Mitteilungsheft Freundeskreis Peutinger Gymnasium 2|2006

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53. Jahrgang Nr. 2

86179 Augsburg, November 2006

Informationen vom Vorstand Bisherige Aktivitäten und neue Pläne Abiturienten das aktuelle Mitteilungsblatt des Freundeskreises mit einer Beitrittserklärung überreicht und die 11 Absolventen, die eine 1 vor dem Komma hatten, bekamen als Anerkennung des Freundeskreises einen Büchergutschein und für ein Jahr die kostenlose Mitgliedschaft im Freundeskreis (so sie beigetreten sind).

Die Zeit vergeht wie im Flug, schon wieder arbeiten wir an einem neuen Mitteilungsblatt und hoffen, dass wir für Sie als Leser ein paar interessante Artikel gesammelt haben. Ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen dieses Heftes beigetragen haben, an alle Autoren, ganz besonders aber an Herrn Dr. Reiber, der das vorige Heft entscheidend mit erarbeitet hat und uns jetzt großzügig alle seine Unterlagen und Dateien zur Verfügung gestellt hat. Die Hauptarbeit an diesem Heft hat unsere Schriftführerin Renate Koelle geleistet, ein großes Dankeschön für all ihre Unterstützung! In einer Beiratssitzung am 11.Juli 2006 in der Cafeteria haben wir mögliche Veranstaltungen des Freundeskreises in nächster Zeit besprochen.

Wir waren beim Sommerfest der Schule und konnten dort erfreulicherweise Eltern und Lehrerinnen und Lehrer als neue Mitglieder für den Freundeskreises gewinnen. Wie in der Beiratssitzung vereinbart, bekamen alle neuen Kinder der 5. Klassen im Namen des Freundeskreises zur Begrüßung einen Kaffeetasse mit dem Aufdruck:

Bei der Abiturfeier im Juni 2006 wurde allen Abiturientinnen und 1


Schülerinnen und Schüler speziell der 10.,12. und 13. Klassen und interessierte Eltern werden VertreterInnen verschiedener Berufe über ihre praktische Tätigkeit berichten und auch einige Studenten Tipps, Informationen und eigene Erfahrungen speziell zum Beginn eines Studiums oder einer Lehre weitergeben. Anschließend wird es ausreichend Gelegenheit zum ausführlichen Gespräch geben. Es wäre schön, wenn sich speziell von den Mitgliedern des Freundeskreises noch Freiwillige bereit erklären, dabei mitzumachen und ihren Beruf vorzustellen, damit wir eine breite Palette zur Verfügung haben. Interessenten melden sich bitte bei Ulli Hellmann, Tel. 0821/36653 oder ulli.hellmann@t-online.de .

Die Tasse fand bei allen großen Anklang und wird den Kindern von Anfang an den Freundeskreis bekannt machen. Am 11.Oktober trafen wir uns zu einer Führung im Mozarthaus mit anschließendem Abendessen. Unser Mitglied Manfred Krug hat uns für diese Führung besondere Konditionen ermöglicht und auch alle Anwesenden mit einer kurzen Einführung zur Geschichte des Mozarthauses begrüßt. Der kleine Garten hinter dem Haus soll im kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten noch schöner gestaltet werden und für kleine kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Vielleicht können wir dort auch einmal ein kleines Konzert für den Freundeskreis organisieren.

Am 28. März 2007 wird der Freundeskreis ebenfalls eine Veranstaltung der Schule unterstützen, die in dieser Form zum ersten mal durchgeführt werden soll und zu der alle Mitglieder ganz herzlich eingeladen sind. Besonders gelungene Facharbeiten des diesjährigen Abiturjahrganges werden von den AutorInnen vorgestellt. Die oft sehr interessanten und auch aufwendigen Arbeiten sollen dabei gewürdigt werden und vielleicht wird mancher von außen auf besondere Talente aufmerksam und es entstehen hilfreiche Kontakte für die Schülerinnen und Schüler. Auch für die nächste Abiturgeneration werden Anregungen für die Durchführung der eigenen Facharbeiten gegeben. Mit diesen beiden Veranstaltungen soll langfristig ein Netz aufgebaut

