Trio Catch

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Trio Catch EinfĂźhrungstext von / Program Note by Annette Zerpner


TRIO CATCH Donnerstag

4. April 2019 19.30 Uhr

Boglรกrka Pecze Klarinette, Bassklarinette Eva Boesch Violoncello Sun-Young Nam Klavier


Gérard Pesson (*1958) Catch Sonata für Klarinette, V   ioline und präpariertes Klavier (2016) I. Fort II. Da III. Fort

Paul Juon (1872–1940) Rêverie. Molto adagio Humoreske. Allegro ma non troppo Elegie. Andante cantabile Danse phantastique. Quasi valse lent – Allegro aus Trio-Miniaturen op. 18 & op. 24

Johannes Boris Borowski (*1979) As if für Klarinette, V   ioloncello und Klavier (2017)

Pause

Johannes Maria Staud (*1974) Wasserzeichen (Auf die Stimme der weißen Kreide II) für (Bass-)Klarinette, V   ioloncello und Klavier (2015)

Johannes Brahms (1833–1897) Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier a-moll op. 114 (1891) I. Allegro II. Adagio III. Andantino grazioso IV. Allegro



Einheit in der Vielfalt Ein Portrait des Trio Catch

Annette Zerpner

Klarinette, Cello und Klavier – die ebenso reizvolle wie ungewöhnliche Kombination aus einem flexiblen Holzblasinstrument, dem gesanglichem Ton des Cellos und der Vielseitigkeit des Klaviers inspirierte vor zehn Jahren drei junge Musikerinnen zur Gründung eines festen ­Ensembles. Mit seinem berühmten a-moll-Trio op. 114 hat Johannes Brahms dieser Besetzung ein bleibendes, klingendes Denkmal gesetzt. Ging die Initialzündung für das Trio Catch von diesem Werk aus? Boglárka Pecze, in Ungarn ­geborene Klarinettistin, schüttelt den Kopf. Angefangen hat alles vielmehr während eines Stipendiums an der Internationalen Ensemble Modern Akademie 2009 in Frankfurt mit einer Komposition von Helmut Lachenmann. Namenspate des Trios wurde dann ein Werk des britischen Komponisten Thomas Adès: In dessen Catch von 1991 „kapert“ ein ­klassisches Klaviertrio mit Violine und Cello eine Klarinette. Ein Fang, der sich gelohnt hat: „Von Seiten der Komponisten und des Publikums gibt es eine viel größere Nachfrage nach unserer Besetzung, als man denkt“, erklärt Pecze. Gemeinsam mit der Schweizerin Eva Boesch – seit 2013 Cellistin des Trios – sitzt sie während der Probenpause zu einem Werkstattkonzert im Berliner Radialsystem. Die beiden berichten von der Arbeit ihres Ensembles, zu der als dritte im Bunde die koreanische Pianistin Sun-Young Nam gehört, und von ihrem ungewöhnlichen Repertoire, das sie stetig erweitern. Obgleich dazu neben Brahms natürlich auch Beethovens „Gassenhauer-Trio“ oder etwa ein Werk der französischen Komponistin Louise Farrenc aus der Mitte 5


