54. Jahrgang Nr. 1
Mai 2007
Erinnerungen – Zukunftsvisionen Liebe Mitglieder des Freundeskreises, wenn Sie dieses Heft lesen, sind die Ereignisse und Veranstaltungen, über die wir berichten, bereits „Erinnerung“. Der „Verein der Ehemaligen“ und jetzige „Freundeskreis“ wurde gegründet, um sich gemeinsam an gute (und auch weniger gute) Zeiten zu erinnern, aber auch, um im Hier und Jetzt Dinge gemeinsam zu erleben, und vielleicht Visionen für die Zukunft zu entwickeln und die Schule auf ihrem Weg dorthin zu unterstützen. In diesem Heft beziehen sich die Inhalte vorwiegend auf bereits gemachte Erfahrungen, auf frühere Erlebnisse, oft Erfahrungen, die das Leben des Betroffenen oder auch unser aller Leben stark geprägt haben. Ich bedanke mich bei allen, die uns auf diesem Weg teilhaben lassen und freue mich über weitere Beiträge aus „alten Zeiten“. Das Thema „Erinnerung“ stand im Mittelpunkt bei einer Veranstaltung, die Klaus Drechsel und Thomas Felsenstein (beide Beirat des Freundeskreises, Lehrer für Geschichte und Deutsch) in der Schule zum Jahrestag der Bücherverbrennung am 10. Mai organisiert haben. (siehe dazu eigener Bericht aus der Augsburger Allgemeinen vom 12.05.2007 und Bericht Drechsel/Felstenstein). Der Freundeskreis hat diese Veranstaltung sowohl finanziell als auch tatkräftig durch das Bereitstellen eines kleinen Imbisses unterstützt. Wir halten dieses Erinnern für sehr bedeutungsvoll für unser heutiges, aber auch für unser zukünftiges Leben und danken Klaus Drechsel und Thomas Felsenstein für ihr großes Engagement bei diesem Thema. -1-
Sehr intensiv mit der Vergangenheit beschäftigte sich eine weitere Veranstaltung, die in der Gegenwart sehr viel neues Wissen vermittelt und sehr viel Vergnügen bereitet hat. Wir trafen uns am 2. Mai zu einer Führung durch die Ausstellung „Der Barbarenschatz“ in der Dominikanerkirche. Vor der eigentlichen Führung konnten sich die erfreulicherweise sehr zahlreichen TeilnehmerInnen bei einem von uns mitgebrachten kleinen Umtrunk stärken, den Raum der Kirche auf sich wirken lassen und miteinander ins Gespräch kommen. Dank der guten Kontakte von Thomas Felsenstein hat der Leiter des römischen Museums, Dr. Backer, die Führung selbst übernommen. Sein äußerst umfangreiches Wissen und seine lebendige und anschauliche Erzählweise ließen frühere Ereignisse wieder lebendig werden, und die fast 2 Stunden vergingen wie im Flug. Auf die Zukunft hin orientiert war eine Veranstaltung am 3. Mai in der neuen Mensa der Schule. Mit Unterstützung des Freundeskreises und viel inhaltlicher und organisatorischer Vorarbeit der Beratungslehrerin Stefanie Eckes lud die Schule zu einem „Berufsorientierungsabend“ für die Oberstufe ein. Zu Beginn gab es zwei sehr interessante Kurzreferate von Peter James, Lektor am Sprachenzentrum der Universität Augsburg zum Thema „Studierfähigkeit“ und von Klaus-Stefan Remmler, Leiter Personal Schweißanlagen der Firma KUKA zum Thema „Schlüsselqualifikationen“ für Berufsanfänger. Beide Referate wurden in einem am Schluss verteilten Fragebogen von den SchülerInnen als sehr positiv bewertet. Als Gäste, die von ihrem beruflichen Werdegang und ihren Erfahrungen berichteten und den SchülerInnen Rede und Antwort standen, durften wir begrüßen: • Baumiller-Guggenberger, Renate: Dramaturgin Theater Augsburg (kreative Berufe) • Ender, Michael: Regionalleiter bedarfsgerechte Erziehung in der Jugendhilfe der Stadt Augsburg, St.Gregor- Jugendhilfe (Sozialpädagogik) • Dr.Etscheidt, Klaus: Leiter der Projektkonstruktion KUKA (Ingenieurwesen) • Glaab, Meggi: Dipl. Ing., Architektin in Architektur- und Stadtplanungsbüro, München (Architektur) • Hack, Carola: Einstellungsberaterin der Polizei (öffentlicher Dienst) • Hofberger, Günther: Ausbildungsleiter der Stadtsparkasse Augsburg (Banken) • Hopp- Köhler, Gitta: freie Journalistin (Journalismus) • M.A./B.A. James, Peter: Lektor am Sprachenzentrum der Uni Augsburg (Podium) • Prof. Dr. Jerschke, Ulrich: Notar und Dozent an der Universität (Rechtswissenschaft) -2-
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Remmler, Klaus-Stefan: Leiter Personal KUKA Schweissanlagen (Podium) Dr. Römeth, Carola: Kinderärztin in einer großen Gemeinschaftspraxis (Medizin) Tiesenberg, Katrin: Managerin der City-Galerie Augsburg (Wirtschaft, Management)
Anschließend an die beiden Kurzreferate standen die in ihrem Beruf sehr erfolgreichen Damen und Herren den SchülerInnen in verschiedenen Klassenzimmern Rede und Antwort. Zum gegenseitigen Austausch trafen sich noch alle bei einem vom Freundeskreis organisierten Imbiss im Foyer im ersten Stock. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen für diesen Abend hoffen wir, dass auch nächstes Jahr eine ähnliche Veranstaltung stattfinden kann, bei der die SchülerInnen wertvolle Informationen über mögliche Berufsfelder direkt aus der Praxis bekommen.