Am 2.Dezember werden einige von uns mit der Bayerischen Museumsbahn „Staudenbahn“ nach Innsbruck zum Christkindlesmarkt fahren, ich freue mich sehr auf diesen Tag und hoffe, dass uns Petrus wohlgesonnen ist. Im nächsten Mitteilungsblatt werden wir davon berichten. In einem weiteren Gespräch mit Herrn Dr. Mutter und Frau Focht wurden die Pläne des Beirats für die Schule folgendermaßen konkretisiert: In der Woche vor Fasching 2007 wird der Freundeskreis gemeinsam mit der Schule einen sogenannten „Marktplatz der Berufe“ organisieren. Für 2


Schule besichtigen. Wir werden neben leiblichen Genüssen auch ein kulturelles Programm anbieten, das von SchülerInnen, LehrerInnen und Ehemaligen des Peutingers gestaltet wird. Lassen Sie sich Überraschen und merken sich vielleicht den Termin schon mal vor.

werden, das den jetzigen Schülern einen engen Kontakt zur Praxis und zur Berufsrealität ermöglicht. Und die „alten Hasen“ können ihre Erfahrungen und Kompetenzen an die „Jungen“ weitergeben. Besonders freue ich mich auf ein hoffentlich großes gemeinsames Fest , voraussichtlich am 11.Mai 2007!! Bis dahin wird die neue Mensa an der Schule fertig sein und alle Ehemaligen und Freunde können die Neuerungen ihrer

Der Vorstand wünscht Ihnen eine geruhsame Adventszeit und ein friedliches Weihnachtsfest. Ulli Hellmann

Der Freundeskreis heißt alle Neumitglieder herzlich willkommen mit dem Wunsch, dass sie sich jederzeit in diesem Kreis wohl und zuhause fühlen. Florian Gräfenstein Prof.-Messerschmitt-Str. 1 86159 Augsburg

Christian Rombach St.-Afra-Str. 11 86391 Stadtbergen

Andrea Olesch Kathreinerstr. 9 86199 Augsburg

Josua Neumann Untere Osterfeldstr. 26 86156 Augsburg

Prof. Dr. Hans Frei Mössmannstr. 31 86199 Augsburg

Eva Riegger Clara-Hätzler-Str. 12 86161 Augsburg

Matthias Ehmann Vater-Klein-Str. 10 86356 Neusäß

Christian Bock Dammstr. 14 86152 Augsburg Bernd Herda Josef-Priller-Str. 6 86159 Augsburg

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Die Lindermeirs lung

Mit dem Ausscheiden von Frau Ruth Lindermeir aus ihren Funktionen beim „Freundeskreis“ geht ein Abschnitt im Leben unserer Vereinigung zu Ende. Ein langer Abschnitt, der von den Lindermeir´s maßgeblich geprägt wurde. Als der Freundeskreis nach dem letzten Weltkrieg und dem Ende der Nazizeit am 8.11.1952 von Herrn Dr. Sattelmair wieder gegründet wurde war Herr Walter Lindermeir, Abi 1948 von Anfang an mit dabei. Damals hieß unser Freundeskreis noch „Vereinigung ehemaliger Augsburger Realgymnasiasten“ und unsere Schule „Realgymnasium“. Als dann, elf Jahre später, 1963, der damalige 1. Vorsitzende, Herr Dr. Theo Haas starb war Walter Lindermeir bereit, dieses Amt zu übernehmen. Die Posten des 1. und 2. Schriftführers übernahmen damals zwei Studenten, die sich allerdings nicht als sehr zuverlässig erwiesen. Und damit betritt auch Frau Lindermeir die Szene. Was blieb der braven Ehefrau anderes übrig, als ihren Mann tatkräftig zu unterstützen. Das Haus der Familie Lindermeir in der Ravenspurgerstraße 19 wurde zunehmend der organisatorische Mittelpunkt des Freundeskreis:

Wer kennt sie nicht? Über Jahrzehnte Seele und Motor des „Freundeskreis“! Ich spreche von unserem verstorbenen Freund Walter Lindermeier und seiner Frau Ruth. der Beiträge für das Mitteilungsblatt, und Erstellung der Druckunterlagen. Die Vorbereitung von Vorträgen, gemütlichen Abenden etc., die Planung von Besichtigungen usw. Nicht zu vergessen, dass in den 60 er Jahren alles noch ein wenig umständlicher und zeitaufwändiger war:

Die Pflege der Mitgliederdatei, das Sammeln und die Zusammenstel-

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damals gab es auch noch eine Menge gesellschaftlicher Veranstaltungen wie die Lindenwirtin, den Maiausflug, große Faschingsbälle, die berühmten und immer ausverkauften Faschings-Konzerte unseres Mitglieds Konzertmeister Herrn Erich Keller mit seinem Salonorchester, die Weihnachtsfeiern, Vorträge etc. etc.

