AUTO & Wirtschaft 12/2013

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Dezember 2013

Lobbying

JETZT SPRICHT DIE BRANCHE 6. A&W-Tag Vorträge, Diskussionen, Gedankenaustausch

Tachobetrug Wird das Tricksen leicht gemacht?

Neuzulassungen Geht es jetzt endlich überall aufwärts?

Werkstätten Neue Geräte, neue Konzepte

Zum Herausnehmen! Dezember 2013

Internet-Börsen

PARTNER? GEGNER? Werkstätten Viele Kunden suchen bereits im Netz

Gebrauchtwagen Eine Branche im Umbruch

Computer Kein Autohaus kann darauf verzichten

Umfrage Was die Lenker sich am meisten wünschen

Binnen einer Generation hat der Computer die Arbeitswelt komplett verändert – das gilt auch für Autohäuser und Werkstätten: Jeder Stillstand gefährdet das Geschäft!

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ANSICHT

AntiAUTOritär

K

ürzlich wurde das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt, kurz MFU, vom Verband der Automobilimporteure und dem Bundesgremium Fahrzeughandel ins Leben gerufen. MFU-Forum soll dem Automobil ein positiveres Image in der Öffentlichkeit einbringen. Deshalb will ich den Fokus auf die Wirklichkeit lenken. Für die Insider, die Leser unserer Zeitung(en), ist das, was im Forum Thema ist, nichts Neues gewesen. Wahrscheinlich aber für die Masse der Bevölkerung. Denn Automobilität bei uns ist etwas, was man gerne verdrängt. Vor allem wenn man bedenkt, dass Autohass hierzulande kein Randphänomen ist, sondern unseren Alltag durchzieht. Und das nicht nur bei den üblichen Verdächtigen – Grüne, Politiker, Institutionen. • Mit am Ekel erregendsten sind die Beispiele gebildeter, wohlmeinender Bundesbürger, zumal wenn sie im Gewand moralisch mahnender Fürsorge in Form Umweltschutz daherkommen: „Wenn ihr euch hier so benehmt, dann müsst ihr euch nicht wundern, wenn weitere Gegenmaßnahmen passieren.“ • Die Urheber solcher und ähnlicher Entwicklungen, wie wir sie hierzulande nahezu täglich dutzendfach zu hören, zu schauen und zu lesen bekommen, weisen das natürlich von sich, antiAUTOritär zu sein. Man kennt das. Die Gründung des Forums MFU gegen das herrschende, pathologisch gute Gewissen darauf insistiert zu haben, dass doch sein kann, was nicht sein darf, allen gängigen Rationalisierungen zum Trotz. • Und noch ein Punkt verdient Aufmerksamkeit. Anlass ist, das Feindbild Auto zu entkräften. Solche Ereignisse werden in den Medien und anderswo gewöhnlich mit historischen Reminiszenzen abgehandelt. Dass MFU den Fokus nicht auf die Vergangenheit richtet, sondern auf die Gegenwart, ist bitter nötig. • Bitter ist allerdings auch, dass immer noch vergangene Rituale den Blick auf die Realität verstellen. Lobbyismus im – unvollständigen – Team zu betreiben, ist ein Ritt auf der Rasierklinge. Eitelkeiten und Revierkämpfe haben in der zweitstärksten Wirtschaftsbranche unseres Landes keinen Platz. Denn nicht was war, macht der Auto fahrenden Wirtschaft im Land heute Sorgen, sondern das, was ist und was noch kommt.

Gerhard Lustig: „Das Forum MFU darf nicht zum Schmafu in Sachen Autowirtschaft degradiert werden.“ Helmuth H. Lederer: „Das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt muss die Chance bekommen, die Wichtigkeit der Automobilität im öffentlichen Interesse zu verankern.“

Schuld ist immer das Auto

Wir danken allen Beteiligten für das Geleistete! Der Jahreswechsel soll Ihnen bescheren, was Sie brauchen, um auch 2014 im Autogeschäft erfolgreich sein zu können. Unsere Unterstützung ist Ihnen gewiss!

Der Konflikt mit der Automobilität gilt als besonders kompliziert. Eigentlich wäre das alles schon bald Geschichte, ließe man ihn nur von einem NGO-Experten lösen, der aber aus dem Regierungsbudget per Honorar recht gut lebt – denn im Gegensatz zum Wirtschaftstreibenden weiß er exakt, was zu tun ist. Sein Geheimrezept: Man dränge die Kraftfahrzeuge von der Straße und schon würde bei uns prima Klima herrschen. Entsprechend fassungslos reagiert man auch auf die Planungen unserer Politiker, statt Auto- und Bahn- die Radund Fußwege auszubauen. Die freigewordenen Arbeitskräfte? Irrelevant. Ein Blick in die löchrigen Staatskassen? Nicht jetzt. Denn nun stopfen Autobauer nicht einfach nur Autos in den Markt. Nein, sie„gefährden“ damit mutwillig die Umwelt. Eine Binse – genauso bekannt wie verkehrt. • Mehr als die Ahnungslosigkeit verblüfft aber die Kaltschnäuzigkeit derer, die eifrig das Automobil dämonisieren. Sicher: Über Verkehrs- und damit Autopolitik lässt sich vortrefflich streiten. Dass das Auto aber mehr im Weg stehen soll als Vernichtungsphantasien aus „Grünland“ oder gar die international Arbeit suchenden Heerscharen, zeugt von Unverfrorenheit. Der Autokritiker interessiert sich nicht für den unumstrittenen Wirtschaftsnutzen. Für ihn sind Autos nichts weiter als ein austauschbarer Fixpunkt, an dem sich das dringende Bedürfnis, die Autowirtschaft zu verteufeln, manifestiert. Gäbe es keine Autos, dann wären es eben Rinderwahn und Ozonloch. Nur Plastiksackerln bleiben tabu. Die braucht man, um all diesen Blödsinn hineinzuspeiben, grüßt grob Ihr

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INHALT

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Aspekte

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12/2013, 26. Jahrgang Cover-Werbung: VDO MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Chefredakteur: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Chef vom Dienst: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Leitender Redakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redakteure: Dr. Klaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Kreutzer, DW 579 M: +43 664 88368584 E: kreutzer.matthias@autoundwirtschaft.at Petra Mühr, DW 578 M: +43 664 88368583 E: muehr.petra@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Kurt Holzbauer, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Mag. Irina Podshibyakina, Ing. Josef Schirak, Christine Winkler Anzeigenmarketing: Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hartwig Scheicher, DW 520 M: +43 664 8229494 E: scheicher.hartwig@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Herausgeber: Helmuth H. Lederer E: hhl@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2013 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

Ein Leben ohne Auto ist schwer vorstellbar

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Hödlmayr will heuer leicht wachsen

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Thema Nun müssen Taten folgen

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Handel

Thema Beim Lobbying für die Kfz-Branche ist erst der erste Schritt getan Seite 10

VW: Start in eine neue Ära

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Lada: Neuer „Leicht“-Laster

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A&W-Tag: Treffpunkt der Branche

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Schirak: „Es geht um die Wurst!“

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Seat: Uno, dos, tres

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Schuster nimmt Osten ins Visier

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Autostudie: Dreikampf um die Spitze

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VÖK: Jammern hilft nichts!

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Ostfantasie: Lockruf des russischen Bären

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Tachobetrug: Kampf den Tachobetrügern!

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Management

Management Krems: Aus Ford wurde Billa

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carplus: Chance für Autohäuser

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Kongress: Immer weniger – dafür schneller

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Essen: Im Zauber der Pferdestärken

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Bosch: Motor für gestern, heute, morgen

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Kneth: Abschied ohne Tränen

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Dellenteam: Höchste Qualität

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Statistik: Herbstlicher Hoffnungsschimmer

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Europa: Das zweite Plus in Folge

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tyremotive: Rasante Zuwächse im Markt

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Umfrage: Fruchten neue PR-Strategien?

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Wirtschaft Forstinger: Das nächste Umbaujahr

Dezember

ZUM HERAUSNEHMEN:

2013

Continental: Markengewinn durch Gestalten 48 Kfz-Tag Graz: Optimistisch trotz Krise

Internet-Börse

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PARTNER? GEGNER? Werkstätten

Viele Kunden suchen bereits im Netz

Gebrauchtwag Eine Branche im Umbruc h

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Computer Kein Autohau s kann darauf verzicht en

Umfrage Was die Lenker sich am meisten wünschen

Die neuesten Trends im Internet und im EDVBereich, in einem Sonderheft fein aufbereitet

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Franchise: Geldwechseln auf hohem Niveau 46

Binnen einer Generation hat der Computer die komplett verändertArbeitswelt auch für Autohäuser– das gilt und Werkstätten : Jeder Stillstand gefährdet das Geschäft!

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Eurotax: Wie viel sind Autos wert?

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Firmenwagen: Wer hat den Größeren?

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MS: Kleiner. Meiner. Feiner. Designter.

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Gewerbe

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schaft.at

ATE: EU verpflichtet zur Druckkontrolle

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Werkstattausrüstung: Es wird wieder gekauft 56 Förch: Lagersystem für effiziente Arbeit

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Klein: „Win-win-Situation erster Güte“

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Derendinger: Kurzlebige Schnäppchen

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Berner: Wie eine gute Diagnose gelingt

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Senker: Herausforderung gemeistert

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Kronreif: Der Unbelehrbare (II)

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ATEV: Sein Trumpf ist die Seriosität

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Werkstattkonzepte: Gemeinsam zum Erfolg 64

Wirtschaft Forstinger will weiter gesunden

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Würth: Mehr verdienen in der Werkstatt

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Bosch: Wie Miles & More – aber effizienter

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tyre24: Beim Fahren fast unsichtbar

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„WOZU AUTO?“, die AUTO-&-Wirtschaft-Sonderausgabe 2013 erscheint in wenigen Tagen!

Wozu? Wohin? Wie lange noch?

Gewerbe Werkstattsysteme werden wichtiger ab Seite 64

Gewerbe Herk: Lack-Tradition: Josef mal drei

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Lack & Technik: 5 Sterne, 6 Lehrlinge

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Elring: Mobil gemachte Einbauhilfe

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Neue Produkte

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Menschen Umorganisation bei Porsche Austria

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Andere Struktur bei Jaguar Land Rover

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Ansichten Lederer und Lustig Knöbl: Kündigen ohne Verlust

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ASPEKTE

„Kein Leben ohne Auto“ Laut einer Umfrage, die vom Gallup-Institut im Auftrag des Forums Mobilität.Freiheit.Umwelt durchgeführt wurde, können sich zwei Drittel der 1.000 befragten österreichischen Führerscheinbesitzer ein Leben ohne Auto nicht vorstellen – auch wenn es als Statussymbol nicht mehr so wichtig ist wie früher. Laut Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels, sollten jene Organisationen, die sich eine autofreie Welt wünschen, „sich einmal aus den innerstädtischen Bezirken Wiens hinausbewegen und mit Pendlern oder der Landbevölkerung sprechen“.

Stromaufwärts Viele neue Modelle bei den Elektroautos wirkten sich positiv auf die Neuzulassungen aus. Im Vergleich zu 2012 stiegen sie in den ersten 10 Monaten 2013 von 362 auf 486. Das volumenstärkste Modell war der Renault Zoe (293 Stück). Deutlich abgeschlagen der zweitplatzierte Nissan Leaf (74) vor dem smart fortwo (35

Coupés, 12 Cabrios). Nicht berücksichtigt sind Fahrzeuge wie Renault Twizy oder KleinLkws.

Alternatives Messe-Konzept Nicht nur eine neue und „andere“ Ausstellung, sondern auch gemeinsame Veranstaltungen wie Fahrtrainings soll es in Tirol bald geben – so der Plan des Ausstellungsvereins der Innsbrucker Markenhändler. Nachdem die Innsbrucker Frühjahrsmesse nun mit Händlern der Umgebung organisiert wird, hat sich der Verein zu neuen Konzepten entschlossen. „Die Werbung wird Geld kosten, aber wir glauben, dass

wir diesen Aufwand leicht in Verträge umsetzen können“, meint Landesgremialobmann Komm.-Rat Ing. Wolfgang Rötzer. Der Verein deckt 85 Prozent aller Marken ab: Der Grundgedanke ist, mit geballter Kraft aufzutreten. Die Ausstellung soll in den eigenen Betrieben stattfinden. „Wir werden einen Gegenpol zur Messe bilden und entsprechende Angebote schmieden“, sagt Rötzer.

Mazda hält an Händlern fest Das Verkaufsnetz von Mazda Austria bleibe konstant bei 72 Händlern und 123 Standorten, bestätigte Geschäftsführer Günther Kerle. Es gebe allerdings noch Lücken. Wichtig sei, dass jeder Betrieb zumindest 100 Autos Potenzial habe.

Noch mehr Bikes in Tulln

Begeistert vom Netz Das Fahrzeug der Zukunft ist mit dem Internet verbunden – daran glauben 90 Prozent der Befragten einer Covisint-Studie, die in Nordamerika durchgeführt wurde. 80 Prozent sind der Ansicht, dass dadurch ihre Zufriedenheit mit dem Auto steigt sowie das Fahrerlebnis erhöht wird. Unklar ist vielen noch, wie diese Dienstleitung finanziert werden soll. Die Ergebnisse lassen sich jedenfalls grob auch auf Europa umlegen, im Frühjahr ist dann eine spezifische Studie für diese Region geplant.

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Der Start der bike-austria im vergangenen Jahr war erfolgreich: Auf 20.000 m2 waren 130 Aussteller mit 220 nationalen und internationalen Marken vertreten. 41.200 Besucher

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absolvierten u. a. 1.371 Indoorund 1.034 Outdoor-Testfahrten. Die zweite bikeaustria, die vom 11. bis 13. April 2014 stattfinden wird, soll noch größer und spannender werden. Mehr Aktionsflächen und neue Events werden das Programm erweitern, Jugendliche bekommen einen eigenen Testparcours für Zweiräder mit 50 cm3 und 125 cm3.


ASPEKTE

Auto-Showtime! Beinahe alle Automarken werden bei der Vienna Autoshow 2014 (16. bis 19. Jänner) zu sehen sein – auch die zuletzt nicht vertretenen Firmen Peugeot, Citroën und Chevrolet. Erstmals dabei ist Tesla, nicht anwesend werden Subaru, Ferrari und Maserati sein. Auf rund 30.000 m2 werden über 400 Fahrzeuge ausgestellt sein.

Parallel dazu werden wieder die Ferien-Messe Wien und die Cook & Look stattfinden. Alle drei Veranstaltungen sind mit einem Ticket zugänglich. Heuer besuchten 147.759 zahlende Besucher das Triple-Event. 38 Prozent von ihnen gaben bei einer Umfrage an, innerhalb der kommenden zwei Jahre einen Autokauf zu planen.

Chevrolet auf der Überholspur Chevrolet Austria ist bereit zum Aufholen: Helfen soll dabei vor allem der neue Trax, von dem im vergangenen Monat bereits 513 Stück zugelassen wurden. Insgesamt sind die Chevrolet-Neuzulassungen in ersten 10 Monaten um 11,28 Prozent gesunken.

Hödlmayr kompensiert „Wir sind nun für sämtliche namhafte österreichische Autoimporteure tätig“, verlautbarte Mag. Markus Formann, Sprecher der Hödlmayr International, nachdem nun auch für Mitsubishi Fahrzeuge ausgeliefert wurden. Dennoch wird das Unternehmen heuer einige Rückgänge bei Auslieferungen und Dienstleistungen verzeichnen. Durch

intensive Expansion – mittlerweile ist Hödlmayr in 14 Ländern tätig – ließe sich dieses Minus jedoch ausgleichen, so Formann. Die Ergebnisse werden jedenfalls trotz der Rückgänge in einzelnen Bereichen etwas höher sein als 2012. Damals wurden 1,1 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, was einen Umsatz von 190 Millionen Euro brachte.

Kritik von Nemeth Der Eisenstädter Autohändler Ing. Peter Nemeth (Fiat, Alfa, Kia) kritisierte in seiner Eigenschaft als burgenländischer Wirtschaftskammerpräsident die Regierungsverhandlungen. Er rief die Politiker zu mehr unternehmerischem Denken auf: „Für Unternehmer zählt letztlich die Tat, nämlich die wichtigen Probleme anzugehen und zu erledigen. Und das wünsche ich mir auch von Politikern.“ Nemeth kritisierte vor allem die hohen Lohnsteuer- und Sozialversicherungsbeiträge: Diese würden in Österreich bereits 48,4 Prozent der gesamten Lohnkosten ausmachen; der OECD-Durchschnitt liege jedoch bei nur 35,2 Prozent.

Magna will wachsen Die Magna Steyr AG will am Standort Graz künftig mehr Premiumfahrzeuge produzieren. Nach wie vor wird daher die Errichtung eines weiteren Autowerks außerhalb Österreichs geplant, wo Volumenmodelle hergestellt werden sollen. „Wir wollen das Contract Manufactu-

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ring erweitern. Chancen sehen wir in Mexiko und Osteuropa“, erklärt Karl-Friedrich Stracke, Präsident Fahrzeugtechnik und Engineering. Überlegt wurden bis dato der Kauf des stillgelegten polnischen Autowerks FSO und die Errichtung einer neuen Fabrik in Ungarn.

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„Wir mischen Auf unseren regelmäßigen Besuchstouren geben Opel-Händler Einblicke in das Engagement innerhalb der Markenentwicklung und berichten von ihren Erfahrungen.

Advertorial

aus Groth t s r o H

Horst Grothaus ist innerhalb der Eisner-Gruppe Kärntens Herr über die Opel-Niederlassungen in Klagenfurt, Villach, Wolfsberg und Spittal an der Drau. In Summe sind das 1.100 Blitze, die in seinen Orderbüchern als Neuverkäufe einschlagen. Im neuen Außenauftritt der Niederlassung Spittal seien heuer 200 Opel-Fahrzeuge ausgeliefert worden, von 29 Angestellten in allen Phasen den geforderten Standards gerecht gepflegt und gehegt, erläutert der seit 20 Jahren in Opel-Diensten stehende Grothaus. Qualität, Design, Zuverlässigkeit rücken die Marke Opel wieder nach vorn in der Beliebtheitsstatistik „Wir mischen wieder mit!“, freut sich mit Grothaus auch Andreas Walcher, der in Weißenbach/Liezen und Haus im Ennstal in bereits dritter Generation unter Auto-Pfleger im Bezirk 12 Prozent Marktanteil mit der Marke erzielt. Walcher, tief im Einzugsgebiet verwurzelt und begleitet vom vollen Programm rund um Insignia, Mokka, Cascada, belebt mit seinen über 40 Fachkräften vor allem im Winter


wieder mit!“ mit dem Tourismus sein Geschäft und das von Opel. Seine Kunden schätzen im familiären Klima Preis und Leistung. „Zum ersten Mal seit Jahren spüren wir wieder verstärkt die Gunst unserer Kunden und auch die des Importeurs“, freut sich Walcher, „auch wenn der Dialog mit Wien noch ausbaufähig ist.“ Grothaus und Walcher in ihrer jeweiligen Dimension, finden in Einklang mit der real vorhandenen Marktkraft die nötige Balance zwischen Auslastung und Markenentwicklung. Nun wurden die Opel-Standorte in Spittal an der Drau und Haus im Ennstal herausgeputzt. Nicht in den Kosten ausufernd und dennoch gediegen, urteilt die Kundenschar und das rechtfertigt die Umbaumaßnahmen. Die Opel-Bestände wachsen wieder und Opel-Kunden bleiben auch nach Auslaufen der Garantiefristen bei der Markenorganisation. Für Walcher „ein weiterer positiver Trend mit Opel“. Grothaus bestärkt weiters im Allradsegment die Tatsache, dass vermehrt die Spitzenmarken von Audi, BMW und Mercedes eingetauscht werden. Für ihn Indiz, dass es trotz schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen aufwärts geht. Opel. Das entspricht der großen Tradition der Marke, komplexe Themen im Auf und Ab der Kundengunst zu wagen und mithilfe ihrer Händler letztlich immer zu gewinnen.

r alche eas W r d n A


THEMA

Felix Clary und Aldringen (l.) und Burkhard W. R. Ernst (r.) werden auch den anfangs skeptischen Fritz Nagl (M.) ins Lobbying-Boot holen

Nun müssen Taten folgen Nach der Gründung des Forums Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU) im November wartet die Branche gespannt, was diese groß angekündigte Lobbying-Aktion an konkreten Taten bringen wird. Noch werden Mitstreiter gesucht. Von Mag. Heinz Müller

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as Bundesgremium des Fahrzeughandels ist dabei, der Verband der Automobilimporteure macht auch mit. Und sonst? Wer sich erwartet hatte, dass das von Lobbying-Profi Wolfgang Rosam gegründete Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt von bereitwilligen (und zahlenden) Organisationen geradezu gestürmt werden würde, wurde enttäuscht. Denn von den Autofahrerklubs ÖAMTC und ARBÖ kam vorerst einmal ein „Njet“, auch wenn dieses von ÖAMTC-Verbandsdirektor Dipl.-Ing. Oliver Schmerold am „A&W“-Tag zumindest ein bisschen relativiert wurde: „Wir sind in Gesprächen, werden inhaltlich an einem Strang ziehen und gemeinsam auftreten, wo es Sinn macht.“ Begeisterung sieht anders aus.

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Dabei hatte es am 7. November so schön begonnen: Strahlender Sonnenschein, eine mit Journalisten von ORF, Tages- und Monatsmedien sowie Fachblättern gut gefüllte „Sky Bar“ in der Wiener Innenstadt – und gut gelaunte Vortragende am Podium. Deren erklärtes Ziel: Man dürfe die Autobranche nicht von den Gegnern – etwa dem VCÖ – in ein schlechtes Licht stellen lassen. Auffallend war, dass Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, nur im Publikum Platz genommen hatte.

Die Leitbranche in Österreich Um auf die Bedeutung der Automobilbranche aufmerksam zu machen, präsentierte Dr. Christian Helmenstein vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung bei der Pressekonferenz einige Zahlen: Die Branche trage mit einem Umsatzerlös von fast 43 Milliarden Euro knapp 11 Prozent zum österreichischen Bruttoinlandsprodukt bei. 251.374 Personen seien im Jahr 2011 in der Branche beschäftigt gewesen. Damit sei die Lage in Österreich nicht wesentlich anders als in Deutschland, das allgemein als stark von der Automobilwirtschaft geprägtes Land gelte. Helmensteins Resümee: „Es handelt sich zweifellos um die Leitbranche in Österreich.“ Außerdem sei der Kfz-Bereich gewissermaßen das „Inkassobüro für den Fiskus“, da im Jahr 2011 rund 4,213 Milliarden Euro an Mineralölsteuer an das Finanzministerium geflossen seien. Durch die motorbezogene Versicherungssteuer hätten Unternehmen und

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THEMA

private Haushalte weitere 1,662 Milliarden Euro beigetragen. Die Lkw-Maut habe 1,062 Milliarden Euro abgeliefert, bei der Pkw-Vignette und durch Sondermauten seien es weitere 499 Millionen Euro gewesen. Dazu kommen noch 484 Millionen Euro an Normverbrauchsabgabe sowie 85 Millionen Euro an sonstigen Einnahmen aus dem Automobilsektor.

Das Interesse der Medien an der Pressekonferenz war groß

Vorsteuerabzug für alle betrieblich genutzten Fahrzeuge Nachdem die Journalisten mit den wichtigsten Fakten „gefüttert“ worden waren, kamen die Branchenvertreter zu Wort: Angesichts dieser Zahlen sei es umso wichtiger, die Rolle der Automobilwirtschaft für Österreich ins richtige Licht zu stellen, sagte Dr. Felix Clary und Aldringen, Sprecher des Verbands der Automobilimporteure: „Die Autobranche ist ein unverzichtbarer Bestandteil für den Fiskus und für den Wirtschaftsstandort Österreich.“ Wichtig sei daher ein positiveres gesellschaftliches Bekenntnis zur Autoindustrie. Als konkrete Forderungen nannte Clary die Vereinfachung der Normverbrauchsabgabe (NoVA), den Vorsteuerabzug für alle betrieblich genutzten Fahrzeuge und die Anhebung der „Luxustangente“ (also der steuerlichen Absetzbarkeit der Autoanschaffung) von derzeit 40.000 auf 50.000 Euro.

Ernst: „Das ist nur der erste Schritt“ Dass man für das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt den Schulterschluss mit den Automobilimporteuren geschafft habe, sei nur der erste Schritt für die kommenden Aktivitäten, sagte Komm.-Rat Burkhard W. R. Ernst, Bundesgremialobmann des Automobilhandels. „90 Prozent der Probleme verbinden uns. Wir werden zwar in einigen Punkten weiterhin an verschiedenen Seiten des Tisches sitzen, doch im Großen und Ganzen wollen wir dasselbe für unsere Branche“, so Ernst im Richtung Verband der Automobilimporteure. „Der scharfe Wind, der uns entgegenbläst, ist nicht akzeptierbar. Wir wollen die Verkehrspolitik aktiv mitgestalten, die Steuerpolitik mitbestimmen und sicherstellen, dass das Fahrzeug gesellschaftspolitisch akzeptiert wird.“ Wolfgang Rosam, dessen Agentur mit der Umsetzung der Lobbying-Aktivitäten beauftragt wurde, sprach von einem jahrzehntelangen Vorsprung des VCÖ: „Wir brauchen daher eine gemeinsame Stimme, denn bisher haben zwar die Autofahrerklubs, das Bundesgremium des Fahrzeughandels oder die Innung der Kfz-Techniker etwas gesagt – aber die vielen einzelnen Stimmen haben kein gemeinsames Bild ergeben.“ Vielleicht waren die Vortragenden in der „Sky-Bar“ an diesem Vormittag etwas zu gut gelaunt, denn der Funke zu den Medienleuten wollte nicht wirklich überspringen. Auch nach einer Stunde Diskussion war einigen Journalisten nicht wirklich klar, was denn das Forum MFU eigentlich will und welche Aktivitäten es geben wird.

V. l.: Lobbyist Wolfgang Rosam, Burkhard W. R. Ernst, Felix Clary und Aldringen, Ökonom Christian Helmenstein

Wolfgang Rosam: Lobbyist im Hintergrund

Der große Abwesende: VCÖ-Chef Dr. Willi Nowak

Nächste Frage: Wer spricht denn eigentlich für das Forum MFU? Wen sollen also Journalisten in Tageszeitungen, die nicht unbedingt mit allen Branchen-Feinheiten (etwa den Divergenzen zwischen Importeuren und Händlern in vielen Sachfragen) vertraut sind, anrufen, wenn der VCÖ – wieder einmal – eine Pressemeldung über die angeblich ach so schlechten SUVs ausschickt? Bisher waren diese Texte oft 1:1 von vielen Medien übernommen worden. „Wir beide sprechen: Felix Clary und ich“, lautete die Antwort von Burkhard W. R. Ernst.

Auch Kfz-Techniker sind bereit Und jetzt? Was ist an konkreten Taten geplant? Man werde, so die Vertreter am Podium, nicht ausschließlich auf solche Aussendungen reagieren, sondern auch mit eigenen Aktivitäten agieren. Erste sichtbare Aktivität: Eine Umfrage unter 1.000 Österreichern über die emotionale Bedeutung des Autofahrens, laut der – welch Wunder – für 70 Prozent „Mobilität und Fortbewegung“ an erster Stelle stehen, wenn es um den Erwerb eines Autos geht. Ob das auf Dauer reichen wird? Übrigens: Die anfangs abwartende Bundesinnung der Kfz-Techniker hat mittlerweile ihre prinzipielle Bereitschaft zur Zusammenarbeit angekündigt. Doch noch müssen die Verträge angeschaut werden. „Es muss alles ganz genau definiert sein“, sagt Innungsmeister Fritz Nagl: Immerhin geht es um Geld, viel Geld. •

Wir haben zu diesem Thema auch die Gremialobmänner in den Bundesländern befragt: Was sie dazu sagen, lesen Sie in der Umfrage „Aus den Bundesländern“ im „Management“ ab Seite 42.

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„Im Flottenbereich sind wir Eroberer, hier wollen wir rein – und hier werden wir reinkommen“,

HANDEL

meint Mag. Wolfgang Wurm (Seat) auf Seite 22

„Es wäre für Kunden und Händler gleichermaßen wichtig, hier Transparenz zu schaffen“, erklärt Dr. Gustav Oberwallner zum Thema Tachobetrug auf Seite 27

„New Deal“: Noch keine Einigung mit Ford-Händlern Am 20. November wurde in St. Pölten ein Treffen zwischen Vertretern der Ford Motor Company und dem Händlerverband abgehalten. Zu einer Einigung betreffend der herstellerseitig gewünschten Änderung in der Vertriebspolitik kam es dabei aber noch nicht, weitere Detailgespräche wurden vereinbart. Im Rahmen der Vienna Autoshow soll die nächste Verhandlungsrunde eingeläutet werden. Nichtsdestotrotz werden zahlreiche österreichische Ford-Händler demnächst an einer Konzernveranstaltung in Barcelona teilnehmen.

Koinegg-Gruppe ändert Management-Struktur Die Koinegg-Gruppe (Bild v. l.: Gerhard Skrbetz, Geschäftsführerin Margarita Gilswert, Inhaber Josef Koinegg) führt eine neue Struktur im Verkauf ein. Ab sofort gibt es in allen drei Betrieben eigene Standortleiter, die für den Verkauf verantwortlich sind: Gerhard Skrbetz in Eisenstadt, Philipp Stroinigg in Baden und Mag. Martin Hilmbauer in Weiden. Unterm Strich (inkl. Subhändler bzw. Vermittler) wird die Koinegg-Gruppe mit den Marken Renault, Dacia, Nissan, Lada heuer knapp unter 1.000 Neu- bzw. 300 Gebrauchtwagen absetzen.

Innsbruck: Moriggl führt Standorte zusammen Rein wirtschaftliche Gründe veranlassen die Viktor Moriggl GesmbH in Innsbruck, den Peugeot-Standort in der Bachlechnerstraße zum Hauptstandort in der Haller Straße (B.) zu übersiedeln. Kundendienst- und Administrationsleiter Florian Lantos: „Bei der aktuellen Mobilität der Kunden ist es nicht logisch, in 10 Minuten Entfernung einen zweiten Betrieb zu führen.“ Die Mitarbeiter von „Moriggl West“ werden alle an den Hauptstandort wechseln. Auf dem Gelände des alten Standortes mietet sich mit der E. Bernhard GmbH ein Citroën-Händler ein.

Neugestaltung in Richtung Erfolg Zusammen mit seiner langgedienten Mannschaft möchte Goodyear-DunlopTires-Austria-Chef Claus-Christian Schramm (Bild) dazu beitragen, dass für den österreichischen Reifenfachhandel und deren Aktivitäten im Autohausgeschäft mit seinen innovativen Reifenprodukten weiterhin eine nachhaltige profitable Geschäftsausrichtung sichergestellt ist. In seiner neuen Vertriebsstruktur verantwortet Gerhard Mandl den Bereich Sales Consumer Handel für alle Konzernmarken. Der Komplex Großhandel/Autohaus steht mit Key Account Manager Christian Fischer unter Robert Polenas Verkaufsleitung.

Schlechte Zahlungsmoral trifft kleine Unternehmen Laut einer Umfrage von Creditreform hat sich das Zahlungsverhalten der Kunden im Mittelstand in den vergangenen Monaten leicht verschlechtert: Zwar können gut zwei Drittel der Unternehmen nach spätestens 30 Tagen einen Zahlungseingang verbuchen, doch muss jeder fünfte Betrieb bis zu 60 Tage auf sein Geld warten. Bei 14 Prozent dauerte es sogar 90 Tage oder mehr, bis säumige Zahler ihre Schulden beglichen.

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AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013

Dr. Nikolaus Engel

Wie viel Standard will der Kunde? Internet-Plattformen, auf denen Kunden Neu- oder Jungwagen finden, die ihren finanziellen Wünschen entsprechen, setzen automatisch Standards: Wenn Autos – vor allem über den Preis – quer durch die Republik verkauft werden, relativiert das die Bedeutung von Corporate Identity und Schauraum für den Verkauf. Ein Hersteller probiert jetzt aus, ob Direktverkauf unter Nutzung der Handelsstrukturen funktioniert. Diese Organisation hat bereits für die Elektroautosparte aus- oder umgebaut. Doch sie investieren zur Erfüllung der Standards weiter. Für den Hersteller scheint – wie für andere – bereits klar, welche Bedeutung er dem Internet für die Zukunft beimisst. Dann muss die Frage schon erlaubt sein, wie viel Standard der Kunde vor Ort erwarten darf.


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HANDEL

Beim VW up! wurde von Beginn der Entwicklung an der Raum für die Unterflur angebrachten Batterien berücksichtigt

Start in eine neue Ära Am 15. Jänner erfolgt der Verkaufsstart des elektrischen VW up! Anfangs wird der City-Stromer nur bei ausgewählten Händlern zu haben sein.

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rste Testkilometer konnten wir mit dem neuen VW e-up! bereits zurücklegen, mit einer Reichweite bis zu 160 Kilometern empfiehlt sich der Viertürer ganz klar für den Einsatz im urbanen Bereich. Bis die unter dem Fahrzeugboden angebrachten Batterien komplett geladen sind, vergehen an der herkömmlichen Steckdose 9, an einer speziellen Wallbox 6 Stunden.

Das Interieur des VW e-up! unterscheidet sich bei Armaturen und Schalthebel von den normalen Modellen

Mit einem Preis von 25.350 Euro (günstiger als in Deutschland!) ist der Elektroup zwar kein Schnäppchen, dafür kauft man aber die Batterie mit und spart sich monatliche Zusatzbelastungen. VW gewährt 8 Jahre Garantie auf die Elektrokomponenten samt Batterie, auf das Fahrzeug selbst sind es wie gehabt 2 Jahre.

Bei ausgewählten Händlern Zum Verkaufsstart am 15. Jänner 2014 wird der e-up! bei ausgewählten, größeren Händlern zu haben sein, Details dazu werden aber noch nicht verraten. Normale Servicearbeiten können bei jedem VW-Betrieb durchgeführt werden, Arbeiten an den E-Komponenten bleiben speziell geschulten Mitarbeitern der eup!-Händler vorbehalten. Ziel ist es, den VW e-up! 2014 zum meistverkauften Elektroauto in Österreich zu machen, ohne Zahlen zu nennen. • (STS)

Neuer „Leicht“-Laster Wer ein geländegängiges Nutzfahrzeug braucht, das auch besonders gute Rundumsicht bietet, kann das nun auch im Lada-Netz bekommen: Für den als Fahrzeug Klasse N1 eingestuften Lada Taiga 4x4 Easy Lkw fällt nur die Mehrwertsteuer, aber weder NoVA noch Öko-Zuschlag an.

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en Klassiker, der im Gelände dank permanentem Allradantrieb auf beide Achsen, zweistufigem Verteilergetriebe mit manuell sperrbarem Zentraldifferenzial und spezieller Geländeübersetzung, kurzer Überhänge, 65 Zentimetern Wattiefe, 58 Prozent Steigfähigkeit und 48 Grad Kippwinkel weit teurere Fahrzeuge hinter sich lässt, gibt es nun auch als „Easy Lkw“. Dabei wird der vom Hersteller als 4x4 bezeichnete Taiga zum Zweisitzer umgebaut. An der Stelle der Rückbank findet sich eine vollkommen ebene Ladefläche. Die hinteren Fenster können drinbleiben. Damit bleibt die gute Rundumsicht, die zum Beispiel beim Schneeräumen angenehm ist, erhalten. Der

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Gummibelag im Laderaum verhindert das Rutschen der transportierten Güter, Verzurrösen ermöglichen die Ladungssicherung.

Klassischer Offroader mit modernen Details Der Lada Taiga 4x4 Easy Lkw wird als Angebot für all jene positioniert, die einen Laderaum mit Rundumsicht wollen und andererseits die kompromisslose Geländegängigkeit verlangen

ÖAF Gräf & Stift stellte den Taiga 1976 in Österreich vor. Der robuste Geländewagen, den heute Lada Automobile GmbH/Wien vertreibt, musste zahlreiche Modellpflegemaßnahmen über sich ergehen lassen. Die große Heckklappe hat den wichtigsten Zugewinn an Nützlichkeit gebracht, mittlerweile läuft der bei Lada noch als Neuwagen erhältliche Dauerbrenner mit serienmäßigem ABS mit Bremsassistent, Drehzahlmesser und Servolenkung vom Band. • (ENG)

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HANDEL

Bereits am Abend vor dem großen Event war in der Nationalbibliothek alles präzise vorbereitet

„Autohaus“-Herausgeber Prof. Hannes Brachat führte durch die Veranstaltung ...