(stehend von rechts): Dr. Mutter, Hofberger Günther, James Peter, Remmler Klaus-Stefan, Etscheidt Klaus, Prof. Dr. Jerschke, Ender Michael, Sandawi Amer, (sitzend von rechts) Glaab Meggi, Baumiller-Guggenberger Renate, Hack Carola, Hopp-Köhler Gitta, Tiesenberg Katrin – es fehlt Frau Dr. Carola Römeth -3-
Der Beirat des Freundeskreises traf sich am 14.03.07, um weitere Veranstaltungen zu planen und die Mitgliederversammlung vorzubereiten. Für den Beirat dürfen wir zwei neue Mitglieder ganz herzlich begrüßen: Judith Eschenlohr, Lehrerin für Sozialkunde und Sport und Thomas Felsenstein, Lehrer für Geschichte und Deutsch. Die jährliche Mitgliederversammlung fand statt am Donnerstag, 22.03.07 im Gasthaus Fuchs in Steppach. Nach einem schmackhaften Abendessen kam der offizielle Teil mit folgender Tagesordnung: 1. Eröffnung und Begrüßung 2. Bericht der Vorsitzenden über das abgelaufene Geschäftsjahr 3. Rechnungsbericht des Kassenwarts 4. Revisionsbericht der Kassenprüfer 5. Ernennung der neuen Beiratsmitglieder 6. Veranstaltungsprogramm 2007 7. Informationen aus der Schule von Dr. Mutter 8. Verschiedenes Die Inhalte der einzelnen Punkte sind in diesem Heft dargestellt Die Mitgliederversammlung hat 2 Vorschlägen des Beirates zugestimmt: 1. Es werden 1000 Tassen mit dem „Peutinger-Logo“ bestellt, die am ersten Schultag den neuen SchülerInnen und Gästen der Schule geschenkt werden. Bei Veranstaltungen wird der Freundeskreis die Tassen verkaufen. 2. Es wird ein Projekt unterstützt, bei dem ein Fachmann die Unterlagen der Schule in einem Archiv ordnen wird, sodass sie für Unterricht und Interessenten zur Verfügung stehen. Das Projekt wird voraussichtlich 2 Jahre dauern und insgesamt etwa 2000.-€ kosten. Ein besonderes Dankeschön an diese Stelle an den letztjährigen Abiturjahrgang, der dem Freundeskreis eine Spende von 100.- € zur Verfügung gestellt hat! Wir werden den Betrag in Ihrem Sinne ganz speziell für ein Projekt verwenden, das den SchülerInnen direkt zugute kommt. Dank auch an Klaus Drechsel und Thomas Dorn, die sich bereit erklärt haben, im Herbst einen Stammtisch zu organisieren. Am 11.07.2007 dürfen wir alle ganz herzlich einladen zu einer Führung in der Synagoge in der Halderstraße mit Agnes Maria Schilling. Sie bekommen noch eine gesonderte Einladung. Ursula Hellmann
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Wir erinnern uns gerne an unsere Fahrt mit der Bayerischen Museumsbahn im Dezember zum Christkindles-Markt in Innsbruck. Ein herzliches DankeschĂśn an Renate und Helmut Koelle fĂźr die Organisation.
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Erinnerungen ... Luftwaffenhelfer - die Schülersoldaten im zweiten Weltkrieg Nachdem unsere militärische Ausbildung abgeschlossen war, zogen wir um die Baracken der Batterie. Dort schliefen wir auf Strohsäcken in dreistöckigen Betten. die meisten Stammsoldaten wurden an die Front nach Russland geschickt, nur die Ladekanoniere konnten bleiben, denn die Munition war für uns Luftwaffenhelfer viel zu schwer. Ein Geschoss wog rund einen Zentner. Russische Kriegsgefangene, die sich freiwillig zu diesem Dienst bereit erklärt hatten, waren als Munitionskanoniere eingesetzt. Als die Luftangriffe kamen und Bomben fielen, versteckten sie sich in den Bunkern (verständlich!), dann mussten wir auch noch die Munition heranschleppen.
Vor 60 Jahren – 1942 / 43 – ging die Schlacht um Stalingrad zu Ende. Deutschland hat eine Armee verloren, eine Viertelmillion Soldaten. Daraufhin wurden die Jahrgänge 1926 und 1927 als Luftwaffenhelfer zum Kriegsdienst eingezogen, vor allem die Schüler der Gymnasien. Damals waren wir 16 und 17 Jahre alt und sollten die Stadt Augsburg gegen Luftangriffe verteidigen. Am 15. Februar wurden wir im Hof des Realgymnasiums verabschiedet. Während der militärischen Ausbildung waren wir in Gögginger Wirtshäusern untergebracht. Von dort marschierten wir täglich zu unserer Flakbatterie, die am Rande des Militärflugplatzes Messerschmitt lag. Die Batterie bestand aus sechs schweren Geschützen vom Kaliber 10,5.
Der Tag begann um sechs Uhr mit dem Wecken. Der Unteroffizier vom Dienst ging mit der Trillerpfeife durch die Zimmer und jagte uns aus den Betten. Nach dem Frühstück mussten wir täglich zum „Appell“ antreten. Dabei wurden die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände kontrolliert. Wer aufgefallen war wurde zum Kartoffelschälen oder Cloputzen eingeteilt.
Wir waren sehr gespannt auf das erste Übungsschießen mit scharfer Munition, aber bereits nach dem ersten Schuss ist uns Hören und Sehen vergangen. Der Krach war ohrenbetäubend und wir hatten keinen Hörschutz. Es gab nur die Anweisung den Mund offen zu halten, damit das Trommelfell nicht zerreißt. -6-
ließen uns mit umgehängten Gewehren „robben“, das heißt: kriechen auf Ellbogen und Knien. Unser Pech war, dass der Batteriechef den Ehrgeiz hatte, aus uns eine „Musterbatterie“ zu machen. Wenn Bomberverbände in Richtung der Stadt Augsburg flogen, gab es drei Alarmstufen: beim Kennwort „Alpenrose“ wurden wir – wenn es Nacht war – geweckt und mussten uns anziehen. Bei der zweiten Stufe: „Edelweiss“ mussten wir sofort an die Geschütze und diese feuerbereit machen. Erst wenn die Bomber noch näher an die Stadt herankamen, wurde für die Bevölkerung durch Sirenengeheul „Fliegeralarm“ gegeben. Als nach dem Grossangriff die Sirenen zerstört waren, wurde der Alarm durch Sklaven der leichten Flak eingeschossen.
