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Günstig ist nicht schlecht: Im Gegenteil

Zwischen Licht und Schatten

Ein Dutzend Wallboxen stellten sich dem Test des ÖAMTC und ein Produkt aus Österreich konnte mit Bestleistungen überzeugen. Ein Grund, patriotisch zu werden? Dann lieber einen Blick ans Ende der Teilnehmer werfen, denn auch bei den zwei Flops ist ein Austromodell dabei.

Text: Mag. Severin Karl, Fotos: ÖAMTC/Ralph Wagner

Wenn der ÖAMTC eine Produktgruppe unter die Lupe nimmt, wird nicht schnell mal nebenbei getestet. Über den letzten Wallboxentest gibt E-Experte Markus Kaiser die Zusammenfassung: „Unter anderem haben wir insgesamt über 400 Ladevorgänge durchgeführt. Das erfreuliche Ergebnis: Es gab nur zwei Ladeabbrüche, die Zuverlässigkeit ist also enorm.“ Wie hat das Dutzend abgeschnitten? Zehn Kandidaten erreichen die Note „gut“, darüber hinaus gibt es zwei „nicht genügend“.

preis sagt nichts über qualität aus Die negative Wertung für die PC Electric Wallbox GLB, ein Produkt aus Österreich, und die Alfen Eve Single S-line, wurde wegen Problemen mit der integrierten Fehlergleichstromüberwachung verzeichnet. „Ein No-Go in Sachen Sicherheit“, so Kaiser, der gleich den Tipp mitgibt: „Wer also wert auf Sicherheit legt, sollte diese beiden Boxen meiden, solang die Hersteller nicht nachbessern.“ Zur Ehrenrettung der Alpenrepublik ist die Wallbox go-eCharger angetreten, sie kommt gemeinsam mit dem Wallbox Chargers Commander 2 auf den ersten Platz im Vergleich. Sicheres und verlässliches Ladeverhalten ist hier ebenso zu erwarten wie Einstellmöglichkeiten per App – wer solche Gimmicks schätzt – und direkt an der Box sowie die generell gute Ausstattung. „Erwähnenswert ist außerdem, dass die österreichische Box das günstigste Produkt im Test ist. Für das Modell von Wallbox Chargers muss man fast doppelt so tief in die Tasche greifen“. – Kaiser weiß, dass die Österreicher

Wer sich eine Wallbox zulegt, sollte vorab wissen, welche zusatzfunktionen er unbedingt dabeihaben will auf das Geld schauen. Was uns das Spitzenduo jedoch mitteilt: Der Preis lässt in diesem Fall keine Rückschlüsse auf die Qualität zu, beide Boxen sind höchst empfehlenswert.

Details machen den unterschied Die restlichen acht Wallboxen sind deswegen nicht gleich Mauerblümchen, die Qualität ist durchgehend recht hoch. Wir sprechen hier von der ABB Terra AC, der Easee Home, der ABL

Wallbox eMH2, der Innogy eBox smart, der LRT

Emobility Home Essential Plus, der Heidelberg Wallbox Energy Control, der KEBA KeContact P30 x-series und der Mennekes Amtron Charge Control. Schlechter als die Schulnote 2,4 ist keine davon, zum Teil sind es nur Ausstattungsdetails, die den Unterschied machen. Der Mobilitätsclub weist darauf hin, dass es daher wichtig ist, sich vor einem Kauf Gedanken darüber zu machen, was man unbedingt an Bord haben will und was verzichtbar ist. Die beste Smartphone-App ist kein Kaufargument für jene, die ihr Handy am liebsten in der Hosentasche lassen. Braucht man optische Anzeigen der Ladedetails, technische Features wie eine Ladesteuerung? Wer wirklich unschlüssig ist und Rat braucht, kann sich – laut Kaiser – jederzeit an den ÖAMTC wenden. Bei der Installation einer Wallbox bitte eine Fachkraft zu Hilfe ziehen, das ist nichts für Hobby-Elektriker! Schließlich geht es auch um die vorgelagerte und richtig dimensionierte Elektroinstallation und die Absicherung. Ladeeinrichtungen sind beim Netzbetreiber anzumelden und – je nach Leistung – genehmigungspflichtig. •

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