Heinze Marktbericht Juli 2024

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Aktuelle Baumarktentwicklungen, Genehmigungs- und Fertigstellungsprognose

Juli 2024

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Allgemeine Wirtschaftsentwicklung

Internationale Konjunktur

Weltwirtschaft stabil

Der IWF schätzt in seinem jüngsten Bericht die Wohlfahrtseffekte der Globalisierung ein. Die ökonomische Fragmentierung könnte den Welthandel und das Wohlstandswachstum in den kommenden Jahren belasten. Zwischen den politischen Blöcken lag das Handelsvolumen nach Kriegsbeginn bereits um fünf Prozentpunkte niedriger. Selbst unter Berücksichtigung der insgesamt schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung waren es noch 2,5 % weniger als innerhalb der Blöcke. Es gibt eine zunehmende Verschiebung der wirtschaftlichen Zielsetzungen von „Effizienz“ zu „Widerstandsfähigkeit“. Während der Anteil des Welthandels am globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) heute bei 60 % liegt, lag er zur Zeit des Kalten Krieges nur bei 24 %. Auch wenn es noch andere Ursachen für den Unterschied gibt, so könnte die Entwicklung zu geringerem Wachstum und zu steigender Inflation führen (IWF Gita Gopinath).

Weltwirtschaftim Überblick

Veränderungsraten des realen BIP zum Vorjahr in Prozent

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 13.06.2024

Die weltwirtschaftliche Produktion wird 2024 und 2025 mit +3,2 % stabil mit der Dynamik des Jahres 2023 wachsen.

Der Welthandel erholt sich, aber bleibt hinter der weltwirtschaftlichen Produktion zurück.

Inflation im Überblick

Verbraucherpreise zum Vorjahr in Prozent

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 13.06.2024

Die globale Inflation wird sich voraussichtlich von +8,0 % im Jahr 2023 auf +7,3 % im Jahr 2024 und im Jahr 2025 auf 5,1 % zurückbilden Während sich die meisten Wirtschaftsregionen dem Zwei-ProzentZiel nähern, treiben Lateinamerika und Afrika die Inflation weiter an. Der Sondereffekt Argentinien baut sich 2025 deutlich ab.

Rohstoffpreise wieder niedrig

“Nachdem der HWWI-Rohstoffpreisindex in der letzten Berichtsperiode (November bis Januar) tendenziell gesunken war, nahm der Index auch im Februar ab und erreichte mit 166,2 ein lokales Minimum. Seitdem steigt der Index wieder etwas und legte im Märzum+4,1 %undimAprilum +5,7 % im Vergleich zum Vormonat zu. Im April notiert der Index bei durchschnittlich 182,9

und liegt damit immer noch um -4,9 % unter dem Niveau vom Vorjahresmonat (HWWI 05.05.2024).“

Ölpreis tendenziell fallend

Die Märkte reagierten überraschend entspannt auf den Nahostkonflikt. Im Jahr 2024 wird der Ölpreis voraussichtlich um dieMarkevon80$jeBarrel schwanken Die Preistreiber wirken widersprüchlich. So ist die Nachfrage am Dieselmarkt recht schwach. Venezuelas Ölproduktion könnte aufgrund der Sanktionen der USA zurückgehen. Die kurzfristigen Futures notieren über den länger laufenden Futures, was Knappheit am Markt signalisiert. Die IEA sah den Markt im I. Quartal mit täglich 300.000 Barrel pro Tag unterversorgt und befürchtet im III. Quartal ein Defizit von 500.000 Barrel pro Tag. Die OPEC setzt ihre Förderkürzungen fort. LautInternationalem Währungsfonds benötigt Saudi-Arabien einen durchschnittlichen Preis von 96,20 $ pro Barrel, um den Staatshaushalt auszugleichen. Insgesamt bleibt die SituationalsovolatilundderMarkttendierteher zu Preisen über 80 $ je Barrel als darunter (HB 22.04.24).

USA – nachlassendes Wachstum

Die wirtschaftliche Dynamik in den USA schwächt sich ab. Der private Konsum als Haupttreiber des Aufschwungs verlor zu Beginn des Jahres 2024 an Schwung. Die Bauinvestitionen insgesamt werden aufgrund auslaufender Fördermaßnahmen nachlassen, doch am Wohnungsbau scheint der Tiefpunkt durchschritten. Insgesamt bleibt die amerikanische Volkswirtschaft mit ca. zwei Prozent auf Wachstumskurs.

China – auf tönernen Füßen

Chinas Wachstum basiert zunehmend auf planwirtschaftlicher Überproduktion. Trotz Stützungskäufen kommt der Immobilienmarkt nicht aus der Krise. Potenzielle Bauherren haben das Zutrauen in ihre zukünftige Einkommensentwicklung und die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze verloren. Westliche Länder können froh sein, dass man Betonruinen nicht so leicht exportieren kann, wie Elektroautos. Das Problem ist das Gleiche. Die staatsgelenkte Wirtschaft offenbart zunehmend ihre Schwächen und versucht sie zu exportieren. Umso schwieriger die wirtschaftliche Lage wird, umso mehr verlieren offizielle Wachstumszahlen an Aussagekraft.

Ausgewählte LänderAsiens

Reales BIP zum Vorjahr in Prozent

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 13.06.2024

Schwellenländer Asiens

Die indische Wirtschaft bleibt Wachstumstreiber in der Region. Auch in den übrigen Schwellenländern Südostasiens legte die Produktion deutlich zu. Das Wachstum der Region lässt etwas nach, doch hält es sich weiterhin oberhalb der Fünf-ProzentMarke.

Japan – schwache Entwicklung

Anfang 2024 verzeichnete die japanische Wirtschaft ungewohnte Preissteigerungen Angesichts des schwachen Yen verzichtete die Notenbank auf Zinserhöhungen. Das

könnte so bleiben, da im weltwirtschaftlichen Umfeld die Zinsen gerade auf breiter Front gesenkt werden. Das Wachstum wird 2024 schwach bleiben, doch rechnet man ab 2025 mit Zuwächsen in Höhe von +1,3 % (IfW)

Lateinamerikanische Schwellenländer

DasWachstum inden lateinamerikanischen

Schwellenländern verteilt sich zunehmend auf die ganze Region. Ausgehend vom hohen Niveau wurden die Zinsen in den meisten Ländern deutlich gesenkt. Die schwache Konjunktur der vergangenen Jahre wird nun durch die steigenden Preise an den Rohstoffmärkten gestützt. Dies dürfte insbesondere Ländern wie Chile und Peru Aufschwung geben.

Lateinamerikanische Schwellenländer

Reales BIP zum Vorjahr in Prozent

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 13.06.2024

Russlands Kriegswirtschaft

Der Anstieg des Bruttoinlandsproduktes über 2023 in Höhe von +3,6 % ist vor allem auf Staatsaufträge an die Rüstungsindustrie und höhere Transferzahlungen zurückzuführen. Mit den Transferzahlungen steigt die Nachfrage, der jedoch kein entsprechendes Angebot gegenübersteht. Dem Inflationsdruck ist die Notenbank bereits mit Zinserhöhungen entgegengetreten. Das könnte Konsum und Investitionen im privaten Bereich bremsen.

Afrika - stabiles Wachstum

Das Wachstum auf dem afrikanischen Kontinent stabilisiert sich mit leicht steigender Tendenz bei etwa drei Prozent.

Ausgewählte LänderAfrikas

Reales BIP zum Vorjahr in Prozent

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 13.06.2024

Europa

Die Expansion in der europäischen Wirtschaft wird durch niedrige Produktivitätszuwächse und Fachkräftemangel begrenzt. Auch der Umbau der Energieversorgung bindet Ressourcen, die wirtschaftliches Wachstum bei Konsum und Investitionen absorbieren.

EURO -Länder

Reales BIP zum Vorjahr in Prozent

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 13.06.2024

Während sich die amerikanische Wirtschaft von hohen Wachstumsraten langsam auf die Zwei-Prozent-Marke hin abschwächt, steigt das Wachstum in Europa und Japan mühsam dieser Marke entgegen.

Die osteuropäischen EU-Mitgliedsländer kommen 2024 deutlich kraftvoller aus der Flaute. Nach +0,6 % in 2023 wachsen die Volkswirtschaften im Jahr 2024 um +2,0 % und erreichen 2025 die Drei-ProzentMarke.

Osteuropäische -EU Mitgliedsländer

Reales BIP zum Vorjahr in Prozent

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 13.06.2024

In den sonstigen europäischen Ländern verläuft die Entwicklung ähnlich wie in den westeuropäischen Ländern. Das Wachstum im Jahr 2024 wird die Werte von 2023 deutlich übertreffen. Im Jahr 2025 wird es auf die Zwei-Prozent-Marke zu schreiten.

Sonstige europäische Länder

Veränderungsraten des realen BIP zum Vj. in %

Inflation

Die Inflation im Euroraum ist vom Spitzenwert (Oktober 2022 +10,6 %) deutlich zurückgegangen (April 2024 +2,4 %). Die EZB erwartet für 2024 eine Preissteigerung in Höhe von +2,5 % und für 2025 von +2,2 %. 2026 soll die Inflationsrate mit +1,9 % knapp unter dem Stabilitätsziel der EZB liegen.

Zinsentwicklung

Der erste erwartete Zinsschritt der EZB erfolgte im Juni mit einer Senkung von 0,25 %. Der Hauptrefinanzierungssatz reduzierte sich auf 4,25 %, der Einlagenzins für Banken auf 3,75 %. Im Verlauf des Jahres werden aber kaum weitere Zinssenkungen erwartet. Die Gefahr eines Rückschlags der Inflation ist noch immer zu hoch. Die Auswirkungen auf die Bauzinsen bleiben ohnehin gering. Zum einen betrifft die Senkung nur die kurzfristigen Zinsen. In den langfristigen Zinsen sind die Entwicklungen bereits eingepreist. Im weiteren Verlauf sei mit einer Normalisierung der Zinsstruktur zu rechnen. Somit mache es keinen Sinn Investitionsentscheidungen im Baubereich in der Hoffnung auf weitere Zinssenkungen noch weiter aufzuschieben.

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 13.06.2024

Deutsche Konjunktur

Außenhandel

Im I. Quartal 2024 expandierte der Warenhandel zum Vorquartal kräftig (+2,1 %, preis-kalender- und saisonbereinigt), nachdem er zuvor fünf Quartale in Folge gesunken war. Demgegenüber waren die Ausfuhren von Dienstleistungen zuvor kräftig gestiegen, verzeichneten am aktuellen Rand aber Rückgänge (-2,9 %).

Die Erholung des Außenhandels insgesamt ist etwas früher eingetreten, als es zuvor erwartet wurde. Die Exporte von Konsumgütern stiegen stärker als die von Investitions- und Vorleistungsgütern. Auch energieintensive Branchen wie die Chemieindustrie konnten ihre Exporte wieder spürbar steigern. Der gestörte Schiffsverkehr im Roten Meer beeinträchtigtdenAußenhandelkaumnoch. DieFrühindikatoren haben sich auf breiter Front aufgehellt.

Die Exporte gingen 2023 real um -0,7 % zurück. Dank der jüngsten Entwicklungen

Exporte und Exporterwartungen

Exporte real in Prozent (linke Skala); Saldo der Erwartungen

werden sie 2024 um +0,6 % (zuvor: -1,7 %) zulegen. Für das Jahr 2025 rechnet das IfW mit einer Belebung der Exporte um +2,6 %. Die geringere Zuwachsrate im Jahr 2025 (zuvor: +2,8 %) ist auf den höheren Vorjahreswert zurückzuführen.

Die Belebung der binnenwirtschaftlichen Konjunktur wird auch die Importe beleben. 2024 bleiben sie jedoch noch unter den Vorjahreswerten (-0,3 %; zuvor: -1,5 %). 2025 werden sie mit +3,3 % (zuvor: +2,9 %) ebenfalls deutlich zulegen.

Exporterwartungen

„Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich leicht verschlechtert. Die ifo Exporterwartungen sanken im Juni auf -1,0 Punkte, von +0,2 Punkten im Mai. Gegenwärtig zeichnet sich keine klare Richtung ab Die Exportwirtschaft hat noch viel Luft nach oben.“ (K Wohlrabe, ifo).

und Importklima

und Importklima, (Veränderung der Indexpunkte) real in Prozent;

Importklima

7/20 1/21 7/21 1/22 7/22 1/23 7/23 1/24 7/24 Exportklima

Saldo der Erwartung über die Exporte aus „zunehmend“ und „abnehmend“ ist auf der Nulllinie ausgewogen.

Ex- und Importklima: der deutschen Wettbewerbssituation im Verhältnis zu der in Liefer- bzw. Abnehmerländern

Quelle: ifo-Institut

Wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland

Geschäftsklima Ifo-Institut

„Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich verschlechtert. Der ifo Geschäftsklimaindex sank im Juni auf 88,6 Punkte, nach 89,3 Punkten im Mai. Dies war auf pessimistischere Erwartungen zurückzuführen. Die Urteile zur aktuellen Lage veränderten sich hingegen nicht. Die deutsche Wirtschaft tut sich schwer, die Stagnation zu überwinden “ (C. Fuest, ifo)

Ifo-Geschäftsentwicklung der gewerblichen Wirtschaft

Quelle: ifo-Institut, Konjunkturtest

Ifo-Geschäftsentwicklung der Branchen der gewerblichen Wirtschaft

Insgesamt Bauhauptgewerbe Verarbeit. Gew. Großhandel Einzelhandel

Quelle: ifo-Institut, Konjunkturtest

Geschäftsklima Ifo-Institut: Branchen

„Im Verarbeitenden Gewerbe hat das Geschäftsklima nach drei Anstiegen in Folge einen Rückschlag erlitten. Die Unternehmen waren für die kommendenMonate

wieder skeptischer. Insbesondere der sinkende Auftragsbestand bereitete den FirmenSorgen.MitdenlaufendenGeschäften waren sie jedoch etwas zufriedener.

Im Dienstleistungssektor ist der Index gestiegen. Die Dienstleister beurteilten ihre aktuelle Lage besser. Auch der Ausblick auf das zweite Halbjahr hellte sich weiter auf. Insbesondere im Beherbergungsgewerbe besserte sich die Stimmung, während die Gastronomie sich eher unzufrieden zeigte.

Im Handel hat sich das Geschäftsklima merklich verschlechtert. Bei den Geschäftserwartungen nahmen die skeptischen Stimmen deutlich zu. Auch die Urteile zu den laufenden Geschäften wurden nach unten korrigiert. Von der schlechten Entwicklung waren der Großund Einzelhandel gleichermaßen betroffen.

Im Bauhauptgewerbe hat der Index leicht zugelegt. Dies war auf weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde hingegen schlechter beurteilt. Auftragsmangel bleibt ein zentrales Problem.“ (C. Fuest, ifo)

Ifo-Geschäftsentwicklung der Bauwirtschaft

01/22 07/22 01/23 07/23 01/23 07/23 Lage Klima Erwartung

Quelle: ifo-Institut, Konjunkturtest

ZEW-Konjunkturerwartungen

„Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland verändern sich in der Umfrage vom Juni 2024 nur geringfügig. Sie liegen mit plus 47,5 Punkten um 0,4 Punkte über

Erwartung

dem Wert vom Mai. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage verschlechtert sich hingegen leicht. Der Lageindikator für Deutschland fällt um 1,5 Punkte und liegtaktuellbeiminus73,8Punkten.“(ZEWPräsident Wambach).

