, durch die optimale Vorbereitung durch Kastner war die Umsetzung sehr einfach.“
Energieeffiziente Kabine Die Lackierkabine selbst kommt von Blowtherm und verfügt über wichtige Energiesparlösungen. So ist die Anlage mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet, die warme Abluft mit kalter Frischluft vermischt. „Der Wärmetauscher ermöglicht übers Jahr einen Wirkungsgrad von 51 Prozent“, berichtet Rudolf Flatischler, Gebietsleiter bei Kastner. Der Frequenzumformer, so etwas wie das Gaspedal der Lackierkabine, sorgt dafür, dass im Stand-by-Modus deutlich weniger Energie verbraucht wird. Flatischler: „2/3 weniger Strom und 1/3 weniger Wärme.“ Besondere Bedeutung kommt der Hyperventilation zu. Damit können eine gleichmäßige Luftverteilung und Luftsenkung realisiert werden. Flatischler: „So können verschiedene Teile mit verschiedenen Farben parallel in der Kabine lackiert werden.“ Zudem wird im Trockenbetrieb der Querschnitt der Düsen bei gleicher Luftleistung verengt und damit die Trocknungszeit bis zu 50 Prozent reduziert. Bernd Panzenböck schätzt die Unterstützung des Kastner-Teams auch nach dem Kauf: „So ein Service ist selten zu finden.“ • (GEW)
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Tausend neue Sachen
Common-Rail-Tester von Bosch
Ferodo erweitert mit 1.322 Bremssätteln, die nun alle wesentlichen Automobilmarken abdecken sollen, das Angebot an Bremskomponenten deutlich. Zusätzlich wird in Kürze auch das Bremstrommel-Portfolio ausgedehnt. Federal-Mogul Holdings Cooperation; www.federalmogul.com
Immer mehr Pkws sind mit Common-Rail-Systemen ausgestattet. Das wiederum macht Reparaturen für KfzWerkstätten an diesem System immer attraktiver. Bosch bietet deshalb einen neuen vollautomatischen Tester (EPS 118) mit einfacher Anzeige der Resultate. Robert Bosch AG; www.bosch.at
Öffnen, füllen, fertig
Pressluftlift
Die neue Fertigmischung des Kühlerfrostschutzes von Liqui Moly macht umständliches Mischen hinfällig. Der Coolant Ready Mix RAF12 Plus wurde für moderne AluminiumHochleistungsmotoren entwickelt und kann für Motorräder, Pkws, Lkws und Landmaschinen gleichermaßen eingesetzt werden. Neben den hervorragenden Frostschutzeigenschaften beugt das Produkt auch Rost und Überhitzung vor. Außerdem ist die Fertigmischung frei von Amin, Nitrit-Phosphat sowie Silikaten. Liqui Moly GmbH; www.liqui-moly.com
Der in Eigenregie von Haweka entwickelte und konstruierte ergonomische Radheber „AirgoLift“, ermöglicht einen schnellen und einfachen Radwechsel ohne viel Kraftaufwand. Der Heber arbeitet mit Druckluft und ist über einen Drehgriff einfach zu bedienen. Mit der flexiblen Justierbarkeit ist eine passgenaue Montage von Rädern bis zu 70 Kilogramm Eigengewicht möglich. Haweka AG; www.haweka.com
Extra dünn Die neue und extrem dünnwandige Buchse mit der Bezeichnung G-290 von Federal-Mogul erweitert das Programm rund um Gleitlagerprodukte. Zum Einsatz kommt die G-290 bei Anwendungen mit minimalem Bauraum, wie zum Beispiel Autositzen, Türscharnieren, Motorhauben, Kofferraumdeckeln oder Cabrioverdecken. Federal Mogul Wiesbaden GmbH; www.federalmogul.com
Zusammen geht’s schneller Wulf Gaertner Autoparts erweitert das Programm an reparaturfreundlichen Komplettsätzen für Mini sowie für den VW Golf III/IV und VW Tiguan. Alle für einen zeitsparenden Ölwechsel notwendigen Komponenten sind dabei in dem Paket enthalten. Wulf Gaertner Autoparts AG; www.meyle.com
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MENSCHEN
Stefan Röglsperger, der bis vor wenigen Monaten Geschäftsführer von MVC Motors in Wien war, wechselte in die Geschäftsleitung der Spes-Gruppe. Diese umfasst Autohäuser in Graz (Nissan, Suzuki und Volvo) sowie Brunn am Gebirge (Nissan, Infiniti).