Treffpunkt der Branche Eine Fülle an interessanten Referaten, spannende Diskussionen und viel Gelegenheit zum Plausch mit Kollegen (aber auch Konkurrenten) aus der Kfz-Branche: Bilanz des 6. A&W-Tages in Wien. Von Dr. Klaus Engel, Philipp Hayder, Mag. Heinz Müller

W ... und wurde dabei vom ORFJournalisten Thomas Langpaul unterstützt

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as ist der Unterschied zwischen einem erfolgreichen Autohändler und einer Veranstaltung, die sich im Lauf der Jahre einen guten Namen erarbeitet hat? Keiner: Kaum hat der zitierte Autohändler ein Jahr mit einer Rekordzahl an Verkäufen abgeschlossen, wird ihm vom Importeur ein noch höheres Ziel gesetzt. Und der Veranstaltung geht es ähnlich: Schon kurz nach deren Abschluss gehen die Organisatoren an die Planung der nächsten. Die – und jetzt sind wir wieder bei der Zielvorgabe – natürlich noch mehr bieten sollte als die vorhergegangene.

Warum wir mit diesem Vergleich beginnen? Weil er am besten verdeutlicht, wie eng unser Verlag mit der Autobranche verbunden ist. Man muss nur auf die Teilnehmerliste schauen, um sich dessen klar zu werden. Es gab mehr als 300 Anmeldungen, sodass der Saal in der Österreichischen Nationalbibliothek bis auf den letzten Platz besetzt war.

Nach dem Frühstück ging’s gleich los Die Idee, den A&W-Tag mit einem Frühstück zu beginnen, hat sich bewährt – und wurde auch heuer beibehalten: Da kommt man in erste Gespräche mit jenen Leuten, die man die ganze Zeit nicht sieht. Bis Chefredakteur Gerhard Lustig in seinem roten Sakko in den Vortragssaal ruft, um nur ja nicht schon von Beginn an eine Verspätung „aufzureißen“. Und dort, im Saal, ging es gleich ordentlich zur Sache, als der von Moderator Prof. Hannes Brachat aufgerufene Mag. Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria, sein Referat begann. „Nach zwei Jahren mit Verbesserungen gingen die Umsatzrenditen in der Autobranche im Bilanzjahr 2011/12 von 1,6 auf 1,4 Prozent zurück.“ Laut der jüngsten Analyse wurde im Kfz-Handel ein Minus von 1,3 auf 1,2 Prozent und in der Kfz-Reparatur von 1,8 auf 1,7 Prozent verzeichnet. Großunternehmen erzielten dagegen eine

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HANDEL

Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier

Ertragssteigerung von 1,9 auf 2,2 Prozent. Insgesamt lag die Branche erneut deutlich unter der gesamten marktorientierten Wirtschaft, die auf eine Durchschnittsrendite von 3 Prozent kam. Voithofer wartete mit weiteren alarmierenden Zahlen auf: „39 Prozent aller Kfz-Unternehmen befanden sich im untersuchten Zeitraum in der Verlustzone.“ Positiv entwickelte sich dagegen die Eigenkapitalquote: Im Autohandel wurde ein Plus von 21 auf 22 Prozent, im Reparaturgewerbe von 24 auf 25 Prozent und bei Großunternehmen von 29 auf 30 Prozent registriert. „Von diesen Werten hätten wir vor 10 oder 15 Jahren noch geträumt“, so Voithofer.

„Importeure dürfen nicht kurzfristig denken“

Mag. Peter Voithofer, Forscher

Dr. Thomas Uher, Erste Bank

Dr. Felix Clary und Aldringen

Besonders spannend war in der Folge die sogenannte „Gruppe Standesvertreter“ mit Dr. Felix Clary und Aldringen (Vorsitzender des Arbeitskreises der Automobilimporteure), Burkhard W. R. Ernst (Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels) und Fritz Nagl (Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker). Trotz der zuletzt verzeichneten Rückgänge sei die Durchschnittsrendite der Kfz-Betriebe „ein akzeptabler Wert, auf dem man aufbauen kann“, erklärte Clary. Die verbesserte Eigenkapitalquote würde sogar „dem wirtschaftlichen Idealzustand nahekommen“. Laut Clary liegt es im Interesse der Hersteller, dass die Händlernetze möglichst stabil aufgestellt sind: „Wenn ein Hersteller oder Importeur nur kurzfristig an seine finanziellen Vorteile denkt, wird das kein langfristiges Modell sein.“ Finanzierungshilfen von Herstellerseite würden gerade in Zeiten immer strengerer Kreditvergaberichtlinien an Bedeutung gewinnen: „Das beginnt bei Werkstatttestern, die zwischenfinanziert und ohne Aufschlag an die Händler ausgefolgt werden, und reicht bis zur kompletten Durchfinanzierung eines Betriebs.“ Im Gegensatz zur immer wieder von Einzelhandelsseite geäußerten Kritik sieht Clary die Rolle des Großhandels sehr positiv: „In vielen Fällen ist der Importeur kein strenges, egoistisches Gegenüber, sondern ein kollegialer Partner, der essenziell dazu beiträgt, dass so mancher Händler überhaupt eine Überlebenschance hat.“

Unermüdlich sorgte Chefredakteur Gerhard Lustig dafür, dass der Zeitplan eingehalten wurde

Der „Außenminister“ der österreichischen Autobranche Komm.-Rat Gustav Oberwallner mit Peter Affolter von A&W in der Schweiz

Denzel-Vorstand Komm.-Rat Alfred Stadler (l.) mit BGO Komm.-Rat Burkhard W. R. Ernst

V. l.: Heidi Konrad (Landesgremium des Wiener Fahrzeughandels), Emma Abid und Martin Novak (beide Eurotax)

Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker (l.), und sein burgenländischer Kollege Komm.Rat Josef Wiener Dipl. Ing. (FH) Stefan Klaus (DAT Austria, l.) in einer Pause mit den Landesinnungsmeistern Ing. Josef Puntinger (Steiermark) und Martin Gertl (Tirol)

Neuwagen-Verkauf verstärkt übers Internet

Komm.-Rat Burkhard W. R. Ernst

Naturgemäß nicht ganz dieser Meinung ist der Autohandel selbst: Bundesgremialobmann Burkhard Ernst sieht auf die Branche „gewaltige Herausforderungen“ zukommen. Im kommenden Jahrzehnt werde es zu einer weitgehenden Verlagerung des Neuwagen-Verkaufs ins Internet kommen: „Das Autohaus in seiner heutigen Form verliert seine Berechtigung.“ Parallel sei im Werkstattgeschäft mit immer größerer Konkurrenz durch Serviceketten, die teilweise

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Mag. Henrik Kinder unterhielt sich mit Dr. Christian Pesau (Arbeitskreis der Automobilimporteure)

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HANDEL

wiederum im Eigentum der Automobilhersteller stehen könnten, zu rechnen. Freilich werde der Strukturwandel auch vor den bisherigen nationalen Importstrukturen nicht Halt machen. Ernst rät daher, die Strukturen anzupassen: „Der Handel wird überleben – aber nur dann, wenn er sich komplett neu erfindet und auf das Internetzeitalter einstellt.“

Gut gelaunt: Komm.Rat Ing. Christian Brachmann, Chef von Siems & Klein

Dr. Rudolf Weinmann (Fa. Zitta und BMW-Händlersprecher) und Markus Meisinger, Mehrmarkenhändler aus Innsbruck Ex-Castrol-Austria-Chef Komm.-Rat Gustav Trubatsch mit Toyota-Händler Komm.-Rat Manfred Ellensohn aus Vorarlberg

BIM Komm.-Rat Fritz Nagl

Ing. Peter Spatzierer, Castrol

Organisatorin Renate Okermüller (r.) mit den Damen vom Empfang

Mag. Berti Oberwallner (carplus, l.) genoss den Kaffee mit Mag. Michaela Rockenbauer (Castrol)

Ein Bild mit Symbolcharakter: Hat Mag. Markus Auferbauer (car4you) nun etwa auch Appetit auf AutoScout24?

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Nicht so stark von der Konkurrenz übers Internet betroffen sind derzeit die Kfz-Techniker – auch gibt es laut Bundesinnungsmeister Fritz Nagl auch kaum Großbetriebe. „80 Prozent der rund 5.500 heimischen Kfz-Betriebe würden weniger als 10 Personen beschäftigen“, erklärte Nagl. Mit durchschnittlich 7 Mitarbeitern würden die Werkstätten regionale Arbeitsplätze sichern und seien zudem „ein Garant für Ausbildung auf höchstem internationalem Niveau“. Hinzu komme ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit durch die §-57a-Überprüfungen. „Verkauft Autos und Leistungen, aber keine Rabatte“, riet Nagl dem unter Ertragsrückgängen leidenden Fahrzeughandel. Diesbezüglich sei aber auch Bewusstseinsbildung bei den Werkstätten nötig: „Ein hochtechnisches Motoröl hat ebenfalls seinen Preis.“

Wird Kreditvergabe wieder schwieriger?

Dr. Christian Genzow, Jurist

Kollegen von einst: Die ehemalige Opel-AustriaChefin Dkffr. Brigitte Kroll-Thaller und Mag. Stefan Mladek (früher Saab, nun „Autogott“)

Innung betont regionale Strukturen

Dkfm. Peter Lorenzen, AutoScout24

Auch wenn sich die Eigenkapitalausstattung der Betriebe in den vergangenen Jahren verbessert hat, geht es fast nirgends ohne (weitere) Kredite. Allerdings ist laut Dr. Thomas Uher, Vorstandsmitglied der Erste Bank, die Kreditnachfrage durch die relativ starken Investitionszurückhaltungen in der Branche derzeit so gering wie schon lange nicht mehr. Also hätten Autohändler derzeit in der Regel weniger Probleme, zu Krediten zu kommen. „Allerdings kommt die Kreditklemme, wenn der Aufschwung da ist, wie das Amen im Gebet.“ Das ist laut Uher umso bedeutsamer, als europaweit noch immer zwei Drittel der Außenfinanzierungen über Banken erfolgen und nur ein Drittel über den Kapitalmarkt. Umso wichtiger sei es für einen Unternehmer daher, dass er eine gute Beziehung zu seiner Hausbank – und eventuell noch zu einer zweiten Bank – habe. „Wenn es enger wird, dann schauen wir schon ganz genau, ob der Unternehmer ein wirklicher Partner bei unserer Bank ist oder nur gelegentlich vorbeischaut“, so Uher.

Mehr Finanzdienstleistungen verkaufen

Dr. Willi Nowak, VCÖ

Ums Finanzieren ging es auch im Vortrag von Michael Schwaiger, Direktor Kfz bei der Santander Consumer Bank: Neben dem Neuwagen- und GebrauchtwagenVerkauf sowie Reparaturen würde der Verkauf von Finanzdienstleistungen immer wichtiger, meinte Schwaiger. Angesichts der wirtschaftlichen Probleme in Teilen Europas werde auch 2014 für die Händler ein schwieriges Jahr werden: „Umso wichtiger wird

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HANDEL

eine Allianz zwischen Herstellern, Händlern und Finanzdienstleistern. Das heißt, dass wir leistbare Produkte brauchen, die von den Kunden in Raten bezahlt werden können.“ Schwaiger glaubt, dass Autohändler im Schnitt etwa jedem vierten Kunden eine Finanzierung für ihr Auto verkaufen; in einigen Fällen sind es auch 40–50 Prozent. „Diese Betriebe bewerten die Finanzierung mittlerweile gleich wichtig wie den Autoverkauf.“

aktiven, leistungserklärenden Kommunikation mit dem Kunden könnten Unternehmen in der Kfz-Branche erfolgreich sein. Er unterstrich, dass die Geschäftsführungen entscheiden müssten, „in welchem Bereich die Butter am Brot ist“, um gepaart mit einer effektiven Organisationsstruktur gewinnbringend zu arbeiten.

Axel Berger, Car Garantie

Anschlussgarantien bringen höhere Erträge Das Thema Gebrauchtwagen behandelte auch Axel Berger, Vorstandsvorsitzender der CG Car-Garantie Versicherungs-Aktiengesellschaft. Durch Gebrauchtwagen-Garantien könnten Autohäuser ihre Kunden deutlich länger an ihr Unternehmen binden, erklärte Berger. Das durchschnittliche Umsatzpotenzial pro Fahrzeug ab dem 3. oder 4. Jahr bezifferte Berger mit 1.246 Euro pro Jahr. Davon entfallen 25 Euro auf Garantieprovision, 580,80 Euro auf Wartungen, 257,40 Euro auf Reparaturen und 382,80 Euro auf Zubehör. Beim Verkauf von Neuwagen-Anschlussgarantien gebe es in Österreich aber noch großen Nachholbedarf: Während 20–25 Prozent als realistisch einzuschätzen seien, seien in Österreich nicht einmal 20 Prozent erreicht worden. „Wir empfehlen den Händlern daher, statt eines Rabatts beim Verkauf eines Gebrauchtwagens ein 2. Garantiejahr anzubieten. Dieses Geld kann man dann über eine verlängerte Kundenbindung wieder hereinholen.“

Günther Kerle, Mazda Austria

Der deutsche Händlervertragsrechtsexperte Prof. Dr. Christian Genzow hob hervor, dass mit dem Ende der Automobil-GVO in der EU nahezu alles seit 1985 mühsam Erarbeitete weggefallen sei. An Händlerschutz-Bestimmungen seien lediglich die grundsätzliche zweijährige Kündigungsfrist und das Schiedsverfahren im Verhaltenscodex der Hersteller (Code of Conduct) der ACEA übrig geblieben – das sei eine sehr unglückliche Situation. Die zugesagte Erweiterung des Code of Conducts wird nach Überzeugung von Genzow nicht stattfinden. „Hochachtung“ zollte er dem, „was der österreichischen Fahrzeugwirtschaft mit dem Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz (KraSchG) gelungen ist“. Laut Genzow wird sich die Zahl der zumeist im Mehrmarkenhandel tätigen Händlergruppen vergrößern, der „nicht mehr so gesunde“ Mittelstand unter den Händlern verringere sich beträchtlich. Er geht davon aus, dass es durch die Ausdünnung der Unternehmer – nicht unbedingt der Betriebsstätten – innerhalb der nächsten 10 Jahre zu einer erheblichen Veränderung des Machtgefüges zwischen Hersteller und Handel kommen könnte.

Das Internet richtig nutzen

VCÖ zu Gesprächen mit der Autobranche offen

„Der Kunde ist reifer, als man denkt“, analysierte Dkfm. Peter Lorenzen, Vice President Dealer Sales Germany bei AutoScout24: „Es geht um das Beste, nicht um das günstigste Angebot.“ Lorenzen sieht auch in der Differenzierung durch Qualität und Service gute Chancen für die Kfz-Betriebe und Autohändler. Der Preis ist für ihn immer die schlechteste Variante, um Verkäufe zu tätigen. Dies beweisen auch die Bilanzen von Firmen vieler Branchen, die sie liefern. Dennoch sieht Lorenzen das Internet als große Chance, das Instrument müsse nur „richtig genutzt“ werden. So sollte der Handel dem Thema Lead Management, z. B. rund um die Reihung der Ergebnisse von Suchmaschinen, mehr Augenmerk widmen. Laut Lorenzen verwenden 85 Prozent aller Google-User die zweite Suchseite nicht mehr, weshalb z. B. eine spezielle Optimierung der jeweiligen Homepage, um eine bessere Reihung zu erreichen, sinnvoll wäre.

Natürlich nahm auch das Thema Lobbying beim A&W-Tag großen Raum ein – schließlich hatten die Automobilimporteure und das Bundesgremium am Tag zuvor das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt präsentiert (siehe „Thema“ auf Seite 10). Heftige Kritik an den Praktiken des VCÖ übte Günther Kerle, Chef von Mazda Austria: „Der VCÖ sagt, dass die Österreicher mehr SUVs kauften und dass dies schlecht für die Umwelt sei. Was er aber nicht sagt, ist, dass ein neues SUV viel weniger Abgase ausstößt als jedes Auto, das fünf oder acht Jahre alt ist.“ VCÖ-Chef Dr. Willi Nowak reagierte auf die Kritik und streckte symbolisch die Hand zu Gesprächen mit der Autobranche aus: „Wir sind Gesprächspartner für wen auch immer, weil wir unsere Fühler in alle Richtungen ausstrecken.“

Produkt muss zur Persönlichkeit passen „Die vertretene Marke muss mit der eigenen Persönlichkeit verbunden werden“, referierte Ing. Peter Spatzierer, Chef von Castrol Austria. Mit einem „passenden Produkt und attraktiver Technologie“ sowie einer

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Michael Schwaiger, Santander

Deutsches Lob für Österreich

Wolfgang Rosam, Lobbyist

„Autofahrer sind kein mediales Auslaufmodell“ Laut dem Politikwissenschafter Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier spiegle die (häufig einseitig negative) Berichterstattung über das Auto nicht unbedingt die Mehrheitsmeinung wider: „Es ist schlichtweg falsch, dass die veröffentlichte Meinung immer der öffentlichen Meinung entspricht.“ Der Autofahrer und seine Bedürfnisse seien „kein mediales Auslaufmodell“. •

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HANDEL

„Es geht um die Wurst!“ Nach den Referaten am A&W-Tag ruft Komm.-Rat Josef Schirak, Vorsitzender des Fachausschusses Einzelhandel im Bundesgremium Fahrzeughandel, die Kfz-Branche zum Handeln auf.

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och nie in der Vergangenheit hat eine für österreichische Verhältnisse derart hochkarätige Veranstaltung im Bereich der Fahrzeugwirtschaft so klar erkennen lassen, dass es – vorrangig für alle Markenvertragshändler und Werkstätten nach Wirksamwerden der GVO-Veränderungen per Mitte 2013 – mehr oder weniger „um die Wurst“ geht!

Was alles in naher Zukunft auf uns zukommt Ein in seiner unnachahmlichen Art, „die Dinge beim Namen zu nennen und selbst heißeste Eisen anzusprechen“, Prof. Hannes Brachat sowie der in Branchenkreisen allseits bekannte und geschätzte GVOInsider Dr. Christian Genzow haben uns im Verlaufe des Tages mehr oder weniger „die Augen geöffnet“, was in nächster Zukunft auf uns zukommen wird – ja bereits massiv ins Rollen gebracht wurde. Viele andere branchenbezogene Redner haben mit ihren Ausführungen das Bild vervollständigt bzw. untermauert, dass der markengebundene Europäische Automobilhandel seine bisher gewohnten Gepflogenheiten dringendst zu überdenken bzw. Vorkehrungen zu treffen hat, welche eine größtmögliche Überlebenschance zumindest erhoffen lassen. Das betrifft gleichermaßen alle Betriebsgrößen vom Großbetrieb bis zu den KMUs in unserer Branche! Es liegt klar auf der Hand, dass in allen damit zusammenhängenden Fragen die „Musik in Brüssel spielt“ – wie man landläufig sagt – wo im Zuge der GVO Neuformulierung für die vom Herstellerverband ACEA vertretene Herstellerseite eine wohlklingende „Walzermusik“ aufgelegt wurde, wogegen dem Kfz-Handel und Handwerk der „Marsch geblasen wurde“!

Wir dürfen nicht ans Aufgeben denken Angesichts der in Brüsseler Kreisen angesiedelten Kräfteverhältnisse in Gestalt von ACEA (Herstellerverband) und CECRA (Interessenvertretung des KfzHandels und -Handwerks) war dies leider nicht abwendbar bzw. kaum anders zu erwarten. Trotz derzeit völlig negativer Vorzeichen sollten wir aber nicht ans „Aufgeben“ denken, sondern den drin-

genden Versuch starten, das exorbitante Ungleichgewicht zwischen Herstellern und Kfz-Handel/Handwerk zumindest im Lobbyingbereich auszugleichen, um auf etwa gleicher Augenhöhe agieren zu können. In Österreich haben wir im November einen dahingehenden Versuch gestartet und das Forum „Mobilität.Freiheit.Umwelt“ gegründet, welches in erster Linie die Bedeutung des Automobiles in unserer Gesellschaft und in unserer Volkswirtschaft ins rechte Licht rücken soll.

Am A&W-Tag diskutierte Komm.Rat Josef Schirak (Vorsitzender des Fachausschusses Einzelhandel, r.) auch mit Komm.Rat Fritz Nagl (Bundesinnungsmeister der KfzTechniker, l.)

Brauchen Händlerverband bei jeder Marke Das ist aber nur die eine Seite der Medaille: Als KfzBranche brauchen wir auch dringend ein „Lobbying nach innen“, also innerhalb der Kfz-Wirtschaft: Die Erkenntnis aus dem A&W-Tag muss lauten, dass nur Geschlossenheit eine Verbesserung unserer Situation erwarten lässt! Dazu bedarf es vor allem eines engagierten Händlerverbandes/Händlervereines etc. bei jeder (!) Marke, woraus sich die Möglichkeit bieten würde, auf EUEbene internationale Markenhändlerverbände – wiederum bei jeder Marke – zu organisieren und diese bei CECRA in Brüssel zu bündeln! Nur so kann CECRA ein einigermaßen ernstzunehmendes Pendant zu ACEA werden! ACEA hat durch eben diese Geschlossenheit die EU-Verantwortlichen in die „Knie gezwungen“ und wir mussten mangels einer halbwegs ernstzunehmenden geschlossen auftretenden Organisation die Diktate der Hersteller mit dem „Sanctus der Brüsseler Behörden“ zur Kenntnis nehmen! Erste Auswirkungen dieser Veränderungen sind deutlich spürbar und die Gangart der Hersteller wird sich weiter verschärfen. •

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HANDEL

Uno, dos, tres

Mit dem Kombi hat Seat Ende November die dritte Version des Leon auf den Markt gebracht. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen des Importeurs.

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enn Mag. Wolfgang Wurm, Geschäftsführer des österreichischen Seat-Importeurs, im Werk in Spanien eintrifft, sind alle Augen auf ihn gerichtet: Hat er es – aufbauend auf den Erfolgen seines Vorgängers Dkfm. Martin Hölzl – doch geschafft, den Marktanteil in Österreich auf zuletzt 4,84 Prozent zu treiben. Ein Wert, der in anderen Ländern für ungläubiges Staunen sorgt. Höhere Zahlen als bei uns registriert Seat nur am Heimmarkt Spanien (8,3 Prozent). Hinter Österreich folgen Dänemark (3,5 Prozent), Irland (3,0 Prozent), Deutschland (2,6 Prozent), die Schweiz (2,5 Prozent) und Großbritannien (2,0 Prozent).

Massenweise Platz im Kofferraum des Leon ST: Das Cockpit ist zum Fahrer hin orientiert

Nur zu Hause ist Seat erfolgreicher als bei uns „Seat ist die einzige Marke im VW-Konzern in Österreich, die heuer sowohl beim Marktanteil als auch bei den Neuzulassungen zugelegt hat“, freut sich Wurm. In den ersten 10 Monaten kam die spanische Marke auf 13.291 Einheiten, das ist ein Plus von 5,10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis Ende Oktober wurden rund 4.500 Ibiza, 3.200 Leon, 1.700 Altea und 400 Mii verkauft. Außerdem ist laut Wurm der Alhambra mit rd. 2.700 Einheiten das einzige Fahrzeug in diesem Segment, das weiter im Steigen begriffen ist. Dazu kommen noch 700 Toledo. Bis Jahresende will Wurm mit Seat etwa 15.000 Neuzulassungen realisieren, was nach dem Rekordjahr

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2011 (16.405 Stück, 4,61 Prozent) das zweitbeste Ergebnis darstellen würde. Im Vorjahr waren es 4,26 Prozent (und 14.316 Neuzulassungen). Erfolge beflügeln: Und daher plant Seat schon längst für 2014. „Der Leon ST ist vor allem deshalb wichtig für Seat, weil wir bisher im Kombi-Segment der Kompaktklasse nicht vertreten waren.“ Wurm hofft, im kommenden Jahr das Ziel von 5 Prozent Marktanteil zu erreichen. Dies soll auch durch verstärkte Aktivitäten bei Flottenkunden gelingen, wo man mit Ausnahme des Alhambra bisher nicht wirklich reüssieren konnte. „Hier sind wir Eroberer, hier wollen wir rein – und hier werden wir reinkommen“, sagt Wurm. Heuer sollen noch rd. 400 Leon ST neu zugelassen werden: Dieser ist nach dem Fünftürer und dem Coupé das dritte Modell der Leon-Baureihe. Für 2014 will Wurm mindestens 2.000 Einheiten des Leon ST erreichen. Rechnet man auch die Händlerfahrzeuge mit ein, so sollen vom Leon ST rund zwei Drittel an gewerbliche Kunden gehen.

Händlernetzentwicklung hat sich ausgezahlt

Geschäftsführer Mag. Wolfgang Wurm mit SeatSprecherin Gudrun Glück

2014 ist neben dem Schwergewicht auf den Leon ST auch die Einführung der Leon-Allradmodelle (nur beim ST, aber nicht beim Fünftürer und beim Coupé) und des Leon Cupra geplant: „Der wird zwar nicht für große Absatzzahlen sorgen, ist aber eine für das Image der Marke wichtige Positionierung.“ Dass Seat in Österreich so gut dasteht, ist auch auf die kontinuierliche Weiterentwicklung des Vertriebsnetzes in den vergangenen Jahrzehnten zurückzuführen. Andere Länder waren da viel säumiger. • (MUE)

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HANDEL

Schuster nimmt Osten ins Visier Auf Expansionskurs befindet sich Schuster Sport-und Classiccars. Jüngster Streich des in Oberösterreich beheimateten Unternehmens ist die Eröffnung eines neuen Standorts in Mistelbach.

A

ls offizieller Maserati-Vertragshändler und Vertragswerkstätte sowie Servicepartner von Ferrari verkaufte Schuster Sport- & Classiccars am Standort in Zipf bisher über 300 Fahrzeuge pro Jahr. Mit der kürzlich erfolgten Eröffnung des zusätzlichen Standortes „Schuster Autoweltdeluxe“ im niederösterreichischen Mistelbach werden, wie Firmenchef Jürgen Schuster sagt, „im kommenden Jahr in etwa 400 bis 450 Fahrzeuge den Besitzer wechseln“.

Reparatur und Vermittlung von Neuwagen Neben der Präsentation von Gebrauchtfahrzeugen und Reparatur von Fahrzeugen u. a. der Marken Ferrari, Maserati, Bentley und Porsche „machen wir damit den gewünschten Schritt näher zu unseren Kunden in Ostösterreich und den angrenzenden Nachbarländern“, sagt Geschäftsführer Jürgen Schuster. Der Standort mit 5.000 Quadratmeter Grundund 1.400 Quadratmeter Gebäudefläche dient aber auch zur Vermittlung von Neuwagen.

Neue Pläne für Stammhaus in Zipf Mistelbach wird auch als Service-Annahmestelle für die Marken Maserati und Ferrari dienen, „wir reparieren hier aber auch alle anderen Marken“. Insgesamt 5 Mitarbeiter, zwei im Verkauf und drei in der Werkstatt, sind am neuen Standort vorerst tätig. „Bei Bedarf oder Engpässen können wir das Team jederzeit mit Mitarbeitern aus unserer Zentrale verstärken. Neue Pläne will Schuster auch auf dem Gelände der

Firmenzentrale in Zipf realisieren und kündigt die Errichtung eines „Classic Car Competence Centers“ an. „Dabei ist geplant, den Neuwagen- und Oldtimer-Verkauf komplett zu trennen“, sagt Schuster.

Verhandlungen über Standort in Vösendorf Für die klassischen Fahrzeuge sollen eine neue Werkstätte in der Größe von etwa 800 Quadratmetern und ein Schauraum, in dem exklusive Oldtimer präsentiert werden, in der Größe von 600 Quadratmetern entstehen. Geplanter Baubeginn für das Vorhaben ist das Frühjahr 2014. Erst 2015 ist dann auch die Errichtung einer 3.000 Quadratmeter großen Halle geplant, die etwa 200 klassischen Fahrzeugen Platz bietet. Neben Mistelbach peilt Schuster auch die Eröffnung eines weiteren Standortes in Ostösterreich an. Derzeit laufen intensive Verhandlungen über eine Neunutzung des Areals der Bulla GmbH in Vösendorf, wo es lt. Schuster „unter anderem um Fahrzeuge des Luxussegments gehen soll“. • (DSC)

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Jürgen und Klaudia Schuster bei der Eröffnung ihres neuen Autohauses in Mistelbach

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HANDEL

Dreikampf um die Spitze Selten war der Kampf, wer am Ende des Jahres weltweit die meisten Neuwagen absetzen wird, so spannend. Eine neue Analyse zeigt auch andere spannende Aspekte.

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ur noch wenige Wochen, dann ist das Autojahr 2013 „gelaufen“: Doch welcher Hersteller wird Gold, wer Silber und wer Bronze erobern? Nimmt man die Zahlen der ersten drei Quartale, dann dürfte das Rennen tatsächlich erst ganz zum Schluss entschieden werden: Von Jänner bis Ende September verkaufte Toyota 7,29 Millionen Autos (+0,1 Prozent), General Motors 7,25 Millionen Stück (+4,3 Prozent) und der VW-Konzern folgte mit 7,03 Millionen Pkws (+4,8 Prozent) auf Rang 3.

Deutsche Premiumhersteller verdienen heuer pro Fahrzeug weniger Der Autoabsatz in Westeuropa sank heuer weiter, während China und die USA zulegten

2014 kommen 3 Hersteller über 10 Millionen Stück Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach schätzt, dass sich an dieser Reihung bis Jahresende nichts ändern sollte: 9,75 Millionen für Toyota, 9,70 Millionen für General Motors und 9,60 Millionen für Volkswagen lautet die Prognose von Bratzel: „Volkswagen leidet unter der Absatzschwäche in Europa und auch unter Problemen in den USA“, analysiert der Spezialist. Bratzel glaubt, dass es 2014 zu einem historischen Ergebnis kommen könnte: Erstmals könnten alle drei großen Hersteller die Schwelle von 10 Millionen Stück überschreiten. Wobei es für alle anderen Autoproduzenten immer schwieriger wird mitzuhalten: Bei Hyundai/Kia (5,58 Millionen Autos in den ersten drei Quartalen, Platz 4) wurde das enorme Wachstum der vergangenen Jahre heuer eingebremst, doch stand

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in den ersten drei Quartalen immer noch ein Plus von 7,3 Prozent zu Buche. Rückgänge auf dem Weltmarkt mussten heuer nur drei große Hersteller hinnehmen, nämlich Nissan auf Platz 5 (3,80 Millionen Fahrzeuge, -2,3 Prozent), der PSA-Konzern auf Rang 9 (2,07 Millionen Pkws, -0,3 Prozent) sowie Renault auf Rang 11 (1,92 Millionen Fahrzeuge, -0,3 Prozent).

Prof. Dr. Stefan Bratzel stellte die Bilanz vor

Wachstum in den USA und China wird langsamer Bratzel wagt auch eine Analyse für das Jahr 2014: Demnach wird das Wachstum in China und den USA, heuer der Motor des weltweiten Absatzes, leicht zurückgehen. Hingegen könnte, wenn die Studie recht behält, in Westeuropa eine Stabilisierung oder sogar eine Erholung auf niedrigem Niveau stattfinden. Insgesamt soll der weltweite Pkw-Absatz 2014 um 3 Prozent auf 73 Millionen Stück wachsen. • (MUE)

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HANDEL

Jammern hilft nichts! Mit dem aktuellen Zustand der Branche ist kaum ein Autohausbetreiber zufrieden. Dennoch sind nur wenige Händler zur Mitarbeit in Markenverbänden bereit. Von Philipp Hayder

Unterstützung für neue Vereine „Nur Jammern hilft ganz sicher nicht“, rüttelt Mag. Johann Jobst, Obmann des VÖK, seine Branchenkollegen auf. Er ist gerne bereit, bei der Gründung neuer Vereine unterstützend mitzuwirken. Als Vorbild verweist er auf Deutschland, wo quasi jedem Hersteller oder Importeur eine organisierte Händlervertretung gegenübersteht.

Der richtige Zeitpunkt

A

ls Ende November in Wien die diesjährige Vollversammlung des Verbands Österreichischer Kfz-Betriebe (VÖK) stattfand, trafen einander vor allem alte Bekannte. 8 Markenvereine (Citroën, Fiat, Ford, Nissan, Opel, Peugeot, Renault und VW) gehören seit Jahr und Tag dem VÖK an, lediglich drei Verbände (Mitsubishi, Mazda und BMW) kamen in den vergangenen Jahren neu hinzu. Die Vertragspartner der anderen Hersteller verzichten auf ein offizielles Sprachrohr – und das, obwohl sie hinter vorgehaltener Hand so laut klagen wie selten zuvor.

Mag. Johann Jobst unterstreicht die Bedeutung von Händlerverbänden

In Österreich wären Markenvereine aktuell besonders wichtig: Das liegt einerseits am Wandel des Marktes: Direktvertrieb, Internetplattformen und weitere „alternative“ Kanäle, die von manchen Herstellern bereitwillig genutzt werden, bringen die Vertragsbetriebe unter Druck. Andererseits steht den Händlern seit Juni das „Kfz-SektorSchutzgesetz“ zur Verfügung. Dieses sieht zum Beispiel die Vergütung des „notwendigen und nützlichen Aufwands“ bei Garantie- und Gewährleistungsarbeiten vor. Aber was heißt das in der Praxis? Diese Frage werden wohl erst die Gerichte klären. Ein entsprechendes Musterverfahren müsse jedoch von einem Markenverband eingeleitet werden, erklärt Jobst: „Eine gesetzliche Grundlage zur Durchsetzung unserer berechtigten Ansprüche ist nunmehr jedenfalls vorhanden.“ •


HANDEL

Lockruf des russischen Bären Ausländische Autohersteller wollen mehr Zulieferer nach Russland bringen, um die Verpflichtung zur Nutzung lokaler Teile zu erfüllen. Von Peter Homola Sergej Udalow, COO, Autostat

Frank Haase, Einkaufsdirektor, Volkswagen Group Rus

Sriram Sringari, Einkaufschef, General Motors Russia

Frank Lengefeld, Director Purchasing, Corporate Purchasing Eastern Europe, Robert Bosch

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D

ie in Russland tätigen Autohersteller sind optimistisch. Trotz eines leichten Rückgangs 2013 wird der russische Markt weiter wachsen und in einigen Jahren zum größten Automarkt Europas werden, so ist die Meinung in der Branche. Sergej Udalow, COO der russischen Marktbeobachtungsfirma Autostat, erwartet für 2013 den Absatz von rund 2,6 Millionen Pkws. Bis 2020 rechnet er mit einer Steigerung auf 3 bis 3,2 Millionen Einheiten.

Suche nach lokalen Teilen Ausländische Autohersteller, die in Russland Autos produzieren, sind in Verträgen mit der Regierung im Austausch gegen bestimmte Erleichterungen einige Verpflichtungen eingegangen. Dazu gehört die Erreichung eines bestimmten Lokalanteils. Dasselbe gilt für einige Zulieferer. Doch die Lokalisierung der Teileproduktion geht nicht so schnell wie erwartet. Bei der vom Forum Russland veranstalteten Konferenz Russland Automobil Zulieferer Synergiebörse in Esslingen wurde im November diskutiert, wie man die Lokalisierung erhöhen kann. Das Forum organisiert Konferenzen sowie Reisen von Zulieferern nach Russland. Die nächste Reise in die Zentren der russischen Autoindustrie findet im Juni 2014 statt. Frank Haase, Einkaufsdirektor der Volkswagen Group Rus, hat in seiner Rede den Mangel an lokalen Lieferanten beklagt. VW arbeitet in Russland mit rund 60 lokal produzierenden Zulieferern, doch zu mehr als 90 Prozent der Fälle handelt es sich um große globale Player. Es gebe darunter „nur eine Handvoll rein russische Teilehersteller“, sagt Haase. Dabei will VW für verschiedene Teile mehr als einen Lieferanten haben. „Der Kuchen ist in Russland so groß, dass wir ihn gerne auf zwei oder drei Schultern verteilen können“, so Haase.

Auch Sriram Sringari, Einkaufschef von General Motors Russia, ist mit dem lokalen Anteil nicht zufrieden. „Ich will das ändern“, betont er. Dabei unterstreicht er die Rolle der Tier-2-Zulieferer. „Wir wollen mehr Tier2-Zulieferer überzeugen, nach Russland zu kommen“, sagt Sringari. Einer der Wege, um Zulieferer nach Russland zu holen, ist laut Sringari die Zusammenarbeit mit anderen Autofirmen. So spricht GM mit den ebenfalls in der Region ansässigen Firmen Ford und Nissan, um höhere Volumina ähnlicher Teile zu identifizieren. Die ausländischen Zulieferer haben oft das Problem, dass sich die russische Produktion nicht lohnt. Zwar sind die Lohnkosten in Russland niedriger als in West- oder Zentraleuropa, doch die dort produzierten Komponenten sind mitunter teurer als wenn man sie aus dem EU-Raum importieren würde. „Russland ist kein Niedrigpreisland, wir zahlen deutlich zweistellige Prozentsätze mehr für dieselbe Qualität“, erklärt Andreas T. Ilg, Senior Manager im Einkauf von Daimler in Russland.

