GEBRAUCHTWAGEN & Wirtschaft

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September 2019 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

www.autoundwirtschaft.at

Unter Strom

GebrauchtAngebot an E-Autos steigt

Können Sie GW?

Die größten Fehler im Gebrauchtwagen-Geschäft

Vermarktungshilfen

Lösungen für GW-Börsen, Versicherung, Finanzierung, Garantie und Analyse


WEIL‘S FUNKTIONIERT. DAS WILLHABEN MOTORNETZWERK • Reichweitenstark - 2,7 Mio. Österreicher nutzen den willhaben Auto & Motor Bereich* • Wirkungsvoll - Treffsichere Kundenansprache mit unseren flexiblen Lösungen • Kompetent - Wir kennen den Automarkt

Quelle: * ÖWA Plus 2018-I, Unique User im Quartal


editorial GW-Geschäft ist harte Arbeit

D

as Gebrauchtwagengeschäft ist kein notwendiges Übel, kein Glück oder Pech! Und es ist auch keine Kunst. Ein erfolgreiches Gebrauchtwagen-­ Geschäft ist vor allem eines: harte Arbeit. ­Kennzahlen analysieren, Preise vergleichen, vergleichbare Angebote beobachten, Preisstrategien entwickeln und anpassen, Marketingkampagnen erarbeiten und ­Kundenbindungsmaßnahmen umsetzen … • Das Bauchgefühl ist heute zu wenig. Sie und Ihre Mitarbeiter müssen Ihre Zahlen und jene des Marktes genau kennen, um beim Gebrauchtwagen vom

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen und neue Analysemöglichkeiten • Keiner der Experten auf den folgenden Seiten will Ihnen erklären, wie einfach das GW-Geschäft doch zu betreiben ist. Ganz im Gegenteil, sie alle wissen über die Herausforderungen Bescheid, aber sie ­haben – für ihren jeweiligen Bereich – Lösungen und Ideen. • Sie, geschätzte Leser, werden nicht drum herumkommen, Ihr Gebrauchtwagengeschäft in den nächsten Jahren (weiter) zu verbessern und ertragreicher zu machen. Es bietet eine der letzten Möglichkeiten, sich abzuheben, individuelle Angebote darzustellen, Kunden zu binden und vor allem entscheidende Erträge zu erwirtschaften. In allen anderen Bereichen des Autohauses, egal ob Neuwagen, Werkstätte, Ertragsbringer Öl oder Ersatzteilgeschäft, stehen die Zeichen längst nicht mehr auf Wachstum.

Sie werden nicht drum herumkommen, Ihr Gebrauchtwagengeschäft in den nächsten Jahren (weiter) zu verbessern! Einkauf bis zum Verkauf alles richtig zu machen. Sie müssen die richtigen, individuellen Marketing-Maßnahmen umsetzen, das alles bedeutet viel Aufwand: für Sie und Ihre Mitarbeiter. • Kürzlich hat mir ein großer Händler von der massiven Reduktion der Standtage und der erfolgreichen Erhöhung der Eintauschquote berichtet: Glück? Nein! Exakte Analyse, harte Entscheidungen, konsequente Umsetzung. • Auf den nächsten Seiten zeigen wir Ihnen handwerkliche Fehler, Vermarktungs- und Marketingmöglichkeiten, Kundenbindungsmaßnahmen sowie

Gerald Weiss, Prokurist, redaktioneller Verlagsleiter B2B


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kommen. Während der freie Händler fast ausschließlich vom Zukauf lebt, hat das Autohaus auch den Eintauschwagen zur Verfügung und muss mit einer klaren Strategie festlegen, welche Fahrzeuge er zu welchem Preis ankauft und welche Eintauschquote erreicht werden soll.

Fehler 2: Technik und Elektronik

Foto: Adobe Stock

Der Gebrauchtwagenverkauf gilt als die Königsdisziplin im Autohandel. Die Anforderungen sind gestiegen, die damit verbundenen Fehler ebenfalls. Von Gerald Weiss

Können Sie Gebrauchtwagen?

Die Basis des Einkaufs bzw. Ankaufs ist dabei unverändert die Kompetenz bei der Technik und immer mehr bei der Elektronik. Vor allem bei Fremdmarken ist es wichtig, über einen Diagnosetester für alle Marken zu verfügen. Fachwissen über Probleme und Defekte des angekauften Autos sind hilfreich.

Fehler 3: Einkauf

rauchte es früher nur einen guten Verkäufer, der die Vorteile des „Gebrauchten“ gut argumentieren konnte, braucht es heute – zudem – einen Gebrauchtwagen-Manager, der die Kennzahlen im Griff hat.

Die erste Hürde liegt naturgemäß im Einkauf. „Ob dieses Fahrzeug ein ‚Geschäft‘ wird oder ob man ‚dazulegt‘, entscheidet sich meist bereits zu diesem Zeitpunkt“, weiß Andreas Steinbach, Consultant bei Branchenspezialisten Indicata. Er verweist auf die Analyse bei Tools, die beispielsweise Indicata bietet. Dabei sind Standzeiten zu den jeweiligen Modelle heute oft aussagekräftiger als der Marktpreis.

Wissenschaft im positiven Sinn

Fehler 4: Standzeiten und Weitervermarktung

Es mag für manche eine schlechte Nachricht sein: Das Gebrauchtwagengeschäft hat sich zu einer Wis-

Die Bedeutung der Standzeit wird vielen erst bewusst, wenn man die durchschnittlichen täglichen Kosten von 20 bis 30 Euro (je nach Modell, Betrieb und Zinsen) betrachtet. Nach 100 Tagen sind 2.000 bis 3.000 Euro dahin. Daher sollte schon beim Eintausch über die Verwendung entschieden werden: für den eigenen Gebrauchtwagenplatz, für den B2B-Verkauf, ab ins Ausland oder doch lieber die Finger davon lassen?

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„Ob das Fahrzeug ein ‚Geschäft‘ wird oder ob man ‚dazulegt‘, entscheidet sich meistens schon beim Einkauf.“ Andreas Steinbach, Indicata senschaft im positiven Sinne, zu einem Management-Thema und – wie im Titelkommentar auf Seite 3, beschrieben – zu harter Arbeit entwickelt.

