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Interview: Die Trends im Fuhrpark

Porsche Bank hält Kunden mobil

Roland Leitner, Leiter Flottenmanagement bei der Porsche Bank, über das Kaufverhalten von Firmenkunden, neue Angebote und warum der Restwert bei E-Fahrzeugen bald kein Problem mehr sein wird.

Text: Roland Scharf, Fotos: Porsche Bank, VW Nutzfahrzeuge

Die VW Gruppe ist zu einem big player in der EMobilität aufgestiegen. zeigt sich die Nachfrage weiterhin so stark wie im Vorjahr? Absolut. Wir sehen bei unseren Auftragseingängen, dass wir derzeit bei 25 Prozent E-Autos angelangt sind, da hat sich massiv etwas getan. Jetzt haben wir natürlich mit den aktuellen Lieferzeiten einen großen Auftragsbestand. Hier sind auch die Kunden gefordert, gezielt im Voraus zu planen. Jetzt, wo die E-Mobilität in der Breite angekommen ist.

hat sich beim internen Ranking der beliebtesten EAutos etwas geändert? Eigentlich sind alle unsere Modelle sehr begehrt, egal ob Volkswagen ID. 4, Audi Q4 oder Škoda Enyaq. Da ist schon eine große Begehrlichkeit da, aber was wir merken, ist, dass das Thema SUV auch bei E-Autos eine große Rolle spielt. Aber auch neue E-Fahrzeuge wie der Cupra Born sind stark nachgefragt.

bringt die neue Antriebstechnik in Sachen Finanzierung auch neue herausforderungen mit sich? Auf jeden Fall, vor allem zwei wichtige Aspekte. Zum einen die Restwertgestaltung. Das sind alles neue Fahrzeuge, die teils nicht mit bestehenden Modellen vergleichbar sind. Somit funktioniert es nicht mehr so einfach, dass Restwerte anhand von Markterfahrung festgelegt werden. Zum anderen ist auch der Wartungsbereich ein Punkt. Fahrzeughersteller geben meist acht Jahre und bis zu 160.000 Kilometer Garantie auf die Batterie. Die Haltbarkeit muss in der Kalkulation der Wartungskosten natürlich integriert sein. Und die Erwartungshaltung der Kunden ist sehr groß.

Inwiefern? Es darf bei einem E-Auto ja nicht mehr viel beim Service anfallen. Der Motor benötigt kein Öl, es gibt keine Kupplung und keine Zündkerzen, die getauscht werden müssten. Trotzdem gibt es aber regelmäßige Servicearbeiten. Bei den Reifen sind die Kosten sogar höher, weil sie hohem Verschleiß unterliegen und teurer sind, da es sich um rollwiderstandsoptimierte Pneus handelt und die ReifenDimensionen im Regelfall größer sind.

Die CargoVersion des ID. buzz kommt zeitgleich mit dem bus noch heuer nach österreich Werden Elektrofahrzeuge im gleichen Ausmaß finanziert wie Verbrenner? Wie schätzen Sie deren Restwert ein? Die Batteriegröße, die Reichweite sowie technische Weiterentwicklung sind wesentliche Punkte, dass der Finanzierungsanteil bei E-Autos sehr hoch ist. Die Kunden wollen das Risiko einfach auslagern. Wir gehen davon aus, dass bei E-Autos der aktuellen Generation des VW-Konzerns die Restwertentwicklung sehr positiv sein wird und geben diesen Vorteil an die Kunden weiter. Zudem beraten wir sie, ob der Einsatz von E-Fahrzeugen in deren

Flotte bereits sinnvoll ist. Wenn z. B. bei der Car Policy eines Kunden die jährliche Laufleistung zu hoch angesetzt ist, empfehlen wir etwa, die Vertragslaufzeit zu verkürzen, um noch in der Batterie-Garantiezeit zu bleiben.

Stichwort Lieferzeiten: bietet die porsche bank spezielle Firmenkundenlösungen an? Als Fuhrparkmanager ist es unsere Aufgabe, flexible Lösungen zu schaffen. Gerade in den aktuellen Zeiten sind wir gefragt und unterstützen als Marktführer mit Vertragsverlängerungen bzw. -anpassungen. Zudem haben wir mit Fleet on Demand und mit den Newmobility-Angeboten wie autoabo und sharetoo viele Möglichkeiten, um unseren Kunden ihre Mobilität flexibel, individuell und einfach zu ermöglichen.

Die Nachfrage nach dem ID. buzz wird schon ziemlich hoch sein, oder? Das ist korrekt. Viele Kunden haben bereits auf dieses Fahrzeug gewartet und die Nachfrage übersteigt die Erwartungen.

Werden von Ihren Kunden im Flottenmanagement nur Fahrzeuge finanziert oder benötigen Ihre Kunden auch Komplettlösungen mit umbauten? Das machen wir alles als Komplettpaket. Viele Kunden haben Um- und Einbauten, die sie entweder einmal oder mehrmals verwenden. Da bieten wir Projektfinanzierungen an. Wobei hier zuerst umgebaut wird und der Leasingvertrag erst mit Fertigstellung des Fahrzeugs beginnt. Sowohl bei Verbrenner- als auch bei ElektroModellen. •

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