JOURNAL ARCHITEKTEN UND PLANER
Oktober 2014
J O U R N A L ARCHITEKTEN UND PLANER
O k tober 2014 w w w.heinze.de
THE INTERLACE SINGAPUR by OMA / Ole Scheeren
„Urban Habitat Award“-Preisträger Ole Scheeren tritt auf dem ArchitekTOUR-Kongress in Duisburg auf siehe Seite 16 / 152
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Kollektives Wohnen in tropischer Vegetation 2013 wurde das vertikale Dorf fertiggestellt. Ole Scheerens Werk umfasst – sage und schreibe – 31 Wohnhäuser, jedes 6 Stockwerke hoch; und in sechseckiger Form um 8 großzügige Innenhöfe herum angeordnet. In unserer Titelstory „The Interlace“ erfahren Sie mehr darüber. Ergänzt wird der Artikel durch ein Büroprofil von Ole Scheeren, zu lesen auf Seite 14. Und für alle, die noch mehr über The Interlace wissen möchten: Ole Scheeren wird einer der Gastredner auf dem ArchitekTOUR-Kongress am 19. und 20. November in Duisburg sein. Im Programm stehen namhafte Büros und Newcomer auf Erfolgskurs mit Best-Practice-Beispielen. Darüber hinaus verbindet der Kongress im Rahmen der Heinze ArchitekTOUR ein anspruchsvolles Fachvortragsprogramm führender Hersteller. Anmelden nicht vergessen! In dieser Ausgabe stellen sich mit einem umfangreichen Porträt das international tätige deutsche Architekturbüro Gerber Architekten und das Bean Buro Architects aus Hongkong vor. Auch Ihr Architektur- oder Ingenieurbüro kann sich hier präsentieren. Wir freuen uns auf Sie. Unsere Beiträge sind wieder international, ob aus Deutschland, Österreich, aus der Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Ungarn oder gar aus Australien. Die Spannweite reicht von „Spiegeln an den Wänden“, „Bauen mit Luft“ bis hin zu „Sonnenschutzgewebe, das Welten vereint“. So hoffen wir, Ihnen wieder eine vielseitige, abwechslungsreiche und inspirierende Ausgabe geschaffen zu haben. Viel Spaß beim Durchblättern und Lesen …
Ihr
Ulrich Schmidt-Kuhl, Leiter Redaktion/Inhalte
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inhalt]
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The Interlace, Singapur Das Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) in Chicago hat das Interlace in Singapur, ein groß angelegtes Wohnbauprojekt von CapitaLand, mit dem erstmals vergebenen internationalen Urban Habitat Award 2014 ausgezeichnet. Ausschlaggebend war sein bahnbrechender Beitrag zum urbanen Raum und zur sozialen Nachhaltigkeit.
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Bean Buro Architects Gerber Architekten Büro Ole Scheeren
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architektur] Campus WU, Wien Familien- und Freizeitbad F.3 Fellbach Chemiepraktikum Aachen Hallenbad Ismaning Christuskirche Möhringen Bahnhofsneubau Aarau, Schweiz Skyline Plaza, Frankfurt Shopping City Süd (SCS), Vösendorf (Österreich) Kreisklinikum Siegen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Hamburg Department Store, Wels (Österreich) Firmengebäude, Koblenz Wasserturm, London Turmrestaurant, Ludwigshafen Freizeit- und Bildungsstätte, Sérignan (Frankreich) Parkhaus, Ørestads (Dänemark) Bistro, Budapest (Ungarn) Villa Grandvaux am Genfer See Luna Apartments, Melbourne (Australien) Mehrfamilienhäuser, Villingen
Bean Buro Architects 12
Campus WU, Wien 26
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Servicecenter der Stadtwerke Stuttgart 114
inside]
108 MEDICUM Altenburg 112 Büro- und Verwaltungsgebäude, Berlin 114 Servicecenter der Stadtwerke Stuttgart 118 Seminargebäude der Universität Paderborn 122 Unternehmensgebäude, Heiligenstadt 126 Grundschule, Dänemark 130 WTO-Erweiterungsbau 134 Bürohaus, Lustenau (Österreich) 138 Niño Jesús Hospital, Madrid
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dialog]
142 Interview mit Martin Bonauer
146 » 150 Niño Jesús Hospital, Madrid 138
trends]
146 Stuhlserie RBM Noor 148 Luster LACE °1 150 Integrierte LED-Technik
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aktuell]
152 Heinze ArchitekTOUR 154 Heinze ArchitektenAWARD 156 Neue Energieeffizienzlabel 158 HeinzeArchitekturfoto
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anhang]
160 Inserentenverzeichnis 162 Vorschau, Impressum
Stuhlserie RBM Noor 146
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Die Vielfalt des Holzes im hochwertigen Objekt
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Foto] Admonter
Besonders interessant für den Objektbereich ist die Neuheit Cube: ein mehrdimensionales Holzelement, das zur Raumgestaltung, wie zum Beispiel im Möbelbau, oder auch als effektvolle Wandverkleidung zum Einsatz kommt. Verfügbar ist das Gestaltungselement in neun unterschiedlichen Varianten – Lärche, Lärche dunkel, Eiche, Eiche medium, Zirbe, Zirbe weiß, Nussbaum und den Raritäten Altholz sonnenverbrannt und Altholz Erle grau. Somit ist auch hier für jeden Geschmack und jede Farbrichtung das Passende dabei.
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Rutschturm Neuer Akzent
Der 30,7 Meter hohe Vitra Rutschturm des deutschen Künstlers Carsten Höller setzt auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein einen neuen Akzent. Foto] Julien Lanoo, © Vitra
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Am 18. Juni 2014 wurde der Vitra Rutschturm (Vitra Slide Tower) von Carsten Höller eingeweiht. Ein neues Bauwerk ergänzt damit den Vitra Campus in Weil am Rhein. Mit seiner markanten Uhr auf der Spitze ist es nicht ein Gebäude im klassischen Sinn, sondern ein Aussichtsturm mit Rutsche – und ein Kunstwerk, das eine neue, andere Selbst- und Kunsterfahrung ermöglicht. www.vitra.com
Quelle] Wicona
Der Zeichnungsaufbau wurde mit neuen Funktionalitäten erweitert und in der Bedienung vereinfacht. So lassen sich jetzt alle Zeichnungselemente in Echtzeit mit der Maus verschieben, skalieren und drehen. Zusätzlich zu Ansichten, Schnitten und DXFs können jetzt auch in die Zeichnungen frei positionierbare Textboxen und Bilder im bmp-Format eingefügt werden. Konstruktionszeichnungen lassen sich jetzt am Bildschirm und in den Ausdrucken fotorealistisch darstellen. In der Beschlagsauswahl, den Stücklisten, den Ansichten, Schnitten und im Zeichnungsaufbau werden die Beschläge jetzt auch grafisch mit Bildern dargestellt. www.wicona.de
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Wärmebild
Planungshilfe Nahwärmenetze dimensionieren
Neuer Planungsordner AKA-Klinker im Hoch- und Tiefbau
Nahwärmekonzepte für Kommunen und Stadtwerke können künftig noch aussagekräftiger werden. Eine anschaulichere Präsentation der komplexen Vorhaben ist jetzt möglich. Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg hat hierfür eine GIS-gestützte Software entwickelt. Das Programm mit dem Namen „Wärmenetz-Analyst (WNA)“ ermittelt automatisch die Grobdimensionierung der Leitungen im Wärmenetz. Die kartografische Darstellung der Ergebnisse erfolgt über ein Geoinformationssystem (GIS). Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg hat die dreijährige Entwicklungsarbeit finanziell gefördert. Die ArcGIS-Programmerweiterung kann über die KEA bezogen werden.
Eine gute Planung ist die halbe Miete: Der neue, übersichtliche und praktische Planungsordner der CRH Clay Solutions beinhaltet das Gesamtsortiment des Klinkerproduzenten – ganz nach dem Motto „Gemeinsam stark!“ Sämtliche Informationen, technischen Details sowie PraFoto] CRH xisbeispiele zu den erhältlichen AKA-Klinkern sowohl für den Tief-/GaLa-Bau als auch für den Hochbau sind in dem gemeinsamen Ordner enthalten.
www.kea-bw.de
www.akaklinker.de
Neue Studie Energieeffizienz von Hallen
Anschlussleistung und Netzauslegung eines geplanten Nahwärme netzes Grafik] KEA
Tablet-Case Extrem sicher Gängige Smartphones, E-Reader und Tablet-PCs können ab sofort garantiert staubgeschützt und eintauchsicher verpackt werden. Denn die neuen Schutzhüllen aus PU-beschichtetem Nylon sind nach dem IP67-Standard geprüft. Dieser gewährleistet einen vollen Staubschutz sowie Wasserdichtigkeit über die Dauer von 30 Minuten bei einer Tiefe von einem Meter. E-Reader und 7,9-Zoll-Tablets finden im Tablet-Case M Platz, während die größere Variante für 10-Zoll-Geräte konzipiert wurde. www.ortlieb.de 8
Foto] ThyssenKrupp Steel Europe AG
Deutlich niedrigere Betriebskosten, mehrfache Amortisation über die Lebenszeit: Das kann Nachhaltigkeit und Energieeffizienz schon heute beim Bau von Industriehallen bedeuten. „Grünes” Denken ist nicht nur gut fürs Image: Langfristig macht sich ein cleverer Umgang mit Energieressourcen auch in ökonomischer Hinsicht bezahlt. Durch intelligente Gebäudekonzepte mit optimal aufeinander abgestimmten Materiallösungen lassen sich zukunftsfähige Produktions-, Lager- und Logistikhallen realisieren. Die vom EcoCommercial Building Programm beauftragte und von der IPJ Ingenieurbüro P. Jung GmbH durchgeführte Studie gibt einen Überblick über die Energieeinsparpotenziale wesentlicher Stellschrauben beim Bau einer Industriehalle. www.materialscience.bayer.com www.ecocommercial-building-network.com/de
Funktionalität und Gestaltung Schnittstelle Fassade _ Freifläche Fassadenfußpunkte sind baukonstruktiv sensible Bereiche – hier muss vor allem gewährleistet sein, dass keine Feuchtigkeit von außen in das Gebäude eindringen oder die Abdichtung hinterlaufen kann. Anschlüsse von Fassaden an horizontale Flächen wie Terrassen, Dachgärten und Balkone oder sonstige Freiflächen müssen deshalb in der Planung genau betrachtet werden. Fassadenrinnen von ACO bieten eine hohe Funktionalität: Durch variable Höheneinstellung (ACO Profiline) ist eine millimetergenaue Anpassung an die örtlichen Bodenverhältnisse möglich. Damit entspricht ACO nicht nur der zukunftsweisenden Forderung nach barrierefreiem Bauen, sondern auch den Qualitätsansprüchen von Architekten und Planern. Gleichzeitig bieten verschiedene Designvarianten und Rostausführungen die Möglichkeit, die Gebäudegestaltung auch im Außenbereich konsequent fortzusetzen und zu ergänzen. www.aco-hochbau.de
Die ACO facebook-Community für Architekten und Planer: www.facebook.com/aco.architektur
ACO Hochbau Vertrieb GmbH, Am Ahlmannkai, 24782 Büdelsdorf, www.aco-hochbau.de
ACO. Die Zukunft der Entwässerung.
Filip Dujardin Fictions
OtoR & OtoK Inspired by the Fifties
Text Pedro Gadanho, Gestaltung Sven Beirnaert 2014, 120 Seiten, 102 Abb., gebundene Ausgabe 30,00 x 24,00 cm, deutsch, englisch hantje Cantz Verlag ISBN 978-3-7757-3802-6 39,80 € raffinierte Architekturfotografie Der Kunst- und Architekturfotograf Filip Dujardin (*1971 in Gent) arbeitet seit 2007 an einer Bilderserie, deren Humor und Unterhaltungswert mit kunstgeschichtlichen Referenzen einhergeht: Fictions präsentiert wundervolle Architekturen im Gewand konzeptioneller Sachlichkeit und ist so voller spielerischer Komik und dezenter Persiflage. Der Künstler erschafft mittels einer digitalen Collagetechnik aus Aufnahmen von real existierenden Gebäuden seiner Geburtsstadt Gent und ihrer Umgebung genial in die Landschaft eingebettete Bauwerke, deren reale Errichtung unmöglich wäre – Traumhäuser im wahrsten Sinne des Wortes.
Modell OtoK
Foto] Otocycles
Otocycles, die E-Bike-Schmiede aus Barcelona, bringt die beiden Modelle OtoR und OtoK auf den Markt, die von Motorrädern der 1950er-Jahre inspiriert sind. Sie vereinen nachhaltige Mobilität mit kräftigem und sportlichem Retro-Stil. Die individuell konfigurierbaren Bikes sind ideal für das Cruisen in der Stadt, wiegen etwa 23 Kilo und haben einen sehr ruhigen Elektromotor mit einer Reichweite von circa 40 bis 65 Kilometern. Preis: ab 2.685 € www.otocycles.com
Energivie Summit: Energiewende am Bau Energivie Summit ist ein internationales Symposium, organisiert vom Kompetenzcluster Alsace Energivie, das alle Akteure der Baubranche zum Thema Energiewende bei Bau und Renovierung von Gebäuden zusammenbringt. Energivie Summit findet auch mit Ausblick auf die Pariser Klimakonferenz 2015 statt. Ziel ist es, gemeinsam zu definieren, welchen wesentlichen Beitrag der Bausektor beim Kampf gegen den Klimawandel leisten kann. Energivie Summit bietet eine einzigartige Gelegenheit für die Diskussion und Anbahnung von Projekten, um die Überlegungen der Baubranche zum Thema Energiewende nach vorne zu bringen. Die Soprema-Gruppe, Spezialist für Flachdach- und Bauwerksabdichtungen sowie Dacheindeckungen und Dämmung, ist einer der Partner des Summit. Das Symposion findet vom 3. bis 5. November 2014 in Straßburg, Frankreich, statt. Fotos] © Filip Dujardin
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www.energivie-summit.eu/de
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Kenny Kinugasa-Tsui und Lorène Faure
Transkulturelles Architekturdesign Bevor sich die in Europa ansässigen Architekten Kenny Kinugasa-Tsui und Lorène Faure im Juli 2013 entschieden, nach Hongkong in das „transkulturelle Herz Asiens“ zu ziehen, waren beide bereits dabei, sich einen Namen auf dem europäischen Markt zu machen. Als Architektin in Großbritannien und Frankreich zugelassen, beendete Lorène Faure ihr Studium an der Ecole Spéciale d’Architecture in Paris mit ausgezeichneten Leistungen und studierte unter dem bekannten britischen Architekten und Kritiker Sir Peter Cook. Danach war sie als Associate und Senior Architect 12
für Cook Robotham Architectural Bureau (CRAB) tätig. Der in Hongkong geborene Kinugasa-Tsui absolvierte sein Studium an der Bartlett School of Architecture UCL in London und arbeitete danach als Projektarchitekt bei Urban Salon Architects sowie in Forschung und Lehre. Während beider Karriere an Fahrt gewann, entwickelte sich die Bauindustrie in Europa rückläufig. Ganz anders sah es in Hongkong aus und das ambitionierte Duo entschied sich für den Umzug in die quirlige Metropole. Der Begriff Bean im Namen ihrer neugegründe-
ten Firma „Bean Buro Architects“ steht für „Between Exchange of Architectural Narratives,“ erklärt Faure. „Für uns ist Architektur eine emotionale und räumliche Erfahrung für den Nutzer und den Urheber. Unsere Designmethode berücksichtigt die Beobachtung, Erwartung und Analyse von damit in Zusammenhang stehenden Erzählungen. Diese Erzählungen oder ‚Stories‘ ermöglichen den dynamischen Austausch von historischen, umweltbedingten, kulturellen und sozialen Faktoren, die zu höchst originellen Eingriffen führen und gleichzeitig die intellektuelle Stimmung erhalten.“
Boathouse Home Office: Die 111 Quadratmeter große Wohnung befindet sich in einem Hochhauskomplex in Hongkong, Aberdeen, in der Nähe der Ap Lei Chau Werft.
Das Geschäft in Hongkong zu starten, sei ein simpler und unkomplizierter Prozess gewesen. „Honkong ist eine sehr effiziente und produktive Stadt“, erklärt Kinugasa-Tsui die Entscheidung. „Die Metropole ist der ideale Standort, um von dort aus Städte in China und Asien für Projekte zu besuchen. Die Mobilität innerhalb Hongkongs ist ebenfalls sehr hoch. Dazu kommt ein super Steuersystem und die Stadt ist für ihre Stärken bekannt. Damit bietet Hongkong das perfekte Umfeld, um ein Start-up zu gründen.“ Weitere Vorteile zeigten sich zum Beispiel, als es um die Beschaffung von Materialien für die Projekte ging. „Hier bewegt sich alles viel schneller“, sagt Faure. „Wir haben einmal an einem Tag drei Geschäfte mit Zulieferern abgeschlossen. In London kann so etwas eine Woche oder länger dauern. In Großbritannien lassen sich Zulieferer auch gern zwei, drei Wochen Zeit, bevor sie auf Anfragen antworten. Hier passiert alles direkt am nächsten Tag. Wir mögen diese Arbeitsweise, denn sie erlaubt es uns, sehr produktiv zu sein.“ Die Firma bezieht ihre Materialien hauptsächlich vom chinesischen Festland und spezielle Anfertigungen aus Europa. Alle großen Marken sind in Hongkong vertreten und daher erfolgen Service und Lieferung zügig. Mit einem Budget von knapp 95.000 Euro eröffneten die Geschäftspartner ihr Büro in Causeway Bay und ergänzten es mit einem Home Office in Aberdeen. Schnell verbreiteten sich ihre frischen und kreativen Ideen. Verkaufs- und Büroräume in Hongkong werden regelmäßig renoviert und die Bevölkerung möchte Designtrends auch im eigenen Zuhause realisieren. „Hongkonger sehen im Gegensatz zu Europäern den Mehrwert von Design viel stärker“, so Faure. Dies führte die Geschäftspartner auch über
Hongkong hinaus nach China. Das erste Projekt auf dem Festland, ein Restaurant im Chengdu Daci Temple Cultural and Commercial Complex, entstand in Zusammenarbeit mit Swire Properties und Sino-Ocean Land. Mit einem Firmensitz in Hongkong könnten sich Firmen leichter Aufträge vom Festland sichern. Dort steige die Nachfrage nach internationalen Designern und es böten sich viele Chancen für junge Unternehmen. „Die Entwicklung in Europa verlangsamt sich und die Aufträge gehen in der Regel nur noch an die großen Fische der Branche. Hier haben wir größere Chancen“, so Kinugasa-Tsui. Für beide überraschend, ist das Geschäft bereits jetzt profitabel. Zu Beginn noch auf Unterstützung von außen angewiesen, überlegen die Jungunternehmer jetzt, Angestellte an Bord zu holen und sich nach größeren Räumlichkeiten umzusehen. „Dies geschieht viel früher als erwartet.“ Bean Buro plant, künftig die Idee des transkulturellen Designs voranzutreiben. „Unser Ziel ist es, eine Führungsrolle im zeitgenössischen Architekturdesign zu übernehmen und Traditionelles mit neuen Ideen, im Gleichklang mit der Entwicklung der internationalen Designbranche, zu präsentieren“, so Faure. Die eigene Tätigkeit ergänzt Bean Buro durch ein multidisziplinäres Projekt namens COLLABean – ein Netzwerk von namhaften Designern, Akademikern und Forschern aus dem Designumfeld und aus der gemeinsamen Zeit in London. „Es ist uns wichtig, Innovationen sowie neues Wissen und praktische Fähigkeiten in unsere Projekte zu integrieren: von Architektur über Innendesign und Installationen bis hin zu Möbeln und Produktdesign“, sagt Faure. www.beanburo.com
Cheil Hongkong Office: In großzügig gestalteten Räumen sollen die Mitarbeiter sich wohlfühlen, nach dem Motto „Feels like home“.
Fotos] Bean Buro
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„Wir verstehen unsere Arbeit als Architekten und Ingenieure ganzheitlich. Unsere Projekte sind Unikate, die auf einem intelligenten und einprägsamen Konzept beruhen.” (Prof. Eckhard Gerber)
Gerber Architekten ist ein national und international tätiges deutsches Architekturbüro. Städtebau, Landschaftsplanung, Architektur und Innenraumgestaltung sind die Arbeitsfelder von Prof. Eckhard Gerber und seinem Team. Die Aufgabenbereiche erstrecken sich von Büro- und Hochhausbauten über Bauten für Wissenschaft und Forschung, Laborbauten und Institute, Bauten für Kunst und Kultur, aber auch Wohnungsbau bis hin zu Verkehrsbauten. Mit fast 50-jähriger Expertise verfügen Gerber Architekten über langjährige Erfahrung und Kompetenz. In den Büros in Dortmund, Hamburg, Berlin, Riad und Shaghai arbeiten heute circa 155 Mitarbeiter in Projektteams aus Architekten, Ingenieuren, Innenarchitekten und Landschaftsplanern. Durch die intensive Kommunikation mit den Bauherren entwickeln sie gemeinsame Ziele, auf deren Basis spannende und qualitative Entwürfe entstehen, die effizient und kostengünstig realisiert werden können. Die Leistungen erstrecken sich von der Beratung, Projektentwicklung über alle Leistungsphasen der HOAI einschließlich Kosten und Bauleitung und dies auch als Generalplaner. Der größte Teil der Projekte resultiert aus gewonnenen Wettbewerben. Gerber Architekten sind international insbesondere im Nahen Osten tätig. Projekte wie die King Fahad Nationalbibliothek und die Olaya Metro Station im saudi-arabi14
Foto] David Klammer
schen Riad oder der kürzlich gewonnene Wettbewerb zur Nobel Quran Oasis in der heiligen Stadt Medina finden derzeit große internationale Beachtung. Auf nationaler Ebene besitzen Gerber Architekten neben Bibliotheksbauten, Bauten von Bahnhöfen, Wohnungsbauten, Büro und Hochhäusern auch im Bereich der Bildungsbauten sowie der Forschungsund Laborbauten ein speziell entwickeltes
Know-how. Aktuell befinden sich das Instituts- und Hörsaalgebäude Chemie der Justus-Liebig-Universität in Gießen und das Institut für Physik und Forschungsgebäude Life, Light and Matter der Universität Rostock im Bau, deren Fertigstellung im Frühjahr 2015 geplant ist. Im Oktober 2013 wurde das revitalisierte und kernsanierte IC-Gebäude der Ruhruniversität Bochum wiedereröffnet. Gerber Architekten
Olaya Metro Station
Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg
Physikinstitut und Forschungsgebäude Life, Light and Matter, Universität Rostock
sind dort mit der Planung des gesamten Ingenieurkomplexes und dem Neubau eines Zentrums für grenzflächendominierte Höchstleistungswerkstoffe beauftragt. Beim Neubau der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Würzburg spielte die Integration der Landschaft, bei der die Abteilung für Landschaftsarchitektur eng mit den Architekten zusammengearbeitet hat, eine wesentliche Rolle. Ziel bei
Fotos] © Gerber Architekten, Fotograf: Hans-Jürgen Landes
der Planung des Hörsaal- und Seminargebäudes der Universität Paderborn war es, das Raumprogramm möglichst kompakt und effizient in einem architektonisch ansprechenden Baukörper unterzubringen. Das Thema Nachhaltigkeit erhält bei Gerber Architekten einen besonderen Stellenwert. Es „zieht sich“, so Prof. Gerber, „mit zeitgemäßen Energiekonzepten und rationalen Gebäudestrukturen als wich-
tiger, selbstverständlicher Gedanke quer durch alle unsere Tätigkeiten.“ Als Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen arbeiten sie zudem in den Arbeitsgruppen „Bildungsbauten“ und „Forschungs- und Laborbauten“ aktiv an der Weiterentwicklung einer umfassenden Qualitätsperspektive mit. www.gerberarchitekten.de
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Büro Ole Scheeren
Foto] Wing Shya
Ole Scheeren, geboren 1971, ist ein deutscher Architekt und Inhaber von Büro Ole Scheeren mit Niederlassungen in Hongkong und Peking. Nach Stationen in Karlsruhe und Lausanne schloss er sein Studium an der Architectural Association in London ab und wurde für seine Abschlussarbeit mit der RIBA Silver Medal ausgezeichnet. Mit dem 2010 gegründeten Büro Ole Scheeren realisiert er derzeit Angkasa Raya, einen 268 Meter hohen Turm im Zentrum von Kuala Lumpur, das Mischnutzungsprojekt DUO in Singapur, den 310 Meter hohen Wolkenkratzer MahaNakhon in Bangkok, ein Studio-Atelier für einen Pekinger Künstler und die Firmenzentrale für Chinas ältestes Auktionshaus nahe der Verbotenen Stadt in Peking. 16
uf dem Vor trag a gress OUR-Kon ArchitekT g in Duisbur ovember! am 19. N
Vor Gründung des eigenen Büros verantwortete er als Partner von Rem Koolhaas in dessen niederländischem Architekturbüro Office for Metropolitan Architecture (OMA) das Asiengeschäft. Er war federführend bei Design und Realisierung eines der größten Gebäude der Welt, der Sendezentrale des chinesischen Fernsehens (CCTV) in Peking. Außerdem verantwortete er folgende weitere Projekte: The Interlace, ein Wohnkomplex in Singapur mit 1.040 Apartments und ausgezeichnet mit dem erstmals vergebenen internationalen Urban Habitat Award 2014, The Scotts Tower, ein Turm mit Luxuswohnungen ebenfalls in Singapur, ein Medienzentrum in Shanghai, ein Projekt für das neue Stadtzentrum von Shenzhen und das Taipei Performing Arts Center in Taiwan. Er leitete die Arbeit von OMA für Prada und vollendete die Prada Epicenter in New York (2001) und Los Angeles (2004). Weitere Projekte unter seiner Verantwortung waren das Beijing Books Building, das Leeum Cultural Center in Seoul (2006) und das Los Angeles County Museum of Art. Über die Bauprojekte hinaus verfolgt er im Studio Ole Scheeren sein persönliches Interesse an architektonischen Interventionen, wie zum Beispiel das „Archipelago Cinema“, eine schwimmende Plattform, die für das „Film on The Rocks Yao Noi Festival“ in Thailand konzipiert und auch bei der 13. Architektur-Biennale in Venedig präsentiert wurde. Zuletzt entwickelte er für das Filmprogramm der 11. Sharjah Biennale gemeinsam mit dem thailändischen Filmemacher Apichatpong Weerasethakul „Mirage City Cinema“. Darüber hinaus war Ole Scheeren an verschiedenen Kulturprojekten beteiligt, u. a. an den Triennalen in Peking und Mailand, China Design Now in London, der Ausstellung „Cities on the Move“ in der Londoner Hayward Gallery und in Bangkok, der Media City Seoul und dem Rotterdam Film Festival. Für das Museum of Modern Art (MoMA) konzipierte er zwei Ausstellungen über das CCTV Gebäude, die in New York und Peking gezeigt wurden. Er hält regelmäßig Vorlesungen bei internationalen Institutionen und Konferenzen und ist Jurymitglied bei verschiedenen Wettbewerben und Architekturpreisen. Ole Scheeren hat eine Gastprofessur an der Universität Hongkong inne. www.buro-os.com
CCTV by Rem Koolhaas und Ole Scheeren Foto] Iwan Baan
The Interlace by OMA/Ole Scheeren Foto] Iwan Baan
Rendering MahaNakhon by Ole Scheeren © OMA
Rendering Angkasa Raya by Ole Scheeren
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The Interlace, Singapur] 18 » 22
The Interlace by OMA/Ole Scheeren
Das vertikale Dorf Das Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) in Chicago hat das Interlace in Singapur, ein groß angelegtes Wohnbauprojekt von CapitaLand, mit dem erstmals vergebenen internationalen Urban Habitat Award 2014 ausgezeichnet. Ausschlaggebend war sein bahnbrechender Beitrag zum urbanen Raum und zur sozialen Nachhaltigkeit.
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Ole Scheerens Werk schafft ein weitreichendes Netzwerk von privaten und sozialen Räumen als radikale Neuinterpretation von zeitgenössischem Gemeinschaftsleben. Anstatt der Standardtypologie für Wohnbauprojekte im innerstädtischen Bereich (Ansammlungen alleinstehender Türme) zu folgen, verwandelt Scheerens Plan vertikale Isolation in horizontale Verbundenheit und verhilft dem Konzept der Gemeinschaft als zentrale Idee in der modernen Gesellschaft zu neuem Leben. 31 Wohnhäuser, jedes 6 Stockwerke hoch, sind in sechseckiger Form um 8 großzügige Innenhöfe herum angeordnet. Die miteinander verbundenen Wohnhäuser schaffen eine Vielzahl von gemeinschaftlich nutzbaren Flächen und formen so eine außerge-
Raum Das 170.000 Quadratmeter umfassende Projekt wurde 2013 fertiggestellt und seinen Bewohnern übergeben. Es bietet 1.040 großzügige, leistbare Wohneinheiten unterschiedlicher Größe. Die ungewöhnliche Geometrie der sechseckig aufgebauten Häuserblocks erzeugt eine beeindruckende räumliche Struktur, die von zahlreichen Aktivitätsbereichen durchzogen wird. Die Blöcke sind auf 4 „Superlevels“ angeordnet, die die Hauptstruktur bilden. Auf diesen erheben sich drei 24-stöckige „Peaks“. Andere SuperlevelBlöcke sind 6 bis 18 Stockwerke hoch, um eine stufenförmige Geometrie zu bilden, die auf atemberaubende Weise an die Topografie einer Landschaft erinnert und weniger an ein herkömmliches Bauwerk. Durch Öffnungen über viele Stockwerke hinweg fließen Sonnenlicht und Luft in die Innenhöfe hinein und durch sie hindurch.
Foto] Iwan Baan
wöhnliche Topografie voller bewohnbarer terrassenförmiger Gärten, die sich über die stufenförmig angeordneten Räume erstrecken. Die halb ruhend, halb schwebend übereinanderliegenden Häuserblöcke ergeben zusammen einen ausdrucksstarken ineinander „verschachtelten“ Raum, der die einzelnen Wohnungen mit einem erreichbaren und integrativen Gesellschaftsleben verbindet. Das Konzept bietet seinen Bewohnern eine Vielfalt von Eigenschaften und Wahlmöglichkeiten und vermittelt das Gefühl eines vielschichtigen, reichhaltigen Lebens voller Entscheidungsmöglichkeiten.
Foto] Iwan Baan
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Foto] Iwan Baan
Die 8 groß angelegten Innenhöfe und ihre spezifischen Landschaften sind das Herzstück des Projekts und repräsentieren individuelle räumliche Identitäten. Jeder Innenhof ist 60 Meter breit, erstreckt sich über zugängliche Verbindungen weiter und hat einen eigenen Charakter und eine eigene Atmosphäre, die als „Place-Maker“ und räumliche Identifizierungsmerkmale dienen. Die Hauptverkehrswege für Fußgänger in der Anlage führen die Bewohner vom
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Haupteingang an und durch die Innenhöfe, die als Hauptorientierungs- und Identifikationspunkt dienen. Man lebt eher in einem Hof oder einem Raum als in einem Gebäude. Über eine zentrale Verbindungsstelle wird der Fußgängerstrom je nach Fußgängerdichte in den Innenhöfen gruppiert und gebündelt. Ein System von sekundären Fußwegen bringt die Bewohner von der Verbindungsstelle zu ihren jeweiligen Wohnungstüren.
Gemeinschaft Das Interlace schafft einen Raum der kollektiven Erfahrung mitten in der Stadt und führt zu einer Wiedervereinigung der individuellen Privatsphäre und einem Gefühl des Zusammenhalts und des Gemeinschaftslebens. Durch die Synthese von tropischer Natur und bewohnbarem urbanem Raum wird die soziale Interaktion mit 20
der natürlichen Umwelt verbunden. Die Idee des gemeinschaftlichen Lebens in einem zeitgemäßen Dorf wird in der gesamten Anlage durch ein weitreichendes Netz von Gemeinschaftsgärten und -räumen verstärkt. Viele öffentliche Einrichtungen sind in die Landschaft eingebettet und eröffnen mannigfaltige Möglichkeiten zur
sozialen Interaktion und zu gemeinsamen Aktivitäten in Harmonie mit der natürlichen Umgebung. In den mehr öffentlichen zentralen Innenhöfen finden sich ein zentraler Platz, ein Kinokomplex und ein Wasserpark, die wiederum eine Vielzahl von gemeinschaftlich nutzbaren Annehmlichkeiten bieten, wie
zum Beispiel ein Klubhaus, Veranstaltungs- und Spielräume, Kino, Karaoke, Fitnesscenter, Leseräume und ein Schwimmbad mit einem 50 Meter langen Becken, einem Sonnendeck sowie Familien- und Kinderbecken. Die umliegenden Innenhöfe wie „The Hills“ und „Bamboo Garden“ bieten schattige Spiel- und Picknickflächen und werden von den niedrigeren Blöcken begrenzt. Die 8 Hauptinnenhöfe werden durch „The Waterfall“, „The Pond“ und „Rainforest Spa“ komplettiert und bieten den Bewohnern beschaulichere Zonen mit zusätzlichen Schwimmbädern, Kurparks und Freiluftessbereichen.
Zahlreiche Grillbereiche, Tennisplätze und Plätze für die Ausübung unterschiedlicher Sportarten, ein Bio-Garten, ein Haustierbereich und „The Rock“ säumen die Außengrenzen der Anlage und bieten den Bewohnern eine große Auswahl an gemeinschaftlichen Aktivitäten. Eine ein Kilometer lange Laufstrecke zieht eine Schleife um den Komplex und verbindet die „inneren“ Innenhöfe mit den Aktivitätsmöglichkeiten am Rand der Anlage. Der Charakter eines vertikalen Dorfs, eingebettet in eine natürliche, satte Landschaft voller Aktivitäten, zieht sich durch den
gesamten Komplex. Erhöhte Dachterrassen und „Sky Gardens“ vergrößern die Außenflächen auf mehreren Ebenen und ermöglichen Ausblicke über die Baumgrenze hinweg. Die Bewohner können ihren Blick über die Innenhöfe, die Parks, das Meer und die Stadt schweifen lassen. Durch die Mannigfaltigkeit der Angebote und Atmosphären in natürlicher Umgebung wird eine soziale Interaktion angeregt, bei der die Teilnehmer aus verschiedenen Abstufungen von Privatsphäre und Gemeinschaft wählen können. All dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl.
wurde eine Reihe von speziellen Umweltstudien inklusive Wind-, Solar- und Tageslichtanalysen durchgeführt, um eine intelligente Strategie für die Gebäudehülle und das Landschaftsdesign zu er-
arbeiten. Aufgrund dessen hat die Building and Construction Authority von Singapur dem Projekt den Universal Design Mark Platinum Award sowie den Green Mark Gold PLUS Award verliehen.