Aktuelle Lage

Quelle: ZEW

Volumenindex des Auftragseingangs im Verarbeitenden Gewerbe

„In der Industrie ist angesichts noch schwacher Unternehmensinvestitionen und Auftragseingängen kurzfristig zwar noch keine durchgreifende Belebung zu erwarten.

Aber immerhin dürfte die Produktion in den energieintensiven Branchen ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen und von der Automobilindustrie könnten schon begrenzte Wachstumsimpulse ausgehen“ (DBB Monatsbericht vom Juni 2024).

Volumenindex des Auftragseingangs im Verarbeitenden Gewerbe (2015=100)

Quelle: Statistisches Bundesamt

Prognose zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung

Die folgende Darstellung der Verwendung des Inlandsproduktes in realen Werten zeigt zunächst die Prognose des IfW für die Jahre 2024 bis 2025. Dem folgt eine Darstellung der Bedeutung der volkswirtschaftlichen Sektoren für das BIP in nominalen Werten des Jahres 2024.

Nach einer Rezession im Jahr 2023 (-0,2 %) wird für 2024 mit einem verhaltenen Wachstum gerechnet (+0,2 %; zuvor: +0,1 %). Der verhaltene Optimismus gründet auf dem steigenden real verfügbaren

Einkommen und dem anziehenden Auslandsgeschäft.ZudemlässtdieWirkungder restriktiven Geldpolitik nach. Trotz geringfügiger Rückschläge bleibt der Arbeitsmarkt robust und wirkt damit stabilisierend auf die Zukunftserwartungen.

Das Finanzierungsdefizit des Staates von 2,4 % wird in Relation zum Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 auf +1,2 % im Jahr 2025 zurückgehen. (IfW)

Quelle: IfW vom 12.06.2024

Bedeutung der volkswirtschaftlichen

Prognose des IfW vom 12.06.2024 für Deutschland

Produktion

Die großen Industrieunternehmenschätzen ihre Geschäftslage im II. Quartal insgesamt besser ein als im Vorquartal. Auch die Industrieproduktion lag im April über dem Niveau des I. Quartals. Dämpfende Faktoren wie restriktive Geldpolitik und Nachwehen der Energiekrise flauen allmählich ab. Die Belebung auf den Absatzmärkten trägtebenso zurÜberwindungderKrise bei wie die Stabilisierung des privaten Konsums. Die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe entfaltet dennoch keine nennenswerte Dynamik.

Die Bruttowertschöpfung wird durch Abzug der Vorleistungen von den Produktionswerten errechnet; sie umfasst also nur den im Produktionsprozess geschaffenen Mehrwert (StBA).

Zwar gehen die Auftragseingänge aktuell zurück, aber die Produktion wird noch von den hohen Auftragsbeständen gestützt. Auch wenn die Bestände ebenso rückläufig sind, liegen sie nach wie vor auf hohem Niveau. Das Produktionsvolumen wird jedoch nicht ganz vom heimischen Markt aufgenommen. Die Bruttoanlageinvestitionen werden von den unsicheren Erwartungen ausgebremst, während die Konsumausgaben auf einen moderaten Expansionspfad einschwenken.

Ausrüstungsinvestitionen

Die Ausrüstungsinvestitionen gaben im I. Quartal 2024 preis-, kalender- und saisonbereinigt um -0,2 % nach. Die Erwartung lag vor einem Quartal noch bei +0,7 %. Es kam zu einem erneuten Rückgang der privaten Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge (-1,8 %). Das war auch auf das Auslaufen der Förderung für Elektrofahrzeuge zurückzuführen. Für das laufende II. Quartal 2024 wird jedoch ein entsprechender Zuwachs (+0,2 %) erwartet. Der nachhaltigen Belebung steht

die hohe wirtschaftspolitische Unsicherheit entgegen. Im gesamten Jahr 2024 erwartet das IfW ein Rückgang der privaten Ausrüstungsinvestitionen um real -4,3 %. Im Jahr 2025 wird der Zuwachs von +3,6 % den Rückgang des Vorjahres nicht ausgleichen. Anders verhält es sich mit den staatlichen Investitionen. Die werden insbesondere durch Ausgaben der militärischen Beschaffunggetrieben.SiesteigenimJahr2024um +26,9 % und 2025 um +12,8 %. Damit werden die Ausrüstungsinvestitionen im Jahr 2024 insgesamt um -2,1 % sinken. Im Jahr 2025 kommt es zu einem Anstieg in Höhe von +4,4 % (IfW).

Bauinvestitionen

Die Bauinvestitionen gingen im Jahr 2023 um -2,7 % zurück. Im I. Quartal 2024 stiegen die Bauinvestitionen im Wohnungsbau um +3,5 % und im staatlichen Nichtwohnbau um +7,0 %. Der Wirtschaftsbau verzeichnete noch ein Rückgang von -1,0 %. Auch wenn die Witterung die Entwicklung begünstigt hat, werden die Bauinvestitionen nach einem Rückgang im II. Quartal (-1,3 %) im Jahresverlauf wieder schwach zunehmen. Nachdem die Baukredite infolge höherer Finanzierungskosten um -40 % einbrachen, legten sie in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 um +15 % zu. Auch die öffentlichen Bauinvestitionen wirken stabilisierend. Der Wirtschaftsbau wird vor allem von steigenden Tiefbauinvestitionen gestützt. Die aktuelle Entwicklung der Baugenehmigungen könnte aber auch im Hochbau die bisherigen pessimistischen Erwartungen übertreffen. Bezüglich der Nachfrage nach Bauleistungen sind die Bauinvestitionen nur eingeschränkt nutzbar (siehe auch Abschnitt Bauvolumen). Sie enthalten keine Baumaßnahmen, die nicht zivil nutzbar sind (Militär). Andererseits enthalten sie neben Hoch- auch Tiefbauausgaben. Im Wohnungsbau enthalten sie nur investive Maßnahmen und keine konsumtiven Ausgaben für Verschönerung.

Staatlicher Verbrauch

Die Einnahmen des Staates werden im Prognosezeitraum kräftig wachsen. Sowohl SteuereinnahmenalsauchBeitragssätze für Gesundheit und Pflege steigen und eine höhere CO2-Abgabe, der Wegfall der Umsatzsteuerbegünstigungen von Gas und Wärme sowie der Gastronomie führen insgesamt zu höheren Einnahmen in 2024.

DieKonjunkturschwächedämpftjedochdie Zuwächse bei den Steuereinnahmen.

Die Investitionsausgaben des Staates aus dem Sondervermögen Bundeswehr und soziale Sachleistungen führen dazu, dass die Ausgaben des Staates nur moderat an Tempo verlieren. Auch der Anstieg der öffentlichen Arbeitnehmerentgelte im Jahr 2025 stabilisiert die öffentlichen Ausgaben. Die monetären Sozialleistungen werden 2025 an Fahrt verlieren, da die Sätze der Grundsicherung kaum noch steigen dürften. Höhere Zinsen belasten den Staatshaushalt 2024, werden aber infolge der Zinswende weniger belastend ausfallen (IfW).

Privater Verbrauch

Im Juni 2024 war die Stimmung der Verbraucher so gut wie seit Jahren nicht. Das HDE – Konsumbarometer kletterte um 1,35 Zähler auf 98,9. Die schwindenden Sorgen vor steigenden Preisschüben in Verbindung mit steigendem Einkommen dürften die wichtigsten Ursachen der positiven Entwicklung sein. Auf dem aktuellen Aufschwung lastet jedoch die Bürde sechs vergangener Jahre ohne reale Einkommens- und Wohlstandszuwächse. Der Aufschwung dürfte sich somit nur verhalten in den Einzelhandelsumsätzen niederschlagen (HB 03.06.24)

SteigendeRealeinkommen werden den privaten Konsum im Prognosezeitraum kräftig

wachsen lassen.Der Rückgang im I. Quartal dürfte nur ein temporärer Rückschlag gewesen sein. 2024 wird das reale verfügbare Einkommen um +1,7 % zulegen. Der Anstieg im Jahr 2025 beträgt nur noch +0,7 %, da die Inflationsausgleichsprämien entfallen. Einzelhandelsumsätze und Konsumklimaindikatoren bestätigen die positive Erwartung. Insgesamt dürften die privaten Konsumausgaben im laufenden Jahr um +0,6 % und im Jahr 2025 um +1,2 % steigen (IfW)

Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit hat in den vergangenen zwei Jahren - bereinigt um den Effekt durch die Erfassung ukrainischer Flüchtlinge - um rund 280.000 Personen zugenommen. Das dürfte sich in den kommenden Monaten noch etwas fortsetzen. Entgegen früheren Erwartungen dürfte die Erwerbstätigkeit aufgrund des demografischen Wandels im Prognosezeitraum ihren Zenit erreichen (IfW).

Im Jahr 2024 wird vom IfW eine jährliche Quote von 5,9 % (zuvor: 5,8 %) erwartet. Im Jahr 2025 wird die Arbeitslosenquote wieder leicht sinken (5,8 %; zuvor: 5,6 %).

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Ifo-Beschäftigungsbarometer im Mai leicht gestiegen

„DieEinstellungsbereitschaftder Unternehmen in Deutschland hat leicht zugenommen. Das ifo Beschäftigungs-barometer stieg im Mai auf 96,3 Punkte, nach 96,0 Punkten im April. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt aber eher schwach Dort, wo Aufträge fehlen, denken die Firmenauchüber einenAbbauvonArbeitsplätzen nach.“ (ifo)

Ifo-Beschäftigungsbarometer nach Sektoren

Erwerbstätigkeit

Quelle: ifo-Institut, Beschäftigungsbarometer.

BIP

Die Wertschöpfung in der Industrie scheint wieder gestiegen zu sein. Dafür spricht auch der Lkw-Verkehr auf den

deutschen Straßen, der ein solider Frühindikator für die Industrieproduktion ist. Die Konsumbarometer steigen Monat um Monat. Die Exporterwartungen gehen wieder nach oben. Der Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil. Rosige Zeiten sehen anders aus, aber ganz so düster, wie der Zustand der deutschen Wirtschaft häufig dargestellt wird, sieht es nicht aus

Ähnlich wie das IfW rechnet der Sachverständigenrat der Wirtschaft (SVR) für 2024 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes im laufenden Jahr um +0,2 %. Damit hat man die Prognose von +0,7 % vom Herbst deutlich zurückgenommen. 2025 erwartet man einem Zuwachs von +0,5 %. Mit seiner EinschätzungderPreisentwicklungliegtder SVR nahe bei der EZB.

Risiken nicht übersehen

Das Handelsblatt Research Institut (HRI) ist nicht nur für 2024 (-0,2 %), sondern auch für 2025 (+0,3 %) pessimistischer als die anderen Institute. „Teure Energie, hohe Steuern, Fachkräftemangel, eine überbordende Bürokratie, politische Unsicherheit sowie zunehmender Protektionismus hat

die Wachstumskräfte der deutschen Wirtschaft derart geschwächt, dass die Gesamtleistung auch 2024 weiter sinkt und 2025 gerade einmal ausgeglichen wird.“ Somit geht man nicht von einem nennenswerten Anstieg der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2024 aus. Die steigenden Ausgaben für Dienstleistungen tragen nur bedingt zum Wachstum bei, da der Anstieg der Auslandsreisen das Budget für den inländischen Konsum verringert. Für den privaten Konsum ist man 2024 deutlich pessimistischer(-0,3%)alsandereInstitute.

Der Export dürfte als Wachstumsmotor ausfallen, da die Zielländer sich auch nicht dynamisch entwickeln und der Sand im Handelsgetriebe zunimmt. Die öffentlichen Investitionenwerdenzwarsteigen,aberder Anteil der Investitionen an der wirtschaftlichen Gesamtleistung (22,0 %) wird zu 19,5 % von der Privatwirtschaft und nur zu 2,5 % von öffentlichen Investitionen getragen. Das begrenzt ihre gesamtwirtschaftliche Wirkung. Da wo die Wirtschaft stärker wachsen könnte, fehlen Arbeitskräfte mit ausreichenden Sprach- und Fachkenntnissen. „Eine Politik zur Pflege von Rentnern und Mittellosen erhöht die Wahl-, aber nicht die Wachstumschancen.“ (HB 24.06.24)

Zur Konjunkturampel

Im Vergleich zum letzten Quartal ist das Erscheinungsbild der Konjunkturampel weitgehend unverändert geblieben. Die Zinserwartungen fallen etwas weniger optimistisch aus und der Staatsverbrauch begünstigt die Entwicklung stärker.

Weiterhin bleibt die Konjunkturampel im nominalen Bereich deutlich aufgehellt. Die Preise und die Zinsen sind bereits deutlich gesunken. Die Realwirtschaft folgt der nominalen Entwicklung meist mit Zeitverzug. Die Erwartungen werden sich in der

zweitenJahreshälfteaufhellen,währenddie Lageverbesserungerst2025spürbardurchschlagen wird. Die Wettbewerbsschwäche Deutschlands steht dem weltweiten Rückenwind vereinzelt im Weg, aber hält ihn nicht auf.

AmpelderBaukonjunkturimökonomischenUmfeld2024/2025

HeinzeMarktforschung-Juni2024

EinflussaufdenBINNENMARKT: EinflussaufdenBINNENMARKT: Weltwirtschaft,nominal 2025 Weltwirtschaft,real 2024 2025 Rohstoffpreise +

Wechselkurse o

Zinsen +

Welthandel

Export

Import

EinflussaufdenBAUMARKT: EinflussaufdenBAUMARKT: Binnenkonjunktur,nominal Binnnekonjunktur,real Erzeugerpreise + + Investitionen o + Verbraucherpreise o + Staatsverbrauch +

Kapitalzinsen

PrivaterVerbrauch

Baupreise + + Wohnungsbau

Hypothekenzinsen + + Wirtschaftsbau o

Förderung o + ÖffentlicherBau +

Mieten ++ ++ Kapazität/Baustoffe o + Nominal,Finanzierung Real,BedarfundKapazität EinflussaufdenBAUMARKT: EinflussaufdenBAUMARKT: Einfluss: ++=starkpositiv; +=positiv; o=neutral; -=negativ; --=starknegativ.

Entwicklung der Baukonjunktur

Entwicklung der Baukonjunktur

Bauvolumensrechnung, Übersicht

Definition Bauinvestitionen stellen die Bruttoanlageinvestitionen in bauliche Anlagen für Neubauten, Umbauten oder Erweiterungsbauten und für werterhöhende Reparaturen dar. Die Bauinvestitionen umfassen gegenüber dem Bauvolumen nicht die Militärbauten, die nicht zivil nutzbar sind. Reparaturen werden nur zu den Investitionen gerechnet, wenn sie größeren Umfangs sind und zu einer wesentlichen Steigerung des Anlagewertes führen. Bauinvestitionen werden berechnet, um die Entwicklung desAnlagevermögenseiner Volkswirtschaft zu bestimmen. Das ist ähnlich, aber nicht identisch mit der Frage, die das Bauvolumen beantwortet: Wie groß sind die volkswirtschaftlichen Aktivitäten, die durch die Bauwirtschaft ausgelöst werden?

Input-Output-Struktur der Bauvolumenrechnung

Abbildung: DIW © (2022). Strukturdaten im Baugewerbe

Reale Bauinvestitionen Schätzung des IfW

Die aktuelle Prognose des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zur Entwicklung der Bauinvestitionen datiert auf Juni 2024 und reicht bis in das Jahr 2025.

Im Wohnungsbau stellt sich die EntwicklungimJuni(-1,5 %)deutlichbesserdar,als im März (-4,0 %) erwartet wurde. Der Zuwachs für 2025 fällt im Juni (+0,3 %) dafür geringer aus als im März (+1,0 %) erwartet. Das dürfte eine Folge des höheren Vorjahreswertes sein.

