Heinze Marktbericht Januar 2025 (DEMO)

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Aktuelle Baumarktentwicklungen, Genehmigungs- und Fertigstellungsprognose

Januar 2025

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Allgemeine Wirtschaftsentwicklung

Internationale Konjunktur

Weltwirtschaft stabil

DieWeltwirtschaftwächstimPrognosezeitraum mit einer Rate von knapp über drei Prozent. Die Erwartung für das Jahr 2026 hat sich jedoch um 0,2 % eingetrübt. Die Normalisierung der Inflationsraten und die niedrigeren Finanzierungskosten stabilisieren die Entwicklung. Der Welthandel dürfte angesichts der zu erwartenden Handelskonflikte weiter an Dynamik verlieren.

Damit bleibt er gegenüber früheren Erwartungen nicht knapp unter der Entwicklung der Produktion (2026 +2,7 %), sondern fällt deutlich zurück (2026 +1,2 %).

Weltwirtschaftim Überblick

Veränderungsraten des realen BIP zum Vorjahr in Prozent

Die globale Inflation wird sich voraussichtlich von +6,9 % im Jahr 2024 auf +4,7 % im Jahr 2025 und auf +3,9 % im Jahr 2026 zurückbilden. Während sich die meisten Wirtschaftsregionen dem Zwei-Prozent-Ziel nähern, treiben Afrika und Lateinamerika die Inflation weiter an. Aufgrund der Erfolge in der Inflationsbekämpfung Argentiniens baut sich die Inflation in Lateinamerika deutlich ab

Inflation im Überblick

Verbraucherpreise zum Vorjahr in Prozent

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 11.12.2024

Rohstoffpreise uneinheitlich

„DerHWWI-Rohstoffpreisindexsetzteseine fallende Tendenz vom Juli auch im August und September weiter fort und sank um -0,9 % im August und -3,0 % im September. Im Oktober hingegen stieg der Index um +4,1 % auf nun 180,8 und befindet sich damit um -6,5 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats (Stand: 15.11.2024).“ DieaktuellePrognosedes IfW unterstellt einenrelativstabilen Ölpreisvon ca. 70 $/b der Marke Brent, einen tendenziell sinkenden Gaspreis von derzeit ca. 45 €/MWh auf ca. 35 €/MWh und einen tendenziell sinkenden Strompreis von derzeit ca. 100 €/MWh auf ca. 88 €/MWh in 2026.

USA

Die wirtschaftliche Entwicklung der USA bleibt auch Ende 2024 auf Wachstumskurs. Nach bisher absehbaren Tendenzen dürfte dieFiskalpolitikexpansivbleibenunddamit die Verschuldung ausweiten. Die Eindämmung der irregulären Migration und höhere Einfuhrzölle dürften das Produktionspotenzial hingegen schmälern.

Da steigende Nachfrage bei tendenziell geringerem Angebot Druck auf die Inflation ausübt, könnten die US-Zinsen in der Folge weniger sinken als angenommen. Insgesamt legt das BIP 2024 noch einmal kräftigum+2,8 %zu. ImJahr2025 lässtdas Wachstum mit +2,4 % etwas nach. Für das Jahr2026 gehtdas IfW davonaus, dass sich das Wachstum weiter abkühlt (+1,7 %).

China

Noch gelingt es China, seine Überproduktion auf dem Weltmarkt unterzubringen.

Das dürfte aufgrund wachsenden Widerstandes in den kommenden beiden Jahren zunehmend an seine Grenzen stoßen. Nachdem im Jahr 2024 noch ein Zuwachs von +4,9 % erwartet wird, rechnet das IfW für 2025 (+4,4 %) und 2026 (+4,0 %) mit weiter nachlassenden Wachstumsraten.