Nach dem Appell war für uns Luftwaffenhelfer am Vormittag Schulunterricht. Die Lehrer kamen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Die Älteren hatte man aus dem Ruhestand geholt. Es wurden nur noch wenige Fächer unterrichtet: Französisch und Englisch fielen weg. Es blieb nur noch Latein, das wir von der ersten Klasse an hatten. Da oft in der Nacht Alarm war und wir an den Geschützen stehen mussten, waren wir meist müde und unaufmerksam. Am Nachmittag war Dienst in der Batterie: Geschützexerzieren, Flugzeugerkennungsdienst, Waffenkunde usw. Wir Luftwaffenhelfer waren vor allem als Richtkanoniere an den Geschützen eingesetzt. Am Abend, wenn Soldaten und russische Kriegsgefangene frei hatten, war für uns von 20 – 22 Uhr Lernstunde für den Schulunterricht. Wir erledigten unsere „Hausaufgaben“. Ausgang oder gar Urlaub hatten wir sehr selten, denn die Batterie musste stets „feuerbereit“ sein. Wenn dann zur „Truppenbetreuung“ ein Film gezeigt wurde, der „über 18“ war, durften wir ihn nicht sehen, denn wir waren ja noch zu „jung“. Als dann die großen Ferien kamen, hofften wir auf ein wenig Freizeit. Statt dessen kam unser Batteriechef auf die Idee, uns einer Infantrieausbildung zu unterziehen. Er holte Soldaten aus einer Genesendenkompanie, denen es höllischen Spaß machte, uns zu „schleifen“. Sie jagten uns mit Gasmaske über die Felder und
Im Frühjahr 1944 kamen dann die großen Bombenangriffe auf die Stadt Augsburg. Am 25. Februar flogen bei strahlendem Sonnenschein die ersten Verbände von Osten her auf uns zu. Die erste Welle warf ihre Bomben in den Siebentischwald, wohin viele Beschäftigte der Messerschmittwerke geflüchtet waren. Heute noch kann man die großen Bombentrichter sehen. Die zweite Welle traf den Flugplatz und die dritte unser Batteriegelände. Wir hatten großes Glück, denn es flog nur unsere Wohnbaracke in die Luft. In der Nacht kam dann der Großangriff. Wir wussten, was auf uns zukam, denn es war ein Funkspruchabgehört worden. -7-
ausgraben. Es war wie ein Wunder: die Verschütteten waren nur leicht verletzt. Aber alle, die es herausgeschleudert hatte waren tot, darunter war auch mein Freund Werner Wiedemann aus Blaichach. Unser Ladekanonier aus dem Fränkischen – Vater von drei kleinen Kindern – wurde schwer verwundet und starb noch am Geschütz. Nach dem Angriff kam der Kommandeur aus seinem Bunker zu uns und hielt wörtlich folgende Ansprache: „Die Batterie hat sich hervorragend gehalten, es sind zwar einige kaputtgegangen, aber es gibt ja nichts Schöneres, als den Kopf hinzuhalten. Die Batterie hat heute Nachmittag dienstfrei“ ..... Unser Batteriechef stand verwundet da und sagte nur: „Die Batterie ist völlig zerstört – es kann keinen Dienst geben“. Ein paar Tage danach wurde ich zur Feldartillerie eingezogen. Nun war ich „nur“ noch Soldat und nicht mehr gleichzeitig Schüler. Ich fühlte mich wie erlöst. Vierzehn volle Monate Luftwaffenhelfer: die schlimmste Zeit meines Lebens – mit Ausnahme der Kriegsgefangenschaft im Lager Heilbronn! In seinem Hörbild: „Luftwaffenhelfer – die Schülersoldaten im 2. Weltkrieg“, das am 21. Oktober 1978 im Bayerischen Rundfunk gesendet wurde, schätzt der Autor Wolfgang Bauernfeind die Zahl der gefallenen Luftwaffenhelfer der Jahrgänge 1926 – 1929 auf annähernd 100.000.
Da unsere Unterkunft zerstört war, lagen wir in der Kantine auf dem Boden und hatten ein banges Gefühl. Dann war Alarm. Wir gingen an die Geschütze. Welle auf Welle kam angeflogen. Die Nacht war durch Leuchtbomben, die an Fallschirmen herunterschwebten, taghell erleuchtet. Wir feuerten fast ununterbrochen bis die Rohre glühten und wir deshalb zeitweise nur mit drei Geschützen schießen konnten. Unsere Batterie wurde von schweren Sprengbomben, Brandbomben und Phosphorkanistern getroffen und wir hatten die ersten Toten. Als wir bei Tagesanbruch die Geschützrohre reinigen wollten, mussten wir zu unserem Schrecken feststellen, dass die Mündung durch einen Bombensplitter gespalten war. Jeder Schuss hätte ein Rohrkrepierer sein können – das wäre unser Ende gewesen! Die Stadt brannte noch tagelang, der Himmel war verdunkelt und es lag ein beißender Qualm über dem Land. Es folgten Angriffe bei Tag und in der Nacht. Kurz vor meiner Entlassung als Luftwaffenhelfer und Einberufung zur Wehrmacht, am 13. April 1944 flogen am Mittag Bomberverbände von Süden her auf die Stadt Augsburg zu. Unsere Batterie eröffnete als erste das Feuer und der vorausfliegende Verband warf seine Ladung auf uns. Wir wurden von 65 schweren Bomben getroffen. Ein Volltreffer schlug in die Befehlsstelle, wo 25 Mann eingesetzt waren. Erst nach Stunden konnten wir den letzten Kameraden
Erich Kassner -8-
„Zersetzung der Wehrkraft“ Batteriechef zur Meldung, und ich wurde mitten in der Nacht verhört. Jedes Wort, das ich sagte, wurde mitgeschrieben. Am Ende des Verhörs war ich so „fertig“, dass ich schrie: „Ich sage noch einmal, dass ich nicht gelacht habe, ich wüsste auch nicht, was es hier zu lachen geben soll“. Der Batteriechef: „Jetzt habe ich Sie! Wir beobachten Sie schon lage, Ihr Verhalten ist Zersetzung der Wehrkraft ich bring Sie noch vors Kriegsgericht!“ (Wenn das erwiesen war, stand darauf die Todesstrafe!) Ich war so erschüttert, dass ich heulte. Am nächsten Tag stand ich mit Stahlhelm vor der angetretenen Mannschaft und wurde zu Kasernarrest verurteilt.
Als Luftwaffenhelfer wohnten wir in Baracken mit Stuben von 12 Mann. Die Einrichtung bestand neben den Dreistockwerksbetten und Spinden aus Klapptischen und Holzhockern. Diese Hocker waren nicht verleimt. Es passierte dann, dass in unserer Stube so ein Hocker auseinander fiel. Zur Strafe wurden uns alle Sitzgelegenheiten entzogen und wir mussten auch im Stehen essen. Unsere Lehrer erreichten, dass wir wenigsten während der „Lernstunden“ am Abend sitzen konnten. Dazu mussten wir Klappbänke aus der Kantine beim O.v.D. (Offizier vom Dienst) abmelden und danach wieder zurückbringen. Die Stubenbesatzung hatte hinter den Bänken anzutreten und der jeweilige „Stubendienst“ musste Meldung machen. Eines Tages – ein Wachtmeister war O.v.D. – standen wir wieder einmal hinter den Bänken und der Wachtmeister kommandierte: „Wegtreten“! Wir stürmten aus der Kantine. Einer von uns brach in schallendes Gelächter aus und der O.v.D. rief mich zurück (denn er hatte mich „auf der Latte“). Er schrie mich an: „Sie haben gelacht“ und ich schrie zurück: „Ich habe nicht gelacht“. Er brachte mich beim