Fehler 1: Auswahl der Ware Entscheidend ist natürlich, die richtige Ware zu be-

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Fehler 5: Preisstrategie Gleich nach dem Einkauf ist die Preisstrategie entscheidend. Der Gebrauchtwagenverantwortliche muss wissen, wie das Fahrzeug im Marktumfeld


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Bei den Standtagen sollte es eine Reißleine geben: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. ­ ositioniert wird, wann und wie die Preise angep passt werden. „Fahrzeuge verlieren monatlich ca. 1,5 Prozent ihres Wertes. Wertanpassungen sollten demnach zumindest monatlich vorgenommen werden“, empfiehlt Steinbach: „Fahrzeuge mit geringer prognostizierter Standzeit, also unter 60 Tagen, können höher eingepreist werden, in den ersten Wochen auch über dem durchschnittlichen Marktpreis. Steht ein Fahrzeug bereits an die 90 Tage, so sollte es auf jeden Fall unter dem durchschnittlichen Marktpreis positioniert sein“, so der Experte.

Fehler 6: Abverkauf Ab einer gewissen Standzeit, beispielsweise nach 90 Tagen, sollte es eine Reißleine geben: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Die Radikalabverkauf – mit stark reduzierten Preisen, Versteigerungen oder einem B2B-Abverkauf – nach einer gewissen Zeit hat sich in Österreich noch nicht so durchgesetzt wie in vielen anderen Ländern.

Tipp: Warnsysteme einbauen Generell muss das Autohaus Kennzahlen über Sys-

teme wie Indicata, über das DMS oder durch händische, regelmäßige Analyse auswerten und damit ein Warnsystem einbauen. Folgende Fakten sollten regelmäßig überprüft werden: • Zahl der Fahrzeuge (Entwicklung) • Zahl der Langsteher (etwa 60, 90, 120 Tage) • Drehung (Entwicklung) • Preis der jeweiligen Fahrzeuge zum Markt • Letzte Preisanpassung

Andreas Steinbach, Consultant, Indicata

Fehler in der Veröffentlichung Dabei gibt es nicht nur im GW-Management Fehler. In Gebrauchtwagenschulungen sorgen Fehler auf den GW-Börsen oft für Verwunderung, passieren aber dennoch öfter als gedacht: Noch immer sind dort Fahrzeuge ohne, mit zu wenigen Fotos oder mit Symbolbildern veröffentlicht. Darüber hinaus sind Ausstattungen nicht oder falsch angegeben, KM-Stände nicht eingegeben, oder es fehlen andere, essenzielle Informationen. Das Fahrzeug muss heute perfekt präsentiert werden, transparent und mit allen Informationen: online sowie offline am Gebrauchtwagen-Platz. •

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Von 11 auf 2.943 in nur 10 Jahren Der Markt gebrauchter Elektroautos ist in den vergangenen 10 Jahren geradezu „explodiert“. Jene Modelle, die vor 5 Jahren noch wichtig waren, spielen heute fast keine Rolle mehr. Von Mag. Heinz Müller

W

ir haben ein bisschen in den unendlichen Zah­ lenreihen der Eurotax geforscht: Und da sieht man auf einen Blick, dass der Gebraucht­wagenmarkt für Elektroautos ein komplett neues Phänomen ist. Wissen Sie, wie viele Stromer aus zweiter Hand im Jahr 2008 den Besitzer wechselten? Exakt 11 Stück waren es (10 Citroën Saxo und 1 Renault Clio) – das waren lächerliche 0,00149 Prozent aller Gebraucht­ autos (738.690 Stück). Fünf Jahre später, also 2013, sah die Welt schon ganz anders aus: 251 gebrauchte E-Autos waren zwar im­ mer nur 0,030 Prozent aller Autos aus zweiter Hand, doch diese verteilten sich auf 14 verschiedene Mo­ delle (mit dem Opel Ampera an der Spitze vor dem Renault Fluence und dem Citroën C-Zero).

Mehr als 1.300 gebrauchte Autos auf Plattformen Wieder ein halbes Jahrzehnt später, 2018, wurden in Österreich 2.943 gebrauchte E-Autos verkauft (0,336 Prozent Anteil am Gesamtmarkt). 28 verschiedene Modelle mit Renault Zoe, BMW i3 und Tesla Model S auf den Rängen 1 bis 3. Und die Spitzenreiter von 2013: Opel Ampera auf Platz 18, Renault Fluence als 15. und Citroën C-Zero immerhin auf Platz 10. Laut willhaben.at wurden zwischen Mai 2018 und April 2019 auf dieser Plattform mehr als 5.000 ge­

Umfangreiches Angebot von willhaben.at: Es gibt gebrauchte Elektroautos für jede Käuferschicht

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Diese 3 Tabellen zeigen, wie sich der Markt gebrauchter E-Autos in Österreich von 2008 bis 2018 entwickelt hat.

2008 Citroën Saxo Renault Clio Gesamt

2013 Opel Ampera Renault Fluence Citroën C-Zero Nissan Leaf Peugeot iOn Mitsubishi iMiEV Renault Zoe Citroën Saxo Think City Smart Coupé/Cabrio Chevrolet Volt Fisker Karma Tesla Tesla Renault Clio Gesamt

2018 Renault Zoe BMW i3 Tesla Model S VW Golf Nissan Leaf Hyundai Ioniq Tesla Model X Mercedes-Benz B-Klasse KIA Soul Citroën C-Zero VW up! BMW i8 Smart Coupé/Cabrio Mitsubishi iMiEV Renault Fluence Nissan NV200 Peugeot iOn Opel Ampera Hyundai Kona Smart forfour Citroën Saxo Jaguar I-Pace Think City Fisker Karma Chevrolet Volt Ford Focus Tesla Tesla Renault Clio Gesamt

Einheiten Anteil % 01-12/2008 01-12/2008 10 90,91 1 9,09 11 100 01-12/2013 01-12/2013 40 15,94 35 13,94 31 12,35 29 11,55 25 9,96 23 9,16 22 8,76 13 5,18 13 5,18 9 3,59 4 1,59 4 1,59 2 0,80 1 0,40 251 100 01-12/2018 01-12/2018 698 23,72 516 17,53 344 11,69 278 9,45 232 7,88 175 5,95 110 3,74 91 3,09 83 2,82 60 2,04 58 1,97 53 1,80 51 1,73 37 1,26 36 1,22 30 1,02 29 0,99 23 0,78 12 0,41 6 0,20 4 0,14 4 0,14 4 0,14 3 0,10 2 0,07 2 0,07 2 0,07 0 0 2.943 100