Im Wirtschaftsbau ging man im März für 2023 von einem Rückgang in Höhe von -2,9 % aus. Der Rückgang hat sich etwas verringert (-2,6 %). Alle Angaben im Nichtwohnbau schließen Tiefbaumaßnahmen mit ein. Für 2024 hat sich die Erwartung weniger eingetrübt (-0,4 %; März: -0,8 %).

2025 sollen die gewerblichen Investitionen mit +1,2 % etwas deutlicher steigen als im März angenommen (+0,6 %)

Für den öffentlichen Bau betrug der ZuwachsimJahr2023+0,8%undfiel damit geringer aus (+1,7 %) als zuvor erwartet Dafür hat sich die Erwartung für 2024 von +1,6 % im März auf +4,9 % im Juni deutlich verbessert.Dasliegtauchanzeitlichschwer zuzuordnenden Großaufträgen. Die hohen Vorjahreswerte werden in 2025 nicht mehr erreicht(-0,4%)undliegenetwasunterden Erwartungen vom Frühjahr (-0,2 %).

IST Prognose Juni 2024

2022 2023 2024 2025 in % zum Vorjahr in % Wohnungsbau -2,2 -3,4 -1,5 0,3 Nichtwohnbau Wirtschaftsbau -1,6 -2,6 -0,4 1,2 Öffentlicher Bau -0,1 0,8 4,9 -0,4 Bauinvestitionen -1,8

Quelle: Kieler Konjunkturberichte, Nr. 115

Insgesamt hat sich die Entwicklung der Bauinvestitionen für 2023 wie erwartet bei +2,7 % bestätigt. Für 2024 fällt die Prognose mit-0,4 %deutlichgeringerausals im März (-2,4 %). Höhere Vorjahreswerte in 2024 lassen die erwarteten Zuwächse für 2025 von +0,8 % auf +0,4 % schrumpfen.

Da Bauinvestitionen im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Bau den Tiefbau beinhalten, kann es zu Abweichungen bei den Veränderungsraten der Hochbauentwicklungen kommen. Außerdem handelt es sich um unterschiedliche Berechnungssysteme.

Entwicklung der Baukonjunktur

Datenstand des DIW-Bauvolumens

Die Daten zum Bauvolumen basieren auf den Angaben des DIW-Wochenberichtes Ausgabe 1+2 von 2024. Strukturdaten zur Produktion und Beschäftigung im Baugewerbe gehen auf den Bericht vom Oktober 2023 zurück und ergänzenden Berechnungen der Heinze Marktforschung zu einzelnen Untergruppen. Damit sind sie im Vergleich zum letzten Marktbericht unverändert.

Bauvolumen

Im Jahr 2022 schlugen die Preissteigerungen voll durch und das nominale Bauvolumen wuchs um +12,9 %. Davon entfielen 82 % auf den Hochbau. Auf den Wohnungsbau entfielen wiederum 70 % des Hochbaus. Seine Entwicklung beeinflusst somit die Entwicklung des Bauvolumens maßgeblich.

Nach einer Phase der Normalisierung wuchs das Bauvolumen im Jahr 2023 noch um +6,1 %. Im Jahr 2024 dürfte das nominale Bauvolumen erstmals seit der Finanzkrise zurückgehen (-3,5 %). Der Rückgang setzt sich aus einem realen (-1,5 %) und einem nominalen Rückgang (-2,0 %) zusammen.

Nominales Bauvolumen

BAUVOLUMEN

Prognose

injeweiligenPreisen 2023 2024 2025

die im Jahr 2023 noch um +7,2 % wuchs und 2024 um -2,0 % zurückfällt. Im Jahr 2025 soll das nominale Bauvolumen um +0,5 % und das reale um +1,5 % zulegen.

Während der Wohnungsbau und der gewerbliche Hochbau in 2023 und 2024 deutlich an Schwung verlieren, stabilisiert der öffentliche Bau die Entwicklung. Für 2025 erwartet man in allen Bereichen wieder reale Zuwächse. Für den Wohnungsbau bleibt man weitgehend pessimistisch (+0,4 %).GewerblicherundöffentlicherBau sollen wieder kräftig steigen.

Die Diskrepanz zwischen Bauinvestitionen und Bauvolumen im öffentlichen Bau könnte seine Ursache darin haben, dass die Bauinvestitionen keine Baumaßnahmen im militärischen Bereich enthalten.

Reales Bauvolumen

Prognose

BAUVOLUMEN inPreisenvon2015 2023 2024 2025

Vgl. DIW-Wochenbericht 1-2 2024 und Heinze-Marktforschung

Beim nominalen Zuwachs überlagern sich Mengen- und Preiseffekte. Die reale Veränderung ist in den Jahren 2023 und 2024 relativ ähnlich (-1,0 % bis -1,5 %). Den Unterschied macht die Preisentwicklung,

Vgl. DIW-Wochenbericht 1-2 2024 und Heinze-Marktforschung

Definition: Das Bauvolumen erfasst alle im Inland erbrachten Bauleistungen, also Neu-, Um- oder Erweiterungsbauten und Reparaturen. Dazu zählen auch:

• alle in Bauwerke eingehenden Leistungen des Verarbeitenden Gewerbes (Aufzugbau, Stahl- und Leichtmetallbau, Holzkonstruktionen, elektrotechnische Industrie)

• ferner Dienstleistungen wie Architektenleistungen, amtliche Gebühren, Grundstücksübertragungskosten

• außerdem die Eigenleistungen der Investoren, auch der privaten Haushalte beim Wohnungsbau (einschl. Schwarzarbeit)

• wie auch die Regiearbeiten der öffentlichen Hand. Zu den Bauleistungen zählen auch die Außenanlagen der Bauwerke.

Entwicklung der Baukonjunktur

Rahmenbedingungen, allgemein

Indikatoren der Knappheit

WennderAuftragsbestandsteigt,wirktsich das negativ auf das Prognoseergebnis aus, bzw. werden weniger genehmigte Gebäude fertig gebaut.

Die vierteljährlichen Daten zeigen, dass die Entwicklung der Auftragsbestände im Bauhauptgewerbe bereits im Jahr 2021 in eine Seitwärtsbewegung überging. Ende des Jahres 2021 setzte dann ein Rückgang ein Inzwischen haben sich die Auftragsbestände im Hochbau des Nichtwohnbaus bereits wieder stabilisiert. Auch im WohnungsbauzeigensichersteAnzeicheneiner Stabilisierung. Beides findet auf relativ hohemNiveaustatt,so dassderstatistische Befund und die Meldungen zur Lage des Bauhauptgewerbes nicht konformgehen

Vierteljährlicher Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe (Volumenindex 2015=100)

Jährlicher Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe (Volumenindex 2015=100)

Nichtwohnbau

Tiefbau

In unserer Prognose gehen wir für die weitere Entwicklung von einer moderaten Belebung beider Bereiche aus. Die frühere Stabilisierung im Hochbau ohne Wohnbau entspricht der Entwicklung der Baugenehmigungen im Nichtwohnbau. Der Auftragsbestand im Tiefbau ist bereits wieder auf alte Höchststände angewachsen.

Quelle: Statistisches Bundesamt Prognose HeinzeMarktforschung

Ifo Indikator der Materialknappheit

Aufgrund der Aktualität erfolgt die Berechnung des ifo-Knappheitsindikators ab Juli 2021 monatlich. Er zeigt den Anteil der Unternehmen an, die von einer großen Knappheit an Rohstoffen und Vorprodukten berichten. Es zeigt sich, dass er seit Anfang des Jahres 2022 deutlich gefallen ist.

Ifo Knappheitsindikator Verarbeitendes Gewerbe (berichtet)

vierteljährlich monatlich

Quelle: Statistisches Bundesamt nach ifo-Institut

Der Knappheitsindikatorfließt in die Fertigstellungsprognose ein. Ein sinkender Indikator signalisiert, dass Aufträge wieder stärker abgebaut werden können. Bis März sank er auf 10,2 Punkte. Damit liegt er deutlich unter seinem langjährigen Mittelwert (15 Punkte).

Entwicklung der Baukonjunktur

Entwicklung des Baugewerbes: HOCHBAU

Die Auftragseingangsentwicklung im I. Quartal 2024 lag um -6,2 % unter den Vorjahreswerten. Bis einschließlich April verbesserte sie sich auf -3,9 %. Da das I. Quartal 2024 relativ hohe Werte aufwies, die aktuelle Entwicklung sich stabilisiert und die kommenden Monate keine unüberwindbaren Vorjahreswerte aufweisen, ist im weiteren Verlauf des Jahres ein positives Ergebnis möglich.

Die baugewerblichen Umsätze folgen den Auftragseingängen zeitlich nach. Die Veränderungsrate des I. Quartals 2024 betrug -9,6 % und bis einschließlich April -5,5 %. Das Vorjahresergebnis dürfte wohl auch im weiteren Jahresverlauf nicht erreicht werden.

Die geleisteten Arbeitsstunden fielen im I. Quartal 2024 um -6,8 % zurück (bis einschließlich April -3,3 %)

Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung des Baugewerbes im Hochbau

Auftragseingänge im Hochbau

Entwicklung der Baukonjunktur

Auftragseingänge 2023 und 2024 Mio. EUR

Baugewerbliche Umsätze 2023 und 2024 Mio. EUR

Geleistete Arbeitsstunden 2023 und 2024 Mio. Std

Veränderungsraten

Regionale Entwicklung der Auftragseingänge im Hochbau in Mio. Euro bzw. Veränderungsrate lfd. Jahr in %

1/23 4/23 7/23 10/23 1/24 4/24 7/24 10/24

Auftragseingänge in Mio. €

Veränderungsraten in %

*) 12-Monats-Vergleich

Wohnbau

2023 Wohnungsbau insgesamt:

Einfamilienhäuser

Zweifamilienhäuser Mietwohnungen

Die voranstehende Grafik fasst die Entwicklung des statistisch letzten verfügbaren Jahres für die genehmigten Wohnungen zusammen. Sie gibt damit eine Übersicht zur Bedeutung und Entwicklung des Vorjahres der einzelnen Segmente des Wohnungsmarktes

Zusammenfassung Wohnbau

Frühindikatoren wie Gespräche bei Baufinanzierern und das Kaufinteressegewerblicher Investoren lassen eine Belebung des Wohnungsbaus erwarten. Diese tritt jedoch deutlich später ein als erwartet, was zu einer entsprechenden Revision der Genehmigungsprognose im Jahr 2024 von 284.900 WE auf 250.900 WE führt. Im Jahr 2025 kommt es auf geringerem Ausgangsniveau mit einer leicht reduzierten Zuwachsdynamik zu zweistelligen Zuwachsraten (+15,5 %; 289.900 WE).

Die Fertigstellungen erreichten 2023 ein höheres Niveau als erwartet. Der Bauüberhang stabilisierte die Entwicklung und

Tsd.genehmigte Wohnungen (WNG) Entwicklung zum Vorjahr (VJ)

Eigentumswohnungen

Wohnheime Wohnungenin Nichtwohngeb. Wohnungenim Bestand

-15,5% WNG VJ 9,477 17,3% WNG VJ

-6,6% WNG VJ

hatte einen stärkeren Einfluss als verschiedentlich behauptet. Für 2024 erwarten wir einen Rückgang der Fertigstellungen um -8,0 % (zuvor -4,8 %). Ein höheres Vorjahresniveau führt zu dem Umstand, dass trotz des stärkeren prozentualen Rückgangs im Jahr 2024, statt der bisher erwarteten Fertigstellungen in Höhe von 259.000 WE, 270.700 WE fertiggestellt werden. 2025 schlägt die geringere Genehmigungsdynamik stärker auf die Fertigstellungen durch. Statt der zuvor erwarteten 275.100 WE werden 264.700 WE fertiggestellt.

Auch wenn die Auswirkungen auf die Fertigstellungen in relativer Betrachtung nicht dramatisch erscheinen, so fallen sie doch deutlich geringer aus, als es ohne die Zäsur bei den Baugenehmigungen gewesen wäre.

Rahmenbedingungen

Wohnungsbau

Dieser Abschnitt fasst Meldungen aus der Fachpresse zusammen, die im letzten Quartal auffielen und mit der Bautätigkeit in Zusammenhang stehen. Meldungen aus den vorherigen Berichten können weiterhin von Bedeutung sein, werden aber nicht wiederholt.

Immobilienmarkt

Der Anstieg der Bauzinsen ist vorerst gestoppt,aberdasZinsniveaudürftelänger zwischen drei und vier Prozent liegen. Die Baukosten zeigen kurzfristig Entspannung Die allgemeine Rohstoffverteuerung dürfte die Kosten auf hohem Niveau halten. Der Rückgang der Neubautätigkeit verschärft den Wohnungsmangel. Das lässt die Mieten weiter steigen und stabilisiert die Wohnungsimmobilienpreise. Es dürfte sich kaum lohnen, einen Immobilienkauf wegen sinkender Preise aufzuschieben, da zeitgleich die Immobilienpreise steigen. (HB 08.05.2024)

Von sinkenden Immobilienpreisen geht ein Risiko für die Finanzmärkte aus, da sich Finanzierungskonzepte aus Zeiten steigender Preise nicht mehr rechnen. Die EZB sieht nach einer geordneten Preiskorrektur Anzeichen für eine Stabilisierung am Häusermarkt. Die Risiken seien aber nicht vollständig gebannt. Unverändert schlecht schätzen die EZB-Experten die Lage am Gewerbeimmobilienmarkt ein. Insbesondere bei Büroimmobilien in Nebenlagen ist nicht auszuschließen, dass die Preise weiter fallen. Insgesamt befinden sich die Immobilienmärkte in den 20 Ländern der Eurozone weiterhin im Abschwung. Haushaltefürchtenhäufigeralsvor einoderzwei Jahren ihre Immobiliendarlehen nicht mehr bedienen zu können. Die Banken haben die Turbulenzen an den Wohnimmobilienmärkten bisher aber gut weggesteckt.

So wie die positive Entwicklung der Bauinvestitionen im I. Quartal 2024 die

wirtschaftliche Entwicklung stützte, zeigt eine Analyseaus Baden-Württemberg, dass eine starke Wirtschaft zu einem starken Immobilienmarkt führt. Das Mietniveau des Wohnungsmarktes ist überdurchschnittlich, der Bürobestand ist stärker als im Bundesdurchschnitt ausgelastet und der Einzelhandel kann auf eine positive Entwicklung hoffen.

Eine aktuelle Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft weist 2023 den größten Preiseinbruch im Immobilienmarkt seit Beginn des Jahrtausends aus. Für die Sommermonate 2024 sieht man jedoch eine Stabilisierung. Das wäre ein wichtiger Kaufimpuls, denn sinkende Immobilienpreise wirken wie eine Deflation, indem sie zur Kaufzurückhaltung führen. Experten erwarten erst 2025 eine eindeutige Bodenbildung der Preise auf breiter Basis am Immobilienmarkt. Danach würden sich die Preise bis 2029 aber wieder deutlich erholen. Damit werden die Höchststände des Jahres 2022 aber noch nicht erreicht. Für Projektentwickler bleibt die Lage aufgrund des höheren Zinsniveaus kritisch. Erst 2028 rechnet man damit, dass sich die Lage verbessert und Entwickler wieder mit angemessenen zweistelligen Margen kalkulieren können.