Es gab noch keine PC, keine Tintenstrahldrucker, keine Handy´s etc.. Alles, angefangen beim Schreiben der Adressen für die Einladungen musste von Hand erledigt werden. Gemeinsame Arbeit für die Lindermeir´s an vielen Wochenenden. Natürlich hat Frau Lindermeir auch bei den Hauptversammlungen ihrem Mann assistiert, was damals einen der anwesenden Herren zu der Feststellung veranlasste, dass eine Frau ja eigentlich gar nicht in diesen Männerkreis passe, zudem ohne Abitur am PG!!

Nach dem Tod unseres Freundes Walter Lindermeir am 8. Juni 2001 wurde es ruhiger in der Geschäftsstelle. Seine Frau Ruth hat aber noch bis zur HV 2006 die Geschäftsstelle weiter-geführt und die Aufgaben der ersten Schriftführerin mit großem Einsatz und Umsicht wahrgenommen.

Andererseits wollte man aber auch auf Frau Lindermeiers gute Dienste nicht verzichten. Lösung: Nach einiger Beratung wurde Frau Lindermeir zum Ehrenmitglied gewählt und durfte (!) das Amt des ersten Schriftführers bekleiden. Dazu AZ, in der Ausgabe vom 20. September 1963 unter Leute von heute:

Die liebenswürdige, verbindliche Art der Lindermeir´s ist uns Alten noch stets präsent. Mit der Verabschiedung von Frau Ruth Lindermeir in den wohlverdienten „Ruhestand“ geht, und hier ist das Wort am Platze, eine mehr als 40 Jahre dauernde Ära unseres Vereins zu Ende.

... das 1. weibliche Ehrenmitglied der Vereinigung Augsburger Realgymnasiasten.

Wir wünschen Frau Ruth Lindermeir noch viele gesunde Jahre und würden uns freuen, sie noch recht lange und oft bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu können!

Als 1971 Walter Lindermeir vom Amt des 1. Vorsitzenden zurücktrat, bedeutete dies keineswegs, dass die Lindermeier´s sich in die Passivität zurückziehen konnten. Ihr Haus in der Ravenspurgerstraße blieb der Ort, in dem alle Fäden zusammenliefen,zur Geschäftsstelle des „Freundeskreis“,

Dr. Hans Reiber

sprich die Hauptarbeit machten weiterhin die Lindermeir´s. Nicht nur 4 Ausgaben der Mitteilungen jährlich waren zu besorgen, 5


1956 – 2006

Goldenes Abitur – Jubiläum

Im Herbst 1947 traten die Klassen 1a und 1b im damaligen Realgymnasium an, um irgendwann höhere schulische Weihen zu erreichen. Wir waren der erste Nachkriegs-Jahrgang, der wieder den 9-klassigen Gymnasialzug durchlaufen sollte, nachdem unter dem NS-Regime die Gymnasialzeit auf 8 Jahre verkürzt worden war. 1956 war es dann soweit mit diesen höheren schulischen Weihen: 1 junge Dame und 20 junge Herren schrieben ihr Abitur am RG, für heutige Verhältnisse ein sehr kleine Gruppe von erfolgreichen Schulabgängern. Ein Klassenkamerad verunglückte kurz nach dem Abitur tödlich, alle anderen machten ihren Weg und sind noch munter und fidel trotz mancher gesundheitlicher Probleme. Natürlich war dieses halbe Jahrhundert seit unserem Schulabgang Grund genug für ein Wiedersehen. Am 15. und 16. September 2006 war es dann soweit. Die Köpfte von uns allen