Übersichtlich angeordnet sind die Angebote auf AutoScout24.at

brauchte Elektroautos angeboten. Die größten Anteile entfielen auf den Renault Zoe, den BMW i3, den Nissan Leaf, das Tesla Model S und den Hyundai Ioniq. Die Preise? Auf willhaben.at standen am 1. Sep­ tember 1.368 Stück zur Auswahl (wobei sich da na­ türlich auch das eine oder andere Mopedauto oder Golfwagerl hineingeschwindelt hat). Das preiswer­

„Die Nachfrage bei Rückläufern ist gut, wir sehen keinen Unterschied zu Autos mit Verbrennungsmotor.“ Renato Eggner, Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement teste Auto, ein 21 Jahre alter Citroën Saxo, kostet 3.000 Euro. Doch Elektroautos neuester Bauart sind natürlich teurer: Ein 6 Jahre alter Renault Zoe (fast 133.000 km) ist mit 7.300 Euro ein wohlfeiles Ange­ bot. Ein Nissan Leaf (2013, 73.320 km) ist ab rund 11.000 Euro zu kaufen, beim BMW i3 (2014, 58.000 km) ist man ab 14.600 Euro mit dabei. Bei AutoScout24 waren mit 1. September genau 1.356 Elektroautos im Programm, davon 106 Stück des Elektroauto-Pioniers Tesla. Hier erlebt man die eine oder andere Überraschung: Denn das günstigste Model S (47.500 Euro) wurde in 4 Jahren 144.000 Kilometer gefahren. Noch eine Frage zum Wertverlust: Laut Renato Eggner von Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanage­ ­ ment ist der Wertverlust bei E-Autos – absolut ge­ rechnet – natürlich höher, weil neue Fahrzeuge zu einem günstigeren Preis mit höherer Reichweite auf den Markt kommen. „Relativ ist der Wertverlust nicht so hoch. Die Nachfrage bei den Rückläufern ist gut, wir sehen keinen Unterschied zu Fahrzeugen mit ­Verbrennungsmotor.“ •


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Mit wenigen Klicks kommt der Endkunde zum richtigen Händler

Österreich als Vorreiter AutoScout24 hat den „Direkt-Verkauf“ in Österreich im Jänner als erstes Land in Europa gestartet: Durch die guten Erfahrungen wurden auch andere Nationen auf das System aufmerksam. Von Mag. Heinz Müller

E

s gibt die unterschiedlichsten Wege für Privatkunden, wenn sie ihr bisheriges Fahrzeug loswerden wollen. Eintausch beim Händler, ein Deal im privaten Umfeld oder ein Inserat mit dem Risiko, möglicherweise etwas länger auf einen Käufer zu warten. Relativ neu ist eine andere Möglichkeit: Mit einigen Dutzend ausgewählten Händlern startete AutoScout24 in Österreich vor gut einem halben Jahr den sogenannten „Direkt-Verkauf“. Und hat damit so gute

„Die Palette reicht von einem Renault Clio um 110 Euro bis zu einem BMW X4 für 47.000 Euro.“ Michael Widmann und Jochen Jakopitsch, AutoScout24 Erfahrungen gemacht, dass nun auch andere Länder dieses System übernehmen wollen. Wie das Ganze funktioniert? Der Kunde, der sein Auto verkaufen will, muss nur auf der Website von ­AutoScout24 die rechte Seite ansteuern und auf „Sofort verkaufen“ drücken. Dann funktioniert alles sehr schnell: Eingabe der Marke, des Modells, der wichtigsten Daten sowie des Gebiets, wo man das Auto verkaufen will – und eventuell auch einen Wunschpreis. „Dann erhält man vier Adressen von Händlern in einem Umkreis von maximal 40 Kilometern“, sagt Jochen Jakopitsch, Head of Sales bei AutoScout24

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in Österreich. Der Kunde wählt dann eine dieser vier ­Adressen und bucht online einen Termin. „Wir sind ganz gezielt mit 70 Händlern gestartet“, erklärt Jakopitsch: „Vom Glaspalast bis zum Exporthändler ist alles dabei.“ Dementsprechend differenziert sind auch die Fahrzeuge, die auf diese Weise angeboten wurden und werden. „Bei den Ankäufen reicht die Palette von einem Renault Clio um 110 Euro bis zu einem BMW X4 für 47.000 Euro“, sagt Michael Widmann, der das Projekt von Anfang an betreut.

Jedes vierte Auto muss gekauft werden Die Händler haben natürlich auch Filter eingebaut, welche Fahrzeuge sie überhaupt ankaufen wollen. „Unser Ziel ist es, den richtigen Kunden zum richtigen Händler zu bringen“, heißt es bei AutoScout24. Für den Kunden entstehen keine Kosten, der H ­ ändler bezahlt 4 Prozent der Nettoankaufssumme (­maximal 700 Euro) an AutoScout24. Außerdem muss der Händ­ ler garantieren, 75 Prozent der Termine wahrzunehmen – und dass bei 25 Prozent aller stattgefundenen Termine ein Ankauf zustande kommt. AutoScout24 legt auch einen gewissen Wert auf Exklusivität der Händler: „Er muss mindestens 4 Jahre bei uns sein und einen Bewertungsschnitt von mindestens 4,5 Sternen haben.“ Interessierte Händler können sich bei Jochen Jakopitsch und Michael Widmann melden. In Deutschland ist der „Direkt-Verkauf“ bereits seit Juli aktiv, andere Länder stehen ebenfalls schon in den Startlöchern. •


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Erweiterter Service für Kundenbindung Z Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CarGarantie

u den beliebtesten Dienstleistungen von CarGarantie gehört das KundenkontaktProgramm (KKP). Das klassische KKP wird beim Fahrzeugverkauf mit NW-Anschluss- oder GW-Garantie vom Händler mitgebucht. Der langfristige Kundenkontakt führt nicht nur zu einem weiteren Verkauf, sondern ermöglicht auch Aftersales-Gelegenheiten, Inspektionen und Wartungen.

KKP ohne vorherigen Abschluss „Das KKP ist auf die Bedürfnisse der Händler zugeschnitten“, erklärt Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender von CarGarantie. Kurz vor Ablauf der Garantie erhält der Kunde ein Schreiben mit dem Angebot für eine Garantie-Verlängerung, für die er seinen Händler aufsuchen muss. In Fällen, wenn das Fahrzeug beim Kauf mit keiner Anschlussgarantie

Das Kundenkontakt-Programm von CarGarantie unterstützt die Bindung zwischen Kunde und Autohaus und ist nun auch ohne Neuwagen-Anschlussgarantie verfügbar.

