AUTO & Wirtschaft 10/2017

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Oktober 2017 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

fokus Elektromobilität: Nun geht’s wirklich los

Handel

Fiat-Händlersprecher Schönthaler im Interview VW-Nutzfahrzeuge: keine weißen Flecken

wirtschaft

Die Lehren aus der leeren IAA Die Zweirad-Branche als neue Chance!

Gewerbe

Alle News aus der Welt der Bremsen


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EDITORIAL Zukunft statt Gegenwart

Am 24. Oktober sehen wir uns!

uch wenn namhafte Autohersteller durch Abwesenheit glänzten und die Dieseldebatte die öffentliche Diskussion rund ums Auto bestimmt: Die gerade zu Ende gegangene IAA hat es geschafft, Optimismus zu inszenieren. • Die Blicke wurden in die Zukunft gelenkt. VW präsentierte unter der Bezeichnung „Roadmap E“ seine Strategie bis 2030 und kündigte 50 rein elektrisch betriebene Fahrzeuge sowie 30 Plug-in-Autos an. Rund 20 Milliarden Euro stehen dafür als Investition bereit. Mercedes verordnet dem smart ab 2020 ausschließlich den E-Antrieb und auch BMW war mit einer Ankündigung zur Stelle und plant 12 neue Elektromodelle bis 2025. • Die laut Veranstalter VDA präsentierten 228 Weltund 64 Europaprämieren rückten dabei zusehends aus der Wahrnehmung. An Highlights mangelte es der IAA dabei keineswegs, vor allem im kompakten SUV-Bereich wurden jede Menge Fahrzeuge präsentiert, die das Zeug zum Bestseller haben. Auf den Autohandel kommt es nun an, die Kunden für diese Fahrzeuge zu begeistern. Denn ohne gegenwärtigen Erfolg bleibt die Zukunft ein Traum, sind doch in absehbarer Zeit Elektroautos noch ein hartes und verlustreiches Geschäft.

reignisreiche Wochen liegen hinter uns: Zuerst der Start mit der neuen „AUTO & Wirtschaft“ (übrigens vielen Dank für die positiven Rückmeldungen!), dann die IAA in Frankfurt und zwischendurch die Vorbereitungen auf die Jubiläumsausgabe des A&W-Tages am 24. Oktober in der Wiener Hofburg. Wer glaubt, dass bei den Arbeiten eines derartigen Großereignisses alles rund läuft, irrt. Denn auch wenn ein Referent bereits vor acht oder gar zehn Monaten zugesagt hat, heißt das noch lange nicht, dass er auch wirklich kommt, wenn eine Vorstandssitzung anberaumt wird … • Doch wir haben Ersatz gefunden, hochrangigen Ersatz sogar: Mehr darüber lesen Sie im Inneren des Heftes und auf www.autoundwirtschaft.at. Dort laufen übrigens derzeit auch die Arbeiten an einem Relaunch: Lassen Sie sich überraschen! • Beim „Fokus“, also der großen Strecke zu Beginn des Heftes, hatten wir schon bei den Planungen im August den richtigen Riecher: Noch bevor die Elektroautos auf der IAA in Frankfurt zum Megathema wurden, beschlossen wir, diesen Fahrzeugen breiten Raum zu widmen. • Wir haben viel Pro bei den E-Autos gefunden, aber uns natürlich auch mit dem Kontra beschäftigt. Am Ende dieser Seiten finden Sie dann auch eine Aufstellung aller E-Autos, die es derzeit in Österreich zu kaufen gibt. Viel Spaß beim Lesen! Sie werden sicher den einen oder anderen neuen Aspekt entdecken!

A

E

Noch bevor die Elektroautos auf der IAA zum Megathema wurden, beschlossen wir, diesen Fahrzeugen breiten Raum zu widmen.

Ihr

Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

AUTO & Wirtschaft 10/2017

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INHALT Aspekte Ford hilft Vereinen mit Förderung

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Fokus E-Mobilität: Die Zeit ist reif Kreisel Goes to Hollywood Elektrosmog im E-Auto? Kapazitäten: Geht uns der Strom aus? Handel/Werkstatt: Der Anschluss stimmt Übersicht: Alle E-Autos auf dem Markt

8-17/

Handel

„Fokus“ Elektromobilität: neue Chancen, aber auch Risiken Zahlen, Daten, Fakten

Eurotax sieht Gefahren für den Diesel 25 Für welche Autos wurde am meisten geworben? 45 Neu- und Gebrauchtwagen-Statistiken 50-51

30-31/Sepp Ebner Kommentare

Binder und Müller Dudenhöffer zur IAA Lukaschek Schluss mit Lustig

54-59/

8 10 11 12 14 16

34-43 Zweirad-Spezial 3 57 82 94

IAA-Nachlese: die Trends aus Frankfurt

Studie: APA bringt’s, alle berichten – ungeprüft! Schönthaler: Kommunizieren mit Anstand Eurotax: Diesel stehen länger auf dem Platz SsangYong: Verdoppeln als Jahresziel Motiondata: „So reibungslos …“ Unterberger: Wachstun: klar nach Plan VW-Nutzfahrzeuge: „Weiße Flecken gibt es nicht!“ Kfz-Tag Burgenland: „Die Lage ist gut, aber …“ Lada: Ost-West-Achse AutoScout24: Das Beste aus zwei Welten Ferdinand Fischer: Marge war gestern Zweiradhandel: 4+2 = Erfolg? Zubehör: Zweirad-Fashion ist en vogue KSR: Die Mobilitätslösungen Royal Enfield: Indische Neoklassik Total: Anspruchsvoller Zweiradkunde Fuchs: Zweirad-Offensive Dunlop: Die volle Breite Hella Gutmann: Patient auf zwei Rädern AutoBank: Neue Chance nutzen Repsol: Qualitätsbewusste Biker

20 24 25 28 28 29 30 32 32 33 34 36 37 38 39 40 41 41 42 43 43

Wirtschaft Observer: Welche Autos hatten die meiste Werbung? 45 Urheberrecht: Das Ende der Privatgutachten? 46 Bilanz: Gute Stimmung in der Leasingbranche 48 Statistiken: 999 neue Hyundai 50 Bundesländer-Umfrage: Mehrarbeit durch Dieselgate? 52 IAA I: E-Autos, SUVs und dunkle Wolken 54 IAA II: Die Österreicher 56 IAA III: Kommentar von Prof. Ferdinand Dudenhöffer 57 IAA IV: Feinstaubfilter, Leuchten der Zukunft 58 Autocontact: Gespannt auf den Umbruch 60 Prognoserisiko: Deutschland als Vorbild? 62 Schadenssteuerung – einmal anders 64 Garanta: Italienische Tradition in OÖ 66 VMS: Viel mehr Service 68 carplus: Simmering zurückerobert 70 Porsche-Bank: Schnell, transparent, unkompliziert 71 Banner: Kein altes Blei 71


INHALT Gewerbe Mapo: Kühlerschutz mit Marke KS-Tools I: Leichter Schrauber für schwere Arbeit KS Tools II: Handwerker-Paradies ARBÖ: Der Bernhardiner ist 50 Lack & Technik: Für glänzende Ergebnisse KW Automotive: Problemlöser in 9 von 10 Fällen Profi-Service: Für die Zukunft gerüstet Schaeffler: Zur Zerreißprobe, bitte! EAL/MoserTronic/Wörmann Bosal: Der Drahtesel als Passagier Bremsen: Hightech-Produkt Bremse Federal Mogul: Tadellos im Test Meyle: Der Verschleiß macht Sie sicher Brembo: Ungeschmiert schneller montiert ATE: Komfortabel testen und entlüften ZF: Millionenfach bewährt Motorex: Von 2 auf 12 in 2 1/2 Jahren Bosch: In der Historie liegt die Zukunft Neue Produkte

73 74 74 75 76 78 79 80 81 83 84 84 85 86 86 87 88 89 90

Menschen Jobwechsel in der Branche Impressum Leserbriefe

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Letzte Chance zur Anmeldung

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Versicherungen: Risiken und Schadenssteuerung

Reifen: 36 Seiten

– das bieten nur wir!

Oktober 2017 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

www.autou

fokus

Die Reifenb ranche ist in absehb are Turbulenzen geraten

Das Geschäft mit Flottenbetreibern boomt: kann der Fachhand Wie el davon profitieren?

ndwirtschaf

t.at

Alle Trends und Neuheiten zu Beginn der wichtigen Wintersaison, plus Analyse der Reifentests

Der deutsche BRV seine Mitglieder will stärker unterstützen: ein Interview mit Geschäfts führer Yorick Lowin

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2.000,-

Ford unterstützt Vereine Emils Ende Nach 5 Jahren wird das E-AutoCarsharing-Projekt Emil in Salzburg mit Jahresende eingestellt: Laut Angaben der Betreiber (Salzburg AG und Rewe) gebe es zwar 1.500 registrierte Kunden, aber nur 200 aktive Nutzer. Damit könne man keine dauerhaft tragbare wirtschaftliche Basis schaffen.

6%

Mit einer Förderung von 2.000 Euro unterstützt Ford Austria seit Ende September gemeinnützige Vereine, die einen neuen Personentransporter kaufen – zum Beispiel einen Tourneo Custom (B.). Generaldirektor Danijel Dzihic will Vereine aus dem Bereich Bildung und Wissenschaft ebenso ansprechen wie aus Sport, Kunst/Kultur, Umwelt/Naturschutz sowie Hilfs- und Rettungsdienste. Die Vereine bekommen das Geld bar in die Vereinskassa, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden: Es muss sich um einen Neuwagen handeln, der bei einem österreichischen Ford-Partner bestellt wurde. Der Importeur nennt als mögliches Beispiel einen 105 PS starken Tourneo Custom, der zum aktuellen Aktionspreis ab 29.990 Euro erhältlich ist. Zwischen dem ausliefernden Ford-Händlerbetrieb und dem Verein gibt es dann eine zweijährige Sponsor-Vereinbarung. Dzihic begründet das Engagement von Ford mit der großen Bedeutung, die diese Vereine in Österreich haben. „Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, bei der Integration und letztlich auch bei der kostengünstigen Erbringung vieler Dienstleistungen“, so der Generaldirektor des österreichischen Ford-Importeurs.

Gentlemen kaum gefragt

Im Gegensatz zu früher, als es eher selbstverständlich war, dass der Mann fährt und die Frau am Fahrersitz Platz nimmt, ist es heute nicht mehr so. Laut einer Umfrage von AutoScout24 meinen nur noch 6 Prozent der Befragten, dass automatisch der Mann fahren muss, wenn beide unterwegs sind. 49 Prozent sagen, dass sich Mann und Frau auf längeren Strecken abwechseln sollten.

Banner liefert an BMW Banner hat mit BMW einen erweiterten Liefervertrag abgeschlossen: Zusätzlich zu den AGM-Batterien, die schon seit längerer Zeit an den bayerischen Hersteller geliefert werden, kommen nun auch EFB-Batterien dazu. Die EFB-Technologie (enhanced flooded battery) ist eine wirtschaftliche Alternative zu den AGM-Produkten: Es handelt sich um eine verstärkte Nassbatterie, die bei der Micro-Hybrid-Technologie zum Einsatz kommt. Dabei wird mittels Bremsenergierückgewinnung und Start-StoppAutomatik Sprit gespart. Bei der EFB-Technologie werden spezielle Additive, Vliesauflagen an den Elektroden und andere technische Spezifikationen eingesetzt. Wichtig ist sowohl für Banner als auch für BMW ein 100-prozentiges Recycling.

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Mazda sucht Händler Mazda hat zwar – im Vergleich mit anderen Marken – ein sehr dichtes und stabiles Händlernetz: Aber auch bei der japanischen Marke gibt es weiße Flecken. Händlernetzentwickler Mag. David Griessnig ist daran inter-

essiert, in den Bezirken Leoben, Leoben-Umgebung und im Bezirk Murtal aktive Partner für den Handel und für des Service zu finden. Mazda kam in den ersten 8 Monaten österreichweit auf einen Marktanteil von 2,94 Prozent.


car2go bietet nun auch Stundenpakete

Wettbewerbsrecht

Der in Wien aktive Carsharing-Anbieter hat nun auch Stundenpakete im Programm, und zwar mit 2 Stunden (inklusive 80 km je nach Fahrzeuggröße zwischen 19,90 und 24,90 Euro), 4 Stunden (inkl. 120 km, ab 36,90 Euro), 6 Stunden (inkl. 160 km, ab 53,90 Euro) oder gar 24 Stunden (inkl. 200 km, ab 69 Euro). Dauert die Fahrt länger, wird danach der reguläre Minutenpreis verrechnet.

Rechtsanwalt Dr. Norbert Gugerbauer hat die 4. Auflage des kürzlich neu erschienen Kodex Wettbewerbs- und Kartellrecht bearbeitet: Dieser ist auch für Autohändler wichtig, wenn es um Streitigkeiten mit dem Importeur geht.

Komm.-Rat Gerhard Schranz, Landesgremialobmann des burgenländischen Fahrzeughandels

„Der Dieselanteil bei VW-Nutzfahrzeugen geht ein bisschen zurück, aber nur bei jenen Modellen, wo es überhaupt eine Alternative gibt.“

Hyundai Kona startet

Kasko ist wichtig! Mag. Stefan Enthofer, Chef des Garanta-Leistungscenters, rät Kfz-Händlern, auf die Wichtigkeit von Kaskoversicherungen hinzuweisen. Nur so sei bei Unwetterschäden eine Deckung des Schadens gewährleistet.

11.1. „Vernetzte Mobilität“

Auf der Vienna Autoshow findet am 11. Jänner 2018 der 2. Fachkongress zum Thema „Vernetzte Mobilität“ statt. Veranstalter Raimund Wagner (B.) setzt auf Elektromobilität und digitale Services als inhaltliche Schwerpunkte. Anmeldung: www.carsulting.eu/kongress/

2018

„Fahrverbote für Dieselfahrzeuge wären ein furchtbarer Schaden für die gesamte Bevölkerung – und natürlich auch für den Handel.“

Im Oktober beginnt Hyundai mit dem Verkauf des neuen B-Segment-SUV Kona. Beim Importeur erwartet man sich neben vielen neuen Kunden auch einige Umsteiger vom i20, ix20 und i30.

Sepp Ebner, Porsche Austria

Neuer Autoteile-Gigant Die Alliance Automotive Group (AAG), Europas zweitgrößter Ersatzteil-Anbieter, wird vom US-Autoteile-Konzern Genuine Parts übernommen. Die AAG ist laut Informationen von AUTOAUTO inklusive ihrer Verbindlichkeiten mit etwa 1,7 Milliarden Euro bewertet.

VW-Diesel: Warnung vor Verjährung Dr. Peter Kolba, ehemaliger Chefjurist des Vereins für Konsumenteninformation, warnt vor der Verjährung von Ansprüchen von Autofahrern im Zuge des Dieselskandals. Er forderte VW auf, den betroffenen Kunden freiwillig eine Verlängerung der Verjährungsfrist (die mit 31. Dezember dieses Jahres abläuft) anzubieten.

„Alles aus einer Hand, ohne doppelten Aufwand.“ Markus Dejmek, Country Manager von AutoScout24, über den Kauf von gebrauchtwagen.at

„Reine ZweiradHändler sind anders als Autohändler – und Motorradfahrer sind eine andere Klientel als Autofahrer.“ Gerhard Dangel, AutoBank

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Elektromobilität

FOKUS

Wer gedacht (oder insgeheim vielleicht sogar gehofft) hat, dass Elektroautos nur eine vorübergehende Erscheinung seien, wird jetzt eines Besseren belehrt: Und spätestens 2020 geht es so richtig los. Höchste Zeit also, sich darauf vorbereiten. Von Mag. Heinz Müller

Die Zeit ist reif S

tatistiken sagen mehr als 1.000 Worte: Demnach ist die Zahl der Elektroauto-Zulassungen im 1. Halbjahr in der EU um 49,5 Prozent gestiegen (in Österreich waren es zu diesem Zeitpunkt +33,4 Prozent). Zwar sind die 46.709 E-Autos nur ein verschwindender Teil im Vergleich zu den 8,2 Millionen

Steigt die Zahl der Elektroautos weiter, verlieren die Kfz-Werkstätten einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Geschäfts. neuen Pkws, die in diesen 6 Monaten abgesetzt wurden. Und natürlich muss man Länder wie Griechenland (12 Elektroautos in 6 Monaten), die baltischen Länder (insgesamt 66) oder Rumänien (33) ausnehmen, in Bulgarien wurde überhaupt kein einziges

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Elektroauto verkauft. Doch in einigen Ländern, darunter Österreich, entwickeln sich die rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge wirklich stark. Hinter Frankreich (13.555), Deutschland (10.189) Großbritannien (7.694) und den Niederlanden (4.240) liegt Österreich zahlenmäßig mit 2.679 neuen E-Autos nach Ende der ersten zwei Quartale auf Rang 5 in der EU. Bezogen auf die Bevölkerung ist Österreich sogar ganz vorn. Einsamer Spitzenreiter ist das Nicht-EU-Land Norwegen, wo in den ersten 6 Monaten aufgrund der massiven Förderungen sogar 14.786 Elektroautos neu zugelassen wurden.

Die Reichweite steigt und steigt Natürlich ist auch in Österreich das Wachstum ein Resultat der Förderungen: Doch selbst Skeptiker, deren Zahl noch immer groß ist, dürfen nicht übersehen, dass sich bei der Technik in den vergangenen Jahren Entscheidendes verbessert hat. Waren die (ohnedies winzigen) Pioniere wie der Mitsubishi i-MiEV zu Beginn dieses Jahrzehnts schon nach rund 100 Kilometern am Ende ihrer Leistung, so sind heute doppelte bis dreifache Reichweiten realistisch. Und in zwei bis drei Jahren, wenn auch große Hersteller wie der VW-Konzern mit Massenware an den Start gehen, soll ein weiterer Sprung Richtung 500 Kilometer folgen. Woran liegt es also, dass es noch immer so viele Leute (gerade in der Kfz-Branche) gibt, die „den


FOKUS Elektrischen“ so negativ gegenüber stehen? Zum einen liegt es wohl daran, dass noch längst nicht jeder mit so einem Auto gefahren ist. Wer je mit einem Winzling wie dem Renault Zoe beim Ampelstart einem weitaus exklusiveren Auto mit Verbrennungsmotor nebenan das Heck gezeigt hat, will die Fahrleistungen nicht mehr missen. Volles Drehmoment ab der ersten Sekunde, dazu leiser als die nobelste Limousine britischer Provenienz. Da merkt man erst, wie hoch das Wind- und Abrollgeräusch sind, was sonst im normalen Motorenlärm untergeht.

Werkstätten fürchten um ihr Geschäft Und andererseits ist es wohl auch die Furcht vor Veränderung, in der die Skepsis begründet ist. Steigt die Zahl der Elektroautos weiter, verlieren die Kfz-Werkstätten einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Geschäfts. Elektromotoren sind quasi wartungsfrei, außerdem fällt bei ihnen logischerweise der Ertragsbringer Öl komplett weg. Und nicht zuletzt werden auch die Bremsen und andere Verschleißteile weniger stark beansprucht. Nichtsdestotrotz ist Österreich bereits sehr gut vorbereitet: Das gilt auch für die Werkstätten und Automobilclubs, wo Hochvolt-Schulungen seit Jahren zum Standard gehören. Denn die Gefahr, die durch die Elektroautos droht, sollte nicht unterschätzt werden: Ein falscher Griff und der Mechaniker hat massive Verletzungen – falls er den Stromschlag überhaupt überlebt.

Zusatzgeschäfte für Autohäuser Und auch bei den Ladesäulen steht Österreich relativ gut da, wird aber mittelfristig Tausende weitere

Einheiten 1-8/2017 Renault Zoe 1.064 BMW i3 688 Tesla Model S 413 VW e-Golf 328 Nissan Leaf 250 Hyundai Ioniq 235 Tesla Model X 228 KIA Soul 152 Mercedes-Benz B-Klasse 126 VW e-up! 70 Nissan NV200 30 Citroën C-Zero 23 Peugeot iOn 19 BMW i8 13 Smart Coupé/Cabrio 1 Mitsubishi iMiEV 0 Opel Ampera 0 Gesamt 3.640

Einheiten 1-8/2016 615 320 446 334 256 0 10 199 177 57 39 19 30 31 8 2 1 2.544

Elektromobilität

Mag. Bernhard Katzinger

Nokia-Lektion

brauchen. Ein tolles Zusatzgeschäft für Autohäuser, die komplette Ladepakete anbieten können, aber auch für Werkstätten, die ein mit Strom getanktes Auto nach dem „Pickerl“ dem Besitzer übergeben können. Wer (allen Unkenrufen im Vorfeld zum Trotz) Mitte September die IAA in Frankfurt besucht hat, war überrascht von der Konsequenz, mit der nun auch die großen deutschen Autobauer (allen voran der VW-Konzern) ins E-Segment einsteigen werden (siehe IAA-Berichte ab Seite 54). Es wird also wirklich ernst.

China geht mit drastischen Vorgaben voran Die Gründe dafür liegen jedoch weit weg, ganz konkret in China: Dort beschloss die Regierung Ende September ein Punktesystem für alle Autobauer, die mehr als 30.000 Autos pro Jahr produzieren oder importieren. Für reine Elektroautos bekommen die Hersteller mehr Punkte gutgeschrieben als für Hybridmotoren, auch für höhere Reichweiten soll es mehr Punkte geben. 2019 sollen die Autobauer eine 10-Prozent-Quote in China erfüllen, von 2020 an dann 12 Prozent. Schafft ein Hersteller die Vorgaben nicht, muss er entweder Punkte von anderen Firmen kaufen oder Strafen zahlen. So streng diese Vorgaben erscheinen mögen, so sind sie doch ein Erfolg für die ausländischen HerDifferenz in % steller: Vor allem die deutschen +73,0 Autobauer, die in China seit Jah+115,0 ren lukrative Geschäfte machen, -7,4 haben seit Monaten gegen den -1,8 ursprünglichen Zeitplan (der ei-2,3 nen Start schon 2018 vorsah) op0 poniert – wie es aussieht, letztlich +2.180,0 mit Erfolg. -23,6 Welche E-Autos gibt es? -28,8 Bleibt „nur“ die Frage, wo der +22,8 Strom für all die Fahrzeuge her-23,1 kommen soll und ob für die vielen +21,1 neuen „Stromer“ genügend Spei-36,7 cherkapazitäten zur Verfügung -58,1 stehen werden. Antworten darauf -87,5 finden sie auf den kommenden -100,0 Seiten ebenso wie eine Liste aller -100,0 Elektroautos, die es jetzt bereits +43,08 in Österreich zu kaufen gibt.

AUTO & Wirtschaft 10/2017

Dieser Tage sieht man wieder Smartphones der Marke Nokia bei den Händlern. Schon der Anblick des Schriftzuges, hinter dem jetzt eine – immerhin ebenfalls finnische! – Firma namens HMD Global steckt, löst nostalgische Phantomwärme am Ohrwaschl aus. Damals, auf dem Gipfel der Marktführerschaft, müssen sich die Manager in Espoo sicher gewesen sein: Die Menschen werden kein iPhone kaufen, das jeden Tag an die Steckdose muss. Wer tauscht schon eine Woche Stand-by im GSM-Netz gegen den Strom fressenden Touchscreen, der einer echten Tastatur gegenüber im Nachteil ist? Gar nicht zu reden von der Explosionsgefahr in der Hosentasche, dem horrenden Preis. Ähnliches hört man heute in Sachen Elektromobilität: Wer wartet schon 20 Minuten, bis der Akku wieder geladen ist? Wer weiß, wie lang so eine Batterie überhaupt hält? Wo soll der ganze Strom herkommen? Und wer soll die vielen Ladestationen errichten? Nokia sprang erst dann auf den Smartphone-Zug auf, als vom stolzen Marktanteil nichts mehr zu retten war – und sind die Werte erst vernichtet, bleibt statt Markentreue bloß die Nostalgie.

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Elektromobilität

FOKUS

Was es heißt, branchenübergreifend zu denken und zu handeln sowie auf innovative Trends schnell zu reagieren, hat der Freistädter Red-ZacPartner Kreisel vorexerziert.

Kreisel Goes to Hollywood

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eute reißen sich Autoentwickler um eine intensive Zusammenarbeit mit der Kreisel Electric GmbH & Co KG , einem 2014 für die Entwicklung von E-Speichern und E-Mobilität gegründeten Ableger des weiterhin florierenden Elektrogeschäfts. Die Firmengründer Walter und Anna Kreisel haben mit ihren Junioren offenbar das Glück, dass sich die drei ideal ergänzen. Philipp als Maschinenbauer, Johann als Elektroniker und Markus als Kaufmann nützten den elterlichen Betrieb, um 2014 einen Porsche 911 mit einem Lithium-Ionen-Akku auf eine Reichweite von 400 km zu trimmen. Drei Jahre später präsentierte Arnold Schwarzenegger bei der Eröffnung der neuen 7.000 m2 großen Kreisel-Firmenzentrale einen 3,3 Tonnen schweren E-Prototyp des Hummer H1 mit 490 PS, der auf eine Reichweite von 300 km kommt – mit einer von den Kreisels entwickelten Hochleistungsbatterie, die dank einer patentierten Zellenarchitektur mit wesentlich weniger Platz und Gewicht auskommt. Um dieses Knowhow auch in den USA entsprechend zu vermarkten, hat sich Patrick Knapp-Schwarzenegger, der Neffe des Hollywoodstars, mit Partnern über die luxemburgische Panebo AG als Kommanditist (neben den drei Kreisel-Brüdern) mit 25 Prozent an der weiteren Entwicklung der Kreisel Electric beteiligt. Mit der Installierung des Marketingprofis Christian Schlögl als zusätzlichem Geschäftsführer wird das vielleicht die erwarteten Großaufträge einbringen. A&W: Wie hat sich die Reichweite seit Ihrem E-Porsche 911 weiterentwickelt? Markus Kreisel: Aus dem würden wir heute noch 40 Prozent mehr herausholen – dank besserer Zellen und besserer Technologie! Wir haben in den letzten Jahren sehr viel Knowhow aufgebaut: Allein aufgrund der verbesserten Verbindungstechnik haben wir 10 Prozent mehr nutzbare Kapazität – vor allem durch geringere Widerstände und weniger Erwärmung. Heute würden wir den E-911 auch leichter bauen.

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AUTO & Wirtschaft 10/2017

Wie hoch schätzen Sie den möglichen Anteil der Elektromobilität wirklich ein? Kreisel: 2020 bis 2025 werden weltweit 50 Millionen Elektrofahrzeuge produziert werden. Wir sind zwar nur bei einem Bruchteil der vielen Projekte involviert, kennen daher aber die Zahlen und Preise, die der Produktion hinterlegt sind. Und ich verrate Ihnen: Das Elektroauto wird in seiner Klasse künftig nicht teurer als der Verbrenner sein. Die Kunst daran ist, günstig zu assemblieren und möglichst wenige Rohstoffe zu verwenden. Im Vergleich zu einem amerikanischen Mitbewerber können wir um 30 Prozent günstiger produzieren – nur aufgrund des geringeren Materialeinsatzes, da sind Vorteile im Fertigungsprozess noch gar nicht berücksichtigt. Werden autonome Fahrzeuge die derzeitigen Strukturen auf den Kopf stellen? Kreisel: Künftig werden auch Autohersteller Betreiber autonom fahrender Fahrzeuge sein. Ein Elektroauto hat 60 bis 80 kWh große Batterien und einen Jahresverbrauch von 60.000 kWh. Ein normaler Haushalt hat 5.000 bis 10.000 kWh Verbrauch. In Zukunft werden die Elektrofahrzeuge auch einen Stromzähler haben, und der Hersteller könnte mit dem Kunden eine Flatrate für die Nutzung des Fahrzeugs vereinbaren und mit dem Kunden den Strom abrechnen. So kann der OEM das Fahrzeug, auch im Leasing, einschließlich Strom anbieten. Wie hoch ist dann der Bedarf an Ladeinfrastruktur? Kreisel: Unbegrenzt! Überall, wo ein Parkplatz ist, bei Firmen, in Parkhäusern und so weiter. Wenn man weiß, dass 2025 rund 60 Prozent der Fahrzeugneuanmeldungen Elektroautos sein werden, kann man sich vorstellen, wie viel Ladeinfrastruktur dann erforderlich sein wird. Das Thema ist eine Riesenchance für Europa und speziell auch für Österreich. • (KNÖ)

(V. l.) Markus Kreisel, Christian Schlögl (beide Geschäftsführung), Patrick Knapp-Schwarzenegger (strategischer Partner) und André Felker (CMO von Kreisel)


Thema

FOKUS

FOKUS

Elektrosmog im E-Auto? Das Thema ist hoch umstritten, die Experten sind sich uneinig. Welche Antworten können Händler von E-Autos auf die Fragen von Kunden bezüglich Elektrosmog geben?

Elektromobilität

N

eue Technologien rufen immer auch ein Quantum Unsicherheit hervor. Unter all den Fragen, die sich Verkäufer von Elektroautos in Zukunft stellen lassen müssen, wird auch eine besonders umstrittene sein: die nach dem „Elektrosmog“. Gefährliche elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder (EMF), die von Handymasten, Hochspannungsleitungen und auch von Elektroautos ausgehen sollen. Blanker Unsinn oder reale Gefahr für die Gesundheit? „Zu uns kommen viele Kunden, die von Müdigkeit bis hin zu Kopfschmerzen bei Fahrten im E-Auto klagen“, erzählt Hans Felder, Geschäftsführer von Memon Bionic Instruments. Die im bayerischen Rosenheim ansässige Firma stellt den „memonizer“ her, ein Gerät, das vor EMF schützen soll. An Memon wenden sich unter anderem sogenannte Elektrosensible, die stark unter EMF leiden. Dipl.-Ing. Walter Fahrner vom Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe an der TU Wien hat da so seine Zweifel: „Probleme bei elektro-

15 Prozent der Deutschen sind elektrosensibel. Sie erleben massive Einschränkungen bis hin zur Arbeitsunfähigkeit. magnetischen Feldern treten im Hochfrequenzbereich auf.“ Im Elektroauto bewegt sich diese im Kilohertz-Bereich, was laut Fahrner ungefährlich ist. Elektrische Felder könne man sehr gut abschirmen. „Problematischer ist das magnetische Feld, das proportional zur Stromstärke auftritt und nur schwer abzuschirmen ist. Hier gelten Grenzwerte, an die sich die Hersteller halten müssen“, so Fahrner.

Von Mag. Bernhard Katzinger

Medizinerstreit

Hans Felder

Dipl.-Ing. Walter Fahrner

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AUTO & Wirtschaft 09/2017

Auch die Medizin ist sich uneins: Die Europäische Akademie für Umweltmedizin erkennt die Elektrohypersensitivität als medizinisches Krankheitsbild, ausgelöst von Umwelteinflüssen, an. Eine Arbeitsgruppe der Weltgesundheitsorganisation WHO hingegen spricht vom Auftreten von Symptomen durch die unbegründete Angst, z. B. vor Mobilfunkstrahlung. Einig sind sich die Mediziner, dass die Betroffenen massive Einschränkungen bis hin zur Arbeitsunfähigkeit erfahren. Etwa 15 Prozent der Deutschen sollen laut Felder elektrosensibel sein. Er verweist auf Messungen von Forschern, die relevante EMF bei E-Autos sehr wohl nachgewiesen hätten. „Unser Produkt aus Siliziummaterial macht diese Felder wieder biokompatibel“, erzählt Felder, die Funktionsweise gehe in den Bereich der Quantenphysik. Klingt zu sehr nach Esoterik? Memon-Testimonial und Ex-Rennfahrer Hans Joachim-Stuck ist jedenfalls ebenso überzeugt wie die Skistars des ÖSV-Teams. •

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Elektromobilität

FOKUS

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n allen Ecken und Enden werden unkoordinierte Vorschriften erdacht, um den Bedarf an „sauberem“ Strom zu fördern. So soll der Strom in den nächsten 10 Jahren zum wichtigsten Energieträger beim Heizen werden. Dafür soll die Installation von Ölkesseln verboten werden – nicht einmal mehr als Ersatz alter Kessel. Im Verkehr soll der Einsatz von Verbrennungsmotoren – sowohl Diesel als auch Benzin – durch E-Mobilität ersetzt werden. Aber wo soll all dieser Strom herkommen? Wo soll er für den jeweiligen Bedarf gespeichert werden? Das lässt Skeptiker schon heute böse Engpässe erahnen. Die Umstellung auf die politisch populäre E-Mobilität soll durch unrealistische CO2-Abgaswerte, gekoppelt mit hohen Bußgeldern der Kfz-Hersteller im Falle von Zielverfehlungen erzwungen werden. Nur mit einem hohen E-Modellanteil – für den sich erst Käufer finden müssen – können diese utopischen CO2-Ziele erreicht werden. Daher werden die E-Autos mit allerhand Kaufanreizen ausgestattet. Beginnend mit Barzuschüssen, günstigeren Abschreibmöglichkeiten bis hin zur NoVA-Befreiung. Und den Strom soll es entlang der Autobahnen auch noch gratis geben. Nach dem Wunsch der Lobbyisten dürfen nur noch Elektrofahrzeuge Neuzulassungen erhalten. Der gesamte damit verbundene Strombedarf muss nach dem Wunsch der Politiker aus erneuerbaren Energiequellen kommen. Die Praxis zeigt, dass sich diese Quadratur des Kreises mit den verfügbaren

Geht uns der Strom aus? Wo soll der Strom herkommen, den die immer größer werdende Flotte an E-Autos benötigt? Wo wird er gespeichert? Wir sind diesen Fragen nachgegangen. Von Dr. Friedrich Knöbl

Die Politiker übersehen jedoch die Krux beim Ökostrom – die mangelnden Speicherkapazitäten. technischen Möglichkeiten nicht realisieren lässt. Weltweit wird zwar immer mehr Strom aus Wind und Sonne gewonnen. Die Politiker übersehen jedoch die Krux beim Ökostrom – die mangelnden Speicherkapazitäten.

Die Frage der Speicherung ist ungelöst Bisher fehlt es an gut integrierbaren Speichern für den fluktuierend anfallenden Ökostrom. Es wird zwar im Haushalt und im Verkehr der Strom-Mehrbedarf gefördert. Es wird überdies die dezentrale Produktion erneuerbarer Energien gefördert – angeblich, um diesen Mehrbedarf zu decken. Die zentrale Herausforderung der Energiewende bleibt jedoch ungelöst – die Speicherung der dezentral und höchst fluktuierend anfallenden überschüssigen Energie. Trotz der propagandistisch ausgeschlachteten „Energiewende“ und der massiven Subventionierung der „erneuerbaren Energien“ sind die TreibhausgasEmissionen zuletzt nicht gesunken, sondern

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Der Strom kommt aus der Steckdose An Österreichs Energiehunger im Ausmaß von 1.087 Petajoule haben 2015 alle Energieträger mitverdient. An der Spitze lagen die Erdölprodukte mit 413 PJ (+2,6 Prozent), gefolgt vom elektrischen Strom mit 219 PJ (+1,4 Prozent) sowie Erdgas mit einem Plus von 3,2 Prozent bei 182 PJ. Die Kohle spielte mit 18 PJ bei uns kaum eine Rolle, sogar die brennbaren Abfälle rückten mit +7 Prozent mit 11 PJ langsam an diesen „klassischen“ Energieträger heran. Ebenfalls einen hohen Zuwachs von 5 Prozent konnte die Fernwärme mit 77 PJ verbuchen. Die Hoffnung der Politiker richtet sich allerdings auf „erneuerbare Energieträger“, die 2015 mit 168 PJ auf ein Plus von 4,7 Prozent kamen. Die Stromproduktion aus Wasserkraft war 2015 dabei wie bereits in den Vorjahren rückläufig (-9,6 Prozent bei 133 PJ), dafür konnten Windkraft und Photovoltaik bei der Stromerzeugung mit 21 PJ ein Plus von 24,7 Prozent verzeichnen.


FOKUS

Elektromobilität

gestiegen. Denn der Ökostrom wird nicht dann und dort produziert, wo er gebraucht wird. Deshalb müssen etwa in Deutschland immer wieder alte Kohlemeiler hochgefahren werden, die den Strom am günstigsten produzieren können.

302 Milliarden Kilowattstunden Auch in Österreich nahm der energetische Endverbrauch 2015 bei allen Energieträgern um 3 Prozent zu. Laut Statistik Austria betrug die gesamte Energiemenge 1.087 Petajoule (PJ) – das sind 302 Milliarden Kilowattstunden. Der Verbrauch der Haushalte stieg um 7,5 Prozent auf 255 PJ, der Energiehunger der Industrie kletterte um 1,5 Prozent auf 314 PJ. Der Transportsektor(inkl. Bahn, Schiff und Flugverkehr) kam mit einem Plus von 3,1 Prozent auf 378 PJ. Eine Umfrage der Österreichischen Energieagentur (ÖEA) im März 2017 bei 308 Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft ergab, dass 60 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass in 10 Jahren mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge zugelassen werden als fossil betriebene Pkws. 72 Prozent gehen bei dieser E-Mobilität von Batterieantrieben aus, die restlichen 28 Prozent setzen auf Brennstoffzellen (Wasserstoff).

Was passiert an kalten Wintertagen? Österreichs Stromproduzenten sind dank des Wasserkraft-Anteils von mehr als 60 Prozent bei den erneuerbaren Energien recht gut dran. So verwies Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber darauf, dass in seinem Unternehmen bereits 96 Prozent des Stroms aus klimafreundlicher Wasser- und Windkraft stammen. Was aber nichts daran änderte, dass im vergangenen Jahr an einigen kalten Tagen bei der Stromproduktion ein Gasanteil von 40 Prozent nötig war, um die Versorgung aufrecht zu erhalten. Und für den Verbund der Verkauf oder das Einmotten des modernen, aber unrentablen Gas-Kombikraftwerks Mellach bei Graz nicht mehr in frage kommt. Auf politischer Ebene hat die EU-Kommission kürzlich blauäugig beschlossen, 40 Prozent weniger CO2 bis 2030 auszustoßen. Der Anteil der erneuerbaren Energie am Gesamtverbrauch soll auf mindestens 27 Prozent erhöht werden. Wie sich die Umstellung des Verkehrs von fossiler Energie auf E-Mobilität auf das Stromnetz auswirken wird, scheint den von der ÖEA befragten Opinion Leaders und den Brüsseler Politikern wenig Kopfzerbrechen zu bereiten. Es ist davon auszugehen, dass beim Transportsektor mit dem oben angeführten Jahresvolumen von 378 PJ der Löwenanteil auf den Energieträger „Erdölprodukte“ entfällt. Diese decken mit 413 PJ rund 40 Prozent des oben angeführten Gesamtenergieverbrauchs von 1.087 PJ. Dem steht derzeit ein Stromverbrauch von 219 PJ gegenüber. Der Strom deckt somit derzeit rund 20 Prozent des Energie-Gesamtbedarfs.