des 19. Jahrhunderts gehört, überwiegt Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Eine ganze Reihe dieser Werke wurden vom Trio Catch in Auftrag gegeben und uraufgeführt. ­Trotzdem ist den Musikerinnen nichts ferner als Schubladen­ denken – ihre Vertrautheit mit zeitgenössischer Musik und deren erweiterten klanglichen Möglichkeiten habe ihnen vielmehr auch die „klassischen“ Ohren geöffnet. „Man entdeckt und wagt Dinge, auf die man vorher nicht gekommen wäre“, ist Pecze überzeugt. Im Pierre Boulez Saal ist das in Hamburg ansässige Trio zum ersten Mal zu Gast. Wenn es um feinste Klangnuancen geht, übernimmt ein Konzertsaal umso mehr die Rolle eines vierten Mitspielers: „Jeder Raum hat eine eigene Resonanz, der sich die einzelnen Instrumente unterschiedlich öffnen. Es gibt Säle, in denen die Gesamtbalance auf Anhieb stimmt. Anderswo muss man ein Instrument oder manche Lagen zurücknehmen und lange experimentieren, bis alles passt.“ Überraschungen gehören dazu. „Man muss erst selbst auf der Bühne sitzen. Was auf Fotos riesig aussieht, kann plötzlich ganz intim wirken. So ging es uns tatsächlich im ­Großen Saal der Elbphilharmonie. Die Entfernung von j­edem Sitzplatz zur Bühnenmitte ist kurz.“ Die Ellipse des Pierre Boulez Saals sorgt noch einmal für größere Nähe zwischen Musikerinnen und Publikum. Unabhängig vom Raum spiegelt sich in der Triobesetzung die Grundsituation jedes Konzerts, wie die Interpretinnen sie beschreiben: „Zur Musik gehören immer drei – einer hat sie im Kopf und schreibt sie auf, einer hat sie vor Augen und interpretiert sie, einer hört sie und reagiert darauf.“ Nicht selten halten die vom Trio Catch gespielten komplexen zeitgenössischen Werke besondere Herausforderungen für das ungeübte und selbst für das geschultere Ohr bereit. Die Antwort des Ensembles hierauf ist eine Reihe freier Werkstattkonzerte, die sie seit mehreren Jahren unter dem Titel „Ohrknacker“ veranstalten – Ohr und Musik werden hier sozusagen füreinander geöffnet. „Vor Uraufführungen haben wir schon immer gern bei privaten Hauskonzerten ausprobiert, wie es sich anfühlt, ein neues Werk zu spielen.“ Die „Ohrknacker“-Konzerte setzen diese Idee fort. „Wir erzählen dabei etwas über unseren persönlichen Bezug zu den Stücken und über die Geschichte dahinter, heben ­einzelne Stellen hervor und lenken die Aufmerksamkeit auf spezielle Spieltechniken und Klänge. Oft möchte das Publikum die Musik dann gleich noch einmal hören.“ Je mehr man 6


weiß, desto mehr hört man und versteht darum besser, was die drei Musikerinnen an den für sie geschriebenen Kompositionen besonders fasziniert. Eva Boesch vergleicht das Ensemble in diesem Zusammenhang mit einem kleinen ­Orchester: „Wir haben eine Bläser- und eine Streichersektion und eine ganze Harmonie- und Schlagwerkabteilung durch das Klavier. Für diese unterschiedlichen Klangfarben die richtige Mischung zu finden – darin besteht die Heraus­ forderung. Ihre Vielfalt ist oft sehr reizvoll, manchmal versuchen wir aber auch, die Klänge so anzunähern, dass man gar nicht mehr hört, welches Instrument es gerade ist. Bis man diese Ebene erreicht, muss man sich sehr gut kennen und jahrelang zusammengespielt haben.“

Ein gutes Beispiel für diese Art gegenseitiger Imitation der drei Instrumente ist das Eröffnungsstück des heutigen Programms, die vor drei Jahren für das Ensemble komponierte Catch Sonata des Franzosen Gérard Pesson. Hierfür wird das Klavier mit Stimmkeilen präpariert – und mit französischen Wäscheklammern. Diese klingen, versichert Eva Boesch, besonders gut, denn sie haben einen Gummibelag, der ­außerdem dafür sorgt, dass die Klaviersaiten nicht beschädigt werden. „Das Instrument klingt dadurch manchmal wie ein Gamelanorchester oder eine Trommel“, erklärt Boesch. „Das mischt sich dann mit meinem Cello-Pizzicato, wenn ich zum Beispiel hinter dem Steg zupfe. Es ist eine unglaublich farbige, ganz feine Klangsprache, die sich oft gar nicht nach unseren drei Instrumenten anhört, eher nach etwas Überirdischem.“ Das Trio hat Pessons Sonate bewusst oft auch an Orten aufgeführt, an denen das Publikum mit ­zeitgenössischer Musik wenig vertraut ist: „Das Stück hat eine besonders zugängliche, leicht nachvollziehbare, elegante Kompositionsweise.“ Auf Pesson folgt ein Werk des noch auf seine Wiederentdeckung wartenden Spätromantikers Paul Juon. In Moskau als Sohn einer Schweizer Familie geboren, studierte er in seiner Heimatstadt und in Berlin, wo er 1906 eine Professur für Komposition an der Königlichen akademischen Hochschule für Musik übernahm. Ab 1934 zog er sich in die West­ schweiz zurück. Zeitgenössische Kritiken bezeugen, dass vor allem seine Kammermusikwerke in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts häufig gespielt und sehr positiv auf­ 7