CarGarantie übernimmt die gesamte Abwicklung für das „KKP ohne Garantie“ inklusive Datenprüfung

ausgestattet wurde, bietet CarGarantie nun den Service „KKP ohne Garantie“ an. Es funktioniert genauso zuverlässig, nur dass kein existierendes Garantieprodukt vorausgesetzt wird. Der Aufwand für den Händler ist gering: Er lädt die Kundendaten in die gesicherte CarGarantie-Cloud hoch – schon kann das Kontakt-Programm anlaufen. Alle weiteren Schritte übernimmt CarGarantie. • (POD)


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Für Automobilitäts-Experten Die Versicherungsvermittlung ist im Gebrauchtwagenbereich schwieriger als beim Neuwagen. Die Garanta unterstütze mit Fachwissen und entsprechenden Produkten, erklärt GÖVD-Geschäftsführer Hans-Günther Löckinger.

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&W: Wie gut vertragen sich Gebrauchtwagengeschäft und Versicherungsvermittlung? Hans-Günther Löckinger: Im Bereich der echten Gebrauchtwagen sind die Herausforderungen für den Verkäufer deutlich höher als im Neuwagen-­ Segment. Bei Neuwagen-Kunden handelt es sich meistens um loyale Kunden aus der Region, da ist die Kundenbindung grundsätzlich einfacher. Klassische Gebrauchtwagen, also Fahrzeuge, die zwei Jahre und älter sind, werden übers Internet auch bei ­einem weit entfernten Händler gekauft. Nachdem der Gebrauchtwagen im Gegensatz zum Neuwagen ein Individuum ist, sind die Kunden bereit, auch weitere Strecken für den Kauf zu fahren. Der Radius wird bedeutend größer.

„Das Autohaus muss sich als DER Automobilitäts-­ Experte positionieren, inklusive Finanzierung und Versicherung.“ Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer GÖVD Garanta Naturgemäß ist die Bindung zum Verkäufer und zum Betrieb in diesen Fällen nicht so groß. Ein „Nein, danke“ auf die Versicherungs-Frage des Verkäufers ist schnell gesagt und auch der Verkäufer hat vielleicht eine geringere Motivation als bei einem Stammkunden. Umso wichtiger sind hier das Engagement und das richtige Angebot.

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Wie kann sich der Unternehmer positionieren? Löckinger: Der Unternehmer muss sich keinesfalls damit abfinden, dass das Versicherungsgeschäft beim Gebrauchtwagengeschäft geringer ist, und sollte sich deshalb umso mehr als DER Automobilitäts-­ Experte positionieren – inklusive Finanzierung und Versicherung. Denn auch bei der Versicherung ist der Autoverkäufer der Spezialist, der die richtige Lösung für Fahrzeug und Kunden kennt. Die Chancen sind vorhanden, der Kunde braucht eine Versicherung und bei höherwertigen Fahrzeugen auch immer öfter eine Kasko. Kommt der Kunde aus einer anderen Region Österreichs, kann er ja die Reparatur in einem Betrieb in seiner Heimat durchführen lassen. Wie unterstützt die Garanta die Betriebe? Löckinger: Die Garanta bietet in diesem Bereich das umfangreichste Angebot in Österreich. Dazu gehören die Unfall-Teilkasko, Totalschadenkasko mit Kaufpreisentschädigung im 1. Jahr sowie alle Varianten der Teilkasko und der Vollkasko, wobei hier immer auf die Teilnahme an der Wrackbörse verzichten wird. Diese Tatsache sowie die Möglichkeit zur Reparatur bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes sind bei einem Gebrauchtwagen ganz besonders wichtig, damit der Kunde nicht plötzlich ohne Fahrzeug zurückbleibt. Kurz gesagt: Auch beim Gebrauchtwagen profitiert der Kunde voll von den umfangreichen Garanta-Vorteilen. • (GEW)


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Erfolgreiche Kampagnen von Unterberger bei willhaben

Mag. Klaus Kluckner, Spartenverantwortlicher Mehrmarkenbetriebe bei Unterberger, und Silvia Braun, Verkaufsleiterin Autowelt Strass, mit Günter Leitgeb von willhaben

Mit dem Branchenprimus Die Unterberger Gruppe ist im digitalen Marketing sehr aktiv und nutzt seit zwei Jahren intensiv die Lösungen und Kampagnen von willhaben. Der neue Betrieb in Strass im Zillertal hat dabei eine Vorreiterrolle eingenommen.

E

ntscheidend ist, die Anforderungen und Pro­ bleme des Händlers in Lösungen umzusetzen“, weiß Günter Leitgeb, Senior Key-Account-Manager beim willhaben Motornetzwerk, Betreuer der Auto­ haus Unterberger Gruppe und selbst seit 30 Jahren in der Autobranche. Dabei geht es um ein Paket Kurzzulassungen, eigene Sondermodelle oder das Hervorheben von Gebrauchtwagenangeboten. Ne­ ben Aktionen und Angeboten wird natürlich auch Image transportiert. „Wir sehen uns an, wo bewegt sich der User, wofür interessiert er sich. Auf dieser Basis entwickeln wir eine Kampagne und schlagen das dem Kunden vor.“ Besonders entscheidend ist es, den Kunden auf die Händler-Website zu leiten. „Der dritte Schritt muss den Interessenten auf die Website des Autohauses bringen“, so die Strategie.

Viele Möglichkeiten durch digitales Marketing „willhaben hat in den vergangenen 3 Jahren eine rie­ sige Entwicklung gemacht“, lobt Mag. Klaus Kluck­ ner, der als „Spartenverantwortlicher Mehrmarken­ betriebe“ bei Unterberger und Schnittstelle zwischen den Standortleitern und der Unternehmensführung für die Strategie verantwortlich ist. „Für uns als Au­ tohaus sind die Möglichkeiten durch den digitalen Bereich deutlich mehr geworden, und auch Print ist nach wie vor wichtig“, erklärt Kluckner: „Wir arbei­ ten deshalb in den jeweiligen Bereichen nur mehr mit dem Branchenprimus zusammen, und das ist

hier eindeutig willhaben. Die Rückmeldungen bei willhaben sind messbar, und sie sind sehr gut!“

Strass als Vorreiter Die Unterberger Autowelt Strass im Zillertal hat bei diesen digitalen Kampagnen mit willhaben eine Vorreiterrolle eingenommen. „Vor zwei Jahren hat­