Dem Budget werden Milliarden an Mineralölsteuer fehlen – ganz zu schweigen von Kfz-Steuern und NoVA-Abgaben. Wie zuvor angeführt, hatten die Haushalte einen Energiebedarf von 255 PJ. Ein normaler Haushalt hat einen Verbrauch von 5.000 bis 10.000 kWh. Ein Elektroauto hat 60 bis 80 kWh große Batterien und einen Jahresverbrauch von 60.000 kWh. Ein Elektroauto hat somit den Strombedarf von zumindest sechs Haushalten. Obige Experten gehen in ihrem Szenario 2025 davon aus, dass rund 60 Prozent der Fahrzeugneuanmeldungen E-Fahrzeuge sein werden. Das sind jährlich rund 165.000 neue Elektroautos – das entspricht dem zusätzlichen Strombedarf von einer Million Haushalte, und das pro Jahr! Wenn die Hälfte der genannten 413 PJ Erdölprodukte – somit rund 200 PJ – durch Strom ersetzt werden sollen, klettert der Strombedarf im Jahr auf rund 420 PJ – das bedeutet mehr als eine Verdoppelung des Stromangebots des Jahres 2015. Eine klare Trennung von Haushalt und Verkehr wird es dann nicht mehr geben – denn viele der neuen Autos werden ja dann mit Haushaltsstrom geladen. Außer die Autos werden mit Stromzählern ausgestattet – weil die Autoproduzenten die Fahrzeuge gleich im Paket mit dem dafür notwendigen Strombedarf verkaufen. Denn die Autohersteller können den Strom als Großabnehmer von den Produzenten billiger bekommen als normale Haushalte. Jeder kann sich schon jetzt vorstellen, was dafür an Ladeinfrastruktur erforderlich sein wird.

Einnahmen aus Mineralölsteuer werden fehlen Eines ist sicher: Die Verdoppelung des bisherigen Strombedarfs mit Ökostrom ist nur ein politischer Wunschtraum. Vor allem, da auch in zehn Jahren für diesen zusätzlich produzierten Ökostrom die erforderlichen Speicherkapazitäten fehlen. Anderseits werden dem Staatsbudget Milliarden an Mineralölsteuer fehlen – ganz zu schweigen von fehlenden Kfz-Steuern und NoVA-Abgaben. Deshalb wird man den Autostrom dann so hoch besteuern wie bisher die Mineralölprodukte. Mit der Begründung, dass damit die für den Öko-Strom erforderlichen Speicher finanziert werden müssen. Zur Bedarfsdeckung werden zwischenzeitig die bisherigen Mineralölimporte einfach durch Stromimporte ersetzt. Aus jenen benachbarten Atommeilern, die den Gegnern fossiler Kfz-Antriebe bisher immer ein Dorn im Auge waren. •

AUTO & Wirtschaft 10/2017

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Elektromobilität

FOKUS

Der Anschluss stimmt Die Elektromobilität ist in den Autohäusern angekommen – mit einiger Verspätung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Elektromechaniker Ferdinand Porsche bereits 1896 seinen Radnabenmotor zum Patent angemeldet hat. Von Dr. Friedrich Knöbl

zu geringe Ladeinfrastruktur. Und die Frage, wie weit bei steigender E-Mobilität und dem dadurch erhöhten Stromverbrauch die Strompreise nach oben klettern werden.

Wer macht das Zusatzgeschäft?

A

uf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 machte der elektrische Lohner-Porsche Furore: Es ist daher höchste Eisenbahn, dass sich die Kfz-Techniker und -Händler den Kopf zerbrechen, wie sich mit der E-Mobilität zusätzliche Geschäfte generieren lassen. Porsches alte Argumente für den elektrischen Antrieb gelten auch heute noch: viel Fahrspaß, wenig Lärm und ein hoher Wirkungsgrad der Elektromo-

Mit einiger Phantasie lassen sich durch Kooperationen mit Elektroanbietern zusätzliche Provisionsmöglichkeiten für Autohäuser schaffen. toren, die gleichzeitig wartungs- und verschleißarm sind. Wobei die Autofahrer bei derzeit niedrigen Strompreisen zusätzlich dem Preisdiktat der Ölkonzerne ein Schnippchen schlagen können. Die Krux der E-Mobilität ist jedoch wie vor 100 Jahren eine

14

AUTO & Wirtschaft 10/2017

Wie Andreas Scharf, Marketingleiter bei Schrack, darlegt, sind die Geschäftsfelder in puncto Stromtankstellen bereits weitestgehend abgesteckt. Bei größeren Anlagen sind die jeweiligen Energieversorger (EVUs) bzw. zum Teil auch Payment-Betreiber die treibenden Kräfte. Der ganze private Bereich wird aus heutiger Sicht allerdings den örtlichen Elektromechanikern überlassen bleiben. Das betrifft nicht nur die Heimanwendungen von Einfamilienhäusern, sondern etwa auch den Außenbereich bei Tankstellen, die zusätzlich mit elektrischen Zapfsäulen bestückt werden. Oder etwa die Parkplätze von Hotels, Raststationen und Kaufhäusern, bei denen es Strom zu kaufen geben wird. Auch Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbäder, Golf- oder Tennisplätze werden plötzlich mit Stromverkauf ein zusätzliches Geschäft machen. Wo können nun die Autohäuser bei dieser neuen Infrastruktur mitmischen? Da sollten Kfz- und Elektrounternehmer stärker Hand in Hand zusammen arbeiten. Die Autohändler haben die Kunden, deren Autos künftig statt Benzin oder Diesel Strom brauchen, denen gezeigt werden muss, wie sie am


FOKUS

billigsten zu diesem Strom kommen. Und die Elektrotechniker haben das Wissen rund um erneuerbare Energien, Photovoltaik und Speicher – jene Technik, mit dem die Elektromobilität künftig punkten wird. Das betrifft schon die Kommunikation bzw. Argumentation, warum man zum Laden eines E-Autos eine Stromtankstelle braucht und nicht die Schukosteckdose verwendet. „Da geht es über das Thema Energiemanagement, wo die Steigerung des Eigenverbrauchs im Mittelpunkt steht, bis hin zu den langsam aufkommenden Speicherlösungen, die sich jetzt dort befinden, wo die Elektromobilität vor 3 bis 4 Jahren war“, umreißt Scharf die Bandbreite einer künftigen Zusammenarbeit dieser bisher getrennten Geschäftsfelder. Der Autoverkäufer muss den Kunden genau kennen, um die beste Stromlösung anbieten zu können. Hand in Hand mit dem Elektrotechniker, der nicht nur den Strombedarf des Autos, sondern den gesamten Energiebedarf dieses Kunden im Auge hat.

Komplette Energiekonzepte anbieten Die Beratung beginnt schon damit, dass nicht jede Ladestation für jedes E-Fahrzeug gleich geeignet ist. „Die Autohändler müssen lernen, E-Autos zu verkaufen. Denn das funktioniert anders als bei konventionellen Antrieben. Der Autoverkäufer braucht mehr elektrotechnisches Wissen in Bezug auf Ladeinfrastruktur, Schutzmaßnahmen etc.“, ist Scharf überzeugt. Überdies sollte er den gesamten Strombedarf des Kunden und dessen Bezugsmöglichkeiten im Auge behalten. Aus dieser Sicht hat eine Kooperation von Elektrotechnikern und Autohändlern viel Potenzial: „Quasi als Beratungsbrücke zum Stromkunden, da würden beide Seiten profitieren“, können bei entsprechender Beratung beim E-Autokauf viele Autofahrer letztlich selbst zu autonomen Stromversorgern werden. „Damit wird er künftig unabhängig von den EVUs und den Ölkonzernen“, sagt Scharf. Für ihn ist das ein Argument, mit dem schon derzeit E-Autos schneller zu verkaufen sind. Es geht somit nicht um die Installation simpler Ladestationen, sondern um komplette Energiekonzepte. Dafür müssen die Autoverkäufer den Kunden den Mund wässrig machen. Schon bisher haben sie am Verkauf von Dienstleistungen rund ums Auto mitverdient. Mit einiger Phantasie lassen sich durch Kooperationen mit Elektroanbietern zusätzliche Provisionsmöglichkeiten schaffen. Wenn die Autohäuser schnell genug sind und sich diese Chancen nicht von anderen vor der Nase wegschnappen lassen. •

Elektromobilität

Der passende Typ Wolfgang Schalko von der Elektrofachzeitschrift E&W hat jenes Grundwissen zusammengefasst, mit dem ein Autoverkäufer bei seinen Kunden punkten kann: Zur Ladung der Fahrzeugbatterie muss der Wechselstrom (AC) aus dem Netz in Gleich-

strom (DC) umgewandelt werden. Diese Umwandlung erfolgt durch das Ladegerät, das bei Elektroautos in der Regel im Fahrzeug eingebaut (onboard) ist. Die Ladeelektronik (Battery Management System, BMS) steuert und überwacht den Ladevorgang im Hinblick auf Temperatur, Ladezustand und Spannung der Batterie. Die Anforderungen an die Stromversorgung sind bei einspurigen Fahrzeugen wie E-Bikes und E-Scootern geringer als bei E-Autos. Die verwendeten Akkus laden aufgrund ihrer geringeren Kapazität mit kleinen Ladeleistungen, daher ist eine korrekt abgesicherte Schutzkontaktsteckdose ausreichend. Meistens werden E-Fahrzeuge zu Hause und/oder am Arbeitsplatz geladen. Elektroautos sind laut Verkehrsministerium für ca. 80 Prozent der Bevölkerung geeignet, wenn man von der durchschnittlich zurückgelegten Distanz von etwas über 40 Kilometer pro Tag ausgeht. Je nach Batteriekapazität, Ladegerät und verfügbarer Netzleistung variieren die Ladezeiten stark. Im Durchschnitt beträgt die Ladedauer bei einem 24-kWh-Akku zwischen 10 Stunden (Schuko-Steckdose, Mode 1) und rund 1 Stunde (bei Mode 3) vom Ladezustand „leer“ bis zur vollständigen Ladung. Eine komplette Ladung beim DC (Mode 4) Schnellladen kann sogar in unter 20 Minuten vollzogen werden. Wobei diese Schnellladung meist nur bis 80 Prozent der Ladekapazität reicht. Grund genug, einen näheren Blick auf die Ladebetriebsarten zu werfen. Die Norm ÖVE/EN 61851 legt für verschiedene Kombinationen von Steckdosen, Ladekabel und Ladegerät unterschiedliche Ladebetriebsarten fest, die als „Mode“ bezeichnet werden: Mode 1: Laden an einer herkömmlichen oder einer „CEE-Steckdose“ mit Wechselstrom (AC). Keine Kommunikation zwischen Steckdose und Fahrzeug, Ladegerät im Fahrzeug. Mode 2: Wie Mode 1, zusätzlich aber mit einer „In-Cable-Control-Box“ (ICCB) im Ladekabel. Damit werden Elektrofahrzeuge, die sonst nur an speziellen Steckdosen geladen werden können (siehe Mode 3), an herkömmlichen oder CEE-Steckdosen geladen. Kommunikation zwischen ICCB und Fahrzeug, Ladegerät im Fahrzeug. Mode 3: Das Laden mit Wechselstrom (AC) wird mit einer zweckgebundenen Steckdose (Typ 2) oder einem fix angeschlossenen Ladekabel (Typ 1, Typ 2) durchgeführt. Kommunikation zwischen Steckdose und Fahrzeug, Ladegerät im Fahrzeug. Mode 4: Schnellladung mit Gleichstrom (DC). Kommunikation zwischen Ladestation und Fahrzeug, Ladegerät in der Ladestation. Ladestationen mit einer Schuko- oder CEE-Steckdose besitzen einen integrierten Hilfskontakt. Mit diesem wird die Steckererkennung durchgeführt und sicheres Ein- und Ausschalten ermöglicht. Mit einem kombinierten Leitungsschutzschalter mit Fehlerstromauslösung (FI/LS) wird der Ladepunkt abgesichert. Der Typ-1-Stecker findet sich nur am Fahrzeug, nicht auf der Ladestation. In seltenen Fällen finden sich Ladestationen mit fix montiertem Typ-1-Ladekabel. Aufgrund der fehlenden Kompatibilität zu Typ 2 ist es empfehlenswert, Ladestationen mit Typ-2-Steckern auszurüsten (Laden von Typ-1-Fahrzeugen via Adapterkabel möglich). Im Gegensatz zu AC-Ladeverfahren fließt bei CHAdeMO und CCS Gleichstrom von der Ladestation in die Fahrzeugbatterie. Das Ladegerät befindet sich in der Ladestation und die Ladeleistung ist wesentlich höher (siehe Abb. oben).

AUTO & Wirtschaft 10/2017

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Elektromobilität

FOKUS

Marktüberblick der wichtigsten Elektro-Fahrzeuge

Autos mit Brennstoffzelle

BMW i3

Citroën C-Zero

Hyundai Ioniq Elektro

Kia Soul EV

Nissan e-NV200 Evalia

Nissan Leaf

Leistung

170 PS (125 kW)

67 PS (49 kW)

120 PS (88 kW)

111 PS (81 kW)

109 PS (80 kW)

109 PS (80 kW)

Drehmoment

250 Nm

196 Nm

295 Nm

285 Nm

254 Nm

254 Nm

Beschleunigung | Vmax

6,9–7,2 s | 150 km/h

15,9 s | 130 km/h

9,9 s | 165 km/h

11,4 s | 145 km/h

14,0 s | 123 km/h

11,5 s | 144 km/h

Getriebe | Antrieb

1-Gang aut. | Hinterrad

1-Gang aut. | Hinterrad

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

Reichweite (max.)

190–300 km4)

150 km

280 km

250 km

170 km

199–250 km4)

Verbrauch

13,1–14,3 kWh/100 km

13,5 kWh/100 km

11,5 kWh/100 km

14,3 kWh/100 km

15,0 kWh/100 km

15,0 kWh/100 km

Kofferraum | Zuladung

260 l | 425 kg

166 l | 310 kg

350–1.410 l | 405 kg

281–891 l | 426 kg

443–2.110 l | 579 kg

355–720 l | 445 kg

Basispreis1) | NoVA

38.400 € (inkl.) | 0 %

21.990 € (inkl.) | 0 %

33.990 € (inkl.) | 0 %

33.290 € (inkl.) | 0 %

32.500 €2) (inkl.) | 0 %

22.982 €2) (inkl.) | 0 %

Fazit

Starker Antritt, eigenwilliger Baugleich mit Peugeot iON und Viel Platz, Reichweite und Auftritt Mitsubishi i-MiEV Garantieleistung

Genauso kultig wie der Verbrenner-Soul

E-Transporter für Mensch und Maschinen

Einer der E-AutoVorreiter in Europa

Opel Ampera-e5)

Renault Master Z.E.5)

Renault Twizy 80

Renault Zoe

Peugeot Partner Electric L1

Renault Kangoo Z.E. Maxi Pkw

Leistung

k. A.

48 PS (35 kW)

60 PS (44 kW)

76 PS (57 kW)

11 PS (8 kW)

92 PS (68 kW)

Drehmoment

360 Nm

200 Nm

225 Nm

k. A.

57 Nm

220–250 Nm

Beschleunigung | Vmax

7,3 s | k. A.

18,7 s | 110 km/h

22,3 s | 130 km/h

k. A. | 115 km/h

k. A. | 80 km/h

13,2 s | 135 km/h

Getriebe | Antrieb

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

k. A.

1-Gang aut. | Hinterrad

1-Gang aut. | Vorderrad

Reichweite (max.)

520 km

170 km

270 km

200 km

100 km

240–403 km4)

Verbrauch

k. A.

k. A.

15,2 kWh/100 km

k. A.

6,1 kWh/100 km

14,6 kWh/100 km

Kofferraum | Zuladung

381–1.274 l | k.A.

3.300 l | 495 kg

1.300–4.600 l | 632 kg

8–13 m3 | 1.400 kg

156 l | 216 kg

338–1.225 l | 420 kg

Basispreis1) | NoVA

k. A. | 0 %

27.750 €2) (exkl.) | 0 %

23.200 €2) (inkl.) | 0 %

k. A. | 0 %

7.180 €2) (inkl.) | 0 %

22.190 €2) (inkl.) | 0 %

Fazit

Setzt mit 500 km Reichweite Ökologischer neue Maßstäbe Stadtlieferwagen

Geräumiger Fünfsitzer, auch als Kastenwagen

Renault setzt den großen Master unter Strom

Das ungewöhnlichste E-Auto Knackt nun die 400auf dem Markt Kilometer-Reichweite

smart fortwo electric drive

Tesla Model X

VW e-Crafter5)

VW e-up!

Tesla Model S

VW e-Golf

Leistung

81 PS (60 kW)

ab 388 PS (285 kW)

ab 328 PS (245 kW)

136 PS (100 kW)

82 PS (60 kW)

136 PS (100 kW)

Drehmoment

160 Nm

ab 400 Nm

ab 440 Nm

290 Nm

210 Nm

290 Nm

Beschleunigung | Vmax

11,5 s | 130 km/h

4,6–2,7 s | 225–250 km/h

5,2–3,1 s | 210–250 km/h

k. A. | 80 km/h

12,4 s | 130 km/h

9,6 s | 150 km/h

Getriebe | Antrieb

1-Gang aut. | Hinterrad

1-Gang aut. | 2WD/4WD

1-Gang aut. | Allrad

1-Gang aut. | k. A.

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

Reichweite (max.)

160 km

490–632 km4)

417–542 km4)

208 km

160 km

300 km

Verbrauch

12,9 kWh/100 km

22,0 kWh/100 km

k. A.

k. A.

11,7 kWh/100 km

12,7 kWh/100 km

Kofferraum | Zuladung

260–350 l | 225 kg

894–1.645 l | 461 kg

744–2.492 l | 433 kg

11,3 m3 | 1.709 kg

250–923 l | 361 kg

341–1.231 l | 450 kg

Basispreis1) | NoVA

k. A. | 0 %

80.000 €3) (inkl.) | 0 %

92.050 € (inkl.) | 0 %

k. A. | 0 %

27.190 € (inkl.) | 0 %

38.690 (inkl.) € | 0 %

Fazit

Der City-Flitzer ist auch als forfour zu haben

Wenn Geld keine Rolle spielt, die erste Wahl

Erregt nicht nur wegen der Türen Aufsehen

Der e-Crafter matcht sich mit Ideal für die Stadt, Platz für dem Master Z.E. fünf Personen

Solide, unprätentiös, unauffällig – VW

Hinweis für Unternehmer:

Honda FCV5)

Hyundai ix35 FCEV

Toyota Mirai

Leistung

177 PS (130 kW)

136 PS (100 kW)

154 PS (113 kW)

Drehmoment

300 Nm

300 Nm

335 Nm 9,6 s | 175 km/h

Beschleunigung | Vmax

k. A. | k. A.

12,5 s | 160 km/h

Getriebe | Antrieb

1-Gang aut. | Hinterrad

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

Reichweite (max.)

700 km

594 km

550 km 0,76 kg/100 km

Verbrauch

k. A.

0,95 kg/100 km

Kofferraum | Zuladung

k. A. | k. A.

465 l | 404 kg

361 l | 330 kg

Basispreis | NoVA

k. A. | 0 %

78.000 €3) (inkl.) | 0 %

k. A. | 0 %

Fazit

Noch nicht in Europa erhältlich

Das sauberste SUV der Welt – null Emissionen

Noch keine Markteinführung in Österreich

Werksangaben; Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; alle Angaben ohne Gewähr; Stand Daten: September 2017 1) Preisangaben beziehen sich auf das günstigste Modell mit der kleinsten Batterie; 2) Preis exklusive Batterie(-miete) (Leasingmodell); 3) nur vorsteuerabzugsfähig, wenn tatsächlicher Brutto-Kaufpreis inklusive Rabatten und Förderungen unter 80.000 Euro; Brutto-Höchstgrenze 48.000 Euro, ergibt Vorsteuerabzug von maximal 8.000 Euro; 4) unterschiedliche Batteriegrößen verfügbar; 5) vorläufige Daten

16

AUTO & Wirtschaft 10/2017

Elektro-Autos sind seit dem 1. Jänner 2016 vorsteuerabzugsberechtigt. Zusätzlich sind die Fahrzeuge für Mitarbeiter vom Sachbezug befreit. Aktuell gibt es eine Bundesförderung in der Höhe von 3.000 Euro, einige Bundesländer bieten zusätzlich eine Landesförderung an.


FOKUS

Elektromobilität

Marktüberblick der wichtigsten Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge

Audi A3 Sportback e-tron

Audi Q7 3.0 TDI e-tron quattro

BMW 225xe Active Tourer

BMW 330e

BMW 530e

BMW 740e

Leistung1

150 PS + 102 PS

258 PS + 128 PS

136 PS + 88 PS

184 PS + 88 PS

184 PS + 113 PS

258 PS + 113 PS

Drehmoment2

250 Nm + 350 Nm

600 Nm + 350 Nm

220 Nm + 165 Nm

290 Nm + 250 Nm

290 Nm + 250 Nm

400 Nm + 250 Nm

Beschleunigung | Vmax

7,6 s | 222 km/h

6,2 s | 230 km/h

6,7 s | 202 km/h

6,1 s | 225 km/h

6,2 s | 235 km/h

5,4 s | 250 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang aut. | Vorderrad

8-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Hinterrad

8-Gang aut. | Hinterrad

8-Gang aut. | Hinterrad 48 km

Reichweite elektrisch

50 km

56 km

41 km

40 km

50 km

Verbrauch | CO2

1,7 l Super | 38 g/km

1,8 l Diesel | 48 g/km

2,0 l Super | 46 g/km

1,9 l Super | 44 g/km

1,9 l Super | 44 g/km

2,0 l Super | 45 g/km

Kofferraum | Zuladung

280–1.120 l | 435 kg

650–1.835 l | 665 kg

400–1.350 l | 515 kg

370 l | 535 kg

410 l | 650 kg

420 l | 685 kg

Basispreis | NoVA

40.740 € (inkl.) | 0 %

83.600 € (inkl.) | 0 %

37.450 € (inkl.) | 0 %

45.600 € (inkl.) | 0 %

57.400 € (inkl.) | 0 %

98.000 € (inkl.) | 0 %

Fazit

Der Öko-A3 erhielt kürzlich ein Facelift

Größter Plug-in-Hybrid, der derzeit am Markt ist

Sportlicher kompakter Familien-Van mit Pfiff

Beliebter Dienstwagen mit sauberem Antrieb

Der neue BMW 5er als Teilzeit-Stromer

Hier kann man auch mit Chauffeur stromern

BMW i8

BMW X5 xDrive40e

Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid

Kia Niro Plug-in-Hybrid

Kia Optima3) Plug-in-Hybrid

Mercedes-Benz C 350 e T-Modell

Leistung1

231 PS + 131 PS

245 PS + 113 PS

105 PS + 61 PS

105 PS + 61 PS

156 PS + 68 PS

211 PS + 82 PS

Drehmoment2

320 Nm + 250 Nm

350 Nm + 250 Nm

147 Nm + 170 Nm

147 Nm + 170 Nm

189 Nm + 205 Nm

350 Nm + 340 Nm

Beschleunigung | Vmax

4,4 s | 250 km/h

6,8 s | 210 km/h

10,6 s | 178 km/h

10,8 s | 172 km/h

9,4 s | 192 km/h

6,2 s | 246 km/h

Getriebe | Antrieb

2-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Allrad

6-Gang aut. | Vorderrad

6-Gang aut. | Vorderrad

6-Gang aut. | Vorderrad

7-Gang aut. | Hinterrad 31 km

Reichweite elektrisch

37 km

31 km

63 km

58 km

54 km

Verbrauch | CO2

2,1 l Super+ | 49 g/km

3,3 l Super | 77 g/km

1,1 l Super | 26 g/km

1,3 l Super | 29 g/km

1,6 l Super | 37 g/km

2,1 l Super | 49 g/km

Kofferraum | Zuladung

154 l | 385 kg

500–1.720 l | 750 kg

341–1.401 l | 420 kg

324–1.322 l | 452 kg

307 l | 460 kg

450–1.470 l | 545 kg

Basispreis | NoVA

137.000 € (inkl.) | 0 %

71.550 € (inkl.) | 0 %

29.490 | 0 %

33.290 € (inkl.) | 0 %

43.090 € (inkl.) | 0 %

54.000 € (inkl.) | 0 %

Fazit

Krasse Flunder mit grünem Gewissen

Größtes Bayern-SUV mit kleinstem Durst

Macht das Bestseller- Trio komplett

Technik-Bruder des Ioniq im SUV-Styling

Preislich interessante Alterna- Den Stern gibt’s als Kombi tive aus Korea und Limousine

Mercedes-Benz GLE 500 e 4matic

Mercedes-Benz S 560 e

Mini Countryman Cooper S E All4

Mitsubishi Outlander PHEV

Porsche Cayenne S E-Hybrid

Porsche3) Panamera E-Hybrid

Leistung1

333 PS + 116 PS

367 PS + 122 PS

136 PS + 88 PS

121 PS + 164 PS

333 PS + 95 PS

330 PS + 136 PS

Drehmoment2

480 Nm + 340 Nm

500 Nm + 440 Nm

220 Nm + 165 Nm

190 Nm + 332 Nm

440 Nm + 310 Nm

450 Nm + 400 Nm

Beschleunigung | Vmax

5,3 s | 245 km/h

5,0 s | 250 km/h

6,8 s | 198 km/h

11,0 s | 170 km/h

5,9 s | 243 km/h

4,6 s | 278 km/h

Getriebe | Antrieb

7-Gang aut. | Allrad

9-Gang aut. | Hinterrad

8-Gang aut. | Allrad

1-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Allrad 51 km

Reichweite elektrisch

30 km

50 km

40 km

54 km

38 km

Verbrauch | CO2

3,3 l Super | 78 g/km

2,1 l Super | 49 g/km

2,1 l Super | 49 g/km

1,7 l Super | 41 g/km

3,4 l Super | 79 g/km

2,5 l Super | 56 g/km

Kofferraum | Zuladung

480–1.800 l | 585 kg

410 l | k. A.

405–1.275 l | 610 kg

463–1.590 l | 510 kg

580–1.690 l | 700 kg

405–1.245 l | 525 kg

Basispreis | NoVA

76.210 € (inkl.) | 0 %

Preis noch offen

36.950 € (inkl.) | 0 %

44.640 € (inkl.) | 0 %

89.575 € (inkl.) | 0 %

111.754 € (inkl.) | 0 %

Fazit

Stuttgarts Antwort auf den Plug-in-BMW-X5

Dank größerer Batterie mehr Der erste Plug-in-Hybrid aus Reichweite dem Hause Mini

Erster geländegängiger Plug-in-Hybrid am Markt

Die billigste Möglichkeit, Cayenne zu fahren

Langstrecken-Kaiser mit mächtig E-Power

Toyota Prius Plug-in-Hybrid

Volvo V60 D6 AWD Twin Engine

Volvo XC90 T8 Twin Engine

VW Golf GTE

VW Passat GTE Variant

Volvo3) S90 T8 Twin Engine

Leistung1

98 PS + 72 PS

220 PS + 68 PS

320 PS + 87 PS

320 PS + 87 PS

150 PS + 102 PS

156 PS + 115 PS

Drehmoment2

142 Nm + 163 Nm

440 Nm + 200 Nm

400 Nm + 240 Nm

400 Nm + 240 Nm

250 Nm + 330 Nm

250 Nm + 400 Nm

Beschleunigung | Vmax

k. A. | 162 km/h

6,0 s | 230 km/h

4,8 s | 250 km/h

5,6 s | 230 km/h

7,6 s | 222 km/h

7,6 s | 225 km/h

Getriebe | Antrieb

CVT-Autom. | Vorderrad

6-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Allrad

6-Gang aut. | Vorderrad

6-Gang aut. | Vorderrad 50 km

Reichweite elektrisch

50 km

50 km

50 km

43 km

50 km

Verbrauch | CO2

1,0 l Super | 22 g/km

1,8 l Diesel | 48 g/km

2,0 l Super | 46 g/km

2,1 l Super | 49 g/km

1,6 l Super | 36 g/km

1,7 l Super | 38 g/km

Kofferraum | Zuladung

k. A. | 350 kg

304–1.126 l | 462 kg

560–1.526 l | 519 kg

314–1.816 l | 667 kg

272–1.162 l | 500 kg

483–1.613 l | 590 kg

Basispreis | NoVA

38.890 € (inkl.) | 0 %

58.490 € (inkl.) | 0 %

71.500 € (inkl.) | 0 %

79.300 € (inkl.) | 0 %

40.900 € (inkl.) | 0 %

49.390 € (inkl.) | 0 %

Fazit

Unterscheidet sich auch optisch vom Hybrid-Prius

Geballte Power aus Dieselund E-Motor

Schicker Schwede mit feiner Premium-SUV mit Plug-in-Technik echten Öko-Qualitäten

Geht wie ein GTI, hat aber weniger Durst

Power-Kombi mit vernünftigem Verbrauch

Werksangaben; Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; alle Angaben ohne Gewähr; Stand Daten: September 2017 1) Leistung Verbrennungsmotor + Leistung E-Motor; 2) Drehmoment Verbrennungsmotor + Drehmoment E-Motor 3) Auch als Kombi erhältlich

AUTO & Wirtschaft 10/2017

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Suzuki in Wolkersdorf Das Autohaus Wolkersdorf im Besitz der Raiffeisen-Lagerhaus Korneuburg wird ab sofort als Haupthändler mit Werkstatt die Marke Suzuki betreuen. Ab 2018 sind 60 Neuwagen als Verkaufsziel eingeplant.

Porsche übersiedelt Anfang 2018 wird das PorscheZentrum Alpenstraße nach einer wahrhaft unendlichen Geschichte eröffnet und das Unternehmen vom derzeitigen Standort in der Sterneckstraße (B.) übersiedeln.

2.500.000

Denzel Eisenstadt zukunftsfit Eine der modernsten Werkstätten in der Region Neusiedlersee soll es werden: Denzel macht sein Kundencenter Eisenstadt, unter anderem mit neuen Hebebühnen und Hochvolt-Arbeitsplätzen, fit für die automobile Zukunft. Der insgesamt 900 m2 große Schauraum wird renoviert und den aktuellen CI-Vorgaben der vertriebenen Marken angepasst. Dabei wird besonderes Augenmerk auf Flottenkunden gelegt, gleichzeitig entstehen großzügige Wartebereiche für alle Kunden. Denzel verkauft in Eisenstadt Fahrzeuge der Marken Hyundai, Mitsubishi und Volvo, was einem breiten Angebot von alternativen Antrieben – von batterieelektrisch bis Wasserstoff – entspricht. „Die Investition wird sich auf rund 2,5 Millionen Euro belaufen“, sagt Geschäftsführer Heinz Wagner, der betont, ein „Full Service“ für Privat- als auch für Firmenkunden bieten zu wollen. „Durch die Modernisierung können wir effizient auf die Kundenbedürfnisse eingehen. Während der Umbauarbeiten läuft der Betrieb ungehindert weiter.“

„Wir werden 2,5 Millionen Euro in Modernisierung, Erweiterung und Öko-Maßnahmen investieren.“

Brit-Style für Salzburg Das Autohaus AutoFrey hat ihren neuen Jaguar-Land-RoverSchauraum mit Servicecenter eröffnet. 2,2 Millionen Euro an Investitionen sind in den neuen Standort in der Salzburger Alpenstraße mit einer Präsentationsfläche von knapp 550 m2

18

geflossen. Wie Geschäftsführer Josef Roider sagte, wolle man „Jaguar- und Land-RoverModelle mit exklusiv britischem Lifestyle präsentieren“. Man habe als erstes österreichisches Autohaus die neuen CI-Richtlinien umfassend umgesetzt.

AUTO & Wirtschaft 10/2017

Vier John: alle VW-Marken

Stefan J. Hutschinski, Geschäftsführender Gesellschafter von John & Co in Wien, zeigt sich zufrieden mit gesteigerten Verkäufen durch die Öko-Prämie sowie die Elektroauto-Förderung, welche das Interesse am e-Golf deutlich gesteigert habe, für den die Lieferzeit derzeit bis Frühjahr 2018 betrage. Nachdem John Mitarbeiter, Kundenstock und Werkstattausrüstung des Autohauses Strohmeier übernommen hat, könne man nun an allen 3 Standorten Service für alle 4 populären VW-Marken anbieten, so der VASS- und VÖK-Obmann.


MARKENMonitor MARKEN Monitor 2017

Die Spannung steigt Viele Telefonate für die 2. Zufriedenheitsumfrage unter heimischen KfzMarkenbetrieben sind schon erledigt.

K

undenzufriedenheit ist einer der wichtigsten Parameter, mit denen die österreichischen Importeure ihre Händler bewerten. Doch wie zufrieden sind die Händler mit den Importeuren? Das wollen wir wieder wissen und die Umfragen für die 2. Auflage des MarkenMonitors sind voll im Gange. Wie im Vorjahr hat der A&W Verlag die Federführung bei diesem Projekt, wissenschaftlich begleitet vom Institut für Automobilwirtschaft und der puls Marktforschung, die in Deutschland enorme Erfahrung auf diesem Gebiet haben. Unterstützt wird die Erhebung vom Bundesgremium des Fahrzeughandels, der Bundesinnung für Kfz-Technik und dem Verband österreichischer Kfz-Betriebe. Wie im Vorjahr geht es in den etwa 15 Minuten dauernden Telefon-Interviews um Ertragschancen mit der jeweiligen Marke ebenso wie um Vorgaben des Herstellers, Garantieabwicklung oder Schulungsangebote. Auch einige neue Aspekte wurden in die Befragung aufgenommen.

Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels

Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister für Kfz-Technik

Stefan Hutschinski, Obmann des Verbands österreichischer Kfz-Betriebe

Händler sollen offen reden – nur so bringt es etwas „Wir garantieren, dass alle Aussagen zu 100 Prozent sicher sind“, sagt Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, einer der Initiatoren. „Kein Importeur wird je erfahren, welcher Händler welche Aussage gemacht hat. Das war schon 2016 so und mir sind keinerlei Klagen zu Ohren gekommen.“ Die Händler sollten sich keinesfalls von den Importeuren beeinflussen lassen. Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister für Kfz-Technik, will auch wissen, ob die Branche sich durch die vielen neuen freien Gewerbe bedroht fühlt. Für Stefan Hutschinski, Obmann des Verbands österreichischer Kfz-Betriebe (VÖK), war bereits die 1. Auflage sehr hilfreich in den Verhandlungen mit den Importeuren. Er interessiert sich vor allem für die Frage, ob sich die einzelnen Importeure im Vergleich zum Vorjahr verbessert oder verschlechtert haben.

Haben Sie Fragen zum MarkenMonitor? Dr. Konrad Weßner Geschäftsführer von puls Marktforschung T: +49 911 95 35 400 E: wessner@puls-marktforschung.de

Wissenschaftliche Durchführung:

Sonderausgabe mit allen Detailergebnissen Wir planen auch heuer wieder eine Sonderausgabe von „AUTO & Wirtschaft“, um über die Ergebnisse des MarkenMonitors zu berichten.

Ein Projekt von:

Prof. Dr. Stefan Reindl, stv. Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (D)


HANDEL

APA bringt’s, alle berichten – Ein Musterbeispiel von Copy-and-paste-Information lieferte die Austria Presse Agentur mit ihrer Aufreger-Meldung „170 vorzeitige Tote durch Dieselfahrzeuge“. Die Basiszahlen sind aus 2013/2014, das Ergebnis an den Haaren herbeigezogen. Von Gerhard Lustig

I

n Österreich seien insgesamt 170 vorzeitige Todesfälle auf die NOX-Emissionen von Dieselfahrzeugen zurückzuführen, schrie der ORF ins Alpenland: 80 davon gingen auf das Konto geschönter Abgaswerte, ergänzte die Horrornachricht. Die Tagesmedien schlossen sich dieser Aufregermeldung des Forscherteams vom Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) rückhaltslos an. Von wegen „mit österreichischer Beteiligung“: Der gebürtige Bonner Dr. Jens Borken-Kleefeld, der die Studie veröffentlichte und interpretierte, arbeitet in Laxenburg bei Wien. Dem ORF war das Anlass genug, den Forscher ins TV-Studio zu bitten, um nichts weiter sagen zu lassen, Dr. Jens Borken-Kleefeld, Forscher IIASA Laxenburg was ohnehin Informationsstand war. Wie die Studie auf Datenbasis 2013 und 2014 zu dem jetzt angeblich aktuellen Ergebnis kam, wonach sich in Österreich explizit „170 vorzeitige Todesfälle durch Dieselfahrzeuge“ errechnen lassen, ließ Borken-Kleefeld unbeantwortet.

„2013/2014 waren die letzten Berichtsjahre, worauf unsere Berechnungen basieren!“

Lapidare Reaktionen Uns war das zu wenig. Immerhin verschriftlichte er uns per E-Mail (siehe Faksimile im Aufmacher) seine Berechnungsmethode zur Opferzahl von Luft-

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AUTO & Wirtschaft 10/2017

schadstoffen, die wir in unserem wöchentlichen AUTO-Informationsdienst veröffentlicht haben.

Laute Töne, hohle Erklärungsversuche Nur keiner hat von diesem Zeilenwerk auch nur ansatzweise etwas verstanden, worauf die Branchenvertretung dem Verursacher der Meldungsverbreitung auf die Spur zu kommen versucht. Bundesinnung und Bundesgremium mit Einzelhandelssprecher Ing. Josef Schirak an der Spitze schalteten Branchenanwalt Dr. Johannes Öhlböck ein, der zunächst Briefe an die APA als ursprünglichen Verbreiter und den ORF als gefügigen Nachrichtendiener sandte. Während sich die APA nicht weiter um Inhalte ihrer transportierten Texte kümmert, beschäftigt der Staatsrundfunk seine Rechtsabteilung, um uns eine Antwort zu servieren. Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe war noch Funkstille.

Hauptsache Angst erzeugen Die Tageszeitungen und natürlich der Verkehrsclub Österreich nahmen diese Studie begierig auf, um speziell den Autoverkehr als dominanten Schadstoffverursacher auszumachen. Da wurde nicht recherchiert, die Meldung – Ausnahme „Die Presse“ – mutierte zum Aufreger und die Umweltschützer hatten ihr Meinungsfutter. Wie man mit nackten Zahlen Angst und Schrecken verbreiten kann, demonstrierte Tage später das Nachrichtenmagazin „profil“. Scheinheilig titelte


HANDEL

Chefredakteur Christian Rainer in seiner 40. Ausgabe neben 43 Prozent mehr Hai-Attacken und 18 Prozent gesteigertes Krebsrisiko 170 Tote durch Dieselabgase – alles unter Fragezeichen natürlich. In der flankierenden Radiowerbung reduzierte Rainer die Fragezeichen auf die „170 Toten“, um zum Lesen anzustiften.

Journalisten lieben Risikozahlen Dann schaut man sich das Video zur Titelgeschichte an und siehe da, darin relativiert der schlaue Mann seine marktschreierischen Sätze. Scheinbare Zusam-

ungeprüft! menhänge müssen nicht die Ursache des anderen sein, was auf Statistiken zutrifft. Die Studie sei makellos gemacht, dennoch räumt Rainer viele Unschärfen ein. Aber er habe keine besseren Informationen. Hätte es Manipulationen mit dem Diesel nicht gegeben, gäbe es weniger Tote? Die Journalisten lieben Risikozahlen. Schlechte Nach-

„Statistiken, die scheinbar zusammenhängen, sind oft nicht die Ursache des anderen.“ Christian Rainer, profil richten müssen es sein, um sich irrational orientiert fürchten zu können. Das sagen Wissenschafter, jedoch nicht Chefredakteure. Nun werden wir als Branchenmagazin die Welt nicht verbessern oder gar die Dieseldebatte im Keim ersticken können. Aber jeden Blödsinn muss man auch nicht hinnehmen. Wir fordern daher den VCÖ, das ist der allwissende und von den öffentlichen Medien gern frequentierte Verkehrsclub, auf, sich dieser jährlich „170 vorzeitigen Todesfälle durch NOX-Emissionen“ anzunehmen, wissenschaftlich plausibel zu erklären, damit unsere verrückte Autoindustrie endlich die richtigen Gegenmaßnahmen ergreifen kann oder besser muss.