Natur Nachhaltigkeitskonzepte ziehen sich durch die gesamte Anlage und wurden auf Basis von Umweltanalysen und der Integration von umweltverträglichen passiven Energiestrategien eingebettet. Es
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Das Landschaftsdesign macht sich die Größe des Komplexes von acht Hektar voll zunutze und maximiert damit die natürlichen Flächen. Die Verschachtelung der Wohnblöcke ermöglicht eine Vervielfachung der horizontalen Flächen, die von Dachgärten und landschaftlich gestalteten Terrassen bedeckt sind, welche zusammen 112 Prozent Grünfläche zur Verfügung stellen – mehr als vor Errichtung der Anlage vorhanden war. Inmitten vordefinierter Windkorridore wurden Gewässer strategisch so platziert, dass sie durch Verdunstung einen Kühleffekt entlang der Windpfade erzeugen und so die örtliche Lufttemperatur senken und die thermische Behaglichkeit in den Erholungsbereichen im Freien sowie in strategisch platzierten Mikroklimazonen verbessern. Der gesamte Autoverkehr und die Parkplätze sind auf einer einzigen Ebene unter der landschaftlich gestalteten Oberfläche untergebracht. Durch eine große Zahl von Öffnungen, die ins Freie führen, kommen Licht und Luft in die teilweise vertieften und vollständig natürlich belüfteten Parkdecks. So wurden unterirdische Zonen mit Bäumen
Foto] Iwan Baan
Foto] Iwan Baan
und satter Vegetation geschaffen, die diese Bereiche optisch und durch Bepflanzung mit den Innenhöfen an der Oberfläche verbinden. Alle Wohnungen erhalten den ganzen Tag ausreichende Mengen an Sonnenlicht, während der einzigartige Baukörper des Komplexes genügend Schatten auf die Innenhöfe wirft, um dort das ganze Jahr über behagliche tropische Außenbereiche zu schaffen und die ganzjährige Nutzung
der Innenhöfe und ihrer gemeinschaftlichen Funktionen zu ermöglichen. Großzügige Balkone und hinausragende Terrassen schaffen eine kaskadierende vertikale Landschaft auf den Fassaden und verbinden zusätzlich die grünen Dächer mit den öffentlichen Terrassen zwischen den Baukörpern. Zusammenfassend macht der Komplex nicht den Eindruck, von tropischer Vegetation umgeben zu sein. Vielmehr ist er in eine solche eingebettet.
Wirtschaftlichkeit Am Übergang der verschachtelten Häuserblocks befindet sich ein System von 3 Kernzonentypen für die 6, 18 und 24 Stockwerke hohen Gebäude. Von den Kernzonen aus werden typischerweise 3 bis 4 verschiedene Einheiten pro Stockwerk versorgt, was ausreichende Belüftung ohne lange Korridore ermöglicht. Die Lobbys in den Kernzonen werden natürlich beleuchtet und belüftet und leiten Tageslicht und Frischluft in die Gemeinschaftsbereiche. Runde „Megasäulen“, die in einer optimalen sechseckigen Konfiguration rund um die vertikalen Erschließungskerne angeordnet sind, erlauben eine 3-Wege-Rotation der Blöcke und bieten damit eine Standardlösung für alle Bedingungen. Durch dieses hocheffiziente System aus kompakten Kernzonen, minimaler Zirkulation und maximaler Bodenfläche konnte das Projekt auf einer Budgetbasis für kostengünstige Privatimmobilien vor dem Hintergrund des wettbewerbsintensiven Markts Singapurs realisiert werden. Mit der Verleihung des Urban Habitat Award soll der wichtige Beitrag von The Interlace zum urbanen Raum geehrt werden; außerdem seine herausragende Einbettung in die ihn umgebende Umwelt und seine Fähigkeit, die soziale Nachhaltigkeit im Umwelt-, Sozial- und Kulturbereich in seinem näheren und weiteren Umfeld zu fördern. www.buro-os.com
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architektur] Campus WU, Wien 26 » 30
Prestigeprojekte WU Executive Academy am Campus WU in Wien Spieglein, Spieglein an der Wand, welches ist das schönste Gebäude im ganzen Land? Die im vergangenen Jahr neu eröffnete WU Executive Academy auf dem Campus WU in Wien hätte mit ihrer Aluminium/Glas-Kombinationsfassade sehr gute Karten. Auf dem größten Uni-Campus Europas wurde aber auch ein zweites von insgesamt sechs Uni-Gebäuden auf dem 100.000 Quadratmeter großen Areal mit Aluminiumverbundplatten von PREFA eingekleidet: das Gebäude für Departments und externe Dienstleister mit einer Fassadenfläche von 12.000 Quadratmetern.
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NO.MAD Arquitectos S.L.P. 28004 Madrid, Spanien nomad@nomad.as www.nomad.as
Die Superlative nach der Eröffnung der WU Executive Academy am westlichen Eingang des neuen Campus WU im Herbst des letzten Jahres überschlugen sich: Von der „schwarzen Perle“ war die Rede, vom „Spiegelkabinett“ oder vom beeindruckenden Rubik‘s Cube – dem Zauberwürfel unter den Gebäuden. Das spanische Architektenbüro NO.MAD Arquitectos in Madrid zeichnete für den Entwurf verantwortlich. Die Umsetzung vor Ort hatten Vasko + Partner Ingenieure Wien in Zusammenarbeit mit dem Architekten DI Reinhard Muxel übernommen. Beim sechsstöckigen Bauwerk mit seiner Aluminium-Spiegelfassade wurde eine Fläche von rund 4.500 Quadratmetern verbaut.
Farbwahl als Aushängeschild für technologischen Fortschritt Die Wahl des Fassadenmaterials fiel auf großflächige Leichtgewichte, Aluminiumverbundplatten, ausgestattet mit einer Sonderfarbe und einem ganz speziellen Glanzgrad. Die optischen Effekte sind beeindruckend, die gesamte Fassade ist in Abstufungen von opak bis transparent lichtdurchlässig und spiegelt den Himmel und die Natur wider. 27
Aufwendiges Kassettensystem mit Sonderfarbe Möglich wurden die optischen Effekte durch zwei entscheidende Parameter: die spezielle Fassadenkonstruktion und die Sonderfarbe. Üblicherweise werden Aluminiumverbundplatten auf eine Unterkonstruktion genietet oder geschraubt. Nicht so bei dem Objekt der spanischen Architekten, die sich für eine Kassettenausführung entschieden. Insgesamt wurden 400 Kassetten – wobei die größte eine Fläche von 4 mal 1,20 Metern aufweist – hergestellt. Erst durch dieses aufwendige System konnte die Optik des Gebäudes erzielt werden. Jede einzelne Kassette wurde speziell geschnitten und gefräst und schließlich auf einer Sonderkonstruktion in Abstimmung mit den bündigen Fenstern montiert.
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Nicht weniger Herausforderung lag in der Entwicklung und Umsetzung des Farbwunsches. „Es galt, gemeinsam mit den Entwurfsarchitekten NO.MAD eine Oberfläche zu finden, die zum einen im Glanzgrad den verspiegelten Glasflächen nahekam, andererseits in puncto zu erwartender Verschmutzung noch gute Werte erzielen konnte. Wir haben uns nach mehreren Bemusterungen für das Son-
derprodukt Tiefschwarz RAL 9005 Glanzgrad 50 Prozent entschieden“, meint Architekt Reinhard Muxel. Die Planung des Ende 2013 fertiggestellten Gebäudes mit den Architektenbüros begann im Frühjahr 2011.
Japanischer Architekt zur Verbundplatte: „I like it!“ Mit dem Gebäude für Departments und externe Dienstleister des japanischen Architekten Hitoshi Abe, Sendai, entstand ein zweites Gebäude auf dem Campus WU, bei dem die Wahl für die 12.000 Quadratmeter große Fassade auf die Aluminiumverbundplatte fiel. Bei diesem Gebäude – eine Kombination von Aluminiumverbundplatte und Lamellen – kamen jedoch Standardfarben zum Einsatz. Die weiß gehaltenen Verbundplatten sowie die Platten in Verkehrsrot, die im Eingangsportal zum Einsatz kamen, wurden vertikal gelegt und leicht gerundet. Unkompliziert verlief neben der Lieferung und Montage auch die Bemusterung mit dem japanischen Architekten. Als er die Muster vor sich sah, soll er nur lapidar gesagt haben: „I like it!“
Ökologie und Nachhaltigkeit im Vordergrund Doch nicht nur die Ästhetik der Fassade mit ihren optischen Effekten an beiden Gebäuden ist beeindruckend, vor allem wurden drei wichtige architektonische Grundprinzipien der Auftraggeber kombiniert: eine ökonimische, ökologische und sozial nachhaltige Bauweise! Die oberste Priorität lag auf der Minimierung der Lebenszykluskosten und einer hohen Dauerhaftigkeit 29
der gewählten Konstruktion und Materialien. Die witterungsbeständigen, robusten, rostsicheren, leichten und kreativ einsetzbaren Produkte der Fassade konnten hier voll überzeugen.
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sichtbar befestigt werden kann, als auch den fensterbündigen Einbau ermöglicht. Durch die rückseitig aufgebrachten Kassetten konnten wir die umseitigen Abkantungen frei gestalten. Diese sind je nach Einsatzort, teilweise auf allen vier Seiten, verschieden. Somit waren wir in den Anschlüssen zu den Fenstern flexibel und konnten sowohl die bauphysikalisch not-
wendigen Hinterlüftungsquerschnitte als auch die Schlagregenableitung – auch bei den wechselnden Plattenrichtungen – sicherstellen“, hebt Architekt DI Reinhard Muxel hervor. www.prefa.at www.m-u-x-e-l.com www.vasko-partner.at
Die 4 Millimeter dicke Aluminiumverbundplatte, die für außen und innen geeignet ist, kann flach oder gerundet verbaut werden. Im Querschnitt besteht das hochtechnologische Sandwich aus einem 3 Millimeter dicken FR-Kern („fire resistant“) mit Schutzfolie und je zwei 0,5 Millimeter dicken Aluminiumelementen mit hochwertiger Zweischicht-Einbrennlackierung.
Architektenempfehlung „Die große Herausforderung an die Fassadenverkleidung bestand, abgesehen von den hohen Ansprüchen an die Optik, darin, eine Platte zu finden, die sowohl un30
Fotos] Wolfgang Croce/Prefa
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architektur] Familien- und Freizeitbad F.3 Fellbach 32 » 34
Leitmotiv Familien- und Freizeitbad F.3 Fellbach
Ein Bad für die ganze Familie – im neuen Familien- und Freizeitbad F.3 in Fellbach wird für jeden etwas geboten. Am 15. September 2013 wurde das Kombibad eröffnet. Die drei unterschiedlichen Bereiche – Sportbereich mit Hallenbad und Freibad, Erlebnisbecken und Saunawelt – haben 4a Architekten in eine fließende Form überführt, die sich sanft in den Landschaftsraum einbettet und sowohl formal als auch gestalterisch regionale Aspekte aufgreift.
Die Lage des neuen Familien- und Freizeitbades F.3, am westlichen Stadtrand von Fellbach nahe dem Kappelberg, war Ausgangspunkt und Leitmotiv für 4a Architekten bei Form- und Gestaltgebung des neuen Bades. Als einer der bekannten Weinberge in der Region lieferte der Kappelberg und mit ihm das Thema Wein die Grundlage für das architektonische Konzept. In unterschiedlichen Facetten verkörpert das neue Familien- und Freizeitbad diese Thematik, angefangen bei der formalen Einbindung des Gebäudes in die Landschaft. Dafür haben 4a Architekten die linearen Weinbergstrukturen als Felder auf das Grundstück gelegt. Diese Felder bilden die Basis für die Entwicklung des Geländes: Beckenausrichtung, Liegedecks, 32
Spielflächen, Baumreihen, Außensaunen – alles strebt zum offenen Feld hin und richtet seine Längsseite nach Süden aus. Daraus ergeben sich Schattenund Sonnenbereiche und der Blick der Besucher schweift in die Ferne. Aufgelockert wird diese klare Struktur von einzelnen Baukörpern, die teilweise in die Großform einschneiden. Während beispielsweise Rutschenturm und Innensaunen das Gebäude durchdringen, sind Außensaunen sowie Kassenhaus und Kiosk für den Freibadbetrieb vom Baukörper losgelöst. Mit ihrer freien Form und scheinbar willkürlichen Lage greifen die Kuben die Struktur von locker eingestreuten Weintrauben auf. Darüber legt sich wie ein großes Badetuch die Dachform und bildet die unterschiedlichen Volumen ab.
Diese Formgebung ermöglicht im Innenraum eine klare Aufteilung in drei unterschiedliche Bereiche: Sportbad mit Freibad, Erlebnisbereich und Saunawelt. Auch in der Farbgestaltung herrscht Dynamik: Farbnuancen zwischen Hellgrün und Dunkelrot fließen durchs Gebäude – sie orientieren sich an den umgebenden Weinbergen im Wechsel der Jahreszeiten und weisen auf die unterschiedlichen Themenbereiche hin. Während warme Rottöne im Saunabereich und im Kinderbereich Wohlfühlatmosphäre erzeugen, greifen kühle Farben wie Grün und Gelb im Erlebnis- und Sportbereich das Thema Bewegung und Aktivität auf. Auch die farbige Deckengestaltung sowie die Glasspinde mit einem Farbverlauf von Grün zu Rot folgen diesem Prinzip. Am Schnittpunkt der beiden Gebäudeachsen befindet sich der transparent gestaltete Eingangsbereich – anthrazitfarbene Wandscheiben strecken sich von hier aus weitläufig in entgegengesetzte Richtungen. Die offene Eingangshalle geht fließend in die geräumige Badehalle über, wo große Glasflächen ein Gefühl von maximaler Transparenz erzeugen. Das Schwimmerbecken im Innenraum ist mit 25 Metern Länge wettkampfgeeignet und lädt auf 350 Quadratmetern zum ausgiebigen Schwimmen ein. In den Sommermonaten bietet das 50-MeterBecken im Außenbereich den Schwimmern zusätzlichen Bewegungsraum. Der Erlebnisbereich umfasst verschiedene Badeangebote: ein großes Erlebnisbecken mit Sprudelliege und Wasserpilz, einen Whirlpool sowie ein 34 Grad warmes Solebecken. Mit einem Solegehalt von 1,5 Prozent, Sprudelliegen, Nackenduschen und Massagedüsen lädt es zum Entspannen ein. An das Solebecken grenzt ein Außenbecken mit Strömungskanal. Ein Planschbecken mit Schiffchenkanal, Rutsche, Wasserblumen und Bodensprudler sorgt im Indoor-Kinderbereich für abwechslungsreichen Badespaß für die 4a Architekten GmbH Kleinen. Dabei setzt die Gestaltung mit farbigen Mosaiksteinen heitere 70376 Stuttgart Akzente und erzeugt eine angenehme Atmosphäre. kontakt@4a-architekten.de www.4a-architekten.de
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Optischer Blickfang und Highlight für Abenteuerlustige ist der grüne Rutschenturm, der auch von außen weithin sichtbar ist. Mit Turbo-Looping-Rutsche, Röhrenund Reifenrutsche bietet er Rutschvergnügen pur. Einen weiteren markanten Akzent im Innenraum setzt die Wendeltreppe in Form eines farbigen Zylinders. Sie führt auf eine Galerie mit Ruheliegen für die Badegäste. Ein Kontrastprogramm zum Erlebnisbereich mit seinen zahlreichen Attraktionen bietet die weiträumige Saunawelt. Warme Rottöne, haptische Materialien und eine stimmungsvolle Beleuchtung erzeugen eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. Tepidarium, Dampfbad, Aufgussund Trockensaunen sowie eine Biosauna laden zum Entspannen ein. Hohe Aufenthaltsqualität bietet auch der weitläufige Saunagarten, in den eine Salzsauna, eine Blockhaus-Kelo-Sauna und eine Rebensauna eingebettet sind. Ein Solebecken im Innenraum, Ruheräume sowie ein Kamin mit offenem Feuer und eine Saunabar ergänzen das umfangreiche Saunaangebot. Die gesamte Badewassertechnik befindet
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sich im Untergeschoss. Das Freibad mit großem Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken und einladender Liegewiese hat im Mai 2014 seine Pforten für die Badegäste geöffnet. Die Umgebung mit ihren charakteristischen Elementen lieferte das Leitbild für die architektonische Gestaltung des neuen Familien- und Freizeitbades in Fellbach. Mit seinem umfangreichen Bade- und
Fotos] David Matthiessen
Wellnessangebot bietet das F.3 Badevergnügen für jedermann – mit hohem Komfort und besonderer Atmosphäre. www.fischer-friedrich.de www.kannewischer.com www.tp-elektroplan.de www.kurz-fischer.de www.ulrike-brandi.de www.gaenssle-hehr.de
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und bilden ein homogenes Pressfugenbild. 160 Sie sind mit eloxierter oder pulverlackierter Oberfläche nach RAL-Farbkarte erhältlich. Der Einsatz der Küffner-Aluminiumpaneele bietet sich für Fassaden und Unter-
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decken im Außenbereich, sowie für den anspruchsvollen Innenausbau, die Bekleidung von Wandflächen, Decken, Elektroverteilungen, Abschottungen, Heiz-
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architektur] Chemiepraktikum Aachen 36 » 38
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Vom Stadtraum plastisch angeschnitten Das neue Chemiepraktikum in Aachen kister scheithauer gross architekten und stadtplaner 50678 Köln koeln@ksg-architekten.de www.ksg-architekten.de
Mit der symbolischen Schlüsselübergabe am 24. März wurde das neue Chemiepraktikum für die Fachgruppe Chemie der RWTH Aachen offiziell übergeben. kister scheithauer gross architekten und stadtplaner (ksg) realisierten die neuen Laborflächen im Auftrag des BLB NRW. Seit dem 1. April können hier rund 160 Studierende forschen und experimentieren. Nach einem vorgeschalteten VOF-Verfahren im Jahr 2011 realisierten kister scheithauer gross (ksg) den Neubau des Chemiepraktikums für die RWTH Aachen. Bauherr ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Das monolithische Gebäude fungiert als Eckstein für die vorhandene Bebauung und trägt dadurch maßgebend zur Adressbildung der Chemischen Institute bei. Auf einer Bruttogeschossfläche von 3.720 Quadratmetern entstanden rund 1.500 Quadratmeter Laborflächen. Seit dem 1. April können nun Studierende der Institute der Organischen und Anorganischen Chemie der RWTH Aachen 37
Fotos] Jörg Hempel
an 160 modernen Digestorien forschen und experimentieren. „Das Gebäude ist nur auf den ersten Blick ein Solitär. In seiner polygenen Form reagiert es präzise auf die städtebauliche Situation und führt das bis in die Detailgestaltung der Materialität und Farbe der Fassade fort. Vom Stadtraum plastisch angeschnitten, zeigt die Putzfassade eine Struktur und bündige Lochfenster in großen Metallrahmen im Gegensatz zu der Seitenfassade. Dem flächenmäßig kleinen 38
Gebäude gelingt eine neue Wahrnehmung der Chemischen Institute im Stadtraum“, erläutert Architekt Johannes Kister den Entwurf. Das Gebäude wurde mit einer Putzfassade auf einem Wärmedämmverbundsystem ausgeführt. Die Differenzierung der Gebäudeseiten erfolgte durch die verschiedenen Oberflächenbearbeitungen des Putzes. Dieser mineralische Oberputz wurde teilweise von Hand mit einem unregelmäßigen Muster versehen, teilweise
als klassischer, glatter Putz realisiert. Die Fenster sind nach Erschließungs- und Laborbereichen differenziert. Aus den Foyers, die sich als Vorbereich auf jeder Etage befinden, und aus dem Treppenhaus blickt man durch raumhohe, außenbündige Wärme- und Sonnenschutzverglasungen auf die Kaiserstadt. Diese Pfosten-RiegelElemente sind durch große Rahmen aus eloxierten Aluminiumplatten eingefasst. Die Laborbereiche kennzeichnen sich von außen durch die tief in der Laibung liegenden Brüstungsfensterbänder mit außenliegendem Sonnenschutz. Mit insgesamt 12,5 Millionen Euro hat die RWTH den Neubau finanziert. Dank der sehr guten und konstruktiven Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten konnte das Projekt zügig realisiert werden. Mit dem Bau wurde im Sommer 2012 begonnen. www.hoehler-partner.de www.idk-koeln.de www.krawinkel.net www.eurolabors.de www.bft-cognos.de
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erhältlich und fügen sich so perfekt in das Erscheinungsbild der gesamten Elektroinstallation ein. Ob Aufputz, Unterputz, Ein- oder Mehrfamilienhaus – das Gira Türkommuni kationsSystem ist für alle Anwendungen optimal geeignet. Abb. links: Gira Wohnungsstation Video AP, Zweifachkombination Tastschalter / SCHUKO-Steckdose, Gira E2, Reinweiß glänzend, Abb. rechts: Gira Türstation mit Farbkamera, Gira TX_44, Farbe Alu
Einfache Integration in IP-Netzwerke Noch komfortabler und flexibler wird die Türkommunikation mit dem Gira TKS-IP-Gateway. Die intelligente Schnittstelle integriert Gira Tür- und Wohnungsstationen mit 2-Draht-Bus ganz einfach in IP- basierte Netzwerke. So lässt sich die Türkommunikation nahtlos in die Gebäudesteuerung mit dem Gira Home Server einbinden und über die Gira Control Clients
oder den Computer bedienen. Darüber hinaus können die Gira Control Clients, PCs oder Macs mit der Gira TKSCommunicator-Software auch als eigenständige Wohnungsstationen genutzt werden. Abb. links: Gira Control 9 Client, Glas Schwarz / Aluminium, Abb. rechts: Gira Türkommunikation auf einem Laptop
Designauszeichnungen: Plus X Award 2009, iF award 2009, red dot award 2009 [Gira Wohnungsstation Video AP], Plus X Award 2011, iF award 2011 [Gira Control 9] [Interface Konzeption/Design: schmitz Visuelle Kommunikation]
architektur] Hallenbad Ismaning 40 » 42
Pavillon im Park Hallenbad in Ismaning Wasserspaß, Erholung und Wellness – im neuen Hallenbad in Ismaning wird einiges geboten. Für Abwechslung sorgt nicht nur das vielseitige Badeangebot mit Saunalandschaft. Die freie Form der geschwungenen Glasfassade mit ihrem Wechselspiel aus transparenten, transluzenten und opaken Elementen, darunter auch Kapillargläser, verleiht der Gebäudehülle ihren besonderen Charakter. So erzeugt die Architektur des Bades ein lebendiges Erscheinungsbild – innen wie außen.
Das neue Hallenbad befindet sich auf einem parkähnlichen Grundstück im Ortskern der Gemeinde, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schulgebäude und Bürgerhaus. Diese spezielle Lage veranlasste prpm Architekten+Stadtplaner, eine freie Gebäudeform zu entwickeln: Ein Wechsel aus konkaven und konvexen Hüllflächen lässt den umgebenden Raum um die Freiform fließen und verzahnt das Gebäude mit den Grünflächen. Zugleich gelingt es auf diese Weise, das Volumen des Bades von außen perspektivisch aufzu-
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lösen. Der Lage im Park entsprechend verleiht die geschwungene Glasfassade dem Bad die Offenheit und Leichtigkeit eines großen Pavillons. Im Innenraum wird diese Wirkung durch eine stützenfreie Konstruktion mit großer Spannweite verstärkt. In der weiträumigen Schwimmhalle bieten ein 25-Meter-Becken mit Sprungbucht, ein Lehrschwimmbecken, ein Erlebnis- und Kleinkindbereich sowie eine 50 Meter lange Wasserrutsche ein vielseitiges Angebot und abwechslungsreichen Badespaß. Dabei sorgen Oberlichter in
Foto] prpm Architekten+Stadtplaner GmbH
prpm Architekten+Stadtplaner GmbH
Fotos] prpm Architekten+Stadtplaner GmbH
der Dachhaut für großzügigen Tageslichteinfall bis in die Tiefe der Räume. Ausblick auf die Schwimmbecken in der Badehalle und Zugang zur Sonnenterrasse ermöglicht die Galerie im ersten Obergeschoss. Hier befindet sich auch die Saunalandschaft mit eigenem Außenbereich, der über einen runden Dachausschnitt den Blick zum Himmel freigibt. Die umlaufende Glasfassade des Hallenbades wurde als selbsttragende Stahlkonstruktion ausgeführt. Eine weitere Besonderheit neben ihrer geschwungenen Form ist ihre lebendige Struktur. Diese entsteht durch den Einsatz von Glaselementen mit unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit und deren spielerische Anordnung im Fassadenbild. Eine Komposition
Das Büro prpm Architekten+Stadtplaner GmbH ist seit 1980 im In- und Ausland aktiv. Seine Arbeitsweise ist ausgerichtet auf das gebaute Werk als ein Stück gestalteter, funktionaler und dauerhafter Architektur im öffentlichen Raum. Schwerpunkt von prpm ist der Entwurf und die Planung von Neuund Umbauten für öffentliche und private Auftraggeber sowie die Sanierungen denkmalgeschützter Gebäude. Das Projektspektrum beinhaltet den Wohnungsbau vom Einfamilienhaus über Wohnanlagen bis zum städtebaulichen Bebauungsplan, Förderzentren sowie öffentliche Bauten wie Verkehrsbauten, Schwimmbäder, Museen und Schulen. Die architektonische Qualität und die Nachhaltigkeit der von prpm entwickelten Konzepte lassen sich in erster Linie daran messen, wie offen interpretierbar sie für die vielfältigen Formen des Lebens und deren Entwicklung sind. Die konstruktiven Möglichkeiten bei der Umsetzbarkeit der Ideen, angepasst an die Entwicklung neuer Technologien, begleiten jedes Projekt von der Entwurfsarbeit an. Ganzheitliches Denken und die Gesamtverantwortung in der Planung führen zur Übernahme aller notwendigen Leistungen, vom Vorentwurf bis zur Bauleitung. Im Mittelpunkt stehen dabei grundsätzlich der gesamte Lebenszyklus und damit auch die globalen Kosten eines Gebäudes, von der Erstellung über den Unterhalt bis zum Abbruch. Die Wahl von Konstruktion und Materialien, die Baukörperform und Integration in die Umgebung, die Energieeffizienz sowie die Ausbildung im Detail sind für prpm von entscheidender Wichtigkeit. www.prpm-architekten.de
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aus transparenten, transluzenten und opaken Elementen verleiht der umlaufenden Außenhaut an den gewünschten Stellen Durchsicht und Offenheit, zugleich werden andere Bereiche vor Blicken von außen geschützt. So wurden opake Elemente beidseitig mit weißem Siebdruck versehen. Sie setzen zum einen markante Akzente im rhythmischen Fassadenbild, zum anderen dienen diese Felder als blickdichte Verkleidung, um dahinterliegende Bauteile zu verdecken. Foto] prpm Architekten+Stadtplaner GmbH
Als transluzentes Element kam das lichtstreuende Isolierglas zum Einsatz. Das Kapillarglas gewährleistet nicht nur eine optimale Lichtverteilung, sondern verleiht dem Bad auch eine ganz besondere Atmosphäre im Innenraum. Dafür sorgen die im Scheibenzwischenraum eingelegten Kapillarröhrchen. Diese streuen das einfallende Tageslicht gleichmäßig und blendfrei bis tief in den Raum und schaffen damit op-
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Foto] Florian Geserer, Foto Sexauer
timale Lichtverhältnisse im Gebäude, unabhängig von wechselnden Einstrahlungsbedingungen. Auch in sensiblen Bereichen wie der Sauna kommt viel Licht in den Innenraum. Hier sorgen die im Scheibenzwischenraum eingelegten Kapillarmatten der Funktionsgläser gleichzeitig für einen maximalen Sichtschutz. Ein weiteres Plus: Neben der hohen Lichttransmission und dem sehr guten thermischen Sonnenschutz bie-
tet das Kapillarglas einen deutlich verbesserten Wärmedämmwert im Winter. Das Zusammenspiel von Gebäudeform und Fassadengestaltung verleiht dem Hallenbad in Ismaning eine inhärente Harmonie, sodass sich der Neubau mit spielerischer Leichtigkeit in die Umgebung einfügt und die Maßstäblichkeit des Ortes wahrt. www.okalux.com
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architektur] Christuskirche Möhringen 44 » 46
Kirche auch für Kinder Umbau Christuskirche Möhringen Der vorliegende Entwurf entspricht dem Wunsch der Gemeinde, neben der Schaffung von zusätzlichen Räumen für die Betreuung von Kindern dem bestehenden Kirchenraum eine liturgische Neufassung zu geben. Die Spannweite dieses Wunsches reicht von eher zweckgebundenen Forderungen bis hin zu eher geistlichen Erwartungen. Die damit verbundene Vielfalt der Ansprüche an das Gebäude soll durch nachstehende Maßnahmen erfüllt werden. 44
Liturgische Neufassung des Kirchenraumes Der Altar ist der Träger der eucharistischen Gaben. Hier wird die Gemeinschaft mit Christus gestiftet. Er ist der „Tisch des Herrn“ (1. Korinther 10,21), um den sich die Gemeinde versammelt. Dieser Vorstellung folgend, wurde der Altar aus dem abgegrenzten Bereich eines sehr dunklen „Scheinchores“ befreit und in den Kirchenraum hineingestellt. Die Gemeinde gruppiert sich auf drei Seiten um diesen frei stehenden Altar. Der Altar ist aber auch Ort einer besonderen Nähe zu Gott. Zur Versammlung um die Mitte kommt daher die Öffnung nach oben zum Licht (1. Timotheus 6,16). Der bestehende „Scheinchor“ wird zugunsten eines 2 Meter tiefen Lichtraumes hinter dem Altar aufgegeben. Durch vier Lichtkamine fällt – für die Gemeinde nicht sichtbar – Sonnenlicht in diesen Raum. Ein verdichteter, geglätteter Kalkputz (Grassello di Calce) reflektiert das von oben einfallende Licht. Keine Darstellung, weder von Christus noch von Gott, besetzt diesen von Licht erfüllten
Raum. Allein das Licht entfaltet seine strahlende Wirkung im ansonsten leeren Raum als Zeichen des „Herrn, der da wohnt in einem Licht, da niemand hinkommen kann, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann“ (1. Timotheus 6,16). Dem zweiten Gebot – Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen (5. Mose 5,8) – wird vollkommen entsprochen. Zwischen Altar und Lichtraum wurde das bestehende Holzkreuz wieder aufgerichtet. Seine Kontur hebt sich deutlich vor der hell erleuchteten Wand des Lichtraums ab. Links neben dem Holzkreuz fand die Kanzel und rechts neben dem Altar der Taufstein einen angemessenen Platz. Die Orgel blieb an Ort und Stelle erhalten. Durch Verzicht auf den bisherigen „Scheinchor“ und Einziehung einer zusätzlichen Wandscheibe gewann die Gemeinde hinter dem Lichtraum auf zwei Etagen Räume für die Sakristei, die Leitung und das Personal der Kindertagesstätte im Gartengeschoss.
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Anpassung des Foyers Die Grundstruktur des bestehenden Foyers blieb erhalten. Vor die Wandscheibe, welche die Treppe zur Empore vom Foyer trennt, wurde ein Körper eingestellt, der zusammen mit der gegenüberliegenden Küche den Aufgang zum Kirchenraum einfasst. Hier befindet sich die Toilette für Behinderte. Die Treppe zum Gartengeschoss wird nicht mehr benötigt. Hier entstand der Raum für neue Toiletten. Behinderte betreten das Gebäude über eine Rampe, die zu einem neu geschaffenen Eingang auf der Ostseite führt. Von diesem zweiten Eingang aus bietet sich dem Besucher von leicht erhöhtem Standpunkt ein Blick über die Felder in der unmittelbaren Umgebung. 45
Einbau einer Kindertagesstätte in das Gartengeschoss Die bestehenden Gemeinderäume im Gartengeschoss unter dem Kirchenraum wurden in eine Kindertagesstätte mit Ganztagsbetreuung umgebaut. Der Glockenturm markiert den eingezogenen und vor Witterung geschützten Eingang am Ende des bestehenden Parks. Ein lichtdurchflutetes Foyer führt in die Kindertagesstätte. Eine mobile Trennwand erlaubt die Abtrennung eines Mehrzweckraums. Bei geöffneter Wand erstreckt sich ein angemessen großer Raum für Elternabende und Kinderfeste über die gesamte Breite des Gebäudes. Von Osten und Westen tritt Tageslicht ein. Ergänzt wird diese Raumfolge durch die Anordnung der Küche direkt neben dem Eingang. Die nur 75 Zentimeter hohe Arbeitszeile zum Flur erlaubt die Mitarbeit der Kinder.