genommen wurden. Die höchst abwechslungsreichen, tänzerischen Trio-Miniaturen, gesammelt unter den Opusnummern 18 und 24, gehen auf Kompositionen für Klavier vierhändig zurück. Sowohl mit Johannes Boris Borowski als auch mit Johannes Maria Staud verbindet das Trio Catch eine enge Zusammenarbeit, und ihre heute zu hörenden Werke wurden für das Ensemble geschrieben. Borowskis As if von 2017 verdankt seinen Titel einer Zeile aus Charles Dickens’ Roman David Copperfield, in dem es mehrdeutig „As if I could or would…“ heißt. Das „als ob“ signalisiert eine gewisse Distanz, die in subtilem Witz und klanglichen Scherzen zwischen den ­Instrumenten ebenso zum Ausdruck kommt wie in verfremdeten, verschobenen Harmonien: Klarinette und Cello spielen hier stellenweise in Vierteltönen. Auch rhythmisch ist das Stück äußerst komplex. Anlässlich der Uraufführung von As if lobte Borowski die Arbeit mit den Musikerinnen: „Sie sind sehr verantwortungsbewusst gegenüber jeder Musik, die sie spielen – unabhängig vom Komponisten. Das ist durchaus selten.“ Die Frage, wie die ideale Zusammenarbeit mit einem Komponisten oder einer Komponistin aus ihrer Sicht aussehen sollte, lässt sich für die Musikerinnen nicht eindeutig beantworten: „Manchen gefällt es nicht, wenn man im künstlerischen Prozess mit­ redet – dann bekommt man ein Stück, das fix und fertig ­geschrieben ist. Andere wünschen sich ausdrücklich den Austausch. Wir versuchen immer zu spüren, was die- oder derjenige von uns braucht.“ Während es für einige Komponisten lebensnotwendig sei, ein neues Werk im letzten ­Moment „herauszuschwitzen“ – was für die Musikerinnen nicht unbedingt nervenschonend ist – kämen andere schon vor Beginn der eigentlichen Kompositionsarbeit mit Skizzen und Notizen zu ihnen, um Ideen auszuprobieren, sich vom Gehörten inspirieren zu lassen und dann nach Monaten mit der fertigen Partitur zurückzukehren. Die Entstehung neuer Kompositionen ist nicht weniger individuell als die Menschen, die sie schreiben. „Das Schöne daran, Werke lebender ­Komponisten zu spielen, ist, dass man alles fragen darf oder auch Stellen, die technisch oder musikalisch unklar sind, ­direkt ansprechen kann. Dann sucht man im besten Fall ­gemeinsam nach einer Lösung, und das kann für beide Seiten sehr erfüllend sein“, sagt Boesch. Johannes Maria Stauds Wasserzeichen (Auf die Stimme der weißen Kreide II) ist Teil einer Werkreihe und verweist im 8


Untertitel auf eine Komposition für größeres Ensemble aus dem Jahr 2014/15. Das im Charakter sehr impulsive Stück enthält für die Klarinette eine Reihe von sogenannten ­Multiphonics oder Mehrklängen, wie Pecze erklärt. Dazu kommen virtuose Passagen für Bassklarinette, die den Ton­ umfang dieses Instruments komplett ausnutzen und extreme technische Anforderungen stellen. Die Bassklarinette gehört für die Künstlerin ganz selbstverständlich zu ihren musikalischen Ausdrucksmitteln.Vor einiger Zeit hat sie außerdem das Bassetthorn für sich entdeckt, das sie für seine klarinettenspezifische klangliche Flexibilität und die trotzdem zur ­Verfügung stehende tiefe Lage schätzt. „Es gibt so viele neue Werke für unsere Besetzung, dass wir das Gefühl, etwas zu oft zu spielen, wirklich kaum ­kennen“, resümiert Pecze. So bietet das Debüt im Pierre Boulez Saal nicht nur einen Einblick in das aktuelle Repertoire des Ensembles, sondern gibt den drei Musikerinnen auch reichlich Gelegenheit, alle klangfarblichen Facetten­ ­ihrer Instrumente auszubreiten. Und wie sich die Musik unserer Tage mit der zeitlosen, abgeklärten Melancholie eines romantischen Spätwerks verbindet, zeigt zum Abschluss des Programms schließlich doch noch das Trio von Johannes Brahms.