Oder stilles Eingeständnis? Der Zynismus steckt im Kleingedruckten des Studienauftraggebers. Zynisch ist es auch, dass sich die Hersteller das unwidersprochen gefallen lassen – selbst auf die Gefahr hin, damit ein stilles Eingeständnis zu den Vorwürfen getan zu haben. •

Erklärungsmodell Schockrisiko Die Menschen lieben Risikozahlen, zum Beispiel: weitere Tote durch geschönte Abgaswerte. Auch wenn die berichtete Schlagzeile in sich nicht bewiesen ist, klingt sie dramatisch und verleitet zum Lesen. Wie viele Menschen kommen im Straßenverkehr ums Leben? Das sind circa 430 im Jahr. Man soll niemals Tote gegeneinander aufrechnen. Man kann jedoch nicht das Risiko in Relation zu anderen Risiken setzen. Dann wird es wie Dr. Johannes Öhlböck, Branchenanwalt im gegenständlichen Fall problematisch. Gerne wird mit Schockrisiken hantiert. Viele Menschen fürchten sich davor wie vor dem Teufel. Irrational. Vor Terroranschlägen fürchten wir uns mehr, als selbst ins Auto einzusteigen, um von A nach B zu fahren. Wie viele Menschen sind gestorben, weil sie nach dem Terroranschlag am 11. September 2001 vom Flugzeug aufs Auto umgestiegen sind? Alle diese Erklärungsmodelle – wovor fürchten wir uns – sind fast immer irrationale Belange. Schlagzeiliges Fürchten versucht man gerne mit pseudowissenschaftlichen Erklärungen zu bedienen. Sie sind für den Berichterstatter meist risikofrei, denn wer greift schon eine wissenschaftlich montierte – selten fundierte – Studie an, wenn sie gleich dazu selbst die Schlagzeile liefert. Im gegenständlichen Fall ist aber Gegenwehr angebracht und die Funktionärsinitiative ist begrüßenswert. Zielführend wäre es, wenn die Autohersteller in diesem Punkt mitziehen würden.

„Vieles beruht auf diversen Datenbanken und Gleichnismethoden. Darin sind viel Unschärfen versteckt.“

AUTO & Wirtschaft 10/2017

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Werbung

Die Pracht der Tracht verbindet sich mit der

Angelehnt an „Aufsteirern“, das größte steirische Volkskulturfest, haben sich Ford-Händler im Bundesland mit der Fiesta-Markteinführung ein starkes Bekenntnis zur Marke und zum Kunden geliefert. Ob im Autohaus oder auf Plätzen und Straßen im Einzugsgebiet: Ford war präsent, den Gästen gefiel es.

Helmut Berger, Ford Austria, Zonenleiter Verkauf: „Gemeinsam haben wir den Marktauftritt geplant und umgesetzt. Jeder Markenpartner adaptierte den Fiesta-Launch auf seine lokalen Bedürfnisse. Kunden und Gäste nahmen die Marke Ford volksnah zur Kenntnis und viele angestammte Fiesta-Fahrer staunten über den technischen Fortschritt und vor allem die Leistbarkeit der neuesten Fiesta-Modelle.“

Ford Motor Company (Austria) GmbH, Hackinger Straße


Pracht des neuen Fiesta zur Erfolgsstory.

Charme und Originalität duellierten sich mit moderner Mobilität. Seit 1976 auf dem Markt ist der in 8. Generation neue Fiesta genauso beliebt wie das steirische Kulturfestival. Mit dem Auf-Fiesta’n wurde mitten ins Kundenherz getroffen. All dies vereint schlägt sich erfolgreich in den Auftragsbüchern der Ford-Händler nieder.

Autohaus Gaberszik, Graz Autohaus Jagersberger, Graz, Gleisdorf, Weiz Automobilforum Reisinger, Graz Autohaus Reichel, Bruck an der Mur, Leoben Autohaus Resch, Deutschlandsberg Autohaus Uitz, Feldbach

Autohaus Käfer, Hartberg Autohaus Huber, Kapfenberg, Niklasdorf Autohaus Ornig, Wagna Autohaus Kienzl, Judenburg Autohaus Käfer, Fürstenfeld Reisinger, Bärnbach

5c, 1140 Wien, Tel.: +43 (0) 50 6581-0, Fax +43 (0) 50 6581-210, www.ford.at


HANDEL

Mag. Franz Schönthaler, Österreichs längstdienender Händlersprecher

lassen. Andererseits ließen sich erstaunliche Lösungen finden, sagt der Händlerverbandsobmann. Der Druck der Märkte und der auf die Konzerne hätten enorm zugenommen, „auch wenn Fiat da kein Einzelschicksal ist“. Der Markt sei schwieriger geworden, von Umweltstandards und der unsäglichen Diesel-Diskussion gar nicht zu sprechen. „Trotz problematischer Themen legen wir in Österreich großen Wert auf eine anständige Kommunikation – aber natürlich stehen auch die nationalen Direktionen unter Druck“, verweist Schönthaler auf den Strukturwandel des Markts. Auch werde es „immer schwieriger zu erkennen, wie man an den Konsumenten herankommt“. Er hofft, dass die Individualität, die kleinere und mitt-

Kommunizieren mit Anstand Im Dialog mit Verständnis für den Partner gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, lautet das Prinzip von Mag. Franz Schönthaler, Obmann des Fiat Lancia Alfa Romeo Jeep Gebietshändlerverbands: Er setzt daher auf Gespräche und den respektvollen Umgang miteinander. Von Dr. Nikolaus Engel

I

n 22 Jahren hat Schönthaler, der seit 1995 Sprecher der österreichischen Fiat-Händler ist, viel Erfahrung aufgebaut: Schließlich sitzt ihm bereits der 12. Direktor beim Hersteller in Wien und der 12. Ansprechpartner in Turin gegenüber. „Wir haben mit Fiat, jetzt FCA, einen ganz speziellen Vertragspartner: einen Konzern, der einem nicht egal sein, den man entweder lieben oder nicht lieben kann. Ich bin in einen Fiat-Betrieb hineingeboren und habe daher trotz aller Problematik der Tagesthemen eine sehr enge Beziehung“, erläutert er. „Unsere Firma ist seit 1955 Fiat-Partner, wohl der zweitälteste Österreichs. Das prägt. Da sieht man manches möglicherweise nicht so rational“, gesteht der engagierte Händler aus Pernitz in Niederösterreich. Die Aufgabe eines Händlerverbandssprechers bestehe vor allem in Kommunikation, die hänge immer mit dem Gesprächspartner zusammen – und da gebe es enorme Unterschiede in den Persönlichkeiten wie auch Auffassungen.

„Wünsche ans Christkind haben keinen Sinn. Es wäre falsch, die Kollegenschaft in dem Glauben zu lassen.“

Flächendeckung und „Persönlich-bekannt-Bonus“ Man müsse erst gegenseitiges Vertrauen und Respekt aufbauen, um dann gemeinsam das Machbare zu suchen. „Wünsche ans Christkind haben ebenso keinen Sinn wie sich in Dinge zu verbeißen, die wir hier in Österreich nicht ändern können. Es wäre falsch, die Kollegenschaft in dem Glauben zu

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AUTO & Wirtschaft 10/2017

lere Händler von größeren Einheiten unterscheidet, trotzdem nicht ganz verschwinden wird: „Damit meine ich den persönlichen Kontakt, die Firma als Marke‚ ‚Persönlich-bekannt‘- und Problemlöser-Bonus, die größere Strukturen vielleicht in der Form nicht anbieten können.“ Man müsse künftig genau beobachten, ob dies ausreiche, um kleineren und mittleren Händlern das Überleben zu sichern. „Wir in Österreich haben auch innerhalb des Konzerns eine Art Sonderstellung“, die – ähnlich wie in der Schweiz – auch mit Österreichs Geografie zusammenhänge. Daher beließ man es in den vergangenen Jahren in Österreich bei der flächendeckenden Versorgung, das heißt bewusst bei mehreren Händlern bzw. Standorten mit geringeren Stückzahlen. Das ist für den Hersteller ein gewisser Nachteil, hilft aber, die Stückzahlziele zu erreichen. Sowohl Frau Davino als auch jetzt Herr Pennella als FCA-Direktoren folgen erfreulicherweise dieser Philosophie.

Strukturwandel weitgehend abgeschlossen „Den Strukturwandel haben wir, glaube ich, im Wesentlichen hinter uns. Es wurde nicht nur zugesagt, sondern es wird auch gelebt, dass die Veränderung des Händlernetzes in einem üblichen Strukturwandel passiert“, sagt Schönthaler: Den Optimismus und das Vertrauen der Händler in den Konzern zeigten ihre Investitionen für Alfa Romeo und Jeep – eine Vorausleistung, die erst mit künftigen Umsätzen verdient werden müsse. Bei Tages- und Kurzzulassungen kämpfe man noch um Einsicht aller Beteiligten. •


Handel

Diesel stehen länger auf dem Platz Zwei Jahre lang ist der Dieselmotor nun bereits am Pranger diverser Politiker und Medien: Lange Zeit wirkte sich die ständige Negativpropaganda nur bedingt auf die Preise aus, doch jetzt ist es offenbar so weit, wie Branchendienstleister Eurotax analysiert.

B

eginnen wir mit den Standzeiten, die – nicht nur in Österreich – ein wichtiger Indikator auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind: Hier stellten die Experten von Eurotax heuer bei Diesel-Pkws eine Zunahme von 70 (2016) auf 77 Tage fest. Im Vergleich dazu stehen Benziner im Schnitt „nur“ 73 Tage auf dem Gebrauchtwagenplatz. Betroffen von längeren Standzeiten sind vor allem Diesel-Pkws in den kleineren Segmenten, also A, B, b, C und c. In diesen klassischen Benzinsegmenten sei die Kaufzurückhaltung bei gebrauchten Diesel-Pkws besonders stark ausgeprägt, heißt es bei der Eurotax. Selbst bei kleinen und mittleren SUVs gebe es mittlerweile Probleme: Die Standzeiten stiegen von 68 Tagen im August 2016 auf 83 Tage im August 2017.

49,3 Prozent aller Neuwagen mit Dieselmotor Bleibt abzuwarten, wie lange dieser Trend anhält: Denn die Abkehr vom Diesel war zuletzt auch bei den Neuwagen spürbar: Waren in den vergangenen Jahren relativ konstant 60 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge in Österreich mit einem Diesel-

motor ausgerüstet, so sank deren Anteil im August auf 49,3 Prozent. 45,8 Prozent hatten einen Benzinmotor unter der Haube, der Rest kam mit einem alternativen Antrieb aus den Werken. Dank der relativ großzügigen Förderungen von Elektroautos liegt Österreich seit einigen Monaten im Spitzenfeld bei den alternativen Antrieben in Europa.

Wertrückgang von 57,2 auf 53,9 Prozent Klar ist jedoch, dass der Markt noch immer vom Diesel dominiert wird: In Österreich sind zwischen 2,4 und 2,5 Millionen Fahrzeuge der Schadstoffklassen Euro 5 und älter unterwegs, wobei die in den vergangenen Wochen eingeführten Verschrottungsprämien hier nur einen kleinen Teil dieser Fahrzeuge von den Straßen holen dürften. Der Markt muss sich jedenfalls auf einen ziemlich starken Wertrückgang bei Dieselfahrzeugen einstellen. Laut den Analysen der Eurotax sanken die Angebotskurse binnen eines Jahres von 57,2 auf 53,9 Prozent. Hingegen stiegen die Restwerte von Benzinautos in diesem Zeitraum um 1 Prozent. • (MUE)

AUTO & Wirtschaft 10/2017

??


handel

bei­ ­einer­ solchen­ Manipulation­ die­ allgemeine­ Betriebserlaubnis.­Sie­muss­also­nach­so­einer­„Operation“,­von­wem­auch­immer,­neu­erlangt­werden,­ was­ inklusive­ Sommertests­ (extreme­ Hitze)­ und­ Wintertests­ (extreme­ Kälte)­ viel­ Aufwand,­ Zeit,­ Geld­und­viele­Kilometer­erfordert.­Dazwischen­ muss­ immer­ wieder­ ein­ Abgastest­ gemacht­ werden,­um­festzustellen,­dass­die­Änderungen­auch­ noch­nach­geraumer­Zeit­funktionieren.­

Kein Platz für die aufwendige Technik

„Das ist kein Kinderspiel“ Dr. Fritz Indra, aus Wien stammender Motorexperte, warnt vor der immer wieder geforderten Nachrüstung älterer Autos mit SCR-Katalysatoren: „Das ist kein Kinderspiel.“ Hier sein Kommentar im Wortlaut. Dipl.-Ing. Dr. Fritz Indra war unter anderem für Audi und Opel tätig; im Bild oben der neue VW Polo mit serienmäßiger SCR-Anlage

V

iele­ Menschen­ –­ vor­ allem­ jene,­ die­ noch­ nie­ ­Autos­ bis­ zur­ Serienreife­ entwickelt­ haben­ –­ stellen­ sich­ die­ Nachrüstung­ älterer­ Dieselfahrzeuge­auf­Euro­6­viel­zu­einfach­vor.­Zunächst­erlischt­

Der­ Automobilhersteller­ weiß­ natürlich,­ dass­ bei­ den­älteren­Fahrzeugen­für­die­nachträgliche­Installation­ von­ SCR-Zusatztanks,­ z.­ B.­ im­ Kofferraum,­ oder­ von­ Katalysatoren,­ z.­ B.­ in­ der­ Bodenplatte,­ gar­kein­Platz­vorhanden­ist.­Dort,­wo­Katalysatoren­ oder­Partikelfilter­wegen­bester­Wirksamkeit­eigentlich­hingehörten,­nämlich­in­den­Motorraum­–­ganz­ nahe­am­Motor­–­ist­schon­überhaupt­kein­Platz. Auch­ die­ zuverlässige­ Verlegung­ von­ Leitungen,­ z.­B.­für­den­Tankstutzen,­den­Zusatztank­oder­für­ die­Harnstoffeinspritzung,­ist­sehr­sorgfältig­und­mit­ viel­Erfahrung­vorzunehmen,­damit­auch­alle­Arten­ von­Crashtests­erfüllt­werden­können.

Probleme bei der Produkthaftung drohen Der­Automobilhersteller­wird­sich­–­dessen­bin­ich­ sicher­ –­ hüten,­ für­ ein­ nicht­ von­ ihm­ verändertes­ Fahrzeug­ wieder­ die­ Produkthaftung­ zu­ übernehmen.­Das­sollten­diejenigen,­die­das­Thema­aufwerfen,­in­diesem­Zusammenhang­bedenken“,­schließt­ Indra­in­dem­Kommentar,­der­am­29.­September­in­ der­ „AUTO-Information“­ (die­ ebenfalls­ im­ A&W­ Verlag­erscheint)­abgedruckt­war.­ Der­im­Jahr­1940­geborene­Wiener­war­unter­anderem­Leiter­der­Vorausentwicklung­bei­Audi­und­bei­ Opel.­•­(RED)

Klassiker unter sich In der Halle 20 waren Fahrzeuge im geschätzten Wert von 15 Millionen Euro ausgestellt

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B

Die Ende September in Wels ausgetragene „Classic Austria“ lockte 11.100 Besucher an. Die Veranstalter sprechen von einem vollen Erfolg, auch die Aussteller sind – wie man hört – zufrieden. Der Termin für 2018 steht auch schon fest.

ei­ der­ ersten­ Veranstaltung­ war­ die­ „Classic­ Austria“­noch­Teil­des­Autosalons­Wels:­Heuer­ wurde­ die­ Messe­ erstmals­ in­ eigenständiger­ Form­ ausgetragen.­ „Und­ das­ war­ ein­ voller­ Erfolg“,­ sagt­ Messedirektor­Mag.­Robert­Schneider. Etwa­ 11.100­ Menschen­ seien­ zur­ Youngtimer-­ und­ Oldtimer-Veranstaltung­ gekommen,­ so­ die­ Bilanz.­ Mehr­ als­ 200­ Fahrzeuge­ wurden­ ausgestellt;­ einige­ von­ ihnen­ wechselten­ direkt­ auf­ der­ Schau­ den­

AUTO & Wirtschaft 10/2017

­Besitzer.­Franz­Wittner­von­der­CarCollection­Wittner­sprach­von­einem­„sehr­interessanten­Publikum­ und­von­vielen­Kunden­mit­ernsthafter­Kaufkraft“.­ Neben­ den­ namhaften­ Händlern­ waren­ auch­ insgesamt­ 25­ Clubs­ auf­ der­ Schau­ vertreten.­ An­ der­ Ausfahrt­anlässlich­des­50.­Jubiläums­des­Oberösterreichischen­ Motorveteranenclubs­ nahmen­ 68­ Fahrzeuge­teil.­Die­nächste­„Classic­Austria“­findet­vom­ 28.­bis­30.­September­wieder­in­Wels­statt.­•­(MUE)


Advertorial

(V. l.) Horst Jeziorko (Leiter des MVC-Logistikzentrums), Dipl.-oec. Robert Janotka (Key Account Manager Castrol), Alfons Fischer (Aufsichtsratsvorsitzender MVC)

Ein Lager, gut befüllt für alle MVC in Wien-Floridsdorf füllt Schmiermittel von Castrol nicht nur in die Autos der Kunden, sondern ist seit dem Vorjahr auch Vertriebspartner für andere Autohäuser und Werkstätten.

I

m zweiten Untergeschoß lagern sie, die Fässer, 60 und 208 Liter groß: Nicht, eines, nicht zwei, sondern mehrere Dutzend sind es – und direkt daneben Paletten voll mit 1-Liter-Gebinden. Wir befinden uns im Norden Wiens, mitten im rasch wachsenden Floridsdorf. Das riesige Autohaus von MVC in der Brünner Straße 66 ist wahrlich alles andere als ein normaler Ford-Händler: Auf den ersten Blick sticht die neueste CI ins Auge, es gibt große Parkplätze und ein eigenes Lackierzentrum. Von hier aus managt MVC-Aufsichtsratsvorsitzender Alfons Fischer auch die drei anderen Betriebe (Wien-Simmering, Wien-West und Brunn/Gebirge).

4.200 Neuwagen pro Jahr Die große US-Automarke war stets die bei Weitem wichtigste Säule von MVC in Österreich – und ist es auch heute noch: „Ein Großteil der 4.200 Neuwagen, die wir pro Jahr verkaufen, entfällt auf Ford“, sagt Fischer. Daneben werden Volvo (in der Brünner Straße) sowie Fiat und Alfa Romeo (in Brunn) angeboten. Dass Ford und Castrol eine enge Verbindung haben, hat ebenso Tradition – immerhin ist die Schmierstoffmarke in Europa sehr eng in die Motorenentwicklung eingebunden. „MVC und Castrol verbindet der Wunsch nach einer professionellen und nachhaltigen Partnerschaft

und der Fokus auf Dienstleistungsbereitschaft und Kundennähe“, sagt Dipl.-oec. Robert Janotka, National Key Account Manager von Castrol für Ostösterreich. 45.000 Liter an unterschiedlichsten Schmierstoffen fließen Jahr für Jahr bei MVC in die Fahrzeuge von Kunden.

Lieferung zwei Mal täglich Doch in Summe werden rund 100.000 Liter an Castrol-Produkten pro Jahr über MVC abgesetzt: „Wir sind seit dem Vorjahr Vertragshändler von Castrol“, sagt Horst Jeziorko, Leiter des Logistikzentrums. 13.000 unterschiedliche Ersatzteile sind ständig lagernd und werden mit 7 Ford Transit in ganz Wien und Niederösterreich ausgeliefert. 600 Firmenkunden (unter ihnen 33 Ford-Händler) werden beliefert, bei Bedarf auch zwei Mal täglich. Nur bei ganz großen Mengen kommen direkt die Tankwagen von Castrol zum Betrieb. Dass MVC auf Castrol vertraut, ist für Fischer nicht nur eine Frage der strategischen Europa-Partnerschaft: „Sie sind die Professionellsten. Und wir greifen auch in anderen Bereichen, etwa beim Werkzeug, nur auf die professionellsten Partner zurück.“ • (MUE)

Castrol hat für Ford spezielle Schmiermittel auf den Markt gebracht; sie werden von MVC direkt vertrieben


HANDEL

Verdoppeln als Jahresziel Bis 2020 plant Alessandro Chieppi, Chef des SsangYong-Importeurs SYMA, in Österreich den Marktanteil auf 1 Prozent zu steigern. Die Ökoprämie unterstützt das Ziel bis Ende und der neue Rexton ab Mitte Oktober 2017.

D

as auf 4,85 Meter Länge und 1,96 Meter Breite gewachsene Flaggschiff, das als Markenbotschafter von SsangYong gilt, wurde vor der IAA in Wien vorgestellt. In Österreich soll das – gegenüber dem Vorgänger höher positionierte – SUV mit Design, Top-Material und Verarbeitung sowohl neue als auch bestehende SsangYong-Kunden ansprechen.

Verdopplung von Händlern und Verkäufen als Ziel Der – ursprünglich noch unter Daewoo vertriebene – Allradler hat die Marke SsangYong in Österreich populär gemacht und gilt als stabiler „Restwertriese“ seiner Klasse, der in Österreich recht häufig anzutreffen ist. Chieppi plant, um das Ziel der Verdopplung der Verkäufe „Jahr für Jahr“ – und das auch bereits

Alessandro Chieppi, Chef der italienischen SiMI und der Klagenfurter SYMA 2017 – zu erreichen, eine Verdopplung der Zahl der Händler: Langfristig sollen es 30 SsangYong-Betriebe in Österreich werden. Jeder Standort soll zunächst pro Jahr etwa 15 Autos, in einem bis eineinhalb Jahren 35 Fahrzeuge absetzen. Für Österreich sei das Thema Allradantrieb besonders wichtig, deshalb hebe man dies auch in der Kommunikation hervor. Dass die neue Marktstärke von 1 Prozent Marktanteil zusätzlich durch „aggressives Pricing“ erreicht werden soll, lässt Chieppi dabei nicht unerwähnt. • (ENG)

„So reibungslos …“ Motiondata hat sein Dealer Management System nun auch in vier weiteren Autohäusern in der Steiermark installiert. Dort ist man erfreut, dass alles so reibungslos geklappt hat.

Herwig Kroisenbacher, Ex-SYMABoss Galdino Colombo und Mag. Max Fischer (v. l.)

aus Kalcher GmbH, der Autohaus Florian GmbH und der Autohaus Tscherntschitsch GmbH & Co KG in der Steiermark. Bei den Betrieben, die für die Marken Peugeot und Honda tätig sind, waren in Summe 32 Arbeitsplätze betroffen. Sie alle wurden von Motiondata mit einer umfangreichen Anzahl an Schnittstellen und Funktionen ausgestattet. Ziel war es, sowohl den Fahrzeughandel wie auch die Bereiche Service und Teilehandel mit einem System abzudecken.

Auch Kassenmodul, Terminplanung, Reifendepot

Gerald Groselj (Motiondata, l.) und Bernhard Kalcher

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s ist eine Situation, die jeder Autohaus-Besitzer kennt: Irgendwann ist das alte Computersystem nicht mehr zeitgemäß und ein neues muss her. So war das auch bei der Südost Vertriebs GmbH, der Autoh-

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Das ist gelungen, wie Autohaus-Chef Bernhard Kalcher anerkennt: Kollegen hätten ihm schon vor der Umstellung berichtet, wie reibungslos dies mit Motiondata verlaufen sei – doch nun könne er dies auch selbst bestätigen. „Die Arbeit ist jetzt viel einfacher und intuitiver.“ Dies sei, so Kalcher, nicht zuletzt auch auf die professionelle Vorbereitungsphase zurückzuführen, in der die Mitarbeiter auf das System eingeschult wurden, um auf den Echtstart vorbereitet zu sein. Sämtliche Stammdaten und die gesamte Historie wurden übernommen, beim Start waren 3 Motiondata-Mitarbeiter vor Ort, um im Notfall helfend einzugreifen. Auch Kassenmodul, Terminplanung und Reifendepot funktionieren seit der Umstellung perfekt über Motiondata. • (MUE)


Im laufenden Betrieb erfolgt der Umbau der Autowelt Innsbruck

Wachstum: klar nach Plan Während andere in verändernden Zeiten die Lust am Autohaus verlieren, brennt im Familienunternehmen Unterberger das automotive Feuer mehr denn je.

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Von Matthias Pilter

Die Geschäftsführung der Unterberger-Gruppe: Gerald Unterberger, Josef Gruber, Mag. Dieter und Fritz jun. Unterberger (v.l.)

ereits von den Gründungsjahren an setzte die Unterberger-Gruppe, die neben dem automotiven Standbein auch am Immobilienmarkt aktiv ist, auf Expansion. Auch für die Zukunft ist weiteres Wachstum geplant. Ausschlaggebend sei dabei, so die Geschäftsführer – die Aufgaben teilen sich Mag. Dieter Unterberger, Gerald Unterberger, Fritz Unterberger jun. und Josef Gruber – nicht nur, dass im zu fast 100 Prozent besetzten Markt eine Expansionsmöglichkeit entstehe, sondern auch die Expansionsfähigkeit und -willigkeit. „Die waren beide bei unserem Vater von Anfang an gegeben und wird von uns konsequent fortgesetzt“, so Mag. Dieter Unterberger.

Klein fing es an Waren es bei Unternehmensgründung ein BMW-Volvo-Autohaus in Kufstein mit 5 Mitarbeitern, ist das Unternehmen mittlerweile auf 15

Unterberger-Gruppe Gegründet: Standort: Absatz 2016: Marken:

1976 9 in Österreich, 6 in Bayern 8.000 Neu- und Gebrauchtwagen BMW, BMW Motorrad, Mini, Jaguar, Land Rover, Volvo, Opel, Hyundai, Mitsubishi, Mazda, Ferrari Mitarbeiter: 545 www.unterberger.cc

Standorte in Vorarlberg, Tirol und dem Süden Deutschlands mit 11 Marken und 545 Mitarbeitern angewachsen. Dabei wird im Vertrieb auf 2 Varianten gesetzt. Einerseits gibt es die Schiene „BMW Group exklusiv“, anderseits werden im Mehrmarken-Konzept „Autowelt“ rund um die beiden Marken Land Rover und Hyundai an den 4 Standorten unterschiedliche Marken-Portfolios geführt.

Aktuell gut aufgestellt Das vorhandene Vertriebsnetz sieht die Geschäftsführung gut für die Zukunft gerüstet. Nach Jahren mit vielen Investitionen in Standorte läuft aktuell noch der große Umbau der Autowelt Innsbruck. Aber auch was alternative Antriebe betrifft, ist die UnterbergerGruppe gut aufgestellt. Seit 2014 wird BMW i ver- und dazu ein Carbon Center betrieben, in Innsbruck wurde ein Mitsubishi PHEV Flagship Store errichtet, aber auch die Modelle der anderen Marken runden die breite Angebotspalette der Unterberger-Gruppe ab.

„Wachstum ja, Übernahmen auch ja!“

Mit klarem Fahrplan in die Zukunft Noch gebe es keinen Masterplan zu 10.000 Neu- und Gebrauchtwagen, dafür aber einen klaren Fahrplan für die Zukunft: „Wachstum ja, Übernahmen auch ja“, so die Unterbergers. Wichtig sei dabei neben den passenden Marken auch der regionale Aspekt: „Keine Insellösung ein paar 100 Kilometer von unserem Hauptmarkt entfernt.“ •

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2.460 Einheiten, also ein Plus von 28 Prozent. Dazu kommen 603 Crafter (+18 Prozent) und 727 Amarok. Hier haben wir den Absatz im Vergleich zu 2016 um 22 Prozent gesteigert. Bis auf den Crafter, wo wir derzeit am fünften Platz stehen, sind unsere Modelle überall Segmentführer.

„Weiße Flecken gibt es nicht!“ Eine der großen Stärken von VW Nutzfahrzeuge liege im dichten Netz aus 217 Verkaufs- und 268 Service-Standorten, sagt Sepp Ebner, Markenleiter bei Porsche Austria. Heuer gab es in diesem Bereich bei VW Zuwächse von mehr als 20 Prozent. Von Mag. Heinz Müller

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&W: Im Pkw-Bereich gab es heuer steigende Neuwagen-Zahlen, ebenso bei Gebrauchtwagen. Wie geht es VW bei den leichten Nutzfahrzeugen, für die Sie seit dem Vorjahr zuständig sind? Sepp Ebner: Wir sind gut unterwegs. Von Jänner bis Juli gab es ein Plus von 22 Prozent. Wie läuft es innerhalb der Modellpalette? Ebner: Wenn ich beim Caddy beginne, so haben

„Wir hoffen, dass der auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf vorgestellte Caravan XXL verwirklicht wird. “ wir heuer von Jänner bis Ende Juli knapp 1.500 Stück abgesetzt, das war eine Zunahme von 13 Prozent im Vergleich zu 2016. Beim T6 waren es

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Worauf führen Sie diese Steigerungen zurück? Ebner: Unsere komplette Modellreihe ist quasi neu am Markt. Beim Amarok und Crafter hatten wir erst kürzlich Modellwechsel, speziell beim Crafter setzen einige wichtige Versionen erst ein. Auch der Caddy und der T6 sind noch jung am Markt und entwickeln sich erfreulich. Uns hilft auch sicher, dass es der Wirtschaft in Summe gut geht. Wenn es in der Bauwirtschaft so gut läuft wie derzeit, benötigt auch das Baunebengewerbe, also die Installateure und alle anderen Handwerker, mehr Fahrzeuge. Und auch bei den Paketdiensten wächst der Bedarf. Nicht vergessen darf man aber auch die vielen KMUs, die Nutzfahrzeuge benötigen. Gerade in diesem Bereich kommen aber auch viele Amarok ins Spiel, die auch privat verwendet werden können, oder? Ebner: Ja. Das gesamte Pick-up-Segment wächst. Es gibt viele Unternehmer und Selbstständige, die einen soliden Pick-up beruflich benötigen. Dazu kommt der Trend, so ein Auto zu fahren. Welche Neuheiten sind zu erwarten? Ebner: Wir hoffen sehr, dass der auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf vorgestellte Caravan XXL verwirklicht wird. Ein Reisemobil auf Crafter-Basis ist ein sehr emotionales Produkt. Wann wird das erste Elektro-Nutzfahrzeug von VW auf den Markt kommen? Ebner: Wir haben bereits eine Studie des e-Crafter vorgestellt. Ich denke, dass er ab 2019 eine Rolle spielen wird. Mit einer Reichweite bis zu 200 Kilometern und einer auf 80 km/h limitierten Höchstgeschwindigkeit ist das vor allem für den städtischen Bereich eine umweltfreundliche Alternative. Sie haben bereits erwähnt, dass beim Crafter noch nicht alle Versionen zur Verfügung stehen. Wann werden diese nachgeliefert?


HANDEL

Ebner: Der Heckantrieb kommt noch heuer. Wir rechnen mit etwa 15 Prozent Einbaurate. In diesem Bereich ist vor allem der 4Motion-Anteil steigend, er liegt in Österreich bereits bei 20 Prozent. Damit liegt Österreich mit der Schweiz, Südtirol und den nordeuropäischen Ländern im Spitzenfeld. Seit Monaten beherrscht die Diskussion um den Diesel die Branche. Wie wirkt sich das bei Ihnen aus, denn immerhin war der Diesel-Anteil ja gerade bei Nutzfahrzeugen sehr hoch … Ebner: Bei den Nutzfahrzeugen sind die Auswirkungen nicht groß spürbar. Der Dieselanteil geht ein bisschen zurück, aber nur bei jenen Modellen, wo es überhaupt eine Alternative gibt. Da muss man sich die Frage stellen, ob es mit der aktuellen Situation etwas zu tun hat oder ob das nicht ein genereller Trend ist. Bei möglichen Fahrverboten in Städten, die immer wieder diskutiert werden, würde der Trend zum Benziner bzw. zu den alternativen Antriebsformen natürlich deutlich stärker werden. Wie viele Dieselfahrzeuge werden innerhalb der Palette verkauft? Ebner: Beim Amarok und Crafter sind es 100 Prozent. Auch beim T6 ist der Dieselanteil im gewerblichen Bereich sehr hoch. Bei den Privatfahrzeugen, die bei uns insgesamt nur einen Anteil von 7 Prozent haben, werden vor allem Caddy, aber natürlich auch Multivans als Benziner gefahren. Dabei gäbe es ja gerade bei VW eine durchaus interessante Alternative in Form von Erdgasmodellen. Warum funktioniert das nicht? Ebner: Ja, wir haben ein Super-Angebot zu vernünftigen Preisen. Doch das Thema Erdgas funktioniert nur, wenn die Differenz zwischen dem Diesel- und dem Erdgaspreis an der Zapfsäule hoch ist. Und das ist derzeit nicht der Fall. Aber das Thema Erdgas hätte sich auf jeden Fall mehr Kunden verdient.

Das Händlernetz ist bei Ihnen sehr dicht. Wie viele VW-Nutzfahrzeug-Händler gibt es? Haben Sie überhaupt weiße Flecken? Ebner: Wir haben in Österreich 80 Händler, die VW-Nfz vertreiben: Mit ihren Filialen und Agenturpartnern kommen wir auf insgesamt 217 Verkaufsstandorte. Damit haben wir ein sehr stabiles Netz, das gilt auch für die 268 Service-Stützpunkte. Weiße Flecken gibt es nicht. Das dichte Verkaufs- und Servicenetz ist eine unserer großen Stärken. Wir haben eine hervorragende Vertriebsorganisation.

ExklusivInterview! Ab sofort lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen „AUTO-Information“.

Welche Änderungen kommen auf die VW-Nutzfahrzeughändler zu? Ebner: Die Nutzfahrzeug-Partner benötigen einen Pylon und ein Steckschild sowie ein Serviceschild. Da sind keine Veränderungen geplant.

„Unsere komplette Modellreihe ist quasi neu am Markt, das hilft uns bei den Verkäufen.“ Und wenn für den Werkstättenbereich eine neue Ausrüstung bei neuen Modellen erforderlich wird, dann handelt es sich um ein überschaubares Ausmaß, da wir auf der Konzernplattform operieren. Was aber sicher notwendig ist, dass manche Betriebe ihre bisherigen 5-Tonnen-Hebebühnen durch solche mit 5,5 oder gar 7 Tonnen Traglast ersetzen. Was zeichnet gute Nutzfahrzeug-Händler aus? Ebner: Es gibt Betriebe, die sich stärker engagieren als andere. Diese haben in der Regel auch mehr Vorführ- und Ersatzwagen und können schneller reagieren, wenn zum Beispiel ein Kunde einen Ersatzwagen braucht. Ein Händler, der über ein größeres Neuwagenlager verfügt, profitiert am Ende des Jahres auch von jenen Unternehmern, die noch rasch ein neues Fahrzeug kaufen wollen. •

DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE

Jede Woche mit Exklusivinterview Peter Mertens: Audi bringt im Herbst 2018 ein E-Auto mit 500 km Reichweite.

Frank Welsch: „Beim VW Polo wird es irgendwann keinen Diesel mehr geben.“

Günther Apfalter: Magna lastet das Grazer Werk ab 2018 voll aus und sucht Folgeaufträge.

Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at

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HANDEL

„Die Lage ist gut, aber …“ Trotz der guten Neuwagenverkäufe war die Stimmung beim Tag der burgenländischen Kfz-Wirtschaft nicht ungetrübt.

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und drei Dutzend Autohausbesitzer und Werkstätten-Inhaber hatten sich am 25. September in Gols zusammengefunden, um den Worten ihrer Standesvertreter zu lauschen: Wenn man nur die nackten Zulassungszahlen anschaue, dann würde man meinen, dass es dem Autohandel gut gehe, sagte Komm.-Rat Gerhard Schranz, Landesgremialobmann des Fahrzeughandels. Immerhin sei die Zahl der Neuzulassungen im Burgenland in den ersten 8 Monaten von 6.727 auf 7.524 gestiegen. Doch aufgrund der „Rabattitis“ stehe der Handel ertragsseitig nicht so gut da.

„Kurzzulassungen sollen im Lande bleiben“ Dieser Meinung schloss sich auch Komm.-Rat Josef Wiener, Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechniker, an: „Das Jahr hat im Großen und Ganzen gut

(V. l.) Referent Prof. Hannes Brachat, Komm.-Rat Josef Wiener, Komm.-Rat Gerhard Schranz, Ing. Peter Nemeth funktioniert.“ Die Auslastung der Betriebe würde jedoch viel besser aussehen, wenn auch die vielen Kurzzulassungen im Lande blieben. Wirtschaftskammerpräsident Ing. Peter Nemeth (selbst Autohändler in Eisenstadt) forderte Reformen in der Wirtschaftskammer: „Wir brauchen nicht 9 sozialpolitische Abteilungen in den Bundesländern, sondern eine zentrale Stelle mit den besten Leuten. Außerdem muss man nicht alles 9-mal begutachten, was in ganz Österreich gleich ist.“ • (MUE)

Das Autohaus Zauder in Puchberg am Schneeberg deckt mit mehreren Marken den lokalen Mobilitätsbedarf ab

Die Firma Thurner in Imst betreibt Autobusse und Taxis sowie eine Kfz-Werkstatt

Ost-West-Achse Neue Vesta-Händler in Ost- und Westösterreich erweitern nun wieder das Lada-Partnernetz. Dessen Händler können ab sofort auch den neuen 4x4 Urban Fünftürer offiziell verkaufen.

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rich Zauder aus Puchberg ist nicht nur vom Preis-Leistungs-Verhältnis der Marke Lada vollkommen überzeugt: „Fünf Jahre Garantie sprechen für sich!“ In der Schneeberg-Region könne der 4x4 „Taiga“ seine Allrad-Qualitäten unter Beweis stellen.

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4x4 Langversion nun beim autorisierten Lada-Netz Als 5-Türer 4x4 Urban ist übrigens nun auch die Pkw-Langversion über das autorisierte Lada-Händlernetz erhältlich. Dass der Mehrmarkenbetrieb Zauder, der auch Peugeot und Suzuki handelt, Autos auf dem Letztstand der Technik anbietet, zeigt sein Engagement für Tesla Elektrofahrzeuge. Als weiterer neuer Lada-Partner hat die Kfz-Werkstatt Andreas Thurner in Arzl im Pitztal (bei Imst) die Tätigkeit aufgenommen. Das Bus- und Taxiunternehmen betreibt außer einer SB-Tankstelle auch eine Waschanlage; alle sind auch Lkw-tauglich. • (ENG)


HANDEL

Christian Nowak, Geschäftsführer von Scout24 in Österreich

Das Beste aus zwei Welten „Das Autoverkaufen für unsere Kunden noch einfacher und schneller machen.“ Das ist das Ziel von AutoScout24 nach dem im Spätsommer abgeschlossenen Kauf von gebrauchtwagen.at. Von Mag. Heinz Müller

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s war fraglos eine der größten Überraschungen in diesem an Übernahmen nicht gerade schwachen Jahr: die Übernahme des österreichischen Online-Portals gebrauchtwagen.at durch den – im Vergleich dazu – europäischen Giganten AutoScout24. Jetzt, ein paar Wochen nach dem Abschluss des Verkaufs, geben die Verantwortlichen auch Details ihrer Pläne bekannt. Das Wichtigste, wie wir bereits in A&W 9/17 geschrieben haben: Beide Seiten bleiben erhalten, doch für die Händler wird die tägliche Arbeit vereinfacht. Markus Dejmek, Country Manager von AutoScout24, nennt es die „zwei Welten“, aus denen man „das Beste für die Händler“ bieten werde. „Alles aus einer Hand, ohne doppelten Aufwand.“ Soll heißen: Es gibt nur noch eine Rechnung und der Händler muss auch nur einmal inserieren, jedoch sind die Gebrauchtwagen auf beiden Seiten verfügbar.