Fotos] Werner Hennig
Der Mehrzweckraum wird flankiert von zwei Gruppenräumen für 3- bis 6-jährige Kinder mit je einem Nebenraum. Bodentiefe Fenster schaffen einen direkten Zugang von den Gruppenräumen über eine befestigte Terrasse zum Garten im Osten und Norden. Markisen sorgen für den gebotenen Sonnenschutz. Die relativ geschlossenen Gruppenräume bilden den Hauptaufenthaltsbereich der Kinder. Die Fläche von 60 Quadratmetern (einschließlich 15 Quadratmetern Nebenraum) überschreitet deutlich das vorgeschriebene Mindestmaß. Akustikdecken gewährleisten eine Nachhallzeit von unter 0,6 Sekunden. Während der erste Gruppenraum direkt von der Halle aus erschlossen wird, befinden sich die Tür und die Garderobe des
zweiten Raumes an einem Stichflur. Die linke Wand dieses Flures wird komplett mit Garderoben belegt. Jedes Kind erhält einen 30 Zentimeter breiten, senkrecht geteilten Abschnitt mit Schuhrost hinter der Sitzbank, Hänge- und Ablagefach. Darüber befindet sich über die gesamte Länge eine magnetisch beschichtete Fläche zum Hängen von Bildern. Eine abschließende Lichtleiste beleuchtet diese Galerie von oben und indirekt die Deckenfläche. Gezielte Farbakzente kennzeichnen bestimmte Raumelemente und dienen den Kindern als Orientierungshilfe. Auf der anderen Seite des Flurs liegen im Anschluss an die Küche der Waschraum mit Wickelauflage und ein Werkraum. Anstelle von Einzelwaschtischen werden im Waschraum vier Waschtröge in unterschiedlicher Höhe montiert. Staustufen zwischen den Trögen erlauben über die reine Hygiene hinaus verschiedene Spiele mit Wasser. Im südlichen Gebäudeabschnitt unter dem Foyer der Kirche werden die Räume für bis zu 3-jährige Kinder eingerichtet. Auch diese Räume öffnen sich über bodentiefe Fenster zu einer Terrasse. Die topografisch tiefe Lage in Bezug zum Straßenniveau wird durch Kalksteinquader bewältigt. Vor diesem relativ abgeschiedenen Bereich für Kleinkinder befindet sich von Osten her ein Zugang vom Garten über eine Schmutzschleuse. Eine Luftwärmepumpe dient zur Beheizung der Kindertagesstätte. Der Primärenergiebedarf beträgt 163 kWh/m²a. Dieser Ist-Wert entspricht 84,9 Prozent des durch die EnEV 2009 vorgegebenen Soll-Wertes. www.ev-kirche-moehringen.de
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architektur] Bahnhofsneubau Aarau, Schweiz 48 » 50
Bauen mit Luft Bahnhofsneubau in Aarau, Schweiz Seit Kurzem hat die Schweizer Kantonshauptstadt Aarau eine eigene „Wolke“: ein organisch geformtes Bushofdach – ein Projekt von Vehovar & Jauslin, formTL und suisseplan – mit einer teildurchsichtigen und reflektierenden Hülle. Das Dach schwebt gleichsam über dem Bahnhofsvorplatz. Anders als ihr meteorologischer Namensvetter schützt die Aarauer „Wolke“ jedoch vor Niederschlägen.
Die Aarauer „Wolke“: ein organisch geformtes Bushofdach, das über dem Bahnhofsvorplatz schwebt
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Im Zuge des Bahnhofsneubaus in Aarau von Theo Hotz erhielt der Bahnhofsvorplatz samt Bushof ein neues Gesicht: Vorhandene Einbauten wurden entfernt sowie die Tiefgaragenerschließung verlegt, um die Bushaltestellen auf dem Bahnhofsplatz zu konzentrieren. Dazu entwarfen Mateja Vehovar und Stefan Jauslin mit einem visuell federleichten Bushofdach einen Ruhepol zwischen der belebten Bahnhofstraße und dem neuen Bahnhofsgebäude. Entstanden ist ein freundlicher Ort für die Pendler, die von den SBB- auf die AAR-Busse umsteigen – sowie ein Ort für die Nachtschwärmer, der großstädtisches Flair ausstrahlt. Das Folienkissendach hat in der Mitte eine organisch geformte Öffnung. Der Wechsel von halbtransparenter und freier Fläche verstärkt die Leichtigkeit und das Gefühl, unter freiem Himmel und zugleich geschützt zu sein. Unterstützt wird die visuelle Leichtigkeit durch eine Reihe planerischer Weichenstellungen: die Verwendung durchsichtiger Folie in Klar und Blau mit einer fein austarierten Bedruckung (Stefan Jauslin mit Paolo Monaco), die in einer Achse leicht geneigten Stützen, die in
das Kissen eintauchen und die „Wolke“ tragen, der ungleiche Abstand der Folien zur innenliegenden Tragstruktur, eine in die Stahlkonstruktion vollständig integrierte technische Infrastruktur für Wasser, Luft, Elektro und Sensorik sowie das über und unter dem Kissen liegende unregelmäßige Netz aus Edelstahlseilen, das den Folien die benötigte Spannweite gibt. Diese multiplen amorphen Folienbäuche lösen die Großform auf. Sie sind die Träger der vielen Spiegelungen und Lichtreflexe auf der Folienhülle, Auslöser sind die in Stützenrichtung angeordneten Langfeldleuchten. Die innere Tragkonstruktion ist in der Durchsicht schemenhaft zu erkennen. In der Schrägsicht lösen sich die Träger auf und das Dach gewinnt an Volumen. So leicht und einfach die Wolke auch wirkt – sie erforderte ein fachkundiges und kommunikationsstarkes Planungsteam und eine enge Koordination aller Beteiligten. Vehovar & Jauslin Architekten holten deshalb frühzeitig formTL als Spezialisten für das Tragwerk und die Folienhülle ins Team. Ein besonderes Anliegen von formTL war es, den Entwurf der Vehovar & Jauslin Architektur AG 49
Vehovar & Jauslin Architektur AG 8003 Zürich, Schweiz info@vja.ch www.vja.ch
Fotos] Niklaus Spoerri
machbar zu machen und die Leichtigkeit und Filigranität herauszuarbeiten. Dies gelang, da die Planung und Realisierung auf drei Säulen ruhte: Das Planerteam unter Führung von suisseplan verfolgte konsequent das Ziel, das luftdichteste und im Betrieb sparsamste Luftkissen zu bauen. In der Arge Foliendach waren engagierte und fachkundige Firmen für die Realisierung gefunden worden. Und formTL wurde umfassend mit Tragwerksplanung, Integration der TGA, Ausschreibung, Fachbauleitung und Qualitätskontrolle beauftragt. Indem die jeweils dreiteilige Unter- und Oberfolie separat auf den gebogenen Randrohren befestigt wurde, gelang eine einfache und konstruktiv saubere Detaillierung der „Wolke“. Mit 1.070 Quadratmetern überdachter Fläche und 1.810 Kubikmetern ist das Bushofdach zugleich das weltgrößte Einkam50
mer-Folienkissen. Dabei versorgen je vier 120 Meter lange PE-Rohre unter der Fahrbahn das luftgestützte Kissen im Umluftverfahren mit sauberer und trockener Luft, vier weitere Leitungen führen die Kissenluft zurück in die Stützluftzentrale. Abhängig von der Witterung wird das gesamte System aus Stützluftanlage, Rohrleitung und Folienkissen auf 300–850 Pascal über Außenluftdruck per Sensoren eingeregelt. Da nur die über 2.140 Quadratmeter Kissenoberfläche eindiffundierte Feuchte entfernt werden muss und sowohl das Kissen als auch die Leitungen quasi luftdicht ausgeführt sind, ist das Dach sehr sparsam im Betrieb. Bereits unmittelbar nach seiner Inbetriebnahme wurde das Bushofdach als Exponat in die Werkschau architekur 0.13 in Zürich aufgenommen. www.form-TL.de
Foto: Marc Wickel, Gebäude: Staab Architekten
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architektur] Skyline Plaza, Frankfurt 52 » 54
Stadtoase
Neubau des Skyline Plaza in Frankfurt Zwischen Messe, Hauptbahnhof und Bankenviertel bildet der Neubau des Skyline Plaza in Frankfurt den Kopf des neu erschlossenen Europaviertels. Auf etwa 38.000 Quadratmetern Verkaufsfläche befinden sich rund 170 Shops, ergänzt durch Gastronomie-, Wellness- und Fitnessangebote sowie Parkflächen. Highlight ist ein frei zugänglicher Stadtgarten auf dem Flachdach des Gebäudes. Der Entwurf für das Gesamtgebäude wurde von ECE Architekten realisiert, die Gestaltung der Fassaden und der Dachaufsicht stammt von Jourdan & Müller.
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Simultanität der Perspektiven Das Europaviertel befindet sich im Frankfurter Stadtteil Gallus, auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs. Als neues Stadtquartier bietet es zukünftig Platz zum Wohnen, Arbeiten und Einkaufen. Die zentrale Achse des Viertels, die Europa-Allee, führt direkt auf das Skyline Plaza zu. Mit seiner fein gegliederten Struktur und der geschwungenen Fassade legt sich der Baukörper wie ein „Organ im Gewebe der Stadt“ in die heterogene Umgebung und verbindet das neue Quartier mit der Innenstadt. Die lebendige Fassade erscheint aus jedem Blickwinkel anders: Vertikale Lamellen überlagern sich, schwingen vor oder zurück, ihre Farben wechseln. „Es geht nicht mehr um das statische Sehereignis, sondern um das dynamische, die Simultanität der Perspektiven“, erklärt Benjamin Jourdan den Entwurfsansatz für das Äußere des Skyline Plaza.
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Gebäudeorganisation Ein leicht modifiziertes Oval bildet den Grundriss des Gebäudes mit sechs Ebenen. Zugänglich sind sie über vier Haupteingänge, die sich jeweils auf den Mittelachsen des Gebäudes befinden. Ihre Lage orientiert sich am vorhandenen Straßen- und Wegesystem und bindet so den Baukörper in die Umgebung ein. Um den Stadtgarten auf der Dachfläche 24 Stunden frei zugänglich zu machen, gibt es darüber hinaus einen separaten Nachtzugang mit direkter Verbindung nach oben. Und auch das in den oberen Stockwerken angesiedelte Meridian Spa hat einen eigenen Aufgang. Im Inneren erschließen parallel zur Außenhaut verlaufende Passagen die Läden, die sich vornehmlich im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss befinden. Das Gebäudezentrum prägt in diesen Stockwerken ein Innenhof, der sich mit seinem Luftraum in beide Einkaufsebenen schneidet. Angelehnt an die Gestaltung des Dachgartens und der Fassade wiederholen sich Farben, Materialien und geschwungene Formen im gesamten Innenraum. Unter den Einkaufsebenen liegt die Tiefgarage. Auch das zweite, dritte und vierte Obergeschoss ist jeweils vornehmlich mit Parkflächen belegt. Im zweiten Obergeschoss
Fotos] Jens Kirchner, Düsseldorf
werden diese durch weitere Ladenflächen ergänzt, im dritten und vierten durch das Wellness- und Fitnessresort, das sich bis in die Dachebene erstreckt. Als Krönung erwartet die Besucher auf dem Dach eine rund 7.300 Quadratmeter große grüne Oase mit vielfältigen Angeboten. Darunter zum Beispiel Spielplätze, ein Putting Green, eine Eventbühne und ein großzügiges Restaurant. Zukünftig werden die Besucher sogar ein kleines Areal vorfinden, auf dem
Wein angebaut wird. Von den umliegenden Hochhäusern aus komplett einsehbar, wird der Dachgarten zur vollwertigen Gebäudeansicht. Eine Verbindung zur Farbigkeit der Fassade wird durch die Verkleidung des Parkdecks auf dem Dach des Gebäudes geschaffen: Dreiecksförmige Lamellen dienen hier nicht nur funktional als Überdachung für die Parkplätze, sondern führen darüber hinaus den Dachgarten visuell als farbige Feldlandschaft weiter.
Regenbogen Auch die anderen Fassadenansichten prägt eine Struktur aus Metalllamellen. Über Konsolen sind sie in einer zweiten Ebene vor dem großzügig verglasten Baukörper installiert. In wechselnden Längen und Höhen sind etwa 3.000 Lamellen zwischen horizontalen Bändern vertikal angeordnet. Eine Längsseite der aus Aluminiumblech bestehenden Rippen ist farbig, sodass ein Regenbogenfarbkreis das Gebäude einmal umläuft. Auf der Rückseite wechseln die Farben in Graduierungsstufen von Weiß zu Schwarz. Die Vorderkanten der Lamellen sind verspiegelt. Nachts werden die Lamellen außerdem illuminiert. Um die farbige Lebendigkeit der Lamellen möglichst lange zu gewährleisten, entschieden sich die Planer für eine Duraflon®Beschichtung von HD Wahl. Eine Bandbreite von insgesamt 59 verschiedenen, in hohem Maße UV-stabilen und witterungsbeständigen NCS-Farbtönen ist das Ergebnis. Die Oberflächen versprechen nicht zuletzt einen beständigen Erhalt der Farbbrillianz der Fassaden und beugen damit einem Wertverlust des Gebäudes maßgeblich vor. 54
Beständigkeit und Qualität des Gebäudes beschränken sich gleichwohl nicht auf die Oberfläche: Für die nachhaltige Planung und städtebauliche Integration wurde das im August 2013 eröffnete Skyline Plaza bereits mit dem Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB in Gold ausgezeichnet. www.hdwahl.de
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architektur] Shopping City Süd (SCS), Vösendorf (Österreich) 56 » 64
Hell und weiß – grün und organisch Generalsanierung der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf, Österreich
Die SCS ist eines der größten Einkaufszentren Europas und das größte in Österreich. Das generalsanierte Haupthaus verfügt über eine circa 3 Kilometer lange Auslagenfront und eine Verkaufsfläche von ungefähr 192.500 Quadratmetern. Etwa 4.500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind in mehr als 330 Shops, Cafés, Bars, Restaurants, Kinos u. v. m. beschäftigt. Der Komplex ist auf circa 1,6 Kilometern durchgehend begehbar.
Konzept Das Facelift für die SCS geschah in zwei Etappen. Das umfassende Refurbishment nach den Plänen von ATP architekten ingenieure (Wien) beinhaltet neben der architektonischen Neugestaltung auch die komplette Sanierung der Mall, die haustechnische Sanierung aller Shopflächen sowie die Erneuerung des Außenauftritts der gesamten SCS, inklusive Fassade und Außenanlagen. Mit der Eröffnung der neu gestalteten „Garden Plaza“ im Oktober 2012 war die erste Phase der von ATP Wien seit knapp vier Jahren geplanten Generalsanierung abgeschlossen. Im Februar 2013 begann man mit der Erneuerung der Außenanlagen, Fassaden und Eingänge. Die gesamte Fertigstellung wurde Ende November 2013 gefeiert. 56
Ziel der Revitalisierung durch ATP architekten ingenieure (Wien) war es, notwendige Instandhaltungsmaßnahmen, sicherheitstechnische und optische Sanierungen sowie gezielte Funktionsverbesserungen so umzusetzen, dass das Einkaufszentrum technisch verbessert und für den Kunden gestalterisch aufgewertet wird. Dies geschah zum größten Teil bei laufendem Betrieb.
Außenanlagen Um das gesamte Gebäude wurde ein dunkelgrau gepflasterter Gehweg gezogen. Im Bereich der Eingänge wurden die Pflastersteine jedoch in annähernd weißer Farbe verlegt, um die Eingänge auch am Boden zu betonen. Somit ist der Übergang vom hellen Pflaster außen zum weißen Marmor in der Mall fließend. Die Gestaltung der Eingangsvorplätze entsprechen der jeweiligen „City”: Vor der
„Gardencity” wurden Grünflächen mit Hochbordsteinen ausgebildet, Bäume gepflanzt und Lärchenholzflächen angebracht, während im Bereich der „Watercity” der Fokus auf Wasserbecken und ebenfalls Holzflächen lag. Die „Lightcity”, ein Entertainmentcenter mit Multiplexkino, erhielt LED-beleuchtete Eingänge in RGB-Technologie (die Farben können computergesteuert wechseln).
ATP entwickelte das Konzept inklusive einer Anbindung mit Brückenlösung zum Ikea-Gebäude, das ebenso wie das Multiplexgebäude revitalisiert und umgebaut wird bzw. wurde. Die Lichtplanung für außen beinhaltet eine Staffelung der Helligkeitsebenen. Von Ebene 1 (Parkflächen) steigert sich die Helligkeit über die Gehwege, die Fassadenbeleuchtung und Eingänge bis in die Mall.
sches Raumklima und eine angenehme Atmosphäre. Mehr als die Hälfte der Shopflächen wurden durch die Mieter selbst gestaltet, wobei klare Rahmenbedingungen seitens der Architektur vorgegeben wurden. Architekt Andreas Schaller, Projektleitung ATP Wien: „Unser ‚Shopfront Manual’ definiert und beinhaltet Themen wie prinzipielle Gestaltungen, einheitliche Höhen, Materialien, Werbemöglichkeiten, aber auch technische Thematiken wie
Brandschutz etc. Sie werden von uns und/ oder dem Centermanagement geprüft, bei Bedarf korrigiert und anschließend zur Ausführung freigegeben.“ Von Mietern und Kunden begrüßt wird auch die Öffnung des Daches, die Vergrößerung der Lufträume zwischen oberer und unterer Verkaufsebene und die damit verbundene neue „Luftigkeit“. Die Tunnelatmosphäre der alten Mall ist damit Geschichte.
Architektur Eine moderne Architektursprache und die Neugestaltung durch Freiräume, Loungebereiche und Begrünung sowie die gesamte Sanierung der Mall – inklusive haustechnischer Sanierung aller Shopflächen – werten das Einkaufszentrum auf und steigern seine Attraktivität. Wie in einer gewachsenen City gibt es Plätze, kleine Parks und Bereiche zum Sitzen und Kommunizieren. Wasser und üppige Begrünung sorgen für ein organi-
Die als Windfang dienenden Nurglas-Boxen werden von ausdrucksstarken „Clouds“ eingerahmt.
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Ruheraum
ATP architekten ingenieure 1030 Wien, Österreich
Fassade Bereits in ihrer ursprünglichen Form von 1975 war die SCS sehr inhomogen geplant. Zusätzliche Zubauten und Aufstockungen trugen im Laufe der Zeit zur weiteren Zerstückelung des Gebäudekomplexes bei. Im Zuge der Generalsanierung wurden daher – wo möglich – Ecken, Vorsprünge und Rücksprünge baulich begradigt. Die Gestaltung der neuen Fassade zielt darauf ab, mittels Farbe und Material das Gebäude optisch zu fassen und als gesamte, große Struktur erkennbar zu machen. Dafür wurde ein einheitliches System gewählt: Durch horizontal laufende Stahlpaneele werden alle Gebäudefassaden ohne Materialwechsel beruhigt. Sie homogenisieren die ursprünglich differenzierten Fassaden durch ein Farbkonzept, in dem zwei Brauntöne vertikal abwechseln. Einzelne Bänder wurden dabei mit einem erhöhten Glanzgrad ausgeführt. Darin spiegelt sich, im Gegensatz zu den matteren Paneelen, die 58
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Umwelt – etwa Bäume, rote Sonnenuntergänge, blaue Himmel, vorbeifahrende Autos – wider. So ruhig und sachlich sich die Fassade präsentiert, so expressiv wurden die neuen Eingänge ausgeführt. Die Funktion des Windfangs übernehmen dabei NurglasBoxen im Format von circa 10 mal 10 mal 10 Metern, welche als Plug-on-Elemente konstruiert wurden. Sie sind vollkommen autark vom bestehenden Gebäude und können an jedem beliebigen Punkt aufgestellt werden. Mit diesen einheitlichen, zeitgemäßen Boxen wurden die Eingänge
für den Besucher deutlich definiert. Um auch in Richtung Autobahn und Bundes straße B17 ein weithin sichtbares Zeichen zu setzen, bekamen die einzelnen Nurglas-Boxen ausdrucksstarke Rahmen, die „Clouds“: Diese unterscheiden sich sowohl in der Form als auch in der Farbe von den restlichen Oberflächen der Fassaden, beziehen sich vielmehr bereits in ihrem Wesen auf das Innere der Mall: Als geschwungene, weiß glänzende, glatte Flächen setzten sie die Gestaltung der Innenräume fort und transferieren vielversprechend Inneres nach außen.
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Begrünung als Gestaltungselement
Innenraum Mit der Neugestaltung der Gastronomie- und Verkaufszonen in der Mall entstand eine übersichtliche Abfolge von attraktiven Wegen und Plätzen. Ein neues Orientierungssystem leitet die Kunden. Die Thematisierung im Stammhaus erfolgte bei „Watercity” und „Gardencity” durch den entsprechenden Einsatz von Gestaltungselementen wie üppige Begrünung, Wasser und Möblierung. Diese beiden Bereiche unterscheiden sich nicht nur durch die Gestaltung, sondern auch durch unterschiedliche Atmosphären: Formen, Beleuchtung und Belichtung sorgen dafür, dass die Raumidentität nicht nur gesehen, sondern auch gefühlt wird. Die Oberlichter im Stammhaus und die damit verbundene neue Helligkeit und Raumhöhe schaffen ein gänzlich verändertes Raumgefühl. Der gewünschte Wow-Effekt wird durch diese Veränderung garantiert. Weiß, fließend, sanft und hell präsentiert sich die neue Mall. Bequem, großzügig einladend und entspannend wurden die Ruhezonen der Mall ausgestattet. Der Wildwuchs an Werbeschildern wurde reduziert, denn definierte Werbebereiche ermöglichen den Mietern, sich vorteilhafter zu präsentieren. Auch dies trägt zur „neuen Großzügigkeit“ der Shopping City Süd bei. 60
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Lichtkonzept Großer Wert wurde auf Licht gelegt. Tageslicht und Kunstlichtkonzept wurden durch ATP Wien in Zusammenarbeit mit dem Lichtplanungsbüro Pokorny neu geplant. Neu geschaffene Oberlichter, vor allem im Bereich des Stammhauses, erzeugen ein vollkommen geändertes Raumgefühl. Die abgehängten Decken wurden angehoben, wodurch die Raumhöhen großzügiger erscheinen, wobei die großflächigen neuen Oberlichtverglasungen noch eine zusätzliche optische Steigerung bewirken. Die Beschattung erfolgt aus ökologischen Gründen nicht durch mobilen Sonnenschutz. Das Bauwerk selbst (mit Schürzen und Kanten) unterbindet fast zu 100 Prozent den ungewünschten
direkten Sonneneintrag. Durch den gesteigerten Streulichtanteil wird außerdem der Bedarf an künstlicher Beleuchtung reduziert. Der Raum erscheint für den Kunden sympathischer und wärmer. Das künstliche Licht betont die fließenden Linien des Innenraums. Alle längs laufenden Kanten werden durch indirekte Voutenbeleuchtung zusätzlich hervorgehoben und dadurch die Dynamik der Linien unterstrichen. Die Lichtführung ist generell akzentuiert, einzelne Bereiche werden stärker, andere weniger beleuchtet. Die Ruhebereiche erhielten Stehleuchten für Wohnzimmeratmosphäre und Wohlfühlklima, ein Mikrokosmos innerhalb der großen Struktur.
Technische Gebäudeausrüstung Auch die haustechnischen Anlagen der SCS waren in die Jahre gekommen, der Wartungsaufwand und Ausfälle einzelner Gruppen signifikant gestiegen. Zeitgleich mit der gestalterischen und funktionalen Revitalisierung wurde daher auch der technische Teil des Gebäudes einer umfassenden Erneuerung und Generalsanierung unterzogen. Alle wesentlichen Lüftungsanlagen wurden erneuert. Sie erfüllen nun den Stand der Technik. Um aktuelle Normen zu erfüllen, wurden Luftmengen erhöht, die kom62
plette Regelungstechnik auf modernste Standards gebracht und die Wärmerückgewinnung umgesetzt. Um den Komfort zu steigern, wurden teilweise zusätzliche Lüftungsanlagen errichtet. Ebenfalls dringend notwendig war die sicherheitstechnische Sanierung des Gebäudes hinsichtlich Brand- und Personenschutz. Es kam daher zur Umsetzung neuer Brandschutzkonzepte inklusive Implementierung von Brandentrauchungen und Druckbelüftungen, welche reversibel und gesteuert durch hochmoderne
Bussysteme agieren können. Bestehende Brandschutzsysteme wie busfähige Brandschutzklappen, Brandmeldeanlage sowie Sprinkler wurden komplett ausgetauscht, ebenso die gesamte Hydraulik für Heizung und Kühlung. In den Shops wurden sämtliche Volumenstromregler und Mischboxen erneuert und sind nun mittels Bussystemen steuerbar. Die gesamte Niederspannung, die Mittelspannung und die Energieverteilsysteme wurden erneuert, ab 2014 erfolgt der Tausch mehrerer Trafos.
Nachhaltigkeit – Ökologie Das originale Gebäude aus den 1970er-Jahren war mit einer Fassade aus Stahlbetonplatten ohne jede Wärmedämmung ausgeführt worden. Der Erweiterungsbau der 1980er-Jahre erhielt eine mehrschalige Fassade mit einer Mineralwolledämmung in der mittleren Ebene. Diese sank im Laufe der Jahre jedoch zusammen und war damit in vielen Bereichen nicht mehr wirksam. Untersuchungen mit Wärmebildkameras zeigten auch hier eindeutige großflächige Schwachstellen. Aus ökologischen Gründen war daher eine neue Wärmedämmung unumgänglich. Zusätzlich wurden Fenster ausgetauscht und mit Dreifach-Isolierglas versehen. Die Außentüren wurden durch neue, besser gedämmte Türelemente ersetzt. Schon mit diesen Maßnahmen wurde der Energiebedarf der neuen SCS um circa ein Drittel
gesenkt. In der Haustechnik wurden die Lüftungszentralen mit Rotationswärmetauschern ausgestattet und das neue Zuluftsystem mit qualitätsgeführter Luftmengenregelung (CO2- und temperaturgeführt) versehen. Die Kälte- und Heizzentrale wurde auf Fernwärme bzw. Fernkälte (Absorptionskältemaschinen vor Ort) umgestellt. Wesentlichen Anteil am Energieeinsparungspotenzial haben auch die Wärmerückgewinnung im Bereich der Lüftung sowie die Erneuerung der gesamten Beleuchtung (Mall- aber auch Not- und Sicherheitsbeleuchtung) und Umstellung auf modernere, energiesparende Systeme. Größere Teile der Mallbeleuchtung wurden mit LED-Leuchtmitteln ausgestattet. Ebenfalls erneuert wurden die Energiezählsysteme aller Medien.
Zu den statischen Highlights des Umbaus zählt der Einbau der Glasoberlichter.
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Tragwerksplanung Die Wahl der statischen Lösung wurde von den Faktoren „laufender Betrieb”, „Präsenz vermieteter Flächen”, ”Berücksichtigung von Transportwegen” sowie „zulässige Deckenlasten” beeinflusst. Zu den statischen Highlights des Umbaus gehören der Einbau der Glasboberlichter und die Instandsetzung des bis zu 30 Metern gespannten und circa 200 Meter langen Holzdaches. Dabei wurden die Zugbänder ausgetauscht, zusätzliche Holzlamellen eingeleimt und die Knotenpunkte verstärkt.
Sanierung Parkdeck Das Parkdeck wurde im Jahr 1987 in Stahlbetonfertigteilbauweise errichtet. Es besteht aus vier Park- sowie vier darüberliegenden Bürogeschossen. Der größte Mangel der Konstruktion bestand darin, dass die seitlich offene Parkgarage über keine Abdichtung verfügte. Die Schäden aufgrund der Chloridkorrosion der Bewehrung waren bei allen Bauteilen entsprechend weit fortgeschritten und sichtbar. ATP plante die Instandsetzung in mehreren Etappen. Ein Gutachten über den statisch-konstruktiven Zustand des Bauwerks und eine Probeinstandsetzungsfläche bildeten die Grundlage für das Erstellen des Instandsetzungsprojekts. In der Ausführungsphase wurde ein aufwendiger Abtrag des durch Chloride kontaminierten Betons durch Hochdruckwasserstrahlen vorgenommen. Anschließend folgte die Reinigung und Ergänzung der korrodierten Bewehrung sowie die Reprofilierung. Eine Spritzfolie bildet die neue Abdichtungsebene. Die Fahrbahn wurde aus Gussasphalt hergestellt. Zusätzlich wurden die tragenden Bauteile mit einem Oberflächenschutzsystem versehen. Durch ein neues Farbkonzept, Beleuchtung und Besucherleitsystem wirkt das Parkdeck jetzt kundenfreundlich, hell und einladend.
Integrale Planung Kernkompetenz von ATP Wien ist die Integrale Planung, eine wesentliche Voraussetzung für lebenszyklusorientierte Gebäude: Mit eigenen Teams können alle Architektur- und Ingenieurleistungen des Planungsprozesses simultan und interdisziplinär erbracht werden. Ausgehend von der Frage nach dem erfolgreichen Beitrag zum künftigen Nutzungsprozess des Hauses, wird die jeweils beste ökonomische, ökologische und soziokulturelle Lösung gesucht. Building Information Modeling (BIM) begleitet den Prozess und sichert damit die Verfügbarkeit interdisziplinären Wissens in jeder Phase von Planung und Bau bis zum lebenslangen Betrieb (FM) des Gebäudes. www.scs.at 64
Die als Windfang fungierenden Nurglas-Boxen sind autark vom bestehenden Gebäude. Fotos] ATP/Kurt Kuball
Jetzt am AW 2015 teilnehmen! velux.de/architektur/ aw2015
Stefan Behnisch (li.) und Robert Hösle (re.), Behnisch Architekten München
Behnisch Architekten gewinnen VELUX Architekten-Wettbewerb 2014 Im Kontext des Themas „Licht . Raum . Mensch“ wurde der Entwurf von Behnisch Architekten beim VELUX Architekten-Wettbewerb 2014 (AW 2014) mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Eine namhafte Fachjury nominierte zuerst die besten Arbeiten und im Anschluss entschieden sich die Leser des Bauherrenmagazins „Wohnglück“ für die Preisträger. Der Neubau der Lofthäuser im oberbayerischen Kolbermoor überzeugte durch ein überraschendes inneres Raumerlebnis sowie eine ungewöhnliche Lichtführung. Über ein doppelgeschossiges, vertikales Atrium mit VELUX Dachfenster wird Tageslicht durch eine horizontale Bodenöffnung über zwei bis drei Geschosse geführt. Mehr Informationen zu diesem und weiteren ausgezeichneten Projekten finden Sie auf velux.de/architektur/aw2015
architektur] Kreisklinikum Siegen 66 » 68
Bauen mit Deadline Kreisklinikum Siegen
Neben Wirtschaftlichkeit und Funktionalität müssen bei Gebäuden für die medizinische Nutzung hohe Sicherheits- und Hygienebestimmungen eingehalten werden. Zudem machen spezielle Projektanforderungen für die unterschiedlichsten Nutzungsbereiche eines Klinikums ein Höchstmaß an Präzision schon in der Planungsphase erforderlich: gute Gründe für die Kreisklinikum Siegen GmbH, sich beim Bau des neuen Bettenhauses am Standort Weidenau für die Modulbauweise zu entscheiden. Mit dem hochwertigen Neubau auf sechs Etagen plus Technikgeschoss hat das Klinikum sein erklärtes Ziel der Einhäusigkeit endlich erreicht und ist nun eines der modernsten Krankenhäuser im Umkreis. 66
223 Patientenplätze, 9.574 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, modernste Klinikausstattung und zeitgemäßer Komfort: Ohne die Erfahrung des seit über 45 Jahren im Bereich Modulbau führenden Unternehmens ALHO wäre der Neubau eines Klinikgebäudes dieser Größenordnung in dem vorgegebenen Zeitfenster von gerade einmal 16 Monaten nicht möglich gewesen. In Siegen wurde dieser Rekord jedoch geschafft, denn die klare Struktur und Rasterung der 136 Module ermöglichten eine wirtschaftliche und dabei rasant schnelle Bauweise.
Eigenständige Architektur, kompatibel mit dem Bestand zukunftsfähiges Klinikgebäude bieten zu können. Eine sehr komplexe Aufgabe, wie sich herausstellte, denn der Neubau sollte L-förmig an den Stirnseiten über drei beziehungsweise vier Geschosse an die Bestandsgebäude anschließen und dabei unterschiedliche Geschosshöhen aufnehmen. Um dies zu schaffen und gleichzeitig den „sportlichen“ Bauzeitenplan einhalten zu können, entschloss sich der Bauherr dazu, Erdgeschoss und erstes Oberge-
schoss des zentralen, alles verbindenden Bettenhauses aus Stahlbeton zu errichten. Auf dieses „Fundament“ wurden dann weitere vier Etagen aus zeitgleich hergestellten Raummodulen aufgesetzt. Zwischenmodule von 1,16 Metern Höhe stellen oberhalb des zweiten Obergeschosses die Höhenanbindung an den Altbau sicher. Den Abschluss bildet die Technikzentrale als zurückgesetztes Staffelgeschoss auf dem Dach.
