Issue One - Winter 05/06
Das Vorwort-Sofa Oh, hallo! Sorry, dass wir die Tür erst so spät geöffnet haben. Dummerweise ist die Klingel immer noch etwas zu leise eingestellt und Gerd war gerade dabei Staub zu saugen. Aber hey, jetzt kommt erst einmal herein in unsere neue Bude und macht es euch auf dem Vorwort-Sofa bequem, direkt hier, gleich hinter dem Cover. Kaffee oder Tee gefällig? Gut, gut... Ihr müsst wissen, dass wir gerade erst mit den Renovierungsarbeiten und dem Einrichten der Wohnung fertig geworden sind. Gott sei Dank haben uns ein paar Menschen tatkräftig unterstützt, sonst wäre dies hier niemals möglich gewesen! Ich sehe sie jetzt noch vor mir: Piper und Pudi mit ihren Florida-Tapetenrollen, Jo Hempel vollgekleckst mit blutiger Bodensee-Farbe oder Matt Grabowski beim Aufhängen einiger Engel-Bilder. Und in all dem Chaos hüpfte auch noch Katrin umher und kümmerte sich um die beiden englischen Zimmer. Danke, ihr lieben Leute! Hier, nehmt doch auch ein wenig von diesem leckeren Kuchen. Was denn? Ihr wollt lieber die anderen Räume und Gegenstände dieser Bailgun-Wohnung sehen? Na dann nichts wie los, gleich rüber in den Inhalt-Flur! Unsere Wohnung ist auch eure Wohnung! Und passt auf die Alligatoren auf... Markus
Jo Hempel beim Renovieren des Bailgun Magazines. Photo: Gerd Rieger
Inhalt Winter 05/06 Seite 5 Beule und Govi auf großer Fahrt Es tut gut zu wissen, dass es dort draußen Menschen gibt, die alles daransetzen, um ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Beule und sein Hund Govi haben sich ihr eigenes Boot zurechtgebastelt und bereisen zur Zeit die sieben Meere dieser Welt. Kommt mit an Bord! Wir testen den Kahn auf seine Fahrtauglichkeit, und zwar auf dem guten, alten Rhein. Wau-hoi!
Seite 12 Regen und Blut Jo Hempel berichtet uns vom Yama Weekend in Hard. Es gab viele Verletzte, noch mehr Regen als Verletzte... und dennoch mehr Spaß als Regen und Verletzte zusammen! Dreht am besten eure Dusche auf, bevor ihr mit dem Lesen anfangt! Das Rauschen des Wassers kann ja so beruhigend sein. Ah! Und bloß nicht den Helm vergessen!!
Seite 18
Southern Scum and rülpsende Alligatoren Seid ihr schon einmal in einem Sumpfgebiet Skateboard gefahren, noch dazu in Florida? Wie bitte? Das hört sich nach keiner guten Idee an?! Na dann zieht euch einfach diesen Artikel rein und lasst eure Unterkiefer gen Boden Krachen! Wir begleiten Bernt Jahnel, Piper und Pudi auf einer heiligen Mission durch den Osten der U.S.A. Halleluja!
Seite 33 Still Stories Gerd erzählt uns von Menschen und ihren Schallplattenspielern – und das ohne große Worte zu schmieden! Jaja, so sind sie, die „Still Stories".
Seite 44 Das Land der toten Engel Matt Grabowski reißt euch mit seinen Worten und Photos zurück in eine wundersame Vergangenheit. Ein Gestern, welches vielleicht einmal eure Zukunft werden könnte! Wie das funktioniert? Ganz einfach: Breitet eure Schwingen aus und lasst euch vom Wind emportragen, höher und höher, immer weiter und weiter, auf den Wogen des Wahnsinns, direkt bis ins Land der toten Engel! Photo: Gerd Rieger
Beule und Govi auf groĂ&#x;er Fahrt Text & Photos: Gerd Rieger
Zitate: Beule auf hoher See...
Beule
Beule und Govi
hatte schon einige Zeit in verschiedenen Wohnmobilen gelebt, somit war es kein Wunder, dass sein nächster Schritt des Lebens auf Reisen ein Boot sein musste! So kam es, dass er vor ein paar Jahren bei einem mehr oder weniger vertrauenswürdigen Gebrauchtboot- und Autohändler in Hamburg das Objekt seiner Begierde erstand - ein sieben Meter langes Stahlsegelboot! Natürlich war das gute Stück weit davon entfernt, fahrtüchtig zu sein, und es dauerte ganze drei Jahre voller Arbeit, bis er mit dem Teil endlich in See stechen konnte...
