September 2017
& WIRTSCHAFT
FOKUS Die Auswirkungen der Diesel-Diskussion
HANDEL Wie wichtig sind Verkäuferschulungen? Werner Schirak im offenen Interview
WIRTSCHAFT Der Hagel brachte Freud und Leid
GEWERBE Mit neuem Werkzeug in die Zukunft Auch kleine Werkstätten brauchen gute Betreuung
Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg
www.autoundwirtschaft.at
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EDITORIAL Herzlich willkommen in …
Es wird ein spannender Herbst!
… der neuen „AUTO & Wirtschaft“, denn kleine Facelifts sind nicht unsere Sache. Wir haben dem Magazin eine klarere Struktur verpasst, bei der Sie als Leser rasch wissen, was Sie erwartet. Herausgehobene Infos (zum Beispiel Zitate oder Zahlen) geben Ihnen schon beim ersten Blick eine Übersicht über die wichtigsten Fakten. • Wir haben in den vergangenen Wochen, ja Monaten im Team Grafik/Redaktion/Anzeigen/Geschäftsführung viele neuen Ideen entwickelt und umgesetzt. Am entscheidendsten ist aber, was sich jenseits der Optik getan hat. Hervorheben möchte ich die große Themenstrecke zu Beginn des Heftes, die nun unter der Bezeichnung „Fokus“ läuft und sich – wie könnte es anders sein – mit dem Thema Diesel beschäftigt. Dazu kommen auch die neu aufbereiteten Statistik-Seiten und die besser erkennbaren Strecken zu Sonderthemen (in diesem Heft über IT im Autohaus und Teilehandel). • Einem Motto bleiben wir stets treu: Bei uns erhalten Sie die wichtigsten Brancheninfos kompetent aufbereitet und aus erster Hand. Denn Vervielfältigungsjournalismus hat beim führenden Fachmagazin der Branche keinen Platz.
Jetzt liegt sie also vor Ihnen, die erste Ausgabe der neuen „AUTO & Wirtschaft“. Überrascht? So wie ein Facelift eines Autos seine Zeit braucht, bis sich die Leute im Straßenbild daran gewöhnen, ist es auch bei einer Zeitung. Doch ich bin mir sicher, dass Sie schon bei der Oktober-Ausgabe (oder spätestens im November) mit dem neuen Layout vertraut sein werden. Eine Bitte noch: Uns würde interessieren, ob Ihnen die Zeitung gefällt – oder ob wir den einen oder anderen Aspekt verändern sollten. Ein kurzes E-Mail an mueller.heinz@autoundwirtschaft.at würde mich freuen! • Quasi „nebenbei“ haben wir uns auch auf die (leider etwas abgespeckte) IAA in Frankfurt vorbereitet und Interviews mit hochrangigen Managern vorbereitet. Wenn Sie, was wir hoffen, unsere wöchentlich erscheinende „AUTO-Info“ abonniert haben (in der Branche noch immer als „die Eurotax“ bekannt), dann können Sie diese Interviews als Erste lesen. Die spannendsten Aspekte drucken wir aber ab sofort auch in der „AUTO & Wirtschaft“ ab, beginnend mit einem sehr offenen, aufschlussreichen Gespräch mit Ing. Werner Schirak, Mehrmarkenhändler aus St. Pölten. Dessen Vater Josef feierte übrigens im August seinen 80er: Wir gratulieren! • Aber nun: Blättern Sie weiter, lesen Sie unsere Texte und bleiben Sie uns bitte gewogen. • Einen erfolgreichen Herbst mit dem „A&W-Tag“ in Wien am 24. Oktober als Höhepunkt wünscht Ihnen
„Es wird schnell gehen, dass Sie sich an die neue A&W gewöhnen. Wetten?“
P.S.: Auch für Anzeigenkunden haben wir mit dem AUTOMOTIVEGuide-Marktplatz ein neues erweitertes Angebot, welches nun zusätzlich zum jährlich erscheinenden Guide sowie zur Webseite den Lesern regelmäßig einen Überblick über die wichtigsten Dienstleister und Lieferanten der Branche liefert.
Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer
Mag. Heinz Müller, Chefredakteur
AUTO & Wirtschaft 09/2017
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INHALT
Aspekte Innenministerium warnt vor Einbrechern
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Fokus Diesel-Zukunft: Tod auf Raten? Geringer: „Ständig neu erfunden“ Diez: Diesel, Elektro und kein Ende Nagl/Dytrich: Ökoprämie nicht zielführend Händler-Umfrage in den Bundesländern
8 10 12 14 16
Handel
8-17/
„Fokus“: Fakten und Interviews zum Mega-Thema Diesel Zahlen, Daten, Fakten
Amazon-Einstieg in den Autohandel Neu- und Gebrauchtwagen-Statistiken Observer mit neuem Angebot
6 52-53 61
30-31/Ing. Werner Schirak
54/Jahrespickerl Persönlichkeiten
80er von Komm.-Rat Josef Schirak Seat-Importeurschef Mag. Wolfgang Wurm Ford-Austria-Chef Danijel Dzihic Semperit-Geschäftsführer Dr. Kristjan Ambroz Continental-Aftermarket-Chef Peter Wagner
36-45/
Automobilbetrieb 2.0: Alle Trends, alle Neuheiten
Verkäuferschulung: Beziehungssache Verkauf Kalcher: Mit Vielfalt zum Erfolg Josef Schirak: Standesvertreter par excellence Mitsubishi: Wartezeit perfekt überbrückt Porsche Holding: Bekanntes Trio, neue Verantwortung Secontec: Sicher aus Salzburg Investment: Trojanisches Luxus-Pferd aus China Seat: „Ertrag ist wichtiger als Marktanteil“ RAM: Jesus Chrysler Drives A Dodge Eder: Trick mit dem Knick Schirak jun: „Geschlossenes Vorgehen“ Ford: Das Wildpferd bleibt im „Nobelstall“ Kia: Shoppen & Kia-Schauen Automobilbetrieb 2.0: Digital, regional, emotional S4: Mit allen Kunden in die Zukunft RB-Power: Familienbetrieb 2.0 Vector: Gut verbunden oder was?! Autohaus der Zukunft #3/5 Startup: Externe Digitalexperten DAT: Von Kalkulation bis Eintausch Motiondata: Fit für die neue Regel EASI’R: Verkaufsbooster CDK: Online-Offline-Kundenerlebnis
20 22 23 24 24 25 26 28 29 29 30 34 34 36 37 38 39 40 41 43 44 44 45
Wirtschaft 23 28 34 51 70
Semperit: Regionale Entscheidungen Statistik: Was bringt der Herbst? Emissionen: Zurück zum Jahrespickerl Hagelschaden: Klein, weiß & hart … ADL-Studie: Es wird Zeit... AVL: Technik-Partner für alt und jung Observer: Ein Vergleich macht Sie sicher Autonomes Fahren: Autofahrer von morgen Obereder/MotoGP: Ein Rennen der Superlative Garanta: Versicherungsagent oder Tippgeber Raiffeisen-Leasing: Viel unabhängiger Teilehandel I: Ohne Daten keine Kunden Teilehandel II: Wer bleibt Teil des Marktes? Conti: Freie, vernetzte Zukunft NTN: Programm erweitert Magneti: Hochdruckeinspritzung für alle Mosertronik: Traktion am Markt NGK: Viele neue Videos online Schaeffler: Taktgeber in Gegenwart und Zukunft KYB: Frechheit siegt
51 52 54 56 58 60 61 62 64 65 65 66 68 70 71 72 72 73 74 75
Gewerbe ChipsAway: Bringt Fremdkunden über die Schwelle SW-Stahl: Von Ausziehsatz bis Wellendichtring Lukoil: Konsequente Marktbeobachtung Mapo: Alles neu macht der Herbst Straub: Persönlicher Kontakt Sata: Des Lackierers heller Helfer Sonax: Die Aufbereitung als Profit-Center Mann-Filter: Praktisch gelöst Saint-Gobain: Ausschließlich Glas und Folie EAL: Vielfalt rund um Auto und Camping Stibl/Bauer: Lunzer Wellenklänge CARamel: Eine saubere Leistung Michelin: Alleinausrüster in der MotoGP Siems & Klein: Wo einst die Kühe grasten … Werkstatt-Ausrüstung: Es wird kein schlechtes Jahr Neue Produkte
77 78 80 81 82 83 84 85 85 86 86 86 87 88 89 90
Menschen Jobwechsel in der Branche
Kann man Dieselautos noch eintauschen? Wo kann ich zukaufen? Und wie stark werden Garantien genutzt? Antworten darauf finden Sie in unserem GW-Extra!
92
INHALT 42/
Jetzt schon anmelden!
66-75/ International
Teilehandel: Eine Branche im Umbruch
Chinesen investieren in Deutschland Neuwagen-Statistik für Europa Autonomes Fahren Reportagen von der Moto-GP
26 53 62 64/87
AUTO & Wirtschaft 01/2017
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24% … der Kunden haben Interesse am Autokauf bei Amazon
„Bibendum“ ist zurück Das Michelin-Männchen für das Führerhausdach feiert in 4. Generation sein Comeback. Die Figur ist 40 cm hoch, wird mit allem ausgeliefert, was für die sichere Montage nötig ist, und kostet ca. 80 Euro.
Nein zum Missbrauch Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister für Fahrzeugtechnik, warnte Kfz-Betriebe eindringlich vor missbräuchlicher Verwendung von Probefahrtkennzeichen. Als Beispiel nannte er die Verwendung bei Oldtimer-Rallyes. Um missverständliche Regelungen auszuräumen, bringt die Wirtschaftskammer im Frühjahr 2018 eine Informationsbroschüre heraus.
52 % … der Autohändler sehen den Amazon-Einstieg als Risiko
Bedrohung durch Amazon?
Das Marktforschungsunternehmen puls aus Deutschland hat in einer Umfrage mit 275 Automobilhändlern und 1.012 Autokäufern repräsentativ nachgeforscht, wie diese die Chancen und Risiken durch den Einstieg des amerikanischen Internet-Handelsriesen Amazon in den Automobilhandel einschätzen. Die Autohändler sind bereits zu über 70 Prozent über Amazons erste Gehversuche im Autohandel informiert. Während sie den Einstieg mehrheitlich als Bedrohung – und nur zu 11 Prozent als Chance durch einen weiteren Vertriebskanal – wahrnehmen, zeigen Autokäufer der Studie zufolge nur zu 24 Prozent Interesse, ein Auto beim ehemaligen Internet-Buchhändler zu erwerben. Nach ihrer Motivation befragt, ein Auto im Internet zu kaufen, geben die Kunden vor allem Einfachheit und Schnelligkeit des Kaufprozesses an. Daher sei der klassische Autohandel gefordert, gezielt an der Einfachheit seiner Verkaufsprozesse zu arbeiten, so die Studienautoren in ihren Schlussfolgerungen. Weiter ausbauen müsse der Handel hingegen seine ihm zugeschriebenen Stärken wie etwa die individuelle Beratung (30 Prozent nannten diese als Vorteil des stationären Handels gegenüber dem Online-Bereich), die Möglichkeit zum Ansehen und Testen der Fahrzeuge (22 Prozent) und das Vertrauen durch den persönlichen Ansprechpartner (16 Prozent). Dies seien klare Vorteile des klassischen Automobilhandels.
Berner mit Umsatzplus Der Braunauer Experte im Vertrieb für Befestigungstechnik, die Berner GmbH, hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2016/17 in Österreich mit Rekordzahlen abgeschlossen. Mit einer Steigerung auf 82 Millionen Euro wurde der Vorjahresumsatz um 7,7 Prozent übertroffen. Besonders erfolgreich sei man in der Region Südost mit einer Umsatzsteigerung von 4,5 Prozent auf 136,2 Millionen Euro gewesen, trotz des schwierigen türkischen Markts. „Alle Landesgesellschaften konnten mit Rekordumsätzen abschließen, sieben Länder sogar mit zweistelligem Wachstum“, hieß es. Im Hinblick auf das nächste Jahr sei Profitabilität jedoch wichtiger als Umsatzsteigerungen, nur dann könne man weiter investieren.
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AUTO & Wirtschaft 09/2017
Achtung, Einbrecher! Das Innenministerium berichtet über eine Zunahme von Autoeinbrüchen mit dem Ziel, Airbags, Navigationsgeräte und Scheinwerfer zu entwenden. Betroffen waren vor allem Fahrzeuge der Marke BMW in Salzburg, Niederösterreich und
der Steiermark. Darüber hinaus wurde auffallend häufig in Bau-Fahrzeuge eingebrochen, um hochwertiges Werkzeug zu entwenden. Das Ministerium fordert BMW-Händler und Baufirmen v. a. in Autobahnnähe zu erhöhter Wachsamkeit auf.
%
„Verbote jeder Art können nur die allerletzte Maßnahme sein.“ Günther Kerle, Chef des Arbeitskreises der österreichischen Automobilimporteure
Toyota Austria feiert Verkaufs-Meilenstein Den 600.000. Toyota Österreichs seit Start der Marke im Jahr 1971 an einen Kunden übergeben hat der Importeur Toyota Frey Austria. Im Bild v. r.: Dr. Friedrich Frey, Komm.-Rat Friedrich Frey (Toyota Frey Austria), Hiroaki Nanahara, Dimitris Tripospitis (beide Toyota Motor Europe), Prok. Benno Linder, Andreas Pflanitzer, Mag. Norbert Gall, Walter Wendt (alle Toyota Frey).
„Man merkt, dass die Grünen nur Klientelpolitik betreiben und alle Diesel verdammt werden.“
Umsatzbringer Turmöl Zufriedenheit herrscht bei Doppler Mineralöl mit den Turmöl-Tankstellen mit integrierten Spar- und Nah&Frisch-Märkten. Diese seien Umsatzbringer und träfen den Nerv des Kunden.
Komm.-Rat Mag. Gerald Kumnig, ARBÖ-Generalsekretär
„Wenn man eine deutliche und rasche Senkung des StickoxidAusstoßes will, wird es ein größeres Maßnahmenbündel brauchen.“ Mag. Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung
„Ein kleines Land wie Österreich kann nicht so einfach im Jahr 2030 aus dem Verbrennungsmotor aussteigen, ohne zu wissen, was die Automobilhersteller planen.“ Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels
X-Klasse am Wörthersee Die globale Händler- und Verkäuferschulung für die neue X-Klasse von Mercedes-Benz wird im September und Oktober 2017 in Kärnten stattfinden. Mehr als 6.000 Teilnehmer werden insgesamt erwartet.
VIG-Kfz-Sparte wächst
Orbix bereits mit 100.000 Artikeln, will 200.000 Online-Gebrauchtreifen und -felgenhändler Orbix meldet, bereits 100.000 Artikel auf seiner Plattform zu listen. Ziel sei es, die 200.000erMarke zu übertreffen.
Eine Steigerung der Kfz-Kaskoprämien um 12 Prozent auf 555 Millionen Euro meldet die Vienna Insurance Group für das 1. Halbjahr 2017. Österreichweit stiegen die Kaskoprämien um 4 Prozent auf 158 Millionen Euro. Die Gewinne nahmen um 10 Prozent zu.
„Classic Austria“ Ende September in Wels Mit Sonderschauen zu den Themen „70 Jahre Ferrari“ und „60 Jahre Puch 500“ geht vom 29. September bis 1. Oktober die diesjährige „Classic Austria“ am Messegelände in Wels über die Bühne. Unter anderem werden Expertenvorträge, ein Teilemarkt und eine Modenschau unter dem Motto „Musik, Motoren und Petticoats“ geboten. Man erwarte einen guten Besuch, vonseiten der Aussteller bestehe großes Interesse, so die Messe Wels.
ARBÖ feiert Pannendienst In der Volkshalle des Wiener Rathauses begeht der ARBÖ am 16. September das 50-jährige Bestehen seines Pannendienstes. Genau am 16. September 1967 waren die ersten ARBÖFahrzeuge vom Rathausplatz aus per Startflagge in den Dienst geschickt worden.
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Dieselproblematik
FOKUS
Fahrverbote, Dieselgipfel, Verschrottungsprämien: Wer hätte gedacht, dass die Zukunft des Dieselmotors derart stark infrage gestellt werden würde? Was bisher geschah – und was auf die Branche zukommen könnte. Von Mag. Heinz Müller
Tod auf Raten? SIERT WAS PASDIESEL? MIT DEM
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a, sie haben geschwindelt, die Herrschaften im VW-Konzern (auch wenn die Verantwortlichen bisher kaum bzw. eigentlich gar nicht zur Verantwortung gezogen wurden). Ziemlich genau 2 Jahre ist es nun her, dass die ersten Meldungen über die Manipulationen an Dieselmotoren bei den Zulassungsbehörden (vor allem in den USA) bekannt wurden. Es folgten Rücktritte in den Vorstandsetagen (manche freiwillig, die anderen erzwungen), weltweite Rückrufaktionen. So weit, so gut – und durchaus plausibel: Doch was sich seit einigen Monaten rund um den Diesel abspielt, passt – um es landläufig auszudrücken – auf keine Kuhhaut mehr. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendein (Möchtegern-)Politiker und (selbsternannter) Umwelt-Experte sein Wissen abgibt. In Zeiten von Internet, Facebook, Twitter &
Würden Sie einen 7 Jahre alten Audi Q7 mit Euro4-Diesel, der 35.000 Euro wert ist, verschrotten lassen, nur um die Prämie zu kassieren? Co verbreitet sich das Ganze in Windeseile. Jene, die wirklich etwas zu sagen haben, stehen oft sprachlos daneben. Kein Zweifel: Der Diesel war das Thema dieses Sommers. Kein Ende in Sicht. Eigentlich weiß niemand, warum es so plötzlich gegangen ist. Und
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es ist schwer, den Ausgangspunkt genau zu erfassen: Plötzlich standen in Dutzenden deutschen Städten Fahrverbote im Raum – sogar in solchen, die von der Autoindustrie leben wie Stuttgart, wo Mercedes, Bosch und Porsche beheimatet sind. Ein Drama, dass die Umweltlobby derart stark (oder die Autolobby so schwach) ist! Was erschwerend dazu kommt: In Deutschland ist derzeit ebenso Wahlkampf wie in Österreich – mit dem feinen Unterschied, dass die Deutschen die Sache schon am 24. September hinter sich haben, während es in Österreich noch 3 Wochen so weitergeht.
Software-Update ja, mehr aber nicht Daher war es auch logisch, dass die Deutschen früher zum Dieselgipfel liefen: Klar, dass er auch besser besetzt war, schließlich wurden die Bosse der Hersteller zum Rapport bestellt. Mit einem Ergebnis, das alle leben ließ: Rund 5,3 Millionen Dieselfahrzeuge (Emissionsklassen 5 und 6) sollen mit einer neuen Software nachgerüstet werden; mitgezählt sind auch jene etwa 2,2 Millionen aus dem VW-Konzern, von denen ein Großteil bereits adaptiert wurde. Hingegen kommen die Eingriffe in die Hardware, also die vor allem von Verbraucherschützern und Umweltorganisationen geforderte Nachrüstung mit SCR-Katalysatoren, nicht. Dies sei zu teuer, hieß es von Seiten BMW, Mercedes und Volkswagen. Wegen der heftigen Kritik sollen weitere Details im November
FOKUS
Dieselproblematik
besprochen werden, also nach den Wahlen. Denn die Fahrverbote in deutschen Städten sind längst nicht vom Tisch.
Und Österreich? Da lud Umweltminister Jörg Leichtfried drei Wochen später ebenfalls zum Gipfelgespräch. Wer erwartet hat, dass sich jemand aus der Vorstandsriege der Hersteller in Wien einfinden würde, wurde bitter enttäuscht. Am Tisch saßen Vertreter der wichtigsten Importeure, angeführt von Günther Kerle. Das Ergebnis nach mehrstündigen Gesprächen sind Software-Updates wie in Deutschland, die – so das Versprechen – eine 25-prozentige Schadstoffreduktion garantieren sollen, ohne dass die Leistung sinkt. Änderungen bei der Hardware sind auch in Österreich nicht vorgesehen. Viel wichtiger für die Händler und Konsumenten sind aber die verschiedenen Öko-, Verschrottungsund sonstigen Prämien, die nach dem Gipfel folgten: Der Minister hatte sein Statement kaum beendet, da preschte der Platzhirsch bereits mit seinen Plänen hervor. Wer einen neuen VW, Audi, Seat oder Skoda kauft und seinen alten Diesel (Euro 1 bis Euro 4) verschrotten lässt, kassiert – je nach Modell – eine Prämie bis zu 10.000 Euro.
Kunden sind massiv verunsichert Da ließen sich die anderen Importeure nicht lumpen, bald war die Konfusion perfekt. Denn nicht jeder Hersteller besteht darauf, dass das eingetauschte Fahrzeug in den Shredder wandert (siehe Tabelle nebenan). Hand aufs Herz: Würden Sie einen Audi Q7 4.2 TDI quattro, Baujahr 2010, der mit 102.000 Kilometern am Tacho um knapp 35 Tausender auf einer Gebrauchtwagenbörse steht, wirklich verschrotten lassen, nur um die Prämie zu kassieren? Wie auch immer: Die nächsten Wochen werden zeigen, wohin die Reise geht. Dass der eine oder andere alte Diesel aus dem Verkehr gezogen wird, ist sicher zu begrüßen. Doch viele Händler berichten (wie unsere Umfrage auf den folgenden Seiten zeigt) von einer massiven Verunsicherung bei den Kunden – vor allem weil auch bei uns Fahrverbote für alte Diesel in den Städten nicht ausgeschlossen sind. Wir lassen daher in dieser Themenstrecke auch Experten wie den Wiener TU-Professor Bernhard Geringer und den deutschen Auto-Professor Willi Diez zu Wort kommen. Dass auch die Werkstätten und Teilehändler ihre Meinung zum Thema Diesel haben, versteht sich von selbst. Und was die DieselDiskussion für den Gebrauchtwagenmarkt bedeutet, lesen Sie in unserem Special. Faktum ist, dass wir noch lange nicht ohne Diesel auskommen werden, auch weil Elektroautos weder
Marke
Prämie
Verschrottung
Alfa Romeo 2.000 € für Mito; 3.500 € für Giulietta, 4.000 € für Giulia, Stelvio 1)
nein
Audi
2.000 € für A1, Q2; 4.000 € für A3, Q3, TT; 5.000 € für A3 g-tron, A3 e-tron, Q5; 7.500 € für A4, A5; 8.500 € für A4 g-tron, A5 g-tron; 9.000 € für A6, A7; 10.000 € für Q7 e-tron 2)
BMW
2.500 € für 1er, 2er, 5er, X5; 3.000 € für X1; 4.000 € für 3er, 4er; 6.000 € für i3; 8.000 € für 7er, i8 3)
nein
Citroen
1.500 € für C1, C3 Aircross; 2.500 € für C3; 3.500 € für C3 Picasso, Berlingo Pkw; 4.000 € für C4 Cactus; 4.500 € für C4, C4 Picasso; 5.000 € für Jumpy Kombi; 6.000 € für Spacetourer 4)
nein
DS
3.000 € für DS3; 4.000 € für DS4, DS4 Crossback; 5.000 € für DS5 4)
nein
Fiat
1.500 € für Panda; 2.000 € für Panda 4x4, Punto, Qubo, Tipo Familie; 2.500 € bei 500 L, Dobló; 3.000 € bei 500, 500X 5)
nein
Ford
1.000 € für KA+; 2.500 € für Fiesta; 3.000 € für Tourneo Courier; 3.500 € für Tourneo Connect; 5.000 € für EcoSport; 5.500 € für B-MAX, C-MAX; 6.000 € für Focus; 7.000 € für Kuga, Mondeo, S-MAX; 8.000 € für Galaxy, Edge Mondeo Hybrid 6)
ja
Hyundai
ja
3.500 € für i10, Ioniq Hybrid; 4.400 € für i20; 4.650 € für ix20; 6.150 € für i30; 5.000 € für i40; 5.300 € für Ioniq Elektro; 2.650 € für Ioniq Plug-in; 5.190 € für i20 Active; 8.400 € für Tucson
nein
Jeep
2.500 € für Renegade, Compass; 4.500 € für Wrangler; 5.000 € für Cherokee; 6.000 € für Grand Cherokee 7)
nein
Mercedes
1.000 € für smart electric drive; 2.000 € für Diesel- oder Plug-inHybrid-Modelle 8)
ja
Nissan
1.000 € für Micra, Juke, Pulsar, Qashqai, X-Trail, Leaf, div. LNfz 9)
nein
Opel
1.300 € für Karl; 2.600 € für Adam; 3.500 € für Corsa; 4.000 € für Crossland X; 4.500 € für Mokka X, Grandland X; 6.000 € für Astra, Cascada; 7.000 € für Zafira; 8.000 € für Insignia 10)
ja
Peugeot
2.000 € für 108; 3.500 € für 208, 2008, Partner Tepee; 4.000 € für 3008, 5008; 5.000 € für 308, 308 SW, Expert Kombi; 5.500 € für 508; 6.000 € für Traveller 4) 11)
nein
Renault
500 € für Twingo; 1.500 € für Clio; 1.700 € für Captur, Koleos; 2.200 € für Kadjar, Mégane, Scénic; 3.800 € für Talisman; 4.450 € für Espace 12)
nein
Seat
1.000 € für Mii; 2.000 € für Ibiza; 3.000 € für Mii CNG und Toledo; 3.500 € für Leon; 5.500 € für Leon CNG; 7.000 € für Alhambra 13)
ja
Skoda
1.000 € für Citigo; 2.000 € für Fabia; 3.000 € für Citigo CNG, Rapid; 3.500 € für Octavia; 4.500 € für Superb; 5.500 € für Octavia CNG 14)
ja
Volkswagen 1.500 € für up!; 2.500 € für Polo; 3.880 € für e-up!; 4.000 € für Golf, Tiguan, Beetle; 5.000 € für Golf TGI (CNG), Touran; 5.785 € für Golf GTE; 6.360 € für e-Golf; 7.000 € für Passat, Sharan, Arteon; 8.785 € für Passat GTE 15)
ja
1) plus 1.000 € (Mito), 1.500 € (Giulietta), 2.000 € (Giulia), 2.500 € (Stelvio) bei Finanzierung über die FCA Bank 2) plus jeweils 1.000 € Bonus bei Finanzierung durch die Porsche Bank 3) beim Kauf eines BMW oder Mini mit CO2-Ausstoß von max. 130 g/km 4) plus 500 € bei Finanzierung über die Citroen/DS/Peugeot Bank 5) plus 1.000 € bei Finanzierung über die FCA Bank 6) Beim Umstieg von einem Pkw mit Erstzulassung vor dem 31.12.2005; weitere 1.000 € bei Finanzierung durch die Ford Bank 7) plus 1.500 € (Renegade, Compass), 2.000 € (Wrangler, Cherokee), 3.000 € (Grand Cherokee) bei Finanzierung über FCA Bank 8) zusätzlich Wertausgleich für Euro-1- bis Euro-3-Diesel 9) bei Finanzierung durch Nissan Finance; Zulassung des Alt-Pkw mind. 6 Monate auf den Kunden 10) beim Umstieg von einem Pkw mit Erstzulassung vor dem 1. August 2007, Zulassung mind. 6 Monate auf den Kunden 11) Bei Benzinern nur 1.500 € für 108; 3.000 € für 208, 2008, Partner Tepee; 3.500 € für 3008, 5008; 4.500 € für 308, 308 SW 12) Bonus von 500 € bis 1.750 € bei Finanzierung durch Renault Finance 13) plus jeweils 500 € (Mii, Ibiza) oder 1.000 € Bonus bei Finanzierung durch die Porsche Bank 14) plus jeweils 500 € (Citigo, Fabia) oder 1.000 € Bonus bei Finanzierung durch die Porsche Bank 15) plus jeweils 500 € (up!, e-up!, Polo) oder 1.000 € Bonus bei Finanzierung durch die Porsche Bank
preislich und schon gar nicht bei der Reichweite mithalten können. Auch Erdgasautos sind keine wirkliche Alternative – zumindest solange der Preisunterschied an der Zapfsäule so gering ist wie derzeit. •
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Stand 4. September
Nach dem Gipfel purzeln die Preise
Dieselproblematik
Mag. Bernhard Katzinger
Im Verschiss „920 Stickoxid-Tote pro Jahr, Kinder besonders gefährdet“ – „Hysterische Kampagne gegen Diesel-Pkw“ – „Schamlose Konzerne“ – „Grüne Verkehrspolitik Schuld an Emissionen“ … Was lernen wir aus diesen Sagern, außer dass es kein Stoßgebet ist, wenn sich ein Wiener Automobilist angesichts einer roten Ampel ein „Oh, Maria!“ entringt? Richtig: Es ist Vorwahlherbst, die PR-Hackln fliegen tief – natürlich auch in Sachen Diesel-Debatte. (Konflikt? Skandal? Armageddon?) Während wir darauf warten, dass irgendwer das Problem löst, sorgt es für Kurzweil, wenn den PR-Profis ein Sager auskommt, den sie im Nachhinein lieber stecken gelassen hätten. Ganz oben auf meiner persönlichen Hitliste steht derzeit eine Absonderung von Brigitte Zypries. Der Diesel sei „ein bisschen in Generalverschiss geraten“, meinte die deutsche Wirtschaftsministerin, offenbar um zu beschwichtigen. Auch Horst Seehofer kann griffig: Den Diesel verbieten hieße, „die Axt an die Wurzel des Wohlstands zu legen“. Da schimmert doch klassische Bildung durch! Götz von Berlichingen trifft Gebrüder Grimm. So muss Botschaft!
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T WAS PASSIER L? E MIT DEM DIES
FOKUS
„Ständig neu erfunden“ Der Wiener TU-Professor Dr. Bernhard Geringer beobachtet die Diskussion um den Diesel „mit großer Sorge“: Er fordert mit Kollegen aus anderen Ländern das Ende der voreingenommenen und emotionalen Berichterstattung.
D
ie „Wissenschaftliche Gesellschaft für Kraftfahrzeug- und Motorentechnik“, kurz WKM, kann mit Fug und Recht als der Olymp unter den österreichischen, deutschen und Schweizer Fahrzeugtechnikern bezeichnet werden. Wer hier Mitglied sein will, muss ein berufener Fachprofessor sein: Aus Österreich sind neben dem Wiener TU-Professor Bernhard Geringer auch seine Grazer Kollegen Helmut Eichlseder, Peter Fischer und Hermann Steffan vertreten. Was die WKM sagt, hat also Gewicht – und wird leider viel zu wenig gehört.
die Diskrepanz zwischen den Zertifizierungsgrenzwerten und den realen Emissionen mit der RDEGesetzgebung verschwinden. • Die Stickoxidthematik (NOx) könne aufgrund von Hunderten Forschungsprojekten als technisch gelöst betrachtet werden. Die motornahe Nachbehandlung von Stickoxidabgasen sei ein entscheidender Technologiebaustein der neuesten Fahrzeuggeneration. • Die Immissionen modernster Dieselfahrzeuge (mit RDE-Norm) seien nur noch an hoch belasteten Straßen überhaupt wahrnehmbar. • Dass der Dieselmotor Verursacher der FeinstaubThematik sei, sei falsch: Er trage – bei rückläufiger Tendenz – nur zu wenigen Prozenten dazu bei. • Ein Verbot von Verbrennungsmotoren (z. B. ab 2030) habe nachteilige Auswirkungen auf die Bekämpfung des Klimawandels.
„Der Verbrennungsmotor war und ist Motor der Mobilität und des Güterverkehrs.“
Elektrische Antriebe nur als Ergänzung Daher wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, was die Mitglieder der WKM – alle mit Unterschrift – zu diesem Thema sagen: Natürlich sei die Kritik am dieselmotorischen Antrieb zum Teil berechtigt gewesen, doch sie habe dann eine Eigendynamik entwickelt. „Der Verbrennungsmotor war und ist Motor der Mobilität, des Güterverkehrs und der mobilen Arbeitsmaschinen“, konstatieren die hochrangigen Professoren. Elektrische Antriebe könnten diese Rolle ergänzen, aber nicht ersetzen. Der Vorteil der Verbrennungsmotoren liege nicht zuletzt in der effizienten und flexiblen Nutzung von Kraftstoffen mit hoher Energiedichte; außerdem habe sich der Verbrennungsmotor „ständig neu erfunden“. Die Professoren haben einige Punkte zusammengestellt: • Verurteilung jeglicher Form technischer Manipulationen (wie etwa die Erkennung eines Prüfzyklus, wo weniger Schadstoff ausgestoßen wird). • Die ab sofort für Neuzertifizierungen (Euro 6d) geltende Real-Driving-Emission-Gesetzgebung (RDE) sei eine große Chance, um das verlorene Vertrauen wieder herzustellen. Daher sollte auch
AUTO & Wirtschaft 09/2017
Für die nächsten Jahrzehnte sei der Diesel wichtig, so Geringer: „Aber er muss – und er wird – in der Reduktion von Schadstoffausstoß (NOx, Partikel), aber genauso im Verbrauch und damit den CO2-Emissionen vermindert.“ Gerade für die CO2-Reduktion sei der Diesel sehr wichtig, da er der effizienteste Motor sei: „Genauso wichtig ist aber die Ergänzung des Verbrennungsmotors mit elektrischen Komponenten (Hybrid) – zur Effizienzsteigerung – und essenziell für eine vollständige CO2-Vermeidung sind Energieträger mit null CO2-Emission.“ Dieser „grüne Kraftstoff“ seien Biokraftstoffe der 2. und 3. Generation, synthetische Kraftstoffe mit Energie aus nachhaltiger Stromproduktion und Elektrolyse sowie chemische Synthese, so Geringer. Man müsse die Produktion dieser „grünen Energie“ massiv ausbauen: „Die Fahrzeugantriebe – ob Verbrennungsmotor, Elektrofahrzeug oder Brennstoffzelle – sind hier weit anpassungsfähiger.“ Bis dahin habe der Diesel eine ganz wichtige Funktion, um die Mobilität sicherzustellen: ob zu Lande, zu Wasser oder (in Form des Kerosins) auch in der Luft. Und noch etwas: Die WKM sagt voraus, dass 2030 weltweit mehr Verbrennungsmotoren gebaut werden als heute. •
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Prof. Dr. Willi Diez
ANSICHT
WAS PAS MIT DEM D SIERT IESEL?