Architekturbüro Thomas Schönauer Foto] Architekturbüro Thomas Schönauer
Das Architekturbüro Thomas Schönauer aus Hünsborn erarbeitete im Auftrag und mit Unterstützung von ALHO auf Grundlage eines ausführlichen Raumbuchs die Entwurfs- und Ausführungspläne für das moderne Klinikum. Die Zusammenarbeit zwischen dem Generalunternehmer und dem Architekturbüro begann bereits in der Wettbewerbsphase, um dem Bauherrn ein flexibles, auf seine Bedürfnisse exakt zugeschnittenes und
Im Jahr 1993 von Thomas Schönauer gegründet, hat das Architekturbüro mit Sitz in Wenden im Südsauerland inzwischen ein sechsköpfiges Team. Neben den gängigen Architekturleistungen im Ein- und Mehrfamilienhausbau sowie im Büro- und Gewerbebau ist das Büro spezialisiert auf Projekte im Sozial- und Gesundheitswesen. So sind bereits mehrere Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen und Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen neu errichtet oder modernisiert worden. Der Neubau des
Bettenhauses und die Zentrale Umkleide am Kreisklinikum Siegen sowie die Kernsanierung (OP-Bereiche, Endoskopie, Zentrale Aufnahme, Herzkatheterlabor etc.) des St. Martinus Hospitals in Olpe setzen weiter Akzente im Bereich der Krankenhausbauten. Immer im Fokus: eine wirtschaftliche und nutzeroptimierte Architektur, die zusammen mit dem Bauherrn entwickelt und umgesetzt wird. www.architekt-schoenauer.de
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Fotos] ALHO Holding GmbH, Fotograf M. Lässig, Köln
Aufzugsanlagen an beiden Bestandsübergängen sorgen für eine effiziente Besucher- und Patientenführung auf kurzen Wegen. Eine freitragende, leicht und filigran gestaltete 15 Meter lange Brücke im zweiten Obergeschoss stellt die Verbindung zu einem weiteren Krankenhausbau, dem sogenannten „Haus Ferndorf“ mit Verwaltungseinrichtungen wie Pflegedienstleitung und Bereitschaftszimmern her. „In den vielen Gesprächen und Baubesprechungen habe ich stets hoch kompetente Gesprächspartner sowohl auf Seiten des Modulherstellers wie auch auf Bauherrenseite erleben dürfen“, fasst Architekt Thomas Schönauer die intensive Zusammenarbeit zusammen. „Neben der fachlichen Kompetenz ist auch die schnelle und zielführende Prüf- und Entscheidungsfähigkeit zu nennen, welche entscheidend zum Gelingen des Bauwerkes im vorgegebenen Termin- und Kostenrahmen beigetragen hat.“
Mehr Platz und mehr Komfort im „Haus der kurzen Wege“ Die rund 1.300 Quadratmeter des Erdgeschosses sind mit analytischem Zentrallabor, Isolierstation, Ärztezimmern und Nebenräumen belegt. 90 Prozent der ersten Etage beansprucht die Intensivstation. Hier arbeitet das Klinikum mit Ein- bis Zweibettzimmern, wobei die Zimmer jeweils durch Fenster miteinander verbunden sind. So kann eine Pflegekraft mehrere Patienten sicher betreuen. Vier weitere Etagen sind ebenfalls mit Patientenzimmern sowie Spezialräumen für die Disziplinen Innere Medizin, Pneumologie, Kardiologie und Neurologie ausgestattet. Ein hochmodernes Schlaflabor im 5. Obergeschoss komplettiert das Raumprogramm des Hauses. Das in einem der Gebäudeschenkel integrierte Atrium belichtet und belüftet ab dem ersten Obergeschoss einen Großteil der innenliegenden Räume. Die Architekten organisierten die Grundrisse der Etagen dahingehend geschickt, dass keine fensterlosen Flure entstehen. Das schafft
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nicht nur den Vorteil einer angenehmen Raumatmosphäre, sondern macht auch den Einsatz mechanischer Entrauchungen vonseiten des Brandschutzes überflüssig, spart neben Investitionskosten auch die Aufwendungen für Wartung und alljährliche Prüfung. Durch das Zusammenlegen einzelner Verwaltungsstützpunkte konnte Verkehrsfläche eingespart und an anderer Stelle wertvoller Stauraum geschaffen werden. Geräte- und Arbeitsräume – konzentriert an den Endpunkten der Stationen angeordnet – ermöglichen ein effektives Arbeiten von jedem Bettenzimmer aus. Generell wurde bei der Planung großer Wert auf kurze Wege, gute Besucherorientierung und Patientenfreundlichkeit gelegt. Auch die Fassade ist abwechslungsreich gestaltet. Mit ihren anthrazitfarbenen Elementen greift sie die dunklen Schieferflächen auf, die den Altbau teilweise verkleiden – ein Material, das typisch für die Region ist. Durch die immer wieder
neue Anordnung und Gliederung von Öffnungsflügeln und anthrazitfarbenen Putzflächen, welche die ebenfalls anthrazitfarbenen Fenster optisch zu horizontalen Lichtbändern zusammenführen, ergibt sich trotz der meist gleichen Grundrisse ein lebendiges und pro Geschoss immer neues Fassadenbild. Die Außenraffstores wurden in die Wärmedämmverbundfassade integriert, um die ruhige Ansicht der Fassade nicht zu stören. Mitarbeiter, Patienten und Besucher fühlen sich gleichermaßen wohl im neuen Bettenhaus: „Gelobt wird neben der modernen Architektur vor allem auch der hochwertige Ausbaustandard“, sagt Bertram Müller, Geschäftsführer der Kreisklinikum Siegen GmbH. „Immer wieder hören wir auch Begeisterung darüber, dass in einer so kurzen Planungs- und Bauzeit ein solch tolles Gebäude entstanden ist.“ www.alho.com
Rahmenprogramm Wie geschaffen für den großen Durchblick: Glasrahmenkonstruktionen von Novoferm. Bauen Sie Feuer- und Rauchschutzabschlüsse in dezenter Optik, lassen Sie Räume offen und transparent erscheinen. Wählen Sie aus einer Vielzahl von Varianten. Stahl oder Aluminium, Farben und Füllungen.
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architektur] Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Hamburg » 70
Alles andere als grau in grau Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Sauerbruch Hutton 10557 Berlin mail@sauerbruchhutton.com www.sauerbruchhutton.de
Alles andere als grau in grau präsentiert sich das neue Domizil der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Der moderne, energieeffiziente Bau mit bunter, geschwungener Fassadenoptik ist Arbeitsplatz von rund 1.500 Menschen und besticht durch Offenheit und Transparenz in Entwurf und Materialwahl. Foto] Archimage Hamburg, Meike Hansen/Käuferle GmbH & Co. KG
Die neue Unterkunft der Hamburger Behörde in der Neuenburger Straße wurde 2013 nach zweieinhalbjähriger Bauzeit fertiggestellt. Das zentrale zwölfgeschossige Gebäude wird von fünfgeschossigen Häusern in derselben Gestaltung flankiert. Besonders auffällig ist die Fassade der BSU Hamburg: Insgesamt 20 verschiedene Farben verteilen sich auf den 200 Meter langen Bau, wobei eine Farbfamilie – Blau, Grün, Rot oder Gelb – dominiert. Farbverläufe lassen ein in sich stimmiges Gesamtbild entstehen. Der Neubau der Behörde steht für Offenheit und Transparenz, was sich beispielsweise in einem öffentlichen Forum im Erdgeschoss widerspiegelt. Auf der größten bewohnten Flussinsel Europas war die BSU Hamburg Teil der Internationalen Bauausstellung (IBA) 2013. Der Ent70
wurf des energieeffizienten Neubaus stammt von den Berliner Architekten Sauerbruch Hutton und der Reuter Rührgartner Planungsgesellschaft für Gebäudetechnik. Für die Planung war die Obermeyer Planen + Beraten GmbH verantwortlich. Als Zufahrt zur Tiefgarage, die sich unter dem Gebäude erstreckt, wurden zwei maßgefertigte nichtausschwenkende Kipptore mit einem Belag aus Lochblech in den Maßen 5.950 mal 3.250 Millimeter montiert. Bei der Materialanlieferung der Behörde wurde ein Sektionaltor eingebaut.
www.kaeuferle.de
Project Energye
Intelligente Systemlösungen für innovative Architektur.
„Es geht nicht nur um Energie, sondern vielmehr um die Intelligenz, sie richtig zu nutzen.“
Holger Meyer, Architekt und Bauherr des Wohn- und Bürogebäudes in Barsinghausen
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Die Zeichen der Zeit erkennen | Als innovativer Lösungsanbieter wissen wir: Die Zeit ist reif für energieeffiziente, vernetzte und beständige Systeme. Mit unserer Initiative Project Energye bündeln wir unser Know-how und geben Antworten auf Fragen nach Unabhängigkeit, Effizienz und Komfort. Damit bieten wir schon heute ganzheitliche Lösungen für die Haus- und Gebäudetechnik der Zukunft: Energieerzeugung, Energiespeicherung, Energieeffizienz und Energiemanagement.
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architektur] Department Store, Wels (Österreich) » 72
Kaufhaus mit Fernblick Department Store in Wels Das Wiener Designstudio LABVERT rund um Designer Stephan Vary zeichnet für ein Depart ment Store in der Altstadt des oberösterreichischen Wels verantwortlich. Die Architektur orientiert sich am umliegenden heterogenen Bestand aus dem 19. und 20. Jahrhundert und vollführt eine zeitgemäße Interpretation innerstädtischer Kaufhausarchitektur.
„Der Einblick in die Warenwelt wird für den Passanten zum Ausblick in den Himmel.“ (Stephan Vary, LABVERT)
Stephan Vary Foto] Jork Weismann
LABVERT LABVERT ist ein Design- und Architekturstudio in Wien, das 2001 gegründet wurde. Das Büro arbeitet u. a. in den Bereichen Architektur, Produktdesign sowie Shop- und Interiordesign. Neben den weltweit führenden Luxusgüterherstellern Dior und Armani, für die LABVERT die Shopgestaltung über nimmt, zeichnen sie ebenfalls für Designs für österreichische Unternehmen wie Römerquelle, Palmers und aktuell Nägele & Strubell verantwortlich. www.labvert.com
Foto] Lisa Rastl
Proportion und Dimension an den Bestand angepasst Als im späten 19. Jahrhundert Kauf- und Warenhäuser in den Metropolen Europas auftauchten, lockten sie ihre Kundschaft erstmals mit großflächigen Auslagen, Schaufenstern und Passagen. Technische Innovationen ließen es zu, geschlossene Fassaden zu öffnen und gewährten dem Treiben der Stadt Einblicke in die glitzernde Warenwelt. Für den Entwurf des Welser Department Store entwickeln LABVERT klassische Kaufhausarchitektur weiter und gewähren nicht nur einen Blick in die Warenwelt, sondern auch einen Ausblick in den Him72
mel: Acht großzügige Fenster dominieren das quadratische Fassadenraster. Gekippt in unterschiedliche Winkel und Richtungen lösen sie die strenge Linienführung der Fassade auf. Die um- und gegenüberliegenden Gebäude finden sich als Reflektionen im Fensterglas wieder. Stadt und Himmel, Warenwelt und städtisches Treiben gehen fließend ineinander über, die klare Geometrie des Gebäudes fügt sich ins Ensemble der umliegenden Fassaden sowie die Pflasterung der Bäckergasse vor dem Gebäude. Damit nicht genug: Wie in vielen österreichischen Städten ist das kommerzielle
Potenzial der Welser Innenstadt passé. Shopping Malls am Stadtrand haben die Kaufhäuser der Innenstadt abgelöst. Für einen dritten Stock im Department Store bestand kein kommerzieller Bedarf, architektonisch jedoch sehr wohl: Um bündig an die Gebäudehöhe der Nachbarobjekte anzuschließen, entschied sich LABVERT dafür, die Fassade wörtlich „aufrechtzuerhalten“. Dem dritten Stock, der nur als Andeutung der Fassade existiert, wurde eine neue Funktion zugewiesen: Die Fenster des obersten Stocks rahmen drei Ausblicke in den Himmel.
architektur] Firmengebäude, Koblenz 74 » 75
Winkelstehfalzdeckung als Strukturmaßnahme
Titanzink in der Oberflächenqualität Anthra-Zinc ist das bestimmende Element der Fassadengestaltung.
Titanzink für neues Firmengebäude in Koblenz Eine Fassade aus anthrazitfarbenem Titanzink ist das prägende Element des neuen Firmengebäudes von RTI Sports in Koblenz. Entsprechend dem Unternehmensmotto „Less is more“ ist ein schlichter Monolith entstanden, der seine Spannung aus der Kombination von Material, Farbe und Textur bezieht. Der Entwurf für den neuen Standort stammt vom Architekturbüro behet bondzio lin aus Münster. 74
Eine Struktur aus unterschiedlich hohen horizontalen Bändern gibt der Titanzinkfassade ein ganz eigenes rhythmisches Erscheinungsbild. Durch eine klassische Winkelstehfalzdeckung werden die Grenzen zwischen den einzelnen Bändern deutlich hervorgehoben. Dabei wird der Falz nicht komplett geschlossen, sondern bleibt als 90-Grad-Winkel stehen und betont so die klare Gliederung. Der Fachbetrieb Häbel aus Bad Marienberg hat in dieser Technik insgesamt 1.150 Quadratmeter Titanzink für die Fassade verarbeitet.
Durch die Winkelstehfalzdeckung verleihen die Bänder aus Titanzink dem Firmengebäude in Koblenz eine deutliche Struktur.
Die Architekten entschieden sich für Titanzink in der Oberflächenqualität AnthraZinc. behet bondzio lin wählten dieses Material wegen seines matten, ebenmäßigen Aussehens und seiner einfachen und vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten. Typisch für diesen Zink ist seine dunkle, homogene Oberfläche. Sie bildet sich durch einen speziellen Vorbewitterungsprozess, wobei eine satinierte Oberfläche
entsteht. Die komplette Außenhaut ist als vorgehängte hinterlüftete Fassade ausgeführt. Eine diffusionsoffene Konstruktion, die sich positiv auf das Raumklima im Inneren des Gebäudes auswirkt. In Kombination mit der Winkelstehfalzdeckung ließen sich Höhe und Länge der Fassadenelemente variabel auf das architektonische Konzept abstimmen. Zudem bringt die vorgehängte hinterlüftete Fas-
Fotos] VMZINC, Essen
sade eine hohe Lebensdauer mit, während der sie fast vollständig wartungsfrei bleibt. Da die verwendeten Materialien sich einfach trennen und recyceln lassen, ist diese Fassadenvariante nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch eine nachhaltige Alternative.
www.vmzinc.de
behet bondzio lin architekten
Von links nach rechts: Roland Bondzio, Michael Lin, Martin Behet Foto] Peter Wattendorff
Für behet bondzio lin architekten ist es Ziel jeder Bearbeitung, maßgenau geplante Objekte mit anspruchsvoller Ästhetik und intelligenten Konstruktionen zu planen und zu realisieren. Der Dialog mit unseren Bauherren und innerhalb des Teams, die Analyse der Orte und der Aufgabestellungen in Verbindung mit intensiven Recherchen bestimmen unsere Arbeits- und Entwurfsprozesse. Diese Arbeitsweise führt auch für komplexe Bauaufgaben zu eigenständigen und scheinbar selbstverständlichen Lösungen mit einem hohen Maß an
Identität und Sinnnlichkeit. Jeder unserer Bauherren soll sich mit den gemeinsam entwickelten Gebäuden und Freianlagen identifizieren und diese dauerhaft mit Stolz und Freude betrachten können. Die sorgfältige Planung und Umsetzung im Detail sowie die professionelle Steuerung der Prozesse ist für uns selbstverständliches Handwerkszeug. Wir sind als Architekten und Generalplaner mit Bürostandorten in Münster, Leipzig und Taichung (Taiwan) vertreten. www.2bxl.com
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architektur] Wasserturm, London 76 » 78
Mühsames
Umbau eines alten Wasserturms in London in ein modernes Wohnhaus
Leigh Osborne und Graham Voce sind die Eigentümer dieses erstaunlichen Gebäudes, das sie über einen Zeitraum von mehreren Monaten gestaltet, gebaut und schließlich von einem alten Wasserturm in ein modernes Wohnhaus umgewandelt haben. Der Turm im Zentrum Londons war ein bauliches Überbleibsel aus dem 19. Jahrhundert, das bis zu diesem Jahr lange Zeit nicht genutzt worden war.
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Unterfangen
acr architects Als die beiden den Turm zum ersten Mal besichtigten, erlebten sie eine böse Überraschung, denn sie fanden 2.000 tote Tauben und den Kot von mindestens genauso vielen Vögeln vor. Nachdem die umfassenden Reinigungsarbeiten beendet waren, konnte die Renovierung beginnen. Sie wurde allerdings dadurch erschwert, dass der Turm auf der Liste denkmalgeschützter Gebäude steht, Mauern mit einer Dicke von 1,5 Metern besitzt und 30 Meter hoch ist.
acr architects ist ein kleines, junges und lebendiges designorientiertes Büro mit Sitz in West-London. Mike Collier und Thashe Raidu-Collier eröffneten das Büro im Juni 2009 und spezialisieren sich, wenn auch nicht ausschließlich, auf Wohnprojekte in verschiedenen Größenordnungen aus dem Segment privater Erweiterungen und Sanierungen bis hin zu mehrere Millionen Pfund teuren Projekten zur Bereitstellung von Büro- und Einzelhandelsflächen, kombiniert mit privatem und bezahlbarem Wohnraum. Die Leistungen von acr reichen dabei von Planung und
bauordnungsrechtlichen Anwendungen bis hin zum vollumfänglichen ArchitekturService, wobei die Terminierungen der Projekte auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind.
acr architects London, Großbritannien info@acrarchitects.co.uk www.acrarchitects.co.uk
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Porzellanfliesen Es war eindeutig ein mühsames Unterfangen, das Gebäude in ein Traumhaus zu verwandeln. Letztendlich gelang es O sborne und Voce, ein modernes Wohnhaus zu schaffen, das über vier Schlafzimmer, einen Fitnessraum, eine Dachterrasse, einen Aufzug, geräumige Badezimmer und riesige Fenster verfügt, die wohltuendes, natürli-
ches Tageslicht hereinlassen. Für die Badezimmer, die Küche mit Ausblick und die Terrasse haben die Eigentümer Fliesen von Mosa verwendet. „Es war eine Herausforderung, für alle Räume die richtigen Materialien zu finden, aber wir finden, dass sich die Porzellanfliesen perfekt einfügen.“ Aufgrund der leichten, hellen und individuellen Optik
Fotos] David Topple
entschieden die Eigentümer sich für den Farbton Mittelgrau aus der Kollektion Terra Maestricht. „Der Farbton betont die ruhige Atmosphäre und rückt das Gebäude und die Inneneinrichtung in den Vordergrund.“ Dieselben Fliesen wurden ebenfalls für die Terrasse verwendet, um ein Gefühl der Räumlichkeit zu erzeugen.
Panoramablick Insgesamt dauerte es lediglich acht Monate, um den ehrgeizigen Plan zu verwirklichen, ein Haus zu bauen, das nicht nur atemberaubend aussieht, sondern auch faszinierende Ausblicke bietet. Auf dem massiven Turm steht ein alter Wassertank, den Osborne und Voce behielten und mit sechs Fenstern ausstatteten, die einen einzigartigen Panoramablick auf London bieten. Jede Seite des Raums ermöglicht einen anderen, besonderen Ausblick. Die Renovierung ist eine bewundernswerte Leistung und wird wahrscheinlich noch viele kommende Generationen begeistern. www.mosa.nl
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architektur] Turmrestaurant, Ludwigshafen 80 » 83 Daniela Emmerich
Alles im grünen Bereich Im Ludwigshafener Ebertpark erstrahlt das Turmrestaurant in neuem Glanz
Der Ludwigshafener Ebertpark ist mit einer Erholungsoase vergleichbar. Angelegt wurde das großzügige Areal anlässlich der Süddeutschen Gartenbauausstellung, die 1925 stattfand. Zuvor waren 1.000 Arbeiter drei Jahre lang damit befasst, das Sumpfgebiet eines trocken gegangenen Rheinarms zu kultivieren und in einen Park zu verwandeln. Schon damals entstand auch das Turmrestaurant, dessen Gastronomie zusätzliche Besuchsanreize bot.
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Historische Bausubstanz in neuem Glanz.
2011 wurde es erneut restauriert, bevor es der neue Betreiber nach seinen Vorstellungen mit Leben füllen konnte. Der Restaurantbetrieb findet seit der Fertigstellung im Turm, in den beiden Seitenflügeln, auf der Terrasse, im Innenhof sowie im Festsaal statt. Letzterer ist zugleich auch Tagungsbereich und Dependance des Standesamts Ludwigshafen. Der notwendige Küchentrakt wurde in einem Anbau auf der Rückseite des Gebäudes untergebracht. Die Gesamtnutzfläche beträgt circa 1.400 Quadratmeter, die Restaurierung umfasste die komplette Sanierung der historischen Bausubstanz. Diese Aufgabe übernahm die auf individuelle Fassaden- und Raumgestaltung spezialisierte Noky GmbH aus Viernheim unter der Leitung des Ge-
schäftsführers Volker Dunst. Zusammen mit Caparol-Fachmann Werner Aumann wurde zunächst eine Befundung des vorhandenen Putzes vorgenommen, denn das Amt für Denkmalpflege hatte die Auflage erlassen, dass die neue Putzoberfläche authentisch sein solle. Abgebröckelter Putz wurde daraufhin beigespachtelt und sodann die komplette Fläche mit der mineralischen Fassadenfarbe beschichtet. Sie vereint die Vorteile bewährter Silikatfarben und Siliconharzfarben, ist hoch wetter- und lichtbeständig, hat eine sehr geringe Verschmutzungsneigung und eine mineralisch matte Oberfläche. Abgetönt wurde Histolith im Farbton Gobi 15 aus dem 3-D-System. Mit Histolith Sol-Silikat erhielt die Fassade damit eine tuchmatte Beschichtung.
Mehr denn je ist das Turmrestaurant Ludwigshafen im Ebertpark ein Zentrum der Erholung und des Genusses.
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Die Einheit von Alt und Neu Die beiden an den Turm neu angebauten Seitenflügel erhielten ein energieeffizientes Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) der Marke Capatect der Brandklasse B1. Nach der Montage der Sockelschienen wurden sogenannte Dalmatinerplatten der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 in einer Dicke von 14 Zentimetern montiert. Die grau-weiß gesprenkelten Fassadendämmplatten sind schwundfrei, formbeständig und äußerst leicht und zuverlässig zu verarbeiten. Armiert wurde mit einem Spachtel, in den noch ein Armierungsgewebe eingebettet wurde. Die hellbeige pastöse Spachtelmasse eignet sich auch zur Setzung der Eckschienen, ist carbonfaserverstärkt, hochschlagfest, spannungsarm und witterungsbeständig. Aus den Materialwerten ergibt sich eine erhöhte Rissdehnung, die Verarbeitung ist ebenfalls angenehm und leicht. Im Systemaufbau trugen die vier bis sechs ständig auf der Baustelle tätigen Noky-Mitarbeiter den Fassadenputz auf. Hierbei handelt es sich um einen verarbeitungsfertigen Siliconharz-Strukturputz mit Nano-Quarz-Gitter Technologie. Bei geringem Verbrauch ist er hoch wasserdampfdurchlässig, farbton- und witterungsbeständig sowie wasserabweisend. Zu den besonderen Vorteilen gehört der integrierte Schutz vor Algen und Pilzen im Farbton Ginster 75, ebenfalls aus dem 3-D-System.
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Fotos] Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Martin Duckek
Alltag und auch nicht Malermeister und Betriebswirt Volker Dunst fasst zusammen: „Innerhalb der Komplettsanierung des historischen Turms waren unsere Aufgaben vielfältig. Die besondere Herausforderung waren die Vorgaben der Denkmalpflege, nach denen sogar die Anarbeitung beschädigter Fenstersteine berücksichtigt und fachgerecht sichergestellt wurde.“ Ab Mai 2010 dauerte es rund 14 Monate, bis das Turmrestaurant seinem neuen Geschäftsführer Thomas Mutschler übergeben werden konnte. Im gesamten Gastronomiebereich stehen nun über 200 Plätze zur Verfügung. Recai Adigüzel, Projektverantwortlicher der auftraggebenden GAG Ludwigshafen AG für Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau, fasst zusammen: „Die Wiederbelebung des Turmrestaurants Ebertpark war nicht nur für uns, sondern auch für die Region ein Leucht-
turmprojekt. Besonders anzumerken ist das außerordentliche Engagement und die Identifikation der beteiligten Handwerker und Unternehmen für die Stadt und das Projekt. Mit den verwendeten Produkten, deren Verarbeitung und dem gesamten Ergebnis sind wir sehr zufrieden.“ Auch das in Ludwigshafen ansässige und für das Projekt verantwortliche Architekturbüro Gelbert Architekten ist mit der Entscheidung glücklich, ganz auf CaparolKompetenz zu setzen. Dieter Emich, der für die Planung und Bauleitung des neuen Turmrestaurants verantwortlich zeichnete, sagt: „Aufgrund der Historie des Gebäudes und seiner Relevanz für den Ebertpark und dessen Besucher lag uns die vollständige Wiederherstellung der denkmalgeschützten Fassade sehr am Herzen. Dafür brauchten wir einerseits fachkundige Hände und andererseits die dafür am besten geeigne-
ten Produkte. Beides haben wir bekommen. Nun ist eine Einheit aus Alt- und Neubau entstanden, die den Charakter und die Besonderheiten der vorgegebenen Architektur unterstreicht.“ www.n-o-k-y.de www.caparol.de www.turmrestaurant-ludwigshafen.de
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architektur] Freizeit- und Bildungsstätte, Sérignan (Frankreich) 84 » 86
Mit Beton an alte Bautechniken erinnern Fontes Architecture Montpellier, Frankreich direction@f-fontes.fr www.f-fontes.fr
Freizeit- und Bildungsstätte in Sérignan, Frankreich In der südfranzösischen Gemeinde Sérignan entstand ein Gymnasium mit zahlreichen Nebengebäuden, deren Fassaden durch Sichtbeton bestimmt werden. Ihre Oberfläche weist ein Relief auf, das an eine traditionelle Bauweise der Camargue erinnert. Um sie realisieren zu können, designte der Architekt François Fontes in Zusammenarbeit mit NOE-France, dem französischen Tochterunternehmen der NOE-Schaltechnik, Süßen, eine individuelle Schalungsmatrize, die jetzt ins Standardsortiment von NOEplast aufgenommen wurde.
Es gehört schon viel Fingerspitzengefühl dazu, eine Bauweise, die eher als modern gilt, mit einer Bauweise, die immer mehr in Vergessenheit gerät, architektonisch anspruchsvoll zu kombinieren. Zu welchen ästhetischen Ergebnissen dies führen kann, präsentiert der Architekt François Fontes beim Lycée Marc Bloch in Sérignan. Hier entstand unter seiner Federführung ein Gebäudekomplex, der seit Herbst 2013 zahlreichen Schülern als Freizeit- und Bildungsstätte dient. Die Fassadenflächen der Gebäude bestehen größtenteils aus strukturiertem Sichtbeton, der das Relief von gebündeltem Schilf widerspiegelt. Damit erinnert der Architekt an eine 700 Jahre alte Bautradition der Camargue. Sie basiert auf dem Einsatz von Schilf als organischem Baustoff und diente früher den Frauen als Einnahmequelle. Denn es war vornehmlich ihre Aufgabe, in die Sümpfe zu steigen und dort das Schilfgras zu ernten. 84
Nachdem sie es mit einer langstieligen Sichel abgeschnitten hatten, transportierten sie es mithilfe eines Bootes an Land, wo es gebündelt und mit einer Schnur oder einem Draht zusammengebunden wurde. Das organische Material konnte zum Decken der Dächer, zum Dämmen und sogar zum Errichten von Wänden genutzt werden. Die damit erstellten Bauelemente zeigten häufig ein typisches Relief. Genau dieses nahm der Architekt François Fontes auf und ließ es an der Sichtbetonfassade des Gebäudekomplexes zu neuem Leben auferstehen. Um die ungewöhnliche Oberflächengestaltung im Beton zu realisieren, setzte er Strukturmatrizen ein.
Die sichtbaren Betonoberflächen der Wände des Lycée Marc Bloch im südfranzösischen Sérignan sind aufgestellten Schilfbündeln nachempfunden. Sie sollen an eine jahrhundertealte Bautradition in der Camargue erinnern. Diese wurde so durch den Architekten François Fontes zu neuem Leben erweckt. Foto] NOE-Schaltechnik, Süßen
Foto] Région Languedoc-Roussillon, Direction de la Communication, Montpellier
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Eine neue Matrize entsteht Neben den Standardmatrizen bietet der Hersteller auch die Möglichkeit, individuelle Motive für die Polyurethanmatten selbst zu realisieren. Diese Chance nahm François Fontes wahr und gestaltete eine völlig neue Matrize. Da das Betonrelief mög-
lichst nah am Original sein sollte, verwendeten die Verantwortlichen zur Herstellung der Strukturmatrizen natürliches Schilfrohr. Es wurde mit flüssigem Polyurethan abgeformt. Die von François Fontes entworfene Matrize trägt den Namen Camargue.
Foto] NOE-Schaltechnik, Süßen
Foto] Région Languedoc-Roussillon, Direction de la Communication, Montpellier
Mehrfacher Einsatz Ein wichtiger Vorteil der Polyurethanmatten ist, dass sie je nach Beschaffenheit ihrer Struktur bis zu hundert Mal wiederverwendet werden können. Hierfür genügt es in den meisten Fällen, die Matrize mit Wasser zu reinigen und erneut mit Trennmittel zu behandeln. So reduzieren sich die Quadratmeterkosten des Betons mit jedem Einsatz. Damit dabei die Matrize formstabil und langlebig bleibt, bringt der Hersteller auf ihrer Rückseite ein Glasfasergewebe an. www.noe.de 86
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architektur] Parkhaus, Ørestads (Dänemark) 88 » 89
Auffällig angepasst Parkhaus mit kreativem Fassadendesign Im Rahmen der Stadtentwicklung Ørestads mit ihren verschiedenartigsten Fassadenstrukturen und dem Konzept, nur ein Minimum an Parkplätzen direkt an den Straßen vorzusehen, wurde 2013 Ørestads viertes Parkhaus eröffnet. Auf 23.000 Quadratmetern und acht Stockwerken stehen hier jetzt über 700 Parkplätze zur Verfügung, die sowohl von Anwohnern als auch von Mitarbeitern benachbarter Unternehmen genutzt werden können. Die Planung des Architekturbüros CCO Christensen & Co a/s, Kopenhagen, sah vorrangig die Integration in die umgebenden Wohnhäuser vor. Gleichzeitig sollte ausschließlich das Fassadendesign auf die Nutzung als Parkhaus hinweisen und damit eine Kommunikation mit den Autofahrern allein durch die Gestaltung erfolgen. Die Umsetzung dieses außergewöhnlichen architektonischen Konzepts der Fassadenbekleidung erfolgte mit 3-Millimeter-Lochblechen aus Farbaluminium ff3® von Novelis und wurde von der Firma Norisol A/S, Skovlunde, verlegt. Die Aluminiumlochbleche zeigen ein automobiles Design, das für einen harmonischen Einklang mit der Umgebung sorgt. Neben der auffälligen Gestaltung dient die Lochblechfassade gleichzeitig auch der natürlichen Belüftung, sodass das elektrische Entlüftungssystem jährlich nur wenige Tage eingesetzt werden muss. Die Parkplätze werden mit tageslichtähnlichen LEDs ausgeleuchtet, die gleichzeitig auch die CO2-Werte reduzieren.
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Außergewöhnliche Fassadenarchitektur mit Aluminiumlochblechen Das verwendete Farbaluminium, das speziell für Fassadenanwendungen entwickelt wurde, bewies sich durch seine hervorragende Verarbeitbarkeit, die exzellenten mechanischen Eigenschaften und die Korrosionsbeständigkeit als ideales Material für dieses extravagante Fassadendesign. Zudem ist es umweltfreundlich zu 100 Prozent recycelbar, nicht brennbar und 1-klassifiziert nach DIN EN 13501. www.novelis.com
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architektur] Bistro, Budapest (Ungarn) 90 » 92 Dipl.-Ing. Claudia El Ahwany
Von der Wand bis zum Boden eingefärbte Betonelemente Bistro in Budapest, Ungarn Das ungarische Budapest Bisztró besticht durch sein attraktives Loft-Design. Dabei bestehen unterschiedliche Elemente aus Sichtbeton, die mithilfe von Holcim-Weißzement gefertigt wurden.
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Das Budapest Bisztró liegt im Herzen der ungarischen Hauptstadt und zieht mit seinem coolen Loft-Design zahlreiche Besucher an.
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Mitten im Herzen Budapests befindet sich das Budapest Bisztró. Ein Restaurant, das 2012 in einem bestehenden Gebäude eingerichtet wurde und durch seine attraktive Innenarchitektur die Blicke der Besucher auf sich zieht. Die Gestaltung des zweigeschossigen Gastronomiebetriebs wurde von dem ungarischen Architekturbüro Adamdesign, Budapest, durchgeführt, dessen Mitarbeiter in dem Restaurant unterschiedliche Materialien und Designelemente im Loft-Style kombinierten. Dabei achteten sie stets darauf, innovative Produkte zu verwenden, die in Ungarn hergestellt wurden. In diesem Zusammenhang nimmt der Sichtbeton eine besondere Rolle ein. Er wurde in mehreren Bereichen des Restaurants eingesetzt und zum Teil sehr unterschiedlich gestaltet. Dadurch lässt sich in dem Bistro gut nachvollziehen, wie vielseitig und ästhetisch Beton sein kann. Beispielsweise setzten die Planer unterschiedlich gefärbte Betonfliesen des Herstellers Ivanca, Budapest, ein. 91
Bunte Betonfliesen Diese zeichnen sich durch ihre attraktive Form aus, die es dem Handwerker ermöglicht, sie zu einer größeren Fläche zusammenzufügen. Darüber hinaus besitzen sie eine zarte Struktur auf der Oberseite, die ihnen ein edles Aussehen verleiht. Der Hersteller fertigt die Fliesen aus Holcim-Weißzement und färbt sie mithilfe von Pigmenten bunt ein. So erhalten sie eine besondere Brillanz und eine reproduzierbare Farbe. Beim Budapester Bistro verwendeten die Innenraumplaner weiße, schwarze, graue, grüne und rote Betonfliesen und fügten sie scheinbar willkürlich zusammen. Damit entstanden bunt gefleckte Flächen, die einzelne Bereiche des Bistros angenehm unterteilen. Insgesamt wurden circa 40 Quadratmeter mit den Bodenfliesen ausgestattet. Ein weiteres Highlight sind die Wandelemente im Galeriebereich des Bistros.