Der
Beule und Govi „Zwei Nachtblinde und auch sonst
sehr Seekranke - weil mit Brille
und so, nix kotzen - unterwegs bei Tag und bei Nacht.“
Startpunkt seiner Reise lag auf dem Rhein in Köln, wo ich mit an Bord ging, um mit ihm und seinem Hund Govi zusammen einige Kilometer flussabwärts in Richtung Holland zu fahren. Von dort aus wollte Beule in die Nordsee, dann durch den Ärmelkanal rüber in den Atlantik...
Beule und Govi auf großer „Noch in der Nacht kamen wir nach Ouessant,
einer Insel, quasi umme Ecke Richtung Süden in
den Atlantik. Dort war‘s so neblig, dass wir die
Hand vor Augen... mussten halt langsam machen
und ins Nebelhorn blasen. Ging alles gut, hatten glücklicherweise keine Begegnung!“
Wir
hatten den Vorteil, mit der Strömung fahren zu können. In die andere Richtung hätte es wohl auch nicht funktioniert, denn die Motorisierung von Beules Kahn reichte dafür kaum aus. Die beiden Außenbordmotoren waren einfach nicht stark genug, um das Boot gegen den Strom bewegen zu können, vor allen Dingen nicht über eine längere Strecke. Tja, und Segeln? Segeln auf dem Rhein ist eher schwierig, da natürlich ein ähnlich dichter Verkehr wie auf einer Autobahn herrscht. Zwischen den dicken Containerschiffen hin und her zu kreuzen ist nicht sehr empfehlenswert. Wir hissten trotzdem zweimal die Segel, aber der Wind wollte auch nicht so richtig, also waren Außenborder und Strömung gefragt, um uns voranzutreiben. So schafften wir am ersten Tag nur schlappe 50 km, von Köln bis nach Düsseldorf. Au weia...
Beule und Govi
„Im Englischen Kanal bei Nacht mussten wir halt doppelt aufpassen - viele Fähren, Fischer- und Containerboote sind dann unterwegs. Mit zwei Leuten geht‘s bei Nacht im Dreistundenrythmus, schlafen und wachen! Auf Grund meines beschissenen
Fehlkaufs eines gebrauchten Autopiloten, der im Arsch war, musste halt ständig jemand an der Pinne sein...“
Beule und Govi auf großer Fahrt Irgendwann
wurden wir von einigen Feuerwehrbooten mit Blaulicht überholt. Verdammt, war das ´ne Übung, oder was?! Etwas später konnten wir auch noch ein paar Hubschrauber über dem Rhein sehen. Einige Kilometer weiter kam dann des Rätsels Lösung: Am Ufer wurde ein weißer Sack auf einer Trage weggebracht. Scheiße! Ich war das erste Mal auf dem Rhein unterwegs und schon gab es ´ne Wasserleiche... Das Ganze spielte sich in einiger Entfernung ab, da der Rhein ziemlich breit ist. Und glaubt mir, der Wellengang auf so einem mächtigen Fluss ist nicht zu unterschätzen! Die Wellen, die durch entgegenkommende Schiffe oder die Strömung entstanden, brachten das Boot schon ganz gut zum Schaukeln. Manchmal mussten wir auch die Seiten wechseln und dabei natürlich auf den Gegenverkehr achten, normal.
Blöd
war nur, dass sich so ein Boot ganz anders steuern lässt als ein Auto, so dass man sich da recht schnell verschätzen kann, was uns natürlich auch passierte: Ein dicker Kahn kam unserem Boot bedrohlich nahe, doch irgendwie war das Glück auf unserer Seite und wir wurden nicht von diesem riesigen Ding zermalmt. Puh, das war verdammt knapp! Der Kapitän des Frachters hatte sich schwer aufgeregt und uns den Vogel gezeigt. Naja, vielleicht hätte er ja netterweise auch etwas ausweichen oder vom Gas runter gehen können, aber nein... also ist es auf dem Wasser auch nicht anders als auf den Straßen. Am Abend legten wir in einem kleinen Sporthafen an und haben bei ein paar Bierchen diesen ersten Tag Revue passieren lassen... Am nächsten Morgen ging es fröhlich weiter, bis nach Duisburg, wo ich wieder von Bord gegangen bin und somit Beule und Govi ihre Reise alleine fortsetzten. Tja, meine Lieben... Das war erst der Anfang, und ich denke, wir werden noch viel von den Beiden und ihren Abenteuern auf hoher See hören. Ahoi!