„Wir arbeiten in den jeweiligen Bereichen nur mehr mit dem Branchenprimus zusammen.“ Mag. Klaus Kluckner, Unterberger Gruppe ten wir einen hohen Fahrzeugbestand, den wir dank willhaben-Kampagnen sehr gut abbauen konnten“, berichtet Kluckner. „Seit damals funktioniert die Zusammenarbeit perfekt“, ergänzt Silvia Braun, Ver­ kaufsleiterin in Strass, und verweist auf zahlreiche Aktionen, unter anderem mit Unterberger-eigenen Sondermodellen. Die Unterberger Gruppe ist mit den BMW-Konzern­ marken sowie unter dem Namen Autowelt mit den Marken Jaguar, Land Rover, Hyundai und Mitsu­ bishi an insgesamt 16 Standorten in Tirol, Vorarl­ berg, Salzburg und Bayern eine der größten Auto­ hausgruppen Österreichs. „Unterberger vereint die Vorteile eines Familienbetriebes mit den Vorteilen eines Konzerns“, bringt Kluckner den Charakter der familiengeführten Gruppe auf den Punkt. • (GEW)

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genau hier setzen wir an: Was sind die Gründe für Langsteher? Ist es der Preis? Die Präsentation des Fahrzeugs? Oder das spezifische Marktumfeld?“ Die Antworten werden mit der Marktanalyse-Funktion des Mobidrome Cockpits schnell und übersichtlich dargestellt.

Analyse erfolgt kostenlos Wie das funktioniert? Der Händler muss nur die Funktion „Marktanalyse“ anklicken, um seinen Fahrzeugbestand (der bei 98 Prozent der Händler ohnedies mittels Schnittstelle zu Mobidrome gelangt ist) zu analysieren. Nicht jedem Händler ist ja sofort klar, warum das Fahrzeug X schon so lange auf dem Gebrauchtwagenplatz steht. Durch das Mobidrome Cockpit erhält er ebenso eine Antwort darauf wie auf die Frage, ob er – neben den Langstehern – auch

Übersichtlich und in Echtzeit Mobidrome bringt Mitte September ein neues Tool auf den Markt, mit dem Gebrauchtwagenhändler ihren Bestand mit dem gesamten österreichischen Markt vergleichen können.

S

eit dem Start von Mobidrome haben sich bereits mehr als 1.000 österrechische Autohändler unterschiedlichster Marken für diesen digitalen Marktplatz entschieden – und die Zahl wächst von ­Monat zu Monat. Es sind nicht nur die knapp 60.000 Neuund Gebrauchtwagen auf dieser Website, die Endkunden ansprechen, sondern auch die einzigartigen Suchfunktionen. Und auch die Möglichkeit von Autobewertungen und die redaktionellen Inhalte sind ein wichtiger Anziehungspunkt.

Lösung für „Problem-Fahrzeuge“

eventuell noch andere „Problemfahrzeuge“ in seinem Bestand hat. Dies erfolgt durch eine spezielle Analyse, denn Mobidrome vergleicht jedes einzelne Fahrzeug mit dem gesamten österreichischen Markt. Analysiert werden aber nicht Daten aus der Vergangenheit, sondern jene aus der „Echtzeit“: So erhält der Händler sofort ein Bild, wo er die Hebel bei seinen Fahrzeugen ansetzen muss. Dadurch erspart sich der Händler (oder seine Mitarbeiter) auch das mühsame Durchforsten anderer Gebrauchtwagen-Plattformen auf der Suche nach

Monatelang wurde am neuen Mobidrome ­Cockpit gearbeitet, mit 16. September ist es online: Es handelt sich um ein ideales Marktanalyse-Tool, das Händler aller Marken ansprechen soll.

„Der Händler kann mithilfe des Mobidrome Cockpits seine Fahrzeuge mit dem gesamten österreichischen Markt vergleichen – übersichtlich und in Echtzeit.“ Dr. Patrick Schenner, Head of Mobidrome

Der Ausgangspunkt: Aktuell durchforsten viele Gebrauchtwagenverkäufer sämtliche große OnlinePlattformen, um bestimmte Fahrzeuge im Bestand zu vergleichen. „Das ist meist die unscharfe Entscheidungsgrundlage für die Preisstrategie“, sagt Dr. Patrick Schenner, Head of Mobidrome: „Und

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vergleichbaren Fahrzeugen, um den jeweils besten Preis für sein Fahrzeug zu finden. Für bestehende Händler ist das Mobidrome Cockpit kostenlos, für alle neu hinzukommenden natürlich auch. • (MUE)


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3 Jahre Garantie ist optimal Mobile Garantie ist seit vier Jahren in Österreich vertreten. Vertriebsleiter Werner Kurath berichtet über die erfolgreiche Entwicklung und die Veränderungen im Unternehmen.

A

&W: Mobile Garantie ist nun seit 4 Jahren am österreichischen Markt präsent. Wie lautet Ihre Bilanz? Werner Kurath: Wir sind sehr zufrieden, die Entwicklung ist sehr positiv. Wir konnten ja nach dem Rückzug meines früheren Arbeitgebers fast alle Händler von Mobile Garantie überzeugen. Und seitdem sind noch zahlreiche weitere Partner dazuge-

„Wir arbeiten in Österreich mit sehr schlanken Strukturen, das ermöglicht uns attraktive Angebote.“ Werner Kurath, Mobile Garantie kommen. So freut es mich zum Beispiel, dass wir mit Onlinecars einen Partner von früher wieder zurückgewinnen konnten, das ist echte Partnerschaft. Hier bieten wir mit der Premium-Garantie, die der Kunde optional dazukaufen kann, eine sehr umfassende Lösung. Die Reparatur ist übrigens in Kfz-Betrieben in ganz Österreich möglich, es profitieren also auch andere Betriebe davon. Mit der Helvetia Venture Fund hat Mobile G ­ arantie einen neuen Teilhaber? Kurath: Das ist ein wichtiger und positiver Schritt in der Entwicklung des Unternehmens. Wir sind sehr stolz, dass sich Helvetia an unserem Unternehmen beteiligt hat. Denn Helvetia ist nicht nur Anteilseigner sondern auch unser neuer, starker Rückversicherer.