Bosch-Preis vergeben Teams der HTLs Litec (Linz), Mössingerstraße (Klagenfurt) und Wien 3 gewannen heuer den Bosch Technik fürs LebenPreis. Insgesamt waren 69 Projekte eingereicht worden.
Neuer Chief Operating Officer bei der Santander Consumer Bank ist Robert Hebenstreit. Er ist damit auch für das Service Center in Eisenstadt verantwortlich. Zuvor war er stellvertretender Vertriebsdirektor für das Kfz-Finanzierungsgeschäft; diese Position wurde vorerst nicht nachbesetzt.
Barbara Legenstein hat am 1. Juli bei Renault Trucks und Volvo Trucks in Tribuswinkel die Leitung der Marketing- und Kommunikationsabteilung übernommen. Sie folgt auf Frederik Klevenfeldt, der sich neuen Aufgaben innerhalb der Gruppe widmen wird. Legenstein arbeitet seit 2006 im Lkw-Business.
Bei der britischen Motorradmarke Triumph hat Michael Nier (B.) den Posten als European General Sales Manager aufgegeben. Nier hatte diese Position seit 3 Jahren inne; über seine Nachfolge wurde noch nicht entschieden. Für Österreich bleibt weiterhin Darko Pehar verantwortlich.
Bei Autoteile Klein ist Markus Biechl (B.) aus der Geschäftsführung ausgeschieden, sodass diese nun nur noch aus 3 Personen (Günter und Doris Klein sowie Rudolf Bayer) besteht. Die Position von Biechl wird nicht mehr nachbesetzt.
Neuer Direktor bei SKF Hans Sjöström (B.) ist seit 2. Juni Direktor der SKF-Einheit „Vehicle Service Market“. Er folgt auf Christer Cedervall, der im Konzern neue Aufgaben übernommen hat. SKF stellt Wälzlager, Dichtungen und andere Bauteile her.
Neuer Leiter Marketing & Kommunikation bei Bridgestone ist Geert Schoors (B.); er ist für Österreich, Deutschland und die Schweiz verantwortlich. Der 39-Jährige arbeitet seit 11 Jahren für Bridgestone und folgt auf Wilfried Ruhlands, der zum Business Development Manager ernannt wurde.
Garanta mit neuen Gebietsleitern Wolfgang Keglovits ist bei der Garanta Versicherung seit Juni als Gebietsleiter für die Betreuung der Autohauspartner in Wien und im nördlichen Niederösterreich zuständig. In Kärnten, Osttirol und dem Lungau hat diese Funktion Birgit Uschnig übernommen. Beide verfügen über eine langjährige Berufspraxis.
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Andreas Grosse-Coosmann ist bei Federal Mogul als neuer Marketing Direktor auch für Österreich zuständig. Er arbeitete zuvor bei Fiat, Hella und Altran.
Oliver Rosteck, stellvertretender Vertriebsleiter bei der Denzelbank, ist seit Juni auch für die Leitung der Abteilung für Händlerfinanzierungen zuständig. Rosteck ist Anfang 2014 zur Denzelbank gewechselt.
MENSCHEN
Wechsel bei Reifen John
Grazer Autohändler wählten Vorstand neu
Der bisherige Prokurist Peter Pfnür (l.) verlässt Reifen John mit 30. September auf eigenen Wunsch; an seiner Stelle wird Thomas Hammerschmid (r.) mit 1. August als Generalbevollmächtigter den geschäftsführenden Gesellschafter Peter John unterstützen. Hammerschmid war in den vergangenen Jahren in verschiedenen Positionen im Bereich Unternehmensreorganistion und -entwicklung tätig.
Peter Jagersberger (l.) ist neuer Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit im Verein der Grazer Autohändler, nachdem Heinz Robinson (2. v. l.) dieses Amt zurückgelegt hat. Walter Kleinsasser (3. v. l.) bleibt Präsident, unterstützt wird er durch „Vize“ Sabine Koncar (M.), Schriftführer Gerald Auer (3. v. r.), Kassier Klaus Edelsbrunner (2. v. r.) und Beirat Gerhard Monsberger.