Beule und Govi
t u l B & n e g Re Das Yama Weekend Hard am Rande des Kirchentages Text & Photos: Jo Hempel
J
etzt habe ich mal Angst geschürt. Angst ist immer da, und Regen war diesen Sommer sehr bestimmend. Oft war der Himmel grau und doch fiel kein Regen. So war immer ein wenig Angst oder Unbehagen vor der Nässe mit im Spiel. Auch wenn die Kirchentage in Köln und Bonn ja eigentlich gutes Wetter haben sollten und Yama sich mit eingeschlichen hatte. Doch wahrscheinlich wurden von Yama-Alex nicht genug Opfer gebracht. Wolken begleiteten den Weg den Rhein entlang nach Süden. Der graue Himmel über Konstanz und der
Wetterradar im Netz schürten weiterhin die Angst. Es kann helfen, diese mit einem längeren Weg zu umgehen, nicht zu eilen, sondern über das Wasser zu fahren, um die Wogen zu glätten oder mit ihnen zu lachen. Rechts: Ameisen können unglaubliche Gewichte heben, haben jedoch das Problem der Größe. Bei größeren Wassermassen auf dem Boden herrscht extreme Ertrinkungsgefahr und so lässig wie den Pfanner hier habe ich noch nie eine Ameise über Pfützen fliegen sehen. Shit, wegen dem Vergleich sollte ich jetzt Angst vor der Rache der Biene Maja haben...
Oben: Es gibt solche und solche Menschen. Hier haben wir solche, welche keine Angst vor Nässe oder Imageverlust haben. Straight aus der Hüfte geschossen, mit kleinen und großen Einlagen humanoiden Verhaltens der eher tierischen Art. Entweder man flüchtet vor dem Regen oder man nimmt in auf in die Dreads. Yah-Lasterfahrer.
Unten: Wie auf jedem ordentlichen Contest hatte auch das King of the Weekend aka Kirchentage bei den Yamas alles bezüglich Room-Service zu bieten. Unerreicht: Bowl am Bett, schon ab 15 Jahre.
Links: Heute konnte ich mal wieder kleine Mädchen dabei beobachten, wie sie auf einem Bein durch Pfützen hüpften und sich die Strümpfe nass machten. Zuhause gibt es dann wieder Haue von Muttern! Hier der Tipp von Moritz - beim Springen gar nicht erst mit dem Fuß den Boden berühren, Benihana heißt das.
U
nd wenn man aus Angst im Regen im Beton-Himmel anzukommen zu schnell fährt, dann verpasst man manch guten Moment. Doch vielleicht ist ja Angst auch manchmal ganz gut, dann wäre die Videokamera jetzt noch heile. Dieser schmerzliche
Verlust kann nun jedoch auch bedeuten, dass es eh nichts mehr zu verlieren gibt. Man hatte mit der Kamera ein kleines Opfer gebracht, um die Götter zu besänftigen, wurde dafür mit einem richtig schönen Downhill im Zwielicht belohnt, bevor die Sonne unterging. In der Nacht kam dann die Urangst des Menschen wieder zu Tage. Blitz, Donner und Regen ließen ihn sich in Gruppen zusammenrotten, um in dunklen Höhlen rituelle Tänze zu zelebrieren. YA-MAN, someonesknocking... Nach solch einer rituellen Reinigung war der Morgen kühl und trocken.
Danger Dave opferte erst das Blut vom Hempel, um dann mit dem Wasser zu tanzen und den Geist des in diesem Bowl Gestorbenen zu besänftigen. BS Tailslide ist die Kür einer BS 50/50 und FS Stand Up Grind Line. Oder war es der BS Air, der Lien Fingerflip to Tail? Großes Vodoo. Bleichgesicht hat keine Angst vor gewässertem Beton. Hugh!
