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Branchengipfel mit Kanzler: Verbrenner weiter im Spiel
Nachdem Verbrennerverbote im Raum standen, brachte ein Gespräch mit der Staatsspitze Klarheit.
Von Matthias Pilter
Was uns morgen antreibt! FOKUS Seite 6-11
Verbrenner weiter im Spiel
Nachdem die automotive Vertretung angesichts des drohenden Aus für Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor an Bundeskanzler Sebastian Kurz einen offenen Brief schrieb, fand nun mit Kurz und Mag. Magnus Brunner, Staatssekretär in Leonore Gewesslers Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, eine rund 2-stündige Besprechung statt. Aus dem automotiven Sektor waren 18 Vertreter dabei: aus Wissenschaft und Wirtschaft bis zu Interessenverbänden und Kammern. So etwa auch Günther Kerle als Sprecher des Arbeitskreises der Auto-
„Wichtig ist, dass die Bundesregierung weiter auf Technologieoffenheit setzt und Verbote von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor kein Thema sind.“
mobilimporteure, der nach dem Termin eine positive Bilanz zieht. Demnach wurde Klarheit darüber erzielt, dass die Bundesregierung weiterhin auf Technologieoffenheit setzt und Verbote von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren für sie kein Thema sind. Dies würde auch auf europäischer Ebene zutreffen, wo Gewessler mit acht weiteren Verkehrsministern und -ministerinnen den Wunsch auf Festlegung eines gemeinsamen „Verbrenner-Aus“ auf europäischer Ebene vorantreibt, wie im Rahmen des Gesprächs im Kanzleramt glaubhaft vermittelt wurde. E-Fuels und Wasserstoff seien auch weiterhin wichtige Themen und die Überzeugung ist da, dass nur mit einer Summe aus vielen regenerativen Kraftstoffen die angestrebte Klimaneutralität erreicht werden könne.
„Das Problem ist nicht der Motor“
In die Diskussion zu möglichen Zulassungsverboten von Pkws mit Verbrennungsmotor brachte sich auch der ÖAMTC ein. So rät Interessenvertreter Mag. Bernhard Wiesinger davon ab, das „Pferd von hinten aufzuzäumen“. Denn das Problem sei nicht der Motor, sondern der fossile Kraftstoff. Damit sei auch nicht über das Ende des Verbrennungsmotors, sondern über jenes des fossilen Kraftstoffes zu diskutieren, wenn es tatsächlich um das Klima ginge, sagt der ÖAMTC- Interessenvertreter. Denn Optimisten würden für 2030 rund 1 Million angemeldete E-Autos für Österreich prognostizieren.
Elektroautos allein reichen nicht aus
Würde man die CO2-Ziele ausschließlich mit der Elektromobilität lösen wollen, müssten bei einem Pkw-Bestand von 5 Millionen Fahrzeugen rund 2,75 Millionen Diesel und Benziner durch E-Autos ersetzt werden. Daher müsse auch auf E-Fuels gesetzt werden. Dies war auch Thema des Gesprächs der 18 automotiven Vertreter mit Bundeskanzler Kurz. Dieser müsse mithelfen und dem kurzsichtigen Motoren-Technologieverbot der EU-Verkehrsminister eine Absage erteilen, war man sich einig. •