Kettenbrücke auf Beton Die Wandelemente zeigen die Széchenyi-Kettenbrücke in Budapest – eine 1849 gebaute Hängebrücke, die heute ein beliebtes Touristenziel ist. Das Wandbild setzt sich aus mehreren Fertigteilplatten zusammen. Um die Silhouette der Brücke auf die Betonplatten zu übertragen, verwendeten die Ivanca-Mitarbeiter ein spezielles Verfahren, über das sie keine Details verraten möchten. Auch diese Platten wurden mithilfe von HolcimWeißzement gefertigt und für eine gleichmäßig graue Farbgebung mit Pigmenten durchgefärbt. Um das Wandbild ins rechte Licht zu rücken, planten die Innenraumdesigner eine weitere Beton-Raffinesse ein: Platten aus lichtdurchlässigem Beton, hinter denen bunte LEDLampen installiert wurden. 92
Fotos] Kiraly Istvan
Neuer lichtdurchlässiger Beton Sie stammen aus dem Hause Litracon, Csongrad. Dieser ungarische Hersteller hat schon vor Jahren mit seinem transluzenten Beton das Interesse vieler Architekten und Planer auf sich gezogen. Der einzige Nachteil: Um den lichtdurchlässigen Beton zu fertigen, ist viel Handarbeit erforderlich, was die Kosten in die Höhe treibt. Jetzt hat der Anbieter sein Herstellungsverfahren weiterentwickelt und bringt ein neues Produkt unter dem Namen Litracon pXL auf den Markt. Statt der bisher verwendeten lichtleitenden Glasfasern setzt er jetzt einen speziell entwickelten und patentierten Kunststoff ein. So lassen sich die Betonelemente wesentlich einfacher und kostengünstiger herstellen. Dabei erscheinen die Lichtpunkte in einem regelmäßigen Abstand auf der Betonoberfläche und erinnern an die Pixel eines LCD-Monitors. Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens ist, dass die so gefertigten Betonelemente nicht als ebene Fläche ausgebildet sein müssen, sondern dreidimensional geformt sein können. Neben den Platten, die zusammen eine 17 Quadratmeter große Fläche ergeben, stellte das Unternehmen auch eine circa 0,5 Quadratmeter große Wanduhr für das Budapest Bisztró her. www.holcim-white.sk www.ivanka.hu www.litracon.hu
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Küberit Profile Systems GmbH & Co. KG Römerweg 9 58513 Lüdenscheid Tel. 02351 9507-0 Fax 02351 9507-49 kueberit@kueberit.com www.kueberit.com
Biegbare Küberit EB-Profile im Bogen und Kreis verlegt setzen gestalterische Akzente am Boden bei Radsport Gerbracht in Korbach. Das biegbare T-Profil 295 aus Aluminium eloxiert im Farbton Silber ermöglicht eine saubere Einfassung der PVC-Böden und trennt die Laufwege und Ausstellungsflächen auf elegante Weise.
Kreise und Bögen setzen Akzente bei Radsport Gerbracht Die Bodensanierung im laufenden Geschäftsbetrieb bei Radsport Gerbracht aus Korbach musste gleich mehrere Kriterien erfüllen – sie musste schnell, leise und reibungslos erfolgen und optisch den Anforderungen eines emotionalen Markenerlebnisses genügen, das einer der größten Specialized Concept-Stores Europas mit seinen Sporträdern im Highend-Segment anbietet. Die Inhaber des traditionsreichen Fachgeschäftes entschieden sich bei der Sanierung einer 500-m2-Fläche für die Verlegung von PVC-Böden in hochwertiger Stein- und Holzoptik im Fliesen- und Plankenformat zum Klicken. Die in Kreisform und Bögen verlegten Bodenflächen geben dem Ladendesign nach der Sanierung jetzt ein ausgefallenes Design und stilvolles Ambiente, das Kunden zum Kaufen einlädt. Die PVC-Planken und Fliesen wurden im Bereich der Ausstellungs- und Laufflächen mit einem 24 mm breiten, silberfarbenen, einfach biegbaren (EB) T-Profil 295 von Küberit eingefasst, wodurch eine optisch getrennte Wegeführung geschaffen wurde. Die EB-Profile aus Aluminium wurden direkt auf dem Estrich verdübelt, um eine optimale Haltbarkeit zu gewährleisten. In den Randbereichen kamen für den perfekten Bodenabschluss rund 43 Meter Aluminium-Abschlussprofile 369 aus dem Küberit-Best-Programm zum Einsatz.
Bögen, Kreise und geschwungene Linienführung sind bei der Gestaltung von Bodenbelägen in der modernen Objektgestaltung gefragter denn je.
Der mit der Sanierung beauftragte Verlegebetrieb Hartmann aus Korbach verwendete für das Formen der EB-Profile die Küberit-Biegemaschine. „Wir wollten unserem Kunden ein optisch sowie technisch perfektes Verlegeergebnis liefern“, erläuterte Geschäftsinhaber Rolf Hartmann. „Deshalb haben wir die Bögen und Kreise mit der komfortabel zu handhabenden Biegemaschine gearbeitet. Das geht schnell, ist völlig unkompliziert und ist mit geringem Kraftaufwand verbunden. Zudem sind kleine und große Biegeradien damit realisierbar. Die Einfassung der PVC-Böden stellte uns deshalb vor keine schwierige Aufgabe und die Küberit-Biegemaschine ist eine prakti-
sche Einmalanschaffung, die in keinem leistungsstarken Betrieb fehlen sollte“. Neben der Verlegung von Bodenbelägen aller Art bietet der 1958 gegründete Verlegebetrieb Hartmann auch Raumausstatter-Leistungen (Gardinen, Sonnenschutz, Tapeten und Farben) sowie Sonnenschutz-Montagen. Mit der Referenz Radsport Gerbracht haben sich Mario Hartmann und sein Verlegerteam im Übrigen erfolgreich an der im letzten Jahr ausgeschriebenen Küberit-Handwerkeraktion „Hall of Fame“ beteiligt, in welcher der Marktführer für Bodenbelagsprofile die besten Handwerkerleistungen suchte und prämierte und belegte damit den stolzen 2. Platz.
Bei Radsport Gerbracht setzt man beim Warenangebot ebenso auf Qualität wie bei der Ladengestaltung, die sich nach der Sanierung in einem hochwertigen Erscheinungsbild und modernen Ambiente präsentiert.
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architektur] Villa Grandvaux am Genfer See 94 » 98
Glatt, schlicht und edel
Straßenansicht: Prägendes, flach geneigtes Dach
Villa Grandvaux als Schiefermonolith am Genfer See Die Symmetrische Deckung aus großen Schieferplatten erlaubt engagierten Architekten überaus ästhetische Fassaden- und Dachgestaltungen. Eine bemerkenswerte Referenz für eine monolithische Architektur mit Schiefer an Dach und Fassade wurde am Genfer See realisiert. 94
Östlich von Lausanne, in Südwestlage direkt am Genfer See, entstand diese ungewöhnliche Villa. Die begehrte Lage am Fuß des Weinbergs von Lavaux (Weltkulturerbe der UNESCO) inklusive eines atemberaubenden Blicks über den See auf die höchsten Berge Europas gleicht einer Verpflichtung. Hier, wo Urlauber zwischen Weinbergen und Seeufer auf der viel befahrenen Uferstraße chancenlos eine Parkbucht suchen, errichtete Architekt Florian Ferrari ein Bauwerk wie eine Skulptur. Dabei hatte der Architekt eine reizvolle Aufgabe zu lösen. Das rund 600 Quadratmeter große Grundstück misst zwischen Straße und Ufermauer nur knapp 22 Meter. Fast 6 Meter Höhenversatz sind zu überbrücken. Von der Uferstraße aus sind deshalb nur das weitgehend geschlossene und schallgeschützte obere Geschoss und das große Schieferdach zu sehen.
Das Dach ist glatt, stufenlos und 15 Grad flach geneigt. Es versperrt nicht den Blick und ist doch prägend anders. Wo vor allem traditionelle, mediterran anmutende Dächer zu sehen sind, durchbricht dieses glatte und dazu auch noch asymmetrische Dach die üblichen Sehgewohnheiten. Die leicht diagonal verlaufende Firstlinie verschneidet die Dachflächen und lässt bei konstanter Dachneigung die Traufen schräg ansteigen. Regenrinnen sind von außen nicht erkennbar. Dachüberstände fehlen. Und weil Dachdeckung und Fassade aus den gleichen Schieferplatten bestehen, entsteht die schlichte wie elegante Anmutung eines Monoliths.
Schiefermonolith am Genfer See
Florian Ferrari Andres et Ferrari Architectes SA La Croix sur Lutry, Schweiz admin@andres-arch.ch www.andres-arch.ch
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Spannungsvolle Inszenierung: Schiefermonolith am Genfer See
Gerasterter Schiefermonolith Das monolithische Bauwerk ist von einer Lochfassade geprägt, die im ersten Augenblick nur wenige Symmetrien verrät. Die Anordnung der Fenster und Türen wirkt willkürlich. Doch bei näherem Hinsehen erkennt man, dass der Architekt keineswegs beliebig vorging. Alle Maße
Gebäudeschnitt
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der Fassade sind genau im Raster der 60 mal 30 Zentimeter großen und 1 Zentimeter dicken InterSIN-Schieferplatten der Symmetrischen Deckung von Rathscheck Schiefer geplant. Keine Schieferplatte ist unplanmäßig geschnitten. Fensterhöhen und Fensterbreiten, die Loggia, der über-
Abbildung] Andres et Ferrari Architectes SA
dachte Eingangsbereich, die Terrassentüren, selbst kleine Fenster an den Seiten des Gebäudes passen genau ins Raster. Und so ist trotz scheinbar willkürlicher Lochung der Fassade sehr wohl ein stringentes Raster vorhanden. Das Raster der großen Schieferplatten wurde auch im Inneren des Gebäudes aufgenommen. 60 mal 30 Zentimeter große Schieferfliesen aus demselben Schiefervorkommen prägen den Boden im großen Salon und der Küche. Der Schlafbereich liegt im oberen Geschoss. Hier ist alles, inklusive des 20 Zentimeter dicken Betondachs, massiv und schwer. Das sichert auf Straßenebene den erforderlichen Schallschutz. Der blickdichte und vor Lärm geschützte Wohnbereich mit großzügiger Terrasse liegt im Untergeschoss. Große Panoramafenster sind als rahmenlose Schiebetüren ausgeführt, wodurch die Innenräume nahezu nahtlos in die Außenräume übergehen. Glasbrüstungen an Terrassen und Balkonen erlauben einen ungestörten Durchblick.
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Lüften auf Passivhaus-Niveau AERA COMFORT Das Basis-System innerhalb des AERA Programms mit günstigem Preis-LeistungsVerhältnis: Es handelt sich um eine hygrometrisch geführte Bedarfslüftung, die selbstregelnd den entsprechenden Luftwechsel vornimmt. AERA COMFORT entspricht dem aktuellen Stand der Technik und den Vorgaben für das Referenzhaus der EnEV.
AERA COMFORT
AERA FLEX
AERA FLEX Die im Aufbau und in der Montage flexible Lüftungsanlage überzeugt durch die Wärmerückgewinnung und das Passivhauszertifikat besonders im nachhaltigen, energieoptimierten Neubau. Über den effizienten Kreuzwärmetauscher wird der Abluft Wärme entzogen und auf die frische Zuluft übertragen. Mehr als 85 Prozent der Abluftwärme lassen sich auf diese Weise zurückgewinnen und tragen so wesentlich zum Energiespareffekt bei. AERA FLEX wird vom Passivhausinstitut Darmstadt als Zertifizierte Komponente eingestuft. Die frühe Integration der Anlage in die Planung und Rohbauphase vereinfacht Prozesse und beschleunigt die Bauzeit. AERA EQONIC Die Spitzenlösung für dauerhaft frische Luft im Neubau: AERA EQONIC ist ein bedarfsgeführtes, hocheffizientes Lüftungssystem mit hohen Komforteigenschaften. Die Anlage arbeitet so leise, dass die Lüftungseinheit in jedem Funktionsraum im Haus platziert werden kann. Der geringe Schallleistungspegel von 30 dB(A) macht die Aufstellung im Flur, in der Küche oder in einem anderen Funktionsraum möglich. Das Lüftungssystem ist integraler Bestandteil des Gebäudes und wird zum Großteil mit dem Rohbau installiert. Die Luftverteilung erfolgt unsichtbar in Wänden und Decken. Top-Niveau erreicht AERA EQONIC auch in Sachen Energieeffizienz. Durch den Einsatz des KanalGegenstrom-Wärmetauschers gelangen über 90 % der in der Abluft enthaltenen Wärme zurück in den Zuluftvolumenstrom. Selbstverständlich wurde auch dieses System vom Passivhausinstitut Darmstadt als passivhaustauglich zertifiziert. Weitere Infos unter: www.schiedel.de
AERA EQONIC
Schiedel GmbH & Co. KG Lerchenstr. 9 · 80995 München Tel. 089 35409-0 · Fax 089 35409-141 werbemittel@schiedel.de · www.schiedel.de 97
Symmetrische Deckung/Fassade wie Dach Die Symmetrische Deckung mit Klammertechnik wurde von Rathscheck Schiefer als Werkstein-Fassadensystem entwickelt. Diese Schieferfassade ist nicht nur im Natursteinsektor eine wettbewerbsfähige Lösung. Wird sie mit ihren offenen Kreuzfugen gekippt und auf ein geneigtes Dach projiziert, benötigt sie zusätzlich ein wasserdichtes Unterdach. Das 15 Grad geneigte wasserdichte Dach des Objekts am Genfer See besteht aus einer typischen Flachdachkonstruktion mit Dampfsperre, 180 Millimeter dicker Dämmung aus XPS und einer zweilagigen Bitumenabdichtung. Darauf wurden trapezförmige Aluminium-Unterkonstruktionen
montiert, die mit langen Schrauben durch die Dämmung hindurch bis in das Betondach befestigt sind. Diese trapezförmigen Alu-Unterkonstruktionen sind nochmals mit einer Bitumenbahn abgedeckt und mit der zweilagigen Bitumenabdichtung verschweißt. Mit u-förmigen Haltern sind darauf die Aluminiumtragprofile montiert, die, mit den systemeigenen Edelstahlklammern versehen, die einzelnen Schiefersteine halten. Das Regenwasser fließt durch die offenen Fugen der Deckung auf das wasserdichte Unterdach und wird in einer von außen nicht einsehbaren Kastenrinne abgeführt.
Die Wände des Bauwerks bestehen aus Beton und Backstein. Fassade wie Dach sind gerade wie ein Strich gestaltet. Beide Flächen überraschen mit großer Zurückhaltung und dennoch überragender P räsenz. Das ungewöhnliche Format der Dachdeckung und der Fassade fängt jeden Blick ein, denn die großen Steine sind mit ihren lebhaften Oberflächen und dem seidigen Glanz nicht zu übersehen. Je nach Sonnenstand, Bewölkung, Blickrichtung oder Baumbestand wechselt das Farbenspiel des von Natur aus blaugrauen Schiefers. www.rathscheck.de
Passend zur Fassade und zum Dach: Schieferfliesen Fotos] Marc-André Marmillod/Rathscheck Schiefer
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Nie ohne Entkopplung. Neben der funktionssicheren Entkopplung zwischen Untergrund und Oberbelag sorgt Blanke PERMAT für eine optimale Lastableitung. Wie hier bei der Verlegung von Fliesen auf Altfliesen im Autohaus ist Blanke PERMAT die beste Lösung.
Die Vertiefungen der Gitterstruktur von Blanke PERMAT führen beim Abspachteln zu einer horizontalen und vertikalen Armierung des Klebers.
Mit Blanke PERMAT maximale Sicherheit für moderne Böden
Nie ohne armierende Entkopplung Hochwertige Oberböden aus keramischen Platten oder Naturstein liegen voll im Trend. Ob beim Neubau oder der Sanierung, edle Bodenbeläge werten jede Immobilie auf und sorgen lange Zeit für ein ästhetisches Raumerlebnis. Umso wichtiger ist es, bei der Realisierung mögliche Schwachstellen des Bodenaufbaus auszuschließen. Alle keramischen Platten und Natursteine werden kraftschlüssig und vollflächig mit dem Untergrund verklebt und stellen eine starre obere Belagsschicht dar. Hier drohen Hohllagen und Risse. Deshalb gilt unabhängig vom Untergrund für die Verlegung von Fliesen oder Naturstein: nie ohne Entkopplung in Form einer Armierung!
Mit Blanke PERMAT mehr Sicherheit für moderne Böden auf nahezu allen Untergründen. Beste Prüfwerte für den besten armierenden Belagsträger.
Die Gitterstruktur von Blanke PERMAT erfordert einen vordefinierten Kleberauftrag und wirkt so bei der Fliesenverlegung der gefürchteten Hohllage entgegen.
Dauerhafte Sicherheit für moderne Bodenaufbauten bietet Blanke PERMAT, die armierende Belagsträger- und Entkopplungsmatte der Iserlohner Fliesenzubehörspezialisten Blanke GmbH & Co. KG. Denn neben der funktionssicheren Armierung zwischen Untergrund und Oberbelag sorgt Blanke PERMAT für eine optimale Lastableitung. Aufgrund ihres Glasgittergewebes und des mehrlagigen Aufbaus kann Blanke PERMAT im verarbeiteten System vom Untergrund entkoppeln und trotzdem selbst Verkehrslasten bis über 7,5 kN/m² aufnehmen und ableiten. Selbstverständlich ist die armierende Entkopplungs- und Belagsträgermatte für nahezu alle im Neubau und bei der Sanierung auftretenden Untergründe geeignet. Hierzu zählen z. B. Neuestriche, Altestriche oder -untergründe mit Rissen, Trockenestriche, Altfliesenuntergründe mit Rissen, sogar Holzböden wie Altbaudielen oder Spanplatten sowie Fußbodenheizungen. Weiterer Vorteil des druck-, zug- und torsionsstabilen Belagsträgers ist seine Diffusionsoffenheit: Damit ist Blanke PERMAT selbst auf ganz frischem Estrich und Beton, sobald diese begehbar sind, einsetzbar, da sie quasi zusammen mit dem Fliesenbelag als Nachbehandlung Risse und Schüsselungen verhindert. In Kombination mit der Entkopplungsfunktion ermöglicht Blanke PERMAT zudem eine Verlegung von Bodenbelägen, da Formveränderungen nicht an den Oberbelag weitergeleitet werden und eine konforme Trocknung gewährleistet ist. Beim Einsatz von Blanke PERMAT erfordert die Gitterstruktur eine Abspachtelung, auf die in einem Arbeitsgang nass in nass weitergearbeitet wird. Dies führt zu einer horizontalen und vertikalen Armierung des Klebers. Zugleich wirkt der durch die Gitterstruktur vordefinierte Kleberauftrag der gefürchteten Hohllage entgegen. Kurzum: Blanke PERMAT sorgt für kürzere Bauzeiten und verlängert deutlich die Lebensdauer des Oberbelags. Darüber hinaus ist die Entkopplungs- und Belagsträgermatte das Schlüsselprodukt für die Blanke Bodensysteme wie Blanke PERMATOP (Fußbodenheiz- und -kühlsystem) und Blanke PERMATFLOOR (Dämmen statt Estrich).
Blanke GmbH & Co. KG Stenglingser Weg 68–70 58642 Iserlohn info@blanke-systems.de www.blanke-systems.de www.permat.de
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architektur] Luna Apartments, Melbourne (Australien) 100 » 102
Zwischen Realität und Fantasie Bronzefarbenes Sonnenschutzgewebe vereint zwei Welten
ELENBERG FRASER Melbourne, Australien mail@elenbergfraser.com www.elenbergfraser.com
Im Herzen von St. Kilda, einem Stadtteil der südaustralischen Metropole Melbourne, befindet sich mit den Luna Apartments – geheimnisvoll und doch anziehend zugleich – eines der imposantesten Gebäude dieser Region. Für die Fassade seines extravagant geformten Korpus wählten die Architekten bronzefarben eloxiertes Sonnenschutzgewebe einer technischen Weberei aus Düren. Der Weltmarktführer im Bereich Architektur- und Designgewebe gestaltete ein aufwendiges Sonnenschutzsystem, das dem Gebäude funktionellen Komfort und unverwechselbares Aussehen verleiht.
Melbourne, mit 4,1 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Australiens, ist bekannt als Ort, der niemals ruht. Mit 140 verschiedenen Kulturen gilt die Stadt als das Zentrum kulturellen Austauschs und verkörpert diesen Mix auch nach außen in seiner Architektur: So trifft in Melbourne hochmodernes Design auf denkmalgeschützte Architektur. In kaum einem anderen Stadtteil wird dieser Kontrast deutlicher als im Hafenvorort St. Kilda. Dieses Szeneviertel gilt als schillerndste Region, die Melbourne zu bieten hat. Als Stadtteil voller Gegensätze zieht St. Kilda nicht nur Menschen verschiedenster Kulturen und Interessen an, sondern ist auch ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Endlose Sandstrände, wunderschöne Promenaden, der Luna Park mit der ältesten Achterbahn der Welt, Cafés, Bars und Restaurants laden zum Entspannen und Wohlfühlen ein. 100
Bewegliche Sicht- und Sonnenschutzelemente aus Metallgewebe ermöglichen die individuelle Wahl zwischen Privatsphäre und Offenheit.
Das Sonnenschutzgewebe verleiht den Luna Apartments in Melbourne funktionellen Komfort und unverwechselbares Aussehen.
Warmer Bronzeton, kühle Strenge Die Architekten Elenberg Fraser haben sich in der australischen Architekturszene einen bekannten Namen gemacht. Inspiriert von der natürlichen Umgebung, wollen sie ein perfekt auf die jeweiligen Bedingungen abgestimmtes Projekt entwickeln, das offen für Interpretationen ist und alle Sinne beeinflusst. Kennzeichnender Stil des Architekten-Duos ist deshalb eine Architektur, die sich nicht an Regeln, Symmetrien oder Konventionen hält, sondern stattdessen den Fokus auf ein der Natur nachempfundenes und umweltfreundliches Design verlagert. Mit dem schillerndsten Objekt von St. Kilda, den Luna Apartments, setzten die Architekten hierfür ein erneutes Zeichen. Das fünfstöckige Apartmenthaus mit Restaurants, Geschäften und 72 Ein- und Zweiraum-Apartments spiegelt das heutige Lebensgefühl der Stadt wider – et-
was Glamour, ein gewisses Urlaubsflair und sehr viel Ausstrahlung. Auf einer Grundfläche von rund 7.000 Quadratmetern zeichnet sich das Gebäude durch sein extravagantes Design aus. Wie ein bronzefarbener Pfeil passt sich der Komplex perfekt seiner Umgebung an. Seine beinahe schwebende Leichtigkeit erhält er durch die im Erdgeschoss von nur einer Säule getragenen abgerundeten Spitze. Charakteristisches Merkmal der Luna Apartments ist die bronzene Haut, die sich wie ein Schleier um das Gebäude legt. Sicht- und Sonnenschutzelemente aus bronzefarben eloxiertem Aluminiumgewebe unterstreichen den puristischen Eindruck der klaren Linien und wirken geradezu magisch im Zusammenspiel mit Licht. Das hinter dem Gewebe liegende Glas erstrahlt ebenfalls in einem Bronzeschimmer. 101
Bronzen glänzende Sonnenschutzfassade aus dem eloxierten Aluminiumgewebe
Zwischen Realität und Fantasie Inspiriert für dieses außergewöhnliche Design wurden die Architekten durch das weltberühmte Filmprojekt Star Wars. Als Hommage an Prinzessin Leia entwarfen sie dieses futuristisch anmutende Gebäude. Mal vollständig verhüllte Kurven, mal sehr weiblich im metallisch-bronzen schimmernden Bikini, reflektiert das Wohn- und Apartmenthaus in Form und Farbe Leias überirdische Erscheinung. Diese Wandlungsfähigkeit spiegelt sich auch in der Gebäudehülle wider: mal bedeckt, mal offen nach außen – je nach Belieben der Bewohner. Ermöglicht wird diese Variabilität von Intimität und Offenheit mit beweglichen Sicht- und Sonnenschutzelementen sowie einer besonderen Lichttechnik. Nutzt der Bewohner die Beleuchtung im Inneren des Raumes, so ist dieser auch von der Straße einsehbar. Nutzt er jedoch die Außenbeleuchtung, die das Zimmer durch die vollverglaste, spiegelnde Front ebenso gut erhellt, sieht der Vorbeigehende nicht mehr als eine bronzen glänzende Fassadenfront, während der Bewohner, vor unerwünschten Blicken geschützt, das Treiben auf der Straße beobachten kann.
Das fünfstöckige Apartmenthaus wirkt durch sein extravagantes Design im Zusammenspiel mit Licht geradezu magisch. Fotos] © Elenberg Fraser/Peter Clarke Photography
Sonnenschutzhülle vereint Welten Unterstützt wird dieser Effekt durch die glänzende Sonnenschutzfassade aus dem bronzefarbenen Aluminiumgewebe ALU 6010 von GKD. Die Paneele wurden im Tauchverfahren eloxiert. 289 unterschiedlich breite – teils fest, teils manuell klappbare – Sonnenschutzelemente prägen das Bild. Insgesamt rund 600 Quadratmeter Gewebe hüllen das Gebäude optisch nahtlos ein und verbessern durch die gezielt 102
wählbare Verschattung bei gleichzeitig hoher Transparenz die Aufenthaltsqualität und Energieeffizienz. Mit durchschnittlich rund neun Sonnenstunden pro Tag im Januar würden sich die Räume im südaustralischen Sommer sehr schnell aufheizen. Die semitransparente Haut aus Metallgewebe schützt jedoch zuverlässig vor direkter Sonneneinstrahlung und lässt dennoch das Tageslicht un-
gehindert ins Gebäudeinnere. So werden die Kosten für den Energieverbrauch von Klimaanlagen und zusätzlicher Beleuchtung enorm reduziert. Alle Gewebepaneele wurden an den Rändern so um den Rahmen herum gefaltet, dass der optisch fugenlose bronzene Mantel entstand, der Realität und Fantasie vereint. www.gkd.de
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2G Home GmbH Siemensstraße 12 D - 48619 Heek Tel. +49 (0)2568 9347 2700 Fax +49 (0)2568 9347- 162700 e-Mail: info@2g-home.de
Energie-Eigenversorgung für Immobilienbesitzer immer attraktiver Der Strom aus dem eigenen Keller oder von den Solaranlagen auf dem eigenen Dach wird bei den Deutschen immer beliebter. Aktuelle Umfragen zeigen: Drei von vier Deutschen können sich vorstellen, Strom in Zukunft zuhause selbst zu erzeugen. Die Motive für den Trend zum Mini-Kraftwerk (Strom- und Wärmeproduktion) sind laut der Umfrage unterschiedlich: 43 Prozent der Befragten versprechen sich geringere Energiekosten, 40 Prozent erhoffen sich mehr Unabhängigkeit vom Energiemarkt. Für ein Drittel sind zudem Umwelt- und Klimaschutz eine wichtige Motivation. Die Entwicklung zur dezentralen Energiewelt steht noch am Anfang. Bisher erzeugen nach eigenen Angaben sechs Prozent der Bundesbürger ihren Strom selbst – vor allem mit Photovoltaik-Anlagen, aber auch mit Blockheizkraftwerken. Haben Sie mit Ihren Kunden bereits über die Energie-Eigenversorgung gesprochen? Die 2G Energy AG gehört zu den international führenden Herstellern von Blockheizkraftwerken (BHKW) zur dezentralen Erzeugung und Versorgung mit Strom und Wärme mittels KraftWärme-Kopplung (KWK). Das Produktportfolio von 2G umfasst KWK-Anlagen mit einer elektrischen Leistung zwischen 20 kW und 4.000 kW für den Betrieb mit Erdgas, Biogas oder Biomethan. Die 2G Energy AG bietet mit Ihren intelligent gesteuerten Kraftwerken eine effiziente Energieversorgung. KWK-Anlagen erzeugen Wärme und Strom. Die Wärme wird im Objekt zum Heizen genutzt. Für die Stromnutzung bieten sich unterschiedliche, passgenaue Lösungen für jeden Bedarf. Besonders attraktiv beispielsweise für Hoteliers, Pflege- und Altenheime oder auch Gewerbetreibende ist die Eigennutzung des vor Ort erzeugten Stroms. „Die Energiekosten sind für viele Betriebe ein hoher Kostenfaktor. Daher setzen immer mehr auf selbst produzierten Strom“, so Markus Kruse, Leiter Vertrieb 2G Home. „Mit unseren 2G-Kraftwerken senken sie sowohl die Heiz- als auch die Stromkosten. Gleichzeitig reduzieren sie den CO2-Ausstoß.“ Die 2G-Kraftwerke rentieren sich bereits ab einem Jahresverbrauch von ca. 15.000 l Öl oder 175.000 kWh. Und das Beste: Innerhalb weniger Jahre amortisiert sich die Investition.
Wird der überschüssige, nicht selbst verbrauchte Strom zudem ins öffentliche Netz gespeist, verdienen die Betreiber zusätzlich mit dem 2G-Kraftwerk Geld. Neben Hotels und kleinen Gewerbebetrieben sind die Mini-Kraftwerke (bis 50 kW) für Mehrfamilienhäuser, Pflegeund Altenheime, Krankenhäuser sowie Kirchen, Kommunen und Kitas interessant. Die Blockheizkraftwerke haben darüber hinaus einen hervorragenden Primärenergiefaktor. Daher ergibt sich für Ihre Kunden die Möglichkeit, verschiedenste Förderangebote in Anspruch zu nehmen. Dadurch gewinnt die 2G-Kraftwerke zusätzlich an Attraktivität. Das Kundenspektrum reicht vom Landwirt über Industriebetriebe, Kommunen, die Wohnungswirtschaft bis zu Stadtwerken und den großen Energieversorgern. Die ausgesprochene Kundenzufriedenheit ist eng mit dem dichten Servicenetzwerk sowie der hohen technischen Qualität und Leistungsfähigkeit der 2G-Kraftwerke verbunden. Diese erreichen durch die Kraft-Wärme-Kopplung Gesamtwirkungsgrade zwischen 85 % und weit mehr als 90 %. 2G baut seine Technologieführerschaft durch kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit in der Gasmotorentechnologie für Erdgas-, Biogas- und Synthesegas-Anwendungen (z. B. Wasserstoff) konsequent aus. Neben der Konstruktion und Herstellung von BHKW-Anlagen bietet das Unternehmen aus Westfalen ganzheitliche Lösungen von der Planung und Installation bis zu Service- und Wartungsleistungen an. Im Rahmen der Energiewende gewinnen Blockheizkraftwerke in intelligent vernetzten Energiesystemen – sogenannte virtuelle Kraftwerke – aufgrund ihrer Dezentralität, Regelbarkeit und planbaren Verfügbarkeit stark zunehmende Bedeutung. 103
architektur] Mehrfamilienhäuser, Villingen 104 » 106
Exklusives Wohnen Drei neue Wohnhäuser in Villingen-Schwenningen Von 2012 bis 2013 entstanden in der Villinger Südstadt drei hochwertige, energieeffiziente Mehrfamilienhäuser. Dabei wurden exklusive Ansprüche und modernes Wohnen kombiniert.
Vorzeigeobjekt im modernen Wohnungsbau
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Die Rote Gasse in der Villinger Südstadt ist aufgrund ihrer Zentrumsnähe und der guten Verkehrsanbindung ein beliebtes Wohngebiet. Geschäfte und Gastronomiebetriebe erreicht man bequem zu Fuß, Familien haben einen Kindergarten und Spielplätze in der Nähe. Auch das örtliche Krankenhaus befindet sich vor der Haustür. Die Baugenossenschaft Familienheim
Villingen sorgte als Bauherr mit drei exklusiven Objekten für eine weitere Aufwertung des Ortsteils. Der kubische Baustil der Gebäude in Verbindung mit modernen Elementen ist zweckmäßig und erfüllt zugleich hohe architektonische Ansprüche. Ein zweigeschossiges gläsernes Foyer im Eingangsbereich ist zeitgemäß, hell und einladend gestaltet. Großzügige Außenge-
Dachterrassen im obersten Stockwerk sowie mit Milchglas versehene Balkone und Terrassen in den anderen Etagen sorgen optisch für eine attraktive Auflockerung der Gebäudeformen.
staltung wie Dachterrassen im obersten Stockwerk sowie mit Milchglas versehene Balkone und Terrassen in den anderen Etagen sorgen optisch für eine attraktive Auflockerung der Gebäudeformen. Die Wahl eines Satteldaches sorgt zudem für eine Abgrenzung zu den gegenwärtig vorherrschenden Flachdachbauweisen im Mehrfamilienhausbau.
Aufgrund der baulichen Anforderungen an Schallschutz, Wärmedämmung und an Energieeffizienz entschieden sich die Planer für eine monolithische Bauweise.
Die Anforderungen an die Planung Den Anspruch, eine gehobene Wohnsituation für Eigentümer und Mieter zu schaffen, die zugleich energieeffizient und nachhaltig ist, löste Architekt Gerhard Janasik einerseits durch die kompakte aber zugleich moderne Optik. Andererseits entstanden die Gebäude gemäß der zur Baugenehmigung geltenden Energieeinsparverordnung als KfW-Effizienzhäuser 70. Dazu tragen unter anderem die modernen Lüftungs- und Heizanlagen bei. Die Nähe des städtischen Krankenhauses stellte Planer und Bauherren vor eine zusätzliche Herausforderung. Durch den vorhandenen Landeplatz für Hubschrauber, der von den Häusern nur durch eine Parkanlage getrennt ist, galt es, dem Schallschutz besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Bei der Gestaltung der Wohn- und Nutzräume standen Komfort und Praktikabilität im Vordergrund. Die Wohnungen verfügen über zweieinhalb bis vier Zimmer mit Flächen von 71 bis 171 Quadratmetern. In allen Wohneinheiten wurde eine Fußbodenheizung vorgesehen. Jeder Wohn- oder Schlafraum verfügt über Fernseh-, Internet- und Multimediaanschlüsse. Die Unterkellerung der Wohnanlagen schuf zusätzliche Nutzfläche, die Tiefgaragen sichere Parkplätze. 105
Ein länglicher Bau sowie zwei versetzt platzierte kubusartige Gebäude bilden das neu entstandene Gebäudeensemble in der Villinger Südstadt. Fotos] tdx/Mein Ziegelhaus
Die Bauphase Aufgrund der baulichen Anforderungen an Schallschutz, Wärmedämmung und Energieeffizienz entschieden sich die Planer für eine monolithische Bauweise. Als Wandbaustoff verwendete man hochwärmedämmende Ziegelprodukte. Der speziell für den Geschosswohnungsbau konzipierte MZ10 wurde in der Wandstärke 36,5 Zentimeter verwendet. Der Ziegel sorgt mit einem Schalldämm-Maß von 51,4 dB für einen überdurchschnittlichen Schallschutz. Zusätzlich erfüllt er die hohen Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz im Mehrfamilienhausbau. Er kombiniert durch die Füllung mit Dämmstoffpads die Eigenschaften von Ton und Steinwolle und erreicht dadurch eine Wärmeleitfähigkeit von 0,10 W/(mK). Im Rahmen seiner bauphysikalischen Werte verfügt der Ziegel über eine sehr gute Stabilität
aufgrund der Innen- und doppelten Außenstege. Ebenfalls aus Ziegel wurden die tragenden Innenwände errichtet. Die Planer entschieden sich an dieser Stelle für den Schwerlastziegel TS², der für Druckspannungen bis zu 2,6 MN/m² zugelassen ist und sich damit für hoch belastete Bauelemente eignet. Durch seine aus einem internationalen Forschungsvorhaben hervorgegangene Struktur aus exakt berechneten Wärmekammern und Stegen wird er selbst in erdbebengefährdeten Regionen eingesetzt. Ferner trägt er zur Energieeffizienz des Hauses bei, denn je nach Rohdichteklasse erreicht der Ziegel eine Wärmeleitfähigkeit bis zu 0,27 W/(mK). Der TS² erreicht die Feuerwiderstandsklasse F 90-A und ist damit feuerbeständig. Der MZ10 liegt mit der Einstufung REI-M 120 über den Anforderungen an Brandwände.