G
itarrentöne erklangen neben dem fahrenden Hotel. Die Rollen hafteten gut. Die Angst verging nach jeder Kurve mehr. Das schon mal jemand hier gestorben ist, daran kein Gedanke. Friede und Rollen seiner Seele. Die Frage der Angst und des Regens wurde jedoch noch schwer auf die Probe gestellt werden. Die Ungunst des Weinenden konnte durch ein wenig geopferten Hopfen nur leicht besänftigt werden. Blut, welches rituell durch Bordeinschlag von der Zeltdecke auf den Kopf dargebracht wurde, traf eher die Laune der zuschauenden Geisteswesen. So wurde meditatives Frisbee durch den Tanz mit dem Wasser abgelöst. DD vollzog diesen ohne den kleinsten Gedanken an Angst. Gleich einem Zen-Meister auf Alkohol
tanzte er durch den Bowl und war den Geistern ein Wohlgefallen. Zumindest für den Moment, denn der Regen kam wieder. Da suchte man doch besser bei Romulus und Remus Unterschlupf, um die Sorgen mit Essen zu beseitigen und die Warriors aus Italien ihren Sold verprassen zu sehen - Legionäre, die ihren Göttern opferten. Zum Morgengebet am heiligen Sonntag gab es Sonne. Rechts: Gerade war die Hängematte aufgehangen, um ein klares Zeichen bezüglich der von oben drohenden Wasser zu setzen, als David auch ein Zeichen gab und der Mann hinter der Linse 1,3 Sekunden zu spät auslöste, um die himmlische Verbindung zwischen Hinterachse und Rail während der geöffneten Phase des Mundes festzuhalten.
I
n Köln und Bonn sammelten sich die Heerscharen der Religiösen zur Massenhysterie, während in Hard die Gefühle und Mannen so hoch flogen, wie es den kleinen Erdenwesen möglich ist - so manch einer flog zu hoch und zu Boden. Zweimal wurde der Beton mit dem Blute getränkt, welches als Opfer für Übermut gebracht werden musste und als Gleichnis von Zeit, gutem Wetter und der menschlichen Angst vor dem Kommenden gesehen werden konnte. Doch die Zeiten der Links: Jack Lorenz flog diesen Nolli über das Rail und Jo Johnson spielte zur Morgenstunde liebliche Klänge von Sonnenschein auf dem Parkplatz zwischen den Schlafenden. Oh ihr Engel der Klampfen, weckt mich jeden Morgen mit solch zarten Saiten, vertreibt den Regen und lacht über Angst.
Menschenopferungen gegen Regen sind schon lange vorbei und meist wollte man durch diese vielmehr den Regen rufen als ihn zu vertreiben. So kam dieser auch immer wieder. Vielleicht war der Bruch des Armes eines kleinen Mädchens zu viel des Guten. Rituelle Gesänge in Tradition zu Bob Marley, von Frieden und Brüderschaft, aus voller Kehle gesungen durch die Verwandten und Freunde der kleinen Dame, klärten zum Ende den Himmel und die Gemüter. Seligkeit überall. Der Arbeit erster regulärer Tag nach dieser Zusammenkunft sonnte die Erinnerungen und selig sind die, welche den Morgen andächtig genießen konnten. YA-MAn sei dank. Regen und Angst können keine Angst vor dem Regen machen.
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Text: Piper Photos: Piper & Axel Gรถrger
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Opener: Photo by pipeshots.com Left: Pudi, rock‘n‘roll, Oviedo. Photo: pipeshots.com Below and bottom: Oviedo impressions. Photos: pipeshots.com
S
everal years ago Brewce Martin met Bernt Jahnel at a halfpipe contest in Stuttgart, South Germany. Back then Brewce told him that he had bought a huge property in Ohio and that he would build a massive skatepark on it. Apparently a couple of ramps were already there. The project was called Skatopia... From time to time Bernt mentioned that he wanted to follow Brewce’s invitation to visit him at the skatepark.
Finally, in spring 2005 we spontaneously decided to book flights and check out this mysterious place, of which some guys had even warned us, and see for ourselves. We made plans to combine this visit with an extensive tour, starting in distant Orlando (Florida). Bernt had researched the route during endless nights on the internet and, well, the overview pics looked very promising!