Der Gefreite Mangold, Bauer aus Bad Tölz, war auch für den „Bau“ zuständig. Er sperrte auf, wir traten beide ein und er holte einen zweiten Schlüssel aus seiner Hosentasche, gab ihn mir und sagte: „Da, nimm ihn, Du sollst nicht das Gefühl haben, dass du eingesperrt bist, denn du hast das nicht verdient. Da heulte ich ein zweites Mal. Erich Kassner
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Alte Freunde –neue Freunde Aber das PG hat sich zu meiner Überraschung von den vier Schulen, die wir uns anschauten, am Positivsten präsentiert. Dann sollte es also sein. Und zu allem Überfluss wird auch unsere Tochter ab dem nächsten Schuljahr hier zur Schule gehen. Durch meinen Schichtdienst bin ich auch untertags viel zuhause und erlebe Hausaufgaben, Lernen und Lernstoff live mit. Auch wenn ich mich dem teilweise dummen Geschwätz über das G8 nicht anschließen möchte, hat sich doch einiges geändert. Mir fällt auf, dass trotz angeblicher Einsparungen im Lernstoff und der Einführung von Intensivierungsstunden weniger geübt wird als früher. Glücklicherweise – aus Sicht meines Sohnes leider – kann ich mit dem Schulstoff noch ziemlich viel anfangen. Und so kommt, was kommen muss: der Vater versucht nicht klugzuscheißen und der Sohn ärgert sich! Da kann man sich zurückhalten, wie man will. Irgendwann läuft es in diese Richtung. Den Anmeldebogen zum Freundeskreis habe ich seit dem Schulfest, zu dem mein Sohn von einem 5.-Klässler eingeladen wurde. Allerdings lag der Bogen eine Weile zuhause rum und musste noch reifen. Auf zwei Jahre Mitgliedschaft bringe ich es aber mittlerweile und bleibe so meiner alten Schule noch eine Weile erhalten…
Carsten Hoeß Ich heiße Carsten Hoeß, bin verheiratet, 40 Jahre alt und habe 2 Kinder. Von Beruf bin ich Polizeibeamter, Leiter einer Dienstgruppe. Da jeder weiß, was ein Polizist ist, brauche ich das ja nicht weiter vertiefen. Polizist bin ich u. a. geworden, weil ich nach meinem Abitur 1988 (LK Mathe, LK Erdk.-Geschichte, GK Deutsch und Colloquium Chemie) nicht mehr in eine Schulbank wollte. Wen wundert´s, bei der Kombination! Nach insgesamt 5 Jahren Ausbildung (in der Schulbank) zum gehobenen Polizeivollzugsdienst habe ich nun wenigstens meine Berufung gefunden. Mein Sohn geht bereits in die 7. Klasse des PG. Eigentlich sollte er da ja gar nicht hin. Meine Schwester, mein Schwager und ich durften dieses Haus bereits über uns ergehen lassen – mit allen positiven, aber auch negativen Erinnerungen, die das so mit sich brachte. Da ich mir also vorstellen konnte, dass dort der ein oder andere meiner „alten“ Lehrer noch tätig ist, fand ich das nicht so prickelnd, dass mein Sohnemann dort in meine Fußstapfen treten sollte. - 10 -
WIR GRATULIEREN HERZLICHST
90. Geburtstag Josef Schneider. geb. 22.08.1917
80. Geburtstag Dr. Karl M체ller geb29.08.1927
Leonhard F채rber geb. 22.09.1927
75. Geburtstag Erhard Wawak geb. 22.09.1932
70. Geburtstag Rudolf Maier geb. 19.06.1937
Gerda Martin geb. 27.07.1937
Dietrich Kurt Frowein geb. 05.08.1937
Prof. Dr. Hans Freitag geb. 30.09.1937
Inge Wagner geb. 11.11.1937
Dr. Dietmar Habermeier geb. 11.12.1937
65. Geburtstag Anton Mayr geb. 4.6.1942
Jochen Arendt geb. 05.06.1942
Dr. Rudolf Feile geb. 02.07.1942
Dr. Siegfried Steinle geb. 26.07.1942
Hans Schlechtendahl geb. 11.08.1942
Hans-Dieter Miller geb. 24.08.1942 Bernd Fink geb. 7.12.1942
60. Geburtstag Dr. Franz-Dieter Wittmann geb. 23.12.1947
Ginette Bachert geb. 20.08.1947
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Lukas Rudolph, der im Jahr 2005 im Peutinger- Gymnasium das Abitur gemacht hat, berichtet uns über sein „Freiwilliges Soziales Jahr“.
Nishi oder die Ungerechtigkeit der Welt Bangladesch – Da irgendwo in Asien?! – Das Land mit den vielen Überschwemmungen?! – Dort gibt’s doch so unglaublich viele Menschen?! – Da war doch was mit dem jetzigen Friedensnobelpreisträger; Muhammed Yunus, ist der nicht auch von da!? Fast ein Jahr hatte ich Zeit, dieses kleine, unbekannte Land irgendwo im großen Asien in seinen vielen Facetten genauer kennen zu lernen. Von Oktober 2005 bis September 2006 habe ich dort ein Freiwilliges Soziales Jahr, anstelle meines Zivildienstes, für die deutsche Organisation NETZ e.V. und ihren bangladeschischen Partner BASTOB geleistet. NETZ arbeitet seit 25 Jahre speziell in Bangladesch. Der gemeinnützige Verein engagiert sich dort gemeinsam mit seinen bangladeschischen Partnerorganisationen. Eine dieser Partnerorganisationen ist BASTOB. Im Südosten des Landes, an der Küste der Bucht von Bengalen, führt BASTOB Selbsthilfeprojekte mit Frauen und Kindern durch. Außerdem schult BASTOB lokale Hebammen, um die verheerende Kinder- und Müttersterblichkeit zu verringern. Frauen und Kinder sorgen für die Entwicklung ihrer Dörfer In der Gemeinde Malumg hat mit ihren kleinen verschlafenen Dörfern, umgeben von grünen Reisfeldern, Ebbe und Flut in den Meeresarmen und majestätischen, alten Bäumen, treffen sich alle zwei Wochen 15 bis 20 Frauen oder Kinder. In der Gruppe werden Probleme der Familien wie der ganzen Dorfgemeinschaft lebhaft diskutiert – von der Wichtigkeit sanitärer Anlagen bis zur Bedeutung von Impfungen für die Kinder. Die Frauengruppen nehmen außerdem an einem Sparprogramm teil: Woche für Woche sparen die Mitglieder ungefähr 20 Taka, gut 15 Eurocent, an – als Rücklage für Notfälle – und verleihen einen Teil der Gruppenersparnis wieder unter sich als kleinen Kredit – damit die einzelne Frau oder ihre Familie einen Laden eröffnen oder eine Kuh kaufen kann. Für ein ähnliches Mikrokredit-Programm hat Muhammad Yunus mit seiner Organisation Grameen Bank vor kurzem den Friedensnobelpreis bekommen; mit dem Unterschied, dass die Zinszahlungen der Frauen bei BASTOB nicht in den Topf der kreditgebenden Organisation gelangen, sondern in der Gruppe und damit bei den Frauen bleiben. - 12 -