Diesel, Elektro und kein Ende J etzt also auch noch eine Elektroquote! Nicht die Bürger, sondern der Staat soll bestimmen, wie viele Elektroautos künftig gekauft werden? Müssen wir also auch bald mit einer Fleischquote rechnen, mit der festgelegt wird, wie viel Rind-, Kalb- und Schweinefleisch künftig verkauft werden darf? Oder wie wäre es mit einer Weinquote, die den Winzern vorschreibt wie viel Rot-, Weiß- und Roséwein sie zu verkaufen haben? Wer bei der Elektroquote auf das chinesische „Vorbild“ verweist, sollte nicht vergessen: China ist ein Ein-Parteien-Staat, manche sagen auch eine Diktatur. Wollen wir in den europäischen Demokratien zu Lenkungsmechanismen zurückgreifen, von denen wir alle gehofft haben, dass sie nach dem Fall des Eisernen Vorhangs endgültig ausgedient hätten? • Wollen wir ein Quotensystem einführen, das nicht nur ordnungspolitisch bedenklich ist, sondern auch ins Chaos führen würde, weil für eine massenhafte Ausbreitung von Elektroautos bislang weder die energiepolitischen noch infrastrukturellen Voraussetzungen vorhanden sind? So würde die Energieverteilung in vielen Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden komplett zusammenbrechen, wenn plötzlich mehrere Elektroautos gleichzeitig an die Steckdose gingen. Auch für das Recycling der Batterien – eine zwingende Voraussetzung, damit Elektromobilität wirklich umweltverträglich gestaltet werden kann – gibt es bislang keine industrielle Lösung. • Keine Frage: Das, was Automobilhersteller beim Diesel gemacht haben, ist ein Skandal. Unbestritten ist aber auch: Der Diesel hat Vorteile bei den CO2-Emissionen und er kann so sauber gemacht werden wie ein Benziner. Und alle Politiker, die behaupten, Elektroautos seien „emissionsfrei“, sollte man schnell
„Müssen wir nach der Quote für Elektroautos nun auch mit einer Fleischquote rechnen?“
Prof. Dr. Willi Diez, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA), Nürtingen-Geislingen (D)
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in den Physikunterricht schicken, wo ihnen beigebracht würde, dass der Strom nicht aus der Steckdose kommt. Das Elektroauto wird kommen: Aber es sollte sich im Wettbewerb mit anderen Antriebstechnologien durchsetzen müssen, damit wir wirklich die besten Elektroautos bekommen, die es gibt – und keine „Quoten-Autos“! • Leidtragender der teilweise abstrusen Diskussion über die künftigen Antriebstechnologien bei Autos sind die Autofahrer und der Automobilhandel. Die Autokäufer werden systematisch verunsichert und vergrault. Die Gefahr ist groß, dass viele Käufer, die sich in den nächsten Wochen einen Diesel kaufen wollten, jetzt erst mal gar kein Auto kaufen werden. Das wird das Neu- und Gebrauchtwagengeschäft im Handel empfindlich stören. Gleichzeitig drohen gewaltige Wertverluste bei den gebrauchten Dieselfahrzeugen, die auf den Höfen der Automobilhändler stehen. In einigen deutschen Großstädten, in denen es möglicherweise zu Fahrverboten für ältere Diesel kommen wird, ist dieses Szenario schon Realität. Fast alle Händler müssen außerordentliche Wertminderungen für ihre Gebrauchtwagenbestände durchführen, was natürlich auch voll auf die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse durchschlägt. • In einer Situation, in der sich nicht nur Berufene, sondern auch viele Unberufene zu Wort melden und sich die Kommentare und Ratschläge geradezu überschlagen, sollte man sich einiger Grundsätze erinnern, die Voraussetzung für eine sinnvolle und zielorientierte Wirtschafts- und Umweltpolitik sind. Der wichtigste davon ist: Die Politik sollte die Grenzwerte und Prüfbedingungen im Hinblick auf CO2und Schadstoffemissionen vorgeben. Es ist dann Aufgabe der Automobilhersteller, die Technologien zu entwickeln, mit denen diese Ziele erreicht werden können, und dafür zu sorgen, dass diese Werte nicht nur auf Prüfständen, sondern auch in der alltäglichen Praxis eingehalten werden. Und am Ende muss der „Souverän“, und das ist in einer Marktwirtschaft einzig und allein der Kunde, frei entscheiden können, welcher Antriebstechnologie er den Vorzug gibt. Wenn jeder der Akteure – Politik, Unternehmen und Bürger – das tut, was er am besten kann, dann besteht die Chance, dass die „DieselKrise“, die schon viel zu lange dauert, schnell und nachhaltig überwunden wird.
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Dieselproblematik
FOKUS
„Wir verwehren uns gegen eine künstliche Verzerrung eines funktionierenden Marktes.“ F. Nagl und W. Dytrich
Ökoprämie nicht zielführend Während sich die Automobilimporteure und der Fahrzeughandel um die Wiedereinführung einer Ökoprämie bemühen, sprechen sich Fahrzeugtechnik, Karosseriebauer und der Teilehandel klar dagegen aus.
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er Blick in die Zulassungsstatistik der vergangenen zehn Jahre zeigt: Die Ökoprämie 2009 war notwendig und sinnvoll, um den geringen Absatz im Fahrzeughandel während der Wirtschaftskrise anzukurbeln. Aktuell befinden sich die Zulassungszahlen hingegen auf einem Höhenflug, der die Frage aufwirft: Wohin will man den Absatz noch steigern?“, so Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundes-
Nagl zum Diesel: Verwirrung des Marktes „Wir haben mittlerweile die volle Verwirrung des Marktes, die Ökoprämie wird zur Dieselprämie“, beklagt Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister Fahrzeugtechnik. „Dabei wäre es wichtig, bei dieser Hysterie in die effektive Aufklärung zu investieren.“ Man sollte die Menschen darüber informieren, wie man Emissionen reduzieren kann. „Dabei geht es um Dinge wie den richtigen Reifenluftdruck oder den richtigen Fahrzeugeinsatz“, so Nagl. „Und es wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, mit dem Rückbau vom Rückbau zu beginnen. Denn diese verkehrsberuhigenden Maßnahmen erhöhen die Emissionen massiv.“
SSIERT ? A P S A W DIESEL M E D T I M
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innungsmeister der Fahrzeugtechnik und Komm.-Rat Ing. Wolfgang Dytrich, Vorsitzender des Berufszweigs Kfz-Teilehandel im Wiener Landesgremium Fahrzeughandel. Die Geschäfte gehen ohnehin gut und der Fahrzeugbestand erneuert sich auch ohne Eingriff zügig. „Eine Reparatur ist oft ökologischer und meisten ökonomischer als die Entsorgung und eine Neuanschaffung“, weiß Dytrich.
Vernichtung von Volksvermögen „Die Ökoprämie ist weder zielführend noch notwendig“, ist Nagl überzeugt. Vielmehr wäre eine Verschrottung von funktionierenden Fahrzeugen eine Vernichtung von Volksvermögen und möglicher, österreichischer Wertschöpfung. „Zudem wird die Ökoprämie nicht über die Klippen helfen, welche mit Elektromobilität, autonomem Fahren und Vernetzung auf die Branche zukommen“, ergänzt Dytrich als Vertreter des Teilehandels. „Die Werkstätten und der Teilehandel sind abhängig von älteren Fahrzeugen und sichern damit unzählige Arbeitsplätze“, fährt Nagl fort. Die Position von Fahrzeugtechnik und Teilehandel ist dabei klar: „Wir verwehren uns gegen eine künstliche Verzerrung eines funktionierenden Marktes und gegen die Vernichtung von Volksvermögen.“
Auch Karosseriebauer gegen Prämie Auch der Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker, Erik Papinski, kritisiert die angedachte Form der Ökoprämie. „Man muss sich vielmehr überlegen, wie man die ganz alten Fahrzeuge wirklich von der Straße bringt. Viele Menschen, die auf ihr altes Fahrzeug angewiesen sind, können sich keinen Neuwagen leisten. Hier muss man den Umstieg von einem sehr alten Fahrzeug auf ein jüngeres ermöglichen“, so Papinski. Für die Branche, die ohnehin auf schwierige Zeiten zusteuert, Erik Papinski, sieht er die Verschrottung von Bundesinnungspotenziellen Kundenfahrzeugen meister der Karosebenfalls negativ. • (GEW) seriebautechniker
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Dieselproblematik
FOKUS
Aktionen bringen etwas „Alle Hersteller arbeiten generell mit Rabatten, wobei der Kreativität dabei keine Grenzen gesetzt sind“, meint Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder, Autohof/Klagenfurt und Kärntner Landesgremialobmann des Fahrzeughandels. „Generell wäre es wichtig, dort anzusetzen, wo es am meisten bringt, nämlich die alten Fahrzeuge mit einer Ökoprämie von der Straße zu holen.“ Ausgelobte Aktionen brächten natürlich etwas: „Egal bei welchen Herstellern Aktionen ankündigt werden, wird gleichzeitig immer darauf hingewiesen, dass diese Aktion nur bei den teilnehmenden Händlern gilt, die in der Regel auch ihren Beitrag leisten müssen.“ Das müsse man Kunden erklären, die im Rahmen einer Aktion zusätzliche Rabatte einforderten. „Die meisten verstehen das auch.“
WAS PAS MIT DEM D SIERT IESEL?
Normale Spanne „Ich habe erwartet, dass die Ökoprämie, die der Volkswagenkonzern Kunden in Deutschland als Kaufanreiz anbietet, in einer ähnlichen Form auch in Österreich kommen wird“, erklärt Ing. Gottfried Koch, Autohaus Koch/Feldkirch und Vorarlberger Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik. Wie die Aktion vom Kunden angenommen werde, lasse sich noch nicht beurteilen. „Voraussetzung dafür ist, dass das Altfahrzeug verschrottet werden muss. Manche Kunden haben aber, wie ich ersten Gesprächen entnehme, ein Problem, wenn ihnen bewusst wird, dass der von ihnen gehegte und gepflegte und funktionstüchtige Pkw in die Presse geht.“ Als Händler könne er das Fahrzeug derzeit normal kalkulieren, der Kunde erhalte die Prämie für das Altfahrzeug.
Zusätzliche Absatzchance „Im Vergleich zu 2009, wo im Rahmen der Verschrottungsprämie auch der Staat an der Aktion beteiligt war, zahlt diesmal nur der Hersteller, dennoch erwarte ich, dass sich die NOX-Emissionen durch die nun ausgelobten Prämien auf Österreichs Straßen reduzieren werden“, erklärt Mag. Dieter Unterberger, Geschäftsführung Unterberger Automobile/Kufstein und Tiroler Landesgremialobmann des Fahrzeughandels. Mit den angebotenen Prämien wolle man bewusst alte Fahrzeuge austauschen, wobei der österreichische Handel Letztere im Normalfall nicht mehr in Österreich verwerten könne, sondern diese Fahrzeuge ins Ausland gingen. Unterberger rechnet mit einem zusätzlichen Absatz, wobei es sich dabei „sicher um günstigere Fahrzeuge handelt“.
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Umfrage:
„Ökoprämie“: Was bringt sie dem Handel? Kann die neue „Ökoprämie“ ohne staatliche Beteiligung tatsächlich für Umsatzzuwächse sorgen oder handelt es sich nur um eine neue, geschickt lancierte Verkaufsaktion, die von der grassierenden „Rabattitis“ im Autohandel ablenkt? Vertreter des Autohandels sind geteilter Meinung. Von Dieter Scheuch
FOKUS
Übergeordnete Aktion „Ich gehe davon aus, dass keinem Hersteller etwas anderes über bleibt, als sich an dieser Aktion zu beteiligen“, sagt Josef Nußbaumer, Geschäftsführer Schmidt Automobile/Salzburg und Salzburger Landesgremialobmann des Fahrzeughandels. In welcher Größenordnung diese stattfinde, werde sich weisen. „Ich sehe die Aktion einerseits kritisch, weil damit das Thema am Kochen gehalten wird. Andererseits ist jede Verkaufsaktion für den Markt gut, wobei es dabei nicht um eine Ökoprämie, sondern um eine übergeordnete Verkaufsaktion handelt.“ Grundsätzlich würde Nußbaumer eine Verschrottungsprämie nach dem Muster von 2009 bevorzugen: „Damit ist gegeben, dass alte Autos wirklich von der Straße kommen, was auch für das Image gut wäre.“
Nichts als Schönfärberei „Die Selbstherrlichkeit einiger Konzernbosse, die zum Himmel schreit, hat dazu geführt, dass deren Fehler nun auf dem Rücken der Kunden und Händler ausgetragen werden, was ich persönlich frevelhaft finde“, sagt Josef Frischmuth, Geschäftsführer Autohaus Danner/Grieskirchen. Eine Ökoprämie könne „nur dann funktionieren, wenn sich auch der Staat beteiligt – unabhängig von der ganzen Dieselgeschichte“. Wenn man alte Stinker von der Straße holen wolle, „geht der gelernte Österreicher nur dann mit, wenn er vom Staat etwas zurückerhält, davon bin ich überzeugt“. Dies sei „das einzige, was greift, alles andere ist Makulatur und Schönfärberei. Die Kunden merken das und vermuten auch, dass die Autos verwertet und nicht verschrottet werden.“
Gut fürs Geschäft „Ich stehe dieser Aktion grundsätzlich positiv gegenüber“, meint Komm.-Rat Gerhard Schranz, Geschäftsführer Mercedes Schranz/ Oberwart und Landesgremialobmann des burgenländischen Fahrzeughandels. „Ich bin überzeugt, dass damit einerseits das Geschäft ganz sicher deutlich angekurbelt wird und anderseits – und da bin ich mir sicher – auch eine nicht unerhebliche Zahl von Altfahrzeugen vom Markt wieder verschwinden wird.“ Wobei Schranz auf positive Erfahrungen im Jahr 2009 zurückblicken kann: „Ich kann mich noch gut erinnern, wie diese Aktion, die ja damals auch mit staatlicher Beteiligung sehr erfolgreich durchgeführt wurde, das Geschäft auch in unserem Autohaus deutlich belebt hat, was ich mir jetzt jedenfalls erwarte.“
Dieselproblematik
Staat tut überhaupt nichts „Der Staat tut überhaupt nichts, sondern tut so, als wäre der Vulkan ausgebrochen. Er unternimmt auch nichts, dass Fahrzeuge der Euroklassen 0 bis 3 vom Markt kommen“, meint Mag. Franz Schönthaler, Geschäftsführer Autohaus Schönthaler/Pernitz und Sprecher des FCA-Händlerverbandes. Nun würden die Hersteller üppige Vertriebsprogramme in Ökoprämien umbenennen. „Natürlich müssen wir reagieren, weil wir nicht im luftleeren Raum leben.“ Die Händler hätten sich mit einem Teil ihrer Marge beteiligt, wobei eine Ökoprämie beim Umstieg von Euro 4 und älter auf Euro-6-Fahrzeuge ausgelobt werde. Schönthaler erwartet aufgrund der „grassierenden Aktionitis“ maximal „ein paar Vorziehkäufe“.
Marketing-Verzerrung „Als Peugeot-Händler bin ich mir nicht bewusst, dass die Marke Peugeot in irgendeiner Form Software-Updates oder Sonstiges machen müsste, weil das weder extern noch intern und auch nicht von Behörden oder Prüfern gefordert wurde“, unterstreicht Bernhard Kalcher, Geschäftsführer Autohaus Kalcher/Fehring. „PSA dürfte also bis jetzt – was die Marke Peugeot betrifft – sauber gearbeitet haben.“ Gleichzeitig komme es zu einer „Marketing-Verzerrung der Tatsachen“: Man habe das Gefühl, dass jene Marken, die bereits zu Software-Updates verpflichtet wurden, nun davon auch profitieren könnten. Eine Ökoprämie mache nur dann Sinn und sei nachhaltig, wenn alte Fahrzeuge, die neue ersetzten, tatsächlich verschrottet würden.
Ökoprämie wie 2009 „Eine Ökoprämie, wie ich sie seit geraumer Zeit fordere, basiert auf etwas ganz anderem“, betont Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst, Vorstand Rainer Kraftfahrzeughandels AG/ Wien und Landesgremialobmann des Wiener Fahrzeughandels. „Ich möchte Autos nach dem Vorbild der Aktion von 2009 mit staatlicher Beteiligung aus dem Markt nehmen. Dabei handelt es sich um rund 650.000 Fahrzeuge der Euroklassen 0, 1 und 2. Diese Fahrzeuge müssten dann natürlich nachweislich verschrottet werden.“ Dies sei im Gegensatz zur jetzigen Aktion ein ganz wichtiger Punkt. Denn es sei nicht klar, ob alle diese Fahrzeuge zurückgenommen und verschrottet oder wiederverkauft würden. „Da frage ich mich, wo hier der Vorteil ist, und das verstehe ich nicht.“
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Kooperation verlängert Kia Austria und Total Austria kooperieren weitere 5 Jahre am heimischen Markt: Kia empfiehlt Total als bevorzugten Schmierstoffpartner und wird gemeinsam mit Total im After Sales Marketing aktiv sein.
Prozess geht weiter Im Oktober 2017 soll der Prozess gegen Jürgen Schuster, ehemaliger Geschäftsführer der insolventen Schuster Sport & Classiccar GmbH, am Landesgericht Wels fortgesetzt werden, wie eine Sprecherin mitteilte.
Neue Österreich-Zentrale Kürzlich erfolgte in Eugendorf der Spatenstich für die neue Zentrale von Mercedes-Benz Österreich. Die Österreich-Zentrale der Stuttgarter befindet sich derzeit in Salzburg-Stadt. Rund 250 Mitarbeiter werden den künftigen Standort 2019 beziehen. Insgesamt entstehen zwei baugleiche Gebäude. Mercedes-Benz wird in eines der beiden Gebäude ziehen, für das zweite werden noch Mieter gesucht. Mit dem Konzept geht man neue Wege der Vermietung: weg von der projektorientierten Vermietung, hin zur mieterorientierten Projektentwicklung. Ziel ist, gemeinsam mit dem zukünftigen Mieter ein Gebäude zu entwickeln, das von der grünen Wiese bis ins kleinste Detail auf die Anforderungen des Mieters abgestimmt ist. „Der neue Bürokomplex in Eugendorf wird eine Arbeitswelt bieten, die das eigenständige Arbeiten und die Kommunikation fördert. Wir werden unseren Mitarbeitern modernste Büroräumlichkeiten bieten, um interne Synergien noch besser nutzen zu können“, so Marc Boderke, CEO Mercedes-Benz Österreich.
„Der neue Standort fördert das eigenständige Arbeiten und die Kommunikation.“
Enfield Flagship-Store Österreichs ersten Royal Enfield Flagship-Store eröffnet am 22. September Hebart Motorräder am Standort Dresdner Straße 132 in Wien-Brigittenau. Royal Enfield stellt die Einrichtung des Stores zur Verfügung. Der neue Schauraum wird 90
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Quadratmeter groß und mit 6 Ausstellungsfahrzeugen bestückt sein, 3 Verkäufer sollen 2018 40 bis 60 Stück der indischen Klassik-Marke absetzen. Mit der Planung des Schauraums wurde im Dezember 2016 begonnen, Baubeginn war im Juli 2017.
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2019 Ford: E-Car-Offensive
2019 beginne die Offensive mit Elektro-Fahrzeugen, erklärt Mag. Stefan Skrabal, Unternehmenssprecher von Ford Motor Company Austria. Bis 2020 werde Ford umgerechnet rund 3,8 Milliarden Euro in neue Elektrofahrzeuge investieren und bis 2022 für die globalen Märkte 13 neue E-Fahrzeuge präsentieren. So werde der Ford Transit Custom in Europa als Plug-in-Hybrid erscheinen, für den Weltmarkt sei ein rein batterieelektrisch angetriebenes Crossover Utility Vehicle (CUV) mit mindestens 482 Kilometer Reichweite laut US-Norm geplant.
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Fahrwerkstechnik
HANDEL
Beziehungssache Verkauf Was zeichnet einen guten Autoverkäufer aus? Wie haben sich die Erwartungen und Anforderungen verändert? Was wird in Zukunft gefordert? Wir fragen bei zwei Branchenprofis nach. Von Mag. Bernhard Katzinger
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ie oft wechselt man seinen Friseur oder Zahnarzt? So selten wie möglich. Da wie dort geht es um Vertrauen: Wenn das einmal aufgebaut ist, dann sucht man sich so schnell keinen Neuen. Geht es nach Helmut Pletzer, Chef bei Suzuki Austria, soll es beim Autoverkäufer genauso sein.
Es ist eine Beziehung Im elterlichen Betrieb hat Pletzer in den 1970er-Jahren „das Geschäft von der Pike auf gelernt, beginnend am Gebrauchtwagenplatz“. Er ist überzeugt, dass die Erfolgsrezepte von anno dazumal auch heu-
zu verkaufen, sondern zum Austausch von Erfahrungen, Smalltalk über das Auto.“ „Menschen kaufen von Menschen“, davon ist auch Bosko Andjelic überzeugt. Er ist Partner bei der Unternehmensberatung G3 Network, die Verkäufertrainings u. a. für Renault, Fiat, Ford und Alfa Romeo durchführt. Andjelic führt selbst bis zu 100 Verkäufertrainings und Produktschulungen im Jahr durch. Er konstatiert: Aus dem Verkäufermarkt von einst ist ein beinharter Verdrängungswettkampf geworden, in dem Verkäufer reüssieren müssen.
„Lehren fürs Verkaufen findet man – im Guten wie im Schlechten – am ehesten in der Gastronomie. Auch dort geht es im Grunde um Freundlichkeit, Sauberkeit und Wohlgefühl.“ te noch funktionieren. Verkauf, so betont Pletzer, ist Beziehungsmanagement. Und Beziehungen wollen systematisch aufgebaut und gepflegt werden. „Ich bin davon überzeugt, dass es kein Problem ist und dem Kunden auch nicht negativ erscheint, wenn ihn der Verkäufer 2- bis 3 Mal im Jahr kontaktiert – und zwar nicht vordergründig mit der Absicht, ein Auto
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Wie macht man gute Verkäufer?
Einig sind sich Pletzer und Andjelic, dass die Verkäufer heute wie damals über die zwischenmenschlichen Grundlagen verfügen müssen. „Die Basics sind und bleiben wichtig.“ Das heißt Freundlichkeit oder wie Pletzer sagt: Der Verkäufer muss über „ein gutes Willkommen“ verfügen, damit der Kunde sich wohlfühlt. Dabei dürfe das Fachliche nicht zu kurz kommen: Eine umfassende Bedarfsanalyse müsse durchgeführt werden. Dass ein Verkäufer ein gegebenes Versprechen auch halte, müsse so selbstverständlich sein wie ordentliches Auftreten.
HANDEL
Erfolg misst Suzuki unter anderem mit Kundenbefragungen, zusätzlich bekommen die Händler 2 Mal pro Jahr Besuch von Mysteryshoppern. Aus diesen Feedbacks wird für den einzelnen Händler bzw. Verkäufer der Inhalt für 5 bis 7 Workshops erstellt, die dann beim Händler vor Ort stattfinden. Die Schwachstellen werden angesprochen und erörtert, wo Verbesserungspotenziale liegen. Pletzer legt Wert darauf, dass es nicht um Sanktionierung geht, sondern darum, Verbesserungspotenziale zu erkennen und zu nutzen. Ebenfalls sehr systematisch geht G3 Network an Kundenaufträge zur Verkäuferschulung heran: „Wir holen keine fertigen Konzepte aus der Schublade, sondern entwickeln mit jedem Kunden spezifisch die Maßnahme. Die erste Frage lautet: Wie sieht Erfolg aus?“ Langjährige Kundenbeziehungen geben Andjelic recht. „Der Kunde bucht nur dann ein 2. Mal, wenn er nach einer Schulung oder einem Coaching eine Verbesserung bemerkt. Sonst geht er woandershin.“
„Der Kunde, der sich online informiert hat, ist in seinem Kopf schon sehr weit gegangen – der geschulte Verkäufer sagt ihm dann, ob die Richtung stimmt.“
Produktschulung: der neue Suzuki Swift und seine zukünftigen Verkäufer
Die dabei durchklingende Kritik, dass die aktuelle Generation schlechtere Umgangsformen hat als frühere, lässt Coach Andjelic nicht gelten. „Das Image des Autoverkäufers hinkt der Realität hinterher. Verkäufer mit unfreundlichem Auftreten verlieren heute schneller ihren Job als früher. Wenn im Betrieb eine gute Kultur herrscht, wird man auch kein Problem mit unhöflichen Verkäufern haben.“ Stichwort Unternehmenskultur: Wenn der Verkauf nicht funktioniert, nimmt Pletzer die Verantwortlichen in die Pflicht. „Die Frage ist: Führt die Führung? Wie sind die Vorgaben, werden Ziele vereinbart, auf Wochenziele heruntergebrochen, kontrolliert?“
Die erfolgreiche Verkäufer-Weiterbildung Suzuki Austria hält Trainings für Verkäufer mehr und mehr vor Ort beim Händler ab. „Wir haben erkannt, dass herkömmliche Produkt- und Verkäuferschulungen nicht nachhaltig wirken“, begründet Pletzer. Fortbildungen für Verkäufer sind Teil der Standards, die den Händlern vorgegeben werden. „Wir sind zu 92 Prozent non-exklusive Händler“, sagt Pletzer. „Aber auch wenn wir die kleinere Marke am Standort sind, muss es bei jedem Suzuki-Haupthändler einen Markenverantwortlichen geben, der mit den Verkäufern Ziele vereinbart. Pro 100 Einheiten im Direktverkauf braucht es 1 Exklusivverkäufer, der dann auch an Suzuki-Schulungen, Händlertagungen und Workshops teilnimmt.“ Diese orientieren sich an dem 2015 definierten Prozess SAPP (Suzuki Austria Performance Process), der den Verkauf von der Kontaktaufnahme bis zur Nachfassphase in allen Schritten beschreibt. Den
Trend und Chance Was die Zukunft anlangt, predigen die Profis: keine Angst vor neuen Medien. Sie sind Hilfsmittel und werden den Job des Verkäufers nicht obsolet machen. „Info online, Kauf offline“, darin sieht Andjelic Trend und Chance zugleich: „Früher wurden Soft Skills über den technischen Daten gern vergessen. Jetzt werden sie wieder wichtiger: Übersetzung der technischen Daten in Kundennutzen, Elemente von Storytelling im Verkauf – das muss der Verkäufer können. Der Kunde kann durch das Internet schon sehr weit auf seinem Weg sein. Ob die Richtung stimmt, sagt ihm nach wie vor der geschulte Verkäufer.“
Helmut Pletzer, Deputy Manager bei Suzuki Austria GmbH
Bosko Andjelic, MBA, Partner bei G3 Network
www.g-3.at
Wo lernt man gutes Verkaufen? Nach Best-Practice-Beispielen für den Verkauf gefragt, nennt Pletzer die Gastronomie. Von ihr könne ein Verkäufer – im Guten wie im Schlechten – lernen. „Ob beim rustikalen Wirten im Pinzgau oder dem loftartigen Restaurant in der Stadt – es geht immer um Freundlichkeit, um Sauberkeit, um Wohlgefühl des Kunden.“ •
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handel
Bernhard Kalcher führt nicht nur sein Autohaus, sondern fungiert auch als Peugeot-Händler verbandsobmann
Mit Vielfalt zum Erfolg Mit seinem Markenmix kann das Autohaus Kalcher die unterschiedlichen Interessen der Kunden bedienen. Über eine gemeinsame Gesellschaft werden die regionalen Kräfte gebündelt.
N
Von Matthias Pilter
Bernhard Kalcher mit seinem Team
eben der Marke Peugeot versucht Bernhard Kalcher mit seinem Autohaus in Nischen erfolgreich zu sein. So bilanziert er bei Microcar und Ligier deutlich über anderen Regionen des Landes. Mit Honda folgte im Frühjahr eine zusätzliche Marke. In der Region liegt er dabei über den Neuzulassungszahlen des Gesamtmarktes und durch eine Rückrufaktion konnten Honda-Kunden den Service des Autohauses schätzen lernen. Für das Jahr 2018 plant Kalcher den Spatenstich für den Bau eines neuen Mehrzweckschauraums, der neben Honda auch den Marken SsangYong und Microcar eine entsprechende Präsentationsfläche bieten wird.
Interessen vertreten Neben dem Führen seines Autohauses ist Kalcher für die Peugeot-Händler ein starkes Sprachrohr. So versucht er grundsätzlich, eine amikale Zusammenarbeit mit dem Importeur zu führen, scheut aber auch nicht die harte Auseinandersetzung, wenn es um die gemeinsamen Interessen der Händler geht.
Auto Kalcher GmbH, Grazer Straße 24, 8350 Fehring Gegründet: 1967 Standort: Fehring Absatz 2016: 130 Pkw- und 25 Lkw-NW Marken: Peugeot, Honda, SsangYong, Microcar, Ligier Mitarbeiter: 21 www.autokalcher.at
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Gemeinsam stärker Um gegenüber dem Importeur entsprechend auftreten zu können und ihre Eigenständigkeit behalten zu können, schlossen sich die Autohäuser Kalcher, Florian (Burgau) und Tscherntschitsch (Spielfeld) zur Südost Automobil-Vertrieb GmbH zusammen. Dieses Jahr wird das 15-jährige Jubiläum gefeiert. „Mit drei Bernhard Kalcher würde dies nicht funktionieren“, scherzt Kalcher und streicht den kollegialen Umgang untereinander hervor. Zum Gelingen der Gemeinschaft finden laufend Abstimmungen unter den Gesellschaftern statt, die Entscheidungen fallen nach dem Einstimmigkeitsprinzip.
Offen für Neue
„Mit 3 Bernhard Kalcher würde dies sicher nicht funktionieren!“
Zu den 3 Kernbetrieben gibt es angeschlossene Händler. Waren es in Hochzeiten 7 Betriebe und rund 1.000 verkaufte Pkw- und Lkw-Neuwagen, so reduzierte sich die Zahl der Betriebe aufgrund von Nachfolgeproblemen oder dem Umstieg zur freien Kfz-Werkstatt und halbierten sich die Absätze. Daher spricht für Kalcher auch nichts dagegen, wenn neue Partner die Vorteile der Gemeinschaft nutzen wollen: „Wenn jemand Interesse hat, werden wir natürlich Gespräche führen.“ Dabei sei allerdings neben der gemeinsamen Marken-Schnittmenge Peugeot und Honda auch der regionale Faktor eine wichtige Voraussetzung. Gut passen würden daher Betriebe aus dem Mittel- und Südburgenland sowie der unteren Steiermark. •
HANDEL
Standesvertreter par excellence Zum Anlass des 80. Geburtstages von Ing. Josef Schirak rücken wir die persönliche Notiz von Professor Hannes Brachat ins Blatt. Ein Branchenbegleiter voll mit Glaubwürdigkeit in seinen Worten.
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osef Schirak stellt bei den jährlichen PerspektivVeranstaltungen von AUTOHAUS in Wien oder Linz die österreichische Sicht der Dinge dar. Zum Ausklang der Veranstaltung fahre ich dann abends jeweils mit nach St. Pölten, seiner „Heimat“. Dort tagt dann das „Schirak-Konzil“. Es ist für mich einzig zu erleben, drei Generationen an einem Tisch versammelt zu sehen. Unser Jubilar, der Senior. Seine Söhne Werner und Wolfgang. Und dann sein Enkel Florian, der eben sein Masterstudium in Kufstein abschloss und mit einer auffälligen Masterarbeit brillierte.
Die Markenkraft Schirak In diesem „Schirak-Konzil“ werden dann automobile Standpunkte ausgetauscht, Planungen hin- und hergeschoben, Fragezeichen gesetzt. Drei Generationen, die sich familiär unter einem Dach in der Grunddiktion einig sind. Man spürt in der Konzilsdiskussion bei unserem Jubilar, dass er sich die Neugierde, das Hinterfragen, das Offensein für
Veränderungen bis heute bewahrt hat. Die beste Lösung muss gemacht werden. Und da blitzt bei ihm immer wieder die frohe Zuversicht durch. Was in Deutschland der legendäre ZDK-Präsident und MAHAG-Chef Fritz Haberl war, ist Josef Schirak für mich in Österreich. Ein brillanter Standesvertreter. Und das voll mit Glaubwürdigkeit! Ad multos annos! •
Manch einer ist geneigt zu sagen, Schirak ist jetzt lange dabei und hätte eigentlich das Alter zu gehen. Keine Regel ohne Ausnahme! Josef Schirak ist diese Ausnahme. Warum? Er ist ein Glücksfall für die Branche! Nicht nur für Österreich. Haltet den Besten, solange er Freude daran hat. 80 Jahre und kein bisschen leise!
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HANDEL
Andreas Kostelecky, MBA, führt Mitsubishi in Österreich
Wartezeit perfekt überbrückt Im Jänner 2018 bringt Mitsubishi das neue Modell Eclipse Cross: Die Zeit bis dahin nutzt der Importeur, die vorhandene Modellpalette erfolgreich zu vermarkten.
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ahre, in denen der Neuwagen-Markt massiv steige wie heuer, seien schwierig für kleinere Marken wie Mitsubishi, meint Importeurschef Andreas Kostelecky, MBA. Das mag stimmen und dennoch hat der japanische Hersteller in den ersten sieben Monaten eine durchaus respektable Bilanz hingelegt: Die Pkw-Neuzulassungen stiegen um 16,46 Prozent auf 2.455 Stück, wobei neben dem
ASX (1.377 Einheiten) auch der Space Star ordentlich zulegte: Nach der Preissenkung schaffte er 724 Stück, mehr als zuvor in einem Gesamtjahr. Vom Pick-up L200 wurden heuer mehr als 400 Stück abgesetzt, im Juni war Mitsubishi sogar Nummer 1 in diesem Segment. Vom neuen Eclipse Cross, der zwischen ASX und Outlander positioniert ist, sollen 2018 rund 1.000 Einheiten verkauft werden. • (MUE)
Bekanntes Trio, neue Verantwortung Nach dem Abgang von Alain Favey als Vertriebsvorstand zu Skoda hat sich die Porsche Holding neu aufgestellt. Das Chef-Trio der Porsche Holding Salzburg (v. l.): Rainer Schroll, Dr. Hans Peter Schützinger und Johannes Sieberer
Sein Nachfolger als Sprecher der Geschäftsführung ist Dr. Hans Peter Schützinger: Der 57-Jährige ist seit 28 Jahren in Österreichs größtem Unternehmen tätig und seit 2002 Mitglied der Geschäftsführung. Er ist nun neben dem Großhandel (Österreich und international) auch für die Porsche Bank, die PRAbteilung und das Personalwesen verantwortlich.
Verantwortungen wurden teilweise verschoben
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s sind bekannte Gesichter, die seit 1. September in der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg sitzen: Denn alle waren schon bisher hier tätig, wenn auch mit teilweise veränderten Aufgaben. Notwendig wurden die Rochaden durch den Abgang von Alain Favey nach Mlada Boleslav.
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Wie schon bisher ist Rainer Schroll (seit 2013 in der Geschäftsführung) für den Einzelhandel in Deutschland und Spanien zuständig, dazu kommt jener in Frankreich (wo die PHS ja alle konzernfremden Marken verkauft hat). Auch die Konzernrevision und der Finanzbereich fallen unter die Verantwortung von Schroll. Der dritte im Bunde ist Johannes Sieberer (seit 2012 in der Geschäftsführung). Er leitete ja schon bisher den Einzelhandel in Österreich (also die PIA-Betriebe) und in den Ländern Zentral- und Osteuropas sowie in Italien und China. Seit 1. September ist Sieberer auch für den Einzelhandel in Schweden und für die Porsche Informatik verantwortlich. • (MUE)
HANDEL
Sicher aus Salzburg Secontec, Anbieter von Sicherheitskonzepten für Autohäuser, hat aufgrund des Interesses großer Autohandelsgruppen nun eine Niederlassung in Salzburg zur Betreuung der österreichischen Kunden eingerichtet.
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Secontec-Gründer Romuald Kowalik (l.) und Konsulent Thomas Fröhlich
econtec arbeitet auch mit der Salzburger Detektei Fröhlich zusammen, die bei Verdacht firmeninterner Wirtschaftskriminalität und Versicherungsbetrug berät, recherchiert und observiert. „Nur wer seine Schwächen kennt, kann seine Stärken nutzen!“, sagt Thomas Fröhlich, dessen Berufsdetektei zum Schutz vor Einbruch, Überfall und Vertrauensschäden auch das Schadenrisiko von Unternehmen bewertet. „Wichtigstes Element im Risikomanagement ist das Erkennen von Schwachstellen und Sicherheitslücken, die durch gezielte Prä-
Machen sich nach Dienstschluss Unbefugte an den Autos zu schaffen, werden Sicherheitskräfte informiert
vention entfernt werden. Das gemeinsam erarbeitete Sicherheitskonzept muss sich im Betriebsablauf integrieren lassen.“
Sicherheit – zu halben Kosten eines Wachdienstes „Wir installieren videobasierte, bedarfsgerechte Analysesysteme mit Technologie-Garantie, zu der auch Sabotage-Sicherung gehört“, sagt Romuald Kowalik, Gründer und geschäftsführender Secontec-Gesellschafter. Die erkenne sofort, wenn sich Personen unbefugt auf dem Gelände zu schaffen machten: Nach Geschäftsschluss – aber nicht zu üblichen Besuchszeiten oder an Schausonntagen – werden die Bilder an die Leitstelle übermittelt und Maßnahmen eingeleitet: „So hat man höchste Sicherheit zu halben Kosten personalbasierter Wachdienste.“ • (ENG)
HANDEL
Diese Limousine soll im Osten Deutschlands gefertigt werden
Trojanisches Luxus-Pferd aus China Die chinesische WKW-Gruppe will mit einem Elektroauto, das in Deutschland gefertigt wird, starten: Doch wie sind die Erfolgsaussichten? Von Dr. Michael Sikora
Auch das Interieur ist auf die gut betuchte Klientel abgestimmt
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er deutsche Univ.-Prof. Ferdinand Dudenhöffer ist ein Mann der klaren Worte und messerscharfen Analysen, so auch bei seiner Beurteilung der Erfolgsaussichten des chinesischen Investments der Pekinger WKW-Gruppe in Deutschland: „WKW Automotive ist ein reiner Auto-Zulieferer, der keine Erfahrung mit den Qualitätsstandards und dem Lohnniveau in Deutschland hat und noch nie als Auftragsfertiger tätig war.“ Zwar wurde vor 17 Jahren WKW China nur als Zuliefer-Joint-Venture zwischen der deutschen WKW-Gruppe und der Investment-Firma Beijing Zhong Huan Investment Management Co. Ltd. gegründet. Seit 2002 ist die chinesische Gruppe rasch gewachsen und beschäftigt heute mehr als 10.000 Mitarbeiter in 11 Tochterfirmen, die hochwertige Autoteile für die VW-Gruppe, Daimler, BMW, Volvo, Ford, GM und SAIC in ganz China fertigen. Im April 2017 berichtete die deutsche Presse erstmals über das Investment von WKW
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in Rothenburg (nahe der polnischen Grenze). Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig war erfreut über das Cash-Investment eines „chinesischen Zulieferers“ in der Höhe von sagenhaften 1,14 Milliarden Euro. Auf dem 200 Hektar großen Gelände des ehemaligen NVA-Militärflughafens soll ja nur ein Zulieferwerk errichtet werden. Doch die Immobilie hat mehr zu bieten: optimale Rahmenbedingungen für ein komplexes Fertigungswerk mit großen Montagelinien auf einem gut nivellierten Grundstück mit tragfähigen Betonflächen. Plant der Investor gar die Einschleusung eines elektrischen trojanischen Pferdes aus China, das den Niedergang der Diesel-Autolobby in Deutschland beschleunigen soll?