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Left: Bernt Jahnel, invert, Oviedo. Photo: pipeshots.com Below: Piper, backside carve grind. Photo: Axel Görger
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ventually the tickets were booked, bags packed, we hopped on the plane, off the plane, into the hired car and smiling on the highway, windows down, 77°F, country music playing in the background. Yeah! The first stop on our itinerary: Ovideo. We could have spent several days in this park without getting bored. However, we knew that there was a long way ahead of us, so we dediWho knows, how many bugs, ants and other little creatures one kills whilst skating about... only when the victim is of a certain size, the horror is personified. This young lady tried to relax having a sunbath in Oviedo‘s skatepark... R.i.p. Photo: pipeshots.com
cated all our attention to the kidney pool. Its shape was adapted from a backyard pool: tight radii, poolcoping, deathbox... Exactly what one dreams to have in his garden! We earned our first grazes, were happy about a successful start, stopped at the nearest restaurant for pizza and booze and spent our first night comme il faut in the car.
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The Property. Photo: pipeshots.com
B
ernt had already been a couple of times in this area before and had crashed for several weeks in the notorious “International Roadhouse”, which his mate Greg shared with some friends. Bernt said there was a halfpipe in the garden and some guys he’d like to meet again... So Bernt decided to give Greg a call. Before long we were at a petrol station, looking through a phonebook and
Different views of The Property. Top and right: Photos by pipeshots.com Above: Photo by Axel Görger
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eventually found Greg’s number though his address had changed. It seemed that Greg and his girlfriend got married in the meantime. Candy, Greg’s wife, answered the phone straight away, told us about their child and a new place they had built somewhere in the swamps. We should definitely go there, the guys had planned a session for the night and Greg was already there.
Right: Zorlac collector Pat grinds the coping. Photo: Axel Görger
Above: Drew thinks of new pranks. Photo: pipeshots.com Right: Who doesn’t obey will get shot?! Photo: Axel Görger
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ollowing Candy’s directions we drove for a while until we saw a pickup van standing at the side of the road - it had a skateboard on the top. That was Greg’s way of indicating the right exit to us! After a short “Hello and shake hands” we were back in the car and we were really thrilled when we followed Greg down a small track, going deeper and deeper into the swamps. After a short ride we arrived at a plot of land, that, as we found out later, Candy had inherited from her uncle. And what we got to see there, was so im-
pressive that we were speechless for a couple of minutes! In order to avoid annoying rules and high admission charges of the public skateparks, Greg and his mates had - in the course of the years built their own private skatepark in the middle of Florida’s swamps! There were two halfpipes, a miniramp, a little concrete park, which was just getting extended by a few feet, a skatepark relict from the 70’s called “Fiberrider”, and something which looked at first sight like a giant bird’s nest.
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In the Fiberrider the guys often race round after each other. Here’s Drew having a chilled session after work. Photo: pipeshots.com
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Left: Jim the Webb during one of his never-ending lines. Jim’s true speciality were bs edgers, he balanced on his wheel on the coping’s upper edge. Unfortunately not shot. Cool dude! Photo: pipeshots.com
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oon it dawned on us that this must be the new bowl Candy had mentioned. A perfect triple bowl, built as a “bird’s nest”, so the regularly arising floods would not destroy it, with vert everywhere, ranging from from 8 to 11 ft, lined by exquisite poolcoping. Jim Webb came up to us, smiling and announcing that the whole day he’d been looking forward to skating a session with us. Jim put Black Sabbath on the record player, which was operated with solar cells, so then Ozzy blared from the boxes the guys had put up all around the
bowl! We skated until dark... To be safe from rattlesnakes and other creeping creatures we spent the night on the halfpipe platform, had a couple of beers, enjoyed the impressive starry sky and imagined how it would be if in Germany one had the freedom to built whatever one likes on private property. The next morning we all agreed that there couldn’t be a better place than this. We decided to extend our stay and to definitely drop by again on our way back.