Ich habe ein Jahr lang das Dorfleben und die Arbeit der BASTOBMitarbeiter beobachtet, bin mit zu den Gruppentreffen gefahren und habe für NETZ und BASTOB Berichte geschrieben. Über Einzelschicksale, die Projektregion, die Arbeit in den Gruppen sowie die spezifischen Probleme der relativ benachteiligten Gemeinschaft der Fischer in der Region. Geld für einen guten Arzt bleibt nicht Dabei habe ich zum Beispiel Nishi kennen gelernt. Nishi ist, oder besser war, ein Mädchen von vielleicht 2 Jahren. Sie kam als Frühgeburt zur Welt. In einem Land in dem nur wenige Brutkästen existieren – wobei diese ausschließlich in der Hauptstadt Dhaka stehen – und die meisten Frauen zu Hause gebären, hing ihr Schicksal damals schon an einem seidenen Faden. Gut 40% der bangladeschischen Bevölkerung leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Geld, sich einen guten Arzt zu leisten bleibt da nicht; das Leben ist ein täglicher Kampf um das Essen des nächsten Tages, der nächsten Woche. Nishis Mutter ging trotzdem mit ihr zu einem der lokalen Ärzte, von Nachbarn lieh sie das Geld. Der Arzt meinte, Nishi werde gesund aufwachsen, er verschrieb ein paar Medikamente und gab Ratschläge; ob darunter Sinnvolle waren, wage ich zu bezweifeln. Die Standards unter den Landärzten der Regierung sind erschreckend. Bei einer Mutter, die mit Reis als Hauptnahrungsmittel und ohne Geld für Eier oder verschiedenes Gemüse selbst an Vitaminmangel leidet, bei einer Familie, der noch nie jemand die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung beigebracht hatte – und der ganz abgesehen davon Geld für das Notwendigste fehlt – wie sollte Nishi da gesund aufwachsen? Wo doch so schon tausende Kleinkinder in Bangladesch an Unterernährung sterben. Und Nishi kam mit den denkbar schlechtesten Vorraussetzungen zur Welt. Als ich Nishi zufällig begegnete, weinte sie leise, war schrecklich dürr. Ihre Schwester trug sie umher, wiegte sie wie ein Baby von fünf Monaten – und auf dieses Alter hätte ich sie auch geschätzt. Ein Anblick, der nicht in die heile Welt passt, die ich mir wünschen würde. Ich beschloss, ihrer Mutter das Geld für den Besuch in einem nahen Krankenhaus amerikanischer Baptisten zu bezahlen, einem der besten Krankenhäuser des Landes. Eine Mitarbeiterin von BASTOB sollte das organisieren, ich wollte nicht als „westlicher Gutmensch“ in - 13 -
Erscheinung treten. Die Zufälligkeit meines Auftauchens und der Geldspende BASTOBs wird Nishis Familie auch so aufgefallen sein… Der dortige Arzt verschrieb ihr Vitaminpräparate, viel Gemüse, Proteine. Zu mir sagte er, ihr Gehirn sei schon so unterentwickelt, dass sie, wenn überhaupt, geistig behindert aufwachsen müsste. Geistig Behinderte sind von der Gesellschaft ausgeschlossen Wie leben geistig Behinderte in Bangladesch? Wenn sie nicht das Glück haben, in einer toleranten oder ausreichend wohlhabenden Familie aufzuwachsen, sind sie von der Gesellschaft ausgeschlossen. Eines Morgens, einige Monate bevor ich Nishi traf, ging ich die Hauptstrasse Malumghats entlang. Auf der Strasse lag eine Leiche. Ein „Pagol“ wie mir erzählt wurde, ein Verrückter, ein „Vogel“, sei in der Nacht von einem Bus überfahren worden. Der Bus fuhr weiter. Ein geistig behinderter Mensch, der sein Leben dadurch bestritt, dass er sich tagtäglich ein paar Schälchen Reis in den Geschäften des Dorfes erbettelte. Nun lag er da. Staatliche Bestattungsorganisation? Fehlanzeige. Die Polizei würde sich schulterzuckend abwenden. Wie es der Islam und Sitte gebieten, begannen einige junge Männer Geld zu sammeln. Wer vorbeikam warf ein oder zwei Taka, gut einen Eurocent, in ein Tuch auf der Strasse. So wurde das notdürftige Begräbnis für diesen Menschen bestritten. Als ich wieder nach Deutschland zurückkehren musste, ließ ich bei BASTOB einiges Geld für Nishis weitere Behandlung zurück. BASTOB sollte organisieren, dass sie regelmäßig ins Krankenhaus käme. Was mit dem Geld passiert ist weiß ich nicht. Ob die Familie weiter ins Krankenhaus gegangen ist? Der Vater verdingt sich als Tagelöhner, die Mutter versucht mit dem wenigen Geld Nishi und ihre Geschwister zu ernähren. So schwer ihr Leben auch war, und trotz der zusätzlichen Bürde eines behinderten Kindes, die Mutter schien Nishi zu lieben. Jedenfalls legte mir ihr Umgang mit dem Kind das nahe. Inzwischen ist Nishi tot. Vor einigen Monaten muss sie gestorben sein. So erzählte es mir Sathi, eine Mitarbeiterin aus dem Projekt, am Telefon. Es beschäftigt mich. Wann ist es gerechtfertigt sich einzumischen, als Fremder? Ist dieser Tod besser als ein Leben als ausgestoßene Behinderte? Oder wäre ein klägliches Leben als „Pagol“ besser als gar keines? Die unterschiedlichen Welten unseres Planeten Diese Ungerechtigkeit zeigte mir die Unterschiedlichkeit der Welten unseres Planeten. Nur ein wenig bessere Ärzte, die sich um die Kranken richtig kümmern würden. Aber die Regierungsärzte bekommen kaum Geld, eine - 14 -
Stelle auf dem Land ist nicht lukrativ und so will niemand mit guter Ausbildung dort hin. Wer auf dem Land praktizieren muss, macht eine Privatpraxis mit doppelten, dreifachen Gebühren auf. Wäre Nishi doch ein wenig früher in das amerikanische Krankenhaus gekommen. Aber wie, wenn der Vater so schon Tag für Tag, von Sonnenauf- bis -untergang schuftet, für Großgrundbesitzer Reis pflanzt, um der Familie zwei, in guten Zeiten drei Mahlzeiten zu ermöglichen – und auch die amerikanischen Ärzte müssen bezahlt werden. Genug zu essen, das Geld für einen Arztbesuch und der richte Rat des Arztes. Das sollte doch eigentlich jedem Menschen zugänglich sein… Die Anwesenheit von BASTOB hat nichts geholfen. Zum Zeitpunkt der Geburt arbeitete die Organisation nicht in dem Gebiet, hatte auch noch keine Hebammen ausgebildet. So gut wie alle Geburten finden zu Hause statt. Frauen, oft alte, runzlige aber erfahrene Mütterchen aus dem Dorf helfen bei den Geburten. Ihr Wissen wird über Generationen weitergegeben. Über einfachste Hygiene wissen sie aber meist nicht Bescheid. Wer will, kann zu den Schulungen von BASTOB kommen. Die meisten wollen. Dort lernen sie, warum man sich vor der Geburtshilfe die Hände waschen sollte. Sie bekommen Desinfektionsmittel und andere nützliche Utensilien. Sie lernen, wie sie Geburtskomplikationen erkennen können. Wie sie Blutungen stillen. Und wann die Frauen oder ihre Kinder ins Krankenhaus müssen. Außerdem sollen sie den Schwangeren und vielleicht noch wichtiger, deren Männern, beibringen, dass man in den letzten Monaten der Schwangerschaft nicht hart arbeiten soll, dass eine werdende Mutter für Zwei essen muss – und zwar ausgewogen. Eine Unterernährung wie bei Nishi hätte eine geschulte Hebamme erkannt. Vielleicht hätte sie auch vorher schon mit Ratschlägen helfen können. In den Gebieten, in denen BASTOB die Geburtshelferinnen schult ist die Mütter- und Kindersterblichkeit jedenfalls um ein vielfaches gesunken. Für Nishi kam das zu spät… Nun bin ich gut ein halbes Jahr zurück. Was bleibt mir noch an Erinnerungen? Zu viel um es kurz wiederzugeben. Aber das Jahr war bestimmt das lehrreichste meines kurzen Lebens. Und das Bewegendste. „Deine Stimme gegen Armut“ – Die Politik soll aufwachen - 15 -