Ausgewählte LänderAsiens

Reales BIP zum Vorjahr in Prozent

2024 2025 2026

5,0 Indonesien 4,9 5,3

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 11.12.2024

Indien

Der Produktionsanstieg in Südostasien verlangsamte sich etwas Die seit rund zwei Jahren sehr kräftige Expansion in Indien schwächte sich sogar recht deutlich ab. Die Aufholeffekte nach der Pandemie laufen aus und hohe Preise dämpfen den privaten Konsum.

Japan

Nach einem konjunkturellen Rückgang im Jahr 2024 in Höhe von -0,2 % gewinnt die Konjunktur 2025 vorübergehend an Schwung. Das ist vor allem auf staatliche Konjunkturprogramme und die Schwäche des Yen zurückzuführen, was die Exporte anregt. Mit dem Auslaufen der Sondereffekte wird sich dieWachstumsrate 2026 auf +0,7 % zurückbilden. (IfW)

Lateinamerikanische Schwellenländer

Das Wachstum in Lateinamerika bleibt in den meisten Ländern stabil. Der leichte Rückgang in Brasilien ist auf hohe Werte in 2024 zurückzuführen. Die argentinische Wirtschaft wird bereits 2025 die negativen Folgen disruptiver Wirtschaftsreformen hinter sich lassen und um drei Prozent in derFolgewachsen.Daswirdsichpositivauf die Entwicklung der Region insgesamt auswirken. Das Wachstum wird 2025 und 2026 mehr als zwei Prozent betragen.

Lateinamerikanische Schwellenländer

Reales BIP zum Vorjahr in Prozent

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 11.12.2024

Afrika

DieWirtschaftdes afrikanischenKontinents wächst zwischen drei und vier Prozent bei gleichzeitig hohen Inflationsraten.

Ausgewählte LänderAfrikas

2024 2025

Institut für Weltwirtschaft, 11.12.2024

Europa

Die hohen Verschuldungsquoten im Euroraum, die meist schon über den angestrebten Werten der Finanzregeln liegen, lassen nur wenig Spielraum für eine expansive Finanzpolitik. Vielmehr ist damit zu rechnen, dass die gestiegenen Schuldzinsen den Spielraum der Staaten eher einschränken.

Reales

Reales BIP zum Vorjahr in Prozent 2024

Institut für Weltwirtschaft,

Das BIP im Euroraum wächst ausgehend vom Jahr 2024 mit +0,8 % und legt in der Prognoseperiode moderat zu. In den Jahren2025 (+0,9 %) und2026 (+1,1 %) liegen die Zuwachsraten nur etwas darüber.

Die osteuropäischen EU-Mitgliedsländer kommen 2024 deutlich kraftvoller aus der Flaute (+1,7 %) In den Jahren 2025 (+2,7 %) und 2026 (+3,0 %) liegt das Wachstum der Beitrittsländer deutlich über dem Euroraum

Osteuropäische -EU Mitgliedsländer

Reales BIP zum Vorjahr in Prozent

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 11.12.2024

In den sonstigen europäischen Ländern ähnelt die Entwicklung dem Euroraum. Das Wachstum wird etwa um einen halben Prozentpunkt höher liegen.

Sonstige europäische Länder

Veränderungsraten des realen BIP zum Vj. in %

IfW, Institut für Weltwirtschaft, 11.12.2024

Deutsche Konjunktur

Außenhandel

Trotz wachsender Absatzmärkte schrumpften die Exporte kräftig. Die Absatzmärkte der deutschen Exporteure entwickeln sich im laufenden Jahr schwächer als der Welthandel. Ursächlich sind die rückläufigen Importe der Handelspartner Deutschlands innerhalb des Euroraums. Im kommenden Jahr nähert sich die Dynamik der Absatzmärkte dann derjenigen des Welthandels wieder weitgehend an. Für 2026 und 2027 wird ein Zuwachs im Einklang mit der Dynamik des Welthandels erwartet. (DBB)

Die Exporte gingen 2024 real um -0,9 % zurück. 2025 werden sie erneut um -0,9 % abnehmen. Für das Jahr 2026 rechnet das IfW mit einer Belebung der Exporte um +1,8 %.