Aktionen der Politik

Anstelle von Bausubventionen plant Ministerin Geywitz strukturelle Veränderungen zur Ankurbelung des Bauens. Das dauert länger und ist nur bedingt in Ihrer Kompetenz, denn für das Mietrecht ist das Justizministerium zuständig, für die Gebäudesanierung das Wirtschaftsministerium und der Finanzminister für die bundeseigene BIMA.

Mit einem Mustervertrag sollen komplizierte Erbbaurechtsverträge vereinfacht und vereinheitlicht werden. Kommunen

sehen dies als geeignetes Instrument, bei dem sie das Grundstück nicht vollständig aus der Hand geben. Immobilienexperten bestätigen die Flexibilität, aber fürchten auch eine Zurückhaltung bei kurzlaufenden Rechten und Restlaufzeiten seitens der Bauherren. Geregelt werden müssen die Rahmenbedingungen für das Gebäude, das VerfahrenbeimWechselderGesellschafter, am Verkauf des Gebäudes oder bei Insolvenz des Pächters. Auch die Gestaltung des marktgerechten Zinses ist eine Herausforderung. Nicht zuletzt sind die Gestaltung des Mietzinses und die Gesamtbelastung für die Gesamtlaufzeit wichtige Grundlagen für die Investitionsentscheidung.

Für das Programm Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment (KNN) hat der Haushaltsausschuss 350 Mio. Euro Fördergelder freigemacht, davon 3,5 Mio. Euro für 2024. Die Ausarbeitung des Programms ist noch nicht abgeschlossen Das Programm „Jung kauft Alt“ bedarf noch programmtechnischer Vorbereitungen bei der KfW und den Banken. Die Branche rechnet im August mit der Installation des Programms und im Oktober mit der Installation des KNN-Programms.

Bauinteresse

Laut Immoscout24 ist im Vergleich zum I. Quartal des Vorjahres das Interesse an Eigentumswohnungen deutlich gestiegen. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen imBestand hatstarkzugenommen, was vor allem für die Metropolregionen zutrifft. Auch das Kreditvermittlungsportal Interhyp meldete so viele Anfragen wie noch nie zum Jahresauftakt. Bei Neubauwohnungen sei die Trendwende noch nicht angekommen. Auf den Bewegungen auf den Portalen ist zu erkennen, dass die steigende Nachfrage nach Immobilien die Nachfrage am Mietermarkt etwas verlangsamt hat.

Im Januar 2024 verzeichneten Banken, Sparkassen, Bausparkassen und Versicherungen die höchste Zahl an Anfragen aller Zeiten im Privatkundengeschäft. Der Trend setzt sich weiter fort und von der schwachen Vorjahresentwicklung ab. Die Verbraucherpreisentwicklung nähert sich dem Inflationsziel, was die Unsicherheit in vielen Bereichen des Marktes (Preisentwicklung, Zinsen, Investitionen) deutlich reduziert. Zunehmend stellt sich die Akzeptanz des aktuellen Zinsniveaus ein. Warten sei keine profitable Option mehr.

Bedarfszahlen sind wohlfeil, aber nicht ohne Informationswert. Schätzungen gehendavonaus,dassbis2027 inDeutschland 830.000 Wohnungen fehlen könnten

Das IW geht in einer aktuellen Studie von einem Baubedarf von jährlich 355.000 Wohnungen bis 2030 aus. Dafür müssten die Investitionen um gut 20 Milliarden € real jedesJahr(Basis 2022) steigen. Konkret bedeutet dies, dass die Neubauinvestitionen von 91,4 Mrd. € auf 114,4 Mrd. € steigen müssten. Investitionen für die energetische Sanierung im Wohnungsbau müssen sich von 48 Mrd. € 96 Mrd. € verdoppeln.

Der Wettbewerb um Arbeitskräfte verhilft der „Werkswohnung“ wieder zu neuer Blüte. Man schätzt, dass künftig bis zu 10.000 neue Mitarbeiterwohnungen pro Jahr in Deutschland entstehen könnten. In den Siebzigerjahren gab es noch etwa 450.000 Mitarbeiterwohnungen. Ihre Anzahl ist inzwischen auf ca. 100.000 gesunken. In Bezug auf die Vergangenheit ist das Potenzial somit sehr groß und könnte dem Wohnungsbau zusätzliche Impulse verleihen. (HB 20.04.24)

Auch die Immobilien Zeitung berichtet von zunehmendem Interesse der Unternehmen am Bau von Mieterwohnungen. Werkswohnungsinitiativen wurden von der Deutschen Bahn, Immobiliengesellschaften

von BASF, VW und Audi gestartet. Hinzu kommen kommunale Stadtwerke und landeseigene Institutionen sowie Krankenhäuser. Auch der Bund möchte über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) bis zu 8.000 Wohnungen für Bundesbedienstete errichten. Auch in diesem Beitrag wird ein Potenzial von ca. 10.000 WE pro Jahr genannt.

Deutschlands größter börsennotierter Wohnungsentwickler (Instone) plant 2024 Grundstückskäufe mit einem Endverkaufswert der Entwicklung von insgesamt 400 Millionen € und 2025 von 1 Mrd. €. 2024 sieht man noch als Transformationsjahr an, in dem sich Käufer und Verkäufer an die neuen Preisrealitäten anpassen. Derzeit habe man 5 000 Wohneinheiten in der Realisierung. Im I. Quartal 2024 habe man Wohnungen im Wert von 88 Mio. € verkauft, wovon 40 % an institutionelle Investoren gingen, die die neue auf 5 % erhöhte degressive AfA nutzen wollen. Mit einem Start-up für erschwingliches Wohnen will man die Prozesse digitalisieren und auf vorgefertigte Elemente umstellen. Es ermögliche Baukosten ohne Grundstück und Erschließungsaufwand von weniger als 3.000 € pro Quadratmeter Das Konzept möchte man Wohnungsbaugenossenschaften ohne eigene Planungsabteilung anbieten. (IZ 13.06.)

Der Zinsschritt der EZB hat klargemacht, dass die Zeit steigender Zinsen zu Ende ist, aber ebenso klar wurde auch, dass mit weiterenraschenZinssenkungen nichtzurechnen ist bzw. die Langfristzinsen sich auf das künftig zu erwartende Normalniveau eingestellt haben. Mit einem Finanzierungszins von knapp unter 4 % und einem Kaufpreis vom 16-21-fachen der Jahresmiete für eine Immobilie, die nach Lage und Zustand in Ordnung ist, gibt es für institutionelle Anleger wieder eine

Kalkulationsgrundlage. Eigentlich sei das schon seit Monaten so, aber durch den Zinsschritt ist es noch einmal deutlich gemacht worden. Man startet jedoch auf niedrigem Niveau, sodass man erst 2025 am Transaktionsmarkt für Immobilien wieder mit einem Normaljahr rechnet.

Entwicklungen im Wohnungsbestand

Bei Bestandsimmobilien gab es in der Region Köln/Bonn in den vergangenen 24 Monaten eine leichte Tendenz zu sinkenden Preisen. Nach Angaben der Kreissparkasse Köln beobachtet man bereits seit Mitte 2023 eine stetige Stabilisierung des Marktes. In den ersten Monaten 2024 ist sogar eine Trendwende spürbar. Der Einbruch im Neubaugeschäft sei jedoch noch nicht überwunden. Man spüre jedoch im II. Quartal 2024 eine Belebung des Marktes durch die Einführung der degressiven AfA. (IZ 06.06.24)

Der wohl wichtigste Treiber für die steigenden Mieten waren die zurückliegenden Zinserhöhungen, weil sich ein Großteil der Nachfrage vom Kauf zur Miete hin verschoben hat. Viele waren unsicher, ob sie sich einen Kauf noch leisten können. Der zweitwichtigste Grundwardie Zuwanderung, die auf dem angespanntenMarkt einenzusätzlichen Anstieg der Nachfrage auslösten. Inwieweit die Mieten weiter steigen, hängt nicht nur von der Knappheit der Wohnungen ab, sondern auch von der örtlich durchsetzbaren Miete, die wiederum von der Kaufkraft in der Region abhängt. Mit Mieten, die mehr als 40 % des verfügbaren Einkommens beanspruchen, ist für viele eine Obergrenze erreicht.

Im Normalfall liegt die Leerstandsquote zwischen zwei und drei Prozent der Vollvermietung. Der Sockelsatz ergibt sich aus Wohnungen, die zeitweise nicht bewohnbar sind, weil sie vermittelt und

renoviert oder saniert werden müssen. Im angespanntesten deutschen Mietmarkt in Berlin liegt der Leerstand derzeit bei 0,3 %. Sonst finden sich Leerstände unter einem halben Prozent nur noch in den großen Metropolen München, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart.

Je teurer es ist, eine Wohnung zu mieten und je schwieriger eine Mietwohnung zu finden ist, desto höher ist der Anreiz selber zu bauen. Das Immobilienportal Immoscout24 hatte im März und April ca. 1200 Personen befragt. Über 54 % gaben an, bereits mehr als ein Jahr nach einer neuen Wohnung zu suchen und 23 % waren länger als zwei Jahre auf der Suche. Zwei Drittel waren optimistisch, noch im laufenden Jahr etwas zu finden. Bei den Übrigen seiauch vielResignationzufinden.

2023 wurden 32.563 Sozialwohnungen gebaut. Das sind zwar 1.200 Wohnungen mehr als im Jahr zuvor, aber deutlich weniger als die geplanten 100.000 Wohneinheiten. Der Bestand an Wohnungen wird auf 1.072.000 Wohneinheiten geschätzt. Der Neubau hat den Bestand nicht erhöht, da schätzungsweise etwa 36.000 Wohnungen im gleichen Zeitraum aus der Sozialbindung herausgefallen sind. Investoren engagieren sich angesichts steigender Zinsen auch wiederimgefördertenWohnungsbau. Die Mittel werden wieder stärker abgerufen. Länder berichten von steigenden Bewilligungen von Förderanträgen und sind bemüht, die Förderbedingungen zu verbessern.

Entwicklung des Baugewerbes im Wohnbau

Auftragseingänge

Im I. Quartal 2024 lag die nominale Veränderungsrate um -5,6 % unter den Vorjahreswerten In den Monaten Februar und März zeichnet sich jedoch eine Bodenbildung ab. Im April lag der Zuwachs bei +4,8 %. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass das Jahresergebnis mindestens die Vorjahreswerte erreichen wird.

Die Auftragseingänge laufen den baugewerblichen Umsätzen und geleisteten Arbeitsstunden zeitlich voraus. Somit ist der etwas geringere Rückgang der Auftragseingänge zumindest ein verhaltenes Zeichen des Auslaufens der negativen Entwicklung.

Baugewerbliche Umsätze

Die baugewerblichen Umsätze fielen nominalbiseinschließlich März 2024 um -13,6 % unter die Vorjahreswerte (bis einschließlich April um -10,5 %). Im Verlauf des Jahres wird sich die Veränderungsrate zwar zurückbilden, aber angesichts hoher Vorjahreswerte dürfte sie negativ bleiben.

Geleistete Arbeitsstunden

Die Entwicklung der geleisteten Arbeitsstunden lag im I. Quartal 2024 um -9,9 % unter den Vorjahreswerten und bis einschließlich April um -6,7 %.

Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung des Baugewerbes im Wohnbau

Auftragseingänge: Konjunkturelle Entwicklung in Mio. EUR bzw. in %

Baugewerblicher Umsatz Mio. EUR

Geleistete Arbeitsstunden Mio. Std.

Veränderungsraten

Regionale Entwicklung der Auftragseingänge im Wohnungsbau in Mio. Euro bzw. Veränderungsrate lfd. Jahr in %

Auftragseingänge in Mio. € Veränderungsraten in %

Neubau - Eigenheime

Aktuelle Entwicklung der Baugenehmigungen

Eigenheime 2023

Im Jahr 2023 wurden 61.929 Wohneinheiten genehmigt. Das war gegenüber 2022 (105.838 WE) ein Rückgang von -41,5 %.

Verlauf 2024

Meldungen der Banken und Versicherungen deuten auf ein reges Interesse an Baufinanzierungen hin. Auch die Erwartung über die Zinsentwicklung hat sich stabilisiert. Selbst der Preisrückgang bei Häusern erreicht die Talsohle. Dennoch ist die Entwicklung der Genehmigungen unverändert schwach,dasiei.d.R. denzuvorgenannten

Treibern zeitlich verzögert folgen. In der aktuellen Lage hat sich die Zeitspanne möglicherweise ausgeweitet.

Die Veränderungsrate lag im I. Quartal bei -32,2 % und bis einschließlich April bei -29,3 %. Das ist deutlich weniger als angesichts der schwachen Vorjahresentwicklung zu erwarten war. Die zu erwartende Belebung setzt somit bei den Genehmigungen später ein und belastet die potenzielle Entwicklung im Jahr 2024.

Zweifamilienhäuser dürften bis zum Sommer die Vorjahreswerte erreichen. Bei Einfamilienhäusern wird dies voraussichtlich erst im III. Quartal der Fall sein.

Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung der Baugenehmigungen für Eigenheime Genehmigungen in Eigenheimen in 1.000 Wohneinheiten bzw. in % in 1.000 Wohneinheiten Januar - April 2024 % Vj.

Genehmigungen von Eigenheimen nach Gebäudesegmenten

Eigenheime

Einfamilienhäuser

Entwicklung der genehmigten Wohnungen in Eigenheimen nach Gebäudearten in 1.000 Wohneinheiten

Einfamilienhäuser Wohneinheiten Zweifamilienhäuser Wohneinheiten

Prognose Eigenheimbau

Baugenehmigungen

Wir rechneten zu Beginn des Jahres 2024 noch mit negativen Veränderungsraten im zweistelligen Bereich, jedoch nicht in der Nähe von dreißig Prozentpunkten. Mit einer so hohen Anfangsbelastung des Jahres und angesichts noch nicht erkennbarer Belebungstendenzen ist auch bei positiven Veränderungsraten in der 2. Jahreshälfte die verhalten optimistische Prognose für 2024 nicht mehr zu halten.

Nach wie vor gehen wir davon aus, dass sich ab Mitte des Jahres zunehmend positive Veränderungsraten einstellen werden. Allerdings vollzieht sich die Trendumkehr später und langsamer als erwartet.

Wir rechnen für 2024 mit einem Genehmigungsergebnis unter dem Vorjahresniveau Das entspräche 57.700 WE oder -6,8 % (zuvor: 62.400 WE; +0,7 %). Im Jahr 2025 wird sich die aufgestaute Baunachfrage entfalten. Dafür sprechen gesunkene Zinsen und Baupreise sowie die mentale Überwindung des Zinsschocks aus dem Jahr 2023. Die Veränderungsrate (+26,7 %) bleibt weitgehend unverändert (zuvor: +29,2 %). Angesichts des niedrigeren Ausgangsniveaus erreichen die genehmigten Wohnungen in Eigenheimen mit 73.100 Wohneinheiten aber nicht mehr den zuvor erwarteten Wert (zuvor: 80.600 WE).

Baufertigstellungen

Das Jahresergebnis für die Fertigstellungen 2023 lag bei 93714 WE und damit um -6,3 % unter den Vorjahreswerten. Unsere Prognose ging mit 82.900 WE (-17,1 %) von einem größeren Rückgang aus.