Serienfertigung soll 2019 beginnen Chinesische Internet-Recherchen bestätigen es: WKW hat fast zeitgleich am 20. März 2017 einen strategischen Kooperationsvertrag mit der Hybrid Kinetik Gruppe aus Hong Kong unterzeichnet. Beide Unternehmen haben inzwischen ein Joint Venture zur Fertigung von hochstromfähigen, kurzschlussfesten und sehr hohe Ladezyklen verträglichen Lithiumtitanat-Batterien für Elektroautos in Ningbo gestartet. Am Standort in Rothenburg plant WKW & Hybrid Kinetik die Serienfertigung der HK600 Limousine im Jahr 2019 und wird sowohl den importierten Tesla-Modellen als auch den neuen deutschen Oberklassen-Elektrikern von Audi, BMW und Daimler Konkurrenz machen. Die deutsche WKW-Tochter Delon Automotive GmbH verspricht die Schaffung von 1.000 Arbeitsplätzen, genug um den HK600 in Rothenburg zu fertigen (Magna in Graz produziert mit ca. 3.500 Mitarbeitern mehrere Modelle). Die deutschen
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Regionalförderstellen in der strukturschwachen Region mit hoher Arbeitslosigkeit an der Ostgrenze sind begeistert: Nationale und EU-Fördermittel lassen sich für die Investoren zusätzlich lukrieren. Für einen chinesischen Premium-Elektroautofertiger ist der Standort auch aus einem weiteren Grund äußerst attraktiv: Im Umkreis von 250 Kilometern produzieren etablierte deutsche Autobauer wie VW, Porsche und BMW Mittel- und Oberklassefahrzeuge im SUV- und im Limousinen-Segment. Daimler errichtet überdies in Kamenz eine Batteriefabrik und VW plant die Fertigung von Elektroautos in Dresden.
Netz von Zulieferern schon in der Umgebung Die Delon Automotive GmbH wurde im Mai 2017 im chinesischen Firmenbuch eingetragen, das Investment wird mit 1,139 Milliarden Euro angegeben – ganz schön hoch für einen Zulieferer, der angeblich nur Fahrzeug-Innenteile und DekorElemente produzieren wird. Vielmehr orientiert sich Delon am Erfolgsmodell von Magna und wird ein Auftragsfertiger für chinesische Elektroautobauer in Deutschland. Die „automotiven Stärkefelder“ in der Region sind die Zuliefer-Netzwerke für VW, Porsche und BMW. Delon kann aus einem Lieferantenpool von mehr als
„Die neuen Autos sind eine Chance für markenungebundene Importeure und Händler.“ Dr. Michael Sikora
750 hochwertigen Teileherstellern für Modelle wie VW Passat, Porsche Cayenne, Macan und Panamera zugreifen und wird sicher auch Lieferanten für den BMW i3 (seit 2013 in Leipzig gefertigt) überzeugen können. China förderte zuerst die EV-Führerschaft im eigenen Land durch die geschickte, einseitige Förderpolitik, gleichzeitig wurden deutsche Autobauer massiv „demotiviert“ (Insider sprechen von ganz bewusster Behinderung). Diese Strategie wurde schon erfolgreich gegenüber ausländischen Unternehmen in Shanghai in den Jahren 1948 bis 1953 nach der Machtübernahme der Kommunisten angewendet, die letzten Endes zum „freiwilligen Verkauf verlustbringender, einst hochprofitabler Betriebe an die Regierung“ führte. Dieser smartere Schritt des Regimes in Peking ist gut geplant: Die Export-Hürde wird erst gar nicht in Angriff genommen, sondern man fördert gleich die Errichtung von Montagewerken für Elektroautos im Kernland der europäischen Autoindustrie. Das Qualitäts-Label „Made in Germany“ ist ein gutes Kaufargument für die Kundschaft im oberen Mittelklasse-Segment. Das europäische Fahrzeug-Design und die Prototypen-Entwicklung bis zur Serienreife kommt von der italienischen Pininfarina-Gruppe. Für markenungebundene österreichische Importeure und Autohändler könnten die Umwälzungen in der Autobranche durch die chinesische E-Mobilität durchaus eine Chance für neue Geschäfte sein. •
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HANDEL
Mag. Wolfgang Wurm freut sich über steigende Zulassungszahlen bei Seat, nicht zuletzt dank des neuen Ateca
Der Ibiza (o. l.) erhält zusätzliche Motoren, der Ateca (o. r.) ist auch als FR zu haben; der Diesel beim Alhambra (u. l.) ist sparsamer, den Leon (u. r.) gibt es nun auch als Cupra
„Ertrag ist wichtiger als Marktanteil“ Schon bevor Ende Oktober mit dem kleinen SUV namens Arona ein neues Highlight von Seat auf dem österreichischen Markt erscheint, surfen die Spanier auf der Erfolgswelle. Von Mag. Heinz Müller
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s sind beeindruckende Zahlen, die Seat in den ersten 7 Monaten in Österreich abgeliefert hat: 10.568 Neuwagen (um 12,03 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016) wurden in dieser Zeit angemeldet, mehr als je zuvor. Und auch der kumulierte Marktanteil ist mit 4,93 Prozent so hoch wie noch nie. Damit kamen die Spanier in der Marken- Rangliste auf Platz 9 hinter VW, Skoda, Opel, Ford, Renault, Hyundai, BMW und Audi. Auch wenn die noch vor Jahresbeginn angepeilten 5 Prozent bisher knapp verfehlt wurden, ist der hohe Marktanteil vor allem aus zwei Gründen bemerkenswert: erstens weil der Gesamtmarkt zwischen Jänner und Juli um 7,87 Prozent gestiegen ist, womit zu Jahresbeginn nicht wirklich zu rechnen war, und zweitens weil Seat (im Gegensatz zu Mitbewerbern) weiterhin fast zur Gänze auf Kurzzulassungen als Stückzahltreiber verzichtet.
„Kein Seat unter Top 30 der Kurzzulassungen“ Das ist nicht zuletzt ein Verdienst des langjährigen Geschäftsführers Mag. Wolfgang Wurm, der dank der guten Zahlen auch ein gutes „Standing“ im Werk genießt: „Wir sind keine Marktanteils-Fetischisten. Wir wollen lieber qualitativ verkaufen und mehr Ertrag ins Geschäft bringen.“ Das zeige sich auch bei einem Blick auf die Kurzzulassungen: „Unter den Top 30 finden Sie keinen einzigen Seat. Wenn wir so weiter machen, holen wir vielleicht nicht das letzte Zehntel heraus, das möglich wäre, doch wir haben einen besseren Ertrag.“
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Dies solle auch den Händlern zugute kommen, meint Wurm. Er will das Image der spanischen Marke weiter anheben: „Bisher hat der Leon am stärksten zu unserem positiven Image beigetragen, aber auch jetzt der Ateca.“
Großes SUV kommt 2018, kleines SUV noch heuer Gelingen soll das auch durch das neue, siebensitzige SUV von Seat, das im kommenden Jahr auf den Markt kommt, in Wolfsburg produziert wird und daher auch preislich nicht gerade eine Okkasion werden dürfte. Wie das Spitzenmodell heißen wird, ist noch unklar; derzeit stehen neun spanische Namen zur Auswahl: von Abrera über Alboran, Aran, Aranda, Avila, Donosti, Tarifa bis Tarraco und Teide. Auf der IAA in Frankfurt werden die Finalisten-Namen verkündet, über die dann bis 25. September im Internet abgestimmt werden kann. Am 15. Oktober soll der endgültige Name bekannt gegeben werden. Zurück nach Österreich: Vor dem großen SUV wird Ende Oktober aber auch noch der kleinere Bruder des erfolgreichen Ateca (5–6 Monate Lieferzeit) auf den Markt gebracht, nämlich der Arona. Er basiert auf dem neuen Ibiza, der sich in den ersten Monaten seines Daseins sehr erfolgreich entwickelt hat und jetzt durch neue Motoren ergänzt wird. Modellpflege gibt es auch beim Ateca (durch die neue Version FR), beim Leon (durch den sportlichen Cupra) und – besonders wichtig – beim Alhambra, wo mit einer Version mit 127 Gramm CO2-Ausstoß auch an die Flottenkunden gedacht wird. •
Handel
Jesus Chrysler Drives A Dodge AGT Europe Automotive wandelt sich vom klassischen Trader zum Importeur und sucht in Österreich Dodge-/Ram-Händler.
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it drei Händlern in Österreich arbeitet das Unternehmen aus Pfäffikon in der Schweiz bereits zusammen. Nun sucht AGT Europe zusätzliche österreichische B2B-Partner für die Marken Dodge und Ram: Die künftigen Händler, bei denen mittlere Betriebe durchaus erwünscht seien, sollten im Idealfall sowohl Verkauf als auch Service sowie Ersatzteile anbieten, erklären Arthur Schnyder, zuständig für die Händlernetzentwicklung, und Maurizio Costa, verantwortlich für After Sales bei AGT, unisono.
Maurizio Costa, After Sales AGT
Dienstleistung und Händlerrendite stehen obenan AGT versorge seine B2B-Partner zu wettbewerbsfähigen Preisen mit volumenbasierten Programmen nicht nur mit schnell verfügbaren Autos aus dem Hauptlager Bremerhaven, wo ständig mehr als 1.000 Fahrzeuge abrufbar bereitstehen, und mit Original- Qualitätsersatzteilen. Das europaweit agierende Automobilhandelsunternehmen unterstützt die
Arthur Schnyder, Network Development AGT
Händler auch mit einem Garantieprogramm, das bis 5 Jahre verlängerbar ist, mit Promotion und Marketing. Außerdem baut AGT Europe die Fahrzeugumrüstung „mit erstklassigen LPG-Lösungen“ in Bremerhaven um. Inbegriffen ist jeweils die sogenannte „Platinum“-Garantie. Im Vordergrund steht als Prinzip die Händlerrentabilität, die bei Dodge und Ram höher ist als bei anderen Marken. AGT wird auch am AUTO-&-Wirtschaft-Tag (24. Oktober) mit einem Stand zum Direktkontakt zur Verfügung stehen. Detailinformationen enthält bereits der Folder, der dieser A&W beiliegt. agtimport.eu • (ENG)
Das Neueste: Algema Blitzlader 2 und für zwei Fahrzeuge (B. r.) der Fit-Zel BE-Trans
Trick mit dem Knick Die Vorstellung des neuen Knickladers Algema Blitzlader 2 steht bei Eder Fahrzeug- und Maschinenbau auf der Internationalen Automobilausstellung im Mittelpunkt.
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om 14. bis zum 24. September präsentiert Eder seine Marken Algema und Fit-Zel in Frankfurt auf dem Freigelände West, Stand F1000. Das komplett neu entwickelte „hydroBalance“-Fahrwerk mit automatischer Niveauregulierung und vollautomatischer lastabhängiger Liftachse macht laut Eder den Blitzlader 2 auf Ford Transit-Basis noch sicherer und komfortabler. Das Fahrzeug „besticht durch unschlagbaren Fahr- und Bedienkomfort“. Der Aufbau mit in seiner Klasse einzigartigen 3,1 Tonnen Nutzlast lässt sich dank des bewährten Knick-Mechanismus in 8 Sekunden rasch und kom-
fortabel be- und entladen, auf Knopfdruck, zum Beispiel bei Straßenglätte, die Anfahrhilfe aktivieren.
Es muss nicht immer der Lkw-Führerschein sein Der Fit-Zel Speeder mit 3,5-Tonnen-Zulassung ist ein Fahrzeug, das nicht von den Einschränkungen eines Lkw wie unter anderem Sonntagsfahrverbot oder 90-km/h-Geschwindigkeitsbeschränkung fällt und auch punkto Maut günstiger abschneidet: Damit kann der Mitarbeiter, auch wenn er nur einen Pkw-Führerschein hat, Fahrzeuge bis 1.350 Kilo transportieren. Sollen zwei Fahrzeuge mitgenommen werden, bietet der Fit-Zel BE-Trans Duo ein Konzept bis 3,8 t Nutzlast und 9 m Ladelänge. Schließlich wird auch das Anhängerprogramm von Eder in Frankfurt zu sehen sein: Das Top-Produkt, mit dem sich (vor neugierigen Blicken) geschützt Fahrzeuge transportieren lassen, ist der Fit-Zel Euro- Trans in Vollaluminium-Konstruktion, praktisch und gewichtssparend mit einer Plane abgedeckt. • (ENG)
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„Geschlossenes Vorgehen“ Dass bei Importeuren Menschen mit Handschlagqualität abhanden kommen, bedauert Ing. Werner Schirak, Obmann der Vereinigung der österreichischen Nissan-Händler ebenso wie der Jaguar Land Rover Händlerbetriebe: Die Diktate und der Druck auf Händler nehmen zu. Von Dr. Nikolaus Engel aufgebaut hat, kann dabei vielleicht einen gewissen Anteil an Geschäften retten. Auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass es zu Fahrverboten kommen könnte, wie sie in Deutschland gefordert werden und für die von der Größe her lediglich Wien und eventuell Graz, aufgrund seiner geografischen Lage, infrage kämen: Die Schädigung des Diesels ist eindeutig gelungen. Das ist wahrscheinlich auch nicht mehr gutzumachen. Damit ist zwingend die Entwertung von Diesel-Pkws – nicht nur der neuen, sondern auch der gebrauchten, die der Handel vermarkten soll – verbunden.
Ing. Werner Schirak managt ein Mehrmarken-Autohaus in St. Pölten
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ie sehen Sie das Krisenmanagement Automobilhersteller und Zukunft des Dieselmotors? Ich bin erschüttert über die Arroganz, die Automobilhersteller bei Dieselskandal und Kartell an den Tag legen: Ein Sportwagenhersteller baut immer noch Motoren mit manipulierter Software ein, nachdem die Mutterfirma in den USA dafür 20 Milliarden Strafe bezahlt hat. Ist’s ein Wunder, dass das Vertrauen in Hersteller und Händler sinkt, wenn Motoren anderer Autobauer, deren Leistungen für die Umwelt im Internet ausgelobt werden, im Praxistest das mehr als 17-fache des Laborwerts ausstoßen? Meiner Meinung nach spüren wir’s be-
„Ich bin erschüttert über die Arroganz der Automobilhersteller bei Dieselskandal- und Kartellvorwürfen.“ reits, da kommt jetzt eine große Problematik auf den Handel zu. Was meinen Sie da genau? Resultiert daraus bereits Kaufzurückhaltung? Die Verunsicherung der Kunden, was die Zukunft ihrer Motorisierung betrifft, ergibt mittlerweile eine eindeutige Kaufzurückhaltung: Der Autohändler, der zu seinem Kunden eine gute Vertrauensbasis
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Händler investieren derzeit Millionen für die vertretenen Marken, wann rentiert sich das? Nur so viel dazu: Ab September wird auch unser Unternehmen einen komplett neuen Schauraum errichten. Hätte ich nicht per Ende März die Absichtserklärung dafür unterschrieben, wäre ich mit 1. April gekündigt worden. So unterschreibt man das halt. Früher habe ich mich gefreut, wenn mein Sohn Interesse am Autohandel gezeigt hat. Heute denke ich darüber nach, ob das so gescheit ist. Es wird sich auf Dauer sowieso nicht ausgehen, alle Autos auszustellen, die bei den Modelloffensiven der Hersteller auf den Markt kommen. Mit modernen Möglichkeiten wie einem Riesenbildschirm und einer 3-D-Brille lässt sich jedes beliebige Fahrzeug in jeder Version visualisieren und so präsentieren. Wie hat sich allgemein das Klima zwischen Importeuren und Händlern verändert? Die Hersteller gehen nicht nur mit der Öffentlichkeit, sondern auch mit ihren Händlerpartnern anders als früher um. Der menschliche Faktor ist abhanden gekommen und Leute, die Konzernziele durchzusetzen haben, haben bei vielen Unternehmen die Oberhand gewonnen. Dort sitzen heute oftmals Befehlsempfänger, die theoretische Prozesse umsetzen, ohne die Praxis zu berücksichtigen – die sehr oft von der Theorie abweicht. So setzen die Hersteller heute
HANDEL
ihre Forderungen mit aller Konsequenz, ohne Rücksicht auf nationale oder regionale Bedingungen, durch. Ich frage mich, ob es sich hierbei wirklich noch um eine Partnerschaft handelt.
Haftungen dafür und dann kannst du uns alles anschaffen. Solange aber wir dafür haften und das Geld unserer Familie drin ist, entscheiden schon noch wir, was passiert.“ Man gibt zwar in vielem nach, aber es gibt da eine Grenze.
„Leute, die Konzernziele durchzusetzen haben, haben bei vielen Unternehmen die Oberhand gewonnen.“ Wie sehen Ihre Händlerkollegen dieses Verhältnis von Importeur und Vertragspartnern? Wenn ein neuer Importchef kommt, dann braucht es einige Zeit, bis man voneinander weiß, wie der andere „tickt“. Ab dann wird es einfacher, manches lässt sich am Telefon besprechen. Heute ist das in vielen Fällen nicht mehr so, und was noch dazukommt: Ich muss damit rechnen, dass mein Gegenüber morgen weg ist. Dann nutzt mir auch nicht, wenn ich mich auf dessen Wort verlassen kann. Der Nachfolger fragt: „Haben Sie das schriftlich?“ Daraus lernt man natürlich. Wir müssen uns auf diese plötzlichen Führungswechsel bei den Importeuren einstellen. Das haben auch manche Händler noch nicht begriffen, dass es ein geschlossenes Vorgehen der Händler erfordern wird, um in den neuen Strukturen noch mitreden zu können. Denn der einzelne, im Europaschnitt vergleichsweise kleine Händler – sehen wir einmal von den großen Händlergruppen ab – wird künftig sonst keine Chance haben. Oder es wird das, was sich seit Jahren immer mehr verstärkt – die „Zwangsbeglückung“ durch unsere Hersteller – immer schlimmer.
Kundenzufriedenheit steht ja bei vielen Marken ganz oben auf der Werteskala … Kundenzufriedenheit steht bei Herstellern nur dann an oberster Stelle, wenn der Händler sie gewährleistet. Das können wir aber nur dann, wenn die Vorleistungen unserer Lieferanten funktionieren. Leider ist es oft nicht so. Die Vorschriften, wie Garantien für den Hersteller abzuwickeln sind, möchte er nach Schema „F“, ohne Rücksicht auf das Kundeninteresse, umgesetzt haben. Sobald
ExklusivInterview! Zukünftig lesen Sie in jeder Ausgabe von AUTO & Wirtschaft eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen AUTO Information
„Kundenzufriedenheit steht bei Herstellern nur dann an oberster Stelle, wenn der Händler sie gewährleistet.“
Wie würden Sie die Konsequenzen ziehen, wenn nur noch alles vorgeschrieben wird? Das wäre der Moment, in dem ich aufhöre, Autohändler zu sein. Ich habe kürzlich einem Hersteller gesagt: „Du kannst uns alles vorschreiben. Wenn du das willst, kaufst du unser Unternehmen, investierst dein Geld, übernimmst die
der Hersteller selbst Maßnahmen setzen müsste, endet das Interesse an Kundenzufriedenheit. Welche Rolle spielt sie, wenn wir bei einer bekannten Garantiereparatur eine Freigabe einholen müssen? Das verzögert die Reparatur, der Kunde muss dann wesentlich länger als notwendig und sinnvoll warten. Vieles, was der Händler aber gar nicht beeinflussen kann, wirkt auf die Kundenzufriedenheit: unvorhersehbar verlängerte Lieferzeiten, die der Handel mit seinen Leihautos überbrückt, oder dem Kunden das bereits kalkulierte Eintauschfahrzeug länger lassen, nicht lieferbare Ersatzteile oder vom Hersteller nicht gelöste technische Probleme. Ein echtes Übel sind jene bonusrelevanten Kundenzufriedenheits-Bewertungssysteme, die mit Begriffen arbeiten, die der Kunde selbst so gar nicht gebrauchen würde, zum Beispiel: Wenn der Kunde auch „sehr gut“ bewerten kann, wie gut muss dann der Händler für „exzellent“ sein, das der Hersteller zur Top-Bewertung erklärt hat? •
DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE
Jede Woche mit Exklusivinterview Kristjan Ambroz Der SemperitChef über die Partnerschaft mit den Händlern.
Wolfgang Dytrich „Der OBD-Stecker ist für die Arbeit in freien Werkstätten unverzichtbar!“
Helmut Pletzer Suzuki strebt bis 2020 einen Ausbau des Händlernetzes an.
Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 8222224; E-Mail: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at
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Graz, Fabriksgasse 15: Gaberszik ist seit 1972 Partner von Ford
Michael Beder (Castrol), Maria und Mag. Sonja Gaberszik, Bernd Graschi (Castrol, v. l.)
„Weil die Chemie stimmt“ Seit 50 Jahren setzt das Autohaus Gaberszik in Graz auf die Produkte von Castrol – auch wenn sich die Voraussetzungen in dieser Zeit ziemlich geändert haben.
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Maria Gaberszik und Mag. Manfred Bijondic, der für Jaguar und Land Rover verantwortlich ist
s war, da sind sich alle Beteiligten sicher, irgendwann „vor ihrer Zeit“, Ende der 1960er-Jahre: Da entschied man sich im Autohaus Gaberszik in Graz, künftig Schmierstoffe von Castrol zu verwenden. Das war in einer Zeit des Umbruchs, auch mit wechselnden Automarken – und kurz bevor man den Werkstättenvertrag mit Ford an Land zog, dem 1993 der Händlervertrag folgte. Heute verkauft der von Maria und Mag. Sonja Gaberszik geführte Betrieb rund 800 Ford-Neuwagen pro Jahr: Castrol ist nach wie vor Partner. „Die Chemie hat immer gestimmt“, sagt Maria Gaberszik – und meint damit nicht nur die Zusammensetzung der Produkte, sondern auch die Zusammenarbeit mit den handelnden Personen. Seit mehr als 20 Jahren ist bei Castrol besondere Kontinuität in der persönlichen Betreuung durch Michael Beder und den für Südösterreich zuständigen Key Account Manager Bernd Graschi gesetzt.
Empfohlener Schmierstoffpartner „Ich wäre nie auf die Idee gekommen, etwas zu ändern“, meint Maria Gaberszik: Nicht zuletzt auch deshalb, weil Castrol sowohl bei Ford als auch bei Jaguar und Land Rover empfohlener Schmierstoffpartner ist. Die (mittlerweile zur indischen Tata-
Gruppe gehörenden) britischen Traditionsmarken werden seit 2003 in einem Neubau direkt nebenan verkauft – gut 300 Stück waren es im Vorjahr. Dass Castrol-Produkte sowohl von Ford als auch von Jaguar und Land Rover direkt empfohlen werden, sei natürlich ein großer Vorteil, betont auch Michael Beder: „So hat man technologisch immer einen gewissen Vorsprung, und auch im Marketing wirkt es sich positiv aus.“
In Motorenentwicklung mit eingebunden Auch wenn die Marke dieselbe geblieben ist, haben sich die Produkte geändert – nicht zuletzt wegen der völlig neuen Motoren. „Heute setzt Ford beim Euro6-Diesel auf 0W-Öle“, sagt Graschi, „früher waren es 5W-30.“ Ähnliches gilt auch für die 4-Zylinder-Diesel von Jaguar und Land Rover. Da Castrol schon in die Motorentwicklung mit eingebunden ist, gibt es auch sofort alle Freigaben. Natürlich ist die Zahl der Öle, die in einem Autohaus benötigt werden, gestiegen. „Früher haben 2 Produkte in unterschiedlichen Preisklassen gereicht“, sagt Graschi: „Heute sind es bei Ford 4 Öle.“ Nicht zuletzt weil das Einfüllen des richtigen Produkts immer komplexer wird, haben Autohäuser gute Chancen, sich von anderen Anbietern zu unterscheiden. Die richtige Beratung ist entscheidend. • (MUE)
Advertorial
Michael Beder (Castrol), Peter Feldbacher (Firma Gady), Mag. Eugen Roth (Firma Gady), Mag. Philipp Gady, Bernd Graschi (Castrol, v. l.)
„Professionelle Betreuung“ 11 Standorte, rund 5.000 Pkw-Ölwechsel pro Jahr – alle mit Castrol: Das sind Eckdaten der Firma Gady mit Stammsitz in Lebring bei Graz. Das Produkt passt ebenso wie die Betreuung.
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ie Modellpalette, die Mag. Philipp Gady an seinen 11 Standorten in der Steiermark vertreibt, ist groß – vom Siebener-BMW in der Oberklasse über Mini als Lifestyle-Marke bis zum Opel Adam – von den riesigen Landmaschinen ganz zu schweigen. 3.500 Autos (inklusive der Gebrauchtwagen) verkauft das Unternehmen pro Jahr. Und dennoch: Auch wenn die Autos noch so verschieden sein mögen, setzt das Unternehmen Gady bei den Motorölen seit dem Jahr 1967 auf Castrol. „Das zeigt nicht nur die Qualität des Öls, sondern auch die gute, professionelle Betreuung“, meint Geschäftsführer Mag. Philipp Gady.
Vier verschiedene Öle reichen aus „Es wäre schwierig, wenn man bei den vielen verschiedenen Autos jedes Mal ein eigenes Öl benötigen würde“, ergänzt Peter Feldbacher, Leiter des Bereichs Aftersales: „Und bei Castrol können wir mit 4 verschiedenen Produkten den gesamten Bereich abdecken. Wenn ich zurückdenke, so hat es in den vergangenen 10 Jahren keine einzige Reklamation bezüglich des Öls gegeben.“ Wie viele Ölwechsel pro Jahr durchgeführt werden? „Rund 5.000 sind es.“ „Nicht zuletzt sollte man nicht vergessen, dass auf die Autobranche in den kommenden Jahren viele Veränderungen zukommen werden“, sagt Mag.
Eugen Roth, der seit einigen Jahren Gady in der Geschäftsführung unterstützt. „Es muss also ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Erträgen im Aftersales und im Vertrieb geben.“ Der Rat von Roth: „Betriebe sollten aktiver an die Kunden herangehen und nicht warten, bis jemand kommt und sagt, dass er gerne ein Service hätte. Und auch wenn jemand von selbst kommt, dann muss man beim Verkauf 5.000 Ölwechsel pro Jahr von Zusatzprodukten aktiv sein – nur so schafft man Kundenbindung.“ führt die Firma Gady durch – alle mit Castrol Das geschieht bei Gady derzeit mit Unterstützung von Castrol zum Beispiel durch den Bereich AdBlue, der bei den SCR-Katalysatoren von modernen Dieselmotoren unerlässlich ist. „Wir haben an den vier Hauptstandorten von Gady professionelle Befüllsysteme installiert“, sagt Castrol-Manager Michael Beder, der die Betreuung der Firma Gady von seinem Vater Georg vor rund 20 Jahren übernommen hat und mittlerweile mit Bernd Graschi fortführt. Genau diese Kontinuität bei den Ansprechpartnern ist einer der Gründe, warum Gady auf Castrol vertraut: „Ich habe nichts davon, wenn da alle drei Jahre ein Neuer kommt, der nur die Preisliste auswendig kennt.“ • (MUE)
HANDEL
Der legendäre Ford Mustang wird weiterhin nur über die Ford Stores vertrieben
Mag. Danijel Dzihic, Generaldirektor der Ford Motor Company (Austria)
Das Wildpferd bleibt im „Nobelstall“ „Im Premiummarkt schneller zum Ziel“, lautet das Prinzip von Ford-Generaldirektor Mag. Danijel Dzihic: Seit 1. Juli kann das gesamte Händlernetz von Ford Austria alle Vignale-Modelle und Ford Edge verkaufen. Von Dr. Nikolaus Engel
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us unserer Sicht ist das zum Wohle aller, eine Win-win-Situation für die Händler, die Ford Stores und auch für uns!“ Das bestätigten, so Dzihic, auch die sehr positiven Rückmeldungen der vergangenen Wochen. Die Etablierung einer neuen Marke, zumal im Premiumsegment, brauche Jahre. „Mit dem kompletten Händlernetz und den gemeinsamen Aktivitäten können wir bei Vignale vielleicht schneller zum Ergebnis kommen, wovon auch die Ford Stores
profitieren“. Der Großteil der Händler, „wenn auch nicht alle“, die bereits einen Ford Store eingerichtet hätten, sei mit dem Paket des Importeurs zufrieden, räumt Dzihic ein. „Wir sind einen vernünftigen Weg gegangen, haben niemand dazu gezwungen oder im Regen stehen lassen!“ Der Großteil der Ford Stores sei auch für diese Umstellung gewesen. Dass man nicht alle zufrieden stellen könne, liege in der Natur der Sache. •
Die Gestaltung des Kia-Schauraums im „Riverside“ folgt der Marken-CI
Riverside: Shoppen & Kia-Schauen „Wir wollen die Fahrzeuge in ihrem natürlichen Umfeld präsentieren“, erklärt Mag. Bernhard Denk, Geschäftsführer von Kia Austria, zu Österreichs erstem Kia-Ausstellungsraum im Einkaufszentrum „Riverside“.
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iel ist, wie Denk erläutert, dass die Marke durch Präsenz im Alltag potenzieller Kunden bei einem künftigen Autokauf in die engere Auswahl mit einbezogen wird. Unweit des Liesinger Platzes in Wien 23 liegt die Shopping-Mall Riverside. Kia Austria hat im Untergeschoß, direkt an der Einfahrt, einen Beratungsraum entsprechend der Kia-CI eingerichtet. Er folgt Vorbildern in Schweden und Mailand („Kia InStore“) und bietet professionelle Beratung inklusive Konfigurationsmöglichkeit und Farbmustern aller
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Fahrzeuge vor Ort. Denk betont, dass das Projekt in Wien in Kooperation mit den örtlichen Kia-Händlern entstanden sei, um schnellstmögliche Betreuung sicherzustellen. „Alle weiteren Schritte wie Probefahrten, Angebote oder konkrete Bestellungen werden derzeit von den kooperierenden Kia-Partnern übernommen“, sagt Denk. Vor der Einrichtung weiterer Standorte wolle man die Ergebnisse des Pop-ups im Riverside, das vorerst bis Ende 2017 läuft, evaluieren. • (ENG)
Automobilbetrieb 2.0
HANDEL
Digital, regional und emotional Die Chancen des regionalen Kfz-Betriebs sind absolut intakt. Möglichkeiten und Potenziale der Digitalisierung müssen dafür genutzt werden. Von Gerald Weiss
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on „Was soll ich denn noch alles machen“ bis zu „Bald geht eh alles nur mehr übers Internet“ lauten die Reaktionen der Händler zum Thema Digitalisierung im Autohaus. Das alles hat seine Berechtigung und bietet gleichzeitig die realistische Chance. Ohne (elektronischen) Zusatzaufwand wird es freilich nicht mehr gehen. Wer lediglich die Marketingvorschläge des Importeurs verwendet und die Bezirkszeitungen als einziges Medium nutzt, wird bald mit seiner sinkenden Bedeutung zu kämpfen haben. Nichts gegen Regionalzeitungen, Print-Werbung wird noch lange seine Berechtigung haben – ergänzt allerdings mit individuellen digitalen Lösungen. Man muss seinen Betrieb beim Kunden positionieren und dafür die verschiedenen Kanäle nutzen. Mögliche Lösungen in der Umsetzung hier sind die Einbeziehung (junger) Mitarbeiter, die vielleicht ohnehin in dem Bereich aktiv und kompetent sind. Externe Unterstützung ist hier ebenso legitim wie sinnvoll.
DMS ist das Fundament Für eine erfolgreiche, digitale Zukunft braucht es in jedem Fall die richtigen Partner. Die starke Basis, das Fundament der elektronischen Arbeit im Autohaus ist nach wie vor das Dealer Management System (DMS). Auch wenn es sich dabei teilweise noch um recht klassische Systeme handelt, so sind die Anbieter bemüht, Lösungen und Zusatzapplikationen zu ermöglichen, die als Schnittstelle zur sich rasend schnell verändernden Online-Welt dienen. Auf den nächsten Seiten dieses Schwerpunkt-Themas werden
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Sie daher einen Überblick über DMS-Lösungen für den österreichischen Markt finden. Aber auch interessante, weiterführende Themen haben wir in diese Sonderstrecke verpackt. Darunter eine weitere Folge aus der Serie „Zukunft des Autohauses“.
Zukunftsweisende Investitionen Investitionen in diesen Bereich sind zukunftsweisende und zahlen sich definitiv aus. Die Sorge, dass der gesamte Autohandel ins Internet wandern wird, ist unbegründet. Zwar wird immer mehr aus dem Bereich Kundenbeziehung, Information und auch Abwicklung digitaler werden. Das Auto selbst ist hingegen viel zu emotional, um in maßgeblicher Zahl komplett online gekauft zu werden. Sehen, fühlen, riechen, spüren und auch Probe fahren wird – abgesehen vom Kleinstwagen- und Billigsegment – wieder an Bedeutung gewinnen. Denken Sie an die Vielzahl an Ausstattungen vor allem im Fahrerassistenz- und Komfortbereich. Hier brauchen die Kunden Beratung und Erklärung, vor und nach dem Kauf. Noch wichtiger ist die regionale und persönliche Betreuung im Kundendienst: Die fortschreitende Elektrifizierung bringt in den nächsten Jahren durch die unterschiedlichen Hybridisierungsstufen sogar mehr Betreuungs- und Wartungsaufwand. Selbst wenn viele Kundendienstberater darüber klagen, dass mittlerweile der problematische Verbindungsaufbau zwischen Smartphone und Auto der häufigste Grund für einen Besuch in der Werkstätte ist: Freuen Sie sich über jeden Kontakt zu Ihren Kunden. •
Die von S4 und CCS entwickelte Scannerlösung wird von incadea mittlerweile weltweit eingesetzt
Übersichtlich und schnell: incadea.dms
Mit allen Kunden in die Zukunft Mit incadea.dms bietet S4 Computer ein modernes Dealer Management System, das mit individuellen Modulen ergänzt wird.
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ir stellen alle Kunden auf die neue Lösung um und bringen unsere Partner damit in die neue Welt“, berichtet Peter Wenger, Geschäftsführer S4 Computer, über das neue DMS. So ist incadea.dms bereits in Pilotierung und wird für alle von S4 betreuten Marken zur Verfügung gestellt. Wie bereits berichtet, ist die erneut auf Microsoft Navision basierende Lösung besonders aufgeräumt, übersichtlich und für die jeweiligen Peter Wenger, Anforderungen des Mitarbeiters Geschäftsführer S4 individuell einzustellen. Computer
Starkes DMS mit modernen Zusatzmodulen „Ziel der Portfolioerweiterung ist es, ein starkes zentrales DMS mit modernen Zusatzmodulen für den lokalen Markt und die entsprechenden Anforderungen bereitzustellen“, so Wenger. Diese Lösungen werden von S4-Mutter CSS in Wien entwickelt. „Wir integrieren die Programme dann in incadea“, erklärt Wenger, der mit S4 in Salzburg beheimatet ist, die erfolgreiche Zusammenarbeit. So sind CSS-Entwicklungen wie der B2B-Webshop für den Teilehandel ebenso weltweit in incadea integriert wie die Autoscanlösung für das Lager. „Diese Anwendung ist am letzten Stand der mobilen Datenerfassung und funktioniert so einfach und selbsterklärend, dass der Mitarbeiter sofort mit dem Handscanner losstarten kann“, zeigt sich Wenger begeistert. Mit dem Paket will er 2018 weitere Neukunden gewinnen. • (GEW)
AUTOHANDEL DER ZUKUNFT
Automobilbetrieb 2.0
HANDEL
Familienbetrieb: Anton jun., Ulrike, Maria Bayer-Loitz sowie ihr Bruder und Chef Anton Loitz (v. l.)