Annette Zerpner hat eine besondere Vorliebe für Holzblasinstrumente und im Laufe ihrer journalistischen Tätigkeit unter anderem für die FAZ, Die Zeit, Geo Saison, das Magazin der Berliner Philharmoniker und die Zeitschrift mare geschrieben. Sie ist Textredakteurin am Konzerthaus Berlin.

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Unity in Diversity Trio Catch: A Portrait

Annette Zerpner

Clarinet, cello, and piano—as attractive as it is unusual, this combination of a flexible wind instrument, the mellifluous tone of the cello, and the versatility of the piano inspired three young musicians to found an ensemble ten years ago. With his famous A-minor Trio Op. 114, Johannes Brahms left a lasting musical monument to this combination of ­instruments. Did that work provide the initial spark for Trio Catch? Boglárka Pecze, the Hungarian-born clarinetist, shakes her head. Everything began when the three were ­fellows of the International Ensemble Modern Academy in Frankfurt in 2009, with a composition by Helmut Lachenmann. The trio eventually took its name from a piece by the British composer Thomas Adès: in his 1991 work Catch, a classical piano trio with violin and cello ­“captures” a clarinet. It was a catch that has proven fruitful: “There is much more interest in our combination of instruments, both from composers and from audiences, than you might think,” Pecze says. She and the Swiss cellist Eva Boesch—who joined the trio in 2013—are on a rehearsal break for a workshop ­concert at Berlin’s Radialsystem. The two musicians discuss the work of their ensemble, which also includes Korean ­pianist Sun-Young Nam, and their unusual repertoire, which they are continuously expanding. Although they do perform Brahms, of course, as well as Beethoven’s “Gassenhauer” Trio or a mid–19th century work by the French composer Louise Farrenc, music of the 20th and 21st centuries is at the center of their activities. Several of these works were commissioned and premiered by Trio Catch. But nothing could be further from their minds than compartmentalizing—rather, their 11


f­amiliarity with contemporary music and its extended sonic possibilities opened their “classical” ears as well, they explain. “You discover and dare to do things you would never have imagined before,” Pecze is convinced. The Hamburg-based trio is performing at the Pierre Boulez Saal for the first time. When it comes to the subtlest nuances of sound, a concert hall takes on the role of a fourth ensemble member: “Each space has its own resonance, to which the individual instruments respond with different degrees of openness. There are halls where the overall balance is just right from the very beginning. Elsewhere, you might have to reduce one instrument’s sound, as a whole or in specific registers, and experiment until everything is right.” Surprises are part of the process. “You have to actually be on stage yourself. What might seem huge in a photograph may suddenly feel quite intimate. That actually happened to us at the Elbphilharmonie. The distance from any seat in the hall to the center of the stage is short.” The ellipsis of the Pierre Boulez Saal ensures even greater proximity between musicians and audience. No matter the space, the trio constellation mirrors the basic situation of any concert, as the performers describe it: “Music is always about three people—one who conceives and writes it down, one who reads and interprets it, and one who listens and reacts.” Quite often, the complex contemporary works interpreted by Trio Catch pose special challenges for the untutored—and even for the more experienced— ear. The ensemble’s answer to this is a series of workshop concerts they have been presenting under the title Ohrknacker (literally, “ear-cracker”) for several years now, opening ears and music to each other, so to speak. “Before world premieres, we have always enjoyed playing private house concerts, to see how it feels to perform a new work.” The Ohrknacker concerts expand this idea: “We talk about our personal relationship with the pieces, about the stories behind them, emphasizing certain passages and pointing out special playing techniques and sounds. Often, the audience then immediately asks to hear the work again.” The more one knows, the more one hears, gaining a better understanding of the reasons why the three musicians are fascinated by the compositions written for them. In this context, Eva Boesch compares the ensemble to a small orchestra: “We have a wind and a string section and an entire harmony and percussion section in the piano. Finding the right mix of 12


these different sound colors—that’s the challenge. Their ­diversity is often very attractive, but sometimes we also try to assimilate the sounds to such an extent that you can no longer tell which instrument is playing. To reach this level, you have to know each other very well and have played ­together for many years.”