Wir wiesen im letzten Bericht darauf hin: „Die Prognose der Bauüberhänge unter

Einbeziehung von Kapazität und Materialknappheit, wies viele Jahre sehr zuverlässige Zusammenhänge auf. Die bremsende Wirkung von Kapazitätsauslastung und Materialknappheit lässt jedoch deutlich nach. Positive Überraschungen sind deshalb nicht ausgeschlossen.“

Aufgrund des anhaltend niedrigen Genehmigungsniveaus gehen die Bauübergänge in den Jahren 2023 und 2024 deutlich zurück. Befanden sich im Jahr 2023 noch 185.373 Wohneinheiten im Bauüberhang, so fällt dieser Wert im Jahr 2024 auf 156.515 Wohneinheiten zurück. Die Anzahl der erloschenen Baugenehmigungen zeigt keine wesentlichen Veränderungen. Somit führt der Bauüberhang nach wie vor dazu, dass die Baufertigstellungen nicht so stark einbrechen wie die Baugenehmigungen.

Entwicklung des Bauüberhangs in Eigenheimen (Anzahl der WE)

2005 2009 2013 2017 2021 2025 nicht begonnen nicht unter Dach unter Dach erloschen

Im Jahr 2024 werden noch 71.900 WE oder -23,3 % (zuvor: 69.900 WE; -16,0 %) fertiggestellt. Die leichte Verbesserung ergibt sich aus zwei Effekten. Einerseits müssten es eher weniger Fertigstellungen sein, weil der Bauüberhang aufgrund höherer vorangegangener Fertigstellungen geringer ausfällt, andererseits beschleunigen sich der Bauprozess.

Entwicklung der Anteile (in %) der Bauphasen am Überhang

Bauüberhang im Jahr 2024 nach Wohneinheiten (WE) und Anteilen

Der Abbau des Bauüberhangs schlägt im Jahr 2025 stärker auf die Fertigstellungen durch. Anstelle einer geringen Belebung der Fertigstellungen (zuvor: 73.000 WE; +4,9 %) setzt sich der Rückgang in moderater Weise fort (68.000 Wohneinheiten; -5,4 %).

Baufortschritt (Rohbau – Ausbau)

Zum Baufortschrittsmodell: Zwischen Genehmigungen und Fertigstellungen wird der Baufortschritt für Baubeginne, Rohbauabschlüsse und Ausbauabschlüsse dargestellt.

Das Baufortschrittsmodell wird kontinuierlich weiterentwickelt und basiert auf regelmäßigen Erhebungen der Heinze Marktforschung zur Entwicklung der Bauphasen und Berechnungen zu den erloschenen Baugenehmigungen Daher kann es im Vergleich zu vorherigen Berichten auch in den rückwirkenden Daten zu Anpassungen kommen. Es basiert auf vierteljährlichen Daten, die zu Jahreswerten zusammengefasst werden. Dadurch werden z. B. Bauvorhaben, die sich zum Ende des Jahres 2022 in einer späteren Phase des Bauprozesses befanden, im Jahr 2023 auch eher fertig. Folgt man lediglich den Bauphasen, so wären die Fertigstellungen deutlich höher. Inwieweit ein Bauvorhaben in die nächste Phase übergeht, ist auch vom Fertigstellungsergebnis abhängig. Liegen die Fertigstellungen des Bauphasenmodells deutlich über den Fertigstellungen der Prognose, in dem auch Hemmnisse wie Kapazitäts- und Materialengpässe wirken, so verzögern sich entsprechend die Fortschritte der übrigen Bauphasen.

Die folgende Abbildung zum Verlauf von Genehmigungen und Fertigstellungen zeigt für beide einen starken Rückgang für 2022/23, der sich 2024 und 2025 für die Fertigstellungen in abgeschwächter Form fortsetzt. Der Anstieg der Genehmigungen im Jahr 2025 kann die Entwicklung der Fertigstellungen noch nicht auf dem Vorjahresniveau stabilisieren.

Bautätigkeit Eigenheime in 1.000 WE

Tabellen und Abbildungen zu den Prognosen für Eigenheime

Indexentwicklung (2015=100) verschiedener Merkmale der Bautätigkeit für Eigenheime

Entwicklung nach Bauphasen

Eigenheime Wohnungen

Beitrag zum Bauüberhang aus Baugenehmigungen (abzüglich erloschener Baugenehmigungen) und Baufertigstellungen im Eigenheimbau in 1.000 WE

Beitragzum Bauüberhang

Neubau - Mehrfamilienhäuser

Aktuelle Entwicklung der Baugenehmigungen

Mehrfamilienhäuser 2023

Die Anzahl der genehmigten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern betrug im Jahr 2023151717WEund lag damit um -23,6 % unter dem Vorjahresergebnis von 198.484 WE.

Mehrfamilienhausbau Entwicklung 2024

Strukturell hat sich die Entwicklung geändert. Fielen die genehmigten Mietwohnungen 2023 mit -26,7 % stärker zurück als die Eigentumswohnungen (-23,1 %), so verhält es sich in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 umgekehrt. Vorsichtig könnte man das als einsetzende Belebung des Mietwohnbaus deuten.

Die Genehmigungen im Mietwohnungsbau fielen bis April 2024 noch um -11,1 % unter die Vorjahreswerte. Bei Eigentumswohnungen verstärkt sich der Abschwung, was vermutlich auf steigende Baupreise und fallende Immobilienpreise zurückzuführen ist. Überraschend ist die sehr negative Entwicklung bei Wohnheimen (-37,0 %). Im Verlauf des Jahres kam es eher zu einer

Belebung und die Fördermaßnahmen sollten den Bereich eigentlich stützen. Die weitere Entwicklung ist derzeit unsicher.

Entwicklung der Genehmigungen im Mehrfamilienhausbau nach Segmenten bis zum April 2024

Entwicklung der Genehmigungen im Mehrfamilienhausbau nach Segmenten

Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser

Genehmigungen im Mehrfamilienhausbau in 1.000 Wohneinheiten bzw. in % in 1.000 Wohneinheiten

Veränderungsraten

Genehmigungen von Mehrfamilienhäusern nach Gebäudesegmenten

Mietwohnungen

absolut

Entwicklung der genehmigten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern nach Segmenten Eigentumswohnungen Tsd. WE Mietwohnungen Tsd. WE Wohnheime Tsd. WE

Prognose Mehrfamilienhausbau

Baugenehmigungen

Frühindikatoren, Förderkulisse und Meldungen aus der Immobilienpresse und von den Baufinanzierern lassen eine Bodenbildung und in der Folge einen moderaten Aufschwung im Mehrfamilienhausbau erwarten. Die moderaten Aufschwungskräfte benötigen aber offensichtlich länger zur Entfaltung.

Wir gehen weiterhin davon aus, dass im Verlauf des Jahres 2024 vermehrt positive Veränderungsraten auftreten werden Dafür sprechen die nach wie vor hohe Nachfrage, zunehmend greifende Fördermaßnahmen, sicherere Zinserwartungen, die Normalisierung der Baupreissteigerungen und die Erhöhung der Sonderabschreibung für Wohnbauten. Ein weiteres Abwarten verspricht keine besseren Bedingungen, bestenfalls entgangene Chancen.

Der schwache Start im I. Quartal 2024 wird sich in abgeschwächter Form auch im II. Quartal fortsetzen. Damit ist jedoch ein negatives Ausgangsniveau gesetzt, das, selbst bei einer Belebung im 2. Halbjahr, kaum noch kompensiert werden kann.

Für das Jahr 2024 müssen wir folglich unsere Prognose deutlich korrigieren. Die Genehmigungen erreichen nicht mehr die Vorjahreswerte (-2,9 %: zuvor: +13,9 %).

In absoluten Werten liegt die Anzahl der Genehmigungen 2024 damit bei 147.300 WE.

Mit einem höheren Jahresendwert geht die Entwicklung in das Jahr 2025. Es bleiben aber Hemmfaktoren bestehen, die es in der Niedrigzinsphasenichtgab.Dassind neben den aktuell höheren, wenngleich historisch niedrigen Zinsen, auch die gestiegenen Baukosten. Das Problem der Baukosten ist erkanntund damitderÄnderungsbedarfim Bereich der kostentreibenden Vorschriften. Linderung kann erwartet werden, aber sie dürfte geringer ausfallen als für einen starken Impuls nötig wäre Die Anpassung stößt auf Widerstände und braucht Zeit. Nach einem Rückgang von 4.400 WE im Jahr 2024 wird der absolute Zuwachs der Genehmigungen im Jahr 2025 ca. 20.000 WE betragen.

Damit wächst die Anzahl der genehmigten Wohnungen im Mehrfamilienhausbau 2025 um +13,7 % (zuvor: +16,9 %) und beträgt 167.500 WE.

Baufertigstellungen

DeutlichstabileristdieEntwicklungbeiden Fertigstellungen. Das ist vor allem auf die Bauvorhaben zurückzuführen, die sich bereits in einer fortgeschrittenen Bauphase befinden. In den Rahmenbedingungen des

Marktberichtes September 2023 wurde sehr detailliert herausgearbeitet, warum sich diese Bauvorhaben in der Ausführung verzögern, aber nicht aufgegeben werden.

AbdemJahr2023erhöhtsichderAnteil der noch nicht begonnenen Bauvorhaben zulasten der Bauvorhaben, die noch nicht unter Dach sind. Hier zeigt sich, dass vor allem noch nicht begonnene Bauvorhaben aufgeschoben wurden. Bauvorhaben unter Dach behaupten stabil einen Anteil von ca. 30 %. Insgesamt liegt der Bauüberhang etwa auf dem Niveau des Jahres 2020.

Entwicklung des Bauüberhangs in Mehrfamilienhäusern (Anzahl der WE)

Entwicklung der Anteile (in %) der Bauphasen am Überhang

nicht begonnen nicht unter Dach unter Dach erloschen

Bauüberhang im Jahr 2024 nach Wohneinheiten (WE) und Anteilen

WE % nicht begonnen

45,3 nicht unter Dach 121.943 25,5 unter Dach 139.987 29,3 Im Bau

Die Fertigstellungen erreichten im Jahr 2023 163.527 fertiggestellte Wohneinheiten (+3,0 %). Wir erwarteten für 2023 einen Rückgang von -4,4 % Die Entwicklung im Jahr 2023 hat gezeigt, dass dem Bauüberhang auch in der aktuellen Situation die bisherige stabilisierende Wirkung zukommt.

Bautätigkeit Mehrfamilienhäuser in 1.000 WE

Genehmigungen Fertigstellungen

Im Jahr2024 verharrendie Fertigstellungen weitgehend auf dem Vorjahresniveau (-1,6 %; zuvor: -0,9 %). Das entspricht 160.900 WE. Die aktuelle Genehmigungsentwicklung verhindert ein Ansteigen im Jahr 2025. Die Bauüberhänge stehen jedoch einem deutlichen Einbruch entgegen. Wir erwarten für das Jahr 2025 einen moderaten Rückgang der Fertigstellungen in Höhe von -2,1 %. Das entspricht 157.500 WE (zuvor: 160.200 WE).

Indexentwicklung (2015=100) verschiedener Merkmale der Bautätigkeit für Mehrfamilienhäuser

Veranschlagte Baukosten

Entwicklung nach Bauphasen

Mehrfamilienhäuser Wohnungen

Beitrag zum Bauüberhang aus Baugenehmigungen (abzüglich erloschener Baugenehmigungen) und Baufertigstellungen im Mehrfamilienhausbau in 1.000 WE

Gemeldete Genehmigungen

Erloschene Genehmigungen

Aktive Genehmigungen Fertigstellungen

Beitragzum Bauüberhang

Sonstige Wohnungen im Wohnungsbestand und im Nichtwohnbau

Aktuelle Entwicklung der Baugenehmigungen

Wohnungen im Bestand

Die Anzahl der genehmigten Wohnungen in bestehenden Wohngebäuden betrug im Jahr 2023 38.816 WE und nahm damit um -6,3 % ab

Das aufgelaufene Jahresergebnis bis einschließlich April liegt bei -4,1 %. Bis Mitte des Jahres dürfte sich aufgrund hoher Vorjahreswerte die Veränderungsrate kaum beleben. In der 2. Jahreshälfte sind auch positive Veränderungsraten möglich.

Wohnungen

im Nichtwohnbau

Die Anzahl der genehmigten Wohnungen in Nichtwohngebäuden betrug im Jahr 2023 7177 WE. Die aktuellen Veränderungsraten (April -59 %) sind zum überwiegenden Teil das Ergebnis außergewöhnlich hoher Vorjahreswerte. Im Jahresverlauf wird sich die aktuelle Jahresverlaufsrate (-21,5 %) deutlich zurückbilden. Eine positiveVeränderungsrateimJahrinsgesamtist jedoch kaum noch zu erreichen.

Größenvergleich: Die folgenden Grafiken zeigen die monatlichen Entwicklungen der Wohnungen im Bestand und im Nichtwohnbau. Man beachte, dass die y-Achse des Wohnungsbestandes um das Vierfache größer ist als die des Nichtwohnbaus. Genehmigungen im Wohnungsbestand (1.000

Prognose der sonstigen Wohnungen

Wohnungen im Bestand

Im Jahr 2024 werden die Genehmigungen nur noch um 700 WE höher ausfallen als im Jahr 2023. Die geringe Zuwachsrate (+1,8 %) ist auf die gleichen Einflussfaktoren zurückzuführen wie im Mehrfamilienhausbau. Insgesamt werden in 2024 39.500 WE (zuvor: 42.800 WE) genehmigt. 2025 belebt sich die Entwicklung (+8,4 %; zuvor: +10,3 %). Insgesamt werden 2025 42.800 WE (zuvor: 47.200 WE) genehmigt.

Der geringere Prognosewert in absoluten Zahlen ist auf das geringere Vorjahresniveau 2024 und leicht abgeschwächte Zuwachsraten in 2025 zurückzuführen.

Im Jahr 2023 wurden 30.303 WE (-0,8 %) fertiggestellt. Unsere Prognose lautete auf 31.500 WE.

2024 werden 31.200 WE (zuvor: 33.300 WE) fertiggestellt. Das entspricht einer Zuwachsrate in Höhe von +3,0 % (zuvor: +5,7 %). 2025 verstärkt sich die Dynamik (+5,4 %; zuvor: +9,9 %) und erreicht 32.900 WE (zuvor: 36.600 WE).

Wohnungen im Nichtwohnbau

Die Fertigstellungen von Wohnungen in Nichtwohngebäuden betrugen im Jahr 2023 6.855 WE. Unsere Prognose lautete auf 6.000 Wohneinheiten.

Die weitere Entwicklung verharrt weitgehend auf dem Stand von 2023. 2024 werden 6.700 WE (zuvor: 5.700 WE) fertiggestellt. 2025 fallen die Fertigstellungen weiter auf 6.300 WE. (zuvor: 5.300 WE). Die etwas höhere Erwartung ergibt sich aus dem stärker aufgebauten Bauüberhang.

Sonstige Wohneinheiten

Im Jahr 2023 wurden 37.158 WE in der Gruppe der sonstigen Wohnungen fertiggestellt. Unsere Prognose ging von 37.500 WE aus.

Die weitere Entwicklung ist stabil bis leicht steigend. 2024 werden 37.900 WE (zuvor: 39.000 WE) fertiggestellt und 2025 39.200 WE (zuvor: 41.900 WE).

Tabellen und Abbildungen zu den Prognosen für sonstige Wohneinheiten

Genehmigungen und Fertigstellungen sonstiger Wohneinheiten in 1.000 WE

Datenstand I. Quartal 2024

GENEHMIGUNGEN

Quelle: Statistisches Bundesamt und eigene Berechnungen

Genehmigungen im Wohnungsbestand in 1.000 WE

Genehmigungen im Nichtwohnbau in 1.000 WE

Wohnungsbau insgesamt

Im Neubau wurden im Jahr 2023 213.646 WE genehmigt. Das entsprach einem Rückgang in Höhe von -29,8 %. Im Wohnungsbau insgesamt wurden im Jahr 2023 259639 WE genehmigt (-26,7 %)

2024 werden im Neubau 205.000 WE (zuvor:235700WE)genehmigt.Dasentspricht einemRückganginHöhevon-4,0 %(zuvor: +10,1 %). Einschließlich der sonstigen Wohnungen erreichen die Genehmigungen 250900 WE (zuvor: 284900 WE) oder -3,4 % (zuvor: +9,5 %).