Die Haustechnik Um ein angenehmes Wohnklima zu ermöglichen, achteten Bauherren und Planer auf eine zeitgemäße Ausstattung der Gebäude. Die Warmwasserbereitung passt sich der jeweiligen Jahreszeit automatisch an. Je nach Witterung wird die Versorgung entweder minimiert oder maximiert. Unbeeinflusst davon bleibt allerdings die Fuß106
bodenheizung. Diese lässt sich per Raumthermostat für jede Wohnung individuell regulieren. Die Lüftung der innenliegenden Räume wie Bäder, Abstellräume und Küchen erfolgt gemäß DIN 18017 über eine moderne Lüftungsanlage. Die Elektroinstallationen entsprechen den aktuellen Ansprüchen; eine Besonderheit stellt dabei
das gesamte Türkommunikationssystem dar. Jede Wohnung erhielt Zugriff auf die Kameras am Hauseingang. Videosprechanlage und Rufunterscheidung sind in der Roten Gasse serienmäßig. So ist ein sicherer Einlass von Besuchern gewährleistet. www.meinziegelhaus.de
DAS HAUS. DIE WAND. DER ZIEGEL.
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ZIEGELSYSTEME VON MEIN ZIEGELHAUS Das MZ-System, Ziegel mit integrierter Wärmedämmung für alle Energieeffizienzklassen Maximal wärmedämmend für Einfamilienhäuser Hoch wärmedämmend und hoch belastbar für Mehrfamilienhäuser Feuchte regulierend und Schall schützend in nachhaltiger Ziegelqualität
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inside] MEDICUM Altenburg 108 » 110
Kautschukböden unterstützen Farbkonzept MEDICUM Altenburg setzt auf Bodenbeläge Umfassende Versorgung in modernem Ambiente: Im MEDICUM im thüringischen Altenburg sind seit 2014 nahezu alle ambulanten Angebote des angrenzenden Klinikums vereint. Rund 25 Millionen Euro hat die Klinikum Altenburger Land GmbH, Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Jena und der Universität Leipzig, in den Neubau investiert.
2008 war für das Klinikum ein Entwicklungskonzept erarbeitet worden, aus dem hervorging, dass die enge Verzahnung stationärer und ambulanter Leistungen, unter anderem in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ), der richtige Weg ist, um langfristig im Wettbewerb zu bestehen. Im Altenburger Klinikum werden jährlich etwa 19.000 stationäre und 23.000 ambulante Patienten behandelt. 108
Foto] © worschech architects
Worschech Architekten Worschech Architekten befassen sich seit 1990 neben komplexen General- und Objektplanungen für Gebäude und Freianlagen mit stadtplanerischem Umfeld auch mit Planungsleistungen für die Innenraumgestaltung und die Ausstattung. Die Tätigkeitsfelder der 25 Mitarbeiter von Worschech Architekten sind breit gefächert und führten zu langjährigen Erfahrungen und vielen Referenzen bei der Planung und Realisierung von Verwaltungsgebäuden, auch mit erhöhten Sicherheitsanforderungen, Wohnungsbauten, Forschungs- und Laborbauten sowie Bauten für das Gesundheitswesen. Zahlreiche Preise und Anerkennungen in nationalen und internationalen Wettbewerben und Auswahlverfahren zeugen von erfolgreicher Planungsauffassung und Arbeitsweise. www.worschecharchitects.com
Das Anliegen von Generalplaner Dr.-Ing. Claus D. Worschech war es, mit dem MEDICUM nicht nur eine gelungene Synthese aus altem und neuem Gebäude, sondern auch eine harmonische Verbindung zur Umgebung zu schaffen. So orientiert sich die Lage des Uförmigen, asymmetrischen Neubaus am natürlichen Geländeverlauf. Das besondere Augenmerk der Planer lag auf dem Farbkonzept, das sich unter anderem in Hell-Dunkel-Kontrasten und den Reflexionen von Licht und Schatten ausdrückt. Der dunkle Farbton der Klinkerfassaden wird im Inneren des Gebäudes vom Bodenbelag aufgegriffen. Dabei entschieden sich Worschech Architekten für Kautschukbeläge: „Hier hatten wir die Möglichkeit der individuellen Farbgestaltung.“ Auf Wunsch der Architekten wurde Kautschukbelag mit einem changierenden Grundton aus harmonisch aufeinander abgestimmten Farbkomponenten für die Flure in Anthrazit und für die Funktions- sowie Aufenthaltsbereiche in sehr hellem Grau sonderangefertigt.
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Farbinseln erleichtern Orientierung Im MEDICUM befinden sich Praxen für Kinderheilkunde, Neurologie, Gefäßmedizin, Kardiologie, Strahlentherapie sowie Onkologie. Dabei sind die niedergelassenen Ärzte bis auf wenige Ausnahmen zugleich am Klinikum tätig. Diese kurzen Wege ermöglichen Synergien, die den stationären wie ambulanten Bereichen gleichermaßen zugutekommen. Ein neues Angebot ist die Klinik für Ambulante neurologische und orthopädische Rehabilitation. Eine Apotheke und ein Sanitätshaus im Erdgeschoss runden das medizinische Angebot im MVZ ab. Um den Patienten die Orientierung im Gebäude zu erleichtern, akzentuierten die Architekten wichtige Funktionsbereiche wie
Aufnahme- und Wartezonen durch Farbinseln. Dabei werden die kräftigen Farben der Kautschukbodenbeläge an den Wänden fortgesetzt, sodass ein „Raum-in-Raum“-Eindruck entsteht. Verschiedene Farben des Bodenbelags wurden extra für das M EDICUM Altenburg entwickelt. Da die Böden je nach Einsatzbereich unterschiedlichen Anforderungen standhalten müssen, wurden auch die elektrostatisch ableitfähigen und trittschalldämmenden Ausführungen der Kautschukbeläge verbaut. Die Treppenhäuser sind in einem leuchtenden Gelb gestaltet. Formtreppen aus einem Kautschukbelag mit Hammerschlagoberfläche unterstützen auch hier das freundliche, einladende Ambiente.
Fotos] nora systems GmbH
Kundenspezifische Lösungen „Neben dem breiten Farbspektrum und dem homogenen Erscheinungsbild der verwendeten Kautschukbeläge waren auch der ergonomische Komfort, die Langlebigkeit und die problemlose, hygienische Reinigung wichtig“, unterstreichen Worschech Architekten. Im Gegensatz zu anderen elastischen Bodenbelägen müssen die Kautschukböden nicht beschichtet 110
werden. Dies spart Zeit und Geld, zudem werden die Arbeitsabläufe im Klinikbetrieb nicht gestört. Weil sie keine gesundheitsschädlichen Weichmacher oder chlororganischen Verbindungen enthalten, tragen die Beläge darüber hinaus zu einer gesunden Innenraumluft bei. Aus vorangegangenen Bauvorhaben hatten Worschech Architekten
bereits gute Erfahrungen mit diesen Böden gemacht: „Die fachkundige, ergebnisorientierte Beratung und das Eingehen auf unsere individuellen Gestaltungswünsche haben für uns den Ausschlag gegeben, auch beim MEDICUM wieder auf Kautschuk zu setzen. www.nora.com
inside] Büro- und Verwaltungsgebäude, Berlin 112 » 113
Büro- und Verwaltungsgebäude eines Getränkeherstellers im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Dipl.-Ing. Architekt Olaf Wiechers
Energiesparen am Ort des Geschehens
nps tchoban voss GmbH & Co. KG Hamburg Berlin Dresden berlin@npstv.de www.nps-tchoban-voss.de
Büro- und Verwaltungsgebäude in Berlin Berlin, Hauptstadt und eine Hochburg der Architektur Deutschlands, setzt sich aus vielen Zentren und Stadtteilen zusammen. Immer wieder ist zu erkennen, dass sich einzelne Bezirke durch eine Vielfalt architektonischer Glanzstücke hervorheben. Standen in der Vergangenheit Gestaltung und Funktionalität im Vordergrund, steht heute das Streben nach energieeffizienten und nachhaltigen Lösungen im Fokus. Eine dezentrale Warmwasserversorgung mit Durchlauferhitzern unterstützt diese Sichtweise. Büro- und Verwaltungsbauten stellen immer höhere Anforderungen an die Arbeit der Architekten und Planer. Unter Berücksichtigung von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist die Planung eines Bürogebäudes heute eine komplexe Bauaufgabe. Eine kompakte Bauweise und ein guter baulicher Wärmeschutz, eine effiziente Klimatisierung und Beleuchtung sind neben der Minimierung des Gesamtenergiebedarfs Grundvoraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb eines Gebäudes. Zertifizierungssysteme, wie das deutsche DGNB-System oder die internationalen Systeme LEED und
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BREEAM ermöglichen es heute, Gebäude unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten zu planen und zu bewerten. Bei der Planung und Ausführung des Büro- und Verwaltungsgebäudes eines Getränkeherstellers im Berliner Bezirk FriedrichshainKreuzberg wurden die Kriterien der LEED-Gold-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) berücksichtigt und erfüllt. Das 7-geschossige Gebäude, auf einem 4.400 Quadratmeter großen Ufergrundstück der Spree gelegen, wurde vom Architekturbüro nps tchoban voss, Berlin, geplant.
Der Haupteingang des würfelförmigen Neubaus mit einer Nutzfläche von circa 9.300 Quadratmetern liegt an der Stralauer Allee. Die zentrale Erschließung und die im Gebäudekern angeordneten Konferenzund Nebenräume ermöglichen es, dass alle Büros der rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der hochwärmegedämmten, hinterlüfteten Außenfassade angeord-
net sind. Alle Etagen sind geschosshoch verglast, die Südfassade mit Balkonbändern ausgebildet. Elekrisch gesteuerte, außenliegende Sonnenschutzsysteme sorgen bei zu hoher Sonneneinstrahlung für die gewünschte Verschattung. Die Mischung aus intelligenter Gebäudetechnik, anspruchsvoller Innenarchitektur und umweltfreundlichem Materialeinsatz
bietet den Mitarbeitern optimale Arbeitsbedingungen und ein zeitgemäßes Umfeld. Mit einer Betonkernaktivierung zum Heizen und Kühlen, der tageslichtabhängig gesteuerten Beleuchtung der Räume mit Energiesparlampen und der extensiven Begrünung des Flachdaches wurden weitere Kriterien auf dem Weg zur LEED-Zertifizierung erfüllt.
Individuelle Anforderungen Eine energieeffiziente Warmwasserbereitung setzt voraus, dass im Vorfeld eine exakte Analyse der individuellen Anforderungen in den unterschiedlichen Nutzungsbereichen erstellt wird. Das Konzept für das Büro- und Verwaltungsgebäude in Berlin, das von den CLAGE-Objektberatern und der HOCHTIEF Solutions AG ausgearbeitet wurde, berücksichtigt die Bedürfnisse der Nutzer an den jeweiligen Entnahmestellen. Daraus folgte die Installation verschiedener bedarfsgerechter Durchlauferhitzer, die das Wasser exakt in den Mengen und Temperaturen erhitzen, die wirklich benötigt werden.
Kurze Wege erhöhen Effizienz Die dezentrale Warmwasserversorgung mit Durchlauferhitzern ermöglicht es, das Wasser direkt an der Zapfstelle zu erwärmen, d. h. am Ort des Geschehens. Durch die verbrauchsnahe Installation entfallen Energieverluste, die bei zentralen Systemen durch die notwendige Speicherung und Verteilung des Wassers über komplexe Leitungssysteme zwangsläufig auftreten. Darüber hinaus wird auch der Wasserverbrauch deutlich verringert. Die dezentrale Lösung minimiert auch den Installationsaufwand, da nur eine Kaltwasserleitung pro Zapfstelle benötigt wird. Weil das Wasser unabhängig von der Heizung erzeugt wird, kann auch die Heizungsanlage kleiner dimesioniert werden. Auch das spart langfristig Energie und Kosten. Ein weiterer Vorteil: Da das erwärmte Wasser nicht gespeichert wird, können sich auch keine Legionellen vermehren. Deshalb ist die dezentrale Wassererwärmung mit Klein-Durchlauferhitzern hygienischer und effizienter als eine zentrale Lösung, bei der das Wasser im Speicher und im Rohrleitungssystem zum gesundheitlichen Schutz auf 60 Grad erhitzt wird.
Durch den Einsatz der Klein-Durchlauferhitzer an den Waschbecken werden erhebliche Betriebskosten eingespart. Fotos] Olaf Wiechers
Eingesetzte Geräte Insgesamt wurden 28 elektronische Klein-Durchlauferhitzer in den Sanitärbereichen als Untertischgeräte installiert. Weitere Durchlauferhitzer wurden als Wandgeräte für die Nutzung in den Personal-Umkleideräumen mit Duschanlagen eingesetzt. Die Elektronik aller Gerätetypen – mit Durchflusserkennung und Temperatursensor – regelt die Leistungsaufnahme, um die eingestellte Auslauftemperatur nicht zu überschreiten. Auch aufgrund des sparsam justierten Durchflusses garantieren die Geräte maximale Wirtschaftlichkeit und Funktion auch bei schwachem Wasserdruck. www.clage.de
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inside] Servicecenter der Stadtwerke Stuttgart 114 » 116
Raumschichten Servicecenter der Stadtwerke Stuttgart Die Stadtwerke Stuttgart versorgen seit Februar 2013 als kommunaler Energieanbieter die Haushalte der Landeshauptstadt mit ökologischer Energie. Für den Energieversorger hat die Planungsgemeinschaft ’asp‘ Architekten und UMnet Lambrecht Wall Weismann Partnerschaft an einem architekturgeschichtsträchtigen Ort im Herzen Stuttgarts ein neues Kundencenter entworfen.
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Im Sockel des Tagblatt-Turms wurde ein leer stehender Laden saniert und umgestaltet. Der Tagblatt-Turm verkörperte während seiner Bauzeit als erstes Stahlbetonhochhaus Deutschlands den Aufbruch der 20er-Jahre. Heute gilt das stadtbildprägende Wahrzeichen als Symbol der klassischen Moderne und steht für Kultur und Tradition, aber auch für innovatives Denken. Innovativ und ökologisch – so präsentiert sich seit Januar 2013 auch das neue Kundencenter der Stadtwerke Stuttgart. Prägnante Farben und nachhaltige Materialien bestimmen den Umbau. Wichtig für die Außendarstellung des neuen Energieanbieters war aber auch die Präsenz im städtischen Raum. Deshalb haben die Architekten die Einbauten von außen nach innen entwickelt und wie Schichten einer Landschaft oder Topografie komponiert. Zusätzlich verstärken die eingesetzten Farben und das Materialkonzept die Wahrnehmung der verschiedenen Vorder- und Hintergründe. In nur vier Monaten und mit extrem knappem Budget setzten ’asp‘ und UMnet in einem räumlichen Konzept das um, was die Stuttgarter Stadtwerke ausmacht:
Foto] Attila Acs
Foto] Swen Carlin
schwäbische Bodenständigkeit und Bürgernähe, aber auch Fortschrittlichkeit, hohe Qualität und Umweltbewusstsein. Dabei griffen die Planer aus Kostengründen vorhandene Strukturen und Elemente auf und integrierten diese geschickt in die neue Gestaltung; sei es die bestehende Akustikdecke oder vorhandene Bodenpodeste. Nach den Renovierungsmaßnahmen betreten Kunden heute die etwa 340 Quadratmeter großen Räume durch eine großzügige Eingangszone. Von hier aus führt eine Rampe in den offen gestalteten Wartebereich, rechterhand sind die Kundenberatungsplätze angeordnet. In der Peripherie des Raumes gruppieren sich die inter-
‚asp‘ – UMnet
Bild oben: Markus Weissmann Foto] Larissa Abdelhadi
Bild rechts oben: Cem Arat Bild rechts unten: Karsten Schust Fotos] Dietmar Strauß
Kompetenzen bündeln – gemeinsam realisieren ‚asp‘ Architekten Stuttgart und UMnet nationale und internationale Projekte. In der Planungsgemeinschaft werden seit acht Jahren Ressourcen optimal genutzt und Vorhaben vom Stadtquartier bis zum Hochbau effizient durchgearbeitet. ‚asp‘ Architekten Cem Arat – Karsten Schust ist ein international erfolgreich tätiges Architekturbüro. Das Portfolio umfasst Projekte jeder Größenordnung, von Sport- und Versammlungsstätten über Wohn- und Bürogebäude bis zu Industrie- und Verkehrsbauten. UMnet ist ein Büro für Stadtentwicklung und Architektur und Innenraumgestaltung. Projekte
werden maßstabsübergreifend bearbeitet – von der Ebene der Stadtplanung über Hochbauten bis in den Innenraum. Gemeinsam suchen ‚asp‘ Architekten und UMnet nach umsetzbaren, pragmatischen Konzepten mit herausragender gestalterischer und nachhaltiger Qualität. Die Freude am sinnlichen Umgang mit Raum und Material, die sinnvolle Anwendung neuester Technik und der umsichtige Einsatz vorhandener Ressourcen jeder Art bilden den Fokus der Entwürfe. www.asp-stuttgart.de www.umnet.eu
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Fotos] Swen Carlin
nen Bereiche u-förmig um die Beratungszone: Gegenüber der Eingangsrampe befindet sich ein Büro für einen Energieberater, danach folgen im Uhrzeigersinn ein Stuhllager, ein Backoffice und das Büro des Leiters des Kundenzentrums. Insgesamt gibt es sieben Arbeitsplätze. Das Büro des Energieberaters lässt sich durch eine Schiebewand, die gleichzeitig als Projektionswand dient, verschließen. Dadurch kann bei Bedarf zusätzlich eine Vortragssituation für etwa 40 Personen geschaffen werden. Die einprägsame Gestaltung der Wände mit vielfältigen Ein- und Durchblicken zoniert den Innenraum: Unterschiedlich dimensionierte Wandabschnitte in Weiß oder in Blau-, Grün- und Gelbtönen bilden Vorder- und Hintergründe und wechseln sich mit Wänden aus Eichenholz ab. Eine hinterleuchtete Lamellenstruktur, die einigen der farbigen Wände vorgeschaltet ist und ebenfalls aus Eichenholz besteht, führt die Kunden in und durch den Raum. Die Farbgebung und der gezielte Einsatz der neu eingebrachten LED-Beleuchtung in Kombination mit teilweise verdrehten Lamellen führen in ihrem Zusammenspiel zu einer dynamischen Tiefenwirkung. Alle Möbel, mit denen der Kunde in Berührung kommt, setzen sich von den maßangefertigten Möbeln und Belägen aus Eichenholz ab: Sie sind in Weiß gehalten und ergänzen den Raum um eine unaufdringlich-elegante Komponente. Die sorgfältige Detaillierung der Möbel und Verkleidungen spiegelt die Haltung der Stadtwerke im Umgang mit ihren Kunden. So finden die kundennahen Beratungsgespräche in einer angenehmen und anregenden Umgebung statt. www.stadtwerke-stuttgart.de 116
inside] Seminargebäude der Universität Paderborn 118 » 120
Der viergeschossige Neubau der Universität Paderborn beherbergt zwei Hörsäle sowie mehrere Seminarräume. Die Gebäudehülle besteht aus großformatigen anthrazitfarbenen Faserzementplatten.
Harte Schale – feuriger Kern Hörsaal- und Seminargebäude der Uni Paderborn Äußerlich kompakt, streng geometrisch und dunkel, im Innern kontrastreich, hell und mit leuchtend roten Akzenten – so präsentiert sich das jüngste Hörsaal- und Seminargebäude der Universität Paderborn. Die Lehrräume sind puristisch gestaltet, markant wirkt das tiefschwarze Linoleum. Mit schimmernden Aluminium-Einstreuungen gibt es den Räumen eine dezente Eleganz. 118
Um den wachsenden Studentenzahlen an der Universität Paderborn langfristig gerecht zu werden, entstand 2012 im Rahmen des Hochschul-Modernisierungsprogramms ein modernes Hörsaal- und Seminarzentrum. Etwa 1.200 Studenten finden in den zwei Hörsälen mit je 400 Sitzplätzen sowie drei großen und zwei kleineren Seminarräume Platz. Mit der Planung und Bauleitung war das Dortmunder Büro Gerber Architekten betraut. Während der viergeschossige Bau äußerlich einen markanten Abschluss des heterogenen Campus darstellt, greift er im Innern die Topografie des Geländes auf. Eine von innen nach außen verlaufende Treppe im Foyer bildet die Geländeversprünge ab und dadurch zwei Gebäudeebenen aus. Die obere dient als repräsentative Veranstaltungsfläche, auf der unteren sind die Nebenräume und Garderoben untergebracht. Das weitläufige Foyer mit seinen farblich passenden Akzenten wird zum Herzstück des Gesamtareals. So sind Wände und Decken in feurigem Rot gehalten, das auch von außen bereits deutlich zu erkennen ist, denn durch große Verglasungen in den Längsfassaden wird der Blick direkt nach innen gelenkt.
Eine von innen nach außen verlaufende Treppe im Foyer nimmt die Geländeversprünge auf, sodass zwei Foyerebenen entstehen. Durch große Verglasungen in den Längsfassaden wird der Blick direkt ins Foyer gelenkt.
Die Gebäudehülle besteht aus großformatigen anthrazitfarbenen Faserzementplatten. Auf nordöstlicher Seite gewährleistet eine Pfosten-Riegel-Konstruktion den Tageslichteinfall für die hier angesiedelten Seminarräume und Büros. Für noch mehr Belichtung sorgt eine durchgehende Fuge im Dachbereich, die den Hörsaal- und Seminartrakt sowohl konstruktiv als auch gestalterisch voneinander trennt – über Geschossbrücken sind beide Areale miteinander verbunden. Die markante Farbgebung der Fassade wird im Inneren am Boden wieder aufgegriffen. So führen dunkelgraue Fliesen aus dem Foyer in die verschiedenen Gebäudebereiche. Für die Hörsäle, Seminarräume, Büros und die angrenzenden Flure wählten die Architekten einen tiefschwarzen Linoleumboden. Über 2.000 Quadratmeter des Dessins „firmament black“ aus der Reihe Lino Art Metallic wurden im Gebäude verlegt. Ein Highlight sind die eingestreuten Aluminium-Flakes, die dem Belag in der Fläche eine schimmernde Eleganz verleihen. Gleichzeitig sorgt der dunkle Belag für eine ruhige Raumwirkung, die das konzentrierte Lehren und Lernen unterstützt. 119
Ganz bewusst entschieden sich die im Universitätsbau erfahrenen Architekten für Linoleum „made in Germany“. Denn Linoleum ist ein Naturprodukt und besteht fast ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen, von denen mehr als 80 Prozent sogar nachwachsend sind. Zudem überzeugt das Linoleum in puncto Wirtschaftlichkeit durch geringe Unterhaltskosten, seine Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit. Denn wo täglich Tausende Studenten ein- und ausgehen, machen der regelmäßige Schmutzeintrag und höchste Belastungen einen robusten Bodenbeläge notwendig, der auch noch nach vielen Jahrzehnten ansprechend aussieht. Zudem ist die Möglichkeit einer schnellen und kostengünstigen Reinigung erforderlich: DLW Linoleum ist dank seiner speziellen Oberflächenvergütung mit dem LPX Finish nicht nur besonders strapazierfähig, sondern obendrein auch einfach zu reinigen und zu pflegen. www.gerberarchitekten.de www.armstrong.de/boden
In den Fluren sind zusätzliche Arbeits- und Lernplätze eingerichtet. Der dunkle Linoleumboden von Armstrong erzeugt eine ruhige Raumwirkung und ist besonders strapazierfähig und langlebig.
Eine Fuge im Dachbereich sorgt für zusätzliche Belichtung und trennt den Hörsaal- und Seminartrakt sowohl konstruktiv als auch gestalterisch. Über Geschossbrücken sind beide Bereiche miteinander verbunden. Fotos] © Gerber Architekten, Hans Jürgen Landes
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Urbanus – Lösungen für innovative urbane Gestaltungen Das Unternehmen hat sich durch seine hervorragenden Lösungen im Marktsegment Stadtmobiliar einen herausragenden Namen erworben. Das ausgezeichnete Gespür für innovative Technologien, anwenderfreundliche Produkte und ausgezeichnetes Design zeichnet den Hersteller von Absperrsystemen aus. Dazu gehören modulare Lösungen – gesteuert durch Solarstrom, Absperrpfosten mit verzinkter Oberfläche, in Edelstahl oder in Aluminium natur sowie Funktionssperrpfosten z. B. in den Oberflächen weiß/rot oder gelb/schwarz. Weitere Sonderfarben oder RAL-Töne sind auf Anfrage möglich. Ein umfangreiches Zubehörprogramm zu allen Standardmodellen – zur weiteren Individualisierung oder Nutzensteigerung der angebotenen Modelle – rundet das Programm ab. Urbanus steht für höchste Produktqualität, technische Innovationen und attraktive Designlösungen. Urbanus bietet Vielfältigkeit in jeder Hinsicht. Vor dem Hintergrund sicherheitsrelevanter sowie ökonomischer und ökologischer Aspekte vereinen sich Funktion und Design.
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Sperrpfosten aus Corten-Stahl, viereckig, 122 x 122 mm
Edelstahlsperrpfosten Durchmesser 61 mm
Edelstahlpoller Durchmesser 205 + 306 mm
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inside] Unternehmensgebäude, Heiligenstadt 122 » 124
Bestes Beispiel Unternehmensgebäude produziert mehr Energie, als es benötigt
Durch ein außergewöhnliches Energiekonzept und modernste Gebäudetechnik wird das Firmengebäude der leitec Gebäudetechnik GmbH zum imposanten Referenz- und zugleich zum Forschungsobjekt des Unternehmens.
Die Architektur sowie die Ausrichtung des Gebäudes sind maßgeblich durch ein überdimensionales Photovoltaiksegel geprägt, das sich als Schrägdach optimal an der natürlichen Südhanglage ausrichtet. Die Absorberkollektoranlage regeneriert einen Eisspeicher im Erdreich, dem zwei Sole-Wärmepumpen die eingelagerte Energie entziehen.
Die leitec Gebäudetechnik GmbH im thüringischen Heilbad Heiligenstadt ist Spezialist, wenn es um moderne Energie- und Gebäudetechnik geht. Was 1991 als Ein-Mann-Garagenbetrieb begann, ist gut 22 Jahre danach ein stetig wachsendes Unternehmen mit über 70 Mitarbeitern und nunmehr drei Unternehmensbereichen. 2011 fiel deshalb der Entschluss, ein neues und größeres Firmengebäude zu errichten. Für Geschäftsführer Bernd Apitz stand fest, dass der Neubau ein Referenzobjekt für die Kompetenz und Philosophie des eigenen Unternehmens sein sollte. „Wir wollten nicht nur ein modernes Gebäude errichten, das ohne fossile Brennstoffe auskommt, son122
dern das durch den Einsatz zukunftweisender Energie- und Gebäudetechnik noch reichlich Energieüberschuss erzeugt und dabei die Umwelt schont“, erklärt er. „Und wir wollen zeigen: Das ist mit der heutigen Technik möglich!“ Mit dem Architekturbüro Stadermann hatte Apitz den richtigen Partner für ein Projekt dieser Größe und Komplexität an seiner Seite. „Durch die langjährige Zusammenarbeit mit Architekt Ottmar Stadermann wusste ich: Da wird mit einer eigenen Handschrift geplant und innovativ gedacht. Das Büro ist beispielhaft mit der Thematik Energie- und Gebäudetechnik vertraut, sodass wir auch hier dieselbe Sprache sprechen. Schnell war klar: Das passt!“
Firmenphilosophie baulich dokumentiert Als passend erwies sich auch das 1.450 Quadratmeter große Grundstück in dem Gewerbegebiet nördlich der Stadt. Die Architektur sowie die Ausrichtung des Gebäudes sind maßgeblich durch ein überdimensionales Photovoltaiksegel geprägt, das sich als Schrägdach optimal an der natürlichen Südhanglage ausrichtet. Dahinter befindet sich als lang gestreckter Riegelbau das funktionale Herzstück des Gebäudes: der Bürotrakt mit einem rückversetzten Obergeschoss, dessen Hülle aus vorgehängten Stahlbetonfertigteilen und einem Wärmedämmverbundsystem besteht. In direktem Anschluss folgt westwärts das zweigeschossige, flach gedeckte Lager. Über den Haupteingang im Norden gelangt man ins Innere und in die beidseitig angeordneten Büroeinheiten. Nach Osten hin öffnet sich die grau verputzte und gleichmäßig gegliederte Lochfassade zu einer gläsernen Pfosten-Riegel-Konstruktion. Imposant schiebt sich diese über die topografische Kante hinweg und ragt schlussendlich freischwebend in Richtung Straßenraum. „Mit dem dynamisch hervordrängenden Glaskörper, in dem sich das Büro von Bernd Apitz befindet, haben wir die Firmenphilosophie ‚Mit Energie in die Zukunft‘ architektonisch übersetzt“, erläutert Architekt Stadermann. Analog zur Fassade wurde der Außenbereich in einem wiederkehrenden strengen Wechselspiel der Strukturen gestaltet. Die geometrisch gefassten Weg- und Grünflächen lassen sich durch integrierte Beleuchtungselemente wirkungsvoll in Szene setzen. Ein weitläufiger Platz der Begegnung wird für Veranstaltungen genutzt.
Architekturbüro Stadermann-Architekten 37327 Hausen info@aos-online.de www.aos-online.de
Innovativer Energiekreislauf Neben der Architektur macht das außergewöhnliche Energiekonzept das Firmengebäude zum besten Beispiel für zukunftsorientiertes und intelligentes Bauen. Kernstück der Energiegewinnung ist ein 400 Kubikmeter fassender Eis-WärmeSpeicher im Erdreich. Zwei Sole-Wärmepumpen mit 40 kW und 27 kW entziehen dem Speicher beim Phasenübergang von
Wasser zu Eis die eingelagerte Energie, um das Gebäude im Winter zu heizen und umgekehrt in den Sommermonaten zu kühlen. Die Regenerierung des Eisspeichers erfolgt über eine Absorberkollektoranlage, die unter den 906 Photovoltaik-Modulen verbaut wurde. Diese erzeugen mit einer Leistung von 117 kWp auf 1.200 Quadratmetern Dachfläche eine Jahresgesamtleis-
tung von circa 110.000 kWh und damit deutlich mehr Energie, als der Neubau benötigt. Unterstützt wird das nachhaltige Konzept durch aktive NiedertemperaturHeizkörper mit integriertem Lüftungssystem, die rund viermal so effektiv sind wie herkömmliche Geräte, sowie durch die zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. 123
Analog zur Fassade wurde der Außenbereich in einem wiederkehrenden strengen Wechselspiel der Strukturen gestaltet. Ein weitläufiger Platz der Begegnung wird für Veranstaltungen genutzt.
Über den Haupteingang im Norden gelangt man ins Innere und in die beidseitig angeordneten Büroeinheiten.
Intelligente Gebäudesteuerung mit Gira Neben der innovativen Versorgungstechnik garantiert modernste Gebäudetechnik die bedarfsgerechte Steuerung aller haustechnischen Komponenten: Von der Beleuchtung über Heizungs- und Klimaanlagen, Kommunikationstechnik, Brandmeldeanlagen bis hin zur Sicherheitstechnik sind alle technischen Anlagen miteinander vernetzt. Die intelligente Kommandozentrale ist der leistungsstarke HomeServer. Hier laufen alle Daten und Informationen zusammen, werden ausgewertet und entsprechende Steuerungsbefehle losgeschickt. Präsenzmelder sorgen beispielsweise dafür, dass das Licht nur dort brennt, wo sich tatsächlich Mitarbeiter aufhalten. Wird in Durchgangszügen keine Bewegung mehr erfasst, regelt der HomeServer die Beleuchtung automatisch auf 10 Prozent Leistung herab. Sobald ein Mitarbeiter sein Büro betritt, fährt außerdem die Heizung hoch, die Lüftung sorgt für ausreichend
Sauerstoff und die Ausleuchtung des Arbeitsplatzes lässt sich stufenlos an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Hierbei sorgen Raumthermostate mit CO2-Reglern für ein angenehmes Raumklima. Wird hingegen ein Fenster geöffnet, erfolgt automatisch eine Absenkung von Heizungs- und Lüftungsleistung. Auch die Einbruchmeldeanlage mit Fingerprint-Zutrittskontrolle und Videoüberwachung ist in die Gebäudeautomation eingebunden, ebenso das Revox Multiroom System, mit dem sich mehrere Räume von einer zentralen Musikquelle aus bespielen lassen. Damit ist im Frühstücksraum, im Besprechungszimmer oder bei abendlichen Außenveranstaltungen für die richtige musikalische Untermalung gesorgt. Über das Touch Display des Gira Control 19 Client lassen sich alle Funktionen des KNX/EIB Systems nach Bedarf steuern und kontrollieren. Jeder Mitarbeiter kann überdies
arbeitsplatzspezifische Einstellungen über einen eigenen PC-Client vornehmen. Via Smartphone, iPhone oder iPad lassen sich alle Funktionen der Gebäudesteuerung auch mobil einsehen und bequem fernsteuern. Obendrein werden alle Energiedaten laufend erfasst und zusammen mit der Fachhochschule Nordhausen analysiert, um die vorhandenen Technologien stetig zu optimieren. www.ingenieurbuero-gunkel.de www.leitec.de www.gira.de
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In dem dynamisch hervordrängenden Glaskörper befinden sich das Büro der Geschäftsführung sowie ein großer Besprechungsraum. Fotos] leitec Gebäudetechnik GmbH
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Kommunales Bauen und Modernisieren
inside] Grundschule, Dänemark 126» 128
Nach den Plänen von Kant Architects und Dorthe Mandrup Architects wurde die Vanloese Grundschule in Dänemark nicht nur saniert, sondern um einen separaten Neubau ergänzt. Foto] Kant Architects, Dorthe Mandrup Architects
Lernen im Vorbeigehen Bunte Intarsien mit Linoleum in dänischer Grundschule 126
Nach den Plänen von Kant Architects und Dorthe Mandrup Architects wurde die Vanloese Grundschule in Dänemark von 2010 bis 2013 nicht nur vollständig saniert, sondern um einen separaten Neubau ergänzt. Angesichts steigender Schülerzahlen bot das bisherige Schulgebäude nicht mehr ausreichend Platz. Großen Wert legten die Architekten auf die Einbeziehung der späteren Nutzer während der Planungs- und Konstruktionsphasen. Durch den regelmäßigen Austausch mit der Schule konnten die individuellen Nutzungsanforderungen von Schülern und Lehrern optimal berücksichtigt werden.