Toyota mit erstem Europäer an der Spitze Didier Leroy (l.) ist seit Juni als erster Europäer Executive Vice President der Toyota Motor Corporation. Matthew Harrison (r.) ist neuer Vice President Sales & Marketing bei Toyota Motor Europe, Mark Adams (M.) ist neuer Director Consumer One.
Colin Maddocks (l.), bisheriger Director Financial Services, wird mit 1. Oktober die Position als Chief Financial Officer bei Mazda Motor Europe übernehmen. Der 45-Jährige folgt auf Steve Robertson (65, r,.), der sich als „Senior Leader“ um Schlüsselprojekte kümmern wird, ehe er 2016 in Pension geht.
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LESERBRIEFE
Betrifft: Der VCÖ und ein Preis, den anscheinend (zumindest in Tirol) niemand haben will Insiderinformationen zufolge soll beim Verkehrsclub Österreich bis dato (29. Juni, Anm. d. Red.) trotz massiver Werbekampagne keine einzige verwertbare Einreichung für dessen viel beworbenen Mobilitätspreis 2015 in Tirol eingelangt sein. Die Verlängerung der Einreichfrist (siehe Faksimile) untermauert diese Informationen. Dies ist nicht nur für den VCÖ selbst eine Blamage, sondern vor allem für unsere Politiker, welche den Umweltpreis und den VCÖ insgesamt jährlich mit hunderttausenden Euro Steuergeldern sponsern. Hat sich der Verkehrsclub Österreich mit seinen Dauerangriffen auf Österreichs Autofahrer dermaßen unbeliebt gemacht, dass sich die Menschen zunehmend abwenden? Zumindest könnte man diesen Schluss ziehen. In jedem Fall ist es eine Blamage sowohl für den VCÖ als auch für hohe politische Repräsentanten wie Minister Andrä Rupprechter (ÖVP), Minister Andreas Stöger (SPÖ) sowie für die einzelnen Landesregierungen, welche den VCÖ bzw. dessen Umweltpreis alljährlich mit hunderttausenden Euro aus Steuermitteln sponsern. Auch den Vorständen der ÖBB oder der Verkehrsverbünde der Bundesländer sollte als Sponsoren mitgeteilt werden, wie die Finanzgebarung des VCÖ aussieht. 63 Prozent der Gesamteinnahmen des VCÖ werden für nicht näher bezeichnete „Honorare“ (327.000 Euro in 2014) oder in Form von Gehältern (572.000 Euro in 2014) den Mitarbeitern ausbezahlt. Daraus ergibt sich ein Durchschnittsbezug von über 65.000 Euro pro Angestellten des Vereins. Der VCÖ verwendet fast zwei Drittel der Gesamteinnahmen allein für personenbezogene Leistungen. Nach Abzug der Verwaltungskosten bleiben nicht einmal 10 Prozent aller Subventionen und Spenden für den Vereinszweck selbst bzw. für Projektarbeiten des VCÖ, wie beispielsweise den Umweltpreis. Man stelle sich vor, man gründet mit 5 Freunden einen Verein bzw. Club mit einer gemeinnützigen Aufgabe, lässt sich jährlich
In der Kolumne „Der A&W-
Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.
Wir machen Pause! Eigentlich hätte die Katze eines unserer Redakteure ja schon Anfang Juni signalisiert, dass wir unsere Arbeit beenden sollen. Aber dann gab es doch noch viel zu schreiben; das Resultat halten Sie jetzt in Ihren Händen. Jetzt widmen wir uns der Freizeit. Trotzdem werden Sie (sofern Sie Abonnent sind) auch im Sommer mit der „AUTO-Information“ und der „AUTO-info4you“ versorgt. Die nächste Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ erscheint aber erst wieder Anfang September.
hunderttausende Euro Subventionen und Förderungen auszahlen und verwendet fast alle Mittel, um damit die Gehälter der Vereinsmitarbeiter und Honorare seiner Freunde zu bezahlen. Das Ganze kostet den Steuerzahler seit Vereinsgründung mehrere Millionen Euro. Niemand fragt nach. Grundsätzlich sollte eine parlamentarische Anfrage Aufklärung bringen, wie viel Steuergeld für den VCÖ aufgewendet wurde und welche Sinnhaftigkeit die Politik vermutet. Mit besten Grüßen, Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführender Gesellschafter Autoland PPAT GmbH, Innsbruck
Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.
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Für die Fachwelt ...
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AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2015
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