Exporte und Exporterwartungen

Exporte real in Prozent (linke Skala); Saldo der Erwartungen

1/20 7/20 1/21 7/21 1/22 7/22 1/23 7/23 1/24 7/24

Die Entwicklung der Importe hängt sehr stark von der binnenwirtschaftlichen Nachfrage ab. 2024 blieben sie unter den Vorjahreswerten (-0,4 %). 2025 werden sie um +0,8 % etwas wachsen. Die Importe im Jahr 2026 übertreffen die Vorjahreswerte um +2,7 %.

Exporterwartungen

„DieifoExporterwartungensindimDezember auf -6,1 Punkte von -5,8 Punkten im November gesunken. Die deutsche Wirtschaft rechnet mit einem rückläufigen Auslandsgeschäft. Die Exportwirtschaft entwickelt auch zum Jahresende keine Dynamik. Die Unternehmen profitieren derzeit – imUnterschiedzufrüherenJahren – nicht von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in anderen Ländern.“ (K. Wohlrabe, ifo).

Export- und Importklima

Export- und Importklima, (Veränderung der Indexpunkte) real in Prozent;

Exportklima

Importklima

1/20 7/20 1/21 7/21 1/22 7/22 1/23 7/23 1/24 7/24

Saldo der Erwartung über die Exporte aus „zunehmend“ und „abnehmend“ ist auf der Nulllinie ausgewogen.

Ex- und Importklima: der deutschen Wettbewerbssituation im Verhältnis zu der in Liefer- bzw. Abnehmerländern

Quelle: ifo-Institut

Geschäftsklima Ifo-Institut

„Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich verschlechtert. Der ifo Geschäftsklimaindexsank imDezember auf 84,7 Punkte, nach 85,6 Punkten im November. Das ist der niedrigste Wert seit Mai 2020. Der Rückgang war insbesondere auf die pessimistischeren Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde hingegen von den Unternehmen besser bewertet. Die Schwächeder deutschen Wirtschaft ist chronisch geworden.“ (C. Fuest, ifo)

Ifo-Geschäftsentwicklung der gewerblichen Wirtschaft - Salden

Quelle: ifo-Institut, Konjunkturtest

Ifo-Geschäftsentwicklung der Branchen der gewerblichen Wirtschaft

Insgesamt Bauhauptgewerbe Verarbeit. Gew. Großhandel Einzelhandel

Quelle: ifo-Institut, Konjunkturtest

Geschäftsklima Ifo-Institut: Branchen

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index merklich gesunken. Die Unternehmen zeigten sich unzufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem trübten sich ihreErwartungen deutlich ein. Die Auftragslage verschlechterte sich erneut. Produktionskürzungen sind angekündigt.

Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Dies war spürbar skeptischeren Erwartungen der Unternehmen geschuldet. Die aktuelle Lage wurde hingegen etwas besser beurteilt. Während die Gastronomie von einem guten Weihnachtsgeschäft berichtet, blickt der Bereich Transport und Logistik sorgenvoll auf die kommenden Monate.

Im Handel konnte der Index seine Aufwärtsbewegung der letzten zwei Monate nicht fortsetzen. Die Unternehmen zeigten sich weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Auch bei den Erwartungen nahm der Pessimismus zu. Diese Entwicklung war vor allem durch den Großhandel getrieben.AberauchderEinzelhandelzeigt sich eher unzufrieden.

Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima verbessert. Die Firmen bewerteten insbesondere ihre aktuelle Lage etwas positiver. Die Erwartungen verschlechterten sich jedoch.“ (C. Fuest, ifo)

Ifo-Geschäftsentwicklung der Bauwirtschaft - Salden

Lage Klima Erwartung

Quelle: ifo-Institut, Konjunkturtest

Ifo-Konjunkturampel

Die Ifo-Konjunkturampel zeigt die Wahrscheinlichkeit für eine expansive Entwicklung in % an. Zum Jahresende 2024 befindet sich diese auf sehr niedrigem Niveau.