Markus Dejmek, Country Manager von AutoScout24 in Österreich

Übrigens: Die in acht Ländern agierende Plattform betreut insgesamt europaweit rund 55.000 Händler; auf autoscout24.at suchen laut Statistik ebenfalls etwa 4 Millionen Besucher pro Monat ihren Traumwagen. •

Kostenlose Homepage für die Händler Außerdem erhalten die Händler attraktive Vorlagen für ihre Kaufverträge, Verkaufsschilder und eine kostenlose Homepage. Weiters wird ihnen ein innovatives Online-Marketing geboten. In Österreich hat gebrauchtwagen.at derzeit rund 2.500 Händler und (inklusive der Privatanzeigen) etwa 90.000 Inserate. 4 Millionen Besucher sind laut Google Analytics pro Monat auf der Seite. „Sowohl bei den Händlern als auch bei den Nutzern genießt gebrauchtwagen.at eine hohe Beliebtheit“, sagt Christian Nowak, Geschäftsführer von Scout24 in Österreich. Eine attraktive Braut also, die durch die Expertisen von AutoScout24 weiter herausgeputzt werden soll.

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Zweirad-Markt

HANDEL

Marge war gestern

Zweiradhändler aus Leidenschaft: Johannes und Ferdinand O. Fischer

Mit einem revolutionären Vorschlag lässt Komm.-Rat Ferdinand O. Fischer, Vorsitzender des Fachausschusses Zweiradhandel im Bundesgremium des Fahrzeughandels, aufhorchen.

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er Vertrieb geht auch beim Motorrad eindeutig in Richtung Online-Verkauf. „Daher haben wir einen Vorschlag mit einigen Importeuren besprochen, über den jetzt der eine oder andere nachdenkt. Wir wollen diese Entwicklung vorwegnehmen und die Importeure auffordern, die Fahrzeuge auf eigene Rechnung zukünftig über eine, jeweils eigens entwickelte hochprofessionelle Homepage, direkt an den Kunden zu verkaufen. Die Aufgabe des Händlers besteht dann zukünftig darin, diese Fahrzeuge, die direkt beim Hersteller respektive beim Importeur gekauft werden, auszuliefern. Wir werden einige Auslieferungsstellen brauchen“, so Fischer.

Händler erhält fixe Auslieferungsprämie „Der Händler liefert also die Bikes aus, er stellt sie – als Part of the Deal vom Importeur zur Verfügung gestellt – in seinem Schauraum aus und er wird Kunden beraten. Pluspunkt für den Händler ist in diesem Fall, dass die Beratung in Zukunft nicht mehr umsonst ist. Derzeit ließen sich viele Kunden ein Angebot erstellen und klapperten diverse Händler ab. „Der, der ihm dann die ganze Spanne gibt, macht das Geschäft, das ja keines ist.“ Vorteil des Systems für die Händler sei, dass man entspannt arbeiten und dem Kunden relaxed gegenübertreten könne: Denn der Lagerdruck falle weg, „weil die Fahrzeuge dem Importeur gehören und der Druck der Banken geringer wird“. Weitere Aufgaben des Händlers nach der Auslieferung seien der Service, die Reparatur und Garantieabwicklung. In diesem Modell soll zukünftig auch die Marge entfallen. „Der Händler bekommt als Dankeschön für die Zurverfügungstellung des Raumes, des Beraters, der Werkstattleistung für Auslieferung und die nachfol-

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genden Service und Reparaturgarantien eine Auslieferungsprämie.“ Diese könnte bei den Japanern in etwa rund 8 Prozent betragen. Dabei ergebe sich eine Win-win-Situation: „Der Importeur gewinnt, weil er weniger Marge hergeben muss, die ohnehin im ,Geiz-ist-Geil-Universum‘ wirkungslos verpufft. Im Internet wird nicht verhandelt – auch für die Kunden gibt es mehr Transparenz, die Hersteller können Aktionen jederzeit im Internet anbieten.“ Der Hersteller könne damit in eine State-of-the-Art-Homepage und in Marketing investieren, auch die Gewinne würden sich deutlich erhöhen. Zwar bliebe dem Händler aus heutiger Sicht weniger als die Marge plus Bonus, aber er könne mit einem Fixbetrag rechnen, von dem er auch wisse, dass er ihn behalten und entsprechend investieren könne.

Zubehör und Gebrauchtbikes in Händlerhand Das Zubehör bleibt bei diesem Modell nach wie vor in Händlerhand, die Verkaufsberater würden einen Anteil der Auslieferungsprovision erhalten. Auch beim Thema Gebrauchtbikes gibt es eine Antwort: „Es soll sich in Zukunft um zwei getrennte Geschäfte handeln, die nicht mehr miteinander verquickt sind, der Ankauf und die Vermarktung von Gebrauchtbikes findet durch den Händler statt und wird als gesondertes Geschäft und nicht im Zusammenhang mit den Neufahrzeugen behandelt.“ Fischer hofft nun auf entsprechendes Feedback: „Wir haben ja schon vor zwei Jahren an die Importeure eine Resolution in Form von Fragen übermittelt, die mehrere brennende Themen zum Inhalt hatten, aber bis heute keine Antworten bekommen, aber wie sagt man so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt.“ • (DSC)


– Photo credit: DPPI.


Zweirad-Markt

HANDEL

4 + 2 = Erfolg? Wie gut ergänzen sich Motorrad- und Autogeschäft in den Autohäusern? Mag. Bernhard Katzinger

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rüher war das „erste Auto“ für viele ein Motorrad. Heute bieten sich kleine Kubaturen oder E-Scooter als Mobilitäts-Lückenfüller an. Hans Zimmermann, Country Manager bei Yamaha Motor, betont: „Insbesondere das Scooter-Programm deckt mit 7 Modellen das gesamte Spektrum der urbanen Mobilität ab.“ Klingt doch nach einer perfekten Ergänzung. Wir haben bei Händlern nachgefragt.

Synergien überschätzt „Als wir 1991 das Motorrad mit dazunahmen, waren unsere Erwartungen an diese Synergien hoch“, erzählt Markus Kaufmann, der Pkws und Zweiräder der Marke BMW in Kaprun verkauft. „Das hat sich aber nur in geringerem Maße als erhofft bestätigt. Der Motorradfahrer will vom Auto nichts wissen,

Matthias Eckl

Hans Zimmermann

Markus Kaufmann

Rudolf Reichel

und der Autokäufer kommt ebenfalls mit sehr genauen Vorstellungen ins Haus.“ Kaufmanns Werkstatt-Verantwortlicher für Motorrad arbeitet auch im Verkauf, der Chef selbst berät ebenfalls zum Thema Zweirad. Persönliche Begeisterung für das Thema war ausschlaggebend für

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die Dazunahme, außerdem habe sich damals eine günstige Gelegenheit ergeben. „Man muss sich aber schon überlegen, ob der Standort das hergibt, bevor man den Schritt macht“, sagt Kaufmann. Mehr Überschneidungen sieht Rudolf Reichel, der in Bruck Honda und Aprilia neben Ford und Land Rover verkauft. 40 bis 60 Motorräder rollen im Jahr aus dem Schauraum zu ihren neuen Besitzern. Bei Reichel ist der Verkauf nicht streng getrennt und auch in der Werkstatt arbeiten die Motorradmechaniker im Autobereich mit: „Bei kleinen Kubaturen sehe ich auch Überschneidungen der Kundengruppen – etwa dass sich ein Autokäufer einen Roller anstatt eines Zweitwagens nimmt.“ Auch Reichel betont: „Wichtig beim Motorradgeschäft ist die emotionale Komponente, ohne die geht es nicht.“ Generell bedauert er, dass auch im Zweiradbereich die Auflagen der Importeure in puncto Schauraum aufwendiger werden, der Rückgang bei den durchschnittlichen Laufleistungen und steigende Service-Intervalle erschweren das Geschäft zusätzlich.

Kein Selbstläufer „Wir sind in 4 Sparten Pkw, Motorrad, Transporter und Gebrauchtwagen gut aufgestellt. Eine Gewichtung der Sparten treffen wir nicht“, sagt Matthias Eckl. Neben Triumph, KTM und Vespa sind bei Eckl in Kemmelbach bei Ybbs Mazda, Citroën und Mercedes-Benz vertreten, über 60 Mitarbeiter beschäftigt er insgesamt. Synergien sieht der Chef in der Werkstatt, wo in der Hochsaison im Sommer 4 bis 5 Mechaniker im Zweiradbereich arbeiten. „Die Meister kümmern sich um die schwierigen Fälle, kleine Arbeiten können angelernte Kfz-Mechaniker machen.“ Eine Empfehlung an Autohändler, Zweiräder mit dazuzunehmen, will Eckl nicht direkt aussprechen. „Bei uns funktioniert es, da wir etabliert sind, über einen großen Kundenstock verfügen und starke Marken anbieten können.“ •


HANDEL

Zweirad-Markt

Zweirad-Fashion ist en vogue Was macht den Zubehörhandel erfolgreich? Wir haben bei Österreichs größtem Zweiradimporteur und im Zweirad-Fachhandel nachgefragt.

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as Zubehör-Segment im Zweiradhandel ist sehr wichtig, diesem sollte man daher auch entsprechende Aufmerksamkeit widmen“, sagt Ing. Josef Faber, Geschäftsführer der Faber GmbH. Wobei Faber die Bedeutung dieses Segments sowohl als Importeur als auch als Zweirad-Händler unterstreicht. Neben der Schutzkleidung, die von Helmen über Jacken, Hosen, Handschuhe bis hin zu Schuhen reiche, sei Motorrad-Bekleidung auch ein LifestyleProdukt, in dem hohes Potenzial schlummere. „Wir bieten etwa Vespa-Fahrern gebrandete Sicherheitsbekleidung, die vom Design und von der Optik sehr stark in den Fashion-Bereich hineingeht, darüber hinaus importieren wir seit einem Jahr die italienische Modemarke Tucano Urbano, die sich im Segment der Zweirad-Ausstattung spezialisiert hat.“

Ing. Josef Faber ist nicht nur Zweirad-, sondern auch Zubehörimporteur

Qualitätsprodukte gefragt „Durch unsere Lage nahe den inneren Bezirken kommen zu uns Kunden, die an den preiswerten Angeboten vom Diskonter weniger interessiert sind als an Qualität“, sagt Heribert Michlmayer von der Wiener Firma Hebart. Gut verkauft sich seinen Angaben zufolge Bekleidung, die auf dem Weg ins Büro schützt und im Büro nicht weiter auffällt. Dass mit Qualität im höherpreisigen Segment durchaus ein Geschäft zu machen ist, bestätigt Markus Kaufmann, BMW-Händler aus Kaprun. „BMW hat erkannt, dass hochwertiges Zubehör wichtig ist – vom Stauraumprogramm bis zur Fahrerausstattung schätzen die Kunden, dass dort alles passt.“ • (DSC)

Immer mehr ein Lifestyle-Produkt: Motorradbekleidung

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Zweirad-Markt

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Die Mobilitätslösungen Die KSR Group in Krems/Donau hat sich zu einem international führenden Anbieter von Zweiund Vierrädern entwickelt. Die österreichischen Händler können davon noch profitieren. Von Gerald Weiss Neues Firmengebäude der KSR Group mit 80 Mitarbeitern in Theiss bei Krems/Donau

Kult-Elektro-Roller Niu Aktueller Bestseller im Programm ist die E-Rollermarke Niu. „In manchen Gebieten haben wir mit den Elektrorollern von Niu 25 Prozent Marktanteil im Segment“, berichtet Geschäftsführer Mag. Michael Kirschenhofer.

Eigenmarken KSR Moto, Brixton und Lambretta Ein wesentlicher Teil des KSR-Programms sind die Eigenmarken. Das beginnt bei KSR Moto (früher Generic) und reicht über die Klassik-Marke Brixton bis zur wiederbelebten Rollermarke Lambretta, die von Kiska-Design gestaltet wurde und nun in Taiwan produziert wird. Komplettiert wird das Angebot mit den klingenden Zweiradmarken Benelli und Royal Enfield sowie der Quad-Marke CF Moto, die alle von KSR vertrieben werden.

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Viele Lösungen für individuelle Mobilität

nter der Bezeichnung KSR Group hat sich aus der seit 1916 bestehenden Firma mittlerweile ein international agierendes Unternehmen entwickelt. Das nach wie vor familiengeführte Unternehmen ist mit einer Mischung aus Eigenmarken und Vertriebspartnerschaften ein bedeutender Anbieter am europäischen und teilweise am weltweiten Fahrzeugmarkt. Das Angebot lässt sich dabei nicht in eine Schublade zwingen, sondern ist extrem breit

„Die Grenzen der Mobilitätslösungen verschwimmen“, ist man sich bei KSR sicher. Das Auto wird nicht die einzige Lösung der Zukunft sein, dazwischen wird es viele unterschiedliche Angebote geben. Auch der Besitz wird in Zukunft nicht mehr so eine große Rolle spielen. Leasen und sharen sind die Schlagwörter der Zukunft. Dabei lautet die Frage nicht, womit wir in Zukunft fahren, sondern vielmehr: Wer wird die Fahrzeuge anbieten, verkaufen, vermieten? Denn dass die

Teil der KSR-Mobilitätspalette: KSR Moto, ninebot, Niu, Lambretta Fahrrad und Roller, CF Moto Quad Leitet die KSR Group mit seinem Bruder Christian: Mag. Michael Kirschenhofer

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aufgestellt. Das beginnt bei den kleinsten Mobilitätslösungen, den selbstbalanzierenden Fahrzeugen von Segway sowie von ninebot by Segway. „Das sind perfekte Modelle für die letzte Meile, etwa von oder zu öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch innovative Serviceersatzfahrzeuge“, wie Marketingleiter Mag. (FH) Stefan Schmatz beschreibt. Die nächste Stufe stellen die E-Fahrräder oder Pedelecs dar. „Modelle, die sehr gut in den Schauraum eines Autohauses passen“, meint Schmatz.

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individuelle Mobilität auch in den nächsten Jahrzehnten eine große Rolle spielt, ist unbestritten. Offen ist nur, wer damit Geld verdient. Und damit sollte sich der etablierte Fahrzeughandel lieber heute als morgen auseinandersetzen. Die KSR Group tut das als Lieferant schon seit Langem. „Aktuell haben wir für unsere verschiedenen Marken 2.000 Händler in ganz Europa, in Österreich sind es etwa 200“, berichtet Kirschenhofer. „Es gibt für fast alle Marken bzw. Regionen noch weiße Flecken.“ •


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Zweirad-Markt

Indische Neoklassik Neben der Yamaha-Vertretung und zukunftsträchtigen Geschäften mit E-Scootern eröffnete der Händler Hebart jetzt den 1. österreichischen Royal Enfield Flagship Store.

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eribert Michlmayers Affinität zu Indien ist leicht erklärt, ist der gelernte Baumeister doch am Subkontinent aufgewachsen. Kein Wunder also, dass der Gatte der Hebart-Inhaberin Marion Michlmayer mit hörbarer Begeisterung von den Motorrädern aus Chennai spricht. Als Royal Enfield und Importeur KSR dem Wiener Traditions-Motorradhandelshaus anboten, den 1. Royal Enfield Flagship Store Österreichs bei ihnen in der Dresdner Straße einzurichten, fiel die Entscheidung nicht besonders schwer.

Edles Tropenholz, Leder und Metall „Der Store wurde in Bausch und Bogen aus Indien angeliefert“, erzählen die Michlmayers. Die Investitionen für die nötigen Renovierungsarbeiten beliefen sich auf etwa 20.000 Euro. Das Konzept folgt Flagship-Stores, wie sie in London oder Delhi existieren. Charakteristisch ist das zerlegte Motorrad an der

Hebart-Inhaber Marion und Heribert Michlmayer vor dem Royal Enfield Flagship Store

Wand. Edles Holz und feine Klamotten der Bekleidungsschiene bilden die Kulisse für die 1-zylindrigen Retro-Bikes, die mittlerweile mit moderner Technik aufwarten. „Ab Frühjahr 2018 bieten wir erstmals die Himalayan mit EU4-Einstufung und ABS an“, sagt Michlmayer: Eine der luftgekühlten 400-cm3-Enduros steht schon im 90 m2 großen Schauraum. „Die Nostalgiewelle rollt“, ist Michlmayer überzeugt, und auf ihr will man bei Hebart erfolgreich reiten: 40 bis 60 Motorräder der Marke Royal Enfield sollen nächstes Jahr aus dem Flagship-Store zu ihren Käufern rollen. • (KAT)

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Zweirad-Markt

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Anspruchsvoller Zweiradkunde Die Firma Hentschl ist mit Auto und Zweirad historisch breit aufgestellt, mit Total und der Marke Elf hat man dafür einen starken Partner für das wichtige Ölgeschäft gefunden. Von Gerald Weiss

Günther Katzengruber, Vertriebsleiter Total, und Christian Hentschl

Hohe Lieferfähigkeit Das gilt übrigens nicht für Schmierstoffpartner Total, der nicht zuletzt durch seine hohe Lieferfähigkeit bei Hentschl punktet. Mit Vertriebsleiter Günther Katzengruber und seinem Team hat man schon lange bei Citroën zusammengearbeitet, jetzt wurde die Partnerschaft auch auf den Zweiradbereich ausgedehnt. „Die Vielfalt und Komplexität bei den Zweirad-Schmierstoffen werden immer größer, da braucht es einen starken Partner, der die hochwertigen Produkte im Programm hat und auch prompt liefern kann“, so Hentschl. „Die Anforderungen speziell der hochdrehenden Motoren sind sehr hoch und brauchen spezielle Lösungen“, erklärt Katzengruber.

Image und faire Preise

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ie Kunden im Zweiradbereich werden anspruchsvoller“, berichtet Christian Hentschl, der gemeinsam mit seiner Schwester das gleichnamige Auto- und Zweirad-Unternehmen in Krems leitet. Diesen Vergleich zum Autohaus kann er ziehen, wo immer schon mehr Professionalität gefordert wurde. „Der Motorradkunde war früher entspannter und lockerer. Speziell durch die Mobilitätskunden bei den Rollern, die aus dem Autobereich kommen, ist ein höherer Anspruch an die zeitlichen Abläufe und die Betreuung gegeben.“ Für die Firma Hentschl ist das freilich kein Problem, hat man den hohen Standard schon bei Toyota und Citroën aufgebaut. Lediglich so manche Lieferanten müssen sich noch auf die Dringlichkeit einstellen. „Im Zweiradbereich ist die Logistik nicht so ausgelegt wie beim Auto.“

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Die Zweirad-Kunden bei Hentschl kennen und vertrauen auf Schmierstoffe von Elf

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Darüber hinaus spielt das Image beim Motorrad eine noch größere Rolle. „Die Kunden kennen Elf als Marke aus dem Motorsport, da gibt es keine Diskussionen“, sagt Hentschl. Das ist bei der Preispositionierung besonders wichtig. Dazu kommt, dass Total und Elf nicht an diverse Märkte liefern und damit die Werkstatt nicht mit Sonderangeboten von anderen Anbietern konfrontiert wird. „Der Motorradkunde ist bereit, mehr zu bezahlen, aber er ist sehr gut informiert und will fair behandelt werden“, so Hentschl. Das ist einer der obersten Ansprüche von Hentschl und seinem Team: „Persönliche Betreuung, faire Preise.“ Bei der momentanen Margensituation im Verkauf ist das nicht immer einfach, schließlich bleibt auch bei neuen Bikes, analog zum Neuwagen, kaum mehr Ertrag übrig. Umso wichtiger ist daher ein gut ausgelastetes Werkstattgeschäft mit den Schmierstoffen als wichtigstem Ertragsbringer. • (GEW)


HANDEL

Zweirad-Markt

Zweirad-Offensive Fuchs Schmierstoffe will seine etablierte Zweirad-Schiene Silkolene nun auch verstärkt in Österreich positionieren.

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Vielfältiges Qualitäts-Angebot: Fuchs Silkolene Palette

uchs Schmierstoffe ist in Österreich auf Wachstumskurs. Zuletzt hat man mit einer Offensive beim freien Teilehandel dazugewinnen können, dazu zählt auch die Partnerschaft mit der Einkaufsgenossenschaft ATP. Nun sollen auch die Silkolene-Produkte stärker in den heimischen Zweiradhandel- und Fachwerkstätten positioniert werden. „Es handelt sich um Premiumprodukte und sind diese am Zweiradmarkt sehr bekannt“, weiß Reinhold Amschl, Vertriebsleiter Automotive bei Fuchs. Für die entsprechende Unterstützung beim Handel, aber auch direkt in der Werkstätte wird der kompetente Fuchs-Außendienst sorgen.

Rennsport-Tradition seit 1908 Die Marke Silkolene wurde 1908 in England gegründet und von Anfang an für und aus dem

Wird den umfassenden Anforderungen der Zweiräder gerecht: Fuchs Silkolene Rennsport entwickelt. 1996 wurde die Marke von der Fuchs-Gruppe übernommen. „Die Silkolene-Palette ist sowohl in der Breite wie auch in der Qualität perfekt aufgestellt“, so Amschl. • (GEW)

Die volle Breite Enorme Vielseitigkeit zeichnet die Palette von Dunlop-Motorradreifen aus. Mit Harley-Davidson gab’s ein Jubiläum.

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otorradreifen ist nicht gleich Motorradreifen: Dies beweist Dunlop mit seiner äußerst breiten Palette – vom Geländereifen für härtesten Motocross-Einsatz über Supersport-Pneus bis hin zur Erstausrüstung für schwere Chopper. Die Geomax Motocross-Reifen werden für MX-Rennen auf höchstem Niveau entwickelt und kommen nicht umsonst auch in der Weltmeisterschaft zum Einsatz. Das Modell Geomax MX12 für sandige und schlammige Untergründe wurde soeben mit weiter verbesserter Kontur und neuem, V-förmigem Profildesign vorgestellt.

Gummis für das „Eisenschwein“ Seit 30 Jahren ist Dunlop als Erstausrüster auch beim legendären Chopper-Hersteller Harley-Davidson an Bord. Im Sommer feierte man den 10-millionsten Reifen, der ans Fließband des US-Herstellers aus Milwaukee ging. Ganz neu in der Harley-Linie ist der GT502 für die XL 1200 CX Roadster. • (RED)

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Zweirad-Markt

HANDEL

Intelligente Diagnose auch für die Zweiradwerkstatt

Patient auf zwei Rädern Diagnose ist bei modernen Zweirädern, Trikes und Quads ebenso Thema wie in der Autowerkstatt. Hella Gutmann bietet eine umfassende Lösung für alle Anwenderfälle.

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uch aus der Zweiradwerkstatt ist der elektronische Diagnosetester nicht mehr wegzudenken. Und wie im Autosektor auch sind die Geräte mittlerweile kabellos kommunikativ und kommen als reine Software-Varianten für bestehende Notebooks, eigenständige Tester oder als besonders praktische Tablets.

Spezialist für Bike und Auto Spezialist Hella Gutmann bietet seinen Kunden neben der mega macs PC Bike-Software, dem Handheld mega macs 42 SE Bike und dem Touchscreen-Tablet mega macs 56 Bike auch eine Erweiterung für die Tester in Autowerkstätten an. Die vorhan-

Handheld, Tablet oder reine Software-Lösung – drin steckt die megamacs-Software von Hella Gutmann

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denen Auto-Tester von Hella können einfach mit der Software fürs Motorrad erweitert werden, was eine praktische Lösung für Werkstätten ist, die ihr Tätigkeitsfeld mit Arbeiten an Motorrädern, Rollern, Quads und Trikes erweitern wollen. Die Software, die bei all diesen Lösungen im Hintergrund arbeitet, ist immer dieselbe. Sie besticht mit einfacher Menüführung, durch die man schnell zu den Standardfunktionen gelangt: vom Auslesen von Fehlercodes über Codierungen und Serviceanweisungen bis zum Löschen des Fehlerspeichers. Die Geräte kommunizieren kabellos via Bluetooth und sind für das Gros der Motorradmarken verwendbar. Das Kommunikationsmodul, das sogenannte Vehicle Communication Interface (VCI), wird mithilfe von insgesamt 26 verfügbaren Adaptern an die Diagnoseschnittstelle am Motorrad angeschlossen.

Permanent up to date Bei Hella Gutmann ist man außerordentlich bemüht, mit den Entwicklungen des Marktes mitzuhalten: So wurde beim Software-Update 2017 etwa das Codieren des ABS-Modulators an diversen BMW-Modellen hinzugefügt ebenso wie aktualisierte Herstellerdaten von KTM, Kymco, Ducati, Kawasaki und Yamaha. Aufgenommen wurde unter anderem auch die KTM 1290 Adventure, die mit Kurvenlicht, Reifendruckkontrolle, Wegfahrsperre etc. intelligent diagnostiziert werden kann. Ein Trend, den unter den Herstellern vor allem BMW vorantreibt, ist die Ausrüstung der Zweiräder mit dem 16-poligen OBD-Stecker. Sowohl der im Jahr 2016 eingeführte City-Roller C 650 als auch die GS-Modelle mit Euro 4 und die neue G 310 R sind mit der Technologie ausgestattet. Somit ist zur Diagnose mit mega-macs-Software auch kein Adapter mehr nötig. Für die Fehlersuche an manchen BMW-Modellen erweist sich auch der Präsentationsmodus der mega-macs-Software hilfreich, mit dem sich Systeme wie Heizgriffe, Sitzheizung oder Dämpferverstellung aktivieren lassen, ohne den Motor zu starten. • (RED)


HANDEL

Neue Chance nutzen Die AutoBank sieht im Zweirad-Bereich ein Potenzial, das von den Händlern erst teilweise genutzt wird. Wichtig sei es, auf die Unterschiede in der Betreuung der Kunden zu achten.

I

n den vergangenen Jahren hat sich die AutoBank als Spezialist in der Kfz-Finanzierung etabliert: Doch vierrädrige Fahrzeuge (wie es der Name der Bank vermuten ließe) sind nicht die einzigen, die vom Team um Vorstand Gerhard Dangel betreut werden. Auch der Zweiradbereich wird immer wichtiger. Daher sieht Dangel auch viele neue Chancen, und zwar auf unterschiedlichen Gebieten: einerseits bei Händlern, die sowohl Autos wie auch Zweiräder anbieten, andererseits auch bei jenen, die sich ausschließlich auf Zweiräder spezialisieren. Doch genau darin liegt eine gewisse Schwierigkeit: „Reine Zweiradhändler sind anders als Autohändler – und Motorradfahrer sind eine andere Klientel als Autofahrer“, sagt Dangel. Denn Motorradfahrer

Qualitätsbewusste Biker erade im Zweiradsektor beobachten wir die Entwicklung, dass diese Zielgruppe mehr an Qualität interessiert ist“, berichtet Ing. Peter Dolle, der mit seiner Dolle Tankstellen Betriebs GmbH auch

sind oft nur in ihrer Freizeit (und auch nur in der wärmeren Jahreszeit) aktiv. Ihre Zahl hat vor allem in urbanen Gebieten massiv zugenommen, weil die wendigen Zweiräder in den Städten mehr Beweglichkeit und Flexibilität ermöglichen. Im Gegensatz zu den klassischen Hausbanken bietet die AutoBank mehr Flexibilität und „just in time“ bei den Finanzierungsanträgen – ganz egal, ob es sich um Leasing oder Kredit handelt. Weiters bietet die AutoBank Kombi-Angebote aus Finanzierung und Versicherung ohne Selbstbehalt.

Günstige Finanzierung bedeutet mehr Spielraum

Gerhard Dangel, Vorstand der AutoBank

Das neue Repsol Racing 10W-60 in neuer Verpackung

Für die richtige Beratung und ein leistungsfähiges Motoröl zahlen Motorradfahrer gerne mehr Geld, ist Peter Dolle überzeugt.

G

Zweirad-Markt

Mit dem „AutoBank goes Bike“-Paket hat der Endkunde nicht nur eine günstige Finanzierung und perfekte Absicherung zur Hand, sondern auch einen größeren finanziellen Spielraum für andere Anschaffungen. Genau diese Vorteile müssten die Vertriebspartner der AutoBank ihren Kunden in den Kauf- und Finanzierungsgesprächen näherbringen, sagt Dangel. „So kann der Händler die Kauf-Entscheidung attraktiver gestalten.“ Letztlich sei es wichtig, möglichst viele zufriedene Kunden im Haus zu haben, am besten Zweiradfahrer ebenso wie jene mit einem Auto. • (MUE)

Vertriebspartner von Repsol in Österreich ist. „Aus diesem Grund sind wir überzeugt, dass sich beim Verkauf wieder mehr die guten Zweiradhändler durchsetzen werden, da hier neben Qualitätsprodukten sehr viel Wert auf Beratung und Erfahrung gelegt wird. Hier geht es oft nicht um die günstigste oder die schnellste Lösung, sondern um die besten Möglichkeiten, sei es im Öl- oder im Teileverkauf“, ergänzt Dolle. Mit Repsol bietet Dolle das entsprechend hochwertige Produkt. Das beweist der spanische Hersteller nicht zuletzt durch das langjährige Engagement im Motorsport. So gibt es die Zusammenarbeit von Repsol und Honda in der MotoGP seit 20 Jahren, eine der erfolgreichsten Allianzen der Geschichte.

Mehr Geld für richtige Qualität Repsol bietet verschiedene Produktgruppen im Motorradbereich, die sich in der Verpackungsfarbe unterscheiden. „Die beliebtesten Gruppen sind Racing in Rot und Sintetico in Blau“, erklärt Dolle. „Natürlich sind diese Produkte auch in der Anschaffung teurer, erfahrungsgemäß geben Zweiradfahrer aber gerne mehr Geld für richtige Qualität aus.“ Interessierte Werkstätten, welche vom Repsol-Image profitieren wollen, sind bei Dolle gern gesehen. • (GEW)

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Jato Österreich etabliert Nach der Gründung im Frühjahr 2017 beschäftigt die Österreich-Niederlassung der Jato Dynamics mittlerweile 6 Mitarbeiter im Research Fahrzeugdaten. Andreas Kral (B.), Geschäftsführer des MarktanalyseUnternehmens, geht davon aus, dass bei mehr Produkten auch weitere Mitarbeiter eingestellt werden könnten.

„Ein Gerichtsgutachter ist selbstverständlich verpflichtet, sich mit dem ganzen Prozessstoff – somit auch mit divergierenden Privatgutachten – auseinander zu setzen.“

4,9 %

Richter Mag. Johann Guggenbichler

„Riesengaudi“ bei MBÖ

Marc Boderke, Geschäftsführer von Mercedes-Benz Österreich, ist zufrieden mit der Geschäftsentwicklung beim Mercedes-Importeur. Mit einem Marktanteil von 4,9 Prozent habe man den Rückstand auf BMW (5,3 Prozent) verringert und liege nur ganz knapp hinter Audi (4,9). Während die anderen deutschen Premiummarken in den ersten 8 Monaten Absatzrückgänge verzeichneten, habe man selbst ein Plus von über 17 Prozent eingefahren. „Wir haben eine Riesengaudi“, bilanzierte Boderke.

Zukunftsszenario E-Mobilität Das alle zwei Jahre stattfindende Sachverständigentreffen der Garanta Versicherung stand heuer unter dem Motto Elektromobilität. Etwa 35 Teilnehmer hörten in Wals den Vortrag des Sachverständigen Rudolf Mörk-Mörkenstein. Kia und Tesla unterstützten die Veranstaltung u. a. mit Probefahrten.

Toyota Classic-Rallye Zum 4. Mal ging im September die Classic Cars Rallye von Toyota Frey Austria über die Bühne. Im Rahmen der eintägigen Veranstaltung wurden 4 Wertungsprüfungen absolviert, ehe die 40 Fahrzeuge, hauptsächlich Toyota, bei der Importeurszentrale in Wien-Inzersdorf die Ziellinie überquerten. Die Teilnehmer durften beim nunmehr schon traditionellen Spanferkelessen ihre Auszeichnungen in Empfang nehmen. Als Sieger geehrt wurden in der Klasse bis Baujahr 1970 Margot und Christian Baier in ihrem Lea Francis von 1927 sowie Eva und Hannes Kotratschek in einem Porsche Turbo von 1981. Die Rallye fand im Jahr 2007 zum ersten Mal statt.

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„Die Zeiten, in denen sich unsere Branche auf der IAA selbst gefeiert hat, sind vorbei.“ VW-Konzernchef Matthias Müller

„Mercedes will binnen fünf Jahren mindestens 10 vollelektrische Fahrzeuge neu auf den Markt bringen.“ Daimler-Chef Dieter Zetsche

„Die IAA wäre eine Chance gewesen, der Welt zu sagen, warum man um Himmels willen in die Irre gelaufen ist. Stattdessen gab es in Frankfurt Siegesmeldungen und Abwrackprämien.“ Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer

Matthias Pilter

Auto top, Service flop Beim Ausliefern auf eine Schutzfolie vergessen, diese am Wunschstandort dann falsch angebracht und erst recht wieder in die Zentrale müssen, Erinnerungs-SMS für falsche Termine ausschicken, trotz langer Geschäftsbeziehung muss der Dienstwagenfahrer das Service vor Ort bezahlen und trotz notieren der Telefonnummer dann beim Falschen anrufen. Nicht die besten Voraussetzungen für eine glückliche Kundschaft. Und es würde nicht verwundern, wenn dann trotz größerer Zufriedenheit mit dem Fahrzeug und langer Markentreue bald der Geduldsfaden reißt. So wie die Parteien sich mit immer mehr Wechselwählern abfinden müssen und im Supermarkt immer mehr der Preis und nicht die Marke zählt, wird auch die Treue bei den Automarken volatiler und immer mehr Kunden haben kein Problem mit dem Gang zur freien Werkstatt. Somit sollten die Markenbetriebe – auch die Betriebe der Importeure – noch stärker als früher darauf bedacht sein, dass der Kundenservice funktioniert und die richtigen Personen an „vorderster Front“ sitzen. Vor allem wenn bei vielen Marken das ertragreichere Geschäft sowieso nur mehr im Service und nicht mehr im Autoverkauf selbst zu machen ist!


WIRTSCHAFT Für den Skoda Rapid wurde im September am meisten geworben

Das Ranking der von Händlern geschalteten Inserate entschied der Ford Fiesta für sich

Die beiden VW-Produkte Polo und Arteon schafften die meisten PR-Artikel

Welche Autos hatten die meiste Werbung? Die vom „Observer“ neu auf den Markt gebrachte Seite „Compare“ zeigte im September viele interessante Aspekte.

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s sind nicht immer neue Produkte, für die in den Zeitungen am meisten geworben wird: Das zeigt sich nach Auswertung der Daten vom September. Denn das meiste Geld floss in Werbung für den Skoda Rapid, Zweiter wurde der Seat Leon knapp vor dem Alhambra. Erst auf Rang 4 ein komplett neues Auto, nämlich der Ford Fiesta, der – wie die Tabellen zeigen – allerdings bei der von den Händlern geschalteten Werbung relativ deutlich voran liegt. Hier ist der Nissan Qashqai Zweiter, der BMW X1 Dritter und der Mazda 3 Vierter. Das größte Werbevolumen entfiel im September übrigens auf „Österreich“ (252.982 Euro), gefolgt von der „Kleinen Zeitung“ (182.854), den Magazinen „Weekend“ (177.150 Euro) und „Seitenblicke“ (174.671) und dem „Kurier“ (156.812 Euro).

Bei den PR-Artikeln führt VW vor Mercedes Bei den Marken kam VW im September insgesamt auf 258 PR-Artikel, Mercedes schaffte 152. Dritter ist Ford (137) vor BMW (134)), Renault (110), Kia (106), Opel (96) und Skoda (92). • (MUE)


wirtschaft

Das Ende der Privatgutachten? Täglich werden in Österreich Dutzende Kfz-Schadengutachten erstellt. Entweder im Auftrag einer Versicherung, eines Geschädigten oder eines Gerichts. Die damit beauftragten Sachverständigen bestimmen letztlich, wer wie viel für seinen Schaden bezahlt bekommt.

V

ielfach bleibt dabei unberücksichtigt, dass ein Einschränkungen beachten Das betrifft auch Privatgutachten, die der Geschäderartiges Gutachten ein urheberrechtlich gedigte selbst beim Sachverständigen (SV) in Auftrag schütztes Werk ist. Ein Prozess beim Bezirksgericht gegeben hat. Guggenbichler macht da aber auf EinWien-Liesing (1C 406/16s) hat gezeigt, zu welch groschränkungen aufmerksam: „Überlässt ein SV ein tesken Folgen das führen kann. zur Vorlage bei der gegnerischen Versicherung erIn vielen Fällen ist den Beteiligten nicht klar, wie sie stelltes Gutachten seinem mit diesem Urheberrecht umgehen sollen. Mag. Auftraggeber, liegt darin Johann Guggenbichler, Richter am Oberlandesnicht das konkludente Eingericht Wien, hatte deshalb im Rahmen eines verständnis dazu, dass die SV-Seminars Anfang 2017 in Bad Hofgastein verVersicherung die im Gutsucht, Licht in dieses urheberrechtliche Dunkel achten abgedruckten, vom zu bringen. Ein Sachverständiger, der „im Auf- Richter Mag. Johann Guggenbichler Sachverständigen angefertrag einer Versicherung zur Schadensfeststellung tigten Lichtbilder des Unfallfahrzeugs digitalisiert oder zur Bewertung ein Gutachten erstellt, räumt und im Internet in eine Restwertbörse stellt.“ dem Auftraggeber ein Nutzungsrecht daran ein, das Er macht darauf aufmerksam, dass der Nutzungsauch die Vorlage des Gutachtens an jene Personen zweck eines derartigen Gutachtens bloß die Überumfasst, die mit der Abwicklung der Schäden bzw. gabe an die Versicherung zur Beurteilung des Sachder weiteren Behandlung befasst sind“. Damit stellte verhalts ist. „Die Verfolgung eigenwirtschaftlicher er klar, dass dieses Gutachten von allen Beteiligten Interessen der Versicherung“, ist mit einer derartigen zur Schadensliquidierung genutzt werden kann.

„Es schadet nicht, im Gutachten neben seinem Namen auch den Copyright-Hinweis anzubringen.“

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wirtschaft

Gutachtensübermittlung durch den Geschädigten nicht gedeckt. Guggenbichler empfiehlt daher den Sachverständigen, darauf in ihren Gutachten hinzuweisen. Der „Copyright-Hinweis“ macht für sich allein aus einem Gutachten noch kein Werk – das hängt davon ab, ob es sich um eine eigentümliche geistige Schöpfung“ handelt. Dennoch ist damit eine gewisse Warn- und Hinweisfunktion verbunden. „Es schadet daher nicht, im Gutachten neben seinem Namen auch den Copyright-Hinweis anzubringen.“ Damit kann Komm.-Rat Friedrich Nagl der Missbrauch derartiger Gutachten eingeschränkt werden. Eine Empfehlung, die auch Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl bei seinen Gutachten berücksichtigt: „Eine Verwertung der Beweissicherungslichtbilder zu anderen Zwecken als zur Beilage für den vorliegenden Akt – insbesondere als dienliche Grundlage zur Erstellung einer Zweitexpertise durch einen Kollegen oder andere Fachkundige – sowie eine Veröffentlichung im Ganzen oder von Teilen des Aktes aus der eine präsumtive, auch nur mögliche Schädigung des Auftraggebers oder darauf erkennbare oder geschützte Objekte in Bildund Schriftform resultieren könnten, ist durch den Werkschutz untersagt und wird bei Bekanntwerden gerichtlich verfolgt.“

„Eine Verwertung der Beweissicherungslichtbilder zu anderen Zwecken … ist durch den Werkschutz untersagt und wird bei Bekanntwerden gerichtlich verfolgt.“

durch einen Kollegen oder eine andere fachkundige Person wird laut seinem eigentlichen Schriftsatz durch den Werkschutz untersagt.“ Diese Rechtsansicht wurde auch von Richterin Mag. Cornelia Wiesböck geteilt. Sie wies die Klage aufgrund des „schlüssigen, nachvollziehbaren und unbedenklichen Gutachtens des Sachverständigen“ ohne Einholung eines weiteren Gutachtens ab. Auch in der Instanz hatte der Taxler Pech: Die Ablehnung des beantragten weiteren Gutachtens sei bloß ein Verfahrensmangel, die Berufung blieb erfolglos.

Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister Kfz-Technik

Schlecht aufgepasst?

Möglicherweise hat Imendörffer mit seiner Aversion gegen das Nagl-Gutachten bloß beim Urheberrechtsseminar schlecht aufgepasst. „Die freie Werknutzung im Rahmen der Rechtspflege ist gesetzlich verankert“, betont deshalb Guggenbichler. Ein Gerichtsgutachter ist selbstverständlich verpflichtet, sich mit dem ganzen Prozessstoff – somit auch mit divergierenden Privatgutachten – auseinander zu setzen. „Da darf sich niemand auf das Urheberrecht ausreden.“ • (KNÖ)

Große Unterschiede in zwei Gutachten Ein derartiger Hinweis befand sich auch in einem Gutachten, bei dem es um die Schadensliquidation eines alten Mercedes-Taxis mit 266.000 Kilometern ging. Unstrittig waren die voraussichtlichen Reparaturkosten von 3.937,88 Euro. Differenzen gab es beim Schätzwert dieses Fahrzeugs. Nagl kam mittels „Autopreisspiegels“ auf 3.700 Euro, woraus sich eine für den Taxler günstige Reparaturtunlichkeit ergab. Der vom Gericht bestellte SV Ing. Hannes Imendörffer kam – ebenfalls mit dem „Autopreisspiegel“ – auf netto 1.458 Euro, was zu einem für die Versicherung günstigen Totalschaden führte. Naheliegend, dass der Kläger die Differenz erläutert haben wollte. Da stieß er bei Imendörffer auf Granit: „Bezüglich der Divergenzen zum Gutachten Nagl gebe ich an, dass ich bezüglich dem Gutachten Nagl technischerseits hier keine Stellungnahme abgeben darf, da im Gutachten Nagl, insbesondere bei den rechtlichen Hinweisen, darauf hingewiesen wird, dass das Gutachten dem Werkschutz unterliegt. Eine Verwertung zur Erstellung einer Zweitexpertise

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WIRTSCHAFT

(V. l.) VÖL-Vizepräsident Mag. Klaus Klampfl, Referentin Anitra Eggler, VÖL-Präsident Dr. Michael Steiner, VÖL-Vizepräsident Dr. Alexander Nekolar

Gute Stimmung in der Leasingbranche Deutliche Zuwächse im Kfz-Geschäft lassen die österreichischen Leasing-Gesellschaften jubeln. Dementsprechend gut war die Stimmung beim „Leasing-Forum“ Mitte September in Wien.

J

eder im Saal dachte sich wohl das Gleiche: Eigentlich hat sie recht, die Referentin! Die Rede ist von der „Digital-Therapeutin“ Anitra Eggler, die beim „Leasing-Forum“ am 14. September in Wien zum Thema „Vom Handy versklavt, von E-Mails getrieben“ referierte. Sie gab den Zuhörern, großteils (vom Handy getriebene) Manager, „Selbstverteidigungs-Tipps“, wie sie die Macht über ihre digitale Kommunikation zurückgewinnen können. Ihr Resümee: „So verschaffen Sie sich mehr Zeitoasen und können Ihre Kussbilanz verbessern!“ Die meisten Zuhörer hatten diese Tipps bitter nötig: Denn das heurige Jahr verschaffte vielen von ihnen

Steigerungen beim Kfz- (lila) und Immobilien-Leasing (blau)

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Der Kfz-Bereich (lila) macht etwa 3 Viertel des Leasing-Geschäfts aus

mehr Arbeit (aber wohl auch mehr berufliche Befriedigung): Immerhin ist das Leasing-Neugeschäft in den ersten 6 Monaten im Jahresvergleich um 6,1 Prozent von 3,172 Milliarden Euro auf rund 3,366 Milliarden Euro angestiegen. Insgesamt rund 110.000 neue Verträge wurden abgeschlossen. Das sind ein Plus von 7 Prozent und ein Allzeithoch in diesem Bereich. Das gesamte Volumen aller 614.494 Leasingverträge liegt übrigens bei 22 Milliarden Euro.

Plus beim Kfz-Leasing, Minus bei Mobilien Besonders erfreuliche Daten lieferte heuer die Kfz-Branche: Sie ist mit einem Anteil von 75,4 Prozent am Leasing-Neugeschäft die weitaus wichtigste Sparte vor den Bereichen Mobilien Inland (19,9 Prozent) sowie Immobilien Inland (4,7 Prozent). Von den 3,366 Milliarden Euro an neuem LeasingVolumen entfielen damit 2,540 Milliarden Euro auf den Kfz-Bereich (nach 2,326 Milliarden im Jahr davor). Hingegen sank der Wert des Neugeschäfts im Mobilien-Leasing von 696 auf 669 Millionen Euro; beim Immobilien-Leasing gab es einen leichten Zuwachs von 10 auf 157 Millionen Euro.

Mehr als 100.000 neue Kfz-Verträge Durch das 9,3-prozentige Plus beim Kfz-Leasing wurden erstmals mehr als 100.000 Neuverträge in einem Halbjahr abgeschlossen. Damit liegt die Leasingquote im Kfz-Bereich (der neben Pkws auch Motorräder, Busse und Lkws umfasst) bei 40,2 Prozent. Im gewerblichen Bereich wurden sogar 48,5 Prozent aller Neuwagen über Leasing finanziert. Der Bestand an Fuhrparkmanagement-Verträgen wuchs im 1. Halbjahr um 17,3 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Übrigens: Das nächste „Leasing-Forum“ findet im September 2018 statt. Genug Zeit also für die Damen und Herren in der Branche, ihre digitale Kommunikation zu verändern und sich mehr Zeitoasen zu verschaffen … • (MUE)


Die Jubiläumsveranstaltung bildet den Status quo dessen ab, was unter dem Begriff Digitalisierung in der österreichischen und globalen Wirtschaft verstanden wird und schon machbar ist. Der A&W-Tag hat sich im Laufe des Jahrzehnts als Forum zum wertvollen Erfahrungsaustausch der Industrie und des Handels entwickelt, wie der unter internationalem Einfluss stehende wirtschaftliche und technische Wandel erfolgreich umgesetzt werden kann. An diesem Tag sind die internationalen und nationalen Meinungsbildner aus Autoindustrie, Autohandel, Kfz-Gewerbe und Dienstleistung bereit, ihre Erfahrungen und Entwicklungen dem Auditorium mitzuteilen. Wir freuen uns daher, Ihnen unter der Moderation von Politikwissenschaftler Prof. Dr. Peter Filzmaier den 10. AUTO-&-Wirtschaft-Tag am 24. Oktober 2017 in der Wiener Hofburg als wichtige Informations-, Kommunikations- und Netzwerk-Plattform präsentieren zu können, der auf die österreichischen Erfordernisse im Automobilgeschäft ausgerichtet ist.

Sylvia DELLANTONIO, Geschäftsführerin willhaben.at

Dieter ALTHAUS, Vice President Magna Europe

Axel BERGER, Vorstandsvorsitzender CG CarGarantie AG

Klaus EDELSBRUNNER, Bundesgremialobmann Fahrzeughandel

Günther KERLE, Sprecher Automobilimporteure

Friedrich NAGL, Bundesinnungsmeister Fahrzeugtechnik

Josef SCHIRAK, Einzelhandelssprecher Autohandel

Frank SCHRÖDER, Vorstandsvorsitzender WM SE

Wilfried WEITGASSER, Geschäftsführer Porsche Austria

Alain VISSER, Vice President LYNK & Co. Geely

Burkhard WELLER, gesch. Gesellschafter Auto Weller

Derrick ZECHMAIR, Group President Germany, Valeo

Das vollständige Programm mit allen Rednern der Unternehmen und Organisationen ist in Entstehung. Bereits jetzt können wir Ihnen zu aktuellen Themen die Teilnahme profilierter Branchengrößen aus dem In- und Ausland ankündigen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Gerhard Lustig Herausgeber

!

Stefan Binder, MBA Geschäftsführer

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WIRTSCHAFT

999 neue Hyundai

In fast allen europäischen Ländern läuft der Neuwagenverkauf heuer über dem Vorjahr, wobei sich fast überall eine Verschiebung von Diesel- zu Benzinmotoren abzeichnet. In Österreich sind sowohl der Neu- als auch der Gebrauchtwagenmarkt nach acht Monaten deutlich im Plus.

* Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

August 2017 August 2016

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer

VW Skoda Opel Ford Renault Hyundai BMW Seat Audi Mercedes-Benz Fiat Peugeot Mazda Dacia KIA Toyota Citroën Suzuki Nissan Mitsubishi Volvo Jeep Mini Alfa Romeo Honda Land Rover Smart Porsche Jaguar Tesla Lexus Subaru Abarth DS Automobiles Lada Maserati SsangYong Bentley Infiniti Lamborghini Sonstige Gesamt

844 +17,06 %

Kärnten

1.393 +10,21 %

Niederösterreich

5.020 +15,11 %

Oberösterreich

4.218

+7,06 %

Salzburg

1.955

0%

Steiermark

3.382 +10,67 %

Tirol

2.348 +10,13 % 1.162

-3,09 %

5.736 +13,31 %

Wien

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AUTO & Wirtschaft 10/2017

Jän.–Aug. 2017

Abweichung zu Aug. 2016

40.592 17.125 14.886 14.023 13.203 12.798 12.723 11.924 11.840 11.782 9.996 7.765 7.073 6.554 6.547 5.868 5.392 5.360 5.182 2.762 2.529 2.103 1.800 1.766 1.643 1.631 1.231 965 701 641 489 352 347 204 136 116 82 52 40 29 98 240.350

2.675 2.506 -1.095 799 254 2.421 -259 1.172 -1.258 1.741 1.542 892 394 878 -324 1.762 318 1.427 272 409 152 42 -197 558 -32 164 279 6 81 185 222 5 81 -193 55 44 0 12 0 16 2 18.008

7,05 17,14 -6,85 6,04 1,96 23,33 -2,00 10,90 -9,60 17,34 18,24 12,98 5,90 15,47 -4,72 42,91 6,27 36,28 5,54 17,38 6,39 2,04 -9,86 46,19 -1,91 11,18 29,31 0,63 13,06 40,57 83,15 1,44 30,45 -48,61 67,9 61,11 0 30,00 0 123,08 2,08 8,1

17,05 6,58 6,19 5,95 5,82 4,67 5,84 4,84 5,89 4,52 3,8 3,09 3 2,55 3,09 1,85 2,28 1,77 2,21 1,06 1,07 0,93 0,9 0,54 0,75 0,66 0,43 0,43 0,28 0,21 0,12 0,16 0,12 0,18 0,04 0,03 0,04 0,02 0,02 0,01 0,04 100

-0,97 8,37 -13,83 -1,90 -5,68 14,09 -9,34 2,59 -16,38 8,55 9,38 4,51 -2,04 6,82 -11,85 32,21 -1,69 26,07 -2,37 8,59 -1,58 -5,61 -16,62 35,24 -9,26 2,85 19,62 -6,91 4,59 30,04 69,42 -6,16 20,68 -52,46 55,32 49,04 -7,49 20,26 -7,49 106,36 -5,57 0

A-Segment Kleinwagen

Burgenland

Vorarlberg

4.241 195 2.137 669 1.595 10 1.524 224 1.344 92 999 -190 1.439 -43 1.356 37 1.169 -175 1.442 211 965 112 749 64 899 65 683 140 637 -67 797 244 580 79 598 155 608 133 307 62 190 43 279 91 228 -92 250 101 187 0 110 -37 232 140 93 9 56 -23 54 1 162 131 36 -2 31 12 15 -30 22 13 11 -4 9 -5 3 1 3 -2 5 4 13 0 26.058 2.368

MA Abweichung 2016/2017 in %

+4,3 +18,4 +4,8 +2,9 +12,2 -0,7 +3,8 +8,0 -2,2 -9,3 +8,7 +23,0 +0,7 +18,0 +3,1 +15,2 +7,9 +17,3 +7,8 +21,9 +3,1 +12,0 +10,7 +6,4 +8,3 +18,7 +8,0 +4,4 +3,6 +14,7 +13,0 +0,8 -0,2 +0,8 +4,3 +3,5

Marktanteil Jän.–Aug. 2017

358.929 17.212 138.999 2.070.106 15.350 73.303 1.282.785 58.777 1.563.808 118.956 1.283.026 35.959 10.022 14.587 33.475 259.156 214.292 283.845 144.730 56.343 218.252 56.893 44.342 777.442 164.100 64.141 8.644 9.367.474 8.596.036 771.438 15.527 89.459 183.803 288.789 9.656.263 8.884.825

August 2017

Abweichung 2016/2017 in %

Jän.–Aug. 2017

+6,6 +13,4 -3,3 +1,5 +4,9 +6,1 +10,9 +19,7 -9,3 -7,2 +6,2 +13,3 +12,0 +7,1 +9,4 +4,6 +3,2 +17,8 +12,2 +5,3 +2,2 +17,5 +4,9 +2,5 +4,9 +15,7 -8,9 +2,7 +1,9 +11,7 +13,6 +3,9 -4,6 -1,4 +2,6 +1,8

Abweichung 2016/2017 in %

36.627 2.463 15.207 283.080 2.018 8.854 147.518 8.421 161.997 27.725 145.770 3.977 1.408 1.773 4.529 32.466 27.731 36.831 17.544 11.335 24.722 8.022 5.310 109.948 19.649 9.334 1.102 1.155.361 1.052.139 103.222 1.832 11.476 24.885 38.193 1.193.554 1.090.332

Neuwagenzulassungen Österreich 8/2017 Abweichung 2016/2017

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU15** EU12*** Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

Abweichung 2016/2017 in %

August 2017

Neuwagenzulassungen Europa 8/2017*

306 241

Fiat 500

291

0

205 150

Fiat Panda Toyota Yaris

Juli 2017 Juli 2016

137

48

smart

104 24

VW up!

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


WIRTSCHAFT

+ 10,9 %

Im August, sonst eher ein schwacher Monat, verkauften sich Neuwagen in Frankreich deutlich besser als ein Jahr zuvor.

DREITAUSENDSIEBENHUNDERTSECHZIG Das deutliche Plus, das Mercedes heuer im Neuwagenbereich erreichte, schlägt sich momentan nicht bei den Gebrauchtfahrzeugen nieder: Im August wechselten nur um 16 mehr Mercedes ihre Besitzer als im Vergleichsmonat 2016. Der Marktanteil bei den Gebrauchten liegt für die Marke mit dem Stern nach 8 Monaten dennoch bei 5,68 Prozent.

mar k des e mon ats

-4

549 75 329 -191 16 -2 176 93 -87 171 3 -33 80 -39 63 114 80 20 -58 9 -71 1 125 66 16 42 48 -8 3 -25 -19 6 31 -17 -4 0 25 8 11 -8 -13 1585

Differenz in % Jän.–Aug. 2016/2017

15.373 6.626 5.291 4.589 3.760 4.038 3.365 3.227 2.875 2.842 2.213 2.278 1.783 1.778 1.566 1.231 1.294 1.096 782 652 647 571 561 540 440 402 372 312 295 257 195 192 223 136 69 63 76 52 47 32 417 72.558

Anteile in % Jän.–Aug. 2017

VW Audi BMW Opel Mercedes-Benz Ford Skoda Renault Peugeot Seat Mazda Fiat Toyota Citroën Hyundai Nissan KIA Suzuki Volvo Mitsubishi Alfa Romeo Honda Dacia Mini Chevrolet Jeep Porsche Smart Land Rover Chrysler Subaru Jaguar Other Lancia Daihatsu Saab Lexus Abarth SsangYong Dodge Sonstige Gesamt

Jän.–Aug. 2017

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

Differenz in % Aug. 2016/2017

August 2017

Gebrauchtwagen-Umschreibungen per 08/2017

121.667 55.874 44.854 36.450 33.120 32.299 26.323 26.106 23.658 21.829 17.806 17.246 14.007 13.927 11.898 9.916 9.528 8.733 6.695 5.734 5.179 4.495 4.086 3.806 3.344 3.031 2.929 2.620 2.417 2.142 1.652 1.507 1389 1145 586 551 537 362 349 322 3351 583.470

20,85 9,58 7,69 6,25 5,68 5,54 4,51 4,47 4,05 3,74 3,05 2,96 2,40 2,39 2,04 1,70 1,63 1,50 1,15 0,98 0,89 0,77 0,70 0,65 0,57 0,52 0,50 0,45 0,41 0,37 0,28 0,26 0,24 0,20 0,10 0,09 0,09 0,06 0,06 0,06 0,57 100

4,05 3,25 5,54 -2,59 3,34 0,05 6,36 0,67 -0,10 6,92 -2,66 -1,21 1,88 0,77 -4,63 4,88 2,35 9,31 1,04 5,19 -5,70 -7,01 21,82 4,62 -2,90 2,71 0,97 7,55 10,42 -8,23 -3,62 12,46 -6,78 -10,20 -0,68 5,15 -2,19 20,67 3,25 -4,17 -0,21 2,35

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt gibt es sie noch, die kleinen Autos von Daihatsu: Doch es werden laufend weniger, wie die Zahlen vom August zeigen.

Das Minus im Neuwagenbereich schlägt sich bei Opel heuer auch bei den Gebrauchtwagen nieder.

Durch den Start des Stelvio klettert Alfa Romeo deutlich nach oben: +46,19 Prozent in den ersten 8 Monaten.

st u g 7 au 201

Pünktlich zum 25-Jahr-Jubiläum unter dem Dach des VW-Konzerns ist Skoda in Österreich auf Rang 2 vorgerückt – und das mit einer relativ kleinen Modellpalette.

W

er Anfang der 1990er-Jahre eine Wette gesetzt hätte, dass Skoda sämtliche anderen Hersteller mit Ausnahme der Konzernmutter Volkswagen hinter sich lassen würde – er hätte viel Geld verdient. In den ersten acht Monaten setzte das Team um Langzeit-Importeurschef Max Egger bereits 17.125 Neuwagen ab. Die guten Verkäufe der Jahre zuvor wirken sich natürlich auch am Gebrauchtwagenmarkt aus (Rang 7).

Octavia und Fabia fahren weit voraus Der Höhenflug ist umso erstaunlicher, als dass die Palette der Tschechen durchaus überschaubar ist. Weit vor allen anderen liegen die Dauerbrenner Octavia und Fabia mit 6.457 bzw. 5.007 Stück. Der Superb ist mit 1.747 Einheiten solider Dritter, wobei sich der Yeti mit 1.401 Neuzulassungen im letzten Jahr seines Daseins noch um 23,33 Prozent gesteigert hat – der Nachfolger Karoq stand ja bereits auf der IAA in Frankfurt. Dicht dahinter ist (allen Lieferengpässen zum Trotz) das große SUV namens Kodiaq (1.324); der Rapid kam auf 1.111 Einheiten. Nur einer, ein ganz ein Kleiner, kann da nicht mithalten: Der Citigo schaffte heuer nur 78 Neuzulassungen, um fast 40 Prozent weniger als im Vorjahr. • (MUE)

Die italienische Marke hat heuer in Österreich mehr als doppelt so viele Autos verkauft wie im Vorjahr.

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WIRTSCHAFT

Kunden aufklären

Mehrarbeit durch Dieselgate? Die Debatte um Emissionen von Dieselfahrzeugen hat zu einer Verunsicherung vieler Kunden geführt. Ist der Beratungsaufwand im Autohandel nun noch höher geworden? Von Dieter Scheuch

Mehr Arbeit für den Handel „Natürlich gibt es Diskussionen mit den Kunden, die sich Aufklärung über zukünftige Regelungen in Zusammenhang mit Fahrzeugemissionen erwarten“, berichtet Komm.-Rat Manfred Manfred Ellensohn, Seniorchef des Autohauses Ellensohn Ellensohn/Rankweil und Landesgremialobmann des Vorarlberger Fahrzeughandels. „Gerade Dieselfahrer sind besonders verunsichert und interessieren sich für Alternativen, was sich auch in der Statistik manifestiert, wo Benzin- und Hybrid-Motorisierungen stark zunehmen.“ Im Moment sei noch nicht klar, welche Regelungen die neue Regierung beschließen werde oder ob das Thema dann ganz vom Tisch sei. Gewiss sei im Moment nur, dass aufgrund der Debatte um Emissionen „der Handel deutlich mehr Arbeit hat“.

Image-Kampagne muss her „Im Zuge der Debatte um Emissionen wurden seitens vieler österreichischer Medien Äpfel mit Birnen verwechselt“, unterstreicht Mag. (FH) Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführer Autoland/Innsbruck. In der Kritik stünden Patrick Pfurtscheller vor allem ältere Dieselmodelle der Euroklassen 3 und 4, aber nicht aktuelle Euro-6-Fahrzeuge. „Nirgendwo wird das klar zum Ausdruck gebracht. Wir versuchen in unserem Autohaus, verunsicherte Kunden aufzuklären, was aber nicht immer gelingt, weil diese den Medien oft mehr glauben als dem Händler.“ Das Image der Autohändler sei durch Dieselgate ebenso in Mitleidenschaft gezogen worden, weil die Kunden zwischen Herstellern und Händlern nicht unterschieden. „Es ist also höchste Zeit, dass die WKO eine Image-Kampagne startet.“

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„Im Zuge von Verkaufsgesprächen hat sich herausgestellt, dass einige Kunden im Zusammenhang mit den derzeit geltenden Emissionsbestimmungen nicht genau Bescheid wissen“, erklärt Michael Schmidt, Michael Schmidt Geschäftsführung Höglinger-Denzel/Linz. Dass vor allem Fahrzeuge der Euroklassen 3 und darunter betroffen seien, sei bei vielen Konsumenten noch nicht durchgedrungen, die meinten, das beziehe sich auf alle Dieselfahrzeuge. Schmidt glaubt auch nicht, dass sich der Handel in Zukunft weitere Dieseldebatten sparen wird können. „Ich gehe davon aus, dass uns dieses Thema noch lange Zeit weiter begleiten wird.“ Weil das Fahrzeugthema Liebkind aller Mitteleuropäer sei, „wird auch in Zukunft auf das Auto geschimpft und die Autobesitzer werden geschröpft“.

Endlich klare Ansagen „Es gibt seitens der Kunden nicht nur Verunsicherung, sondern auch einen Bedarf, diese aufzuklären“, sagt Robert Elsenbaumer, Geschäftsführer Autohaus Elsenbaumer/Gurk. Robert Die Situation, wie sie sich jetzt darstelle, Elsenbaumer habe ihren Ursprung in einer von diversen Medien hochgespielten Debatte. „Wenn sich dem Händler die Chance bietet, mit dem Kunden ein ausführliches Gespräch zu führen und im Detail zu differenzieren, sind die Kunden auch bereit, die Beratung entsprechend anzunehmen.“ Der Diesel sei – gerade im ländlichen Bereich – für viele Konsumenten weiter interessant, wobei Firmenkunden die Debatte deutlich gelassener sehen würden als Privatkunden. Von der Politik erwartet sich Elsenbaumer „statt Ankündigungen endlich klare Ansagen“.

„Der Handel hat deutlich mehr Arbeit.“ Manfred Ellensohn

Überzogene Debatte „Wir erkennen eine klare Verunsicherung bei den Kunden – mit der Angst verbunden, was passieren könnte, wenn ein Diesel gekauft wird – was natürlich bei Verkaufsgesprächen sehr häufig Alfred zu Diskussionen führt“, stellt Mag. Alfred Mittendorfer Mittendorfer, Geschäftsführer Autohaus Höller/Eugendorf, fest. Man müsse mit dem Wissen, das man habe, versuchen, den Kunden diese Verunsicherung zu nehmen, „wobei wir natürlich auch nicht wissen, was die Regierung in 3 Jahren plant“. Generell sei die Diskussion überzogen, denn moderne Euro-6-Diesel seien auf dem jüngsten Stand der Technik. „Derzeit büßt eine ganze Branche dafür, dass Diskussionen in die falsche Richtung gelaufen sind, wobei viele andere Zweige – man denke beispielsweise nur an die Schifffahrt – ungeschoren davonkommen!“


„Ich glaube nicht, dass sich der Handel weitere Dieseldebatten sparen wird können.“ Michael Schmidt

„Die Leute wollen Dieselfahrzeuge und vertrauen darauf, dass diese nicht entwertet werden.“ Stefan Hutschinski

Kunden glauben Medien „Die Diskussionen mit Kunden sind deutlich mehr geworden, wobei das Ausmaß derzeit noch bewältigbar ist“, sagt Dietmar Schöggl, Niederlassungsleiter Autohaus Huber/ Dietmar Kapfenberg. In Einzelfällen hätten Kunden Schöggl einen neu erworbenen Diesel nach kurzer Zeit wieder gegen ein Benzinmodell getauscht. Man habe sich aber auf diese neue Herausforderung eingestellt. „Wobei wir auch nicht in die Zukunft schauen können. Wir haben auch ein weiteres Problem, weil Kunden diversen Medien mehr Glauben schenken als dem Händler.“ Der gesamte Handel leide unter einem Imageschaden. Dieselmodelle seien weniger gefragt: „Dieser Trend manifestiert sich mittlerweile nicht nur im Segment der Kleinwagen, sondern auch bei Mittelklassemodellen.“

Sehr viel Zeit für Gespräche „Wir investieren derzeit sehr viel Zeit in Beratungsgespräche: Dies betrifft einerseits die Elektromobilität, anderseits Diskussionen, die wir mit verunsicherten Kunden führen“, sagt Gerhard Gerhard Skrbetz, Standortleiter AutoSkrbetz haus Koinegg/Eisenstadt. Viele Kunden glaubten, dass ihr Diesel-Pkw in absehbarer Zeit nichts mehr wert sei, sie dann nicht mehr fahren dürften und daraus folgend auch große finanzielle Verluste erleiden würden. „Ich würde es begrüßen, wenn Medien – wie es derzeit passiert – nicht jedes Latrinengerücht aufgreifen, darüber berichten und so die Verunsicherung weiter schüren. Gleichzeitig hoffe ich, dass die neue Regierung auch haltbare und realistische Rahmenbedingungen für den Handel schafft.“

Händler als Puffer „Unsere Aufgabe in diesen Zeiten ist, die Kunden aufzuklären. Gleichzeitig erschüttert es mich, dass viele kleine Leute, die sich ihr Auto vom Mund absparen, verunsichert Toni Ebner werden und andere Emissionsverursacher völlig ungeschoren davonkommen“, meint Toni Ebner, Inhaber Auto Ebner/Felixdorf. Das ewige Autofahrer-Bashing sei für ihn persönlich „frustrierend“. Er setze „in unserem Autohaus vor allem auf persönliche Kontakte, weshalb wir die jetzige Diskussion hautnah und täglich miterleben“. Der Konsument sei zum Spielball geworden, wobei der Händler als Puffer fungiere. „Wir sind froh, dass wir mit unseren Marken clean sind. Generell können aber Händler nichts dafür, wenn Hersteller Fehler machen.“

„Medien sollten nicht jedes Latrinengerücht aufgreifen und darüber berichten und so die Verunsicherung weiter schüren.“ Gerhard Skrbetz

„Der gesamte Handel leidet unter einem Imageschaden.“ Dietmar Schöggl

Gewissheit schaffen „Grundsätzlich glaube ich, dass sich die Kunden generell mehr Beratung erwarten. Insgesamt aber denke ich, dass die Debatte um Abgasemissionen deutlich stärker in den Stefan Medien als in der Realität geführt wird“, Hutschinski meint Stefan Hutschinski, Geschäftsführer der Autohäuser John, Piltz und Jobst sowie VÖK- und VASS-Obmann. Zwar seien Benzinmodelle etwas stärker gefragt, dennoch wollten „die Leute nach wie vor Dieselfahrzeuge, weil sie doch darauf vertrauen, dass 2,7 Millionen Diesel-Pkws, die derzeit auf Österreichs Straßen unterwegs sind, nicht etwa mittels Fahrverboten durch die Regierung entwertet werden“. Hutschinski erwartet sich seitens der Politik „eine klare Ansage, um für Handel und Kunden Gewissheit zu schaffen“.

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IAA Frankfurt

wirtschaft

Ein Bild mit Symbolcharakter: An den Tagen für Presse und Fachbesucher präsentierte sich das Wetter in Frankfurt von seiner dunklen Seite

E-Autos, SUVs und dunkle Wolken Wie wird es mit der IAA weitergehen? Sind große Automessen wie diese noch zeitgemäß? Oder war der Besucherrückgang nur vorübergehend? Fragen über Fragen, auf die wir nur teilweise Antworten geben können.

V

or zwei Jahren lautete der Titel unseres IAA-Berichts „Als die Autowelt noch in Ordnung war“. Niemand ahnte damals, wie weitreichend die Folgen des unmittelbar danach geplatzten VW-Skandals sein würden. Erst jetzt, 2 Jahre später, sind die Auswirkungen dessen, was VW-Manager und -Techniker damals mit den manipulierten Dieselmotoren in den USA angerichtet haben, einigermaßen abzuschätzen – und waren logischerweise auch Gesprächsthema Nummer 1 unter den Fachbesuchern.

„Die Zeiten, in denen sich unsere Branche auf der IAA selbst gefeiert hat, sind vorbei.“ VW-Konzernchef Matthias Müller Klar ist jedenfalls, dass die IAA viel von ihrer einstigen Strahlkraft eingebüßt hat. Matthias Müller, Chef des VW-Konzerns, sagte dies ganz klar in seiner Rede am Vorabend der IAA: „Die Zeiten, in denen sich unsere Branche auf der IAA selbst gefeiert und im eigenen Glanz gesonnt hat, sind vorbei.“ Wie recht er hat! Den Prunk und Gloria früherer Jahre sah man auf der IAA heuer tatsächlich immer

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weniger. Zwar stahl die Mercedes-Halle auch heuer wieder allen anderen Herstellern die Show und auch BMW ließ sich nicht lumpen. Doch Audi, der Dritte im Bunde der deutschen Premiumhersteller, hatte nicht mehr wie bisher eine eigene Halle aufgebaut, sondern kehrte zu den anderen Konzernmarken in die „Dreier“ zurück.

Die lange Liste der Nicht-Teilnehmer Noch deutlicher merkten jene Besucher, die alle zwei Jahre auf der IAA sind, das Fehlen alter Bekannter. Abarth, Alfa Romeo, Aston Martin, Cadillac, Chevrolet, DS, Fiat, Infiniti, Jeep, Lancia, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Rolls-Royce, Tesla, Volvo: Das ist die Liste jener Hersteller, die heuer nicht auf der IAA vertreten waren. Die einen, weil sie sparen müssen/wollen, die anderen weil sie generell nicht mehr auf so großen Shows vertreten sind, sondern ihr Zielpublikum lieber ganz gezielt bei kleineren Veranstaltungen suchen. Klar, dass sich das auch in den Besucherzahlen auswirkte: Diese sanken von 932.000 auf 810.000; allerdings muss man anmerken, dass 2015 ein Rekordwert


wirtschaft

war und z. B. 2013 auch nur etwa 900.000 Menschen ins Messegelände gepilgert waren. Heuer verlagerte sich das Interesse der Besucher auch immer mehr auf die sozialen Netzwerke: Dort explodierte die Zahl der Kontakte regelrecht – von 10 Millionen (2015) auf 45 Millionen. Ein Indiz dafür, dass große Schauen zwar noch immer ein gewisses Stammpublikum anziehen, es aber vielen Interessenten reicht, über die Neuheiten zu lesen und dazu eigene Kommentare abzugeben. Doch was sind die großen Lehren aus der IAA? Zum einen die Tatsache, dass nun auch die großen deutschen Hersteller wie der VW-Konzern massiv auf

IAA Frankfurt

vielversprechend aus – der Marktstart ist für 2019 geplant. Da durfte BMW, mit dem i3 und dem i8 der ElektroPionier unter den deutschen Autobauern, natürlich nicht fehlen: Dem i3 wurde ein Facelift verpasst, auch bekam er mit dem i3s eine sportlichere Variante zur Seite gestellt. Und das viertürige Gran Coupé namens i Vision Dynamics soll 600 Kilometer Reichweite haben und wird sich wohl als attraktiver Gegner von Tesla entpuppen. BMW plant 12 rein elektrische Modelle bis 2025, 13 weitere mit elektrifiziertem Antrieb (also z. B. als Plug-in-Hybrid).

Abarth, Alfa Romeo, Aston Martin, Cadillac, Chevrolet, DS, Fiat, Infiniti, Jeep, Lancia, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Rolls-Royce, Tesla, Volvo.

Neue SUVs in allen Größen und Preislagen

Einzig Opel, vor einem Jahr in Paris noch einer der Stars mit dem Ampera-e, sprang nicht auf den E-Auto-Zug auf: Hier dominierten die SUVs, etwa der mit dem PSA-Konzern gemeinsam entwickelte Grandland X. Und auch sonst sah man neue SUVs auf vielen Ständen: Allein der VW-Konzern schickt mit dem VW T-Roc, dem Skoda Karoq und dem Seat Arona Liste der Hersteller, die nicht demnächst drei davon zu den Händlern. auf der IAA vertreten waren Kia hat den neuen Stonic, Hyundai den Kona und Porsche den Cayenne. Mit dieElektroautos setzen: 2030 soll es dann von jedem sen Benzin- und Diesel-SUVs einzelnen der 300 Konzernmodelle mindestens eine lassen sich in den kommenelektrisch betriebene Version geben. Die Offensive den Jahren jene Milliarden trägt die Bezeichnung „Roadmap E“. Bis zu 3 Milverdienen, die die Autobaulionen Elektroautos des VW-Konzerns (das ist jedes er für die Entwicklung der vierte Fahrzeug) sollen ab 2025 gefertigt werden – E-Fahrzeuge benötigen. Jahr für Jahr. Fazit: Seit dieser IAA sollten jene, die Elektroautos Mercedes will binnen fünf Jahren „mindestens 10 nur für eine vorübergehende Erscheinung halten, umvollelektrische Fahrzeuge“ (so Daimler-Chef Dieter denken. Und Politiker müssen schleunigst den Weg Zetsche) auf dem Markt haben. Das auf der IAA gefür mehr Elektrotankstellen frei machen. • (MUE) zeigte Concept EQ A sah jedenfalls schon ziemlich

Allein der VW-Konzern schickt mit VW T-Roc, Skoda Karoq und Seat Arona demnächst drei neue SUVs zu den Händlern.

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IAA Frankfurt

WIRTSCHAFT

(V. l.) Christian Pesau, Marianne Sturm, Günther Kerle (alle vom Arbeitskreis der Automobilimporteure) Seat-Geschäftsführer Wolfgang Wurm (l.), Pressesprecher Rudolf Glass

Dr. Hans Peter Schützinger, Vorstandssprecher der Porsche Holding Salzburg

Friedrich Lixl, Peter Modelhart (beide Pappas)

Die IAA wird traditionell auch von vielen hochrangigen Gästen aus der österreichischen Kfz-Branche besucht. Wir können gar nicht alle abbilden, die wir in Frankfurt getroffen haben!

Helmut Eggert zeigte in Frankfurt den neuen Cayenne

Importeurs-Chef Helmut Pletzer mit dem Swift Sport Richard Mieling, Sprecher der Porsche Holding Salzburg

Am Toyota-Stand: Geschäftsführer Friedrich Frey und Pressesprecher Walter Wendt

Die Geschäftsführer der Hyundai Import GmbH, Roland Punzengruber (l.) und Hansjörg Mayr

Skoda-Österreich-Chef Max Egger freut sich schon auf den neuen Karoq

Marc Boderke fährt mit Mercedes Erfolge in Österreich ein Robert Engstler, erfolgreicher Europa-Chef von Bentley

Honda-Urgestein Roland Berger mit Dagmar Zinner (Marketing) und Alexa Billensteiner (Presse, r.)

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Olivier Wittmann, Chef von Renault Österreich, vor dem Concept Car namens Symbioz


ANSICHT

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer

Die Unendlichkeit des Verbrennungsmotors D

ie IAA wäre eine Chance gewesen, Transparenz und Ehrlichkeit zu zeigen, der Welt zu sagen, warum man um Himmels willen in die Irre gelaufen ist. Stattdessen gab es in Frankfurt Siegesmeldungen und Abwrackprämien. • „Das Problem Stickoxid haben wir mit den neuen Motoren gelöst“, hat VW-Entwicklungschef Ulrich Eichhorn kurz vor der IAA die Welt wissen lassen. Was seit Langem bei 40-Tonnern Stand der Technik ist, wird jetzt auch für Pkws möglich. Wer hätte das gedacht? Wer hätte gedacht, dass sich Premiumhersteller, deren Autos zu 100.000 Euro und mehr verkauft werden, wegen Platzmangels für SCR-Tanks, ein paar Euro oder vermeintlichen Komforteinbußen für die Kunden dem Risiko aussetzen, den größten Gau der Autoindustrie auszulösen? • Selbst die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel stimmte vor der Wahl in den Lobgesang für den Diesel ein: „Wir brauchen den Diesel wegen seiner Klimafreundlichkeit.“ Obwohl sie genau weiß, dass CO2-Grenzwerte genauso gut mit Benzin-Hybriden, Erdgasautos oder Elektroautos eingehalten werden können. Wir pflegen unsere Mythen. Wir brauchen den Verbrennungsmotor noch lange, betonen unisono die Chefs von BMW, Daimler und VW. Eine Welt ohne Verbrennungsmotor ist undenkbar.