sind nicht mehr voller Flausen wie vor 50 Jahren, dafür aber meist ergraut und vom Leben gezeichnet. Treffpunkt für unser Wiedersehen war der Eingangsbereich unserer guten alten Penne, wo uns der amtierende Schulleiter, Herr Dr. Mutter, bereits erwartete. Seine Führung durch unsere damaligen Schulräume, die den Krieg überlebt hatten, und die seitdem geschaffenen neueren Teile der Schule einschließlich der Turnhallen (solche gab es damals nicht) bis hin zu Theatersaal und Cafeteria weckten einerseits viele Erinnerungen und rief andererseits Erstaunen hervor. Unser Dank an die Schule bestand sowohl aus freundlichen Worten als auch aus einem vierstelligen Eurobetrag „für wo am nötigsten“, wie man dies in Kirchenkreisen nennt. Unser Programm führte uns von der Schule zum renovierten Mozarthaus, wo wir mit einem kleinen Sektempfang begrüßt wurden. Die sich anschließende Führung unter neuen Vorzeichen (mit Kopfhörern) kam bei 6


uns allen sehr gut an. Der Vergleich mit Führungen vor der Renovierung vermittelt geradezu einen Sprung nach vorn. Der sich anschließende Spaziergang durch Dom, Fronhof und Hofgarten in Richtung Riegele am Bahnhof gab natürlich Gelegenheit zu vielen Gesprächen und Erinnerungen. Im Riegele angekommen wartete bereits eine festlich geschmückte Tafel auf uns. Bei besten Speisen und Getränken fanden die unterhaltsamen Gespräche ihren munteren Fortgang. Den restlichen Abend verbrachten wir dann bis Mitternacht bei einem guten Tropfen im Hause Stärker. Am darauf folgenden Vormittag trafen wir uns beim renovierten Schaezler-Palais. Hier erfuhren wir bei einer exklusiven Führung sehr viel über dieses Schatzkästlein in der Maximilianstraße, angefangen von der Entstehungs-

geschichte bis hin zur jüngsten Renovierung, die im Wesentlichen von privater Seite angestoßen und getragen wurde.

Unser Wiedersehen klang schließlich bei einem gemeinsamen Mittagessen im König von Flandern“ im ehemaligen Kolonial-Bader aus. Es war schön, die damaligen Mitstreiter um die eingangs erwähnten höheren schulischen Weihen wieder zu sehen, ein gelungenes „Goldenes Jubiläum“ eben. Manfred Schmidt

Wir trauern um Helmut Asimont, Augsburg geb. 10.1.1914 – gest. 1.7.2006

Ottmar Schönberger, Friedberg geb. 14.2.1932 – gest. Oktober 2006 Dr. Franz Grambihler, Neckargemünd geb. 1.1.1910 – gest. 7.10.2006 Wir werden unsere verstorbenen Studienfreunde stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

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WIR GRATULIEREN HERZLICHST

80. Geburtstag Helmut Burghart geb. 31.01.1927 Lagne Gasse 22, 86152 Augsburg

Eugen Schwarz geb. 2.2.1927 Theodor-Heuss-Str. 25, 86551 Aichach

Werner Geim geb. 19.2.1927 Am Hergottsberg 21, 86391 Stadtbergen

75. Geburtstag Werner Tuffentsammer geb. 5.1.1932 Bgm.-Bohl-Str. 16, 86157 Augsburg

Dr. Hubert Setzer geb. 2.3.1932 Kampenweg 146, 40627 Düsseldorf

Rudolf Huber geb. 5.3.1932 Matthias-Claudius-Str. 5a, 86161 Augsburg

Eugen Leis geb. 31.5.1932 Birkenweg 45, 71155 Altdorf

70. Geburtstag Manfred Schmidt geb. 8.2.1937 Hötzelstr. 30, 86179 Augsburg

Dr. Günter Glatt geb. 24.2.1937 Bauernstr. 75, 86462 Langweid

Helmut Würffel geb. 28.5.1937 Beethovenstr. 26e, 86356 Neusäß

65. Geburtstag Reiner Silbe geb. 13.2.1942 Berlinerstr. 4, 86529 Schrobenhausen

Jürgen Flinner geb. 6.3.1942 Eugenstr. 2b, 85737 Ismaning

Karl-Heinz Schöner geb. 25.5.1942 Herzogstr. 55/V, 80803 München

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Alte Freunde – neue Freunde Andrea Olesch