One good example for this kind of mutual imitation of the three instruments is the opening piece of tonight’s program, the Catch Sonata written three years ago for the ensemble by French composer Gérard Pesson. It requires the piano to be prepared with tuning wedges—and French clothes-pins. As Eva Boesch points out, these produce a ­particular good sound, as they have a rubber coating that also prevents the piano strings from being damaged. “They sometimes make the instrument sound like a gamelan ­orchestra or a drum,” Boesch explains. “This sound blends well with my cello pizzicato, for example when I pluck the strings behind the bridge. It is an incredibly colorful, very delicate idiom that often does not sound like our three ­instruments at all but resembles something unearthly.” The trio has frequently performed Pesson’s Sonata in places where the audience is less accustomed to contemporary music: “The piece is written in a style that is particularly ­accessible, comprehensible, and elegant.” Pesson’s work is followed by a piece by the late-Romantic composer Paul Juon, an artist still awaiting rediscovery. Born in Moscow to Swiss parents, he studied in his hometown and in Berlin, where he was appointed professor of com­ position at the Royal Academy of Music in 1906. In 1934, he retreated to Switzerland. Contemporary reviews show that his chamber music works in particular were frequently performed to highly positive reactions during the first ­decades of the 20th century. His entertainingly diverse, dance­-like Trio Miniatures, published collectively as opus numbers 18 and 24, started out as compositions for four-hand piano. Trio Catch enjoys a close collaboration with Johannes Boris Borowski and Josef Maria Staud, and both their works heard tonight were written for the ensemble. Borowski’s As if of 2017 owes its title to a line from Charles Dickens’s novel David Copperfield, which begins, “As if I could or would…” The “as if ” signifies a certain distance, expressed in subtle 13


wit and bantering between the instruments as well as alienated, shifted harmonies: clarinet and cello intermittently play in quarter-tone intervals here. The piece is also extremely complex in terms of rhythm. On the occasion of the world premiere of As if, Borowski praised the musicians: “They feel a high degree of responsibility for every kind of music they perform—no matter the composer. That is quite rare.” The trio has no clear-cut ­answer to the question of how they might describe an ideal collaboration with a composer: “Some of them don’t like performers to have a say in the artistic process—then the ­result is a piece that is completely finished and polished when we get to see it. Others expressly encourage exchange. We always try to intuit what the composer needs from us.” While some composers find it essential to “sweat out” a new work at the very last moment—which is not exactly easy on the performers’ nerves—others approach them with sketches and notes even before getting down to the actual work of composing, in order to try out ideas, take inspiration from what they hear, and then return after months with a completed score. The genesis of a composition is no less ­individual than the person writing it. “The beauty of playing works by living composers is that you can ask any question or discuss passages that might be technically or musically unclear. Then, ideally, you search for a solution together, which can be very satisfying for both sides,” Boesch says. Johannes Maria Staud’s Wasserzeichen (Auf die Stimme der weißen Kreide II) is part of a series of works, referencing in its subtitle a composition for larger ensemble written in 2014–5. The piece has a highly impulsive character and contains a series of multiphonics in the clarinet part, Pecze explains. It also includes virtuoso passages for bass clarinet, making full use of that instrument’s tonal range as well as extreme ­demands on the player’s technique. To Pecze, the bass clarinet has long been a natural part of her musical means of expression. For some time now, she has also explored playing the basset horn, which she values for its combination of clarinet-­ specific flexibility and the sound of its low register. “There are so many new works for our combination of instruments that we hardly ever have the feeling of playing any one work too often,” Pecze sums up. The ensemble’s ­debut at the Pierre Boulez Saal thus offers not only a sample of  Trio Catch’s current repertoire, but also provides ample opportunity for the three musicians to show off the 14


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