„Mit dem Glauben an die Unendlichkeit des Verbrennungsmotors verbrennt man seine Zukunft.“

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer ist Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen

Volvo hat vor einigen Monaten angekündigt, Schritt für Schritt auszusteigen. Jaguar Land Rover hat kurz vor der IAA mitgeteilt, dass man ab 2020 jedes neue Modell mit Elektromotor anbietet. Klar haben die deutschen Autobauer Elektroautos à la Tesla – dummerweise aber erst ab 2020 oder später. Seit fast 50 Jahren gibt es unsinnige Steuererleichterungen auf Dieselkraftstoff. Warum? Um bei der nächsten Wahl die Wähler nicht vor den Kopf zu stoßen. Der Gewinn der nächsten Wahl ist das Ziel, nicht die Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Landes, frei nach dem Motto des englischen Ökonomen John Maynard Keynes „in the long run we are all dead“. • Drei Fakten zeigen, dass das Fundament auf Sand steht: Erstens, China. 2018 setzt China eine Elektroautoquote von 8 Prozent fest. China ist nicht irgendwer, sondern mit 25 Millionen Neuwagen jährlich der wichtigste Markt der Welt. Bis zum Jahr 2012 soll die China-Quote auf 12 Prozent steigen. Das wären dann 3,4 Millionen Elektroautos. Das entspricht der Größe des deutschen Automarkts. Und wir können sicher sein, China wird danach das Tempo hoch halten. Noch vor 2030 wird man es schaffen, bei 100 Prozent Elektroautos anzukommen. Zweitens, der Börsenwert von Tesla. Zeitweise wurde Tesla höher bewertet als BMW. Hauptgrund: Tesla hat das Monopol für die Motorisierung von morgen. Das Tesla Model 3 ist der Renner – mehr als 400.000 Aufträge in zwei Wochen. • Drittens, der Verlust von Kundenvertrauen. Die Autobauer laufen in ein Dilemma. Einerseits verliert der Diesel durch teure Abgasreinigung, zum anderen ist seine Reputation angeschlagen. Nach dem Drama mit den Ingenieuren um die Stickoxidwerte kommt jetzt das ökonomische Problem. Ohnehin ist der Diesel nur in Europa sichtbar und da schrumpft er. Anpassungszeiten von 30 Jahren, an die man in der Branche immer geglaubt hat, sind Phantasie. Wir sollten schneller umsatteln. Die Frankfurter IAA war alles andere als ein Symbol und Zeichen dafür. Mit dem Glauben an die Unendlichkeit des Verbrennungsmotors verbrennt man seine Zukunft.

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IAA Frankfurt

WIRTSCHAFT

Vom Feinstaubfilter bis zu den Leuchten der Zukunft Da immer mehr Autohersteller auf die IAA verzichten, werden jene Firmen, die als Zulieferer und/oder im Aftermarket vertreten sind, immer wichtiger. Wir haben einige von ihnen besucht.

Leichtbau-Kompetenz Als führender Felgenhersteller in der Erstausrüstung präsentierte Borbet die jüngsten Trends im Räderbau. Dazu gehört neben größeren Dimensionen und Individualisierung der konsequente Leichtbau. Im Zuge der CO2-Reduzierung und der CO2-Neutralität spielt das Gewicht der Felge speziell in der Nachrüstung eine noch wesentlichere Rolle. Borbet-Marketingleiterin Alexandra Marowsky präsentierte unter anderem das neue VTX-Rad. Das Modell aus der Kategorie „Premium“ besticht mit einem edlen und temperamentvollen Rotor-Design und ist in 19 und 20 Zoll erhältlich. (GEW)

Umsatz durch Elektro ungefährdet Den 3 Antriebskonzepten Verbrenner, Hybrid und Elektro bot BorgWarner zu gleichen Teilen Platz am Messestand. Mit einer Verschiebung zu Elektro rechnet Dr. Stefan Demmerle, President & General Manager PowerDrive Systems. Umsatzeinbußen würde dies nicht bedeuten, da der elektrische Antriebsstrang komplexer und hochwertiger sei. Durch die Sevcon-Übernahme könne nun der komplette E-Antriebsstrang angeboten werden. (MPI)

Autotransporter mit Konzept Peter Nebel, Gesamtverkaufsleiter des Autotransporterherstellers Eder mit den Marken Algema und Fit-Zel, betonte die Transportlösung und die Erweiterung des Geschäfts mit Fahrzeugen wie dem Algema Blitzlader 2 (vorn) oder dem BE-Trans für 2 Fahrzeuge: Ein Logistikkonzept bringt Kunden mehr Service und Autohäusern neue Geschäftschancen. (ENG)

Für E-Auto-Boom gerüstet Bei Webasto stand auf der IAA neben der klassischen Standheizung die Konzentration auf neue Produkte im Vordergrund: Vorstandsvorsitzender Fabian Bez (r.) und Österreich-Chef Dieter Hahn (l.) zeigten unter anderem die neuen Ladestationen für Elektroautos, die in Österreich 2018 auf den Markt kommen sollen. Gedacht sind sie für gewerbliche Kunden ebenso wie für Privatpersonen. „Wenn ab 2020 immer mehr E-Autos auf den Markt kommen, sind wir positioniert. Dann ergeben sich neue Chancen, auch für unsere Händler“, so Hahn. (MUE)

Athen-Gag vorgegriffen

Unterstützung für die Werkstätte

An der Ausstellungswand hefteten die jüngsten Reifeninnovationen des Weltmarktführers Bridgestone/Firestone. Dezent dazwischen der Turanza T005, den Andreas Niegsch, Managing Director Bridgestone Central Region, den Händlern ein paar Tage später in Athen vorstellte. Herausragende Nassgriff-Eigenschaften werden dem auf europäisches Fahrverhalten zugeschnittenen Standardreifen zugesprochen, der ab 2018 in zunächst 101 Dimensionen – 15 bis 19 Zoll – nahezu 90 Prozent des Fahrzeugbestandes in Europa abdecken soll. (LUS)

Mit innovativen, ganzheitlichen Lösungen punktet Schaeffler in der Erstausrüstung. Davon profitiert aber auch der unabhängige Aftermarket, den Schaeffler mit Produkten, Informationen und Lösungen beliefert. „Der Qualifizierungsaufwand für die freie Werkstatt wird zunehmen, deshalb bauen wir unsere Unterstützung weiter aus“, sagte Dr. Robert Felger, Schaeffler Automotive Aftermarket. (GEW)

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WIRTSCHAFT

Stark in Erstausrüstung und Ersatzmarkt Die starke Positionierung und Kooperation mit den Autoherstellern in der Erstausrüstung demonstriert Hankook Tire in der Erstausrüstung. Im Fokus standen dieses Mal gleich fünf futuristische Konzeptreifen: Magfloat, Flexup, i-Play, Shiftrac und Autobine. Für das Ersatzgeschäft ist hingegen die laufend wachsende, qualitative Palette an Sommer- wie Winterreifen entscheidend. Auf dieser Basis sowie mit einem weiter wachsenden Vertriebsteam wollen Claus Gömmel (l.) und Dietmar Olbrich auch in Österreich weiter wachsen. (GEW)

Schmierstoff-Kompetenz aus Wien Der wachsenden Bedeutung der Erstbefüllung und der Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern trug Lukoil Lubricants erstmals mit einem Auftritt auf der IAA Rechnung. Dabei hat die russische Konzernzentrale das europäische Team aus Wien unter der Leitung von Europa-MarketingDirektor Gerald Kaspar mit dem Messeauftritt beauftragt. (GEW)

Wissen, was kommt „Mit den aktuellen Entwicklungen in der Erstausrüstung wissen wir genau, wo es im Aftermarkt in den nächsten 10 bis 20 Jahren hingeht“, erklärte Jochen Leuthold, Director ZF Aftermarket. Schließlich werden die umfassenden Antriebs- und Sicherheits-Lösungen, die ZF für die zukünftige Elektromobilität und autonome Fahrzeuge entwickelt, auch für freie Werkstätten relevant. „Wir bieten den Werkstätten Hilfestellung und gemeinsam mit dem Teilegroßhandel Schulungen“, so Leuthold. (GEW)

Innovationskraft für weiteres Wachstum Am Messestand präsentierte der Messe-Neuling ZKW Group seine 9 Visionen für die Beleuchtung der Zukunft: wie Lichtmarker setzen vor einem Zusammenstoß warnt, bei Zebrastreifen den Fußgängern das gefahrlose Überqueren signalisiert oder Sicherheitszonen um das Auto ausgeleuchtet werden. Für das Jahr 2017 prognostizierte CEO Dipl.-Ing. (FH) Oliver Schubert einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro: „In den letzten 8 Jahren ist unser Umsatz organisch um 1 Milliarde Euro gewachsen. Das zeigt die Innovationskraft unseres Unternehmens.“ (MPI)

IAA Frankfurt

Der denkende Reifen Mit zwei Reifen-Technologie-Konzepten trat Continental-Pkw-Reifenvertriebsvorstand Nikolai Setzer auf der IAA auf. Beide Systeme – ContiSense und ContiAdapt – ermöglichen die permanente Überwachung des Reifenzustandes sowie eine individuelle Anpassung der Leistungseigenschaften der Reifen auf aktuelle Fahrbedingungen. In Verbindung mit einer Reifenstudie erwiesen sich diese Ausstellungsstücke als Hingucker. Beim Adapt lässt sich durch eine Anpassung von Fülldruck die Reifenaufstandsfläche individuell justieren. (LUS)

Feinstaubfilter spektakulär dargestellt Alle reden über Feinstaub, Mann+Hummel bietet Lösungen und demonstriert sie eindrucksvoll mit dem „Feinstaubfresser“ (Foto): Mit einem Filterelement zur Abscheidung von Feinstaub aus der Umgebungsluft auf dem Dach, Bremsstaubpartikelfilter an den Bremssätteln (auch für Elektroautos) und einem neuentwickelten Innenraumfilter mit beschichteter Aktivkohle, der Stickoxide (NOx) und andere Schadgase, Ammoniak sowie Feinstaub und Pollen von den Insassen fernhält. (ENG)

Reifensensor der Zukunft „Der Sensor im Reifen wird zukünftig noch deutlich mehr Informationen als Reifendruck und Temperatur liefern“, sagte Marcel Lakorchi von Sensata, OE-Weltmarktführer im Bereich RDKS. So soll der Sensor, der auf der Innenseite der Lauffläche montiert ist, die Profiltiefe ebenso feststellen wie den Beladungszustand und den Straßenzustand. Über Letzteren können zukünftig auch nachfolgende Fahrzeuge informiert werden. (GEW)

Wirtschaftskammer aktiv Mithilfe des AußenwirtschaftsCenter Frankfurt präsentierte sich knapp ein Dutzend heimischer Zulieferanten mit ihren Spezialprodukten. Im Auftreten waren sie altbacken, in der Kompetenz hingegen modern. Wer diese optische Hürde zu überspringen wusste, war vom Österreich-Gruppenauftritt „überraschend genial“ beeindruckt, wie der Standslogan auf Englisch den Besuchern verhieß. (LUS)

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WIRTSCHAFT

12 Referenten und 150 Gäste kamen ins Veranstaltungszentrum Seifenfabrik in Graz

Gespannt auf den Umbruch Kritische Reflektionen zur IAA, Lamenti über die neue Regulierungslust der Politik, aber auch ungebrochener Forschergeist: Lokalaugenschein auf der Autocontact‘17 in Graz. Von Mag. Bernhard Katzinger

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enn sich Vertreter der Automotive-Branche während der IAA, aber abseits der Messe treffen, wird der Branchentreff naturgemäß bestimmendes Thema sein. Es wundert also kaum, dass mehrere Redner beim Kongress der Autocontact‘17 auf die Frankfurter Autoshow Bezug nahmen. Er habe dort Unsicherheit in der Branche darüber gespürt, ob der bevorstehende Wandel ein gleitender oder ein radikaler sein werde, sagte Dipl.-Ing. Wolfgang Vlasaty in seinen Eröffnungsworten. Als Geschäftsführer des AC Styria Autoclusters war er Gastgeber für die 3-tägige Veranstaltung mit Werksbesichtigungen (ams AG, Magna Steyr) sowie einem Workshop autonomes Fahren. Am 2. Tag begrüßte er 12 Referenten und 150 Besucher zum „Kongress“ in der Grazer Seifenfabrik. Die Vortragenden verschonten die Branchenvertreter nicht mit unangenehmen Einschätzungen. Peter Eltze, Partner bei Berylls Strategy Advisors, der über Weert Canzler, Wissenschaftszentrum Berlin Unternehmenskultur im digitalen Wandel referierte, hinterfragte das Format der IAA und teilte seine Beobachtung: „Zu den Herstellern geht man

mittagessen, bei den System-Dienstleistern informiert man sich.“ Der Wandel von technokratischen Organisationen zu atmenden Organismen, die sich Fragen nach Sinn und Zweck, Kultur und Leadership stellen müssten, sei gefragt. Die Prognose, wann welcher Wandel eintrete, werde zur Schicksalsfrage.

„Die Politik setzt Vorschriften, ohne auf die technologischen Möglichkeiten Rücksicht zu nehmen – das ist neu.“

„Die Megacitys haben in erster Linie ein Platzproblem und erst in zweiter ein Emissionsproblem.“

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Peter Gutzmer, Schaeffler

Beeindruckende CO2-Bilanzen präsentiert

Kaum ein Referat, das nicht wenigstens als Paukenschlag zum Einstieg mit ernüchternden Analysen zum Zustand des Planeten aufwartete. Elektrifizierung des Verkehrs allein reiche nicht aus, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Der Verkehr habe es als einziger Sektor nicht geschafft, seine Werte zu verbessern. Nicht nur der Klimawandel, auch Urbanisierung und gesellschaftliche Trends drängten die Kunden in Richtung Elektroauto, in Richtung Systemanbieter. Zugang statt Besitz werde zur Devise. Volatile Märkte, neue Gesetze, neue Einstellungen der Mitarbeiter kosteten die Unternehmen Kraft. Erstmals setze die Politik der Industrie Ziele, ohne deren


WIRTSCHAFT

Machbarkeit überprüft zu haben. In den Megacitys werde nicht nur die Luft schlecht, sondern auch der Platz knapp. Aber nach den Paukenschlägen blieben auch die Antworten nicht aus. Dr. Hermann Pengg, Leiter Erneuerbare Kraftstoffe bei Audi, rechnete beeindruckende CO2-Bilanzen für gasförmige oder flüssige synthetische Kraftstoffe vor, die so gut wie vor der Marktreife stünden.

„Ein bisschen wie in der Formel 1“ Trotz zweier Antriebe wiege der neue BMW 5er-Hybrid weniger als der Vorgänger und sei auch leichter als der M550i, sagte Ulf Tipkemper, Leiter Leichtbau und Gewicht, BMW Group. Der 3D-Druck von Metallen sei bei Stückzahlen unter 1.000/Jahr und Baugrößen kleiner 100 cm3 für Aluminium nunmehr produktiv darstellbar, referierte Ralph Frohwerk

Wolfgang Vlasaty, Albrecht Reimold, Ulf Tipkemper, Hermann Pengg, Weert Canzler, Peter Gutzmer, Ralph Frohwerk (v. l.)

von der SLM Solutions Group. Prof. Dr.-Ing. Peter Gutzmer, CTO bei Schaeffler, zeichnete eine rosige Zukunft seines Arbeitgebers als Systemanbieter, eingedenk der Tatsache, dass der Kunde weiterhin nur bei „emotionalen Produkten zugreifen“ werde. Dem wird Albrecht Reimold, bei Porsche Vorstand für Produktion und Logistik, wohl zugestimmt haben. Auch er sieht seinen Konzern für die Zukunft bei allen Unwägbarkeiten gut aufgestellt – dank agiler Produktion und Innovationen. Was blieb übrig, nach durchaus düsteren Zukunftsaussichten, gepaart mit Fortschritts-Optimismus? Nun, Wolfgang Vlasaty formulierte es so: „Es ist ein bisschen wie in der Formel 1. Neue Reglements sind immer auch Treiber von Innovationen.“ Gelungene Branchentreffs mit spannenden Vorträgen wie die Autocontact‘17 wohl ebenfalls. •

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Versicherungen

WIRTSCHAFT

VERSICHERN IM AUTOHAUS

Deutschland als Vorbild? Was passiert, wenn eine Reparatur plötzlich viel teurer wird als anfangs prognostiziert wurde? Wie können Werkstätten vermeiden, das Risiko zu tragen? Von Dr. Friedrich Knöbl

Univ.-Prof. Dr. Christian Huber

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chon 2008 hat der in Deutschland lehrende Österreicher Univ.-Prof. Dr. Christian Huber am ZVR-Verkehrsrechtstag auf ein österreichisches Unikum beim Kfz-Schaden hingewiesen. In Deutschland wird der Schadensumfang im Auftrag des Geschädigten von einem unabhängigen Sachverständigen ermittelt. In Österreich hingegen erfolgt die Prognose der Reparaturkosten durch Sachverständige, die in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Versicherungswirtschaft stehen. Das führt zu einem Prognoserisiko, das die Versicherungen den Werkstätten umhängen wollen. Der wesentliche Unterschied zwischen Deutschland und Österreich liegt nicht in der Rechtslage, sondern im Umfang der zulässigen Reparatur – welche Prozentsätze beim Überhang der Reparaturkosten über den Wiederbeschaffungswert gebilligt werden. In Deutschland gibt es da eine Wechselbeziehung zur Qualität der Reparatur: Liegen die Reparaturkosten samt dem merkantilen Minderwert unter dem

„Im Zweifel unterlässt der Geschädigte eine Reparatur wegen des Kostenrisikos.“

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Wiederbeschaffungswert, reicht es, dass das Fahrzeug verkehrssicher ist. Betragen sie bis zu 130 Prozent, muss die Reparatur umfassend sein. Es müssen alle Gebrechen behoben sein, auch die optischen. Bleibt dies beim Reparieren unberücksichtigt, ist immerhin die Reparatur bis zum Wiederbeschaffungswert ersatzfähig. Wenn der Sachverständige genau 130 Prozent schätzt, es im Nachhinein jedoch teurer wird (und das Prognoserisiko den Schädiger trifft), führen somit selbst echte Reparaturkosten von 150 Prozent zu keiner nachträglichen Totalschadensabrechnung. Somit kann der deutsche Geschädigte fast immer auf Reparaturkostenbasis abrechnen.

Wer trägt das Prognoserisiko? Im Mai 2017 hat das Amtsgericht Ansbach (2C440/177) neuerlich klargestellt, dass dem Geschädigten die durch ein Sachverständigengutachten ermittelten Kosten zustehen. „Das Werkstatt- und Prognoserisiko trägt der Schädiger.“ Der Geschädigte erteilt zwar den Gutachtens- und Reparaturauftrag, die Reparatur fällt aber dennoch in die Verantwortungssphäre des Schädigers. Stellt sich nach der


WIRTSCHAFT

Schadensbegutachtung heraus, dass durch verborgene Schäden Mehraufwendungen entstehen, kann sich die Versicherung nicht nachträglich auf eine „Untunlichkeit“ der Reparatur berufen – und damit den Schaden durch eine billige Totalschadensabrechnung liquidieren. Aufgrund der identen Rechtslage wäre diese Entscheidung 1 : 1 auf Österreich übertragbar. Huber kritisiert jedoch, dass bei uns der Oberste Gerichtshof bei diesem Überhang nur anhand des Einzelfalls bei 110 bis 115 Prozent herumlaviert. Über diesen Wert hinausgehende Reparaturkosten sind keinesfalls ersatzfähig – daher spielt auch die Reparaturqualität keine Rolle. Dazu Huber zu dieser konsumentenfeindlichen Judikatur: „Das Abstellen auf den Einzelfall ist für den Geschädigten nachteilig. Im Zweifel unterlässt er eine Reparatur wegen des Risikos, dass diese untunlich ist, er auf die Totalschadensabrechnung verwiesen wird und trotz getätigter Aufwendungen bloß die Hälfte ersetzt bekommt.“ Ein zusätzlicher Nachteil ist die Schadensbeurteilung im Auftrag des Schädigers – denn die Versicherungen sind an einer für sie günstigen Totalschadensabrechnung interessiert. Dafür erfanden sie den Trick, die Werkstätten schon lange vor einem Totalschaden auf eine „Totalschadensgefährdung“ hinzuweisen. Und zwar schon dann, wenn die voraussichtlichen Reparaturkosten 80 Prozent des Zeitwerts übersteigen. Da steht dann auf der Reparaturkalkulation „Grenzfall Totalschaden“. Da die Fahrzeuge im unzerlegten Zustand begutachtet werden, können vor allem bei älteren Fahrzeugen die tatsächlichen Reparaturkosten schnell die „Tunlichkeitsgrenze“ von 100 bis 110 Prozent überschreiten.

Versicherungen

Die Folgen des leichten Unfalles sind kaum zu sehen, die Reparatur wird dennoch teuer

„Versicherungen erfanden den Trick der ,Totalschadensgefährdung‘.“

„Autopreisspiegel“ kann helfen Die Versicherungen lassen die Werkstätten beim „Grenzfall Totalschaden“ über den Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs im Dunkeln. Die Werkstätten sollten angesichts dieser „Totalschadenswarnung“ der Versicherungen den Zeitwert des Unfallfahrzeugs unbedingt selbst ermitteln – was mit dem „Autopreisspiegel“ kein Problem ist. Der kann bei 81 Prozent oder bei 99 Prozent der Reparaturkosten liegen. Wenn sich dann bei der Reparatur herausstellt, dass die „Tunlichkeitsgrenze“ voraussichtlich überschritten wird, muss sie die weiteren Schritte unbedingt mit dem Kunden koordinieren. „Wenn die Werkstätte das Auto zerlegt, muss sie diesen Aufwand jedenfalls von der Versicherung ersetzt bekommen“, verweist der Kfz-Sachverständige Martin Freitag auf den dafür geltenden Vertrauensgrundsatz. Das gilt auch, wenn sich der zusätzliche

Kfz-Sachverständiger Martin Freitag

Ein Totalschaden? Hier scheint der Fall relativ klar zu sein

Schaden erst nach der Reparatur bei einer Probefahrt herausstellt. „Das kann bei einem durch den Unfall geschädigten Automatikgetriebe durchaus passieren.“ Nach Meinung Freitags darf bei einem derartigen Reparaturverlauf das Fahrzeug nicht nachträglich als Totalschaden klassifiziert werden.

Kein Risiko für die Werkstätten Doch viele Versicherungen argumentieren, dass in einem derartigen Fall die Reparaturfreigabe – dank der vorherigen „Warnung“ – hinfällig wird. Auf der Kostenkalkulation steht ja „Besichtigung im undemontierten Zustand ohne Haftung“. Damit sei die Werkstätte an höheren Reparaturkosten selbst schuld. Die Versicherung ersetzt somit diese nur bis zur Höhe der Totalschadensabrechnung. Die Differenz zu den vollen Kosten soll der Geschädigte tragen: Doch dieser will sich wiederum an der Werkstätte schadlos halten. Was unzulässig ist – denn das Prognoserisiko trifft auch in Österreich den Schädiger. Dem Kunden ist daher zu empfehlen, sich die Differenz zu den vollen Reparaturkosten von der gegnerischen Haftpflichtversicherung zu holen. Selbst dann, wenn der Kunde diese Reparaturkosten vorweg an die Werkstätte zediert hat. Denn dieser wird dafür meist einen Rechtsschutz haben. Für die Werkstätte besteht jedenfalls keine Notwendigkeit, das Prognoserisiko an Stelle des Schädigers und seiner Versicherung zu schlucken. •

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Versicherungen

WIRTSCHAFT

Schadenssteuerung – einmal anders Dürfen Werkstätten ihren Kunden einen Preisnachlass auf den Selbstbehalt gewähren? Oder steht dieser der Versicherung zu? Von Dr. Friedrich Knöbl

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ie Schadenssteuerung gehört zum Alltag der Kfz-Versicherer – zumindest wenn sie diese selbst machen. Was passiert, wenn eine Werkstätte zu dieser Verkaufshilfe greift? Darf sie bei einer Kaskoreparatur dem Kunden den Selbstbehalt „schenken“? Oder einen derartigen „Rabatt“ bewerben? Eine heikle Frage, sobald Werkstätten mit derartigen Rabattwünschen ihrer Kunden konfrontiert sind. Aufsehen erregte zuletzt die Carglass Austria GmbH mit ihrer Werbung, Kaskoversicherten bei Steinschlag ihre Windschutzscheibe kostenlos zu reparie-

Ein entsprechender Rabatt steht grundsätzlich der Versicherung und nicht dem Kaskokunden zu. ren und somit auf den Kaskoselbstbehalt zu verzichten. „Außerdem geben wir eine lebenslange Garantie auf die Haltbarkeit der Reparatur und die Dichtigkeit der Scheibe bei Neueinbau“, bewarb Carglass ihren Service auf der Homepage.

50 Prozent Nachlass auf den Selbstbehalt Mit einer ähnlichen Werbung kam ein deutscher Konkurrent vor einigen Jahren mit den Konsumentenschützern in Konflikt: Ein Autoglaserer verteilte Gutscheine, mit denen Kaskogeschädigten beim

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Austausch von Windschutz- oder Heckscheiben 50 Prozent Nachlass auf den Selbstbehalt (bei 150 Euro) und ein kostenloses Ersatzauto für die Dauer der Reparatur offeriert wurde. Dies qualifizierte die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs als irreführende Werbung und klagte die Firma auf Unterlassung. Die rechtfertigte sich damit, dass sie sich gegenüber verschiedenen Versicherern durch Rahmenverträge verpflichtet hat, nur bestimmte – für Versicherungen kulante – Preise in Rechnung zu stellen. Im Gegenzug hätten sich die Versicherer damit einverstanden erklärt, dass sie ihren Kunden deren Selbstbehalt zur Hälfte erstatten. „Die Gutscheine seien ausschließlich in Agenturen von Versicherern hinterlegt worden, mit denen entsprechende Vereinbarungen bestanden hätten.“ Somit fuße diese Aktion auf legitimen Absprachen mit den leistungspflichtigen Kaskoversicherern. Das Landgericht Essen sah die Sache anders. Die Gutscheine seien auch Personen zugänglich gewesen, die ihre Fahrzeuge anderswo versichert hatten. „Ein Wettbewerber, der auf das Wettbewerbsgeschehen betrügerisch einwirke, begehe damit einen Wettbewerbsverstoß“, heißt es. Daher sei das Verschweigen des Rabattes ein Betrug zulasten des Versicherers. „Dieser sei ein geschützter Marktteilnehmer, weil er wegen der Besonderheiten der Kaskoversicherung hinsichtlich der Preisgestaltung in die Rolle des Kunden rücke.“ Die Gutscheine seien zwar durch Vertragswerkstätten der Beklagten verteilt worden, „diese habe sich aber durch das Inverkehrbringen des Gutscheins an dem Betrug beteiligt“. Ein entsprechender Rabatt stehe nämlich grundsätzlich der Versicherung und nicht dem Kaskokunden zu.


WIRTSCHAFT

„Dieser wird jedoch durch die Werbung verlockt, die Interessen der Versicherer im Blick auf den eigenen Vorteil nicht hinreichend zu wahren.“

Welche Preisnachlässe sind erlaubt? Der Bundesgerichtshof sah diese Sache differenzierter. Die Voraussetzungen für einen „Betrug“ seien nicht vorgelegen. „Das Werben mit Preisnachlässen ist wettbewerbsrechtlich grundsätzlich zulässig. Entsprechende Angebote unterliegen jedoch einer Missbrauchskontrolle.“ Ein beworbener Preisnachlass sei dann wettbewerbswidrig, „wenn von der Vergünstigung eine derart starke Anziehungskraft ausgeht, dass die Rationalität der Nachfrageentscheidung beim Verbraucher vollständig in den Hintergrund tritt“. Das sei bei den versprochenen 75 Euro der Fall; die Aktion sei wettbewerbswidrig gewesen. „Dabei kommt es auch nicht darauf an, ob für ein solches Geschäftsmodell mittels eines Gutscheines oder in anderer Form geworben wird.“ Die Beklagte könne sich auch nicht darauf berufen, dass „einzelne Versicherer selbst einen derartigen Erlass einer Selbstbeteiligung anböten, wenn die Reparatur in einer von ihnen empfohlenen Werkstätte durchgeführt wird“. Bei denen handle es sich um eine legitime Vertragsgestaltung. Aus österreichischer Sicht bedeutet dies, dass Werkstätten berechtigt sind, ihren Kunden einen Nachlass auf den Selbstbehalt zu gewähren. Diese wären aufgrund des § 62 Versicherungsvertragsgesetz verpflichtet, diesen Rabatt im Rahmen der „Schadensminderungspflicht“ ihrer Kasko abzutreten. Ob sie das tun, ist deren Entscheidung. Den Werkstätten ist es jedoch verboten, mit derartigen Rabatten zu werben. Außer sie machen gleichzeitig klar, mit welchen Versicherungen derartige Absprachen vereinbart wurden. Was den Werbewert allerdings stark beeinträchtigen würde. •

VERSICHERN IM AUTOHAUS

Das Werben mit Preisnachlässen ist wettbewerbsrechtlich grundsätzlich zulässig.

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Versicherungen

WIRTSCHAFT

Garanta-Gebietsleiter Thomas Zucol-Staudinger, Firmenchef Alois Ambros und GÖVD-Garanta-Geschäftsführer Hans-Günther Löckinger

VERSICHERN IM AUTOHAUS

Italienische Tradition in OÖ Das Autohaus Ambros pflegt die Fiat-Tradition inklusive eindrucksvollen Museums. Die Kunden erhalten ein umfassendes Angebot, persönliche Betreuung und Versicherungslösungen der Garanta.

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ie Leidenschaft für italienische Marken hat sich bei Alois Ambros schon während seiner Lehrzeit ergeben und so war es klar, dass er gleich nach Gründung seiner Firma 1976 die Zusammenarbeit mit Fiat begonnen hat. In den vergangenen 40 Jahren hat sich diese Verbindung zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, die sich heute mit drei Standorten und einem beeindruckenden Museum für italienische Oldtimer präsentiert. Neben dem Stammbetrieb in Allerheiligen im Mühlkreis gibt es heute ein Filiale in Haag sowie seit Kurzem auch einen Betrieb in Pabneukirchen, der Heimat für über 250 historische Fahrzeuge mit Schwerpunkt Fiat, Alfa und Lancia.

1.000 Fahrzeuge pro Jahr

Oldtimer in Pabneukirchen (ganz o.), Zentrale in Allerheiligen im Mühlkreis

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Mit der Entwicklung seines Unternehmens ist der mittlerweile pensionierte Firmenchef äußerst zufrieden, knapp 1.000 Fahrzeuge werden jährlich über alle Standorte abgesetzt. Persönliche Betreuung durch die Familie Ambros und deren 40 großteils langjährigen Mitarbeiter sowie faire Preise sind das Erfolgsgeheimnis. „Mit einem schlank geführten Betrieb kann man gute Preise machen“, erklärt Ambros den Grund, warum man auch über die oberösterreichischen Grenzen hinaus zahlreiche Fahrzeuge verkauft. „Wir sind rund um die Uhr für unsere Kunden da und erfüllen

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jeden Wunsch“, so der Unternehmer über die Position als regionaler Platzhirsch.

Alles für den Kunden, inklusive Versicherung Unter die Rubrik „Alles für den Kunden“ fällt auch die seit fast 20 Jahren bestehende Zusammenarbeit mit der Garanta-Versicherung. Schon damals war es Ambros wichtig, dass sich seine Kunden um nichts kümmern müssen, alle Wünsche erfüllt werden, alles aus einer Hand kommt. Selbst wenn es am Land etwas schwieriger war, Versicherungen zu verkaufen, weil fast jeder Käufer jemanden kennt, der auch Versicherungen anbietet oder vermittelt. „Mit der Garanta hat die Abwicklung immer gepasst“, so der Firmengründer. Dazu hat man Vorteile im Vergleich zu anderen Angeboten. „Der Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit war sehr wichtig und lange Zeit ein Alleinstellungsmerkmal der Garanta.“ Mittlerweile sind einige nachgezogen. „Heute ist es grob fahrlässig, wenn man dem Kunden eine Polizze ohne diesen Verzicht anbietet“, erklärt Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer der GÖVD Garanta. Themen wie die Wrackbörse oder die wachsende Praxis der Ablösezahlungen bei anderen Versicherungen sind weiterhin oder mehr denn je Gründe, die Garanta zu empfehlen. „Und ich kann die Schadenabwicklung für den Kunden machen, das ist ein großer Vorteil“, weiß Ambros. Entscheidend ist hier der Einsatz der Verkäufer, die von Garanta-Gebietsleiter Thomas Zucol-Staudinger geschult und betreut werden. „Die Erfolgsquote bei den Versicherungsabschlüssen liegt hier übrigens über dem Österreich-Schnitt“, so Löckinger abschließend. • (RED)


Ihr Autohaus wird zur Vorteilswelt.

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Versicherungen

WIRTSCHAFT

VMS-Geschäftsführer Peter Steininger

Viel mehr Service VMS positioniert sich als Partner des Autohauses und möchte sich mit intensiver Betreuung und 50 Mitarbeitern vom Mitbewerb abheben. Die Basis bildet dabei das Angebot von Muttergesellschaft Uniqa.

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uerst kommt der Autoverkauf, dann lange nichts, dann folgt die Finanzierung und dann erst die Versicherung“, weiß Peter Steininger, Geschäftsführer der VMS Versicherungsmarkt-Servicegesellschaft. „Der Verkäufer ist wenig versicherungsaffin und hat – ebenso wie der Kundendienstberater – in erster Linie das Auto im Kopf.“ Dabei steht der Verkäufer, der eine Versicherung anbietet, im Wettbewerb mit Versicherungsberatern und Maklern, die wiederum ausschließlich Versicherungen im Kopf haben. „Der Verkäufer hat Sorge, dass er irgendetwas falsch machen könnte, sowohl in der Beratung und dem Vergleich mit anderen Angeboten wie auch in der Schadenabwicklung, wenn ihn der Kunde bei einem Unfall direkt anruft“, berichtet Steininger aus der Praxis. Schließlich ist Versicherung nicht seine Kernkompetenz. Dabei liegen die Vorteile bei einem Versicherungsabschluss im Haus auf der Hand. „Zusätzlicher Ertrag, Kundenbindung, Kompetenz und Werkstattauslastung“, fasst Steininger zusammen.

Autos verkaufen und reparieren „Der Unternehmer will ja beides, Autos verkaufen und reparieren. Da hilft eine im Haus abgeschlossene Versicherung, welche die Fahrzeuge wieder in die Werkstatt bringt, wie das bei uns der Fall ist.“ Durch das „positive Routing“, wie Steininger es bezeichnet, wird der Kunde, etwa durch den reduzierten Selbstbehalt, motiviert, in das ausliefernde Autohaus zu fahren.

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VERSICHERN IM AUTOHAUS „Man muss also den Verkäufern die Distanz zum Thema nehmen, und das versuchen wir mit besonders intensiver Betreuung“, so Steininger. „Wir haben unser Kürzel VMS für den Slogan verwendet: ‚Viel mehr Service‘! Damit wollen wir uns vom Mitbewerb abheben.“ So sind 50 der 65 Mitarbeiter vor Ort bei den Händlern, um diese im Tagesgeschäft zu unterstützen, zu beraten und einen möglichst großen Teil der Abwicklung zu übernehmen, inklusive Zulassung. „Damit können wir mehr Versicherungsgeschäft aus einem Autohaus abholen.“

Service und Betreuung Der wohl größte Vorteil von VMS sind die hohe Serviceorientierung und das große Team. „Bei einer Zusammenarbeit mit VMS punktet das Autohaus mit einem eigenen Versicherungsexperten im Haus, persönlicher Kundenbetreuung und -beratung sowie einer raschen Erledigung der Zulassungsformalitäten“, fasst der Geschäftsführer zusammen. Dazu kommt natürlich die Kundenbindung durch das All-inclusive-Service. Die Basis von VMS bildet dabei das Versicherungsangebot der Mutter Uniqa. „Uniqa ist die vertrauenswürdigste Versicherung, hat ein tolles Image, und das nutzen wir natürlich mit.“ Die Uniqa-Lösungen werden mit VMS-Vorteilen fürs Autohaus dabei noch aufgewertet. Die umfassende und konsequente Serviceorientierung des langjährigen VMS-Chefs wird durch die erfolgreiche Entwicklung bestätigt, denn auch heuer wächst das Unternehmen. „2017 werden wir um 10 Prozent auf 22.000 Geschäftsfälle steigern können“, so Steininger, der 2006 mit 9.500 startete. „Der VMS-Prämienbestand ist in den ersten 8 Monaten bereits um rund 8 Prozent gestiegen.“ • (GEW)


Bei der GARANTA ist nur die Wrackbörse Schrott. Als DER Branchenversicherer entwickeln wir unsere Versicherungslösungen und Serviceangebote in eng er Abstimmung mit dem österreichischen KfzGewerbe. Eine Ermittlung von Restwerten über Internet-Wrackbörse lehnen wir daher ganz klar ab. Vielmehr vertrauen wir auf das Urteil von regionalen gerichtlich beeideten Sachverständigen. Darüber hinaus verzichten wir auf Ablösezahlungen und setzen bei der Reparatur ausschließlich auf Originalersatzteile. Eine Totalschadenreparatur ist bei der GARANTA bis zu 100 % des Wiederbeschaffungswerts möglich. Kfz-Betriebe können sich über zusätzliche Werkstättenumsätze freuen und Kunden können beruhigt sein, dass ihr Fahrzeug ordnungsgemäß repariert wird, was nicht nur den Fahrzeugwert sichert, sondern auch die Verkehrssicherheit erhöht.

GARANTA Versicherungs-AG Österreich Telefon 05 04487, www.garanta.at


Versicherungen

WIRTSCHAFT

Edmund Frühwirth (carplus) und Barbara Auner (Wr. Städtische) mit Standortleiter Mario Liebert anlässlich des Oktoberfestes im Autohaus Wien Simmering

Edmund Frühwirth (carplus) und Barbara Auner (Wr. Städtische) betreuen das Team des Autohauses Wien Simmering, hier Verkäufer Frokaj Pren

Simmering zurückerobert VERSICHERN IM AUTOHAUS

Beim Autohaus Wien Simmering wächst das Gesamtvolumen mit den Marken Peugeot, Citroën und Suzuki ebenso wie das Versicherungsgeschäft, das mit Partner carplus für Zusatzerträge und Kundenbindung sorgt.

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eit knapp drei Jahren ist das Autohaus Wien Simmering als Niederlassung von PSA Retail mit den Marken Peugeot, Citroën und Suzuki aktiv. Für Standortleiter Mario Liebert, der die Niederlassung kurz nach der Eröffnung übernommen hat, mit seinem Team waren es drei ebenso herausfordernde wie erfolgreiche Jahre. „Bei Citroën war die Schließung des früheren Standortes schon zu lange her, hier mussten wir einen komplett neuen Kundenstock aufbauen. Bei Suzuki hingegen gibt es eine lange Tradition in dieser Gegend, die wir nutzen können“, berichtet Liebert. Mittlerweile sind alle drei Marken auf einem guten Weg, die Werkstätte stößt mit den guten Verkäufen der vergangenen Jahre bereits an ihre Kapazitätsgrenzen. „Zudem sind speziell die Suzuki-Kunden sehr loyal und kommen mit älteren bis wirklich alten Fahrzeu-

„Wir haben bei jedem Schadenfall die erste Chance, das Auto zu reparieren oder ein neues anzubieten.“ Mario Liebert, Standortleiter Autohaus Wien Simmering gen noch immer zu uns.“ Generell ist die Positionierung der Marken optimal. „Es gibt keinerlei Überschneidungen zwischen Suzuki und unseren beiden Konzernmarken“, berichtet der Standortleiter.

Familiäre Betreuung Dabei punktet der im Konzernvergleich kleine Standort mit seiner familiären Betreuung. „Wir sind

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sehr flexibel und versuchen, den Kunden sehr persönlich und individuell zu betreuen. Das unterscheidet uns von vielen anderen Autohäusern in Wien“, ist Liebert überzeugt. Dabei setzt er neben dem breiten Angebot von drei Marken auf sein starkes Team, das er hier aufgebaut hat und auf dessen Zusammenhalt er sehr achtet.