Bei NETZ engagiere ich mich immer noch. Denn in Deutschland führt NETZ viel Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit durch, dabei kann ich meine Erfahrungen sinnvoll einbringen. Zurzeit vor allem in der Kampagne „Deine Stimme gegen Armut“ von gut hundert deutschen Nichtregierungsorganisationen. Im Jahr 2000 verabschiedeten die Vereinten Nationen einstimmig acht Milleniums-Entwicklungsziele. Zum Beispiel soll bis 2015 weltweit die Zahl der Menschen in extremer Armut, also mit weniger als einem USDollar pro Tag zum Leben, halbiert werden. Alle Kinder, gerade auch Mädchen, sollen zumindest eine Grundschule besuchen können. Die Müttersterblichkeit soll um drei Viertel, die Kindersterblichkeit um zwei Drittel reduziert werden. Bis jetzt ist einiges geschehen – aber bei weitem nicht genug. Deutschland hat sich mit seiner Unterschrift zu seinem Beitrag verpflichtet. Jetzt ist bald Halbzeit. Deutschland hat die EU-Ratspräsidentschaft und den Vorsitz auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm – und damit großen Einfluss. Aber die Milleniums-Entwicklungsziele zu erreichen kostet Engagement, Mut und eben Geld. Mehr als hohle Worte. Deutschland hat seit Jahren versprochen den Anteil der Ausgaben für Entwicklungshilfe auf 0,7 % des Bruttoinlandproduktes anzuheben. „Deine Stimme gegen Armut“ will Frau Merkel an ihre Versprechungen erinnern. Hunderttausende Unterschriften sind schon gesammelt. Helfen Sie mit. Es braucht nicht mehr als eine Unterschrift. Die Politik soll aufwachen. Gerade unsere Bundeskanzlerin muss wissen, dass die Menschen in Deutschland, ihre eigenen Wähler, eine gerechtere Welt fordern. Unterschriftenkampagne und Informationen über „Deine Stimme gegen Armut“ auf: http://www.deine-stimme-gegen-armut.de/aktiv_card.html & http://www.p-acht.de. Informationen zu NETZ (auch zum Freiwilligendienst bei NETZ und mit dem Tagebuch der NETZ-Freiwilligen) und BASTOB: www.bangladesch.org & www.bastob.org.
Kindergruppe lernt richtige Ernährung
Transportmittel zwischen den Dörfern - 16 -
Hallo Freundeskreis, es grüßt Sie der Elternbeirat! Die Aktionen im ersten Halbjahr mit der Nikolausfeier für die 5. Klassen und dem Vorstellungsabend für die neuen Schüler liefen sehr gut, die Schule und die Schülermitverantwortung präsentierten sich bestens. Vor allem den Lehrern, die für die „neuen Kleinen“ das Begleitprogramm zum Infoabend gestaltet haben, ist sehr zu danken, ihr Einfallsreichtum und ihre Begeisterung für die Schule war ansteckend und auf meine Frage an zwei Jungs an dem Abend „… na, wie war’s denn?“ – „Super, echt super – wir waren im Physikraum – so spannend!“ war ein tolles Feedback. Wichtig für neue interessierte Eltern ist nach wie vor auch das Angebot am Nachmittag – hier laufen die Verhandlungen der Schulleitung mit der Stadt Augsburg sehr positiv und wir Eltern hoffen, dass die St. Gregor Jugendhilfe ab Herbst eine qualifizierte Nachmittagsbetreuung bieten kann, die mit Zuschüssen von Stadt und Land erschwinglich ist. Die Anträge bei der Stadt Augsburg und dem Freistaat sind fertig. Ein Treffen mit den Klassenelternsprechern machte uns deutlich, dass wir uns mit den Eltern der Klassen 5 bis 9 öfter treffen müssen, der Austausch über die Neuerungen des G 8 gegenüber dem G 9 wird immer wichtiger. Und wir wollen zur besseren Information der Eltern nach Ostern klassenübergreifende Elternabende in der neuen Mensa veranstalten, die Schulleitung hat uns dazu ihre Mitwirkung signalisiert – vielen Dank hier an die Schulleitung, die auch nach 20.00 Uhr mit uns Eltern in der Mensa sitzt und diskutiert! Der gemeinsame Abiturtermin G 8 und G 9 liegt im Jahr 2011, das klingt noch weit, aber die Verwaltung, die für eine gute Abwicklung der beiden Abiturjahrgänge notwendig ist, muss in die Gänge kommen. Wir Eltern haben dazu bei der Landes Elternvereinigung mit den anderen 16 Gymnasien in und um Augsburg Anträge abgegeben, die bereits dem Kultusministerium vorliegen. Den nächsten Aktionen sehen wir freudig entgegen und werden Sie auf dem Laufenden halten. Für den Elternbeirat
Ursula Kiening 1. Vorsitzende
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Geld ist nicht alles ..., aber es hilft!! In den Zahlen des abgelaufenen Jahres lassen sich einige grundsätzliche Veränderungen erkennen. Positiv: Durch die Beitragsanpassung sind die Einnahmen erheblich gestiegen. Veränderungen bei der Erstellung des Mitteilungsblattes haben die Kosten deutlich reduziert. Auch bei den Portokosten wurden nennenswerte Einsparungen erreicht. Negativ: Unsere Erträge aus den Geldanlagen sind nochmals deutlich zurückgegangen. Die eingeleiteten Maßnahmen waren aber insgesamt ein voller Erfolg. Es ist uns gelungen, den aus der Beitragsanhebung erzielten Überschuss in vollem Umfang an die Schule weiterzugeben. Mit immerhin 2.500 Euro konnten Projekte finanziert werden, die für die Schule sonst nicht realisierbar wären oder andernfalls dem sowieso schon zu geringen Schuletat entnommen werden müssten. Auch bei Veranstaltungen für unsere Mitglieder stand etwas mehr Geld zur Verfügung als in den letzten Jahren. An dieser Stelle möchte ich mich daher bei allen Mitgliedern nochmals herzlich dafür bedanken, dass sie die Beitragserhöhung alle akzeptiert haben. Wir wollen mit diesen Geldern sehr verantwortungsbewusst umgehen. Es freut uns, wenn wir der Schule wieder etwas stärker unter die Arme greifen können als in den letzten Jahren. Dies ist unser großes Anliegen, es dürfte auch in Ihrem Sinne sein, nochmals ein Dankeschön für Ihre großzügigen Spenden und Ihre Unterstützung. Heinz Förder (Schatzmeister)