Familienbetrieb
AUTOHAND EL D ZUKUNFT ER
Tradition ist noch lange kein Grund, alte Technologie einzusetzen. Das Autohaus Loitz hat mit RB-Power und Werbas zuverlässige IT-Partner gefunden.
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eit 1845 ist der Name Loitz fester Bestandteil der Wirtschaft in der Mühlviertler Gemeinde Gallneukirchen. Es war der Urgroßvater von Anton Loitz, der die „Bruckschmiede“ betrieb, die bis 1960 Bestand hatte, ehe der Betrieb aus Platzgründen an seinen heutigen Standort umsiedelte. Seit 1970 ist Loitz Opel-Vertragshändler, seit 1990 leitet der heutige Chef die Geschicke des Familienbetriebes mit 22
Bei Ulrike Loitz läuft in der Buchhaltung alles zusammen
Werbas im harten Werkstatteinsatz Mitarbeitern in Werkstatt, Lackiererei, Neu- und Gebrauchtwagenhandel. Wer wissen will, wie stark sich das Geschäft in den Jahrzehnten seither verändert hat, fragt am besten Kfz-Meister Loitz.
IT – eine Kosten- und Nutzenrechnung
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Zu den gravierendsten Veränderungen gehört, dass Informationstechnologie im Betrieb immens an Bedeutung gewonnen hat. „In den 1980ern hat Opel das erste Diagnosegerät herausgebracht“, erinnert sich Loitz. Heute ist die IT das „Herz des Autohauses“ – von Annahme über Teilebestellung, Kundenkartei, Werkstattkalender und Zeiterfassung bis
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hin zur Abrechnung mit einer rechtskonformen Registrierkasse wird der komplette Werkstattprozess mit der Software Werbas Profi OSP Plus abgebildet.
Viele Module, viele Möglichkeiten Die „Chefzahlen“, eine Art Management-Cockpit, bieten dem Autohausbesitzer wichtige Kennzahlen auf einen Blick. Das Modul „Werkstattkalender und Zeitmanagement“ dient dazu, die Auslastung von Betriebsmitteln und Personal zu optimieren. Die Serienbrieffunktion bietet Möglichkeiten, gezielt eingegrenzte Kundengruppen anzuschreiben. „Dafür ist Datenqualität wichtig, da sind wir selbst gefordert“, ist sich der Unternehmer bewusst, der mit den Möglichkeiten des Systems höchst zufrieden ist. „Und wir haben Glück, dass wir den Herrn Kern haben“, wirft Büroleiterin Ulrike Loitz ein. Gemeint ist Bernhard Kern, Service- und Marketingverantwortlicher von RB-Power, der „auch am Abend ans Telefon geht“, wenn es einmal wichtige Fragen oder Probleme gibt. RB-Power vertreibt und serviciert Werbas in Österreich exklusiv. Die nächste Generation steht in Person von Anton Loitz jun. bereits in den Startlöchern. Er studiert Maschinenbau in Graz, die anstehende Diplomarbeit hat das Autohaus der Zukunft zum Thema. „Schon heute kümmere ich mich um die IT im Unternehmen“, sagt der Junior, der den Betrieb einmal übernehmen wird und die Betriebssoftware-Zukunft in der Cloud sieht. Kern dazu: „Der Grundstein ist mit dem neuen webbasierten Werbas.Blue gesetzt. In 10 Jahren könnte es so weit sein.“ • (KAT)
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Gut verbunden oder was?! Auf richtige Verbindungen kommt’s auch im Autohaus an. Das Software-Unternehmen Vector bietet mit CDP maßgeschneiderte Lösungen.
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oderne Autos nehmen immer mehr die Fähigkeiten von e-Devices an, die Anforderungen an die Hardware und die Mitarbeiter in einem Autohaus werden dadurch immer komplexer“, meint Lutz Herkel, CDP-Produktmanager des Software-Unternehmens Vector, und erläutert: „Vernetzende Features wie WLAN-Schnittstelle oder die ständige Verbindung zwischen Auto und Hersteller wirken sich auf das DMS (Dealer Management System) aus.“ Vector beobachtet die rasend schnellen Entwicklungen in der Digitalisierung daher akribisch.
Achtung, Netz! So spannend und chancenreich die immer größere Vernetzung ist, birgt sie auch gewisse Gefahren für den lokalen Groß- und Einzelhandel. Kunden kämen oft nur mehr zu Testzwecken und zur Beratung in den Schauraum, gekauft werde dann online, so Herkel. Eine von vielen Empfehlungen seitens Vector in diesem Bereich lautet: Nutzen Sie die MultichannelMöglichkeiten, wie z. B. Ersatzteilehandel per Webshop oder die Positionierung als Top-Tuner – CDP bietet jedenfalls jegliche Unterstützung dafür.
Die zweite Welt Neben dem Online-Business sind laut Herkel auch in den sozialen Medien gute Vernetzungen wichtig. Facebook & Co haben eine zweite digitale Welt erschaffen, in der sich immer mehr Kunden aufhalten – weswegen sich auch immer mehr Unternehmen auf den sozialen Plattformen engagieren. Das hält Experte Herkel allerdings nur dann für sinnvoll, wenn man auch tatsächlich und regelmäßig präsent ist und Kundenanfragen zeitnah beantwortet. Wer sich für einen Social-Media-Auftritt entscheidet, erhält von Vector wertvolle Tipps sowie individuelle Lösungen für die jeweiligen Anforderungen. „Da sich vor allem in diesem Sektor die DMS-Systeme stark verändern, hat Vector eine hohe Bereitschaft, hier zu investieren“, erläutert Herkel, „wir sind um beste Verbindungen zwischen Kunden, Fahrzeug, Händ- Lutz Herkel legt Multichanneller und Hersteller bemüht.“ • (PEM) Möglichkeiten nahe
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Autohaus der Zukunft #3/5 Neben vielen anderen Branchen steht auch der Autohandel vor einem gewaltigen Umbruch. Diese Serie von AUTO & Wirtschaft beschäftigt sich dabei mit den fünf Säulen dieses Paradigmenwechsels, basierend auf den Studienergebnissen eines führenden Instituts.
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ährend die Kunden es aktuell noch bevorzugen, Autos beim Händler zu kaufen, wird schon ein großer Teil aller Einkäufe online abgewickelt. Die Agentur EY geht in der Studie davon aus, dass Online-Käufe noch deutlich steigen werden. Hierzu ist es notwendig, den Kunden während des gesamten digitalen Kontakts mit dem Unternehmen Vertrauen zu vermitteln. Eine griffige Strategie für den digitalen Bereich sowie für alle sozialen Medien ist damit unumgänglich geworden. Für Händler, Importeure und Hersteller ist es außerdem unbedingt notwendig, Kundenanalysen effektiv zu verwenden, um damit den Erfolg bei Cross-Sales, Marketing und Kundenservice weiter zu steigern.
Der neue Autohandel: die Basis Als Fundament dient das Kundenerlebnis: Die digitalen und sozialen Medien erlauben es, die kleinste Information rund um den Konsumenten festzuhalten. Dieses Wissen von Bedürfnissen und Voraussetzungen
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des Kunden muss direkt in die Service-Strategie sowie in die Kundenbetreuung einfließen und führt zu einer höheren Kundenzufriedenheit. Zusätzlich werden große Mengen an Daten von Kundeninteraktionen – ob mit dem Produkt oder der Organisation – generiert. Es gilt, diese Datenmengen zu analysieren und zu verstehen, damit der Einfluss auf alle Facetten des Unternehmens dargestellt werden kann. Dies reicht von der Identifizierung relevanter Kundenkontaktpunkte über das Erstellen von punktgenauen Marketingkampagnen bis hin zur detaillierten Verkaufsvorschau. Hersteller, Importeure und Händler müssen Ziele definieren: Es soll eine bestimmte Zusammensetzung aus Zielen und Missionen bei der Implementierung jeder neuen Aktivität in die digitale Strategie gefunden werden. Den Händlerprozess überprüfen: Der aktuelle Händlerprozess muss ganzheitlich überprüft werden, um die Schlüsselquellen wichtiger Informationen und deren Anwendungsgebiete präzise zu identifizieren. • (MKR) Teil 1 erschien in AUTO & Wirtschaft 6/17, S. 51 Teil 2 erschien in AUTO & Wirtschaft 7/8/17, S. 39
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Externe Digitalexperten AUTOHANDEL DER ZUKUNFT
Facebook und E-Mail sichern den digitalen Kontakt zum Kunden. Die Profis von „Autohaus Digital“ helfen bei der Umsetzung.
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ie Digitalisierung schreitet rasant voran, das betrifft nicht nur das Automobil und dessen Reparatur, sondern auch die Beziehung zum Kunden. Die Autobranche hat in diesem Bereich noch massives Potenzial. Diesen Bedarf haben Wolfgang Gschaider und Michael Luipersbeck entdeckt und auch gleich mit der Gründung ihrer Agentur „Autohaus Digital“ gedeckt. Mit ihrer Erfahrung aus klassischen Werbeagenturen können sie Autohäusern maßgeschneiderte, digitale Lösungen anbieten und begleiten die Kunden in die digitale Welt. „Dazu müssen wir intensiv bei den Kunden vor Ort sein“, erklärt Michael Luipersbeck. „Schließlich beginnt digitales Marketing im analogen Leben.“ Gemeinsam werden dann sowohl die Möglichkeiten und Voraussetzungen analysiert: Welche Software ist beispielsweise in diesem Autohaus im Einsatz? „Wir selbst bieten keine Software an, wir nutzen die vorhandenen Systeme“, erklärt Gschaider. „Dabei öffnen wir gemeinsam mit unseren Kunden die Datenschatzkiste DMS und CRM.“
Kundenkontakt intensivieren Die klare Zielsetzung ist dabei, den Kontakt zu den bestehenden Kunden zu intensivieren und die Frequenz zu erhöhen. Dazu werden im Wesentlichen drei Medien benutzt: Facebook, E-Mail-Marketing sowie ein nachhaltiger Ansatz in der lokalen Suchmaschinenoptimierung. Die vereinbarten Aktivitäten und Kampagnen werden dann elektronisch begleitet, mindestens alle zwei Monate sind Gschaider und Luipersbeck physisch vor Ort. „Um mit allen beteiligten Mitarbeitern zu sprechen“, so Gschaider. Wichtig ist es zudem, digitale Kennzahlen zu erfassen um die Aktivitäten messbar zu machen“, so Luipersbeck. Damit ist der Erfolg ersichtlich und nachvollziehbar. Neben der direkten Beratung bieten die beiden auch gemeinsame Schulungen für ihre Kunden, wo neben den Vorträgen auch der Austausch untereinander von großer Bedeutung ist.
Es geht um Emotionen So technisch und elektronisch das Thema auch klingen mag: Letztlich geht es um Emotionen, es geht darum, den Kontakt zu den bestehenden Kunden mit Texten und Fotos zu verbessern und
Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider sind Autohaus Digital zu intensivieren. „Es geht um Emotion, nicht um Information“, so Luipersbeck. Das Betreuungsmodell und der Automobilhandel an sich werden wohl noch lange so bleiben, sind die beiden Digital-Experten überzeugt. „Weil das Auto so emotional ist.“ • (GEW)
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Die Jubiläumsveranstaltung bildet den Status quo dessen ab, was unter dem Begriff Digitalisierung in der österreichischen und globalen Wirtschaft verstanden wird und schon machbar ist. Der A&W-Tag hat sich im Laufe des Jahrzehnts als Forum zum wertvollen Erfahrungsaustausch der Industrie und des Handels entwickelt, wie der unter internationalem Einfluss stehende wirtschaftliche und technische Wandel erfolgreich umgesetzt werden kann. An diesem Tag sind die internationalen und nationalen Meinungsbildner aus Autoindustrie, Autohandel, Kfz-Gewerbe und Dienstleistung bereit, ihre Erfahrungen und Entwicklungen dem Auditorium mitzuteilen. Wir freuen uns daher, Ihnen unter der Moderation von Politikwissenschaftler Prof. Dr. Peter Filzmaier den 10. AUTO-&-Wirtschaft-Tag am 24. Oktober 2017 in der Wiener Hofburg als wichtige Informations-, Kommunikations- und Netzwerk-Plattform präsentieren zu können, der speziell auf die österreichischen Erfordernisse im Automobilgeschäft ausgerichtet ist.
Axel BERGER, Günther KERLE, Vorstandsvorsitzender Sprecher CG CarGarantie AG Automobilimporteure
Friedrich NAGL, Bundesinnungsmeister Fahrzeugtechnik
Josef SCHIRAK, Einzelhandelssprecher Autohandel
Frank SCHRÖDER, Vorstandsvorsitzender WM SE
Alain VISSER, Vice President LYNK & Co. Geely
Burkhard WELLER, gesch.-Gesellschafter Auto Weller
Klaus EDELSBRUNNER, Bundesgremialobmann Fahrzeughandel
Prof. Dr. Peter FILZMAIER, Politikwissenschaftler, Moderator
Das vollständige Programm mit allen Rednern der Unternehmen und Organisationen ist in Entstehung. Bereits jetzt können wir Ihnen zu aktuellen Themen die Teilnahme profilierter Branchengrößen aus dem In- und Ausland ankündigen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Gerhard Lustig Herausgeber
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Stefan Binder Geschäftsführer
JETZT SCHON ANMELDEN: TEILNAHMEGEBÜHR: 89,– EURO (EXKL. UST), INKL. GANZTAGESBUFFET IHRE ANSPRECHPARTNERIN: OKERMUELLER.RENATE@AUTOUNDWIRTSCHAFT.AT, TEL.: +43 664 1381689
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Von Kalkulation bis Eintausch EL DER D N A H O AUT UNFT ZUK
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Mit SilverDAT 3 hat DAT seine Komplettlösung für den Kfz-Betrieb modernisiert und mit neuen Lösungen noch schneller, effizienter und attraktiver gemacht.
dentifikation von Fahrzeugen, die Wertermittlung von Gebrauchtwagen bei Eintausch und Ankauf, die Kalkulation von Reparaturkosten sowie Unterstützung beim Schadenmanagement, das alles bietet SilverDAT 3 in einer Lösung. „In der neuen, webbasierenden Version gibt es nun zahlreiche Innovationen, die bei der schnelleren Bedienung und dem effizienten Ablauf helfen“, erklärt Dipl.-Ing. Alexander Steinwender, MBA, Geschäftsführer DAT Austria: „So sind wir in der Gestaltung sehr flexibel, können Templates hier in unserem Büro in Schwechat für den Kunden gestalten, die CI oder gewünschte Felder hinzufügen.“ Mit der neuen Lösung „Fast Track“ ist eine schnelle Kalkulation, etwa mit Smartphone oder Tablet, möglich, die dann beim tatsächlichen Ankauf oder der Reparatur noch vertieft werden kann, zum Beispiel wenn das Auto zerlegt wird oder der Lackierer doch eine andere Reparaturmethode anwenden kann. „Aber auch Fast Track stellt bereits eine professionelle Kalkulation dar, die alle notwendigen Teile und Arbeitsschritte berücksichtigt“, betont Steinwender. Die Verbesserung der VIN-Abfrage sieht Steinwen-
der ebenfalls als Fortschritt in der neuen Version. Denn Fehler in der Kalkulation oder der Fahrzeug-Rücknahme sind oft auf die falsche Identifikation des Autos zurückzuführen. „Diese Fehlerquelle entfällt mit der VIN-Abfrage. Zudem muss die Fahrgestellnummer nur mehr einmal eingegeben werden und die Daten stehen dann sowohl für die Schadenkalkulation wie auch für die Gebrauchtwagenbewertung zur Verfügung“, erklärt Steinwender.
Dipl.-Ing. Alexander Steinwender, MBA, Geschäftsführer DAT Austria
Bezahlung pro Gutachten für kleine Betriebe Aktuell arbeitet Steinwender an einer Ergänzung zum klassischen Abo-System: „Mit unserer monatlichen Flatrate sind wir mit unserem großen Umfang sehr günstig. Für kleine Werkstätten werden wir zukünftig aber auch eine Bezahlung pro Gutachten ermöglichen.“ Zudem bietet DAT Austria einen Startup-Bonus für Betriebe, die seit maximal zwei Jahren am Markt sind. Für Sachverständige wird DAT auch für SilverDAT 3 eine Offline-Version anbieten. „Damit wird dem Wunsch der Anwender entsprochen, die noch immer Schwierigkeiten mit einer flächendeckenden Internet-Datenverbindung haben.“ • (GEW)
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Fit für die neue Regel Die Registrierkassensicherheitsverordnung (RKSV) hat für viel Unmut in der Branche gesorgt. Motiondata hat bereits fast alle Kunden umgerüstet.
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elten wurde so kontrovers über eine neue Bestimmung diskutiert wie über die RKSV: Nicht nur Gastwirte wehrten sich mit allen Mitteln gegen die Verordnung, die allen Gewerbetreibenden mit einem Jahresumsatz von mehr als 15.000 Euro (davon 7.500 Euro aus Bareinnahmen) die Verwendung einer Registrierkasse vorschreibt – auch in der Autobranche schieden sich die Geister.
91 Prozent der Kunden umgestellt Gut, dass die Betriebe üblicherweise ohnedies eine computergestützte Abrechnung bzw. ein Dealer Management System (DMS) haben, in das die Registrierkassenpflicht eingespielt werden kann. Das tat man natürlich auch bei Motiondata und zieht jetzt eine zufriedenstellende Bilanz: „Bereits 750 Motiondata-Kunden mit 1.150 Kassen wurden durch unser Projektteam fit für die RKSV gemacht“, meint Ing. Josef Pichler, Geschäftsführer
Ing. Josef Pichler, Geschäftsführer von Motiondata des steirischen Unternehmens. „Das entspricht einer Umsetzungsrate von 91 Prozent.“ Das Kassensystem von Motiondata bezieht den Zertifizierungsschlüssel online, wodurch die finanzrechtlichen Vorgaben für die Händler so komfortabel wie möglich durchgeführt werden können. Pichler: „Die Art und Weise, wie Motiondata die RKSV umgesetzt hat, hat sich bewährt und unser Kassenmodul läuft stabil.“ Stolz ist Pichler, dass dies trotz der kurzen Vorlaufzeit so rasch gelungen ist. • (MUE)
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Verkaufsbooster Zu einer weiteren Nutzensteigerung soll der im Herbst startende Relaunch der Leadmanagement-Lösung „EASI’R“ führen.
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o soll die erweiterte Version der Loyalty Factory GmbH nicht nur mehr zum klassischen Leadmanagement im Autohaus eingesetzt werden, sondern auch neue Big Data Analysen zur systematischen Beschleunigung von Verkaufsprozessen im Autohandel ermöglichen. Dadurch erfolgt mit der Weiterentwicklung auch die Transformation von „EASI’R“ zur „prädiktiven Leadmanagement- und Sales Acceleration Software“. Zusätzlich können die Kunden künftig aus 3 verschiedenen Paketen ihre maßgeschneiderte Lösung auswählen.
Paket-Lösung mit dem Relaunch Mit dem 1. Paket werden mit speziellen Funktionen die initiale Phase der Kaufanbahnung und die Leadannahme abgedeckt und Leads aus allen OnlineQuellen in „EASI’R“ weiterverarbeitet. Paket 2 baut darauf auf und hilft mit einem auf Basis der Auswertung von erfolgreichen Verkäufern ausgearbeiteten Leitfaden die Verkaufsprozesse zu optimieren. Das
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3. Paket bietet zusätzlich Funktionen zur Verkaufsbeschleunigung: Dabei werden dem Verkäufer konkrete Schritte, die zu einem schnellen, erfolgreichen Abschluss führen, vorgegeben und auf Basis von Big Data Analysen des Kundendatenbestands Muster im Kundenverhalten gesucht und die vielversprechendsten Schritte zum Erfolg herausgefiltert. Fix verankert sind bei allen 3 Paketen Grundfunktionen wie „Gamification-Funktion“, die den spielerischen Wettbewerb im Verkaufsteam fördert, oder „Social Media Integration“ zum Abfragen von öffentlichen Informationen von Social Media Kundenprofilen. • (MPI)
Die „EASI’R“-App kann über Smartphone, Smartwatch und Tablet genutzt werden
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Online-Offline-Kundenerlebnis DMS-Spezialist CDK Global passt seine Leistungen an die neuen Anforderungen an, die durch die Digitalisierung im Autohaus entstehen. Dazu wird das DMS mit Online Web-Applikationen sowie mit Apps ergänzt.
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as Online-Offline Kundenerlebnis gewinnt in allen Bereichen des Autohauses an Bedeutung. Durch die rasant fortschreitende Digitalisierung muss das DMS mit prozessoptimierten mobilen oder webbasierten Anwendungen verbunden sein, welche die modernen Anforderungen eines Autohauses im Bereich Benutzerfreundlichkeit und Effizienz erfüllen. Im Detail bedeutet das folgende Lösungen, die im DMS von CDK Global eingesetzt werden. So ist die Online-Terminvergabe mit integrierter Werkstatt-Vorplanung ebenso Bestandteil der Software wie die digitale und mobile Kundenannahme und der Fahrzeug-Check mit Prüflisten. Kundenaufträge können über Smartphone oder Tablet abgearbeitet werden, die Rechnungspräsentation und Rechnungslegung erfolgt elektronisch. Nicht zuletzt können mit dieser Lösung Werkstatt-Potenziale sys-
tematisch genutzt und nachverfolgt werden. „CDK positioniert sich damit, auch in Bezug auf die Vielfältigkeit und unterschiedliche Prozesstiefe der von den OEMs vorgegebenen Anwendungen, als Integrator für den Handel mit großer Marken- und Schnittstellenvielfalt“, so Österreich-Vertriebschef Erwin Rader.
Lösungen und Schulungen „Unsere Strategie rund um mobile Anwendungen bedient sich einer DMS-unabhängigen Plattform und umfasst sowohl Online Web-Applikationen als auch echte Apps“, sagt Rader. „Mit wachsenden Kundenanforderungen aus der weiteren Digitalisierung sind im Autohaus Flexibilität in der Organisation und neue Kenntnisse gefragt. Hier können wir unsere Kunden mit unseren flexibel wahrnehmbaren Online-Trainingskursen unterstützen.“ • (GEW)
Erwin Rader, CDK Global Vertriebsleiter Österreich
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Marktplatz Know-how
Bundesgremium des Fahrzeughandels Wiedner Hauptstraße 63 A-1045 Wien T: +43 5 90900 E: fahrzeughandel@wko.at I: www.wko.at/fahrzeughandel
Bundesinnung der Fahrzeugtechnik Schaumburgergasse 20/4 A-1040 Wien T: +43 1 505 6950-0 E: kfztechniker@bigr2.at I: www.wko.at
Business School der FH Kufstein Tirol Andreas-Hofer-Straße 7 A-6330 Kufstein T: +43 5372 71819-201 E: automotive@fh-kufstein.ac.at I: www.fh-kufstein.ac.at/automotive
Conveba Consulting GmbH Gallinastraße 30 A-6820 Frastanz T: +43 5522 52466 E: office@conveba.com I: www.conveba.com
mobile GARANTIE Deutschland GmbH Knibbeshof 10a D-30900 Wedemark T: +49 5130 97570-30 E: info@mobile-garantie.de I: www.mobile-garantie.de
MOTIONDATA Software GmbH Feldkirchner Straße 11–15 A-8054 Seiersberg T: +43 316 255599-0 E: office@motiondata.at I: www.motiondata.at
Real Garant Versicherung AG Perfektastraße 73, Haus 2, Top 2 A-1230 Wien T: +43 1 9560496-0 E: info@realgarant.at I: www.realgarant.com
Stieger Software GmbH Primoschgasse 3 A-9020 Klagenfurt T: +43 463 3875-250 E: info@stieger-software.at I: www.stieger-software.at
Santander Consumer Bank GmbH Wagramer Straße 19 A-1220 Wien T: +43 50203 E: infoservice@santanderconsumer.at I: www.santanderconsumer.at
Werbas – RB-Power GmbH Langackergasse 7d A-1190 Wien T: +43 1 8907400 E: info@rb-power.at I: www.rb-power.at
Software
Autorola GmbH Ignaz-Köck-Straße 10 1210 Wien T: +43 1 27000211-0 E: kundencenter@autorola.at I: www.autorola.at
Autopflege DAT Austria GmbH Concorde Business Park 1/B/6 A-2320 Schwechat T: +43 1 7061053 E: office@dat.at I: www.dat.at
IfM – Institut für Management GmbH Birkenstraße 2 A-5300 Hallwang/Salzburg T: +43 662 6686-280 E: office@ifm.ac I: www.ifm.ac
Finanzdienstleistung
CG CarGarantie Versicherungs-AG Lemböckgasse 49/Haus 2/Stiege E A-1230 Wien T: +43 1 8791426-265 E: info@cargarantie.at I: www.cargarantie.com
www.automotive-guide.at
willhaben internet service GmbH & Co KG Landstraßer Hauptstraße 97–101 A-1030 Wien T: +43 1 205500 E: motornetzwerk@willhaben.at I: www.willhaben.at
Eurotax Österreich GmbH Dresdner Straße 89/3. Stock/Top 9 1200 Wien T: +43 1 3323000 E: vienna@eurotax.at I: www.eurotax.at
Fixdrive – Eckl GmbH Bergland Center 3 A-3254 Bergland T: +43 7412 52000 E: service@fixdrive.at I: www.fixdrive.at
AQUA BRUSH Waschbürsten GmbH Am Lagerplatz 2 D-93437 Furth Im Wald T: +43 9973 804528 E: info@aqua-brush.de I: www.aqua-brush.de
B2000 – Alfred Berger Hauptplatz 8 A-3002 Purkersdorf T: +43 2231 61555 E: b2000@aon.at I: www.b2000.at
Marktplatz
Tegee Clean & Care – Christian Maurer GmbH Josef-Perger-Straße 4 A-3031 Pressbaum T: +43 2233 57070-0 E: office@tegee.at I: www.tegee.at
WashTec Cleaning Technology GmbH Wehlistraße 27b A-1200 Wien T: +43 1 334 3065-0 E: office@washtec.at I: www.washtec.at
Räder
www.automotive-guide.at Der automotive GUIDE ist DAS Nachschlagewerk für die österreichische Automobilwirtschaft und bietet in kompakter Form alle relevanten Informationen für Unternehmer, Geschäftsführer, Entscheidungsträger und Einkäufer. Hier sind alle namhaften Firmen aufgelistet, bei den Partnerfirmen des automotive GUIDE werden zusätzlich Informationen zum Unternehmen, zu
Produkten und Dienstleistungen sowie detaillierte Kontaktdaten und Ansprechpartner veröffentlicht.
Der automotive GUIDE hilft den Unternehmern der Kfz-Branche bei der Suche nach den richtigen Partnern und Lieferanten. In der Online-Version wird diese Suche noch deutlich vereinfacht. Alle Daten der Anbieter sowie einige Keywords sind in der Datenbank hinterlegt und führen zu einem raschen Ergebnis.
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Goodyear Dunlop Handelssysteme c/o Goodyear Dunlop Tires Austria GmbH Lehrbachgasse 13 A-1120 Wien T: +43 1 61404-2242 E: office.at@gdhs.at I: www.gdhs.at
Interpneu Handelsgesellschaft mbH An der Roßweid 23–25 D-76229 Karlsruhe T: +43 721 6188-111 E: ip-austria@pneu.com I: www.interpneu.de
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Autobedarf Karl Kastner GmbH Trientlgasse 24 A-6020 Innsbruck T: +43 512 3312-0 E: office@auto-kastner.at I: www.auto-kastner.at
Karosserie CG CarGarantie Versicherungs-AG Lemböckgasse 49/Haus 2/Stiege E A-1230 Wien T: +43 1 8791426-265 E: info@cargarantie.at I: www.cargarantie.com
Eurotax Österreich GmbH Dresdner Straße 89/3. Stock/Top 9 A-1200 Wien T: +43 1 3323000 E: vienna@eurotax.at I: www.eurotaxpro.at
Lagermax Autotransport GmbH Lagermax Straße 1 A-5204 Strasswalchen T: +43 06215 845-0 E :atp.office@lagermax.com I: www.lagermax.com
mobile GARANTIE Deutschland GmbH Knibbeshof 10a D-30900 Wedemark T: +49 5130 97570-30 E: info@mobile-garantie.de I: www.mobile-garantie.de
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AKZO Nobel Coatings GmbH Zetschegasse 9 A-1230 Wien T: +43 1 76 74488 322 E: info.at@akzonobel.com I: www.akzonobel.com
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Eurotax Österreich GmbH Dresdner Straße 89/3. Stock/Top 9 A-1200 Wien T: +43 1 3323000-0 E: vienna@eurotax.at I: www.eurotax.at
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WM TROST Fahrzeugteile GmbH Wagramer Straße 171 A-1220 Wien T: +43 1 250 33-0 E: info@wm-trost.at I: www.wm-trost.at
Marktplatz
Castrol – BP Europa SE – Zweigniederlassung BP Austria Industriezentrum NÖ Süd, Straße 6 A-2355 Wiener Neudorf T: +43 2236 31810-1200 E: office@castrol.at I: www.castrol.at
Leikermoser Bundesstraße 49 A-5071 Wals-Siezenheim T: +43 6246 726480 E: office@lm-energy.at I: www.lm-energy.at
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Autobedarf Karl Kastner GmbH A-Trientlgasse 24 6020 Innsbruck T: +43 512 3312-0 E: office@auto-kastner.at I: www.auto-kastner.at
EAL GmbH Otto-Hausmann-Ring 107 D-42115 Wuppertal T: +49 2024 29283-0 E: info@eal-vertrieb.com I: www.eal-vertrieb.com
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NGK Spark Plug Europe GmbH Harkortstraße 41 D-40880 Ratingen T: +49 2102 974-000 E: webmaster@ngkntk.de I: www.ngk.de
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Schmierstoffe
Forstinger Österreich GmbH Martin-Miller-Straße 1 A-3133 Traismauer T: +43 59 101-0 E: office@forstinger.com I: www.forstinger.com
Adamol Mineralölhandelsges.m.b.H. Warneckestraße 7 A-1110 Wien T: +43 1 8132525 E: office@adamol.at I: www.adamol.at
Total Austria GmbH Modecenterstraße 17/Objekt 1/OG 2 A-1110 Wien T: +43 1 6164611-0 E: sm.speenco-office-at@total.com I: www.total.co.at
www.automotive-guide.at
E-Fuhrpark-Kooperation Business-Kunden von LeasePlan, die sich für ein E-Fahrzeug entscheiden, bekommen künftig eine Smatrics-Karte und können damit an über 400 Ladestationen in Österreich „auftanken“.
Rekordabsatz bei KTM Seit 10 Jahren Partner Suzuki Austria und Santander (vormals GE Money Bank) kooperieren seit 2007 bei Auto-Finanzierungen. Fast jeder 6. in Österreich verkaufte Suzuki werde unter der Marke „Suzuki Finance“ finanziert, hieß es vom Importeur.
Mit 110.500 verkauften Motorrädern im 1. Halbjahr 2017 meldet die KTM Industries AG einen „Rekordabsatz“. Der Zuwachs betrage gegenüber dem Vorjahreszeitraum 10,8 Prozent, hieß es aus Wels. Gleichzeitig wuchsen auch die Umsätze um 12 Prozent auf 758,8 Millionen Euro. Der Rückgang beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) betrug 5 Prozent, ein Negativeffekt, den man aufgrund des Hochfahrens der Getriebefertigung erwartet hat. Die Kennzahl liegt mit 65,8 Millionen Euro allerdings über den eigenen Budgeterwartungen. Für das Gesamtjahr wird mit einem Umsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro und einem EBIT von 130 Millionen Euro gerechnet. Dies würde einem Zuwachs von 6,56 Prozent (2016: 122 Millionen Euro) entsprechen. Man erwartet eine Fortsetzung des positiven Wachstumstrends des 1. Halbjahres und setzt konsequent auf organisches Wachstum in den Kernbereichen durch Ausbau der Marktanteile sowie globales Wachstum. Die Zahl der Mitarbeiter bei KTM stieg im 1. Halbjahr um 417 auf 5.486 Personen, 401 dieser Stellen wurden in Österreich geschaffen. In die österreichischen Standorte wurden rund 40 Mio. Euro investiert, 25 Millionen Euro davon flossen in den Ausbau der Forschungszentrale in Mattighofen. Dies bringt 100 zusätzliche Stellen. Rund 15 Prozent der gesamten Beschäftigten sind im Bereich Forschung und Entwicklung tätig.
+ 4,2 % Uniqa meldet Zuwächse
Mit einem Anstieg um 6,6 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro bilanziert die Uniqa Insurance Group AG für das 1. Halbjahr 2017. Das Vorsteuerergebnis wuchs um 10,2 Prozent auf 95,5 Millionen Euro. Im Konzern stiegen die verrechneten Prämien der Kfz-Sparten im direkten Geschäft um 4,6 Prozent auf 569,2 Millionen Euro, in Österreich um 4,2 Prozent auf 269,4 Millionen Euro. Der durchschnittliche Mitarbeiterstand der Uniqa-Gruppe sank im 1. Halbjahr von 13.442 auf 12.806 Mitarbeiter. Aufgrund des guten Halbjahresergebnisses erwarte man nun für 2017 insgesamt einen Prämienanstieg von etwa 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr – unabhängig von den Unwetterschäden im Juli und August.
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AUTO & Wirtschaft 09/2017
ZKW vor Übernahme? Der Wieselburger Zulieferer ZKW soll das Interesse des koreanischen Konzerns LG Electronics geweckt haben. Einem koreanischen Zeitungsbericht zufolge soll der Deal ca. 1 Milliarde Euro schwer sein und
seit 1,5 Jahren in Vorbereitung sein. Sowohl in Seoul als auch in Wieselburg gibt man sich jedoch zugeknöpft, es sei noch keine Entscheidung getroffen. Interesse gebe es von verschiedenen Seiten immer wieder.
wirtschaft
Semperit in Österreich: Finanzgeschäftsführer Karl Trummer und Geschäftsführer Dr. Kristjan Ambroz
Für die Anforderungen des österreichischen Marktes: Semperit Speed-Grip 3
Regionale Entscheidungen Mit dem Aufstieg von Karl Trummer zum Finanzchef wird der Standort ebenso weiter gestärkt wie die Kompetenz von Semperit in Österreich. Die Kunden profitieren von der größten Vertriebsmannschaft und der breiten Unterstützungsmöglichkeit der österreichischen Organisation.
D
er Vorteil einer lokalen Organisation ist es, besser und umfassender auf die Anforderungen des Marktes und der Kunden einzugehen. Und der Markt ist stark in Veränderung“, erklärt Dr. Kristjan Ambroz, Geschäftsführer der Semperit Reifen GmbH in Wr. Neudorf. Um diese Kompetenz noch zu verstärken und die Entscheidungswege noch kürzer und regionaler zu ermöglichen, gab es nun erneut eine Veränderung in der österreichischen Organisation. Mit Karl Trummer übernimmt ein langjähriger, österreichischer Mitarbeiter die Position des Finanzgeschäftsführers. Trummer, der auch weiterhin Controlling und Creditmanagement leiten wird, kennt die Organisation ebenso gut wie Kunden, Mitarbeiter und den österreichischen Markt. Nachdem Trummers Vorgänger Thorsten Wüstefeld mit seinem Hauptjob als Leiter Controlling Pkw Ersatzgeschäft Deutschland seinen Hauptsitz in Hannover hatte, ist die Bestellung des Österreichers Trummer ein klares Signal des Konzerns in Richtung noch mehr Eigenständigkeit der heimischen Semperit-Organisation. Während in anderen Großkonzernen die Verantwortlichkeiten immer stärker in den D-A-CH-Bereich wandern, stärkt Continental die regionale Marktbetreuung vor Ort.