Mein Name ist Andrea Olesch, ich bin 45 Jahre alt und von Beruf Gesundheitspädagogin. Meinen Beruf übe ich sowohl im medizinischen Bereich mit Patienten, als auch in Seminaren zur Fortbildung für medizinisches Assistenzpersonal aus; gleich wie arbeite ich viel mit Menschen und das macht mir total viel Spass! In meiner Freizeit bin ich gerne aktiv, d. h. ich treibe Sport , wandere mit meinem 4-beinigen Freund durch die westlichen Wälder oder gebe als Übungsleiter Gymnastikstunden in unserem Sportverein. Ich lese auch sehr gerne und viel und falls dann

noch Zeit bleibt (was leider nicht sehr häufig der Fall ist) finde ich es faszinierend in die Tiefen des Internets abzutauchen. Ich habe 2 Töchter (6. und 8. Klasse) die sich beide im Peutinger sehr wohl fühlen und trotz G8 noch genügend Zeit für ihre Hobbies finden. Das freut mich um so mehr, als ich meine eigene Schulzeit als nicht sehr glücklich in Erinnerung habe. Ich sehe es als Ansporn meinen Kindern weiterhin zur Seite zu stehen und die Schule nicht als Pflicht, sondern als Freude zu vermitteln, auch wenn das sicher nicht immer gelingen kann, Zum Peutinger Freundeskreis gekommen bin ich über meine liebe Kollegin Ulli Hellmann, die mich vor ungefähr 2 Jahren das erste Mal auf den Freundeskreis aufmerksam gemacht hat, allerdings ist der Antrag damals bei mir aufgrund meiner mitunter etwas stressigen Lebenssituation wieder in Vergessenheit geraten und verloren gegangen und erst jetzt im September diesen Jahres hat mich Ulli nochmals angesprochen, so dass ich jetzt zwar mit starker Verzögerung aber nicht geminderter Begeisterung beigetreten bin. Andrea Olesch

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Ein junger Alter berichtet:

Manfred Schmidt

Am Rosenmontag bin ich geboren, jawohl, am Rosenmontag 1937. Wohlbehütet, soweit es die folgenden Kriegsjahre zuließen, wuchs ich im Elternhaus in Haunstetten heran. Die ersten Jahre in der Volksschule waren von Kriegswirren und schlimmen Ereignissen, die sich unauslöschlich auch in einem Bubenkopf einprägten, gekennzeichnet. Ab 1947 besuchte ich das damalige Realgymnasium. Für die heutigen Schüler kaum vorstellbar: Nachmittagsunterricht in einem Kellerraum der ausgebombten Schule, schummeriges Licht, fast nicht beheizt, Prügelstrafen einzelner Lehrer bis zum Exzess (heute würde dies als Körperverletzung verfolgt werden). Als Positivum ist die Schulspeisung im Pausenhof in Erinnerung (von den Amerikanern ermöglicht). Langsam, insbesondere nach der Währungsreform von 1948, ging es auch mit uns Buben (unsere Schule war damals noch eine reine Bubenschule) aufwärts und

aus allen, die von Anfang an dabei waren und durchhielten, wurde „was Rechtes“. 1956 waren wir dann schließlich der erste Nachkriegsjahrgang, der wieder den 9-klassigen Gymnasialzug durchlief. Der „Führer“ hatte ja auf 8 Jahre verkürzt, da er Kanonenfutter für seine wahnwitzigen Ideen brauchte. Nach dem Abitur absolvierte ich erstmal eine Banklehre, um etwas Solides in Händen zu haben in Kenntnis der Tatsache, dass damals die Durchfallquote an der Uni auch schon über 50% lag. Daran schloss sich dann ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an. Als frischgebackener Diplom-Kaufmann kehrte ich ins Bankfach zurück und ging diesen Weg über verschiedene Stationen erfolgreich weiter. Doch nun zurück zur „Vereinigung ehemaliger Realgymnasiasten“, dem heutigen „Freundeskreis Peutinger Gymnasium“. Wie kam ich dazu? Ganz einfach! Im Hause eines guten Schulkameraden gehörte ich praktisch zum Inventar. Der Vater meines Kameraden sagte nach unserem Schulabschluss: „So, jetzt habt ihr das „Abs“, jetzt gehört ihr in die Vereinigung“. Von den 54 Jahren seit ihrer Wiedergründung 1952 gehöre ich dieser Institution nun 50 Jahre an. Mit ihr verbindet mich sehr viel, nämlich eine Schatztruhe voller schöner Erinnerungen an verschiedenste Veranstal10