ZEW-Konjunkturerwartungen

„Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland verbessern sich in der Umfrage vom Dezember 2024. Sie liegen aktuellmitplus15,7Punktenum8,3Punkte über dem Vormonatswert. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage verändert sich hingegen nur minimal. Der Lageindikator für Deutschland fällt um 1,7 Punkte und liegt bei minus 93,1 Punkten “ (ZEW-Präsident Wambach).

Erwartung

Quelle: ZEW

Volumenindex des Auftragseingangs im Verarbeitenden Gewerbe

Aktuelle Lage

Nach Rückgängen zur Jahresmitte konnten sich die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe im September (+4,1 %) und Oktober (+8,8 %) wieder etwaserholen. DasNiveauistabernachwie vor niedrig.

Volumenindex des Auftragseingangs im Verarbeitenden Gewerbe (2021=100) 2006 – 2024 2022 – 2024

Quelle: Statistisches Bundesamt

Die Produktion des Verarbeitenden Gewerbes

Das Produktionsvolumen sank kalenderund saisonbereinigt im September um -2,7 % und im Oktober um -0,4 %. Sie sank damit wieder auf das Niveau aus dem Juni zurück. Die deutsche Bundesbank kommentiert die stagnierende Produktion in Deutschland so: „Da die Aussichten auch aus strukturellen Gründen (Erwerbstätige, Produktivität) schwächer sind, wurde das erwartete Wachstum des Produktionspotenzials der deutschen Wirtschaft deutlich abwärts revidiert. Für die verhaltenen Wachstumsaussichten spielen die strukturellen Belastungsfaktoren eine wichtige Rolle. Die geschätztenPotenzialratenliegenzwischen 2024 und 2027 nur noch bei 0,4 % pro Jahr. Zum Vergleich: Im Zeitraum 2011 bis 2019 betrugdasPotenzialwachstumschätzungsgemäß durchschnittlich 1,4 % pro Jahr.“ (DBB)

Obwohl die Industrieproduktion in der übrigen Welt aufwärtsgerichtet ist und längst zum vorpandemischen Trend zurückgefunden hat, leidet die Industrie in Deutschland neben zunehmender Konkurrenz insbesondere aus China auch unter standortspezifischen Wettbewerbsnachteilen. (IfW)

Die Bruttowertschöpfung wird durch Abzug der Vorleistungen von den Produktionswerten errechnet; sie umfasst also nur den im Produktionsprozess geschaffenen Mehrwert (StBA).

Die Bruttowertschöpfung im VerarbeitendenGewerbe istschon seit über einemJahr abwärtsgerichtet. Sie hat sich aber deutlich besser gehalten als die Industrieproduktion. Ein Grund dafür dürften steigende Dienstleistungsanteile an der Bruttowertschöpfung der Industrieunternehmen sein, die nicht in der Industrieproduktion erfasst werden. Sofern sich dieser Trend fortsetzt,

könnte die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe im Verlauf des kommenden Jahres stabil bleiben. (IfW)

Prognose zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung

Die folgende Darstellung der Verwendung des Inlandsproduktes in realen Werten zeigt zunächst diePrognose des IfW für die Jahre 2024 bis 2026. Dem folgt eine Darstellung der Bedeutung der volkswirtschaftlichen Sektoren für das BIP in nominalen Werten des Jahres 2024 und ihres Anteils an der Verwendung