Bei Semperit können durch die regionale Entscheidungskompetenz langjährige Kundenbeziehungen erhalten und auch noch verstärkt werden. „Im Zweifelsfall setze ich mich ins Auto und besuche den Kunden, um mir vor Ort und im persönlichen Gespräch einen Überblick zu verschaffen“, berichtet Trummer aus seiner Tätigkeit: „Oft können wir auch in einer Art Beratungsgespräch den Reifenbetrieb in diesem Bereich unterstützen.“ „Das Geschäft wird herausfordernder und die Reifenbranche ist aktuell in keinem stabilen Fahrwasser. Wir brauchen Leute vor Ort, die wir gut ausbilden müssen, damit sie mit den Herausforderungen klar kommen. Damit können wir unseren Kunden und Partnernunterstützen, das durchzustehen“, ergänzt Ambroz. Auf beiden Seiten braucht es dafür eine vielfältige Sicht der Dinge: „Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus“, so Ambroz.
„Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.“ Dr. Kristjan Ambroz
Unterstützung über die Reifenlieferung hinaus Die Entscheidung über die Kundenbeziehung Aufgrund des rückläufigen Marktes sowie der Ertragsprobleme mit Auswirkungen auf Ergebnisse und Bilanzen, kommt der Beurteilung der Kundenbonität immer größere Bedeutung zu. Immer öfter muss das Kreditmanagement entscheiden, ob und wie umfassend Kunden noch beliefert werden dürfen. Weit entfernte Finanzabteilungen, die weder den Markt verstehen noch die Kunden kennen, können damit Geschäftsbeziehungen nachhaltig beeinträchtigen.
So hat Semperit ein sehr umfassendes und komplettes Angebot für den Händler, das weit über die Reifenlieferung hinausgeht. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Händler zu unterstützen, nachdem wir die Reifen geliefert haben. Da geht es um betriebswirtschaftliche Themen und Finanzen, IT-Lösungen, Vertriebsideen, aber auch um den Bereich Autoservice, den wir über das Konzern-Knowhow abdecken können. Da ist es ein großer Vorteil, wenn alle Abteilungen im Haus sind“, berichtet Ambroz. • (GEW)
AUTO & Wirtschaft 09/2017
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WIRTSCHAFT
Was bringt der Herbst? Der Sommer ist vorüber, und die Neuzulassungen in Österreich lagen nach sieben Monaten um 7,87 Prozent über jenen von 2016. Auch im Gebrauchtwagenbereich sieht es gut aus. Doch wie werden sich die diversen Umweltprämien für alte Dieselfahrzeuge auswirken? Man darf gespannt sein!
Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel
Jän.–Juli 2017 36.351 14.988 13.291 12.499 11.859 11.799 11.284 10.671 10.568 10.340 9.031 7.016 6.173 5.910 5.871 5.071 4.812 4.762 4.574 2.455 2.339 1.824 1.572 1.521 1.516 1.456 999 872 645 587 327 316 316 189 114 105 73 49 37 27 83 214.292
2.480 1.837 -1.105 575 162 2.611 -216 -1.083 1.135 1.530 1.430 828 328 -257 738 1.518 239 1.272 139 347 109 -49 -105 200 457 -32 139 -3 104 184 91 69 7 -163 42 48 5 11 2 2 14 15.640
7,32 13,97 -7,68 4,82 1,38 28,42 -1,88 -9,21 12,03 17,37 18,81 13,38 5,61 -4,17 14,38 42,72 5,23 36,45 3,13 16,46 4,89 -2,62 -6,26 15,14 43,15 -2,15 16,16 -0,34 19,22 45,66 38,56 27,94 2,27 -46,31 58,33 84,21 7,35 28,95 5,71 8,00 20,29 7,87
16,96 6,99 6,20 5,83 5,53 5,51 5,27 4,98 4,93 4,83 4,21 3,27 2,88 2,76 2,74 2,37 2,25 2,22 2,13 1,15 1,09 0,85 0,73 0,71 0,71 0,68 0,47 0,41 0,30 0,27 0,15 0,15 0,15 0,09 0,05 0,05 0,03 0,02 0,02 0,01 0,04 100,00
-0,51 5,65 -14,41 -2,83 -6,01 19,05 -9,04 -15,84 3,86 8,80 10,14 5,11 -2,10 -11,16 6,03 32,31 -2,45 26,49 -4,39 7,96 -2,77 -9,72 -13,10 6,74 32,71 -9,29 7,68 -7,62 10,52 35,03 28,45 18,60 -5,20 -50,23 46,78 70,77 -0,48 19,54 -2,00 0,12 11,51 0
Juli 2017 Juli 2016
874 +15,61 %
Burgenland Kärnten
1.472
Niederösterreich
5.097
0%
Oberösterreich
4.422
-7,00 %
+2,65 %
Salzburg
2.237
-3,54 %
Steiermark
3.587
+5,41 %
Tirol
2.496
+4,92 %
Vorarlberg
1.206
+0,84 %
6.340 +14,09 %
Wien
52
-428 42 -85 -51 242 138 92 82 -279 116 3 391 126 -24 -23 276 63 214 34 35 -36 19 -105 23 16 -24 -16 20 -27 17 7 2 -4 -24 13 4 -1 5 -5 4 -3 849
B-Segment Stadtwagen
8000
7000
Juli 2017 Juli 2016
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Neuzulassungen Bundesländer
4.196 1.629 1.627 1.654 1.418 1.395 1.589 1.580 1.304 1.576 1.225 1.128 955 736 830 742 635 665 555 319 293 314 221 182 235 197 85 136 50 58 39 30 37 23 26 13 6 5 1 6 16 27.731
MA Abweichung 2016/2017
* Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind
VW Skoda Opel Ford Renault Hyundai BMW Audi Seat Mercedes-Benz Fiat Peugeot Mazda KIA Dacia Toyota Citroën Suzuki Nissan Mitsubishi Volvo Jeep Mini Land Rover Alfa Romeo Honda Smart Porsche Jaguar Tesla Lexus Abarth Subaru DS Automobiles Lada Maserati SsangYong Bentley Infiniti Ferrari Sonstige Gesamt
Marktanteil Jän.–Juli 2017
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
Abweichung 2016/2017 in %
+4,1 +19,3 +5,9 +3,1 +13,4 -1,6 +3,0 +6,2 -1,3 -10,0 +8,9 +23,6 -1,0 +19,7 +2,23 +16,9 +8,6 +17,2 +7,2 +27,0 +3,2 +11,2 +11,6 +7,1 +8,8 +19,2 +11,0 +4,7 +3,8 +15,2 +12,6 +0,3 +0,6 +1,1 +4,6 +3,7
Abweichung 2016/2017
322.302 14.749 123.791 1.787.026 13.332 64.422 1.135.267 50.356 1.401.811 91.185 1.136.331 31.790 8.614 12.814 28.946 226.690 186.561 247.014 127.199 45.008 193.530 48.871 39.032 667.494 144.451 54.793 7.542 8.210.921 7.542.911 668.010 13.654 77.983 158.918 250.555 8.461.476 7.793.466
Abweichung 2016/2017 in %
Jän.–Juni 2017
-0,3 +31,4 +1,4 -3,5 +33,7 +1,0 +1,6 +14,4 -4,8 -14,0 +12,9 +8,8 -17,8 +40,6 +2,0 +5,2 +5,0 +8,6 +6,3 +47,0 +5,6 +14,5 +16,4 +6,5 +3,6 +11,6 +46,0 +2,1 +1,3 +12,0 +10,2 +4,0 +2,1 +3,1 +2,1 +1,4
Abweichung zu Juli 2016
55.119 3.206 23.959 327.693 2.666 10.860 230.926 10.141 243.454 1.396 187.642 6.680 1.591 2.677 5.206 41.309 35.441 41.890 24.847 8.030 38.324 9.568 7.555 131.797 26.634 10.820 1.572 1.491.003 1.368.114 122.889 3.145 14.228 31.923 49.296 1.540.299 1.417.410
Neuwagenzulassungen Österreich 07/2017 Juli 2017
Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU15** EU12*** Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA
Abweichung 2016/2017 in %
Juni 2017
Neuwagenzulassungen Europa 06/2017*
AUTO & Wirtschaft 09/2017
596 321
Hyundai i20
534 862
VW Polo
391 580
309 325
307 303
Skoda Fabia Opel Corsa E Dacia Sandero
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax
WIRTSCHAFT
+ 47,0 %
In Rumänien, wo die Krise am stärksten war, wuchs der Automarkt im Juni besonders stark
ZEHNTAUSENDSECHSHUNDERTEINUNDSIEBZIG Audi ist heuer in Österreich weit von alter Stärke entfernt: Die Neuzulassungen sanken in den ersten sieben Monaten um 15,84 Prozent. Mit einem Marktanteil von 4,98 Prozent fielen die Ingolstädter auch deutlich hinter dem Erzrivalen BMW (5,27 Prozent) zurück. Mercedes hat stark aufgeholt und kam in den ersten sieben Monaten auf 4,83 Prozent.
mar k des e mon ats
Jän.–Juli 2017
Anteile in % Jän.–Juli 2017
15.979 7.169 5.944 4.663 4.331 4.377 3.410 3.287 3.077 2.808 2.191 2.210 1.803 1.748 1.498 1.179 1.299 1.045 839 689 680 530 567 517 422 391 390 369 326 305 201 191 139 72 68 74 50 42 43 41 494 75.458
21,18 9,50 7,88 6,18 5,74 5,80 4,52 4,36 4,08 3,72 2,90 2,93 2,39 2,32 1,99 1,56 1,72 1,38 1,11 0,91 0,90 0,70 0,75 0,69 0,56 0,52 0,52 0,49 0,43 0,40 0,27 0,25 0,18 0,10 0,09 0,10 0,07 0,06 0,06 0,05 0,66 100
106.702 49.248 39.588 31.888 29.399 28.263 22.963 22.879 20.788 18.987 15.593 14.971 12.224 12.178 10.332 8.685 8.234 7.637 5.913 5.082 4.550 3.924 3.525 3.266 2.904 2.710 2.630 2.308 2.122 1.885 1.457 1.320 1.017 517 488 461 310 302 290 287 3.085 510.912
20,88 9,64 7,75 6,24 5,75 5,53 4,49 4,48 4,07 3,72 3,05 2,93 2,39 2,38 2,02 1,70 1,61 1,49 1,16 0,99 0,89 0,77 0,69 0,64 0,57 0,53 0,51 0,45 0,42 0,37 0,29 0,26 0,20 0,10 0,10 0,09 0,06 0,06 0,06 0,06 0,56 100,00
-428 Die PSA-Marke DS kommt nicht voran: Heuer sanken die Neuzulassungen in Österreich um 46,31 Prozent
Differenz in % Jän.–Juli 2016/2017
Anteile in % Juli 2017
VW Audi BMW Opel Mercedes-Benz Ford Skoda Renault Peugeot Seat Mazda Fiat Toyota Citroën Hyundai Nissan KIA Suzuki Volvo Mitsubishi Alfa Romeo Honda Dacia Mini Chevrolet Porsche Jeep Smart Land Rover Chrysler Subaru Jaguar Lancia Daihatsu Saab Lexus Abarth SsangYong Dodge Daewoo Sonstige Gesamt
Juli 2017
Gebrauchtwagen-Umschreibungen per 07/2017
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
4,04 3,54 5,39 -2,39 3,73 0,06 6,49 0,36 0,29 6,99 -3,05 -1,20 1,49 1,23 -5,83 4,16 1,72 10,47 2,19 5,70 -5,27 -7,97 20,80 3,22 -3,84 -0,95 1,47 9,07 11,86 -8,14 -2,87 12,92 -10,48 0 5,86 -7,43 21,09 0 -2,03 -11,42
li u j 017 2
Manchmal reicht ein neues Modell, um eine Marke wieder ins Gespräch zu bringen: Ist Peugeot dank des 3008 (und der Übernahme von Opel) auf dem Weg zu alten Erfolgen?
E
2,36
Volkswagen ist die Marke, die die Dieselkrise losgetreten hat: Das wirkte sich im Juli bei den Neuzulassungen in Österreich aus, auch sonst verliert VW Marktanteile Das Ende von Lancia wirkt sich auch bei den Gebrauchtwagen aus: -10,48 Prozent zwischen Jänner und Juli
s ist noch nicht allzu lange her, da kam Peugeot in Österreich auf einen Marktanteil von 4,49 Prozent: Das war im Jahr 2014. Doch nicht zuletzt weil die Franzosen die zuvor relativ hohe Zahl an Kurzzulassungen zurückgeschraubt haben, sanken auch die Marktanteile – auf 3,05 Prozent im Jahr 2016. Jetzt scheint die Löwen-Marke wieder im Aufwind zu sein: Das zeigen die Zulassungen der ersten sieben Monate, wo mit 7.016 Stück ein Plus von 13,38 Prozent erreicht wurde. Der Marktanteil kletterte auf 3,27 Prozent – und im Juli kam man mit 4,07 Prozent (und 1.128 Neuzulassungen nach 737 im Juli 2016) sogar wieder in alte Höhen.
SUVs werden immer wichtiger Was sind die Gründe? Es ist vor allem die Stärke bei den SUVs, denn sowohl der 2008 (mit 1.453 Neuzulassungen auf Rang 2 hinter dem 308 mit 1.581 Einheiten) als auch der neue 3008 (Platz 4 mit 1.098 Stück, hinter dem 208/1.099) sind weit vorn platziert. Schade, dass der einstige Erfolgsrenner RCZ ausgelaufen ist. Und auch bei den Elektroautos, wo der (mit Mitsubishi entwickelte) iOn einst erfolgreich war, ist Handlungsbedarf. Heuer wurden nur 15 iOn abgesetzt – ein Minus von 46,43 Prozent. • (MUE)
Bentley ist nicht günstig, aber erfolgreich: Die Neuzulassungen in Österreich stiegen um 28,95 Prozent
AUTO & Wirtschaft 09/2017
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WIRTSCHAFT
Standesvertretungen können mit der Forderung nach dem Jahrespickerl bei ihren Mitgliedern wieder punkten
Zurück zum Jahrespickerl Als glaubwürdige Qualitätssicherungsmaßnahme zum Thema Kfz-Emissionen gibt es nichts Saubereres als die Rückkehr zur jährlichen Fahrzeugüberprüfung.
P
olitik und Verbände müssen Fakten aufgreifen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieund Mobilitätswende. Und weil diese noch ein paar Jahrzehnte braucht, bis sie alltagstauglich ist, muss der konventionellen Automobilität auf die Umweltsprünge geholfen werden. Der fairste Weg dorthin führt zurück zu einer jährlichen Fahrzeugüberprüfung, wie sie bis März 2002 schon einmal funktioniert hat. So gut, dass die Regierung übermütigerweise auf eine 3-2-1-Regulierung umgestellt hat. Zur Erinnerung: Gemäß dieser erfolgt die 1. Begutachtung drei Jahre nach Erstzulassung, danach müssen die Pkws nach zwei Jahren und anschließend jedes Jahr zur Überprüfung. Autorisiert sind geprüfte Kfz-Werkstätten, Autofahrerclubs und Ziviltechniker. Die Ermächtigung erteilt in Ermangelung einer Landeshauptfrau der jeweilige Landeshauptmann, der auch regelmäßig die Voraussetzungen für die Prüfermächtigung kontrolliert. Die Ausfallsquote ist gering, dokumentiert die einschlägige Aktenlage. Sonderbarerweise von den regelmäßigen Begutachtungen ausgenommen sind Fahrzeuge im Besitz der Republik, der Bundesländer und Großgemeinden.
„Eine jährliche Begutachtung anstelle der 3-2-1-Regelung schafft neues Umweltvertrauen ins Automobil!“ Denzel-Vorstandssprecher Mag. Gregor Strassl
Staat als Schiedsrichter Wenn der Staat also als Schiedsrichter gebraucht wird, dann müssen faire Voraussetzungen geschaffen werden auf dem Weg hin zur nachhaltigen Energie- und Mobilitätswende. Im Tagesgeschäft haben wir nun mal den Diesel, den Benziner und irgendwie den E-Motor, ergänzt mit Hybridkombinationen. Im Inhalt der Begutachtung stehen nicht nur
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AUTO & Wirtschaft 09/2017
verschleißrelevante Bauteile, sondern explizit die Überprüfung des Schadstoffausstoßes. Dieses Erfordernis kann glaubwürdig im Jahresprüfzyklus sichergestellt werden. Die Landeshauptleute lassen die dafür autorisierten Prüfspezialisten alle drei Jahre entsprechend schulen und Zeugnis ablegen.
Wird die Zukunft elektrisch? Die Zukunft der Mobilität mag in einigen Jahrzehnten eine andere sein als heute – Auguren sehen sie elektrifiziert. Für Mag. Gregor Strassl, Denzel-Vorstandssprecher und Lenkungsausschussmitglied im Arbeitskreis der Automobilimporteure, steht aus technischer und vor allem volkswirtschaftlicher Sicht die umweltgerechte Umsetzung der ohnehin existierenden strengen Auflagen im Zentrum seiner Aufgabenstellung. Eine jährliche Begutachtung minimiert Schadstoffbelastungen ebenso wie sie funktionierende Bremsen und Lichtanlagen im Sinne der Verkehrssicherheit fördert. Und eines bestätigt das Positionspapier von 25 führenden Ingenieurswissenschaftlern, darunter die Professoren Bernhard Geringer (TU Wien) und Wilfried Eichlseder (TU Graz) auch: Nach deren Vorhersagen werden 2030 mehr Verbrennungsmotoren weltweit gebaut als heute (siehe auch Seite 10). Eine überstürzte Flucht in ein batterieelektrisches Fahren und eine Forderung nach einem Verbot der Produktion verbrennungstechnischer Antriebe ab wann auch immer gehören sicher nicht dazu. Geht es um eine ganzheitliche und politisch ehrliche Betrachtung von CO2-Emissionen zur nachhaltigen Bekämpfung des Klimawandels, dann ist eine regelmäßige Überprüfung zugelassener Fahrzeuge auf ihre gesetzlich vorgeschriebene Funktionszuverlässigkeit zielführend. • (LUS)
„Der rote Faden!“ Sie sind Experte auf IHREM Gebiet. Wir auf UNSEREM! 30 Jahre (er)leben wir die automobile Welt und immer wieder berichten wir über das Mobilitätsgeschehen von morgen. So wird es auch die kommenden Jahre sein. In unserem stabilen Qualitätsformat können SIE IHRE Strategie, Produkte und Meinungen positionieren! Redaktion
Marketing
Gerhard Lustig, Herausgeber DW 527, +43 664 8229485 lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, MBA, Geschäftsführung DW 526, +43 664 5285661 binder.stefan@autoundwirtschaft.at Prok. Gerald Weiss, Projektleiter DW 578, +43 664 2359044 weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Mag. Heinz Müller, Chefredakteur DW 523, +43 664 8221660 mueller.heinz@autoundwirtschaft.at
Uschi Ernst, Marketing DW 529, +43 664 8222224 ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, Marketing DW 521, +43 664 8229487 keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, Marketing DW 520, +43 664 88368591 ecker.werner@autoundwirtschaft.at
Fakten Ein wegweisendes Heft, das als Rückblick und Ausblick zugleich gedacht ist! Erscheinung: Auflage: Heftformat:
Herbst 2017 16.000 Stück 210 x 280 mm
WIRTSCHAFT
Klein, weiß, hart … … sind sie, die Hagelkörner: Sie lassen die Versicherungen jammern, die Dellendrücker und Karosseure jubeln. Denn das Hageljahr 2017 war extrem stark. Von Mag. Heinz Müller
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s waren nur wenige Minuten, doch die hatten es in sich: Vor allem deshalb, weil an diesem zuvor so heißen Tag – dem 10. Juli – nicht wie so oft ein wenig besiedelter Landstrich betroffen war, sondern der Süden und Osten einer Millionenmetropole, nämlich Wien. Binnen weniger Minuten „verhagelte“ es nicht nur die auf den Straßen geparkten Autos, sondern auch die Gebrauchtwagenplätze (und teilweise auch die Neuwagen) vieler Händler. Bald war klar, dass die Schäden in die Millionen gehen: Die Telefone bei den Versicherungen klingelten pausenlos, eine Schadensmeldung nach der anderen trudelte ein. Selbst Ende August, also mehr als eineinhalb Monate nach der Katastrophe, konnte man bei der Generali – die im Kfz-Bereich traditionell sehr stark vertreten ist – keine endgültige Aussage über den Gesamtschaden machen. Die Schadenserhebung sei noch im Laufen, hieß es aus der Generaldirektion in der Wiener Innenstadt: „Für eine abschließende Nennung der Anzahl der Schäden sowie der Gesamtschadensbelastung ist es noch zu früh.“ Dominik Denk, Dellenteam Ähnlich die Auskunft beim Versicherungsverband; Dort will man die Zahlen (wenn sie von den Mitgliedern eintreffen) überhaupt erst im Februar 2018 (!) kommunizieren.
„Ein sensationelles Hageljahr, wie es nur alle sieben bis acht Jahre vorkommt.“
Wien, Burgenland, Steiermark, Niederösterreich, … Besorgte Gesichter gibt es derzeit auch bei der Allianz: „Wir beobachten ein steigendes Schadens aufkommen infolge der Unwetter der vergangenen Wochen“, heißt es im Unternehmen: Die größte Intensität habe es im Raum Wien (Hagelunwetter „Wolf“ vom 10. 7.), im Nordburgenland (Region Neusiedlersee, 9. bis 11. 8.), in der Obersteiermark (Region Ennstal, 4. bis 6. 8.) und in Oberösterreich
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(Region Innviertel, Hausruckviertel, 18. bis 19 .8.) gegeben. Doch damit nicht genug, wie die Unwetter von Ende August im Waldviertel und im Kärntner Gailtal zeigen. Jene, die von derartigen Ereignissen profitieren, sehen das naturgemäß anders. „Ein sensationelles Hageljahr, wie es nur alle sieben oder acht Jahre vorkommt“, ist die Bilanz von Dominik Denk vom „Dellenteam“. „Wenn es eine große Stadt wie Wien verhagelt, merkt man das auch an den Stückzahlen.“ Ende August sei die erste Woche gewesen, wo er und seine Mitarbeiter „wenigstens ein bisschen zum Durchschnaufen“ gekommen seien: „Wir haben 70 Leute im Einsatz: Da sind auch Partner aus dem Ausland dabei, mit denen wir in Österreich schon lange zusammenarbeiten.“
Partner, auf die man sich verlassen kann Es sei aber gar nicht leicht, genügend qualifiziertes Personal zu finden, da es heuer auch in Deutschland, der Schweiz, Italien und Tschechien sehr viele Hagelschäden gebe. „Umso wichtiger sind langjährige Partnerschaften, auf die man sich verlassen kann. Es bringt nichts, wenn die von heute auf morgen abbiegen, wenn sie woanders eine Arbeit finden.“ Unter anderem sei in seinem Team sogar ein Schwede, sagt Denk: „Ein Spitzentechniker.“ Ausgelastet sind die Mitarbeiter „in jedem Fall bis Anfang Oktober“: Dennoch gelinge es immer wieder, spontane Schäden – etwa 20 pro Woche – zwischendurch „einzuschieben“, um die Kunden (Autohäuser und Werkstätten) zufriedenzustellen. Von einer sehr guten Auslastung bis weit in den Herbst spricht auch Reinhart Clark von „Clark’s Karosseriedienst“ in Wien-Donaustadt: „Die Hagelunwetter waren im Süden Wiens und im Osten, vor allem in Groß-Enzersdorf bis Orth an der Donau – und wir liegen quasi mittendrin.“ Bei einigen Autos könne
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Die bunten Striche zeigen, wo der Dellendrücker arbeiten muss; der Hagel beschert dieser Branche viel Arbeit man die Schäden nur mit Drücken ohne Lackieren beheben, doch etwa die Hälfte der Fahrzeuge sei massiv betroffen: „Kaputte Windschutzscheibe, Motorhaube erneuern, Dachrahmen lackieren.“ Angesichts der Katastrophe regt Erik Paul Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker, eine neue Vorgangsweise für derartige Schäden an. Ähnlich wie bei Massenkarambolagen, wo eine Versicherung federführend mit der Abwicklung betraut sei, müsse es auch bei derartigen Hagelereignissen Maßnahmen geben, um die Abwicklung zu beschleunigen: „Ich denke, dass wir Ende September darüber mit dem Versicherungsverband sprechen werden.“
„Druck von den Kunden“
„73L“ bedeutet 73 leichte Hageldellen (bis 2 cm Durchmesser) auf diesem Bauteil, sprich der Motorhaube eines Mini. Zur einheitlichen Klassifizierung wurden eigene Regeln geschaffen, es gibt auch mittlere (3 cm) und schwere Dellen (4,5 cm Durchmesser).
Die Mitarbeiter in den Karosseriebetrieben seien in den vergangenen Wochen einem massiven Druck seitens der Kunden ausgesetzt gewesen, die verhagelten Autos möglichst rasch zu reparieren: „Dabei hätten die meisten mit diesen Fahrzeugen noch 100 Jahre fahren können“, meint Papinski etwas überspitzt. „Dann sind auch die Werkstätten unter Zugzwang. Und die Sachverständigen können sich ja auch nicht vierteilen, um überall gleichzeitig zu sein“, so der Bundesinnungsmeister. Schwer beschädigte Autos (etwa mit kaputten Windschutzscheiben) müssten in jedem Fall vorrangig repariert werden können, so Papinski – eine Forderung, der sich auch die Versicherungen anschließen. •
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Es wird Zeit … … für eine Neuorganisation – auch bei den Händlern: Denn die automotive Zukunft hat längst begonnen. Laut einer Studie von Arthur D. Little werden die Händler aber auch in Zukunft noch gebraucht. Von Katja Müller-Happe
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mmer mehr Studien sagen ein großes Sterben der Autohäuser, wie wir sie heute kennen, voraus. Denn alternative Konzepte wie Carsharing, neue Verkaufsformate und der Vertrieb über das Internet sowie Direktverkäufe der Hersteller an große Flotten dürften die Anzahl der klassischen Autohäuser in den kommenden Jahren verringern. Die Händler werden sich entscheiden müssen, mit welchen zusätzlichen Kompetenzen und neuen Vertriebsmodellen sie dem Wettbewerb standhalten. Die Strategie-Experten von Arthur D. Little (ADL) haben im Rahmen ihrer Studie „The Future of Automotive Mobility“ die Trends der Branche und das zukünftige Absatzpotenzial untersucht: Dazu wurden Kunden, Fachleute internationaler Original Equipment Manufacturer (OEM) sowie Zulieferer befragt.
„Nicht allein der Kunde, sondern hauptsächlich die Regulierungen sind in der automotiven Zukunft der entscheidende Faktor.“
Autonome Autos kaum gefragt? Noch sind, laut Studie, viele Autokäufer den neuen Mobilitätstrends gegenüber skeptisch. In Deutschland wollen nur 22 Prozent der Befragten autonome
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Fahrzeuge und nur 37 Prozent erwägen, Carsharing zu nutzen. Jedoch ist laut Experten die Umsetzung lediglich eine Frage der Zeit.
121 Millionen Neuwagen pro Jahr Die Zukunft werde sich laut Studie nicht an den Vorlieben von Kunden entscheiden. Auch die technologische Entwicklung ist nicht der Hauptfaktor für den Fortbestand des Automobils, sondern zuallererst die staatliche Regulierung, die über Form und Umfang der zukünftigen Mobilität entscheidet. Jedoch soll, wie es in einem modernen Szenario der Experten skizziert wurde, der globale Fahrzeugabsatz bis 2030 auf 121 Millionen Fahrzeuge im Jahr steigen. Das sind plus 39 Prozent im Vergleich zu heute. Die Voraussetzung ist jedoch, dass die Autos in Zukunft nicht aus den Städten wegreguliert werden. Die Autoren sind überzeugt, dass saubere, autonome und Sharing-Fahrzeuge wichtige Faktoren wären, damit die Autos auch in Zukunft Teil urbaner Mobilität sind. Die behandelten Szenarien basieren auch auf der Annahme, dass die Regulierung den Menschen erlaubt, öffentliche Verkehrsmittel zum Teil durch so genannte Robotaxis zu ersetzen. Doch diese Alternative zu den Öffis und zum Privat-Pkw könnte für die Hersteller und Händler zum Risiko werden.
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Denn damit könnten sie den direkten Zugang zu den Autofahrern verlieren. Millionen von Einzelkunden würden durch wenige Flottenbetreiber ersetzt werden. Diese könnten sogar die beherrschende Rolle der OEMs im Automobil-Ökosystem übernehmen, da sie den direkten Kundenzugang ebenso haben wie eine erhebliche Volumenmacht. Laut der Studie wäre es sinnvoll, wenn man selbst zum Mobilitätsanbieter wird – einige Händler und Hersteller experimentieren bereits mit innovativen Angeboten. Dazu gehört auch die neue Rail&Drive-Kooperation mit den ÖBB: Hier können Kunden die Autos einfach via App anmieten.
Immer mehr neue Mitspieler Die Experten sind sich sicher, dass die Situation für die OEMs und Zulieferer jedenfalls nicht einfacher wird. Besonders die Umstellung auf den elektrischen Antrieb und die Bedeutung von Software werden treibende Kräfte sein. Auf der automobilen Zulieferpyramide, die zurzeit aus den Ebenen Hersteller, Zulieferer und Verkäufer besteht, würden acht weitere Rollen entstehen, die man erkennen und für sich nutzen sollte. Denn das neue Mobilitätssystem erfordert eine deutliche Veränderung des Produktportfolios. Um die neuen Herausforderungen zu meistern, geben die Autoren am Ende eine Anleitung, wie man die Ansätze und Herausforderungen auch in Zukunft gut überwinden können wird.
Der digitale Sprung – auch für die Händler Für viele Händler ist das digitale Zeitalter noch immer wie ein Sprung ins kalte Wasser. Sie wickeln ihre Geschäfte gerne persönlich am Schreibtisch im Autohaus ab. Viele potenzielle Neuwagenkäufer sind aber Mitte Dreißig, gehören den Digital Natives an und sind mit dem Internet aufgewachsen. Studien zeigen, dass jeder Zweite in Zukunft sein Fahrzeug online kaufen könnte. Nur Autohändler, die sich online präsentieren, ihre Kunden zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Berührungspunkt ansprechen, werden richtig punkten. Dazu gehören neue Verkaufskanäle und -strategien, abgestimmt auf die Kundenzielgruppe. Denn wer auf der Suche nach einem neuen Auto ist, sucht umfassende Informationen. Dabei spielen Vertrauen, Emotion und Sicherheit eine große Rolle. Der Käufer will schon vorher das Gefühl haben, dass er den richtigen Ansprechpartner für alle Belange rund um das Automobil gefunden hat. Und dabei wird sich ein Käufer auch online um Feedback zufriedener und unzufriedener Kunden umsehen. •
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Vorstandschef Matthias Müller zeigte heuer in Genf, wie ein Robotaxi von VW aussehen könnte
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Technik-Partner für alt und jung Messtechnik- und Diagnose-Spezialist AVL Ditest ist langjähriger Technikpartner der Ennstal Classic. Auch bei der 25. „Ennstal“ war man mit dabei. Mag. Bernhard Katzinger
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ommer ist nicht nur für Eissalons und Freibäder, sondern auch für Freunde klassischer Automobile absolute Hochsaison. Und den Höhepunkt markiert für viele von ihnen die Ennstal-Classic, bei der sich seit 1993 die Liebhaber des schönen, alten Blechs im steirischen Gröbming treffen. Zum 25-jährigen Jubiläum im heurigen Juli war auch AVL Ditest wieder mit seinem Mess-Zelt vertreten – zum 11. Mal insgesamt. Die über 200 Teilnehmer der Rallye hatten dort im Anschluss an die technische Abnahme durch die Offiziellen die Chance, Zündung und Abgasanlage ihrer Oldtimer vor Ort mit modernsten Diagnosegeräten durchchecken zu lassen. Dies führt in vielen Fällen zu Verbesserungen, leider kommt es im Zelt hin und wieder auch zu Tragödien, etwa wenn ausgerechnet am Tag vor dem Rennen die Kupplung den Geist aufgibt.
Im Sommergespräch unter Klassikern Während im Mess-Zelt die schönen klassischen Boliden durchgecheckt werden, treffen wir draußen Mag. Gerhard Illek, per September neuer Direc-
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Mag. Gerhard Illek, Director Sales & Marketing
Otto Loacker, Area Sales Manager Austria bei AVL Ditest, legt selbst Hand und Messfühler an
tor Sales & Marketing bei AVL Ditest. Der gelernte Kfz-Mechaniker und Jurist genießt den Anblick der alten Klassiker, wenn er selbst auch aus der Motorrad-Rennszene kommt und vor seiner Zeit bei AVL Ditest mit dem SLRC „Sylva Riot“ 2013 als Hersteller eines leichten straßenzugelassenen Sportwagens Aufsehen erregte. Er übernimmt die Sales-Agenden in einem Übergangsjahr, für das im Mai bei der Jahresbilanz- Pressekonferenz eine „Umsatzdelle“ prognostiziert wurde – eine vorhersehbare Entwicklung, die sich aus der Natur des Projektgeschäfts ergibt, erklärt Illek. „Wir sind dennoch gut profitabel, die Auftragslage ist sehr gut, was sich in einem oder zwei Jahren niederschlagen wird. Gesundes Wachstum ist wichtiger, als nur auf den Umsatz zu schauen.“ Das Bekenntnis zum Standort Österreich bleibt klar – trotz Kostennachteilen: „Wir erzeugen Premiumprodukte und werden auch in Zukunft nicht über den Preis an die Kunden herangehen.“ Wachsen will man etwa mit CO2-Klimaservice-Geräten. „Wir sind früh eingestiegen und haben ein neues, innovatives Produkt auf dem Markt. Die Hersteller versprechen sich von der Technologie Kostenund Umweltvorteile“, erklärt Illek und meint damit nicht nur den Daimler-Konzern, der die Technologie derzeit als einziger, nämlich in der S-Klasse von Mercedes-Benz, verbaut. Auch aus Gesprächen mit anderen Herstellern höre man Interesse, auf CO2 umzusteigen. Dass das AVL-Engagement bei der Ennstal sich nicht auf die Vorbereitung beschränkt, stellte Illeks Vorgänger Ingo Glatter unter Beweis. Er ging wie schon in den beiden Jahren zuvor in einem Austin Mini Cooper aus dem Jahr 1972 an den Start und belegte in der Gesamtwertung den 9. Platz. •
Ein Vergleich macht Sie sicher Welche Marke wirbt am stärksten? Über welches Modell erscheinen die meisten Berichte? Und welcher Händler ist besonders aktiv? Fragen über Fragen, auf die das neue Produkt „Compare“ Antworten gibt. Es wendet sich an Importeure, Händler und Verlage. Von Mag. Heinz Müller
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Mag. Florian Laszlo
elches Automodell hatte heuer den höchsten PR-Wert in den österreichischen Medien? Der VW Golf mit 58 Berichten? Weit gefehlt, denn der WELCHE 10 MODELLE WAREN IM JULI AM STÄRKSTEN PRÄSENT? Zulassungs-Champion findet sich mit einer Summe von 190.318 Euro erst auf Rang 6 – und das, obwohl für den Wolfsburger deutlich mehr Inserate geschaltet wurden als für den Spitzenreiter in der PR-Statistik der ersten sieben Monate: Es handelt sich um den Hyundai i30, der zwar „nur“ 42 PR-Berichte bekam, aber dafür in einem Ausmaß von 260.329 Euro. Diese Statistik ist nur eine von vielen, die die Abonnenten ab sofort in der neuen Datenbank „Compare“ abrufen können. Angeboten wird sie vom traditionsreichen „Observer“. „Wir wenden uns an Auto- und Zweirad-Importeure ebenso wie an Händler(gruppen) und Verlage“, sagt Geschäftsführer Mag. Florian Laszlo. Die Kunden können – ab 199 Euro pro Monat – tagesaktuell beobachten, in welchen Medien die meisten PR-Berichte über Marken und Modelle erscheinen und wie hoch der Werbewert ist bzw. wo einzelne Hersteller oder Händler werben. Alle Daten werden auf Wunsch auch nach reTOP-10-MARKEN IN DEN PRINTMEDIEN VON JÄNNER BIS JULI/WERBUNG UND PR gionalen oder anderen Gesichtspunkten gefiltert. Beobachtet werden 2.400 österreichische Printmedien.