tungen: Ausflüge, Firmenbesuche, Vorträge, bebilderte Reisebericht und vieles mehr. Übrigens: zu den jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen zählten früher auch unsere eigenen Faschingsbälle. Bei dem Ball im Jahre 1958 im Weißen Lamm (heute Bezirksfinanzdirektion) fragte ich meine Begleiterin, ob sie meine Frau werden möchte. Ihr „Ja“ führte dazu, dass wir nun auf unsere „goldene Hochzeit“ zusteuern, die wir hoffentlich im Kreise unserer 3 erwachsenen Töchter und der 5 Enkelkinder feiern können. Unsere älteste Enkelin schrieb 2004 ihr Abitur ebenfalls an unserer guten alten Penne. Nach diesen privaten Dingen wieder zurück zu den „Ehemaligen“. Im März 1999 sah sich unsere Vereinigung einer sehr kritischen Situation ausgesetzt: der bis dahin amtierende 1. Vorsitzende wollte sich zurückziehen, ein Nachfolger war nicht in Sicht, die Vereinigung stand praktisch vor der Auflösung. So besuchte ich die Mitgliederversammlung am 10.3.99 mit dem Gedanken im Hinterkopf: „wenn sich kein anderer Studienfreund für dieses Amt findet, musst du es eben selbst machen – auf keinen Fall darf sich die Vereinigung wegen einer nicht besetzten Stelle auflösen“. So ging ich an diesem Abend als frischgebackener Vorstand nach Hause. Mein Ziel war von Anfang

an ein Wiederaufbau unseres Vereins. Aus meiner Mitarbeit in den 50er Jahren wusste ich, dass unser Verein damals über 700 Mitglieder zählte, bei meinem Amtsantritt waren es noch 200. Bei meinem Beitritt zählte ich naturgemäß zu den Jüngsten, 40 Jahre später bei meinem Amtsantritt als 1. Vorsitzender war dies immer noch so. Über Jahrzehnte hinweg fehlte die Blutauffrischung für unseren Verein. Dringender Handlungsbedarf war also gegeben. So überarbeitete ich erstmal die Satzung und die Namensgebung für unseren Verein. Bereits 1 Jahr später stimmte die Mitgliederversammlung diesen Vorschlägen zu, der „Freundeskreis Peutinger Gymnasium Augsburg e.V.“ war geboren. Ein weiteres Jahr später konnte auf Seite 1 unserer Mitteilungen unter der Überschrift „Die große Wende“ von 29 Neumitgliedern berichtet werden. Dieser Trend hielt erfreulicherweise an, insgesamt konnten während meiner 7-jährigen Amtszeit 146 (!) Neumitglieder begrüßt werden, ein hoher Anteil davon sind junge Schulabgänger, also die Zukunft unseres Vereins. Wir nähern uns jetzt der 300Mitglieder-Marke. Beruhigt und auch etwas stolz konnte ich in der Mitgliederversammlung vom 29.3.2006 die Vereinsführung in jüngere Hände weitergeben. Unserer Schule und ihrem Freundeskreis rufe ich ein „vivat – crescat – floreat“ zu. Manfred Schmidt