Die Rezession im Jahr 2023 (-0,3 %) setzt sich 2024 in ähnlichem Umfang fort (-0,2 %). „DiedeutscheWirtschaftkann sich nicht aus der Stagnation lösen. Signale für einespürbarewirtschaftlicheBelebungsind kaum auszumachen. Vielmehr mehren sich dieZeichen,dassdiewirtschaftlicheSchwäche vor allem struktureller Natur und weniger konjunkturell bedingt ist, sodass die Wirtschaftsleistung kurzfristig nicht viel Luft nach oben hat.“ Mit einer so kraftlosen Dynamik wird es umso schwerer, die anstehenden Herausforderungen zu bestehen. Mit dem Zusammenbruch der Ampel wird die „vorläufige Haushaltsführung“ weitere Bremsspuren hinterlassen. Die Unternehmen verlieren auf breiter Front die Zuversicht und die realen Einkommen werden in den kommenden Jahren kaum steigen. Bessere Finanzierungsbedingungen könnten die Investitionen stützen. Die vorliegenden Wahlprogramme signalisieren eher ein langweiliges „Weiter so“ als eine hoffnungsvolle Herausforderung

Prognose des IfW vom 11.12.2024 für Deutschland

Quelle: IfW vom 11 12.2024

Bedeutung der volkswirtschaftlichen Sektoren für das BIP (nominal 2024; Anteil am BIP)

Quelle: IfW vom 11 12.2024

Ausrüstungsinvestitionen

Laut der Verbandsumfrage vom IW beschreiben 31 von 49 Wirtschaftsverbänden die aktuelle Lage schlechter als noch vor einem Jahr. „Die Gründe sind vielfältig: Hohe Kosten für Energie, Arbeit, Material und überbordende Bürokratie belasten die Unternehmenundsorgendafür,dasssieim internationalen Vergleich kaum noch mithalten können. Die unsichere Weltlage hemmt Exporte, das politische Chaos im eigenen Land die Investitionen – wer nicht weiß, wohin die Politik die nächsten Jahre steuert, investiert seltener in neue Maschinen, Technologien oder Fahrzeuge.“ (IW)

Die Ausrüstungsinvestitionen sanken im III. Quartal um -0,2 % und damit das vierte Quartal in Folge Für das IV. Quartal geht das IfW davon aus, dass sich private und öffentliche Ausrüstungsinvestitionen

etwa auf dem Vorjahresniveau halten. „Für das Jahr 2025 erwartet das IfW einen weiteren Rückgang um -0,4 %. Erst im Jahr 2026 dürften die Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge um +3,9 % ausgeweitet werden. (IfW)

Bauinvestitionen

Die realen Bauinvestitionen sinken bereits das vierte Jahr in Folge und sind in dem Zeitraum um dreizehn Prozent gesunken. Das IfW geht davon aus, dass sie im Jahr 2025 ihren Tiefpunkt durchschreiten. Darauf deuten steigende Immobilientransaktionen und Neukreditvolumen für Wohnungsbaukreditehin.Für2025rechnetman insgesamt jedoch noch mit einem Rückgang der Bauinvestitionen in Höhe von -1,2 %. Im Jahr 2026 werden sie von geringem Niveau ausgehend um +2,7 % zulegen.

Bezüglich der Nachfrage nach Bauleistungen sind die Bauinvestitionen nur eingeschränkt nutzbar (siehe auch Abschnitt Bauvolumen). Sie enthalten keine Baumaßnahmen, die nicht zivil nutzbar sind (Militär). Andererseits enthalten sie neben Hoch- auch Tiefbauausgaben. Im Wohnungsbau enthalten sie nur investive Maßnahmen und keine konsumtiven Ausgaben für Verschönerung.

Staatlicher Verbrauch

Die Steuereinnahmen werden im Jahr 2025 in ähnlich hohem Tempo zulegen wie im Vorjahr und im Jahr 2026 leicht an Fahrt verlieren. Insbesondere das Auslaufen der Inflationsausgleichsprämien und die steigenden Beitragssätze zu den Sozialversicherungen sorgen für eine stärkere Zunahme der Einnahmen. Zudem wird der Ausgabenanstieg von der vorläufigen Haushaltsführung des Bundes etwas gedämpft. Nach einem kräftigen Anstieg der staatlichen Konsumausgaben im Jahr 2024 (+2,3 %) werden die staatlichen Ausgaben im Jahr 2025 real um +1,2 % und in 2026 um 1,5 % wachsen. (IfW)