Wir trauern um unseren verstorbenen Studienfreund und werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Helmut Kreuzer, Bad Wörishofen geb. 12.1.1919 – verstorben im Dezember 2006
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Oberstufentheater 2007 leme vor. So wurde beispielsweise die minderjährige Wendla nicht wie bei Wedekind aus völliger Unkenntnis der biologischen Vorgänge schwanger, sondern weil sie im Überschwang der Gefühle das Verhüten „vergessen“ hat. Neben diesen Modernisierungen kamen auch Monitore, auf denen gefilmte Sequenzen aus dem Leben der Protagonisten zu sehen waren, sowie eine Nebelmaschine zum Einsatz. In den Umbaupausen und während der Videoszenen spielte der Schüler Benedikt Mühle aus der K 12 selbst komponierte und immer passende Melodien auf der elektrischen Gitarre. Die schauspielerischen Leistungen waren sehr beeindruckend, vor allem sind dabei die drei Hauptdarsteller Karima Pfeilmaier (Wendla), Jonas Lang (Moritz) und Sven Weber (Melchior) hervorzuheben. Einen besonderen Schlusspunkt stellte Stefanie Hitzler dar, die in der Schlußszene als das Ewig Weibliche auftrat und den selbstmordgefährdeten Melchior zurück ins Leben führt. Diese Figur ersetzte den von Wedekind dafür vorgesehenen „Vermummten Herrn“ und gab der letzten Szene eine von Goethe beeinflusste Note, der am Schluss von Faust II schrieb: „Das Ewig Weibliche zieht uns hinan.“ (gemeint ist: hinauf in den Himmel) Die Inszenierung baute
Ostern 1891 – sechs Jahre, nachdem sich sein Mitschüler Moritz Dürr erschossen hatte – beendete Frank Wedekind „Frühlings Erwachen“. Dieser Moritz, zweifellos das Vorbild für die Dramenfigur Moritz Stiefel, hatte dem Dichter von seinem Selbstmordplan erzählt, worauf dieser beschloss, ein Drama darüber zu schreiben. Moritz wollte seinen Tod eigentlich bis nach der Premiere verschieben, doch war ihm wohl die Zeit zu lang geworden. Dieses Stück, das folglich einen biographischen Hintergrund und einen konkreten, tragischen Schreibanlass hatte, wurde in diesem Schuljahr vom Oberstufentheater der Schule auf die Bühne gebracht. Die darin enthaltene Problematik – nämlich die Pubertät der Jugendlichen und die während dieser Lebensphase auftretenden Probleme mit sich selbst und der Erwachsenenwelt – ist zwar zeitlos, bedurfte aber einer Bearbeitung, um sie zeitgemäß und für ein weitgehend aus Schülern, Eltern und Lehrern bestehendes Publikum interessant zu machen. Die Schülerin Barbara Barton aus der K 12 übertrug die Sprache, die Wedekind seinen Figuren in den Mund legte, in eine heutige (Jugend)Sprache und nahm, in Absprache mit dem Theaterleiter, Herrn Drechsel, eine behutsame Aktualisierung der Pubertätsprob- 19 -
verwesunggrinsenden, mörderischen Konventionen wider das keimstarke, erlösungschreiende junge Leben.“ (Julius Bab, 1906) „Die Selbstmordnähe des Geschlechtsanbruchs dämmert auf.“ (Alfred Kerr, 1906) „Das Stück fasst, als Groteske geformt, die Tragik bürgerlicher Existenz, als Leben nach menschenfeindlichen Normen, aber auch die lebensnotwendige Illusion Wedekinds, wie dieses Leben zu überstehen sei.“ (Manfred Hahn) „Die letzte Szene ist die ideale Erfüllung des Lehrstücks. Die uralte, primitive Lehre, dass auch das kümmerlichste Leben besser ist als der Tod, wird auf völlig neue Art verkündet. In ihr wird der junge Geschlagene, der Unglückliche dem Leben wiedergewonnen und der Tote in sein Grab zurückgescheucht, wo er sich an der Verwesung wärmen mag.“ (Lion Feuchtwanger)
auch einige groteske Splitter ein, damit das im Grundton ernste Stück nicht ganz humorlos über die Bühne ging. Dies dürfte Wedekind, wenn er das Oberstufentheater hätte sehen können gefreut haben, denn er beklagte sich 1906 über die Proben zur Uraufführung des Stücks (Berliner Kammerspiele; Regie: Max Reinhardt): „Ich fand eine leibhaftige wirkliche Tragödie vor, in der der Humor gänzlich fehlte. Ich tat dann mein Möglichstes, um den Humor zur Geltung zu bringen, und zwar in der Figur der Wendla, in allen Szenen mit ihrer Mutter, und ganz besonders in der Schlußszene auf dem Kirchhof. Ich glaube, dass das Stück umso ergreifender wirkt, je harmloser, je sonniger, je lachender es gespielt wird.“ Abschließend seien noch einige Meinungen und Deutungen zu „Frühlings Erwachen“ angeführt: „Hart steht, Szene auf Szene, die Welt der blödsinnig gewordenen,
Klaus Drechsel
„Bücher aus dem Feuer!“ Auch in diesem Jahr übernahm das Peutinger-Gymnasium wieder die Aufgabe, im Auftrag der Stadt Augsburg eine Gedenkveranstaltung zum 10. Mai 1933, dem Tag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten zu organisieren. Standen im letzten Jahr die Erinnerung an die verbrannten Bücher und die ins Exil getriebenen Autoren im Mittelpunkt, so sollte es diesmal um unseren Umgang mit dem Gedenken im Allgemeinen, also um die so genannte Gedenkkultur, gehen. Um dieses sehr anspruchsvolle, aber auch etwas sperrige Thema sinnvoll zu vermitteln, beschlossen wir, ein Podiumsgespräch mit Persönlichkeiten zu organisieren, die dazu aus - 20 -
den verschiedensten Bereichen etwas beizutragen haben. Zu unserer großen Freude sagten alle, die wir um Mitwirkung baten, sofort zu. Mit Eva Leipprand, der Bürgermeisterin und Kulturreferentin der Stadt, Walter Roller, dem stellvertretenden Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen, Hubert Lepperdinger, dem Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Schwaben, Gernot Römer, dem ehemalige Chefredakteur der AZ sowie Autor zahlreicher Bücher über die Verfolgung der Juden in Schwaben, Professor Helmut Koopmann, dem ehemaligen Ordinarius für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Uni Augsburg und Walter Seinsch, dem FCA-Präsidenten, war das Podium äußerst prominent besetzt. Die Ergebnisse einer Umfrage unter Schülern der Mittel- und Oberstufe zur Frage, ob man heute noch Gedenkveranstaltungen zum 10. Mai 1933 durchführen sollte, sowie eine kleine Ausstellung über das offizielle Gedenken in Augsburg sollten Anregungen zum Gespräch bieten. Es waren dann auch diese Schüler-Zitate, die das Gespräch prägten. Denn natürlich gab es hier