Bosch mit neuem Werk in Russland präsent Dafür gibt es mehrere Gründe, darunter oft niedrige Stückzahlen sowie die Tatsache, dass Rohstoffe, Materialien und kleinere Teile von Tier-2-Lieferanten eingeführt werden müssen. Die aus der Sowjetzeit stammenden traditionellen Zulieferer haben häufig Probleme, sich den neuen Qualitätsanforderungen anzupassen. Mehrere Teilehersteller präsentierten ihre Strategie für die Suche nach Tier-2-Zulieferern. Dazu zählt auch die Firma Bosch, die den Anteil der in Russland gefertigten Teile bis 2020 von den heutigen wenigen Prozenten auf fast zwei Drittel erhöhen will. Bosch hat 2013 mit dem Bau eines neuen Werks in Samara begonnen; bereits im November veranstaltete dort Frank Lengefeld, Director Purchasing, Corporate Purchasing Eastern Europe, den ersten Lieferantentag. •

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HANDEL

Die Zeiten, in denen nur geschickte Bastler einen Tacho „zurückdrehen“ konnten, sind lange vorbei: Heutzutage reicht ein Diagnosegerät mit der richtigen Software. Laut deutschen Experten könnte daher bei jedem dritten Fahrzeug der Kilometerstand manipuliert worden sein. Von Philipp Hayder

B

innen weniger Augenblicke ist es geschehen: Der Firmenwagen, der jahrelang über die Autobahnen geprügelt wurde, hat sich in ein begehrenswertes Garagenauto mit niedrigem Kilometerstand verwandelt. Das ist natürlich illegal, laut Aussagen des deutschen Autofahrerklubs ADAC aber weit verbreitet: Allein in Deutschland betrage der volkswirtschaftliche Schaden rund 6 Milliarden Euro pro Jahr.

„Transparenz für Kunden und Händler“ Diese Schreckenszahlen werden von heimischen Branchenvertretern bezweifelt. „Solche Werte erscheinen mir viel zu hoch gegriffen“, meint Komm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels. Bei Privatautos sei eher von einem Anteil von „maximal 5 Prozent“ auszugehen: „Höher könnte die Dunkelziffer lediglich bei sehr alten Fahrzeugen unterhalb von 3.000 bis 4.000 Euro sein.“ Nichtsdestotrotz sieht Ernst im Tachobetrug ein prinzipiell gravierendes Problem. Dem pflichtet der stellvertretende Gremialobmann Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner bei. Er verweist darauf, dass der zunehmend internationale Zu- und Verkauf von

Komm.-Rat Burkhard Ernst rät zur Tachoerfassung nach US-Vorbild

Kampf den Tachobetrügern! Gebrauchtwagen die Situation weiter verschärfe: „Es wäre für Kunden und Händler gleichermaßen wichtig, hier Transparenz zu schaffen.“

Kommt die Kilometerstanderfassung? Ansätze, um den Tachobetrug hintanzuhalten, sind durchaus vorhanden. Beim belgischen System „CarPass“ wird der Kilometerstand bei jedem Werkstattaufenthalt verpflichtend erfasst. Ein ähnliches Modell gibt es unter dem Namen „Carfax“ in den USA. Das Gremium will die Kilometerstanderfassung nunmehr – auf freiwilliger Basis – auch in Österreich umsetzen. Die technologische Basis dafür soll vom Branchendienstleister Eurotax kommen. Das alleinige Aufzeichnen des Kilometerstands biete allerdings noch keinen ausreichenden Schutz, meint man bei den Kfz-Technikern. „Die Grauzone jener Fahrzeuge, die nicht in die Fachwerkstätten kommen, wird dadurch nicht erfasst“, sagt Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl. Er fordert daher, unisono mit Ernst: „Der Tacho muss endlich zur Urkunde erklärt werden.“ Große Versäumnisse ortet der ADAC aufseiten der Hersteller: „Viele Autos sind bereits ab Werk für Manipulationen ‚vorbereitet‘, da die im Einsatz befindliche Elektronik keinen adäquaten Schutz bietet.“ • Mehr zu diesem Thema auf der Leserbrief-Seite!

Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner will Klarheit „für Händler und Kunden“

Der Tacho müsse künftig als Urkunde gelten, sagt Komm.-Rat Friedrich Nagl


„In 10 Jahren möchte ein informierter Kunde im Autohaus nur noch über den Preis verhandeln“,

MANAGEMENT

meint Alberto Sanz (AutoScout24) auf Seite 30

„Eine Verbrauchsreduktion um 15 Prozent ist in den nächsten Jahren durchaus realistisch“, meint Dr. Rolf Bulander (Bosch) auf Seite 35

Suzuki: Fünf Jahre Garantie auf Neuwagen Als wichtige Maßnahme, die den Verkauf von Neuwagen durch die Händler erleichtert, bezeichnet Suzuki-Österreich-Chef Helmut Pletzer (2. v. r.) die Erweiterung der Garantie auf fünf Jahre, die im November mit CarGarantie vereinbart wurde. „Ein solches Qualitätsversprechen steigert auch das Vertrauen in die Marke“, sagt Peter Bachmaier von CarGarantie (ganz rechts). Mit im Bild (v. l.): Robert Wielend (Assistant Manager Service), Astrid Pillinger (Pressesprecherin) und Rudolf Landertinger (Service Manager, alle Suzuki Austria).

Auch AutoScout24 von Verkauf betroffen Die Deutsche Telekom wird künftig nur noch einen Anteil von 30 Prozent an der Scout24 Holding GmbH halten: Die restlichen 70 Prozent werden, wie Ende November bekannt gegeben wurde, an die Hellman & Friedman LLC verkauft. Die Scout24 Holding hat sich vor allem bei Immobilien und Autos zu einem führenden Onlineportal entwickelt und ist in Österreich beispielsweise durch AutoScout24 vertreten. Ziel des Verkaufs sei es, das Wachstum in der Zukunft fortzusetzen, hieß es.

Mitsubishi: Fünf-Jahres-Vertrag mit Hödlmayr Deutlich effektivere Logistik-Strukturen im Vergleich zu den bisherigen Partnern sind laut Importeur Denzel der Grund, dass Mitsubishi sich für eine Auslieferung seiner Fahrzeuge durch die Hödlmayr International AG für die nächsten 5 Jahre entschlossen hat. Sämtliche für Österreich bestimmte Fahrzeuge werden im Hafen Koper entladen und im Lager Logatec zolltechnisch behandelt. Auch diverse Zubehörteile montiert Hödlmayr in Logatec, ehe der Transport an alle Mitsubishi-Partner in Österreich erfolgt.

Infotainmentsysteme lenken Fahrer ab Im Zentrum der Forschung des Christian Doppler Labors der Universität Salzburg und seinen Partnern Auto Club Europa (ACE) und Audio Mobil stand der Grad der Ablenkung durch Infotainmentsysteme in modernen Fahrzeugen. Untersucht wurden drei Fahrzeuge der Kompaktklasse. Eye-TrackingMessungen ergaben erhebliche visuelle Ablenkungen von der Straße. Als besonders gefährlich gelten Einzelblicke, die mehr als 2 Sekunden dauern. Bedienhilfen wie Spracheingaben könnten das Risiko der Ablenkung senken.

Le Mans-Sieger Herrmann ist Bela-Barenyi-Preisträger Der Motorsportler Hans Herrmann (85) ist der Bela-Barenyi-Preisträger 2013. Krönung seiner 20-jährigen Laufbahn war 1970 der Sieg beim 24-StundenRennen von Le Mans, dem ersten Gesamtsieg für Porsche. Der Preis wurde im November in Wien überreicht: Im Bild (v. l.): Mag. Heinz Clostermeyer (AMVPräsident), Dipl.oec. Klaus Huttelmaier (Alleinvorstand der Robert Bosch AG), Hans Herrmann (Preisträger), Komm.-Rat Dkfm. Werner Kraus (ÖAMTC-Präsident).

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AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013

Mag. Heinz Müller

Rettungsgasse? Ein Scherz! Wer das zweifelhafte Vergnügen hat, regelmäßig auf der Wiener Südosttangente im Stau zu stehen, kann sich nur wundern über die Arroganz (oder Blödheit?) vieler Lenker. Denen ist offenbar auch fast zwei Jahre nach der Einführung der Rettungsgasse egal, wie Rettung, Feuerwehr oder Polizei an den stehenden Kolonnen vorbeikommen. Auch wenn die anderen Fahrer nach rechts bzw. links fahren, wie es in unzähligen Inseraten, Werbespots und Plakaten gezeigt wurde, bleiben diese Lenker stur auf ihrer gewählten Spur. Besonders traurig ist das Verhalten von Lkw-Fahrern, die als Vorbild dienen sollten – denn schließlich ist der Lkw ja ihr Arbeitsplatz. Und welche Regeln am Arbeitsplatz gelten, wissen Arbeitnehmer normalerweise ganz genau!


MANAGEMENT

Chance für Autohäuser Durch die ständig wachsende Preistransparenz beim Autokauf und bei der Werkstattleistung werden Dienstleistungsangebote des Autohauses für die Generierung zusätzlicher Umsätze immer wichtiger, heißt es bei carplus.

K

ompetente Partner im Versicherungs- und Finanzierungsbereich sind im harten Preiswettbewerb unerlässlich“, weiß Mag. Berti Oberwallner, die bei carplus für den Vertrieb in Salzburg, der Obersteiermark und dem Salzkammergut verantwortlich zeichnet. „Bei der Orientierung über die Vielzahl von unterschiedlichsten Angeboten an den Kunden wird die Kompetenz des Autohauses immer wichtiger.“

Gemeinsame Synergien nützen Das zumeist über Jahre aufgebaute Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Autohaus sei eine große Chance und gebe dem Kunden auch im Versicherungs- und Finanzierungsbereich Sicherheit. „Es gilt, diese Chance zu nutzen. carplus kennt die Anliegen der Branche und bezieht die Kompetenz der Mitarbeiter eines Autohauses im administrativen und Werkstättenbereich ein.“ Dadurch würden sich auch

Mag. Berti Oberwallner (carplus) ist die erste BÖV(Bildungsakademie der Österreichischen Versicherungswirtschaft) -geprüfte Kfz-Versicherungsfachfrau Österreichs

Synergieeffekte zum Vorteil beider Geschäftspartner ergeben, die an die „gemeinsamen“ Kunden weitergegeben werden können. Durch die Unterstützung des Ausbildungsprogramms zur/zum Kfz-Versicherungsfachfrau/-mann erhöht carplus zusätzlich die Kompetenz des Autohauses.

Autohaus als Kompetenz-Zentrum Innovative Leistungsangebote im Versicherungsbereich würden intensive Kundenbetreuung im hart umkämpften Wettbewerb der Versicherer erfordern. Der Trend, das Autohaus als Kompetenz-Zentrum zu etablieren, sei ungebrochen und erhöhe die Professionalität im Dienstleistungsbereich. „Das Leistungsangebot im Versicherungsbereich ist wesentlich differenzierter als im Finanzierungsbereich, erhöht aber nachhaltig die Ertragskraft im Autohaus.“ Darüber hinaus schätze der Kunde das Prinzip des One-stop-Konzepts im Kompetenz-Zentrum Autohaus: „Der stetige Zuwachs bei carplus in einem stagnierenden oder sogar rückläufigen Kfz-Markt ist der lebende Beweis.“ Dienstleister seien wichtige Partner für die Autowelt sowohl als zusätzliches Kundenbindungsinstrument als auch als Ertragsbringer. „Die Angebote von carplus stellen sich erfolgreich dem Wettbewerb mit traditionellen, regionalen, besonders gut funktionierenden Netzwerken.“ • (DSC)

„WOZU AUTO?“, die AUTO-&-Wirtschaft-Sonderausgabe 2013 erscheint in wenigen Tagen!

Wir wollen es. Wir brauchen es. Aber wir stehen nicht dazu. Warum, lesen Sie in unserer Sonderausgabe.

Wozu? Wohin? Wie lange noch?

Autogegner. Künstler. Fachleute. Sportler. Politiker. Liebhaber. Und viele mehr sind unserem Aufruf gefolgt, sich zur Frage „Wozu Auto?“ zu äußern. Manche begeistert, andere zögerlich, die nächsten widerstrebend. Nahezu alle zeigten jedoch deutliches Interesse an unserem Vorhaben, eine der seit geraumer Zeit meist diskutierten und größten technischen Errungenschaften zu hinterfragen, durchleuchten, analysieren. Wir haben die unterschiedlichsten Argumente gebündelt. Was die Faszination des Autos ausmacht. Welche Emotionen es hervorruft. Wie sehr es unseren Alltag beeinflusst. Wieviele unterschiedliche Jobs und Unternehmen davon abhängen. Das Wunder Auto. Bewährtes und bequemes Fortbewegungsmittel. Technisches Konstrukt. Aber auch ein Problemauslöser in Sachen Umwelt. In unserem Extra-Heft finden Sie spannende Interviews, Fachartikel und Reportagen mit Entscheidungsträgern, Wissenschaftern und Unternehmern sowie an dieser Stelle ungewohnten Expertisen über das Auto in der Kunst oder seine Bedeutung für Menschen mit Handicap. Es ist als Brückenschlag gedacht. Zwischen all den Menschen, die befürwortende und ablehnende Worte dem Auto gegenüber finden. Zwischen Branchen-Insidern und Endkunden. Es soll Ihnen aufschlussreiche Lektüre und Argumentationshilfe in der Tagesdiskussion sein. Denn eines ist klar: Das Auto wird es noch lange geben. Die Rahmenbedingungen dafür jedoch ändern sich. In welche Richtung und wie sich so mancher darauf vorbereitet, lesen Sie übrigens auch in „Wozu Auto?“.

- Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber über Autos als Energiespeicher. - Schriftsteller Thomas Glavinic sieht Autobesitz als ein Grundbedürfnis. - Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb plädiert für eine Wertediskussion. - Trendforscher Christian Rauch skizziert den Individualverkehr der Zukunft. - Bosch-Vorstand Dirk Hoheisel über Herausforderungen des vernetzten Autos. - Politologe Peter Filzmaier analysiert das Wahlverhalten des Autofahrers.

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MANAGEMENT

V. l.: Malte Kruger (mobile.de), Marcel de Rycker (Peugeot Deutschland), Stefan N. Quary (Dürkop) und Thomas de Buhr (Google) gehen – wenn auch mit unterschiedlichem Tempo –den digitalen Wandel an

Helmut Kluger, Herausgeber „Automobilwoche“: „Dem Neuwagenhandel im Netz kann der tradierte Autohandel nicht entkommen und die Hersteller werden schnell die Weichen für sich zu stellen wissen.“

Immer weniger dafür schneller Nimmt man die Ausführungen der Branchenkenner in ihren Reden – jüngst geschehen beim Berliner „Automobilwoche KONGRESS – über die Zukunft des Autohandel ernst, steht durch Online massiver Umbruch ins Haus.

A

bseits der immer positiv endenden Reden zeigen sich im Autohandel deutlich die Bruchlinien im künftigen wirtschaftlichen Fortkommen. Eingekesselt „Zwischen Überregulierung, schwachen Märkten und Importdruck“, der Slogan der Veranstaltung, sucht die Automobilwirtschaft, die Herausforderungen des Marktes zu bewältigen. Bestimmendes Thema ist der Direktvertrieb der Hersteller, für die Onlineanbieter Segen, für viele Autohausbetreiber Sargnagel. Oft fiel die Frage, ob sich der Handel mit Marmor ausgestattete Autoglashäuser künftig noch leisten kann, angesichts unter 1 Prozent Nettoerlös pro Fahrzeugverkauf. Alberto Sanz, Geschäftsführer von der soeben wieder den Besitzer gewechselten Internetplattform AutoScout24: „In diesem heranwachsenden Geschäftsfeld mutiert der Händler zum Abwickler von zunächst Überkapazitäten, wozu es nicht alle aktuell vom Hersteller geforderten Standards mehr braucht.“

Halbherzigkeit kein Erfolgsmodell Viele erkennen den Trend und verfallen dennoch einer „Fisch-, Nichtfleischstrategie“. Online-affine

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V. l.: Alexander Bugge (MeinAuto.de), Thomas de Buhr (Google) Alberto Sanz (AutoScout24) wissen längst, was im Onlinehandel zu tun ist, nur der klassische Autohandel zaudert noch

Marktmacher raten zur radikalen Variante „es anzupacken“. On- und Offline-Geschick sind gefragt.

Wer-gewinnt-wer-verliert-Frage offen Der für die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortliche Google-Brand Director Thomas de Buhr sowie „MeinAuto.de“-Geschäftsführer Alexander Bugge sehen die Zeit „mehr als reif“, das Autohaus-Kernprodukt „Neuwagen“ in die nächste Generation überzuführen. Der klassische Autohändler muss sich jedenfalls warm anziehen, wie es Sanz formuliert: „In 10 Jahren kommt ein voll über das Produkt informierter Kunde ins Autohaus, der dann mit einem Profi auf Augenhöhe nur mehr den Kauf abwickeln möchte. Ein Professionalisierungsschub im Internet ist zwingend, richten sich die Hersteller auf neue Standardrichtlinien ein. Der früher in Österreich bei Opel und heute bei Peugeot Deutschland geschäftsführende Marcel de Rycker sieht durchaus intakte Chancen für five Händlerpartner. Wer in der digitalen Welt erfolgreich sein will, muss in alle Richtungen offen sein.

Die digitale Revolution Zwar erst bei „Kilometer 5“ (Zitat Malte Krüger, mobile.de) angekommen, nimmt – bei gleichzeitig schwindender Kaufabsicht – die digitale Revolution rasch Tempo auf. Der tradierte Autohandel muss „digital animierte Autohaus-Themen in seinem Geschäft in persönliches Erlebnis umsetzen können“. Eines ist klar: Der Preiskampf wird zusehend auf die lokale Ebene verfrachtet, dem offenen Preiskampf in jedem Winkel unseres Landes eine Tür geöffnet. Conclusio: Mit innovativen Onlinemaßnahmen können aufgeschlossene Autohändler eine Vielzahl verheißungsvoller Geschäftspotenziale heben.

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MANAGEMENT

Autokäufer immer schwerer auffindbar „Da sich die Recherche zunehmend ins Internet verlagert, ist der Kunde für den Handel immer schwerer aufspürbar. Deshalb ist der Autokäufer von heute wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen“, sagt Thomas de Buhr. „Während in der analogen Welt der Handel den Kunden sucht, ist das in der digitalen Welt umgekehrt.“Also muss der Handel wollen, dass der Käufer ihn findet. Um das zu erreichen, müsse der Handel „in allen Schritten aus der Sicht des Nutzers denken“. Händler, die binnen einer Stunde auf Onlineanfragen reagierten, generierten siebenmal mehr Leads als solche, die langsamer antworten, fand Google heraus. Gefragt seien erstens Inhalte, die die Aufmerksamkeit der Zielgruppe erhalten würden, zweitens Relevanz, also passende Thomas de Buhr Botschaften zur richtigen Zeit an Director Branding, die richtigen Adressaten gingen Google D-A-CH und drittens Präsenz, dass die Händler „sichtbar und gesprächsbereit“ seien. Aktuell nutzten laut de Buhr in Deutschland bereits 87 Prozent der Autokäufer das Internet zur Recherche und 43 Prozent aller Neuwagenkäufer suchten den Händler online. • (LUS)

Neue Handelsformate gefragt

Alexander Martinowsky, Vorstandsdirektor der Wiesenthal-Gruppe

Laut Wiesenthal-Vorstandschef Dr. Alexander Martinowsky kann das Internet in naher Zukunft aus allen diesen Entwicklungen eine vom Hersteller diktierte neue Handelslandschaft schaffen. Der Handel würde dann die Rolle des Infrastrukturproviders übernehmen, der für seine Beratungs- und Serviceleistung (Probefahrten und alles, was heute Standard ist) entlohnt wird. „Die eigentliche Neuwagentransaktion kann dann im Internet erfolgen, es gewinnt der Billigstbieter“, sagt Martinowsky. Eine andere Variante könne der einstufige Vertrieb sein, in dem der Hersteller die bestehende Vertriebsinfrastruktur inklusive Personal vom Handel mietet, ohne selbst Investitionen vornehmen zu müssen. „Die Werkstattleistungen könnten dann über Servicelevel-Agreements geregelt werden“, präzisierte Martinowsky in seinem 10Jahresausblick. „Daran wird kein Weg vorbeiführen, wenn die Ertragslage im Handel unverändert schwach bleibt.“ Und sie wird es vermutlich bleiben, da trotz einer wachsenden Zahl von Unzufriedenen im europäischen Autohandel weiterhin keine Solidarität unter den Händlern gezeigt wird.

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ANSICHT

Kündigen ohne Verlust D

ie Kündigung eines Händlers kann einen KfzImporteur einiges Geld kosten. Billiger kommt es, wenn der Importeur den Händler mit unzureichenden Spannen am ausgestreckten Arm verhungern lässt. So lange, bis dieser selbst unter Anspruchsverzicht das Handtuch wirft. Dem hat der Oberste Gerichtshof nun einen Riegel vorgeschoben. Trotz Eigenkündigung kann der Händler den Importeur zur Kasse bitten. • Grund zur Klage hatte nicht ein geschröpfter Autohändler, sondern eine Tankstellenpächterin. Diese hatte den Betrieb, der seit 1976 ähnlich einem Handelsvertreter in das OMV-Netz integriert war, nach dem Tod ihres Ehemannes übernommen. Die Pächterin wurde im Juli 2008 von der OMV zu einem neuen Vertriebskonzept vergattert. • Durch den ihr vorgeschriebenen Umbau würde es zur Erschließung neuer Kundenschichten kommen, hieß es damals seitens des Mineralölkonzerns. Der Pächterin wurde vorgerechnet, dass sie mit dem neuen Franchisevertrag mehr Geld verdienen könne als bisher. Die Spannenkürzung werde durch höhere Umsätze an den Zapfsäulen und durch höhere Erträge im Gastrobereich mehr als kompensiert. Dies werde zu einer Verbesserung des Gesamtergebnisses führen. • Versprechungen und Prognosen, die vielen Autohändlern durchaus bekannt vorkommen. Die Praxis sah für die OMV-Partnerin jedoch anders aus: Bei der Erstellung des Geschäftsplanes 2009 wurde ihr zum Jahreswechsel klar, dass sie sich mit den Kosten des Umbaus in eine unhaltbare Situation manövriert hatte. Sie kündigte daher den Vertrag zum 31. März 2009 und machte gleichzeitig einen Ausgleichsan-

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Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl zitiert eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs: „Trotz Eigenkündigung kann der Händler den Importeur zur Kasse bitten.“

spruch von 210.000 Euro geltend: 120.000 für das Treibstoffgeschäft sowie 90.000 für Shop, Gastro und Autowäsche. • Das Handelsgericht wies diese Forderung ab. Sie habe „nämlich trotz Skepsis freiwillig mit der beklagten Partei einen Franchisevertrag abgeschlossen und sich dabei quasi sehenden Auges in einen für die konkrete Tankstelle (anfangs) unwirtschaftlichen Vertrag eingelassen. Überdies sei die Kündigung bereits drei Monate nach Fertigstellung des Umbaus erfolgt. Ein vernünftig und billig denkender Handelsvertreter hätte jedoch aufgrund des vorhersehbaren großen Kundenschichtwechsels einerseits mit anfänglichen Verlusten gerechnet und anderseits eine längere Umstellungsphase eingeplant“, lautete die Begründung. • Das Berufungsgericht drehte das Urteil um. Die Klägerin hatte sich nach Abschluss des Umbaus vier Monate lang mit erheblichen Umsatzrückgängen konfrontiert gesehen. Auch der in ihrem Auftrag erstellte Geschäftsplan 2009 hat ein negatives Ergebnis prognostiziert. Die Klägerin konnte jedoch darauf vertrauen, dass „das neue System für sie in wirtschaftlicher Hinsicht keine (massiven) negativen Auswirkungen haben werde“. Der Rückgang des Gesamtgewinnes um 21 Prozent von 4.500 auf 3.500 Euro pro Monat sei durchaus der OMV zuzurechnen. „Unter diesen Umständen war ihr ein weiteres Aufrechterhalten des Vertragsverhältnisses – über den nächstmöglichen Termin einer ordentlichen Kündigung hinaus – nicht zumutbar.“ Wobei zu berücksichtigen war, „dass die Initiative zum Abschluss des Franchisevertrages ausschließlich von der Beklagten ausgegangen ist“. • Aus der Sicht des Oberlandesgerichtes hatte ein ausreichender Anlass für eine – den Ausgleichsanspruch wahrende – Kündigung bestanden. Dies wurde vom OGH bestätigt (3 Ob114/13f). Nicht nur Provisionskürzungen oder verspätete Bonizahlungen berechtigen den Franchisenehmer zur Eigenkündigung, sondern bereits eine Verkürzung der Provisionschancen. Immer dann, „wenn ein wirtschaftlicher Betrieb unter zumutbaren Voraussetzungen von vornherein nicht möglich ist“, ist für den Franchisenehmer die Möglichkeit einer Eigenkündigung gegeben. „Sogar ein vertragsgemäßes Verhalten des Unternehmers kann dem Handelsvertreter einen begründeten Anlass zur Kündigung geben“, kam es aus der Sicht des OGH auf ein „Verschulden“ der OMV dabei gar nicht an. Eine Entscheidung, die den Franchisegebern im Autohandel zu denken geben sollte.

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Zum Vorteil der ganzen Branche Mit CASTROL und FORSTINGER wird das -Konzept die Qualität von freien Werkstätten deutlich verbessern und auch die Differenz zur Fachwerkstätte verkleinern helfen. Das geschieht, damit die gesamte Werkstätten-Szene in Österreich für gute Leistung und Qualität wieder entsprechende Wertschöpfung generieren kann. Es sollte jeder erkennen und verstehen, dass der Ansatz, den wir mit CASTROL SERVICE PLUS verfolgen, das herkömmliche System und die konventionelle Vertriebsweise hinterfragt. Ein gesundes Gleichgewicht zwischen kurzfristigen Gewinnen und langfristiges Wachstum zu finden, ist unser gemeinsamer Auftrag! Klaus Müllner, CEO Forstinger Handelskette: „Gemeinsame Wachstumsinitiativen helfen, die Ressourcen der Kernbereiche konstruktiv zu nutzen. Nur zwei starke Partner können das bewerkstelligen.“

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Gerhard Wolf, Verkaufsleiter Castrol Austria: „Forstinger ist das Paradeunternehmen für die freie Werkstatt, das flächendeckend in Österreich agiert und somit attraktive Angebote und Vielfalt im Markt schafft.“


MANAGEMENT

Im Zauber der Pferdestärken

Die Essen Motor Show ist nicht klein zu bekommen. Die 2013er-Auflage erfüllte ihren Zweck, wenn auch in stark abgespeckter Form.

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n Essen bewegt nach wie vor die Tuningszene die Motorwelt. Angepasst an die Marktgegebenheiten wird keine Chance ausgelassen, sich einem kaufwilligen Publikum zu zeigen. Die Räderspezialisten Alcar, Borbet, der Abgasspezialist Remus, der Tieferlegungsspezialist Irmscher, aber auch die Reifenprofis von Continental und Hankook zeigten Flagge. Herstellerseitig glänzten Skoda, Opel, Mercedes und Ford. Laut Veranstalter werden sich wieder über 300.000 Motorfans ein Stelldichein in der Ruhrmetropole Essen geben. Ob das den Tatsachen entspricht, bleibt wieder der Phantasie und Wahrnehmungsbereitschaft jedes einzelnen Ausstellers überlassen. Rad und Reifen, Tuning vom Feinsten (Brabus) und Ramsch in Massen, Oldtimer in allen Konfigurationen und Spielzeug aller Art konnten die vielen Lücken in den Hallen kaum kaschieren. Alles Teil dieser Show!

Der einstige Glanz ging der Motor Show am GrugaPark verloren, nicht jedoch der Mut und Enthusiasmus, bald wieder bessere Zeiten zu erleben Bernd, Angelika und Sonja Kresch stehen der Motor Show trotz aller Schwierigkeiten im Markt mit Optimismus gegenüber. „Die Wachstumsmärkte befinden sich außerhalb Europas in China und USA.“ Fritz Meingast, Borbet: „Die W+M, Stahlgruber, Birner etc. mischen bei Rädern wieder mit .“

Alcar-Chef Christian Thaller zeigte in Essen neuerlich, wer im Rädermarkt den Ton angibt

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Lars Schwennesen bringt Irmscher in Opelneutrale Stellung und sucht in Österreich Vertriebspartner

Dieter Olbrich kommt seinen Autofans entgegen und bietet von Hankook gesponserte Stars von Borussia Dortmund zum Anfassen

Grüne Felgen und Leuchtdioden Trends sind Felgen in allen Grünschattierungen und Leuchtdioden in den Felgenkränzen. Alcar-Geschäftsführer Christian Thaller beobachtet intensiv die Bedeutung der virtuellen Kundenwelt im Gegenlicht einer physischen Messe wie in Essen. Bis dato erfüllt sie die Ansprüche von Alcar, Borbet, Remus, Irmscher, Hankook, Continental & Co. Dieter Olbrich von Hankook bezeichnet die Motorsportenthusiasten als wichtigen Teil des Marktes. Bedeutende Autohersteller sehen das anders und sind außen vor. Conti-Pressemann Klaus Engelhart sieht das Engagement auf der Motor Show richtig eingesetzt und auch Remus-Chefin Angelika Kresch teilt diese Auffassung. Man werde gesehen und die persönlichen Kontakte seien trotz rauer europäischer Absatzbedingungen nie zu vernachlässigen. Irmscher-Repräsentant Lars Schwennesen wiederum zeigt sein Haus im neutralen Stil, also nicht mehr als reiner Opel-Tuningpartner; auch VW, Peugeot und weitere Marken zählen nun zu seinen Kunden. Borbet-Österreich-Verantwortlicher Fritz Meingast sprach von sich erholenden Märkten, wenn auch in Österreich die Zahlen noch nicht so glänzen wollen, wie sich das die Konzernherren vorstellen, die trotz Verdrängungsdruck jährlich weltweit 18 Millionen Räder, auch die in der grünen Modefarbe, absetzen. Die Aussteller wollen wissen, ob sich das Internet weiter des Tuninggeschäfts bemächtigen kann oder wie andere meinen, die Leute die Exponate sehen und angreifen wollen, bevor sie kaufen. 2014 ist für die Veranstalter und Aussteller die nächste Prüfung. • (LUS)

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MANAGEMENT

Ein Motor für gestern, heute und morgen 120 Jahre nach seiner Erfindung ist der Dieselantrieb beliebter als je zuvor. Die technischen Potenziale wurden jedoch noch lange nicht ausgereizt: Bei Bosch ist man überzeugt, dass weiterhin signifikante Verbrauchs- und Emissionsreduktionen möglich sind.

A Dr. Markus Heyn berichtet von einem durchschnittlichen Verbrauchsvorteil von 25 Prozent

Dr. Rolf Bulander unterstreicht die Dieselkompetenz von Bosch

Innovationen von Bosch haben zur eindrucksvollen Verringerung der Diesel-Abgasbilanz beigetragen

m 23. Februar 1893 wurde von einem gewissen Rudolf Diesel ein 13 Seiten langes Patent für einen Verbrennungsmotor eingereicht, bei dem das Luft-Kraftstoff-Gemisch nicht durch Zündkerzen, sondern allein durch eine sehr hohe Verdichtung entflammt wird. „Mein Motor macht noch immer große Fortschritte“, schrieb Diesel wenig später in sein Tagebuch: Dass dieser Satz auch nach 120 Jahren noch Gültigkeit hat, hätte sich der Erfinder wohl nicht träumen lassen.

Führend bei Dieseltechnologie Automobilkonzerne, Motorenbauer und Zulieferer arbeiten laufend an der Weiterentwicklung des Selbstzünders. Die Bosch-Gruppe spielt dabei eine besonders wichtige Rolle: Sie beschäftigt an 37 Standorten in 18 Ländern über 50.000 Diesel-Spezialisten, darunter rund 8.000 hoch qualifizierte Entwickler. „Bis zum Vorjahr haben wir 8 Millionen

Common-Rail-Systeme gefertigt, 2015 werden es bereits 12 Millionen sein“, erläutert der für den Kfz-Bereich verantwortliche Geschäftsführer Dr. Rolf Bulander. Auch bei der Abgasnachbehandlung sei man mit einem prognostizierten Produktionsvolumen von 10 Millionen Einheiten im Jahr 2015 ein „sehr ernstzunehmender Player“.

Sauber und sparsam Zu den Innovationen aus dem Hause Bosch gehören Pkw-Einspritzsysteme, die einen außerordentlich hohen Druck bis zu 2.500 Bar entwickeln. Besonders stolz ist man bei Bosch außerdem auf das Abgasnachbehandlungssystem „Denoxtronic“. Die Summe der Entwicklungen trägt dazu bei, den Spritverbrauch zu senken sowie Emissionen und Geräusche zu reduzieren. „Ein moderner Dieselmotor hat eine um rund 96 Prozent geringere Stickoxid-Rohemission und 98 Prozent weniger Partikelemissionen als ein Selbstzünder vom Anfang der 1990er-Jahre“, sagt Dr. Markus Heyn, Vorsitzender des Bereichsvorstandes Diesel Systems. Gegenüber einem Benzinmotor auf vergleichbarer Entwicklungsstufe liege der Verbrauchsvorsprung konstant bei rund 25 Prozent: Daher, so Heyn, lohne sich ein Diesel bei der Hälfte aller aktuellen Fahrzeugmodelle schon ab einer Jahresfahrtleistung von 10.000 Kilometern.

International im Trend Angesichts dieser Fakten überrascht es nicht, das in Europa beinahe jeder zweite neu zugelassene Pkw von einem Dieselmotor angetrieben wird. Österreich konnte 2012 mit gut 56 Prozent sogar einen leicht überproportionalen Dieselanteil vorweisen. Auch in anderen Weltregionen steigt das Interesse am Selbstzünder: In Indien ist dessen prozentueller Anteil an den Neufahrzeugverkäufen schon ähnlich hoch wie in Österreich, selbst in den traditionell auf großvolumige Benziner fixierten USA ist laut Bosch ein Marktanteil von immerhin 10 Prozent realistisch. Und was darf man technologisch erwarten? „In den nächsten Jahren ist eine weitere Verbrauchsreduktion um 15 Prozent durchaus realistisch“, erklärt Bulander. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, den Diesel mit einem Elektromotor zu kombinieren: Ein derartiger Hybridantrieb ermöglicht nochmals eine CO2- und Verbrauchssenkung um 35 Prozent. • (HAY)

AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013

35


MANAGEMENT

Abschied ohne Tränen In seiner Jugend hat Helmut Kneth davon geträumt, Automechaniker zu werden. Jahrzehnte später hat der erfolgreiche Ford-Partner davon geträumt, aus dem Autogeschäft wieder auszusteigen. Vor wenigen Monaten hat er sich diesen Traum erfüllt und seinen Kremser Betrieb an die Billa-Gruppe verkauft. Von Dr. Fritz Knöbl

I

ch hätte das schon vier Jahre früher machen sollen, dann hätte ich vierhunderttausend mehr am Konto“, zieht Kneth zum Abschied nüchtern Bilanz. Mit einem Startkapital von 100.000 Schilling übernahm er 1975 eine kleine Werkstätte in Senftenberg. Vier Jahre später kaufte er sich ein Grundstück am Stadtrand von Krems und baute sich dort seinen neuen Betrieb. Seit September wehen da nicht mehr die Ford-Fahnen, sondern es steht dort eine funkelnagelneue Billa-Filiale.

Helmut Kneth vor der Billa-Filiale an jener Stelle, wo einst sein FordBetrieb stand

Nach Vertragskündigung nur noch als „Agent“ tätig Dazu kommt noch der Verkaufsdruck – „verkaufen um jeden Preis“. Da war es Kneth gar nicht so unrecht, dass ihm vor 7 Jahren sein Händlervertrag im Rahmen eines „Wirtschaftsraumkonzeptes“ zugunsten seines St. Pöltener Kollegen Mag. Werner Blum gekündigt worden ist. Als simpler „Agent“ von Franz Czeczelits aus Wiener Neustadt musste er seither nicht um jeden Preis jedem noch so schlechten Geschäft nachlaufen. Musste nicht die Erträge aus seinem übrigen Geschäft für sinnlose Investitionen ausgeben. „Ich sehe in der ganzen Autobranche kein Erfolgserlebnis mehr.“ Er kennt aus seiner langjährigen Tätigkeit als Kammerfunktionär auch viele Kollegen, die darüber nachdenken, sich vom Händlervertrag zu verabschieden.