100.000 Zeitungs-Clippings „Die Marketingabteilungen können nun viel rascher reagieren, wenn z. B. ein Mitbewerber eine Kampagne gestartet hat“, sagt Laszlo. Auf den Online-Bereich wird bewusst verzichtet, da hier keine wirklich verwertbaren Daten über Reichweite und Klicks zur Verfügung stehen. Nicht ausgewählt werden auch reine Wirtschaftsberichte oder jene über Sportereignisse. „Observer“ stellt die Daten über Werbung und PR von Marken rückwirkend bis 1. Jänner 2016 zur Verfügung. Pro Jahr werden knapp 100.000 Zeitungs-Clippings ausgewertet. •
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Toter-WinkelWarner
Parkassistent 360-Grad-Kamera
Notbremsassistent Fußgängererkennung
Kollisionswarner hinten
Verkehrszeichenerkennung
Rückfahrkamera
Kollisionswarner
Adaptiver Tempomat
Spurwechselwarner Parksensor 360-Grad-Kamera Querverkehrswarner
Sensoren überwachen autonome Fahrt (Grafik rechts: NovAtel)
Radar (große Reichweite)
Radar (kurze/mittlere Reichweite)
Laser/ LIDAR
Kamera
Ultraschall
Satellitennavigation (GNSS)
Autofahrer von morgen Dass autonomes Fahren auch in Zeiten von Teslas „Autopilot“ kein Selbstläufer ist, davon konnten wir uns beim Self Driving Track Day überzeugen.
Die Kamera erkennt befahrbare Flächen, gelb umrissen am Bildschirm
Blick ins Cockpit des Forschungsfahrzeugs der TU Graz
Mag. Bernhard Katzinger
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enn man sich heute in einen Tesla setzt und auf der Autobahn den „Autopiloten“ aktiviert, könnte man meinen, autonomes Fahren (AD) sei längst Realität. Bei einem Tag unter Forschern und Technikern folgt rasch die Einsicht, dass die nötigen Technologien zwar in Entwicklung sind, es den Menschen als Schaltzentrale aber sicher noch ein Weilchen brauchen wird. Veranstalter des Events, des Self Driving Track Days, am ÖAMTC-Fahr technikstützpunkt in Teesdorf, war die britische Sensemedia.
Ungelöste Fragen und neue Probleme Prof. Dipl.-Ing. Dr. Arno Eichberger vom Institut für Fahrzeugtechnik der Technischen Universität Graz führte in seinem Grundsatzvortrag u. a. in Vor- und Nachteile der 3-Sensor-Technologien Radar, Kamera und Lidar ein. Ziel der Sensorik ist es, ein umfassendes Umfeldmodell zu erhalten, anhand dessen sich das Fahrzeug in seiner Umgebung zurechtfinden kann. Jede einzelne der Technologien hat Vor- und Nachteile, keine davon ist für sich allein imstande, autonomes Fahren zu realisieren. Wo steht die Automatisierung heute? Auf der international anerkannten 6-teiligen SAE-Skala zum autonomen Fahren (0–5) stehen die derzeitigen Fahrzeuge zwischen Stufe 2 und 3. Bis zur Realisierung des höchsten Levels 5 sieht Eichberger einige ungelöste Probleme der Automatisierung. Eines davon, die „Ironie der Automatisierung“,
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liege darin, dass diese zwar Fehler vermeiden helfe, aber gleichzeitig auch Quelle neuer Fehler sei. Außerdem sinke mit dem Automatisierungsgrad auch die Kontrolle des Menschen über die Systeme. Gleichzeitig ist – Beispiel Tesla-Fahrer in den USA – übermäßiges Technologievertrauen zu beobachten, und schon heute werden Alarme im Fahrzeug aufgrund ihrer Häufigkeit in steigendem Maß ignoriert.
Präzise Position aus dem Orbit Neben Radar, Laser und Kameras werden für AD auch Infrarot-Sensoren, Car-to-Car- bzw. Car-to-Infrastructure-Kommunikation und Satellitennavigation eingesetzt werden. Will man Satellitennavigation für die Steuerung eines autonomen Fahrzeugs nutzen, ist Präzision oberstes Gebot. Kleinste Fehler haben potenziell fatale Auswirkungen: Wie der Vortragende von NovAtel Andrew Pickup erklärt, resultiert eine Abweichung von etwa 10 Nanosekunden bei der Atomuhr eines Satelliten am Boden in einer Falschposition von etwa 3 Metern, eine minimale Abweichung im Orbit eines Satelliten kann eine falsche Positionierung von etwa 2,5 Metern bedeuten. Navigationssysteme, die aktuell in Autos verbaut werden, sind überhaupt nur auf 2 bis 5 Meter genau. Verbesserungen sind in Arbeit: Um autonomes Fahren per Sat-Navigation zu unterstützen, realisieren Hersteller Algorithmen und Verfahren, diese Fehlerquellen zu umgehen. •
MARKENMonitor MARKEN Monitor 2017
Die Telefone glühen wieder Jetzt im Herbst startet nach dem Erfolg im Vorjahr die 2. Zufriedenheitsumfrage unter heimischen Kfz-Markenbetrieben.
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undenzufriedenheit ist einer der wichtigsten Parameter, mit denen die österreichischen Importeure ihre Händler bewerten. Doch wie zufrieden sind die Händler mit den Importeuren? Das wollen wir wieder wissen, wenn im Frühherbst die 2. Auflage des MarkenMonitors startet. Sie erinnern sich: Initiiert vom Bundesgremium des Fahrzeughandels, der Bundesinnung für Kfz-Technik und dem Verband österreichischer Kfz-Betriebe hatte der A&W Verlag diese Daten schon 2016 erheben lassen; wissenschaftlich begleitet vom Institut für Automobilwirtschaft und der puls Marktforschung, die in Deutschland enorme Erfahrung auf diesem Gebiet haben. Wie im Vorjahr geht es in den etwa 15 Minuten dauernden Telefon-Interviews um Ertragschancen mit der jeweiligen Marke ebenso wie um Vorgaben des Herstellers, Garantieabwicklung oder Schulungsangebote. Auch einige neue Aspekte wurden in die Befragung aufgenommen.
Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels
Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister für Kfz-Technik
Stefan Hutschinski, Obmann des Verbands österreichischer Kfz-Betriebe
Händler sollen offen reden – nur so bringt es etwas „Wir garantieren, dass alle Aussagen zu 100 Prozent sicher sind“, sagt Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, einer der Initiatoren. „Kein Importeur wird je erfahren, welcher Händler welche Aussage gemacht hat. Das war schon 2016 so und mir sind keinerlei Klagen zu Ohren gekommen.“ Die Händler sollten sich keinesfalls von den Importeuren beeinflussen lassen. Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister für Kfz-Technik, will auch wissen, ob die Branche sich durch die vielen neuen freien Gewerbe bedroht fühlt. Für Stefan Hutschinski, Obmann des Verbands österreichischer Kfz-Betriebe (VÖK), war bereits die 1. Auflage sehr hilfreich in den Verhandlungen mit den Importeuren. Er interessiert sich vor allem für die Frage, ob sich die einzelnen Importeure im Vergleich zum Vorjahr verbessert oder verschlechtert haben.
Haben Sie Fragen zum MarkenMonitor? Dr. Konrad Weßner Geschäftsführer von puls Marktforschung T: +49 911 95 35 400 E: wessner@puls-marktforschung.de
Wissenschaftliche Durchführung:
Sonderausgabe mit allen Detailergebnissen Wie beim ersten Mal planen wir auch heuer wieder eine Sonderausgabe von „AUTO & Wirtschaft“, um über die Ergebnisse des MarkenMonitors zu berichten.
Ein Projekt von:
Prof. Dr. Stefan Reindl, stv. Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (D)
WIRTSCHAFT
Das bewährte Team von Geschäftsführer Mag. Andreas Obereder (ganz rechts) betreute die Kunden in Spielberg
Ein Rennen der Superlative MotoGP statt Formel 1: Knapp 500 Kunden von Obereder/Castrol durften Mitte August die weltbesten Motorradfahrer in Spielberg hautnah miterleben. Von Mag. Heinz Müller
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s ist die Mischung von Benzin und Stallgeruch, die die spezielle Mischung der Rennen in der Steiermark ausmacht: Mitten in der ländlichen Idylle, auf einer Wiese direkt hinter einem Bauernhof, hatte das Team rund um Firmenchef Mag. Andreas Obereder auch das große weiße Zelt aufgestellt. Wer nicht wusste, was hier ablief, hätte nicht hierher gefunden – doch auf der Einladung war ohnedies die nahe Marienkapelle als Orientierungspunkt eingezeichnet; eine Obereder-Fahne am schmalen Weg wies auch den letzten Unschlüssigen die Richtung. Dass Obereder mit seiner Entscheidung, die Kunden zur MotoGP einzuladen, richtig lag, zeigten die Reaktionen: „Wir haben in den letzten zwei Wochen vor dem Rennen noch ein paar Dutzend Anfragen von Kunden gehabt, ob sie nicht doch noch Karten bekommen könnten“, sagte ein sichtlich entspannter Obereder am Rennwochenende.
„Die MotoGP begeistert die Massen mehr als die Formel 1.“ Mag. Andreas Obereder
„Wir tun etwas für unsere Partner“ Doch für dieses Mal waren sämtliche Tickets bereits vergeben. „Von Freitag bis Sonntag durften wir insgesamt rund 500 Kunden begrüßen“, erzählt auch Gerd Bernd Lang, BA, der bei Obereder als Verkaufsleiter Automotive tätig ist. „Wir tun etwas für unsere Partner – es ist ein Nehmen und Geben“, so der allseits bekannte Lang, der seit Jahrzehnten an vorderster Front in der Branche steht.
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Derart aufwändige Events seien – im Gegensatz zu früher – heute nicht mehr üblich in der Branche. Das bestätigt Firmenchef Obereder: „Wir wollen die Tradition, die Castrol begründet hat, fortsetzen. Ich finde es sehr wichtig, dass das weiterlebt.“ Natürlich werde es immer schwieriger, derartige Dinge umzusetzen: „Bei unserer Veranstaltung sind alle vertreten: von den klassischen Mama-Papa-Betrieben, wo die gesamte Familie dahinter steht, bis zu großen Firmen mit mehreren Dutzend Beschäftigten.“
Tickets für 2018 sind bereits bestellt Daher habe man aber nicht nur „Chefs und Chefinnen, sondern auch die Mitarbeiter“ zur MotoGP eingeladen: „Das ist eine Wertschätzung für die Belegschaft und bringt die Leute zusammen. Da ist jeder gleich.“ Ganz bewusst habe sich Obereder bzw. Castrol von der Formel 1 (früher ein Klassiker beim Kundenbindungsprogramm) in Richtung MotoGP gewandt: „Im Moment zieht die Formel 1 nicht mehr so, aber vielleicht wird das wieder besser. Die MotoGP hingegen begeistert die Massen. Und Valentino Rossi ist ohnehin eine lebende Legende.“ Auch wenn der Italiener mit seiner Yamaha im Rennen am Sonntag nur Siebenter wurde, waren ihm die Sympathien der meisten Zuschauer sicher. Es hat sich ausgezahlt: Spannung bis zur letzten Kurve und Zuschauer, die es immer wieder von den Sitzen auf der Red-Bull-Tribüne reißt – das erlebt man nur selten. 2018 wird Obereder zum 3. Mal mit Kunden bei der MotoGP dabei sein: Die Karten sind bereits bestellt. •
Versicherungsagent oder Tippgeber W
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VERSIC
Bevor die Versicherung Bestandteil des Angebotes im Autohaus wird, muss sich der Händler über die rechtliche Form entscheiden.
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Von Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer GÖVD Garanta
sich zuvor überlegen, in welcher Form sie das künftig tun wollen. Denn grundsätzlich ist für die Versicherungsvermittlung im Autohaus ein Gewerbeschein als „Versicherungsagent“ erforderlich. Hierfür bedarf es einer Eintragung im GISA (GewerbeInformationsSystemAustria) des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Liegt keine Gewerbeberechtigung vor und werden dennoch Versicherungen über das Autohaus vermittelt, so muss im Anlassfall mit gewerberechtlichen Sanktionen gerechnet werden.
Einfache Lösung als Tippgeber
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ie Vermittlung von Kfz-Versicherungen im Autohaus hat für den Betrieb und den Autokunden eine Reihe von Vorteilen. Dem Kfz-Betrieb erschließt sie zusätzliche Einnahmequellen und verbessert die Kundenbindung – der Kunde profitiert von einem erweiterten Serviceangebot. Betriebe, die sich mit dem Gedanken tragen, ihren Kunden im Zuge des Autokaufs auch Versicherungslösungen anzubieten, sollten
Eine andere Variante, bei der kein Gewerbeschein erforderlich ist, ist jene, in der das Autohaus nicht als Vermittler, sondern als Tippgeber auftritt. Innung und Gremium der Kfz-Wirtschaft haben über ihren Branchenversicherer eine Lösung geschaffen, bei der der Kfz-Betrieb nicht nur rechtlich auf der sicheren Seite ist, sondern auch der Aufwand für das Autohaus minimiert wird. Denn dieser beschränkt sich lediglich darauf, einen Telefonkontakt zwischen dem Kunden und dem Branchenversicherer herzustellen. Alles Weitere erledigt das Serviceteam der Versicherung. Mit jeder abgeschlossenen Kfz-Versicherung erhält das Autohaus eine Tippgeberprovision. • (GEW)
Viel unabhängiger Welche Vorteile kann ein unabhängiger Finanzdienstleister dem Autohandel bringen? Dipl.-Ing. Renato Eggner, Geschäftsführer Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement, gibt Antwort darauf.
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ntscheidend sei, „dass wir keine Captive-Finanzierungsorganisation und daher markenneutral sind, was bedeutet, dass Kunden sich auch für ein anderes Finanzierungsmodell entscheiden können, wenn ihnen die Produkte der jeweiligen Automarke nicht zusagen. Raiffeisen-Leasing biete gleichbleibende Qualität und Konditionen, was mit einer Captive-Leasingorganisation oft schwieriger sei. „Vor allem Mehrmarkenbetriebe, die oft mit unterschiedlichen Konzernbanken zusammenarbeiten, sind mit unterschiedlichen Bedingungen konfrontiert.“ Die einheitliche Abwicklungsschiene, die man, gepaart mit Schnelligkeit biete, zähle zum Erfolgsrezept: „Kunden im Autohaus wollen das Angebot binnen Minuten auf dem Tisch liegen haben – die Abwicklungsqualität ist entscheidend, Prozesse und Personen müssen aufeinander eingespielt sein, was auch für den Autohändler enorme Vorteile bringt.“
Darüber hinaus hätten Captive-Unternehmen auch entsprechend vorgegebene Rahmen, in denen sie sich bewegen könnten. „Wir sind aber hier oft viel flexibler, weil wir uns an Vorgaben, die der Fahrzeughersteller festlegt, nicht halten müssen.“
Zu starke Abhängigkeit vom Händler Darüber hinaus stünden viele Händler in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zur jeweiligen Marke. „Unserer Erfahrung nach wollen Händler nicht so viele Fahrzeuge über ihre Markenorganisation finanzieren, da sie einerseits vollkommen transparent sind, andererseits in ein noch stärkeres Abhängigkeitsverhältnis geraten. Mit einem 2. Partner hat man ein 2. Standbein und kann freier arbeiten.“ • (DSC)
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Dipl.-Ing. Renato Eggner, Geschäftsführer RaiffeisenLeasing Fuhrparkmanagement
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Teilehandel
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Ohne Daten keine Kunden Mit der Einführung des E-Call im Jahr 2018 wird das vernetzte Automobil flächendeckend Realität und der bereits laufende Kampf um die Daten geht in die nächste Runde. Die Interessenvertreter fordern dabei die Beibehaltung des OBD-II-Steckers. Von Gerald Weiss
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ie schon jetzt in vielen Fahrzeugen vorhandene Internetverbindung wird durch den gesetzlich vorgeschriebenen E-Call oder vielmehr durch die entsprechenden Lösungen der Automobilhersteller zukünftig in allen Fahrzeugen realisiert. Damit haben die Hersteller Vorrang bei den Fahrzeug-
zeughandel, berichtet. Nach dem Motto „alle gegen einen“ lobbyieren die Autohersteller auf der einen Seite gegen die Interessenvertreter von Autofahrern, Werkstätten, Teilehändlern und Leasingfirmen auf der anderen Seite. Namentlich sind das FIGIEFA (Teilehandel), ADPA (der europäische Herausgeberverband), AIRC (die Karosseure), CECRA (Händler und Werkstätten), EGEA (Gerätehersteller), FIA (Dachverband für das Automobil und den Autofahrer), Leaseurope (Leasingunternehmen) und UEIL (Schmiermittelhersteller).
„Unbeschadet der Verpflichtung der Fahrzeughersteller, über ihre Websites Reparatur- und Wartungsinformationen bereitzustellen, sollten unabhängige Marktteilnehmer auch künftig direkt und unabhängig auf Fahrzeugdaten zugreifen können.“ Verordnungstext des Europäischen Parlaments
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daten und dem Kontakt des Fahrzeuges. Andere Anbieter sind davon abhängig, dass sie Daten von den Automobilherstellern bekommen. Und diese Anbieter versuchen nun ihr Recht auf diese Daten durchzusetzen. Auch für die Konsumenten könnte die Wahlfreiheit beim Werkstattbesuch dadurch eingeschränkt werden. So hat das Thema auf europäischer Ebene unzählige Mitstreiter, wie Komm.-Rat Ing. Wolfgang Dytrich, Vorsitzender des Berufszweigs Kfz-Teilehandel im Wiener Landesgremium Fahr-
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Nur der Teilehandel ist aktiv Interessant, dass sich in Österreich lediglich der Teilehandel mit dem Verband der freien Kfz-Teilehändler (VFT) und der Berufsgruppe für den Kfz-Teilehandel im Wiener Landesgremium medial merkbar dafür einsetzt. Sollte die Entwicklung so passieren wie von den Skeptikern prognostiziert, wandert ein erheblicher Teil
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Teilehandel
SCHWER PUNKT TEILEIN & TEILEHDUSTRIE ANDEL
Vertreter des Ersatzteilehandels: Komm.-Rat Ing. Wolfgang Dytrich des Aftersales-Geschäfts zukünftig zu den Automobilherstellern. Und das betrifft beileibe nicht nur den Teilehandel. Die Autohändler verhalten sich – wie so oft – zurückhaltend und unterstützen ihre Importeure. Dass sie damit ein weiteres Stück Eigenständigkeit aufgeben und sich noch weiter den Herstellern ausliefern, ist offenbar noch nicht als Gefahr erkannt worden.
‚extendedvehicle‘ als Stand der Technik Fakt ist: Das von den Automobilherstellern forcierte System ‚extendedvehicle‘ ist Stand der Technik und scheint momentan der einzige, ganzheitliche Zugang zu den Daten zu sein. Die Teilekonzerne vertrauen dabei auf die Fairness der Automobilhersteller. „Voraussetzungen sind die Primärforderung wie diskriminierungsfreier Zugang sowie das freie und anonyme Nutzen der Applikationen“, erklärt Peter Wagner von Continental Aftermarket die Entscheidung und räumt ein: „Die zweitbeste Lösung ist besser als keine Lösung.“ Unabhängige Alternativen, wie das von TecAlliance entwickelte Caruso oder das von Mag. Walter Birner initiierte Carmunication sind für die großen Teilehersteller noch nicht weit bzw. komplett genug entwickelt.
Aktuell ist der OBD-II-Stecker daher in der Verordnung über die Genehmigung und die Marktüberwachung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern sowie von Systemen, Bauteilen und selbstständigen technischen Einheiten für diese Fahrzeuge verankert. Das EU-Parlament hat sich für die Beibehaltung ausgesprochen. „Jetzt ist der Rat am Wort“, so Dytrich.
Alte Technologie soll 5 bis 7 Jahre bleiben Auch einen konkreten Zeitplan können die Bewahrer der freien Reparatur definieren: „Bleibt der Stecker oder eine adäquate elektronische Lösung, kann jeder Dienstleister – das Einverständnis des Kunden vorausgesetzt – den Zugang zu den Daten ermöglichen. Das sollte noch für 5 bis 7 Jahre erhalten bleiben. Damit hat der freie Markt ausreichend Zeit, um andere Lösungen zu entwickeln“, berichtet Dytrich. „Die Hersteller sind natürlich an einer raschen Umsetzung der Cloud-Lösung interessiert, weil sie die dadurch entstehenden Vorteile nutzen wollen.“ Das Auto wird zukünftig bei Bedarf die Werkstätte kontaktieren und – nach Einführung des vollautonomen Fahrens – auch selbst hinfahren. Jetzt schon entscheidet sich, welche Werkstätte das dann sein wird. •
OBD-II-Stecker soll bleiben Für die „Allianz für die Freiheit der Autoreparatur in Europa“ stellt hingegen die „alte“ Technologie die beste Lösung dar und sie treten daher für die Beibehaltung des OBD-II-Steckers ein, der mit Dongle-Lösungen den Datenzugang ermöglichen soll. „Der OBD-II-Stecker, der Anschluss für die Onboard-Diagnose, soll weiterhin den freien Zugang zu den Daten des Fahrzeuges ermöglichen“, erklärt Ing. Wolfgang Dytrich. „Um unsere Interessen sicherzustellen, gibt es momentan keine andere Lösung, als den Stecker zu behalten. Denn das, was in der Cloud ist, behält sich der Hersteller grundsätzlich einmal vor. Das wollen wir verhindern. Wenn, wie von den Herstellern geplant, dieser Stecker entfällt und die Daten nur mehr elektronisch über den Hersteller zu erhalten sind, ist das für die freie Werkstätte, den freien Teilehandel, die Teileindustrie sowie die Hersteller von Diagnosegeräten existenzbedrohend.“
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Teilehandel
WIRTSCHAFT
Wer bleibt Teil des Marktes? Die fortschreitende Digitalisierung wird auch am Aftersales-Geschäft nicht spurlos vorbeigehen. Eine Unternehmensberatung wagt den Blick in die Zukunft. Von Matthias Pilter
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aut einer neuen Studie von McKinsey & Company, die in Zusammenarbeit mit der European Association of Automotive Suppliers (CLEPA) durchgeführt wurde, wird bis 2030 ein um jährlich 3,1 Prozent weltweit wachsendes Aftersales-Geschäft prognostiziert. Dies wäre eine Steigerung von aktuell 698 Milliarden Euro auf 1,05 Billionen Euro. Für Europa wird bis 2030 ein jährliches Plus von 1,5 Prozent auf 247 Millionen Euro prognostiziert, in Nordamerika Zuwächse von 1,6 Prozent und in China ein jährliches Plus von 8,1 Prozent. Als wichtigste Umsatzsäule im Aftersales-Geschäft wurde weltweit zu 53 Prozent der Bereich Verschleißteile ermittelt.
Neusortierung des Marktes Den Prognosen zufolge ist in diesem Segment auch für die kommenden 10 Jahre ein gleicher Anteil zu erwarten. Dahinter folgen abgeschlagen mit 12 Prozent Unfallreparaturen, wobei hier durch Verbesserungen bei den Fahrzeugen und der Straßensicherheit mit einem Rückgang um 1 Prozentpunkt gerechnet wird. Für die kommenden 10 Jahre wird durch neue Services, Digitalisierung und der Nutzung der Fahrzeugdaten und neuen Technologien mit Zuwächsen um 3 Prozentpunkte in den Sparten Diagnose (aktuell 9 Prozent) und Services, die bei 6 Prozent liegen, gerechnet. In Europa werden 45 Prozent der Aftersales-Einnahmen durch Instandhaltung und Reparatur der Fahrzeuge generiert, 55 Prozent durch Einzel- und Großhändler.
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Die Studienautoren gehen davon aus, dass sich die Konsolidierung in Europa fortsetzen und ähnlich wie in Nordamerika, wo 4 führende Großhändler rund 40 Prozent des Marktes ausmachen, gestalten wird. Im Jahr 2015 war Wessels + Müller mit 1,49 Milliarden Euro Umsatz der größte Händler. Dahinter folgten Stahlgruber und Alliance Automotive (beide mit jeweils 1,2 Milliarden Euro), Euro Car Parts (922 Millionen Euro), LKQ (858 Millionen Euro), Inter Cars (737 Millionen Euro), Inter-Sprint Banden (674 Millionen Euro), The Parts Alliance (604 Millionen Euro), Micheldever (446 Millionen Euro) und Europart (405 Millionen Euro). Weiters prognostizieren die Experten, dass durch neue Geschäftsmodelle die bestehende Aufteilung zwischen Autoherstellern, Zulieferern, Distributoren und Werkstätten neu sortiert wird.
Internet wird immer wichtiger „Das Aftersales-Geschäft wird sich komplett verändern“, ist Andreas Cornet, Seniorpartner im Münchener Büro und Leiter der deutschen Automobilberatung von McKinsey, überzeugt: „Neue Geschäftsmodelle wie beispielsweise der Direktvertrieb von Autoteilen über das Internet werden die bestehende Aufteilung neu sortieren.“ So sollen etwa Autoteile vermehrt direkt über das Internet vertrieben werden: Bis zu 25 Prozent der Teile könnten es im Jahr 2030 sein. Nicht betroffen wären komplizierte Komponenten wie Airbags oder Windschutz-
Matthias Pilter
Veränderung findet statt Aus unserem täglichen Alltag ist es nicht mehr wegzudenken. Mit wenigen Klicks ist das neue Buch, das zum neuen Sakko passende Hemd oder welches Wunschstück sonst begehrt wird, online bestellt, innerhalb kürzester Zeit dann bis vor die Wohnungstür oder – wenn es der Arbeitgeber toleriert – bis ins Büro geliefert. Für uns praktisch – für das Geschäft, wo wir bisher kauften, mitunter tödlich. So dürfte es künftig auch im AftersalesGeschäft nicht anders zugehen und Unternehmen treffen, die sich nicht oder nur unzureichend auf die fortschreitende Digitalisierung vorbereiten. Wer nicht rasch genug links blinkt und mit neuen Konzepten oder spezifischen Strategien auf die Überholspur wechselt – wie die Studie von Mc Kinsey & Company einmal mehr verdeutlicht –, wird selbst überholt werden und gezwungen sein, künftig mit der Beklebung des Mitbewerbers unterwegs zu sein. Oder im schlimmsten Fall mit seinem „Gefährt“ am Schrottplatz sein Ausgedinge finden.
scheiben, die weiterhin durch Hersteller oder unabhängige Werkstätten vertrieben werden.
Auf Veränderungen schlecht vorbereitet? Aber auch digital- und datenbasierte Dienstleistungen wie Updates für das Auto oder Echtzeit-Diebstahlschutz sehen die Experten immer mehr an Bedeutung gewinnen. In 10 Jahren könnten bis zu 20 Prozent des Umsatzes darauf entfallen. Parallel dazu würde durch verschleißärmere Technologien wie elektrische Antriebe die Nachfrage nach Ersatzteilen gedämpft werden. 80 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, auf diese Veränderungen schlecht vorbereitet zu sein. 42 Prozent rechnen mit einem Rückgang der Profitabilität im Aftersales-Geschäft, 29 Prozent können sich eine Margen-Verbesserung vorstellen. Durch die fortschreitende Digitalisierung rechnen die Studienautoren mit einer steigenden Preistransparenz. Bis zu 30 Prozent der Kunden (in Europa) informieren sich vorab über günstige Werkstätten. Neue Wettbewerber wie Versicherungen oder Flottenmanagement würden versuchen, sich Teile des Geschäfts zu sichern. Fahrdaten werden noch mehr zu einem attraktiven Ziel, da sie einerseits helfen, den Kunden besser zu verstehen, andererseits Service schneller angeboten werden können oder sogar warnen können, bevor ein wichtiger Bauteil im Auto ausfällt. Mit den gesammelten Fahrdaten wird etwa den Versicherungen ermöglicht, nutzerabhängige Versicherungen anzubieten. Es wird erwartet, dass diese Versicherungsform in Europa – mit starken Schwankungen in den einzelnen Ländern – bis zu 35 Prozent erreichen kann.
Rasches Handeln bringt Vorsprung „Zulieferer müssen jetzt handeln, um sich ihren Anteil am zukünftigen Aftersales-Geschäft zu sichern“, sagt Dirk Breitschwerdt, Co-Autor der Studie. „Sie sollten eine Strategie umsetzen, die auf den eigenen Stärken aufbaut – ob Kundenbindung, überlegenes Netzwerk oder Technologieführerschaft.“ Die Experten schlagen zur Umsetzung einen 3-stufigen Plan vor: Zuerst ginge es darum, aus der Perspektive des eigenen Unternehmens die Trends und Markt-Szenarien zu evaluieren. In einem weiteren Schritt gelte es, die Auswirkungen der Veränderungen im Aftermarket auf das eigene Unternehmen umzulegen, besonders auch was dies für den eigenen Umsatz und die Rentabilität bedeutet. Abschließend dann im letzten Schritt die spezifische Strategie und Positionierung abzuleiten sowie Lücken in der derzeitigen und erwarteten Positionierung suchen, um den erforderlichen „Fahrplan“ zum Erfolg festzulegen. Zum frühen Erfahrungssammeln rät Breitschwerdt das rasche Ausprobieren neuer Angebote. Aber auch Kooperationen mit Start-ups aus dem Digitalumfeld seien vielversprechend. •
Teilehandel
WIRTSCHAFT
Mit RVD bringt Continental den Teilehandel und die Werkstätten in die vernetzte Zukunft
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Freie, vernetzte Zukunft Mit innovativen elektronischen Lösungen will Continental Aftermarket Teilehandel und Werkstätten fit für die Zukunft machen. Ein Gespräch mit Geschäftsführer Peter Wagner über RVD, Digitalisierung und ‚extendedvehicle‘.
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oher kommen bei Remote Vehicle Data Plattform (RVD) von Continental die Daten? Wagner: RVD schafft eine Grundlage für vernetzte Dienste. Die Plattform ermöglicht den Zugang zu vereinheitlichten Fahrzeugdaten vieler Marken und Modelle. RVD versetzt uns in die Lage, die Daten aus dem Fahrzeug zu nutzen und den Werkstätten zur Verfügung zu stellen. Dabei ist es egal, ob die Daten mit Dongle über den OBD-II-Stecker, über ‚extendedvehicle‘ oder später über den neutralen Server Caruso kommen.
Der freie Teilehandel und die freien Werkstätten positionieren sich gegen extendedvehicle? Nach der Einführung von E-Call im Jahr 2018 wird Konnektivität im Auto in großer Zahl verbaut, und das wird bis 2025 Stand der Technik sein. Wir arbeiten natürlich auf allen Ebenen. Aber man muss den Tatsachen ins Auge schauen und Lösungen finden, auch wenn man damit nicht ganz glücklich ist. Wir wollen unseren Werkstätten die Möglichkeit geben, alles, was unter Connected Car in neuen Modellen auf den Markt kommt, mitnutzen zu können, um damit den Reparatur- und Wartungskreislauf aufrecht zu erhalten.
Werden die Hersteller auch alle Daten hergeben? Wir als Continental unterstützen mit ‚extendedvehicle‘ die Technologie der Hersteller. Voraussetzungen sind dabei die Primärforderung wie diskriminierungsfreier Zugang sowie das freie und anonyme Nutzen der Applikationen. Auch muss es möglich sein, Fahrzeugroutinen anzusprechen, um die im Fahrzeug hinterlegten Daten für Services wie zum Beispiel Predictive Maintenance nutzen zu können. Sonst würde es sich um eine Zweiklassengesellschaft handeln, und die gilt es zu verhindern. Das derzeitige Agreement ist ein Beginn, da es momentan die einzig sichere Lösung ist. Darüber hinaus unterstützen wird die unabhängige Plattform Caruso, die freien Werkstätten Zugang zu Daten verschaffen will.
Wie sehen Sie die Zukunftschancen für die freien Werkstätten und damit für den freien Teilehandel? Wenn eine Werkstatt in den nächsten Jahren vom Markt verschwindet, weil sie sich nicht weitergebildet hat, dann ist sie nicht Opfer der Elektromobilität oder der Konnektivität, sondern ein Opfer der eigenen Nachlässigkeit. Es braucht sich niemand vor den Entwicklungen, die anstehen, fürchten, auch nicht die freie Werkstatt. Diese hat noch genügend Zeit, sich zu verändern. Sie braucht nur den Willen dazu. Wir unterstützen die Betriebe mit dem Knowhow eines Konzerns, der aktuell über 40 Milliarden Euro Umsatz macht, fast drei Viertel davon im Automotivebereich. Wir können wie kaum ein anderer die Breite mit Elektronikkompetenz, Teilen, Hardware, Daten, Service und Reifen bieten. • (GEW)
„Es braucht sich niemand vor den Entwicklungen, die anstehen, fürchten. “ Peter Wagner, Continental Aftermarket
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Programm erweitert
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Teilehandel
TEILEINDUST & TEILEHANDRIE EL
NTN-SNR erweitert ab sofort – exakt 20 Jahre nach der Einführung der Serienproduktion für die ASB-Radlager – das Produktprogramm für das Fahrwerk und führt die Raddrehzahlsensoren für den freien Ersatzteilmarkt ein.
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u dieser Zeit hat SNR dieses Knowhow patentieren lassen und Lizenzen an andere Wettbewerber auf dem Markt vergeben. Aufgrund dessen ist die ASB-Technologie heutzutage ein weltweit anerkannter Standard für Raddrehzahlmessungen im Automobilbereich. Aber auch für andere Systeme wie das ABS oder das ESP wird die ASB-Technologie genutzt. Basierend auf Erfahrung ist NTN-SNR, wie das Unternehmen mitteilt, der erste Radlagerhersteller, der zu Beginn 214 Raddrehzahlsensoren auf den Markt bringt, um das Produktprogramm für den freien Ersatzteilmarkt zu vervollständigen.
Das gesamte Spektrum wird abgedeckt Dieses Sortiment an Raddrehzahlsensoren ist für ca. 7.000 Fahrzeugmodelle geeignet und es wird bald
214 Raddrehzahlsensoren werden auf den Markt gebracht, dieses Sortiment deckt rund 7.000 Fahrzeugmodelle ab um mehr als 100 weitere zusätzliche Referenzen erweitert. Das NTN-SNR-Produktprogramm deckt, wie die Hersteller versichern, das gesamte Spektrum an Sensortechnologie auf dem Markt ab. Hierzu gehören passive Sensoren, aktive Hallsensoren und aktive magnetoresistive Sensoren. Neben der internen Überprüfung ist die Produktion einer 100-prozentigen Qualitätskontrolle unterworfen. Garantiert wird die volle Kompatibilität zwischen Radlager und Raddrehzahlsensor. NTN-SNR bietet einen Katalog für Raddrehzahlsensoren an, der direkt mit den Radlagerkits verknüpft ist. • (DSC)
Teilehandel
WIRTSCHAFT
Hochdruckeinspritzung für alle Erfreuliche Nachricht in Zeiten der Diskussion um saubere Motoren: Seit Kurzem sind die GDI-Einspritzventile von Magneti Marelli auch im freien Ersatzteilhandel erhältlich.
SCHWER PUNKT TEILEIN & TEILEHDUSTRIE ANDEL
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ie Direkteinspritzung bei Benzinmotoren ist in Zeiten, in denen der Diesel ins Gerede gekommen ist, sicher eine gute Alternative: Denn die Gasoline Direct Injection – kurz GDI – ermöglicht durch den hohen Betriebsdruck (bis zu 550 bar) und die komplexe Multipoint-Einspritzung ein Downsizing der Motoren in Kombination mit Turboladern. Die erfreulichen Folgen: Der Kraftstoffverbrauch wird deutlich reduziert, ebenso auch der CO2-Ausstoß (bis zu 13 Prozent). Kein Wunder also, dass diese Form der Motorentechnologie bei immer mehr Autoherstellern verwendet wird, und zwar bei Vierund Sechszylindern ebenso wie bei Zwölfzylindern.
Einspritzventile, Hochdruckpumpen, Steuergeräte Bei Magneti Marelli ist man überzeugt, dass ein homogener turbogeladener Motor mit GDI-Technologie eine der effizientesten technologischen Lösungen für Klein- und Mittelklasse-Fahrzeuge ist. Daher hat sich das italienische Unternehmen in den
vergangenen Jahren zu einem der weltweit führenden Anbieter auf diesem Gebiet entwickelt: Alle Komponenten des Systems werden entwickelt und produziert, also Einspritzventile, Hochdruckpumpen, Motorsteuergeräte und natürlich die entsprechende Software. Doch bisher waren die Ersatzteile ausschließlich über die Kanäle der Fahrzeughersteller erhältlich. Das hat sich im Sommer geändert; auch der freie Ersatzteilmarkt wird mit den GDI-Einspritzventilen beliefert. Zu haben sind diese in zwei verschiedenen Größen, nämlich in einer kurzen Version für die seitliche Standardmontage wie auch in einer langen für die Tiefengehäusemontage. • (MUE)
Das Einspritzventil für 1.4Liter-Motoren der VW AG (FSI, TFSI, GTI, TSI)
Traktion am Markt Das Motto des Waldviertler Unternehmens Mosertronik: Reparieren statt neu kaufen! Jetzt hat Firmenchef Alexander Moser den vielseitigen Aktionsradius seines Unternehmens nochmals erweitert.