Gemäß dem ökologischen Profil der Schule wurde der Neubau nach Niedrigenergiestandard errichtet: So sind beispielsweise Sonnenkollektoren in Dach und Südfassade integriert. Auch die markante Formensprache symbolisiert das Umweltbewusstsein der Schule. So erinnert die „gefaltete“ Fassade optisch an ein Klimaprofil. Platziert wurde der vierstöckige Neubau zwischen dem alten Schulhaus und der Sporthalle. Neben sechs zusätzlichen Klassenzimmern beherbergt er im Erdgeschoss auch Räume für eine Nachmittagsbetreuung.
KANT Architects A/S Kopenhagen, Dänemark info@kant.dk www.kant.dk
Dorte Mandrup Architects Kopenhagen, Dänemark info@dortemandrup.dk www.dortemandrup.dk
Mit viel Liebe zum Detail wurden die Außenareale in einem Wechselspiel aus Formen, Höhen und Senken sowie mit verschiedenen Untergründen gestaltet. Foto] David Allan Nielsen für Armstrong
Auf dem umgebenden Areal entstanden neue Spiel- und Freizeitflächen, die nicht nur in den Pausen und am Nachmittag, sondern auch für den Unterricht im Freien genutzt werden können. Überall gibt es etwas zu entdecken und zu lernen: vom Alphabet über die einzelnen Monate bis hin zum rechten Winkel. Mit viel Liebe zum Detail wurden die verschiedenen Areale in einem Wechselspiel aus Formen, Höhen und Senken sowie mit verschiedenen Untergründen gestaltet. 127
Großflächige Intarsien aus dem Linoleumklassiker Marmorette zieren die Schulflure. Die aufwendigen Intarsien bilden historische Jahreszahlen, mathematische Formeln und Zahlenreihen sowie ganze Sprichwörter ab.
Auch drinnen wurde der Bodengestaltung eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Das Highlight: Großflächige Intarsien zieren die Schulflure. Darunter finden sich historische Jahreszahlen, mathematische Formeln und Gleichungen sowie Zahlenreihen und sogar ganze Sprichwörter. In knalligem Rot, frischem Grün und strahlendem Blau sind die einzelnen Inlays auf dunkelgrauem Hintergrund in Szene gesetzt. So bleibt selbst
die komplizierteste Formel irgendwann im Gedächtnis. Jede Intarsie wurde mit Ultraschallschneidetechnik exakt vorgefertigt und anschließend millimetergenau in den vorhandenen Bodenbelag eingepasst. Insgesamt wurden über 1.800 Quadratmeter Linoleum verlegt. Damit wählten die Architekten passend zum ökologischen Gebäudekonzept auch einen natürlichen Bodenbelag: Her-
gestellt wird Linoleum aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen wie Leinöl, Holzmehl, Kalkstein, Jute, Harz und Kork. Linoleum ist außerdem wohngesund, emissionsarm und mit vielen Umweltlabels ausgezeichnet, unter anderem dem Blauen Engel und dem Skandinavischen Swan-Label. www.armstrong.de
In leuchtenden Farben sind die Inlays auf dunkelgrauem Hintergrund in Szene gesetzt. Eine werksseitige PUR-Oberflächenvergütung macht den Belag auch bei hoher Beanspruchung unempfindlich gegen Schmutz, Kratzer oder Verstrichungen. Fotos] David Allan Nielsen für Armstrong
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Hybridheizungen von Junkers: Erneuerbare Energien ganz einfach nutzen.
Die Kombination von Gas-Brennwert und Luft-Wärmepumpen oder Solaranlagen reduziert den Energieverbrauch Ihrer Kunden. Junkers Hybridheizungen sind sehr einfach zu planen und zu installieren.
Junkers bietet für alle Einsatzzwecke die passenden Arten von Hybridsystemen an. Das Ergebnis ist immer ein geringerer Energieverbrauch und natürlich die zukunftssichere Nutzung erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Reduzierung der Emissionen. www.junkers.com
Wärme fürs Leben
inside] WTO-Erweiterungsbau 130 » 133
Eine „große Vision“ verwirklicht
LED-Leuchten sind wichtiger Bestandteil des Energiekonzepts für den WTO-Erweiterungsbau
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Am Ufer des Lac Léman in Genf steht eines der größten Gebäude der Schweiz, dessen 300 Büroarbeitsplätze ausschließlich von LED-Leuchten erhellt werden: 447 Decken-, Wand-, Pendel- und Stehleuchten hat das Stuttgarter Architekturbüro Wittfoht im Erweiterungsbau der Welthandelsorganisation (WTO) verbaut. Weil sie bis zu 80 Prozent weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Leuchten, tragen sie dazu bei, dass der Neubau als erstes Gebäude mit Ganzglasfassade die geltenden Energiestandards „Minergie-P“ erfüllt.
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Auf den ersten Blick scheint das Gebäude zu schweben. Der Erweiterungsbau der WTO-Zentrale in Genf ist ein langer, transparenter Kubus, der auf einem erdverbundenen Sockel ruht. Harmonisch fügt sich der Neubau in die Parklandschaft am Ufer des Genfer Sees ein. Respektvoll hält er Abstand zum Hauptgebäude, dem 1926 eingeweihten Centre William Rappard mit angegliedertem Konferenzzentrum aus dem Jahre 1998. Eine gläserne Fußgängerbrücke verbindet die Gebäudeteile miteinander.
Prämiertes Architektenhaus verwendet GEOCELL Schaumglasschotter als nachhaltigen Unterbau
Hochwertig – nachhaltig. Der moderne Bau von Arch. DI Lange steht auf einem Fundament von GEOCELL Schaumglasschotter.
„Ich stelle meinen Bauherren oft die Frage, was sie denn mit der anfallenden „Kunststoff“-Dämmung nach der Bauzeit machen wollen. GEOCELL ist und bleibt Glas und erfüllt diesen Anspruch an eine problemlose Wiederverwendung.“ so Arch. DI Lange über den modernen, puristischen Hauswürfel, der sich im Zuge einer Nachverdichtung des Freiburger Ortskerns harmonisch in seine Umgebung einfügt und so die historische und zukunftsorientierte Baukultur elegant zusammenführt. Ausgezeichnet wurde das Projekt mit einem Top 25 Award für das Haus des Jahres 2013 der Zeitschrift „Schöner Wohnen“.
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Im Parterre des Erweiterungsbaus sind die Lobby und ein Restaurant mit Terrasse untergebracht. Büros und Verwaltung befinden sich in den oberen Etagen. Die Räumlichkeiten strahlen eine ruhige, unaufgeregte und offene Atmosphäre aus. „Die verwendeten LED-Leuchten tragen dazu wesentlich bei und werden von den Mitarbeitern sehr positiv aufgenommen“, stellt Architekt Jens Wittfoht zufrieden fest. „Ästhetik und Lichtfarbe der Nimbus-Leuchten passen wunderbar in unser Konzept.“
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GEOCELL Schaumglasschotter hat perfekte Eigenschaften und schafft so die nachhaltige Basis für innovative Bauprojekte.
Das Architektenhaus von Arch. DI Lange setzt auf ein innovatives Bebauungskonzept. Die Belichtung des Gebäudes auf dem langgestreckten Grundstück wurde über großflächige Nord- und Südfassaden realisiert. Der Übergang zwischen dem Innen- und Außenbereich verläuft fließend – die Balkone dienen unter anderem als Sicht- bzw. Wetterschutz. Es wurden weitgehend recycelbare Baustoffe, wie unbehandeltes Eichenholz, Metall, Glas, Kies und GEOCELL Schaumglasschotter als idealer Dämmstoff für den Unterbau, eingesetzt. Diese und viele andere innovative Bauelemente, wie ein Gründach, eine Solartherme, Großflächenheizkörper und ein Erdkollektor, machen das Haus zu einem zukunftsorientierten Vorzeigeprojekt.
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Gelungenes Zusammenspiel von architektonischer Klarheit und nachhaltiger Bauweise Klarheit und Nachhaltigkeit spielen bei den Bauprojekten des Stuttgarter Architekturbüros Wittfoht eine immer größere Rolle. So stand bei den Planungen des WTO-Neubaus die Energieeffizienz im Vordergrund: Der im vergangenen Jahr fertiggestellte Neubau genügt als erstes Gebäude mit Ganzglasfassade den geltenden Energiestandards „Minergie-P“. Möglich wurde dies, weil Wittfoht Architekten sich etwa das Seewasser in ihren Planungen als Energieträger zunutze machen und es mit einer effizienten Technikzentrale samt Wärmerückgewinnung koppeln. Aber auch die äußerst sparsamen und langlebigen LED-Leuchten tragen zur Energieeffizienz des Neubaus bei.
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Fotos] Nimbus Group
Effizienz und Langlebigkeit der LED-Leuchten überzeugten Schon 2006 – LED-Leuchten waren zu diesem Zeitpunkt noch absolutes Neuland – hatte Dietrich F. Brennenstuhl, Gründer und Geschäftsführer der Nimbus Group, „eine große Vision“: Gebäude sollten durch LED-Leuchten noch effizienter werden. Von diesem Ansatz ist auch Architekt Wittfoht mittlerweile so sehr überzeugt, dass er die minimalistischen LED-Leuchten des Stuttgarter Unternehmens zum festen Bestandteil seines Energiekonzepts für den WTO-Erweiterungsbau machte: „Nicht nur optisch, sondern auch energetisch ließen sich die LED-Leuchten perfekt in unsere Pläne integrieren“, zieht Wittfoht Bilanz. Was Bauherren und Architekten begeistert: Nimbus ist sehr ambitioniert, wenn es darum geht, den Energieverbrauch immer weiter zu minimieren und LED-Leuchten bei Großprojekten zur ersten Wahl zu machen: „Die Energiestandards ‚Minergie-
P‘ einzuhalten, haben wir als eine Herausforderung betrachtet“, äußert sich Stefan Huml, Vertriebsleiter der Group. Diese haben die Stuttgarter Lichtexperten mit Bravour gemeistert: Schon allein bei den 165 im Gebäude aufgestellten Stehleuchten mit Präsenz- und Tageslichtsteuerung (PDLS) liegt die Energieeinsparung bei 80 Prozent im Vergleich zu konventionellen Arbeitsplatzleuchten. Der Standby-Verbrauch beträgt sogar weniger als 0,5 Watt und unterschreitet damit die geltende Ökodesign-Richtlinie. Die Präsenz- und Tageslichtsteuerung bewirkt, dass sich der Verbrauch noch weiter senken lässt: Der eingebaute Tageslichtsensor ermittelt laufend das Umgebungslicht und regelt kontinuierlich nach, sodass ein konstantes Helligkeitsniveau erreicht wird. Dank der Präsenzsteuerung schaltet sich die Leuchte nach wenigen Minuten aus, wenn der Ar-
beitsplatz verlassen wird. Bei der Rückkehr wird es automatisch wieder hell. Im WTOErweiterungsbau sind 165 Office LED Stehleuchten, 140 Modul Q 64 Deckenleuchten, 69 Air Maxx LED 250 Wandleuchten sowie 30 Modul R 256 XL, 17 Modul R 460 XL, 16 Modul R 120 XL und zehn L 120 Pendelleuchten eingeplant worden Für Wittfoht Architekten wird die Projektplanung mit Nimbus weitergehen: „Nachhaltig bauen heißt langfristig bauen“, erläutert Thomas Kindsvater, zuständiger Projektleiter für den WTO-Erweiterungsbau bei Wittfoht Architekten. „Die LEDLeuchten sind ein wesentlicher Aspekt unseres Ansatzes. Weitere Bauprojekte, in denen diese Leuchten zum Einsatz kommen werden, sind schon in Planung.“ www.nimbus-group.com www.westphalarchitekten.de 133
inside] Bürohaus, Lustenau (Österreich) 134 » 136
Wegweisende Architektur im Licht der Öffentlichkeit Das neue Vorzeigeprojekt des Architekten Dietmar Eberle Der renommierte und weltweit tätige Architekt Dietmar Eberle sorgt mit einem außergewöhnlichen Bürohaus in Lustenau in Vorarlberg für Aufsehen. Das radikale energetische Konzept beinhaltet weder Heizung noch Lüftung und stellt dennoch eine angenehme Raumtemperatur sicher. „Mehr Komfort mit weniger Energie“ lautete das Motto des Architekten bei diesem Projekt. Diesem hohen Anspruch wird auch das effiziente Beleuchtungskonzept gerecht, das ein österreichischer Lichtanbieter für das Gebäude umgesetzt hat. 134
Mit seinem sechsstöckigen Neubau „2226“ hat der weltweit anerkannte Architekt Dietmar Eberle in Lustenau im österreichischen Vorarlberg ein Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen realisiert. Der Name des Hauses „2226“ bezieht sich auf das Temperaturspektrum zwischen 22 und 26 Grad Celsius, das von den meisten Menschen weltweit als angenehm empfunden wird. Dank eines ausgeklügelten Systems aus alten Bautraditionen und neuartigen Methoden wird diese Temperatur im Gebäude stetig gehalten – ohne den Einsatz einer Heizung oder Klimaanlage. Dietmar Eberle setzt stattdessen auf die optimale Nutzung des Tageslichts, große Raumhöhen und -tiefen, einen guten Luftaustausch und massive Wände zur Isolierung. Mithilfe einer innovativen Software werden dabei die Wetterbedingungen und die Anzahl der anwesenden Personen im Haus berücksichtigt. Für
dieses revolutionäre Architekturprojekt hat der österreichische Lichtspezialist Zumtobel ein passgenaues Beleuchtungskonzept entwickelt, das die hohen Ansprüche des Architekten an Effizienz und Design erfüllt. Neben dem energiesparenden Konzept und der einzigartigen Architektur stellt die Multifunktionalität des Gebäudes eine weitere Anforderung an die Beleuchtung. Das fünfstöckige Bürogebäude mit einer Nutzfläche von knapp 2.500 Quadratmetern beherbergt neben Dietmar Eberles Architekturbüro be baumschlager eberle, weiteren Büros und einer Cafeteria auch zwei namhafte Galerien. Die gewählte Lichtlösung berücksichtigt diese verschiedenen Bereiche des Gebäudes und passt sich den unterschiedlichen Beleuchtungsaufgaben optimal an; dabei wird eine Farbtemperatur von 4.000 Kelvin konsequent beibehalten.
Für das Vorzeigeprojekt „2226“ des renommierten Architekten Dietmar Eberle konzipierte Zumtobel ein passgenaues Beleuchtungskonzept.
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Im gesamten Gebäude wurde die dekorative Leuchte Linaria positioniert. Die dezenten Lichtleisten unterstreichen dank ihrer extrem schlanken Bauform die Architektur des Hauses und punkten vor allem in den Galerien mit ihrem zurückhaltenden Design.
Zentrales Element des Gebäudes ist eine gesteuerte LED-Lichtdecke, die sich konsequent durch den Neubau zieht. Fotos] Zumtobel
Baumschlager Eberle Lustenau GmbH Lustenau, Österreich office@be-lustenau.com www.baumschlager-eberle.com
Zentrales Element des Gebäudes ist eine gesteuerte LED-Lichtdecke, die sich konsequent durch den Neubau zieht. Es wurde als durchgängiges Lichtsystem im gesamten Gebäude auf mehr als 200 Metern eine dekorative Lichtleiste für die Allgemeinbeleuchtung positioniert. Die dezenten Lichtleisten unterstreichen dank ihrer extrem schlanken Bauform die Architektur des Hauses und punkten vor allem in den Galerien mit ihrem zurückhaltenden Design. Gleichzeitig schafft diese Leuchte ideale Lichtverhältnisse zur Orientierung und Führung der Bewohner und Besucher des Gebäudes. Die optimale Beleuchtung der Büroarbeitsplätze wird durch Stehleuchten sichergestellt. Diese verbinden als attraktives Lichtobjekt Funktionalität und Ästhetik im Raum. In den Verkehrsflächen der Büroetage wurden zudem hochwertige und effiziente LED-Downlights eingesetzt. Die LED-Spots liefern eine gleichmäßige Grundbeleuchtung und zeichnen sich durch eine besonders hohe Lichtqualität aus. Für die Beleuchtung der Treppenhäuser und des Sanitätsbereichs kommen ebenfalls die Lichtleisten zum Einsatz. www.zumtobel.com 136
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inside] Niño Jesús Hospital, Madrid 138 » 140
Gefühl der Geborgenheit und Wärme Neue Station für Knochenmarktransplantation am Madrider Niño Jesús Hospital Umgebung, Organisation und Arbeitsabläufe in einem Krankenhaus haben einen starken Einfluss auf die Befindlichkeit der Patienten und ihrer Familien und führen häufig zu Stress. Wenn es sich bei den Patienten um Kinder handelt, machen sich diese Einflüsse noch stärker bemerkbar, weil sie ihre Umgebung psychisch und emotional viel deutlicher wahrnehmen.
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Der leistungsstarke Gilgen Drehflügeltürantrieb FD 20-F bietet wirksamen Brandschutz
Elisa Valero Ramas dra. arquitectura Granada, Spanien info@elisavalero.com www.elisavalero.com
Diese Aspekte waren der Anlass für die Partnerschaft zwischen der Aladina Foundation und der Universität von Granada mit dem Ziel, das Maktub Centre mit den bestmöglichen Systemen und neuester Technik für Knochenmarktransplantationen auszustatten – von separaten elektrischen Systemen bis hin zu Drucksystemen nach allerneuestem Stand –, jedoch nicht nur die technische Perspektive zu berücksichtigen. Die Architektin Elisa Valero hat einen Raum geschaffen, der bei Kindern mit geschwächtem Immunsystem nicht das Gefühl der Isolierung aufkommen lässt. Die neue Raumgestaltung soll zwar die funktionellen Notwendigkeiten erfüllen, aber gleichzeitig wurden normalerweise für ein Krankenhaus typische Elemente entfernt oder umgewandelt. Die Station verfügt über sechs separate Kabinen auf der Südseite des Flügels und befindet sich über einer verglasten Galerie für den Empfang von Besuchern. Zunächst wurde lediglich eine Vergrößerung des Bestands angestrebt, deshalb wurden die Räumlichkeiten an die Zwänge angepasst, die durch das vorhandene Entwässerungssystem bestanden. Darüber hinaus sollten die Hindernisse entfernt werden, die dem Blick nach draußen im Weg standen. Der alte zentrale Korridor, der ohne Tageslicht auskommen musste, wurde in eine Galerie verwandelt, die durch große, den Garten überblickende Fenster Licht erhält. Zwischen dem Korridor und
Stark, leise, kompakt: Das sind drei der wichtigsten Merkmale die den Gilgen Drehflügeltürantrieb FD 20 auszeichnen. Jetzt hat Gilgen Door Systems die Baureihe erweitert. Der neue Drehflügeltürantrieb FD 20-F steht für „Fire“ – und damit für Brandschutz und Sicherheit. Im Alltag öffnen sich die automatischen Drehflügeltüren bequem und berührungslos. Im Notfall steht ein sicherer Fluchtund Rettungsweg offen, während der widerstandsfähige Brandabschluss die Ausbreitung des Feuers verhindert. Es ist das oberste Gebot bei einem Brand, das Ausbreiten eines Feuers so lange wie möglich aufzuhalten. Das geht nur mit einem widerstandsfähigem Brandabschluss. Genau dafür hat Gilgen Door Systems den Drehflügeltürantrieb FD 20-F entwickelt. Im Brandfall schliesst er Türen sofort und automatisch mittels Federkraft – auch bei Stromausfall. Zweiflüglige Türen lassen sich in Kombination mit einem Schliessfolgeregler schliessen. Auch für die Entrauchung eignet sich der Antrieb: In RWA-Anlagen öffnet er die Tür stromlos mit der geprüften Funktion „Invers“. Der Einbau des Gilgen Drehflügeltürantriebs FD 20-F empfiehlt sich überall dort, wo Sicherheit besonders wichtig ist und Personen zu schützen sind. Zum Beispiel in Krankenhäusern, Pflegeheimen, aber auch in Bürogebäuden und Hotels.
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Fotos] Fernando Alda
den Zimmern wurden Versorgungsbereiche geschaffen, die in variabel dimensionierten Räumen untergebracht wurden, sodass eine Vielzahl unterschiedlicher Räume entstand. Bemerkenswert ist, dass im Maktub als erstem Zentrum Europas klinische Studien auf dem Gebiet der pädiatrischen Fotobiologie durchgeführt werden. Fotobiologie – eine Disziplin, die u. a. die Wirkung von Licht auf den menschlichen Organismus untersucht – spielte auch bei der Lichtgestaltung eine Rolle. Das natürliche Licht, das die Kabinen der Südgalerie erhellt, wird durch motorgesteuerte Vorhänge kontrolliert, die für Blendfreiheit oder totale Dunkelheit sorgen, und das künstliche Licht wurde so konzipiert, dass der Sehkomfort der Kinder optimiert und die Arbeit der Schwestern erleichtert wird. Zu diesem Zweck wurden weiße LEDs mit Triple Chips der neuesten Generation eingesetzt sowie das RGB-Modell mit 856 Farben, wie es in der Farbtherapie Verwendung findet. In lediglich zwei Mona140
ten wurde das Projekt fertiggestellt, wobei während der Umbauarbeiten zusätzliche Schwierigkeiten durch die Fortführung des Krankenhausbetriebs im oberen und unteren Stockwerk zu überwinden waren. Die verschiedenen Maßnahmen mussten daher besonders präzise abgestimmt und koordiniert werden. Deshalb hat sich die Architektin für den Einsatz verschiedener Materialien entschieden, darunter auch für HI-MACS®. Für ihren Entwurf benötigte sie ein thermoplastisches Material mit einer eleganten, schlichten Optik, das sich für die unterschiedlichen Strukturen fugenlos verarbeiten ließ. „Ich habe ein lange haltbares Material gesucht, das die Bestimmungen im Krankenhaus erfüllt. Außerdem sollte es formbar sein, um in den Korridoren Ecken und Kanten zu vermeiden; und um auszuschließen, dass diese beim Transport von Betten in und aus den Zimmern beschädigt werden“, führte Valero aus. „Das hieß, dass wir keinen Aufprallschutz brauchten und nur ein Minimum an Gerät vorrätig sein muss. Diese Tatsache; sowie
die verwendeten Farben und Formen haben dazu beigetragen, eine angenehme, spielerische Atmosphäre zu schaffen.“ Der Mineralwerkstoff wird für Kliniken und Einrichtungen des Gesundheitswesens, in denen die höchsten Hygienestandards eingehalten werden müssen, besonders empfohlen, weil er aseptisch ist sowie leicht zu reinigen und beständig gegen chemische Stoffe. Stein zeichnet sich durch ästhetische Eigenschaften aus, die für eine warme und einladende Umgebung sorgen – sogar in Räumen, die normalerweise nicht so aussehen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Patienten und ihr Genesungsprozess dadurch positiv beeinflusst werden. www.himacs.eu
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dialog] Interview mit Markus Bonauer 142 » 145
Lokales Wissen ist unverzichtbar Markus Bonauer im Gespräch
Markus Bonauer
Foto] © 2D+ Architekten
Markus Bonauer, geboren 1975, steht mit seiner Biografie beispielhaft für die Generation der Architekten unter 40: Zimmermannslehre, Architekturstudium in Deutschland, Stipendium für den Master of Architecture in den USA, danach angestellt in namhaften Büros wie Jürgen Mayer H., Barkow Leibinger, Fievre Jones sowie zuletzt beim größten Architekturbüro der Welt – Skidmore, Owings & Merill (SOM) in New York. 2011 hat sich Markus Bonauer mit seiner Frau Tiffany Taraska und seinem früheren Bürokollegen Michael Bölling unter dem Namen „2D+ Architekten“ in Berlin selbstständig gemacht und damit sein Leben in großen Büros mit internationalen Großprojekten gegen lokale und kleinmaßstäbliche Bauaufgaben getauscht. Über seinen Berufslebenswandel und dessen Auswirkungen auf die Planungstätigkeiten und welche Rolle seine Vespa dabei spielt, erzählt er in diesem Gespräch.
Ihr bisheriges Berufsleben klingt wie ein wahr gewordener amerikanischer Traum: internationale Karriere in Los Angeles und New York mit großer Verantwortung und spannenden Projekten weltweit. Dagegen erscheint die Selbstständigkeit auf dem hart umkämpften Berliner Markt mit vielen Architekten und wenig Bauaufträgen ein hartes Brot. Was hat Sie zu diesem Lebenswandel bewogen? Der Traum zur Selbstständigkeit war bereits vor dem Studium vorhanden, jedoch fehlte mir zu Beginn meines Berufslebens zugegebenermaßen der Mut – und vermutlich auch die nötige Erfahrung für ein eigenes Büro. Der Markt ist hart umkämpft, gleichzeitig bietet Berlin sehr viel Potenzial für junge Architekten. Die Stadt verändert sich enorm – internationalisiert sich und befindet sich im konstanten Umbau – da entstehen viele neue und spannende Bauaufgaben. 142
Warum die Gründung dann vor drei Jahren? Der Zeitpunkt im Herbst 2011 erschien perfekt: Meine Frau Tiffany und ich leiteten als Gastprofessoren das Berlin Studio – ein Auslandsprogramm für Architekturstudenten der Virginia Tech University. Wir hatten unsere Unterrichtsräume im Betahaus, wo sich Selbstständige und Gründer temporär Arbeitsplätze mieten. Diese junge Start-up-Szene motivierte uns zur Gründung des eigenen Büros. Hinzu kamen zeitgleich einige Anfragen für kleinere Bauvorhaben wie Wohnungsumbauten und Dachgeschossausbauten. Und bei einem geselligen Feierabendmiteinander mit meinem früheren Kollegen Michael Bölling haben wir 2D+ gegründet. Wie haben Sie Ihre Gründung finanziert? Finanziert haben wir uns am Anfang selbst – und wir haben im heimischen Wohnzimmer gearbeitet, um die Kosten gering zu hal-
ten. Glücklicherweise sind die Investitionskosten bei Architekten im Vergleich zu einem Tischler nicht sehr hoch: Einen Computer, etwas Software, einen Drucker, Tisch, Stuhl, ein paar Bücher und ein Telefon – fertig ist das Büro. Zwar ist Geld bei einer Gründung keine unwichtige Komponente – aber für eine erfolgreiche Selbstständigkeit benötigt man mehr als ein nur finanzielles Startkapital.
Abgesehen davon – was hat sich bezüglich Ihrer Tätigkeit geändert? Sind Sie Ihre eigene Sekretärin, Ihre eigene Putzfrau etc.? Selber Putzen und selber Tippen? Ja – mein Aufgabenfeld ist auf jeden Fall etwas umfangreicher geworden (lacht).
Was braucht man? Vor allem Mut, den Schritt zu wagen und dann viel Erfahrung und starke Partner. Denn selbst kleine Bauaufgaben sind heute sehr komplex und vielfältig. Zudem wächst die Verantwortung der Architekten im Planungs- und Bauprozess ständig. Ohne einschlägige Fachkenntnisse und langjährige Berufserfahrung geht das nicht. Für hohe Qualität im Produkt brauchen Sie auch die richtigen Leute im Prozess.
Wie viele Stunden arbeiten Sie am Tag? Mit oder ohne Kopfarbeit (lacht)? Im Ernst: Die Grenzen verschwinden. Man rechnet nicht mehr in Bürostunden – doch nie hat mir meine Arbeit so viel Spaß und Freude bereitet. Gerade durch die Zusammenarbeit mit privaten Bauherren und kleineren Handwerksbetrieben ist mein Beruf heute sehr viel persönlicher und menschlicher. Das schätze ich sehr – überhaupt, ich bin sehr glücklich und stolz, dass wir es in relativ kurzer Zeit geschafft haben, uns am Markt zu behaupten.
Sie sprechen jetzt Ihr Netzwerk an. Ja genau. Die Kooperation mit Experten ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Büros. Durch unsere langjährige Tätigkeit in renommierten Büros hatten wir glücklicherweise schon von Beginn an hervorragende Kontakte zu erstklassigen Firmen und Spezialisten. Es ist in unserer Branche sehr viel wert, wenn man weiß, auf wen man sich verlassen kann.
Wie sieht Ihr Alltag aus? Mein Tag beginnt oft mit frühen Telefonaten mit unserem Bauleiter oder auch einem Kaffee auf der Baustelle. In der Regel bin ich dann gegen neun im Büro und beantworte E-Mails oder organisiere das Alltagsgeschäft. Da ich mich um verschiedene Projekte in unterschiedlichen Leistungsphasen kümmere, ist auch mein Alltag sehr abwechslungsreich:
Ein weiteres Beispiel für den interdisziplinären Ansatz von 2D+ Architekten: Die Leuchte „Lichtgeweih“ wurde urspünglich nur als Stehleuchte und Lichtsystem für das Restaurant „Deutsch“ am Frankfurter Flughafen entwickelt – bald ist sie auch als Tisch- und Pendelleuchte unter www.lichtgeweih. com erhältlich.
Edle Materialien für die Leuchte „Lichtgeweih“ – geölte Esche und polierter Chrom Fotos] ©2D+ Architekten
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Ich entwerfe einen Grundriss, berechne eine Kostenplanung, skizziere eine Idee für ein neues Projekt. Ich bin zudem viel unterwegs – treffe Kunden, Handwerker oder Fachplaner. Ich muss viel mehr Dinge gleichzeitig erledigen und bin viel mehr auf Achse. Das hätte ich nicht gedacht. Wohin geht’s? Soweit es meine 50er Vespa schafft (lacht). Für Aufträge in Moskau oder in der Schweiz reisen wir natürlich mit dem Flugzeug oder mit der Bahn. Doch bislang sind unsere Bauaufträge überwiegend im Großraum Berlin. Alles ganz direkt und lokal – das war früher nicht so. Warum nicht? Als ich noch bei SOM an Projekten in Asien oder dem Mittleren Osten arbeitete, begannen wir unsere Planung oft nur mit dem Designbrief und einem Luftbild aus Google Earth. Kurzbesuche oder auch mal ein 2-monatiger Aufenthalt vor Ort verbesserten zwar das Gespür für die Bauaufgabe, dennoch blieb man oft auf wenige Eindrücke und seinen eigenen Instinkt angewiesen. Heute ist das anders: Ich kenne den Ort und die Menschen, mit denen wir planen und bauen, oft auch persönlich. Gibt es etwas, was Sie aus Ihrer Zeit bei SOM vermissen? Die IT-Hotline bei SOM war fantastisch. Bei Computerproblemen wählte man einfach 7411 – ein Anruf – und das Problem war gelöst. Das ist jetzt minimal anders (lacht). Man braucht in einem kleinen Büro ein klein wenig mehr Geduld. Und inhaltlich? SOM war sehr international und fachlich hochspezialisiert. Nicht nur die Projekte waren extrem vielfältig und auf der ganzen Welt
Die Kollektion „Grey Gardens“, die in Zusammenarbeit mit dem Berliner Mode label vonschwanenflügelpupke entstand. Fotos] © VONSCHWANENFLÜGELPUPKE
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verstreut, sondern auch das Büro selbst war ein echter globaler Melting Pot aus unterschiedlichsten Kulturen. Stellen Sie sich eine Etage mit fast tausend Mitarbeitern aus mehr als fünfzig Ländern vor – mit Experten für jede nur denkbare Bauaufgabe. Der tägliche Erfahrungsaustausch war dort schon sehr einzigartig. Als kleines Büro gibt es wenig Chance für die Wettbewerbsteilnahme – eigentlich eine Spezialität Ihres Partner Michael Bölling, der lange die Wettbewerbsabteilung bei Barkow Leibinger Architekten geleitet hat. Wie gehen Sie damit um? Das ist leider ein echtes Manko. Offene Wettbewerbe gibt es in Deutschland immer noch viel zu selten – und ich hoffe sehr, dass sich die Architektenkammern zukünftig noch mehr für offene Verfahren einsetzen. Dennoch darf ich nicht klagen. Wir waren auch mit unseren wenigen Teilnahmen gleich zu Anfang bereits sehr erfolgreich: Es gab zum Jahreswechsel den dritten Preis für unseren Entwurf im Wettbewerb für einen Neubau des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in Berlin und in diesem Frühjahr einen zweiten Preis im Wettbewerb Landesgartenschau Bad Schwalbach, entstanden in Zusammenarbeit mit Capatti Staubach Landschaftsarchitekten. Was ist der Vorteil eines kleinen Büros? Ich kann heute vor allem im Detail sehr viel bedarfsgerechter und praxisnaher arbeiten. Große Büros haben Strukturen, die optimal bei großen Projekten und bei Standardlösungen funktionieren. Individuelle Sonderlösungen sind doch eher die Stärke von kleinen Büros. Durch das direkte Kundengespräch oder im Austausch mit der ausführenden Firma können wir sehr eigenständige und bedarfsgerechte Lösungen mit durchdachten Details entwickeln. Gibt es ein Projekt, das beispielhaft für diese Art zu arbeiten, ist? Ganz aktuell – ein Haus in Wandlitz im Norden von Berlin, das in diesem Sommer fertiggestellt wurde. Unsere Klienten, ein junges Berliner Paar aus der Modebranche, haben ihre große Berliner Stadtwohnung gegen ein Minihaus auf dem Land eingetauscht. Das Holzhaus ist ein kleines Raumwunder, das auf nur 78 Quadratmetern Wohnfläche alle Annehmlichkeiten einer Luxuswohnung integriert: eine vollwertige Einbauküche, einen Wellnessbereich
Auf nur 78 Quadratmetern Wohnfläche beherbergt das Haus in Wandlitz alles, was ein junges Paar zum Leben braucht. Fotos] © 2D+ Architekten
mit Sauna, einen Schlafbereich mit Einbauschränken und einen großen Wohnraum mit drehbarem Kamin, der im Herbst auch die Terrasse bedient. Durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Design-Disziplinen, also von Architektur, Landschaftsgestaltung und Innenausbau, entstand ein maßgefertigter Prototyp des neuen Wohnens – halb Haus, halb Möbel – ein Wohnmöbel. Apropos interdisziplinär: Sie tummeln sich ja mit Ihren Fashion- und Lichtprojekten auch abseits der klassischen Architektur. Wir schauen gern über den Tellerrand (schmunzelt). Ein Beispiel ist die Kollektion „Grey Gardens“. Das Berliner Modelabel VONSCHWANENFLÜGELPUPKE setzte sich für die Winterkollektion 2013/2014 mit Gartenarchitektur auseinander und hatte uns angeboten, eine Kollektion mit ihnen zu entwickeln. Aus dreidimensionalen Computermodellen generierten wir Linien-Zeichnungen, die als „Bühne“ für das farbenfrohe Gemüse der Berliner Designer dienten. Genau diese Art zu arbeiten und mit den Disziplinen zu experimentieren, möchte ich übrigens nicht mehr missen. Vielen Dank für das Gespräch. www.2dplus.com 145
trends] Stuhlserie RBM Noor » 146
Typisch skandinavisch Produktentwicklung inspiriert von der Natur Norwegens
Die Sitzschalen aus Polypropylen sind in sechs verschiedenen Farben verfügbar, das 3-D-Furnier ist in klar lackiertem oder dunkel gebeiztem Eichenholz erhältlich. Foto] RBM
In Anlehnung an die Natur wird die Stuhlkollektion RBM Noor höchsten Umweltstandards gerecht, da bei der Herstellung nur ressourcensparende Materialien zum Einsatz kommen – wie recyceltes Aluminium, Polypropylen und recycelter Stahl. 146
Auf den Einsatz von schädlichen Chemikalien, Chrom und Klebstoffen wird komplett verzichtet. Für die besondere Kombination aus Design, Komfort und nachhaltiger Produktion wurde die gesamte RBM Noor Kollektion unter anderem mit dem red dot
Weit ins Land hineinragende Fjorde, tosende Wasserfälle, endlose Wälder und gigantische Steilküsten – die Natur Norwegens ist dominant, intensiv und somit der ideale Ort für kreative Schaffensprozesse. Der beste Beweis: die Kantinenund Konferenzstuhlserie RBM Noor. Sie ist das Ergebnis eines Designabenteuers, an dem die drei renommierten skandinavischen Design-Agenturen Form Us With Love, StokkeAustad und Susanne Grønlund beteiligt waren. Inspiriert von der norwegischen Kulisse entwickelten sie die Stuhlkollektion RBM Noor gemeinsam mit dem Produktdesignteam von Scandinavian Business Seating, zu der die Marke RBM gehört.
design award ausgezeichnet. Das Modell mit Kufengestell erhielt in der Kategorie Produktdesign sogar den „red dot: best of the best“. www.rbmfurniture.de
Moderne Treppen aus Holz, Glas und Stahl Individuell und exklusiv sind unsere modernen Treppen. Ihr Geschmack entscheidet: Wir bieten Ihnen exklusive Treppen für jedes Wohnambiente. Ob Schmalwangen- oder Faltwerktreppen – ganz nach Ihrem Geschmack und persönlicher Wahl. Setzen Sie Ihre eigene individuelle Note. Selbstverständlich verfügen alle unsere Treppenmeister Konstruktionen über eine bauaufsichtliche Zulassung, erkenntlich durch das CE-Zeichen.