Professionelles Versicherungsgeschäft Unterstützt wird die erfolgreiche Entwicklung von einem professionellen Versicherungsgeschäft, das zu einem großen Teil über carplus abgewickelt wird. „Mit carplus arbeiten wir seit der Eröffnung dieses Standortes zusammen und wir schätzen die persönliche Betreuung“, erklärt Liebert. So wird das Autohaus Wien Simmering von Edmund Frühwirth von carplus in Spezialfällen, Vergleichen mit anderen Angeboten oder eben für Schulungen und Aktionen unterstützt. Barbara Auner, Bezirksdirektorin der carplus-Mutter Wiener Städtischen, steht bei allen administrativen Fragen zur Verfügung. „Dabei ist das Team in Simmering sehr gut geschult und auf einem einheitlich hohen Niveau“, sagt Frühwirth. Damit kann das Autohaus Wien Simmering bei nahezu allen Fahrzeugkäufen ein Versicherungsangebot legen, die Erfolgsquote beziffert Liebert mit 30 bis 40 Prozent. „Das bringt nicht nur Zusatzertrag für den Verkäufer und das Autohaus, sondern auch Kundenbindung. Wir haben bei jedem Schadenfall die erste Chance, das Auto zu reparieren oder ein Neues anzubieten“, so Liebert abschließend. • (GEW)


WIRTSCHAFT

Versicherungen

Der Kunde kann von diversen (auch portablen) Geräten auf das Schaden-Tracking zugreifen

Schnell, transparent, unkompliziert Bei der Porsche Bank sorgt die Einführung des SchadenTracking für noch mehr zufriedene Kunden: Denn diese haben nun mehr Transparenz im Schadenfall.

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VERSICHERN IM AUTOHAUS

ie weit ist eigentlich die Abwicklung meines Schadens? Das ist eine jener Fragen, die Versicherungskunden nach einem Unfall am häufigsten hören. Wenn sie bei der Porsche Versicherung eine Kasko-Polizze abgeschlossen haben, lässt sich diese Frage nach wenigen Klicks beantworten. Verantwortlich dafür ist das Schaden-Tracking. Die Online-Schadenmeldung erfolgt entweder über das Kundenportal, die Homepage der Porsche Bank oder über die mobile App. Dem Kunden werden nur

jene Felder angezeigt, die er bei der jeweiligen Schadenart benötigt. Der gesamte Prozess gliedert sich in 3 Phasen, nämlich Aufnahme, Bearbeitung und Abschluss. Egal, wie weit das Verfahren gerade ist – der Kunde kann sich jederzeit online mit wenigen Klicks darüber informieren, wie es gerade läuft.

„Schritt in Richtung umfassender Kundenservice“ Vor allem wird der Versicherungsnehmer sofort informiert, wenn sich der Status ändert – also zum Beispiels die Bearbeitungsphase abgeschlossen ist. Als „schnell, transparent und unkompliziert“ bezeichnet Mag. Hannes Maurer, Vorstand der Porsche Bank, das Schaden-Tracking: „Ein weiterer Schritt in Richtung umfassender Kundenservice.“ • (MUE)

Kein altes Blei Blei-Säure-Batterien von Banner sind nachhaltig – dank eines seit 20 Jahren laufenden Recycling-Prozesses.

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m Hype um all die neuen Technologien neigt man gern dazu, die herkömmlichen als veraltet abzutun. Dass Erprobtes mit dem Neuen oft mehr als nur mithalten kann, stellt der oberösterreichische Batterie-Erzeuger Banner mit einem äußerst zeitgemäßen Recycling-Kreislauf unter Beweis, in dem die Starterbatterien zu 100 Prozent einer Wiederverwendung zugeführt werden können.

Ressourcenschonendes Wirtschaften Banner ist Gründungsmitglied des Umweltforums Starterbatterien (UFS). In den vergangenen 20 Jahren wurden österreichweit über 15 Millionen ausgediente Starterbatterien eingesammelt und zu 100 Prozent wiederverwertet. „Damit erzielt dieses Produkt die höchste Sammelquote unter allen recycelbaren Gütern am Markt – höher als bei Glas oder Papier“, ist BannerGeschäftsführer Andreas Bawart überzeugt. Die

Andreas Bawart, Geschäftsführer Banner Batterien

160.000 Tonnen Blei sind nur ein Teil der Rohstoffe, die Banner in seinen Produkten einer nachhaltigen Wiederverwendung zugeführt hat, auch Schwefelsäure und Polypropylen wurden recycelt. Rund 2 Millionen Euro investiert der oberösterreichische Konzern laut eigenen Angaben allein am Standort Linz-Leonding jährlich in Umweltschutzmaßnahmen, die über das Recycling alter Batterien hinausgehen – etwa fortgeschrittene Filtertechnologien, welche die Emissionswerte weit unter das gesetzlich geforderte Niveau drücken. • (RED)

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Neue Filiale in Imst Um, wie Birner GmbH mitteilt, „auch für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein und eine hohe Warenverfügbarkeit sicherstellen zu können“, wird am 16. Oktober 2017 in Imst die 29. Filiale eröffnet.

1.000ster Rollenprüfstand ATR steigt bei Caruso ein Die Teilehandelskooperation ATR International AG (ATRI) beteiligte sich an der Caruso GmbH, der Datenplattform für Telematikdaten im Automotive Aftermarket. Bis dato hielt TecAlliance 100 Prozent der Unternehmensanteile.

AVL übergab ihren 1.000sten Fahrzeugrollenprüfstand an Škoda. Er ist Hauptbestandteil eines neuen Rollenprüfstandlabors im Stammwerk des tschechischen Automobilherstellers. Das Nachfahren realer Straßentests unter extremen und reproduzierbaren Umgebungsbedingungen ist mittlerweile an der Tagesordnung und bildet die Grundlage für verlässliche Testergebnisse. Der gerade an Škoda übergebene AVL Roadism Allradrollenprüfstand werde den neuesten Anforderungen moderner und zukünftiger Entwicklungsaufgaben gerecht, indem er das Frontloading von Straßentests sowie das perfekte Zusammenspiel von realer und virtueller Testumgebung ermögliche, wie AVL mitteilt. In Verbindung mit den durchgängigen AVL Entwicklungswerkzeugen und dem AVL Engineering Knowhow könnten damit im Prüflabor die verschiedensten Fahrzyklen der Straße hochgenau simuliert werden. Der Prüfstand besitze einen Hochleistungs-AC-Motor je Achse, wodurch es möglich sei, eine große Bandbreite von Kleinst- bis hin zu Oberklassefahrzeugen mit 300 kW im Dauerbetrieb zu testen. Aufgrund des Hochgenauigkeitspakets ermögliche der Prüfstand eine präzise und realistische Straßensimulation mit exakter Achssynchronisation (±0,02 km/h). Zudem erlaube der breite Temperatur-Einsatzbereich von -30 °C bis +60 °C die Nachbildung extremer Bedingungen.

1,2 Mrd Umsatzzuwachs geplant

Nach einem Umsatz von 986 Millionen Euro im Vorjahr plant Dipl.-Ing. (FH) Oliver Schubert, CEO der im niederösterreichischen Wieselburg beheimateten ZKW Holding, für das Jahr mit 1,2 Milliarden Euro: „In den letzten 8 Jahren ist unser Umsatz organisch um 1 Milliarde Euro gewachsen. Das zeigt die Innovationskraft unseres Unternehmens.“ Um dem großen Wachstum eine passende Struktur zu geben, wurde in den vergangenen Jahren die Organisation internationalisiert: Das Team wurde weitergebildet und das Management internationalisiert. Dadurch wolle ZKW wachsen, so Schubert. Dafür sollen die OEMs weiter mit Qualität überzeugt werden und müssen auch ausreichend Produktionsflächen vorhanden sein.

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Neuer Webauftritt Der Fahrwerkspezialist KYB Europe präsentiert sich ab sofort mit einer neuen Internetseite (www.kyb-europe.com) und verspricht Werkstatt, Handel und Autofahrern mehr Informationen, verbesserte Übersicht-

lichkeit und Nutzerfreundlichkeit. Präsentiert werden 3.400 Stoßdämpfer und 2.700 Federn, jede davon aus eigener Herstellung. Zu finden sind dreh- und zoombare 3D-Fotos von mehr als 3.000 Stoßdämpfern.


GEWERBE

Kühlerschutz mit Marke „Kühlerschutz ist mehr als Frostschutz!“, betont Franz Mauerhofer, geschäftsführender Gesellschafter von mapo in Himberg.

F

ür Mauerhofer bedeutet Kühlerschutz nicht nur Schutz vor Frost, sondern auch vor Überhitzung, Ablagerungen sowie Korrosion im Kühlsystem. Daher wendet er sich gegen das Vermischen bestimmter Kühlerschutzprodukte mit anderen, ähnlichen Kühlerflüssigkeiten: „Was bei einem Fahrzeug aufgrund der Konstruktion und der verwendeten Materialien für den optimalen Betrieb notwendig ist, verträgt ein anderes Kühlsystem gar nicht!“ mapo bietet fünf Kühlerschutzprodukte, mit denen die Werkstatt auch die Anforderungen spezifischer Motoren abdeckt.

Klares Farbleitsystem für Automarken Bei mapo Schmierstofftechnik kennzeichnen Farben die genau auf den Bedarf der einzelnen Marken abgestimmten Kühlerschutzprodukte: So wird der Kühlerschutz Violett für die Produkte des Volkswagen-Konzerns und der mapo Kühlerschutz

Franz Mauerhofer, Chef von mapo Schmierstoffe in Himberg, hat für die perfekt hygienische Kühlerschutzprodukte-Abfüllung modernste Anlagen zur Verfügung Grün/Blau Extra bei BMW eingesetzt. Neu im Programm ist der mapo Kühlerschutz Orange Spezial, der für die Pkw-Palette der Groupe PSA sowie die Marken Opel und Ford entwickelt wurde. Mit dem mapo Kühlerschutz Lila hat Oldtimer-Fan Mauerhofer natürlich auch ein Produkt, das zwar bei modernen Autos recht universell, aber auch zum ganzjährigen Schutz bei historischen Fahrzeugen – Old- wie Youngtimern – einsetzbar ist. Universell verwend- und dank des Zitrusfruchtdufts unverwechselbar ist der von EMPA in der Schweiz geprüfte Scheibenfrostschutz Lemon. • (ENG)


gewerbe

Leichter Schrauber für schwere Arbeit Der kraftvolle Schlagschrauber superMonster von KS Tools ist speziell auf die Anforderungen der NutzfahrzeugWerkstatt ausgelegt.

J

ede Werkstatt, die gelegentlich oder regelmäßig an Nutzfahrzeugen arbeitet, weiß, dass nicht nur die Fahrzeuge schwerer sind als im Pkw-Bereich. Die Arbeit ist in jeder Hinsicht schwerer, das gilt vor allem für Tätigkeiten an Reifen und Rädern. Das beginnt bereits bei der (De-)Montage des Rades, wo herkömmliche Schlagschrauber sehr schnell an ihre Grenzen gelangen. KS Tools hat aus diesem Grund eine neue Schlagschrauber-Serie auf den Markt gebracht. Die superMonster bringen eine Leistung von beachtlichen 3.405 Nm. Ein zweiter Griff unterstützt den oft notwendigen Zweihandbetrieb, der mehr Stabilität für den Monteur und bessere Kraftübertragung ermöglicht.

Ermüdungsfreies Arbeiten Eine weitere Eigenschaft unterscheidet die superMonster von KS Tools von anderen Schlagschraubermodellen: Die neue Serie ist – in Relation zu

Stark, leicht, leise und vibrationsarm: superMonsterSchlagschrauberSerie von KS Tools

ihrer Leistung – besonders leicht. Werkzeuge mit vergleichbarer Kraft sind bis zu 16 kg schwer, die Modelle der superMonster-Serie liegen zwischen 7,5 und 8,7 kg. Mit diesen Geräten lässt sich daher deutlich ermüdungsfreier arbeiten als mit schwereren Maschinen. Zusätzlich laufen die superMonster leise und vibrationsarm und erleichtern damit die Arbeit. Die superMonster sind mit kurzem und langem Amboss sowie in den Größen ¾ und 1 Zoll erhältlich. • (GEW)

HandwerkerParadies Mit dem zweimal jährlich erscheinenden TopDeal bringen KS Tools und AUTO & Wirtschaft die Mechaniker-Träume direkt in die Werkstätte.

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ls „Zalando für Mechaniker“ haben wir den damaligen Techniker-Report von KS Tools einmal aufgrund seiner hohen Begehrlichkeit in einem Artikel bezeichnet. Die Leidenschaft und Begeisterung der Kfz-Techniker für gutes Werkzeug ist ungebrochen und so hat KS Tools als einer der führenden Anbieter in diesem Segment das Angebot für seine Kunden noch einmal verbessert. Nun wird der als TopDeal zweimal jährlich erscheinenden Katalog bei AUTO & Wirtschaft beigelegt, um noch schneller und direkter bei den Kunden zu sein.

Von Profis für Profis Erhältlich sind die Werkzeuge nach wie vor beim gut sortierten Kfz-Teilehändler, der die entsprechende Beratung und auch die rasche Belieferung sicherstellt. KS Tools zeigt damit, wie wichtig die Verbindung der Online-Welt mit einem Print-Produkt ist. Schließlich hat sich der deutsche Anbieter erst kürzlich der digitalen Welt im Bereich Information, Bestellung, Logistik und Verfügbarkeit verschrieben. Unabhängig davon werden Produkte wie hochwertiges Werkzeug auch gerne in einem Katalog durchgeblättert, um einen Eindruck vom vielfältigen Angebot zu erhalten. Viel Spaß beim Durchschmökern des KS Tools TopDeal, der dieser Ausgabe beigelegt ist. • (GEW)

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GEWERBE

Bernhardiner ist fünfzig In modernen Zeiten sympathisch konservativ – so präsentierte sich der ARBÖ zum 50-Jahr-Jubiläum seines Pannendienstes. Das in liebenswerter Weise und filmisch dokumentiert von parteipolitischer Geschichtsschreibung im Wiener Rathaus.

W

iens Noch-Bürgermeister Dr. Michael Häupl unterbrach eigens an diesem Jubeltag seinen Wahlkampf, um – selbst Geburtstag feiernd – dem Autofahrer- und Radfahrerclub ein paar launige Worte mit auf den weiteren Existenzweg zu geben. In einem Film liefen 50 Jahre ARBÖ-Pannendienst ab, stets begleitet und behütet in dieser Zeit von Wiens Landesvätern Bruno Marek, Felix Slavik, Leopold Gratz, Helmut Zilk und eben Häupl. Natürlich feierten sich die ARBÖ-Funktionäre und es gab Auszeichnungen en masse. Gut so! Diese Leute haben viel für ihre Mitglieder (knapp 400.000 sollen es sein) getan. Ohne sie gäbe es den Pannendienst in der heutigen Form nicht. Auch das Maskottchen Bernhardiner wedelte voller Hundeleben den feiernden Gästen zu. Lediglich die Fluggeräte fehlen dem Club in Rot, alles andere ist Stand der Technik und braucht sich hinter dem gelben Riesen im Land nicht zu verstecken.

50 Jahre Pannendienst in der Bildsprache oben von ARBÖ-Wien-Direktor Günther Schweizer und Mag. Gerald Kumnig

Günther Schweizer bekommt Pfote vom Bernhardiner und ein Jubiläumsbussi vom Frauchen

Vertreter aller mobilen Menschen Aktuell sind 400 Techniker rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr unterwegs, um Pannen zu beheben. Damals wie heute sind es nahezu die gleichen Gebrechen, die behoben werden müssen: Streikende Batterien, Reifenschäden und Elektrikprobleme führen des Pannenranking an. Zu den Technikern auf der Straße kommen nochmals so viele Mitarbeiter, die in den 93 Stützpunkten, in der Verwaltung oder im Contact Center Mitgliederservice betreiben. Generalsekretär Mag. Gerald Kumnig rechnet bei weiter steigender Komplexität im Mobilitätsbedürfnis der Bevölkerung – Stichwort E-Mobilität – mit wachsendem Dienstleistungsbedarf: „Der ARBÖ sieht sich als Vertreter aller mobilen Menschen in der Öffentlichkeit.“ Präsident Dr. Heinz Hofer sprach der individuellen Mobilität als ein Grundbedürfnis des Menschen das Wort und er erachtet bei allem Wandel in der Automobilität den Pannendienst auch die kommenden 50 Jahre für mobile Menschen als unverzichtbar. • (LUS)

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GEWERBE

Zufriedene Mienen nach gelungener Reparatur, die in allen Schritten miterlebt wurde

Für glänzende Ergebnisse Einfache und präzise Farb- und Effektmessung sind der erste Schritt zur erfolgreichen Lackreparatur. Bei Lack & Technik wurde in diesem Bereich nun ein neues Kapitel aufgeschlagen.

W Rudolf Weismann, Lack & Technik

ir können Lackierbetrieben mit diesem weltweit besten Farbtonmessgerät von Cromax eine wesentliche Erleichterung für die Farbtonbestimmung bieten“, sagt Rudolf Weismann von Lack & Technik. „Ich selbst bin von der Präzision und Handlichkeit des Geräts begeistert.“ Der Chef des in Linz ansässigen Cromax-Importeurs für Österreich nimmt mit seiner Vertriebsmannschaft an einer Schulung teil, bei der Experten des Herstellers die Funktionsweise und Vorteile des ChromaVision Pro Mini erklären und demonstrieren.

Im Schulungszentrum in Linz Das Schulungszentrum des Linzer Lack- und Lackierzubehörvertriebs ist für die Veranstaltung optimal ausgestattet. In den Räumlichkeiten finden regelmäßig Seminare für Kunden des Unternehmens statt – von Designschulungen bis zu Kursen für die perfekte Anwendung von Kalkulationssoftware. An diesem Tag geht es jedoch um Farbton- und Lackeffektvermessung. Das Gerät, das hier österreichweit erstmals vorgeführt wird, das ChromaVision Pro Mini, ist besonders klein und mit einer Hand zu bedienen. Es übermittelt Daten kabellos an den

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Werkstattrechner und misst gleichzeitig den Farbton und die Metallicgröße aus. Die Messdaten werden dann via Internet zur Datenbank ChromaWeb geschickt, welche die beste Rezeptur für die anstehende Reparatur ausgibt. Einmal gesuchte Mischungen werden gespeichert und können bei Bedarf wieder abgerufen werden.

Gute erste Eindrücke – und eine Einladung Die Schulungsteilnehmer von Lack & Technik haben an 2 Tagen Gelegenheit, sich in Theorie und Praxis mit dem neuen System vertraut zu machen. Das erste Fazit fällt positiv aus. „Mit Farbkarten und DVD hatten Lackierer bisher die Möglichkeit, unter circa 50.000 Farbtönen den benötigten Farbton zu finden. Das ChromaVision Pro Mini holt sich die Farbtöne via Internet aus einer weltweiten Datenbank und hat die Möglichkeit, sich an mehr als 250.000 Farbtönen zu bedienen“, umreißt Weismann die Vorteile kurz und richtet auch gleich eine Einladung an potenzielle Kunden: „Ich lade alle Lackierbetriebe – egal mit welchem Lacksystem sie derzeit arbeiten – zu einer kostenlosen Präsentation bei uns im Schulungszentrum ein.“ • (KAT)


„Der rote Faden!“ Sie sind Experte auf IHREM Gebiet. Wir auf UNSEREM! 30 Jahre (er)leben wir die automobile Welt und immer wieder berichten wir über das Mobilitätsgeschehen von morgen. So wird es auch die kommenden Jahre sein. In unserem stabilen Qualitätsformat können SIE IHRE Strategie, Produkte und Meinungen positionieren! Redaktion

Marketing

Gerhard Lustig, Herausgeber DW 527, +43 664 8229485 lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, MBA, Geschäftsführung DW 526, +43 664 5285661 binder.stefan@autoundwirtschaft.at Prok. Gerald Weiss, Projektleiter DW 578, +43 664 2359044 weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Mag. Heinz Müller, Chefredakteur DW 523, +43 664 8221660 mueller.heinz@autoundwirtschaft.at

Uschi Ernst, Marketing DW 529, +43 664 8222224 ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, Marketing DW 521, +43 664 8229487 keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, Marketing DW 520, +43 664 88368591 ecker.werner@autoundwirtschaft.at

Fakten Ein wegweisendes Heft, das als Rückblick und Ausblick zugleich gedacht ist! Erscheinung: Auflage: Heftformat:

Herbst 2017 16.000 Stück 210 x 280 mm


gewerbe

Komplett renoviert – d-carstyle in Klagenfurt

Betriebsinhaber Anton Peicher und Werkstattleiter Markus Zach im Dialog mit Roland Hampel, KW/ST Key Account Österreich (v. l.)

Problemlöser in 9 von 10 Fällen KW Automotive unterstützt die österreichischen Betriebe mit einem ausgesprochen kompetenten Außendienst bei allen wichtigen Fragen rund um Fahrzeug und Fahrwerk. Von Bernhard Schoke

V

iele Betriebe kennen die Problematik: Ein langjähriger Kunde oder ein potenzieller neuer stellen die Frage: „Was ist bei meinem Auto in Sachen sportlicherem Feeling machbar?“ Häufig müssen sich dann die Betriebe mit vielschichtigen Themenkomplexen auseinandersetzen und oft basieren die Vorstellungen auf Infos von Bekannten, Freunden oder aus sonstigem „Halbwissen“. Dann sind Fachleute in den Autohäusern und Werkstätten besonders gefordert. Es gilt zum einen auf diese umsatz- und margenträchtige Klientel so einzugehen, dass sie sich gut aufgehoben fühlt und nicht zum Wettbewerber abwandert. Zum anderen gilt es aber auch, die Punkte des technisch Machbaren ebenso in den Vordergrund zu rücken wie die Zulässigkeit der (an)gedachten Kunden-Auffassung.

Interessante Margen für Werkstätten KW Automotive unterstützt dabei seine Partner besonders effektiv. Für all jene Fragen, die sich nicht analog oder online per Fragebogen klären lassen, gibt es ein Key Account Management für Österreich. Dort kümmert man sich um jene Details des umfangreichen Programms, die des persönlichen Einsatzes gegebenenfalls direkt im jeweiligen Betrieb auch

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Attraktiver Peicher-Betrieb in Werndorf bei Graz am konkreten Fahrzeug bedürfen. Die Bandbreite reicht von den unterschiedlichen Fahrwerkssystemen (Komfort bis Rennsport) über die Segmente Gewindefedern, Sportstoßdämpfer, Domlager und „Stabis“ bis zu Spurverbreiterungen, Distanz-Kits, Fahrwerkszubehör und Ersatzteilen. In Österreich ist Roland Hampel für all diese Details zuständig: Er berichtet von Betrieben, die aktiv die Systeme in ihrem Tagesgeschäft einsetzen und sich damit in ihrer Region die Position als der Problemlöser in Sachen Fahrwerk erarbeitet haben. Sie generieren damit ein attraktives Zusatzgeschäft mit ausgesprochen interessanten Margen.

„Zügig und dennoch preisgünstig helfen“ Inhaber Anton Peicher aus Werndorf (südlich von Graz) und sein Werkstattchef Markus Zach stehen voll hinter dem System: „Wir setzen es grundsätzlich aktiv ein, weil wir auch beim Kunden an seinem Auto zeigen können, welche Optionen bestehen. Mit 9 Distanzscheiben von 5 bis 25 Millimetern pro Achsen und 15 verschiedenen Adapterringen/Radnabenzentrierungen (Durchmessern) aus Verbundfaserwerkstoff können wir mit dem KW/ST DZX System rund 19.000 Anwendungen erreichen. Wo geht das sonst, die Kunden so kompetent zu bedienen?“ Denis Ujkaj von d-carstyle in Klagenfurt konnte mit den Systemen von KW Automotive das Problem des nicht optimalen Rundlaufs wirkungsvoll in den Griff bekommen. Für ihn ist es fast schon das Ei des Kolumbus, weil man schnell eine passende Lösung im direkten Kundendialog braucht. „Nachdem man es mir – nach zugegebenermaßen anfänglicher Skepsis – hier im Betrieb vorgestellt hat, möchte ich es jetzt nicht mehr missen. Damit bin ich in meiner Region zum entsprechenden Problemlöser für 9 von 10 Fällen geworden. Es hat sich besonders schnell herumgesprochen, dass wir hier zügig und dennoch preisgünstig helfen können.“ •


GEWERBE

Andreas Schopf mit den Preisträgern: Markus Wallinger und Werner Reidl (Award Mobilitätsgarantie), Peter Heher und Hannes Wischenbart (10 Jahre ProfiService) und Walter Flath (Award Mobilitätsgarantie)

Konzeptleiter Andreas Schopf, Ralf Galow (IAM-net.eu), ATP-Vorstand Roland Dworak und Michael Holzer von TRW ZF

Für die Zukunft gerüstet Die Partner von ProfiService erhalten über die regionalen ATP-Betriebe die notwendige Unterstützung für ihre tägliche Arbeit. Der Trend geht in Richtung Schulung und Elektronik.

D

ie Anforderungen in der Kfz-Branche werden immer höher, das Geschäft komplexer. Dieser Entwicklung sind sich sowohl ATP-Betriebe wie auch deren Konzeptpartner, die ProfiService-Betriebe, bewusst. Die Zukunft können beide nur gemeinsam und mit der entsprechenden Weiterentwicklung meistern. Seitens der ATP-Einkaufsgenossenschaft erfolgt die Unterstützung auf mehreren Ebenen. Dabei spielt bereits die Dachorganisation Group Auto International eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus werden ATP-Partner und ProfiService-Werkstätten von den namhaften ATP-Lieferanten nicht nur mit hochwertigen Teilen, sondern auch mit den entsprechenden Informationen versorgt. So hat bei der diesjährigen ProfiService-Tagung in Neuhofen/Ybbs TRW ZF über die Möglichkeiten im Bereich Bremsen, Achsen und Sicherheit vorgetragen. „ZF ist der drittgrößte Autozulieferer weltweit und der zweitgrößte Aftermarket-Anbieter“, so Michael Holzer. Über das Konzept proTech können Werkstätten von dieser Kompetenz profitieren. Neben den technischen Informationen, Montagehinweisen und dem entsprechenden Online-Portal können die Betriebe über proTech plus auch Schulungen nutzen und die persönliche Betreuung in Anspruch nehmen.

Modulares Diagnosesystem Über die Zusammenarbeit mit IAM-net können Werkstätten im zunehmend komplexen Thema Diagnose bestehen. IAM-net.eu unterstützt freie

Werkstätten mit Lösungen und Informationen. „Entscheidend ist, dass Sie sich mit Fahrzeugen ab Euro 5 beschäftigen, denn dieser Anteil wird immer größer“, erklärt Geschäftsführer Ralf Galow. Dabei empfiehlt er den Betrieben die Positionierung als preisstabilere Mehrmarkenwerkstatt anstatt als preissensible Allmarkenwerkstatt. „Die freie Werkstatt kann nicht an allen Autos arbeiten.“ IAM-net.eu bietet sowohl ein entsprechendes Informationsportal für die Werkstätten wie auch ein modulares Diagnosesystem mit direktem Herstellerzugang. Das entsprechende Wissen und die notwendigen Informationen sind heute die Basis für freie Werkstätten. „So müssen wir als freie Betriebe über Rückruf- und Verbesserungsaktionen Bescheid wissen,“ erklärt Konzeptleiter Andreas Schopf. Auch die richtigen Intervalle wie beispielsweise beim Zahnriemen sind entscheidend. Sollte aufgrund nicht durchgeführter Arbeiten ein Schaden entstehen, kann die Werkstatt zur Verantwortung gezogen werden.

Partnerschaft mit LeasePlan Eine ProfiService-Partnerschaft bringt dabei nicht nur Teile, Informationen und Marketingunterstützung, sondern auch direkte Kunden. „Über Group Auto International haben wir einen Anforderungskatalog von LeasePlan erhalten, der uns eine Zusammenarbeit ermöglicht“, so Schopf. „LeasePlan betreut etwa 36.000 Fahrzeuge in Österreich, nach Ablauf der Garantie können diese auch in unseren freien Werkstätten betreut werden.“ • (GEW)

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GEWERBE

Demonstration des Einbaus eines INA-Reparaturkits für einen Kettentrieb

In Belastungstestreihen am Pulserprüfstand zeigt sich, ob eine Kette den vom Motorenhersteller vorgegebenen Belastungen standhält

Zur Zerreißprobe, bitte! Kettentriebe für die Motorsteuerung sind im Kommen. Wir durften bei Schaeffler Engineering beim Testen der feingliedrigen Verbinder zusehen.

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Maik Evers, Schaeffler Automotive Aftermarket

he eine Steuerkette im Fahrzeug ihren Betrieb aufnimmt, wird sie erst einmal ordentlich malträtiert. Das gilt insbesondere für die Entwicklung von Kettentrieben für neue Motoren. Hier kommt oft die Schaeffler Engineering mit ihren Prüfständen am Standort Clausthal-Zellerfeld ins Spiel. Dort werden verschiedenste Testläufe nicht nur für den „internen Kunden“ Schaeffler als auch für namhafte Motorenhersteller durchführt, unter anderem mit der innovativen Radio-Nuklid-Technologie. Dabei wird das Verschleißteil, etwa die Kettenbolzen, radioaktiv gemacht und der Abrieb dann Atom für Atom im umspülenden Öl gemessen.

Kette stark im Kommen Der Anteil von Kettentrieben für die Motorsteuerung wächst gegenüber Riementrieben stark. „Waren im Jahr 2000 noch 80 Prozent der Motoren mit Riemen ausgerüstet, werden es 2030 nur noch 20 Prozent sein“, prognostiziert Maik Evers, Leiter Programm Management bei Schaeffler Automotive Aftermarket. Derzeit betrage das Verhältnis etwa 50 : 50. Einer der Gründe für diese Entwicklung be-

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steht laut Evers auch darin, dass Dieselmotoren – klassische Riemen-„Kunden“ – weniger werden. Die Anforderungen an die Motorsteuerung sind deutlich höher als noch vor wenigen Jahren. D o w n s i z i n g - Tu r bomotoren stellen ebenso wie StartStopp-Betrieb oder Nockenwellenverstellung höhere Anforderungen an die Kette. Ob Riemen oder Kette, das wird vom Hersteller vorgegeben – Vorteile der Kette sind, dass sie schmaler gebaut und für die Motorlebensdauer ausgelegt ist, also keine Wechselintervalle beachtet werden müssen. Allerdings ist keinesfalls gesagt, dass die Kette auch tatsächlich ein Motorleben lang hält. Ein Prinzip, das für Reifen, Kupplung und Bremse gilt, kann auch hier Anwendung finden: Die Fahrweise bestimmt den Verschleiß. Tipp vom Experten für eine lange Lebensdauer der Steuerkette: Ölwechselintervalle beachten und nur den vom Hersteller empfohlenen Schmierstoff verwenden. Um Reibung, Geräusch und Lebensdauer der Kettentriebe weiter

Downsizing-Turbomotoren, Start-Stopp und Nockenwellenverstellung erhöhen die Anforderung an die Steuerkette. zu verbessern, hat Schaeffler sich sogar ein Stück weit zum Schmierstoffhersteller entwickelt. In Zusammenarbeit mit LiquiMoly wurde „ChainProtect“ ins Leben gerufen, eine Schmierpaste, die für eine sanftere Einlaufphase einer neuen Kette sorgt und künftig den INA-Reparaturkits für den Aftermarket beiliegen wird. Diese kommen in gewohnter Schaeffler-Manier mit allen benötigten Teilen wie Rädern, Kette, Gleitschiene und Spannschiene. Auch benötigtes Spezialwerkzeug bietet INA an, Reparaturtipps und Wissensdatenbank gibt es auf der Online-Plattform RepXpert. • (KAT)


GEWERBE

Herbst bringt Rabatt Für alle Kfz-Werkstätten, die elektrische Servolenkungen überprüfen bzw. reparieren lassen wollen, bietet MoserTronik im Oktober und November eine deutliche Preisreduktion an.

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n Rastenfeld (NÖ) liegt der Sitz von MoserTronik: Das Unternehmen (das früher Moser Tachoservice hieß) hat dort Prüfstände, darunter den einzigen Lenkungsprüfstand Österreichs. Dort werden elektrische Servolenkungen getestet, und zwar bei unterschiedlichen Belastungen. Wenn ein einwandfreies Funktionieren nicht gewährleistet ist, wird anstelle des defekten Sensors ein originaler eingebaut. Ein Prüfstandsprotokoll hält fest, dass alle Komponenten einer Qualitätskontrolle unterzogen wurden und ist damit auch ein großer Vorteil für die Kun-

den. Ziel des Unternehmens ist es, anstelle der neuen, wesentlich teureren Lenkung eine günstige und dennoch sichere Lösung zu bieten. Im Oktober und November erhalten Werkstätten zusätzlich zu den gängigen Rabatten einen Bonus von 20 Prozent auf Lenkungsreparaturen und 15 Prozent Rabatt auf andere Dienstleistungen. Ausgenommen sind Ersatzteile, Versand und Nachnahme. • (MUE)

Firmenchef Alexander Moser am Lenkungsprüfstand in Rastenfeld (NÖ)

Gleich mitnehmen … 50.000 Quadratmeter groß ist die Ausstellungsfläche von Wörmann

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… kann man den gewünschten Anhänger bei der Hausmesse, die von der Firma Wörmann vom 20. bis 22. Oktober in Hebertshausen bei Dachau (Bayern) veranstaltet wird. Das Angebot für die Kfz-Branche ist äußerst vielfältig.

ie Herbstmesse von Wörmann hat Tradition und wird auch von vielen (vor allem west-)österreichischen Kunden besucht. Sie wissen, dass sie dort ein vielfältiges Angebot zu besonders günstigen Konditionen erwartet. Heuer findet die Messe vom 20. bis 22. Oktober statt, und zwar jeweils von 9 bis 18 Uhr. 50.000 m2 groß ist die Fläche, auf der die Anhänger ausgestellt und vorgeführt werden.

Für Kunden aus der Kfz-Branche stehen unterschiedlichste Autotransporter für einen oder zwei Pkws bereit, entweder als Tieflader, Hochlader oder mit einer kippbaren Ladefläche. Unter anderem zu sehen ist die Reihe „Streetmexx“: Sie ist serienmäßig mit einer Elektro-Zugseilwinde in Kombination mit einem verschiebbaren Windenstand ausgestattet. Dadurch können auch nicht fahrtaugliche Autos komfortabel und sicher beladen werden. • (MUE)

Wie ein Kraftlackl

Die vollautomatische Enduro Rangierhilfe ist in der Höhe justierbar und wird mittels Fernbedienung gesteuert

Jeder Caravan-Besitzer kennt das Problem: Der Wohnwagen soll ohne Zugfahrzeug an einen neuen Platz rangiert werden.

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AL, der kompetente Partner für Qualitätszubehör, hat für diesen Zweck nun die Enduro Rangierhilfe EM505 im Programm“, sagt Markus Lämmli vom EAL-Vertrieb. „Mit dem elektrischen Antrieb, der mit einer 12-Volt-Batterie gespeist wird, lässt sich der vom Zugfahrzeug abgekuppelte Anhänger mühelos auch durch schmalste Durchfahrten manövrieren.“ Für die Rangierhilfe sucht Lämmli auch noch Vertriebs- sowie Montagepartner. Das vollautomatische Rangiergerät in kompakter Größe hat in der Höhe justierbare Motoreinheiten.

Der Winter kann kommen: Markus Lämmli vor der Palette an EALBatterieladegeräten

Mit der neuen Fernbedienung kann man den Caravan einige Stunden rangieren und auch überprüfen, ob der Wohnwagen in der Waage steht. • (ENG)

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Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek

ANSICHT

Bitte am Boden bleiben M

an braucht kein Prophet zu sein, um voraussagen zu können, dass es bald wieder eine(n) neue(n) Verkehrsminister(in) geben wird. Seit 2000 haben sich 9 Personen an diesem Job probiert, ohne dass eine(r) davon ein nachhaltiges Vermächtnis hinterlassen hätte. Die Chancen, dass sich etwas an der Bedeutungslosigkeit des Ressorts ändern könnte, stehen nicht zum Besten. In der allgemeinen Diskussion über Islamisierung bis Digitalisierung hat das Thema Verkehr keinen Stellenwert. Als Phantastereien einzustufende Zukunftsprognosen wie zum Thema Elektromobilität lenken von der Realität ab. • Wirtschaftlicher Erfolg und ein funktionierendes Verkehrs- und Transportsystem sind untrennbar miteinander verbunden. Der Wechsel auf umweltfreundlichere Technologien darf die volle Funktionsfähigkeit des Systems nicht infrage stellen. Umstiegsszenarien müssen daher die normale Nutzung von Fahrzeugen bis zum Ende ihrer Lebensdauer berücksichtigen. Sollen 2,8 Millionen Diesel-Pkws in den Müll gekippt werden? • Nicht zuletzt ist Sachlichkeit bei der Veröffentlichung statistischer Vergleiche gefordert. Seitens des Umweltbundesamtes werden bevorzugt Stickoxide in Diskussion gebracht. Hier soll der Diesel-Pkw 70 Prozent Anteil haben, schwere Nutzfahrzeuge hingegen nur 11 Prozent.

„Sollen 2,8 Millionen Diesel-Pkws in den Müll gekippt werden?“

Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek ist Ziviltechniker in Wien mit Schwerpunkt Verkehr

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Seit 1990 sollte sich der Stickoxidausstoß schwerer Nutzfahrzeuge sogar verringert haben, trotz massiver Steigerungen des Verkehrsaufkommens, samt technisch veralteten oder kaum gewarteten Lkws aus den Oststaaten. Irgendwie muss hier ein theoretisches Berechnungsmodell an der Realität vorbeigegangen sein. Und wenn schon Vergleiche, dann bitte auch alle anderen Kriterien wie Gesamtverbrauch (CO2), Partikel usw. • Im Pkw-Bereich ist es vor allem die Wirtschaftlichkeit, die dem Diesel seinen Erfolg gesichert hat. Diesel machen heute 57 Prozent des Pkw-Bestands aus und trotz aller Kritik sind es aktuell bei den Neuzulassungen immer noch 51 Prozent. Schlechtreden mag ein in der Politik übliches Mittel sein, beim Durchschnittsbürger kommt es, wie man sieht, nicht an. Wer einen Rechenstift zur Hand nimmt, stellt fest, dass bei der heutigen Preislandschaft weit über 100.000 km Fahrleistung nötig sind, bis sich ein elektrisch angetriebener Pkw gegenüber einem vergleichbaren konventionellen rentiert. Pkws mit reinem Elektroantrieb machen aktuell 0,31 Prozent am Gesamtbestand aus, bei den Neuzulassungen sind es 1,5 Prozent. • Es soll schon etwa gleich viele Tankstellen für EAutos geben wie normale Tankstellen, nämlich rund 2.500. Der große Unterschied liegt abgesehen von deren optischer Unscheinbarkeit in der beschränkten Kapazität (durchschnittlich 3 Kfz) und nicht zuletzt im Zeitbedarf für die Betankung. Wo die Möglichkeit der häuslichen oder betriebseigenen Aufladung besteht, sieht die Situation günstiger aus. Die logische Schlussfolgerung ist aber, dass Elektrofahrzeuge heutiger Bauart ideale Zweitfahrzeuge oder Lieferfahrzeuge für den Kurzstreckenverkehr sind. • Ein für Umwelt und Sicherheit wichtiger Bereich, wo dem/r bedauernswerten neuen Minister/in zwar gesetzliche Kompetenz, aber keinerlei praktische Handlungsfähigkeit zukommt, sind die Verkehrsüberwachung und technische Überwachung. Sowohl Exekutive als auch die technischen Prüftrupps der Landesregierungen sind mit ihren Aufgaben überfordert. Eine den Verkehr lenkende und organisierende Polizei gibt es nur in Notfällen und die technischen Kontrollen der Länder sind ein Tropfen auf den heißen Stein. In beiden Bereichen wäre es an der Zeit, die rechtlichen Möglichkeiten für private Hilfsorgane zu erweitern. Warum sollte ein für § 57a geeigneter Prüfer nicht bei Straßenprüfungen tätig sein dürfen? Bei der Asfinag sind es bereits private Organe, die den Verkehr in den Leitzentralen steuern, warum nicht auch in den Ländern und Städten? Wie wäre es mit Private Partnership in einem Regierungsprogramm?