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egenüber dem teureren Produkt mit Markenlogo sind BorgWarner-Vorladepumpen in Originalqualität am freien Teilemarkt sehr gefragt.“ Alexander Moser, Firmenchef von Mosertronik im niederösterreichischen Rastenfeld, ist erfreut, die Vorladepumpen inkl. der dazu gehörigen Servicekits und Öle unter www.borgwarnerpumpen.com im Online-Shop anbieten zu können. Das Sortiment umfasst Pumpen für Haldex-Allradsysteme von BorgWarner der Generationen I-V, unter anderem für die VW-Marken Audi, Bugatti, Skoda und VW, aber auch Ford, Land Rover, Opel, Saab und Volvo.
Problemlöser bei Kfz-Elektronik Mosertronik, früher Moser Tachoservice, spezialisiert sich auf die Reparatur von Kfz-Elektronik wie
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ABS-Systemen, Steuergeräten oder Tachos aller Marken und Modelle. Daneben betreibt das Rastenfelder Unternehmen den Online-Shop Rekey für Autoschlüssel sowie einen Industrieelektronik-Reparaturdienst. BorgWarner ist ein in den USA beheimateter Automobil-Zulieferer, der 2011 den Bereich Traction Systems des schwedischen Herstellers Haldex übernommen hat und seither die Haldex-Kupplungen für Allradsysteme verkauft. • (RED)
Alexander Moser, Mosertronik
SCHWER PUNKT
WIRTSCHAFT
Teilehandel
TEILEIN & TEILEHDUSTRIE ANDEL
Viele neue Videos online Der Zündungs- und Sensorenspezialist NGK hat die Palette der technischen Videos auf seiner Online-Plattform „Tekniwiki“ deutlich ausgebaut.
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Die Zahl der Demonstrationsfilme wird stetig erweitert hen des sogenannten Koronaflecks auf dem keramischen Isolator einer Zündkerze. Aufwändig präsentiert sich ein Animationsfilm, der sich der Problematik der Frühzündung und klopfenden Verbrennung widmet. Er demonstriert, warum unkontrollierte Zündungen und das gleichzeitige Auftauchen von zwei Flammfronten im Brennraum Kolben und Zylinder irreparabel schädigen. Dabei weist NGK auch auf die häufigsten Ursachen für klopfende Verbrennung und Frühzündung hin – auf ein falsches Drehmoment beim Anzug der Zündkerze oder Rußablagerungen am Einlassventil. • (DSC)
it der Internetplattform (www.tekniwiki.de) richtet sich der Hersteller von Zündkerzen, Lambdasonden und Glühkerzen an Werkstätten und Technikbegeisterte ebenso wie an Berufsschulen, Lehrer und Lehrlinge sowie an jeden, der sein Fachwissen im Bereich Zündung und Sensorik auffrischen möchte. Das Zusammenspiel von Motorsteuerung und den an der Verbrennung beteiligten Komponenten wird zunehmend komplexer.
Frühzündung und klopfende Verbrennung Umso wichtiger ist es, über die Arbeitsweise der einzelnen Produkte, Fehlerquellen und Diagnose-Methoden Bescheid zu wissen. Die Anzahl der Demonstrationsvideos und Animationsfilme wird daher stetig ausgebaut. Unter anderem gezeigt wird die Überprüfung eines Abgastemperatursensors mit dem Oszilloskop. Animationsfilme widmen sich dem Funktionsprinzip von Zündspulen und dem Entste-
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Teilehandel
WIRTSCHAFT
Taktgeber in Gegenwart und Zukunft Seine 4-Marken-Strategie schärft Schaeffler Automotive Aftermarket bis Jahresende nach. Im Bereich Steuertriebe sind Reparaturlösungen für Kettentriebsysteme im Kommen. PUNKT SCHWER USTRIE TEILEINDHANDEL & TEILE
Sorgt für den perfekten Takt im Motor: Steuerkette
S Thomas Nelles, Vertriebsleiter Zentraleuropa bei Schaeffler Automotive Aftermarket
ie sorgen für die Einhaltung des richtigen Takts im Motor: Steuerketten bzw. Zahnriemen zählen zu den wichtigsten Rädchen in der Maschine Auto. Dabei werden Kettentriebe mehr und mehr für den Aftermarket relevant. Denn obwohl sie wartungsfrei sind und über eine längere Lebensdauer verfügen, darf man laut Thomas Nelles, Vertriebsleiter bei Schaeffler Automotive Aftermarket, nicht davon ausgehen, dass der Kettentrieb auch immer ein Motorleben lang hält. Das bekannte „Kettenrasseln“ im Motor ist unmissverständliches Signal zum Tausch.
INA-Reparaturkit für Steuerkettentrieb
Klare Markentrennung im Gange Unter seiner Marke INA bietet Schaeffler Automotive Aftermarket eine breite Palette verschiedener Reparatur-Kits mit und ohne Wasserpumpe, womit bis zu 97 Prozent der europäischen Fahrzeuge abgedeckt werden. Grundgedanke der Set-Reparaturlösungen, in denen neben Kette und Kettenrädern auch die Spanner, Gleitschienen und alle erforderlichen Dichtungen und Teile enthalten sind: Die freie Werkstatt soll ohne weiteres Material in der Lage sein, die Reparatur durchzuführen. Nelles trat im Jänner 2017 mit der Ankündigung an, die Positionierung der 4 Schaeffler-Produktmarken zu schärfen. Die Umsetzung der klaren und ausschließlichen Abgrenzung – LuK für Getriebe und
„Für den Automotive Aftermarket besteht in puncto neue Antriebsformen insgesamt noch kein Grund zur Hektik.“
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Kupplung, Ruville für Lenkung, Fahrwerksteile und Antriebsgelenke, FAG für Lager, INA für Motor – sei im Laufen und bis Jahresende abgeschlossen. Auch die sich verändernde Vertriebslandschaft zählte Nelles zu den Herausforderungen. „Dass die Anbieter über Ländergrenzen hinweg operieren, zieht eine Harmonisierung der Preise nach sich – im Fall des deutschsprachigen Marktes bedeutet das eine Nivellierung nach unten.“ Was für Endkunden unter Umständen gut ist, schlägt sich in sinkenden Erträgen nieder. Neben einer stärker werdenden Tendenz zum Internethandel kommt Veränderung auch aus einer anderen Ecke: Hersteller wie die französische PSA werden als Händler für Ersatzteile von Fremdmarken am Markt aktiv. Diesen Änderungen steht man bei Schaeffler Automotive Aftermarket neutral bis positiv gegenüber. „Es wird nach wie vor jemanden geben, der Ersatzteile herstellt, einen anderen, der sie montiert und jemanden, der als Händler die logistische Aufgabe übernimmt“, so Nelles.
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Elektro-Ersatzteilmarkt: noch keine Eile Auch wenn Teile des Schaeffler-Konzerns sich intensiv damit beschäftigen und sogar ein eigener Unternehmensbereich gegründet wird: Das derzeitige Branchen-Reizthema der alternativen Antriebe steigert in der Aftermarket-Sparte den Blutdruck noch nicht. „Da besteht kein Grund zur Hektik“, meint Nelles, der noch 10 bis 15 Jahre ins Land gehen sieht, ehe die Zahl von Elektroautos auf den Straßen eine für den Reparaturmarkt relevante Größe erreicht haben wird. Wann dies genau der Fall sein werde, hänge von verschiedenen Faktoren ab: Wie lange hielten die Teile der neuen Antriebe, komme es überhaupt zu Ausfällen? Erreiche die Technologie insgesamt eine relevante Größe und wann? Zudem seien bei vielen für Schaeffler relevanten Baugruppen auch durch E-Mobilität oder andere alternativen Antriebsformen keine Änderungen nötig. • (KAT)
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Teilehandel
Frechheit siegt Aus der Europazentrale des Stoßdämpfer-Riesen KYB kommt eine neue Plakat-Kampagne. Sie soll mehr Aufmerksamkeit auf das Produkt lenken und die Vorteile gegenüber dem Mitbewerb offensiver vermarkten helfen.
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ie Charaktere auf den Plakaten heißen „sexy Federnbiest“, „cooler Dämpfertyp“ und „nerdiger Kalkulator“. Sie erklären auf 4 neuen Werbesujets unter anderem, dass der japanische StoßdämpferRiese KYB über 2.700 Federtypen – im Gegensatz zu so manchem Mitbewerber aus eigener Fertigung – im Programm hat. Oder wie wichtig es ist, dass Dämpfer und Feder perfekt aufeinander abgestimmt sind, damit sie ihren Zweck erfüllen, was bei KYBDämpfern natürlich der Fall ist.
„Käi Wai Bi?“ „Unser etwas ungewöhnlich auszusprechende Firmenname ist das Überbleibsel des alten Konzernnamens Kayaba – gleichzeitig auch der Name des Firmengründers“, erklärt Norbert Schmalfuß, Director im europäischen Aftermarket. „Die richtige Aussprache der Abkürzung KYB nach dem englischen Alphabet wird in Lautschrift ebenfalls auf den neuen Werbesujets erklärt. Und ein bisschen wollten wir uns mit dieser Darstellung auch selbst aufs Korn nehmen.“
In Sachen Außendarstellung Nicht nur in Form von Werbung, sondern auch mit Information will KYB bei Partnern und Kunden punkten. Im August 2017 hat der Hersteller
UNKT SCHWERP STRIE TEILEINDHUANDEL & TEILE für Europa eine neue mehrsprachige Website ins Netz gestellt. Diese zielt unter anderem darauf ab, für Lieferanten, Techniker und Mechaniker einfach auffindbare Informationen bereitzustellen. Unter anderem finden sich dort zahlreiche EinbauVideos als Support für Mechaniker. KYB Europe ist eine Tochter des japanischen Konzerns KYB Corporation, der mit mehr als 11.000 Angestellten an 15 Fertigungsstätten weltweit einen Jahresumsatz von mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar erzielt, 60 Prozent davon mit Autostoßdämpfern. In Europa betreibt KYB 3 Werke, in denen Stoßdämpfer für Erstausrüstung und Aftermarket hergestellt werden, ein 4. Werk erzeugt Fahrwerksfedern. 75 Millionen Stoßdämpfer werden jährlich insgesamt erzeugt, womit man sich zu den größten Playern bei Stoßdämpfern, Federn und Zubehörteilen weltweit zählen darf. • (RED)
Federnbiest, Dämpfertyp und Kalkulator – die Protagonisten der neuen KYB-Kampagne
„Hier kann ich mit wenigen Mitteln ohne Risiko schnell und effizient arbeiten.“ Fahrzeugaufbereiter Andreas Aiglsperger über Sonax
Zukunftsglaube verloren? Auch so kann man die Nachricht von Stahlgruber Otto Stahlgruber AG/Poing deuten, dass der deutsche Versorgungsriese seinem bis dato lukrativen Geschäftsfeld Groß- und Einzelhandel mit Kfz-Zubehör, Ersatzteilen und Werkstattausrüstung auf Sicht keine günstigen Ertragschancen mehr einräumt. Es werden in einem Bieterverfahren, worin LKQ, Alliance Automotive Group oder auch SAG vermutet werden, heuer noch Optionen einer strategischen Zusammenarbeit, Fusion oder gar einem Verkauf ausgelotet.
BorgWarner baut für Renault Der international tätige US-Zulieferer BorgWarner stellt in einem seiner lokalen Werke den Nockenwellenantrieb für den chinesischen Renault Kadjar 2.0L her, der in Wuhan gefertigt wird. Laut BorgWarner handele es sich um besonders leise, vibrationsarme, effiziente und langlebige Antriebe.
Axalta mit neuen Autofarben Unter dem Markennamen Color_gen hat Axalta europäischen OEMs eine neue Palette von Autofarben vorgestellt, die im März bereits auf Axaltas Color Show 2017 in China gezeigt wurde. Wie der Hersteller sagt, berücksichtigt Color_gen die Farbpräferenz unterschiedlicher Generationen.
Bruckmüller im Wandel Zu Redaktionsschluss erreicht uns die Meldung von der Neuausrichtung des traditionellen Groß- und -Einzelhandelshauses Reifen Bruckmüller aus Kremsmünster mit 10 Standorten in Österreich. Durch die Hereinnahme eines 24,9-Prozent-Investors oberösterreichischer Provenienz, der damit sämtliche Betriebsliegenschaften übernimmt, erwartet sich Dr. Othmar Bruckmüller bei gleichbleibender Betriebsleistung substanziell eine Entschuldung und Kapitalzufuhr, zu der auch die finanzierenden Hausbanken ihren Beitrag leisten. In der operativen Nachfolgefirma Reifen Bruckmüller GmbH halten Dr. Othmar und seine Kinder Mag. Johanna und Benedikt Bruckmüller 75,1 Prozent Anteile.
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„Als ich den Zubau für meine Werkstätte geplant habe, war ich auf der Suche nach einem Bremsenprüfstand, der auch für Tandem-Anhänger geeignet ist.“ Roland Laber, Kfz-Techniker
„Wir bekommen derzeit immer mehr Anfragen von der deutschen Automobilindustrie.“ Gerald Kaspar, Lukoil
„Das persönliche Gespräch macht den Unterschied – von Mensch zu Mensch; und nicht wie heute vielfach verbreitet nur über digitale Kanäle.“ Firmenchef Eugen Straub
Dr. Nikolaus Engel
Apropos Umwelt Seit Kurzem werden wir zugeschüttet mit Meinungen von – auch selbsternannten – Experten zum Dieselmotor, zum Verbrennungsmotor im Allgemeinen und zur angeblich ständig schlechter werdenden Luftqualität. Unbestritten ist, dass wir alles daran setzen müssen, die – in Österreich meiner Meinung nach hohe – Luftgüte zu erhalten. Trotzdem überzeichnen zahlreiche Politiker ihre Botschaften, wenn es ums Auto geht, und verwenden die Emissionen dabei als politischen Speer. Wie die auf einmal bei einigen Herstellern verfügbaren Updates zeigen, kann man an bestehenden Autos, auch denen mit Dieselmotor, noch vieles optimieren, ohne sie gleich auf den Schrotthaufen zu befördern: Das würde (nicht nur bei Euro 4 und Euro 5) nämlich jede Menge Reparaturkapazität vernichten, die dem Gewerbe fehlen könnte. Dabei könnten die Kfz-Techniker mit Schadstoff verringernden Einbauten, die mancher Hersteller oder Zulieferer vielleicht in der Schublade hat, ihre Werkstätten besser auslasten. Blieben diese Autos, zumal wenn sie nur für kurze Wege gebraucht werden, auf der Straße, wäre das wahrscheinlich der bessere Dienst an der Umwelt. Schließlich erfordert auch die Produktion eines neuen Autos jede Menge Material und Energie.
gewerbe
Bringt Fremdkunden über die Schwelle ChipsAway hat sich als hochqualitativer Partner von Markenautohäusern entwickelt, die damit Fremdmarkenkunden für den Karosseriebereich ansprechen.
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ir bringen unseren Lizenznehmern Fremdkunden über die Schwelle“, bringt Mag. Less Ayasch, geschäftsführender Gesellschafter von ChipsAway, den wichtigsten Vorteil einer Zusammenarbeit auf den Punkt. Eine Entwicklung, die exakt dem Problem der Betriebe entgegenwirkt, wonach Kundenloyalität, Kundenfrequenz und Auslastung in den Autohäusern sinken. Die Ergebnisse sprechen für sich, die Partner freuen sich über einen verstärkten Zuspruch im Karosseriebereich. „Wir haben gelernt, den Privatkunden richtig anzusprechen und wir bieten wirklich faire Preise und einfache Lösungen für den Kunden“, sagt Ayasch. Im Gegensatz zu Händlerverträgen oder klassischen Franchise-Systemen gibt es für die Zusammenarbeit mit ChipsAway aber keine Standards, Vorschriften oder Verpflichtungen. Schulungen werden zwar angeboten und auch gerne angenommen, verpflichtet wird niemand. Schließlich ist die bestehende Kompetenz im Karosseriebereich bei den Partnern bereits sehr hoch: „Wir gehen mit Partnern zusammen, die das bereits können“, so Ayasch.
Familienbetrieb ChipsAway: Mag. Less Ayasch und sein Sohn Clemens, der ihn zukünftig unterstützen wird
Kontinuierlich wachsendes Partnernetz Die jüngste Erweiterung des Partnernetzes erfolgte mit dem Autohaus Bodner in Lienz (Hyundai und Lada) sowie Fahrzeugtechnik Koglbauer in Ternitz (Mazda und Hyundai), wo mit dem Neubau der Werkstätte gerade mit ChipsAway gestartet wird. „Damit konnten wir die Zahl auf 28 erhöhen und setzen die kontinuierliche Entwicklung fort“, so Ayasch. Die jüngste, interne Entwicklung betrifft das Engagement von Clemens Ayasch, der das ChipsAway-Team seines Vaters nach dem Studium verstärken wird. Technisch will sich Ayasch zukünftig verstärkt dem wachsenden Thema Hagelschaden und Dellenreparatur widmen. • (GEW)
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GEWERBE
Von Ausziehsatz bis Wellendichtring Es ist jedes Mal beeindruckend, wenn man die Experten von SW-Stahl nach ihren Neuheiten befragt: Stets kommt eine Fülle an Produkten, die wohl jeder Kfz-Techniker gerne hätte. Von Mag. Heinz Müller
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enn es um Werkzeug geht, sollte man nicht sparen: Diese Regel gilt ganz besonders für jene, die Tag für Tag damit umgehen (auch wenn man das eine oder andere Spezialwerkzeug gar nicht jeden Tag benötigt). Seit der Gründung im Jahr 1987 haben die Experten von SW-Stahl ein Sortiment von rund 8.500 hochwertigen Handwerkzeugen für den automotiven Sektor geschaffen. Es wird stets erweitert und in 20 europäischen Ländern vertrieben. Vor allem die „freien“ Werkstätten sind es, die auf dieses Sortiment zugreifen – sie müssen sich schließlich nicht an die strikten Vorgaben der Hersteller halten, die den Markenwerkstätten oft das Leben erschweren (und auch verteuern).
Schlagschrauber für den täglichen Einsatz Doch was ist neu? SW-Stahl empfiehlt unter anderem den Druckluft-Schlagschrauber mit der Bezeichnung S3249. Das Gerät ist vor allem in der Reifenwechselsaison (die ja nicht mehr allzu weit von uns entfernt ist) ein unverzichtbarer Helfer in der Werkstatt. Der Schlagschrauber hat eine Bauhöhe von nur 96 Millimetern, kann also auch in beengten Verhältnissen
Wellendichtring-Montagewerkzeugsatz (o.l.), Wellendichtring-Ausziehsatz (M.o.) Motoreinstellwerkzeug Ford (o.r.) Druckluftschlagschrauber (u.r.) und 2 unterschiedliche Werkzeugsätze zur Motoreinstellung (u.l. und M.u.)
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sehr gut eingesetzt werden. Dennoch hat er dank des Hochleistungs-Doppelhammer-Schlagwerks genug Kraft, um festsitzende Schrauben und Muttern mit einem Lösemoment von 1.172 Nm und einer Drehzahl von 9.000 U/min zuverlässig zu lösen. Das Umschalten zwischen Rechts- und Linkslauf erfolgt einhändig, das Gewicht beträgt 1,11 Kilogramm; der Schlagschrauber hat einen rutschfesten Handgriff und eine 3-fache Drehmomentwahl.
Werkzeuge für die Einstellung von Motoren Unverzichtbare Helfer in den Werkstätten sind auch Motoreinstellwerkzeuge: Davon hat SW-Stahl eine große Auswahl parat, und das zu einem attraktiven Preis. Neu im Sortiment sind 3 Sätze, bei denen natürlich die passenden Motorcodes und OE-Nummern mitgeliefert werden. Auf DuratorqDieselmotoren von Ford spezialisiert ist der Satz 26173L, er ist weiters für Modelle von Jaguar (X-Type, 2001–2010), Land Rover (Defender, 2007–2011) und Nutzfahrzeuge von Fiat (Ducato), Citroën (Jumper) und Peugeot (Boxer) geeignet. Wer es oft mit den seit 2012 verbauten 3-Zylinder-Benzinmotoren von Ford zu tun hat (die vom B-Max über den Fiesta bis zum Tourneo Connect verschiedenste Modelle antreiben), sollte auf den Werkzeugsatz 26175L nicht verzichten. Der 26176L wiederum ist für 1.6-Diesel von Opel (Astra, Insignia, Zafira, …) geeignet.
Neuheiten für die Reparatur von Wellendichtringen Bleibt noch, Ihnen die Neuheiten von SW-Stahl im Bereich Wellendichtringe vorzustellen: Der Ausziehsatz 94900L ist für Kurbelwellen-, Nockenwellenund Zwischenwellen-Dichtringe im VW-Konzern ausgelegt, und zwar mit einem Durchmesser zwischen 25 und 55 Millimetern. Der Ausbau kann erfolgen, ohne den Motor zu zerlegen. Als einfache Lösung für die Montage von Wellendichtringen zwischen 32 und 38 Millimetern hat SWStahl nun auch das Modell 94900L auf den Markt gebracht: Dieser Werkzeugsatz ermöglicht das fachgerechte Aufschieben des neuen Wellendichtrings ohne Beschädigung der Dichtlippe. Die Neuheit ist für Benzin- und Dieselaggregate von VW, Audi, Seat und Skoda optimiert. •
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GEWERBE
Konsequente Marktbearbeitung 2014 hat Lukoil die Schmierstoffmarke der OMV übernommen und kümmert sich seitdem konsequent um die Marktbearbeitung.
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on der Monsteraufgabe, die Marke Lukoil in Österreich und in ganz Europa bekannt zu machen, haben wir in A&W 6/2014 nach der Übernahme und dem Start von Lukoil Lubricants in Wien berichtet. Eine Aufgabe, die dem Europa-Marketing-Direktor Gerald Kaspar und seinem Team mittlerweile sehr gut gelungen ist, zumindest bei den Werkstätten. „Das ist vorrangig auch das Wichtigste“, weiß Kaspar. Denn der Kunde vertraut in der Regel seinem Kundendienstberater, der wiederum Vertrauen zu seinem Produkt haben muss. „Das gelingt uns mit Lukoil aufgrund der hohen Qualität sehr gut.“ Ebenso wichtig ist Exklusivität im Handel.
Nicht in Baumärkten
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Lkw-Werkstätten besucht werden. „Das Lkw-Segment ist insgesamt und auch bei uns wachsend.“ Laufend neue Produkte und zwei große Firstfill-Kunden stellen hier auch die Qualität unter Beweis.
Anfragen von deutschen Autoherstellern So ist neben dem umfassenden Marketing auch der wachsende Bereich in der Erstausrüstung ein wichtiger Teil des Erfolges und der starken Positionierung von Lukoil. „Unter der Führung von Ing. Ulrich Ruckenbauer hat sich die Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern in Europa sehr gut entwickelt. Wir bekommen immer mehr Anfragen von der deutschen Automobilindustrie“, sagt Kaspar. Incentive-Programme und große Veranstaltungen wird man von Lukoil hingegen nur in überschaubarem Rahmen finden: „Wir investieren lieber in die kontinuierliche Verbesserung unserer Produkte, um den Kunden die beste Qualität zum besten Preis liefern zu können.“
Kurze Entscheidungswege, mehr Verantwortung
„Professionelles Öl soll es nur beim Professionisten geben.“
Zwar könnte es der Bekanntheit der Marke helfen, wenn Lukoil beim Endkunden präsent wäre; für die Preispositionierung ist es freilich von großer Bedeutung, dass Lukoil nicht in Super- oder Baumärkten erhältlich ist und der Kunde keinen Preisvergleich anstellen kann. „Professionelles Öl soll es nur beim Professionisten geben. Zudem betreuen wir unsere Werkstätten mit unsere Spezialisten selbst direkt“, so Kaspar. Dabei sind sogar die Fachleute noch einmal in zwei Teams aufgeteilt: Industrie und Automotive, wobei hier sowohl Pkw- wie auch
Wichtige Lukoil-Produkte: die wachsende Lkw-Schiene sowie modernste Spezifikationen für Pkws
Europa-MarketingDirektor Lukoil Lubricants: Gerald Kaspar
In der Kommunikation und in der Zusammenarbeit legt Lukoil Wert auf klare Aussagen und Botschaften. „Und wir sind sehr flexibel: Geschäftsführer, Finanzchef, Verkaufsleiter und Marketingleiter der europäischen Organisation sind ebenso hier in Wien am Standort Lobau vertreten wie die komplette Produktion“, berichtet Kaspar. Das sind die denkbar kürzesten Entscheidungswege für österreichische Kunden. Stichwort Europazentrale: „Wir erhalten von der russischen Konzernzentrale immer mehr Aufgaben und Verantwortung“, berichtet Kaspar. „Das österreichische Team von Lukoil Europa wird den Weltkonzern auf der IAA in Frankfurt repräsentieren. Das ist eine schöne Anerkennung für unsere Arbeit.“ • (GEW)
gewerbe
Das neu erworbene mapo-Betriebsgelände mit zwei Werkshallen und dem Bürotrakt, der bis zum Jahresende noch adaptiert und für mapo frisch renoviert wird
Alles neu macht der Herbst Mit einem Feuerwerk an Neuheiten wartet mapo Schmierstofftechnik gleich zu Herbstbeginn auf: Das beginnt beim Personal, gilt aber auch fürs neue Betriebsobjekt und das Programm.
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ranz Mauerhofer verstärkt das Team seiner Himberger Spezialschmierstoff-Produktionsfirma ab Mitte September mit seinem Junior Mathias Mauerhofer: Dessen Aufgabenbereich ist im Außendienst als Fachberater für die gesamte, umfangreiche mapo Schmierstoff-Produktpalette.
Neue Spezialschmierstoffe für Elektromechanik Die Spezialgebiete von Mathias Mauerhofer werden einerseits die mapo Benzin- und Diesel Energy Additive sowie die neuen Spezialschmierstoffe der MFE Syngis-Palette sein: Bei den in dreijähriger Vorbereitungszeit entwickelten Wartungsprodukten und Schmierfetten für Kfz und Industrie handelt es sich zum Beispiel um Gleitpasten für Schiebedächer, die Fahrzeugpedalerie oder andere mechanische Komponenten und bewegliche Teile, die mit der Autoelektrik beziehungsweise -elektronik zusammenwirken,
abei aber die zum Teil empfindlichen Oberflächen d der Komponenten nicht angreifen dürfen. Eine wesentliche Verbesserung der Abläufe wird der Neuerwerb des benachbarten Betriebsgeländes in der Größe von 5.687 Quadratmetern bringen: Der neue Teil der Produktionshallen in Himberg, der einen Bürotrakt und zwei Werkshallen mit einer Verladerampe für Lkws umfasst, wurde kürzlich in Betrieb genommen. Die Renovierungsarbeiten im 480 Quadratmeter großen Bürotrakt sollen, wie Franz Mauerhofer erläutert, bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Die Produktionshalle mit den Abfüllanlagen für 1-Liter- und 5-Liter-Gebinde ist 680 Quadratmeter groß, dazu kommt noch die Leergebinde- und Rohstoffhalle. • (ENG)
„Das neue Betriebsgelände beschleunigt unsere Abläufe!“
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Franz Mauerhofer, geschäftsführender Gesellschafter von mapo Schmierstofftechnik in Himberg
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GEWERBE
Werkstattleiter Lachezar Dimitrov (Toscar Gummi) mit Marc Straub (r.)
Firmenchef Eugen Straub hat große Ziele
Persönlicher Kontakt
greifbar, offen, nachvollziehbar, zu veranschaulichen ist letztendlich entscheidend“, sagt Straub. Dazu müssen natürlich auch die Eckpunkte des Business passen: So bietet Reifen Straub EDV-Support und einen 24/48-Stunden-Liefer-Service: „Wir sind durch unser eigenes Lager in Kirchberg an der Iller, das nur 60 Kilometer von Bregenz entfernt ist, mit 500.000 echt vorrätigen Reifen auch dann noch lieferfähig, wenn andere passen müssen.“ In Vorarlberg wird beispielsweise mit dem eigenen Fuhrpark zugestellt. Interessenten können sich dazu registrieren. Lieferungen in anderen Regionen werden per Paket oder Stückgutversand zugestellt. Straub will auch nicht wie andere Anbieter beim ersten Schnee die Preise kurzfristig nach oben schnalzen lassen, sondern mit den Kernmarken stabile Preise bieten. Aber nicht nur das: „Wir planen ein Schulungszentrum, um dem österreichischen Markt unsere gemeinsamen Produkte und Dienstleistungen nahezubringen. Das unterscheidet uns von den meisten Wettbewerbern.“
Reifen Straub pflegt intensive Beziehungen zu seinen österreichischen Partnerbetrieben mit eigenen Außendienst-Aktivitäten. Von Bernhard Schoke
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ür Eugen Straub gilt dabei eine ganz einfache Philosophie: „Das persönliche Gespräch macht den Unterschied – von Mensch zu Mensch; und nicht wie heute vielfach verbreitet nur über digitale Kanäle. Nur so“, da ist sich Straub sicher, „kann man seine Wertschätzung unmittelbar dem Partner glaubwürdig übermitteln.“ Dies gehe entweder auf Messen wie der AutoZum oder via Roadshow bei den Kunden. Was für Straub nicht bedeutet, sich der digitalen Welt zu verschließen, ganz im Gegenteil: Er setzte ganz früh auf die sich daraus ergebenden Möglichkeiten – unter anderem bei der Auftragsabwicklung. Und dafür hat man die Kompetenz „im eigenen Haus“. In der Straub IT-Abteilung arbeiten vier Programmierer und es werden sogar Anwendungsinformatiker und System-Administratoren ausgebildet. „Wir hören dem Kunden zu, gehen auf ihn ein, zeigen praktikable Lösungen aus unserem eigenen Leistungsportfolio. Damit können wir in der Regel auch
Hintergrundinformationen für die Endverbraucher Dies weiß auch Toscar Gummi aus Dornbirn/ Vorarlberg zu schätzen, wie beim Ortstermin ganz deutlich wurde. Werkstattleiter Lachezar Dimitrov stellte auf entsprechende Nachfrage insbesondere den persönlichen Kontakt in den Vordergrund: „Wir sind überzeugte Kunden, die die Hintergrundinformationen gerne an den Endverbraucher weitergeben und deren Feedback für unsere weiteren Reifen-Empfehlungen einsetzen.“ Bei Gummi Raab aus Dornbirn rückt der geschäftsführende Gesellschafter Bernd Niederstätter einen weiteren Aspekt in den Vordergrund: „Wir haben konsequent unsere hohe lokale Glaubwürdigkeit neben unserem Knowhow eingesetzt. Wir fahren selbst die Produkte, die wir aktuell verkaufen wollen. Dies ist bei uns der wesentliche Faktor, wenn wir den vor uns stehenden Kunden final überzeugen wollen.“ •
„Wir fahren selbst die Produkte, die wir aktuell verkaufen wollen. So kann man den Kunden final überzeugen.“ Bernd Niederstätter, Gummi Raab
die Erwartungen, häufig auch die nicht direkt kommunizierten Wünsche, erfüllen.
Nicht nur über Produkte und Margen reden So entstehen die langjährigen Kundenbindungen, die man nur mit aktivem Zugehen auf die Betriebe erreichen kann. „Nicht nur Produkte und Dienstleistungen erklären und über mögliche Margen von neuen, bisher weniger bekannten Herstellern wie Giti aufklären, sondern auch unser dahinterstehendes erfolgreiches Vertriebskonzept für den Point of Sale
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GEWERBE
Des Lackierers heller Helfer Mit der Sata trueSun kommen kleinste Abweichungen bei Farbton und -effekt auch in Innenräumen ans Tageslicht – Grundlage für eine perfekte Reparatur.
Die trueSun erleichtert die Qualitätskontrolle: Hier stimmt der Farbton nicht (rötlich)
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leinste Nuancen von Farbabweichungen sind bei künstlichem Licht in der Werkstatt oft kaum bemerkbar, treten dann bei Tageslicht aber allzu deutlich ins Blickfeld. Ärgerlich für den Lackierer, der nacharbeiten muss, und den Kunden, der unter Umständen länger warten muss. Generell ist eine möglichst genaue Farbtonbewertung das Um und Auf für eine perfekte Lackierung.
Farbton und Metallic-Effekt passen nicht
Farbton und Metallic-Effekt stimmen Der neutrale Lichtkegel der Sata trueSun bietet konstante Lichtstärke und gleichmäßige Lichtverteilung.
Spezialwerkzeug für den Durchblick Der deutsche Spritzpistolenhersteller Sata hat mit der trueSun LED-Leuchte ein Spezialwerkzeug für die Farbkontrolle in der Werkstatt auf den Markt gebracht, die ein breites Spektrum sichtbaren Lichts abdeckt und so den Farbton exakt kenntlich macht. Die Leuchte eignet sich auch für Metallic-, Xirallicund Glaspigmentfarbtöne und leuchtet die gesamte beleuchtete Fläche besonders gleichmäßig aus.
Stark für den täglichen Einsatz Für ein sicheres Handling im täglichen Betrieb sorgen das stoßfeste Gehäuse und der ergonomische Griff. Die Schutzscheibe vor den LEDs ist austauschbar. Der Lithium-Ionen-Akku stellt bei voller Lichtstärke Energie für ca. 70 Minuten Leuchtdauer bereit, was für 1 Arbeitstag als ausreichend gilt. Die Aufladezeit wird mit 50 Minuten angegeben. Zwei wichtige Anmerkungen dazu: Lichtstärke und -verteilung sind vom Ladezustand der Batterie unabhängig, der Dimmer lässt sich stufenlos regeln. Neben Spritzpistolen stellt das Kornwestheimer Unternehmen auch Lackier-Zubehör von Bechersystemen über Filtertechnik bis hin zum Atemschutz her. • (KAT)
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GEWERBE
Sonax-Betreuer Matthias Tomschitz unterstützt Andreas Aiglsperger in allen Fragen der Aufbereitung
Autohaus Böhm in Ottenschlag: Opel, dann Suzuki und seit 2014 auch Kia
Matthias Tomschitz (Sonax), Aufbereiter Andreas Aiglsperger, Firmenchef Wilhelm Böhm und Finanzchef Mag. Martin Schmuckenschlager
Die Aufbereitung als Profit-Center Das Autohaus Böhm in Ottenschlag betreibt mit Produkten von Sonax die Fahrzeugaufbereitung als eigene, professionelle Abteilung und gewinnt damit Kunden, Kundenbindung und Erträge.
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Die Sonax Profiline wurde speziell für den professionellen Einsatz beim Aufbereitungsspezialisten entwickelt
achdeckerei und Autohandel, das ist die nicht alltägliche Branchenkombination der Firma Wilhelm Böhm in Ottenschlag (Waldviertel). Entstanden ist das aus der saisonal unterschiedlichen Auslastung von Dachspengler und Autospengler. Auch wenn die Synergien heute nicht mehr bestehen, so hat sich der Betrieb in der Gemeinde zwischen Krems und Zwettl mit persönlicher Betreuung der Kunden, innovativem Weitblick und Aktivitäten über die Grenzen der Stadt hinaus erfolgreich entwickelt. Neben den langjährigen Marken Opel und Suzuki ist man seit 2014 Hauptpartner von Kia für den Bezirk Zwettl.
Fremdkunden ansprechen Einen weiteren, innovativen Schritt mit einem vermeintlich wenig innovativen Thema hat Böhm vor knapp drei Jahren mit der Aufbereitung gesetzt. So wurde ein eigener, qualifizierter Mitarbeiter eingestellt, der sich lediglich um diesen Bereich kümmert und diesen zu einem eigenen Proficenter aufgebaut hat. So tragen die nun hochwertigeren Gebrauchtwagen und die aufgrund des sauberen Autos noch zufriedeneren Servicekunden zum Gesamterfolg des Betriebes bei, aber auch die aktive Ansprache von
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Endkunden für Komplettaufbereitungen oder für eine Keramikversiegelung entwickelt sich hervorragend und bringt Zusatzerträge. „Wir nehmen das Thema auch bei jedem Messeauftritt und bei allen Werbemitteln mit“, erklärt Mag. Martin Schmuckenschlager, der im Hause Böhm für die Finanzen zuständig ist. Dabei sind etwa die Hälfte der Auftraggeber Fremdmarkenkunden, die speziell für die Aufbereitung ins Autohaus Böhm kommen, darunter viele Fahrer von Premiummodellen oder Oldtimern. Highlight des Angebotes ist dabei die Keramikversiegelung vom Exklusiv-Lieferanten Sonax, die mit mehreren hundert Euro eine nicht unerhebliche Investition für den Kunden bedeutet.