Im Jahr 2025 steigen die Genehmigungen von sehr niedrigem Niveau ausgehend. In relativen Werten führt das für den Wohnungsbau insgesamt zu einem Zuwachs in Höhe von +15,5 % (zuvor: +18,3 %). Damit werden 2025 289.900 WE genehmigt. Der deutlich geringere Zuwachs in absoluten Werten (zuvor: 336.900 WE) ist eine Folge

derschwachenEntwicklungimerstenHalbjahr 2024 und einer insgesamt geringeren Wachstumsdynamik im Wohnungsbau.

Das Fertigstellungsergebnis des Jahres 2023 lag bei 294399 WE insgesamt Unsere Prognose ging von 272.200 WE aus und verwies auf mögliche positive Überraschungen, die auch eintraten.

Im Jahr 2024 fallen die Fertigstellungen mit -8,0 % (zuvor: -4,8 %) zurück. Danach werden 2024 270.700 WE (zuvor: 259000 WE) fertiggestellt, wovon 232800 WE (zuvor: 220.000 WE) auf den Neubau entfallen.

Für 2025 rechnen wir mit einem moderaten Rückgangum -2,2 %aufinsgesamt264.700 fertiggestellte Wohneinheiten. Diese teilen sich auf 225.500 WE im Neubau und 39.200 sonstige Wohneinheiten auf.

Tabellen und Abbildungen zu den Prognosen für den Wohnbau

Veranschlagte Baukosten

Entwicklung nach Bauphasen für den Wohnbau (Neubau)

Wohnbau Wohnungen

Beitrag zum Bauüberhang aus Baugenehmigungen (abzüglich erloschener Baugenehmigungen) und Baufertigstellungen im Wohnbau in 1.000 WE

St.] Gemeldete Genehmigungen Erloschene Genehmigungen

Beitragzum Bauüberhang

Genehmigungen Fertigstellungen

Bauvolumen – Wohnbau

DIW-Bauvolumen (unverändert)

Das nominale Wohnungsbauvolumen steigt von 307,1 Mrd. € im Jahr 2022 auf 323,7Mrd. € im Jahr2023.Erstmals seit vielen Jahren fällt das nominale Wohnungsbauvolumen 2024 mit 306,4 Mrd. € um -5,3 % unter die Vorjahreswerte. Für das Jahr 2025 geht das DIW von einer Stagnation aus. Das nominale Wohnungsbauvolumen wird um -0,4 % auf 305,2 Mrd. € geringfügig sinken.

Das reale Bauvolumen ist in den Jahren 2023 (-2,1 %) und 2024 (-3,5 %) rückläufig. Für das Jahr 2025 wird ein bescheidener Zuwachs von +0,4 % erwartet.

Vergleich des realen und nominalen Wohnungsbauvolumens in Mrd. €

Quelle: DIW-Bauvolumensrechnung (Oktober 2023, Januar 2024) und eigene Berechnungen

Die längerfristige Übersicht zum Verhältnis vonNeubau undBaumaßnahmenan bestehenden Gebäuden (Modernisierung) weist auf einige strukturelle Merkmale hin.

Die Modernisierung befindet sich auf einem langfristigen Wachstumspfad, der zwischen 2009 und 2015 innehielt, dann bis zum aktuellen Rand anstieg, aber seit 2021 stagniert bzw. an realem Volumen verliert.

Der Neubau fiel nach dem Vereinigungsboom stark zurück und wuchs seit 2010 wieder. In dem Bauzyklus zwischen 2017 und 2021 wuchsen beide Bereiche. Kapazität-, Material- und Finanzierungsengpässe treffen zwischen 2022 und 2024 beide Bereiche und lassen sie schrumpfen. Für 2025 wird nur eine Entwicklung auf dem Vorjahresniveau erwartet.

Vergleich der realen Entwicklungen von Neubau und Modernisierung im Wohnungsbau in Mrd. €

Quelle: DIW-Bauvolumensrechnung (Oktober 2023, Januar 2024) und eigene Berechnungen

Aktuell (2023) liegt der Neubauanteil am Wohnbauvolumen etwa bei 29 %. Entsprechend ist die Bedeutung der Modernisierung für das Bauvolumen mit 71 % bereits mehralsdoppeltsogroß.VomrealenWohnungsbau im Jahr 2023 in Höhe von 207 Mrd. € entfielen 61 Mrd. auf den Neubau und 146 Mrd. auf die Modernisierung.

In nominalen Werten betrug das Wohnungsbauvolumen 2023 ca. 324 Mrd. €, wovon gut 95 Mrd € auf den Neubau (29 %) und knapp 228 Mrd. € auf die Modernisierung entfielen.

Wohnungsbauvolumen in jeweiligen Preisen

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigenen Berechnungen

Wohnungsbauvolumen in Preisen von 2015

IST 2022 Prognose 2023 Prognose 2024 IST 2022 Prognose 2023 Prognose 2024

Prognose 2025

Prognose 2025

Preissteigerungen und Anteile am nominalen Bauvolumens

Preisentwicklung

Anteile am Bauvolumen

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigenen Berechnungen

Nichtwohnbau

Handels-u. Lagergebäude Verkehrsgebäude

Vorjahr (VJ)

-16,8% UBR VJ 18,011 -20,9% UBR VJ

Zusammenfassung Nichtwohnbau

Bereits im letzten Bericht verwiesen wir auf die positiven Meldungen der Frühindikatoren. Unsere Erwartung über stabilisierende Tendenzen im Nichtwohnbau wurden seither durch die Realität überholt. Ein fortgesetzter Abschwung ist sehr unwahrscheinlich. Noch sehen wir die positive Genehmigungsentwicklung mit einer gewissen Skepsis. Ein moderater Aufschwung im Nichtwohnbau, der sich bereits im Jahr 2024 zeigt, ist nicht mehr ausgeschlossen.

Im Jahr 2024 lässt der genehmigte umbaute Raum industrieller Betriebsgebäude seine Schwächetendenzen hinter sichundwächstmit+0,8 %(zuvor: +0,8 %)

Der genehmigte umbaute Raum erreicht 136,8 Mio. m³. Eine stärkere Belebung ist für 2025 zu erwarten. Der genehmigte umbauteRaumwächstum+5,6 %und erreicht damit 144,4 Mio. m³ umbauten Raum.

Entgegen allen Erwartungen beleben sich die Genehmigungen des umbauten Raumes wohnähnlicher Betriebsgebäude bereits zu Beginn des Jahres 2024. Der genehmigte umbaute Raum wird somit im Jahr 2024 nicht mehr so deutlich einbrechen wie erwartet (-5,6 %, zuvor: -9,2 %). Hemmende Faktoren bleiben jedoch in vielen Bereichen erhalten, sodass der Aufschwung im Jahr 2025, ausgehend von niedrigem Niveau, mit +4,4 % moderat bleibt.

Der landwirtschaftliche Bau findet vorerst nicht aus der Krise. Der genehmigte umbaute Raum geht 2024 um -3,0 % auf 18,8 Mio. m³ zurück und verharrt im Jahr 2025 auf dem Niveau

Rahmenbedingungen, Nichtwohnbau

Dieser Abschnitt fasst Meldungen aus der Fachpresse zusammen, die im letzten Quartal auffielen und mit der Bautätigkeit in Zusammenhang stehen. Meldungen aus dem vorherigen Bericht können weiterhin von Bedeutung sein, werden aber nicht wiederholt.

Büromärkte

Der Büromarkt spreizt sich weiter. In Toplagen klettern die Büromieten unaufhaltsam. Abseits des Spitzensegments bieten Eigentümer üppige Anreize und rollen den Mietern mit mietfreien Monaten oder Ausbauzuschüssen den roten Teppich aus. Auch in A-Städten hat sich die Leerstandsquote seit 2019 von unter drei auf über sechs Prozent mehr als verdoppelt. Auch das Angebot an Untermietflächen – also offiziell vermieteten, aber eigentlich nicht mehr benötigten Büros – hat sich ebenfalls verdoppelt. (IZ 06.06.24)

Nach einer Studie von JLL befänden sich in den B- und C-Lagen Büroflächen im Umfang von 2,7 Millionen m², die nur schwer vermittelbar sind. Sie würden sich für eine Umwandlung von rund 11.500 WE eignen. KonversionseigünstigeralsNeubau.Trotzdem können die Objekte als neuwertig gelten. Starke Mietsteigerungen machen die Umwandlung für Eigentümer und Anleger interessant. Unterstützt wird die Umwandlung durch ein Förderprogramm des Bundes, das zwischen 2024 und 2025 240 Millionen € für die Umwandlung von Gewerbe in Wohnen vorsieht. Die Konditionen werden jedoch noch verhandelt. Das Ministerium geht davon aus, dass in Deutschland ca. 1,8 Mio. m² grundsätzlich in Wohnraum umwandlungsfähige Büroflächen vorhanden sind.

Logistikimmobilien

Im I. Quartal 2024 betrug das Transaktionsvolumen für Logistikgebäude zwei Milliarden €, was einem Drittel der gesamten Investitionen in Gewerbeimmobilien entsprach. Was auf den Markt kommt, wird auch verkauft. Auch Projektentwickler gehen wieder neue Projekte an, wobei geeignete Grundstücke der Expansion Grenzen setzen. Ein hoher Nachfrageüberhang zeigt sich insbesondere bei Flächen mit kurzfristiger Verfügbarkeit und kurzen Mietvertragslaufzeiten. Die Nachfrage kommt vor allem aus der Industrie, dem Transportgewerbe, dem Außenhandel und dem E-Commerce. Die Mieten haben sich um fast 10 % auf 7,95 € pro Quadratmeter gegenüber dem Vorjahr erhöht. Der Marktanteil des Neubaus am gesamten Markt sei wieder angestiegen. In Erwartung einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung rechne man auch mit einem weiteren Anziehen der Flächennachfrage.

Da Grundstücke für Logistikimmobilien nur schwer zu beschaffen sind, wurden die mehrstöckige Logistikgebäude schon häufiger in den Blick genommen. In Köln entsteht ein Entwicklungsareal für eine zweistöckige Anlage, diezugleich die Goldzertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) anstrebt. Dabei wird die Wärme einer benachbarten Müllverbrennungsanlage genutzt, das Dach mit einer PhotovoltaikanlageausgerüstetE-Ladesäulen,eineLEDBeleuchtungsanlage und eine Begrünung der Fassade von bis zu 40 % angestrebt.

Hotels

Die Hotelbranche hat sich längst vom Corona-Schock erholt und befindet sich wieder in einer knappen Angebotslage. Anleger von Hotelimmobilien wollen kräftig wachsen. Über Zukäufe aus dem

Bestand werden sie das kaum erreichen können. Schon jetzt bremst der fehlende Neubau die Expansion. Die Talfahrt im Hotelneubau dürfte damit vorerstbeendet sein. Zudem stehen die Betreiber von Hotelketten in starkem Wettbewerb mit Investoren und Projektentwicklern von Serviced Apartments.

Serviced Apartments sind vollmöblierte Apartments mit einer Küche oder Küchenzeile in einer gewerblich genutzten Immobilie. Die Apartments sind auf Longstay Gäste und längere Aufenthaltsdauer (≥ 28 Tage) ausgelegt. Abhängig vom Betreiberkonzept können Gäste die Wohnungen für Kurzzeit-, und Langzeitaufenthalte buchen.

Ohne Empfangshalle mit Rezeption und umwandlungsfähigen Stockwerken ist es ein attraktives Segment. Außerdem ist die Belegungsrate von Service Apartments mit 82 % deutlich höher als in der Hotellerie mit 65 %. Die Betreiber von Hotels können das Konzept kaum ignorieren. Im April 2024 zählte man 950 Häuser mit 42.250 Apartments. Das Marktsegment ist auch für die Umwandlung von Büros und Handelsimmobilien interessant.

Auftragseingänge des Baugewerbes im Nichtwohnbau

Wirtschaftsbau

Auftragseingänge

Die nominalen Auftragseingänge im Wirtschaftsbau fielen im Jahr 2023 um -2,5 % unter die Vorjahreswerte. Bis April 2024 gingen sie mit -11,6 % noch stärker zurück. Das steht im Widerspruch zu der Entwicklung der Baugenehmigungen im Nichtwohnbau, die im gleichen Zeitraum um +7,4 % zulegten. Die positive Entwicklung im öffentlichen Bau kann den Unterschied nur teilweise erklären.

Entgegen früheren Erwartungen ist eine positive Entwicklung für das laufende Jahr insgesamt noch nicht gesichert. Andererseits könnte der oben erwähnte Widerspruch auch für eine positive Überraschung bei den Auftragseingängen oder enttäuschte Erwartungen bei den Genehmigungen sorgen.

Baugewerbliche Umsätze

Die baugewerblichen Umsätze fielen bis April um -3,9 % unter die Vorjahreswerte Nach einem schwachen Start im I. Quartal tendiert die Entwicklung zum Vorjahresniveau.

Geleistete Arbeitsstunden

Die Entwicklung der geleisteten Arbeitsstunden lag bis April um -1,0 % unter den Vorjahreswerten. Angesichts der milden Witterung im I. Quartal ist das noch keine Tendenzwende.

Regionale Entwicklung

Die Auftragseingänge der Wirtschaftsregionen weisen 2024 starke Unterschiede auf, was ein Zeichen von Übergangssituationen ist.

Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung des Baugewerbes im Wirtschaftsbau Auftragseingänge im Wirtschaftsbau in Mio. Euro und in %

Baugewerbliche Umsätze Mio. Euro Geleistete Arbeitsstunden Mio. Std.

Wirtschaftsbau

Regionale Entwicklung der Auftragseingänge im Wirtschaftsbau in Mio. Euro bzw. Veränderungsrate lfd. Jahr in %

1/23 4/23 7/23 10/23 1/24 4/24 7/24 10/24

Auftragseingänge in Mio. € Veränderungsraten in %

*) 12-Monats-Vergleich

Öffentlicher Bau

Auftragseingänge

Der öffentliche Bau weist in allen baugewerblichen Merkmalen einen starken Aufwärtstrend auf. Anfang 2024 treffen die gemeldeten Auftragseingangswerte auf niedrige Vorjahreswerte, sodass die Entwicklung überzeichnet ist. Die Auftragseingänge lagen um +22,7 % über den Vorjahreswerten. Die Werte liegen jedoch unter dem Niveau der zweiten Hälfte des Vorjahres. Somit ist davon auszugehen, dass sie sich im Verlauf der weiteren Monate noch deutlich zurückbilden werden. Das Jahresergebnis dürfte aber deutlich im positiven Bereich liegen und gegen zehn Prozent Zuwachs tendieren.

Baugewerbliche Umsätze

Die baugewerblichen Umsätze übertreffen bis April 2024 die Vorjahreswerte um +8,3 %. In der 2. Jahreshälfte dürften sich die hohen Zuwachsraten kaum durchsetzen

Geleistete Arbeitsstunden

Die geleisteten Arbeitsstunden nahmen bis April 2024 um +4,4 % zu. Sie könnten ihr Zuwachsniveau 2024 weitgehend halten.

Regionale Entwicklung

Die regionale Entwicklung zeigt, außer in der Region Nord, Zuwächse in sehr unterschiedlicher Intensität, was die insgesamt positive Entwicklung erhärtet.

Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung des Baugewerbes im öffentlichen Bau Auftragseingänge im öffentlichen Bau in Mio. Euro und in %

Baugewerbliche Umsätze Mio. Euro Geleistete Arbeitsstunden Mio. Std.

Mio. Veränderungsraten in %

Bau

Regionale Entwicklung der Auftragseingänge im öffentlichen Bau in Mio. Euro bzw. Veränderungsrate lfd. Jahr in

Auftragseingänge in Mio. € Veränderungsraten in %

Neubau – Industrielle Betriebsgebäude

Entwicklung der Baugenehmigungen

Industrielle Betriebsgebäude –Entwicklung 2024 in Mio. m³

Trotz der wirtschaftlich angespannten Lage setzt sich die Erholung der Entwicklung des genehmigten umbauten Raums industrieller Betriebsgebäude weiter fort. Das ist auch für den Nichtwohnbau insgesamt eine gute Nachricht, denn von industriellen Betriebsgebäuden gehen auch Impulse auf andere Betriebsgebäude aus.

Die Aufschwungstendenz ist unübersehbar und erreicht bis April 2024 +5,8 %. 2024 trifft ein konjunkturell besserer Jahresstart auf relativ niedrige Vorjahreswerte 2023.

57,0 % des umbauten Raumes industrieller Betriebsgebäude ausmachten.

Handelsgebäude in Mio. m³

Die Genehmigungen für Handelsgebäude blieben in 2023 um -23,3 % hinter den Vorjahreswerten zurück. In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 stieg der genehmigte umbaute Raum für Handelsgebäude um +8,1 % über die Vorjahreswerte. Das positive Vorzeichen wird vor allem durch einen Sondereinfluss im MonatMärz getragen, sodass die Entwicklung insgesamt volatil bleibt.

Warenlager in Mio. m³

Die Wende wird vor allem durch Genehmigungen für Warenlager hervorgerufen. FielensieimJahr2023 um-16,0%unterdie Vorjahreswerte, so hat sich die Entwicklung in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 im gleichen Umfang gedreht (+18,1 %). Die Meldungen aus dem Immobiliensektor signalisieren großes Interesse der Wirtschaft und der Investoren an Logistikgebäuden. Somit bestehen gute Chancen auf ein zweistelliges positives Ergebnis im Jahr 2024. Damit stabilisiert sich das Genehmigungsergebnis dieser Gebäudegruppe auch insgesamt,dadieWarenlagergebäudein2023

Fabriken und

Werkstätten

in Mio. m³

Die Genehmigungen des umbauten Raumes der Fabrik- und Werkstattgebäude übertrafen 2022 die Vorjahreswerte um +9,7 %. 2023 fiel der genehmigte umbaute

Raum mit -17,0 % deutlich zurück. Insbesondere zum Ende des Jahres brachen die monatlichen Veränderungsraten aufgrund hoher Vorjahreswerte stark ein.

Verkehrsgebäude in Mio. m³

Bis April 2024 fielen die Genehmigungen des umbauten Raumes in der Gebäudeart weiterhin zurück (-15,6 %). Aktuell zeichnet sich eine gewisse Stabilisierung ab, sodass sich das Jahresergebnis noch deutlich in Richtung Nulllinie entwickeln wird.

Der genehmigte umbaute Raum von Verkehrsgebäuden hielt sich im Jahr 2023 mit -2,2 % relativ stabil. Die Veränderungsrate der ersten vier Monate 2024 hat sich kaum verändert (-2,7 %).

Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung der Baugenehmigungen in industriellen Betriebsgebäuden

Genehmigter umbauter Raum in industriellen Betriebsgebäuden in Mio. m³

Genehmigungen von industriellen Betriebsgebäuden nach Gebäudesegmenten

Industrielle Betriebsgebäude

und Werkstattgebäude

und Lagergebäude

Genehmigter umbauter Raum in industriellen Betriebsgebäuden nach Gebäudearten in Mio. cbm

Prognose der Baugenehmigungen

Baugenehmigungen

Im Jahr 2023 lag der genehmigte umbaute Raum industrieller Betriebsgebäude bei 135,7 Mio. m³ (-16,1 %).

In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 wies die Veränderungsrate positive Werte (+5,8 %) aus. Auch wennderWertvorallem von den Lagergebäuden getragen wird, so ist doch in allen Segmenten eine relative Belebung gegenüber dem Vorjahr festzustellen.

Im Jahr 2024 rechnen wir mit einem moderaten Zuwachs des genehmigten umbauten Raumes industrieller Betriebsgebäude (+0,8 %; zuvor: +0,8 %). Der genehmigte umbaute Raum entspricht mit 136,8 Mio. m³ weitgehend der letzten Prognose. Nach den bisher vorliegenden Zahlen bis April 2024 ist das eher eine vorsichtige Prognose und die Wahrscheinlichkeit für ein besseres Jahresergebnis steigt mit jedem Monat, der die Entwicklung der bisherigen Werte bestätigt.

Spätestens für das Jahr 2025 gehen wir von einer Belebung aus. Der genehmigte umbaute Raum erreicht 144,4 Mio. m³. Dies entspräche einem Zuwachs von +5,6 % (zuvor: 140,8 Mio. m³; +2,4 %).

Warenlagergebäude in Mio. m³

Handelsgebäude in Mio. m³

GenehmigungenHandel FertigstellungenHandel

Fabriken / Werkstätten in Mio. m³

201520162017201820192020202120222023

Genehmigungen Fabrik u. W. Fertigstellungen Fabrik u. W.

Verkehrsgebäude in Mio. m³

201520162017201820192020202120222023

Genehmigungen Verkehr Fertigstellungen Verkehr

Baufertigstellungen

Das Fertigstellungsergebnis für industrielle Betriebsgebäude in Deutschland lag im Jahr 2023 bei 133,3 Mio. m³ umbauten Raum.

Entwicklung des Bauüberhangs industrieller Betriebsgebäude in Mio. m³

Bauüberhang im Jahr 2024 nach Mio. m³ umbautem Raum und Anteilen

Damit wurden die Vorjahreswerte um +7,4 % übertroffen. Der Anteil der nicht begonnenen Gebäude hat sich leicht erhöht. Der Anteil der Gebäude, die sich bereits „unter Dach“ befinden, stieg bis 2022 moderat an Das Jahresergebnis 2023 zeigt einen geringfügigen Rückgang, der dem Zuwachs der noch nicht begonnenen Gebäude entspricht. Das ist einerseits eine Bestätigung der Erwartung, dass Gebäude die aufgeschoben werden können, auch aufgeschoben werden. Andererseits zeigen die statistischen Werte, dass dies nur einen geringen Teil betrifft.

Entwicklung der Segmente des Bauüberhangs industrieller Betriebsgebäude in %

Der Bauüberhang ging von 2022 auf 2023 um 6,6 Mio. m³ umbauten Raum zurück. Das war ein Rückgang um -2,0 %. Damit liegt er immer noch auf einem sehr hohen Niveau.

Es ist aufgrund der voluminösen Lagergebäude mit einer hohen Volatilität der Fertigstellungsentwicklung zu rechnen.

Für die Fertigstellungen im Jahr 2024 gehen wir von 139,0 Mio. m³ umbautem Raum und damit von einer Zunahme um +4,3 % aus

DieFertigstellungenimJahr2025 stabilisieren sich mit 138,6 Mio. m³ umbautem Raum bzw. -0,3 % auf dem erreichten Niveau.

Tabellen und Abbildungen zu den Prognosen für Industrielle Betriebsgebäude

Bautätigkeit in Mio. m³ Bautätigkeit in Mio. m³

Indexentwicklung (2015=100) verschiedener Merkmale der Bautätigkeit für Industrielle Betriebsgebäude

IndustrielleBetriebsgebäude

Baugenehmigungen

Entwicklung nach Bauphasen

Entwicklung der Baugenehmigungen und Baufertigstellungen industrieller Betriebsgebäude in Mio. m³ umbautem Raum

Gemeldete Genehmigungen

Erloschene Genehmigungen

Aktive Genehmigungen Fertigstellungen

Beitragzum Bauüberhang

Neubau – Wohnähnliche Betriebsgebäude

Entwicklung der Baugenehmigungen

Wohnähnliche Betriebsgebäude –Entwicklung 2022/2023

Der genehmigte umbaute Raum wohnähnlicher Betriebsgebäude lag 2023 bei 43,8 Mio. m³ (-17,6 %).

Ein Blick auf die konjunkturelle Entwicklung zeigt, dass die Genehmigungen Ende 2021 und Anfang 2022 auf einem sehr hohen Niveau lagen. Im Verlauf des Jahres 2022 folgte ein kontinuierlicher Rückgang Die Datenlage deutet darauf hin, dass der Abschwung bereits beendet ist. Das ist, angesichts der strukturellen Probleme im Bürogebäudebau, eine sehr positive Überraschung.

Die konjunkturelle Entwicklung der Gebäudearten differenziert sich.

Konjunkturelle Komponente der Entwicklung der Gebäudearten wohnähnlicher Betriebsgebäude in Mio. m³

Die Anstaltsgebäude weisen wieder steigende Genehmigungen aus. Hotels und Gaststätten kommen aus dem Tief. Der zyklische Aufschwung sonstiger Nichtwohngebäude fällt vergleichsweise gering aus. Büro- und Verwaltungsgebäude haben den Tiefpunkt durchschritten.

Wohnähnliche Betriebsgebäude in Mio. m³

Hotels und Gaststätten in Mio. m³

Anstaltsgebäude in Mio. m³

Sonstige Nichtwohngebäude in Mio. m³

Büro- und Verwaltungsgebäude in Mio. m³

Der genehmigte umbaute Raum wohnähnlicher Betriebsgebäude übertraf in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 die Vorjahreswerte um +11,3 %.

Hotels und Gaststätten führen die hohen Zuwächse mit +24,3 % an, gefolgt von sonstigen Nichtwohngebäuden. Sie legten um +15,9 % zu. Büro- und Verwaltungsgebäude übertrafen die Vorjahresergebnisse um +7,2 % und die Anstaltsgebäude lagen mit +3,8 % ebenfalls im positiven Bereich. Alle Segmente der Gebäudegruppe weisen somit eine positive Tendenz aus.

Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung der Baugenehmigungen in Wohnähnlichen Betriebsgebäuden

Genehmigter umbauter Raum in wohnähnlichen Betriebsgebäuden in Mio. m³

Genehmigter umbauter Raum in wohnähnlichen Betriebsgebäuden nach Gebäudearten

Genehmigungen von Wohnähnlichen Betriebsgebäuden nach Gebäudesegmenten

Wohnähnliche Betriebsgebäude

Anstaltsgebäude

u.Verwaltungsgebäude

Prognose der Baugenehmigungen

Baugenehmigungen

Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen wird nach wie vor durch unsichere politische Rahmenbedingungen und geopolitische Risiken beeinträchtigt. Im letzten Marktbericht gingen wir von einem Rückgang der Genehmigungen in Höhe von -9,2 % aus, was 39,7 Mio. m³ an umbautem Raum entsprach. Ohne Zweifel hat sich die Situation deutlichverbessertundwirgehen nur noch von einem Rückgang in Höhe von -5,6 % aus. Dies entspräche 41,3 Mio. m³.

Jährliche Entwicklung der Segmente wohnähnlicher Betriebsgebäude

Anstaltsgebäude in Mio. m³

SelbstwennsichimVerlaufdesJahres2024 die bisherige Entwicklung der Genehmigungen bestätigte, würde dies aufgrund der verschiedenen Bremsfaktoren nur zu einstelligen Zuwachsraten reichen. Aber das wäre im Vergleich zu den bisherigen Erwartungen für diese Gebäudegruppe eine sehr positive Überraschung.

Für das Jahr 2025 rechnen wir nicht mehr nur mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau, sondern, aufgrund der insgesamt besseren Rahmenbedingungen, mit moderaten Zuwächsen. Der genehmigte umbaute Raum steigt um +4,4 % auf 43,1 Mio. m³ (zuvor: 40,1 Mio. m³; +1,0 %).

Büro- und Verwaltungsgebäude in Mio. m³

Nichtwohngebäude

Hotels- und Gaststätten in Mio. m³

Baufertigstellungen

Das Fertigstellungsergebnis für wohnähnliche Betriebsgebäude in Deutschland lag im Jahr 2023 bei 41,2 Mio. m³ umbautem Raum (+0,5 %). Unsere Prognose war mit 39,9 Mio. m³ skeptischer. Die Hemmfaktoren im Bauprozess wirkten sich nicht so stark aus wie erwartet.

Bei den wohnähnlichen Betriebsgebäuden ist der in Bau befindliche umbaute Raum kaum gesunken (-2,0 %). Damit ist das Potenzial für Fertigstellungen nahezu unverändert hoch.

Entwicklung des Bauüberhangs wohnähnlicher Betriebsgebäude in Mio. m³ umbautem Raum

Unsere Prognose berücksichtigt sowohl Kapazitäten als auch Knappheitsfaktoren. Deren hemmende Wirkung lässt allerdings in jüngster Zeit nach.

Bauüberhang im Jahr 2024 nach Mio. m³ umbautem Raum und Anteilen

Entwicklung der Segmente des Bauüberhangs wohnähnlicher Betriebsgebäude in %

In 2024 fallen die Fertigstellungen nur noch geringfügig um -0,3 % zurück (zuvor: -5,3 %). Das entspricht 41,1 Mio. m³umbautem Raum. ImJahr2025 fallen die Fertigstellungen etwas (-1,5 %) unter die Vorjahreswerte. Der fertiggestellte umbaute Raum liegt mit 40,5 Mio. m³ deutlich über früheren Erwartungen (35,7 Mio. m³). Die Ursachen sind ein hoher stabiler Bauüberhang, eine schnellere Fertigstellungsdynamik und vor allem ein vorzeitiges Ende des Abschwungs der Genehmigungen.

Tabellen und Abbildungen zu den Prognosen für Wohnähnliche Betriebsgebäude

Bautätigkeit in Mio. m³ Bautätigkeit in Mio. m³

Indexentwicklung (2015=100) verschiedener Merkmale der Bautätigkeit für Wohnähnliche Betriebsgebäude

Veranschlagte Baukosten

Bauphasen für wohnähnliche Betriebsgebäude

Wohnähnliche Betriebsgebäude

Entwicklung der Baugenehmigungen und Baufertigstellungen wohnähnlicher Betriebsgebäude in Mio. m³ umbautem Raum

Gemeldete Genehmigungen

Erloschene Genehmigungen

Aktive Genehmigungen Fertigstellungen

Beitragzum Bauüberhang

Neubau – Landwirtschaftliche Betriebsgebäude

Entwicklung der Baugenehmigungen

Landwirtschaftliche BetriebsgebäudeEntwicklung 2024

Der genehmigte umbaute Raum landwirtschaftlicher Betriebsgebäude fiel im Jahr 2023 um -10,9 % unter die Vorjahreswerte und damit auf 19,4 Mio. m³.

Die konjunkturelle Entwicklung zeigt seit dem „Tierwohl-Buckel“ im Jahr 2021 eine moderat rückläufige Tendenz. Nach einem schwachen Start im Januar 2024 (-21,1 %) legten die Genehmigungen im Februar und April deutlich zu, sodass die Jahresverlaufsrate im April bei +10,4 % lag. Das Ergebnis ist jedoch sehr stark von einem positiven Ausreißer (+62,1 %) im April geprägt.