„Ich wurde ein Leibeigener von Ford“ „Anfangs war das ja gar nicht so schlecht“, erinnert er sich an seinen Ford-Start als Vertragswerkstätte unter Generaldirektor May. „Da hatte man den Eindruck, die sind für die Händler da. Das war wie eine große Familie.“ Doch die Zeiten haben sich geändert. „1988 habe ich den Händlervertrag unterschrieben und wurde damit ein Leibeigener von Ford.“ Im Lauf der Jahre seien die „Partner“ immer stärker unter Druck gesetzt worden. „Man fordert immer mehr: teure Kurse; die völlig sinnlos sind; den Unsinn des

Der Erfinder „Mein Schwiegervater konnte sich nicht bücken, um seine Socken anzuziehen.“ Mit diesem Problem war Helmut Kneth vor 6 Jahren konfrontiert. „Der Bständig hatte dafür auch keine Lösung. Doch ich habe als Karosseriebauer genügend Vorstellungskraft gehabt, wie so etwas aussehen könnte.“ So entwickelte er ein Gerät, mit dem das problemlos geht. Und da dies so erfolgreich war, baute er auch gleich noch eines zum berührungslosen Anziehen von Kompressionsstrümpfen. Eine Goldmedaille für das eine, eine Silbermedaille für das andere Gerät – dieser Erfolg auf der

36

ständigen Möbelwechsels; dazu kommt noch der Schwachsinn, die Händlerspannen vom Kundenmeinungsspiegel abhängig zu machen.“ So werde für alle Händler „die Erfüllung der Standards immer schwieriger“. Er wundert sich rückblickend, dass die stöhnenden Händler das trotzdem alles hinnehmen. Vor allem, „da sie wissen, dass sie dabei immer weniger Geld verdienen“.

Kneth in seiner Rolle als Erfinder

Nürnberger Erfindermesse sorgte schlagartig für die Popularität dieser Patentlösungen. „Der Verkauf erfolgt nur über das Internet und nicht über Wiederverkäufer“, sagt Kneth und ist von der Zukunft dieses Mediums überzeugt. „Ich habe noch nie ein Gebrauchtgerät zurückbekommen und habe alle Kosten zu 100 Prozent im Griff“, sagt er über die Vorteile dieser Vertriebsform. Für Kneth ist es wichtig, durch seine Arbeit auch Erfolgserlebnisse zu haben. „Meine Kunden sind glücklich, dass ich ihnen helfen konnte. Diese Erlebnisse gibt es im Kfz-Geschäft heute nicht mehr.“ Und daher weint Kneth als fröhlicher Aussteiger dem Autogeschäft keine Träne nach.

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MANAGEMENT

Höchste Qualität

Händler werden zum Auslieferer degradiert Dazu trägt auch noch die Entwicklung im Internet bei. „Da ist die nächste Bombe drinnen.“ Kneth rechnet durchaus damit, dass die Händler von den Herstellern einerseits via Standards zur teuren Produktpräsentation gezwungen, anderseits zu reinen Auslieferern degradiert werden. „Da hab’ ich mich hingesetzt und nachgedacht: Wie soll das weitergehen?“ Seinen vier Kindern wollte Kneth „dieses Geschäft nicht antun“. Obwohl eines davon sogar die Mechanikerausbildung absolviert hat. Es musste daher der Ausstieg geplant werden. Hilfreich war dabei, dass er sich als Erfinder und mit einem kleinen Zubehörhandel zwei weitere Standbeine aufgebaut hatte. Dass ihm im „Ruhestand“ nicht langweilig wird, dafür sorgt auch sein Hobby: die Fliegerei. „Das gibt einem das Gefühl der Freiheit – und das hat man beim Autogeschäft absolut nicht“. •

Nun hat Helmut Kneth mehr Zeit für sein Hobby, das Fliegen

Wie verkauft man? Helmut Kneth beziffert die Vorlaufzeit mit fünf bis sechs Jahren. „Wenn einer aussteigt, sind die meisten Investitionen nichts mehr wert.“ Beim Verkauf des Betriebes sollte man wie ein Immobilienverwerter vorgehen. „Externe Käufer bewerten nur das Grundstück. Handelt es sich um einen guten Platz, gibt es viel Verkehr und gute Zufahrtsmöglichkeiten?“ Diese Kriterien gelten letztlich für alle Automarken: „Dann muss man Interessenten das Grundstück schmackhaft machen. Wenn es dem dann ins Konzept passt, dann wird auch was daraus.“ Kneth hat dafür zwei Jahre lange verhandelt: Jetzt steht eine Billa-Filiale, wo früher sein Ford-Betrieb war. Zum Schluss sind auch die persönlichen Umstände zu berücksichtigen. Etwa die „Hacklerregelung“, mit der man sich schon vor 65 vorzeitig vom Geschäft verabschieden kann. Dann musste Kneth die Kündigungszeiten seiner 16 Mitarbeiter berücksichtigen – und den dafür erforderlichen Kapitalbedarf. „Unter dem Strich konnte ich meine Leute abfertigen und alle meine Schulden bezahlen.“ Für ihn sei danach „ein akzeptabler Betrag übrig geblieben“. Eine Lösung, die er freiheitsliebenden Kfz-Unternehmern nur empfehlen kann. Denen er aus Kollegialität auch gerne beratend zur Seite steht (0676/57 00 300).

Zu der 5. ERFA-Tagung traf kürzlich das Dellenteam zusammen, um die neuesten Entwicklungen im Bereich Dellenreparatur zu besprechen.

E

Im Netzwerk Dellenteam sind derzeit 20 eigenständige Unternehmen vereint

RFA steht für Erfahrungsaustausch, an dem im November zahlreiche Mitglieder des Netzwerks Dellenteam teilnahmen. Zu dem zur Zeit 20 Mitglieder umfassenden Netzwerk zählen sowohl selbstständige Dellendrücker als auch Karosserie-Fachbetriebe. In 16 Firmen aus dem Netzwerk Dellenteam sind TÜV-zertifizierte Dellendrücker tätig. Zu den Themen der Tagung gehörten Technik, Kalkulation, Marktentwicklung und Kommunikation. Wichtig sei es, die Marke Dellenteam zu stärken, hieß es. Dellenteam-Gründer Arthur Clark betonte, dass die Marke Dellenteam für höchste Qualität stehe. Dies gelte es in Zeiten, in denen Billiganbieter zu Dumpingpreisen reparierten, zu kommunizieren. • (DSC)


MANAGEMENT

Herbstlicher Hoffnungsschimmer Gebrauchtwagen Okt. 2013 Stück

+/ – in % z. Vorjahr

VW

15.079

20,25

-0,46

Audi

6.635

8,91

3,93

Opel

5.086

6,83

BMW

4.913

Ford

4.505

Marke

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

141.905

20,10

-0,18

63.853

9,05

6,46

-6,30

49.027

6,95

-5,64

6,60

3,80

48.749

6,91

5,88

6,05

-4,98

43.965

6,23

-1,39

Stück

erfen wir bei den erfreulichen Neuzulassungsergebnissen im Oktober (+1,60 Prozent) einmal einen Blick auf die einzelnen Bundesländer. Diese weisen ein durchaus unterschiedliches Bild auf: Wien, wo viele Importeure ihren Sitz haben, schnitt im Oktober mit einem stolzen Plus von 5,66 Prozent deutlich besser ab als alle anderen Bundesländer, in denen die so beliebten Kurzzulassungen der Importeure und großen Händler nicht auf diese Weise generiert werden können. Aber auch die Steiermark (+4,89 Prozent) und Vorarlberg (+3,75 Prozent), wo es keine Importeure gibt, liegen besser als der Gesamtschnitt, ebenso Kärnten (+2,24 Prozent) und Salzburg (+1,91 Prozent). Deutlich schlechter sah es im Oktober nur in Tirol aus: Hier betrug der Rückgang 3,96 Prozent.

Mercedes-Benz

3.997

5,37

5,91

37.691

5,34

3,96

Renault

3.775

5,07

3,34

34.951

4,95

-0,31

Peugeot

3.284

4,41

-1,88

31.097

4,41

2,21

Skoda

2.829

3,80

-2,18

27.146

3,85

10,06

Fiat/Abarth

2.739

3,68

1,44

24.984

3,54

1,72

Mazda

2.614

3,51

-0,80

25.052

3,55

1,03

Seat

2.381

3,20

17,23

22.764

3,22

12,95

Citroën

2.042

2,74

1,59

18.180

2,58

-1,87

Toyota

2.028

2,72

2,63

19.230

2,72

5,02

Große Hersteller mit Rückgängen bei Gebrauchtwagen

Hyundai

1.412

1,90

12,60

12.182

1,73

6,23

Suzuki

1.312

1,76

8,61

10.984

1,56

1,33

Nissan

1.117

1,50

-7,46

11.062

1,57

-2,55

Kia

1.010

1,36

1,71

9.763

1,38

6,59

Mitsubishi

882

1,18

-3,29

8.283

1,17

-2,52

Volvo

873

1,17

3,31

8.085

1,15

5,78

Alfa Romeo

790

1,06

-9,71

7.862

1,11

-4,85

Weiter bergauf geht es mit den Gebrauchtwagen: Durch das Plus von 0,95 Prozent im Oktober dürfte am Jahresende ein neuerliches Allzeit-Hoch zu Buche stehen. Interessant ist, dass gleich mehrere Volumenhersteller (VW, Opel, Renault, Ford, Citroën, Nissan) heuer Verluste hinnehmen mussten. • (MUE)

Honda

724

0,97

-2,03

7.140

1,01

-0,83

Chevrolet/Daewoo

667

0,90

11,17

6.446

0,91

13,55

Chrysler

410

0,55

-12,39

4.057

0,57

-12,66

Mini

382

0,51

10,09

3.439

0,49

7,70

Subaru

38

Jän. – Okt. 2013

MA in %

W

356

0,48

Jeep

327

0,44

smart

322

Lancia

300

Dacia

-16,82

2.869

0,41

5,52

3,15

3.042

0,43

3,33

0,43

-5,57

2.797

0,40

2,45

0,40

33,93

2.443

0,35

7,24

295

0,40

35,94

2.412

0,34

38,54

Land Rover

277

0,37

5,32

2.257

0,32

12,18

Porsche

252

0,34

5,00

3.250

0,46

6,63

Jaguar

158

0,21

26,40

1.505

0,21

10,50

Daihatsu

143

0,19

-8,33

1.163

0,16

-18,73

Rover

101

0,14

-13,68

1.082

0,15

-14,53

Saab

84

0,11

-16,83

860

0,12

-8,80

Lexus

61

0,08

27,08

574

0,08

9,75

SsangYong

50

0,07

31,58

430

0,06

9,14

Dodge

44

0,06

10,00

445

0,06

8,54

Lada

22

0,03

10,00

169

0,02

-1,17

Ferrari

13

0,02

-7,14

255

0,04

8,97

Maserati

11

0,01

22,22

159

0,02

16,06

MG

11

0,01

10,00

131

0,02

-11,49

Aston Martin

7

0,01

75,00

89

0,01

53,45

Bentley

7

0,01

0,00

91

0,01

28,17

Infiniti

5

0,01

0,00

19

0,00

-20,83

Rolls-Royce

3

0,00

-25,00

44

0,01

-15,38

Lamborghini

2

0,00

0,00

47

0,01

51,61

KTM

0

0,00

0,00

15

0,00

-37,50

1.839

0,26

-5,30

705.884 100,00

1,99

Sonstige

142

0,19

-6,58

Summe

74.479

100,00

0,95

Modell-Ranking Neuwagen Marke/

Oktober 2013

Jän.–Okt. 2013

Modell

Stück MA in%

Stück MA in%

VW Golf Skoda Octavia VW Tiguan VW Polo Renault Mégane Hyundai i20 Hyundai i30 Ford Focus Audi A4 Hyundai ix35

1.670 890 845 669 544 525 505 500 478 433

6,2 3,3 3,2 2,5 2,0 2,0 1,9 1,9 1,8 1,6

15.486 5.965 7.221 8.469 6.541 5.307 4.595 5.422 3.498 4.126

5,6 2,2 2,6 3,1 2,4 1,9 1,7 2,0 1,3 1,5

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

Okt. 13 899 1.463 4.907 4.510 2.183 3.649 2.156 1.133 5.843

+/- % -0,44 +2,24 -1,56 -0,11 +1,91 +4,89 -3,96 +3,75 +5,66

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!

AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013

Okt. 12 903 1.431 4.985 4.515 2.142 3.479 2.245 1.092 5.530


Dezember 2013

Internet-Börsen

PARTNER? GEGNER? Werkstätten Viele Kunden suchen bereits im Netz

Gebrauchtwagen Eine Branche im Umbruch

Computer Kein Autohaus kann darauf verzichten

Umfrage Was die Lenker sich am meisten wünschen

Binnen einer Generation hat der Computer die Arbeitswelt komplett verändert – das gilt auch für Autohäuser und Werkstätten: Jeder Stillstand gefährdet das Geschäft!

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Auf die Filiale im Netz nicht vergessen!

E

s gab einmal einen Unternehmer in Kärnten, der sich nicht so recht von den Vorteilen der Computer überzeugen ließ: Damals, es muss Mitte der 1970er-Jahre gewesen sein, stand er vor der Wahl, die Buchhaltung seines Betriebes mit rund 10 Angestellten nicht mehr wie bisher manuell, sondern per Computer zu erledigen. Wie es damals üblich war, rannten ihm die Vertreter der einzelnen Computerfirmen die Türen ein. Sie witterten ein gutes Geschäft, schließlich kostete ein Computer damals fast so viel wie ein Kleinwagen. Doch der Unternehmer schaltete lange Zeit auf stur: Er werde erst dann Computer kaufen, wenn diese den Damen im Büro „die halbe Arbeit“ abnehmen würden. Natürlich ließ sich dieser Wunsch nicht erfüllen und die Computer wurden angeschafft. • Dieses Beispiel soll illustrieren, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass die Arbeitswelt ohne Computer auskam bzw. auskommen musste. Und heute? Da geht ohne Laptop am Schreibtisch nichts, aber auch gar nichts mehr. Kundenanfragen kommen meist nicht mehr per Telefon, sondern trudeln zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten per E-Mail ein. Viele potenzielle Autokäufer sind, wenn sie dann im Geschäft erscheinen, bis ins kleinste Detail über das Wunschauto informiert, sodass sich manchmal selbst versierte Verkäufer schwer tun mitzuhalten. • Dazu gehört auch der Gebrauchtwagen-Bereich: Jene Leute, die früher in Zeitungen nach dem Wunschauto suchten und dann mühsam Händler für Händler abfuhren, um das Gewünschte zu finden, kommen heute mit wenigen Klicks im Internet zum Traumauto. Händler, die erfolgreich sein wollen, präsentieren die Fahrzeuge mit immer mehr Fotos. Und wer innovativ ist, stellt von diesen Autos auch ein Video ins Netz, damit sich die Käufer ein noch besseres Bild machen können. Dass sich der Aufwand auszahlt, zeigen nicht nur die höheren Zugriffe, sondern auch die besseren Verkaufszahlen. Je besser ein Kunde vorinformiert ist, desto eher ist er beim abschließenden Besuch auch bereit, den Kaufvertrag zu unterschreiben. • Somit ist das Internet quasi eine Außenstelle des Autohauses. Eine „Filiale“, die genau so gut betreut werden sollte wie eine wirkliche Filiale ein paar Kilometer vom Stammhaus entfernt. So kann man auch Kunden ins Haus ziehen, die über die diversen Such-

Mag. Heinz Müller, leitender Redakteur

ANSICHT maschinen (die natürlich stets optimiert werden müssen) den Weg gefunden haben. Studien zeigen, dass immer mehr Kunden weite Anfahrtswege in Kauf nehmen, um das Auto der Wahl Probe fahren und – wenn alles passt – letztlich auch kaufen zu können. Durch eine gezielte Präsentation (bei der man natürlich bei der Wahrheit bleiben sollte) können Kunden von vornherein „ausgesiebt“ werden. Und je weniger Zeit die Angestellten in den Autohäusern mit Kunden, die eh nur schauen wollen, verbringen müssen, umso besser können sie sich den wirklich interessierten Käufern widmen. Eine einfache Rechnung, die jeder verstehen sollte: Auch wenn es anfangs Zeit und Energie kostet, die Autos auch wirklich aufwendig zu präsentieren. • Dass Autohändler und Werkstattbesitzer über zig Schnittstellen mit den Importeuren und anderen Lieferanten verbunden sind, versteht sich von selbst. Und wehe, wenn da etwas nicht funktioniert! Da ist Feuer am Dach. Umso wichtiger ist ein geeigneter Support. Es hilft gar nichts, wenn man den billigsten Anbieter wählt, wenn er dann, wenn einmal etwas nicht funktioniert, nicht erreichbar ist. Denn dann muss es schnell gehen, da sonst das eine oder andere Geschäft verloren geht – was oft mehr kostet, als man sich bei der Wahl des Anbieters erspart hat. • Deutlich verändert hat sich in den vergangenen Jahren aber auch die Reifenbranche: War früher ein gut gefülltes Lager zu Beginn der Saison (das sich mit jeder Woche sukzessive leerte) das Um und Auf eines seriösen Betriebes, so kann man sich heute via Online-Börsen alle gewünschten Größen per Mausklick bestellen. Die Online-Reifenhändler rittern um die Kunden, die Ware wird aus ganz Europa zusammengerafft und ist oft binnen weniger Stunden beim Abnehmer. Eng wird es nur, wenn alle so denken und zur gleichen Stunde die gleiche Ware bestellen. • Nebenbei bemerkt: Heute ist der vorsichtige Unternehmer von einst, den wir zu Beginn des Artikels zitiert haben, 86 Jahre alt. Die Mühen des Büroalltags hat er längst hinter sich gelassen. Doch verbringt er jede freie Minute vor seinem privaten Computer und ist technisch besser drauf als so mancher Junger.

AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013

3


ONLINE EXTRA

Tödlicher Wandel im Handel? Der Trend zum Neuwagenverkauf im Internet wird immer stärker. Einem noch härteren Rabattkampf sind damit Tür und Tor geöffnet: Kein Wunder, dass Studienautoren bereits ein massives Händlersterben befürchten. Von Philipp Hayder

N

achdem sich der „Standard“ bei der Neuwagenplattform www.autogott.at eingekauft hat, ließen sich die Konkurrenten von „Österreich“ nicht lange bitten: Sie übernahmen die Mehrheit an www.driveme.at. Die vor einigen Jahren als klassischer Gebrauchtwagenmarktplatz gestartete Homepage wurde in das Webportal www.meinauto24.at eingegliedert. Dieses soll laut Herausgebersohn Niki Fellner „2014 um Neuwagen erweitert werden“. Weitere Mediengruppen könnten diesen Beispielen folgen. Dass der Handel mit Neuwagen im Internet großes Potenzial hat, beweist ein Blick nach Deutschland: Dort können sich laut Studien 4 von 10 Autofahrern vorstellen, ihr nächstes Fahrzeug online zu ordern.

Rabatt per Mausklick Josef Schirak nimmt die Importeure in die Pflicht

Stefan Mladek sieht sich als „Partner“ des Handels

4

Bei der Diskussion über den „Onlinehandel“ ist eines zu beachten: Üblicherweise treten die Plattformen nicht als Händler im eigentlichen Sinn auf. Sie bilden vielmehr die Preisangebote teilnehmender Markenbetriebe ab. Diese zahlen wiederum eine vorab vereinbarte Provision, wenn es tatsächlich zu einem Kaufabschluss kommt. Der Nutzen für den potenziellen Kunden liegt auf der Hand: Per Mausklick wird ihm der niedrigste Preis angezeigt – und das bundesweit. Der hohe zeitliche Aufwand, den Preisvergleiche in mehreren Autohäusern erfordern, sowie die subjektiven Hemmungen beim Aushandeln des Rabatts fallen zur Gänze weg. Die Neuwagenplattformen sind bemüht, sich nicht als Feinde des Handels darzustellen. „Wir sind ein Partner“, betont beispielsweise Mag. Stefan Mladek, frü-

Zweistellige Rabatte sind bei Autogott die Regel

her Saab-Importchef und nunmehr einer der beiden Geschäftsführer von Autogott. Einerseits könne man nur von den Händlern selbst angegebene Preise darstellen, andererseits müsse nicht zwangsläufig das niedrigste Angebot zum Zug kommen: „Der Händler hat ja die Möglichkeit, im Gespräch mit dem Kunden noch Zusatzausstattung oder auch ein Lagerfahrzeug zu verkaufen.“ Ähnlich äußert sich Michael Seidl, Sprecher von Meinauto24: „Viele Händler sind sehr froh, wenn ihnen die personalintensive Beratungstätigkeit abgenommen wird.“ Diese Aussage scheint nicht aus der Luft gegriffen zu sein: Schließlich beteiligen sich allein bei Autogott über 100 Autohäuser, wöchentlich kommen neue Betriebe hinzu.

Aufforderung an die Hersteller Den Neuwagenvertrieb ausschließlich auf den Rabatt zu reduzieren, birgt freilich große Gefahren. Die durch Direktverkäufe der Hersteller, Kurzzulassungen und die generell schwache Kaufkraftentwicklung ohnehin brüchige Vertriebsstruktur könnte bei vielen Marken zusammenbrechen. Eine aktuelle Studie von PriceWaterhouseCoopers prognostiziert beispielsweise, dass die Zahl der deutschen Markenhändler bis 2020 von 7.800 auf 4.500 zurückgehen wird. Ein ähnlicher Trend ist auch in Österreich zu befürchten – sofern nicht rechtzeitig gegengesteuert wird. Dass man den Rabattvergleich im Internet nicht einfach verbieten kann, ist klar. Doch braucht es Glaspaläste in jeder Bezirkshauptstadt, wenn die Kunden ohnehin nur mehr zum Abholen des online bestellten Fahrzeugs in den Betrieb kommen? Muss die Schauraumausstattung wirklich bis ins Detail vorgegeben werden, wenn ohnehin nur der online genannte Preis zählt? Diese Fragen müssen von den Herstellern zügig beantwortet werden, meinen auch Interessenvertreter wie Einzelhandelssprecher Komm.-Rat Josef Schirak: „Alle Importeure sind aufgefordert, ihren Händlernetzen aufzuzeigen, in welcher Art und Weise deren Interessen gewahrt werden können.“ • (HAY)

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ONLINE EXTRA

Virtueller Zuschlag Fahrzeugauktionen im Internet werden immer beliebter: Diesem Trend trägt auction4you mit maßgeschneiderten Versteigerungsmodellen und besonders detaillierten Zustandsberichten Rechnung.

W

er bei auction4you ein Fahrzeug erwerben will, muss nicht eigens in die beiden deutschen Auktionszentren kommen. „Natürlich freuen wir uns über Besuche unserer Händler, doch Gebote können jederzeit auch per Internet angeboten werden“, sagt Firmenchef Josef A. Mayr. Der ehemalige Geschäftsführer der österreichischen Fiat-Importgesellschaft, der sich vor zweieinhalb Jahren in der Auktionsbranche selbstständig gemacht hat, bietet 3 Arten von Online-Versteigerungen an.

Klarer Trend ins Netz „Mindestens zweimal pro Woche findet eine sogenannte Web Auction statt“, erklärt Vertriebsleiter Stephan Eckhart. Jeden Dienstag und Donnerstag, jeweils um 11 Uhr, kommen gebrauchte Pkws unter den Hammer. Am Mittwoch werden dagegen Spezialversteigerungen, zum Beispiel für Transporter oder Unfallfahrzeuge, abgehalten. „Zwei- bis dreimal pro Monat“ sei es bei diesen Auktionen auch möglich, vor Ort Gebote abzugeben, ergänzt Eckhart. Die dritte Auktionsvariante heißt „24/7“: Bei diesen bis zu eine Woche langen, ausschließlich im Internet stattfindenden Versteigerungen werden die Teilnehmer per E-Mail darüber informiert, wo sie im Bieterrennen liegen. Hat sich der bekanntlich eher konservative Fahrzeughandel mittlerweile für den virtuellen Zukauf er-

Bei auction4you legt man großen Wert auf detaillierte Zustandsberichte

Stephan Eckhart erläutert das Online-Angebot von auction4you

wärmt? „Die Teilnehmerzahlen bei unseren Auktionen steigen von Woche zu Woche“, berichtet Eckhart von einem klaren Trend in Richtung Internet. Unabdingbar sei es freilich, das Vertrauen der Kunden zu rechtfertigen: „Deshalb gibt es bei uns besonders detaillierte Zustandsberichte. Sollten dennoch einmal Vorschäden oder technische Mängel entdeckt werden, nehmen wir das betroffene Fahrzeug selbstverständlich zurück.“ • (HAY)

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Manfred Strasser (Leitung EDV, MVC Wien, l.) und Franz Fleischanderl (ADP Österreich) bei Implementierung einer neuen Anwendung

Mehrwert für Anwender Seit mehr als 40 Jahren entwickelt ADP Dealer Services IT-Komplettlösungen für den Automobilhandel. Die Produktentwicklungen des Softwareunternehmens berücksichtigen jeweils die Anforderungen der Automobilhersteller als auch die Wünsche der Autohändler.

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DP fokussiert sich auf die fortlaufende Entwicklung von Lösungen für Autohäuser und Automobilhersteller, die dem Anwender einen Mehrwert bieten. Damit werden eine verbesserte Kommunikation und einfachere Arbeitsabläufe zwischen den Vertriebsstufen unterstützt und somit eine schnellere, kundenfreundlichere Abwicklung in den Verkaufsund Serviceprozessen der Autohäuser ermöglicht. „In Österreich liegt der Schwerpunkt auf den Marken Opel, Ford und Renault“, sagt Erwin Rader, After Sales Manager von ADP in Österreich. Weltweit vertrauen mehr als 25.000 Kunden auf die Lösungen von ADP, in Österreich ist das ADP Dealer Services bereits in über 100 Autohäusern im Einsatz.

Flexibles Werkzeug, das sich anpassen lässt Regelmäßige Zertifizierungen unterstreichen, dass die Händlermanagement-Systeme von ADP die herstellerspezifischen Anforderungen erfüllen. Heuer wurde das Dealer Management System DRACAR+ von Renault Österreich für den Einsatz im Renault R2-Händlernetz zertifiziert. Es deckt alle EDV-Bereiche des Arbeitsalltages ab. So stehen eine Kundendienst- und Werkstattverwaltung inklusive Zeiterfassung, eine komplett integrierte Buchhaltung mit Funktionen etwa zur Bilanz-Erstellung sowie Analysemodule zur

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Verfügung. Auch der Fahrzeughandel, das Controlling und vieles mehr sind Bestandteile der Komplettlösung. „Die Integration mit dem Internet und effektive E-Business Lösungen machen dieses System zu einem flexiblen Werkzeug, welches sich leicht an sich wandelnde Strukturen im Kfz-Markt anpassen lässt“, so Rader.

Wirksames Instrument zur Kontrolle

Erwin Rader, Sales Manager ADP

Das System wird von ADP immer weiter entwickelt. Eine Vielzahl neuer Funktionen und eine höhere Anwenderfreundlichkeit gibt es beispielsweise in der Werkstattplanung und Zeiterfassung. Die neue Werkstattplanung bietet eine übersichtliche Darstellung der Werkstattkapazität und der Auslastung sowie der berechneten Zeit. In Zeiten, in denen die Werkstatt zunehmend zum alleinigen Ergebnisträger des Autohauses wird, hat das Autohaus so ein wirksames Instrument für die Planung, Steuerung und Wirtschaftlichkeitskontrolle der Werkstatt zur Hand. Erfolgreich implementiert wurde bei MVC, Österreichs größtem Ford-Händler, die ABS-SMS-Software. Damit wird die Kommunikation zwischen Kunden und Händler deutlich verbessert. Stolz ist man bei ADP über die erfolgreiche Pilotierung des Ford Lead Managements „Ford LDS“ im Autohaus Czeczelits in Wiener Neustadt. Diese Funktionalität ist in CONTACT, dem CRM-Tool von ADP enthalten. Mit dieser Funktion erhält das Autohaus in regelmäßigen Intervallen Adressdaten von Kaufinteressenten, automatisch und direkt von Ford. Das Modul unterstützt darüber hinaus sämtliche Aktivitäten im Rahmen der Neukundengewinnung, des Kundenmanagements und der Steuerung des Fahrzeugverkaufs. • (DSC)

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Constantin-Sorin Anghelina ist Leiter Zentrales Marketing Werkstattkonzepte bei Trost

„Den Anschluss nicht verpassen“ Ohne einen perfekten Online-Auftritt wird es zunehmend schwerer (oder ganz unmöglich), wirtschaftlich erfolgreich zu sein: Trost hat das schon vor vielen Jahren erkannt und seine Portale immer wieder erweitert. Das wissen die Kunden zu schätzen.

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s stelle sich nicht mehr die Frage, ob man auf den Onlinezug aufspringe, sondern nur noch jene nach dem Wann und Wie, erklärt Constantin-Sorin Anghelina, der bei Trost Auto Service Technik SE für das Zentrale Marketing Werkstattkonzepte zuständig ist. Daher ist Trost schon lange mit verschiedenen Angeboten im Internet vertreten: Entscheidend war im September 2011 die Erweiterung des Werkstattportals www.autoservice.com auf Österreich.

Mehr als 100 Werkstätten aus allen Ballungszentren In den knapp mehr als zwei Jahren seit der Einführung dieses Werkstattportals entschieden sich bereits 115 österreichische Werkstätten zum Mitmachen; sie stammen laut Angaben von Trost aus allen wichtigen Ballungsgebieten. Der Vorteil: Die Betriebe können

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sich auf dem Portal präsentieren und potenziellen Kunden ihre Serviceleistungen anbieten. Dies erfolgt über ein paar Mausklicks. Im 1. Halbjahr 2013 hätten bereits 300.000 Autofahrer die Online-Plattform besucht, sagt Anghelina: 250.000 Besucher fanden den Weg auf die individuellen Werkstatt-Seiten; für tausende Kunden gab es in der Folge maßgeschneiderte Angebote.

Umfassende Erweiterung der Datenbanken Online verfügbar ist seit 2 Jahren auch der Teileund Technikkatalog repdoc: Alle Produktbereiche werden vollständig abgebildet; außerdem gibt es laufend Erweiterungen durch Ersatzteilgruppen oder Ersatzteile. Eine umfassende grafische Identifikation der Ersatzteile ist auf Basis der OE-Daten gesichert. Zukünftig wird auf repdoc auch eine Fahrzeugidentifikation mit Eingabe der Fahrgestellnummer VIN (Vehicle Identification Number) möglich sein. Mit repdoc können alle Prozesse in der Werkstatt online gesteuert werden: Die Software ermöglicht die Auftragsannahme ebenso wie die Überwachung des Zahlungseingangs – und natürlich sämtliche Zwischenschritte. Alle Praxistrainings der Trost-Gruppe können auf www.trost.com abgefragt werden. Dort finden die Kunden auch die Wissensdatenbank repnet und die Online-Werbeplattform repcom für Partnerwerkstätten. • (MUE)

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Wachstum in ganz Österreich

Außerdem wurden auch weitere Anbindungen an verschiedene Hersteller geschaffen: Für Opel-Händler gibt es beispielsweise eine neue ESA-Anbindung sowie die Warenkorbfunktion bei MPnew. Da auch für weitere Importeure Anbindungen geschaffen wurden, will Loco-Soft in den kommenden Monaten das Geschäft auf weitere Marken ausdehnen.

Nicht zuletzt dem unermüdlichen Einsatz von Vertriebsleiter Gregor Pülzl ist es zu verdanken, dass Loco-Soft auch in Österreich einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat.

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ittlerweile arbeiten in Österreich mehr als 60 Autohäuser mit dem DMS (Dealer Management System) von Loco-Soft. Laut Vertriebsleiter Gregor Pülzl ist der persönliche Kontakt nach wie vor der beste Weg, um sich – und natürlich das System – vorzustellen. Dadurch (und auch durch die wichtige Mund-zu-Mund-Propaganda von Händler zu Händler) wächst der Bekanntheitsgrad von Loco-Soft von Monat zu Monat weiter an. Großen Anklang fand beispielsweise die neue asanetwork-Anbindung, die auf der AutoZum in Salzburg im Jänner 2013 vorgestellt wurde. Seither können die Loco-Soft-Anwender die Kunden- und Fahrzeugdaten mit den Geräten in der Werkstatt (also z. B. mit Abgastestern, Achsvermessungsgeräten und dem Bremsenprüfstand) austauschen.

Webinar um nur 25 Euro

Vertriebsleiter Gregor Pülzl schätzt persönliche Kontakte

Alle heuer durchgeführten Neuerungen erfolgten übrigens per kostenlosem Online-Update. Durch die kostengünstigen Webinare ist es auch nicht erforderlich, dass die Mitarbeiter eines Autohauses zu einer langwierigen und daher kostenaufwendigen Schulung geschickt werden müssen. Die Pauschale für ein Webinar liegt bei nur 25 Euro pro Autohaus. Das Wissen wird von einem Trainer von Loco-Soft über eine Internet-Plattform vermittelt; der Trainer steht natürlich auch für Fragen bereit. Und damit das Erlernte bei Bedarf wieder abgerufen werden kann, erhält jeder Anwender nach dem Webinar eine Aufzeichnung. • (MUE)


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Der Preis entschied

dass viele Kunden aus der Landeshauptstadt einige Mehr-Kilometer nicht scheuen, um für ihr Fahrzeug einen bekannten Ansprechpartner zu haben. Auch wenn das seit 1999 bestehende Autohaus nur acht Mitarbeiter beschäftigt, werden jährlich insgesamt 200 Neu- und Gebrauchtwagen verkauft – wobei Dacia heuer die Stammmarke Renault „überholt“ hat. Damit im Betrieb alles rund läuft, entschied man sich heuer für eine neue Software. „Immerhin war unser System schon fast 15 Jahre alt“, sagt Johanna Pronneg, die neben dem Verkauf für die administrativen Aufgaben zuständig ist: „Wir haben mehrere Angebote eingeholt und uns letztlich für Stieger entschieden.“ Ausschlaggebend seien nicht zuletzt der Preis und die Beratung gewesen.

Binnen 3 Tagen war alles umgestellt und geschult

Stieger Software steigert die Zahl seiner Kunden kontinuierlich – zuletzt war man wieder im Renault-Netz erfolgreich. Johanna und Manfred Pronneg (oben) fühlen sich von Gottfried Scharf gut betreut

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as Autohaus Ertl-Pronneg ist das, was man landläufig als kleinen, feinen Familienbetrieb bezeichnen würde: Gelegen in Weitendorf südlich von Graz, profitiert man nicht zuletzt auch davon,

Das Rundum-UpDATe für Österreich DAT Austria plant 2014 den sukzessiven Ausbau: mit weiteren Produktneuheiten, mehr Service und einer Erweiterung der Mannschaft. Preiserhöhung werde es auch 2014 keine geben, erklärt Dipl.-Ing. (HTL) Stefan Klaus.

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Dipl.-Ing. Stefan Klaus kündigt für 2014 den Ausbau des Programms, des Service und des Teams an

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ass SilverDAT seit der Einführung vor neun Jahren keinen Cent teurer wurde, „ist einzigartig und entspricht dem Auftrag unserer Eigentümer, nämlich der Automobilbranche ein kostengünstiges Produkt zur Verfügung zu stellen“, sagt Klaus. Als Erweiterung werden künftig 85 Prozent aller Fahrzeugmodelle auf dem Markt mittels VIN-Abfrage abrufbar und mit Onlineprodukten künftig individuelle Vergleiche von Fahrzeugausstattung und Segmenten leichter möglich sein, erläutert der Geschäftsführer von DAT in Österreich. Umfangreicher werde auch die Fahrzeugbewertung, bei der spezifische Daten des österreichischen Markts den in

Laut Gottfried Scharf, Geschäftsleiter von Stieger Software für Österreich, sind die Umstellung und Einschulung binnen drei Tagen erfolgreich abgeschlossen worden. Mit dem integrierten Finanzbuchhaltungssystem wird nun auch dieser bisher ausgelagerte Bereich im Autohaus durchgeführt. Stieger bietet in Österreich derzeit rund 700 Schnittstellen an; in der nächsten Zeit sollen verstärkt Händler von VW, Škoda und Seat angesprochen werden. • (MUE)

Österreich erzielbaren Verkaufswert ausweisen: Außer Pkws und Lkws können ab sofort auch Transporter und Motorräder bewertet werden. Auch bei der Instandsetzungskalkulation setzt DAT bei SilverDAT auf Österreichspezifisches. Mit einer einfachen Kalkulationsvorschau können alle Reparaturarten inklusive Kostenvergleich auf einen Blick eingesehen, verändert und kalkuliert werden. Die erweiterte Hagelschadenkalkulation unterscheidet genau zwischen Drücken, Erneuern und Vordrücken mit Lackieren. Weil der Fokus auf den Herstellerinformationen liegt, sind herstellerspezifische Parameter in SilverDAT bereits integriert. Mit den Delta-Updates ist SilverDAT bei Ersatzteilpreisaktualisierungen tagesaktuell beim Kunden. Über ein neues SchnittstellenTool wird die Anbindung zu Fremdsystemen einfacher als bisher.