Diese Kombination bringt Sicherheit. Unser bisheriger Rückversicherer, die britische Acasta, ist durch den kommenden Brexit nicht mehr die optimale Lösung. Was macht die Mobile Garantie aus? Kurath: Wir sind Europas einziger Komplettgarantie-Anbieter: Das reicht von Neu- und Gebrauchtwagen über Young- und Oldtimer, Caravans und Wohnmobile bis zu Lkws, Motorrädern, aber auch Rollern, E-Scootern und E-Fahrrädern. Damit bieten wir umfassende, aber auch gerne maßgeschneiderte Lösungen, da wir sehr flexibel auf Kundenwünsche eingehen können. Dazu kommt eine rasche und effiziente Schaden­ abwicklung, online über unser Portal oder per E-Mail. Dabei werden die Schäden immer im Sinne der Kundenzufriedenheit abgewickelt. Gleichzeitig arbeiten wir in Österreich mit sehr schlanken Strukturen, das ermöglicht uns attraktive Angebote. Besonders entscheidend ist aus meiner Sicht die intensive persönliche Betreuung. Ich stehe meinen Kunden wirklich fast rund um die Uhr zur Verfügung, und das wissen die Partner auch zu schätzen. Was ist die gefragteste Lösung? Kurath: Die höchste Kundenbindung erreicht man nach unserer Erfahrung mit einer 3-Jahres-Garantie. Das ist die optimale Dauer, eine längere Lösung wird vom Kunden nicht wertgeschätzt. • (GEW)

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Bei der Fahrzeugbewertung (links) ist die App von AUTO1.com eine tolle Unterstützung

Eine Merkliste hilft den Händlern bei ihrer täglichen Arbeit

Leicht gemacht Einige Tipps zum Re-Marketing von Fahrzeugen von Nikolaus Menches, Vice President AUTO1 Group und Managing Director AUTO1.com Österreich.

A

& W: Ab welcher Größe eines Gebrauchtwagen­ händlers raten Sie zu Re-Marketing? Nikolaus Menches: Unser Service eignet sich für jede Unternehmensgröße. Unabhängig davon, ob es sich um ein einzelnes Fahrzeug oder große Stückzahlen handelt. Zu unseren Remarketing-Kunden zählen daher Autohäuser jeder Größe, Flottenbetreiber, Leasingfirmen, OEMs und Mietwagenfirmen. Der Service reicht von der Preisfindung bis zur Vermarktung und bietet eine innovative und effiziente Remarketing-Lösung entlang der Wertschöpfungskette. Egal ob ich also als Händler eine Inzahlungnahme abwickeln möchte, als Bank ein eingezogenes Fahrzeug vermarkten muss oder als Flottenbetreiber einen Flottentausch abwickle: Mit AUTO1.com ist alles möglich. Welche Fahrzeugtypen können bei AUTO1.com am leichtesten abgesetzt werden? Menches: Naturgemäß dreht sich ein gefragtes Volumensmodell schneller als ein Exot. Aber auch hier kommt die Stärke des AUTO1.com-Netzwerks zum Tragen. Verkaufen sich spezielle, einzelne Fahrzeuge oder größere Stückzahlen des gleichen Modells in einem lokalen Markt schwer oder zu langsam, finden wir in unserem europäischen Netzwerk schneller den oder die passenden Händler. Über unser Auktionsmodell erhält der verkaufende Händler binnen 24 Stunden den derzeit erzielbaren Verkaufspreis.

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Nikolaus Menches, Vice President AUTO1 Group und Managing Director AUTO1.com Österreich

Wie lange dauert es, bis das verkaufte Auto beim Händler abgeholt wird und er sein Geld erhält? Menches: Das hängt stark von den gewünschten Leistungen ab. Wir richten auch hier unseren Service auf unseren Kunden aus. So ist von der eigenständigen Einlieferung des Fahrzeugs in unsere Logistikzentren bis zum Komplettservice, wo AUTO1.com das Fahrzeug abholt und bei Bedarf Folierungen entfernt, vieles möglich. Als Vertragspartner stellen wir hier für beide Seiten die verlässliche Abwicklung inklusive Dokumentenhandling und Zahlung sicher. Wie lange dauert es im Umkehrschluss, bis ein ­bestelltes Auto geliefert wird? Menches: Das ist abhängig vom Stand- und Ziel­ ort des Autos. Derzeit arbeiten wir mit mehr als 150 Logistikpartnern zusammen, um die Fahrzeuge schnellstmöglich an unsere Händler zu liefern. Unser Algorithmus berechnet automatisch die effizientesten Routen, und unsere Kunden haben jederzeit die Möglichkeit, den Fahrzeugstatus sowie alle laufenden und beendeten Auktionen auf AUTO1.com live zu überprüfen. Die Kombination von Fahrzeug-, Performance- und Transaktionsdaten ermöglicht höchste Transparenz und eine revisionssichere Vermarktung. Wie viele Händler bieten bei diesen Auktionen im Schnitt mit? Woher kommen diese Händler? Menches: Wie viele Händler auf ein Fahrzeug bieten, hängt stark von der Attraktivität des Modells ab. Wir sind aber überzeugt, dass es am Ende nicht darum geht, wie viele Händler geboten haben, sondern darum, den einen, passenden Händler zu finden. Naturgemäß fällt das am europäischen Markt leichter als auf einem Teilmarkt wie Österreich, Spanien oder Schweden. Wir haben 60.000 Händler in Europa, die 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche Fahrzeuge per Auktion erwerben können. • (MUE)


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Die Meister-Macher Die Santander Consumer Bank ist führender KfzFinanzierungspartner und unterstützt ihre Händler intensiv im GW-Geschäft.

Lech und GW-Profi Peter Pellkofer mit den Kennzahlen wie Standzeiten, Eintausch und Ertrag auseinandersetzen und ihre eigenen Betriebe bewerten. Das Interesse ist sehr hoch, die Termine für das nächste Jahr werden ab Oktober veröffentlicht.