Eine schnelle Erholung zu erwarten, wäre verfrüht.DerFleischkonsuminDeutschland sinkt rapide. Im Jahr 2023 aß jeder Bundesbürger im Schnitt 27,5 kg Schweinefleisch.

Das sind fast zehn Kilo weniger als im Jahr 2013. Bei Rindfleisch sank der Pro-KopfVerbrauchseit2017umeinKiloauf8,9Kilo.

Das trifft die Schlachthöfe schwer. Einige Betreiber wollen ihre Schlachthöfe verkaufen. (HB 11.06.24). Ein geringer Fleischverzehr bedeutet weniger Fleischabsatz und weniger Tierhaltung. Damit trifft es im Vergleich zum Pflanzenanbau den bauintensiveren Teil landschaftlicher Gebäude.

Prognose der Baugenehmigungen

Baugenehmigungen

Trotz steigender aktueller Genehmigungszahlen gehen wir für 2024 von einem Rückgang der Baugenehmigungen auf 18,8 Mio. m³ umbauten Raum oder um -3,0 % aus (zuvor 19,0 Mio. m³; -2,0 %).

Eine sich belebende Industrieproduktion und die erwartete Konsumbelebung stehen einem stärkeren Abschwung entgegen.

Im Jahr 2025 wird das Genehmigungsniveau stagnieren. Die Genehmigungen liegen unverändert bei einem umbauten Raum in Höhe von 18,8 Mio. m³ (zuvor: 19,3 Mio. m³)

Baufertigstellungen

Das Fertigstellungsergebnis für landwirtschaftliche Betriebsgebäude in Deutschland ging im Jahr 2023 mit 17,189 Mio. m³ umbautem Raum gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück (-11,9 %). Das führt zu einem neuen Ausgangsniveau. Unsere Erwartungwar mit+3,9 % deutlich optimistischer

Für das Jahr 2024 gehen wir aufgrund des niedrigeren Vorjahresniveaus von einem leichten Zuwachs der Fertigstellungen in Höhe von +1,8 % aus. Das entspräche 17,5 Mio. m³ (zuvor: 18,7 Mio. m³) umbautem Raum. Im Jahr 2025 verharrt die Entwicklung auf diesem Niveau (+1,7 %). Der umbaute Raum liegt bei 17,8 Mio. m³.

Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung der Baugenehmigungen in Landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden

Genehmigungen von Landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden

Landwirtschaftliche Betriebsgebäude

Genehmigter umbauter Raum in landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden in Mio. m³

Tabellen und Abbildungen zu den Prognosen für Landwirtschaftliche Betriebsgebäude

Bautätigkeit in Mio. m³

Bauüberhang in Mio. m³ umbauter Raum

Entwicklung der Segmente des Bauüberhangs landwirtschaftlicher Betriebsgebäude in %

Bauüberhang im Jahr 2024 nach Mio. m³ umbautem Raum und Anteilen

Indexentwicklung (2015=100) verschiedener Merkmale der Bautätigkeit für Landwirtschaftliche Betriebsgebäude

Landwirtschaftliche Betriebsgebäude

Baugenehmigungen

Bauphasen für landwirtschaftliche Betriebsgebäude

Veranschlagte Baukosten Landwirtschaftliche Betriebsgebäude

Entwicklung der Baugenehmigungen und Baufertigstellungen landwirtschaftlicher Betriebsgebäude (in Mio. m³)

Gemeldete Genehmigungen

Erloschene Genehmigungen

Aktive Genehmigungen Fertigstellungen

Beitragzum Bauüberhang

Neubau Nichtwohnbau insgesamt

Tabellen und Abbildungen zu den Prognosen für Nichtwohnbau, insgesamt Bautätigkeit in Mio. m³ Bauüberhang in Mio. m³ umbauter Raum

Indexentwicklung (2015=100) der Bautätigkeit für den Nichtwohnbau

Veranschlagte Baukosten

Bauphasen für den Nichtwohnbau

Nichtwohnbau

Umbauter Raum

Entwicklung der Genehmigungen und Fertigstellungen im Nichtwohnbau insgesamt in Mio. m³

Gemeldete Genehmigungen

Erloschene Genehmigungen Aktive Genehmigungen

Beitragzum Bauüberhang

Bauvolumen – Nichtwohnbau

Nichtwohnbau (unverändert)

Wirtschaftsbau (gewerblicher Bau)

NachvorläufigenBerechnungen betrugdas gewerbliche Hochbauvolumen 2023 nominal107,0Mrd. € undreal68,2 Mrd. €.Damit ist das reale Bauvolumen um -2,7 % gesunken. Durch Preissteigerungen konnte das nominale Bauvolumen noch um +3,2 % zulegen. 2024 wirken reales und nominales Bauvolumen gleichgerichtet (-4,4 % nominal, -2,4 % real). Erst 2025 ist real und nominal wieder mit Zuwächsen zu rechnen.

Vergleich des realen und nominalen gewerblichen Bauvolumens in Mrd. €

Öffentlicher

Bau

2023 betrug das öffentliche Hochbauvolumen nominal 29,7 Mrd € und real 19,7 Mrd. € Sowohl das reale (+6,4 % als auch das nominale Bauvolumen (+12,6 %) legten 2023 zu. Das reale öffentliche Bauvolumen wird 2024 (+4,2 %) und 2025 (+3,4 %) wachsen. Negative Preisentwicklungen schmälern die nominalen Zuwächse etwas.

Vergleich des realen und nominalen öffentlichen Bauvolumens in Mrd. €

Quelle: DIW-Bauvolumensrechnung (Oktober 2023, Januar 2024) und eigene Berechnungen

Vergleich der realen Entwicklungen von Neubau und Modernisierung im Wirtschaftsbau in Mrd. €

Quelle: DIW-Bauvolumensrechnung (Oktober 2023, Januar 2024) und eigene Berechnungen

Vergleich der realen Entwicklungen von Neubau und Modernisierung im öffentlichen Bau in Mrd. €

Quelle: DIW-Bauvolumensrechnung (Oktober 2023, Januar 2024) und eigene Berechnungen

Quelle: DIW-Bauvolumensrechnung (Oktober 2023, Januar 2024) und eigene Berechnungen

Gewerbliches Hochbauvolumen in jeweiligen Preisen

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigene Berechnungen

IST 2022 Prognose 2023 Prognose 2024

Gewerbliches Hochbauvolumen in Preisen von 2015

2022 Prognose 2023 Prognose 2024

Preissteigerungen und Anteile am nominalen Bauvolumens

Preisentwicklung

Anteile am Bauvolumen

Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigene Berechnungen

Öffentliches Hochbauvolumen in jeweiligen Preisen

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigene Berechnungen

IST 2022 Prognose 2023 Prognose 2024

Öffentliches Hochbauvolumen in Preisen von 2015

IST 2022 Prognose 2023 Prognose 2024

Prognose 2025

Preissteigerungen und Anteile am nominalen Bauvolumens

Preisentwicklung

Prognose 2025

Anteile am Bauvolumen

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigene Berechnungen

Nichtwohnbau Hochbauvolumen in jeweiligen Preisen

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigenen Berechnungen

IST 2022 Prognose 2023 Prognose 2024

Prognose 2025

Nichtwohnbau Hochbauvolumen in Preisen von 2015

IST 2022 Prognose 2023 Prognose 2024

Prognose 2025

Preissteigerungen und Anteile am nominalen Bauvolumens

Preisentwicklung

Anteile am Bauvolumen

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigenen Berechnungen

Vergleich des realen und nominalen Bauvolumens im Nichtwohnbau in Mrd. €

Vergleich der realen Entwicklungen von Neubau und Modernisierung im Nichtwohnbau in Mrd. €

Quelle: DIW-Bauvolumensrechnung (Oktober 2023, Januar 2024) und eigene Berechnungen

Quelle: DIW-Bauvolumensrechnung (Oktober 2023, Januar 2024) und eigene Berechnungen

Tiefbau

Baugewerbe

Die Heinze Marktforschung führt keine eigenen Berechnungen zum Tiefbau durch. Im Zeichen derKapazitäts- und Materialengpässe ist der Tiefbau ein Wettbewerber um Kapazitäten und Rohstoffe. Somit ist ein Blick auf seine Entwicklung auch für jene interessant, die nur im Hochbau tätig sind. Die Angaben zum Baugewerbe basieren auf den Daten des Statistischen Bundesamtes und die Tabellen zum Bauvolumen auf Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Auftragsbestand

BeimVolumenindexdes Auftragsbestandes stellt sich eine zunehmende Spreizung ein. Im Nichtwohnbau zeichnet sich ein moderaterAnstiegab.ImWohnungsbauist dieser zeitlich verzögert und schwächer zu erkennen. Der Tiefbau hingegen startet kräftig durch.

Volumenindex des Auftragsbestandes (2015 = 100)

Auftragseingänge im Tiefbau

ImJahr2023übertrafendienominalenAuftragseingänge die Vorjahreswerte um +11,5 %. Ein Ende der dynamischen

Entwicklung ist nicht absehbar. Die Auftragseingänge übertrafen bis einschließlich April 2024 die Vorjahreswerte um +10,3 %

Baugewerbliche Umsätze

Auch bei den Umsätzen blieb der konjunkturelle Aufschwung erhalten. Die baugewerblichen Umsätze wuchsen 2023 mit +8,3 % ebenfalls kräftig Bis April 2024 übertrafen sie die Vorjahreswerte um +9,5 %.

Geleistete Arbeitsstunden

Die geleisteten Arbeitsstunden wiesen mit einem Zuwachs von +1,2 % im Jahr 2023 eine moderat steigende reale Entwicklung aus. Dieser hat sich bis April 2024 deutlich beschleunigt. Die Werte lagen um +4,9 % oberhalb des Vorjahres.

Regionale Entwicklung

In allen Regionen weist die Entwicklung der Auftragseingänge eine positive Tendenz auf.

Bereiche des Tiefbaus

Während die Auftragseingänge im Tiefbau bis April 2024 insgesamt um +10,3 % zulegten, lagen die Auftragseingänge im gewerblichen Tiefbau mit +13,6 % deutlich darüber. Im Straßenbau (+3,6 %) fielen die Zuwächse geringer aus, während die Auftragseingänge im sonstigen öffentlichen Tiefbau (+12,9 %) über dem Durchschnitt lagen.

Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung des Baugewerbes im Tiefbau

Auftragseingänge im Tiefbau in Mio. Euro und in %

*) 12-Monats-Vergleich in Mio.

Veränderungsraten in %

Regionale Entwicklung im Tiefbau in Mio. Euro bzw. Veränderungsrate lfd. Jahr in %

Auftragseingänge im Tiefbau nach Bereichen in Mio. Euro Tiefbau, insgesamt

Tiefbau

Bauvolumen – Tiefbau (unverändert)

Tiefbau

In 2023 betrug das nominale Tiefbauvolumen nach vorläufigen Berechnungen

105,0 Mrd € und real 66,2 Mrd. €. In den beiden Prognosejahren 2024/25 wird das Tiefbauvolumen real wie nominal wachsen.

Real liegt der Zuwachs bei ca. drei Prozent, während das nominale Tiefbauvolumen mit zwei Prozent etwas weniger wächst.

Vergleich des realen und nominalen Tiefbauvolumens in Mrd. €

Quelle: DIW-Bauvolumensrechnung (Oktober 2023, Januar 2024) und eigene Berechnungen

Auf den Wirtschaftsbau entfielen 2023 nominal mit 54,5 % etwas höhere Anteile. Nachdem beide Bereiche um das Jahr 2017 fast gleichauf lagen, entfallen zunehmend größere Anteile auf den gewerblichen Tiefbau.

Vergleich des realen gewerblichen und öffentlichen Tiefbauvolumens in Mrd. €

Tiefbau

Tiefbau

Quelle: DIW-Bauvolumensrechnung (Oktober 2023, Januar 2024) und eigene Berechnungen

Tiefbauvolumen in jeweiligen Preisen

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigenen Berechnungen

IST 2022 Prognose 2023 Prognose 2024

Prognose 2025

Mrd. €

Tiefbauvolumen in Preisen von 2015 Preisentwicklung

IST 2022 Prognose 2023 Prognose 2024

Preissteigerungen und Anteile am nominalen Bauvolumens

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigenen Berechnungen

Prognose 2025

Anteile am Bauvolumen

Gesamtüberblick

BAUVOLUMEN in jeweiligen Preisen

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigene Berechnungen

Prognose 2023

Prognose 2024

Prognose 2025

Vgl. DIW-Institut: Struturdaten (Oktober 2023), Wochenbericht 1-2/2024 mit eigenen Aktualisierungen und Ergänzungen

BAUVOLUMEN in Preisen von 2015

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigene Berechnungen

2022

Prognose 2023

Prognose 2024

Prognose 2025

Vgl. DIW-Institut: Struturdaten (Oktober 2023), Wochenbericht 1-2/2024 mit eigenen Aktualisierungen und Ergänzungen Heinze GmbH: Struktur der Prognose Hochbau/Tiefbau; Neubau/Modernisierung; reale Werte

BAUVOLUMENSRECHNUNG Marktanteile in %

DIW-Prognose Januar 2024, Datenstand DIW 1-2 2024 und eigene Berechnungen

2022

Vgl. DIW-Institut: Struturdaten (Oktober 2023), Wochenbericht 1-2/2024 mit eigenen Aktualisierungen und Ergänzungen

Die folgende Tabelle greift auf die Daten des Statistischen Bundesamtes für den Neubau zu. Diese enthalten auch die Wohnungen in neu errichteten Nichtwohnbauten. In vorherigen Tabellen trennen wir im Nichtwohnbau nicht nach Neubau und Modernisierung, weil das Segment in der Summe bereits recht klein ist. Dem aufmerksamen Leser könnte aber der Widerspruch (Neubau ohne Nichtwohnbau zu Neubau mit Nichtwohnbau) auffallen. Durch die eingefügte Tabelle für genehmigte Wohnungen im Bestand für Wohn- und Nichtwohnbau ergibt sich in der

Summe (Neubau + Bestand) wieder die Prognose der Wohnungen insgesamt.

Indexentwicklung (2015=100) verschiedener Merkmale der Bautätigkeit im Neubau

(Neubau)

Veranschlagte Baukosten

Genehmigte

Wohnungsbaugesamt

Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

AIECE

Arbeitsgruppe Rohstoffpreise der Vereinigung Europäischer Konjunkturforschungsinstitute

BA Bundesagentur für Arbeit

DIW Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin

BIP Bruttoinlandsprodukt

$/b Dollar je Barrel (1 Barrel = 159 Liter Rohöl)

DBB Deutsche Bundesbank

EFTA Europäische Freihandelszone (Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz)

EU Europäische Union (Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern)

Eurostat Statistisches Amt der Europäischen Union

EZB Europäische Zentralbank

FED Notenbank der Vereinigten Staaten, USA

HB Handelsblatt

HVPI harmonisierter Verbraucherpreisindex der EZB

IEA Internationale Energieagentur

ifo ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München

IfW Institut für Weltwirtschaft, Kiel

IWF Internationaler Währungsfonds

IWH

Mitte Institut für Wirtschaftsforschung Halle Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland

IZ Immobilienzeitung

MOE Mittel- und Osteuropäische Staaten

NAFTA Nordamerikanische Freihandelszone (Kanada, Mexiko, Vereinigte Staaten)

Nord Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen

OECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Ost Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, SachsenAnhalt und Thüringen

Abkürzungsverzeichnis

RWI Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

Süd Bayern und Baden-Württemberg

West Nordrhein-Westfalen

WIIW Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche

ZEW Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

zuvor: Es folgt die Wachstumsrate des letzten Marktberichtes zum Vergleich.

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