Above right: Buenas noches. Photo: Axel Görger Right: Bernt Jahnel. Photo: Axel Görger
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Tarzan used lianas, Bernt moves by ramps through the forrest... eh, swamp! Photo: pipeshots.com Sequence by Axel Gรถrger
Since the bowl was ďŹ nished, the ramps weren’t skated all too often. You can tell by the rusty surface and feel it on the kneepads (worn around the ankle). Bernt after a bailed transfer... Photo: pipeshots.com
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Above: When Chris starts telling his stories everyone is in tears with laughter. A few beers later he slides a bs smith on request through the deepend – without his pads. Photo: pipeshots.com Far left: Greg again with a nice tailgrab. Photo: pipeshots.com Left: Greg lipslided with high-speed and a style overdose on his rails. Long-distances through the Deepend. Photo: Axel GÜrger
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Right: Photo by Axel Gรถrger Bottom: Lance Spiker, layback. Photo: pipeshots.com Top: Pudi, backside disaster. Photo: pipeshots.com Left: Smitty, indy air. Photo: Axel Gรถrger
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Left: Photo by pipeshots.com Below and bottom: Photos by Axel Gรถrger
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uring the next days, and the time we spent there before going back home, we got to know some of the guys, which were involved in this never-ending building project. We skated, drank some “Bush” beer, jumped into the close-by sea with canoes and surfboards and listened to countless stories.
To realize the dream of an own, independent place beyond the skate park scene, it took them months of hard work in their spare time to prepare the swamp and they paid the material for the ramps and the bowl out of their own pockets.
That’s the ramp which used to be in the International Roadhouse’s garden – today with concrete coping on both sides. Smitty, lien to tail. Photo: pipeshots.com Right: Photo by Axel Görger
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Florida impressions. Photos: pipeshots.com
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herefore the exact location of “The Property” is kept top secret – the best way of preventing it from vandalism and unwelcome visitors. Additional security is ensured by Candy’s uncle, who lives on the neighbouring plot. According to Greg he is a “crazy gun freak”, who uses his gun without hesitation. Thus we should not go too deep into the bushes because the aforementioned uncle is a passionate hunter. When we left, Greg gave us directions to the next spot which we
should not miss out on our skate trip. Bernt got exited about this spot like a little child on Christmas Day. But more about this in the next part... ...to be continued...
Still|Stories Text & Photos: Gerd Rieger
Bei den „Still Stories” handelt es sich um Photos, die keine weiteren Erklärungen brauchen, die auch ohne große Worte auskommen, die zum Nachdenken und Interpretieren anregen. Willkommen im Land der tausend Sichtweisen... Diese „Still Story” ist nicht ganz neu, war aber bis auf ein paar kleinen Ausstellungen in dieser Form noch nicht zu sehen. Darüber hinaus sind „Still Stories” relativ zeitlos... ... außer das die im Folgenden abgebildeten Personen natürlich gealtert sind...
Still|Stories
„Henk“ • 44 Jahre • 1970 in Lüdenscheid als Weihnachtsgeschenk bekommen • Plattenspieler aus Gewohnheit, wenn man viele Platten hat... Animals 1970: Everyone of us Sabicas/ Joe Beck, 1973: Flamenco Rock Encounter Blind Faith (Clapton, Grench, Winwood, Baker) John Coltrane: Ole Dizzy Gilliespie, 1977: Bahiana
Dual 1209
Still|Stories
Udo • 28 Jahre • 1991 für 1800.- bei Audiofon in Münster gekauft. • Viele Platten; CD war damals noch nicht so gut und ist jetzt auch nicht besser. Dexys Midnight Runners Andrea Lympiani: Rachanikov Preludes Amanda Mc Broom: Dreaming The Who: Quadrophenia Joan Armatrading: Back to the height
Linn Axis mit Akito, System Sumiko Blue Point
Still|Stories
Chris • 23 Jahre • Vor 4 Jahren den ersten MK, jetzt neulich den zweiten. Media Markt, Morava. • Der erste MK ca. 850.- DM, der zweite ca. 1200.- DM. • Besserer Sound, schöneres Gefühl beim Zuhören. Platten sind für mich zeitlos. O.G.C.: Da Storm Eminem: I just don´t give a fuck Lyricist Lounge: Three feet high and rising Soundtrack: Kurz und schmerzlos Company Flow: Album