Österreichische DAT-Mannschaft wird weiter ausgebaut Aufgestockt wurde nicht nur das Sachverständigenteam für die Analyse der Fahrzeugbewertungsdaten, die DAT für Österreich alle am Firmensitz Schwechat einpflegt. Dort beschäftigt das Unternehmen derzeit 13 Mitarbeiter; ab 2014 wird die Vertriebsmannschaft dann von 3 auf 5 Personen aufgestockt. • (ENG)

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Vom klassischen Autohaus über die reine Werkstätte bis hin zu Landmaschinenhändlern und Zweiradspezialisten: Immer mehr Betriebe entscheiden sich für Motiondata. Parallel arbeitet das Team des IT-Komplettanbieters bereits an der nächsten Generation des Dealer Management Systems.

Codename „Vulcan“ Für die Zukunft gerüstet

Ing. Josef Pichler unterstreicht die Branchenkompetenz von Motiondata

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ehr als 800 Firmen vertrauen bei der Optimierung ihrer Arbeitsabläufe auf das Grazer Softwarehaus Motiondata. „Allein in diesem Jahr wurden über 70 Projekte beauftragt, von denen wir bis dato rund 60 umgesetzt haben“, berichtet Geschäftsführer Ing. Josef Pichler. Er unterstreicht, dass sein 55 Personen umfassendes Team mit den Bedürfnissen der Kfz-Betriebe seit Jahrzehnten vertraut ist. Diese Branchenerfahrung verbinde Programmentwickler mit Projektmitarbeitern, Hardware-Profis, Web-Spezialisten und Kundenbetreuern: „Gemeinsam bieten wir unseren Kunden alles aus einer Hand.“

Neue Partnerschaft Zu den Meilensteinen des vergangenen Jahres zählt eine Kooperation mit dem Garantie- und Kundenbindungsspezialisten CarGarantie: Jedes Autohaus, das mit beiden Unternehmen zusammenarbeitet, kann seitdem eine Schnittstelle zur Erstellung und Übermittlung der Garantieverträge nützen. „Einerseits wird das lästige und vor allem zeitaufwendige Ausfüllen von Auftragsformularen voll automatisiert durchgeführt, andererseits werden genehmigte Verträge als Dokument in den Motiondata-Stammdaten abgelegt“, erläutert Pichler den Nutzen im Betriebsalltag.

Neben der laufenden Optimierung von Schnittstellungen und Funktionalitäten arbeiten die Experten von Motiondata bereits an den nächsten Entwicklungsschritten. Unter der internen Bezeichnung „Vulcan“ wird derzeit eine völlig neue Softwaregeneration vorbereitet. „Speziell in puncto Usability und User Experience werden wir mit vielen Innovationen aufwarten, aber mehr wird zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten“, so Pichler. Auch in den CRM-Bereich fließen zurzeit viele Entwicklungsstunden, um im kommenden Jahr neue Features präsentieren zu können. Ein wichtiges Thema sind zudem die „Social Media“: Diesbezüglich soll es in den nächsten Monaten ebenfalls einige Innovationen geben. „Unser Ziel ist es, durch laufende Verbesserungen die Arbeitsprozesse unserer Kunden so einfach wie möglich zu gestalten“, unterstreicht Pichler. Diese Strategie geht offensichtlich auf, wie die stetig wachsende Zahl an Autohaus- und Werkstattpartnern sowie Herstellerfreigaben beweist. • (HAY)


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Eine Software für (fast) alle Ansprüche Kürzlich entschied sich die Autohausgruppe Huber als einer von zahlreichen neuen Kunden für das Car Dealer Package (CDP) von Vector.

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er Name Vector ist in der Autobranche bestens bekannt: Bereits seit 1984 entwickelt das Unternehmen Dealer Management Systeme, seit 1998 liegen die Lizenzrechte für CDP bei Vector. „Damit sind wir sicher der erfahrenste Anbieter in Österreich“, unterstreicht Marketingmanagerin Mag. Alexandra Saje. CDP werde in enger Abstimmung mit den Anwendern laufend weiter entwickelt und sei gerade deshalb „sehr praxisnah“.

Führend bei Toyota Darüber hinaus zählt Saje die Funktionalitäten und Freigaben für zahlreiche Marken zu den Stärken des Programms. So sei man der einzige österreichische Anbieter, der alle Toyota-Schnittstellen abdecke – eine Tatsache, die kürzlich bei einer gemeinsam mit Toyota Frey organisierten Tagung von den Vertragsbetrieben ausdrücklich gelobt wurde. Ein aktuelles Beispiel für einen zufriedenen Neukunden ist die Autohausgruppe Huber. Das Unternehmen

Harald Habacher hat die CDP-Einführung bei der Huber-Gruppe geleitet

betreibt drei Standorte in Kapfenberg, Bruck-Oberaich und Niklasdorf. „In der Umsetzung waren für uns vor allem die Schnittstellen zu den verschiedenen Marken spannend“, berichtet Harald Habacher, Teamleiter bei Vector: Schließlich ist Huber für BMW, Ford, Honda, Kia sowie Lancia, Chrysler und Jeep tätig. Trotz dieser Komplexität gelang die Umstellung in nur 8 Wochen – eine beachtliche Leistung, die laut Habacher auch auf die vorbildliche Mitarbeit des Kunden zurückzuführen ist. Auch zahlreiche weitere Autohäuser entschieden sich für Vector. „Das Spektrum reicht dabei von Kleinbetrieben bis hin zu sehr großen, überregional tätigen Autohandelsunternehmen“, so Saje. In Österreich zählen beispielsweise die markenfreie Werkstatt LAS Top Technik in Eibesbrunn (Niederösterreich), der Renault-Partner Hofer in Neustift (Tirol) oder alle 5 Standorte von Toyota Ellensohn (Vorarlberg, Tirol) zu den neuen Anwendern. • (HAY)

Zufriedene Kunden Um Kunden mitsamt ihren Wünschen besser im Blick zu haben, hat Werbas ein Customer Relationship Management (CRM) entwickelt, das von RB Power nun auch für die Werkstätten in Österreich angeboten wird.

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iel sei es gewesen, hochwertige Service- und Dienstleistungen von Profis für Profis für den österreichischen Aftermarket zu entwickeln, sagt Gerald H. Beirer, der für den Vertrieb verantwortliche Geschäftsführer bei der RB Power GmbH. „Somit entspricht Werbas CRM voll und ganz unseren Ansprüchen.“ Bei diesem Produkt handelt es sich um eine modulare Softwarelösung, die mehrere Themen im Bereich Kundenbindung abdeckt: Beschwerdemanagement ist ebenso einer dieser Bausteine wie Marketing, Kalender und Pinnwand, Telefonmarketing, Auswertung und ein Fahrzeugmodul. Die einzelnen Bausteine können entweder gemeinsam oder einzeln erworben werden. Die Software wird lokal beim Kunden installiert: So können schnell frei definierbare Gruppen erstellt werden, denen dann die Kunden zugeteilt werden. Die gewünschte Zielgruppe kann dann ganz gezielt per Brief,

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Gerald H. Beirer: „Die Daten können jederzeit wieder genutzt werden.“

E-Mail, SMS oder telefonisch kontaktiert werden. Für einen späteren Anlass können diese in Werbas CRM gespeicherten Filter jederzeit aktualisiert und erneut genutzt werden. Diese Arbeitserleichterungen seien wichtig für die Kundenzufriedenheit in jedem Betrieb, sagt Beirer – und damit auch für den Erfolg der gesamten Firma. Gedacht ist das System nicht nur für Pkw-Werkstätten, sondern auch für jene, in denen Nutzfahrzeuge gewartet und repariert werden. • (MUE)

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Das Motornetzwerk macht’s einfach Im Zusammenspiel der Kräfte mit autoPro24 und Modix schafft das willhaben-Motornetzwerk individuelle Internetpräsenzen für den Kfz-Handel. Von Dr. Nikolaus Engel

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un hat car4you mit der Mehrheitsbeteiligung an autoPro24 das Geschäft der Autobörsen car4you.at und willhaben.at erweitert: „Um künftig das Serviceangebot für Händler und Importeure noch zu verbessern und zu erweitern, wurde das willhaben-Motornetzwerk geschaffen“, erklärt Mag. Markus Auferbauer. „Es umfasst alles von der Eingabe der Daten über das Datenmanagement bis zur individuellen Händlerpräsenz im Internet.“ Peter Fux ist sicher, dass man „in einem kleinen Land wie Österreich mit Harmonisierung etwas bewirken kann“ - daher ziehe man mit den sehr guten Partnern, die sich so gefunden hätten, an einem Strang.

car4you beteiligt sich an autoPro24 Kern der Dienstleistungen von autoPro24 ist die Entwicklung von Internetanwendungen für den Kfz-Handel, spezialisiert auf Gebrauchtwagen-Datenmanagement und damit verbundene Datenschnittstellen zu anderen Medien und Plattformen. Im Zuge der Übernahme der Mehrheit am Wiener Datenmanagementunternehmen autoPro24 durch car4you GmbH hat autoPro24 die exklusiven Service- und Vertriebsrechte von Modix Österreich/Wien – Zweigniederlassung der Modix GmbH/Koblenz übernommen. „Durch Bündelung der Kompetenzen werden willhaben, autoPro24 und Modix künftig noch verbesserte Dienstleistungen und Produkte für den österreichischen Markt anbieten können“, erklärt Modix-Gründer Ivica Vardovic. Mit der Übernahme der Mehrheitsanteile der autoPro24 Datenmanagement GmbH/Wien durch car4you GmbH/Wien wird die Geschäftsführung erweitert: Webfux- und autoPro-Gründer und Geschäftsführer Peter Fux ist weiterhin für das operative Geschäft zuständig, Mag. Markus Auferbauer, zugleich Geschäftsführer der car4you GmbH, tritt als Geschäftsführer bei autoPro24 ein. „autoPro24/Modix agiert weiterhin – unabhängig von der Kooperation mit willhaben/car4you – als neutraler Partner von Import und Handel“, lautet das Credo.

Optimale Lösungen für den Fahrzeughandel sind Ziel des mit autoPro24 und Modix erweiterten willhaben-/car4you-Motornetzwerks

Traffic schaffen für den Kraftfahrzeughandel Das Schaffen von Traffic für den Fahrzeughandel – durch eine perfekte Homepage oder das beste Ranking bei Google – das ist das Ziel der Kooperation. Das autoPro24-Team ist auch bereits für Modix-Produkte geschult: Die Erstberatung macht Heiko Buck, der den car4you-Außendienst übernimmt. Natürlich erfüllt autoPro24 bestehende Modix-Verträge für Service und Weiterentwicklung zur Gänze. Die Kooperationspartner blieben gleich, auch die Daten der Kunden würden unter den drei Unternehmen nicht einfach ausgetauscht, betont Auferbauer. Im Zentrum der Lösungen von Modix stehen maßgeschneiderte Händler-Internetseiten, zu denen Online-Marketingwerkzeuge wie Google AdWords, Facebook, Twitter und mobile Webseiten gehören. „Wer – egal ob er derzeit Kunde von car4you, autoPro24 oder Modix ist – jetzt mehr will, für den wird es in Zukunft einfacher!“, sagt Auferbauer.

Mag. Markus Auferbauer

Peter Fux, Gründer von autoPro24

Komplettlösungen für die perfekte Internetpräsenz „Nun können wir Komplettlösungen anbieten, die Kfz-Händlern die perfekte Internetpräsenz aus einer Hand ermöglichen“, sagt Auferbauer über das willhaben-Motornetzwerk mit willhaben.at, car4you.at und autoPro24 sowie die Service- und Vertriebspartnerschaft mit Modix Österreich. „Unser Ziel ist, in der Dienstleistung für unsere nunmehr über 1.700 Händlerpartner unschlagbar zu sein!“, sagt Auferbauer: „Wir haben nur nicht 100 Prozent der Medien!“ •

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Welche Autos fahren wir morgen? Das Thema Sicherheit steht für die Autofahrer an erster Stelle, wenn es um das viel zitierte „Auto von morgen“ geht. AutoScout24 hat zu diesem Thema eine große Studie gemacht, aus der wir schon jetzt zitieren dürfen.

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och werden nicht alle Ergebnisse der aufwendigen Studie bekannt gegeben, die unter dem Motto „Unser Auto von morgen 2013/14“ steht. AutoScout24, in Österreich und vielen anderen europäischen Ländern als effizienter Partner in der gezielten Onlinevermarktung von Gebrauchtwagen aktiv, wollte in der Umfrage wissen, was sich die Europäer vom Auto von morgen erwarten. Gefragt wurde beispielsweise, ob die Europäer in Zukunft überhaupt noch ein eigenes Auto besitzen wollen, wie sie über das Design der Autos und die technischen Innovationen denken. Die Antworten darauf sind interessant – und einigermaßen beruhigend für die Branche. Mit 8.800 befragten Personen ist diese Studie auch sehr repräsentativ; die Ergebnisse sind also durchaus ernst zu nehmen. Lesen Sie zu diesen Themen ein Interview mit Petra Hollendonner, die seit rund einem Jahr als Country Manager Austria von AutoScout24 in Österreich aktiv ist. Im Dezember erscheint druckfrisch die Studie „Unser Auto von morgen“. Uns interessiert vorab: Worum geht es darin konkret? Petra Hollendonner: Uns interessiert, was sich die Autofahrer in Europa, in Österreich vom Auto von morgen wirklich erwarten. Wie das Auto zukunftsfähig bleibt, wie es sich verändern wird, wie es sich verändern muss. Wir haben heuer zum dritten Mal eine europaweite Umfrage gemacht. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat für uns 8.800 europäische AutofahrerInnen befragt. Im Vergleich zu den Ergebnissen 2012 hat sich gezeigt, dass die Ansprüche an die Automobilität von morgen eher noch steigen als fallen.

Und was ist es, das sich die Menschen in Europa ganz konkret vom Auto von morgen erhoffen? Hollendonner: Wie schon letztes Jahr steht für die Europäer Sicherheit ganz unbestritten an erster Stelle. Und das trotz der sinkenden Unfallzahlen auf Europas Straßen und all der Systeme zur aktiven und passiven Sicherheit, die längst Standard sind. Das zeigt, dass die Hersteller völlig richtig liegen, den Sicherheitsaspekten in neuen Autos nach wie vor höchste Relevanz einzuräumen.

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Am Cover der Studie sind diverse Studien über die Autos der Zukunft zu sehen, wie sie uns die Hersteller auf diversen Salons gerne zeigen

Petra Hollendonner beruhigt: „Fast neun von zehn Befragten wollen auch in Zukunft ein eigenes Auto besitzen.“

Was ist den Autofahrern noch wichtig? Hollendonner: Interessanterweise stehen für die Österreicher Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit auf Platz 2, dahinter folgt bei uns kostengünstige Mobilität. Das ist in vielen anderen Ländern, z. B. auch in Deutschland, umgekehrt. Die Freude am Fahren ist den Österreichern übrigens am wenigsten wichtig. Über welche Themen gibt die Studie noch Auskunft? Hollendonner: Es gibt eine Fülle an spannenden Themen und Ergebnissen, z. B. zur vernetzten Mobilität, zum autonomen Fahren, zu Wünschen an das Design oder die individuelle Mobilität, zum Thema Mobilitätskosten und vieles mehr. Welches Ergebnis fanden Sie persönlich am spannendsten? Hollendonner: Ein Ergebnis, das ich besonders wichtig fand, war jenes zur individuellen Mobilität. Wir haben gefragt, inwieweit den europäischen Autofahrern ein eigenes Auto auch in Zukunft wichtig ist. Die Antwort auf diese Frage kann die Fahrzeugindustrie und den Fahrzeughandel etwas aufatmen lassen. Fast neun von zehn Befragten wollen laut unserer Studie auch in Zukunft ein eigenes Auto besitzen. Das liegt vor allem auch am Wunsch nach Privatsphäre; die ist den Menschen offensichtlich auch wichtig, wenn sie unterwegs sind. • (MUE)

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LAST INTAKE SOLUTION (LIS) Einfache und speditive Zustandsaufnahme mit Kostenberechnung bei der Fahrzeugrücknahme Nun ist Schluss mit dem mühsamen und zeitraubenden Abklären in der Werkstatt, im Karosserie-Betrieb und im Ersatzteillager, betreffend Kosten der verschiedenen sichtbaren Mängel.

 VORGEHENSWEISE  RÜCKNAHMEN  KUNDENBETREUUNG  KOSTENERMITTLUNG KLARE UND EINFACHE

PERFEKT FÜR FAHRZEUG

PROFESSIONELLE

FUNDIERTE UND SPEDITIVE

Anfallende Kosten für Beulen, Kratzer, fehlendes Zubehör sowie auch Schäden von Felgen, Auspuffanlage, Bremsen etc., kann der Prüfer, Einkäufer oder Autoverkäufer nun selber in wenigen Minuten berechnen! LIS ist das optimale Tool wenn es nur um Fahrzeugrücknahme mit kleineren Mängeln geht ein Mitarbeiter diese Fahrzeuge möglichst rasch begutachten soll dieser Mitarbeiter kein Profi-Spengler ist und dutzende oder hunderte Fahrzeuge monatlich zu begutachten sind

   

Ein MUSS für jeden Gebrauchtwagen Ein- und Verkäufer Für Rückfragen und weitere Informationen kontaktieren Sie uns bitte unter sales@audatex.at oder 01/3502410-911


Das Werkstattportal für Ihre Kunden

autoservice.com – lohnt sich für Sie! Der Verkauf von Wartungen und Reparaturen erfährt im Internet starken Zuwachs. Umso wichtiger ist es für Sie, sich dort profes­sionell zu präsentieren. Mit autoservice.com ist das kein Problem mehr. Auf diesem einzigartigen Werkstattportal für Werkstätten und Autofahrer können Sie Serviceleistungen verkaufen, werden von Kunden gefunden oder können direkt auf Anfragen reagieren. Zentrales Marketing Werkstattkonzepte · Tel. 01 79727-95890 Weitere Informationen erhalten Sie auf www.trost.com/autoservice

Das Werkstattportal


Neuwagen

VW Hyundai Audi Ford Opel Skoda Renault BMW Seat Peugeot Dacia Mazda Fiat/Abarth Kia Mercedes Benz Suzuki Citroën Nissan Toyota Chevrolet Volvo Mitsubishi Smart Land Rover Mini Honda Alfa Romeo Lancia Jeep Porsche Subaru Lexus Jaguar SsangYong Lada Maserati Bentley Ferrari Cadillac Infiniti KTM Lamborghini Aston Martin Daihatsu Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

4.856 18,16 1.801 6,73 1.752 6,55 1.667 6,23 1.658 6,20 1.634 6,11 1.416 5,29 1.288 4,82 1.156 4,32 972 3,63 952 3,56 856 3,20 825 3,08 813 3,04 721 2,70 690 2,58 661 2,47 542 2,03 532 1,99 315 1,18 245 0,92 223 0,83 215 0,80 211 0,79 169 0,63 130 0,49 106 0,40 77 0,29 72 0,27 66 0,25 36 0,13 35 0,13 28 0,10 4 0,01 3 0,01 3 0,01 2 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 5 0,02 26.743 100,00

4,70 12,28 -3,26 -9,60 27,73 15,15 32,46 -5,99 19,18 -18,52 29,17 37,84 -24,86 -22,28 -16,16 30,93 -31,93 -6,39 -3,62 -1,56 -20,20 -27,83 305,66 34,39 -12,89 -19,75 -55,46 0,00 -8,86 8,20 -49,30 34,62 100,00 0,00 -57,14 0,00 -50,00 -60,00 -66,67 0,00 0,00 0,00 -100,00 -100,00 0,00 0,00 0,00 -44,44 1,60

Jän. – Okt. 2013 Stück

MA in %

48.815 17.995 16.849 16.782 17.095 17.994 14.743 12.974 13.291 8.741 6.359 8.342 9.724 7.959 10.131 4.704 6.756 7.652 7.511 3.642 2.425 2.904 825 1.794 1.748 1.836 1.420 802 635 880 727 200 282 18 14 22 41 56 14 32 23 7 22 1 7 0 1 59 274.854

17,76 6,55 6,13 6,11 6,22 6,55 5,36 4,72 4,84 3,18 2,31 3,04 3,54 2,90 3,69 1,71 2,46 2,78 2,73 1,33 0,88 1,06 0,30 0,65 0,64 0,67 0,52 0,29 0,23 0,32 0,26 0,07 0,10 0,01 0,01 0,01 0,01 0,02 0,01 0,01 0,01 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,02 100,00

+/ – in % z. Vorjahr -7,24 7,34 -8,44 -10,59 -1,38 -8,25 -0,25 -6,06 5,10 -30,80 26,98 14,40 -9,66 -28,55 12,18 -5,10 -33,59 0,03 13,65 -11,28 -9,04 -14,24 25,76 12,34 -8,05 -0,92 -30,73 -34,48 -7,43 1,15 -35,72 -20,32 2,17 20,00 -58,82 69,23 -12,77 43,59 -6,67 45,45 27,78 -56,25 37,50 -99,55 0,00 0,00 -94,12 -23,38 -6,26

Jän. – Okt. 2013 Anwendung (inkl. Kzl) männl. 12.896 4.567 4.571 3.659 3.112 4.959 4.218 3.799 2.990 2.441 3.518 3.919 1.709 2.923 2.909 1.581 2.092 1.325 3.166 1.329 949 968 197 488 439 898 239 81 119 340 212 71 53 7 10 3 3 29 7 4 6 2 9 0 6 0 1 20 76.844

weibl. 9.238 4.503 2.657 1.843 1.635 3.133 2.335 1.045 2.628 1.840 2.148 1.818 1.648 2.220 1.010 1.313 1.065 718 2.086 824 347 639 125 210 457 455 128 55 41 89 66 26 12 2 2 1 6 1 4 0 0 0 2 1 1 0 0 17 48.394

Taxi1

betriebl. 26.681 8.925 9.621 11.280 12.348 9.902 8.190 8.130 7.673 4.460 693 2.605 6.367 2.816 6.212 1.810 3.599 5.609 2.259 1.489 1.129 1.297 503 1.096 852 483 1.053 666 475 451 449 103 217 9 2 18 32 26 3 28 17 5 11 0 0 0 0 22 149.616

110 69 9 106 16 156 20 12 30 6 60 30 9 10 298 0 14 9 145 27 2 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.141

Vermietung1

Diplomatie1

1.487 5.423 430 842 2.800 1.565 391 1.767 481 365 2 7 757 302 1.103 33 286 699 281 54 127 4 221 6 342 2 150 137 13 7 3 10 11 2 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 5 20.116

43 2 16 4 4 10 4 144 1 5 0 4 2 3 69 0 0 5 8 1 24 3 3 5 6 6 3 1 0 2 0 1 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 383

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

Okt. 2013 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – Oktober 2013: 274.854 Kleinwagen

Stadtwagen

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

14.765

56.389

8.296

57.985

20.367

26.424

7.221

428

1.599

-12,8 %

-9,5 %

-21,6 %

-1,7 %

-17,4 %

-12,2 %

-19,0 %

-13,7 %

-15,1 %

AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013

Geländewagen

Geländew. Minivan medium

+7,1 %

+10,0 %

10.684

48.119

11.307

-12,9 %

39


MANAGEMENT

Das zweite Plus in Folge Die Tatsache, dass die Pkw-Neuzulassungen in den 30 wichtigsten Staaten Europas im Oktober zum 2. Mal in Folge gestiegen sind, gibt Hoffnung: Doch noch hinkt der Markt dem Gesamtergebnis von 2012 hinterher.

D

ie Zahl jener Länder, in denen es im Oktober mit den Neuzulassungen (weiter) bergab ging, ist erstaunlich gering: Nur in acht Staaten stand ein Minus voran, wobei die Rückgänge fast überall im niedrigen einstelligen Prozentbereich lagen. Lediglich die beiden kleinen Staaten Island (-10 Prozent) und Zypern (-35,7 Prozent) schlugen komplett aus der Reihe. Das ist jedoch vernachlässigbar, denn Zypern und Island ergeben zusammengezählt mit 965 Einheiten im Oktober nur etwas mehr als das kleinste österreichische Bundesland: Im BurVW-Vertriebsvorstand genland wurden im Oktober 899 Christian Klingler, früher bei Porsche Austria Neuwagen registriert. Da vor allem die großen Märkte mit Ausnahme Italiens erfreuliche Werte ablieferten, betrug die Zunahme 4,7 Prozent. Dadurch wurde das Minus, das sich in den ersten neun Monaten angehäuft hatte, auf 3,1 Prozent reduziert. Anmerken sollte man jedoch, dass 2012 ein sehr schlechtes Autojahr war und die Werte in Europa damit noch immer weit von den Zahlen vor der Krise entfernt sind.

VW sieht Anzeichen der Stabilisierung Nur partiell Grund zur Freude hat Christian Klingler, Vertriebsvorstand des Volkswagen-Konzerns: Er war, wie sich viele erinnern werden, vor seiner Bestellung nach Wolfsburg im Frühjahr 2008 in Salzburg bei der Porsche Holding aktiv. Zwar ist VW noch immer der weitaus stärkste europäische Autohersteller und bei den Zulassungszahlen fast doppelt so groß wie die Nummer 2 und 3 (Ford und Renault) zusammen. Doch auch das Plus von 1,4 Prozent im Oktober kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Volkswagen nach zehn Monaten mit 6,1 Prozent dem Ergebnis des Vorjahres hinterherhinkt. Und das, obwohl der Golf mit 390.688 Neuzulassungen (+4,7 Prozent) das gefragteste Automodell am Kontinent ist. Klingler, im November bei der Verleihung des Großen Österreichischen Automobilpreises des ARBÖ in Wien zu Gast: „Ich sehe jedoch erste Anzeichen einer Stabilisierung der Märkte in Frankreich, Spanien und auch Italien.“ • (MUE)

40

Länderstatistik Veränd. Land Okt. 13 Okt. 12 in % kum. 13 kum. 12 Belgien 39.490 41.846 -5,60% 428.961 428.579 Dänemark 16.867 15.209 10,90% 151.963 143.599 Deutschland 265.441 259.529 2,30% 2.482.460 2.618.327 Estland 1.798 1.630 10,30% 17.115 16.821 Finnland 9.097 8.190 11,10% 89.960 97.031 Frankreich 166.495 162.335 2,60% 1.476.308 1.593.855 Griechenland 4.969 5.101 -2,60% 48.950 50.493 Großbritannien 157.314 151.252 4,00% 1.952.238 1.771.861 Irland 1.696 1.657 2,40% 73.413 78.299 Island 467 519 -10,00% 6.685 6.890 Italien 111.744 118.350 -5,60% 1.116.948 1.214.993 Kroatien 2.224 1.994 11,50% 24.149 28.375 Lettland 1.161 1.001 16,00% 8.924 8.996 Litauen 1.196 1.188 0,70% 10.095 10.365 Luxemburg 4.499 4.454 1,00% 40.525 43.544 Niederlande 36.943 26.764 38,00% 340.779 453.954 Norwegen 12.969 12.457 4,10% 120.407 117.995 Österreich 26.743 26.322 1,60% 274.854 293.212 Polen 26.372 22.108 19,30% 239.491 228.425 Portugal* 8.760 7.390 18,50% 88.177 81.868 Rumänien 7.076 6.864 3,10% 55.398 60.444 Schweden 25.332 24.028 5,40% 218.397 227.739 Schweiz 26.040 26.357 -1,20% 250.829 270.697 Serbien 1.632 1.653 -1,30% 17.139 18.758 Slowakei 6.525 4.773 36,70% 53.087 57.333 Slowenien 4.600 3.738 23,10% 44.353 42.445 Spanien 61.153 45.142 35,50% 609.894 600.063 Tschechische Republik 15.346 15.963 -3,90% 135.497 147.001 Ungarn 5.149 4.076 26,30% 46.409 43.726 Zypern 498 775 -35,70% 5.140 8.830 Total 1.049.596 1.002.665 4,70% 10.428.545 10.764.518 * geschätzte Volumina für Oktober 2013

Veränd. in % 0,10% 5,80% -5,20% 1,70% -7,30% -7,40% -3,10% 10,20% -6,20% -3,00% -8,10% -14,90% -0,80% -2,60% -6,90% -24,90% 2,00% -6,30% 4,80% 7,70% -8,30% -4,10% -7,30% -8,60% -7,40% 4,50% 1,60% -7,80% 6,10% -41,80% -3,10%

Top-Ten-Marken Volkswagen Ford Renault Peugeot Opel/Vauxhall Audi Citroën BMW Mercedes Skoda

Okt. 13 134.858 76.886 73.831 66.925 63.017 58.919 53.579 51.775 51.371 48.644

Okt. 12 133.058 76.745 65.308 65.997 59.263 59.201 55.504 51.086 47.894 39.214

Veränd. in % 1,40% 0,20% 13,10% 1,40% 6,30% -0,50% -3,50% 1,30% 7,30% 24,00%

Veränd. kum. 13 kum. 12 in % 1.298.682 1.382.594 -6,10% 785.718 825.320 -4,80% 667.594 695.627 -4,00% 628.421 687.736 -8,60% 696.523 718.587 -3,10% 593.524 609.481 -2,60% 512.397 585.190 -12,40% 538.479 533.077 1,00% 529.417 502.850 5,30% 424.396 420.562 0,90%

Top-Ten-Modelle Volkswagen Golf Renault Clio Ford Fiesta Volkswagen Polo Skoda Oktavia Peugeot 208 Ford Focus Opel/Vauxhall Corsa Nissan Qashqai BMW Reihe 3

Okt. 13 43.281 24.500 23.959 21.416 19.240 18.214 17.553 16.641 16.322 16.221

AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013

Veränd. Okt. 12 in % 33.086 30,80% 23.117 6,00% 26.189 -8,50% 22.763 -5,90% 13.173 46,10% 23.842 -23,60% 17.578 -0,10% 18.555 -10,30% 16.823 -3,00% 14.990 8,20%

kum. 13 390.688 241.516 246.098 223.216 135.714 207.836 194.020 205.247 177.392 171.620

kum. 12 373.298 203.508 264.629 247.882 154.120 122.151 207.928 229.758 178.522 144.307

Veränd. in % 4,70% 18,70% -7,00% -10,00% -11,90% 70,10% -6,70% -10,70% -0,60% 18,90%


MANAGEMENT

Rasante Zuwächse in schrumpfendem Markt „Die Differenzierung der Reifensuchmaschine bis ins letzte Detail – das ist die Königsdisziplin", glauben die tyremotive-Geschäftsführer Udo Strietzel (links) und Jochen Freier

Konjunkturelle Flaute, Stagnation und ein hoher Sättigungsgrad. Die Reifenbranche versprüht derzeit nur wenig Glanz und Euphorie. Da bietet Udo Strietzel, Geschäftsführer der tyremotive GmbH mit Sitz im bayerischen Kitzingen, ein erfreuliches Kontrastprogramm im Internet.

I

m Jahr 2009 gegründet, hat sich sein Unternehmen in kürzester Zeit als feste Größe im Onlinereifenhandel etabliert und überzeugt mit rasanten Zuwächsen in einem extrem schrumpfenden Markt. Die Umsatzzahlen von tyremotive lesen sich wie der Wunschzettel der Reifenbranche: 2009 mit 7,2 Millionen Euro gestartet, 2010 auf 22 Millionen Euro verdreifacht, 2011 mit 42 und 2012 mit 49 Millionen Euro fortgesetzt, rechnet der Onlinehändler für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzvolumen von 55 Millionen Euro.

Service, Service und nochmals Service Hinzu kommen erstklassige Kontaktraten. So resultierten aus 5.073 Logins in der ersten November-Woche dieses Jahres insgesamt 4.919 Bestell-Positionen beziehungsweise Aufträge. Wie das geht? „Wir sind Lieferant und uns ist lediglich eine einzige Aufgabe zuteil: Wir müssen die gewünschte Ware zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Adresse liefern. Und sollte dies einmal nicht funktionieren, ist unser Job eine professionelle und unkomplizierte Rückabwicklung.“ Mit wenigen Worten bringt es Gründer und Geschäftsführer Udo Strietzel auf den Punkt. Dabei sieht er den hohen Service- und Dienstleistungsgedanken von tyremotive als wichtigen Wettbewerbsvorteil. Ob detaillierte Reifensuchmaschine, Komplettradkonfigurator, Felgensuche nach Pkw, Felgenrück-

wärtssuche (vom Hersteller hin zum Fahrzeug), Stahlfelgendirektsuche, Preislisten, Gutachten, Formulare oder das ausgeklügelte Rechnungssystem und Kalkulationsprogramm – auf tyremotive.de steht registrierten Händlern eine Fülle verschiedenster Leistungen kostenfrei zu Verfügung. Mehr als 19 Millionen Reifen im Direktzugriff und über 19.000 verschiedene Pkw-, LLkw-, SUV/Offroad- und Motorradreifen warten hier auf gewerbliche Kunden. „Unser Vorteil ist, dass wir von der Technikseite her komBereits im zweiten men und Lösungen zur Verfügung Geschäftsjahr verstellen, die den Arbeitsaufwand dreifachte tyremotive.de seinen Umunserer Kunden signifikant versatz. Tendenz: einfachen. So haben wir unter anweiterhin steigend derem Schnittstellen zu allen relevanten Warenwirtschaftssystemen geschaffen. Und sollte es einmal etwas geben, das wir bis dato nicht kennen, programmieren wir es eben.“ Dank der direkten Zugriffsmöglichkeit auf die Listen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) kann sich tyremotive bereits zwei bis sechs Monate vor Markteinführung eines Fahrzeuges die jeweiligen COC-Daten herunterladen und verarbeiten. „Wir unterbreiten unseren Kunden eine Datenqualität, die andere Anbieter in diesem Ausmaß nicht liefern können.“

Unsere Reputation ist unser Geschäft Zudem verfügt tyremotive als einziger Reifenhändler über ein Online-Retourensystem, das Strietzel in Einfachheit und Zuverlässigkeit mit dem von Amazon vergleicht. „Teilweise nehmen wir sogar null Euro Marge in Kauf. Entscheidend für uns ist, dass der Kunde zufrieden ist. Unsere Reputation ist unser Geschäft.“ Auch die geringe Stornoquote von 0,21 Prozent spricht für das Reifenkonzept. „Auf der führenden Vermittlungsplattform sind aktuell rund 18.000 Artikel von uns gelistet, davon stehen 1.655 im Ranking auf Platz 1. Unter die ersten fünf Plätze kommen sogar knapp 9.000 Artikel. Ich denke, das spiegelt unsere Preisattraktivität deutlich wider“, erklärt Strietzel. Man habe keine Angst, sich mit großen Ketten und Markenhäusern wie etwa der Daimler AG zu unterhalten. „Vielen unserer Lieferanten haben wir auch erstmals den Einstieg in solch große Organisationen ermöglicht. Sicherlich sind wir nicht für jeden der richtige Ansprechpartner. Aber wir sind es in jedem Fall wert, dass man uns prüft. Unsere Entwicklung ist vollkommen atypisch zu allem, was man sonst so sieht. Ganz falsch können wir mit Blick auf die Zahlen und Ertragspotenziale, die auf beiden Seiten warten, nicht liegen. Irgendetwas müssen wir ja richtig machen.“ • (CWI)

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MANAGEMENT

Gemeinsames Sprachrohr ist wichtig „Ich habe die Initiative von Anfang an begrüßt, weil ich es immens wichtig finde, wenn wir alle ein gemeinsames Sprachrohr haben“, sagt der Salzburger LGO Markus Kaufmann. „Sich dieses Themas anzunehmen und möglichst viele von den Versicherungen bis hin zur Zulieferindustrie für das Forum gewinnen zu wollen, bringt sicher etwas.“ Grundsätzlich habe es sich nun formiert und sei gerüstet, regelmäßig bedeutende Anliegen einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. „Wir sind damit auch bereit, schnell zu agieren oder im Falle von Angriffen zu reagieren.“ Kaufmann erwartet zwar in puncto Wahrnehmung durch die Medien „eine gewisse Anlaufzeit“, glaubt aber, dass das Forum „uns sicher etwas bringen wird“.

