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Natur braucht Stadt
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Die Lebensräume von Tieren und Pflanzen kommen zunehmend unter Druck. Daher ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität einsetzen. Das von Stadtgrün Bern und dem Botanischen Garten für 2020 geplante Themenjahr «Natur braucht Stadt» mit Aktionen und Tipps für Interessierte musste aufgrund der Coronakrise um ein Jahr verschoben werden. Das Thema ist aber trotzdem auch heuer aktuell – Hilfe gibts online.
Text Bettina Bürki, Stadtgrün Bern, Fotos zvg
Das Insektensterben und der Rückgang der Singvögel schrecken viele Menschen auf. Besorgte Bernerinnen und Berner rufen an oder erkundigen sich bei Fachleuten von Stadtgrün Bern, ob sie etwas tun können, um diese Tendenz aufzuhalten. Mittlerweile ist klar: Seit Jahren schreitet der Biodiversitätsverlust nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit rasant fort, viele Arten gehen für immer verloren.
Für die langfristige Förderung der Biodiversität ist es tatsächlich wesentlich, dass sich möglichst viele Menschen engagieren. Dafür ist ein eigener Garten zwar hilfreich, aber nicht nötig. Auf jedem Fenstersims, Balkon, auf jeder Aussenfläche, ob auf dem Boden, an Wänden oder auf dem Dach, können Massnahmen zur Förderung der Artenvielfalt getroffen werden. Alle können zur Erhaltung der Biodiversität etwas beisteuern.
Wertvoller Lebensraum Stadt
Städte haben sehr wohl eine wichtige Bedeutung als Lebensraum für einheimische Pflanzen und Tiere. Und die Städterinnen und Städter tragen somit Verantwortung für die Erhaltung der Biodiversität. Ein Blick in die schweizerischen Flora- und Fauna-Datenbanken, die das Vorkommen der Organismen in der Schweiz dokumentieren, zeigt, dass 67 Prozent der Tierarten und 45 Prozent der einheimischen Wildpflanzen im Siedlungsgebiet vorkommen.
Vielfalt bedroht
Auch in den Städten steht die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten und der Lebensräume heute jedoch unter Druck. Die Verdichtung der Siedlungsgebiete ist einer der wichtigsten Faktoren, die zur Abnahme der Biodiversität in den Stadtgebieten führen: So werden zum Beispiel wertvolle Lebensräume überbaut oder sogenannte Wanderkorridore unterbrochen – das sind Wege, auf denen bestimmte Tierarten von einem Lebensraum zum anderen gelangen.
In den letzten Jahrzehnten wurden zudem immer mehr Flächen asphaltiert. Aussenräume in Wohn- und Gewerbegebieten sind naturfern statt naturnah gestaltet. Die Lebensräume für Tiere und Pflanzen wurden deshalb kleiner; teilweise sind sie weiter voneinander entfernt oder ganz verschwunden. Der Austausch der Arten zwischen den Lebensräumen wird dadurch schwieriger bis unmöglich, was schlussendlich zu einer Abnahme der Biodiversität führt.
Einsatz in der Stadt Bern
Die Stadt Bern setzt sich seit Jahren dafür ein, diesen bedenklichen Trend aufzuhalten: Ein einzigartiges Baumschutzreglement schützt Bäume ab einer bestimmten Grösse auch auf Privatgrund. Dort, wo es möglich ist, schafft Stadtgrün Bern in den öffentlichen Grünräumen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere und pflegt diese fachgerecht: Neue Wildhecken, neue Teiche, Blumenwiesen oder «wildes» Strassenbegleitgrün sind Beispiele dafür. Wir merken oft bereits nach kurzer Zeit, dass diese Massnahmen sich positiv auswirken.
In der Siedlung Fröschmatt, deren Aussenanlagen naturnah und mit dem Ziel einer Vernetzung von Biotopen in der Umgebung gestaltet wurden, konnten wir nach 1½ Jahren bereits mehr als 75 Tierarten zählen. Nach 4½ Jahren waren es bereits über 120 Arten (z.B. Kleiner Schillerfalter, Hausrotschwanz, Mauereidechse). Doch die Anstrengung der städtischen Stellen und die öffentlichen Grünräume reichen nicht aus, daher ist das Engagement jedes und jeder Einzelnen nötig.
Wenn Sie sich für die Natur in Bern einsetzen möchten, bietet Ihnen Stadtgrün Bern ab dem nächsten Frühling mit dem verschobenen Themenjahr «Natur braucht Stadt» eine Vielzahl an Hilfestellungen. Doch Sie können Sie bereits heute etwas tun. Gute Beispiele für naturnahe Lebensräume lassen sich im ganzen Stadtgebiet entdecken: In der Winterhalde im Berner Westen wurden beispielsweise neue Teiche angelegt.
Auf den drei Stadtberner Friedhöfen gibt es Hecken, Wiesen und zahlreiche Kleinstrukturen. Und wie wäre es, auf dem nächsten Spaziergang einfach im Wohnumfeld Ausschau nach inspirierenden Beispielen zu halten? Wie Sie Ihre Ideen dann umsetzen, bleibt Ihrer Kreativität überlassen und hängt davon ab, welche Pflanzen und Tiere Sie fördern möchten. Wir wünschen Ihnen viel Freude dabei.
Sie möchten selbst etwas tun?
Mehr Infos unter anderem auf diesen Seiten:
Naturthemen der Stadt Bern: www.bern.ch/natur.
Projekt Mission B von SRF: www.missionb.ch