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...aus der Schule

Liebe Mitglieder des Freundeskreises, liebe Ehemalige, wenn Sie in den letzten Monaten einmal Gelegenheit hatten, im Peutinger-Gymnasium vorbeizukommen, konnten Sie sich davon überzeugen, dass die Baumaßnahmen für die Mensa und die Aufenthaltsräume für die Mittagsund Nachmittagsbetreuung an unserer Schule gute Fortschritte machen. Die Arbeiten verlaufen im Wesentlichen nach Plan, so dass wir die Räumlichkeiten voraussichtlich ab März 2007 nutzen können. Notwendig wurden die Maßnahmen bekanntlich durch die Einführung des achtjährigen Gymnasiums, bei dem die Verkürzung der Schulzeit um ein Jahr unter anderem auch durch eine Erhöhung der Wochenstundenzahlen aufgefangen wurde. Dies führte dazu, dass im Gegensatz zur Vergangenheit jetzt in allen Jahr-

gangsstufen auch Pflichtunterricht am Nachmittag stattfinden

muss, was an einer Schule wie dem Peutinger-Gymnasium, die in räumlicher und ausstattungsmäßiger Hinsicht bislang ausschließlich auf einen Vormittagsbetrieb ausgerichtet war, zunächst doch gewisse Schwierigkeiten bereitet. Allerdings hoffen wir, dass nach Abschluss der Bauarbeiten die Situation nachhaltig verbessert wird und unsere Schülerinnen und Schüler künftig auch über die Mittagszeit und am Nachmittag gute 12


Bedingungen haben werden. Geschaffen werden durch die Baumaßnahmen eine Mensa mit entsprechenden Wirtschaftsräumen, die etwa 100 Personen Platz bietet sowie – im Souterrain zum Kautzengäßchen – ein Arbeitsraum, ein Lese- und Meditationsraum sowie ein Gruppenraum.

Erfreulich ist hier, dass die schönen Gewölbe erhalten werden konnten, was den Räumen ein besonderes Flair verleiht. Wir werden im Frühjahr im Rahmen der Aktivitäten des Freundeskreises aus Anlass der Fertigstellung der Räumlichkeiten ein kleines

Fest für alle Ehemaligen und alle Mitglieder des Freundeskreises veranstalten, bei dem Sie sich selbst ein Bild vom Ergebnis der Bauarbeiten machen können und zu dem ich Sie schon jetzt sehr herzlich einlade. Einladen möchte ich an dieser Stelle auch zum Weihnachtskonzert unserer Schule, das am 20. Dezember 2006 um 19 Uhr in der Evangelischen Heilig Kreuz-Kirche stattfindet und wieder eine schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit bieten wird. Abschließen möchte ich den Bericht aus der Schule mit einem ganz herzlichen Dank an die Mitglieder des Abiturjahrgangs 1956, die dem Peutinger-Gymnasium aus Anlass ihres Treffens zum 50-jährigen Abiturjubiläum eine überaus großzügige Spende von 1300 € geleistet haben, die uns – gerade angesichts knapper öffentlicher Kassen – bei verschiedenen dringenden Anschaffungen eine große Hilfe sein wird. Wenn dies für andere Abiturjahrgänge einen gewissen Vorbildcharakter haben sollte, würde das mich (und die ganze Schule) sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Mutter Oberstudiendirektor

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Ehemaliger Schüler Bruno Rabl liest am Peutinger-Gymnasium aus seinem Krimi-Debüt Die Schüler der Klassen 8a und 8b des Peutinger-Gymnasiums waren einigermaßen gespannt auf diese außergewöhnliche Lesung, denn immerhin hatte sich mit Bruno Rabl gewissermaßen einer der „ihren“, nämlich ein ehemaliger „PGler“, angekündigt. Sie wurden nicht enttäuscht, denn Rabl stellte ihnen auf sehr unterhaltsame und lebendige Weise sein Krimi-Debüt „Tod durch Alkylphosphat“vor: Er hatte sich tags zuvor mit Lena Müller (8a) und Fabian Schmid (8b) abgesprochen und las im Wechsel mit ihnen spannende Passagen aus seinem Roman vor. Zum Dank dafür schenkte er seinen beiden „Mitlesern“ je ein Exemplar seines Werks. Den Schluss verriet der Autor seinen Zuhörern natürlich nicht, und so nahm ein Großteil der Schüler am Ende die Gelegenheit wahr, eine signierte Ausgabe des Krimis zu erwerben, um wenigstens zu Hause die Auflösung nachlesen zu können. Eva Albes