Teil der Automobilbranche

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Marc-Ulrich Lech und Peter Pellkofer leiten die Santander Meisterklasse

m unsere Händler bei der Optimierung ihres Gebrauchtwagen-Geschäfts zu unterstützen, haben wir 2017 die Meisterklasse Gebrauchtwagen-Management ins Leben gerufen“, berichtet Michael Schwaiger, Commercial Director Auto Business bei Santander in Österreich. Dabei können sich die Teilnehmer zusammen mit den Trainern Marc-Ulrich

Michael Schwaiger, Commercial Director Auto Business, Santander Consumer Bank

„Wir sehen uns als Teil der Automobilbranche, unser Fokus liegt zu hundert Prozent darauf, die Händlerpartner zu unterstützen“, so Schwaiger: „Und da ist das Thema Gebrauchtwagen ein wichtiger Teil davon. Aus diesem Grund sind auch unsere neuen Loyalitätsprogramme nicht nur auf Neuwagen, sondern auch auf Gebrauchtwagenhändler und -kunden ausgerichtet.“ Der Erfolg gibt Schwaiger und seinem Team recht. Sowohl bei der Anzahl der GW-Kredite (+13 Prozent) wie auch beim Finanzierungsvolumen (+18 Prozent) zeigen die Zahlen ein deutliches Wachstum in den ersten 8 Monaten. Während im vergangenen Jahr erstmals die Umsatzmilliarde bei den Kfz-Finanzierungen erreicht wurde, könnte diese Marke im Jahr des zehnjährigen Jubiläums der Santander Consumer Bank schon Ende September geschafft werden. • (GEW)

Expansion aus Wien Vom Standort Wien betreut Real Garant unter der Leitung von Mag. Michael Erb nun den gesamten CEE-Raum.

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achdem man 2018 die Präsenz schon auf Slowenien und Kroatien ausgeweitet hatte, wurde die CEE-Expansion von Real Garant mit den Ländern Polen, Rumänien und Bulgarien nun abgeschlossen. Die Verantwortung für diese Länder inklusive Österreich trägt Mag. Michael Erb als Direktor Österreich und Osteuropa mit seinem Team in Wien sowie mit lokalen Ansprechpartnern in den Ländern. „Mit der erfolgreichen Weiterentwicklung in Zentral- und Osteuropa decken wir nun ganz ­Europa ab“, so Erb, 2018 hatte man auch die Märkte Italien und Portugal erschlossen. Die Präsenz ist für den Garantieanbieter von großer Bedeutung, da die europaweiten Anforderungen der Automobilhersteller zunehmen. „Die Hersteller

Mag. Michael Erb, Direktor Österreich und Osteuropa von Real Garant vereinbaren mit uns eine Lösung, die dann in allen europäischen Ländern umgesetzt wird“, erklärt Erb.

Wartungspakete bei Neuwagen Mit den Wartungspaketen hat Real Garant sein Angebotsportfolio als Mobilitätsdienstleister deutlich erweitert. Die Lösung bietet dem Kunden finanzielle Sicherheit und dem Kfz-Betrieb sichere Werkstatt-Auslastung. „Unsere Wartungspakete werden vor allem im Neuwagenbereich genutzt“, so Erb. Die Kunden schätzen und fordern immer öfter eine monatliche Rate. „Wir arbeiten vor allem mit Importeuren zusammen, die keine fertigen Lösungen des Herstellers im Angebot haben“, berichtet Erb. „Unsere Lösungen sind für den Importeur frei zugänglich.“ • (GEW)

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GEBRAUCHTWAGEN extra

Wertvolle Gebrauchtwagen brauchen Sicherheit carplus-Geschäftsführer Olaf ­Helfer sieht eine starke Veränderung des GW-Geschäftes hin zu deutlich ­höherwertigen Fahrzeugen.

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us unserer Erfahrung hat sich der Gebrauchtwagen als der boomende Bereich im Kfz-Handel entwickelt“, weiß Olaf Helfer, Geschäftsführer carplus. „Dabei handelt es sich nicht mehr um den klassischen, mehrjährigen Gebrauchten zum günstigen Anschaffungspreis, sondern um hochwertige Modelle.“ Sowohl hinsichtlich Alter als auch Preis hat sich hier in den vergangenen Jahren einiges verändert. „Durch den hohen Wert der Fahrzeuge ist der Stellenwert der Vollkasko natürlich deutlich gestiegen. Hier ist ein weiterer Kasko-Schutz erforderlich“, weiß Helfer. „Für den Händler wird es daher immer wichtiger, nicht nur den Neuwagen-, sondern auch den Gebrauchtwagenverkäufer beim Thema Versicherung zu sensibilisieren und zu schulen.“

Keinen Unterschied beim Kunden machen

Mit dem direkten Draht zum Autohandel: carplus

„Der Gebrauchtwagenkunde muss in jeder Hinsicht wie ein Neuwagenkunde betreut werden, und dazu gehört auch die Ausbildung des Verkäufers in a ­ llen Bereichen“, empfiehlt der carplus-Chef, der mit seinem Team Beratungen vor Ort sowie zu eigenen Schulungsterminen durchführt.

Ware und Kunde verändert So hat sich nicht nur die Ware, sondern auch der Kunde verändert. „Im Gegensatz zu früher kommt der Gebrauchtwagen-Kunde in die Werkstatt und kommt wieder zum Kauf.“ Während Käufer günstigerer Fahrzeuge meistens nicht als Werkstattkunden gewonnen werden können, sieht das bei den Kunden höherwertiger Gebrauchtfahrzeuge deutlich anders aus. „Diese Kunden kommen gerne in die Markenwerkstätte und legen Wert auf hohe Qualität.“ Diese Klientel ist somit auch ein interessanter Stammkunde, der in weiterer Folge wieder auf einen Gebrauchtwagen oder auch auf eine Neuwagen umsteigt. Dabei helfen die Versicherungslösungen von Branchenexperten wie der carplus, die als Kundenbindungsinstrumente aufgebaut sind und den Werkstattbesuch des Kunden (im Schadenfall) sichern. „Der Kunde wird durch eine vom Autohaus vermittelte Versicherung an das Unternehmen gebunden“, erklärt Olaf Helfer. „Denn die Leistungen der Versicherungen im Autohaus sind auf Kundenbindung ausgelegt.“

„Für den Händler wird es daher immer wichtiger, nicht nur den Neuwagen-, sondern auch den Gebrauchtwagenverkäufer beim Thema Versicherung zu sensibilisieren und zu schulen.“

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Olaf Helfer, carplus Die Kunden nehmen das Rundum-Angebot und den Rundumschutz gerne an“, so Olaf Helfer abschließend. „Die Händler müssen für die Anforderungen gewappnet und die Verkäufer gut ausgebildet sein.“ Und für die nach wie vor wichtige Ware der günstigeren Gebrauchtwagen bietet carplus unverändert spezielle Lösungen wie die Kaufpreisersatzdeckung für ältere Fahrzeuge oder eine eigene Gebraucht­ wagenkasko an. • (GEW)


GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Daten als Werkzeug zum Erfolg Bei der Übergabe des Preises (links): René Buzek, Geschäftsführer Autorola, Hannes Mögler, Markenleiter Weltauto Autohaus H. Pugl, Martina Pugl, Geschäftsführerin Autohaus H. Pugl, Andreas Steinbach, Autorola Consulting | Indicata (v. l.)

