Häfen des Lebens Lieder von Liebe, Tod und Meer
Cora Bethke
The whole world’s life is a chant to the sea-tide’s chorus Are we not as waves of the water, notes of the song? Das Leben der ganzen Welt ist ein Gesang zu der Wellen Chor Sind wir nicht wie Wellen des Wassers, Töne des Liedes? Algernon Charles Swinburne, In Guernsey (1883)
Die Sopranistin Patricia Petibon ist bekannt für ihre unkonventionellen Konzertprogramme. In dramaturgisch ausgeklügelten Spannungsbögen kombiniert sie, meist gemeinsam mit ihrer Pianistin Susan Manoff, Musik unterschiedlicher Epochen und Stile, Sprachen und Kontinente, musiziert sie Neues wie Vertrautes. Zur Konzeption des heutigen Programms erläutert die Sängerin: „Die Liebe, der Tod, das Meer sind die Anlaufhäfen einer Reise, auf die wir alle uns während unseres kurzen Lebens einlassen. Gleich einem Belugawal durchfurchen wir die Wellen mit einem melancholischen und poetischen Blick, die Odyssee unserer Seelenzustände befragend: das Meer, das uns tröstet, das Meer, das uns in die Arme schließt oder uns gegen die Klippen wirft und unseren Kummer in Schaum aufgehen lässt. Wie Odysseus das Ufer hinter sich lässt, um das Unbekannte zu umfangen, versenken wir uns in eine klingende Inkarnation, einfach und nostalgisch, auf der Suche nach dem Sinn. Für die, die wir geliebt haben, für die, die uns verlassen haben, die wir lieben und lieben werden, für die, die wir in den Tiefen unserer Herzen tragen.“
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