Technics SL 1210 MK 2
Still|Stories
Steven • 26 Jahre • Gekauft 1994 bei Hifi-Profis in Frankfurt. 300.- DM (durch Beziehung zum Händler). • Cover haben cooles Outfit. Wärmerer Sound. Aktives Musikhören (Umdrehen). Kaufen in independent Shops: Bessere Kommunikation als in Riesenshops, weniger Stress beim Hören. Alles gute Argumente, um die runden Schätzchen zu erstehen, obwohl sie teuer sind. Blue Mar Ten: Everglades Top of the Pops: Seventies Trans-Central: Connection Pink Floyd: Dark side of the moon Bob Marley: Rasterman Vibration
Thorens TD 280 MK IV
Still|Stories
Heiko • 22 Jahre Dual CS-6200-Q • Gekauft November ´94, gebraucht für 100.- DM • Platten haben mehr Stil, schöneres Coverartwork, sind preisgünstiger. Sunny Day Real Estate: Diary Morrissey: Viva hate Dinosaur Jr.: Bug Iron Maiden: Number of the Beast Slayer: Reign in Blood
Dual CS-6200-Q
Still|Stories
Michael • 40 Jahre • Gekauft 1977 in Bremen, Vegesach, Laden nicht mehr bekannt, für 2500.- DM (um 300.DM runtergehandelt). • Während der Lehrzeit lange darauf gespart. Die Firma gibt´s nicht mehr, daher keine Ersatzteile. • Damals gab´s noch keine CDs. Kassetten sind qualitativ minderwertig. Dazu besaß ich noch ein Tonbandgerät A 77. Bach: Das wohltemperierte Klavier, Die Kunst der Fuge Haydn: Die frühen Symphonien Buxtehude: Das Orgelwerk
Micro Seiki DDX 1000
Still|Stories
Hartmut • 25 Jahre • 1980 vom Onkel für ca. 300.DM gekauft, später geschenkt bekommen, um die alten Platten vom Onkel zu hören. • Aktuelle Musik kauf´ ich auf CD. Metallica: Load Rammstein: Herzeleid Type-O-Negative: October Rust Marilyn Manson: Mechanical Animals Smashing Pumpkins: Mellon Collie And The Infinite Sadness
Technics SL-BD 3
Still|Stories
Martin • 33 Jahre • Gekauft Januar `81 im Hifi-Laden in MS für ca. 250.- DM • Besser zum Mixen der Musik am Mischpult mit zwei Plattenspielern. Africa Bombata: Looking for the perfect beat Africa Bombata/Planet Patrol: Play at your own risk Grand Mixer DTS: The infinity rappers DTS: Crasy cuts Blow Fly: Funk or die
Technics SL-BD 20
Still|Stories
Berthold • 27 Jahre • 1990: Plattenspieler ging über die Theke. • 1992: Gebraucht gekauft von meinem Kumpel Jörg, 500.- DM mit extra System. • Iss so schön platt, die Platte... Kings of oblivion: Big fish popcorn Walter Carlos
Thorens TD 146 MK V
Still|Stories
Hans Joachim • 77 Jahre • ´61 in Frankfurt für 99.- DM gekauft • Es ist zu teuer, die Plattensammlung auf CDs umzustellen; kein CD-Spieler im Haus. Mozart: Konzert für Klarinette und Orchester Hornkonzerte: Mozart, Haydn, Telemann Virtuose Trompetenkonzerte: Telemann, Hummel
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LAND of
Text & Photos: Matt Grabowski
THE DEAD ANGELS
A
ctually, I don’t really have time to write anything but the Salton Sea is a place about which one could write a whole series. This just has to be mentioned here quickly. It is already some time ago that we went there but I remember the trip as if it was yesterday. Soup, Touter, JP and little me were on board. Back then, in 2001, we went on a two-week-journey through Arizona. We travelled to many different spots, mainly skateparks and pools. The route wasn’t really planned beforehand, so during the journey there was always some negotiation about which spots should be visited next. One of these was “Chilabent Pool”. As far as I can remember, it was Rhino who gave us the directions to it. It could be that it was during our stay in California...
I
always used to scribble directions onto serviettes or handkerchiefs and put them into my wallet or pockets. Well, very clever because after only one skate session they were always so soaked and ruined that I had to ask for directions again. Well, some never learn. Anyway, it said “...follow the street until you see three Palm trees and a little ruin. There it is, directly near the main street.” We drove on and there we saw the trees! We stopped, everybody’s hand trembled with excitement, the car doors opened and one of us shouted: “It’s full! Ohhhhh nooo!” Everybody gathered around the beautiful, round thing and fell silent. Hmmm, well... Shit... My first thought was to dig the thing out. Everybody looked at me astonished. Back then I always wanted to dig out everything, no matter how long it would have taken. Soup’s only comment was that it would take the whole day. I thought: “Yes, only one day!”