Bleibe skeptisch „Was das neue Forum betrifft, bleibe ich weiter skeptisch“, sagt Vorarlbergs LGO Komm.-Rat Manfred Ellensohn. Um dem Forum entsprechende Durchsetzungskraft zu verleihen, müssten weitere wichtige Vertreter wie Autofahrerklubs oder Versicherungen ins Boot geholt werden. Von der Plattform erwartet Ellensohn, einen Gegenpol zu Organisationen wie dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zu bilden und Themen entsprechend zu kommunizieren. „Auf Landesebene haben wir die Probleme immer selbst vor Ort in Angriff genommen, das hat sich sowohl auf politischer Ebene als auch medial bewährt.“

Professionell agieren „Ich war von Anfang an dafür, dass man eine Agentur beauftragt, die die Themen der Branche nach außen kommuniziert“, sagt Tirols LGO Komm.-Rat Wolfgang Rötzer. Wichtig sei ein professioneller Auftritt in der Öffentlichkeit. In den Landesgremien sei es für den Obmann schwierig, die Pressearbeit allein zu machen, vor allem wegen des zeitlichen Aufwandes. Ziel des Landesgremiums sei es, die guten Kontakte zur Presse zu nutzen und die vom Forum lancierten Themen medial zu verwerten. „Unser Plan ist, diese gegebenenfalls durch lokale Aspekte zu ergänzen. Wir sind aber überzeugt, dass wir schneller und effizienter reagieren können.“

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Frischer Wind „Obwohl wir in Österreich auf vielen Ebenen sehr aktiv sind, ist es wichtig, dass man die Kommunikation bei einigen zentralen Themen bündelt“, sagt Oberösterreichs LGO Komm.-Rat Dr. Gustav Oberwallner. Der Response aus einigen Leitbetrieben bezüglich der Gründung des neuen Forums sei sehr gut, das Forum werde sehr aktiv wahrgenommen, die Erwartungshaltung sei sehr hoch. „Natürlich erwarten wir auch, dass das mediale Interesse und die Sensibilität für unsere Anliegen steigen werden.“ Nach dem Ansprechen bekannter Themen gelte es nun, in medias res zu gehen: „Es muss ein frischer Wind kommen und die richtigen Themen angesprochen werden, etwa die überhöhte Steuerbelastung im Kfz-Bereich.“

Geschlossen auftreten „Ich war von Beginn an dafür“, sagt der Kärntner LGO Komm.Rat Mag. Hubert Aichlseder. Es sei wichtig, auch Landesthemen anzusprechen: „Wir zahlen im Fahrzeughandel in Kärnten eine Fremdenverkehrsabgabe, die wegen hoher Umsätze für größere Betriebe über 10.000 Euro jährlich ausmachen kann, und dies trotz geringer Spannen, was niemand versteht.“ Wichtig sei, gemeinsam mit Importeuren geschlossen aufzutreten: „Einerseits werden Autofahrer geschröpft, anderseits nimmt die Politik gewisse Dinge nicht in Angriff. Wir sind als Händler gezwungen, Steuern einzutreiben und erhalten dafür keinen Cent. Bei einer Umsatzrentabilität von unter einem Prozent müsste sich die gesamte Branche formieren und deutlich zu verstehen geben, dass nun Schluss ist.“


Wichtige Unterstützung „Ich habe die Gründung des Forums unterstützt, weil es wichtig ist, dass die Branche über ein gemeinsames Sprachrohr verfügt“, sagt Niederösterreichs LGO Ing. Wolfgang Schirak. Im Fokus würde vor allem stehen, gemeinsame Anliegen auf Bundesebene entsprechend professionell zu kommunizieren. „Es gilt aber auch, die Bedeutung der Automobilbranche als Wirtschaftsfaktor hervorzuheben, aber bei Angriffen entsprechend zu reagieren und die eigenen Standpunkte darstellen zu können.“ Auf Landesebene ortet Schirak derzeit keine großen Probleme. „Niederösterreich ist ein wirtschaftlich orientiertes Land. Wenn allerdings ein relevantes Thema auftreten sollte, was in Zukunft niemals ausgeschlossen werden kann, werden wir auch eine Unterstützung durch das Forum gerne annehmen.“

Landesthemen einbringen „Ich erwarte mir eine Plattform, auf der wir auch unsere Landesthemen einbringen können und diese so aufbereitet werden, dass sie sowohl der Wirtschaft als auch einer breiten Öffentlichkeit verständlich präsentiert werden“, sagt der steirische LGO Mag. Klaus Edelsbrunner. Dass die Branche eine Lobby brauche, habe sich besonders im Zuge der Diskussion über Fahrverbote in Graz und eine darauf folgende Abstimmung gezeigt. „Weshalb ich damals auch dem Bundesgremium vorgeschlagen habe, die Länder zusätzlich von Wien zu unterstützen.“ Als wichtige Themen bezeichnet Edelsbrunner die Aktivitäten rund um die NoVA, aber auch immer wieder aufflammende Debatten um den CO2-Ausstoß.

Anti-Auto-Politik gegensteuern „Das Thema darf man nicht nur auf Wien beziehen, sondern man muss es gesamtheitlich sehen“, sagt der Wiener LGO Komm.-Rat Burkhard Ernst. „Das Forum dient dazu, die ganze Branche als einheitliche Wirtschaftsmacht zu repräsentieren.“ Damit würden sich die Kräfte bündeln lassen. „Wir sind nicht nur ein paar hundert Autohändler, sondern wir sind ein Wirtschaftsfaktor, die zweitgrößte Branche dieses Landes.“ Was Wien betreffe, gelte es, der Anti-Auto-Politik gegenzusteuern. „Hier gibt es eine Fülle von Themen, von den Ampelsteuerungen in der Stadt über die Parkraumbewirtschaftung bis hin zu Parkplatzrückbauten und dem Radverkehr.“

Werden neue PR-Strategien wirklich fruchten? Das vom Bundesgremium für den Fahrzeughandel und dem Verband für Automobilimporteure gegründete Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU) soll die medial oft brutal gescholtene Automobilbranche wieder ins rechte Licht rücken. Was erwarten die Interessenvertreter aus den Bundesländern und kann das MFU tatsächlich etwas bewirken? Von Dieter Scheuch

Hilft, Negativ-Image abzustreifen „Die Idee, dieses Forum ins Leben zu rufen, habe ich von Anbeginn unterstützt“, sagt der burgenländische LGO Gerhard Schranz. Die Branche würde unter massiven Beschüssen von NGOs leiden, sei aber auch periodischer medialer Angriffe ausgesetzt. „Es geht vor allem darum, darauf die richtigen Antworten zu finden und entsprechend zu reagieren, um das dadurch erlittene Negativ-Image abzustreifen. Darüber hinaus hoffe ich auch auf Unterstützung durch die PR-Profis, falls in unserem Bundesland größere Probleme auftreten sollten.“ Schranz glaubt, dass das Forum nicht nur zur Image-Korrektur beitragen, sondern auch zur politischen Durchsetzung von Anliegen der Branche helfen kann.

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„Die, die das Geld haben, verdienen damit gut, denen ohne Kapital geht aber langsam die Luft aus“,

WIRTSCHAFT

analysiert Mag. Franz Pichorner auf Seite 46

„Unter Umständen entscheidet das Firmenauto bei der Auswahl des Unternehmens“, sagt Studienautor Christoph Dovits auf Seite 52

Trotz Markterholung Erträge noch zu niedrig Die Kfz-Gewerbevereinigung CECRA spricht nach einem 4,7-prozentigen Anstieg der EU-weiten Kfz-Neuzulassungen im Oktober von „ersten Anzeichen für eine Erholung im europäischen Automobilsektor“. Der Vorsitzende der CECRA, Jaap Timmer (B.), meint jedoch, dass „die Markterholung nicht direkt mit der Profitabilität der Händler verknüpft ist“ und erklärt ergänzend: „Im Vergleich zu den Investitionen, die von den Händlern verlangt werden, sind die Erträge nach wie vor viel zu niedrig.“

Tankstellen wollen Position stärken Rund 180 Tankstelleninhaber und -pächter sowie Lieferanten und Technologiepartner trafen im November beim ersten Branchenkongress zusammen. Organisiert wurde dieser vom WKÖ-Fachverband Garagen, Tankstellen und Servicestationen. Dessen Obmann Werner Sackl zeigte auf: „Mit dem Kongress möchten wir eine Plattform zum Meinungsaustausch und zur Information schaffen und mithelfen, die wirtschaftliche Position der Eigenhändler wieder zu stärken.“ In den letzten 10 Jahren sank die Anzahl der Tankstellen um 300.

Ein Auto, das für Blinde hörbar wird Wer je ein Elektroauto fast unhörbar auf sich zukommen hat lassen, weiß, wovon hier die Rede ist: Doch während die meisten Menschen diese Autos zumindest sehen können, sind Blinde besonders arm dran. Aus diesem Grund ließ Renault Österreich Mitte November eine Gruppe von Blinden das akustische Warnsystem des neuen Renault Zoe erproben. Dieses wird bei Fahrten zwischen 1 und 30 km/h automatisch aktiviert, sodass sich das Auto deutlich bemerkbar macht. Der Fahrer kann zwischen drei Signaltönen wählen.

„Österreich“ steigt bei driveme.at ein 51 Prozent Firmenanteil an der Gebrauchtwagenplattform www.driveme.at hat das Medienunternehmen rund um die Tageszeitung „Österreich“ erworben. Seit Oktober tritt die Website unter der Domain www.meinauto24.at auf. Geschäftsführer Michael Kreuzer freut sich über den vervierfachten Traffic (Benutzeraktivität) der Seite. Aktuell sind rund 40.000 Gebrauchtwagen-Inserate auf der Homepage abrufbar. „Nur weniger als 1.000 kommen von Privatverkäufern“, so Kreuzer abschließend.

Erdgas-Initiative Oberösterreich hilft sparen In Oberösterreich werden von der Oberösterreichischen Ferngas AG und mehreren Partnerunternehmen im Rahmen der „Umweltinitiative ErdgasAuto“ Vorteile im Wert von rund 1.800 Euro an Kunden weitergegeben. Diese setzen sich aus Tankgutscheinen, Rabatten bei VW und Fiat sowie bei Reifen Wondraschek, Oberösterreichische Versicherung/Uniqa und Raiffeisen Impuls Leasing zusammen. Noch nicht einbezogen sind öffentliche Förderungen wie der NoVA-Bonus und die 500-Euro-Förderung für Gewerbetreibende.

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AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013

Petra Mühr

Am Auto hängt, zum Auto drängt? Wer kauft heute privat ein neues Auto? Ich meine „wirklich selbst für sich kaufen“. Der Anteil an Miet- und Dienstkarossen steigt stetig: Viele junge Leute können oder wollen sich keinen eigenen Wagen leisten. Durch die vielen Firmenfahrzeuge (rund 40 Prozent der Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2013!) benötigen auch Familien kein persönliches Auto mehr. Für Hersteller sowie Händler bedeutet das: „Sie müssen sich zu Mobilitätsmanagern entwickeln“, meint nicht nur Trendforscher Christian Rauch in unserem Sonderheft „Wozu Auto?“, das in wenigen Tagen erscheint. „Das Auto wird’s weiterhin geben, aber in neuer Funktion. Hersteller und Händler sollten sich nicht mehr nur aufs Kernprodukt konzentrieren, sondern sich als Schnittstelle verstehen.“


WIRTSCHAFT

Das nächste Umbaujahr Rund ein Dutzend erneuerte Filialen, Konzentration auf städtische Gebiete, mehr Augenmerk aufs Werkstättengeschäft und – vielleicht das Wichtigste – ein Onlineversand: Forstinger hat auch für 2014 große Pläne. Von Mag. Heinz Müller

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ie erfreulichste Meldung vorweg: Mittlerweile ist auch die letzte Filiale in der verlustbringenden Slowakei geschlossen: „Ein schmerzhafter Einschnitt“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Wolfram Themmer: „Aber jetzt können wir uns auf das Kerngeschäft in Österreich konzentrieren – und da sind wir ganz gut im Plan.“ Die Zulieferer aus der Schmierstoff-, Räder- und Autoteilebranche, die sich Ende November in einem Wiener Hotel versammelt hatten, lauschten aufmerksam den Worten von Themmer und seinem Geschäftsführer-Duo Klaus Müllner und Bernd Lechner.

Filial-Umbau hat sich bewährt Derzeit hat Forstinger in Österreich 113 Filialen – und bei dieser Größe soll es auch ungefähr bleiben: „Wir planen aber bis 2016 einen umfassenden Umbau“, sagt Müllner. 2013 habe man 17 Filialen erneuert – von kleinen kosmetischen Korrekturen bis hin zu massiven Veränderungen wie am Rautenweg in WienDonaustadt. „Das ist die Richtung, wo wir hingehen wollen.“ Außerdem habe man eine komplett neue Filiale in Wien–Meidling eröffnet. Man habe gesehen, dass „etwas zurückkomme“, wenn man in den Umbau investiere: „Jene Filialen, bei denen wir das 2012 getan haben, stehen 2013 schon besser da.“

2013 sei bisher ein „typisches Forstinger-Jahr“ gewesen, sagt Müllner: Der Winter von Jänner bis März habe vielen Produktgruppen geholfen, jedoch durch das Ausbleiben einer ganz großen Kältewelle sei das Batteriegeschäft leicht unter den Erwartungen geblieben. Von April bis August sei man „sehr verwöhnt“ worden, der September sei „so lala“ verlaufen, der Oktober etwas unter den Erwartungen geblieben – auch wenn man bei Winterreifen zugelegt habe. „Daher werden die letzten Wochen entscheiden, ob 2013 wirklich ein gutes Jahr für uns wird“, so Müllner.

Onlinehandel startet mit rund 250 Produkten

V. l.: Aufsichtsratsvorsitzender Wolfram Themmer und die Geschäftsführer Klaus Müllner (mit Mikrofon) und Bernd Lechner

Der Geschäftsführer gab den versammelten Lieferanten auch gleich einen Ausblick auf die kommenden Monate: Noch im 1. Quartal 2014 startet die Zubehörkette mit einem Onlineversand, der sich vorerst auf rund 250 Produkte beschränken wird: „Wir gehen bescheiden an dieses für uns neue Thema heran“, so Müllner, „wollen aber in einem zweiten Schritt ab Sommer 2014 eine erweiterte Version des Onlinehandels anbieten.“ Forstinger will das Lagerrisiko weiter auf seine Lieferanten abwälzen. „Wir haben 2,5 Mio. Euro aus dem Lager genommen, um Platz für neue Ideen und Strukturen zu schaffen“, so Müllner. Der Geschäftsführer rief die Lieferanten auch dazu auf, spezielle Produkte nur für Forstinger auf den Markt zu bringen: „Da haben wir dann auch mehr Preiselastizität.“ Oft reiche ja schon die Veränderung einer zehn Jahre alten Verpackung. Und noch einen Plan gibt es. Die (meist verlustbringenden) Werkstätten werden in drei verschiedene Kategorien eingeteilt: Basis, Standard und Premium. Müllner: „Damit wollen wir auch die Werkstätten 2014 auf den richtigen Weg bekommen.“ •

AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013

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WIRTSCHAFT

„Geldwechseln auf hohem Niveau“ Worin unterscheidet sich ein Vertragshändler in der Autobranche von einem normalen Franchisenehmer? Von Dr. Fritz Knöbl

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ie Unterschiede sind in der Tat recht gering. Beiden kann Markenexklusivität vorgeschrieben werden; sie müssen die Schulungs- und Werbevorschriften des Konzerns einhalten und vorgegebene finanzielle Standards erfüllen; sie bekommen Umsatzziele und sind in der Geschäftsführung weitgehend eingeschränkt. Die Weitergabe des Markenvertrages ist ihnen ohne Zustimmung des Konzerns untersagt. Im Unterschied zu vielen Franchisesystemen tragen die Autohändler das volle Lagerrisiko und die damit verbundenen Finanzierungskosten, die ihnen die Autobauer überwälzen. Darüber hinaus werden Franchiseverträge langfristig – bei McDonald’s auf 20 Jahre – geschlossen. Autohändler können jederzeit – mit einer Kündigungsfrist von 2 Jahren – aus dem System eliminiert werden. Sie stehen daher ständig unter dem Druck ihres Franchisegebers, der dafür zwar keine Franchisegebühr kassiert, aber hohe Stückzahlen sehen will.

Alle steigen einander gegenseitig auf die Füße Darüber hinaus verfügen die von den Händlern verkauften Autos über kein Alleinstellungsmerkmal. Rundum bieten 15 bis 20 Produzenten ganz ähnliche Produkte an. Darüber hinaus spekuliert jeder Hersteller, mit einem dichten Händlernetz höhere Stückzahlen zu erzielen. Die in früheren Jahren zulässige Zuteilung exklusiver Verkaufsgebiete wurde im Autohandel abgeschafft. Damit steigen sich nicht nur die

Hersteller untereinander, sondern auch alle Händler gegenseitig auf die Füße. „Das Problem ist, dass sich Rabatte beim Autoverkauf zu 100 Prozent im Betriebsergebnis niederschlagen“, öffnet Mag. Franz Pichorner von der Unternehmensberatung Zederbauer & Partner den Autohändlern die Augen. Darüber hinaus sorgen das schlechte Branchenrating und die hohe Abhängigkeit vom Importeur dafür, dass es bei den Hausbanken kaum Kredite gibt. „Wenn du schwach auf der Brust bist, hast du kaum Chancen, zu Geld zu kommen. Der Kapitalbedarf kann nur noch über Spezialbanken finanziert werden“, sagt Pichorner: Seiner Rechnung nach fressen die Finanzierungskosten durchschnittlich bereits 46 Prozent des Betriebsergebnisses. „Die, die das Geld haben, verdienen damit gut, denen ohne Kapital geht aber langsam die Luft aus“, sieht Pichorner die Großen weiter auf Wachstumskurs. Er rät den Unternehmern, sich stärker auf das Werkstättengeschäft zu konzentrieren: „Wenn die Zinsen steigen, wird es die Kapitalschwachen aus dem Markt werfen.“ Pichorner zieht einen krassen Vergleich: „Der reine Autohandel ist bloß Geldwechseln auf hohem Niveau.“ Und darin sieht er den wesentlichsten Unterschied zu sonst üblichen Franchisesystemen. Der erste Teil zum Thema Franchise erschien in der November-Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“.


WIRTSCHAFT

Der Musterbetrieb: Nicht erfreulich sieht die Wirtschaftlichkeit des Markenhandels aus. Vor allem, da der Kapitalbedarf weit über dem eines normalen Franchisers liegt. Mag. Franz Pichorner hat mit seinen langjährigen Erfahrungen bei einer großen Autohandelsgruppe die Eckdaten eines Durchschnittsbetriebes – auf Mietbasis ohne Immobilienanschaffung – analysiert: Der Kapitalaufwand beträgt bei einem angepeilten Umsatz von 15 Mio. Euro rund 3 Mio. Euro. 85 Prozent des Umsatzes (12,750 Mio.) entfallen auf den Handel, davon 8,925 Mio. mit Neuwagen, der Rest mit Gebrauchten. Die restlichen 15 Prozent des Umsatzes (2,250 Mio.) werden mit der Werkstätte erwirtschaftet. Diametral zur Umsatzaufteilung steht der Kapitalbedarf: Von den 3 Mio. entfallen bloß 500.000 Euro auf Anlagen wie Schauraum- und Werkstättenausstattung. 500.000 werden als Betriebsmittel für ausständige Forderungen benötigt. Den Löwenanteil von zwei Millionen benötigt der Vertrieb, in erster Linie als Vorräte – sprich: für Vorführwagen und Gebrauchtwagen – sowie rund 200.000 Euro für das Ersatzteillager.

Unternehmensberater Mag. Franz Pichorner: „Denen ohne Kapital geht langsam die Luft aus.“

Die Umsatzrendite des Autohandels liegt bei mageren 0,5 Prozent, in dem mit anderen arbeitsintensiven Franchisebereichen vergleichbaren Werkstättengeschäft derzeit (noch) bei 7,5 Prozent. Je nach Lagerdrehung kommt ein guter Durchschnittsbetrieb damit auf ein Mischergebnis aus beiden Bereichen (vor Steuern und Zinsen = Deckungsbeitrag 4) von 1,55 Prozent, das sind 232.500 Euro. „Das ist in unserer Branche schon ein guter Erfolg“, lobt Pichorner das Ergebnis seines Musterbetriebes. Die bei uns übliche Eigenkapitalquote liegt bei 15 Prozent; das heißt, der Kapitaleinsatz des Investors beträgt bei einem Kapitalbedarf von 3 Mio. Euro exakt 450.000 Euro. Auf Kredite entfallen 2 Mio. Euro, die restlichen 550.000 Euro auf Lieferverbindlichkeiten. Der Zinsaufwand für die 2 Mio. Euro Kredit beträgt bei derzeit 5,375 Prozent Zinsen bei durchschnittlicher Bonität 107.000 Euro. Damit sinkt der betriebliche Erfolg um 107.500 Euro, die Fremdkapitalkosten von 232.500 auf 125.000 Euro. Der Investor/Franchiser bekommt für sein eingesetztes Kapital von 450.000 Euro eine Verzinsung von 27,8 Prozent. Selbst bei schwächeren Ergebnissen und lediglich 10 Prozent Kapitalverzinsung ist dies durchaus mit dem Ertrag in anderen Franchisebereichen vergleichbar.


WIRTSCHAFT

Nur wer gestaltet, gewinnt Märkte! eistungsversprechen allein nützen wenig. In wirtschaftlich schwer berechenbaren Zeiten sind strategische Partnerschaften wichtiger denn je, um ein umfangreiches Leistungsportfolio, das weit über das einst alleinige Kerngeschäft Reifen hinausgeht, erfolgreich bewältigen zu können. • (LUS)

„Perfekte Dienstleistungsorientierung mit bestem Preis-LeistungsVerhältnis am Markt stellen wir mit Markenkooperationen wie Seat und Semperit für den Ausbau unserer Kundenkontakte sicher. So brauchen wir auch nicht den Onlinehan- Wolfgang Wurm, del zu fürchten. Labeling wird immer Geschäftsführer wichtiger, da das sogenannte Reifen- Allmobil clustering auf uns zukommt. Ein wahnsinnig komplexes Thema, das auf die Neuwagenpreissysteme Einfluss nehmen wird. Die NoVA berechnet sich in Zukunft nach dem Rollwiderstand der Reifen; noch weiß keiner, wie damit umzugehen ist. Damit werden die Themen Sommerreifen und Reifen im Zubehör immer wichtiger im Neuwagengeschäft. Eine Herausforderung, der wir uns gemeinsam mit unserem Reifenpartner stellen werden.“

Ruhdorfer GmbH

Opel Austria

„Derzeit erleben wir den massivsten Umbruch im Markt. In weiser Voraussicht haben wir vor 5 Jahren mit der Onlinevermarktung begonnen. Heute sind wir mit unserer professionellen Zentrallogistik in der Lage, den Anforderungen des Onlinegeschäfts optimal gerecht zu werden, bis zu 15.000 Reifen/Tag in Spitzenzeiten zuverlässig auszuliefern. Auf dieser Basis bieten wir aber auch im traditionellen Großhandel Lieferzeiten an, die uns vom Onlinegeschäft differenzieren, unseren Kunden helfen ihr Lagerrisiko gering zu halten. Der Onlinetransparenz geschuldet wissen wir, dass die Preise um aktuell 9 Prozent fallen. Hier muss man mit Volumen- und Rohertragssteigerungen, sowie Kostensenkungen gegensteuern. Kleinstmengen-Anfragen gehen aber zunehmend an online verloren. In unserer schnelllebigen Zeit ist eine konsequente und permanente Beobachtung der Märkte notwendig. Wir bauen unsere Stärken dahingehend aus, und das gelingt uns gut. RDKS und Level-Diskussion sind derzeit nachgereihte Themen.“

„Wir verzeichnen über die letzten Jahre eine stabile Entwicklung des für uns wichtigen Komplettrad-Geschäftes. Dabei arbeiten wir eng mit zwei ausgesuchten Lieferanten zusammen, die sich durch besondere Ing. Konrad PrisFlexibilität im fordernden Markt ternik, Leitung auszeichnen. Schon heuer bieten Aftersales, Opel wir in unserem Programm Kompletträder wahlweise mit oder ohne RDKS an. Bei unseren insgesamt 204 Vertragspartner-Standorten hat sich das Konzept des Reifenhotels bestens bewährt, als optimale Maßnahme zur Kundenbindung. Noch etwas Potenzial sehen wir mit unseren Partnern beim Geschäft mit losen Sommerreifen – beim Ersatzbedarf gibt es wohl bei Reifenmarken, die wir nicht im Programm haben, leichte Verschiebungen zu Onlinevermarktern. Die Preisstellung ist sensibel geworden, unser Fokus liegt daher beim Upselling anlässlich des Reifentausches.“

Alle mit dem Reifengeschäft befassten Fachleute werden sich an dem orientieren müssen, was der Verbraucher will. Wir haben nachgefragt, wie das alles mit zum Beispiel vernetzten Dienstleistungen zusammenspielt.

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Ernest Ruhdorfer, Firmengründer

Seat/Allmobil


WIRTSCHAFT

Volkswagen

Lauter Fragen! Und die Antworten?

„Der Kunde sieht v. a. das gesamte Dienstleistungspaket wie Räderlagerung, Montage, Kontrolle, Fahrzeugcheck als großen Vorteil und daher ist die Markenwerkstatt auch für das ,Ersatzteil‘ Reifen erster Ansprechpartner. In dieser KombinaThomas Beran, tion lassen sich auch solide EinLeitung Service, Vertrieb und Marketing, und Verkaufspreise kalkulieren, die Porsche Austria wir in über 40 Jahren Kooperation mit Continental/Semperit im Bereich VW und Audi pflegen. Nach einer Phase der Billigreifen-Schwemme werden wieder Qualitätsreifen nachgefragt, wobei Testsieger-Ergebnisse eine Rolle spielen. Das Internet dient dahingehend als Info-Portal, die Beratung zum finalen Kauf führt jedoch der Serviceberater. Das Thema Labeling ist dabei von sekundärer Bedeutung.“

Fleischmann GmbH „Nach meinen schmerzlichen Erfahrungen als Reifen-Großhändler in Zeiten der Warenverknappung habe ich nun meinen Auftritt sowohl im Hofgeschäft als auch als Nahversorger für den WiederverWilfried Fleischkauf neu orientieren können. Mein mann, geschäftsfühVorteil ist die Lagerkapazität. Damit render Gesellschafter beliefere ich das Who is who der Autohäuser in Ostösterreich nach dem Prinzip, innerhalb kürzester Zeit alles liefern zu können frei nach dem Motto „Auf die G’schwinde bin ich der Gute“. Das Mengendenken habe ich den Marktgegebenheiten angepasst und auch die Preisgestaltung orientiert sich in Richtung Niveau 2010. RDKS ist bei einigen Marken Show und bei Volkswagen zum Beispiel einfach kundengerecht zu handhaben. Als Spezialist für alle Ersatzbedarfsgrößen und -marken bin ich für meine Lieferanten und Endkunden allemal interessant – auch im Internet.“

Semperit-Marketing-Urgestein Wilhelm Krejci macht sich seine Gedanken zur Branche

Der einfachste Anspruch der Reifenlieferanten war es bislang, schnell und unkompliziert zu liefern – ohne Wenn und Aber. Jetzt, im Moment der wirtschaftlichen Wahrheit, zeigt sich, wer Partner sein will und wer tatsächlich einer ist. In der Vergangenheit war der Reifenhandel der Absatzmittler, der Kundenbindung durch Preis, Kompetenz und Servicequalität zu vermitteln wusste. Generationen von Autokunden sahen keine Alternative dazu. Sukzessive kamen Ketten, Discounter, Autohäuser und zuletzt das Internet hinzu. Zusätzlicher Wettbewerb entstand durch Kombinationen daraus. Jeder sucht im wachsenden Wettbewerb sein Alleinstellungsmerkmal, der Stellenwert der Kaufargumente ist pro Kunde verschieden und daher auch der Kaufort. Kundenzufriedenheit ist daher unterschiedlich definiert. Aber wie definieren sich Kundenzufriedenheit und Kundenbindung künftig im Detail? Ist die Sicherheit beim Reifenkauf im Internet gegeben? Funktioniert die Kundenbindung beim Autohaus, wenn organisatorisch wenig bis gar keine Beratungszeit mehr bleibt. Das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) – im Reifenhandel ohne gröbere Wartezeiten möglich? Wie will man den Internetkäufen gegensteuern, wenn das Reifenhaus zur reinen Montagestelle degradiert wird? Der Endverbraucher hat immer mehr Alternativen. Kundenzufriedenheit allein reicht nicht mehr, Kundenbindung muss stets aufs Neue erarbeitet werden. Und ob das Autohaus mit dem Reifen die beste Zukunftsperspektive erlangt, hängt davon ab, wie es den Erlebniskauf Reifen gestalten kann.


WIRTSCHAFT

Prozent erwartet wird.“ Wichtig sei es, stagnierenden oder sinkenden Verkaufszahlen mit Innovationen im Bereich neuer Antriebstechnologien, aber auch bei den CO2-Emissionen entgegenzutreten.

Edelsbrunner zieht positive Bilanz

Optimistisch trotz Krise Großer Andrang herrschte am diesjährigen „Tag der steirischen Kfz-Wirtschaft“, zu dem Landesgremialobmann Mag. Klaus Edelsbrunner und Landesinnungsmeister Josef Harb einluden.

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is zum letzten Platz gefüllt war der Veranstaltungssaal am Grazer Flughafen, bereits traditioneller Schauplatz des steirischen Branchentreffens. Zur Eröffnung ließ es sich Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann nicht nehmen, die Bedeutung der Automobilindustrie für das Bundesland hervorzuheben: Insgesamt habe man mit 470.000 Beschäftigten eine Steigerung gegenüber dem Stand vor der Krise im Jahr 2008, wo 456.000 Beschäftigte gezählt wurde, erreicht. „Die Kaufkraft ist da, dies sollte sich auf die Autobranche auswirken“, so Buchmann. „Optimistisch sollte uns stimmen, dass für die Steiermark für 2014 und 2015 ein Wirtschaftswachstum von 1,5

V. l.: Moderator Oliver Zeisberger beim Interview mit Klaus Edelsbrunner, Christian Buchmann und Josef Harb

Trotz eines Verkaufsminus von 6 Prozent von Pkws in der Steiermark im heurigen Jahr zog Edelsbrunner eine positive Bilanz: „Wir sehen eine Rückkehr auf ein normales Niveau, denn in den vergangenen zwei Jahren haben wir sehr viel verkauft. Wenn sich der Neuwagen-Absatz am Jahresende österreichweit auf etwa 310.000 Stück einpendelt, dann können wir mehr als zufrieden sein.“ Nicht auch deshalb, weil der Gebrauchtwagenverkauf um 2 Prozent gestiegen sei. „Wir verlieren die NeuwagenKunden nicht wirklich, viele Kunden kaufen einen jungen Gebrauchten, ein Ergebnis der Tageszulassungen, die wir im Vorjahr hatten.“

Große Einsparungspotenziale Landesinnungsmeister Josef Harb betonte die Bedeutung der gelungenen Rettung der §-57a-Regelung für die Betriebe. In diesem Zusammenhang berichtete er auch über die Vorgangsweise der §-57a-Überprüfung bei Elektrofahrzeugen: Diese erfordert eine Ermächtigung, um die beim Amt der steiermärkischen Landesregierung angesucht werden kann. Damit ist es einem Fachkundigen gestattet, die Überprüfung an Hochvoltfahrzeugen durchzuführen. Die Veranstaltung zeichnete sich auch mit einem interessanten Rahmenprogramm aus: Über enorme Einsparungspotenziale in Kfz-Betrieben berichtete „Energiedetektiv“ Dipl.-Ing. Jürgen A. Weigl: Unter anderem kann allein ein defektes Druckluftsystem Mehrkosten von 2.000 Euro pro Jahr verursachen, das Einsparungspotenzial, das sich mit kurzfristigen Maßnahmen realisieren lasse, betrage bis zu 5.000 Euro pro Jahr. • (DSC)


WIRTSCHAFT

Wie viel sind Autos wert? Eurotax hat – eigens für unseren Verlag – errechnet, wie es mit den Restwerten in den einzelnen Segmenten aussieht.

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ntersucht wurden von Eurotax die Restwerte in acht verschiedenen Segmenten – vom Kleinwagen bis zum Minivan: Und die alte Binsenweisheit, wonach man das meiste Geld verliert, nachdem man die erste Runde um den Häuserblock gedreht hat, hat sich wieder einmal bestätigt. Ganz besonders gilt dies für die Luxusklasse: Diese Autos werden nach 36 Monaten (und für diese Klasse realistischen 80.000 Kilometern) nur noch mit 52,1 (Jaguar XJ) bis 58,9 Prozent (Audi A8) ihres Einkaufspreises gehandelt. Die Mittelklasse steht da schon weit besser da: So beträgt der Preis eines Audi A5 bzw. Audi A4 nach 36 Monaten (allerdings nur 60.000 Kilometern) immerhin noch 66,2 bzw. 65,3 Prozent; ein 3er-BMW steht hingegen nach diesem Zeitraum mit nur 61,5 Prozent in der Liste. Auch Minivans verlieren rasch an Wert, am wenigsten noch der Seat Alhambra (59,3 Prozent nach 26 Monaten und 70.000 Kilometern).

SUVs verlieren am wenigsten Wer in einem Segment mit dem geringsten Wertverlust einsteigen will, sollte dies bei den SUVs tun: Hier regiert der Mini Countryman nach 36 Monaten und 60.000 Kilometern mit unschlagbaren 70,0 Prozent als Spitzenreiter vor dem VW Tiguan (68,1 Prozent) und dem Dacia Duster (66,6 Prozent). Als relativ wertstabil erwiesen sich auch die großen SUVs (BMW X5 mit 69,4 Prozent) sowie die Stadtwagen (Mini Cabrio 67,4 Prozent). • (MUE)

Segment

Marke & Modell

A-Kleinwagen A-Kleinwagen A-Kleinwagen A-Kleinwagen A-Kleinwagen B-Stadtwagen B-Stadtwagen B-Stadtwagen B-Stadtwagen B-Stadtwagen C-untere Mittelkl. C-untere Mittelkl. C-untere Mittelkl. C-untere Mittelkl. C-untere Mittelkl. D-Mittelklasse D-Mittelklasse D-Mittelklasse D-Mittelklasse D-Mittelklasse G-Luxusklasse G-Luxusklasse G-Luxusklasse G-Luxusklasse G-Luxusklasse I-große SUV I-große SUV I-große SUV I-große SUV I-große SUV i-kl./mittl. SUV i-kl./mittl. SUV i-kl./mittl. SUV i-kl./mittl. SUV i-kl./mittl. SUV L-Minivan L-Minivan L-Minivan L-Minivan L-Minivan

VW Fox Toyota Aygo Renault Twingo Fiat 500 Daihatsu Cuore Mini R57 Cabrio Mini R55 Clubman Audi A1 Mini R50/R52/R56 Dacia Sandero Dacia Logan Audi A3 VW Golf Alfa Romeo Giulietta Toyota Corolla Toyota Prius Audi A5 Audi A4 Skoda Octavia BMW 3er-Reihe Audi A8 Mercedes-Benz R-Klasse Mercedes-Benz S-Klasse BMW 7er-Reihe Jaguar XJ Series BMW X5-Reihe BMW X6-Reihe Audi Q5 Mercedes-Benz GLK-Klasse Mercedes-Benz M-Klasse Mini R60 Countryman VW Tiguan Dacia Duster BMW X1-Reihe Suzuki Vitara Seat Alhambra Kia Carnival Ford S-MAX Ford Galaxy VW Sharan

*) 36 Monate

Restwert * 66,1 % 61,0 % 60,9 % 60,8 % 59,3 % 67,4 % 65,3 % 65,3 % 65,1 % 64,7 % 65,9 % 65,3 % 61,4 % 60,6 % 60,2 % 67,2 % 66,2 % 65,3 % 64,0 % 61,5 % 58,9 % 58,9 % 54,6 % 52,7 % 52,1 % 69,4 % 67,5 % 67,3 % 66,5 % 66,1 % 70,0 % 68,1 % 66,6 % 63,9 % 61,9 % 59,3 % 57,9 % 57,6 % 57,6 % 52,9 %

StandardKilometer* 40.000 40.000 40.000 40.000 40.000 50.000 50.000 50.000 50.000 50.000 50.000 60.000 60.000 60.000 60.000 50.000 60.000 60.000 60.000 60.000 80.000 80.000 80.000 80.000 80.000 70.000 70.000 70.000 80.000 80.000 60.000 60.000 60.000 60.000 60.000 70.000 70.000 70.000 70.000 70.000


WIRTSCHAFT Anschaffungsbudgets (in EUR) nach Ebene 80.000 70.000

70.000

60.000

60.000

50.000

50.000

unteres Quartil Median oberes Quartil

40.000

40.500

39.500

30.000

32.000 28.000

33.000 27.000

20.000 10.000 0

Geschäftsführung

Außendienstmitarbeiter

Außendienst

Operative Führungsebene

Wer hat den Größeren?

andere Marken; 15 %

Audi ; 13 %

andere Marken; 16 %

Audi; 12 %

Skoda; 7 %

Skoda; 13 %

Ford; 11 % VW; 32 %

Ford; 9 %

Mercedes; 5 %

Seat; 5 %

Geschäftsführer andere Marken; 16 %

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ie erste Frage der Studie war, wer Anspruch auf einen Firmenwagen hat und aus welchem Grund“, sagt der Hauptverantwortliche Christoph Dovits von Kienbaum Consultants International. Ergebnis: 95 Prozent aller Geschäftsführer und 79 Prozent der Außendienstmitarbeiter sind mit Firmenwagen unterwegs. Auch 74 Prozent der „oberen Führungsebene“ fahren auf Kosten der Firma. Hauptgrund für Unternehmen, den Pkw zu bezahlen, sind die Anforderungen des Jobs der Mitarbeiter. Oftmals ist das Auto aber auch Teil des Vergütungspaketes. 70 Prozent aller Befragten dürfen den Firmenwagen auch unbegrenzt privat nützen, bei 21 Prozent ist dies auf die Person sowie bei 9 Prozent auch räumlich begrenzt. Nur 1 Prozent darf das Firmenfahrzeug für Privatzwecke gar nicht verwenden.