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trends] Luster LACE °1 » 148
Design-Hommage an italienisches Glasdesign Luster LACE °1
Fotos] COMA STUDIO
COMA STUDIO präsentiert LACE °1, den ersten Luster der limitierten Auflage von 4 + 2 Artist‘s Proof. Zusammengesetzt aus Glaselementen einer ursprünglich 3 mal 3 Meter großen Deckenleuchte, hat Magdalena Zeller, Creative Director des Wiener Designbüros, die exquisite Lampe entworfen. Der ursprüngliche Entwurf aus den frühen 1950er-Jahren stammt von Flavio Poli und wurde von Seguso Vetri d‘Arte aus Venedig speziell für das Grand Hotel Bristol in Meran (Bozen, Italien) gefertigt.
Flavio Poli ist lange verstorben, das Hotel abgerissen und die Luster zerteilt und in der Welt verstreut. COMA STUDIO hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese exquisiten Glasarbeiten erneut zum Leben zu erwecken. Die moderne Interpretation der Fundstücke konzentriert sich auf die Insze-
nierung dessen, was die Luster ausmachte: die wundervolle Kunst italienischen Glasdesigns. Die dezente Unterkonstruktion von LACE wird auf Maß nach den vorher sorgfältig arrangierten Glaselementen hergestellt. Jede der vier Editionen von LACE ist damit
einzigartig in Größe und Form. Das Tragsystem vereint die elektrischen Elemente mit einem einfachen Montagesystem. Es wird aus 2 Millimeter dickem Aluminiumblech gelasert und von Hand gebogen. Erhältlich ist Lace °1 über die Designgalerie L’ArcoBaleno Berlin/New York.
Foto] © Milica Balubdzic
Magdalena Zeller, COMA STUDIO
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Magdalena Zeller, geboren 1981 in Meran, Italien, lebt und arbeitet in Wien. Nach Abschluss ihres Architekturstudiums an der TU Wien 2008 absolvierte sie 2010 ihren Master an der SCIArc (Southern California Institute of Architecture) in Los Angeles. Im Anschluss sammelte Magdalena Erfahrung im Entwurf und der Realisierung von Prototypen für Einzelhandelsdisplays (DIOR Kosmetik u. a.) bis hin zur Fassadenentwicklung für Kaufhäuser. Als Projektmanagerin für die VIENNA DESIGN WEEK betreute sie von 2012 bis 2014 unter anderem das Vorzeigeprojekt „Passionswege’“ Im Fokus steht dabei die Kooperation zwischen
aufstrebenden internationalen Designern und Wiener Traditionsunternehmen. Die damit einhergehende Ausstellung, „Werkstadt Wien – A City full of Design“ des MAK Museums für angewandte Kunst Wien begleitete sie auf ihren Stationen beim Salone del Mobile @ Ventura Lambrate, beim Nieuwe Instituut in Rotterdam und beim Kunstgewerbemuseum Dresden. Magdalena Zeller ist Creative Director von COMA STUDIO, das sie 2012 zusammen mit Cornelis van Almsick gründete. www.comastudio.at
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WIE UMGEHEN MIT DEM KULTURELLEN ERBE
DEUTSCHLAND Neue Meisterhäuser in Dessau von Bruno Fioretti Marquez Architekten Neues Deutsches Design: Rückblick auf die 1980er-Jahre Möbelentwürfe für den Bürobereich von Jehs + Laub
INTERNATIONAL Architekturbiennale Venedig: Besondere Länderpavillons Conzett Bronzini Gartmann: Sieben Brücken im Flemtal So – IL Idenburg Liu: Kukje Galerie in Seoul Smiljan Radic: Museumserweiterung in Santiago de Chile Luigi Caccia Dominioni: Gebaute Manifeste in Mailand Ross Lovegrove: Evolution und Gestaltung Gaetano Pesce: In Zeiten der Vielfalt
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trends] Integrierte LED-Technik » 150
Stimmungsvolles Licht in der Küche Integrierte LED-Technik sorgt für zeitgemäßes Ambiente und eine homogene Lichtverteilung LED-Leuchten und -Lichteffekte sind inzwischen nicht mehr wegzudenken. Insbesondere eine indirekte Beleuchtung mit LEDs setzt attraktive Akzente. Eine LED-Küchenrückwand verleiht der Küche eine individuelle Note und taucht dank Farbwandler den Raum in unterschiedliche Stimmungen.
Foto] Sprinz
Die Rückwand aus 6 Millimeter starkem Einscheiben-Sicherheitsglas ersetzt den Fliesenspiegel fugenlos auf einer Länge bis zu 300 Zentimetern. Integrierte LED-Technik sorgt für zeitgemäßes Ambiente und eine homogene Lichtverteilung. Schatten werden reduziert und Arbeitsflächen weitgehend blendfrei ausgeleuchtet. Mit einer Lebensdauer bis zu 50.000 Stunden sind LEDs besonders langlebig und gegenüber herkömmlichen Leuchtmitteln kann bis zu 70 Prozent Energie eingespart werden. Lichtstärke und Farben werden über einen Dimmer geregelt. Für den genauen Einbau werden Formate von bis zu 300 mal 120 Zentimetern nach Vorgabe geschnitten und mit Ausschnitten für Steckdosen, Schalter 150
oder Rollladengurte sowie Eckausschnitten versehen. EinscheibenSicherheitsglas ist thermisch unempfindlich und abriebfest. Durch seine geschlossene Oberfläche ist Glas besonders glatt und hygienisch, lässt sich leicht und schnell reinigen. Im Gegensatz zu anderen Materialien nimmt Glas keinen Schmutz, kein Öl oder Säuren auf. Wer Wert auf höchste Hygiene legt, veredelt die Glasoberfläche. Die antibakterielle Beschichtung mit Metallatomen tötet 99,9 Prozent der am Glas haftenden Bakterien ab. SpriMedical® wird fest in das Einscheiben-Sicherheitsglas eingebrannt. www.sprinz.eu
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· nachwuchspreis für studierende · beste Detaillösung · beste Fassade sponsored by Rheinzink
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Preisgelder im Gesamtwert von 40.000 € Einreichen bis zum 30. november 2014 unter www.heinze.de/award
aktuell] Heinze ArchitekTOUR 153 » 153
Legenden, Champions, echte Fans Architektur und Leidenschaft in ganz Deutschland Passend zum WM-Titel besuchte die ArchitekTOUR im fünften Jahr ihres Bestehens Deutschlands Fußballstadien.
Während der Weltmeisterschaft in Brasilien hat die Deutsche Fußballnationalmannschaft im ganzen Land Leidenschaft, Enthusiasmus und kollektive Begeisterung ausgelöst! Und dann holt sie auch noch den Titel! Mit „Legenden, Champions, echte Fans“ hätte Heinze also kein besseres Motto für die diesjährige ArchitekTOUR auswählen können und auch
die Locations hat Heinze bewusst gewählt: Sechs einzigartige Fußballstadien in Deutschland waren im Juni, begleitend zur Weltmeisterschaft, das Ziel der ArchitekTOUR 2014. Bereits zum fünften Mal in Folge schaffte es Heinze, den Dialog zwischen Architekten und Industrie an spannenden Orten auf besondere und originelle Weise zu fördern. 42 Industriepartner und rund 900 Architekten nutzten in diesem Jahr die Gelegenheit zum Gespräch in größeren und kleineren Kreisen sowie zu zahlreichen Vieraugengesprächen.
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Highlights jeder Station waren die Vorträge namhafter Architekten, wie Prof. Diébédo Francis Kéré, Prof. Dr. Ing. h.c. Volkwin Marg oder Ole Scheeren. Die Bandbreite der Vorträge reichte vom temporären Kirchenbau im bayerischen Mitterfirmiansreut, komplett bestehend aus Eis und Schnee, realisiert von Alfons Döringer und Albert Köberl, über spektakuläre Großprojekte wie das Interlace in Singapur, für das der Architekt Ole Scheeren jüngst den Urban Habitat Award erhalten hat, bis hin zu nachhaltiger und ökologischer Architektur in Burkina Faso, die Prof. Diébédo Francis Kéré eindrucksvoll vorstellte.
Krönender Abschluss der Heinze ArchitekTOUR 2014 Einen hochkarätigen Abschluss findet die ArchitekTOUR 2014 am 19. und 20. November im Landschaftspark Duisburg. Wo Industriekultur und Natur eine international vielbeachtete Liaison eingehen, werden beim Heinze ArchitekTOUR-Kongress zahlreiche nationale und internationale Stars der Architekturszene sowie unsere Industriepartner zugegen sein, die dem Publikum innovative Lösungen und zukunftsweisende Projekte vorstellen. Für das exklusive zweitägige Event kann sich bereits angemeldet werden: Wieder mit dabei sind unter anderem Größen wie Prof. Diébédo Francis Kéré, Kéré architecture, Ole Scheeren, Büro Ole Scheeren, aber auch neue Gesichter wie Prof. Latz, Planer des Landschaftsparks Duisburg oder Dieter Grau vom ATELIER DREISEITL. Darüber hinaus verbindet der Kongress im Rahmen der Heinze ArchitekTOUR ein anspruchsvolles Fachvortragsprogramm führender Hersteller und eine studentische Sonderausstellung unter der Leitung von Prof. Markus Schlegel, Zukunftsforscher, Trendscout und Farbdesignexperte der HAWK Hildesheim. Auch die diesjäh-
rige Location ist ein Highlight. Mit dem Landschaftspark DuisburgNord ist ein neuartiger Park entstanden, der die Industriekultur und Natur verbindet und weltweit nicht nur in Fachkreisen Aufsehen erregt hat. Die 1990 begonnene und immer noch voranschreitende Transformation des einstigen Hochofenwerks Duisburg-Meiderich hat mittlerweile Legendenstatus erreicht. Die Internationale Bauausstellung IBA Emscher Park war Initialzündung für die stetige Weiterentwicklung des 200 Hektar großen Erholungs- und Erlebnisraums. Zwischen Innovation und Tradition, zwischen Bewegung und Bewahrung – der Landschaftspark Duisburg-Nord zeigt, wie dank visionärer sowie nachhaltiger Gestaltungs- und Nutzungskonzepte Industriearchitektur nicht nur beeindruckend inszeniert, sondern auch langfristig vitalisiert wird. Seien Sie beim großen ArchitekTOUR-Finale dabei. Weitere Informationen zum Kongress und zur Anmeldung finden Sie unter www.heinze.de/kongress
Nach einem gelungenen Start der diesjährigen ArchitekTOUR durch sechs Fanarenen und einem hochkarätigen Programm kann schon jetzt dem großen Finale im Landschaftspark Duisburg entgegengefiebert werden.
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aktuell] Heinze ArchitektenAWARD » 154
Der Heinze ArchitektenAWARD startet in die fünfte Runde Unter dem Motto „Faszination Nichtwohnbau“ ruft Heinze in diesem Jahr alle deutschen Architekten und Planer auf, ihre spannendsten Projekte im Bereich der Nichtwohnbauten ins Rennen um den hoch dotierten Award einzureichen. In kaum einer anderen Branche werden so viele Preise und Auszeichnungen verliehen wie in der Architekturszene. Oft werden dabei allerdings nur die renommierten Projekte berücksichtigt. Der in diesem Jahr erneut mit 40.000 Euro hoch dotierte Heinze ArchitektenAWARD zielt deshalb nicht auf die herausragenden „Millionen-Projekte“ der Top-Büros ab, sondern ruft deutschlandweit auch die kleineren Büros dazu auf, ihre realisierten Objekte kostenlos und mit wenig Zeitaufwand einzureichen. Eine Fachjury prämiert die Werke, deren Einzigartigkeit vom Architekten – und nicht allein durch das Bauvolumen – geschaffen wurde. In diesem Jahr konnte Max Dudler (Max Dudler Architekten BDA) 154
für den Vorsitz der Fachjury gewonnen werden. Nach der Einreichphase dürfen auch die Besucher von heinze.de ihr Votum abgeben und damit die Publikumslieblinge wählen. Architekten und Planer können ihre realisierten Projekte im Zeitraum von September bis Ende November 2014 einreichen. Die Teilnahme ist unter www.heinze.de/award möglich. Alle eingereichten Architekturobjekte werden über den Wettbewerb hinaus auf dem Expertenportal heinze.de einer breiten Öffentlichkeit attraktiv präsentiert. Ebenfalls werden beim diesjährigen Wettbewerb erneut drei Nachwuchspreise ausgelobt. Hierzu können Studierende, Studien- und Seminargruppen deutscher
Architekturfakultäten und -fachbereiche Zukunftskonzepte zum Thema „Bauen und Leben“ einreichen. Die besten Nachwuchsarbeiten werden mit einem Preisgeld von je 2.000 Euro prämiert, die auf die Studierenden und die Fakultät aufgeteilt werden. Erstmalig wird in diesem Jahr auch ein Sonderpreis zum Thema „Beste Detaillösungen“ an insgesamt drei Preisträger im Wert von je 1.000 Euro verliehen. Des Weiteren wird es einen Sponsorenpreis der Firma Rheinzink zum Thema „Beste Fassadenlösung“ geben. Der Architekten AWARD wird unterstützt von unseren Partnern R heinzink, Halfen und Rodeka. www.heinze.de/award
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MEA Bausysteme GmbH Sudetenstr. 1 86551 Aichach Tel. 08251 91-0 Fax 08251 91-1360 info@mea-bausysteme.com www.mea-bausysteme.com
Neu: MEAVARIO von MEA Bausysteme
Kellertür in Haustürqualität! Besuchen Sie MEA auf der BAU 2015 in München. Halle A1 Stand 109.
Eine Tür für (Wohn-)Keller und Nebengebäude, die optisch ansprechend ist, in puncto Wärme-, Schall- und Einbruchschutz sowie Luftdichtigkeit Haustürqualitäten aufweist und perfekt zum Fenstersystem des Anbieters passt: Mit dem neuen Türenprogramm MEAVARIO bietet MEA Bausysteme Architekten, Verarbeitern und dem Handel ein Produkt mit außergewöhnlichen Eigenschaften im Standard – plus höchst variable Lösungen für Sonderanwendungen. Das Einsatzgebiet der Kunststoff-Türen MEAVARIO sind Nebengebäude wie landwirtschaftliche Betriebsgebäude, Gartenhäuser, Garagen, Carports und natürlich Keller.
Die Kompletttüren gibt es für den Einbau in Mauerwerk oder zum Einbetonieren; im Standard für alle gängigen Wandstärken von 20 bis 36,5 Zentimetern bei Rohbaulichtmaßen von 75 bis 200 Zentimetern. Zudem sind sie variabel anpassbar an abweichende Wandstärken und Öffnungsmaße. „Mit Details wie dem verwindungssteifen Rahmen, 5-Kammer-Hohlprofil, 3D-Türbändern, 5-fach-Verriegelung und überfahrbarer Schwelle haben wir ein weiteres hochwertiges Produkt in unserem Angebotsportfolio“, unterstreicht Luitpold Moser, Geschäftsführer der MEA Bausysteme Die DIN-Anforderungen sind ebenfalls voll erfüllt. Die Türen gibt es in der Standard-Bautiefe 70 Millimeter und in der passivhaustauglichen Bautiefe 82 Millimeter. So kann man je nach Anforderung mit der Türblattstärke variabel reagieren. Das bedeutet: Beim Wärmeschutz
(U-Wert Blatt 1,1 W/m²K im Standard) sind Ausführungen möglich, die sämtliche Anforderungen an ein förderfähiges KfW-Effizienzhaus erfüllen. In Sachen Luftdichtigkeit lassen sich die strengen Vorgaben des anspruchsvollen Blowerdoor-Tests einhalten, mit dem die in den DIN-Normen vorgegebenen maximalen Luftwechselraten in einem Gebäude nachgewiesen werden. Über die übliche Schallschutzklasse 2 hinaus, erreichen die Türen bei Bedarf bis zu Schallschutzklasse 4! Thema Einbruchschutz: MEAVARIO Türen sind nach DIN EN 1627 geprüfte einbruchhemmende Türen der Widerstandsklasse (RC) 2. Für spezielle Anforderungen sind sie in der höheren Schutzausführung RC 3 lieferbar. MEAVARIO: variables Türenprogramm für Nebengebäude und Keller Fotos] MEA Bausysteme GmbH
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Foto] Sandra König
aktuell] Neue Energieeffizienzlabel 156 » 157
Das Energielabel kommt – ein A für Durchlauferhitzer Der Autor Dipl.-Ing. Christian Koch wirkt seit 2006 im Ausschuss der Energieverbrauchskennzeichnung mit und erklärt, wie die neuen Label zu verstehen sind.
Das Energieeffizienzlabel regelt europaweit die Effizienzkennzeichnung von energierelevanten Produkten (Energy-related Products = ErP). Die Kennzeichnung ist bereits von Haushaltsgeräten wie Kühlschränken oder Fernsehern bekannt. Ab dem 26. September 2015 wird sie nun auch bei Warmwassergeräten zur Pflicht. Alle Hersteller müssen dann ihre Produkte mit einem standardisierten Energielabel kennzeichnen. Die neuen Label enthalten verschiedene Informationen zum Gerät und sollen den Verbraucher bei einer umweltbewussten Kaufentscheidung unterstützen. Im Vergleich der verschiedenen Warmwassersysteme wurden bedarfsgerechte Durchlauferhitzer mit der besten Energieeffizienzklasse A eingestuft. Das liegt daran, dass Durchlauferhitzer im Gegensatz zu Speichersystemen nur dann Energie verbrauchen, wenn warmes Wasser tatsächlich gezapft wird. Es wird keine Energie für das Speichern von warmem Wasser aufgewendet. Doch nicht nur die Energieeffizienzklasse ist entscheidend, sondern auch die Detailinformationen auf dem Label, denn auch innerhalb einer Effizienzklasse gibt es gewaltige Unterschiede im Energieverbrauch. Deshalb ist es wichtig, alle Elemente auf dem Energielabel richtig zu deuten und bei einer Kaufentscheidung zu berücksichtigen. Im Folgenden werden die einzelnen Elemente des Energielabels näher erläutert:
Zapfprofil Bei der Entscheidung für ein Gerät ist der Anwendungszweck maßgeblich. Dieser wird mit dem Zapfprofil visualisiert. Zum Beispiel reicht am Handwaschbecken ein Wasserdurchfluss von 2 Litern pro Minute völlig aus. Hier ist ein Klein-Durchlauferhitzer mit dem kleinen Zapfprofil XXS die richtige Wahl. Zur Versorgung einer Küchenspüle benötigt man ein Gerät mit dem nächstgrößeren Zapfprofil XS, beispielsweise einen Kompakt-Durchlauferhitzer, der 5 Liter Wasser pro Minute erhitzt. Zur Versorgung von mehreren Zapfstellen im Bad oder in einer Wohnung ist ein großer Durchlauferhitzer mit einem Wasserdurchfluss von 10 bis 15 Litern pro Minute notwendig. Diese Geräte haben das Zapfprofil S. Große Speicher, die mehrere Wohnungen versorgen können, haben ent156
sprechend größere Zapfprofile von L bis XXL. Jedoch ist es nicht energieeffizient, ständig viel Wasser zu erhitzen, wenn nur wenig benötigt wird. Darum ist die Wahl des optimalen Warmwassergerätes für den jeweiligen Bedarf wichtig.
Energieeffizienzklasse Das neue Energieeffizienzlabel ist optisch an das bekannte Farbbalken-Etikett von Haushaltsgeräten angepasst. Die Einteilung der sieben Effizienzklassen erfolgt auch hier nach dem Ampel-System, wobei ein grüner Farbbalken für die beste Effizienzklasse A und ein roter Farbbalken für die schlechteste Effizienzklasse G steht. Die Platzierung des schwarzen Pfeils neben einem Farbbalken gibt die entsprechende Effizienzklasse des jeweiligen Gerätes an.
Geräuschpegel Ein weiteres Kriterium beim Gerätekauf ist der Geräuschpegel. In einem sehr ruhigen Zimmer können am Ohr des Menschen etwa 25 Dezibel (dB) Schallpegel gemessen werden. Eine normale Unterhaltung ergibt bei einem Meter Abstand etwa 50 dB. Durchlauferhitzer erzeugen keine nennenswerten Schallpegel (15 dB), daher kann die Geräuschentwicklung vernachlässigt werden. Bei Pumpensystemen (z. B. Wärmepumpen) ist diese Angabe jedoch ein echtes Kaufkriterium.
Energieverbrauch Noch wichtiger als die Effizienzklasse ist der Blick auf den jährlichen Energieverbrauch. Elektronische und hydraulische Durchlauferhitzer erhalten voraussichtlich beide die sehr gute Effizienzklasse A. In der Realität spart ein elektronischer Durchlauferhitzer jedoch bis zu 30 Prozent Energie gegenüber einem hydraulischen Modell, da er seine Leistungsaufnahme und damit den Energieverbrauch der
ein elektronischer Durchlauferhitzer jedoch bis zu 30 % Energie gegenüber einem hydraulischen Modell, da er seine Leistungsaufnahme und damit den Energieverbrauch der abgefragten Warmwassermenge und -temperatur automatisch anpasst. Es lohnt sich also, den Energiebedarf der Geräte genau zu prüfen und zu vergleichen.
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Nachtstromnutzung
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SAGEN SIE NICHT, SIE HÄTTEN ES NICHT GEWUSST...
Nachts verbrauchen Haushalte und Industrie weniger Strom als am Tage. Um Kraftwerke dennoch gleichmäßiger auszulasten, wurden in den 70er Jahren sogenannte Nachtstrom-Tarife eingeführt. In den letzten Jahren mussten Kunden jedoch enorme Preissteigerungen hinnehmen und der Abstand zum „Normaltarif“ ist längst nicht mehr so groß. Das Uhrensymbol auf dem Energielabel zeigt an, ob bei dem jeweiligen Gerät eine Nachtstromnutzung möglich ist.
Fazit
Grafik] Clage
Die neuen Energielabel für Warmwassergeräte beweisen, dass der Einsatz von bedarfsgerechten Durchlauferhitzern die derzeit energieeffizienteste Warmwassertechnik ist. Um sich jedoch für das richtige Gerät zu entscheiden, ist die Energieeffizienzklasse A allein wenig aussagekräftig. Der Kunde muss sich vor allem das Zapfprofil und den jährliche Energieverbrauch anschauen, um die richtige Wahl zu treffen.
Christian Koch
abgefragten Warmwassermenge und -temperatur automatisch anpasst. Es lohnt sich also, den Energiebedarf der Geräte genau zu Geräuschpegel prüfen und zu vergleichen.
Ein weiteres Kriterium beim Gerätekauf ist der GeräuschLiteraturtipp pegel. In einem sehr ruhigen Zimmer können am Ohr des Menschen etwa 25 Dezibel (dB) Schallpegel gemessen werden. Eine normale Unterhaltung ergibt bei einem Die 32-seitige Broschüre beschäftigt sich umfasMeter Abstand etwa 50 dB. Durchlauferhitzer erzeusend mit dem Thema »Energieeffizienz in der gen keine nennenswerten Schallpegel (15 dB), daher modernen Warmwasserversorgung«. Sie beinhaltet kann dieverbrauchen Geräuschentwicklung vernachlässigt werden. Bei Nachts Haushalte und Industrie weniger Stromsowohl als ameinen Systemvergleich zwischen zentraPumpensystemen (z.B. Wärmepumpen) ist diese Angabe ler und de zentra ler Warm wasser versorgung als Tage. Kraftwerke dennoch gleichmäßiger auszulasten, wurden jedochUm ein echtes Kaufkriterium. auch Produktvergleiche und diverse Praxisbeispiele.
Nachtstromnutzung
in den 70er-Jahren sogenannte Nachtstrom-Tarife eingeführt. In Bei Interesse können Sie die kostenlose Broschüre den letzten Jahren mussten Kunden jedoch enorme PreissteigeEnergieverbrauch direkt beim Herausgeber anforden: rungen hinnehmen und der Abstand zum „Normaltarif“ ist längst nicht mehr so als groß. Uhrensymbol aufBlick demaufEnergielabel zeigt Noch wichtiger die Das Effizienzklasse ist der CLAGE GmbH · 21337 Lüneburg denob jährlichen Elektronische und E-Mail: info@clage.de an, bei demEnergieverbrauch. jeweiligen Gerät eine Nachtstromnutzung möglich hydraulische Durchlauferhitzer erhalten voraussichtlich Telefon: 04131 8901-31 www.clage.de ist. beide die sehr gute Effizienzklasse A. In der Realität spart
Fazit Die neuen Energielabel für Warmwassergeräte beweisen, dass der Einsatz von bedarfsgerechten Durchlauferhitzern die derzeit energieeffizienteste Warmwassertechnik ist. Um sich jedoch für das richtige Gerät zu entscheiden, ist die Energieeffizienzklasse A allein wenig aussagekräftig. Der Kunde muss sich vor allem das Zapfprofil und den jährlichen Energieverbrauch anschauen, um die richtige Wahl zu treffen.
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aktuell] HeinzeArchitekturfoto 158 » 159
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Architekturfotografie ist mehr als nur sachgerechte Darstellung von Architektur Das Besondere der Fotografie von archimage ist, so sagt Inhaberin und Gründerin Meike Hansen, im Balanceakt zwischen Dokumentation und Interpretation mit aussagekräftigen Bildern das Wesentliche und Unverwechselbare herauszuarbeiten – das kann der atmosphärischen Reichtum eines Ortes, der Kontext oder auch der Lebensraum sein. Ein wesentliches Merkmal ist die gezielte Einbeziehung der Menschen durch eine auf Reportage bezogene Architekturfotografie. Dahinter verbirgt sich das Bestreben, mit Menschen kommunizieren zu wollen, um diese dafür zu sensibilisieren, wie gebaute Umwelt benutzt und belebt wird. Im Dialog mit den Kunden entstehen so einprägsame und unverwechselbare Portfolios, welche die öffentliche Wahrnehmung nachhaltig positiv beeinflussen. Meike Hansen, abgeschlossenes Architekturstudium in Hamburg, die vor über 10 Jahren archimage gegründet hat, ist heute bundesweit als Architekturfotografin mit Standorten in Hamburg und München tätig. www.archimages.de
Bild links und untere Reihe links: Den Blå Planet/The Blue Planet, Nationales Aquarium, Kopenhagen, Dänemark Fotos] archimage
Meike Hansen
Foto] Kirstin Hammerstein
untere Reihe Mitte: Islamisches Forum in Penzberg, Bayern
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Im nächsten Heft
Klare Form, prägnante Farbe
Foto] Conné van d‘Grachten/HD Wahl
Wie zwei große Schiffe liegen die Gebäude des neuen Studentenwohnheims „Upper West Side“ auf einer sanft abfallenden grünen Anhöhe über dem Zentrum von Ulm. Die Stärke des neuen Komplexes liegt in seiner kargen Klarheit – so wird die kubische Form der Gebäude durch die Materialität und Farbigkeit ihrer Fassaden verstärkt. bogevischs buero Architekten und Stadtplaner aus München zeichnen für den Entwurf der Ende 2013 fertiggestellten Gebäude verantwortlich.
Erhöhter Wohlfühlfaktor im Sportzentrum in Leonberg Die Sanierung des Sportzentrums aus den 70er-Jahren wurde in zwei Bauabschnitte unterteilt. Im ersten Schritt wurden die zwei Sporthallen sowie die Badehalle mit Nebenräumen und Technik saniert sowie die Außenanlagen teilweise neu gestaltet. Der zweite Bauabschnitt umfasst die Umstrukturierung und komplette Sanierung des Saunabereichs mit Ausblicksauna und Saunagarten. Während das Hallenbad und die beiden Sporthallen seit Februar 2014 für Badegäste und Sportfreunde wieder zur Verfügung stehen, starten die Umbauarbeiten für den Saunabereich in Kürze.
Foto] David Matthiessen, Stuttgart
Impressum Das Journal wird herausgegeben von der Heinze GmbH, Bremer Weg 184, 29223 Celle. Die Heinze GmbH ist ein Unternehmen der DOCUgroup. Kundenservice Tel. 05141 5055 Fax 05141 5056 E-Mail kundenservice@heinze.de www.heinze.de Geschäftsführer Dirk Schöning Redaktionsleitung Ulrich Schmidt-Kuhl Redaktion Rainer Tenbosch, Dipl.-Ing. (FH) Architekt Sabine Tornow, Dipl.-Ing. Gestaltung Günter Kramp
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Satz Katrin Polzin Druck Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, Höchberg Titelbild The Interlace by OMA/Ole Scheeren Foto: Iwan Baan
Scannen), Vervielfältigung, Ermöglichung des Downloads durch Dritte, z. B. durch Aufnahme in eine Website, in Bulletins etc., und das elektronische Versenden über die Netze sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Heinze GmbH unter Quellenangabe zulässig.
Ausgabe Oktober 2014 ISSN 1866-8917 Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf nur zum persönlichen Gebrauch (§ 53 UrhG) genutzt werden. Nachdruck, elektronische Speicherung (auch durch
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Beilagenhinweis Diese Ausgabe enthält Prospekte der Firmen GEO CELL und Gorter Group sowie Beilagen der Heinze GmbH.
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13.02.2014
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PERSPEKTI VENWECHSEL Der ROMA-Architekturpreis 2015 Herausragende Architektur berücksichtigt schon in der Planung den späteren Nutzer und eröffnet ihm durch ihre unzähligen Gestaltungselemente ständig neue Eindrücke. Mit hohen technischen Standards schafft sie für verschiedene Anwendungen gestalterische Qualität mit außergewöhnlicher Atmosphäre. Sie integriert Kom ponenten, die es dem Bewohner ermöglichen wichtige Wohlfühlfaktoren den persönlichen Bedürfnissen anzupassen.
Erstmalig wird in diesem Jahr der ROMA-Architekturpreis ausgelobt. Unter dem Motto „Perspektivenwechsel“ sucht der Referenzwettbewerb realisierte Projekte aus dem deutschsprachigen Raum, deren überzeugendes Gesamtkonzept den Nutzer stimmig mit einbezieht und deren Architektur mit einem spannungsreichen Wechselspiel von Licht und Schatten immer wieder neue Stimmungen erzeugt.
Weitere Informationen zu Auslobung, Terminen und Anmeldung ab dem 15.09. 2014 unter www.roma-architekturpreis.de
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