Privater Verbrauch

Auf den privaten Verbrauch entfielen 2024 52,8 % der Verwendung des BIP. Er ist damit der größte Verwendungsbereich mit entsprechendem Einfluss auf die Entwicklung insgesamt Zwar steigen die real verfügbaren Einkommen weiter, doch verharrt

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

der private Konsum in der Stagnation. Die Zurückhaltung dürfte auf die wirtschaftspolitische Unsicherheit und die Eintrübung am Arbeitsmarkt zurückzuführen sein. Die Sparquote verharrt weiter auf relativ hohem Niveau. Vor diesem Hintergrund werden die privaten Konsumausgaben im Jahr 2025 in etwa stagnieren und im Jahr 2026 um +0,6 % steigen. (IfW)

Arbeitsmarkt

"Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote lag im November 2024 wie im Vormonat bei 6,1 Prozent. In Ostdeutschland war die Quote mit 7,6 Prozent deutlich größer als imWestenmit5,8 Prozent(gegenüberVormonat jeweils unverändert)."

Im November waren saisonbereinigt 2,8 Mio. Personen als arbeitslos registriert. DieZahlderErwerbstätigennahm weiterzu und erreichte im Oktober 46,3 Mio. Personen. Die aktuellen Arbeitsmarktdaten zeigen damit keine dramatische Entwicklung an. Die Wahrnehmung wird durch die aktuellen Meldungen der UnternehmenzuEntlassungengeprägtund die daraus folgende schlechtere Perspektive für die eigene Beschäftigung.

Ifo-Beschäftigungsbarometer im August gesunken

„Die Personalplanung der Unternehmen wird restriktiver. Das ifo BeschäftigungsbarometersankimDezemberauf92,4Punkte, nach 93,3 Punkten im November. Immer weniger Unternehmen bauen Personal auf Dafür steigt der Anteil der Betriebe, die Arbeitsplätze abbauen wollen.“ (Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen)

Ifo-Beschäftigungsbarometer insgesamt

Quelle: ifo-Institut, Beschäftigungsbarometer.

Ifo-Beschäftigungsbarometer nach Sektoren

Quelle: ifo-Institut, Beschäftigungsbarometer.

BIP

Die vorläufige Haushaltsführung dürfte bis weit in das Jahr 2025 reichen. Damit wird nicht nur die staatliche Nachfrage direkt gebremst,sondernauchdievonihrindirekt ausgehenden Impulse. Dazu gehört die

Unsicherheit über Förderungsmaßnahmen ebenso wie die allgemeine Unsicherheit über den wirtschaftspolitischen Kurs. Auch die außenpolitischen Risiken sind bisher vor allem durch klirrendes Säbelrasseln, aber wenig Konkretes absehbar. Mit entsprechenden Unsicherheiten sind die Prognosen behaftet. Dabei sollte man nicht nur das Ausbrechen der Prognosen nach unten im Auge haben, sondern auch positive Entwicklungen nicht ausschließen.

Die strukturellen Probleme sind längst bekannt (Energiekosten, Bürokratie, Digitalisierungsrückstand) aber kaum gelöst. Potenzial ist reichlich vorhanden, aber man diskutiert Besitzstandswahrung und Arbeitszeitverkürzung.

Normal-Null verhärtet sich

Eine Belebung der deutschen Konjunktur ist nicht in Sicht. Nach der Hängepartie des Wahljahres2025(+0,0 %)dürfteschoneine Normalisierung zu moderaten Wachstumsraten in 2026 (+0,9 %) führen. Davon sind auch noch +0,3 % der höheren Zahl an Arbeitstagen zu verdanken. Ein Aufschwung ist das nicht. Stabilisierend wirken bessere Finanzierungsbedingungen auf die Investitionen und ein stabiles Lohnniveau auf den privaten Verbrauch.

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