neben vielen Aussagen, die die Bedeutung des 10. Mai 1933 als einen wichtigen Schritt in Richtung Terror und Massenmord hervorhoben, auch einige wenige, die forderten, nicht mehr mit diesen Dingen behelligt zu werden. FCA-Präsident Walter Seinsch, dem ja nicht nur der Fußball wichtig, sondern auch die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ein leidenschaftliches Anliegen ist und der zu diesem Zweck eine eigene Stiftung („Erinnerung“) ins Leben gerufen hat, zeigte sich denn auch gleich zu Beginn des Gesprächs empört über solche Äußerungen und bot an, selbst in die betreffende Klasse zu kommen, um mit den Schülern zu diskutieren. Damit war dem Gespräch eine Richtung gegeben, die so von uns Moderatoren nicht beabsichtigt war: Es ging nun weniger um das Gedenken im Allgemeinen als vor allem um den Umgang mit dem Nationalsozialismus in der Schule. Auch wenn manches von dem, was da von den Lehrern gefordert wurde, wie z.B. die Einbeziehung von Zeitzeugen und individuellen Zeugnissen in den Unterricht, zumindest am Peutinger schon lange umgesetzt wird, ergab sich doch im Ganzen ein für Zuhörer und Podiumsgäste höchst interessantes Gespräch. Viel mehr als nur ein Rahmenprogramm waren wieder einmal die Beiträge unserer Schüler: Das Oberstufentheater präsentierte eindrucksvoll eine selten gespielte Szene aus Brechts „Furcht und Elend des Dritten Reiches“, der Kammerchor sowie Thomas Oehl und Franziska Strohmayr als Solisten trugen Werke von Nikolaus Brodsky, Kurt Weill und Paul Hindemith vor. Ein besonderer Dank gilt dem Freundeskreis, der unter Führung von Frau Hellmann wieder für die kulinarische Abrundung des Abends sorgte. Klaus Drechsel und Thomas Felsenstein - 21 -
Wandmalerei am PG ke, frei nach Gauguin, und ein feuerspeiender Drache beleben jetzt diese Wände. Im zweiten Stock war die Farbigkeit an Rot und Blau orientiert und formal dienten die Maler der expressionistischen Künstlervereinigung „Der blaue Reiter“ als Inspirationsquelle. Für die beiden Kandinskywände entwickelten die Schüler eigene Entwürfe, die sich dem abstrakt-poetischen Formenschatz des Malers nähern. Die mittlere Wand ist in Anlehnung an eine Tuschezeichnung von Paul Klee, „Pflanzen“, als Malerei gestaltet. Die linke Wand ist eine Interpretation des Aquarells „Vier Füchse“, 1913, von Franz Marc und tendiert wieder stärker zur gegenstandsbezogenen Malerei hin. Im dritten Stock ist der thematische Schwerpunkt Architektur, die Farbdominanz sollte bei Gelb – Grün liegen. Hier entstanden zwei entspannende südlich anmutende Bilder und zwei amerikanische Provinzszenerien nach Edward Hopper.
Das erste Projekt der neu zusammengefundenen Wahlgruppe Wandmalerei startete zum Halbjahr 2001. Die Schüler, hauptsächlich aus der Mittelstufe, erstellten das inhaltliche Konzept und den zeichnerischen Entwurf selbst. Auf die große Wand im Foyer des dritten Stockes wurde ein Naturpanorama mit unterschiedlichen Landschaftstypen gemalt, darin treten als Akteure Figuren aus verschiedene Epochen auf. In den nächsten Jahren kristallisierte sich als Schwerpunkt der Arbeit die Gestaltung des Westflügels heraus, dort sind hauptsächlich die Klassenzimmer der Unterstufe eingeteilt. Für jedes der drei Stockwerke wurde ein anderes inhaltliches Leitmotiv und dazu ein spezifischer Farbklang gewählt. So sollte der erste Stock von Grün - Blau bestimmt sein, da dies die Farben der Garderobentüren waren.
Als Darstellungssubjet wurde die Tierwelt ausgesucht. Ein Urwaldmotiv, ein Pferd an der Trän- 22 -
sen die Farbabstimmungen und Mischverhältnisse abgesprochen werden, damit die Töne zusammenpassen und das Bild eine Einheit ergibt. Die Schüler müssen daher lernen aufeinander einzugehen, miteinander zu kooperieren und die Arbeitsleistung der anderen Beteiligten zu respektieren. Am Ende jedes Arbeitsnachmittags findet eine gemeinsame Besprechung statt, als Resümee und als Ausblick auf das weitere Vorgehen. Mittlerweile sind auch in anderen Gebäudeteilen Wandmalereien entstanden, beispielsweise in den Treppenhäusern des Westflügels, und ich hoffe in den nächsten Jahren auch im Ostflügel des Gebäudes noch einige Wände verschönern zu können.
Die Arbeit an den Wänden des Westflügels wurde hauptsächlich von Schülern und Schülerinnen der Unterstufe getragen. Unser Hauptziel dabei war es eine heitere und lichte Ausstrahlung durch helle und intensive Farben zu schaffen. Die Farbstimmungen sollten durch weiche Übergänge und Nuancen harmonisch und ausgleichend wirken, so dass für die Schüler in den Gängen eine entspannende und erholende Atmosphäre entsteht. Inhaltlich war die Arbeit bestimmt von dem poetisch–phantastischen Aspekt. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler sind natürlich stolz, dass etwas für viele Personen Sichtbares aus ihrer Hand entstanden ist. Während des Arbeitsprozesses werden pro Wand vier bis fünf Schüler für verschiedene Flächen eingeteilt, so dass sie sich gegenseitig nicht in die Quere kommen. Grundsätzlich müs
Claudia Jaschinski
Teil der Panoramawand im 3. Stock
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Mitglieder-Entwicklung Der Freundeskreis heißt drei Neumitglieder herzlich willkommen mit dem Wunsch, dass sie sich jederzeit in diesem Kreis wohl und zuhause fühlen. Frau Judith Eschenlohr Herr Thomas Felsenstein
Herr Lothar Greger
Zur Zeit hat der Freundeskreis 282 Mitglieder. Seit November 2006 sind 4 Austritte und ein Todesfall zu verzeichnen. Folgendes Diagramm stellt die Altersstruktur der Mitglieder dar. 69
70
Anzahl der Mitglieder
60
43
50
43
39
40
37 31
30
20
10
6
4
0
0
< 20
20 - 29
30 - 39
40 - 49
50 - 59
60 - 69
70 - 79
80 - 89
> 90
Alter in Jahren
Terminvorschau 11. Juli 2007 12. Juli 2007 25. Juli 2007 Ende September
Führung in der Synagoge in der Halderstraße mit Agnes Maria Schilling Sommerkonzert in der Schule Schulfest Stammtisch im Peutinger
Herausgeber: Freundeskreis Peutinger-Gymnasium Augsburg e.V. Geschäftsstelle: Renate Koelle, Schlossanger 8, D-86179 Augsburg, Tel. 08 21/5 64 49 E-Mail: freundeskreis-pg@web.de ViSdP.: Ursula Hellmann, Erste Vorsitzende Bankverbindung: Augusta Bank e.G. Raiffeisen Volksbank (720 900 00) Kto. Nr. 6 018637 Stadtsparkasse Augsburg (720 500 00) Kto. Nr. 0 413 278 - 24 -