Prestige deutlich vor Effizienz Die Unterschiede im Anschaffungsbudget zwischen den Ebenen unterstreicht die Stellung des Firmenautos als Statussymbol. Die Autos der Geschäftsführer kosten Median (Durchschnittswert ausschlagskorrigiert) rund 60.000 Euro. Bei den Mitarbeitern im Außendienst darf das Fahrzeug, ebenfalls Median, nur rund 33.000 Euro kosten. Dovits erklärt: „Unter Umständen kann das Auto einen entscheidenden Faktor bei der Unternehmenswahl spielen. Steht ein Arbeitnehmer vor der Wahl zweier identer Arbeitsplätze, kann die Sympathie zum angebotenen Firmenwagen ausschlaggebend sein.“ 43 Prozent der Firmen ermöglichen den Mitarbeitern

„Mit 248 Teilnehmern aus Österreich bekamen wir mehr Feedback als erwartet“, erzählt Senior Consultant Christoph Dovits von Kienbaum über den guten Rücklauf

Audi; 27 %

Ford; 4 % Volvo; 4 % Mercedes; 5 %

BMW; 19 %

VW; 39 %

BMW; 10 %

BMW; 13 %

Firmenautos sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch begehrtes Statussymbol bei Mitarbeitern sowie Instrument zur Gewinnung und Bindung von Leistungsträgern. Das zeigt der Firmenwagenreport 2013.

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Operative Führungsebene

VW; 25 %

Oben: Geschäftsführer haben fast das doppelte Budget für den Firmenwagen Unten: Der Volkswagenkonzern ist bei jeder Ebene beliebt

außerdem, das Budget für den eigenen Firmenwagen aufzustocken, um ein höherwertiges Fahrzeug zu erhalten. An der Markenwahl erkennt man, dass die meisten Unternehmen eher aufs Image als auf das Preis-Leistungs-Verhältnis setzen. So fährt der Außendienst am häufigsten Volkswagen (39 Prozent). Die Geschäftsführer entscheiden sich vorzugsweise für Audi (27 Prozent), Volkswagen (25 Prozent) und BMW (19 Prozent). Die oberste Ebene hat in Sachen Markenwahl auch die meisten Freiheiten. So darf jeder zweite Geschäftsführer die Fahrzeugmarke frei wählen. Beim Außendienst ist dies jeder vierte, im Bereich der Spezialisten und Referenten gar nur jeder zehnte. Gründe für die vorgeschriebenen Fahrzeugmarken sind vor allem Händlerkonditionen (34 Prozent) sowie Einheitsauftritt (18 Prozent) und Konzernvorgaben (15 Prozent).

Vorschriften bei Ausstattung und Fahrzeugtypen Besonders Cabrios sind unternehmensseitig ausgeschlossen. Auch SUVs sind in Unternehmen wenig begehrt. Im Ausstattungsbereich ist bei knapp jedem zweiten Fahrzeug die Freisprecheinrichtung vorgeschrieben. Bei jedem vierten wird auch die Lackierung von der Firma festgelegt. Für die Fahrer selbst sind bei einem Firmenwagen vor allem der Fahrkomfort (35 Prozent) sowie die flexible Nutzung (40 Prozent) des Autos wichtig. • (MKR)

AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013


WIRTSCHAFT

Wenn man schon ein Auto kauft, dann will man es möglichst individuell gestaltet haben. Die Hersteller tragen dem Rechnung. Gute Zeiten also für Auto-Veredler.

Kleiner. Meiner. Feiner. Designter. D er Trend beim Autokauf in Richtung Individualisierung und Kleinserien hält an – die MS DesignGroup liegt mit ihrem Produktportfolio somit klar auf Linie. „Dadurch kommt uns der insgesamt rückläufige Autogesamtmarkt sogar zugute“, meint Geschäftsführer Manuel Santer. Was detaillierte Pläne und Produkte für das kommende Jahr im Tuningbereich betrifft, hält er sich noch bedeckt: „Wir haben eine ganze Reihe von Projekten in der Pipeline. Wichtig wird natürlich die Premiumsparte von MS Design, mit der wir uns wieder stärker als KomplettVeredler von Fahrzeugen darstellen möchten.“

Exklusive Karosserien Erste Schritte dahingehend waren die heuer präsentierten Audi A46, BMW B36 und Abarth 500 Cup Sport. Was die zukünftigen Modelle bzw. Neuheiten betrifft,

Manuel Santer (l.) und Onkel Martin Santer (ehemals Raiffeisen Ötztal, ab Jänner MS Design Group)

werden Details „im ersten Quartal 2014 kundgetan werden“. So wie heuer sollen es auch kommendes Jahr wieder 2 bis 3 Modelle werden. Mittlerweile zählt eine ganze Reihe an Importeuren zu wichtigen und dauerhaften Kunden. Man mag die qualitätsvolle, rasche und flexible Umsetzung der eigenen Wünsche von der Idee bis zum endgültigen Produkt, frei nach dem Firmenmotto „Alles aus einer Hand“.

Expansion, Expansion!

Der VW-Konzern ist seit vielen Jahren Top-Kunde

Eine der Prioritäten ist nach wie vor der kontinuierliche Ausbau der EHLine. „Im Bereich der E-Mobilität sehen wir großes Potenzial und werden hier auch personell erweitern“, so Santer. Aber auch im Tuning-Bereich sollen 2014 weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Der heurige Umsatz wird laut Santer bei knapp unter 40 Millionen Euro liegen. Gewinnträchtigste Sparte der Firmengruppe ist nach wie vor MS Design. „Da wir aber völlig unterschiedliche Unternehmen in der Gruppe haben, ist das schwer miteinander zu vergleichen“. • (PEM)


„Unser Vertrag besteht aus einem unbeschriebenen Blatt Papier“, sagt Rudolf Bayer (Autoteile Klein) auf Seite 59

GEWERBE

„Bei solch einem Projekt braucht man einen Partner, der bis zur Umsetzung ein perfektes Konzept hat“, meint Paul Fischer (Autohaus Senker) auf Seite 61

KV-Löhne: Einigung bei Kfz-Technikern und Metallern Auf je 2,75 Prozent Erhöhung für KV-Löhne und Lehrlinge sowie 2,6 Prozent Erhöhung für Ist-Löhne einigten sich die Partner nach „harten Verhandlungen“, wie Martin Gertl, Chefverhandler der Kfz-Techniker, sagt. Die Kollektivverhandlungen für die Angestellten des Metallgewerbes wurden mit einer Erhöhung der kollektivvertraglichen Grundgehälter und Lehrlingsentschädigungen um 2,65 Prozent sowie der Ist-Gehälter um 2,5 Prozent abgeschlossen. Zulagen und Reiseaufwandentschädigungen stiegen um 2,3 Prozent.

KS Tools ist neuer Gesellschafter bei Partslife Partslife ist seinen Systempartnern seit Jahren bei der Erfüllung der Umweltgesetze behilflich: Alle Unternehmen, die Waren in den freien Kfz-Servicemarkt verkaufen, können Systempartner (und auf Wunsch auch Gesellschafter) werden. Nun hat sich auch der deutsche Werkzeug- und WerkstatteinrichtungsAnbieter KS Tools zu einem Beitritt entschlossen. Damit hat das Team von Partslife rund um Wolfgang Steube (B.) 56 Systempartner und 29 Gesellschafter. Mehr als 10.000 Werkstätten in Österreich und Deutschland sind dabei.

Liqui Moly: Dieselpartikelfilter-Reiniger erhielt Preis Als bestes neues Produkt für Importautos wurde im November der Dieselpartikelfilter-Reiniger von Liqui Moly in den USA ausgezeichnet. Vergeben wurde der Preis von der Auto International Association (AIA), die in den USA den Bereich Import-Fahrzeuge vertritt. Der Dieselpartikelfilter-Reiniger, der auch in Österreich angeboten wird, löst Probleme, wenn Partikelfilter bei häufigen Kurzstreckenfahrten und schlechter Treibstoffqualität verstopfen. Die Anwendung dauert 30-60 Minuten – ein gutes Zusatzgeschäft für Werkstätten.

ÖAMTC wird 2014 in Diagnose investieren Von einer Umsatzsteigerung von 5 Prozent im Jahr 2013 geht ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold aus: Und das trotz schwierigem Markt bei den Fahrtechnikzentren, die nicht nur sehr wirtschaftsabhängig, sondern im Bereich der Mehrphasenausbildung auch von der rückläufigen Führerscheinquote betroffen sind. 2014 wird der Autofahrerklub stark investieren, unter anderem steht bei den Computern der gesamten Pannenflotte eine Umrüstung auf eine neue Generation von Diagnose-Laptops mit OBD-Auslese bevor.

Bosch KTS: In 25 Jahren laufend weiter entwickelt Mit dem KTS 300 ermöglichte Bosch im Jahr 1988 als einer der ersten Hersteller auch freien Werkstätten den Zugang zur Steuergeräte-Diagnose: Seit dem Verkaufsstart wurde der – seiner Form wegen – sogenannte „Bosch-Hammer“ mehr als 175.000-mal verkauft. In Europa nutzt jede dritte freie Werkstätte dieses Gerät, das in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten laufend weiterentwickelt wurde. Heute bietet Bosch für jeden Bedarf das geeignete Diagnosesystem, was in den Werkstätten viel Zeit spart.

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AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013

Matthias Kreutzer

Wert hat nur meine Arbeit „Gute Arbeit hat ihren Preis!“ So oder so ähnlich lauteten schon Regeln früherer Tage. Es muss somit immer auch etwas Wahres in solchen althergebrachten Aussagen stecken, weshalb viele Unternehmen versuchen, diese Grundlagen auch ihren Kunden beizubringen, um für ihre „gute“ Arbeit auch wirklich entsprechend entlohnt zu werden. Doch achtet man auch darauf, diese „Leitsätze“ in beide Richtungen zu leben oder entscheidet man sich doch für den günstigeren – beispielsweise – Abgastester? Nimmt man es ganz genau, erkennt man Betriebe, die wirklich nach dem Motto „Gute Arbeit hat ihren Preis!“ arbeiten, an deren Werkzeugen. Nur wer diesen Leitsatz auch beim Einkauf lebt, ist von deren Gültigkeit auch im Verkauf wirklich überzeugt.


GEWERBE

EU verpflichtet zur Druckkontrolle In nahezu einem Jahr wird jedes Neufahrzeug in der EU laut Richtlinienauflagen mit einem Reifendruckkontrollsystem ausgestattet (RDKS) werden. VDO bietet hier eine übersichtliche und erprobte sowie markenübergreifende Lösung an.

M „Um das Reifenservice weiter zu optimieren, werden wir in Europa die sogenannte Inside the TireTechnologie einsetzen“, sagt Stefan Dötsch, Leiter Produkt Management

it 1. November 2014 wird die Ausstattung mit einem Reifendruckkontrollsystem für Neufahrzeuge in der EU verpflichtend. Aktuell setzt die Autoindustrie auf zwei verschiedene Funktionsweisen. Die Technologie rund um das indirekte System arbeitet mit den Informationen aus den Raddrehzahlsensoren und errechnet dabei den Reifendruck. Das direkte System hingegen ist schneller und noch dazu genauer. Dadurch ergibt sich auch ein technischer Vorteil gegenüber der indirekten Variante, denn der Reifendruck wird mittels Sensoren direkt im Inneren des Reifens gemessen. Unabhängig welches RDKS-System verbaut ist, müssen Werkstätten und Neuwagenbesitzer im kommenden Jahr mit mehr Aufwand und Änderungen beim Reifenwechsel rechnen.

VDO-Sensor erleichtert RDKS-Service Die zunehmende Ausstattung der Fahrzeuge mit verschiedensten RDKS-Systemen erschwert das Reifenservice von Werkstätten und Reifenfachhändlern. Indirekte Systeme müssen nach jedem Reifenwechsel neu kalibriert werden, während direkte Systeme jeweils einen spezifischen Sensor benötigen. Hier setzt das VDO REDI-System an. Die Werkstatt kann in Zukunft mit nur drei verschiedenen REDISensoren eine Vielzahl der im Markt befindlichen Fahrzeuge ausstatten. Dies bietet wiederum eine er-

hebliche Erleichterung in Sachen Lagerung und im Logistiksegment. Die Vorteile des REDI-Systems liegen jedoch nicht nur bei der Verringerung der benötigten Komponenten, sondern auch im Programmierungsbereich der Sensoren. So müssen vergleichbare Lösungen für jedes Fahrzeug programmiert werden. REDI wird hier seitens VDO „zum Einbau bereit“ geliefert. Die Komponenten sind also bereits programmiert und können ohne weiteren Arbeitsaufwand eingebaut werden.

Erfahrung und Innovation machen den Unterschied Anders als bei den in die Ventile integrierten Sensoren werden die Komponenten des REDI-Systems direkt auf das Innere der Lauffläche des Reifens angebracht. Damit soll den Werkstätten die Installation erleichtert werden. Außerdem ist der Sensor durch mechanische Einflüsse, die zu Beschädigungen führen können, besser geschützt. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Positionierung im Inneren des Reifens das VDO REDI-System mit jeder am Markt erhältlichen Fahrzeugfelge kombinierbar ist. Die Erfahrung des hinter VDO stehenden Continental-Konzerns in Sachen Automobilelektronik und Reifenherstellung garantiert, dass mehr als zehn Jahre Segmenterfahrung in das REDI-System einfließen. Continental bietet hier auch einzigartiges Knowhow in Entwicklung und Produktion von direkt messenden Kontrollsystemen. Denn auch in den USA, wo das RDKS unter dem Namen TMPS (tire pressure monitoring system) schon Anfang 2011 eingeführt wurde, ist Continental mit einem verwandten System vertreten. VDO kann also auf ein umfassendes Portfolio wie RDKS-Servicekits, Sensoren und Diagnosegeräte zugreifen. • (MKR)

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Es wird wieder brav gekauft

Kaum glaubt ein Werkstattbesitzer, dass er seine Arbeitsplätze endlich mit den besten Geräten ausgestattet hat, kommt schon wieder etwas Neues auf den Markt. Da fällt es manchmal schwer, „Nein“ zu sagen – und die Ausstatter profitieren davon.

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ls sie Kinder waren, gaben sie die Kataloge von Matchbox, Lego und Märklin nicht aus der Hand: Jetzt, als erwachsene Männer, blättern sie mit demselben Eifer in den immer dicker werdenden Katalogen der Werkstattausstatter – oder suchen im Internet. Gerade jetzt im Dezember, wenn man die Jahresbilanz bereits erahnen kann, wissen viele Firmen, wie viel Geld übrig bleibt: Und bevor man zu viel Steuern zahlt, wird lieber noch investiert.

Stets am letzten Stand der Technik Das ist gut so, denn nur wenn ein Betrieb darauf schaut, mit seinen Geräten möglichst am letzten Stand der Technik zu sein, kann er auch die Vielzahl an neuen Autos, die auf den Markt kommen, fachgerecht überprüfen. Das gilt zwar in erster Linie für Markenwerkstätten, doch auch immer mehr „Freie“ schließen sich dieser Denkweise an – zumal die Neuwagen von heute üblicherweise früher oder später ja auch in ihren Betrieben landen.

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Egal, um welche Geräte es sich handelt: In Werkstätten gibt es immer Investitionsbedarf

Aus diesem Grund erweitern auch die Werkstattausstatter stets ihr Angebot: Bei Birner sind es beispielsweise Diagnosetester aus dem Hause Gutmann. Diese ermöglichen es den Kfz-Technikern, die Probleme bei rund 35.000 Fahrzeugmodellen zu erkennen. Erhältlich ist die komplette mega-macs- Modellfamilie vom kleinsten Diagnosegerät mega macs 42SE bis zum Motorrad-Diagnosetester mo macs 50.

Viele Investitionen in neue Geräte Ebenfalls neu im Programm von Birner sind die Bremsflüssigkeits-Messgeräte Betsy: Diese stammen aus österreichischer Produktion und vereinen die Dampfblasenpunktmessung mit den modernsten Elektronikmessmethoden. Sowohl Pkws als auch Motorräder können auf ihren Siedepunkt überprüft werden; bis zu 15 elektronisch erfasste Messungen pro Stunde sind durch Betsy möglich. Bei Kastner verweist man auf Reifendruckkontrollsysteme, die bei Neufahrzeugen verpflichtend vorgeschrieben werden. Daher werden Geräte, die für diese Arbeiten geeignet sind, immer wichtiger – wie zum Beispiel das TPM02, das gut in der Hand liegt und für den Basis-Check aller am Fahrzeug verbauten Ventile geeignet ist. Angepriesen wird von Kastner auch das Induktionserhitzer-Einsteigergerät JH400 von Josam: Es wiegt nur 34 Kilo und wird zum Lösen von Kleinteilen (Muttern, Bolzen, Lager) und für Ausbeularbeiten an Blechteilen verwendet. • (MUE)

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r Druck le a r t u e n Jetzt CO2 bei Berger!

Ausdruck von Ausdruck von

„Wenn ein Unternehmen seit 145 Jahren in Familienbesitz ist und heute von der 5. Generation geführt wird, dann gibt einem das ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit. Traditionen sind die Basis für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende Umgang mit der Umwelt zeigt: Berger trägt das Österreichische Umweltzeichen für den Bogen- und Rollenoffsetdruck sowie Digitaldruck. Darüber hinaus darf sich die Druckerei Berger als CO2-neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen – das macht die Welt ein Stück grüner.“

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Das VARO-System ist flexibel und kann an die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden

Kleinteile kosten oft nur einen Bruchteil dessen, was deren Beschaffung und Bevorratung verschlingt. Doch was kann man tun, damit diese Schere nicht noch weiter aufgeht? Förch hat die Lösung: ein sehr effizientes und variables Lagersystem, das man mieten kann.

Lagersystem für effiziente Arbeit G

anz egal, ob es sich um einen Kleinbetrieb handelt oder um eine größere Firma: In Zeiten, wo viele Dinge – etwa die Kosten für die Mitarbeiter – immer mehr ansteigen, muss anderswo gespart werden. Das Schlagwort heißt Kosteneffizienz, und das gilt vor allem auch für den Einkauf. Doch während Betriebe viel Zeit darauf verwenden, bei größeren Anschaffungen möglichst kostengünstig davonzukommen, werden andere Bereiche nicht so stark beachtet. Dabei wäre auch bei Kleinteilen ein großes Einsparpotenzial vorhanden.

60.000 Artikel im Sortiment Das weiß man bei Förch: „Wir verstehen uns daher nicht nur als reiner Produktlieferant, sondern als branchenübergreifender Anbieter für gesamtheitliche, individuelle und modulare Systemleistungen“, heißt es im Unternehmen, das sich in den 50 Jahren seit seiner Gründung von der Schraubenhandlung in Neuenstadt (Deutschland) zu einem führenden Direktvertriebsunternehmen mit 60.000 Artikeln und einem Jahresumsatz von 300 Millionen Euro entwickelt hat. In Österreich ist Förch seit 1977 vertreten und hat sich

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dank seines perfekt organisierten Versands und der stetig wachsenden Zahl seiner Regionalcenter in den Bundesländern zu einem unverzichtbaren Partner vieler Branchen entwickelt. Ganz egal, ob es sich um DIN- und Normteile, um Kleinteile oder um Werkstattchemie handelt: Wer diese Dinge (aber auch Bohrer, Schleifmittel und Werkzeuge) häufig bestellt, braucht viel Zeit. Zeit, die nicht an die Kunden verrechnet werden kann und die daher Geld kostet. Um die Diskrepanz zwischen Warenwert und Prozesskosten zu minimieren, hat Förch unter anderem das VARO-Lagersystem entwickelt. „Es ist wie kaum ein zweites Produkt ein variabler Begleiter in Handwerksbetrieben“, meinen die Förch-Verantwortlichen in der Österreich-Zentrale in Salzburg.

Für Kfz-Werkstätten ideal geeignet Das Lagersystem lässt sich in der Größe und der Art der Bestückung beliebig an die Bedürfnisse jedes Kunden anpassen. Da es sich um spezielle Elemente handelt, die sich problemlos zusammenfügen lassen, ist das VARO-System auch für Kfz-Werkstätten ideal geeignet. Die Betriebe müssen auch nicht eigens Geld in die Hand nehmen, um das Regalsystem zu kaufen: Es lässt sich zu günstigen Konditionen mieten. Die Betriebe können selbst entscheiden, welche (und wie viele) Komponenten sie benötigen – und auch wie lange die Miete dauern soll. So lässt sich das Einsparpotenzial ganz genau definieren. • (MUE)

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„Win-win-Situation erster Güte“ „Unser Vertrag besteht aus einem unbeschriebenen Blatt Papier“, erklärt Rudolf Bayer seine erfolgreiche Vermarktungsstrategie von Klein Autoteile.

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as in Grödig bei Salzburg beheimatete Teilehandelshaus setzt auf Wettbewerbsstärke und nicht auf Verträge. Rudolf Bayer, Marketingchef im ab 2014 dann bereits 13 Niederlassungen umfassenden KleinImperium, achtet auf einfache Kundenzugänge, die er mit Netto-netto-Konditionen für den Handel begleitet. „Wir bieten unser Angebot zu äußerst attraktiven Preisen an, unser Kunde zahlt keine Mitgliedsgebühren und braucht keine Bonussysteme, die er letztlich selber zahlen muss.“ Kleins Logik: Der Kunde bestellt um 10 Uhr, hat um 11 Uhr die Ware und eine Stunde später seinen Umsatz in der Kassa. Das alles braucht keine Lagerhaltung, bindet somit kaum Kapital und reduziert nebenbei das Risiko von Ladenhütern. Da taugt das Beispiel Anton Bleich vom gleichnamigen Teilehändlerbetrieb in Eisenstadt: „Erfüllt Klein meine Anforderungen, bin ich sein Kunde, ansonsten nicht“, reduziert Bleich seine unternehmerische Selbstständigkeit auf das Wesentliche.

Teilehändler Anton Bleich: „Solange Klein meine Anforderungen erfüllt, bin ich sein Kunde. Das funktioniert seit Jahren – und alles ohne Verträge.“

Weitere Filialen in Klagenfurt und Innsbruck Auch wenn es manche großen Teilehandelsorganisationen oder Einkaufsgruppierungen anders handhaben wollen, es geht auch noch vieles per Handschlag. „Die Abwicklung im Teilehandelsgeschäft muss überschaubar bleiben“, sagt Bayer, der soeben in Klagenfurt und in Innsbruck zwei weitere Filialen installiert, wo dieses Prinzip bei Kleins Kunden Anwendung findet. Die Lieferanten finden GefalAllfällige Fragen belen an diesem Konzept, denn antwortet Rudolf Bayer gleich am Klein verteilt seine Ware selbst Handy unter von seinem Zentrallager in +43 664 800 59 250 Grödig und organisiert sich mit mehrfacher täglicher Belieferung seine eigene Kundenzufriedenheit. Abgeschlankte Strukturen sparen natürlich Geld, was letztlich wieder dem Kunden zugute kommt. „Eine Win-win-Situation erster Güte“, sagt Bayer abschließend. • (LUS)


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Schnäppchen leben nicht besonders lang Bei Derendinger hat man heuer festgestellt, dass viele Kunden, die mit (vermeintlichen) Schnäppchen schlechte Erfahrungen gemacht haben, beim Kauf von wichtiger Werkstattausrüstung nun wieder zu höherpreisigen Geräten greifen.

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enn Thomas Posch, Leiter Werkstattausrüstung bei Derendinger, heuer in seine Auftragsbücher schaut, kommt Freude auf. „Wir liegen beim Umsatz in vielen Bereichen deutlich höher als im Vorjahr“, sagt Posch. Dies gelte für Diagnosegeräte ebenso wie für Werkstattausrüstung und Werkzeuge.

Reifenmontiergeräte der SicePalette sind derzeit nachgefragt Bei Reifenmontiergeräten, Scherenbühnen und Achsvermessungsgeräten würden die Kunden verstärkt auf Qualität schauen, analysiert Posch – schließlich ist nichts lästiger, als wenn ein derart wichtiges Gerät mitten im harten Arbeitsalltag ausfällt und man mühsam einen Techniker suchen muss. Diese Kunden müssten oft nach 4–5 Jahren wieder investieren: „Wer Qualitätsautos repariert oder Qualitätsreifen verkauft, braucht auch Qualitätsmaschinen, um diese Autos zu analysieren bzw. die Reifen zu montieren.“ • (MUE)

„Man muss auch auf den Partner schauen“ Posch sieht heuer einen Trend weg von den Schnäppchen aus chinesischer Produktion, die so mancher Werkstatt-Besitzer im Internet aufstöbert: „Natürlich glaubt mancher, dass er ein besonderes Schnäppchen macht, wenn er sich so ein Gerät bestellt. Aber immer mehr haben kapiert, dass man auch auf den Partner schauen muss, der die Servicezeiten einhält.“

Wie eine gute Diagnose gelingt Bei Berner gibt es sowohl für Vertragswerkstätten als auch für freie Werkstätten die richtigen Lösungen, was die immer wichtiger werdende Diagnose von Fahrzeugen betrifft.

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m Normalfall arbeiten Vertragswerkstätten bei den Fahrzeugen der Hauptmarke mit den vom Hersteller vorgegebenen Diagnosegeräten, bei Autos anderer Fabrikate kommen in diesen Werkstätten auch universell verwendbare Diagnosegeräte zum Einsatz. Letzteres gilt auch bei den freien Werkstätten. Da die Autos immer moderner werden, müssen auch die Diagnosegeräte dem letzten Stand der Technik entsprechen, dementsprechend hoch ist der Ersatzbedarf. Hier spielt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis eine große Rolle: Bei Berner werden derzeit zwei Diagnosegeräte angeboten. Beim Modell D630 handelt es sich um eine Diagnosesoftware, die auf Windows ba-

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Dank der Vielzahl an Adaptern sind die Diagnosegeräte für jedes herkömmliche Auto geeignet

siert und per Laptop, Tablet oder PC über eine Windows-Schnittstelle betrieben werden kann. Geeignet ist das D630 für europäische und asiatische Fabrikate ebenso wie für jene aus den USA. Alle Software-Aktualisierungen sind jederzeit online möglich. Beim zweiten Modell, dem D730, handelt es sich um ein handliches Gerät mit einem 7-Zoll-Bildschirm, der einfach via Touchscreen bedient wird. Ein Drucker ist integriert, die Diagnosesoftware ist gleich wie beim D630. Obwohl das Gerät sehr klein ist, besticht es durch die hohe Abdeckung an Marken.

Abgas- und Fahrzeugdiagnose in einem Gerät Berner verweist auch auf den Abgastester Stargas 898, der in vier verschiedenen Ausstattungen erhältlich ist und in der Vollversion sowohl Abgas- als auch Fahrzeugdiagnose in einem Gerät vereint. • (MUE)

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Herausforderung gemeistert Im Laufe eines Jahres wurde das VW-, Audi- und Skoda-Autohaus Senker in Melk ausgebaut. Es entstanden neue stilvolle Schauräume, ein großer WeltAutoGebrauchtwagenplatz, erweiterte Werkstätten auf dem neuesten Stand der Technik, Spenglerei, Lackiererei und neue Direktannahmen. Von Mag. Irina Podshibyakina

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erausfordernd waren nicht nur der umfangreiche Um- und Ausbau bei laufendem Betrieb, sondern vor allem die örtlichen Gegebenheiten. Der 1997 eröffnete Betrieb befindet sich nämlich in einem Schwemmgebiet, wo die Böden sandig und feucht sind. Diese Bodenbeschaffenheit machte die Errichtung des Werkstättengebäudes umso schwieriger und aufwendiger, denn das Fundament der Bauwerkslasten musste mittels Pfahlgründung unterstützt werden. Dabei werden Pfähle, auch Piloten genannt, in den Baugrund gebohrt oder gerammt, bis eine ausreichend tragfähige Boden- oder Gesteinsschicht erreicht ist. Auch die Ausstattung der verschiedenen Werkstättenbereiche bedurfte einer spezifischen Planung im Vorfeld. „Bei solch einem Projekt braucht man einen Partner, der von der Planung bis zur Umsetzung ein perfektes Konzept hat“, sagt Paul Fischer, Standortleiter des Autohauses Senker in Melk. „Die Experten von Siems & Klein haben gemeinsam mit uns ideale Lösungen für die Adaption und den Neubau der Werkstätten ausgearbeitet und uns bei der Umsetzung unterstützt.“

Individuelle Planung statt Standardangebot Im Konzept für die Werkstattausrüstung mussten genau alle Abläufe, die Bedienung der Geräte, die Installation der Leitungen und die Infrastruktur berücksichtigt werden. Bis zum Umbau stammten die Werkstattgeräte von verschiedenen Anbietern, doch nun wurde bis auf die Lackiererei Siems & Klein mit der Ausstattung beauftragt. Neben marktgerechten Preisen standen vor allem Beratung und Betreuung im Vordergrund. „Wir haben Produktmanager Robert Gürth erklärt, was wir uns vorstellen, und er zeichnete die passenden Pläne“, erzählen Paul Fischer und Werkstattleiter Rudolf Schrattenholzer. Viele Bereiche mussten adaptiert werden, so wurde eine alte Bühne aus dem Boden entfernt und an ihrer Stelle eine neue angepasst. „Wir haben uns bemüht,

Modernste Prüfstraße V. r.: Paul Fischer (Standortleiter Autohaus Senker Melk), Robert Siebenhandl (Siems & Klein) und Werkstattleiter Rudolf Schrattenholzer

die Abläufe so effizient wie möglich zu gestalten, und direkte Wege bevorzugt, damit die Mitarbeiter nicht unnötig rangieren müssen“, so Robert Siebenhandl, Kundenbetreuer bei Siems & Klein. Bei der Auswahl der Arbeitsplätze wurden die Fahrzeughöhen, z. B. beim VW Crafter bis zu 7 m, berücksichtigt. Den Mitarbeitern stehen 19 Arbeitsplätze für Mechanik und Spenglerei, ein Arbeitsplatz in der Lackiererei sowie zwei Dialogannahmen und eine moderne MAHA-Prüfstraße zur Verfügung. Der Werkstattdurchsatz beträgt 43 bis 46 Fahrzeuge täglich, davon 4 bis 5 im Karosseriebereich, auch die Lackierbox läuft die ganze Woche.

Die Ausrüstung muss sich rechnen Am Standort Melk werden 500 Neu- und 350 Gebrauchtwagen jährlich verkauft. 43 Mitarbeiter, davon 9 Lehrlinge, sind hier beschäftigt. „Die Werkstattausrüstung muss sich rechnen“, betont Fischer. „Dank guter Planung und bester Technik sind wir in allen Bereichen sehr produktiv.“ Sehr zufrieden ist er mit der Entwicklung bei Lack und Karosserie: „Vom Start weg läuft es hervorragend: Die hohe Qualität, die wir bieten, wird von den Kunden geschätzt.“ •

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Kronreif – der Unbelehrbare (II) Im Mai hat sich AUTO & Wirtschaft mit einem KfzReparaturgutachten des Verkehrsunfallexperten Dipl.-Ing (FH) Gerhard Kronreif kritisch auseinander gesetzt. Doch die Sache geht weiter.

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ronreif ist laut Sachverständigen-Liste des österreichischen Justizministeriums weder für KfzReparaturen noch für Kfz-Lackierungen zuständig. Kronreifs Opfer war der Kfz-Meister Ernst Moreau, dem fälschlich unterstellt wurde, einen Hagelschaden unsachgemäß repariert zu haben. Der das nicht auf sich sitzen lassen wollte und von Kronreif den durch dessen falsches Gutachten verursachten Schaden ersetzt haben will. Wie schwierig es ist, gegen den Platzhirschen unter den Kfz-Sachverständigen am Salzburger Gericht anzukämpfen, merkte Moreau schon vor Klagseinbringung. Keiner der ansässigen Anwälte wollte diesen Auftrag übernehmen – schließlich ist man bei Verkehrsunfällen auf Kronreif als den vom Gericht meistbeschäftigten Kfz-SV hin und wieder angewiesen. Was Moreau veranlasste, sich mit Dr. Martin Brenner einen Wiener Anwalt zu nehmen. Wie gut Kronreif in der Salzburger Justiz vernetzt ist, zeigte sich unmittelbar nach Klagseinbringung. Ein volles Dutzend Salzburger Richter erklärte sich in dieser Causa befangen, da sie Kronreif ständig mit Gutachten beauftragt hatten. Da fällt es dann etwas schwierig, im Akt Moreau Kronreifs fachliche Qualität objektiv zu überprüfen.

Was war schuld an den Rissen im Dach? Schließlich blieb der Akt beim Salzburger Richter Dr. Christoph Ganzera hängen, der sich möglicherweise nur selten mit Verkehrsunfällen herumzuschlagen hat. Der bestellte auch keinen Salzburger Sachverständigen, sondern betraute den Tiroler SV Anton Mayr mit einer Gutachtenserstellung. Der kam zum Ergebnis, die Rissbildung im Lack eines Autodaches – laut Kronreif die Folge einer unsachgemäßen Hagelreparatur durch Moreau – sei „mit an größter Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch mechanische Einwirkung von außen entstanden“. Von einer Dachlawine, die aber nach Kronreifs Erfahrungen einer Dachlackierung nichts anhaben kann. Was am 22. März 2013 zum Urteil führte, dass Moreaus Forderung „dem Grunde nach zu Recht besteht“. Worüber in A&W 5/13 berichtet wurde.

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Kfz-Meister Ernst Moreau

Anwalt Dr. Martin Brenner

Kronreif stellt in der Folge jedoch klar, dass er gegen das im Artikel angeführte Gerichtsurteil volle Berufung ausgeführt habe, da „der Richter sowohl eine unrichtige rechtliche Beurteilung als auch eine unrichtige Beweiswürdigung vornahm“. Nun hat auch das Berufungsgericht Kronreifs Berufung abgewiesen. Seine Behauptung, Richter Dr. Ganzera habe die ganze Sache einfach falsch gesehen oder nicht verstanden, stieß den Richtern eher sauer auf: „Beim festgestellten Sachverhalt bestätigt nunmehr der dritte (!) Gutachter (Johann Hattinger, Walter Janisch, Anton Mayr), dass das den behaupteten Schadenersatzanspruch auslösende Sachverständigengutachten des Beschuldigten falsch gewesen sei. Diesen Umstand will der Beklagte mit einem Privatgutachten des Sachverständigen Johann Pfarrkirchner widerlegen ... Dazu lässt sich jedenfalls festhalten, dass die Beurteilung des Erstgerichtes, das Gutachten Janisch sei für einen sachkundigen und unbefangenen Beurteiler nicht offenbar unrichtig, nachvollziehbar und lebensnah begründet ist.“ Bleibt abzuwarten, wann Moreau den von Kronreif verursachten Schaden ersetzt erhält. • (KNÖ)

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Sein Trumpf ist die Seriosität Werner Fischer, Vorstandsvorsitzender im deutsch-österreichisch-schweizerischen ATEV Auto-Teile-Einkaufs-Verband, steht für seriöse Vertragsgestaltung mit Bestpreisgarantie; er befindet sich in Österreich auf Mitgliedersuche.

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er kürzlich in den deutschen Genossenschaftsfachrat gewählte Werner Fischer hat nach der Verselbstständigung von Adolf Aschenbrenner in die Global Automotive Group seine Genossenschaft neu aufgestellt. Nun will er seinen 48 angeschlossenen ATEV-Händlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit erstklassigen Lieferanten und Herstellern von Originalteilen Ersatzteile und Zubehör in Erstausrüsterqualität für Pkws, Lkws, Nutzfahrzeuge sowie für Zweiräder aller Art weitere hinzufügen. Händler und Werkstätten unterstützt er mit Marketing-Maßnahmen, Werkstatteinrichtungen und Industriebedarf.