A
lthough the pool was completely full of rubble we hung out there the rest of the day and jumped around on top of the gravel. It seemed as if everybody imagined what tricks he would have done, if the pool had been empty. Probably nothing of this would have been possible anyway since the coping was square and nobody knew how deep the pool really was. However, that’s not the point, is it?! When the sun went down, we decided to spend the night at this place. I wanted to sleep in the bushes but everyone else preferred the floor of a burned down house nearby. JP said, that there might be lizards. Well, I didn’t know the word “lizard” in English, so I asked what it meant. JP’s explanation was “snakes with legs”! Aaahhh! Ok, so we all fell asleep next to each other on the floor.
I
just have a vague, blurred memory of the next days because it is too long ago. Most details are faded, yet some things are in fact clear: all the newly built skateparks in Arizona were totally ace! Because of the heat we usually didn’t skate much during midday, sometimes not at all. A lot of the parks had floodlights on until late at night. On the third day I twisted my knee so badly that it was a miracle that it didn’t rip to pieces. That was a warning: (skate) never without insurance! Well, for the rest of the trip skating was cancelled for me but I tagged along, being the silent passenger, broken. Spots and places passed by and I didn’t touch one of them with my board. Some of the places were magic!
W
e fought our way through the endless plantations towards the lake. This turned out to be more difficult than we first thought. Nobody really knew in which direction to go. We couldn’t get to the lake. We started having second thoughts: “Is it really there? Are we actually in the right place? What would happen if our car broke down now?!” At one point we simply ignored the law and just drove across a private property. When we came to a dead end, we got off excitedly and continued by foot towards the lake. “There, I can see the water!”, I thought. “Is it really the water? Yes, it is.” I repeated to myself...
O
ur way back led us to one of the most amazing places... We were heading west on the Highway 10, from Arizona back to California... A stop off at the Salton Sea! There were some evidences left, which attested that there must have been life some time ago. Today one knows, that the angels had had obviously good reasons to leave this place. We wound our way through a valley which led directly through the Mecca Hills. This serpentine way in the middle of the most stony mountains seemed like a trip into nowhere. But we continued because the crew in the car agreed to get to this place, where a pool was supposed to be though no one really knew, whether it would still be there. Why else should anyone drive down this way? The stony landscape made way for wide, irrigated plantations – everywhere plantations, as far as the eye could see. Maybe a perfect place to grow illegal plants? Who knows?!
W
hen we finally got to the edge of the lake, everybody stopped and looked around: “Where are we actually?!” I looked down and tried to figure out where the edge ended. At this moment Soup turned to me and said: “Matt, have a look at the ground!” I focused on the white edge and then I saw it! We did not stand on sand... We stood on bones! Thousands of them! Millions! Millions of small bones preserved in the saltwater! Or maybe they were just shells?? We headed back to the street. A few kilometres along the way there was the abandoned hotel, in which rats and bugs now sought shelter. The doors were shut and there was a barrier around the pool. The water was still and the Santa Rosa Mountains were reflecting in it. There was total silence, no human being, no bird would voluntarily go there. So in case you are bored and you complain about the weather, then this is your place. In case you wanna skate somewhere different than your local skate spot, this is your place. In case life seems without perspective, this is your place. In case you are on the run, this is your place. In case you are a Star Trek fan and you wanna know where the old episodes were filmed, Mecca is your place. In case you have to die and you don’t know where, this is your place...
Photo: Gerd Rieger
www.bailgun.com Redaktion: Gerd Rieger (V.i.S.d.P.) gerd@bailgun.com Markus Mhueller markus@bailgun.com Photo Editor: Gerd Rieger Layout: Markus Mhueller Übersetzung: Katrin Friedel Weitere Mitarbeiter: Piper, Axel 'Pudi' Görger, Jo Hempel, Matt Grabowski Redaktionssitz: Gerd Rieger Zumsande Str. 32 48145 Münster gerd@gerd-rieger.de Hinweis: Die Weitergabe des Bailgun Magazins als Ganzes ist ausdrücklich erlaubt! Untersagt ist jedoch das Stehlen bzw. Verändern von Bild- und Textmaterial. Alle Rechte liegen beim Herausgeber. ©2005 BAILGUN MAGAZINE
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