Der „Indicata Top Performer of the Year“ von Autorola geht heuer an das Autohaus Pugl aus Graz. Mag. Bernhard Katzinger

D Martina Pugl, Autohaus H. Pugl

ass Aspekte des Online-Handels im Autohaus längst selbstverständlich dazugehören, zeigt sich vor allem bei den Gebrauchten. Auf den diversen Plattformen anzubieten, ist die eine Sache; an gut vermarktbare Jung- und Altfahrzeuge über das Web heranzukommen, eine andere – vielleicht sogar noch interessantere. Dass man mit Daten von Webplattformen sein eigenes GW-Geschäft effizienter und damit gewinnbringender gestalten kann – das ist eine Spezialität von Autorola.

Daten in Verkäufe ummünzen

René Buzek, Autorola

Indicata ist eine von Autorola angebotene webbasierte Software, die GW-Händler mit Datenanalysen des Markts und des eigenen Lagerbestands dabei unterstützt, ihre Handelsstrategie zu optimieren. Die Plattform sammelt, verarbeitet und analysiert die derzeit am Automobilmarkt verwendeten Daten und liefert so Einblicke in Nachfrage, Angebot, Preise oder Lagerbestände. Die Daten werden in Echtzeit

gesammelt, u. a. von OEM- und Händlerwebsites. Unter allen Händlern, welche Indicata verwenden, wird jährlich ein „Top Performer of the Year“ auf Basis der Geschäftsentwicklung gekürt. Heuer hat diesen Preis das Autohaus H. Pugl bekommen. Das Autohaus in städtischer Lage verkauft laut eigenen Angaben 600–700 Gebrauchte im Jahr. Martina Pugl, Geschäftsführerin des Familienunternehmens, freut sich über den Erfolg am Gebrauchtwagensektor und führt diesen auf die ausgezeichnete Kundenbetreuung zurück. Die spiegele sich auch in den Bestnoten bei aktuellen Kundenzufriedenheitsumfragen wieder. „H. Pugl ist einer der bestbewerteten Betriebe der Branche.“ Autorola ist als Spezialist für Online-Remarketing bekannt für Online-Auktionen, bei denen gewerbliche Anbieter und Käufer zusammenfinden. Dass man sich auch an private Verkäufer wendet, ist ein wenig in den Hintergrund getreten – soll aber laut Autorola-Geschäftsführer René Buzek wieder stärker betont werden. Hannes Mögler, als Markenleiter Weltauto bei H. Pugl für den GW-Bereich verantwortlich, nutzt in Indicata vor allem die Informationen über Preisentwicklungen oder über durchschnittliche Standzeiten einzelner Modelle, um die eigene Preispolitik bzw. das Sortiment anzupassen. „Wir blicken mit Zuversicht in die Zukunft und freuen uns, nächstes Jahr unser 50-jähriges Jubiläum zu feiern. Innovation, Kundenzufriedenheit, Handschlagqualität und Tradition sind Teil unserer Unternehmens-Philosophie, welche sowohl Stammkunden als auch Neukunden schätzen“, erklärt die ­Firmenchefin. •

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Kurzzulassungs-Lösung

Es darf geboten werden In einer Kooperation mit AVS Group werden nun auch österreichische Fahrzeuge bei Autobid versteigert.

Mit dem Auto-Abo mit Händlerfahrzeugen bietet Vive la Car nach dem Motto „Nutzen statt Besitzen“ ein modernes Angebot für Autonutzer und ermöglicht gleichzeitig Absatzmöglichkeiten für Lagerfahrzeuge, Kurzzulassungen und Jungwagen. In Deutschland ist das Konzept bereits aktiv, der Start in Österreich erfolgt demnächst.

Das in Deutschland mit Online- und nach wie vor physischen Auktionen sehr erfolgreiche Unternehmen Autobid bietet nun in Zusam­ menarbeit mit der österreichischen AVS Group regelmäßig Fahrzeug-Versteigerungen. Die AVS Group, die Autobid offiziell in Österreich vertritt, ist Dienstleister zahlreicher Banken und Leasinggesellschaften.

Komplette Abwicklung Die AVS-Tochter AMZ übernimmt die Logistik der Fahrzeuge, dazu gehört die Sicherstellung bzw. Rücknahme, die komplette Abwicklung und Organisation der Gutachten und nun auch die Versteigerung am dafür speziell ausgestatteten Fahrzeug-­Rücknahme-Zentrum in Wien Simmering. „Die Kooperation mit AVS für den österreichischen Markt läuft sehr gut“, berichtet Autobid-Vertriebsleiter Peter Jens. Die Fahrzeuge kommen von verschiedenen Banken und Leasinggesellschaften wie easyleasing, Denzelbank oder Opel.

Weiter auf hohem Niveau Während die Neuwagenzulassungen im ersten Halbjahr deutlich ­zurückgingen, ist der Gebrauchtwagenverkauf weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die Zahl der Gebrauchtzulassungen von Pkw sank ­gegenüber dem 1. Halbjahr des Vorjahres (441.184 Einheiten) um 1,2 % auf 435.818. Ende Juli war mit 521.228 zugelassenen Gebraucht-Pkw das Vorjahresniveau sogar schon fast wieder erreicht: (Jänner bis Juli 2018: 521.971). Die massive Steigerung der vergangenen Jahre (von 810.994 GW im Jahr 2014 auf 874.827 in 2018) wird sich damit zwar nicht fortsetzen, dennoch ist der Gebrauchtwagenmarkt im ­Vergleich zum Neuwagensegment sehr positiv unterwegs.

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Rückläufige Standtage bei Markenhändlern Überraschend niedrige Werte bei den Standtagen ergibt der von puls Marktforschung in Kooperation mit Santander und AUTO & Wirtschaft durchgeführte Händler-Trend-Barometer Österreich. Dabei werden österreichische Markenhändler befragt. Der durchschnittliche Wert von 70 Tagen im ersten Quartal 2019 ist im zweiten Quartal auf 65 Tage gesunken. Dabei bewegt sich die ­Bandbreite von 56 Tagen bei den Händlern mittelgroßer Marken bis zu 78 Tagen bei den Händlern von ­Premium-Marken.


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