Das Angebot „Die Mitgliedschaft in der ATEV bietet Vorteile“, sagt Fischer. Durch die genossenschaftliche Organisation wird jedes Mitglied zu gleichen Bestkonditionen beliefert. ATEV-Mitglieder unterliegen keiner Preisbindung. Das Bestellsystem liefert zuverlässige Informationen über die Verfügbarkeit von Autoteilen und garantiert schnelle Lieferung. Durch größere Mengen im Einkauf erhalten Fischers Kunden besonders günstige Konditionen. Die persönliche Betreuung ist zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Bonuszahlungen auf den Umsatz, Jahresausschüttungen auf die Einlage und der Jahresausgleich machen eine Mitgliedschaft attraktiv. So möchte ATEV neue Mitglieder überzeugen. • (LUS)

„Steigen Sie ein in eine starke Einkaufsgemeinschaft“, wirbt Werner Fischer für seine Einkaufsgenossenschaft ATEV


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Gemeinsam zum Erfolg Die technologischen Anforderungen steigen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden schwieriger: Umso wichtiger ist es für Kfz-Betriebe, ihre wirtschaftliche Basis abzusichern. Werkstattsysteme leisten dazu einen entscheidenden Beitrag. Von Philipp Hayder

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ie Zeiten der reparierenden Einzelkämpfer sind lange vorbei. Für professionelle Arbeiten an modernen Fahrzeugen sind technische Informationen, laufende Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie gelegentlich auch sachkundige Hilfe von einem qualifizierten Experten unabdingbar. All das versprechen die Anbieter von Werkstattkonzepten. Für unseren regelmäßigen Marktüberblick haben wir auch heuer wieder mit den führenden Systembetreibern gesprochen. Dabei haben wir uns auf Vollkonzepte konzentriert – also jene Netzwerke, die zusätzlich zu technischen Aspekten auch gemeinsames Marketing und einen einheitlichen Außenauftritt umfassen.

Unterstützung vom weltgrößten Zulieferer Hätten Sie gewusst, dass bereits 1923 der erste österreichische „Bosch-Dienst“ eröffnet wurde? Bosch Car Service kann sich folglich mit Fug und Recht als traditionsreichstes Werkstattkonzept bezeichnen. „Damals wie heute steht für uns die Qualität der Partnerschaft im Mittelpunkt“, unterstreicht Key Account Manager Andreas Stangl. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Mitgliedsbetriebe: Neben den Qualitäts- und Ausstattungsauflagen spielen Werbung und „Corporate Identity“ eine große Rolle. Im

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Gegenzug sorgt ein modulares Unterstützungsprogramm dafür, dass die Konzeptmitglieder technisch und wirtschaftlich fit für die Zukunft sind. Zudem profitieren die Betriebe von einem Markennamen, der bei Privatkunden, Flottenbetreibern und Leasingfirmen gleichermaßen renommiert ist. Aktuell umfasst Bosch Car Service 106 Mitglieder. „Mittelfristig streben wir einen Ausbau auf 110 bis 120 Standorte an“, erklärt Stangl, der parallel das vor einigen Jahren von Bosch übernommene Konzept AutoCrew von 14 auf 50 Mitglieder ausbauen möchte. Standards und Leistungen bewegen sich auf vergleichbarem Niveau, der Unterschied zwischen den beiden Konzepten liegt vor allem in der Kommunikation nach außen. „Während bei Bosch Car Service die Marke im Mittelpunkt steht, werden bei AutoCrew die individuellen Stärken der jeweiligen Partner betont“, sagt Stangl.

Klare Differenzierung Birner, der Marktführer im heimischen Teilehandel, stellt seinen Werkstattkunden 3 Vollkonzepte zur Verfügung. Das als „Premiumkonzept“ bezeichnete Netzwerk ad Autodienst umfasst aktuell 120 Mitglieder. 7 davon sind heuer neu hinzugekommen, mittelfristig soll es bis zu 150 Systempartner geben. Bekannt ist ad Autodienst für seine reichweitenstarken Werbemaßnahmen: „Heuer konnten wir mit dem Fokus auf das Thema ‚Vertrauen‘, unterstützt durch eine österreichweite individualisierte Plakatkampagne, bei den Kunden maximal punkten“, berichtet Marketingleiter Richard Pleil. Seit einigen Jahren wird ad Autodienst von Auto Mobil Meisterwerkstatt flankiert. Hier gab es heuer 10 Neuzugänge, mittelfristig

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ist ein Ausbau von 121 auf ebenfalls 150 Standorte geplant. Als „Einsteigerkonzept“ bezeichnet Pleil dagegen das (auch ohne §-57a-Prüfberechtigung zugängliche) Netzwerk Auto Profi Werkstatt: Es umfasst gegenwärtig 37 Betriebe und soll in den kommenden Jahren auf 70 Mitglieder anwachsen. Die klare Differenzierung zwischen den 3 Konzepten unterscheide Birner von so manchem anderen Anbieter, betont Pleil: „Als Alleinstellungsmerkmal können wir mit Stolz behaupten, dass unsere Konzeptpartner wissen, wofür die Schilder auf ihrer Fassade eigentlich stehen.“ Zudem würden alle Konzeptleistungen unabhängig von Preiskonditionen oder Abnahmeverpflichtungen – von grundlegenden Mindestumsätzen abgesehen – angeboten. Außerdem steht Konzeptmitgliedern der Zugang zu der vor rund einem Jahr gestarteten „Reparaturvermittlungsplattform“ www.originalteile.at offen.

Das Internet wird für Werkstätten immer wichtiger; das hat zum Beispiel Trost mit der Plattform www.autoservice. com erkannt

Für alle Ansprüche Auch bei Trost können die Werkstätten aus 3 Konzepten wählen: 1a Autoservice umfasst aktuell 75 Mitglieder, bei AutoAuto gibt es 23 und bei autonetto vorerst zwei Partner. Zudem unterstützt Trost als Bosch-Großhändler die bereits vorgestellten Netzwerke Bosch Car Service und AutoCrew. „Alle Werkstattkonzepte haben eine gemeinsame Basis an technischen, organisatorischen und kommunikativen Leistungsmodulen“, unterstreicht Constantin-Sorin Anghelina, Leiter Zentrales Marketing Werkstattkonzepte. Gleichermaßen gebe es

Wer hat schon Zeit für saisonale Werbung? Werkstattkonzepte nehmen den Betrieben diese Aufgabe ab

„gewisse Mindeststandards“ im Bezug auf Gebäude, Ausstattung, Personal und Qualifikation der Konzeptbetriebe. Neben den technischen und kaufmännischen Dienstleistungen steht den Werkstätten ein personalisiertes Marketingkonzept zur Verfügung. Besonders geschätzt wird überdies das Internetportal www.autoservice.com, das eine rasche und effiziente Kommunikation mit interessierten Endverbrauchern ermöglicht.

„Qualität vor Quantität“ Mit 158 Betrieben ist Meisterhaft das populärste Werkstattnetz am heimischen Markt. 8 neue Mitglieder kamen 2013 hinzu, sodass Systembetreiber Stahlgruber von weitgehender Flächendeckung berichten kann. Die Weiterentwicklung vorhandener Partnerschaften habe nunmehr Priorität, sagt Ing. Roland Hausstätter, Leiter des Produktmanagements: „Generell steht für uns die Qualität und nicht die Quantität im Vordergrund.“ Die Individualität werde groß geschrieben: „Unsere Werkstattpartner können selbst entscheiden, welche Leistungen sie für sich netzen wollen.“ Auffällig ist laut Hausstätter, dass sich nicht nur freie Werkstätten für eine Mitgliedschaft bei Meisterhaft interessieren: Auch immer mehr Markenbetriebe würden überlegen, ihr von starren Standards geprägtes Umfeld gegen das partnerschaftlich gestaltete Netzwerk einzutauschen.

„Kann statt Muss“ Als einziger Systembetreiber will Derendinger keine Angaben zur aktuellen Zahl seiner Konzeptpartner machen. Das ist umso befremdlicher, als jedermann mit ausreichend Zeit und Muße auf der Homepage

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Knowhow vom „Autoexperten“

des Netzwerks plusService die Mitglieder von der Landkarte abzählen kann. Da wir uns durchaus verzählt haben könnten, beschränken wir uns hiermit darauf, von mehr als 100 Mitgliedern zu sprechen. Bei plusService gebe es „kein ‚Muss‘, sondern viele ‚Kanns‘“, unterstreicht Sandra Schober, Marketingleiterin von Derendinger: „Unsere größte Stärke besteht darin, individuell auf die Wünsche der Partnerbetriebe eingehen zu können.“ Ziel sei der „ganzheitliche Erfolg“ der Mitgliedsbetriebe sowohl in betriebswirtschaftlicher als auch in technischer oder organisatorischer Hinsicht. Vor diesem Hintergrund wurde das Konzeptteam kürzlich um Partnerbetreuer Wolfgang Griesner erweitert.

Ebenfalls genossenschaftlich organisiert ist die aus Süddeutschland kommende Teilehändlergemeinschaft ATEV. Sie umfasst hierzulande den bekannten Werkstattausrüstungs- und Teilespezialisten Kastner sowie die Firmen Grizzly Autoteile (Salzburg) und MH Autoteile (Niederösterreich). Mit Der Autoexperte gibt es ein eigenes Werkstattsystem, das derzeit 8 österreichische Betriebe umfasst und im kommenden Jahr auf 20 bis 30 Standorte ausgebaut werden soll. „In den vergangenen Monate haben wir unsere Dienstleistungen für Werkstätten neu strukturiert“, berichtet Werner Vorstand von einem klar definierten und zudem überaus leistbaren Angebot: Dazu gehören Mobilitätsgarantien, die Möglichkeit zur Reparaturfinanzierung sowie eine kompetente technische Hotline.

Regional verwurzelt Der persönliche Kontakt zwischen den 22 regionalen Gesellschaftern und den Werkstattpartnern wird bei der Teilehändlergenossenschaft ATP groß geschrieben. Das Hauptkonzept Profiservice umfasst aktuell 49 Betriebe, berichtet Andreas Schopf, der sich mit kompetenter Unterstützung von Anita Aigner um die laufende Betreuung kümmert: „Heuer sind 6 neue Partner hinzugekommen.“ Langfristig sei ein Ausbau auf rund 100 Standorte geplant. In Regionen, in denen Profiservice bereits vollständig aufgestellt ist, forciert man neuerdings das Zweitkonzept ATP-Servicepartner. „Auf diese Weise stellen wir sicher, dass es zu keiner Konkurrenz innerhalb eines Netzwerks kommt“, erläutert Schopf die Strategie. Bislang sind 3 Werkstätten als ATP-Servicepartner tätig.

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„Freie Werkstattmarke“

Personalisierte Werbung (im Bild von ad Autodienst) zählt zu den großen Vorzügen eines professionellen Werkstattsystems

Eines haben all die bisher vorgestellten Werkstattkonzepte gemeinsam: Sie werden von Teilehändlern (beziehungsweise, im Fall von Bosch, von einem Teilehersteller) organisiert. Anders ist das bei Automeister, einem im Eigentum der deutschen Reifenhändlerkooperation point-S stehenden Netzwerk. Man verstehe sich als „freie Werkstattmarke“, sagt Systemleiter Jörg Dölicke: „Daher sprechen wir auch sehr viele Markenbetriebe an, die sich ein zweites Standbein am freien Markt aufbauen wollen.“ Ein aktuelles Beispiel dafür ist der steirische CitroënPartner Automobilwerkstatt Lechner: Er entschied sich per 1. Dezember für eine Mitgliedschaft bei Automeister, sodass es nunmehr 6 österreichische Systembetriebe gibt. •

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Mehr verdienen in der Werkstatt Als Montageprofi, Kleinteilespezialist und Lieferant für Werkstattausrüstung ist Würth bestens bekannt. Seit einiger Zeit forciert das Unternehmen auch die Ertragsoptimierung in Kfz-Betrieben: Dazu wurde das Konzept „Würth Pro“ ins Leben gerufen.

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ass die Renditen im (Neu-)Fahrzeughandel schlecht sind, hat sich längst herumgesprochen. Doch auch im Servicebereich liegt das Geld nicht auf der Straße. Hier ist eine wohl überlegte Strategie nötig, um zusätzliche Ertragspotenziale zu nützen und langfristig loyale Kunden zu gewinnen. Dieses Thema greift das Konzept „Würth Pro“ offensiv auf. Das auf 3 Säulen basierende Modell umfasst nicht nur Produkte, sondern auch Unterstützung beim Marketing sowie beim Training – und zwar ohne zusätzliche Kosten, wie der für den Kfz-Bereich verantwortliche Verkaufsleiter Alexander Nuss unterstreicht. Ab 2014 soll das Konzept noch intensiver umgesetzt werden.

perten stellen außerdem ihr Knowhow rund um Serviceannahme, Rechnungserklärung und Telefonmarketing zur Verfügung. Zusätzlich zu einem durchdachten Werkzeugkostenmanagement steht Würth den Kfz-Betrieben auch mit einem ertragsoptimierenden Weiterberechnungsmodell für C-Teile beratend zur Seite.

„Werkstatt als starke Marke“ Knowhow von Experten Das Ziel von Würth Pro ist es, Chancen für Zusatzerträge aufzuzeigen und die Betriebe bestmöglich auf deren Umsetzung vorzubereiten. „Das beginnt bereits bei der richtigen Jahresplanung, denn es gilt zu unterscheiden, wann welche Serviceangebote wirklich zielführend sind“, erläutert Nuss. Im Beratungsbereich werde Themen wie „Professionelles Schnüren von Vorsorgepaketen“, „Die Frau als Kunde“ oder „Wie verkaufe ich Dienstleistungen richtig?“ auf den Grund gegangen. Maßgeschneiderte Schulungen beschäftigen sich mit technischen Themen wie Fahrzeug- und Scheinwerferaufbereitung, Windschutzscheibentausch, Klimawartung oder alternativen Reparaturmethoden. Ex-

Alexander Nuss will den Kfz-Betrieben mit Rat und Tat zur Seite stehen

Im Bereich Marketing stellt Würth maßgeschneidertes Werbematerial wie Folder und Aufsteller zur Verfügung. Zudem sind zu allen Produktgruppen eigene „Orsy-Module“ erhältlich, also spezifisch zugeschnittene Lager- und Bevorratungssysteme. „Das bedeutet, dass sich der Betrieb voll und ganz auf die Umsetzung konzentrieren kann. Alle anderen Themen nehmen wir ihm ab“, so Nuss. Ob sich eine Werkstätte auch nach außen hin als Partner von „Würth Pro“ zu erkennen gibt, bleibt übrigens dem jeweiligen Firmenchef überlassen. Eine verpflichtende Signalisation ist nicht vorgesehen: Prinzipiell, betont man bei Würth soll „der Name des Kunden die starke Marke sein“. • (HAY)


GEWERBE

Wie Miles & More – aber noch effizienter Das „extra“-Prämienportal ist für den Großhandel der einfachste Weg, Verkaufsaktionen gemeinsam mit Lieferanten abzuwickeln. Die Kfz-Werkstätten können davon gut partizipieren.

H

ervorgegangen aus dem Prämiensystem „Bosch extra“, beginnt sich mittlerweile daraus eine international ausgelegte Prämienkonstruktion „extra“ zu etablieren. Ing. Helmut Stuphann, MBA, Leiter Verkauf Automotive Aftermarket Österreich in der Bosch-Gruppe, annonciert in diesem Zusammenhang neben Schmierstoffanbieter Motul bereits die Teilnahme am Punktesystem durch Marktgrößen wie Trost, Wessels + Müller, Kastner, Kübelbeck usw. „Durch die Mehrlieferantenplattform kann der Großhandel auf einfachem Weg gut Verkaufsaktionen zum Nutzen der Werkstätten platzieren.“ Die Hausmessen einzelner Großhandelsriesen geben Zeugnis davon. Prämienanreize fördern das Geschäft und 7 Punkte im Gegenwert von 100 Euro sind rasch in stattliche Punkte- und Wertkonten umgewandelt, um aus einer großen Auswahl an Produkten wählen zu können. Ein breites Angebot an Aktionsprodukten, die Möglichkeit zur Teilnahme an saisonalen Verkaufsaktionen sind eingebunden in einem transparenten Punktesystem, das regelmäßig über E-Mail-Newsletter auf seinen Punktestand überprüft werden kann. Ab 7.160 Punkten winkt zum Beispiel ein „iPad“, das „iPhone“ ab 11.230 Punkten, eine Digitalkamera

Ing. Helmut Stuphann, MBA, erwartet sich vom „extra“ Prämiensystem breite Zustimmung

rückt gegen 1.790 Punkte über den Ladentisch. Ob Haushalt- oder Sportgeräte, das Punktekonto macht es möglich. Allerdings sind auch die eine oder andere Produktgruppe davon ausgenommen. Zum Beispiel aktuell Starter, Generatoren, Einspritztechnik etc. Auskunft über das aktuelle Bonussystem gibt ein Newsletter.

Zwei Zielrichtungen Stuphann deutet dieses Angebot in zwei Zielrichtungen: bestehende Kfz-Werkstätten pflegen und weitere Mitglieder gewinnen. „Zu diesem Zweck wird die „extra“-Plattform ausgebaut, also mittelfristig vergleichbar gemacht mit Miles & More, das längst mehr als nur allein Flugmeilen gutschreibt. 2014 wird via „extra“ der Vermarktungsschwerpunkt auf der Fußball-WM in Brasilien liegen. Aufgrund der zu erwartenden Größenordnung ist „extra“ sowohl für Groß- als auch Einzelhändler in Stuphanns Augen eine langfristige Win-win-Situation. • (LUS)

Beim Fahren fast unsichtbar In einem geradlinigen Design mit fünf dominanten Speichen präsentiert sich das neue R2-Rad des Herstellers AZEV (Tyre24 Group).

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in extrem tief innenliegendes Felgenbett sorgt in Kombination mit dem leicht konkaven Design der Speichen für einen optischen Effekt beim Fahren durch nahezu unsichtbare Speichen. Das R2-Rad ist in drei Farbvarianten Kristallsilber, Titan matt frontpoliert und Schwarz glanz frontpoliert erhältlich. Es ist ab sofort in der Größe 8,5 x 19 verfügbar und kann in den Einpresstiefen von 15 bis 50 mm mit

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Das R2-Rad ist in drei Farbvarianten erhältlich

Lochkreisen von 98 bis 120,65 mm mit TÜV-Teilegutachten individuell endgefertigt werden. Durch die auftragsbezogene und individuelle Endfertigung ist das Rad passend – ohne den Einsatz von Distanzscheiben und Zentrierringen – für nahezu alle Fahrzeuge mit 5-Lochanbindung. Im Frühjahr 2014 wird das Rad auch in den Größen 9 x 20 und 10,5 x 20 Zoll verfügbar sein. • (DSC)

AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2013


GEWERBE

Lack-Tradition: Josef mal drei Beim Knittelfelder Lack- und Karosseriespezialisten Herk hat mittlerweile auch Josef Herk junior die Meisterprüfung erfolgreich abgelegt.

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s passiert nicht allzu oft, dass in einem Betrieb gleich drei Generationen tätig sind – noch dazu wenn alle den gleichen Vornamen tragen. Daher müssen wir ganz genau sein, damit es nicht zu Missverständnissen bei der Zuordnung der einzelnen Herks kommt. Josef Herk sen. legte die Meisterprüfung 1955 ab und gründete zwei Jahre später das Lack- und Karosserieunternehmen in Knittelfeld. Auch heute noch wird der 82-Jährige immer wieder um Rat gefragt.

„Stets offen für neue Aufgaben“ Sein Sohn hat vor mittlerweile 25 Jahren den Betrieb übernommen. Um ihn von seinem Vater zu unterscheiden, trägt er den „Ing.“ vor seinem Namen. Außerdem ist er steirischer Wirtschaftskammerpräsident. Ing. Josef Herk ist „stets offen für neue Aufgaben“, neu sind beispielsweise der behindertengerechte

Fahrzeugbau und die Schaffung einer hauseigenen Pflegelinie namens „Herk Perfect Shine“. Früher oder später wird Josef Herk jun. in die Fußstapfen seines Vaters treten. Nachdem der 22Jährige im Juli dieses Jahres erfolgreich die Meisterprüfung abgelegt hatte, ist er umso stärker im Unternehmen aktiv. Ein großes Anliegen der drei Generationen ist Herk auch die Ausbildung eigener Mitarbeiter: Von den 21 Beschäftigten sind 4 Lehrlinge. • (MUE)

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Ein Bildtext mit drei gleichen Namen: Josef Herk jun., Ing. Josef Herk, Josef Herk sen. (v. l.)

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GEWERBE

Fünf Sterne, sechs Lehrlinge Die Lehrlingsakademie, die von der Lack & Technik Vertriebs GmbH und dem WIFI durchgeführt wurde, ist abgeschlossen. Positive Nachrichten kommen auch vom im Juni gegründeten FiveStar-Netzwerk von Cromax. Ein Teil der Kursteilnehmer nach Verteilung der Zeugnisse Das Five-StarNetzwerk bietet höchste Qualität

S

echs junge Männer hatten im September mit der Lehrlingsakademie begonnen, jetzt wurde diese mit dem dritten Modul abgeschlossen: Dabei mussten die Lehrlinge in Teams zu je drei Personen einen kompletten Auftrag abarbeiten – vom Auftragseingang über die Definition der auszuführenden Arbeiten bis zur Lackierung des Fahrzeugs und der abschließenden Übergabe. Nachdem alle Lehrlinge hervorra-

gende Arbeiten abgeliefert hatten, wurden von hochrangigen Vertretern des WIFI und der Lack & Technik Vertriebs GmbH die Diplome übergeben. Bei der Tagung des Five-Star-Netzwerks in Oberösterreich wurde beschlossen, dass alle Mitgliedsbetriebe optisch einheitlich auf das Five-Star-Design ausgerichtet werden sollen.

Höchste Qualität in den Betrieben Auf diese Weise will man den Kunden zeigen, dass sie in diesen Betrieben höchste Qualitätsansprüche bei Reparaturen und Service erwarten. Five Star von Cromax ist ein europaweites Netzwerk von Kfz-Betrieben und besteht in Österreich seit Juni dieses Jahres. • (MUE)

Mobil gemachte Einbauhilfe Zum Elring-Serviceangebot für Werkstatt- und Handelspartner gehört neben Schulung und Seminaren auch die Elring-Website: Sie bietet dem Kfz-Betrieb Informationen für den Arbeitsalltag.

U

nter der mehrsprachig verfügbaren Internetseite www.elring.de finden sich beispielsweise Tipps vom Dichtungsprofi, technische und Vertriebs-Serviceinformationen: Außer der Möglichkeit, sich für den Elring-Newsletter zu registrieren und einen ElringVertriebspartner zu suchen und den aktuellen Messeterminen, bei denen das Unternehmen vertreten ist, bietet bereits die Startseite den Einstieg zu detaillierten Auskünften über sämtliche Elring-Produkte.

Montagevideos und Imagefilme auch mobil abrufbar „Elring steht für Service, auch auf unseren Internetseiten“, sagt Dieter Pfeil, der für Österreich zuständige Vertriebsleiter Westeuropa Geschäftsbereich Ersatzteile bei Elring Klinger AG. Den Ersatzteilen von Elring liegt die entsprechende Montageanweisung in

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Die Elring-Homepage umfasst nicht nur Explosionszeichnungen ausgewählter Lkws und Transporter; auch mobil sind MontageVideos für sicheren Einbau abrufbar (r)

Papierform bei. Zur praxisnahen Unterstützung der Mechaniker stehen Montage-Videos parat: Darin werden – für Kraftfahrzeugtechniker detailliert und nachvollziehbar – alle wichtigen Montageschritte gezeigt. Piktogramme geben zusätzliche Hinweise, auf welche Details besonders zu achten ist. „Unsere Montage-Videos sind ein Alleinstellungsmerkmal punkto Service im Aftermarket“, sagt Pfeil. Den bereits verfügbaren sollen regelmäßig neue Videos folgen, kündigt er an. Interaktiv ist der Elring YouTube-Kanal: Dort kann man auch chatten, Image-Filme unterstreichen die Erstausrüstungskompetenz von Elring. • (ENG)

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Rameder hat nun auch Schneeketten Rechtzeitig vor Beginn der Wintersaison hat der AnhängerkupplungsSpezialist Rameder sein Angebot um Schneeketten erweitert: Diese stammen aus hochwertiger Produktion von Thule. Um das richtige Modell zu finden, reichen einige Klicks auf der Homepage; es gibt sogar Videos, die das Anlegen der Ketten zeigen. Rameder Autoteile und Zubehör; www.kupplung.at

Vergrößerter Kugelkopf erhöht Lebensdauer Die Wulf Gaertner Autoparts AG hat ihr Meyle-HDAngebot ausgebaut: So wurde der Spurstangenkopf, der in Modellen von Citroën und Peugeot zum Verschleiß neigt, neu ausgelegt. Die Ingenieure vergrößerten den Durchmesser des Kugelkopfes und verwenden hochwertige Materialien, was die Lebensdauer erhöht. Wulf Gaertner Autoparts AG; www.meyle.com

Strahlendes Orange frisch aus der Dose

Schleifprozesse optimieren Ein gut vorbereiteter Untergrund entscheidet über die Qualität der Reparaturen: Das weiß man auch bei der part GmbH und bietet daher den Kunden einen sogenannten „VIP-Check“. Darunter versteht man eine umfassende Analyse und Verbesserung der Schleifprozesse mit dem Material FiboTec von sia Abrasives. part GmbH; www.part-info.com

Die Decklackserie namens Imron Fleet Line von Cromax wurde erweitert: PT156 Clean Orange ermöglicht Lackierern, strahlende Orangetöne zu erzielen – mit ausgezeichneter Deckkraft und langlebiger Beständigkeit. Das Konzentrat ist in Dosen mit 3,5 Liter Inhalt erhältlich. Cromax hat alle Bleipigmente Ende 2012 aus seinen Produkten verbannt. Lack & Technik Vertriebs GmbH; www.cromax.com

Einfach in den Tank gekippt

Ladegerät erkennt Batterietyp

Um versulzten Diesel bei frostigen Temperaturen wieder flüssig zu machen, gibt es mehrere Mittel, z. B. das Abschleppen des Autos mit nachfolgendem, langwierigem Auftauen in Werkstätten oder beheizten Garagen. Einfacher geht es, wenn man den Diesel Thaw von BG in den Tank schüttet und den Kraftstoff-Filter austauscht. H. Heinzer GmbH; www.hheinzer.de

Der Zubehör-Spezialist WAECO spricht vom „wahrscheinlich benutzerfreundlichsten Akku-Ladegerät der Welt“ – und meint damit das neue DEFA SmartChange. Es erkennt nach dem Einschalten automatisch, welcher Batterietyp angeschlossen ist. So wird der Ladevorgang automatisch an den Ladezustand, die Batteriegröße und an die Umgebungstemperatur angepasst. Geeignet ist das Gerät für alle 12-V-Batterien mit bis zu 120 Amperestunden. Dometic Austria GmbH; www.waeco.at

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MENSCHEN

Er soll die Umsatzentwicklung für Infiniti in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika vorantreiben: Brendan Norman wird neuer Operations Director Infiniti EMEA. Der gebürtige Australier wird seine Funktion in der Schweiz ausüben. Er ist u. a. auch für Produktionsplanung und Händlernetzwerk zuständig.

Umorganisation bei Porsche Tschechien trifft auch Salzburg Der bisherige Geschäftsführer von Porsche Tschechien, Mag. Josef Roider (l. oben), nahm sich auf eigenen Wunsch eine Auszeit. Seine Tätigkeiten werden ab Anfang kommenden Jahres von Ing. Vratislav Strasil (l. unten), zuletzt Leiter VW in Russland, und Mag. Franz Pommer (r. o.) übernommen. Um Pommers bisherigen Arbeitsbereich – Service, Teile und Finanzen bei Porsche Austria – wird sich in Zukunft Mag. Wilfried Weitgasser (r. u.) kümmern. Seine Funktion als Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing behält Weitgasser bei.

Wie der Blitz Frank Scherer, Geschäftsführer der BlitzRotary GmbH, (r.) freut sich über die Verstärkung seines Führungsteams: Neuer Vice President Blitz ist Uwe Henn (l.).

Keine Gegenstimme Das neue Präsidium des ARBÖ Wien wurde einstimmig gewählt. Als neuer Präsident fungiert Mag. Hermann Fried (r.), seines Zeichens Wiener Landesdirektor der Wiener Städtischen Versicherung. Der bisherige Präsident Ing. Hermann Klein (l.) legte seine Funktion zurück, steht dem neuen Präsidium aber unterstützend bei. Der bisherige Geschäftsführer Günther Schweizer (M.) wurde als Landesdirektor bestätigt.

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Back to the roots ist Kevin Rice. Nach 13 Jahren bei BMW, wo er für die Exterieurentwicklung vieler Modelle verantwortlich zeichnete, kehrte der Brite zu Mazda Europe zurück. Dort war er von 1995 bis 2000 Senior Designer und trat nun seine Stelle als neuer Creative Director an.

Cadillac ernannte erstmals einen Chief Marketing Officer. Uwe Ellinghaus war zuvor Executive Vice President Marketing and Sales bei Montblanc. Für die Luxus-Automobilmarke wird Ellinghaus ab 2014 das strategische Marketing sowie die Stärkung der Marke weltweit vorantreiben.

Maserati ist auf Wachstumskurs und hat sein Team nun durch Saad Chehab (Bild) erweitert. Der gebürtige Libanese war zuletzt Präsident und CEO bei Chrysler und Lancia. Davor war er für Werbung und Marketing bei Chrysler verantwortlich. In seiner Position als MarketingChef berichtet er direkt an Harald Wester, CEO von Maserati.

Drei Monate nach dem Wechsel von Frederic Chouquet-Stringer zu Michelin nach Taiwan hat Dominik Schwarz (37) mit 1. Dezember die Vertriebsleitung von Michelin in Österreich übernommen. Er hatte bereits bisher Leitungsfunktionen bei Michelin und Euromaster inne.

Seit 1991 ist Mag. Irene Frazzetta bei der Fiat Group Austria in leitenden Kundendienstfunktionen tätig. Zuletzt verantwortete sie Sales & Marketing in der Abteilung Parts & Service. Nun übernahm Frazzetta die Leitung des gesamten Parts-&Service-Bereichs.


Neuer AVAG-Vorstand ab 1. Jänner 2014 wird Ulf Pfeiffer. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Unternehmen, in dem er als Junior-Verkäufer begann. Zuletzt war er Geschäftsführer der DIT München. Pfeiffer ist außerdem im Vorstand des ToyotaHändlerverbandes.

MENSCHEN Abschied von Fritz Senger

© ORF

Er hat über 20 Jahre lang die „Verkehrsrundschau“ im Fernsehen gestaltet und moderiert. In seinem 90. Lebensjahr ist Fritz Senger im Oktober gestorben.

Führungswechsel bei PSA Vorübergehende Leitung

Der PSA-Konzern bekommt einen neuen Chef. 2014 wird der ehemalige Renault-Markenchef Carlos Tavares (r.) die Position von Philippe Varin (l.) übernehmen. Varin spart aufgrund der Absatzschwierigkeiten, in denen PSA steckt, derzeit strikt ein und hat selbst um die Ablösung gebeten. Wann der Wechsel definitiv stattfinden wird, steht noch nicht fest.

Andere Struktur Jaguar Land Rover wächst und wächst. Das Austria-Team wird daher ab 1. Jänner 2014 umstrukturiert. Ing. Mag. Georg R. Staudinger (l.), bisher Land Rover Brand Director, wird künftig Direktor Vertrieb Jaguar Land Rover für Österreich und Tschechien. Jaguar Brand Director Mag. Alexander Pachner (r.) wird in Zukunft Direktor Marketing Jaguar Land Rover Österreich/Tschechien.

Interimistisch übernahm Mag. (FH) Dieter Jank die Geschäfts©führung der Bundesinnung der Karosseriebautechniker, -lackierer, Wagner sowie Tischler.

Neuausrichtung im Aftermarket-Bereich Der ehemalige Vertriebsleiter in der AftermarketDivision von Tenneco für Deutschland/Österreich/ Schweiz Jörn Lorenz (r.) übernahm den Marketingbereich in Zentral- und Osteuropa sowie in den Balkan- und GUSStaaten. In seine bisherige Position wechselte Werner Gerwin (l.), früher Country Manager Deutschland bei Tenneco.

Kunst und Kultur sind wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur von Würth Österreich. Beim 13. Kultursponsoringpreis Niederösterreich wurde das Unternehmen für sein langfristiges Sponsoringengagement ausgezeichnet. Bei der Überreichung des Maecenas 2013 betonte Würth-Geschäftsführer Alfred Wurmbrand (B.): „Wir haben das Glück, dass unsere Eigentümer auch den Mitarbeitern Kunst zugängig machen. Ein attraktives Arbeitsumfeld hat motivatorischen Effekt!“

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Betrifft: Berichte über „Tacho-Trickser“ in der „AUTO-Information“ Nr. 2194 vom 4.11. und in der „AUTO-info4you“ vom 29.10. Sehr geehrte Redaktion, mit Interesse haben wir Ihre Berichte zum Thema Tachobetrug und Manipulation des Kilometerstandes an Fahrzeugen gelesen. Unser Unternehmen ist auf die Reparatur von Tachometern, Kombiinstrumenten, Steuergeräten und anderen elektronischen Fahrzeugkomponenten spezialisiert. Wir möchten in die entfachte Diskussion um sogenannte „Tacho-Trickser“ auch das Thema der seriösen Korrekturen an elektronischen Teilen bringen. Uns sind die technischen Möglichkeiten, die Elektronik zu „beeinflussen“ und den Kilometerstand von Fahrzeugen zu ändern, bekannt. Wir möchten uns jedoch davon distanzieren, dass seriöse Unternehmen, die diese technischen Möglichkeiten beherrschen und legal einsetzen, in eine Reihe mit Betrügern gestellt werden. Unsere Zusammenarbeit mit Kfz-Werkstätten basiert auf gegenseitigem Vertrauen und läuft absolut seriös ab. Als Hilfestellung für die Werkstätten können wir bei Bedarf die Kilometerstände ändern. Wird ein bei Moser Tachoservice reparierter Tachometer in ein anderes als das ursprüngliche Fahrzeug eingebaut, so wird in Abstimmung mit der Fachwerkstatt der Kilometerstand korrigiert und auf das Fahrzeug abgestimmt. Die Kilometerstände können auf Grund von Aufzeichnungen der Werkstatt und unserer Techniker jederzeit nachvollzogen werden. Mit besten Grüßen, Alexander Moser Firmeninhaber Moser Tachoservice, Rastenfeld

Betrifft: „Pfefferoni“ von Gerhard Lustig in „AUTO-info4you“ vom 31.10.: „Herr Lederer, geben Sie Auto und Führerschein ab!“ Sehr geehrter Hr. Lustig, herzlichen Dank für den Artikel, wo sie die gegebene Situation auf den Punkt bringen. Leider haben Sie mit Ihrem Artikel Recht, dass die Überregulierung der Regierung seltsame Auswüchse treibt. Nicht auszudenken, hätten die Grünen noch mehr Stimmen bei

In der Kolumne „Der A&W-Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

pierkorb -Pa &W

Der

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LESERBRIEFE

Das Polizeiauto als Hühnerstall

Wie viele Menschen sich seinerzeit wohl geärgert haben, als sie von der Besatzung dieses Polizeiautos beim Schnellfahren erwischt wurden? Jetzt ist die Gefahr gebannt, denn der Peugeot 104 aus den 1970er-Jahren wurde längst ausgemustert und fristet nun sein Dasein als Hendlstall auf einem französischen Bauernhof. Zu verdanken hat er dies dem Künstler Benedetto Bufalino. Ausgebaut wurden außer dem Motor und anderen technischen Teilen auch die Sitze, um den Bewegungsdrang der Hendln nicht allzu stark einzuschränken. Hingegen blieb das Lenkrad erhalten und dient als eine Art „Aussichtsstange“ mit einem perfekten Blick auf den Bauernhof. Die rechte Tür, der Kofferraum und die Motorhaube des Peugeot 104 wurden geöffnet und mit einem Gitter versehen, damit die Hendln vor den Attacken der Füchse geschützt sind.

der Wahl bekommen, denn als Verbots- und Gebotspartei würden noch mehr extreme Überraschungen auf uns zukommen! Mit den besten Grüßen aus dem Burgenland, Ing. DI (FH) Christian Eissner, Kfz-Sachverständiger, Oggau

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

Für die Fachwelt ...

... und für Endkunden

Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „Eurotax AUTO-Information“ und die nahezu täglich aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir die Fachwelt in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.

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