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Kurz vor Drucklegung dieses Heftes erreicht den Freundeskreis ein Anruf von Herrn Seyboth (Religionslehrer) und unten abgedruckte E-Mail: Sehr geehrte Damen und Herren, das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln veranstaltet jährlich das Schulprojekt JUNIOR. Dabei geht es darum, eine Firma zu gründen die ein bestimmtes Produkt erstellt, produziert und dann vermarktet. Dieses Projekt ist dazu gedacht den Schülern ein besseres Verständnis für die Abläufe in einem Betrieb zu vermitteln. Einige Schülerinnen und Schüler des Peutinger Gymnasiums nehmen an diesem Projekt teil. Unsere Firma trägt den Namen "InteRel Augsburg". Unsere Geschäftsidee ist die Produktion und der Verkauf eines Interreligiösen Kalenders. Darin sind die wichtigsten Feiertage der fünf Hauptreligionen (Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus, Buddhismus) mit Erklärungen enthalten. Zusätzlich sind auch noch einige Interviews mit Vertretern dieser Glaubensrichtungen aufgenommen. Dieses Projekt wird von unserem evangelischen Religionslehrer und ehem. Pfarrer Herrn Seyboth und unserem Wirtschaft und Recht Lehrer Herr Dietmayer geleitet. Nun hat Herr Seyboth, vorgeschlagen Sponsoren zu suchen und unter anderem den Freundeskreis als möglichen Sponsor genannt, da Sie eng mit dem Peutinger Gymnasium verbunden sind und deswegen auch einen direkten Bezug dazu haben. Es wäre sehr schön, wenn Sie die Möglichkeit hätten uns finanziell zu unterstützen oder uns auch nur weitere mögliche Sponsoren nennen könnten. Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen und verbleibe mit freundlichen Grüßen. Lukas Meyer (Klasse 11a des Peutinger Gymnasiums) Antwort des Vorstandes: Wir freuen uns sehr, dass ein derartiges praxisnahes Projekt an der Schule durchgeführt wird. Der Freundeskreis wird es mit 100,-- € unterstützen.

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Neues aus dem Oberstufentheater Die Theatergruppe der Jahrgangsstufen 11-13 wagt sich dieses Schuljahr an einen Klassiker der deutschen Literatur, der nach seiner Veröffentlichung 1891 streckenweise der Zensur zum Opfer fiel - an Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen". Heute kommt es - hoffentlich - nicht zu Zensurmaßnahmen, aber das Stück, dessen zentrales Thema die Pubertät ist und das mit der Bejahung des Lebens endet, muss inhaltlich und sprachlich modernisiert, d.h. den heutigen Realitäten und Gegebenheiten angepasst werden. Dieser arbeitsintensiven Aufgabe stellt sich das PG-Oberstufentheater und bringt eine aktualisierte Fassung auf die Bühne, die zur Zeit in einer bisher noch nie praktizierten, sehr engen und kooperativen Zusammenarbeit zwischen Schülerinnen, Schülern und der betreuenden Lehrkraft entsteht. Alle Beteiligten sind auf das Ergebnis gespannt und gleichzeitig so zuversichtlich, dass bereits jetzt alle Theaterfreunde dazu eingeladen werden, dieses Gemeinschaftsprodukt zu genießen. An folgenden Terminen wird gespielt: am 23., 26., 27., 29. und 30. März 2007, jeweils ab 19.30 Uhr im Theaterkeller. Karten gibt es ab dem 12. März 2007 im Sekretariat der Schule, Tel. 324 18475. Klaus Drechsel

Termine Weihnachtskonzert: 20. Dezember 2006 um 19 Uhr in der Evangelischen Heilig Kreuz-Kirche Marktplatz der Berufe: Februar 2007 (KW 7) Vorstellung der Facharbeiten : 28. März 2007 Großes gemeinsames Fest: voraussichtlich am 11.Mai 2007

Herausgeber: Freundeskreis Peutinger-Gymnasium Augsburg e.V. Geschäftsstelle: Renate Koelle, Schlossanger 8, D-86179 Augsburg, Tel. 08 21/5 64 49 E-Mail: freundeskreis-pg@web.de ViSdP.: Ursula Hellmann, Erste Vorsitzende Bankverbindung: Augusta Bank e.G. Raiffeisen Volksbank (720 900 00) Kto. Nr. 6 018637 Stadtsparkasse Augsburg (720 500 00) Kto. Nr. 0 413 278

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