Jährlicher Werkstattbesuch für den Lackschutz Hier kommt Sonax CC36 zum Einsatz, wobei die Zahl 36 für die Anzahl der Monate steht, für die der Lack geschützt ist. „Voraussetzung ist allerdings ein jährlicher Werkstattbesuch. Hier werden Lack und Versiegelung überprüft, Flugrost und Teer entfernt“, erklärt Andreas Aiglsperger, der Aufbereitungsprofi der Firma Böhm. „Damit ist die Keramikversiegelung ein tolles Kundenbindungsinstrument“, erklärt Matthias Tomschitz, verantwortlicher Gebietsleiter bei Sonax. „Neben der umfassenden Unterstützung durch Matthias Tomschitz sind für mich die einfache und effiziente Funktion der Produkte wichtig, die alle aufeinander abgestimmt sind. Hier kann ich mit wenigen Mitteln ohne Risiko schnell und effizient arbeiten“, so Aiglsperger. Für eine erfolgreiche Aufbereitung braucht es 3 Faktoren: konsequente Umsetzung durch den Firmenchef, qualifizierte Mitarbeiter und die richtigen Produkte. Beim Autohaus Böhm stimmen alle 3. • (GEW)
gewerbe
Praktisch gelöst Dass Spezialisten in der Lage sind, auch scheinbar Altbewährtes zu verbessern, beweist Mann-Filter mit dem neuen Löseschlüsselset im handlichen Koffer.
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ährend neue Ölfilter empfohlenerweise nur mit der Hand und mit Gefühl angeschraubt gehören, leisten gebrauchte Wechselpatronen nach längerem Einsatz bei der Demontage erfahrungsgemäß – durch Verschmutzung und Temperaturunterschiede über die Jahre „angewachsen“ – spürbar Widerstand.
Sach- und fachgerechte Demontage spart Zeit Daher erfordert das Abschrauben einen höheren Kraftaufwand. Obwohl Mann+Hummel kein klassischer Werkzeughersteller ist, hat die Marke Mann-Filter für den Servicemarkt einen umfangreichen Satz an Löseschlüsseln für nahezu alle Ölwechselfilter, die bei Pkws und Nutzfahrzeugen verbaut sind, im Programm. „Diese Löseschlüssel lassen sich übrigens auch zum Abschrauben zahlreicher Kraftstofffilter nutzen“, erläutert der für Österreich zuständige Sales Manager Manuel Ziegler.
Manuel Ziegler, für Österreich zuständiger Sales Manager bei Mann-Filter
Das Löseschlüsselset von Mann-Filter enthält 8 Kunststoff- sowie einen Stahl-Schlüssel für Ölwechselfilter Das komplette Set (Artikelnummer LSK 01-9) beinhaltet acht Kunststoff- und einen Stahl-Löseschlüssel. Sie sind übersichtlich in einem schaumstoffgepolsterten Koffer angeordnet, der insgesamt nur 2,5 Kilogramm wiegt. Sollte etwas aus dem Koffer abhanden kommen, lässt sich auch jedes einzelne Teil nachbestellen. „Wir nehmen den Service für den unabhängigen Ersatzteilhandel und die Werkstätten so wichtig wie die Produkte selbst“, bestätigt Ziegler. • (ENG)
Ausschließlich Glas und Folie Das Netz autorisierter Sekurit Partner von Saint-Gobain Autover Österreich wächst stetig, freut sich Oliver Sacher.
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erzeit gibt es bereits 15 autorisierte Sekurit Partner, erklärt Oliver Sacher, Geschäftsführer von Saint-Gobain Autover Österreich, dem „Marktführer im Bereich Fahrzeugverglasung in Österreich“. Mittelfristig sind hierzulande 30 Sekurit Partner, die gut ausgebildet mit neuesten Technologien und Mess geräten Fahrzeugglas verbauen, geplant.
Sekurit Partner, TÜV-zertifiziert: Daniel Kovacs (l.), Oliver Sacher
Konzentration auf den idealen Standort Schwechat Daniel Kovacs, Inhaber von Carcompany, ist einer der neuen autorisierten Sekurit Partner: Für diese Autorisierung wurde ein neues CSC-Tool zur Kamerakalibrierung angeschafft, um modernste Fahrzeuge im Auftrag von Fuhrparks (Lkw-Walter, CTX Containex, Grünes Kreuz, Bundesheer, Swietelsky, UPS) oder von Versicherungen fachgerecht reparieren zu können.
Konsequente Qualitätsorientierung ist Kovac’s Prinzip, der 40 Prozent des Umsatzes mit der Folierung von Autoscheiben, Komplettfahrzeugen und Gebäuden erzielt. Seit drei Jahren ist Carcompany in Schwechat: ideal und nahe genug für die Wiener Kunden, die er mit vier Leihautos mobil hält. • (ENG)
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Das Team von Carcompany
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GEWERBE
Vielfalt rund um Auto und Camping EAL bietet Handelspartnern innovative Sales Promotions zu ihren Qualitätsprodukten aus dem Kfz-Zubehörumfeld.
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eben einem umfassenden Produktsortiment hat die EAL GmbH aus Deutschland für Partner im Handel eine breite Palette an Verkaufsunterstützungs-Maßnahmen“, sagt Markus Lämmli, verantwortlich für den Österreich-Vertrieb der Produkte.
Umfassendes Sortiment rund ums Fahrzeug Seit 2009 ist EAL mit einem umfassenden Sortiment rund um Kfz-, Caravan- und Fahrradzubehör am Markt. Die Palette an innovativen Produkten gliedert sich in verschiedene Markenauftritte und ist im
österreichischen SB- und Fachhandel erhältlich. Unter der Marke Eufab werden Fahrradträger wie der Bike Lift verkauft, der komfortabel per elektrischem Antrieb angehoben und abgesenkt wird. „Ein Segen, wenn man an die modernen E-Bikes denkt, die doch ein gewisses Gewicht mitbringen“, so Lämmli, der zudem auf die kompakte, stabile Bauweise sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis von Eufab-Fahrradträgern hinweist. Unter weiteren Marken werden u. a. Batterieladegeräte, Pannenhilfe- oder Camping-Zubehör vertrieben. • (KAT)
Lunzer Wellenklänge Welche Einladungen darf der Chefsachverständige des Versicherungsverbandes annehmen? Von Dr. Friedrich Knöbl
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inmal jährlich zieht Werner Bauer – Chefsachverständiger des Versicherungsverbandes – quer durch die Lande, um dem sogenannten „Fußvolk“ (das sind gebundene Schadensbegutachter ebenso wie die mehr oder minder freien Kfz-Sachverständigen) die neuesten Versicherungsrichtlinien zu erläutern.
Markus W. Lämmli, Vertriebsverantwortlicher für EAL-Produkte in Österreich
Gern gesehener Gast ist er da auch beim Sachverständigen-Büro des Komm.-Rat Ernst Stibl, wenn ihn dieser zum jährlichen Musikfestival „Wellenklänge“ an den Lunzer See lädt. Mit Gattin und Übernachtung – schließlich will sich Stibl als größter Diskonter unter den Kfz-Sachverständigen und wohlbestallter Sponsor der „Wellenklänge“ bei seinen Auftraggebern in der Versicherungswirtschaft nicht kleinlich zeigen.
In Deutschland gibt es strenge Regeln Werner Bauer (l.) und sein Gastgeber Ernst Stibl (r.)
Vielleicht trägt Bauer bei seinen alljährlichen Schulungen einmal die Richtlinien des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft vor: Da dürfen Einladungen „ohne dienstlichen Charakter grundsätzlich nicht angenommen werden“. Das gilt für alle Theater-, Konzert- oder Sportveranstaltungen. • (RED)
Eine saubere Leistung Das Start-up „CARamel“ bietet mobile Reinigungsdienste für Fahrzeuge an und gibt Flüchtlingen zudem eine Beschäftigungsmöglichkeit.
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ründerin und Geschäftsführerin Karin Melcher schlägt mit dem neuen Start-up „CARamel“ gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen kommen Firmen, Großfuhrparks, aber auch Autohäuser in den Genuss einer sehr peniblen Reinigung ihrer Fahrzeuge zu fairen Tarifen, andererseits haben Menschen, die nach Österreich geflüchtet sind, die Chance auf Integration in den heimischen Arbeitsmarkt. Dass diese bereits in ihrer Heimat in der Autobranche tätig waren, sieht man beim Arbeiten an der Liebe zum Detail. Das Ergebnis hat überzeugt und muss sich
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nicht vor anderen Dienstleistern verstecken. Je nach Fahrzeuggröße starten die Preise bei 39,90 Euro für eine Innen- oder Außenreinigung, bei größeren Aufträgen gibt es entsprechende Rabatte. Großer Vorteil: CARamel kommt als mobile Reinigung direkt vor Ort, der Kunde muss dabei weder Wasser noch Strom zur Verfügung stellen, das Team arbeitet komplett autark. Alle Infos zum Service unter www.caramelmobil.com • (STS)
CARamel gibt Flüchtlingen eine Chance und reinigt die Autos ohne Wasser in TopQualität vor Ort
gewerbe
Alleinausrüster in der MotoGP
Große Runde vor dem Abendessen (ganz oben); ebenfalls mit dabei: Michelin- Geschäftsführer Philipp Ostbomk (l.) und Verkaufsleiter Mag. Roland Steinberger
Michelin lud 70 Geschäftspartner zu einem spannenden Wochenende ins MotoGP VIP-Village in Spielberg.
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eit der Saison 2016 ist der französische Reifen hersteller Michelin exklusiver Lieferant der wichtigsten Motorrad-Klasse, der MotoGP: Zuvor war Bridgestone Alleinausrüster. Die beiden eben falls in Spielberg gefahrenen Klassen Moto2 und Moto3 werden übrigens von Dunlop ausgerüstet.
1.500 Reifen pro Rennwochenende Da war es nur logisch, dass am Rennwochenende (12./13. August) Michelin-Geschäftsführer Philipp Ostbomk und sein Verkaufsleiter Mag. Roland Steinberger rund 70 Geschäftspartner zu einem spannenden Wochenende nach Spielberg einluden, und zwar ganz exklusiv ins MotoGP VIP Village. Gegessen wurde beim „Seppenbauer“ in Friesach, übernachtet in Villach. Es ist eine logistische Meisterleistung, die der Rei fenproduzent an jedem Grand-Prix-Wochenende abliefert: Mehr als 1.500 Stück 17-Zoll-Reifen stellt Michelin jeweils bereit; die einzelnen Teams holen die Reifen in den markanten blauen Lkws ab. „Wir sind sehr stolz, mit letzter Saison wieder in die Königsklasse des Motorradsports zurückgekehrt zu sein. Das spiegelt die technische Kompetenz von Mi chelin wider und stärkt natürlich auch das Image der Marke“, sagte Ostbomk. • (KEI)
GEWERBE
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Wo früher Kühe standen, entstand die 1. Werkstatt von Roland Laber; heute gibt es auch eine neuere
Wo einst die Kühe grasten … Zlan, Ziebl 15: eine Adresse, die Kunden schätzen, weil Roland Laber auf Qualität setzt – auch bei der Werkstatteinrichtung von Siems & Klein. Von Mag. Heinz Müller
Roland Laber (l.) wird bei Siems & Klein von Artur Leser (r.) betreut
anchmal ist es gut, wenn man ein Navi hat: „Sie haben Ihr Ziel in 200 Metern erreicht“, sagt die Dame, die irgendwo vorn hinter den Knöpfen sitzt. Kurz zuvor haben wir die B 100 verlassen, sind unter der A 10 durchgefahren. Doch vorläufig sehen wir nur Wiesen, da und dort einen Obstbaum. Wo, bitte, soll da eine Werkstätte sein? Doch wirklich: Gleich am Ortseingang sieht man das Schild. Roland Laber hat sich, als er nach seiner Zeit beim Zweiradspezialisten Rödlbach (Spittal/Drau) vor sieben Jahren seinen Traum von der Selbstständigkeit verwirklichte, den Bauernhof seiner Eltern ausgesucht. Wo früher Kühe standen, baute er seine erste Werkstätte, in der er 2 Jahre allein schraubte. Als diese zu klein war, stellte er hinten am Hof eine größere Halle hin. Ganz egal, ob Pkw, Transporter, Motorrad, Anhänger oder Traktor: Laber legt überall Hand an, unterstützt von einem Kollegen und einer Bürokraft. Die Arbeit geht ihm nicht aus. „Einen Lehrling und einen weiteren Gesellen würde ich gerne einstellen“, sagt er. Ersatzteile werden selbst hierher dreimal pro Tag geliefert.
Hilfe bei der Planung der neuen Werkstätte In all den Jahren setzte der junge Mann auf Siems & Klein als Lieferanten für die Werkstattausrüstung. „Herr Laber hat sich stets ganz bewusst für Qualität entschieden“, sagt Artur Leser, der für den Wiener Werkstatt-Spezialisten die Kunden in Kärnten betreut. Unterstützt wird Leser durch zwei Techniker: „Das ist unsere Stärke. Wenn bei einem Kunden der Bremsenprüfstand defekt ist, kann er kein Pickerl machen. Da sind wir sehr schnell vor Ort, um zu helfen.“ Das weiß auch Laber zu schätzen: „Als ich den Zubau für meine Werkstätte geplant habe, war ich auf der Suche nach einem Bremsenprüfstand, der auch für Tandemanhänger geeignet ist.“ Bei Siems & Klein wurde er fündig; geliefert wurde ein Gerät von Maha. Jetzt kann Laber Anhänger mit zwei Achsen, wie sie etwa bei Pferdetransportern verwendet werden, prüfen. Auch ein Gelenkspieltester für Fahrzeuge über 2,8 Tonnen (Escon) und ein Achsmess-Computer mit 15.000 Fahrzeugen in der Datenbank (HPA) wurden von Leser und seinen Kollegen ins Drautal geliefert.
Feuerverzinkte Version für die Hebebühne Wer auf der Straße vorbeifährt, sieht die neue Werkstätte (r.) gar nicht: Sie wurde vor knapp einem Jahr errichtet
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Ebenfalls in Labers Werkstatt zu finden ist eine Scheren-Hebebühne (Space), und zwar in der feuerverzinkten Version, da man in dieser gebirgigen Gegend sehr stark mit Streusalz konfrontiert ist. „Nicht zuletzt hat Siems & Klein auch einen Teil der Planung für die neue Werkstatt übernommen“, sagt Laber. Die Kunden wissen das Engagement zu schätzen: Einige kommen sogar aus Klagenfurt nach Zlan, und das ist immerhin rund eine Stunde Fahrzeit. •
GEWERBE Wernfried Horn, Prokurist bei Kastner Thomas Posch, Leiter Tech Pool bei Derendinger Johann Rössler, Produktmanager Werkstattausrüstung bei Birner Gernot Riegler, Verantwortlicher Werkstattausrüstung, WM Trost
Es wird kein schlechtes Jahr Auf die „Dauerbrenner“ in der Werkstattausrüstung wie Diagnose oder Hebetechnik ist Verlass, zusätzlich springt die Nachfrage bei aktuellen Themen an.
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ber eine gute Auftragslage freut sich Johann Rössler von Birner. „Das Thema Scheinwerfereinstellung zieht an, getrieben von LED-Matrix-Technologie. Da haben Karosseriebetriebe und Werkstätten, die §-57a-Überprüfungen anbieten, Investitionsbedarf.“ Nach wie vor sind Diagnosegeräte Nr. 1 bei Birner; verkauft werden Geräte von Bosch, Hella Gutmann sowie Herth+Buss. Auch die Hochvoltschulungen der Birner Akademie bleiben stark nachgefragt. Vor allem dank einiger Aufträge für vollständige Neueinrichtungen von Werkstätten liegt man bei Derendinger laut Thomas Posch etwa 30 Prozent über dem Vorjahr. „Der Bereich Hebetechnik läuft besonders gut; hier punkten wir mit unseren Quality Brands wie Nussbaum oder Rotary“, so Posch. Auch er erwähnt eine steigende Nachfrage nach LED-Einstellgeräten. Bei diesen haben Werkstätten die Wahl zwischen analogen und teureren, digitalen Modellen, die sich updaten lassen.
not Riegler von WM-Trost, wo neue Arbeitsplätze den Absatz steigern. In der Klimawartung ist die Nachfrage nach Geräten für R1234yf steigend. Hier besteht ein großer Aufholbedarf, aber erst langsam kommen Fahrzeuge mit dem neuen Klimagas auch in die freie Werkstatt, die ja die Hauptklientel für WM Trost ist. Noch länger wird dies wegen des noch schwachen Bedarfs im Bereich Kalibrierung dauern. • (KAT)
Jammern auf hohem Niveau Nicht unzufrieden klingt Wernfried Horn, Prokurist bei Kastner, wenn er sagt: „Wir jammern heuer auf hohem Niveau.“ Über außergewöhnliche Zuwächse mit bisher über 20 verkauften Stücken freut er sich im Bereich Lkw-Fertigmontagegruben. Auch im Bereich Lackierkabinen erwartet Horn deutliche Zuwächse; einerseits würden Kabinen aus den 1970erund 1980er-Jahren erneuert, andererseits dehnen Werkstätten ihre Tätigkeitsfelder aus. Zufrieden mit der Nachfrage bei Hebetechnik ist Ger-
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NEUE PRODUKTE
Gut sortierter Zeitsparer
Einfache Montage
Mit September ist der neue Werkstattwagen, den Continental unter seiner Produktmarke ATE anbietet, verfügbar. Ausgestattet mit 70 hochwertigen ATE-Werkzeugen, sortiert nach den Arbeitsschritten reinigen, messen und montieren, soll Zeit bei der Bremsenwartung gespart werden. Durch die stabile Arbeitsfläche können kleinere Arbeiten an den Bremsenteilen direkt beim Fahrzeug erledigt werden. Bestellbar sind nicht nur der ganze Werkstattwagen mit dem kompletten Werkzeug sortiment, sondern auch die einzelnen Einlagen mit einem Teil der Werkzeuge. Continental AG, www.ate-info.de
Hochspannung in Rekordzeit verspricht Marder Stop & Go mit seiner doppelten Kontaktplatte. Diese zeichnet sich durch eine raffinierte Schneid-Klemm-Technik aus und besticht durch einfache Montage. Dabei wird der abgerundete Sockel am gewünschten Schlauch befestigt, die beiden Edelstahlplatten darauf angebracht und die Hochspannungskabel dann durch einen einfachen „Klick“ mit der Schneid-Klemm-Technik arretiert. Ein mechanisches Klicken signalisiert das Einrasten und die Herstellung der Verbindung. Durch den Plus- und Minuspol auf jeder Kontaktplatte muss der Marder keine Pkw-Masse berühren, um einen Impuls zu bekommen. Norbert Schaub GmbH, www.stop-go.de
Temperaturüberwacher So wie das vollflächige Anbringen von Kunststofffolien auf Fahrzeugteilen immer beliebter wird, spielt auch das passende Werkzeug – neben dem umfassenden Materialwissen und handwerklichen Geschick – eine immer wichtigere Rolle. Um dem Kunden ein zufriedenstellendes Ergebnis abzuliefern, ist beim sensiblen Arbeitsschritt Tempern eine gleichbleibende Temperatur der Folie wichtig. Dafür hat Steinel Professional nun zu seinem Heißluftgebläse HG 2120 E, das mit seinem 7,5 Meter langen Netzwerkkabel einen großen Aktionsradius zulässt, einen
Temperaturscanner auf den Markt gebracht, der mithilfe von Infrarotsensoren die Temperatur der Folie überwacht. Aufgesteckt auf das Heißluftgebläse erfolgen mittels LED-Lichtstrahl die Zielpunktanzeige und die Temperaturanzeige auf der Digitalanzeige. Auf Wunsch sendet der HL Scan ein akustisches und optisches Signal, ob die Folie zu heiß, zu kalt oder optimal temperiert ist. Dadurch kann die Überhitzung der Folie verhindert und ein optimales Ergebnis abgeliefert werden. Steinel Vertrieb GmbH, www.steinel-professional.de
Langlebiger als OE-Teil
Sortimentserweiterung
Mit einem ersten Komplettsatz im Aftermarket ermöglicht Meyle die Umrüstung des Federbeinstützlagers vom Typ VW T5 auf Typ VW T6. Das Lager soll durch konstruktive Änderungen eine längere Lebensdauer als der OE-Teil aufweisen. Meyle bietet wie auf alle Meyle-HD-Teile 4 Jahre Garantie. Meyle AG, www.meyle.com
5 neue Glühkerzen erweitern das Denso Aftermarket Programm. Damit werden zahlreiche gängige Modelle der Marken Chrysler, Fiat, Land Rover, Opel und Subaru abgedeckt, insgesamt rund 270.000 Fahrzeuge in Öster-
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reich, Deutschland und der Schweiz. Versprochen wird eine äußerst kurze Vorglühzeit bei einem Kaltstart. Denso Automotive Deutschland GmbH, www.denso-am.de
Neu am Ersatzteilmarkt
Dünnflüssig bremsen Mit „DOT 5.1“ hat TMD Friction neben „DOT 4LV“ eine weitere Bremsflüssigkeit in seinem Sortiment aufgenommen, die sich durch eine niedrigere Viskosität auszeichnet. Durch die kleiner werdenden Hydroaggregate werden die Bohrungen und Kanäle immer schmaler. Die Bremsflüssigkeit muss durch dünnere Kanäle fließen und gleichzeitig aufgrund der neuen elektronischen Systeme immer schneller werden. Die neu eingeführte DOT 5.1 besticht durch einen höheren Nass-Siedepunkt und ist gut für schwere und Hochleistungs-Fahrzeuge geeignet. TMD Friction Gruppe S.A., www.tmdfriction.com
3 Testfilter an Bord In Zuge seiner Forschungsaktivitäten zu hohen Feinstaubbelastungen startete Mann+Hummel mit einem Versuchsfahrzeug in einen Feldtest. Dabei wird das Fahrzeug mit 3 Anwendungen ausgestattet. Ein auf dem Dach des Pkw installierter Filter scheidet Feinstaub aus der Umgebungsluft ab. Insassen werden durch einen innovativen Innenraumluftfilter geschützt. Zudem wird ein neu entwickelter Bremsstaubpartikelfilter an der Bremsanlage die Abgabe von Feinstaub an die Umgebung verhindern. Damit das Fahrzeug bei seinen Testfahrten im Raum Stuttgart nicht zu übersehen ist, wurde
das Fahrzeug als „Feinstaubfresser“ gestaltet. Mit dem Feldtest möchte Mann+Hummel die in einer Simulation erzielten Ergebnisse überprüfen und die Abscheidung von Feinstaub aus der Luft im realen Fahrbetrieb erproben. Neben dem neu entwickelten Innenraumfilter, der bei NOX und weiteren Schadgasen einen hohen Abscheidegrad aufweist, kommt ein Bremsstaubpartikelfilter zum Einsatz, der durch ein robustes Gehäuse in unmittelbarer Nähe der Bremssättel eine Feinstaubabgabe in die Umgebung verhindern soll. Mann+Hummel GmbH, www.mann-hummel.com
Mit „SWF Connect“ hat Valeo mit seiner Marke SWF ein neues Wischerblättersortiment vorgestellt. Mit 40 Artikelnummern werden 90 Prozent aller Fahrzeuge mit Flachwischern abgedeckt. Zur Auswahl stehen 3 Teilesortimente: SWF Connect Front, SWF Connect Rear und SWF Connect Upgrade (ermöglicht eine Umrüstung von Fahrzeugen mit konventionellen Frontscheiben- auf Flachwischer). Valeo AG, www.valeo.de
Lebenslange Garantie 2 neue Versteifungseinsätze für den Ford Focus Mk3 ST und
RS aus Polyurethan sind unter der Marke Powerflex auf den Markt gekommen. Diese passen problemlos in die vorhandenen Einfassungen und versprechen bei der Beschleunigung eine Stabilisierung des Motors. Für Motorsport-Fahrzeuge sind die neuen Teile auch in der Powerflex Black Serie erhältlich. Polyurethane Technologies Group Ltd., www.powerflex.
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BMW-Vertriebsvorstand Dr. Ian Robertson (l.) wird 2018 in den Ruhestand treten. Sein Nachfolger wird der Niederländer Pieter Nota (r.), der mit 1. Jänner 2018 neben dem Vertrieb noch die Ressorts Marke BMW und Aftersales im Vorstand übernimmt. Nota kommt von Royal Philips zu BMW. Mag. Philipp Edinger ist neuer Key Account Manager für den Bereich Pick-up bei der Denzel Autoimport GmbH. Er fungiert als zentraler Ansprechpartner für das Händlernetz und soll neue Kundengruppen für den Mitsubishi L200 erschließen. Edinger kommt von Vaillant und war vorher bei Ford Austria. Im Vorstand der österreichischen Allianz-Gruppe hat ein Wechsel des Vorsitzes stattgefunden: Dr. Wolfram Littich (l.) übergab die Agenden per 25. August an Mag. Rémi Vrignaud (r.), der seit 2001 bei der Allianz tätig ist. Zuletzt war er Leiter des CEO-Büros der Allianz SE in München. Josef Roider ist als „BMW Manager des Jahres“ für Zentral- und Südosteuropa ausgezeichnet worden. Roider schaffte es seit seinem Antritt als Geschäftsführer der AutoFrey-Gruppe im Jahr 2016, eine Absatzsteigerung von 30 Prozent auf 1.356 Neuwagen bei BMW-Fahrzeugen zu erzielen. Neues Gesicht im Asfinag-Vorstand: Bei gleichzeitiger Wiederbestellung des Finanzvorstandes Dr. Klaus Schierhackl (r.) wurde Mag. Karin Zipperer, MBA (l.) als Technik-Vorständin auf 5 Jahre bestellt. Zipperer folgt Dipl.-Ing. Alois Schedl nach, der mit Ende September seine Pension antritt. Josef Ulrich, Direktor für Presseund Öffentlichkeitsarbeit bei General Motors Austria, ist für seine Leistungen in der Kommunikation vom Medienbeobachtungsdienst „Observer“ mit dem „Pressespiegel“ ausgezeichnet worden. Der Preis ist eine von Raoul Haspel geschaffene Skulptur. Christiane Grün ist seit August 2017 beim Multitechnologie-Konzern 3M Managing Director für die D-A-CH-Region. Sie folgt auf Dr. John Banovetz nach, der weltweiter Forschungs-Chef wird. Grün ist studierte Lebensmittel-Technologin und war 3M-Geschäftsführerin für Österreich und die Schweiz.
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Semesterbeginn an der Fachhochschule Kufstein An der Business School der FH Kufstein startet die in der Branche hochgeschätzte Post-Graduate-Ausbildung „Automotive Management“ im Oktober 2017 ins Wintersemester. Wie Mag. Diane Freiberger, Programm-Managerin des dreistufigen Ausbildungslehrgangs, mitteilt, sind bis dato 5 Teilnehmer für den Lehrgang Automobilverkäufer, 10 für Automotive Manager und 2 für den Executive-MBA-Lehrgang mit Fokus Automotive angemeldet. Für den Verkäufer-Lehrgang sind noch 15 Plätze frei, im Lehrgang Automotive Manager noch 10. Eine Anmeldung ist Mag. Diane Freiberger, MBA bis Ende September möglich. Der nächste MBA-Lehrgang startet im Sommersemester; hier ist eine Anmeldung noch bis Dezember möglich. Die Lehrgänge finden in geblockten Modulen statt und sind berufsbegleitend. „Es ist uns gelungen, Dr. Viktor Fischer, den Geschäftsführer von Smatrics, als neuen Vortragenden für den Executive-MBA-Lehrgang zu gewinnen“, sagt Freiberger. Sie verweist darauf, dass alle Lektoren auch in den Bereichen arbeiten, die sie unterrichten. Dies garantiere eine praxisnahe Ausbildung. Der Lehrplan für den Lehrgang Automobilverkäufer soll in Zukunft noch stärker in Richtung Verkauf und Service-Beratung erweitert werden. • (KAT)
Abschied von Helmut Tober Am 30. August ist Dr. Helmut Tober nach langem schweren Leiden 76-jährig verstorben. Tober war Branchen-Urgestein des österreichischen Automobil-Journalismus und zuletzt beim „firmenwagen“, „Traktuell“ und „Autoservice“ aktiv.
Helmut Destalles verstorben Komm.-Rat Ing. Helmut Destalles ist am 31. Juli im 80. Lebensjahr unerwartet verstorben. Der österreichische Fahrzeughandel verlor in ihm einen engagierten und juristisch versierten Fürsprecher. Destalles wurde auf dem Barbarafriedhof in Linz zur letzten Ruhe gebettet.
Alexander Bahlmann tot Der für die Leitung Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit Pkw-Reifen bei Continental und das Aftermarket-Business von Semperit in Österreich verantwortliche Alexander Bahlmann ist mit nur 56 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben.
MENSCHEN
Leserbriefe
Betrifft: Favey-Wechsel zu Skoda Fast 6 Jahre lang war Alain Favey Sprecher der Porsche Holding Salzburg, die er in dieser Zeit noch mehr zu einem internationalen Player ausbaute. Vor seinem Wechsel als Vertriebsvorstand von Skoda schrieb Favey den wichtigsten Journalisten, die ihn in dieser Zeit begleitet hatten, einen Brief (siehe Faksimile links) und bedankte sich für das Vertrauen. Wir freuen uns, wenn wir Alain Favey wieder treffen – z. B. auf den Autosalons in Frankfurt, Genf oder Paris …
Betrifft: Kommentar „Kaufvertrags-Statistik wäre ehrlicher“ auf Seite 3 in A&W 7/8/17 Sehr geehrter Herr Müller! Habe Ihren Artikel gelesen, muss Ihnen vollkommen recht geben. Aber für den Importeur sind einfach die Zulassungen am wichtigsten. Unseren Betrieb gibt es nun schon seit fast 30 Jahren in Spittal an der Drau/Kärnten. Die Branche hat sich in dieser Zeit sehr verändert. Von 16 Autohändlern sind wir nur mehr acht. Das ist leider sehr traurig. Es wird auch nicht so bald jemand kommen. Aber nicht, weil keine Nachfolger vorhanden sind, nein, weil die Importeure einen Neubau verlangen und die Jungen das leider nicht mehr finanzieren können, weil ihnen die Banken keinen Kredit mehr geben. Beste Grüße, Bärbel Burgstaller Geschäftsleitung Burgstaller GmbH Ford-Händler, 9800 Spittal Drau
Neuer Kia-Austria-Präsident Chongwoo Kim (M.) ist als neuer Präsident von Kia Austria durch Managing Director Mag. Bernhard Denk (r.), begrüßt worden. Er löst turnusgemäß Chan Beom Jung (l.) ab, der zur Kia Motors Corporation nach Seoul zurückkehrt. Kim ist seit 27 Jahren für Kia tätig.
Schieritz löst Goyen ab Oliver Schieritz (B.) wird ab Oktober neuer Country Operations Director und 2. Geschäftsführer bei Renault Austria. Er war zuletzt als Sales Director für Renault in Ostdeutschland beschäftigt. Sein Vorgänger Didier Goyens verändert sich innerhalb des Unternehmens.
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Ausgabe: 9/2017, 30. Jahrgang Cover-Werbung: AVL Ditest Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Geschäftsführung: Stefan Binder, MBA, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Mag. Bernhard Katzinger, DW 591 M: +43 664 1244870 E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Prof. Willi Diez, Dr. Friedrich Knöbl, Matthias Kreutzer, Petra Mühr, Katja Müller-Happe, Bernhard Schoke, Dr. Michael Sikora, Stefan Schmudermaier Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, DW 520 M: +43 664 88368591 E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2017 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG FAMILIENAUTOS automotive GUIDE Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
SCHLUSS mit Lustig Dysphemisch und pejorativ
I
m August, mitten in der von der Automobilindustrie großteils selbst losgetretenen Antidieselbewegung, verabschiedete sich der heimische Autohandel von Helmut Destalles (80). In seiner liebenswürdigen Art vertrat der Linzer bis zuletzt das Brancheninteresse, was er selten bedankt bekam. Still standen die Weggefährten an seinem Grab und schweigend nehmen sie auch die wachsenden Belastungen von Industrie und Politik hin. • Dabei laufen angesichts der unheilvollen Preisentwicklung von Dieselfahrzeugen – sowohl NEU als auch GEBRAUCHT und insbesondere im LEASINGBEREICH – viele Autohausbetreiber in eine existenzbedrohende Gefahr, warnt Einzelhandelssprecher Josef Schirak (80). Leider wahr, aber kaum einer nimmt seine zahlreichen Stellungnahmen und Warnungen zur derzeitigen Eskalationsgeschwindigkeit ernst. Viele sind ermüdet davon, weil in der Sache ohnehin nichts weitergeht. Hersteller und Importeure vertreten ihre eigenen Standpunkte, weshalb auch kaum ein Markenhändlerbetrieb – abgesehen von nebulosen und inhaltslosen Floskeln – derzeit klare Aussagen dazu erfährt. Der Digitalisierung wird das Wort gesprochen, und das ist dem lokal tätigen Autohandel bis dato weitgehend entzogen. Den Herstellern nützt dieses Zauberwort bei der Bereinigung ihrer Händlernetze. Mittels digitaler Kommunikation beziehen sie den Kunden immer direkter in den Serviceprozess ein. Und der Autonutzer macht, was ihm das System vorschreibt. Autobesitz wird immer unbedeutender und damit schwindet auch der Einfluss regional verankerter Markenbetriebe auf ihre Kunden. • Das wird speziell für alle traditionsverhafteten Unternehmen gelten, die sich beharrlich der Digitalisierung verschließen. In der wuchernden politischen Gemengelage entwickelt sich das Auto in der Öffentlichkeit zum größten Übel und wir Wegbereiter der Mobilität sind zu Umweltsündern gestempelt. Hersteller und Importeure blasen mittels Eigenzulassungen indes weiter ihre Statistikzahlen auf, obwohl das Misstrauen der Autokäufer gegen den Dieselantrieb immer kritischer wird und die Nachfrage nach Benzinern und Alternativantrieben die reale Kompensationskraft fehlt. Das stört aber niemanden in der Autoverkaufswelt und wie aus Fahrzeugdaten neue Geschäftsmodelle werden, interessiert nur sekundär. Wo politisch unverblümt ein Verkaufsverbot für konventionell betriebene Pkws gefordert wird, greifen die Argumen-
ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
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te von Funktionären alten Schlages mit ihren kammerorientierten Reflexen einfach zu kurz. Strikt eingeschränkte Konsumentensouveränität verschiebt in der Regel die Marktergebnisse zuungunsten der regional aufgestellten Wirtschaft. Eine Vielzahl verschiedener Nutzungsprofile wird verunmöglicht. Aber das Geschäft läuft ja eh, gibt sich der Fahrzeughandel der Veränderung widerstandslos hin. Also verebben die Warnrufe im Meer der Bedeutungslosigkeit. • Da unsere von Funktionären in Wort und Schrift betonte und von Taten leider weniger beherrschte Autowelt auf Kritik insgesamt gerne sensibel reagiert, wende ich zu meiner persönlichen Erläuterung einen kompliziert klingenden sprachwissenschaftlichen Begriff an: Meine Dysphemismen betreffen Dinge, Ereignisse und Zustände. Im Gegensatz zu eindeutigen Schimpfwörtern haben meine allenfalls pejorativ verwendeten Ausdrücke respektvollen und scherzhaften Charakter! Mit dieser Nuancierung unterstütze ich (65) weiterhin das Wirken vom Schlage Schirak, Edelsbrunner, Kerle & Co. und wünsche unserer Kfz-Branche einen gelungenen Start in die zweite Jahreshälfte. • Da in absehbarer Zeit keine Roboter die menschliche Fachkraft im Autohaus ersetzen können und schon gar nicht den Funktionär, appelliere ich an die junge Generation, Bewährtes fortzusetzen und auszubauen. Wir von AUTO & Wirtschaft tragen im Sinne von Lederers Medienwelt dazu bei!
seat.at
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www.vw-nutzfahrzeuge.at
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