GEWERBE

Der Drahtesel als Passagier Mit dem Fixmatic-System bringt Bosal eine praktische, vielseitige Fahrradträger-Lösung.

Das FixmaticSystem von Bosal bietet Sicherheit, Stabilität und Komfort

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ahrräder und Pedelecs nehmen an Bedeutung für die Mobilität zu – und immer mehr Menschen transportieren ihren Drahtesel zur Freizeitnutzung an die Orte, an denen sie damit fahren wollen. Das neu vorgestellte Fahrradträger-System Fixmatic von Bosal kommt in 2 Varianten für 2 oder 3 Fahrräder. Beide sind mit maximaler Zuladung bis zu 60 kg auch für die derzeit beliebten Pedelecs geeignet.

Leichte Montage Die Fixmatic-Träger können nur mit einer Fix4BikeAnhängevorrichtung verwendet werden, ermöglichen dadurch allerdings auch eine besonders einfache Montage, ohne dass der Träger nivelliert werden muss. Darüber hinaus sichern die spezifischen Zapfen am Kugelhals den Träger auf der Kupplungskugel und verhindern ein Kippen oder Verrutschen. Ralf Meisel, Leiter Marketing & Produktmanagement bei Bosal Deutschland GmbH verweist darauf, dass die Fix4Bike-Anhängekupplung Werksstandard für einige Modelle von Mercedes-Benz und den neuen Opel Insignia darstellt. Neue Volvo-Modelle der Reihen S90, V90, XC 90 sowie XC60 sind ebenfalls mit Fix4bike ausgerüstet. „Für die Zukunft streben wir an, weitere Verträge über die Auslieferung unserer marktführenden Technologie an Autobauer, Original Equipment

Ralf Meisel, Bosal

Services und Händler im Bereich des Aftermarkets abzuschließen“, so Meisel.

Anhängevorrichtung kompatibel Die Fix4Bike-Anhängevorrichtung von Bosal ist mit allen gängigen Trägersystemen verwendbar. Die Fixmatic-Fahrradträger sind zusammenklappbar und ermöglichen dank Abklappfunktion per Fußpedal, auch bei montiertem Träger in den Kofferraum zu gelangen. Dank des geringen Gewichts von 17 bzw. 21 kg sind die Träger auch leicht in der Garage verstaut, wenn man nach dem Fahrradurlaub wieder zuhause angelangt ist. • (RED)


Bremsen

GEWERBE

das gerade auf der Hebebühne steht. Hier sind Datenbanken bzw. die Unterstützung des Teilehändlers sehr wichtig. So kann über die Fahrgestellnummer exakt herausgefunden werden, welches Produkt verbaut wurde. Und diese Passgenauigkeit ist entscheidend für die problemlose Funktion der Bremsen.

Unterstützung der Hersteller Aus diesem Grund werden die Werkstätten von namhaften Herstellern auf verschiedenen Kanälen unterstützt: Schulungen, technischer Außendienst, Online-Tools, Datenbanken, Hotlines, Videos. Die Palette ist vielfältig, jede Werkstätte sollte sich überlegen, welche Unterstützung sie effizient nutzen kann. Klar ist jedoch: Wer an der Ausbildung und am Produkt spart, spart letztlich am falschen Fleck. Zu wichtig ist die Bremse, in erster Linie als Sicherheitsfaktor, aber auch als Komfortdetail. Wer möchte schon mit rubbelnden Bremsen oder einem schlagenden Lenkrad unterwegs sein? Noch dramatischer ist, wenn durch unsachgemäßen Einbau jemand zu Schaden kommt.

Hightech-Produkt Bremse Der Tausch von Bremsbelägen und Bremsscheiben ist eine der wichtigsten Tätigkeiten in der Werkstatt. Nur mit den richtigen Produkten und einem verlässlichen Lieferanten kann eine qualitative Arbeit gewährleistet werden.

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eue Bremsbeläge oder gleich neue Bremsscheiben montieren, das tut jede Werkstatt gerne, egal ob Verschleißreparaturkette, freie Werkstatt oder Markenbetrieb. Vermutlich würden diese Tätigkeit auch die Servicestationen gerne durchführen, gewerberechtlich ist ihnen das aber untersagt. Wie das gesamte Automobil wird auch das Bremssystem immer komplexer, das gesamte Fahrzeug ist mittlerweile vernetzt. Egal ob beim Bremsenservice oder beim Bremsflüssigkeitswechsel, die Elektronik spielt eine immer größere Rolle. Darüber hinaus ist die Qualität der Produkte entscheidend. Immer mehr Komponenten werden von den Zulieferern komplett entwickelt und direkt ans Band geliefert. Gleichzeitig ist es immer schwieriger herauszufinden, welche Produkte im Fahrzeug verbaut wurden,

Tadellos im Test Gute Testergebnisse lieferten die kupferarmen und kupferfreien Bremsbeläge Ferodo Eco Friction.

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Haben sich im Test bewährt: FerodoEco-FrictionBremsbeläge

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ie der unabhängige britische Entwicklungsdienstleister und Testgeländebetreiber Horiba Mira in einem Test feststellte, verbesserte sich die Bremsleistung im Vergleich zu kupferhaltigen Wettbewerbsprodukten herkömmlicher Art eines VW Golf bei einer Ausgangsgeschwindigkeit von 100 km/h um 10 Prozent. Die Bremsleistung der kupferfreien Eco-Friction-Be-

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OE-Produkte vom Fachmann Hier seien noch einmal die Verwendung hochwertiger OE-Produkte sowie die Zusammenarbeit mit etablierten Teilehändlern erwähnt. Denn Reklamationen sind nach wie vor Realität. Doch wer kümmert sich darum, wenn die Teile irgendwo im Internet bestellt wurden? In diesen Fällen muss die Werkstätte den Kunden auf eigene Kosten zufriedenstellen. Beim Kauf über etablierte Kanäle übernehmen die Lieferanten bzw. die Hersteller die Garantie bzw. Gewährleistung. • (GEW)

läge wurde in umfangreichen Tests mit den vier wichtigsten Wettbewerbsprodukten beim VW Golf und Renault Captur sowie den leichten Nutzfahrzeugen Peugeot Boxer und Fiat Ducato verglichen.

Deutlich verkürzte Bremswege Die Eco-Friction-Bremsbeläge verbesserten, wie der Hersteller mitteilte, die Bremsleistung des VW Golf bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h um 10 Prozent und bei 115 km/h um 17 Prozent. Die Bremsleistung des Renault Captur stieg bei gleichen Ausgangsgeschwindigkeiten um jeweils 10 und 15 Prozent. Beim Peugeot Boxer und Fiat Ducato verkürzten sich die Bremswege um 12 beziehungsweise 16 Meter. Federal-Mogul Motorparts testete dazu mehr als 1.500 Materialien, um Kupfer in der Bremsbelagformulatur ersetzen zu können. • (DSC)


GEWERBE

Bremsen

Der Verschleiß macht Sie sicher Im leichten Nutzfahrzeug-Segment ist der Bremsverschleiß ein Dauerthema. Speziell für Transporter hat Meyle passende Produkte im Angebot.

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ransporter-Bremsbeläge sind großen Zuladungen und hohen Fahrbelastungen ausgesetzt – schneller Verschleiß und eine verminderte Bremsleistung sind oft die Folgen. Meyle-PD-Bremsbeläge für Transporter werden deshalb, wie der Hersteller erklärt, mit einer gegen Verschleiß optimierten Reibbelagsmischung hergestellt, wodurch sich die Lebensdauer deutlich erhöht. Dank dieser Eigenschaften komme der Transporter im Idealfall nur zum regelmäßigen Gesamtservice in die Werkstatt, aber nicht aufgrund frühzeitig verschlissener Bremsen. Das spare Zeit und Geld. Die Bremsbeläge für Transporter verfügen über sogenannte dreilagige Dämpfungsbleche, die mit einer zusätzlich dämpfenden Spezialklebeschicht an der Rückseite der Trägerplatte

des Bremsbelags angebracht sind. Sie sorgen laut Meyle für eine Entkopplung von Schwingungen und wirken dem berühmten „Quietschen“ der Bremsen entgegen.

Immer größeres Sortiment Die Eigenschaften der Bremsbeläge wurden, wie der Hersteller versichert, im Hinblick auf Bremsverhalten und Reibwert in langen Testreihen erfolgreich geprüft und sind gemäß der vorgeschriebenen ECE-R90-Norm freigegeben. Meyle-PD-Bremsbeläge für Transporter sind für Mercedes Sprinter, VW Crafter, Citroën Jumper, Opel Movano, Renault Master, Ford Transit und Iveco Daily erhältlich. Das Sortiment wird stetig ausgebaut. • (DSC)


Bremsen

GEWERBE

Ungeschmiert schneller montiert Die UV-beschichteten Bremsscheiben von Brembo für den Aftermarket helfen Werkstätten, Zeit zu sparen.

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it einem Sortiment an über 800 verschiedenen UV-Bremsscheiben, welches die überwiegende Mehrheit des gesamten europäischen Fahrzeugbestandes abdeckt, wird Brembo zunehmend von anspruchsvollen Fahrzeugbesitzern gewählt, wenn ein Bremsscheibenwechsel ansteht. Von den heutigen, optisch ansprechenden Leichtmetallfelgen mit ihren immer offeneren Geometrien erwarten Kunden auch von der dahinter liegenden Bremsscheibe ein gleichermaßen attraktives Bild. Dem Servicemechaniker bietet sie ebenfalls Vorteile. Herkömmliche, unbeschichtete Bremsscheiben werden mit Sprühfett geschützt, das vor der Montage sorgfältig entfernt werden muss, um potenziell gefährliche Verunreinigungen der Bremsbeläge zu verhindern. Bei beschichteten Scheiben jedoch entfällt das lästige Entfernen von Fett, sie können sofort montiert werden. Und wenn eine UV-beschichtete Bremsscheibe ausgetauscht werden muss, kann der Mechaniker ebenfalls Zeit sparen, da es keiner-

lei Korrosion gibt. Die Aluminiumpartikel in der UV-Lack-Beschichtung geben den Bremsscheiben eine stilvolle, metallische Erscheinung, die neben anderen leistungs- und umweltspezifischen Vorteilen über die gesamte Nutzungsdauer anhält.

Optisch ansprechend: Brembo-UVBremsscheiben

Beschichtung auf Wasserbasis Brembo-UV-Lack-Beschichtung ist auf Wasserbasis, sodass Lösungsmittel und gesundheitsschädliche VOC (Volatile Organic Compounds, flüchtige organische Verbindungen), wie sie bei der Produktion und Aufbringung der üblichen Epoxy- oder Zinkbeschichtungen nötig sind, erst gar nicht anfallen. Seit Beginn dieses Jahres werden, wann immer eine gleichwertige beschichtete Scheibe verfügbar ist, unbeschichtete durch UV-beschichtete Scheiben ersetzt. Dies gilt für mehr als 400 Referenzen. • (DSC)

Komfortabel testen und entlüften Mit der neuen Generation des Bremsflüssigkeitstesters ATE BFCS 300 wird die Arbeit für Werkstätten jetzt komfortabler, wie Hersteller Continental verspricht.

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benfalls aktualisiert wurde die Familie der Entlüftergeräte FB30. Das Bremsflüssigkeitstestgerät ATE BFCS 300 misst den Siedepunkt aller gängigen Bremsflüssigkeiten auf Glykolbasis nach dem Prinzip der ThermoSiedemethode. „Das Aufkochen der Flüssigkeit ist der einzige Weg, unabhängig vom Bremsflüssigkeitstyp den exakten Siedepunkt

Das ATE BFCS 300 (r.) und das FB 30 (l.)

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zu ermitteln“, so Frank Schmidt, Leiter Technischer Service für den Independent Aftermarket bei Continental. „In Österreich, wo der Bremsflüssigkeitstest zur TÜV-Prüfung dazugehört, ist diese Methode daher vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Für den Testvorgang wird eine Probe der Bremsflüssigkeit im ATE BFCS 300 bis zum Siedepunkt erhitzt.

Kein zeitaufwendiges Umfüllen Den ermittelten Temperaturwert zeigt das Gerät nach rund 30 Sekunden digital an. In die jüngste Version haben die Experten von Continental eine Druckerschnittstelle integriert. Das Gerät verfügt auch über eine elektronische Druckregelung. Zum Füllen, Spülen und Entlüften der Anlage stehen 3 Druckstufen zur Verfügung: 0,4, 1,0 und 2,2 bar. Das ATE FB 30 arbeitet direkt aus handelsüblichen 5-, 20- und 30-Liter-Bremsflüssigkeitsgebinden, die mit einem Bügel sicher im Gerät fixiert werden. Ein zeitaufwendiges Umfüllen der Bremsflüssigkeit entfällt. Geliefert wird das FB 30 mit einem Entlüfterstutzen, der für alle gängigen Fahrzeuge in Europa passt. • (DSC)


gewerbe

In Koblenz entwickelt: die elektrische Parkbremse

Millionenfach bewährt ZF erreichte als erster Hersteller weltweit das Produktionsjubiläum von 100 Millionen elektrischen Parkbremssystemen (EPB).

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or mehr als 15 Jahren brachte das Unternehmen den Bremssattel, den ein elektrischer Aktuator ergänzt („Motor-on-Caliper“-System), als Innovation auf den Markt. Die Elektrifizierung der ehemals rein mechanischen Komponente ermöglicht es, die EPB von ZF mit anderen Fahrzeugfunktionen und -systemen zu vernetzen – und damit fortschrittliche Assistenz- und Sicherheitsfunktionen zu schaffen. Notbremsungen über alle vier Räder beispielsweise inklusive Antiblockierfunktion sind mittels Knopfdrucks möglich. Demgegenüber wirkt eine herkömmliche Handbremse lediglich über die Hinterachse und ohne elektronische Kontrolle. Die EPB ist also über ihre Parkbremsfunktion hinaus ein voll integrierter Bestandteil des Fahrzeugbremssystems. Zugleich ist die EPB ein wichtiger Schritt hin zu sogenannten Brake-by-Wire-Systemen, die ohne mechanische Verbindung zum Pedal auskommen.

Technologie deckt zahlreiche Segmente ab ZF bietet mittlerweile zahlreiche verschiedene Varianten der elektrischen Parkbremse an: Zusätzlich zur Standard-EPB steht eine integrierte elektrische Parkbremse (EPBi) bereit. Diese benötigt kombiniert mit der elektronischen Stabilitätskontrolle kein separates Steuergerät. Hinzu kommt eine EPB-Version für die Vorderachse, die diese Technologie auch für kleinere Fahrzeuge erschwinglich macht. „Die Technologie wirkt mittlerweile in vielen Fahrzeugen und deckt nahezu alle Segmente ab – von Kleinwagen bis hin zu SUVs, Pick-ups und leichten Nutzfahrzeugen“, sagt Manfred Meyer, Senior Vice President Braking Engineering bei ZF. • (DSC)

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gewerbe

(V. l.) Christoph Schöll, Christoph Leeb (DerendingerGebietsleiter), Wolfgang Schneider (Marketing- & Key Account Manager Motorex), Marc Tremmel

Von 2 auf 12 in 2 1/2 Jahren In Markt St. Martin (Mittelburgenland) haben 2 junge Männer ihren Jugendtraum von einer eigenen Werkstätte erfüllt – und vertrauen dabei auf Motorex. Von Mag. Heinz Müller

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ie Geschichte ist so, dass man sie durchaus mit „Es war einmal …“ beginnen könnte. Also: Es waren einmal zwei Buben, die gemeinsam in der mittelburgenländischen Ortschaft Oberpetersdorf aufwuchsen, Marc Tremmel und Christoph Schöll. Beide interessierten sich für Autos, beide machten eine Lehre als Kfz-Techniker – der eine in Oberpullendorf, der andere in Wiener Neustadt. Zufrieden war keiner so richtig und daher landete Tremmel bald beim Autohaus Dorner in Markt St. Martin und später beim Sachverständigenbüro Csmarits.

Der Traum von der eigenen Werkstätte Doch stets blieb der Wunsch nach einer eigenen Werkstätte, die Tremmel mit seinem Jugendfreund Schöll eröffnen wollte. Eine Halle kaufen oder neu bauen? Oder lieber ganz etwas anderes? „Es gab viele Überlegungen“, sagt Tremmel: „Doch als wir erfuhren, dass das Autohaus Dorner vor 3 Jahren in Konkurs ging, haben wir diese Chance genutzt.“ Im Dezember 2014 wurde das Anwesen gekauft, am 2. Februar 2015 die GmbH „Kfz-TechnikZentrum Markt St. Martin“ gegründet: „Anfangs waren wir hier nur zu zweit, doch schon nach einem Jahr waren wir elf“, sagt Schöll: „Das war

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in dieser Dimension nicht zu erwarten.“ Heute sind es 12 Beschäftigte – und dabei soll es bleiben. „Wir machen auch keine Werbung, sonst würde die Hüttn übergehen“, sagt Schöll nicht ohne Stolz. „Am schönsten ist es, wenn der Terminkalender für 14 Tage im Voraus ausgebucht ist.“ Repariert wird hier (fast) alles, was Räder hat. Natürlich Pkws, aber als zweites Standbein sind Landmaschinen sehr wichtig: Der große grüne Deutz-Traktor mitten im Schauraum ist wahrlich nicht zu übersehen und direkt beim Eingang stehen als Blickfang drei ältere Vespa, die irgendwann in den Wintermonaten „dran“ kommen. Einen Werkstätten- oder Handelsvertrag gibt es zwar nicht, doch die beiden 33-Jährigen nutzen ihre guten Kontakte in andere Autohäuser und vermitteln – wie es am Land üblich ist – auch Neuwagen, vor allem von VW und Skoda. 40 Neu- und 20 Gebrauchtwagen waren es 2016.

„Bei Motorex können wir die Preise gestalten“ Bei all den Veränderungen ist eines gleich geblieben: die Verbindung zu Motorex. Der Schweizer Schmierstoffspezialist wurde von Derendinger empfohlen, wo auch die Werkstattausrüstung gekauft wurde. „Seither führen wir alles von Motorex, auch Bremsflüssigkeiten“, sagt Tremmel. Der Tankwagen mit 5W30, dem wichtigsten Motoröl, kommt drei Mal im Jahr, der Rest (10W40, 5W40, 0W30, 0W20) wird in 60- oder 208-Liter-Fässern geliefert. „Uns taugt es, wenn wir den Preis gestalten können“, meint Schöll: „Denn Motorex gibt es weder in Baumärkten noch im Internet.“ Das freut auch Wolfgang Schneider, den Marketing- und Key Account Manager: „Unsere Stärke ist sicher die persönliche Betreuung, wo man jederzeit Informationen erhält, wenn es Fragen gibt. Für den Pkw-Bereich gibt es aber auch den Ölfinder und bei den Landmaschinen haben wir einen dicken Wälzer, in dem jede noch so kleine Maschine drin ist.“ •


gewerbe

In der Historie liegt die Zukunft Bosch unterstützte auch heuer den „Histo-Cup“ und lud im September Gäste zum Rennen nach Spielberg: Dort wurden auch die neuesten Geräte vorgestellt.

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s ist schon eine liebgewordene Tradition, dass das Team von Bosch im Herbst zum „Histo-Cup“ nach Spielberg lädt, und auch heuer war es wieder so weit – auch wenn das Wetter an diesem Wochenende nicht ganz so mitspielte, wie es sich die Teilnehmer an den zahlreichen Rennen und die Besucher erwartet hätten. Doch vielen war das egal, schließlich wurden ihnen die Neuheiten von Bosch ohnedies in den Boxen präsentiert – wie zum Beispiel das neue Reifenprofilmessgerät TTM: Dieses erfasst und verarbeitet Bildersequenzen in weniger als einer Zehntelsekunde dank der neuesten Kameratechnologie, wodurch eine schnelle und präzise Vermessung des Reifenprofils ermöglicht wird.

In jedem Auto sind Bosch-Teile

Vor Ort war natürlich auch Helmut Stuphann, Leiter des Bereichs Automotive Aftermarket bei Bosch in Österreich: „Der Histo-Cup ist für uns als weltweit größter Kfz-Zulieferer und Innovationsführer natürlich besonders interessant.“ Denn in allen teilnehmenden Fahrzeugen sei Technik von Bosch verbaut, sei es als Zündkerzen, Scheinwerfer, Batterien, Einspritzsystem oder Bremsen. Gefahren wurde beim „Histo-Cup“ in mehreren unterschiedlichen Disziplinen: Alte Formel-Boliden waren ebenso am Start wie historische Tourenwagen, BMW 325 oder Alfa. Einige Bosch-Gäste durften in den Rennautos auch mitfahren, außerdem gab es ein Gewinnspiel mit zahlreichen Preisen. Stuphann sprach von „begeisterten Kunden“: Daher ist anzunehmen, dass Bosch auch nächstes Jahr beim „Histo-Cup“ wieder dabei ist. • (MUE)

Direkt neben den Rennautos zeigten die Bosch-Techniker den Kunden neue Geräte für die Werkstätten


NEUE PRODUKTE

Leise zur Wohlfühlwärme

Einfache Suche

Mit einer neuen Hochvolt-PTC-Luftheiztechnologie möchte BorgWarner für mehr Reichweite und Fahrkomfort bei E-Fahrzeugen sorgen. Mit dem neuen System wird der vom Gebläse kommende Luftstrom unabhängig von der Motorabwärme erhitzt. Dabei bilden keramische PTC-Komponenten das Herz des Hochvolt-Luftheizers, was hilft, dass sich das System selbsttätig reguliert und die meiste Heizleistung bei kalten Temperaturen bereitstellen kann. BorgWarner Inc.; www.borgwarner.com

Ohne Vakuum spülen Auf Basis langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der elektrischen Kühlmittelpumpen hat die zur Rheinmetall Automotive gehörenden Pierburg GmbH die Vapor pump entwickelt, die zur Spülung des Aktivkohlebehälters dient. In diesem Behälter werden Dämpfe des Kraftstofftanks gesammelt und anschließend im Motor verbrannt. Bei der neuen Pumpe wird der Kohlebehälter auch ohne das bislang nötige Vakuum im Ansaugrohr gespült. Angetrie-

Schnelle Reinigung

In ein schlankes POS-Display hat Denso 11 Typen seiner gängigsten Hybrid-Wischer für den Aftermarket zusammengestellt. Über einen „Wischblatt-Finder“ wird eine einfache Suche nach dem richtigen Ersatz-Wischer mit U-Haken-System ermöglicht. Dabei wird das Maßband vom POS-Display abgerissen, direkt an den alten Wischer angelegt und die gesuchte Typenbezeichnung abgelesen. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.de

ben wird die Vapor Pump von einem einphasigen Motor, der zum großen Durchsatz und dem geringen Druck der Anwendung passt. Durch ein hohes Drehmoment wird gewährleistet, dass die Pumpe schnell anläuft und reagiert, während das zentrifugale Design ermöglicht bei wenig Energieaufwand selbst gegen das geschlossene Ventil zu arbeiten. Mit dem Einsatz einiger Kunststoffkomponenten möchte Pierburg sowohl das Gewicht als auch die Kosten niedrig halten. Rheinmetall Automotive AG www.rheinmetall-automotive.com

Im Bereich der Klimaanlagenwartung hat Herth+Buss mit dem im Sortiment Elparts erhältlichen AirClean (Sprühpistole und Klimaanlagenreiniger) erweitert. Mit geringem Arbeitsaufwand wird der Fahrzeuginnenraum und dessen Klimaanlage desinfiziert; Keime, Pilze, Viren und Bakterien werden reduziert. AirClean ist für alle Fahrzeuge vom Pkw über Nfz, Wohnmobile bis zu Baufahrzeugen, Traktoren und landwirtschaftlichen Maschinen geeignet. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG; www.herthundbuss.com

Unsichtbare Informationsbringer im Test Um selbstfahrenden Autos eine bessere Orientierung zu bieten und die Verkehrssicherheit zu erhöhen, möchte 3M Verkehrsschilder und Fahrbahnmarkierungen künftig mit maschinenlesbaren Daten versehen. Die unsichtbaren Barcodes sollen nicht nur über Tempolimits informieren, sondern auch Fahrbahnsperren und Koordinationsdaten übermitteln. 3M Österreich GmbH; www.3m.com/at

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Guter Zuverdienst

Filter für den Crafter

Mit dem Pro-Line Dieselfilter-Additiv bietet Liqui Moly beim Dieselfilter-Tausch nicht nur zusätzliche Erträge für die Werkstätten, sondern auch einen Schmierverbesserer. Rund 300 ml der 500-ml-Dose werden zum Befüllen und Einsetzen des Filters benötigt. Der Rest kann in den Tank geleert werden und reinigt zusätzlich in geringer Dosierung über einen längeren Zeitraum. Liqui Moly GmbH; www.liqui-moly.at

Mit einem neuen hocheffizienten Dieselfilter für den Crafter intensiviert UFI Filters die Zusammenarbeit mit VW. Der Filter ist für die Leistungsklassen 75, 103 und 130 kW erhältlich und je nach Kraftstoffqualität der verschiedenen Zielmärkte in 2 Versionen zu haben. Durch die Bauweise aus extrudiertem, lasergeschweißtem Aluminium der „Plug-and-Play“-Lösung ist maximaler Halt garantiert. UFI Filters spa; www.ufifilters.com

Für nahezu alle Mit Luftfilter für weitere Fahrzeugmodelle hat Sogefi sein Luftfilter-Sortiment für den Aftermarket weiter ausgebaut, unter anderem für die Marken Volvo (S90, V90, XC90 II oder V40 II), Land Rover (Discovery IV, Range Rover III, IV und Sport), Citroën (C1), Peugeot (108), Mercedes-Benz (div. Modelle) oder Honda (Civic). Dadurch deckt Sogefi mit seinen Marken Purflux, Fram und CoopersFiaam nahezu alle auf der Straße befindlichen Marken und Modelle ab. Sogefi empfiehlt den Aus-

tausch des Luftfilters mindestens einmal pro Jahr, vorzugsweise gleichzeitig mit dem Ölfilter. Der regelmäßige Austausch des Luftfilters gewährleiste die Erhaltung der Fahrzeugleistung und Kraftstoffeffizienz sowie eine optimale Motorleistung und einen besser geschützten und weniger umweltverschmutzenden Motor – und somit eine geringere Abgasemission zur Einhaltung von Umweltschutzvorschriften. Sogefi Group; www.sogefigroup.com

Gut bestückt Mit seinem „Multibag XL“ und der „Universal“ Werkzeugbestückung bietet SW-Stahl Handwerkern ein Standardsortiment an Werkzeugen des täglichen Gebrauchs. Insgesamt umfasst die Tasche aus widerstandsfähigem Polyestergewebe (Fassungsvermögen: 36 Liter) sowie einem maximalen Befüllgewicht von 25 Kilogramm ein 160-teiliges Sortiment. SW-Stahl GmbH; www.swstahl.de

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Bei BP Österreich hat Isabelle Thommen (l.) die Position der Pressesprecherin von Mag. Melanie Milchram-Pinter (r.) übernommen. Weiters ist sie als Manager Communications & External Affairs neben Österreich auch für die Schweiz zuständig.

Collet sagt adieu Nach 1,5 Jahren an der Spitze von BMW Österreich wird Geschäftsführer Chris Collet mit 1. Dezember 2017 zu BMW Group Financial Services Nederland wechseln und dort die Bereiche Vertrieb und Marketing verantworten. Einen Nachfolger gibt es noch nicht.

Nachdem Martin Novak zu seiner Geschäftsführertätigkeit bei Eurotax Österreich auch die Schweiz dazu erhielt, übergab er nun die Gesamtverantwortung für den Verkauf an Gerhard Scheimer (B.), der zuvor als Head of Field Sales & Telesales im Unternehmen beschäftigt war.

Aufgaben gebündelt Als neuer Gesamtleiter Vertrieb und Marketing bei Eder verantwortet Peter Nebel seit kurzem außer dem österreichischen und deutschen Markt alle Exportmärkte, auf deren Potenzial der Hersteller der Fahrzeugtransportermarken Algema und Fit-Zel künftig noch stärker setzt.

Bei der EnergieAllianz Austria folgt Thomas Torda als neuer Co-Geschäftsführer auf Markus Felder, der von der EAA-Geschäftsführung in die Energie Burgenland zurückkehrt. Torda teilt sich die Geschäftsführung mit Christian Wojta und Jörg Sollfelner.

IV-Auftragsstudie als FH-Diplomarbeit Eine auf Anregung des Arbeitskreises der Automobilimporteure verfasste Diplomarbeit zur steuerlichen Belastung durch private Pkws im EU-Vergleich wird als Verhandlungsgrundlage künftig wertvolle Dienste leisten. Der Autor Ing. Patrick Dornig, MBA (im Bild mit Mag. Diane Freiberger, MBA, FH-Vizerektorin und Lehrgangsleiterin der MBA-Programme) ist Absolvent des Executive MBA Fokus Automotive Management an der Business School der FH Kufstein Tirol. In seiner Abschlussarbeit hat er sich „Automotive Steuern im europäischen Vergleich“ genauer angesehen und ist zum Schluss gelangt, dass der österreichische Autobesitzer im Schnitt 18,8 Arbeitstage pro Jahr für seine Kfz-Steuern leisten muss. Im EU-Durchschnitt beträgt der Wert 26,5 Arbeitstage; ein Luxemburger hat seine Kfz-Steuern in 9 Tagen erwirtschaftet. Die Arbeit wartet mit zahlreichen weiteren interessanten Zahlen auf, etwa dass derzeit in Europa 159 verschiedene Steuersätze und Gebührenarten herangezogen werden, was für Intransparenz und fehlende Nachvollziehbarkeit durch den Bürger sorgt, wie Dornig kritisiert.

Als Assistent der Geschäftsführung ist Günter Reininger zu Obereder gewechselt und verstärkt das Team im Schmierstoffbereich. Er betreut als zusätzlicher Außendienstmitarbeiter das Burgenland im Bereich Automotive.

Als Head of Cluster, DACH, Benelux und Russia bei PETRONAS Lubricants International (PLI) soll Bart Janssen für eine weitere Expansion in den von ihm betreuten Ländern sorgen. Er berichtet direkt an Alessandro Orsini, Regional Head of Europe.

Die Leitung der Kfz-Abteilung der Wiener Städtischen hat Mag. (FH) Sabine Stiller von Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl übernommen. Zusätzlich fungiert sie nun neben Ing. Dr. Akad. Vkfm. Franz F. Gugenberger als Geschäftsführerin bei carplus.

Ausgabe: 10/2017, 30. Jahrgang; Cover-Werbung: Shell; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@autoundwirtschaft.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at; Geschäftsführung: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at; Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at; redaktionelle Mitarbeit: Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Bernhard Schoke, Xaver Ziggerhofer; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: keiler. alexander@autoundwirtschaft.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: lust.annemarie@autoundwirtschaft. at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2017; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, AUTO-info4you, FLOTTE & Wirtschaft, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET www.4wd.co.at

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER


MENSCHEN

Leserbriefe

Betrifft: „Es wird Zeit …“ in „AUTO & Wirtschaft“ 9/17 Sehr geehrter Herr Müller, sehr geehrte Frau Müller-Happe, wir freuen uns sehr über Ihren Artikel über unsere Studie „Future of automotive mobility“. Die Durchführung dieser Studie hat viel Zeit und Arbeit verlangt. Wir schätzen es daher sehr, mit Ihrer Hilfe unsere Erkenntnisse publik zu machen. Mit freundlichen Grüßen, Isabel Schertler, Marketing Assistant Arthur D. Little Austria GmbH, Wien

Betrifft: TV-Duell Ulrike Lunacek (Grüne) vs. Norbert Hofer (FPÖ)

Binder-Krieglstein übernimmt von Roy Mit 1. November 2017 wird Benedikt Binder-Krieglstein, MBA, den Vorsitz der Geschäftsführung von Reed Exhibitions Messe Wien und Salzburg von Mag. Martin Roy übernehmen. Roy verlässt Reed Exhibitions mit Ende Oktober auf eigenen Wunsch.

Offene Stelle besetzt Die vakante Stelle als Leitung Marketing und Öffentlichkeitsarbeit beim Leondinger Batterienhersteller Banner hat Mag. Katrin Hilpold, MBA, übernommen. Zuvor war die Oberösterreicherin bei Lohmann Koester als Global Market Intelligence Manager beschäftigt.

Frau Lunacek will 2030 keine diesel- und benzinbetriebenen Fahrzeuge mehr zulassen. Wie kann man nur so realitätsfremd sein? Wie wollen Sie bis dahin tausende Stromtankstellen installieren? Ich war selbst beruflich ca. 2 Millionen Kilometer auf der Straße. Und von wo nehmen sie den Strom her? Importierter Atomstrom? Sie müssen eine Möglichkeit finden, die tausenden stinkenden Lkws und Busse unserer östlichen Nachbarn von Österreich fern zu halten, sonst wird die Luft nicht besser. Warum gehen Sie nicht gegen die 327 Megakreuzfahrtschiffe vor? Diese werden, bis auf 7 Ausnahmen, mit Schweröl, einem Abfallprodukt der Raffinerien, betrieben. Städte wie Barcelona, Marseille, Savona usw. leiden unter den laufenden Maschinen der ankernden Riesen. LNG als Treibstoff ist deshalb nicht möglich, da in den meisten Häfen nicht verfügbar. Vor Kurzem wurde in einem deutschen Beitrag über die Luftverunreinigung durch Kreuzfahrtschiffe berichtet. Es wurden mit verdeckten Messgeräten und Kameras Schadstoffpartikel in der Größenordnung von 1 Million Pkws gemessen. Die Belastung war am Joggingpfad, der sich immer unter den Schornsteinen befindet, am größten. Elektromobile sind okay. Aber realistisch bleiben, auch wenn Wahlzeit ist! Mit vielen Grüßen Peter Simandl, ehem. Mitarbeiter der LGV Leasinggüterverwertung, Wien

Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Mit dem Maßband erwischt Volvo ordnet Europa und Amerika neu Mit Anders Gustafsson (l.) als Leiter der Amerika-Geschäfte und Lex Kerssemakers (r.) als Senior Vice President für die EMEA hat Volvo seine Führung in Europa und Amerika neu geordnet. Zusätzlich verantwortet Kerssemakers die Koordination der Entwicklung der Volvo-Geschäfte im gewerblichen Bereich.

Auch auf der IAA waren die asiatischen Mess- und Nachbauexperten unterwegs, wie unser Redakteur Matthias Pilter mit diesem Schnappschuss festhielt. Der Entwicklungsvorstand sah es vor Ort entspannt, da weder die Software noch das ruhige Fahrgeräusch des Bauteils mit dem Maßband festgehalten werden können.

Neue Ansprechpartnerin Mit Iris Schmid hat Mazda Österreich eine neue Verantwortliche für PR und Medienarbeit installiert. Sie ist seit 2 Jahren in der Mazda-PR tätig und folgt Jo Deimel nach, der ab sofort übergeordnet die Kommunikation für Marketing, Online, PR und Produktmanagement leitet.

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SCHLUSS mit Lustig Es ist nichts so fein gesponnen, … … dass Moral wird nicht gewonnen, möchte ich lästig, listig mit erhobenem Zeigefinger Moralinsäure (umweltfreundlich!) verspritzen. Es erreichen mein waches Auge immer wieder die Ergebnisse der klitzeklein säuberlichen Erhebungen, die irgendwelche Wissenschafter – in wessen Auftrag auch immer – anstellen.

„Bauen die Autohersteller die falschen Autos? Sie lassen unter Ausnützung der grandiosen elektronischen Heinzelmännchen einen Tsunami von neuen Modellen über uns hereinbrechen.“ Nun wusste ich nicht, dass derart gebriefte Akademiker aus europäischen Daten von 2013/2014 durch Modellrechnungen im September 2017 exakt „170 Tote durch Dieselfahrzeuge in Österreich“ herausfiltern können. 80 davon gehen auf das Konto der geschönten Abgaswerte, suggeriert die Studie (siehe Seite 20). Wohl inspiriert vom Märchenschloss Laxenburg, wo edel diese Denker residieren. Doch nicht mit Details will ich mich hier beschäftigen, die wird das International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) auf Aufforderung der Branchenvertretung nachliefern müssen, sondern mit dem Großen und die Königsidee lautet: Noch höhere Steuern, noch weniger Fahrraum, noch mehr Auflagen, damit die sturen Autofahrer sich besinnen und ein Auto nur noch mit Alternativantrieb teilen – nicht besitzen! • Vor meinem geistigen Auge erscheinen schon die Züge mit den Autotransportern, die binnen kürzester Zeit Erneuerung für den überalterten Wagenpark Österreichs bringen. Alles unter Euro 6, maximal 5, das sind Millionen Fahrzeuge, die in die Schrottpressen müssen. Jahresumsatzvervielfachungen auf einen Schlag. Das wär’ ein Leben. Fragt sich nur für wen und wie lange? • Und erst bei den Nutzfahrzeugen: alle ohne entsprechende Abgasreinigungsanlagen weg von der Straße. Herrlich. Es gäbe dann fast gar keine mehr, denn leider, liebe Politiker und Politikerinnen im Verein mit den gekauften Studienmachern, hat noch keiner der großen Derwische der Autoindustrie eine General-

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lösung parat, emissionsfrei unseren Lebensraum zu bedienen. Aber so was stört ja forsche Wahlkämpfer nicht und schon gar nicht jene Bedenkenträger, der ihr unerschöpflicher Born neuer Ideen in ihrem Kreuzzug gegen das Auto ist. Weg mit dem vierrädrigen Volksvermögen. Schrottberge stören uns nicht, wir sind das Land der Berge. Und die Regierung könnte Blech verkaufen, statt nur Blech zu reden. • Allen Ernstes: Die edle Riege aus den dualen Parlamenten Brüssel und Wien verdient die höchste Wertschätzung, die ihr die Fahrzeugwirtschaft geben kann. Keine rührt besser die Verkaufstrommel für die Optimierungsgiganten, Billiglohn- und Billigsteuernutzer ausländischer Provenienz. • Es knien vor Ihnen in Dankbarkeit, liebe Politiker und Politikerinnen, die bisher um ihr nacktes Weiterleben zitternden daheim gebliebenen Mitglieder der Fahrzeugwirtschaft gemeinsam mit


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Sicherheit ist Einstellungssache

Mangelha eingestellte Scheinwerfer sind ein Sicherheitsrisiko für Autofahrer – und damit Umsatzbringer für Werkstätten. Sofern Sie ein Werkzeug haben, das einfach zu bedienen ist und schnell zuverlässige Ergebnisse liefert. Scheinwerfereinstellgeräte der SEG-Serie von Hella Gutmann erfüllen genau diese Anforderungen: mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen und bewährten nützlichen Einstellhilfen, die auf kürzestem Wege zum perfekt eingestellten Scheinwerfer führen. Nach den neuesten rechtlichen Standards und mit optimaler Anbindung an Diagnose und Dokumentation mit der mega macs Serie. Entdecken Sie die SEG-Serie von Hella Gutmann für Ihre Werkstatt und für Ihre Kunden. Bei Ihrem Hella Gutmann-Vertriebspartner oder auf unserer Homepage.

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