Nacht der Hörner

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Eine Seele – viele Farben Vom Solo bis zum Oktett: Das Horn in Original und Bearbeitung

Michael Horst

Von einer Canzone Giovanni Gabrielis aus der Zeit um 1600 bis hin zu einer veritablen Uraufführung: Über 400 Jahre reicht das Spektrum, das die Kompositionen der heutigen „Nacht der Hörner“ historisch abstecken. Unter ihnen findet sich Altes und Neues, Bekanntes und Unbekanntes, Solo und Ensemble, Original und Bearbeitung. „Ich habe versucht, in den drei Teilen des Abends den Hornklang aus verschiedenen Perspektiven vorzustellen“, beschreibt Radek Baborák, Kurator des Programms und Dozent an der Barenboim-Said Akademie, seine Programmidee. „Im ersten Teil finden sich die Klänge des Waldes, Jagdrufe und Jagdmessen. Im zweiten sind Originalwerke für Hornensemble aus dem 20. Jahrhundert zu hören, und für das Finale haben wir berühmte Kompositionen in ­Bearbeitungen ausgewählt. Ich möchte zeigen, wie sich der Hornklang über die Epochen hinweg verändert hat, aber auch, dass etwas Wesentliches geblieben ist: die Seele des Horns.“ Den Anfang macht der Franzose Charles Koechlin. ­Bekannt geworden ist der Schüler Gabriel Faurés und Mitstudent Maurice Ravels vor allem durch seine exquisite ­Orchestermusik, in der Impressionismus und Kirchentonarten ebenso ihre Spuren hinterlassen haben wie Ausflüge in die Atonalität.Von besonderem Reiz sind seine symphonischen Dichtungen zu Rudyard Kiplings Dschungelbuch, die ihn


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